Kro. 1. Samstag, 9. Januar 1875. VII. „„ Erscheint Mittwochs und Samstags und kostet vierteljährlich inel. Botenlohn 1,40 Mark pränumerando. Im Postdebit 1,50 Mark. (Wattenscheider Anzeiger.) Verantwortlicher Redakteur: Carl Busch in Wattenscheid. Hierzu als Sonntags=Beigabe ein„Unterhaltungsblatt.“ Inserate werden die Petitzeile oder deren Raum mit 15 Rpfg., Anzeigen unter# Zeilen mit 50 Rpfg. berechnet. Reklamen 40 Rpfg. pro Zeite. au deuen Tanf. festigten Hasenstadt Guetaria von republikanischer Seite herbeigesandten Hülfe ist es zu verdanken daß die Besatzung des unglücklichen Schiffes von gen karlistischen Banden nicht niedergemacht oder gefangen genommen worden. Es scheint, daß die Reichsregierung diesen Fall etwas ernster nimmt, wie die Ermordung des Hauptmann Schmidt. Die ganze deutsche Nation würde damit einverstanden sein. In Spauien hat sich noch unmittelbar vor Schluß des alten Jahres endlich die Lösung des Räthsels angebahnt; wie auf der Halbinsel leidlich geregelte Zustände wieder herzustellen seien. Prinz Alfons von Asturien, der Sohn der Königin Isabella, ist in Madrid zum Könige ausgernfen worden. Die Nachricht kommt nicht unerwartet. Bestätigt sich die Angabe, daß sämmtliche Abtheilungen der Regierungstruppen den neuen König anerkannt haben, so steht der Thronbesteigung desselben kaum noch etwas im Wege. Die Frage bleibt nur, wie Don Alfonso sich mit seinem Vetter Don Carlos auseinandersetzen wird. Die Ausrufung des Königs Alfons wird von der Flotte unterstützt; die Truppen haben die öffentlichen Amtsgebäude besetzt. Einige Handelsschiffe sind beflaggt; die Stadt verhält sich gleichgültig. Serrano hat sich angeschlossen. Der Minister des Innern hat an alle Provinzialgouverneure telegraphirt:„Alfons XII. ist einstimmig durch Nation und Armee zum König von Spanien ausgerufen. Canovas de Castillo besitzt seit einiger Zeit das Vertrauen des neuen Monarchen. Ich hoffe, daß sie, geleitet von ihrem Pflichtgefühl und Ihrer Vaterlandsliebe, fest auf Ihrem Posten bleiben und die wichtigen Interessen wahrnehmen, welche Ihnen anvertraut sind. — Die Alfonsisten sind der Ansicht, daß der Karlismus durch die Bewegung den Todesstoß empfangen habe. Der niue König wird sich unverzüglich nach Spanien begeben. Alfons, der sich während dieser unblutig vollzogenen Revolution in Paris bei seiner Mutter befand, hat telegraphisch deu Segen des Papstes begehrt, indem er zugleich die Versicherung abgab, er werde, wie seine Vorfahren, ein Vertheidiger der Rechte des heiligen Stuhles sein. und Provinzial=Chronik. Wattenscheid, 1. Jan. Die Kunde von einer grausigen That durcheilt seit gestern unsern Kreis und erfüllt alle Gemüther mit Schrecken und Entsetzen. Unserer früherer Bezirksfeldwebel Herr Pott, welcher, wie unsern Lesern bekannt, feit einigen Monaten Polizei=Wachtmeister des Amtes Herne war, ist in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag auf der Chaussee von Herne nach Bochum bei der Posthaltestelle Riemke ermordet worden. Man fand ihn Donnerstag Morgens todt im Chaussegraben, mit seinem eigenen Degen erstochen. Der Degen, welcher in der Magengegend eingestoßen war und aus dem Rükken wieder herauskam, saß noch im Körper des unglücklichen Mannes. Außerdem hatte er mehrere Wunden am Koyf, anscheinend