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Amtliches Kreisblatt für den Kreis Ruhrort.

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inserate innerhald der Kris Ruhrort und Moers d. Petitzeile 10 Pig., Rerlamer die Borgiszeile 40 Pfo.

Nr. 188.

Verantwortl. Redakteur: Otto Brendow in Ruhrart. 921

Aesdlngen einen us die Anlanidlen, De Gasthichniher und Sehrgschen apt uten Gpaneduit Semzgthlur:S

in Stertrade bei B. Schar, in Dinesalten bei F. Müller, in Hachteade bi J. Tenden. in Hombrng dei Perer Schmig. in de derg. Thun, ir Wadend e Ju. Meritunz. Hopute wositen: Bamen, Schuszrese. Ennatemn=Sreien ier Zitenopr dunsenensrehtean Hedat Mose a. Lhoe Pera., uum u.3 u. Str., r A8. A

Inseraue die Aunoncen=Expeditionen Tudoif Mösse in Köln, Haasenstein u. Vogler in Köln, G. L. Daube u. Co. in Frankfurt a. M.

Sohn, Rudrort.

Erstes Blatt.

Samstag,

den 24. August 1889.

Die Halertage in Suddentesland

errichtet.Die Feier verlief in der weihevollsten Weise. Schon die Fahrt Straßburg nach Metz glich einem Trumphzug. Auf der ganzen Eisen­bahnfahrt begrüßten die hohen Reisenden Ovationen der an den festlich ge­schmückten Bahnhöfen stehenden Bevölkerung. Die Ausschmückung von Metz vilche miem Sesen(ist sast reicher als die von Straßburg, herrliche Ehrenpforten sind errichtei.,

welche unsern Kaiser und sprächtige Bannermasten begrenzen die mit gelbem Kieß und Blumen bedeckte =Wagner=Stadt bis Metz. Einzugsstraße, zu deren Seite Vereine Schulen und Bevölkerung Spalier jeder zu Ende, aber sie bilden. Auf dem Bahnhofe bildete bayerische Infanterie die Ehrenwache, die 9. Hannover'schen Dragoner stellten beim Einzuge die Eskorte. Bei der Iukuuft im Bahnhofe war der Zug zu weit vorgeföhren und zertrümmerte Bock und Puffer, ohne das weiteres Unglück geschehen wäre. Beim Einzuge lauteten alle Glocken und gaben die Kanonen Salutschüsse ab. Der Kaiser in der Uniform des 1. Garde=Regimentes z. F. saß neben der Kaiserin, die

im offenen Wagen. Der Groß­

16. Jahrgang.

Die festlichen Tage auf süddeutschem Boden, welche seine erlauchte Gemahlin von Bayreuth, der Richard. der altberühmten Moselveste, führten, sind nun wieder zu Ende, aber sie werden sicherlich nicht nur bei den süddeutschen Stämmen, sondern auch im

übrigen Teutschland noch lange krästig nachlingen. Dean ohne daß die

süddeutsche Reise des Kaiserpaares einen bestimmten politischen Zweck ver­folgte, was sich ja schon durch die Theilnahme der Kaiserin an der Reise verbot, hat sie dennoch dazu beigetragen, das gemeinsame nationale Fühlen

mit ihren norddeutschen Brüdern auer ein dunkelolivenfarbiges Sammetkleid trug,

ehun, daß die Treue und Liebe zu Kaiser und Reich nach wie vor als mach, An der vereligen Gsolang Der Jubel war imbeschriblich,

iges Band die deuschen Stimme von den Tünen der Isise bis zu den Ehransorie aun der Zig unbegen mude, vur eine

Siuptern der Vagesen unschlngt. Taß aber die Sideuischen de daera1enoene erichet Aus Trdinen ertanden sich dort de Landerören Emofiadungen mit den Brüidern senseis von Moin und Mosel i desen und Jungtaen, welche die Natonalthumnu bungen. Der laiseriche Bigen,

shist lsch. Aianie chtce esiene e eitersche eliesechsechescehte cheie echce

Der Schwerpunit der gaungen Rese lug aber ofendur in den Ausene Untek brauser Surnt Hotenlote dus Getoge r.

