Abonnementspreis für das Vierteljahr: In Detmold 2 Mark 25 Pf., auswärts durch die Poß bezogen 2 M. 60 Pf.,— mit Bestellgeld 3 M. Inserate werden mit 12 Pf. für den Raum der einfachen Corpus=Spaltzeile berechnet. Verantwortlicher Redateur A. Newes. Druc und Velag der Meder'schen Hofbuchdruckerei(Duentin&a Menes) in Detmod. Ne 152. Donnerstag, 2. Juli. 1885. Die„Lippische Landes=Zeitung erscheint mit Ausnahme der Sonn= und Festtage täglich und werden in derselben die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsblattes für das Fürstenthum Lippe in besonderer Rubrik veröffentlicht. Redaction u. Expedition: Detmold, Leopoldstraße Nr. 117. „„„ Bestellungen auf die Lippische Landes=Zeitung III. Quartal werden noch ferner von allen Postanstalten für M. 2,60— einschließlich Bestellgeld 3 M.— in Detmold für M..25 von der Expedition entgegengenommen. Unsere geschätzten auswärtigen Abonnenten ersuchen wir, die Bestellung, soweit dies noch nicht geschehen, bei der betr. Postanstalt baldmöglichst aufzugeben, damit in der Zusendung keine Unterbrechung eintrete. Die Expedition. Deutsches Reich. Berlin, 1. Juli.(Der Kronprinz) ist sehr befriedigt von seiner Reise nach Schlesien zurückgekehrt. Der Empfang war allerwärts großartig und das Fest seines 8. Dragoner=Regiments, das den Tag seiner Blutkaufe, der Schlacht von Nachod, zur Feier seines 25jährigen Bestehens sich gewählt hatte, verlief glänzend. Der Kronprinz hat sowohl am Mannschaftsfest in dem der Dels gelegenen Vergnügungsort Bellevue theilge„wie nachher an der Festtafel des Offizierkorps die Facosse, zu der die Vorgesetzten des Regiments, Ernst Guer... sangehörigen, darunter der Herzog Unteroffizien an.“ Schleswig=Holstein, sowie der frühere der in dauer Reudelsdorf, der frühere Trompeter Duchale, zi,####er Schlacht bei Nachod durch seinen Heldenmuth die Standarte des Ferdinand=Kürassier=Regiments erobert hatte, sowie einige frühere Dragoner zugezogen waren, die während der Schlacht den verwundeten Regimentskommandeur v. Wichmann, den jetzigen Kommandeur des 6. Korps, gerettet hatten. Uebrigens hat der Kronprinz, wie der„Reichsanzeiger konstatirt, in seiner Ansprache an das Regiment das Wort„Nachod=Dragoner“ nicht gebraucht. Das Fest bei dem Hofmarschall des Kronprinzen, dem Grafen von Radolinski, verregnete leider; trotzdem hatte die Aufmerksamkeit des Wirthes für zahlreiche Ueberraschungen gesorgt, die bestens gelangen, wozu namentlich die heimathlichen Tänze junger polnischer Mädchen in Nationaltracht gehörten. —(Der Justizausschuß des Bundesraths und die Frage der Thronfolge in Braunschweig.) Der Justizausschuß des Bundesrathes hat heute die Berathung über die Thronfolge in Braunschweig abermals verschoben; vielleicht in der Hoffnung, daß bis zum Donnerstag der braunschweigische Landtag zu einem energischen Protest gegen die welfische Erbfolge sich entschlossen haben werde. Es ist aber auch möglich, daß bie Entscheidung auf Wunsch des Kanzlers deshalb verzögert worden ist, um den preußischen Gesandten bei denjenigen Bundesstaaten, welche dem Sohne des Herzogs von Cumberland den braunschweigischen Thron reserviren möchten, Gelegenheit zu weiteren Einwirkungen zu schaffen. Die Reise des Staatssekretärs des Innern, v. Bötticher, nach Ems zum Kaiser hat angeblich den Zweck, dem Monarchen über den bisherigen Gang der Ausschußberathungen Bericht zu erstatten. —(Das neue englische Kabinet) hat eingesehen, daß es, wenn es Dauer haben will, vor Allem eine energische Politik in Aegypten und dem Sudan einschlagen muß. Es wird sich, wie der„Standardn erfährt, demnächst mit der durch die Räumung von Dongola im Sudan geschaffenen Lage angelegentlich beschäftigen und hat bereits die Politik, welche zur Preisgebung dieser Provinz geführt, einer sorgfältigen Prüfung unterzogen. Daß diese Prüfung sehr zu Ungunsten der Politik Gladstones ausgefallen ist, liegt auf der Hand. Es wird denn auch, wie das genannte Blatt wissen will, die Wiederbesetzung von Dongola beschlossen werden. Freilich wird man sich damit sehr beeilen müssen, denn der Mahdi hat seinerseits seine Schaaren bereits bis in die Nähe von Dongola vorgeschoben. Wird ihm dort nicht der Weg verlegt, so wird der Aufstand von Oberägypten schwerlich sich fern halten lassen. Bereits ist in Kairo ein Brief des Mahdi eingegangen, in dem er sagt, daß er binnen Kurzem in Wadi=Halfa und nach dem Ramajan in Kairo ankommen werde. Er hat zwölf Gebote erlassen. U. A. wird darin anbefohlen, daß alle Ausländer getödtet werden sollen, wenn sie nicht Muselmanen werden und Steuern bezahlen. Die Tribunale, Konsulate, Regierungsämter und die Zeitungen sollen unterdrückt werden, mit Ausnahme eines einzigen Journals, welches von ihm selbst herausgegeben werden soll. Das sind allerdings vor der Hand nur leere Drohungen, aber sie würden zur That werden, wenn das Kabinet Salisbury nicht zu energischen Schritten sich entschlösse. *—(Stöckerkultus.) Die Anhänger und Verehrer des Hofpredigers Stöcker fahren in ihren Versuchen fort, durch einen geradezu ins Ungeheuerliche getriebenen„Stöckerkultus die peinlichen Eindrücke des Prozesses gegen die„Freie Zeitung" zu verwischen und in den Hintergrund zu drängen. Auf die Geschmacklosigkeit, Stöcker zu Ehren das Lied„Ist Gott für mich, so trete gleich Alles wider mich" und andere Schutz= und Trutzlieder der evangelischen Kirche anzustimmen, ist schon hingewiesen. Daß auch„der zweite Luther" wieder in Szene gesetzt werden würde, war vorauszusehen, und es muß auch in dieser Beziehung dem Taktgefühl der Stöckeranbeter überlassen bleiben, ob es richtig und angemessen ist, Tausende von evangelischen Christen durch diese Parallele eines ihnen theuren Namen mit dem eines Mannes, der im besten Falle doch immer nur der Vertreter einer einseitigen fanatisirten Parteirichtung ist, in ihren Gefühlen zu verletzen. Die Palme des Stöckerkultus gebührt aber Herrn Professor Wagner, der nach einem im Wesentlichen übereinstimmenden Berichte der„Kreuzzeitung" und der„Post“ in der letzten Versammlung der chriftlichsozialen Partei die Gewogenheit gehabt hat, Herrn Stöckers Worte mit„den Zungen der Apostel" zu vergleichen und, wie die„Kreuzzeitung" berichtet, die Wirkung derselben„der Kraft des Wortes der Apostel an die Seite zu stellen! Uebrigens ist es sehr bezeichnend, daß Herr Professor Wagner trotz dieser überschwänglichen Verherrlichung seines Idols das bedeutungsvolle Zugeständniß machen muß:„Stöcker habe seine Thätigkeit zu weit ausgedehnt und sei der Aufgabe, welche er sich selbst gestellt, nicht gerecht geworden“ und daß auch er den Wunsch und Rath durchblicken läßt, Stöcker möchte sich eine größere Selbstbeschränkung auferlegen. Das ist schon längst unsere Ansicht gewesen. Frankreich. Paris, 1. Juli.