von einem Kugelstocke herrührend. Aut den bisher gepflogenen Recherchen über diesen Mord ergidt sich folgendes. Am Mittwoch Abend 5 Uhr erschienen in der Funke'schen Wirthschaft in Herne, vis-à-vis dem Polizei=Bureau, 2 Männer, welche sich nach Pott erkundigten und angaben, aus seinem früheren Bezirk(vermuthlich Gesenkirchen oder Schalke) zu sein. Die Beiden haben ihn dann von seinem Bureau abgeholt und sind noch später in Pott's Begleitung auf der Chaussee nach Riemke gesehen worden. Welcher Art die Geschäfte gewesen sind, welche sie mit Pott abzuwickeln hatten, darüber existiren nur Vermuthungen. Allem Anschein nach haben die Beiden von vornherein Böses gegen ihn im Schilde gehabt. Hoffentlich gelingt es der eifrig betriebenen Untersuchung, den Mördern auf die Spur zu kommen. * Herr Großenbreucker, der Vorsteher der hiesigen Post=Expeditien, welcher seit 3¼ Jahren seinem schwierigen Dienste hierselbst zur vollsten Zufriedenheit des hiesigen Publikums oblag, wird uns, wie wir erfahren, am 15. ds. Mts verlassen, indem derselbe in gleicher Eigenschaft nach Haßlinghausen versetzt ist.— Wie weiter verlautet, stehen mit unserer Postanstalt wiederholte Veränderungen bevor. Zunächst wird dieselbe schon bald durch Ausfallen der Postkourse Bochum=Schalke eine Bahnpoststation werden. Dann wird es auch wohl nicht lange mehr währen, daß unsere Postanstalt dem bedeutenden hiesigen Verkehr entsprechend zur Postverwaltung erhoben werden wird. Wir machen wiederholt darauf aufmerksam, daß bei den Postanstalten der Verkauf der vom 1. Januar ab gültigen neuen Post=Freimarken begonnen hat, doch gelten auch noch fortwährend die alten Marken. * Durch Cabinets=Ordre vom 24. v. M. hat der Kaiser in Bezug auf die Uebungen des Beurlaubtenstandes pro 1875 bestimmt: daß 1. bei der Infanterie, den Jägern und Schützen die zur Disposition der Truppen beurlaubten resp. der Reserve angehörenden übungspflichtigen Mannschaften, welche mit dem Gewehr, resp. der Büchse 70/71 noch nicht ausgebildet sind, zum Zwecke dieser Ausbildung aus die Dauer von.12 Tagen, bei denjenigen Truppentheilen, in deren Bezirken die Beteffenden controlirt werden, einberufen werden. Der Zeitpunkt der Uebungen ist in der ersten Hälfte des Jahres unter besonderer Rücksichtnahme auf die ländlichen Arbeiten zu wählen; 2. bei den übrigen Waffengattungen werden Reserven nur in dem Maße eingezogen, als Manquements durch die zur Disposition Beurlaubten nicht gedckt werden können; 3. zur Disposition beurlaubte, welche bereits mit dem Gewehr 70/71 ausgebildet sind, sind unter gewöhnlichen Friedensverhältnissen im Jahre 1875 nicht wieder einzuziehen. Etwaige hierdurch nicht zu deckende Manquements werden offen gelassen; 4. Reserve=Offiziere aller Waffengattungen üben innerhalb der bestimmungsmäßigen Grenzen in soweit, als es zu ihrer dienstlichen Ausbildung für erforderlich erachtet wird; 5. Uebungen der Landwehr finden nicht statt. * Wattenscheid, 2. Jan. Die beiden Lehrer, Herr Eggers und Herr Haverkamp beabsichtigen hier eine Privat=Fortbildungsschule zu errichten, ein Unternehmen, welches gerade für die hiesige Gegend sehr zeitgemäß zu sein scheint. Unter Hinweisung auf die betr. Annonce im Inseratentheil hemerken wir noch, daß daran junge Leute jeder Confession und jeden