Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse.V.

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Stein.

Nr. 37.1859.

Die Nachbarfamitten.

(Fortsetzung.)

Philipp eilte in das Nachbarhaus. Dorchen kam ihm entgegen und umarmte ihn weinend. Er riß sich von ihr los und wandte sich zu ihrem Vater, der mit verstörter Miene auf der Bank saß wie ein gebrochener und niedergeschmetterter Mann. Er las auf seinem Gesichte, daß er ihm keine Hoffnung gab. Philipp stürzte hinaus.

Er eilte zum Pfarrer. Der Geistliche war arm u. schlecht besoldet; er konnte in so schlimmer Zeit helfen und wußte auch keinen Rath. Nun suchte der Jüngling die alten Freunde seines Vaters auf. Sie versicherten mit bekümmerter Miene, außer Stande zu sein, ihn zu unterstützen. Wo er sonst noch hinging, wärd er mit leeren Worten oder sogar mit Spott und Hohn zurückgewiesen.

Da rasselte eine prächtige Kutsche durch die Stra­ßen Hagenau's. Mitten auf dem Markte vor dem er­sten Wirthshause der Stadt, dem Rathhause gegenüber, hielt sie an. Ein Offizier in Uniform stieg aus. Phi­lipp, der theilnahmlos daneben stand, hörte, daß es ein kaiserlicher General sei, der zu dem in Süddeutschland gegen die Franzosen aufgestellten Reichsheer reise.

Plötzlich fuhr er aus seiner Betäubung auf. Ein heller Strahl zuckte aus seinen Augen. Er lief nach Hause, schloß sich in sein Kämmerchen ein und betete lange. Sein Entschluß war gefaßt.

Gegen Abend ging er in seinen besten Kleidern in das Quartier des Generals. Er fragte nach dem Na­men desselben und erfuhr, was die ganze Stadt schon wußte und er allein in seinem Schmerze nicht gehört hatte: es war der hochgefeierte Eugen von Savoyen, Prinz Eugenius, der edle Ritter, dessen Großthaten ge­gen Türken und Franzosen in aller Munde lebten, und den das ganze Volk so hoch verehrte, wie selbst den Kaiser. Auch Philipp faßte Muth, als er den hoch­

geehrten Namen hörte.

Er bat um kurzes Gehör bei dem Prinzen und wurde eingelassen. Mit sanftem ruhigen Blicke trat ihm Eugenius, der, so klein und schmächtig er von Gestalt war, doch durch seine ehrfurchtgebietende Miene und sein geistvolles Gesicht bei seinem äußeren Auftreten einen großen Eindruck machte, entgegen und fragte ihn freundlich nach seinem Begehr.

Philipp erwiderte, daß ihn dringende Verhältnisse zu dem Wunsche veranlaßten, sich als Söldner unter die kaiserlichen Truppen anwerben zu lassen, und daß er um eine gewisse Summe bereit sei, dem gnädigen Herrn, wenn er ihn brauchen könne, zu folgen und ein recht tüchtiger Soldat zu werden, wie er ja aus seinem Körperbau abnehmen könne, daß er im Stande sein müsse, die stärksten Strapazen zu ertragen.

Als der Prinz ihn nach der Summe fragte, entgeg­nete er schüchtern, daß es ihm nicht möglich sei, einen geringeren Preis zu verlangen, weil er das Geld unter allen Umständen nöthig habe, wenn seine Entfernung aus dem Kreise seiner Familie ihren Zweck nicht ver­fehlen solle, und nannte verzagt den Betrag der Schuld, welche er an Rosenschlag zu bezahlen hatte, zweihundert Gulden.

Gut, sagte der Prinz,ich werde Dir das Geld geben. Du wirst dafür Soldat in kaiserlichen Diensten tin reisest morgen frühe mit mir ab. Finde Dich um lunf Uhr hier ein. Du bist schlank und schön gewach­tenz ich werde Dich unter die Reiterei stecken. Ich hoffe von Dir, daß Du ein recht tüchtiger Husar werden wirst.

Unter warmen Versicherungen des Dankes empfing Philipp das Geld und entfernte sich, nachdem er dem Prinzen seinen Namen angegeben hatte. Eugen sah ihm nach, wie er über den Marktplatz eilte, und sagte mit palb freudiger, halb schmerzlich bewegter Stimme: er ungern dea Ca=hurs9! Er gefält mir! Doch scheint gerne die zweihunz anzuziehen. Ich hätte ihm Klassen; allein wir bau geschenkt und ihn frei ge­daß ich auch nicht g jes unsere Leute so nöthig, er der schönste Soldat in ende hren möchte. Auch wird

des Mileihe1 der Prinz die Regung

Engenias halte e der gere denen. Dernn Fugenius hatte bei aller seiner ungestümen Tapferkeit

ein warmes Gefühl und ein gutes Herz. 7. Der Vorabend einer Schlacht.

