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Kölnische Landeszeitung
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Nr. 276
(Donnerstag)
Köln, den 29. November 1917
(Saturnin)
40
Ansere amtlichen Tagesberichte.
[WTB) Großes Haustzuarter, 28. Nov. Amtlich. Vormittags.
Westlicher Kriegsschauplatz. Deeresgruppe Kronprinz Rupprecht.
In Flandern war das Artilleriefener zwischen dem Houthonlster Walde und Jandvoorde von Mittag an lebhaft; bei Passchendaele schwoll es am Abend zu größter Heftigkeit an. Zu beiden Seiten der Scarpe erhöhte Gefechtstätigkeit.
Auf dem Schlachtfelde von Cambrai leitete scharfer Feuerkampf mit Tagesaubruch die Angriffe ein, die der Engländer mit frisch eingesetzten Divisionen tegen Bourlon, Fontaine und unsere auschließenden Stellungen richtete.
Westlich von Bourlon brachen seine Augriffswellen und ihnen voraufahrende Panzerwagen in unserem Feuer zusammen.
Zwischen Bourlon und Fonteine drang der Feind nach mehrmaligem vergeblichem Ansturm in unsere Abwehrzone ein. Bourlon und Foutaine gin= ges vorübergehend verloren.
Die bei dem erbitterten Häuserkampf stark gelichte:
ten englischen Verbäude traf der Gegenstoß unserer Infanterie. Umfassend angesetzt und schneidig geführt, nahm sie die Dörser in glönzendem Ansturm wieder und warf den Feind in den Wald von Bourlon zu
rück. Mehr als 200 Gejangene und zahlreiche Maschinengewehre blieben in ihrer Hand.
Das starke Feuer ließ bei Eintritt der Dunkelheit nach. Oertliche Infauteriekämpfe dauerten bis in die Nacht hinein fort.
Heeresgruppe Deutschor Krouprinz.
Nordwestlich von Tahure ließ der Franzose bei einer mißlungenen Unternehmung Gefangene in unseren Händen. Auf dem östlichen Maasuser war die Artillerietätigkeit am Vormittag gesteigert. Sie slaute von Mittag an zu mäßigem Störungsjener ab. Heeresgruppe Herzog Albrecht.
Nordöstlich von Nomeny stießen starke französische
Abteilungen gegen unsere Linien vor; sie wurden im Nahkampf abgewiesen.
Oeklicher Kriegsschauplatz und mazedonische Frout.
Keine größeren Kampfhandlungen.
Italienische Frout.
Nichts Neues.
(W2B) Berlin, 28. Nov. Abends. Amtlich. Von keiner Front sind bisher besondere Ereignisse gemeldet worden.“
Der Erste Generalquartionmeister:
Ludendorft.
Oesterreichischer
(W2B) Wien, 23. Nov. Amtlich wird verlautbart:
Nirgends besondere Ereignisse.
Der Chef des Generalstabes.
Die Kriegslage.
Das erfolgreiche Ringen an der Westfront.
(WTB) Berlin, 28. Nov. In Flandern setzte am 27. November gegen 4 Uhr morgens starke seindliche Artillerietätigkeit gegen unsere Küstenstellungen ein, die bis 8 Uhr vormittags anhielt. Sie erreichte um 6 Uhr 30 Min. vormittags größte Stärke, ohne daß Angriffe erfolgten. Nachmittags steigerte sich feindliche Feuer vom Houthoulster Wald bis Zandvoorde und schwoll besonders auf unserm Stellungsbogen bei Yvern erheblich an. Um 5 Uhr setzte auf die Stellungen von Passchendaele halbstündiges starkes Feuer ein. Zu gleicher Zeit erhielt auch die Ge
Die goldene Schmiede.
Vaterländischer Roman von Felix Nabor.
61)(Nachdruck verboten.)
