Die„Lippische Landes=Zeitung: erscheint mit Ausnahme der Sonn= und Festtage täglich und werden in derselben die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsblattes für das Fürstenthum Lippe in besonderer Rubrik veröffentlicht. Redaction u. Expedition Detmold, Leopoldstraße Nr. 117 Abonnementspreis für das Vierteljahr: In Detmold 2 Mark 25 Pf., auswärts durch die bezogen 2 M. 60 Pf.,— mit Bestellgeld 3 M. Inserate werden mit 12 Pf. für den Raum der einfachen Corpus=Spaltzeile berechnet. Verantwortlicher Redacteur A. Mewes. Druck und Verlag der Meyer'schen Hofbuchdruckerei(Quentin& Mewes) in Detmold. Sonnabend, 22. August. 1885. Zur Enquete über die Sonntagsarbeit. II. In erster Linie tadelt die„Germania“ an der Enquete, daß ihr die autorative Bedeutung fehle. „Wer nimmt die Enquete vor?“ ruft sie aus,„nicht eine parlamentarische Kommission im Verein mit Sachverständigen, nicht staatliche Sachverständigen=Kommissionen, sondern einzig und allein die Betriebsunternehmer.“ Wenn über diesen Worten der Regierungserlaß nicht abgedruckt stände, so müßte man glauben, daß ihn die „Germania“ niemals in der Hand gehabt. Am Eingang des Erlasses ist doch deutlich zu lesen, daß die königliche Regierung veranlaßt wird, die Untersuchung in den betreffenden Verwaltungsbezirken alsbald vorzunehmen, und unter Absatz V heißt es:„Die Beantwortung der Fragen wird sich neben sorgfältiger Benutzung der eigenen Beobachtungen der Beamten und Behörden hauptsächlich auf die Anhörung von Arbeitgebern und Arbeitern zu stützen haben.“ Also die Arbeitgeber sollen nur angehört werden, ebenso wie die Arbeiter, und aus diesem„Angehört werden" macht Jesuitenblatt ein„Vornehmen der Enquete.“ Rußerdem fragen wir, ob vielleicht bei einer derartigen Uutersuchung, welche ein vitales Interesse der Industrie und des Handwerks betrifft, die Arbeitgeber einfach umgangen werden und die Arbeiter allein gehört werden ictzen das kommt uns vor, als wollte man in kirchetigen nur die Gemeinden zu Rathe ziehen und keit dabei völlig außer Acht lassen. Daß nun in Betreff der Arbeitgeber vornehmlich die vorLandenen gesetzlichen und freien Vertretungen des HanGewerbestandes, also für die Handelsgeschäfte und die Groß= und Fabrik=Industrie die Handelskammern und kaufmännischen Korporationen, wo solche bestehen, sowie die freien Verbände der Fabrikanten, für das Handwerk die Innungen, Innungsverbände und sonstigen Handwerkervereinigungen gehört werden sollen, ist der„Germania“ auch nicht recht und höhnisch bemerkt sie:„das heißt man denn doch wahrhaftig den Bock zum Gärtner machen.“ Demgegenüber möchten wir wirklich wissen, wozu wir eigentlich Organe, wie die Handels= und Gewerbekammern haben, wenn ihnen bei solch hochwichtigen Angelegenheiten das Wort nicht gegönnt werden soll. Und was das Handwerk anbetrifft? Nun, wenn es gilt, den biedern Handwerksmeister für politische Zwecke zu ködern, da schwärmt die ultramontane Presse für obligatorische Innungen mit den weitgehendsten Befugnissen des Meisters; wenn es sich aber darum handelt, die Unzufriedenheit und das Mißtrauen der Arbeiter zu erregen, dann soll dieser Meister nicht einmal in seiner eigenen Sache gehört werden, damit man„den Bock nicht zum Gärtner“ setze. Mit einem echt jesuitischen Kniff sucht die„Germanian ferner diesen Theil des Erlasses dahin auszulegen, als ob die Arbeitgeber bei der Enquete in wirksamerer Weise herangezogen werden sollten, als die Arbeiter, indem sie das Wort„vornehmlich“ auf die ganze Untersuchung bezieht und schreibt:„Man frägt gerade bei den wichtigsten Berufszweigen, wie der ministerielle Erlaß wörtlich vorschreibt,„vornehmlich" d. h. also in erster Linie bei den Befürwortern der Sonntagsarbeit an, ob sie es für gut halten, daß Sonntagsruhe eintreten soll. Was da herausspringt, ist vorauszusehen. Wie nun der Wortlaut klar ergiebt, bezieht sich dieses„vornehmlich“ nur auf die Vereinigungen, welche unter den Arbeitgebern bestehen und in erster Linie gehört werden sollen, während die Thatsache, daß die Arbeiter in gleicher Weise zu der Untersuchung herangezogen werden, dadurch nicht im mindesten berührt wird; doch das ist dem ultramontanen Preßorgan, welches angeblich für „Freiheit, Wahrheit und Recht kämpft, völlig gleichgültig; hier muß der Anschein erweckt werden, daß nicht die Regierung, sondern die Herren vom Centrum das wahre Interesse des Arbeiters im Auge haben, und so schneidet man sich die Sache zurecht, wie es eben paßt. Demgemäß fährt die„Germania“ fort:„Es kommen dann in zweiter Linie auch Arbeiter selbst an die Reihen. Diese wird sich der Handels= und Fabrikherr schon aussuchen. Es wird uns von Arbeitern erzählt, wie das gemacht wird in den Fabriken." Nun ist gerade dem Versuche, eine derartige Beeinflussung auszuüben, in dem Erlasse ausdrücklich vorgebeugt, indem es unter Absatz V heißt:„Die Anhörung von Arbeitern, welche für jeden in Betracht kommenden Gewerbzweig zu erfolgen hat, muß in einer Weise stattfinden, welche eine Gewähr für die Abgabe eines unbefangenen und unbeeinflußten Urtheils bietet.“ Als zur Vernehmung geeignet werden sodann in dem Erlaß die dem Arbeiterstande angehörenden Mitglieder der Vorstände der Krankenkassen bezeichnet; auch die Berücksichtigung freier Arbeitervereinigungen ist nicht ausgeschlossen und hat neuerdings die Regierung direkt angeordnet, daß die Fragebogen auch den Fachvereinen zur Beantwortung unterbreitet werden, welche nach der Ansicht der Sozialdemokraten am meisten in der Lage sind, ein unbefangenes Urtheil über die Wünsche der Arbeiter abzugeben. Ferner bestimmt der Erlaß(Abs. VII), daß, soweit die Zuziehung von den Arbeitern zu den Erörterungen durch Gewährung von Vergütungen für Reisekosten und Zeitversäumniß bedingt ist, eine solche nach angemessenen, von den königlichen Regierungen zu bestimmenden Sätzen erfolgen. Aus all diesen Bestimmungen erhellt auf das deutlichste, wie der Regierung aufrichtig daran gelegen ist, gerade von den Arbeitern ein unbeeinflußtes Urtheil über die Sonntagsarbeit zu erhalten; das Alles hindert aber die„Germania" nicht, das direkte Gegentheil davon zu behaupten. Bei einem Preßorgan, welches noch Anspruch auf sittlichen Werth erhebt, müßte ein solches gewissenloses Umspringen mit der Wahrheit unbegreiflich erscheinen, wenn man nicht wüßte, daß in diesen Kreisen die Mittel nur in ihrem wirksamen Verhältniß zum Zweck gewürdigt werden. Und der Zweck, dem auch alle höheren Gesichtspunkte untergeordnet werden, liegt hier klar zu Tage: man will das Mißtrauen der Arbeiterbevölkerung gegen die Regierung wach erhalten und nach Kräften schüren, um dasselbe auch fürder als einen wichtigen Faktor in dem, im eigensten Interesse gegen die Regierung geführten Kampfe benutzen zu können. Wir aber sind der Meischiltst Dich selbst, wenn Du Dein Kind schiltst ungezogen, Denn zogest Du's zuvor, so wär’ es nun gezogen. (Rückert.) Ein Familienkleinod. Novelle von Alinda Jacoby. (6. Fortsetzung.) Alli hatte schon seit einiger Zeit den Kopf erhoben und aufmerksam die Ohren gespitzt. Jetzt sprang er von seinem Sitze herunter und wackelte schwerfällig mit gespreizten Beinen, aber lebhaft wedelndem Schweife auf die Glasthüre der Terrasse zu, wo eben die reizende, blondlockige Emmy sichtbar wurde. Bei ihrem Anblick zuckte ein Freudenstrahl gleich einem flüchtigen Wetterleuchten über das ernste Antlitz des Grafen.„Ich möchte doch wissen“, rief er heiter, „was meine achtzehnjährige Tochter dazu meint, daß noch die Kinderschuhe zusprechen möchte?