Alters gegen eine äußerst billige Remuneration Theil nehmen können. Nach amtlicher Bekanntmachung werden vom 1. Januar an die Zwei= und Vierpfennigstucke, die Achthellerstücke Hannovers, so wie verschiedene der altschlesischen und altsächsischen Münzen außer Cours gesetzt; die Einlösung erfolgt bis Ende März. Vom 1. Januar ab werden die alten Einpfennigstühe für Reichspfennige genommen, sie steigen also um 1/ im Werthe. Die preußischen Zweipfennigstücke und Vierpfennigstücke werden von öffentlichen Cassen nicht mehr in Zahlung gegeben, wohl aber in Zahlung genommen und zum Zweck der Einziehung an die Regierungshauptkassen abgeliefert. Die preußischen Dreipfennigstücke behalten auch nach dem 1. Januar 1875 vorläufig ihren Werth. * Am Montag Morgen findet die Schulfeier in Ueckendorf statt. Um halb 10 Uhr wird die betr. Schuljugend von ihren bisherigen Schullokalen und unter Führung ihrer bisherigen Lehrer den Festzug zu den neuen Lokalen antreten. An der Post wird der Zug vom Gemeindevorstand und dem Fest=Comitee in Empfang genommen und zu den Ueckendorfer Schulen geleitet. Dort findet dann die feierliche Einführung und Uebergabe an die neuen Lehrer statt. Den Schluß Der für Ueckendorf so bedeutungsvollen Feier bildet ein Souper in einem der Schullokale. Die beiden Schulvorstände haben sich bezüglich der neuen Lokale dahin vereinigt, daß das westlich gelegene Haus(nach der Eisenbahn) für die evangelischen und das andere für die kath. Kinder bestimmt ist. Am ersten Weinachtstage Nachmittags, wurde im s. g. Thossen'schen Busche in Horst die Leiche des Bergmanns K. an einem Strauch aufgeknüpft, gesunden. Es liegt hier unzweifelhaft ein Selbstmord vor, der in der Verkommenheit des K. seine Erklärung findet. Eheleute Oelsner(Wittener Thov) in Bochum hatten 2 Kinder von 4 und 2 Jahren ohne Aufsicht in der Wohnung zurückgelassen, als das äl ten gestattet hatte, die seine Frau stets scharf zu rügen pflegte. Eine laut geführte Unterhaltung: an der auch der Wirth Theil nahm, war bereits in Gange, als Meyer eintrat. Der Hufschmied trat ihm sofort mit dem vollen Glase entgegen: „Gut, daß Ihr kommt, Nachbar Meyer, Ihr könnt am besten den Streit schlichten. Beyer that in einem kräftigen Zuge Bescheid und setzte sich zu den Dreien. Die Unterhaltung wurde wieder ausgenommen. „Nun, Nachbar, eine Frage,“ hub Tänzer an. „Ihr könnt Euch doch gewiß der Begebenheiten jener Nacht, in der Färber erschossen wurde, genauer erinnern, als wir Alle. Welche Zeit war es, als der Schuß fiel, während wir uns hinter dem Kornfeim befanden?“ Hulb unwillig, halb erschrocken starrte ihn Mayer an, wie ein aus dem Schlafe Geweckter und versetzte endlich, nachdem er ein großes Glas Branntwein geleert:„Ach, laßt doch die alte Geschichte ruhen, sie hat mir Kopfweh genug gemacht; warum Dinge auffrischen, die nur traurige Erinnerungen wecken?“ „Habt recht, Tobtas,“ begütigte der Wirth, „aber es handelt sich hier nur ur unsern Streit ünd die eine Frage. Dann wollen wir, Euch zu gefallen, gerne abbrechen. Wie viel Uhr "„Nun halb Zwölf war's“, versetzte Meyer. Triumphirend blickten Wirth und Nachtwächter auf den Hufschmied. „Das ist nicht wahr!