halle des kaisetlichen Pars in den Reichslonden und speriel in dem drei.(Mgesiten sahren glsd u u Auserwar schloßs de Seier. Diel

ligigen Besuche, mit weicherm dasselbeStraßburg, die Stadt an Ehren reich=,(Vorselung aler Behörden erso Sesits= Praidiun, ve die

auszeichnete. Schon in den erhebenden Tosen, welche im Residenzschlose warde. NIm 2 Uhr beat p aun dus Fruhtück eingenommnen

von Karlsruhe zwischen Kaiser Bühelm und Großherzog Friedrich gewechselt Baden 9 öhrem Gefo Moteinten muit den Crobhersiog von wurden ersche der Latserbesich in Erlahz.Lotheiagen seine herzerguickendeI Igian und dremn Vrteige uner ementen Orutonen uach der Chaupere=

belle Veleuchtung, denn se liehen genigsam erlennen, weiche mosgebendel 3set. woselbn die Parade über die vom Generaltentenant voa Versen dr.

Bedentung der Wiedergevinm Elsaßz Lothzringens für die Einbeit des neuen woren An derselben aude zad Trupren Herangezegen deutschen Neiches und für die Fesigung des Reichegedankens bessote Um Neainen. S preuhische IntanterseP dverische Iufanterte,

so bemertensweriher erscheint der begesserte, von ungelinstellemn.(nern..Juunene Reginenter, die 14. Uiu, Srngngenus getagene Enotung, wichen Stasbunge Vewiterung in alen und goe guier uu Bedeutsen, us 1c. Vontersaudon,

zur, Kaiebegritung nach der Landeshaupstadtensande, kann die Gesaimmr=sand. Der Lepiere besachte soder.t etar, Vutrioctentet det Ronurgen

wortung der Aufuahne Kaiser Wühzelm II und seiner erlauchten Gerahin geburg von Meß, die Foris nen Vetoge einen Theil der Umn­

in der reichsläindischen Merropole nur erhöhen. Dem ersten Envfange des übends 61, Uhr sapd auf bend in die Stadt zurick

Kaisers ensprachen die übrigen Tage seines Ausentdaltes in Strasburg durch Vevöle, ap Sesitit, Pritzem der Embong der von der

die bei seder Gelegenheit zum Ausdrucke gelangende subelnde Vegrißorg mit eizel eaietionen sat. Dos Kaitrnaur unterielt s0 des erlauchen Monarchen seiteng, der freadig eregten Vollemasen und Vegrnsene Verisonen uit groder Leutelget. Ei oigr Emptzng dr zur

namentlich ragten die gewaligen Doationen hervor, die bei der glunzend den und des Lasers atgeshnden freaden Vertriuer bon Frautreich, Vel.

verlausenen Parade der versürten Staßtuger, Harnsen, von Mitwohsate Miltiar und Cioilbehörben geladen waren. Der Kaser raut auf dezlschwole die Tchusgnmiahrt ugen Jae au Suen edeuiecd uee

Laisrfichen Verrn vgen der zachlogsen Zuchazerneige dargebracht parden( Boht der Sadt Mek. Von der vor den Veztloräsdlun angeiangelten Wvsiez vugen dr Sopinpsaor geg did Mietr beng eiane aue

Msckel, Biesise 1c de, aiter üir de ihun und der Aasean in deriMleichenase wanden den Mazesaten iedehzal enhzsghische Kausogen dir. De Osicienr ur Ctatun sauunnn u wüick

Bas asensbgrchet aid atietgewordere Veriche= oizedone setzen wernen Hangebacht. Der Ausclach des Kasenages Aldetr ein von ausend Spatasrit Zloh und Aacher n dt benidt und Stei

sheresche e eer zu ertennen gegeben, wie sehr ihn dieselbe angenehmlleuten unter glänzender Veleuchtung dargebrachter Zapsenstreich, bei den. An der g-hrüngich auf dur 9