„Ich werde jetzt gehen und die Posten inspizieren.“ sagte Bodo,„vielleicht gibt es noch was zu tun. Holla — da hab' ich das beste vergessen. Also— gestern rieg' ich durchs Gouvernement die betrübende Nachricht, daß meine liebe Münchener Tante urplötzlich zu ihren Ahnen heimgegangen ist. Rückschlag infolge Kriegsangst Herzschwäche. Sie ist schon beigesetzt.“ kondoliere—“
„Danke. Erfreulicherweise hat sie mich zu ihrem Erben eingesetzt und damit alle Not ein Ende. Sechs Wochen Urlaub hat mir der Oberstabsarzt zudiktiert, ich brauche aber nur vier, bis meine Hand geheilt ist; dann geht's wieder'ran an den Feind. Und längstens übermorgen fahr' ich nach München und mache Hochgedt“
„Ras— machst D#?“
„Hochzeit, natürlich! Mit der blonden Kusine, weißt Du. Herrgott, werden wir glücklich sein!... Die Flitterwochen verbringen wir in München und auf Klein=Finnow— es wird himmlisch werden!—
möchte Dir nur raten, ebenfalls in meine Fußstapfen zu treten...
„Nie metust. Du das?“
„Na, geh' wie ich— zur goldenen Schmiede, und laß Dir Dein Mädel antrauen. Gute Nacht!“—
Am andern Morgen gegen zehn Uhr betrat Bodo von Finnow wieder Laßbergs Krankenzimmer. Sein Gesicht war so ernst, als er sagte:„Ich war also bei Madame van Wyk und hernach beim Generalkommando, wo ich die Brieftasche des Herrn von Remillon ablieferte. Nur die bewußten, von Damenhand geschriebenen Papiere waren nicht dartn. Die hab' ich
uc meitlicher Ueherlegunger und d# die Mitteilungen
gend von Becelaere bis Gheluvelt stärksten Beschuß. Nachts lagen unsere Stellungen in Gegend Dixmuiden bis Houthoulster Wald unter starkem Störungsfeuer. Auch nach Süden bis Zandvoorde währte die gesteigerte Artillerietätigkeit bis in die Dunkelheit und schwoll mehrfach zum Trommelfener an. Feindliche starke Patrouillen südlich der Bahn Boesinghe—Staden und nordwestlich von Passchendaele wurden restlos abgewiesen. Bei erhöhter Feuertätigkeit im Artois wurden starke feindliche Patrouillen an der Bahn Arras-Douat zurückgeschlagen, während eiqne Stoßtrupps westlich von Beulemont Gefangene einbrachten. Auf der Kampffront südwestlich von Cambrai lag in den frühesten Morgenstunden am 27. Nov. starkes Feuer, das sich von 7 Uhr vormittags an von Bullecourt bis Fontaine zu stärtster Heftigkeit erhob. Kurz darauf entbrannten au der Front von Bourlon bis Fontaine außerordentlich erbitterte Kämpfe. Der Gegner führte starke, tiesgegliederte Infanteriemassen mit zahlreichen Panzerkraftwagen in den Kampf, in immer wiederholten Angriffen stürmte er ohne jede Rücksicht auf die Verluste gegen unsere Stellungen an. Es gelang ihm, schließlich sich in den Besitz von Bourlon=Wald und=Dorf zu setzen und auch in Foutaine einzudringen. Unsere rechtzeitg angesetzten und kraftvoll durchgeführten Gegenangriffe warfen ihn in heißem Kampf aus dem Dorf Bourlon in den Wald zurück. Zahlreiche zerschossene Panzerkraftwagen liegen hier in und vor unserer Stellung. Auch aus Foutaine wurde der Feind in erbittertem Ringen wieder hinausgeworsen. Hier brach erneut eine Anzahl seindlicher Tanks vor unseren Gräben zusammen, andere wurden zur schleunigen Rückkehr gezwungen. Ueber 200 Gesangene, wovon ein Teil der englischen Garde angehört, sowie zahlreiche Maschinengewehre blieben in unserer Hand. Die erbitterten Kämpfe, zu denen immer wieder frische englische Reserven eingesetzt wurden, dauerten bis Einbruch der Dunkelheit. Bis auf den Südteil des Bourlon=Waldes wurden sämtliche Stellungen den Engländern wieder entrissen, die bei ihrem Angriff und unserm Gegenstoß außerordentlich=hohe und blu tige Verluste erlitten. Auch auf dem Abschnitt Moeuvres bis Bullecourt und im Süden von Rumilly über Crevecocur bis Banteux lag starkes seindliches Feuer, das erst am Spätnachmittage nachließ. Ein zwischen Moeuvres und Bourlon unternommener schwächerer feindlicher Angriff brach in unserm Abwehrfeuer völtig zusammen. Die Stadt Cambrai wurde vom Gegner beschossen und mit Bomben belegt. Drei französische Einwohner wurden dabei getötet. Auf der übrigen Westfront an vielen Stellen lebhaftere Feuertätigkeit. In der Champagne erfolgten am Morgen des 27. Novembers nach kurzer heftiger Feuervorbereitung Vorstöße zweier starker französischer Erkundungsabteilungen gegen unsere Stellungen nordwestlich von Tahure. Unser Gegenstoß warf den eingedrungenen Feind unter Zurückbehaltung von Gefangenen sofort wieder hinaus. Die Behauptung des gestrigen Etfselberichts, westlich von Tahure einen erfolgreichen Handstreich durchgeführt zu haben, ist unwahr. An mehreren andern Stellen der Westfront wurden gleichfalls französische Patrouitkenvorstöße blutig abgewiesen.
