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preise steigen wieder nicht eher sinken, als definitiv gelöstt ist. reise an der hiesigen
usfuhr ist frei gegeben erbot für Getreide in woben worden.
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Sserlohn u.
Nr. 24.
Freitag, den 21. März
1856.
Eintarung zum Abonnement!
Durch die an mehreren Orten uns gewordene sehr erfreuliche Aussicht, daß in dem bevorstehenden Quartale die Zahl der zeehrten Abonnenten dieses Blattes um viele sich vergrößern werde, finden wir uns veranlaßt mit dem ersten April d. J. ein neues Abonnement zu eröffnen und laden hierzu höflichst ein mit dem ergebensten Bemerken, daß Probenummern gratis ausgegeben werden. Der Preis für das Quartal vom 1. April bis ersten Juli beträgt mit Einschluß des Bringerlohns 10 Sar.; durch die Post bestellt 11 1/4 Sgr. Die Expeditionen resp. Boten sind verpflichtet, das Blatt am Tage des Erscheinens,
Dienstag und Freitags, hünktlich zu besorgen. Die Redaction.
Die Blutrache.
(Fortsetzung.)
Nur der Gedanke, sein ermüdeter Fuß werde das Hospiz nun baldigst erreichen, hielt Antonio aufrecht; das Feuer der Rache durchglühte sein Inneres, während seine Glieder vor Frost zitterten. Das Ziel, dem er sich nahe glaubte, war jedoch noch ferner, als er wähnte, und indem er dachte, die höchsten Mühseligkeiten seien bereits überstanden, harrte das Schrecklichste noch auf ihn. Ein dichtes Schneegestöber fing an zu wehen und aus den Schlünden des St. Bernhard brach plötzlich heulend der Sturm los; er wüthete mit wilder Gewalt, erfaßte den Mantel des müden einsamen Wanderers und suchte ihm denselben von der Schulter zu zerren. Antonio stemmte sich dagegen und der Sturm, ob des Witerstandes erbost, warf ihn nieder, während der massenhaft fallende Schnee ihn auf einige Augenblicke mit einem weißen Tuche bedeckte... Gxaste Srack.
Antonio stöhnte, raffte jedoch die Reste seiner bereits gebrochenen Kraft durch den Gedanken an sein finsteres Vorhaben wieder zusammen, erhob sich und drang trotz Sturm und Schneegestöbers wieder vorwärts.
Wo war aber nun der Pfad, den er bis jetzt verfolgte? Der lockere Schnee hatte ihn bedeckt und wirbelnd kamen immer neue Massen, blendeten das Auge des Wanderers, drangen durch die Falten seines Mantels und der furchtbare Sturm machte seine ermatteten Glieder zu Eis erstarren. Seine Füße wateten durch den Schnee, oft sank er bis ans Knie ein, oft stürzte ihn der Sturm zu Boden, und da es ihm unmöglich war mit dem Mantel, in dem sich der heulende Sturm fing, vorwärts zu kommen, so warf er hier in der Eisregion, obgleich der Frost ihn schüttelte, ihn trotzig von sich und schritt, das Höllenwetter, wie er es nannte, verwünschend, weiter und immer weiter.
So trieb es Antonio wieder über eine Stunde und in dem Kampfe gegen den Sturm und gegen die wirbelnden Schneemassen erlahmten seine Glieder vollständig. Mit eisigem Schweiße bedeckte sich seine Stirne, sein Blut schien in den Adern zu stocken und seine Rachgefühle auszulöschen; aber sein fester Wille steigerte sich vielmehr, weil selbst die Elemente ihnen eine Schranke zu setzen schienen. Wenn er wankte, wenn er ausglitt, wenn er niederstürzte, so griff er nach seinem Gewehre und die Worte: Tod dem Guilielmo Bandello! fachten die bereits erstorbenen Lebensgeister in seinem Innern wieder an. Stets und immer wieder raffte er sich auf; er schleppte sich weiter, und immer weiter, bald gehend, bald wankend, bald auf Händen und Füßen kriechend; vorwärts drängte es ihn, hin zu dem Feinde, nach dessen Blut sein Herz verlangte. Selbst die Eisregion der Gletscher vermochte seinen Rachedurst nicht abzukühlen, kein Wort des Zagens kam über seine Lippen und der Gedanke, das Vergeltungsamt endlich üben zu können, bezwang lange seine Erschöpfung.