“ Ein freundliches Lächeln umspielte Emmy's kleinen sie, eilte leichtfüßig auf ihren Vater zu und Awieezg ggs undlicher, Treuherzigkeit an seinen Arm. so alt wpie aah d. s immer und wenn ich auch Tone ethusalem wäre“, sagte sie in herzlichem im“u Darum laß mich, wenn es Mama lieb ist, umerhin noch als ein Kind gelten, doch mußt Du mir dann auch alle Privilegien und Freiheiten eines solchen ungeschmälert lassen— willst Du, lieber Papa? Ah, ich verstehe, worauf meine wilde kleine Hummel anspielt! Du willst wieder einmal Deiner Schwärmerei für einsame Spaziergänge im Walde das Wort reden, ist's nicht so, Du kleiner Waldschmetterling?“ Er strich ihr zärtlich die Locken aus der klaren Stirne und schaute ihr freundlich ins Auge. Sie erröthete unter seinem fragenden Blicke und senkte verlegen die Wimpern. „Ja, Papa, Du erräthst immer das Richtigen, erwiderte sie rasch.„Du mußt mir versprechen, nicht wieder ungehalten zu sein, wenn ich allein im Walde auherstreife. Es ist ja mein einziges Vergnügen.“ „Armes Kind“, sagte Graf Wellstein weich.„Es wahr, wir führen hier ein sehr zurückgezogenes Leben, Du hast gar keine Zerstreuung.“ „Ein ganz trostloses Leben führen wir“, stöhnte Gräfin Adelheid,„keine Gesellschaften, keine Bälle, kein Theater— ach, es ist gar zu geisttödtend! Wenn ich nicht meine Modejournale hätte, wüßte ich nicht einmal, welche Toiletten man in der großen Welt macht. Uebrigens finde ich es sehr unschicklich, daß eine Komtesse Wellstein ohne jede Begleitung den Wald durchstreift.“ „Nun, nun“, entgegnete der Graf beschwichtigend mit freundlichem Lächeln,„Emmy wird bald ihre Spaziergänge nicht mehr allein zu machen brauchen, es wird sich schon ein kräftiger Beschützer finden, dem ich mein kleines Mädchen ruhig anvertrauen kann.“ Heiße Röthe übergoß Emwy's liebliches Antlitz bei diesen Worten; sie wandte sich hastig zur Seite, um ihre Verlegenheit zu verbergen und stieß dabei an ein Gevolter umsiel. Tischchen, daß mit lautem „Aber Kind, wie wenig Rücksicht Du auf meine Nerven nimmst!“ klagte Gräfin Adelheid mit versagender Stimme, während sie nach ihrem silbernen Flacon griff. „Wer wird so ungeschickt sein! Emmy bückte sich, das Tischchen aufzuheben und fand endlich den Muth, um kleinlaut zu fragen: Welchen Beschützer meinst Du eigentlich, lieber Papa?“ „Du wirst ihn bald kennen lernen und hoffentlich gute Freundschaft mit ihm schließen, erwiderte der Graf mit vielsagendem Lächeln.„Dein Vetter Bruno v. Eggern hat den liebenswürdigen Einfall, einige Zeit bei uns in der Waldeinsamkeit zuzubringen. Der wird frisches, heiteres Leben in unseren stillen Familienkreis bringen! Ich denke, um mein Töchterchen auch einmal tanzen zu sehen, werde ich mich wohl in die Unbequemlichkeit stürzen müssen, in diesen alten Mauern einen Ball zu arrangiren— Du wirst wohl nicht böse darüber sein, was meinst Du dazu, Emmy?“ „O, Papa, meinetwegen gieb nur keinen Ball!“ rief Emma fast erschreckt, während die Gräfin schon die Absicht aussprach, schöne, elegante Toiletten aus der Residenz kommen zu lassen. Graf Wellstein nickte seinem Töchterlein vergnügt schmunzelnd zu und verließ das Zimmer. Emmy hörte kaum etwas von der weitläufigen Auseinandersetzung ihrer Mutter über die neuesten Modeartikel. Sie hatte sich mit ihrer Handarbeit in eine Fensternische zurückgezogen und oft genug schweiften ihre Blicke über die feine Stickerei hinweg sehrsüchtig nach dem grünen Walde, wo der Geliebte sie heute Abend sicher vergebens erwarten mußte, denn der Vater wollte ihr ja nicht mehr den gewohnten Spaziergang erlauben. 3. Der verhängnißvolle Tag, an welchem der Vetter aus der Residenz erwartet wurde, war herangekommen. Gräfin Adelheid hatte sich bereits seit mehreren Stunden in ihr Schlafgemach zurückgezogen, um sich mit Hülfe ihres in Toilettenkünsten erfahrenen Kammermädchens ein möglichst vortheilhaftes Aussehen zu verschaffen— es war ja doch so selten, daß man einen standesgemäßen Besuch zu empfangen hatte. Der Hund Alli, das Geschöpf, an welches die Gräfin ihre meiste Zärtlichkeit verschwendete, lag sauber gewaschen und gekämmt, mit einer neuen blauen Schleife um den Hals auf einem Kissen neben seiner Gebieterin zum Schlafe zusammengerollt. Der Graf, dem besonders viel daran lag, daß das Schloß sowie seine ganze Einrichtung einen günstigen und wohlhabenden Eindruck auf seinen jungen Verwandten mache, hatte schon seit mehreren Tagen alle Vorbeitungen zu seinem Empfange getroffen. Die lanze verschlossenen Gesellschaftsräume hatte er öffnen und durchlüften lassen; zum Entsetzen aller Spinnen, die hier seit undenklicher Zeit ungestört ihre Netze gewoben hatten, waren alle ihre kunstvollen Gespinnste zerstört und der dichte langgewohnte Staub von den Möbeln entfernt worden. Eben machte der Besitzer des Schlosses noch einmal einen Rundgang durch das ganze Haus, um sich davon zu überzeugen, daß überall die gewünschte Ordnung herrsche, als er einen Wagen im Schloßhofe anfahren hörte. Er eilte haftig die Stufen der Terrasse hinunter, um den willkommenen Gast in eigener Person zu empfangen. Ein schlanker junger Mann in kleidsamer Offiziersuniform schwang sich mit Leichtigkeit und Eleganz von dem Trittbrette des Wagens. (Fortsetzung folgt.) nung, daß man, mag man der Regierung gegenüberstehen, wie man will, den moralischen Muth besitzen soll, ihre wirklich guten Absichten offen und ehrlich anzuerkennen, anstatt nach Demagogenmanier durch erbärmliche Verdrehungen und falsche Interpretationen ihre fördersame Thätigkeit zu hemmen. Deutsches Reich. Berlin, 21. Aug.(Willenskraft des Kaisers.) Die Anwesenheit des Kaisers bei der Enthüllung des Denkmals Friedrich Wilhelm's I. stand in Widerspruch mit den diretten Bitten seines ärztlichen Berathers. Herr Dr. Leuthold hatte mit Rücksicht auf das überaus ungünstige Wetter und eine bereits vorhandene leise Erkältung dem hohen Herrn die dringendsten Vorstellungen gemacht, ohne Gehör zu finden. Bei der am Mittwoch stattgehabten Uebung des 1. Garde=Regiments auf dem Bornstedter Felde erzählte nun— so theilt man der„Nat.= Ztg.“ mit— Prinz Wilhelm seinem Bataillon von der Willenskraft und Pflichttreue des Kaisers. Da der Leibarzt bei der gegenwärtigen unfreundlichen Witterung eine Gefahr für die Gesundheit Seiner Majestät befürchtete, so richtete er an den greisen Monarchen ein Schreiben, worin er die Bitte aussprach, der Kaiser möchte doch mit Rücksicht auf seine Gesundheit der Feier zur Enthüllung des Denkmals Friedrich Wilhelm's I. fernbleiben.„Dann sterbe Ich wenigstens im Dienste", schrieb der Kaiser kurz und bündig an ihn zurück. Der Leibarzt jedoch, in dringender Besorgniß für des ehrwürdigen Monarchen Wohlergehen, begab sich gestern Morgen noch persönlich nach Babelsberg zum Kaiser, um demselben in Anbetracht des schlechten Wetters seine Bitte angelegentlichst zu wiederholen. Seine Majestät aber erwiderte:„Ein König von Preußen, der nicht mehr zu seinen Soldaten gehen und den Verpflichtungen seines Amtes walten kann, der ist kein König mehr und müßte die Regierung niederlegen!“ —(Etatsarbeiten; preußische Wahlen; Herr v. Schlözer.) Die Etatsarbeiten sowohl für das Reich wie für Preußen sind in den letzten Wochen in hergebrachter Weise gefördert worden. Es ist Alles darauf eingerichtet, um die parlamentarischen Körperschaften sofort nach ihrem Zusammentritt mit dem Reichsbezw. Staatshaushaltsetat beschäftigen zu können. Nach der Rückkehr des Finanzministers sind dessen Entscheidungen über die Sätze der einzelnen Ministerialressorts zu erwarten, und es treten dann die Beraihungen zwischen Kommissaren des Finanzministers und der einzelnen Ressorts ein. So weit sich übrigens bis jetzt erkennen läßt, möchten die Aufstellungen von denjenigen des letzten Rechnungsjahres in beiden Etats nicht erheblich abweichen.