(Die antisemitischen Manifestationen) in Algier dauern trotz zahlreicher Verhaftungen fort. Der Minister hat den Generalgouverneur angewiesen, mit allen Mitteln unverzüglich dem skandalösen Treiben ein Ziel zu setzen. ein gutes Gebicelle Tage wenigstens ein keines Lied hören, lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte (Goethe, Wilh. Meisters Lehrjahre, 2ter Theil.) *) Unter dieser Rubrik werden wir täglich eine Sentenz, einen Wahrspruch u. s. w. aus dem großen Schatze der gelten Worte unserer Dichtergrößen und hervorragenden Männer bringen und soll es uns freuen, wenn dieser kleine Beitrag zu dem Album der geschätzten Leserinnen freundliche Aufnahme findet. Original=Roman von M. Romany. (41. Fortsetzung.) war#ktor starrte sie an. Er wußte im Moment nicht, “ ste oder er selbst im Traume. Zu deutlich noch lund in seiner Erinnerung das holdselige Bild Annetta's ihren goldgelockten Haaren, ihrem veilchenblauen Auge, ihrer zarten Blässe und ihrer lieblich anmuthigen a geg s 0 ganz verschieden war dieses Bild, tunkeinden Sternens sich malte, von den schwarzvon denen dag Kosz und der Rabenfarbe der Locken, von denen das stolze Haupt der vor ihm sitzenden Gräfin von Sternenberg umschlungen war! Der junge Edelmann begriff in diesem Augenblicke wohl selbst kaum, wie ihm geschah; er wußte nicht, was auf solche Antwort erwidern; darum brachte er nur die Worte:„Ich bitte um Vergebung, gnädige Gräfin, wenn ich durch meine Aeußerungen einen Fehltritt gemacht", hervor. Klothilde lächelte gnädig.„“, meinte sie,„dergleichen kleine Angelegenheit fallen nur zu leicht aus der Erinnerung. Wenn die Zeit Sie erst wieder mehr an die Verhältnisse der Residenz gewöhnt haben wird, mein werther Herr Graf, so bleiben Ihnen die Ereignisse der Familie wieder mehr im Gedächtniß. Das Leben bringt es so mit sich.“ Der Graf stotterte etwas in der Verlegenheit. Es war ein peinlicher Augenblick, der hier seine Beklommenheit über zwei Gemüther erstreckte; der Graf verwirrt, Klothilde in Bestürzung; selbst über den Knaben Alfred dehnte sich das Unbehagen, welches jene wie durch Naturtrieb von einander abgesondert hielt. „Es war meine Absichtn, begann Viktor nach einer Weile,„München von jetzt ab wieder als meine Heimath zu betrachten. Ich kam in der Zuversicht nach der Frankenburg, daß die Familie meines seligen Freundes auch ihrerseits mir die Freundschaft schenkte, die Udo und ich seit den Kinderjahren für einander gehabt".— „Und in dieser Voraussetzung haben Sie sich nicht getäuscht“, entgegnete Klothilde gewandt, froh, die Unterhaltung auf eine andere Bahn geleitet zu sehen.„Es freut mich von Herzen, Sie als einen Freund meines seligen Gatten willkommen zu heißen; auch in Folge wird Ihr Besuch bei uns stets das freudigste Ereigniß sein.“ Herr von Hohenheim dankte. Er sprach noch Dies und Jenes, aber die Stimmung, beengend wie sie war, wollte sich keiner angenehmeren Färbung erfreuen. Daher nahm er bei der ersten Gelegenheit Veranlassung, sich zu erheben und, ein baldiges Wiederkommen versprechend, sich auf den Heimweg zu begeben, wo ihm, wenn auch keine freudige Erinnerung, so doch Gelegenheit zu eingehenderem Nachdenken geboten war. Und dieses Nachdenken nahm, wie leichtverständlich, einen verwickelten Lauf. Viktor ließ es keinen Zweifel, von irgend welcher Seite war hier ein Fehltritt geschehen. Hatte nicht er selbst vor Jahren bei der Vermählung Udo's mit Annetta Martini als Trauzeuge gestanden? hatte nicht damals sein Freund das blondlockige liebreizende Dorfmädchen als seine Gemahlin heimgeführt? Und jetzt, jetzt waltete eine Andere als Herrin hier im Schlosse, eine Andere behauptete die alleinige Gemahlin Udo's gewesen zu sein. Es wirbelte dem jungen Manne im Hirne, die dummsten Phantasiegebilde stellten sich seinem Geiste vor. — Wie sollte er nun hier handeln? welcher Weg war hier der rechte? oder vielleicht gar that er besser, daß er die Angelegenheit ganz auf sich selber beließ?— Sein Verstand— schien es nicht so? drehte sich mit seinem Gedanken im Kreise herum; wahrlich, hier hatte ihn das Schicksal in eine Frage geworfen, deren Beantwortung ihm in diesem Augenblicke noch eine Sache der Unmöglichkeit schien. Der Frieden, die Ruhe, in welche die Gräfin Klothilde sich hineingewiegt, waren nun mit einem Schlage dahin. Er war auferstanden, der Mann, der ihr unseliges Geheimniß kannte, er war am Leben, Viktor von Hohenheim, der Längstverschollene, der Widersacher ihrer Rechte, der Einzige, dem die Ungültigkeit ihrer Ansprüche auf Titel und Reichthum kein Geheimniß war. Er war reich, wohnte in München, er hatte erkannt, daß sie nicht die Gräfin von Sternenberg sei, bei deren Vermählung er als Trauzeuge fungirte, die aufzusuchen er nach der Frankenburg herabgekommen war. Ruhelos wälzte sie sich auf ihrem Lager, verzweifelnd folterte sich das schwergeprüfte Haupt, welches jeder Schlaf floh. Für sie gab es jetzt keinen Ausweg mehr auf Erden; es war der Augenblick gekommen, da der Fluch, welchen einst ihr Gatte über ihr und ihres Kindes Dasein heraufbeschworen hatte, wie ein Alles erdrückender Alp auf ihr Dasein niederfiel. Es blieb ihr ja nichts mehr; mit dem Worte„Viktor von Hohenheim“ war für sie und ihren Knaben alles Glück auf dieser Erde für immer geschwunden; oder gab es noch etwas, das dem Ungeheuer, welches man Ruin nennt, in seinem jähen Laufe Einhalt gebot? In dem Jammer der Verzweiflung, welcher sie durchwühlte, reifte in der Gräfin Hirn ein absonderlicher Plan. Acht Tage nach dem Besuche des Grafen auf der Frankenburg waren vergangen, als sie eines Morgens die alte Barbara zu sich beschied.(Fortsetz. folgt.) Aus dem Fürstenthum Lippe und Umgegend. Detmold, 2. Juli.(Auf dem Abschiedsfeste), welches der Kreis Saarbrücken seinem scheidenden Landrathe, dem von Sr. Durchlaucht dem Fürsten zum Kabinetsminister berufenen Herrn Freiherrn v. Richthofen veranstaltete, brachte nach der„Saarbr. Ztg.