Guch i. Bie bs die Bsehlder an Brtiage uit dren aan(ebernuas Burnaiche Hetz und Harnaiz autgtunchz wundenr Der Aiur at Mache ur saen iun a. t ar ue ctenz udu

esten und mseidt ier Vosertast auns Erizstzischen I, Besche de. ucht bel die Abrise uach Miaser erstagen, vo das Lasenaur heaute Som siy, auict aun den Aeutetictz un Eiteheateingen der iun bne 3et

esche dus ertadene Hericheragr scder Gerich tericherboden endige gtg vermeslen wicd. Die Stauti Dlen huit zur Fer der Kuusengen! uuide eocteuet Verhutgn der wichschzüite, Veoteatung und Tug

püihung, Wie schon in. Srnsdzung, D poictet auch in der wihengschen Naest. 1 Speergogner mdelunge von Bodgs der beteliaten Vetirden und Pursen. du Sestir

en Behörden und Interesentengrupven nicht

. Als der Kaiser bei der Grundsteinlegung des Kaiser=Bühelm=Denkmals ####csten der drei Hammerschläge that, sagte er:Ich thue diese drei

Schläge in Erinnerung an Meinen hochseligen Herrn Großvater.

des Bürgermeisters Back in Straßburg bringt zur Lenntniß, daß der Kaiser ihn, beaustragt habe, der Bevöllerung von

se te ite es eist eer tommt zunächst nicht in Betracht; ebensowenig, ob die Jahl der hierzu Steuerfähigen größer oder geringer ist. Die Gerechtigkeit gebietet um so dringlicher, auch die kleinste Zahl von Bessersituirten in jener Weise er­gänzend zu belasten, je stärker die Massen von den indirecten Abgaben in Anspruch genommen werden. Eine Reform der preußischen Personal= und Ertragssteuern in diesem Sinne wäre natürlich schon lange spruchreif, wenn die Vorbereitung dazu nicht ein volles Jahrzehnt gehemmt worden wäre. Gleichwohl dürfte es der gegenwärtigen Finunz= und inneren Verwaltung ziemlich schwer fallen, vor dem Lande klar zu stellen, daß die Reform dem­nächst noch einmal ihren Anfang nehmen könne.

Interessante Schwimmübungen haben in diesem Sommer bei einzelnen deutschen Cavallerie=Regimentern stattgefunden. So machte die 2. Escadron des westpreußischen Kürassier=Regimeates Nr. 5 in Guhrau ungefähr 30 Schwimmübungen durch die Oder; dieselben sind mit eiserner Consequenz, trotz wechselnden Wasserstandes und oft bei Sturm und Regen durchgeführt. Schneller, als erwartet, gewöhnten sich sämmtliche Pferde, von der Mannschaft, die bereits schwimmen konnte, abgesattelt und auf Treuse geritten, an rasches Durchschwimmen. Sobald die Pferde schwimmen, lassen sich die Reiter nur vom Wasser tragen, ergreisen mit der linken Hand die Mähne und nehmen, mit der rechten Hand die Trense fassend, die Führung.

allmählich alle Pferde der Escadron daran gewöhnt waren, den Strom zu durchschwimmen, wurden auch die Kürassiere, welche des Schwimmens nicht kundig sind, in derselben Weise sich an das Pferd haltend, sicher und ohne Unfall durch den Stron. geführt. Nachdem diese Uebungen in der ge­schilderten Weise längere Zeit fortgesetzt, wurden die Pferde auch daran gewöhnt, mit Gepäck zu schwimmen, was aber von der ganzen Escadron nicht durchgeführt werden konnte, weil die Strömung für schwächere Thiere zu stark war. Demnächst wurden die Kürassiere geübt, in möglichst kurzer Zeit ein Floß zu bauen, wozu leere Fässer und in der Nähe requirirte Wiesenbäume, Bretter und Stricke benutzt wurden. Ein solches Floß von etwa 20 Quadratmetern Fläche wurde nach einigen Uebungen in ungefähr einer halben Stunde hergestellt, mit etwa 40 Centnern an Gepäck und Mannschaften belastet und sicher über den Strom gezogen. Es scheint danach, was viel bestritten wird, keinem Zweifel zu unterliegen, daß nach längeren Uebungen größere Cavalleriemassen mit Sicherheit und Schnelligkeit un­gefährdet breite Ströme durchschwimme: werden. Die Hauptschwierigkeit liegt in der Ueberführung des Gepäcks und der Waffen, und da sich im Ernstfalle schwerlich an jeder Stelle Kähne oder das Material zu einem Floß vorfinden werden, so erscheint es erforderlich, daß jede Escadron einen zerlegbaren leichten Ponton mit sich führt, der schneller und besser als ein Floß zusammengesetzt sein und dieselben Dienste leisten wird. Zum Schluß der Uebungen wurde eine Vorstellung vor dem Commandeur und vielen Officieren des Regimentes abgehalten. Obwohl der Strom bedeutend ange­