“, rief dieser hitzig;„es war bald Elf Uhr. Wir waren auf der Heimkehr aus dem„rothen Kruge" und im Dorfe rief der Wächter Zehn ab, als wir an des Försters Garten standen. Ich weiß das noch so genau, als wärs heute geschehen. Verlaßt Euch drauf.“ Letzterer, der inzwischen mit dem zweiten Glase eben so schnell#rtig= geworden, bestritt Anfangs die Behauptung lebhaft, plötzlich jedoch brach er ab, sann eine Weile und sprach:„Ihr könnt doch wochl recht haben, oder wir haben vielleicht Beide recht. Ihr werdet den ersten Schuß meinen, ich meine den zweiten. Und mehr mit sich selbst redend, fügte er hinzu:„Ja, ja es konnte wohl inmittelst ein Stündchen verstrichen sein, als ich——“ hier unterbrach er sich selbst, erblaßte, trank noch einmal und sagte in großer Verlegenheit:„da, ja, es wird schon so sein, Ihr habt recht, Nachbar.“ Schon während der ersten Worte Meyers hatte der Hufschmied dem Krugwirth einen ernsten, bedeutsamen Blick zugeworfen, im Fortgange der gedankenlosen Rede der Halbberauschten rückten Beide näher zusammen und drückten sich krampfhaft die Hand zum Einverständniß, als der Wirth mit aller Harmlosigkeit fragte:„Wollt Ihr nicht Brandern bei Gelegenheit fragen? Ihr kommt ja häufig mit ihm zusammen; er erinnert sich der Zeit vielleicht genauer."— Meyer warf abermals einen scheuen, erschrockenen Blick um sich, und nickte dann bejahend. „Warum nicht? er wird sich wohl noch besinnen. können.“ In den Gesichtern der drei Zuhörer mochte sich wohl allmählich zu deutlich ausgedrückt haben, was in ihnen vorging, um nicht Mayer völlig zu ernüchtern. Er schien plötzlich alle seine Kräfte zusammenzunehmen, richtete sich empor, und sagte mit ziemlich fester Stimme, obwohl eine geisterhafte Blässe sich auf seinem Gesicht gelagert hatte und seine Stirn perlte:„Ah bah! was schwaz' ich denn für Unsinn? Mir ist seit einigen Tagen nicht wohl.... das Blut steigt mir zu Kopf... Gevatter Schreiber sollte mir schon neulich zu Ader lassen. Was hab' ich denn eigentlich gesagt?“ fuhr er hastig auf.„Ich will nicht hoffen, daß das Geschwätz falsch ausge legt wird „Ereifert Euch doch nicht, Tobias,“ sagte der Wirth,„was gesprochen wurde, ist unter uns geprochen. Im rothen Krug legt man die Worte nicht auf die Goldwage. Es wird hier Manches gesprochen, was seltsam klingt, zumal wenn der Schnaps mithilft. Es ist nicht allemal gut, wenn man zuviel trinkt. Ihr haltet seit einiger Zeit nicht mehr Maaß, das ist schlimm!“(Forts. f.) tere Mädchen die Petroleum=Lampe anzünden vollte; leider jedoch explodirte das gefährliche Oel und wurde das arme Kind von der brennenden Flüssigkeit dermaßen übergossen, daß es noch denselben Abend seinen qualvollen Leiden erlag. Das andere Kind hat nur ganz leichte Verletzungen davon getragen. Hamm, 22. Dez. Zu 10 Jahren Zuchthaus wurde gestern vom hiesigen Schwurgericht ein Rabenvater verurtheilt, der Arbeiter H. Schäfer nämlich, welcher am 14. Juni d. J. seine fünfjährige Stieftochter, um sich derselben zu entledigen, in die Emscher warf, aus welcher das mit den Wellen kämpfende Kind erst nach längerer Zeit durch den zufällig des Weges gekommenen Arbeiter P. gerettet. In Folge höherer Verfügung ist das Curatorium der Rectoratschule in Steele außer Function gesetzt und das Statut der Schule ausgehoben. Essen, 28. Dez. Ein Diebstahl ist raffinirter wohl selten ausgeführt worden, als am Donnerstag Abend bei einem Uhrmacher