Die Grheimakten des Verbandes.
die Jortsetzung der
(W2B) Berlin, 28. Nov. In der Prawda vom 24. November wird die Veröffentlichung der russischen geheimen diplomatischen Urkunden fortgesetzt. Die nunmehr veröffentlichten Schriftstücke sind im Verhältnis zu den gestern veröffentlichten von geringem Interesse:
Am 5. März 1915 telegraphiert der Minister des Aeußern, Sassonow, dem Botschafter in Paris über Englands Zustimmung zu Rußlands Wünschen hinsichtlich Konstantinopels und sogt am Schluß des Telegramms, was Frankreich anbelangt:
Für mich persönlich, der ich das größte Vertrauen zu Delcasse hege, sind die Versicherungen, die er ab
gegeben hat, vollkommen genügend. Aber die kaiserliche Regierung muß wünschen, präzisierte Aeußerungen über Frankreichs Zustimmung— daß es unsern Wünschen ganz entgegenkommen werde— zu erhalten, gleich den, Versicherungen, die England abgegeben hat.
Am 7. März 1915 telegraphierte Sassonow dem Botschafter in London u a.: Um den von den Alliierten begonnenen Durchbruch durch die Dardanellen zu erleichtern, sei die kaiserliche Regierung bereit, dazu mitzuwirken, daß die Staaten, deren Mitwirkung Großbritannien und Frankreich nützlich erscheinen kann, auf vernünftiger Basis für diese Aufgabe gewonnen werden.
In dem Chiffretelegramm vom 13. September 1917 an die russischen Botschafter in Paris, London, Tokio und Washington und an den Gesandten in Stockholm spricht Tereschtschenko über die Abwicklung der Kornilow=Angelegenheit und stellt u. a. fest, daß die Kornilow=Angelegenheit wesentlich hervorgerufen worden sei durch gegenseitige Mißverständnisse, veranlaßt durch das Auftreten verschiedener mißlungener apokrupher Zwischenhändler zwischen Hauptquartier und Regierung. Ueber Kerenskis Ernennung zum höchsten Oberbefehlshaber wird gesagt, daß diese zur Beruhigung der demokratischen Elemente und Soldaten notwendig war. Der tatsächliche Leiter der Kriegsoperationen werde der zum Staatschef ernannte General Alexejew werden.
Das Telegramm des Ministers des Aeußern vom 9. Oktober an dieselben Botschafter berichtet über die Stimmung beim Zustandekommen des Vorparlaments, in welchem Tereschtschenko eine wichtige Errungenschaft steht. Er stellt einerseits die große Nachgiebigkeit der sozialistischen Leiter fest, betont aber auf der anderen Seite, daß die Extremisten einen großen Erfolg bei den Massen und Räten haben, deren Bedeutung jedoch, wie er glaubt, stark vermindert werden werde.