Antonio Paoli war aber zuletzt doch nur ein Mensch, wenn auch ein gewaltiger und abgehärteter; trotzig hatte er sich bis jetzt gegen die Wuth des Sturmes und gegen die eisigen Schneemassen, die ihm Hände und Gesicht zerrissen, gestemmt, endlich aber mußte er doch unterliegen. Beharrlich versagten ihm seine Glieder den Dienst, die er sonst so schonungslos emporgerafft, wie ein unbarmherziger Herr sein Roß, daß ermattet zusammengestürzt, sich aber stets wieder geduldig den Peitschenhieben fügt, bis es endlich verendend hinsinkt. Er versuchte vergebens eine letzte Kraftanstrengung, auch nun noch; seine Gelenke waren gelähmt und er selbst wie von einer unheimlichen Macht an die Stelle festgebannt. Da knirschte er in ohnmächtigem Grimme, taumelte, fiel rücklings nieder, ein Schrei wild und gellend hallte durch das Geheul des Sturmes und seinem Ziele so nahe, lag er nun— ein aufgegebener Mann— auf dem mit Schnee und Eis bedeckten Boden. Diesmal raffte er sich nicht wieder auf, seine Sinne fingen an zu schwinden, er preßte sein Gewehr an die Lippen und rief:„Ich sterbe, mein Bruder Alberto, ohne Dich gerächt zu haben, mein aber ist nicht die Schuld!“ Bei diesen Worten entfiel ihm das Gewehr; ängstlich
haschte seine erstarrte Hand darnach und da sein tastender Finger den Drücker berührte, so entlud es sich mit einem dumpfen Krachen. Die für Guilielmo's Brust bestimmte Kugel flog hinaus ins Weite, Antonio aber hörte den Knall nicht mehr und der donnernde Wiederhall von den hohen Felsen= und Eiswänden weckte ihn nicht aus seiner Betäubung auf. Starr und das Auge geschlossen lag der finstere Rächer nun auf dem Schnee, sein Antlitz war bleich und das Herz, das so ungestüm nach Rache verlangt, pochte nicht mehr; in seiner Brust war es still geworden— so still wie unter der weißen Decke, die der Schnee mitleidig über die Erde und über seinen Körper warf.
Der Mensch denkt und Gott lenkt! Der Gedanke an Rache hatte den leidenschaftlichen Antonio Paoli von seiner Insel über das Meer und rasch in die Alpenwelt der Schweiz getrieben; unaufhaltsam strebte er auf dem steilen Pfade zum Hospiz hinan, verhöhnte den Aufruhr der Elemente und riß sich, ganz von dem Gedanken an sein Rächerhandwerk beseelt, so oft der Sturm ihn niederwarf, wieder auf; er dachte, sein finsterer Plan müsse ihm gelingen. Gott aber lenkte es anders; er verwandelte seine zähe Kraft in Ohnmacht und das wilde Feuer seines Herzens in eisige Kälte.(Forts. in der Beilage.)
Coblenz, 17. März. Für die Erhaltung der in unserer Provinz bestehenden Gemeinde=Verfassung von 1850 ist in unserer Stadt eine Petition an die Kammern in Circulation gesetzt worden.
Berlin, 17. März. Das Haus der Abgeordneten hat sich heute bis zum Donnerstag nach dem Feste vertagt. Der Antrag wegen der Zeitgeschäfte in Getreide, Oel und Spiritus wurde abgelehnt. Der Handels=Minister legte einen Gesetzentwurf vor, betreffend die Abänderung und Ergänzung einiger Bestimmungen der Bankordnung vom 5. October 1846 und einen Gesetzentwurf wegen Verminderung der Cassen=Anweisungen um 15 Mill. Thlr., so wie der Ausgabe verzinslicher Staatsschuld=Verschreibungen über 16,598,000 Thlr.
— 18. Vor Schluß des Monats muß das Friedenswerk als in so weit fertig proclamirt werden körnen, daß das englische BlocadeGeschwader den Verkehr mit den russischen Ostsee=Häfen nicht mehr zu hindern braucht.
Frankfurt, 17. März. Die günstigen Erwartungen, welche man von den Ergebnissen unserer am vorigen Mittwoch begonnenen Östermesse gehegt hatte, scheinen noch übertroffen werden zu wollen. Nach Seiden=, Wollen= und Baumwollenwaaren, Druck=Kattunen, Shirtings u. dgl. findet lebhafte Nachfrage Statt, und eine Anzahl Lager haben ihre Vorräthe beinahe vollständig ausverkauft; vornehmlich die geringeren Sorten sind stark begehrt, besonders in Baumwollenwaaren. Gleich erfreuliche Ergebnisse stehen für den übermorgen beginnenden En grosHandel in Leder und Wolle in Aussicht.
Wien. Se. Eminenz der Herr Cardinal Viale hat an alle Bischöfe der Monarchie Einladungsschreiben gerichtet, in welchem der 6. April als der Tag für den Anfang der Berathungen über die Artikel des neuen Concordats resp. deren Einhaltung, bestimmt und mitgetheilt, daß er,(Cardinal Viale) bei dieser Conferenz im Namen und in der Autorität Se. Heiligkeit den Vorsitz führen werde.
Paris, 17. März. Die Pariser Blätter beschäftigen sich jetzt hauptsächlich mit dem großen Ereignisse für Frankreich, über die Geburt des kaiserlichen Prinzen. Der Präfect von Paris macht bekannt, daß der Gemeinderath, um die leidenden Classen besser an der öffentlichen Freude zu betheiligen, ihm 200,000 Fr. bewilligt habe, die theils zur Bezahlung von Ammengeldern, welche dürftige Familien schuldeten, theils zur Auslösung von im Leihhause versetztem Bettzeug und Handwerksgeräth verwandt werden sollten.— Der Kaiser hat aus Anlaß der Geburt des Prinzen verschiedenen Wohlthätigkeits=Anstalten 160,000 Fr. anweisen lassen, und mit der Kaiserin bei allen am 16. gebornen ehelichen Kindern die Pathenstelle übernommen.— Montag war Freitheater in sämmtlichen Theatern.— Aus Anlaß der Ge