— Was über den Termin der preußischen Wahlen verlautet, beruht vorläufig auf Vermuthungen; doch dürfte sich derselbe kaum länger als zwei Monate verzögern.— Der preußische Gesandte beim Vatican, Herr v. Schlözer, ist hier bei Hofe mit besonderer Bevorzugung empfangen worden. Heute ist derselbe vom Prinzen Wilhelm zur Tafel gezogen. Auch in Varzin erfreute sich der Gesandte eines besonderen herzlichen Empfanges. Er verweilte dort während der ganzen Anwesenheit des Grafen Kalnoky und kehrte mit demselben in dessen Salonwagen von Varzin hierher zurück. —(Prinz Friedrich Karl=Denkmal.) In den Kreisen der Kriegervereine wird lebhaft der Gedanke besprochen, dem verstorbenen General=Feldmarschall Prinzen Friedrich Karl von Preußen alsbald ein Denkmal in der Hauptstadt zu errichten und Sammlungen zu diesem Zwecke zu eröffnen. Als Standplatz wird der„Magdeb. Ztg.“ zufolge vielfach die Alsenbrücke genannt, und es dürfte sich in der That schwer eine passendere Stelle ausfindig machen lassen. Da, wo sich diese Brücke am Humboldt=Hafen nach rechts und links hin rechtwinklig abzweigt, ist durch einen Halkreis des Geländers, der nach dem genannten Hafen ausladet, gewissermaßen schon durch die Architektur der Brücke der Platz für Errichtung eines größeren Denkmals angegeben. Ganz abgesehen davon, daß der Name der Brücke die echte große und bedeutsame Waffenthat verherrlicht, welche unter dem Oberbefehl des Prinzen den preußischen Fahnen hohen Ruhm brachte, liegt eben jener Punkt der Alsenbrücke wie deren Hauptstrang in einer geraden Linie mit der breiten, schönen Alsenstraße, der Hauptaxe des Kleinen Königsplatzes, dem Siegesmonument und der Siegesstraße bis zum Wrangelbrunnen. Das Antlitz des Prinzen würde dem Siegesmonumente zugewandt sein. Auch die großartige Umgebung jenes in den letzten Jahrzehnten entstandenen neuen Stadttheils zwischen dem Königsplatz, dem Hamburger Bahnhof und Moabit mit seinen monumentalen Bauten würde einen vortrefflichen weiteren Rahmen des Denkmals bilden, welchen im engeren Sinne die Alsenbrücke selbst abgäbe. Nimmt man dazu, daß für das künftige große Denkmal unseres Kaisers doch schwerlich ein anderer und passenderer Platz aufgefunden werden kann, als die Mitte des Kleinen Königsplatzes, zwischen Bismarck=, Roonund Molkestraße, wo der Monarch zu Pferde seiner eigensten Schöpfung, dem Großen Königsplatz mit dem Siegesdenkmal und dem Reichstagsgebäude, zugewandt erscheinen würde, so erscheint der oben erläuterte Standort eines Prinz Friedrich Karl=Denkmals auf der Alsenbrücke, also in der Nähe des Kaisermonuments, noch natürlicher und zweckentsprechender. —(Zanzibar.) Dem„Hamb. Corr.“ zufolge wird Commodore Paschen in Zanzibar nicht allein wegen der streitigen Gebietstheile zwischen dem Sultan und den beiden deutschen Gesellschaften verhandeln, sondern auch wegen Entschädigungsansprüche, die zwischen beiden Parteien gegenseitig anhängig gemacht worden sind. Bekanntlich hatten Soldaten des Sultaus auf neutralem Gebiet die Expedition Hörnecke widerrechtlich angegriffen. Dieselbe setzte sich zur Wehr und tödtete 4 Soldaten. Der Sultan soll nun dafür eine Entschädigung— man spricht von 150,000., beanspruchen, ebenso soll aber auch auf der anderen Seite eine bedeutende Gegenforderung bestehen. Man hofft hier in maßgebenden Kreisen, diese Sache werde nach orientalischer Sitte durch„Geschenke“ ausgeglichen und damit zugleich ein besseres Einvernehmen angebahnt werden. Die DeutschOftafrikanische Gesellschaft ist und war schon früher hierzu bereit, hat sich auch bald nach der Ecwerbung von Usagara angelegen sein lassen, mit dem Sultan, als einer realen Macht, sich gütlich auseinanderzusetzen. Diese Versuche scheiterten aber an der Verblendung des Sultans, der die Deutschen als eine von den Engländern abhängige Nation betrachtete. —(Die freikonservative„Post“) bringt in ihrem heutigen Leitartikel folgenden, sehr bemerkenswerthen Satz:„Wer Mittelpartei ist oder Mittelpartei vertritt, steht nun einmal zwischen Links und Rechts. Jeder zerrt an ihm, jeder will ihn auf seine Seite haben, und weil das nun einmal nicht geht, weil die wirkliche Mittelpartei ihre Ueberzeugungen hat und die Niemandes sonst, vereinigen sich dann die Extremen, um ihr die Verachtung aller Charaktervollen zu widmen.“ —(Die Herrlichkeit der Berliner Arbeiterführer) neigt sich stark abwärts. Der Drechsler Julius Müller war Bevollmächtigter der Central= krankenkasse der Drechsler und ein Vertreter„der Würde und Ehre der Berliner Arbeiter". Jetzt hat ihn eine Versammlung seiner Aemter entsetzt und der Central= kassenvorstand in Hamburg hat ihn wegen zweifelhafter Rechnungslegung bei der Staatsanwaltschaft denunzirt. Potsdam, 20. August.(Vom Hofe.) Se. Majestät der Kaiser wohnte heute Nachmittag mit Sr. k. und k. Hoheit dem Kronprinzen, Sr. k. Hoheit dem Prinzen Wilhelm und mit dem Erbgroßherzoge und dem Prinzen Ludwig von Baden dem Wettrennen des Potsdamer Reitervereins zwischen Sperlingslust und Neu=Babelsberg bei. Osnabrück, 20. August.(Topographische Untersuchungen.) Gegenwärtig, schreibt man der„Magdb. Ztg.“, weilt in hiesiger Gegend der Hauptmann Keim vom großen Generalstabe, um topographische Forschungen über den vermeintlichen Zug des Varus nach der Gegend von Barenau zu machen. Zur Zeit ist derselbe an der südlichen Seite des Witchengebirges beschäftigt. Dortmund, 21. August.(Wilhelm von Born.) Der Präsident der Handelskammer, Herr Wilhelm von Born, welcher bei der Wiedererrichtung des Staatsrathes zum Mitglied desselben ernannt worden war, hat auf diese seine Stelle Verzicht geleistet. Hagen, 19. August.(Freisprechung.) Von der Strafkammer des Landgerichts wurde heute eine von den Amtmännern des Kreises Altena gegen 19 Unterzeichner eines Wahlflugblattes angestrengte Beleidigungsklage verhandelt. Die Verhandlung endete mit Freisprechung sämmtlicher Angeklagten. Köln, 19. August.(Der hier tagende Handwerkertag nahm folgendes Aktionsprogramm an: Sämmtliche deutschen Handwerksverbände, Fachverbände, Innungsausschüsse, Innungen und Vereine bilden eine gewerbepolitische Vereinigung zur Erreichung gesetzlicher Reformen, zur Hebung des Handwerks und zum vollständigen Ausbau seiner Organisationen. Die Vereinigung tritt in Kraft, sobald es sich um politische Wahlen handelt, beim Erlaß von Massenpetitionen, bei Einberufung von allgemeinen Handwerker= und Innungstagen. Die hierzu nothwendigen fivanziellen Mittel werden unter dem Titel„Aktionsfonds" durch freiwillige Beiträge aufgebracht und an den Centralvorstand des allgemeinen deutschen Handwerkerbundes abgeführt und dort verwaltet.— In einer sich anschließenden geheimen Sitzung wurde der Kassenverwaltung Decharge ertheilt. Dann wurde der Handwerkertag mit einem dreifachen Hoch auf Kaiser Wilhelm und mit einem Toast auf die Stadt Köln geschlossen. Sachsen. Leipzig, 19 August.(Prof. Ludwig Lange.) Unsere Universität, die erst vor wenigen Tagen den Tod des Professors Georg Curtius zu beklagen hatte, hat abermals einen sehr herben Verlust erlitten. Gestern früh ist der Mitdirektor des philologischen Seminars Geh. Hofrath Dr. Ludwig Lange, seit 1871 Professor an der Universität, gestorben. Ludwig Lange war am 4. März 1825 in Hannover geboren. Sein Hauptwerk ist das„Handbuch der römischen Alterthümer"; ferner schrieb er:„Der homerische Gebrauch der Partikel ei und die Epheten und der Areopag des Solon.