In dem Telegramm an dieselben Botschafter nach dem Falle von Riga sagt Tereschtschenko, daß dieser einen starken Eindruck gemacht und ernüchternd gewirkt habe. Gleichzeitig erklärt er, nicht unausgesprochen lassen zu können, daß die Mitteilungen von den alliierten Reichen nach Petersburg, insbesondere Aeußerungen der Zeitungen über die Exeignisse an der russischen Front, in vatrivtisch gestimmten russischen Kreisen einen peinlichen Eindruck gemacht haben.„Während man hier“ sagt er,„alle Anstrengungen macht, um die Eutschlossenheit zu befestigen und den Krieg um jeden Preis fortzusetzen, und während die Stimmung in der Gesellschaft zugunsten der Bundesgenossen vorhanden ist. scheinen die letztern gleichsam ihr Vertrauen zu verweigern. Dies erregt hier Verwunderung, weil unnsere Julioffensive und die durch sie veranlaßte Gegenoffensive trotz aller Mißgeschicke die Deutschen zwang. an unserer Front größere Streitkräfte versammelt zu halten als jemals vorher. Kerenikis Regierung strebte dahin, den Zustand saktischer Wassenruhe abzubrechen, welcher es im Frühjahr dem Feind ermöglicht satte, Truppen von unserer Front auf die französische Front zu werfen, und diese Absicht ist reu erreicht". Tereschschenko hofft, daß Maßnahmer ergrifsen werden mögen, um auf die allgemeine Reinung unter den Alliierten einzuwirken, wobei hervorgehoben werden müßte, daß kein Schwanken in Rußland hinsichtlich der Richtung der äußern Politik kerrscht, derzufalge der Krieg mit aller Kraft und zu vollem Einvernehmen mit dem Verband werde geführt werden müsse:..
Am 30. September 1917 drabtet Tereschtschenko an die Vertreter Rußlands in Paris, Rom und Londen:
Aus Unterredungen mit den tesigen Botschaftern der Alliierten, insonderheit mit dem offenherzigsten von ihnen, dem amerikanischen Botschafter, ziehe ich den Schlußsatz, daß unsere Bundesgenossen auf einer der letzten Konserenzen in Poris oder London ein Uebereinkommen getrossen zu hafen scheinen betressend Verni#ung derjenigen Geb'ete
unter sich, die uns künftig die mate zelle Unterstützung zu: Fortsetzung des Krieges gen ähren müßten. D.: Amerikaner scheinen es unternomaen zu haben, ur. sere Eisenbahnverbindungen in Ordnung zu bringen. Diese Frage ist für uns von außererdentlichem Interesse, weil nämlich die technischen und materiellen Fragen bei uns im Begriff sind, hin sichtlich der Möglichkeit, den Krieg tatsächlich zu führen, schließlich eineu drohenden Charakter anzunehmen. Auf Grund hiervon wäre ich geneigt. den Ulliierten entgegenzukommen und die Initiative zu dem Vorschlag zu ergreifen, daß sie aktive; als bishei an der Organisation unserer Industrie und unserer Verkehrsmittel teilnehmen möchten, wenn die Bereitwilligkeit ihrerseits wirklich vorliegt. Ich bitte Sie deshalb, vorsichtig in dieser Richtung das Terrain zu sondieren und mir Ihre Eindrücke mitzuteilen.
Die überführten Näuber.