Berinn fest und ruhig Deine Pflicht; Ost bat der Des und zoge nicht.

Den muaßig derr aus tiestem Leid wen murhig Hoffenden befreit.

Wie der Mond aus seinem Licht

Hell die weite Flur erfüllet lch, so hell, als wüßt' er nicht,

Daß sich bald sein Angesicht Tief in blutige Nebel hüllet!

An einem kühlen Augustabend des Jahres 1704 lagerten auf einer großen Ebene, welche sich bei Hoch­städt an der Donau, da, wo das Flüßchen Egweid in dieselbe fällt, ausdehnt, zwei feindliche Heere, zusammen über hunderttausend Mann stark, in der Erwartung einer großen Schlacht, welche die Kaiserlichen den Fran­zosen zu liefern beschlossen hatten. Auf der einen Seite stand das Reichsheer unter dem Prinzen Eugen mit den englischen Hülfstruppen unter dem Herzog von Marl­borough ungefähr 50000 Mann stark; auf der anderen die Franzosen unter dem Marschall Tallard, verbündet mit den Baiern unter dem Kurfürsten, welcher aus Län­dersucht die Partei seiner deutschen Brüder verlassen und sich zu den Erbfeinden unseres Volkes, den Franzosen, geschlagen hatte; zusammen an 60000 Mann. Hell leuchtete der Mond über die Ebene hin und machte das Anzünden von Wachtfeuern unnöthig. Vor den Zelten aber saßen die Soldaten beisammen und suchten durch lustige Unterhaltung jede etwa aufsteigende Anwandlung von Furcht in sich zu unterdrücken.

Mitten im Lager erhob sich das große prächtige Zelt Eugen's, wo eben die Anführer über den Schlachtplan für den morgenden Tag berathschlagten. Nicht weit da­von stand eine Gruppe von Husaren, welche ihre Pferde striegelten und putzten, und dabei so leise als möglich miteinander redeten, um die allgeliebten und hochgefeier­ten Generale nicht zu stören, und nur ihr unterdrücktes Gelächter, welches von Zeit zu Zeit erschallte, verrieth, daß sie sich mit scherzhaften Gesprächen unterhielten.

Etwa dreißig Schritte von seinen Kameraden ent­fernt, stand ein junger Mann von ungefähr zwanzig Jahren, der seine kräftige hochgewachsene Gestalt an den Pfosten eines Zeltes anlehnte, und in tiefe Gedanken versunken schien. Es war Philipp Werner, Corporal in der Leib=Eskadron des Prinzen.

Philipp war, nachd### er die zweihundert Gulden empfangen hatte, sogleich zu Rosenschlag geeilt und hatte dem Erstaunten die Zahlung geleistet, gegen welche er die Hypothek zurückerhielt. Darauf hatte er in seinem Zimmer einen langen Brief an seine Mutter geschrieben, war dann zu dem Nachbar gegangen und hatte ihm die ganze Sache entdeckt. Der alte Klaus wollte die Hand­lungsweise Philipps Anfangs gar nicht billigen, denn er meinte, wenn auch das Häuschen verkauft worden wäre, so hätte ja doch die Nachbarin eine sichere Zu­kunft bei ihm gefunden; als ihn aber Philipp auf den gefährlichen Zustand der Mutter und auf die Dringlich­keit Rosenschlags, welcher die unglückliche Familie sicher­lich noch vor Genesung der Kranken ihres Zufluchtsortes beraubt haben würde, sowie auf den Schmerz der Armen, wenn sie alle die theuren Gegenstände, zwischen denen sie sich seit ihrer Kindheit bewegt, verlieren sollte, mit überzeugender Redegewalt aufmerksam gemacht hatte, da schloß er ihn in die Arme und pries seine Aufopferung, die um der geliebten Mutter willen Solches gethan.

Und wirklich hatte Philipp ein großes Opfer ge­bracht. Er war weder ein Schwächling noch ein Fei­ger, aber er hatte seit seiner Kindheit, wo er alle Gräuel des Krieges kennen gelernt hatte, gegen das Soldaten­leben eine stete Abneigung in den Tiefen seines Herzens. Auch besaß er eine weiche gefühlvolle Seele, und es kam ihm hart genug an, seine Mitmenschen, wenn sie auch seine Feinde und seines Vaterlandes Bedränger, schonungslos hinschlachten zu müssen. Endlich hatten in damaliger Zeit die armen Rekruten gewöhnlich von ihren Oberen eine Behandlung zu erleiden, welche ihre Schicksal, dem der amerikanischen Sclaven vergleichbar machte.