auf der Altenessener Chaussee, Derselbe war gegen 9 Uhr hinter dem Schaufenster beschäftigt, als die Scheiben desselben von Außen eingeschlagen wurden. Er eilte zur Hausthüre, konnte dieselbe aber nicht öffnen, weil die äußere Klinke an eine quer vor die Thür gelegte Stange gebunden war, und während er sich vergeblich bemühte, die Thür zu öffnen, eilt der Dieb mit einem Kasten, in welchem sich 25 Uhren befanden, davon. Mühlheim a. d. R., 30. Dez. Ein aus dem Kreise Adenau gebürtigter, noch unverheiratheter junger Mann, der seit einigen Jahren auf der Rheinischen Eisenbahn als Bremser beschäftigt war, wurde gestern Nachmittog in Station Heiten von einer Locomotive so unglücklich überfahren, daß ihm beide Beine oberhalb der Kniegelenke vollständig zermalmt, resp. vom Körper abgetrennt wurden. Dersetbe wurde gle“h in's hiesige Krankenhaus gebracht, wosilbst noch vor Mitternacht in Foler der erhaltenen Verwundungen dem Tode erlegen ist. Stadt=Verordneten=Sitzung * Wattenscheid, 30. Dez. Zur heutigen Sitzung fehlten nur die HH. Buschmann und Vogt. Den Vorsitz führte Herr Bürgermeister Cöls. ad 1„Comnunal=Schule auf der Wattenscheider=Haide betr.“ trug der Reser., Herr St.=Ver. Oberschuir die mit 208 Unterschriften bedeckte Petition vor, woraus ersichtlich war, daß es nur der Billigkeit gemäß wäre, wenn für die dortigen 120 schulpflichtigen Kinder und bei der kolossalen Bevölkerungszunahme dort eine Communl= Schule errichtet würde, wie dies auch schon am 10. Fehr er. beschlossen. Collegium erkannte auch einstimmig den Nothstand an, und sand nur in der Abtrennung von der Schulsocietät Schierigkeit, zu deren Erledigung der Vorsitzende seine Mitwirkung zusagte. Versammlung beschloß die Wahl einer Baukommission bestehend aus den HH. Vorsteher Dieckmann, Obersteiger Oberschuir, Botterbusch, Iländer. Die Schule soll auf dem Kämmerei Grundstück(neben den Beamtenwohnungen der Zeche Centrum und dem Grundstück des Hrn. Bauunternehmer Ecke) erbaut und konfessionell getrennt werden. ad 2„Communal=Einkommensteuer betr.“ wurde beschlossen, ein landräthl. Schreiben die Rückversetzung des Hrn. Rektor Dr. Gottschalk aus der Einkommen= in die Classensteuer betr., der Classensteuer=Einschätzungs=Commission zur Erledigung zu überweisen. ad 3„Berathung und Feststellung des Etats pro 1875“ wurde derselbe in Einnahme und Ausgabe zur Höhe von 83,000 M. festgestellt. Außer der Tagesordnung wurde an Stelle der verstorbenen Herren Pfarrer Menke und Bäcker A. Scholten die Herren Pfarrer Tellers und Uhrmacher Notteb aum zur Armenkommission gewählt. Ferner wurde eine Petition verschiedener Bürger der Papenburg, West= und Brinkstraße verlesen, welche die seit einigen Wochen dort verspürte Wasserentziehung zum Gegenstande hatte, dieselbe den Abteufungsarbeiten des Schachtes van Brahm der Zeche Holland Schuld gab und den Stadtvorstand um Intervention bei dem Zechenvorstand anging. Das Collegium hielt sich nach längerer Berathung zur Intervention in die ser Sache für nicht kompetent und verwies die Petenten aus den Civilrechts weg, zumal mitgetheilt wurde, daß seitens der Zechenverwaltung schon verschiedene Wasserleitungen von dem Schachte aus theils schon gelegt, theils in Ausführung begriffen seien. Außerdem versprachen der Vorsitzende und der