“ der Landtagsabgeordnete Richard Vopelius folgenden Toaft aus: M. H. Im Auftrage der Herren Kreistagsmitglieder habe ich die Ehre, einige Worte an Herrn Landrath Freiherrn v. Richthofen zu richten. Durch Berufung Sr. Durchlaucht des Fürsten von Lippe=Detmold zum Kabinetsminister wird unser verehrter Herr Landrath aus unserem Kreise scheiden. Als vor jetzt kaum 2 Jahren durch einstimmigen Beschluß des Kreistages Freiherr v. Richthofen Sr. Majestät unserm allergnädigsten Kaiser und König zum Landrath des Kreises Saarbrücken in Vorschlag gebracht wurde, gaben wir uns der frohen Hoffnung hin, Herrn v. Richthofen recht lange in unserer Mitte zu sehen! Diese Hoffnung ist zu unserem aufrichtigsten Bedauern nicht erfüllt worden. Herr v. Richthofen hat es in dieser kurzen Zeit verstanden, sich die unbedingte Achtung und Zuneigung des ganzen Kreises zu erwerben; seiner stets wohlwollenden Freundlichkeit und seiner stets parteilosen Auffassung ist es zu danken, daß seine Arbeit eine in hohem Maße erfolgreiche und für alle Theile befriedigende war! Seiner, wenn es nothwendig war, energischen Vertretung des Kreises sowohl, als der einzelnen Gemeinden gegenüber der höheren Behörde ist es zu danken, daß alle ernstlichen Kollisionen der streitenden Parteien vermieden wurden, er war auch in dieser Beziehung der richtige Vertreter des Kreises! Unser aufrichtigstes Bedauern, Sie, hochverehrter Herr Landrath, aus unserer Mitte scheiden zu sehen, wird nur dadurch gemildert, daß wir wissen, daß die Berufung, welche sie angenommen haben, Ihnen eine Ihnen persönlich angenehme Stellung bereitet. Unsere wärmste Dankbarkeit und unsere besten Wünsche für Ihre Zukunft begleiten Sie in Ihr neues Amt! Ich knüpfe daran die Bitte, hochverehrter Herr Landrath, daß Sie auch Ihrerseits des Kreises, dem Sie Ihre volle Arbeitskraft gewidmet hatten, stets mit Freundlichkeit und nur angenehmen Rückerinnerungen gedenken mögen! Unsere Dankbarkeit und unsere gemeinsamen Wünsche für die Zukunft des Herrn v. Richthofen bitte ich Sie, meine Herren, zum Ausdruck zu bringen, indem Sie mit mir einstimmen in den Ruf: Herr Landrath, Freiherr v. Richthofen, lebe hoch, hoch, hoch! Beim nächsten Gange erhob sich der also Gefeierte, um mit bewegter Stimme herzlich für die ihm erwiesene Ehre zu danken. Er sagte: M..! Für die freundlichen Worte, die aus parlamentarischem Munde kamen, für Ihr Erscheinen und für dies schöne, mich so sehr ehrende Abschiedsessen danke ich Ihnen Allen aus tieffühlendem Herzen, und ebenso für das Wohlwollen und die Nachsicht, die Sie haben mir zu Theil werden lassen. Die freundschaftliche Gesinnung, die Sie Alle mir vom ersten Tage meines Hierseins ab bis heute in so reichem Maße entgegengebracht haben, beglücken mich. Ich weiß den Gefühlen, die mich beseelen, keinen anderen Ausdruck zu verleihen, als den, daß es mir sehr schwer fällt, von hier zu scheiden, mich loszureißen aus all' den Verhältnissen und von den Freunden und Bekannten. Wenn ich den Refrain jenes Studentenliedes:„Ade, scheiden und meiden thut weh“, besonders zu würdigen weiß, so ist es zu dieser Stunde. Aber der Soldat und der Beamte hat keine feste Heimath, er muß sich fügen verpflanzt zu werden. Vor Allem bedaure ich, daß es nicht in meinen Kräften lag, allen Ihren Anforderungen in Betreff meiner Person gerecht zu werden, aber das darf ich sagen: den guten Willen hatte ich, allen gerecht zu werden, und wenn also meine Leistungen hinter Ihren Erwartungen zurückblieben, so wollen Sie solches verzeihen. Ihr Entgegenkommen machte mir meine Amtsführung leichter, andererseits war ich aufrichtig bestrebt, dieselben zu einer zufriedenstellenden zu machen und wo Gegensätze sich zuspitzten, vermittelnd einzugreifen; wieweit mir mein Wirken gelungen, überlasse ich Ihrem Urtheil. Das viele Gute, dessen ich mich erfreuen konnte, wird die Quelle reinster, beseligender Lebensempfindung sein, und ich bitte, ein freundliches Andenken mir bewahren zu wollen. Vielleicht ist der Abschied nicht für immer, vielleicht gelten auch in diesem Falle die Worte des Dichters:„Wenn Menschen auseinandergehn, dann sagen sie: auf Wiedersehn!“ Ich habe den Kreis Saarbrücken sehr liebgewonnen; sein Wohl ist mein innigster Wunsch und wird es immer sein; möge insbesondere das Wohl der beiden Saarstädte sich immer mehr entfalten, und mögen sie harmoniren miteinander! Möge ferner das Wohl unserer Industrie, die dem Leben des Kreises einen so mächtigen Impuls giebt und reiche Nahrung ihm zuführt,— möge es blühen immerdar. Ich wünsche dem Kreise Saarbrücken allen Segen! Auf sein Wohlergehen aller seiner Bewohner lassen Sie uns das Glas leeren; stimmen Sie mit mir ein: der Kreis Saarbrücken er lebe hoch! Detmold, 1. Juli.(Der Kämmereietat pro 1885) ist nach langwierigen Verhandlungen nunmehr endlich festgestellt und von fürstlicher Regierung genehmigt worden. Wegen der Hebung der einzelnen Steuern verweisen wir auf die in heutiger Nummer im Auszuge des Amtsblattes enthaltene Bekanntmachung des hiesigen Magistrats. Detmold, 2. Juli.(Damen=Badeanstalt; Eisenbahn=Comité.) Gestern ist die hiesige Damen=Badeanstalt eröffnet worden; in Folge der kühlen Witterung war aber der Besuch gleich Null.— Morgen, Freitag, Nachmittags 3 Uhr hält das große Eisenbahncomité Detmold=Altenbeken wiederum eine Sitzung im Müller'schen Saale zum Lippischen Hofe. Detmold, 2. Juli.(Einlösung der Staatsschuldscheine.) Seitens der königlichen Hauptverwaltung der preußischen Staatsschulden in Berlin wird darauf aufmerksam gemacht, daß von den in der ersten Verloosung gezogenen, durch die betreffende Bekanntmachung vom 17. September 1884 zur baaren Einlösung am 1. Januar 1885 gekündigten 8271 Stück 3½ prozentigen Staatsschuldscheinen des Jahres 1842, die in einer Restantenliste aufgeführten 1617 Stück auch bis jetzt noch nicht der Staatsschulden=Tilgungskasse zur Einlösung vorgelegt worden sind.— Die Besitzer dieser Scheine werden wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß die Verzinsung derselben mit dem 1. Januar d. aufgehört hat und die überhobenen Zinsen bei Zahlung des Kapitals in Abzug gebracht werden müssen. Meinberg, 1. Juli.(Berichtigung.) Zu dem Artikel in Nr. 150 der Lipp. Landeszeitung:„Ein Akt großer Rohheit; ist berichtigend zu bemerken, daß diese Brutalität nicht von dem Kuischer N. sondern von dem Hausknecht der betr. Herrschaft ausgeübt worden ist. = Aus dem oberen Begathal, Ende Juni.