Philipp übergab dem Schmied den Brief an seine Mutter und trug ihm auf, dieselbe nach und nach auf den Grund seiner Entfernung vorzubereiten und ihr dann erst, wenn sie Alles wüßte, diesen Brief einzuhändigen. Der Mutter selbst aber sagte er, indem er mit angenom­mener Sorglosigkeit an ihr Lager trat, daß er eine kleine Reise zu machen habe, um das an Goldmann ge­liehene Geld einzuziehen, und daß er in paar Tagen zu­rück sein werde. Marie und Dorchen enthüllte er die ganze Wahrheit. Der Schmerz der Mädchen war unbe­schreiblich.

Kurz, den andern Morgen verließ er mit dem Prin­zen die Mauern seiner Heimat und eilte dem Lager zu. Die Mutter aber, deren Genesung jetzt rasch voranschritt, kam so bald zu Kräften, daß ihr der Schmied endlich die traurige Eröffnung machen und den Asbchiedsbrief Philipp's übergeben konnte. Zwar war ihr Jammer eine Zeit lang grenzenlos, aber die Nachricht, welche sie in glücklichen Tagen gänzlich zu Boden geschmettert ha­ben würde, traf sie, nachdem sie so große Leiden erdul­det, nicht mehr so schwer, und ihr Schmerz ging bald in ein inniges Gebet für ihren vortrefflichen Sohn über, dem sie vom Himmel den Lohn seiner preiswürdigen That

7. Mai.

erflehte, welchen sie ihm nicht geben konnte. Sie zwei­felte nun nicht mehr, daß der gerechte und gütige Gott jetzt ihrem Unglück ein Ende machen und ihnen bald wieder freundliche Tage schenken würde, um einer solchen Kindesliebe willen.(F..)

Am

Was mir Alles mag begegnen Wieder an dem heut'gen Tag, Ob es stürmen mag und regnen, Ob die Sonne scheinen mag; Ob mir lächelnd kömmt entgegen Jener selt'ne Gast, das Glück, Oder ob auf meinen Wegen Mich ergreift das Mißgeschick:

Was sich immer mag begeben, Ruhig, ruhig, liebes Herz, Eines wird dich stets umgeben, Wie in Freude, so in Schmerz, Und dies Eine ist der Segen Für die treu erfüllte Pflicht: Folg'dem Herrn auf allen Wegen, Glaube, Er verläßt dich nicht!

Berlin. 33. MM. der König und die Königin sind am 2. Mai von Rom nach Ancona abgereif't. Von dort werden Allerhöchstdieselben sich zur See auf einem russischen Schiffe nach Triest begeben. Neuern Nachrich­ten zufolge sollen sich die Majestäten in Süddeutschland verweilen und erst am 1. Juni hier eintreffen.

In der Sitzung des Herrenbauses vom 3. Mai machte der Kriegs=Minister dieselbe Mittheilung, wie gestern im Hause der Abgeordneten. Der Finanz=Minister gab über den gün­stigen Rechnungs=Abschluß des Vorjahres ein Ueberschuß von fast Millionen dieselben Eröffnungen, wie bereits vor Ostern im Hause der Abgeordneten; die Ankündigung, daß 1,108,000 Thlr. sofort zum Staatsschatz abgeführt werden sol­len, nahm das Haus mit Beifall auf. Die Vorlage wegen der 10=Millionen=Anleihe für Eisenbahnzwecke wurde auf Wunsch

der Regierung von der Tages=Ordnungs entfernt. Der Gesetz­Entwurf wegen Uebernahme der Zinsgarantie für die Priori­täts=Anleihe der Rhein=Nahe=Bahn veranlaßte eine längere De­batte. Der§. 1 wurde bei namentlicher Abstimmung mit 45 gegen 24 Stimmen abgelehnt. Der Handels=Minister erklärte darauf, die Regierung lege auf Fortsetzung der Berathung keinen Werth.

.. In der Sitzung des Herrenhauses vom 4. Mai beginnt die Tagesordnung mit der Wahl von vier Schriftführern. Es folgt die Diskussion des zweiten und dritten Berichts der Budget­Kommission. Zur Resolution bezüglich der Gewährung von Staats=Darlehnen an Meliorationsverbände spricht der Minister für landwirthschaftliche Angelegenheit die Hoffnung aus, daß, wenn friedlichere Zeiten eintreten, die Landesvertretung nicht zögern werde, den Dispositionsfonds seines Ressorts behufs der Hebung der Landeskultur zu vermehren.