Sesiden Sohen. schenl

.Sopeit bekannt, sind die glänzenden, von Festlichkeiten der mannig­fachsten Art umrauschten Kaisertage von Straßburg und Metz ohne einen störenden Mißklang verlaufen und dies kann ihre Einwirkung auf die Elsaß­Lothringer wie auf die übrigen deutschen Stämme und schließlich auch auf das Ausland nur erhöhen. Sicherlich werden sie darum beitragen, auch

der pontschen wie der Armen von Straßburg 3000 Mark angewiesen. der Kaiser dut für die zesses für sie als eine Levenstage ur

igkeit mit Altdeutschland! Der Aufenthalt des Kaisers im Köngreich Sachsen zurpsteit und die Erhaltung ibree

weite einer etwaigen Canalisi

der betheiligten Behörden und Interessentengruppen nicht weniger als etwa 100 Personen Theil nehmen. Mit Rücksicht auf die große Zahl der Theil­nehmer soll behufs Erzielung eines positiven Ergebnisses der Berathung der­selben ein festes Programm zu Grunde gelegt werden. Und zwar wird dies in der Form von bestimmten, die hauptsächlichsten Streitpunkte betreffenden Fragen geschehen, welche alsdann von der Versammlung zu discutiren und zu beantworten sein würden. Dabei würde ausschließlich die Kohlen= und Eisenindustrie in Betracht zu ziehen sein, weil bezüglich ihrer allein Meinungs­verschiedenheiten obwalten. Die zu stellenden Fragen gruppiren sich natür­

sanse Lesicher sec eid Gause lais heisgh elschenenen nationalen und wirthschaftlichen Zusammengehörigkeit mit Altdeutschland immer lebendiger werden zu lassen und somit das beide Theile umschlingende Band immer weiter zu festigen und zu stärken.

liche Fachechen.

Deutschland.

Berlin, 23, Aug.Die Kaisertage in Straßburg sind zu Sisee. Zaige des Fürsten Bismarck ist es wohl zuzuschreiben, daß alle Rechie kommen. Der Reichskanzler bat sich in die azogeoungen während der Anvesenheit des Kaiserpaares in der Landsitzes in Friedrichsruh begeben, Kaiser Wihelm Hauptstadt Elsaß=Lothringens sorgfältig vermieden worden sind. Auch Eroberungszug durch die Reichslande und and­

Hauptsiadt Elaß=Lothringens sorgfälig ,vermieden worden sind. Auch bei dem am Donnerstag Abend im Kaiserschlosse stattgehabten Diner trank der Monarch einfach auf das Wohl seiner treuen Reichslande. In diesen kurzen Worten liegt zugleich der herzliche Dank des Kaisers für alle die ihm bei jedem öffentlichen Erscheinen dargebrachten glänzenden Ovationen. Von allen Kundgebungen die großartigste ist und bleibt aber der von 8000 Per­sonen dargebrachte Lampionzug. An der Spitze des zum Schlosse sich be­wegenden Zuges marschirten Studenten mit Fackeln, diesem folgten Zöglinge aller Schulen, dann Vereine mit vielfarbigen Lampions. 18 Musikcorps waren im Zuge. Als man vor dem Kaiserpalaste angelangt war, wurde ein riesenhafter Kreis, aus zehnfachen Reihen bestehend, gebildet, worauf die Musiker, 600 Mitglieder der Gesangvereine und 1100 Knaben eine Serenade darbrachten. Am Schlusse gelangte der Kaisermarsch von Richard Wagner zum Vortrag. Bürgermeister Back brachte alsdann das Hoch auf das Koiser­paar aus, worauf 400 Turner die Namenszüge des Kaiserpaares zur An­

Meimobrrer au gn.1 des Kaisers im Köngreich Sachsen zur

Beiwohnung der Manöver ist für die Toge vom 5.8. September berechnet.