“ —(Prozeß Lieske.) Vorgestern ist der ofsizielle Aushang im Reichsgericht erschienen, demzufolge die Feriensenat=Sitzung in der Revision Lieske auf Mittwoch, den 26. August a.., Vormittags 9 Uhr, angesetzt worden ist. Baden. Karlsruhe, 19. August.(Der achte deutsche Seminarlehrertag) wird vom 28. September bis 1. Oktober hier stattfinden. Vorträge werden halten: Regierungs= und Schulrath Dr. Schumann in Trier über den verstorbenen Schulrath Dr. Kehr; Seminarlehrer Dr. Geistbeck in Freising über Geographie; Seminardirektor Larginder in Straßburg über den psychologischen Unterricht in den Lehrerseminarien und Direktor Leutz hier über die Einwirkung der Lehrerbildungsanstalten auf die Bildung des Volkes. Außerdem wird in der Vorversammlung die Wahl eines geschäftsführenden Ausschusses des Seminarlehrertages, eines Redakteurs der„Pädagogischen Blätter“ und die Frage über eine Umgestaltung derselben berathen werden. Für den 1. Oktober ist der Ausflug nach Baden in Aussicht genommen. Mannheim 20. August.(Auf Grund des Sozialistengesetzes) ist die Vereinigung der Metallarbeiter Deutschlands, mit dem Sitze in Mannheim verboten worden; dieselbe umfaßt die Mitgliedschaften in etwa 40 Städten. Oesterreich=Ungarn. (Bosnien) befindet sich noch immer in dem staatsrechtlichen Verhältnisse, welches die auf Grund des vom Berliner Kongreß ertheilten Mandats vollzogene Occupation geschaffen hat. Der Kaiser von Oesterreich regiert das Land, dessen Souverän der Sultan ist. Wie nun aus Wien gemeldet wird, beabsichtigen 200 bosnische Notabeln unter Führung von Fazle Pascha, wenn Kaiser Franz Joseph zu den diesjährigen Manövern nach Kroatien kommt, um die definitive Annexion Bosniens zu bitten. Dieser Schritt würde zwar die bosnische Frage wiederum auf die Tagesordnung bringen, irgend welche praktische Folge steht jedoch nicht in Aussicht, da die Lage des Sultaus gegenwärtig keine solche ist, daß Oesterreich ihn zu neuen Zugeständnissen zu bewegen hoffen dürfte. Frankreich. Paris, 18. August.(Ausweisung Rothans.) Die heute hier bekannt gewordene Ausweisung des französischen Diplomaten und bekannten Historikers Rothan aus den Reichslanden, wo er auf seinem Gute im Münsterthale, wie alljährlich, den Sommer verbrachte, wird von der gesammten Presse als ein hochwichtiges Ereigniß behandelt und von den chauvinistischen Blättern sofort zu den heftigsten und gemeinsten Angriffen gegen die deutsche Regierung verwendet. Außerdem verlangen diese Blätter, daß die französische Regierung Herrn Rothan Satisfaktion verschaffe, und daß dieselbe jedenfalls damit beginne, ihrerseits die zahlreichen in Paris lebenden„deutschen Zeitungskorrespondenten und Spione des Landes verweise. Was den Fall des Herrn Rothau anbetrifft, so wird als wahrscheinlicher Grund der gegen ihn ergriffenen harten Maßregel seine im Frühjahr erfolgte Wahl zum Vizepräsidenten der Patriotenliga angenommen, in dieser Beziehung aber geltend gemacht, daß Herr Rothan s. Z. gegen diese ohne sein Vorwissen geschehene Wahl protestirt und in einem Briefe an den„Temps“ erklärt hat, daß er weder Mitglied der Patriotenliga, noch irgend einer anderen militanten Gesellschaft sei, und sich lediglich damit beschäftige, seinem Vaterlande zu nützen, indem er in seinen Werken die wahren Ursachen der Niederlagen von 1870 aufdecke. Diese Erklärung werden aber unzweifelhaft die elsässischen Behörden gekannt, und Herr Rothan wird auch nicht verhehlt haben, dieselbe geltend zu machen. Wenn trotzdem die Ausweisung erfolgt ist, so müssen doch andere bisher unbekannte Thatsachen vorliegen, welche die elsässische Regierung vielleicht gut thun würde, zu veröffentlichen, da die Ausweisung eines Mannes in der Stellung und von dem Rufe des Herrn Rothan doch nur geschehen dürfte, wenn es wirklich erwiesen wäre, daß sein Aufenthalt in den Reichslanden für die öffentliche Ruhe gefährlich werden könnte. In Frankfurt, wo Herr Rothan lange Jahre als französischer Diplomat verbracht hat und auch zahlreiche gesellschaftliche Beziehungen bewahrt hatte, wird dieser Zwischenfall ein ganz besonderes Interesse erregen: Herr Rothan hat sich Deutschland gegenüber stets als ein entschiedener politischer Gegner, als ein leidenschaftlicher französischer Patriot bekundet, und seine diplomatische wie seine schriftstellerische Thätigkeit hatte beinahe ausschließlich zum Zwecke, die deutsche Politik zu bekämpfen. Damit könnte aber doch seine Ausweisung aus dem Elsasse nicht genügend motivirt werden, vorausgesetzt, daß er seinen Aufenthalt nicht zu einer unerlaubten Agitation benutzt hat. Spanien. Madrid, 19. August.(Cholera.) In Spanien kamen gestern 4758 Erkrankungen und 1365 Todesfälle an Cholera vor, darunter 33 Erkrankungen und 26 Sterbefälle in Madrid. Italien. Rom, 20. August.(Verbrecherische Vereinigung.) Hier ist, wie der„Daily News“ gemeldet wird, eine verbrecherische Vereinigung entdeckt worden, die Zweige in Neapel und Spoleto hat. Während einer Haussuchung bei einem früheren Regierungsbeamten, der angeblich Mitglied dieser Bande ist, wurde ein Briefwechsel mit einigen Amerikanern in Newyork vorgefunden. Italienische Mädchen, die von Agenten dieser Bande in den südlichen Provinzen Italiens billig gekauft wurden, sollen an diese Amerikaner für je 1000 oder 2000 Frcs. verkauft worden sein. In Rom wurden am 17. d. M. zehn Mitglieder dieser Bande verhaftet. Serbien. Belgrad, 19. August.(Verhaftung.) Einer der Mörder des Abgeordneten Jakowljevics wurde verhaftet. Auf dessen Aussage hin erfolgte gleichfalls die Verhaftung des radikalen Abgeordneten und Popen Milan Djurics. In unterrichteten Kreisen herrscht die Ueberzeugung, daß dem Morde politische Motive zu Grunde liegen. dem Fürstenthum Lippe und Umgegend. Detmold, 21. August. Se. Hochfürstliche Durchlaucht werden Sich morgen Mittag 12 Uhr 13 Minuten in Begleitung des Hofmarschalls Freiherrn v. Ulmenstein und des Oberstlieutenants Großkopf für etwa 14 Tage nach Jessen, Provinz Sachsen, zur Jagd begeben. (Theilweise wiederholt.) Detmold, 21. August.(Kirchenvorsteher=Stellvertreterwahl.) Am Mittwoch den 26. d. Mts. von 10 bis 1 Uhr findet die Neuwahl von Stellvertretern der reformirten Kirchenvorsteher statt. Es scheiden aus die Herren Oekonomierath Cäsar, Rentmeister a. D. Frohne, Postsekretär Gerbes, Tischlermeister Heinrich Hausmann, Major a. D. Kellner, Schieferdecker Lüdeking, Gymnasialdirektor Dr. Reinhardt und Tischlermeister Vette; doch können dieselben wiedergewählt werden. Detmold, 21. August.(Tanzkursus.) Herr Schmitt, der auf besondere Veranlassung einiger angesehenen Familien demnächst einen Tanzkursus hierselbst veranstalten wird, erfreut sich, wie wir hören, eines sehr guten Zuspruchs und sollen die Anmeldungen zu dem Kursus, welcher Mitte September beginnt, schon jetzt recht achtenswerthe sein. Beiderseitige Zufriedenheit vorausgesetzt, gedenkt sich Herr Schmitt dauernd hierselbst niederzulassen, ohne jedoch das Feld seiner früheren Thätigkeit, Siegen, aufzugeben, woselbst die Leute die Tanzstunden lieber im Sommer haben. Augustdorf, 20. August.