Der letzte Gegenstand der Tagesordnung ist der sechste Bericht der Petitions=Kommission über mehrere gegen die Kreisstandschaft der jüdischen Rittergutsbesitzer gerichtete Petitionen. Die Kom­mission beantragt, die Petitionen der Regierung mit dem Antrage auf Abhülfe zu überweisen, weil der Inhalt des Rescriptes vom 16. Febr. d. J. mit den bestehenden Gesetzen in Widerspruch stehe. Eine lebhafte Debatte zieht sich bis zum Schluß ohne den Ge­genstand zu erledigen. Nächste Sitzung 5. Mai.

In der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 2. Mai fand die Berathung des Gesetzentwurfs über das eheliche Gü­terrecht in Westfalen und den Kreisen Rees, Essen und Duis­burg statt. Mit der allgemeinen Debatte wird die über§. 1 des Gesetzes, wonach die landrechtliche Gütergemeinschaft mit den in den übrigen Paragraphen des Gesetzes angegebenen Modifi­kationen eingeführt werden soll verbunden. Hierzu ist ein Amen­dement vom Abg. Plaßmann und Genossen gestellt, wonach diese Bestimmung nur für die Bezirke gelten soll, in denen die allge­meine Gütergemeinschaft gegenwärtig gilt. Ferner soll Alinea 2 des§. 22 wegfallen. Abg. Bender befürwortet das Amen­dement und stellt namentlich für Siegen und das Herzogthum Westsalen das Bedürfniß einer Aenderung des bestehenden Rechts­zustandes in Abrede. Nach einer Gegenbemerkung des Abg. v. Beughem, der in Bezug auf die Gegend von Siegen die letzte Anführung des Vorredners bestreitet, rechtfertigt der Regierungs­Kommissarius, Geh. Justizrath Herzbruch, die Vorlage und er­klärt sich gegen das Amendement zu§. 1. Der Gesetzentwurf sei auf Veranlassung der Provinzialstände, wie schon früher, auch gegenwärtig eingebracht worden. Die gegen denselben erhobenen Vorwürfe seien nicht begründet: das Gesetz sei nicht ein blos theoretischer Versuch, sondern aus dem practischen Bedürfniß hervorgegangen. Eben so wenig begründet sei der in der Kom­mission gestellte Antrag, in Bezug auf das eheliche Güterrecht die Provinz in mehrere Theile zu zerlegen, da auf diese Weise die Uebelstände, um deren Abhülfe es sich handle, nicht beseitigt werden würden, die Rechtsunsicherheit vielmehr fortbestehen würde. Berichterstatter Abg. v. Mallinckrodt: Das Plaßmann'­sche Amendement sei logisch begründet, aber unpraktisch. Wenn man für alle Bezirke, in welchen das Dotatrecht gelte, die Gü­tergemeinschaft ausschließen wolle, komme man zu keiner Rechts­sicherheit und zu unzähligen Kontroversen. Er erkläre sich deß­halb gegen das Amendement und für die Fassung der Kommis­sion. Das Amendement Plaßzmann wird abgelehnt und§. 1 in der mit der Regierungsvorlage übereinstimmenden Fassung der Kommission mit großer Majorität angenommen. Eben so wer­den§§.22 der Regierungsvorlage mit den von der Komis­sion vorgeschlagenen Fässungsänderungen, unter Ablehnung der auf Streichung des Alinea 2 des§. 22 des Gesetz=Entwurfs gerichteten Plaßmann'schen Amendement, ohne Diskussion ange­nommen.§. 23 der Regierungs=Vorlage(übereinstimmend mit§. 22 in der Fassung der Kommission) lautet: Die aus Ehen, welche vor der Gültigkeit des gegenwärtigen Gesetzes geschlossen worden sind, bereits entstandenen oder noch entstehenden vermö­gensrechtlichen Verhältnisse sind nicht nach diesem Gesetze, son­dern noch ferner nach den bisherigen Gesetzen, Statuten und Gewohnheiten zu beurtheilen. Dazu hat der Abg. v. Vincke (Hagen) einen Zusatz beantragt. Abg. Rhoden für das Amen­dement: Zur Rechifertigung desselben appellire er in seinem und #25. Abg. v. Vincke Namen an das practische Bedürfniß. Er

schlägt, und wie er angibt mit Bewilligung des durch Krankheit abwesenden Abg. v. Vincke, folgende Fassung des Amendements vor:Es sind jedoch diejenigen Uebertrags=Verträge und letzt­willigen Dispositionen, welche ein überlebender Ehegatte aus einer von diesem Gesetz nicht betroffenen Ehe, in welcher allge­meine Gütergemeinschaft bestanden hat, hinsichtlich ihrer Rechts­gültigkeit auch gegen die Kinder der aufgelösten Ehe nach§. 10 dieses Gesetzes zu beurtheilen. Das Amendement bezwecke die Beseitig u. z von Kontroversen und die Aufhebung einer zwischen