Vorsteher eine persönliche gütliche Vorstellung bei der Zechenverwaltung auszuführen. „Die in unserem heutigen Blatte befindliche Gewinn-Mittheilung des Herrn Laz. Sams. Cohn in Ham burg ist ganz besonders zu beachten. Dieses Geschäft is bekanntlich das älteste und allerglücklichste; im Maj und Juni wurde schon wieder das grosse Loos be; ihm gewonnen, im Ganzen über 200,000 Thaler Es sind nun wieder für einen kleinen Einsatz grosse Capitalien zu gewinnen bis zu ev. 180,000 Thaler 1875 beim Wege Das vom Kaufmann Herrn Otto Brökel auf der Nordstraße bewohnte Haus, steht auf den ersten Mai zu vermiethen. Näheres Eigenthümer und Herrn mann in Wattenscheid. Ich beehre mich den hochgeehrten Bewohnern Wattenscheids und Umgegend ergebenst anzuzeigen, daß ich mit dem heutigen Tage ein Sarg=Magazin eröffnet habe: Särge in allen Sorten vorräthig. Ferd. Pohle, Haidestraße 17½. Schreinermeister. Dem geehrten Publikum von Wattenscheid und Umgegend zeigen wir ergebenst an, daß wir in dem Herrn Kempgen gehörigen neuen Hause in der Vödestraße eine eröffnet haben und bitten um geneigten Zuspruch. Ernst Gemmer. H. Alten-Korn, Anisette, Kümmel, Magenbitter, Pfeffermünz, Wacholder, à 6½ Sgr. per Liter, Rum und Tresterbranntwein à 9 Sgr. per Liter sowie alle feineren Branntweine und Liqueure empfehlen Michels Söhne in Gelsenkirchen. Schöne frische, holländische und Schweizer=Entter ferner echtes Oberländer=Brod stets direkt bezogen empfiehlt das Strumpf u. Spezereiwaaren=Geschäft von F. W. Frings, im Schmidtschen Hause neben der :. evang. Kirche. Tuchgeschäft von C. W. Nauchacher, vormale Conrad Brinkmann Sohn kl. Beckstraße Nr. 3. Bochum. kl. Beckstraße Nr. 6. erlaubt sich, sein stets wohl assortirtes Lager in Tuchen, Burkins und Paletotstoffen in empfehlende Erinnerung zu bringen und auf seine seit anerkannt soliden Qualitäten besonders aufmerksam zu machen. Durch das Engagement eines tüchtigen Zuschneiders bin ich nun auch in den Stand gesetzt, den lang geäußerten Wünschen der geehrten Kunden Betreff Zuschnitt nachzukommen und kann ich wirklich dauerhafte und elegante Arbeit unter billigster Berechnung garantiren. Herrn Gustav Pathemann in Barmen. Schon eher hätte ich Ihnen über den Zustand meiner werthen Frau mitgetheilt, jedoch wollte ich erst die vollständige Heilung abwarten, Meine Frau ist jetzt wieder so weit gekommen, daß sie fast alle Hausarbeiten wieder verrichten kann. Seit mehreren Jahren litt sie an Gicht gelähmt und, wie ich Ihnen früher mitgetheilt, nebenbei an einer andern Krankheit, welches eben nochtztrauriger anzusehen, wie das schmerzhafte Gichtleiden. Auch von dieser Kopferankheit ist sie wieder gesund geworden, indem sich das Leiden wenig oder gar nicht mehr durch Worte oder Geberden zu erkennen gegeben hat. Ich bezeuge dies öffentlich, das durch Ihre wunderbaren Medicamente die Heilung vollzogen ist. Sollte unsere Familie irgendwie mit solchen Leiden zu thun bekommen, so ist der Schritt wieder zu Ihnen. Auch haben wir Herrn Pathemann schon vielfach der leidenden Menschheit empfohlen. Selbst mit dem Rest Ihrer Medicamente haben wir noch Andern geholfen.# Achtungsvoll Im September 1874.