(Witterungsverhältnisse.) Trotz einiger heißer Tage trägt die Witterung in letzter Zeit schon Manches von Herbstgeprägen. So sank in der Nacht vom 14. auf den 15. d. M. die Temperatur so tief, daß nach glaubwürdigen Aussagen in hiesiger Gegend der in Blüthe stehende Buchweizen erfroren ist. Behalten wir diese kalten Nächte, so werden auch die Bienenzüchter in diesem Jahre keine gute Ernte halten; denn die Heide, welche recht gut zu blühen beginnt, enthält dann wenig oder gar keinen Honig. Dagegen verspricht die Kartoffelernte bis jetzt recht viel. * Salzuflen, 21. August.(Concert.) Auf das am nächsten Dienstag im Saale des Curhotels stattfindende Concert möchten wir auch an dieser Stelle aufmerksam machen. Dasselbe wird namentlich aus Gesang= und Klavier=Vorträgen auswärtiger und hiesiger Künstlerinnen bestehen und läßt der Ruf der Letzteren auf künstlerischem Gebiet bedeutende Leistungen erwarten. X Salzuflen, 21. August.(Militärisches; Unglücksfall.) Gestern Morgen gegen 10 Uhr kam das dritte Bataillon des 15. Infanterieregiments durch unsere Stadt und wurde am Marktplatze durch die Regimentsmusik empfangen, welche vorher Aufstellung am Rathhause genommen, und dasselbe spielend bis zum Osterthore begleitete, von wo aus das Bataillon Quartier in Ehrsen und Grastrup nahm. Gegen 10 Uhr ., das erste und zweite Bataillon unter klingendem Spier hier ein, und verblieb das erste hierorts, das zweite bezog in Schötmar, Aspe, Werl Quartier. Hierhat die Stärkefabrik Hoffmann& Co. 120 Mann erhalten, und zwar für die ganze Dauer der Manöverzeit. Der Stab mit der Regimentsmusik liegt in Schötmar.— Leider haben wir wiederum ein Unglück zu berichten, das den Zimmergesell H. Schuer von hier getroffen. Derselbe, bei einem Neubau auf der Stärke(corir beschäftigt, fürzte vom Dach in einer Höhe von Ns. 40 Fuß herunter, und verletzte sich dabei so schwer, 256 er sofort zum Krankenhause geschafft werden mußte. Salzuslen, 20. August.(Der Termin in der verreangelegenheit) in Salzuflen fand gestern nicht im Amtsgericht, sondern in einem Zimmer der Stärkefabrik statt. Die Aussagen der ersten Sachverständigen sind zu Gunsten der Stadt Herford ausgefallen, Meyer zu Werl aber hielt das Gericht nach Mittheilung der„Rh. Westf. Ztg.“ 3 Stunden lang mit seinen gegen Herford gemünzten Aussagen auf, wobei er aber mehrmals übel genug ankam. Sämmtliche Zeugen wurden vereidigt. Heute wird noch ein Sachverständiger, der gestern am Kommen verhindert war, in der Sache vernommen. Die übrigen reichen ihre Gutachten schriftlich ein, vereidet sind sie bereits worden. Der Termin am 22. d. in Bielefeld wird jedenfalls verlegt. Obwohl der Termin— 15. d. M.— abgeläufen ist, bis zu welchem die Stärkefabrik mit ihrem; Klärapparat fertig sein sollte, so ist doch noch nicht durchschlagend Ernstliches dazu geschehen. Herr Hoffmann soll auf einen guten Ausgang des Prozesses für sich rechnen. Um das Beobachten der Abflüsse schwieriger zu machen, hat er den Abzugskanal unter den Wasserspiegel verlegen lassen. Minden, 21. August.(Personaländerung an der Post.) Dem Herrn Postinspektor Junghans von hier ist eine Stelle für Geheime expedirende Sekretaire im Reichspostamt, zunächst probeweise, übertragen worden. An seine Stelle bei der hiefigen Oberpostdirektion tritt Herr Postinspektor Winkels aus Aachen. Handel und Industrie. Der Deutschen Wein=Gesellschaft Duhr& Co. in K am Rhein ist von der Jury der Internationalen Welt=Ausstellr in Antwerpen die Goldene Medaille für Weine zuerkannt word Ebenso sind die Duhr'schen Punsch=Syrupe mit der hoch Auszeichnung, der Broncenen Medaille, prämiirt. Literarisches. Herrn Geh. Oberregierungsraths hier(Detmold, Meyer'sche Hofbuchhandlung, Preis geb günstiger Beurtheilung in der Presse. Theologische Zeitschriften, strengerer und freierer Richkennen politische Zeitungen— konservative wie liberale— erden ziagern den frommen Christenglauben des Verfassers und lig:Ligiösen Geist, aus dem er die Versöhnung von Revion und Wissenschaft überzeugend klarzulegen sucht. Erst jetzt wieder wird das Buch in dem in Wiesbaden erscheinenden Literarischen Wegweiser für das evangelische Pfarr9aus(III.); wie folgt besprochen: Ein von dem Streben nach höherer Erkenntniß erfüllter echt deutscher Mann von hohem Stand und Beruf giebt in diesem lesenswerthen Werke den tiefreligiösen Gefühlen und Gedanken seines christlichen Herzens in edlem, warme Liebe zu seinen Volksgenossen ohne Unterschied der Konfession athmendem Tone Ausdruck. Nach längerer Einleitung verbreitet sich der Verfasser in vier Abhandlungen über Geologie, Psychologie, Astronomie und das Reich des Geistes, um dann zum Schluß einer religiösen Einigung des deutschen Volkes unter Wahrung der konfessionellen Besonderheit das Wort zu reden und das Nationalheiligthum auf dem Gipfel des Königsim Teutoburger Wald,„die gemeinsame Anbetungsstätte Gottes im Geist und in der Wahrheit", nach seinen einzelnen beschreiben.— Er erhofft in nicht zu langer Zeit einen Friedensbund aller christlichen Kirchen Deutschlands, wenn die Wissenschaft, insbesondere die von Gottes unendlicher Größe und Herrlichkeit zeugenden Naturwissenschaften, in ein freundliches Verhältniß treten mit dem von der Schale des Buchstabens losgelösten biblischen Christenthum als der Versöhnungsreligion des menschlichen Geistes mit Gott durch Christum und der Offenbarung des engen Zusammenhanges des Diesseits mit dem Jenseits,„dem unendlichen Reich der Geister". Wer wollte nicht einstimmen in diesen so gutgemeinten Wunsch? Aber Niemand wird leugnen, daß er ins Leere verfallen wird in unserer Zeit, wo die Kluft zwischen dem Protestantismus und Katholizismus größer ist denn je. Trotzdem bebält das von frommem Geiste durchhauchte Buch seinen hohen Werth für die gebildete Welt. Es ist reich an tiefsinnigen Anschauungen und wohl dazu angethan, ein höheres, ernsteres Streben hier und dort zu erweitern, wenn auch Auffassungen, wie z. B. die symbolische Erklärung der Wunder Jesu und die Wiederbringung aller Dinge, nicht überall verfangen. Wochenmarktbericht. * Detmold, 22. August. Weizen pr. 50 Kilo 9,— M. Roggen, pr. 50 Kilo 7,75 M. Mengekorn, pr. 50 Kilo 8,25 M. Gerste pr. 50 Kilo—.— M. Hafer pr. 50 Kilo 8,— M. Rauhfutter, pr. 50 Kilo—.— M. Heu pr. 50 Kilo 2,— M. Stroh pr. 50 Kilo 1,70 M. Kartoffeln pr. 50 Kilo—.— M. Rindfleisch, bestes, pr. Kilo 1,20 M. Kalbfleisch, bestes, pr. Kilo 1,— M. Hammelfleisch pr. Kilo 1,20 M. Schweinefleisch pr. Kilo 1,20 M. Speck, geräuchert, pr. Kilo 1,60 M. Gänse pr. Kilo—.— M. Schinken, geräuchert, pr. Kilo 1,80., Butter pr. Kilo 1,80 M. Eier 10 St 50 Pf. Kartoffeln,(Mäuse=), pr. Metze,—,35., Kartoffeln,(Rose=), pr. Metze—,20 M. Rüben pr. Metze—,20 M. Aepfel pr Metze—,30 M. Birnen, pr. Metze—,30 M. Wurzeln pr. Metze—.— M. Weißkohl, pr. Stück—,10 M. Wirsing pr. Stück—,08 M. Rothkohl, pr. St.—,10 M. Blumenkohl pr. Stück—.40. Zwiebeln pr. Kilo—.— M. Kirschen pr. Kilo—.— M. Erbsen pr. Metze—.— M. Große Bohnen pr. Metze—.— M. Gurken 3 Stück—.10 M. Gurken, kleine, Schock 1,20 M. Vietsbohnen pr. Metze—,30 M. Egeln(Provinz Sachsen), 21. August. Seit einigen Tagen herrscht unfreundliches, regnerisches Wetter, doch sind die Erntearbeiten nahezu beendet. Das Angebot vom Lande mehrt sich, für Weizen und Roggen besteht jedoch momentan wenig Meinung. Unsere Gerste zeigt im Ganzen doch eine schönere Qualität, als es vorherlden Anschein hatte; es kommt viel feine Waare heran und besteht dafür eine recht lebhafte Nachfrage. Wir notiren: Landweizen M. 155—160. Glatter englischer Weizen 150—155. Rauhweizen 148—150. Roggen 142—145. Chevaliergerste 160—135. Landgerste155—160. Hafer 134 bis 145. Erbsen 175—185. Alles pr. 1000 Kilo. Berlin, 21. August. Weizen, per Septbr.