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Bergisches Gouvernements-Blatt

BESTANDSHALTENDE INSTITUTION

Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf

BESCHREIBUNG VERFASST VON

Angelika Gwóźdź (2024), Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf

Geschichte, Entwicklung und Inhalt

Im November 1813 bis Januar 1814 übernahm Justus Gruner den Posten des provisorischen Generalgouverneurs, um die Zeit bis zum Antritt des Prinzen zu Solmslich am 15. Juni 1814 zu überbrücken. Als dieser ausschied, trat Justus Gruner am 1. Juli 1814 den Dienst als Generalgouverneur des Großherzogtums Berg an (bis 18. Juni 1815).

Am 16. August 1814 erschien die erste Ausgabe des „Bergische[n] Gouvernements-Blatt[s]“ in Düsseldorf, in dem Justus Gruner bekanntmachte, dass das Blatt fortan dem „Bergischen wöchentlichen Intelligenzblatt“, wie die „Gülich und bergische wöchentliche Nachrichten“ seit 1814 firmierten, beizulegen sei. Darin verordnete er, unterzeichnet mit dem 04. August 1814, dass alle gerichtlichen und Verwaltungsbehörden im Herzogtum Berg dazu verpflichtet seien beide Blätter zu beziehen. Im Gegenzug dürften sie ebenfalls Verordnungen, Erläuterungen und weiteres im Bergischen Gouvernements-Blatt veröffentlichen. Der Inhalt bestand aus Polizenverordnungen, Verordnungen, Dienstvorschriften, Bekanntmachungen, Signalements, allgemeine Straferlasse (wie z. B. gegen Deserteure am 19.03.1816), polizeiliche Warnungen, Patent wegen Besitznahme des Herzogthums Niederrhein (09.05.1815 etc.

Der Druck des Blattes erfolgte wie beim Bergischen wöchentlichen Intelligenzblatt bei Karl Stahl, der beide Blätter dahingehend anpasste, dass sie nicht mehr ohne einander bezogen werden konnte.

Bereits zuvor wurde den Grossherzoglich Bergische wöchentliche Nachrichten das „Präfectur-Acten des Rhein-Departements“ (1810-1813) beigelegt.

Periodizität, Auflage und Format

Das Bergische Gouvernements-Blatt erschien einmal wöchentlich in einspaltiger Text. Dabei variierte die Seitenzahl je nach Nachrichtengehalt zwischen 1 bis 6 Seiten und konnte bei Bekanntmachungen des preußischen Königs Friedrich Wilhelm sogar bis zu 8 Seiten betragen.

Beilage zu

Gülich und bergische wöchentliche Nachrichten

Literatur und Quellen

  • Goecke, Rudolf: Das Großherzogthum Berg unter Joachim Murat, Napoleon I. und Louis Napoleon 1806 - 1813 : ein Beitrag zur Geschichte der französischen Fremdherrschaft auf dem rechten Rheinufer ; meist nach den Acten des Düsseldorfer Staats-Archivs. Köln: Dumont-Schauberg 1877.
  • Isselhorst, Hans: Die Düsseldorfer 'Wöchentlichen Nachrichten', ihre Entwicklung und ihr Wirken in den politisch bewegten letzten Jahren ihres Erscheinens (1800-1820). Diss. München 1941.
  • Macat, Andreas: Die Bergische Presse. Bibliographie und Standortnachweis der Zeitungen und zeitungsähnlichen Periodika seit 1769. In: Dortmunder Beiträge zur Zeitungsforschung, Nr. 49, München 1991, S. 40.
  • Stöcker, Hans. Das Neueste Seit 1712: 250 Jahre Düsseldorfer Zeitungstradition Von Tilmann Liborius Stahl Bis Heinrich Droste. [Überarb. Ausg.]. Düsseldorf: Droste, 1963.
  • Zu Justus von Gruner im Lexikon westfälischer Autorinnern und Autoren und im Portal "Westfälische Geschichte"