(Ein ungläubiger Thomas) muß Der doch wohl genannt werden, welcher nicht glauben und einsehen will, daß der sog. Höhenrauch von dem Moorbrennen herkommt. Und wenn es voch einen Ungläubigen gäbe, woran wir nicht zweifeln, so müßte ein solcher, wäre er auch noch so schwer von Begriffen, in diesem Jahre überzeugt worden sein, daß er sich geirrt. Das Frühjahr 1885 ist nämlich außergewöhnlich arm an Höhnrauch gewesen. Nur einige Male vernahm man den penetranten Geruch dieses unangenehmen Gastes und Störenfrieds unserer Frühlingsfreuden. Woher das? Weil die Moorbrenner des vielen Regens wegen, der im Mai niederging, ihre zum Abbrennen vorbereiteten Moorflächen nicht entzünden konnten. Sah sich doch die oldenburger Staatsregierung veranlaßt, den Termin für dieses Geschäft vom 1. Juni bis zum 20. ej. zu verlängern. Reisende, welche aus den Moorgegenden kamen, erzählten, daß die dortigen Bewohner über die im Mai herrschende Nässe sehr niedergeschlagen wären, weil sie einen bedeutenden Ausfall ihrer diesjährigen Ernte befürchteten. Unsere Ziegler haben von dort dasselbe berichtet. Einer von ihnen schrieb, wie wir selbst gelesen, an seine Angehörigen:„Die Bauern liegenden festgefrorenen Scherben an. Der in Folge dieses seines Verhaltens in Hockenheim und seiner Handwunde auf ihn gefallene Verdacht, der Mörder des Polizeiraths Rumpff zu sein, hat sich durch die gegen ihn geführte Voruntersuchung in jeder Beziehung als richtig erwiesen. Die Anklage geht sodann weiter auf das Vorleben des Lieske ein, der im Frühjahr 1881, als er Geselle geworden, von Zossen in die Fremde gegangen ist und sich Mitte Juli 1882 in die Schweiz begeben hat, wo er bis 31. Dezember 1884 verblieb. Während dieses Aufenthaltes in der Schweiz bethätigte er sich als Mitglied der anarchistischen Vereine und gehörte dem in Lausanne aus deutschen Handwerkern mit anarchistischen Tendenzen bestehenden Verein als Bibliothekar an. Im Oktober 1884 hat er in Basel als Schuhmachergeselle Arbeit genommen, wurde aber am 26. Dezember entlassen, weil er für Andere, als wie für Kunden seines Arbeitgebers, Arbeit angefertigt hatte. Am 31. Dezember verließ er Basel. Ueber seinen Aufenthalt in der Schweiz hat er mehrfach unwahre Angaben gemacht. Am 31. Dezember Abends ist er in Frankfurt a. M. in der Wirthschaft zum deutschen Hof von Raufft, Alte Mainzergasse 16, eingekehrt und hat sich in demselben bis zum 13. Januar aufgehalten, nachdem er auf Drängen des Wirthes am 12. Januar einen Meldeschein des Inhalts, daß er am 12. Januar von Genf angekommen und der Schreiner Julius Lieske von Brandenburg sei, ausgefüllt hatte. Gewöhnlich ging er früh Morgens fort und kehrte spät des Abends zwischen 8 und 9 Uhr zurück. Arbeit that er, soweit festgestellt werden konnte, nur einwal während seines Aufenthalts in Frankfurt, und zwar, indem er als angeblicher Schreiner dem Schuhmacher Josef Mayer bei seinem Umzuge half, jedoch in der Weise, daß die Möbel unterwegs 4 Mal umgeladen werden mußten. In der Folge anscheinend in Geldverlegenheit gerathen, verpfändete er am 9. Januar seine Uhr bei dem Pfandleiher Kautz für 7 K. warten schon lange auf gutes Wetter, um ihren Moor anbrennen zu können, aber der eine Tag ist wie der andere, nämlich ein Regentag. Es wird daher das Moorbrennen in diesem Jahre wohl unterbleiben müssen. Ihr freut Euch doch gewiß darüber."— Wer es also bisher nicht hat glauben wollen, jetzt wird er gewiß nicht mehr daran zweifeln, daß der Höhenrauch von dem Moorbrennen und nicht von sog. krepirten Gewittern entsteht! = Barntrup, 30. Juni.(Rückerinnerung.) Die Feuersbrunft, welche am 30. Juni 1858 das Städtchen Barntrup in ein Feuermeer verwandelte und 51 Wohnhäuser ohne die Scheunen und Stallungen in Asche legte, scheint der Mehrzahl der davon Betroffenen fast entschwunden zu sein. Wir halten es deshalb für nützlich, die Erinnerung daran zuweilen aufzufrischen. Dieses ist auch der Zweck gegenwärtiger Zeilen. Welch' Elend brachte jene Katastrophe über mehr als 250 sonen! Kein Obdach hatten sie mehr, das Vieh irrte in den Straßen umher, überall Jammer und Klagen über die erlittenen Verluste. Dies die eine Seite des Bildes. Die andere Seite war um so erfreulicher. Wir meinen damit zunächst die Bereitwilligkeit, mit welcher von allen Seiten den Abgebrannten Hülfe dargebracht wurde. Die Gaben flossen so reichlich, daß sich ein Comité bildete, um dieselben nach Billigkeit richtig zu vertheilen. Und ferner: die Regierung nahm sich der Sache des Neubaues an, sie ließ einen Retablissementsplan entwerfen, nach welchem die Häuser erbaut und die Straßen angelegt werden mußten. Hervorgehoben muß aber auch werden, daß die städtischen Behörden die Anordnungen der Regierung durch Ankauf des alten Meiereihofes wesentlich unterstützten, ohne welche Unterstützung der Zweck der obersten Behörde nur zum kleinen Theil erreicht wäre. Die Stadt bekam jetzt ein wirklich städtisches Ansehen, während sie vorher einem großen Dorfe ähnlich sah. Der erwähnte Ankauf des früheren Meiereihofes hat aber noch weitere Früchte getragen, indem 1) Raum und Geld zur Erbauung eines neuen Schulhauses disponibel wurden und 2) die Stadt ein Terrain gewann, welches sie als Bauplätze verkaufen konnte. Wäre der Kauf nicht zu Stande gekommen, so könnte sich die Stadt vermöge ihrer ungünstigen Lage nach keiner Seite hin ausdehnen. Wer dieselbe aber lange nicht gesehen hat, der muß staunen, welche Veränderung mit ihr vorgegangen. Es sind eine Menge neuer und schöner Häuser erbaut und mehrere neue Straßen entstanden. Unter den Neubauten hervorragend ist das großartige Etablissement des Herrn Fabrikanten Steneberg, eine wahre Zierde von Barntrup. Doch hiervon später ein Wort. Salzuflen, 30. Juni.