=Oktbr. 155,25, April=Mai 168,— M. Gek.— Ztr. Roggen, per Septbr.= Oktbr. 138,25, April=Mai 147,— M. Gek. 8000 Zte Hafer per Septbr.=Oktbr. 127,75, Novbr.=Dezbr. 130,25 M. Gek.— Ztr. Rüböl, loko mit Faß 45,70, ohne Faß 45,—, per Septbr.= Okt. 45,20, April- Mai 48,40 M. Gek.— Ztr. Spiritus, loko 43,20, Aug.=Septbr. 42,30, Septbr. Oktbr. 42,60, April=Mai 43,50 M. Gek.— I. Petroleum, loko 24,—, per Sept.Okt. 23,80, Okt.=Nov.—.— M. Gek.— Ztr. Magdeburg, 21. August. Rohzucker stetig, 96% 25,40— 25,80, 88% 24,50.; Raffinade still, 31,60—32,— Melis I 29,20—29,60 M. Bremen, 21. August. Petroleum ruhig, loko 7,65, per Sept. 7,65, Okt. 7,75, Nov. 7,85, Dez. 7,95. Schmalz Marke Wilcox vorräthig 34¼. Neuß, 21. August. Weizen à 100 Kilo 1. Qualität 16,60, 2. Qualitét 15,60. Landroggen à 100 Kilo 1. Qualität 14,80, 2. Qualität 14,30. Wintergerste à 100 Kilo 13,—, Sommergerste à 100 Kilo—.—, Buchweizen à 100 Kilo 1. Qualität —.—., 2. Qualität—.—. Hafer à 100 Kilo 1. Qualität 15.50, 2. Qualität 15.—. Rübsen(Aveel) à 100 Kilo 20,40. Raps 22,50. Kartoffeln à 100 Kilo.—. Heu s 50 Kilo .—. Roggenstroh à 600 Kilo 22,— M. Rüböl per 101 Kilo in Partien von 100 Ztr. M. 51,50, Rüböl per 100 Kilo faßweise 53.—. Gereinigtes Oel per 100 Kilo 3 M. höher als Rühöl. Preßkuchen per 100 Kilv M. 109.—. Kleien per 50 Kilo 4,80 M. Neueste Nachrichten. Paderborn, 21. August. Das amtliche„Paderborner Kirchenblatte bringt bezüglich der Theologie Studirenden folgende Verfügung des bischöflichen Generalvikariats vom 17. d. Mts.:„Diejenigen Jünglinge der Diöcese Paderborn, welche sich dem Studium der Theologie widmen wollen, werden hierdurch aufgefordert, sich vor dem Eintritte in das Universitätsftudium persönlich vor dem bischöflichen Generalvicariate zu gestellen. Diejenigen Theologie Studirenden, welche das Universitätsstudium bereits begonnen haben, müssen sich gleichfalls vor Beginn des kommenden Semesters persönlich gestellen.“ Berlin, 21. August. Die Kommission der Telegraphenkonferenz gelangte am Donnerstag nach mehrtägigen, gründlichst durchgeführten Verhandlungen zu einem wichtigen Beschlusse. Das System eines einheitlichen Tarifs sowohl für den Endverkehr, als auch für den Durchgangsverkehr wurde unter einigen deutscherseits vorgeschlagenen, die Tarifsätze erhöhenden Abänderungen mit großer Mehrheit vorgenommen. Die Bestrebungen auf Ermäßigung der Kabelgebühren für weiten überseeischen Verkehr, namentlich nach China, Japan, Anstralien und Ostindien, verheißen gleichfalls Erfolg. Berlin, 21. August. Der türkische Botschafter Said Pascha überreichte heute in einer Privataudienz dem Kaiser ein Handschreiben des Sultans. Morgen kommt eine außerordentliche persische Gesandtschaft hier an, welche der Schah von Persien in Erwiderung der deutschen Gesandtschaft, welche voriges Jahr in Teheran war, sendet. Der Kaiser wird die Gesandtschaft empfangen. Die„Voss. Ztg.“ bringt folgende Madrider Meldung der„Daily News“: Deutschland besteht in seiner Antwort auf den Protest Spaniens betreffs der Karolinen auf der Herstellung seines Protektorats. Der deutsche Gesandte überreichte einen Protest gegen die Entsendung von Kreuzern und Truppen zur Besetzung der Insel Yap. Breslau, 21. August. Wie die„Schlesische Volkszeitung“ mittheilt, hätten die in Fulda vom 5. bis 7. August d. J. versammelt gewesenen preußischen Bischöfe ein gemeinsames Hirtenschreiben an den Klerus und das Volk erlassen, welches am nächsten Sonntag von den Kanzeln zur Verlesung gelangen soll; die Bischöfe von Paderborn und Kulm, welche in Fulda nicht anwesend waren, hätten das Hirtenschreiben nachträglich unterzeichnet. Homburg, 21. August. Amtliches Ergebniß der Reichstagswahl. Von 11955 abgegebenen Stimmen erhielten: Körner(Fortschritt) 6853, Fleischmann(Soz.) 4255, Holler(konservativ) 749 Stimmen. Kiel, 21. August. Das Uebungsgeschwader ist, von Danzig kommend, heute hier eingelaufen. Kremsier, 21. August. Der Obersthofmeister Hohenlohe, der Statthalter Schönborn und der Oberst Prinz Rudolf von Liechtenstein sind heute hier angekommen. Die Empfangsvorbereitungen im erzbischöflichen Palais sind nahezu vollendet. Paris, 20. August. In Marseille sind heute 65 Choleratodesfälle, in Toulon ein Choleratodesfall vorgekommen. Paris, 21. August. Der Kriegsminister hat angeordnet, daß die Truppen der Garnison von Toulon zerstreute Quartiere außerhalb der Stadt beziehen; auch die armirten Kriegsschiffe werden den Hafen verlassen. Zugleich find Anordnungen getroffen, um Brest zum Ausgangshafen für Sendungen nach Cochinchina und Madagascar zu machen. Lyon, 21. August. Die Arbeiterkrisis beginnt von neuem; 4000 Weber verlangen drohend die Ausführung der neuen Tarife. Es herrscht große Aufregung. London, 21. August. Der„Times wird aus Mesched vom 20. d. M. telegraphirt, es sei am 13. August zwischen russischen Vorposten und Afghanen bei Keratepe, 18 Meilen von Chamanibaid, beinahe zu einem Zusamwenstoß gekommen. Einige russische valleristen hätten sich Keratepe genähert und die Afghanen sich zur Vertheidigung vorbereitet. Als der russische Offizier seinen Leuten befohlen hatte, sich schußfertig zu machen, sei zufällig der Karabiner eines russischen Kavalleristen losgegangen und habe den russischen Offizier verwundet. Die Russen seien hierauf von den Afghanen festgehalten worden und letztere hätten Verhaltungsregeln von Herat erbeten; der verwundete Offizier ward nach Chamanibaid gesandt. Der Zwischenfall gelte als beiKei. Briefkasten. Herrn H. in N. Befragtes erwünscht; im Uebrigen für Mittheilungen stets dankbar. Keteorologische Besbschtungen vom 21. August, Morgens 8 Uhr. London: trübe. Die gestern erwähnte Depression liegt mit wenig veränderter Tiefe über dem nordwestlichen Deutschland, während der hohe Luftdruck über Nord-Europa in langsamer Abnahme begriffen ist. Bei gleichmässiger Druckvertheilung und schwacher Luftbewegung ist das Wetter über Central-Europa veränderlich und andauernd kühl. An der deutschen Küste. stellenweise auch im deutschen Binnenlande, fanden Gewitter statt. Kassel meldet 28mm Regen. Meteorologische Beobachtungen in Detmold. Allgemeiner Witterungscharakter: 22. bewölkt; Regenschauer. Die Paulinenstraße, von der Grabbe= bis Bismarckstraße ist bis auf Weiteres gesperrt. Detmold, 21. August 1885. Der Magistrat. Petri. Am Montag, den 24., Mittags 12 Uhr sollen auf dem Marktplatze 2 Schweine zwangsweise versteigert werden. Detmold. Austermann, Gerichtsvollzieher. Am Dienstag, den 25. d.., Morgens 9 Uhr, sollen im Gast hofe zur„Stadt Bremen“ gut erhaltene Möbeln, als: 1 Secretair, 1 ov. Tisch, 1 Kommode, 1 Eckschrank, 1 Sopha, 6 Stühle(von Eschenholz), 1 Spiegel, Bilder, 1 Sopha zwangsweise versteigert werden. Detmold. Austermann, Gerichtsvollzieher. Im Wege der Zwangsvollstrekkung sollen die Früchte— vorzugsweise Weizen— auf den in der Feldmark Wellentrup belegenen, der Wittwe Kammerrath Stein in Detmold gehörigen Grundstücken des Ritterguts Gröpperhof am Dienstag, 25. August d.., Nachmittags 3 Uhr, an Ort und Stelle öffentlich meist bietend gegen Baarzahlung auf dem Stamme verkauft werden. Blomberg, 19. August 1885. Köller, Gerichtsvollzieher kr. A. De Hübschen. Heute: Ausfertigung der Urkunde. Stamm: ufrische Sülzer. Dienstag, den 25. August, Abends 8 Uhr, in Eigenrauchs Hotel in Salzuslen Concert von Fräul. Paula Ladendorff (Concertsängerin), unter gütiger Mitwirkung von Fräul. Elisabeth Lenzberg aus Salzuflen und eines geschätzten Dilettanten aus Bielefeld. Oo G Amerik. Zahntechnik. Cl O Joseph Apfel C Oetmold angestr 3 gr ∆ Sonnabends in Meinberg(0) (D im Hotel„Zur Rose“ von(0) (—6 Uhr Nachm.