Münsterisches gemeinnützliches Wochenblatt
BESTANDHALTENDE INSTITUTION
BESCHREIBUNG VERFASST VON
Angelika Gwóźdź, M.A. (2025), Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
Geschichte und Entwicklung
Das „Münsterische Gemeinnützliche Wochenblatt“ erschien ab 1785 im Verlag von Anton Wilhelm Aschendorff in Münster, parallel zum „Münsterischen Intelligenzblatt“, von dem es sich durch seinen volksaufklärerischen Charakter unterschied. Unter den Autoren befanden sich katholische Geistliche. Nach dem Tode Aschendorffs 1804 ging das Wochenblatt ein.
Ob es sich beim „Münsterischen gemeinnützlichen Wochenblatt“ um eine Beilage des „Münsterischen Intelligenzblatts“ handelt, lässt sich nicht endgültig beantworten. Obwohl Literatur wie Böning, Widmann oder Koszyk das Wochenblatt als Beilage des Intelligenzblatts einordnen, lassen sich in den Blättern keinerlei Hinweise finden, die diese These unterstützen könnten. Das Intelligenzblatt legte spätestens ab 1770 täglich zwei bis vier als „Beylage“ bezeichneten Seiten bei, die vermischte Nachrichten und ökonomische Nachrichten behandelte. Am 12. Oktober 1784 erwähnt die für gewöhnlich nummerierte „Beylage“ die fürstliche Anordnung, dem Intelligenzblatt eine wöchentliche Beilage „von gemeinnützigem Inhalte“ beizugeben. Ob hiermit das Wochenblatt gemeint ist, lässt sich aus den digital verfügbaren Ausgaben nicht erkennen. Das Wochenblatt verweist zwischendurch auf im Intelligenzblatt erschienene Meldungen und Preisfragen und scheint vereinzelt die „Beylage“ zu ergänzen (1.Jg. Nr.17).
Inhalte und politische Ausrichtung
Als am 31.12.1784 das „Münsterische Gemeinnützliche Wochenblatt“ im Intelligenzblatt angekündigt wird, wird der Inhalt des Wochenblatts wie folgt charakterisiert: „Nicht nur ökonomische, sondern auch die Erziehung der Kinder, die Moral, und dergleichen gemeinnützliche Materien betreffende Abhandlungen werden mit eingerückt werden. Eigentlich sind diese Blätter zur Belehrung des gemeinen Mannes eingerichtet, Gelehrte werden also darüber nicht ungehalten seyn, wenn sie selbe nicht allemahl nach ihrem Geschmack finden“.
Das Wochenblatt behandelte Themen aus der Landwirtschaft, Handwerk, Hausmittel, Medizin, Gärtnern, Wirtschaft und druckte passende Tipps, lehrhafte Erzählungen, Gebete und Gedichte ab.
katholische Ausrichtung
Periodizität, Auflage und Format
Das Wochenblatt erschien wöchentlich im halber Bogen, 4 Seiten mit zweispaltigem Text. Nummerierung als „Stücke“ des jeweiligen Jahrgangs.
1.100 Abonnements
Literatur und Quellen
- Böning, Holger: Pressewesen und Aufklärung – Intelligenzblätter und Volksaufklärer, in: Sabine Doering-Manteuffel/Josef Mančal/Wolfgang Wüst (Hg.): Pressewesen der Aufklärung. Periodische Schriften im Alten Reich, Berlin 2001, S.69-119, hier S. 92.
- Koszyk, Kurt: Verzeichnis und Bestände westfälischer Zeitungen, Münster: Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung 1975, S. 72.
- Widmann, Simon Peter: Die Aschendroffsche Presse 1762 - 1912 : ein Beitrag z. Buchdruckergeschichte Münsters. Münster: Aschendorff 1912.