(Das diesjährige Bürgerschützenfest), dessen Feier am Sonntag und Montag stattfand, erfreute sich eines Wetters, wie es demselben seit Jahren nicht vergönnt gewesen. Zum ersten Male wurde das Schützenfest in resp. in der Nähe des neuen Schützenhauses gefeiert. Hier war seitens des Festcomités Alles geschehen, um dem Festplatze ein festliches Aussehen zu geben, obwohl es dessen kaum bedurft hätte, da Natur und Kunst sich längst hier vereinigt haben, und in der Nähe der Stadt wohl kaum ein Plätzchen zu finden sein dürfte, welches sich besser zu einem Fest platze geeignet hätte. Am Sonntag Nachmittag gegen3 Uhr formirte sich auf dem Marktplatz der Festzug und zog, mit der Musikkapelle an der Spitze, durch die festlich geschmückten Hauptstraßen der Stadt nach dem Frankfurt trug er gewöhnlich einen weichen, breitrandigen, schwarzen Hut oder eine dunkle Tuchmütze mit gleichem Schild, wurde von verschiedenen Zeugen aber auch mit kleinem, dunklen, steifen Hut gesehen. Am 13. Januar kam er Abends nicht mehr in die Ranfft'sche Wirthschaft zurück, erschien vielmehr am folgenden Morgen zwischen 7 und 8 Uhr im Laden des Kaufmanns Bentheim in Bickenbach, wo er Briefpapier und zwei Kouverts verlangte und dann in der Rau'schen Wirthschaft daselbst zwei Briefe schrieb, deren Adressen nicht festzustellen sind. Dem Wirth Rau antwortete er auf dessen Fragen, daß er in Eberstadt in einem ihm dem Namen nach unbekannten Wirthshause übernachtet und sich durch einen Fall auf der Treppe desselben die an seiner linken Hand sichtbare Wunde zugezogen hatte. Befragt, woher die auf dem Rücken seines Rockes bemerkbaren Tannennadeln kämen, gab er an, daß er sich unterwegs unter einen Busch gelegt habe. Während der Angeklagte noch mit Briefschreiben beschäftigt war, erschien der Uhrmacher Herpel in der Rau'schen Wirthschaft, setzte sich in Jenes Nähe an einen Tisch und nahm man wahr, daß derselbe seine linke Hand mit einer schweren dunklen Tuchmütze bedeckt hatte, daß er finster vor sich hinsah und daß der Rücken seines Rockes Moostheilchen trug. Als nach einer Stunde das Gastzimmer leer geworden war, und sich außer Herpel und dem Angeklagten nur die 13jährige Tochter des Rau darin befand, nahm Angeklagter aus eigenem Antreibe die Mütze von der linken Hand und bat Herpel, ihm diese zu verbinden. Letzterer bemerkte nun in der Höhlung zwischen Daumen und Zeigefinger eine etwa 2½ Zoll lange scharfrandige Wunde und sprach sofort seine Vermuthung aus, daß die Wunde nicht, wie Angeklagter dem Rau erzählt hatte, von einem Falle, sondern von einer Verletzung durch einen scharfen Gegenstand herrühre, worüber der Angeklagte sehr betroffen schien. Dem Landwirth Hennemann, der zwischen 10 und 11 Uhr in der Rau'schen Wirthschaft sich aufDer Prozeß gegen den Mörder des Polizeiraths Dr. Rumpff. Frankfurt a.., 29. Juni. Heute Vormittag begann die Gerichtsverhandlung gegen den Schuhmachergesellen Julius Adolf Lieske, geboren am 1. Februar 1863 zu Zossen, Kreis Teltow. Derselbe ist angeklagt, durch zwei selbständige Handlungen, 1) zu Frankfurt a. M. am 13. Januar 1885 den Polizeirath Dr. Rumpff vorsätzlich getödtet und die Tödtung mit Ueberlegung ausgeführt; 2) zu Hockenheim am 19. Januar 1885 den Entschluß, einen Menschen durch Handlungen, welche den Anfang der Ausführung dieses beabsichtigen, aber nicht vollendeten Verbrechens enthalten, bethätigt zu haben. Vorsitzender des Gerichtshofes ist Landgerichtsdirektor Leykauff, Beisitzer die Landgerichtsräthe Goeschen und von Harnier, die Staatsanwaltschaft vertritt der erste Staatsanwalt Dr. Frehsee. Die Anklage konstatirt zunächst die die Auffindung der Leiche des Dr. Rumpff am Abend des 13. Januar begleitenden Umstände, sowie den Obduktionsbefund und die dem Thatbestande nach im Wesentlichen bekannte Verhaftung in Hockenheim, bei welcher Lieske zwei Revolverschüsse auf seine Verfolger, die Landleute Vater und Sohn Rinklef und den Gendarmen Götz, abgab. Von den Kugeln schlug die eine in die Wohnstube des Michael Vetter, die andere blieb unermittelt. Dem Gendarmen Götz hatte er ein für den Schreiner Heinrich Nau aus Frankfurt a. M. von der Kölner behörde ausgestelltes Abzugsattest vorgelegt, welches dieser für ungenügend erklärte und ihn deshalb sistiren wollte. Dem Untersuchungsrichter in Mannheim vorgeführt, nannte er seinen richtigen Namen, behauptete, nur in die Luft geschossen zu haben, um seine Verfolger abzuschrecken, und gab als Grund seiner an der linken Hand befindlichen 5 Ctm. langen und 1½—2 Ctm. breiten Wunde einen Fall auf einen auf der Straße Festplatze. Nachdem dort bis 5 Uhr unter den Konzertvorträgen der Detmolder Militärkapelle das Scheibenschießen angedauert, wurde bis gegen 8 Uhr Abends getanzt, worauf sich der Zug nach der Stadt zurückbewegte und auf dem Marktplatz auflöste. Der zweite Tag brachte das Königsschießen, das diesmal erst um 9 Uhr Nachmittags ein Ende erreichte und Herrn Zimmermeister Günther die Würde des Schützenkönigs einbrachte. Der Ball begann um 8 Uhr Abends im Saale des Schützenhauses und hielt einen großen Theil der Festgenossen noch vereinigt, bis die Sonne über den Asenberg bereits herüber blinzelte, als wollte an:.„Jetzt wird's aber Zeit!“ Nach:.“ 30. Juli.(Feuerwehr=Nachrichten.) Ermittelungen am Delegirtentage des Mindenam letzten 2a#pischen Feuerwehrverbandes in Rinteln 24 Wehren gehören dem Verbande nunmehr Teuermahn an und zwar folgende: Bielefeld TurnerGenetwehr mit 64 Mitgliedern, Bielefeld BürgerHüce=burer 51, Bielefeld.=F. II 50, Brackwede 41, Saulburg 108, Bünde 82, Dissen 43, Enger 114, Gadderbaum 48, Halle 72, Hameln 129, Herford 120, decke 52, Minden 119, Pyrmont 52, Rinteln 70, H 60, Blotho 70, Werther 46, Besenkamp 36, Behahausen(ausgeschieden und neu wieder eingetreten) unbekannt, Schildesche 25, Stadthagen 115 und Petershagen mit 46 Mitgliedern. Die Mitgliederzahl der Verbandswehren beziffert sich außer Oeynhausen auf Marktberichte. Berlin, 1. Juli. Weizen, per Juli=August 163,75, per Sept.=Oktbr. 168.25 M. Gek. 77,000 Ztr. Roggen, per Juli= August 144,75, Sept.=Okt. 149,50 M. Gek. 98,000 Ztr. Hafer per Juli=August 12,—, Septbr.=Oktr. 128,50 M. Gek. 36,000 Ztr. Rüböl, loko mit Faß 48,30, ohne Faß 47,50, per Septbr.=Okt. 48,50, Okt.=Nov. 49,— M. Gek. 500 Ztr. Spiritus, loko 41,90, per Juli=August 41,50, Aug.=Septbr. 45,20, Septbr.=Oktober 43,50 M. Gek. 890,000 l. Petroleum, loko 23,50, per Juli 23,50, Sept.=Okt. 23,80 M. Gek.— Ztr. Bremen, 1. Juli. Petroleum ruhig, loko 7,50, per August 7,60, Aug.=Dezember 7,80. Schmalz Marke Wilcox loko 35. Neuß, 1. Juli. Weizen à 100 Kilo 1. Qualität 17,60, Qualität 16,60. Landroggen à 100 Kilo 1. Qualität 14,80, 2. Qualität 13,80. Wintergerste à 100 Kilo—.—, Sommer1455 an 109 Kilo—.—, Buchweizen à 100 Kilo 1. Qualität ., Qualität—.—. Hafer à 100 Kilo 1. Qualität 2. Qualität 15.—. Rübsen(Aveel) à 100 Kilo—.—. Kartoffeln à 100 Kilo 5,—. Heu d 50 Kilo — g u t a g g e n s t r o h à 1 0 0 K i l o 3, 6 7 M. Ruhzy per 100 Kilo in Partien von 100 Ztr. M. 52,—, Kilo 3 Jur 100 Kilo faßweise 53,50. Gereinigtes Oel per 100 107.