Unter dieser Ueberschrift schreibt die Köln. Ztg. u. a.: England und seine Trabanten haben immer so getan, als seien sie ins Feld gezogen, um die bedrängte Unschuld— Serbien und späterhin Belgien— zu retten vor dem gefährlichen preußischen Militarismus, der die Welt untersochen wolle. Kriegsziel Rußlands sollte zunächst gewesen sein der Schutz des stammverwandten slawischen Staates der Serben; nach den Enthüllungen der Volschewiki zeigt sich ganz deutlich, daß das Kampfziel Rußlands nichts anderes gewesen ist, als sein Traum seit Jahren: der Besitz Konstantinopels und die Beherrschung der Meerengen. England und Frankreich aber, die angeblich Angegriffenen und Herausgeforderten, hatten nichts anderes vor als eine Aufteilung der asiatischen Türkei, die Beseitigung des osmanischen Kalisats, die Ausdehnung ihrer Interessensphären in Arabien, Syrien und Palästina, kurzum das End= der Türkei, a.s deren Schützer sie früher sick so gern aufgespielt ben. In dramatischer Steigerung zeigen uns die veröffentlichten geheimen Schriftstücke den Hunger unserer Feinde nach fremdem Ländergebiet, die Verlogenheit der Welt gegenüber, die glauben sollte, sie kämpften für Freiheit und Recht, während sie nur sochten für Raub und Vergewaltigung. Zu Anfang 1915 der Vertrag hder Konstantinopel und die Aufteilung der Türkek:(m Sommer desselben Jahres die Gewährung der Wünsche Italiens— wobei die Unehrlichkeit selbst den- Zreunden gegenüber schon zutage tritt: Rußland hatte die Inseln vor den Dardanellen gewünscht, England hielt sie besetzt, Italien wurden sie in Aussicht gestellt, denn das allein kann gemeint sein mit dem besondern Entgegenkommen, das die Wünsche Italiens im Osten finden sollten. Im März 1916 ist dann schon die Rede davon, daß England und Frankreich ebenso im Westen Deutschlands das Recht haben sollten, die Grenzen zu bestimmen, wie im Osten Rußland— man kann sich denken, welche gewaltigen Stücke aus den Körpern Deutschlands und Oesterreich=Ungarns herausgerissen werden sollten! Und wieder die Verlogenheit: Zu Ansang des Krieges hatte der Großfürst Generalissimus den Polen die Wiederaufrichtung ihres Staates versprochen, im März 1916 fordert der russische Minister des Aeußern„vor allem“, daß die polnische Frage von den Gegenständen internationaler Verhandlungen ausgenommen werde. Warum? Der Zweck ist durchsichtig. Die Verdrängung der Deutschen vom chinesischen Markt, die„sehr große Bedeutung" habe, wird beschlossen; zu Beginn dieses Jahres kommt die genaue Umschreibung der Kriegsziele Frankreichs hinzu: Rückgabe von Elsaß=Lothringen, der Rhein als Deutschlands Grenze. Immer wieder wird das„uneingeschränkte Rechnder=Festsetzung von Deutschlands westlichen Grenzen“ ebenso betont wie das„entsprechende Recht" Rußlands zur Bestimmung seiner westlichen. Grenzen. Und das noch am 30. Jan. 1917, nach unserm Friedensangebot. nach der verlogenen Antwort unieter Zeinde auf es, am Vortage des“ Abbruches der Beziehungen Amerikas zum Reich!
nicht an unsere Feinde gelangten— zuvor verbrannt. Es schien mir das Beste so zu sein—“
„Du lieber Mensch,“ sagte Helmut.„Ich danke Dir“—
„Bah, nichts zu danken. Ich zahle nur eine alte Schuld heim. Denke an meine Hypothekennot— und an Deine Hilfe. Nun sind wir quitt— und das Geheimnis bleibt unter uns Männern.“
„Einverstanden, Bodo.— Und nun berichte mir Näheres über Madame van Wyk. Was sprach sie?"
„Nichts.“
„Wieso— nichts?“
Bodo dämpfte seine Stimme zu leisem Geflüster. „Madame van Wyk saß in einem Lehnstuhl neben dem Bette des Hauptmanns von Grävenitz, der in der Nacht seinen Wunden erlegen ist.
„Und sie sprach nichts?“
„Nein. Sie war ganz bleich und summ. Ihr Herz stand still. Mit dem verwundeten Hauptmann zugleich war sie binübergegangen ins bessere Land. Sie soor kot.—
„Heiliger Gott!... Ein Herzschlag?"
„Nein. Morphium. Sie hat ihre Schuld mit dem Tode gefühnt. Wir wollen ihr vergeben... als Chrichten.“
Helmut schloß die Lider, um seine Träuen zu verbergen.„Sage Duces— Julia und Herrn van Wyk,“ flüsterte er.„Ich vermag es nicht...“
Bodo nickte und ging langsam hinaus....