Zum Ehrendienst, bei dem Kaiser sind bestimmt der Generallieutenant von Carlowitz und die Obersten von Egidy und Schlieben. An der Spitze des

kaiserlichen Gefolges werden stehen der Kriegsminister von Verdy und der Gerenstghsichz, Guaf Badese. asider un Sradg und der

. Die Parole des Tages in der Politik bleibt:über allen Gipfeln ist Ruh' und der friedvolle Sommerschlaf kann wieder zu seinem Rechte kommen. Der Reichskanzler hat sich in die lauschige Stille seines

hat einen friedlichen

Eroberungszug durch die Reichslande und andere Gebiete des Vaterlandes unternommen, in Frankreich feiert man nach wie vor glänzende Feste und

Hesgusch fchan dem Zauberspiel der fartigen Fontainen, die auf der Aus­wo er denus ernit Jusgeisie. i. ur, Neise nach Dägemark, sehen wit finsteren Ernst der Statssorgen abstreifen und seiner Familie

honern Zöritg ab dieset iprische Intermezzo der Zeigesckichte nicht lange dauern durfte, darum kümmert man sich im Moment nicht, es ist Menschen­

loos am Tage den Tag zu preisen. Wozu auch mit ängstlicher Wachsam­keit Stunde auf Stunde den Seismographen anstarren wenn man weiß, daß das Terrain nun einmal vulkanisch ist und wenn man sich bewußt ist, für die eigene Sicherheit das Menschenmögliche gethan zu haben.

" Die Möglichkeit einer abermaligen Vertagung der

Steuerreform in Preußen, giebt derNat.=Lib. Corr. Veranlassung zu einer dringlichen Mahnung an die preußische Regierung, die Erwartungen de Erldlrung des Fihrers der aahersen 2 Pantrorgan erunen an

mit rothen und grünen bengalischen Flammen beleuchtet. Den Schluß er habe sich für das Invaliditäts= und Altersversicherungsgesetz in letzter

Erwartung einnehmen last=:

bildete ein großes Feuerwerk, zu dessen Abbrennung allein 275 Personen erforderlich waren. Ueber 200 Kanonenschüsse und gegen 1000 Raketen wurden abgebrannt, während das auf dem Balkon stehende Kaiserpaar mit donnerndem Jubel begrüßt wurde. Der Kaiser ließ sodann die Führer des Zuges zu sich entbieten, dankte ihnen herzlich und versicherte, ein so groß­artiges Arrangement noch nicht gesehen zu haben. Hierauf zogen sämmt­liche Vereine am Balkon vorüber, die Majestäten fortwährend mit brausenden Hurrahs begrüßend. Nach der Auflösung des Zuges ver­sammelten sich die Theilnehmer zum Festcommers. Bei demselben machte Bürgermeister Back die Mittheilung, er sei vom Kaiser und der Kaiserin beauftragt, deren Dank den Fesigenossen auszusprechen. Das sei ein Beweis von Huld, der auf's Neue ansporne, treu zu Kaiser und Reich zu stehen. Die Nachricht wurde von der Versammlung mit begeistertem Jubel aufge­nommen. Am Freitag früh Uhr verließen der Kaiser und die Kaiserin in Begleitung des Broßherzogs von Baden und des Statthalters Fürsten Hohenlohe unter Glockengeläute Straßburg. In den Straßen vom Kaiser­palaste bis zum Bahnhose stand Kopf an Kopf eine dicht gedrängte Menschen­menge, welche den Majestäten neue Ovationen darbrachte. Auf dem Bahn­hose verabschiedeten sich die Majestäten auf das Herzlichste und sprachen sich noch mehrmals anerkennend und dankend über den Empfang aus. Unter brausendem Hurrah verließ der Zug die Bahnhofshalle.