* Familie Adamms. (Gefangen=Ausseher in Hamm in Westfalen. Ueber Flechten. Mit Freuden habe ich die Wirkung der Salbe des C. Göring in Minden verspürt, denn mein Körper ist völlig wieder rein, welcher mit Flechten bedeckt war, vom Fuße bis zum Scheitel. Herm. Hötter Sterkrade(Gutehoffnungshütte), im Mai 1872. Klage=& Executionsformulare zu haben bei. J½ Carl Wattenscheider Freiwillig. Fenerwehr. Monatliche GENERAL-VERSAMMLUNG. am Samstag=Abend 8 Uhr. Tagesordnung: 1. Ballotage und Aufnahme neuer Mitglieder. 2. Empfangnahme der Beiträge. 3. Referat der Commission wegen Ankauf eines Geräthewagens. Auf 1. Februar steht 1 Ladenlokal mit 3 großen Schaufenstern zu vermiethen. Näheres bei Friedr. Korf, Gastwirth. Mieths=Contrakte Vorräthig in der Exped. d. Bl. Rheinische Eisenbahn. Abfahrt von Essen: 54, 790, 936, 1119, 4%, 5w, 81. 1090 Uhr nach Bochum: 750, 955, 424, 541, 820, 1055 Uhr. Abfahrt nach Essen: 62, 7, 827, 21, 428, 738, 845 Uhr.: Abfahrt von Bochum: 55, 8145 126 147, 410, 720 80 Uhr. Neuser Marktpreise vom 31. December 1874. pr. 20 Pfend.## Ign pr. Vol. Schesfel.### Weizen 1. O. 7 2.„ 3.„ Roggen 1.„ " 2.„ Wintergerste Sommer„ Buchweizen Hafer Erbsen Kartoffeln Stroh 9 24 15 : R a p s 9 6 15 Aveel 8 —— Rübsamen 3 5 24/pr. 100 14spen 1 24 Rüböl 10— Gerein 6 Ilverein. Oel 10 15 6 16 pr. 2000 Pfund. — Rübkuchen—— 1 10 Preßkuchen 57 15 P1.9Branntwein 13 15 Veranntmachung. Die Bestimmung der Polizei=Verordnung vom 8. März 1852 wonach jeder Gast= und Schenkwirth verpflichtet ist, den Platz vor seinem Hause durch Anbringung einer Laterne zu erleuchten, wird hiermit in Erinnerung gebracht. Die PolizeiOfficianten sind angewiesen, die Ausführung dieser Verordnung, welche, wo es noch nicht geschehen, sofort zu erjolgen hat; strenge zu überwachen und ziehen Zuwiderhandlungen die hier für festgesetzten Strafen nach sich. Selbstredend hat die Beleuchtung nur bis zum Eintritt der Polizeistunde zu dauern. Wattenscheid, 29. Der. 1874. Der Amtmann Sois. i schung. Die von der Koniglichen Regierung festgestellten Klassensteuer=Rollen der zum hiesigen Amts=Bezirk gehörenden Landgemeinden für das Jahr 1875 liegen in den Tagen des 2. und des 4. bis incl. 9. Januar 1875 auf dem hiesigen Amts=Bureau zur Einsicht offen. Reklamationen gegen die Veranlagung müssen binnen einer Präclusiv= Frist von 3 Monaten bei dem Landraths=Amte in Bochum schriftlich angebracht werden. Alle nach dem 9. April d. J. eingehenden Reclamationen werden als verspätet eingereicht zurückgewiesen. Wattenscheid, 29. Dez. 1874. Der Amtmann Fortbildungsschule. Am Donnerstag, 7. Jan. um 8½ Uhr Abends, beginnt die Fortbildungsschule ihren ersten Unterricht. Junge Leute, die theilzunehmen gedenken, wollen sich bis zum besagten Termine gest. melden. Spätere Anmeldungen können nicht berücksichtigt werden, da dadurch eine Unterbrechung des Unterrichts würde herbeigeführt werden. Unterrichtslokal 4. Klassenzimmer der ev. Schule. Haverkamp. Wraichang, Für die aus der Gemeinde=Versammlung nach abgelaufener Wahlperiode ausscheidenden Mitglieder, Herr Erwig aus der III. und Herr Backs aus der II. Abtheilung gewählt, soll eine Neuwahl stattfind). ist hierzu Verm.n auf Samstag, den 6. Februar er., Nachmittags von 3—6 Uhr angesetzt und zwar III. Abtheilung von 3 bis 5½ Uhr, II.