—,„höher als Rüböl. Preßkuchen per 1000 Kilo M. Kieten per 50 Kilo 4,80 M. Bekanntmachungen des Amtsblattes Nr. 52. des Sozislikengse sierung., Bekanntmachungen, die auf Grund betreffend. verbetenen Vereine und Druckschriften 1884 llegt vom Mitwoch, den 1. Juli d.., Nathhause Zimmer Nr. 1, 14 Tage lang zu Jedermanns Einsicht aus. #. Die städtischen Steuern und Abgaben pro 1885 gelangen in nuchsteheno bezeichneten Monaten zur Hebung: 1) Klassen= und klassifizirte Einkommensteuer(6 Simpla) im März, Juli, August, September, Oktober, November. 2) Grund= und Häusersteuer: im März, Juni, September, Dezember. 3) Klassen= und klassistzirte Einkommensteuer zur Armenkasse(2 Simpla) im April Dezember. 4) Klassen= und kassisizirte Einkommensteuer zur Septistelle(½ Simplum) im Dezember. 5) Gewerbestener im Lemgo. Amtsanwalt. Der Schlosser Franz Clausen aus Basendorf bei Magdeburg wird wegen Hausfriedensbruches steckbrieflich verfolgt. Zwangsverkäufe: Am Amtsgerichte I zu Lemgo am Dienstag, den 14. Juli, Vormittags 10 Uhr, das dem Karl Ridderbusch gehörige Wohnhaus Nr. 129 der Tröger Bauerschaft und die demselben gehörige Holzung, Acker und Hofraum im Spiegelberge. Taxe und Verkaufsbedingungen sind vom 1. Juni ab auf der Gerichtsschreiberei I zu erfahren. Am Amtsgerichte II zu Lemgo, Dienstag den 25. August, Vormittags 11 Uhr, die Stätte Meier Nr. 101 zu Brake. Am Gerichtstage zu Varenholz, Montag, den 10. August, Morgens 10 Uhr, die Bürgerstätte Vieregge Nr. 39 zu Varenholz. Taxe und Verkaufsbedingungen können vom 31. Juli ab auf der Gerichtsschreiberei zu Hohenhausen eingesehen werden. Neueste Nachrichten. Frankfurt a.., 1. Juli.(Prozeß Lieske.) Die Plaidoyers begannen um 10 Uhr. Der Staatsanwalt beantragte in seiner etwa eine Stunde dauernden Anklagerede den Lieske des Mordes an Rumpff und des versuchten Todtschlages an dem Gendarmen und den Hockenheimer Bürgern für schuldig zu erklären. Der Vertheidiger Dr. Fester unterzieht die von der Anklage beigebrachten Gründe einer scharfen Prüfung und sucht die Möglichkeit nachzuweisen, daß ein Anderer sehr gut der Mörder gewesen sein könne. Frankfurt a.., 1. Juli. Lieske ist des Mordes und versuchten Todtschlags schuldig gesprochen, er wurde zum Tode und zu vierjährigem Zuchthaus verurtheiltBei der Verkündigung des Urtheils stieß Lieske Drohungen aus; er sagte:„Es ist kein Beweis gegen mich erbracht! Wehe Euch mit Euren Bluturtheilen, sie werden Euch überleben und Euren Namen an den Schandpfahl bringen. Ich bin der Letzte, den Sie, Herr Staatsanwalt, zum Tode verurtheilten!“ Bei setner Abführung rief er:„Hahaha, der Rumpff ist doch todt!“ Braunschweig, 1. Juli. Dem hiesigen Tageblatt zufolge nahm der Landtag in seiner gestrigen Sitzung einstimmigen den Antrag der staatsrechtlichen Kommission an, welcher dahin ging, daß der braunschweigische Landtag mit dem preußischen Antrag an den Bundesrath vollständig einverstanden ist. Braunschweig, 1. Juli. Der Landtag wurde heute bis auf Weiteres vertagt. Ministerpräsident Graf Görtz verlas einen Schriftwechsel mit dem Herzog von Cambridge, welcher Ansprüche auf die Regentschaft, die Vormundschaft, eventuell auf die Nachfolge erhebt. (Der Herzog von Cambridge, am 26. März 1818 geboren, ist ein Vetter des letzten Königs von Hannover, Georgs., und der Königin Victoria.) Rom, 30. Juni. Das„Journal de Rome“ zeigt , daß es mit dem 1. Juli auf Befehl des Papstes zu erscheinen aufhöre, weil es das von dem Papste desavouirte Schreiben des Kardinals Pitra an den Direktor Amstel Bode mit billigenden Bemerkungen veröffentlicht habe. an, Petersburg, 1. Juli. Se. k. Hoheit der Prinz Friedrich Leopold von Preußen ist zum Chef des 6. libauer Infanterie=Regiments ernannt worden. Madrid, 1. Juli. Auch in Aranjuez ist die Cholera ausgebrochen; in den letzten 24 Stunden sind dort auf 4000 Einwohner 104 Todesfälle vorgekommen. Der belgische Arzt v. Endergen hat sich für die Ferransche Impfung ausgesprochen. Die Truppen in Aranjuez sollen geimpft werden. Hier in der Hauptstadt ist der Gesundheitszustand noch gut; indessen ist zu bedenken, daß Aranjuez nur 10 km von hier entfernt ist. Eingesandt. Rein seidene Stoffe Mk. 1. 35 Pf. per Meter, sowie à Mk. 1. 80 Pf. und.20 bis 9. 80(farbig, gestreifte und karrirte Dessins versendet in einzelnen Roben und ganzen Stücken zollfrei ins Haus das Seiden=Fabrik=Dépôt von G. Henneberg(Königl. und Kaiserl. Hoflieferant) in Zürich. Muster umgehend. Briefe kosten 20 Pf. Porto nach der Schweiz. Metcorclogische Besbschtungen der Deutschen Seewarte in Hamburg vom 1. Juli, Morgens 8 Uhr. London: schön. Das barometrische Minimum ist nordostwärts bis zum Bottnischen Busen fortgeschritten, während das Gebiet hohen Druckes nach Osten hin an Terrain gewonnen hat. In Central-Europa herrschen deshalb überall mässige nördliche Winde mit sinkender Temperatur und vorwiegend wolkigem, im Süden überdies regnerischem Wetter. Eine neue Depression zeigt sich indessen im Norden von Schottland, sodass im nordwestlichen Deutschland baldiges Zurückdrehen des Windes gegen West zu erwarten ist. Viele Gewitter sind gestern im Süden und Osten von CentralEuropa aufgetreten. Meteorologische Beobachtungen in Detmold. Allgemeiner Witterungscharakter: 2. klar. Sonnen=Aufgang 3 U. 45., Untergang 8 U. 21 M. Mondes=Aufgang 1036 Abds., Untergang 854 Mrgs. er angegeben, daß er Maschinenschlosser sei die Bunde von einer Feile herrühre. Nachmittags kernten S; er in dem 3 Stunde von Bickenbach entOrte„Zwingenberg ein, bettelte daselbst als „stemder Schuhmacher“ bei mehreren 4 uhr erschien er bei dem Prez: Handwunde. Gegen * Uuhr erschien er der dem Arzt Dr. Weil, trug die Bitte vor, die Wunde zu verbinden und gab als Ursache der letzteren an, daß er gefallen sei. Auf der weiteren Wanderung in den folgenden Tagen gab er sich als Schreiner aus und erklärte, daß er sich bei der Arbeit an der Hand verwundet habe. Bei seiner Verhaftung fanden sich bei ihm u. A. 13 M 17 J und 5 Revolverpatronen. Die Anklage geht ann genauer auf die Uebersiedelung des Angeklagten on Basel nach Frankfurt, auf seine Versuche, sich sei% Legitimationspapiere zu verschaffen, sowie auf muthung?se ein und spricht bestimmt die Vergenommengu daß er das bei der Verhaftung ihm abhalten k. Geld erst unterwegs von einem Genossen ersein Kauz konne. Habe sich der Angeklagte