(D) Oo Wichtig für Zahnleidende! Anna Segal pract. Zahnkünstlerin Hersord, Neuer Markt 283b empfiehlt sich den geehrten Zahnpatienten zum schmerzlosen Einsetzen künstlicher Zähne und Gebisse neuester Methode, sowie zum schmerzlosen Plombiren und Reinigen der Zähne u. s. w. Reparaturen u. Umarbeitungen werden bestens ausgeführt. Sprechstunden täglich von 9 Uhr Morgens bis 7 Uhr Abends. für kranke und empfind liche Füße liefere ich Fußbekleidung in nur — solider Ausführung. Zeugnisse, Dank= u. Empfehlungsschreiben liegen zur gefälligen Einsicht offen. Nicht Conveniren= des wird jederzeit zurückgenommen!! F. 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Die Wochen- und Heftausgaben in Quart erscheinen nach wie vor weiter. Pen. Schovers ATENT-S Besorgung und Ver a werthung. 8. J. Brandt, Civil-Ing.,## Berlin SVV., Anhaltstr. 6. se Zu dem am 30. August statt findenden Sedanball ladet ergebenst ein Heinr. Vialon, Teutoburger Hof. Horn in Lippe. Gaben für die Paulinenanstalt. Durch Herrn Professor Meier, als Vermächtniß von Fräulein Emilie Meier 150 M. Julie Petri. Gaben für das Landkrankenhaus. 150 K Vermächtniß der verstorbenen Frl. Emilie Meier durch Herrn Professor Meier in Jena. Detmold, den 21. August 1885. Ohlendorf. Sterbekasse=Verein. Für das dritte Quartal d. ist der Beitrag zu 50 Pf. für den Antheil ausgeschrieben worden. Detmold, den 15. Aug. 1885. Namens des Vorstandes H. Meyer. Für die vielen Beweise von Theilnahme und reichen Blumenspenden bei der Beerdigung meines theuren Mannes sage ich Freunden und Bekannten meinen tiefgefühlten Dank. Lieme, den 20. August 1885 Anna Cronemeyer, geb. 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Zeitung für Westfalen und Lippe“: Das gebräuchliche Mahlverfahren ist nicht im Stande, die Schale des Roggenkornes so zu entfernen, daß nicht durch Mitabtrennung der Kleberschicht ein großer Verlust an Nährstoffen eintritt. Dem Ingenieur Uhlhorn ist es gelungen, eine Maschine zu konstruiren, die nur die äußerste Membran vom Korne abtrennt, so daß die Kleberschicht wenigstens Zum größten Theile dem Kerne und der Mitverwendung zum Brodbacken erhalten bleibt. Maschfr#osgen wird, nachdem er durch die bekannten wectschiten: Siebcylinder, Aspirator und Trieur von Wasser, Sprer, Unkrautsamen 2c. befreit, etwas mit maschinga seuchtet und die Körner nun in der Schälmaschie unter starkem Druck aneinander gerieben: hierbei regulirt sich die Maschine selbstthätig und gestattet den Austritt des Kornes, so daß, selbst wenn der Druck innerhalb der Maschine zu groß werden sollte, eine Verstopfung derselben nicht möglich ist. Durch das Reiben der nassen Körner aneinander unter Druck löst sich die äußere Hülle vollständig ab und die Körner erhalten eine elfenbeinartige Politur. Nach dem Entschälen wird der Roggen nochmals über einen Aspirator geführt, der die feuchte Holzfaser ausbläst und hierauf kurze Zeit einem kräftigen Windstrom ausgesetzt, wodurch derselbe noch etwas an Feuchtigkeit verliert, so daß er nach dem Mahlprozeß, der nur eiwa acht Minuten dauert, trockner ist als vorher. Die Veränderung, welche durch dieses Mahlverfahren in der Zusammensetzung des Kornes hervorgerufen wird, und den Unterschied in der Zusammensetzung des aus ungeschältem und des aus geschältem Roggen gebackenen Brodes zeigen die in der Versuchsstation zu Münster ausgeführten Analysen. Aus den erhaltenen Zahlen ergiebt sich eine nicht unbedeutende Verminderung der Holzfaser im geschälten Roggen gegenüber dem ungeschälten, ohne daß zugleich eine Verminderung der Proteinstoffe zu konstatiren. Dasselbe Verhältniß zeigen auch die aus beiden Proben gebackenen Brode. Das aus geschältem Roggen hergestellte, heller geBrod ist entschieden feiner als das aus ungeschältem Roggen gebackene, weshalb ersteres auch leichter verdaulich ist. Da ferner mit der Eatschälung des Kornes keine Entfernung der Kleberschicht verbunden ist, so wird durch das neue Mahlverfahren eine große Summe werthve Nährstoffe für menschliche Ernährungszwecke erAuch in sanitärer Beziehung hat das neue Verfahren manche Vorzüge; indem mit der äußeren Schalenschicht des Roggenkornes auch gleichzeitig anhaftende Schmutztheilchen und Pilzkeime aller Art entfernt werden und nicht in das Mehl resp. Brod gelangen, wodurch sowohl Wohlgeschmack als auch Haltbarkeit erhöht werden. Die als Abfall gewonnenen Schalen haben nicht, wie sonst Roggenkleie, einen Futterwerth, sie dürften höchstens als Streu= oder Packmaterial oder für die Papierfabrikation geeignet sein, da sie fast ausschließlich aus dem verholzten Theil des Kornes bestehen. Haus= und Landwirthschaft. (Praktisches Mittel, große Früchte zu erzielen.) Wer freut sich nicht über schöne und große Früchte, wenn sie unsere Pyramiden und Spaliere zieren? Wenn nun auch Mutter Natur solche an einzelnen, durch klimatische Bodenverhältnisse besonders begünstigten Orten in reichem Maße selbst hervorbringt und unsere Hülfsmittel dadurch vollständig entbehrlich macht, so giebt es auch viele Gegenden, in welchen die Früchte einer Nachhülfe sehr nöthig bedürfen. Es würde hier zu weit führen, die allgemein bekannten Mittel zur Vergroßerung der Früchte, wie das Pinciren, das Freistellen derselben von Blättern, das Ausbrechen dicht stehender Früchte 2c., alle zu beschreiben, und ich will daher nur ein Hülfsmittel anführen, welches ich so vtetsach mit dem allerbesten Erfolge anwendete; ich versiehe darunter die Längseinschnitte in das Fruchtholz. Das Verfahren, dieselben anzubringen, ist sehr einfach. Man setzt zu diesem Zwecke, wenn die Früchte in der schönsten Entwickelung begriffen sind, in den Monaten Juli bis August, die Spitze eines Messers an den Fruchtkuchen an, an welchem die Frucht sich befindet, drückt dann die Klinge leicht in die Rinde ein und führt auf der unteren Seite des Zweiges einen Längsschnitt bis an die Basis des Fruchtzweiges. Dort angekommen, setzt man den Schnitt fort bis auf etwa 10 cm Länge am älteren Aste, fügt dann von dem Astringe des Fruchtzweiges ausgehend noch zwei weitere solche Einschnitte rechts und links dazu und die Operation ist vollendet. Der Zweck dieses Verfahrens ist: durch das Zerschneiden der Gefäßbündel Rindewunden zu erzielen. Die Natur sucht dieselben wieder zu heilen, wodurch dann große Mengen von Saft dem zweige und somit auch der Frucht zugeführt werden. Letzteres geschieht in reichem Maße, denn schon nach 14 Tagen sieht man, daß die so behandelten Früchte sehr an Umfang zugenommen haben. Wenn man dieselben nun noch durch Fruchtträger aus Holz oder Draht unterstützt, die Bäume nach heißen Tagen tüchtig mit Wasser bespritzt, sie bei anhaltender Trockenheit begießt und den Boden, welcher stets unter dem Baum gelockert sein soll, mit kurzem, verrottetem Stalldünger überlegt, so wird die Wirkung dadurch noch bedeutend vermehrt, und man erzielt Früchte, welche oft mehr als ein Drittel der normalen Größe erreichen und an Kolorit und Schönheit die sich selbst überlassenen weit übertreffen. Ich habe durch dieses Verfahren und darauf folgende fleißige Pflege, wie angegeben, Erfolge erzielt, welche geradezu bewundernswerth sind. So erntete ich z. B. vor zwei Jahren von der Weihnachtsbirne, welche, normal ausgebildet, nur eine