Gleich darauf klang Julias Schrei durch das Haus und dann ihr leises Weinen...e
Die Tote wor eben doch ihre Mutter gewesen, die Frau, die ihr das, Leben gegeben hatte.—
Sie faltete die Hände zu stillem Gebet.... Dann erbob sie sich.„Ich will zu meiner Mutter. gehen...
19.
Seit dem frühen Morgen tobte der Kampf zwischen Toul und Verdun..
Als das Leibregiment den Wald hinter sich hatte
kette zog, wurde es von surchtbarem Artillerie=, Maschinengewehr= und Insanteriefeuer empfangen. Stundenlang lag es im heftigsten Schrapnellfeuer...
„Hol's der Geier,“ brummte Simon Poschinger, und nahm, hinter einer Erdwelle gedeckt, einen der Rothosen aufs Korn,„heute geht es heiß her, Max.. Ich glaube, wir haben die halbe französische Armee vor uns
„Kann schon sein,“ erwiderte Max Lentner.„Gott geb's, daß der Durchbruch durch die französische Front gelingt—“
„Durchbruch?— Meusch, ich hab' keine Ahnung—“ „Nun— der Vorstoß gegen Berdun und zur Maas.“
„Donnerwetter—— da will ich auch meinen Teil
dazu beitragen und für zwei dreinschlagen.. Holla, Spitzbart— Dich hat's gerissen. Jetzt kommt der mit dem goldbordierten Käppi dran... So— erledigt.“ Du. Max, warum greift denn unsere Artillerie nicht ein? Die fährt wohl Schneckenpost?“
„Das wohl nicht, Simmerl. Nur— wir sind zu rasch vorgestürmt, da konnten die schweren Geschütze in dem schwierigen Terrain nur in langsamem Tempo folgen. Unsere Leute sind ja kaum zu halten. Sie fahren drein wie die Teufel und möchten im siebsten morgen schon in Paris einziehen. Aber so rasch geht das„nicht. Wir stehen einem tapferen und an Zahl überlegenen Feinde gegenüber... Der schlägt sich bis aufs Blut. Ist ja auch erklärlich: wenn wir durchdringen, ist's
reich—
„Wir müssen, Max!
Da drunten im Tolesdas Dorf— weißt Du den Namen?".
„Keine Ahnung. Meine Larte ging verloren, mein Glas ist kapnt— aber essh#viel: das Dorf müssen wir auch nehmen, stect venler Franzusen. Und dann die jenseitigen Höhe:! Das ist ein zweites Spichern.
Auf dem Namm Laben sich die Rothosen verschanzt.
„Wie wir dort hinaufkommen, ist mir vorderhand noch ein Rätsel, Max! Aber unser Oberst wird's schon machen. Und nehmen müssen wir die Höhen um jeden Preis. Hu— dieses Donnern und Krachenk Es könnte einem ganz grauslich werden, wenn man nicht eben Soldat wäre. Herrgott, Max, schau: da droben in der Luft ein deutscher Flioger! Ha— wie kühn er segelt— wie ein Adler... nach Frankreich hinein! Flieg', deutscher Aar— Gott schütze dich!“
„Nun werden unsere Canonen bald mitsprechen, Simmerl!— Unsere Artillerie ist in Stellung gegangen, und der Flieger sucht dierseindlichen Batterien. Teufel, jetzt beschleßen ihn die FFranzosen... Bravo, ersthzeigtt“
Die Wuschtnengewehre erhoben kore dumpfe, quakende Unkenstimme: tack—tack—tack—tack—tack.... Aber der Doppeldecker kümmerte sich nicht um den Unbenruf, sondern zog stolz und sicher, wie ein weiper Adker, durch die Luft. Hinter ihm drein flatterten die grauen auchwöllchen der Schrapnellschüsse, wie, einesernseilg=ürmente Egerllngsschar...
er gülelseieter Whe
Blesiemithetwieterdeltmien und Solnenrollen
venstrate Halle sten.:
ch erklärlich: wenn wir Stecbelegensuns mit Grangten!"schrie Poschinger
ein Stoß ins Herz von Frank=in das=Tosen hinein und sprang, zwie dienandern,
#üuf Sthrittesvorwärts, umtsich dann splatt auf die Nusser und das Gewehr an die Bache
16:
Wortsehzung feig!