durch alle diespen str deser ewieenen Thatsachen und durch einer Straftbat, gemachten unwahren Angaben dringend die sonst noch fesgestelten gemacht, so wird er burch überführt, der Mörder des Polizeiraths seig. Dieser Beweis wird nun sowohl aus der chistischen Presse, wie aus den Aeußerungen des Angeklagten und dessen offenkundiger anarchistischer Propaganda erbracht. Der Angeklagte sei Anarchist, obwohl er es hartnäckig leugne. Der Schuster Franz Keller hat mit ihm vom 7, November 1884 ab Basel zusammen in Arbeit gestanden und dasselbe Zimmer mit ihm bewohnt. Nach Kellers Aussage hat Anzeklagter viele Briefe von Genf bekommen und ihm von# in ihrer Kammer bezüglich der„Freiheit“, ver er ein Exemplar in der Hand hielt, geäußert: Die Leute wollen nur ihr Recht". In der Werkstatt hat er öfters, wenn er mit Keller allein war, über Anarchismus gesprochen und die Thaten Stellmachers und Kamerers gelobt, auch geäußert, daß, wenn man Hunderttausend solcher Leute hätte, es bald anders in der Welt kommen würde, und daß, wenn man 30 Pfund Dynamit unter das Baseler Münster lege und diese anzünde, kein Stein auf den andern bliebe. Bei Gelegenheit des Hochverrathsprozesses gegen Reinsdorff und Gen hat er zu Keller gesagt, daß die Todesstrafe die Leute nicht vor solchen Handlungen zurückschrecke. Bei seinen Ausgängen hat er oft die Taschen voll sozialistischer Schriften gehabt und diese in der Wirthschaft zum Gifthüttlein den anwesenden Gästen zum Kaufe angeboten, eine solche auch für „Ets. verkauft. Nach der Bekundung seines Nebengeseuen Klefenz hat er aus Lausanne einmal ein Kistchen Tabak und Zeitungen erhalten, die erhaltenen Zeitungen und Schriften gelegentlich aus dem Hause getragen und ziemlich viel auf seinem Zimmer korrespondirt. Weiter wird die Thatsache konstatirt, daß er Nummern der „Freiheit" verkauft, auch sonst anarchistische Schriften verbreitet und vielfach mit Persönlichkeiten verkehrt hat, deren anarchistische Tendenzen zweifellos sind. Der Mechaniker Wagenbret, der den Angeklagten in Genf kennen gelernt hat und mit ihm zweimal in Basel zusammengetroffen ist, bezeichnet ihn als einen fanatischen und begeisterten Anhänger der anarchistischen Sache. In Frankfurt hat Angeklagter nach Aussage des Zeugen Hüber mit diesem am 3. Januar in der Herberge zur Heimath Bekanntschaft gemacht, und von vornherein solche Reden geführt, daß er, Hüber, seine anarchistischen Gesinnungen erkannte und in der Hoffnung, der Angeklagte werde für ihn Bier bezahlen, sich auch für einen Anarchisten ausgab. Gleich bei dem ersten Gespräch am Vormittage des 3. Januar habe Angeklagter ihm 2 Nummern der Most'schen„Freiheit“ und eine in New=York erschienene, angeblich in Mannheim sehr stark verbreitete Proklamation, welche die Thaten Stellmachers und Kamerers verherrlichte und diese als Märtyrer darstellte, mit der Mahnung, beim Lesen vorsichtig zu sein, übergeben, welche Schriften er gelesen und am Tage darauf seinem Bekannten, dem Tagelöhner Hieronymus zum Lesen überbracht habe. Am Nachmittag desselben Tages sei er wieder mit dem Angeklagten in der Herberge zur Heimath zusammengekommen und hier sei von ihnen bald vom Niederwaldattentat, von Reinsdorff und Genossen und von Attentaten überhaupt gesprochen worden. Der Angeklagte habe dabei seiner Ansicht Ausdruck gegeben, daß das Attentat im Clesern Hof habe mißlingen müssen, weil zu wenig Chokolade, d. h. Dynamit angewendet worden sei und daß es jedenfalls dem Polizeirath Rumpff gegolten habe. Sodann habe er sich nach Persönlichkeit Rumpff's erkundigt, namentlich auch gefragt, ob er hinke; wann er aufs Bureau gehe und dasselbe verlasse, welche Kneipen er besuche, in welcher Straße er wohne und ob dieselbe belebt und viel Verkehr in derselben sei und auf sein, Hüber's, Bemerken, daß er wegen der Wohnung Rumpff's im Adreßbuch nachschlagen möge, ärgerlich erwidert, daß in der Herberge nur ein Adreßbuch für 1883 aufliege. Nachdem er dem Angeklagten so gut wie möglich auf dessen Fragen Antwort gegeben, habe dieser auf seine, Hüber's, Frage, was er eigentlich von Rumpff wolle, etwas verlegen entgegnet: er wolle ihn„verkohlen“, worunter das Vorschwindeln falscher Thatsachen behufs Erregung von Mitleid verstanden werden soll. Sodann habe er von der Möglichkeit eines Attentats in der Privatwohnung Rumpff's gesprochen und ihn, Hüber, gefragt, auf welche Weise man sich wohl Zutritt zu der Wohnung Rumpff's verschaffen könne, auch den Vorschlag Hüber's, sich eine Visitenkarte mit gutklingendem Namen zu besorgen und durch das Dienstmädchen hineinzuschicken, einleuchtend gefunden. Der Angeklagte leugnet zwar, mit dem Zeugen Hüber gesprochen zu haben, das Zeugniß desselben wird jedoch durch die Angaben des Tagelöhners Hieronymus bestätigt. (Fortsetzung folgt.) Bekanntmachung. Für unsere diesjährige Campagne bedürfen wir ca. 12,000 Ctr. Kalksteine und —4000 Ctr. gebr. Kalk. Reflektanten auf diese Lieferungen belieben ihre Offerten unter Beifügung von Probesteinen bis 8. d. Mts. auf unserem Contor einzureichen. Anlieferung(franko Fabrik) der Kalksteine von Mitte August bis 15. Novbr., die des Kalks während des Betriebes vom 1. Okt. bis Ende Dezbr. d. J. nach unserer Aufgabe. Lippische Zuckerfabrik. Piveriksstiftung. An die Stelle des durch den Tod aus dem Vorstande geschieden Herr Superintendenten Weerth in Oerlinghausen ist Herr Amtsgerichtsrath Piderit in Detmold statutenmäßig wieder gewählt worden. Von den Stiftungs=Capitalien zu 3300 M sind pro 1884 die Zinsen mit 132 K eingegangen u. davon 120 M zur Unterstützung einer Bedürftigen und 12 Kaußerdem verwandt. Blomberg, den 30. Juni 1885. Der Vorstand. Zu Ehren des in Ruhestand versetzten Pastor Zeiß in Schwalenberg findet Sonntag, den 12. Juli, Nachmittags 1 Uhr, auf dem Rath= haussaale ein Abschiedsessen statt. Diejenigen, welche Antheil zu nehmen gedenken, werden ersucht, bis zum 6. d. M. bei dem Kellerwirth Beckmann gefl. sich melden zu wollen. Blomberg. Gelegentl. der Versammlung des Gemeinderaths (Amt Blomberg) ist im Cheopold'schen Gasthause ein dunkler Sommer- Aeberzieher vertauscht. Um Umtausch das. wird gebeten. Verkauf. Ein vorzügliches Baugrundstück in bester Lage der Stadt, 2 Scheffls. groß, passend für eine Villa, steht zu verkaufen. Off. unter H. J. 914 befördert die Exped. d. Ztg. Eine Hauderei mit guter Kundschaft, soll krank. heitshalber mit sämmtlichem besten Zustande befindlichen ventar, Haus, Ländereien v. s.., preiswerthverkauft werden. Näheres in der Exp. d. Bl.