mittelgroße Birne ist, Früchte in der Größe einer Herzogin von Angoulème, einer rothen Dechantsbirne 2c. Ich kann dieses Verfahren, welches sehr einfach und überall sehr gut anwendbar ist, Jedermann aufs Wärmste empfehlen. (Lebls Illustr. Garten=Zeitung.) Vergiftung von Schafen durch Chilisalpeter. Ungefähr 350 Stück Schafe waren, wie die„Zeitschr. des landw. Zentralv. der Prov. Sachsen berichtet, in der Scheune des Rittergutes Gruna eingestallt. Zu beiden Seiten des Scheunenraumes befinden sich Tennen, von denen die eine zur Aufbewahrung künstlicher Düngmittel, die andere zum Hinterlassen der Schafe in der Bacht benutzt wird. In die erstere brach ein Theil des Haufens durch. Die ersten Schafe waren bereits in der Bucht krepirt, als der Schafmeister mit dem Knecht vom Vorwerk herüberkam. Die Schafe wurden zur Weide, dicht hinter dem Gut, getrieben, und es krepirten im Zeitraum von 8 Stunden 71 Stück. Auf der Tenne lagen zwei Säcke mit Chilisalpeter, ungefähr 3 Zentner enthaltend, sonst war die Tenne leer und gereinigt. Die Schafe hatten also nur an den Säcken geleckt. Den erkrankten Thieren wurde frisch gemolkene Kuhmilch eingegeben, jedoch ohne Erfolg. Die Krankheitserscheinungen waren folgende: starkes Geifern, häufiges Uriniren, schwankender Gang, Lähmung, Konvulsionen und endlich Eintreten des Todes unter heftigen Schmerzensäußerungen(Blöken). Die durch Thierarzt Mette allerdings erst nach 14 Tagen vollzogene Sektion ergab folgenden Befund: mäßig aufgetriebenen Leib, stark mit Futter angefüllten Wanst, nur wenig flüssige Nahrungsmittel im Labmagen, geröthete und aufgelockerte Schleimhaut, stark geröthete und an einigen Stellen blutige, aufgelockerte Dünndarmschleimhaut, stark im Zustande der Fäulniß befindliche, bedeutend hyperämische Nieren. Blut war in den großen Gefäßen nicht ganz geronnen. Die Sektion ist nur an zwei Kadavern gemacht worden. Bei dem einen zeigte sich der Labmagen mehr entzündet als beim anderen Thiere. Im Uebrigen war der Befund gleich. Vermischtes. Das Schlafen bei offenen Fenstern ist im Volke höchst ungerechter Weise in Verruf gekommen und gilt als gefährlich, sowie überhaupt die Nachtluft als schädlich. Die Luftströmungen zur Nachtzeit sind aber nur in denjenigen Gegenden nachtheilig, in welchen Sumpfboden besteht, dessen krankmachende Aushauchungen sich gerade zur Nachtzeit in die Luft erheben. In Gegenden mit trockenem Boden wie auf unseren Bergen und in höheren Stockwerken ist umgekehrt die Nachtluft reiner und gesünder, als die Luft des Tages. Um durch offene Fenster während der Schlafzeit diese Laft sich zuzuführen, verfahre man so: Wer neben seinem Schlafzimmer über ein während der Nacht unbewohntes Zimmer verfügt, der öffne die Verbindungsthüre zwischen beiden Zimmern und lasse einen der oberen Fensterflügel offen stehen. Wer dagegen nur ein Schlafzimmer ohne Nebenräume hat, der öffne einen der oberen(von seinem Bette möglichst entfernten) Fensterflügel so weit, daß der Querriegel zwischen Fenster und Fensterrahmen eingeschoben wird oder er klemme einen Korkstopfen zwischen beiden fest und binde mittelst einer Schnur die beiden Fenstergriffe so aneinander, daß das geöffnete Fenster zur Nachtzeit sich nicht bewegen kann, sondern nur eine gleichmäßige Spalte offen bleibt. Hierauf lasse man die Fensterrolle nieder. Dann wird während der ganzen Nacht ein Ausgleich der Luft stattfinden; man wird in kühler reiner Luft viel erquickender schlafen und am anderen Tage weit mehr sich gestärkt und arbeitslustig fühlen, als im geschlossenen, mit schlechter Luft erfüllten Raume. Ebenso wird jeder an seiner Arbeitslust und Arbeitsfähigkeit den Vortheil der zur Sommerszeit geöffneten oberen Fenster spüren. Die Oeffnung der oberen Fensterflügel gewährt noch den Vortheil, daß nicht nur die Luft des Zimmers sich schneller reinigt, sondern daß man auch weniger unangenehmen Zugwind zu befürchten hat. Vor Zugwind braucht man nicht zu erschrecken, wenn man nicht erhitzt ist. Derselbe ist nicht krankmachend und wird gesunden, nicht verweichlichten Personen keineswegs so schädlich, als die schlechte Luft des zugfreien Zimmers. Die Aengstlichkeit vor Zugwind ist grundloser Weise verbreitet und bei den meisten Personen geradezu lächerlich. (Wie viel Zeitungen giebt's in der Welt?) Eine genaue Beantwortung dieser Frage ist kaum möglich, doch lassen sich wenigstens annähernde Schätzungen aufstellen, die zu interessanten Resultaten führen. Der Pariser„Figaro“ giebt die Gesammtzahl der Zeitungen auf 35,000 an, so daß auf je 40,000 Menschen eine Zeitung käme. In Europa, wo nach dieser Statistik 20,000 Zeitungen erscheinen, steht Deutschland mit 5500, darunter 800 täglichen, obenan. Sodann kommt Großbritannien mit 4000, darunter 800 täglich erscheinenden, und Frankreich mit zusammen 4092, aber nur 360 Tagesblättern. Italien hat 1400 Blätter; es erscheinen davon 200 in Rom, 140 in Mailand, 120 in Neapel, 94 in Turin und 79 in Florenz, und als das älteste Blatt wird die„Gazzetta di Genova“ genannt. Oesterreich= Ungarn publizirt 1200 Blätter, davon 150 täglich. Spanien hat ungefähr 850 Blätter, wovon ein Drittheil politische, Rußland nur 800, wovon 200 auf Petersburg und 75 auf Moskau kommen. Mehrere der russischen Blätter erscheinen in 3 Sprachen, 4 in französischer, 3 in deutscher, 2 in lateinischer und 2 in hebräischer Sprache, daneben einige in der Sprache der Polen, Finnen, Tataren und Georgier. In Griechenland erscheinen über 600 Zeitungen, davon 54 in Athen, in der Schweiz 450, in Holland und Belgien je 300. Der Welttheil Asien hat 3000 publizistische Organe, davon kommen nicht weniger als 2000 allein auf Japan; die einzigen Organe in China dagegen, welche nicht von den Residenten in den Vertragshäfen herausgegeben werden, sind der„Ning=Pao“, offizielles Organ für Peking, der„Chen=Pao“ und der„Hu=Pas“ in Shaughai und das im letzten Jahre in Korea ausgegebene Regierungs=Journal. Drei Blätter erscheinen in Französisch=Cochinchina und eines in Tonking„'Avenir du Tonkin.“ Alle übrigen auf Asien gezählten Organe, mit Ausnahme von 6 perfischen, erscheinen in Indien. In Afrika erscheinen nur 200 Zeitungen, wovon 30 in Egypten, die übrigen in den französischen und englischen Kolonien. Von den 12,500 in den Vereinigten Staaten (davon 1000 täglich) erscheinenden periodischen Zeitungen ist das älteste Blatt die„Boston News“, zuerst 1794 erschienen. Nicht weniger als 120 Blätter werden in den Ver. Staaten von Negern herausgegeben, das alteste derselben, der„Elevator", zuerst vor 18 Jahren in San Francisco. Canada hat 700 Zeitungen, worunter viele französische und im Süden steht die Argentinische Republik an erster Stelle mit 60 Blättern. Australien hat 700 Zeitungen, die Sandwich=Inseln 8, wovon 5 in englischer und 3 in der Eingeborenen=Sprache erscheinen. Von den angeführten 35,000 periodischen Zeitschriften erscheinen 16,500 in englischer, 7800 in deutscher, 6850 in französischer, 1600 in spanischer und 1450 in italienischer Sprache. Eine Dampfmaschine von 4 Pferdekraft mit Kessel, augenblicklich noch in Betrieb, ist veränderungshalber billig zu verkaufen. Näheres in der Exped. Ztg. unter Nr. 938. Ich empfehle als besonders vortheilhaft: sehr schöne Halbdaunen à Kp; 1,25 Pf. beste Halbdaunen à ap; 1,60 Pf. Von 10 g an versende in erster Zone franko; es werden nur Nachnahmekosten und Säcke zum Kostenpreise berechnet. Lemgo. Ein Lehrmädchen gesucht. P. 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