„„ 5½„ 6 000000OO005 0 Das grosse„" Das grosse 0. Loos von####4 Ne Loos von V/246,000 Mark wurde am 19. Mai v. J. bei mir gewonnen. Lar I. Sohn 456 Loos von 246,000Mar wurde am 19. Mai v. J. bei mir gewonnen. Laz. S. Cohn. O#t bekanntlich wiederum am 5 19. Mai v. J. 0 das grosse Loos und Prämie 0 von 246,000 R. Mark zu welchem die Wähler hiermit ergebenst eingeladen werden.# Glück und Segen bei Cohn! sine Zegen von heutemud... Peitstieder und die Wahl'sch laut amtlicher Gevinmliste, vie eiste tießen von Frule ab an in der Behausung des Unterzeich schon so oft, abermals bei mir neten zur Einsicht der Betheiligten offen. Ueckendorf, 2. Januar 1875. Der Vorsteher Althoff. Das II. Abonnements-Concert findet am Sonntag, den 3. Januar er, im Dieckmann'schen Saale statt. PROGRAMM: I. Theil. 1. Ouverture z. Op.„Die Entführung“ v. Mozart. 2. Quartett für Streich-Instrumente v. Beethoven. 3. Serenade für Flöte u. Corno, Solo v. Titl. 4. Potpouri a. d. Op.„Der Troubadour“ v. Verdy. 5. Fantasie a. d. Op.„Robert der Teufel“ für Violon-Cello, Solo v. Servais. II. Theit. Symphonie No. 2.(D.-dur) Jos. Haydn. a) Adagio et Presto b) Andante c) Menuett d) Finale Vivace. v. -Anfang des Conzerts um 6 Uhr. Nach dem Concert Tanzkränzchen. Fr. Giesenkirchen. III. Abonnements-Conoert 20 gewonnen worden; überhaupt habe in den Gewinnziehungen 0 vom Mai und Juni, Oct., Nov. u. 0 Dec.v. J. meine geehrten 5 Interessenten die GewinnV summe von über 2 320,000 Thaler V oder Rm. 960,000 Ulaut amtlichen Gewinnlisten baar ausbezahlt. Die vom Staate garantirte grosse Geldlotterie von über 07 Mill. 810,000 Rm. 0 ist diesmal wiederum durch viele ∆ Ge- winne bedeutend vermehrt; sie enthält nur 80,200 Loose, und werden in weni O genMonaten in 6 Abtheilungen C folgende Gewinne sicher ge-C 0wonnen, nämlich: 1 grosser 0 OHaupt-Gewinn event. 6 6 875,000 Rm.„ X speciell Rm 250.000, 125,000X C 90,000, 60,000, 50.000, 40,000 C 36,000, 3 mal 30,000, 1 mal U 24,000, 2 mal 20,000, 1 mal C) 18.000, 6 mal 15,000, 22 mal g) 0 12,000, 34 mal 6000, 2 malg 6 4800, 40 mal 4000, 4 mal § 3600, 203 mal 2400, 4 malU O 1800, 410 mal 1200, 510 mal U 600, 10 mal 360, 597 mal 300, C 4 mal 240, 19700 mal 1320 17941 wol 120, 60, 48, 24,6 Gelsenkirchen. Dasselbe findet am Mittwoch, den 6. Januar beic 1794) mal mir statt. Die Musik wird ausgeführt von der Giesenkirchen'=§ 18. 12 und 6 Rm. schen Capelle. Nachher 0. Auf den Hoalthaus. MiChers Sohne in Ein unger frätiger Ziegendvll 8 Monate alt, ohne Hörner, wegen Mangel an Raum steht zu verkaufen. Näheres in der Exp. d. Zeitung. Ein Knecht zum sofortigen Eintritt gesucht Näheres i. d. Exp. d. Blatt. e von allen Dimensionen sind Voträthig und werden auf Verlangen nach Zeichnung schnell und billig geliefert von W. Wölting, Bildbauer in Bochum, Rottstraße. Am Donnerstag, 18. December sind mir 3 Thüren in die Scheune gesetzt. Ich ersuche denjenigen, dem die Thüren gehörtn, dieselben wieder abzuholen, sonst büsß ich gezwungen, klagbar zu werden### Joh. Blumbach, Oststraße Nro. 36. " Auf den 0 à 18. und 1A. Jan. d. J. „ ist die Gewinn-Ziehung der“ # 2ten Abtheilung amtlich fest- O O gestellt, zu welcher der 0 0 Renov.-Preis fürW 0 0 das ganze Original-Loos 12 Rm. 6) 0 das halbe do. 6 Rm., 0 das viertel do. 3 Rm., kestet. Diese mit Staatswappen versehenen Original-Loose GELSENKIRCHEN Bahnhofstr. Nr. 148 1/16. . 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