(918, im InZu vermiethen zum 1. Oktober eine Wohnung von 4 Räumen. W. Niemann, Hornsches=Thor Nr. 4. Ein möblirtes Zimmer zu vermiethen. Hermannsstr. 26. Eine freundl. Wohnung ist auf Michaelis zu vermiethen bei R. Walkerling, Hermannstr. 26. Eine freundl. möbl. Stube und Kammer auf gleich zu vermiethen. Zu erfragen unter Nr. 915 in der Exped. d. Bl. OO O Meine beiden C 8 Wohnhäuser,# Bismarck= und Paulinen=(2) Ostraßen=Ecke, sind per 1. 6) Ottaber c. im Gangen aber 5 etagenweise zu vermiethen. G Detmold, 1. Juli 1885. O 6 Emil Hunke.# O Eine sehr gut erhaltene 8pferd. Tocomobile und Dampfdreschmaschine ist preiswerth zu verkaufen. Offerten sub L. K. 2198 an die Annoncen-Expedition von C. Marowsky in Minden.(2198 Ch. Gustlost, Buchbinder Hornschestr. Nr. 36 ewpfiehlt sich zum Einrahmen von Bildern jeder Art. Ein Forstelere für die Königl. Preuß. FörsterCarrière findet zum 1. Okt. c. Aufnahme. Offerten sind baldigst unter B. 916 an die Exped. d. Z. zu richten. Ich beehre mich, mitzutheilen, daß nach heute erfolgter Auflösung der Firma M. Lenzberg Söhne ich das Bank= u. Wechselgeschäft unter Zutritt meines Sohnes Moritz Lenzberg unter der Firma: B. Lenzberg& Sohn wie bisher in meinem Hause fortsetze. Lemgo, den 1. Juli 1885. Bernh. Lenzberg. Zum 1. Oktober suche ich einen Oeconomie=Lehrling oder Volontair. Falkenhagen, 30. Juni 1885. H. v. Ohlen. Cordpantoffel Fransn m. tautger D Aadier durchuspper, Pürachbe k. 4¼, m. imit. Lederauflage M. 5¼, m. holzgenagelter fester Tuchschle M. 6 3/4. Cordschuhe, Tuchschuhem. holzgenagelter fester Tuchsohle M. 11. Bei grösstret Abnahme viel billiger liefert G. Engelhardt, Zeitz. 20 M. Belohnung. In vergangener Nacht ist mir am Geländer meines Gartens die Krone eines prachtvollen Rosenstocks, wie es den Anschein hat, von sachkundiger Hand abgeschnitten, und sichere ich Demjenigen, welcher wir den Thäter so nachweist, daß ich denselben gerichtlich belangen kann, obige Belohnung zu. Th. Kliem. Freitag, den 3. Juli c. V. Abonnements-Concert. Anfang 7½ Uhr Abends. Große Illumination des Gartens. Weitere Abonnements bei Herrn Hinrichs. T. Lüdeking. * Sophie Brüggemann Vernhard Kottmann Verlobte. Lemgo Rinteln e. im Juli 1885. 00 OO Bin soeben mit einem großen Transport Ponnys u. Lithauer hier eingetroffen, selbige stehen zum Verkauf bei T. Eisenstein in Bergheim. Schmiedegesellen werden gesucht von Aug. landwirthschaftliche Gerätheschmiede in Lage i. 8. Für mein Aussteuer=, Leinenund Wäsche= Geschäft en detail suche per sofort oder 1. Oktober einen Lehrling (am liebsten Lehrersohn). Bielefeld. C. U. Meyer, Niederestr. 37. Ein Lehrling für Comtoir und Zeitungsverlag gesucht von der Meyer'schen Hofbuchdruckerei (Quentin& Mewes). Gesucht auf sofort ein zuverlässiges Kindermädchen im Alter von 15 bis 17 Jahren. J. Déjean. d. J. wird Familie in und KüchenLenzberg& Sohn Bank- und Wechselgeschäft halten ihre Dienste zu allen in das Bankfach einschlagenden Geschäften bestens empfohlen. Zum 1. Oktober von einer kleinen Herford ein in Hausarbeiten erfahrenes Reife rothe Cohannisbeeren käuft jedes Quantum in Schötmar. Mädchen gesucht. Nähere Auskunft ertheilt die Expedition d. Ztg.(913) Für ein junges Mädchen wird zum 1. Oktober eine Stelle zur Stütze der Hausfrau gesucht. Gehalt wird nicht beansprucht, dagegen liebevolle Behandlung sowie Familienzugehörigkeit vorausgesetzt Off. unter L. S. besorgt die Exp. d. Ztg.(917) Die ausserordentliche Verbreitung dieses Hausmittels hat eine ebenso „tosse Zahl ähnlicher Präparate als Nachahmer hervorgerufen, welche sich nicht entblöden, Verpackung, Farbe und Etikette in täuschender Weise herzustellen. 9 Die Packete des ächten Stollwerck'schen Fabrikates tragen den vollen Namen des Fabrikanten und kennzeichnen sich die Verkaufsstellen durch ausgelegte Firmen-Schilder. Hannoversches Pferde-Rennen 1885. XVIII. Große Verloosung von Pferden, Equipagen, Silber-Einrichtungen etc. Loose an 3./ S8. 118 KAL F. A. Schrader Haupt=Agentur, Hannover. im Werthe von Gewinne 10000 Mark, 5000 Mark, 4000 Mark, 3000 Mark, 2000 Mark u. s. w. 1050 werthvolle Gewinne. Wir haben das so häufig in der Zeitung offerirte InsektenPulver versucht, jedoch hat bei uns noch kein Mittel solchen Erfolg zur Vertilgung jeglichen Ungeziefers erzielt, als das neu erfundene Hodurek'sche Mortein; wir bestätigen dies und können dieses Mittel als das beste sehr empfehlen. Fiedler, Ober=Kaserneninspektor, Cosel. Eduard Rüdiger, Ohmsdorf bei Schweidnitz. Gebrüder Sucharowski, Fabrikbesitzer, Ratibor. Barton, Neustadt u. s. w. Tausende von Anerkennungen bestätigen es. Das Mortein von Hodurek ist giftfrei, ist in seiner Wirkung das sicherste Mittel zur Vertilgung von Schwaben, Wanzen, Flöhen, Fliegen, Ameisen, Raupen, Vogelmilben und des so großen Schaden verursachenden Holzwurms, gleichzeitig der sicherste Schutz gegen Mottenfraß. Packete sind zu haben à 10, 20 und 50 Pfg. in Detmold bei H. Hahn, in Lemgo bei Steinborn. Am 16. Juli c. beginnt die Ziehung 1. Kl. 99. Herzoglich Braunschweigische Landes-Lotterie mit 100,000 Loosen und 50,000 Gewinnen(in 6 Kl. eingetheilt), wobei 1 Prämie à J 300,000, ferner 1 Gewinn à 200,000, 100,000, 80,000, 60,000; 2mal 50,000; 3mal 40,000; 2mal 30,000; 1mal 25,000; 6mal 20,000; 12mal 15,000; 22mal 10,000 u. s. w. zur Entscheidung kommen. Hierzu empfehle ich: Originallose 1. ganze halbe viertel Cl. achtel K 16,80.40.20 2,10 (Pläne und Gewinnlisten gratis.) Julius Rosenberg, Haupt=Collecteur. Braunschweig. V Türger=Schutzensest in Tage am 11. und 12. Juli 1885. Jestordnung: I. Freitag, den 10. Abends 9 Uhr: Großer Zapfenstreich. II. Sonnabend, den 11. Juli: Morgens Mittags 9 1 Uhr: Reveille. „ Antreten der Schützen. „ Marsch durch die Stadt nach dem Festplatze. „ Beginn des Königschießens. „ Festessen, dann Proklamation des Königspaares, Festmarsch durch die Stadt und nach Ankunft auf dem Festplatze daselbst Concert und Ball. Schluß 12 Uhr. III. Sonntag, den 12. Juli: Concert auf dem Marktplatze nach Beendigung des Hauptgottesdienstes. Nachmittags 2 Uhr: Antreten der Schützen auf dem Marktplatze, Abholung des Königspaares und Festmarsch durch die Stadt. Nach Ankunft auf dem Festplatze Kinderbelustigung und Concert. Gegen 7 Uhr eröffnet die Königspolonaise den Ball.