Das Kaiserpaar in Metz. Der Kaiser und sind am Freita, und dem

eingetroffen und von allgemeinem

Bevölkerung war in Meß ebenso groß wie in Straßburg. Nach der offi­ciellen Begrüßung durch die Spitzen der Behörden auf dem Bahnhofe erfolgte sofort die seierliche Legung des Grundsteins zu dem dem Kaiser Wilhelm I zu errichtenden Denkmal. Der Denkmalsplatz war entsprechend geschmückt, für das Kaiserpaar ein prächtiges Zelt in den deutschen Farden

der Kaiser ihn beaustragt habe, der Bevölterung von gemaß nach den aunutu. b.=1s=is, Judustr dude gruppigen sich notir­

Straßburg seinen und der Kaiserin Dank für den ihnen zu Theil genordenen die rbeigg den zunächlt beithelligen Indutriegebieten bedw. Zweigen. Gür

großartigen und herzlichen Empfang, sowie für die am Abend des 22. Augus.asche Eisenindustrie, welche die Canaisirung der Mosel

Weiterentwickelung des basischen Pro­

sses für sie als eine Lebensfrage und in wieweit sie für deren Concurrenz=

fahigkeit und die Erhaltung ihres Außenhandels erforderlich erscheint; ob die hierzu erforderlichen Erzmengen im Inlande anders, als durch Bezug von Minette, zu beschaffen sind, ob es zur Rentabilität der Betriebe einer erheblichen Verbilligung des Bezugs der letzteren bedarf und ob endlich diese allein durch Canalisirung der Mosel oder ob sie auch auf anderem Wege zu erzielen ist. Für die Eisenindustrie an der Säar fragt es sich, ob ihre Concucxenzfähigkeit gegenüber der rheinisch=westfälischen durch die Canali­sirung der Mosel erheblich beeinträchtigt, für das Lahn=, Dill= und Sieg­revier, ob durch die Verbilligung der Minette der Absatz der dortigen Erze gefährdet werden würde. Zugleich werden die für den Nachen=Eschweiler Industriedistrikt zu gewärtigenden Vor= oder Nachtheile und endlich die für das Absatzgebiet der Saarkohle zu gewärtigende Veränderung der Gegen­stand besonderer Fragen bilden. Man sieht, daß es sich um ein weites Gebiet wirthschaftlich bedeutender Fragen handelt und daß auch bei Ein­haltung eines derartigen festen Rahmens eine umfangreiche Erörterung in Kasche Jche 4 msangriche Erktrung

Nochmals äußert sich dieNordd. Allg. Ztg. in ganz bestimmtem Tone über die Emin=Pascha=Expedition:In Ergänzung unserer früheren Ausführungen bemerken wir noch, daß für die Reichsregierung die Frage, ob sie der Expedition ihre Unterstützung gewähren könne, jederzeit der an­deren untergeordnet blieb, ob die Expedition und die ihr zufließenden Mittel für die Zwecke des Reiches auf colonialem Gebiete in Ostafrika förderlich oder schädlich sein werde. Blieb die Leitung der Expedition in Wißmann's Händen und wurden alle in Ostafrika verfügbaren deutschen Mittel in dessen Hand vereinigt, so konnte das Emin=Unternehmen neben seinem letzten Zweck zur Befestigung unseres Besitzstandes in Ostafrika nützlich werden. Es lag die Möglichkeit vor, nach dem oberen Nil von der unter Ver­waltung der deutschen ostafrikanischen Gesellschaft stehenden Küste innerhalb der deutschen Interessensphäre bis zu den großen Binnen=Seen vorzugehen, die Gährung an der Küste zu beschwichtigen und unser coloniales Gebiet weiter zu erschließen. In der Möglichkeit, die für die Emin=Expedition ver­fügbaren Kräfte gleichzeitig für die Ordnung der Dinge an der deutschen Zanzibarküste zu benußen, lag für die Reichs=Regierung die Veraulassung, das beabsichtigte Unternehmen nicht zu entmuthigen, insbesondere zu einer Zeit, wo es ungewiß war, ob und welche Mittel zu dem analogen Zwecke vom Reichstage bewilligt werden würden. Anders gestaltete sich die Lage durch das Ausscheiden Wißmann's aus der Führung der Expedition. Der Glaube an die Ausführbarkeit derselben wurde dadurch wesentlich abgeschwächt, und Wißmann selbst war mehr geneigt, anzunehmen, daß die für die Nit­Expedition bereits angewordenen Krafte sich seinem Feldzuge an drr Kuste bei Zanzibar anschließen, als daß sie unter Führung des Dr. Peters selbst­stndig vorgehen würden. Dies geschah aber, und damit war die Aussicht, daß die Expedition dem deutschen Schutzgeviete zum Nutzen gereichen könne, geschwunden, und blieb nur die Möglichkeit sübrig, daß deutsche Privat­unternehmungen zu Ergebnissen führen konnten, welche die auswärtige Politik des Reiches zuschützen nicht gestattet haben wurde. Wir haben, was richtige Schätzung der Forderungen der auswartigen Reichspolitik anbelangt, mehr Glauben an das durch ein Vierteljahrhundert hindurch bewährte Urtheil des Reichs­kanzlers, wie an das der Leiter der Emin=Expedition. Die Reichsregierung thut nur ihre Pflicht, wenn sie davor warnt, die öffentliche Meinung im anderen Sinne durch Entrustungs=Versammlungen aufzuregen.

Am Congo ist der Chefarzt Dr. Koch plößlich am Fieder gestorben. Zum Reichscommissar für Deutsch=Südwestafrika ist an Stelle des zurückgetretenen Dr. Göring dessen Stellvertreter Reserendar Nels ausersehen. Derselbe hat sich bisher vorzüglich bewährt und spricht was für jene Gediete von besonderem Werthe ist, fertig bolländisch.

." Der von Hauptmann Wißmann gekaufte frühere Peiers'sche Dampfer Neära hat jetzt seine erste Fahrt für den Reichscommissar gemacht: Er ist

Stunde nur durch die ganz sichere Erwartung einnehmen lassen, daß vor dem Inkrafttreten desselben die Steuerreform in Preußen in Fluß gerathen

den Einzelstauten aus der finanziell gebesserten Lage des Reiches erwachsene Pflicht, durch eine directe Steuerreform den auf der minder bemittelten Masse des Volkes lastenden Druck der großen Verbrauchsabgaben und Lebensmittelzölle im Reiche nach Möglichkeit zu er­leichtern, macht die preußische Regierung dafür verantwortlich, wenn eine abermalige Verschleppung des Reformwerles bei den nächsten

Reichstagswahlen in den preußischen Wahlkreisen durch eine der Regierung abgünstige Stimmung sich rächt, und sogt zum Schluß: die letzten, die die großen Schwierigleiten unterschäßzen, mit denen sich die Vorbereitung, wie die Durchführung der Resorm abzufinden hat. Es kann uns auch nicht in den Sinn kommen, eine Gesetzgebung zu ver­

langen, die bis zum Tüpfelchen gleichmäßig und haarscharf nach dem Ver­hältniß der im Einkommen sich darstellenden jeweiligen Steuerpflichtigen belastet. Dergleichen ist praktisch niemals gewesen und wird niemals sein, es mag in der Theorie noch so viel Verlockendes für sich haben; die Grund­logen des Einkommens, auf welche der Steuerzugriff ausgeht, lassen sich wohl ziffernmäßig in gleichartige Rangstufen ordnen, in sich gleichartig werden die ziffernmäßig gleichen Steuerodjerte niemals sein, d. h. die Steuer kann unmöglich einen vollendeten Ausdruck der Gerechtigkeit geben. Ueber

richter und den Stalsbedarf in der Hauosage und zuerst durch Verbrauchs,

steuern zu decken sucht. Der Gesetzgebung in den Einzelstaaten fällt nun singeriche dued Reich seine Finanzwirthsichaft auf dieser Grundlage die Aufgabe zu, ihrerseits nach Möglichkeit hinter dem unterschiedslos durch Consumsteuern belasteten Einkommen das noch vor­handene fundirte größere Vermögen aufzusuchen und ergänzend zu den

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