Die„Lippische Landes=Zeitung. erscheint mit Ausnahme der Sonn= und Festtage täglich und werden in derselben die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsblattes für das Fürstenthum Lippe in besonderer Rubrik veröffentlicht. Redaction u. Expedition: Detmold, Leopoldstraße Nr. 117. Abonnementspreis für das Vierteljahr: In Detmold 2 Mark 25 Pf., auswärts durch die Post bezogen 2 M. 60 Pf.,— mit Bestellgeld 3 M. Inserate werden mit 12 Pf. für den Raum der einfachen Corpus=Spaltzeile berechnet. 0 e, Deausourliche Kater Anget aingenberg Duck und Vrlag der Mezerschen Hostuchructerei(Sir Aturtand iu. Beuich. Js 107. Freitag, 8. Mai. 1885. Dr. Nachtigal F. Eine höchst betrübende Nachricht kommt, wie wir schon mitgetheilt, aus unseren westafrikanischen Kolonial= bezirken. Dieselbe lautet:„St. Vincent, Dienstag den 5. Mai. Der deutsche Generalkonsul Dr. Nachtigal ist gestorben.“ Es liegt die Vermuthung nahe, daß Dr. Nachtigal in Folge der Strapazen, denen er sich in seinem amtlichen Berufe zu unterziehen genöthigt gewesen ist, sich ein Malariafieber zugezogen und daran zu Grunde gegangen ist. Gerade gegenwärtig soll in den tropischen Gegenden das Malariafieber sehr bösartig auftreten. Dr. Nachtigal ist am 28. Februar 1834 zu Eichstätt in der Altmark als Sohn des dortigen Pfarrers geboren, wurde später Arzt und durch ein Brustleiden im Jahre 1863 genöthigt, nach Bona in Algier zu gehen. Von dort siedelte er, als seine Krankheit verschwunden war, nach Tunis über und wurde im Jahre 1869 mit der Mission betraut, die Geschenke des Königs von Preußen für den Sultan Omar von Bornu zu überbringen. Diese Reise begründete seinen Ruhm; er durchwanderte Strecken, welche noch nie eines Europäers Fuß betreten. Nach mehreren Ausflügen in benachbarte Länder ging der kühne Reisende, wie wir einer längeren biographischen Skizze der„N. A..“ entnehmen, im Jahre 1872 nach Baghirmi, konnte aber seinen Plan, von hier aus die südlich gelegenen Länder zu durchforschen, wegen Krankheit nicht ausführen. Die glanzund verdienstvollste Episode seiner Reise war der Zug nach Wadai, welches gefürchtete Land bis dahin mit Ausnahme von Dr. E. Vogel, der daselbst vom König getödtet wurde, von keinem Weißen besucht worden war. Seinem weiteren Vordringen nach Süden setzte seine Erkrankung am Fieber ein Ziel. Auf der Heimkehr zum Nil führte ihn der weitere Weg in das gleichfalls fast unbekannte Darfur, nordöstlich von Wadai, wo es der ihm von einem schwarzen König gewährte Schutz ermöglichte, sprachliche und geschichtliche Studien anzustellen. Ein Regierungswechsel und die beginnenden Feindseligkeiten mit Aegypten zwangen ihn indeß, das Land schnell zu verlassen. So erreichte er dann im Sommer 1874 auf weiten Umwegen Kordofan und von dort den Nil und Khartum. Fünf Jahre hindurch war Gustav Nachtigal durch das Innere des afrikanischen Kontinents gewandert und hatte mit den bescheidensten Mitteln Entdeckungen gemacht, die in Bezug auf die geographische und ethnographische Erforschung der Sudanstaaten sich den mit ungleich größerem Aufwand unternommenen Reisen von Stanley, Livingstone und Cameron im südlichen Afrika ebenbürtig an die Seite stellen. Im November 1874 gelangte er nach Kairo, wo ihm die dortigen Deutschen einen begeisterten Empfang bereiteten und ihn durch glänzende äußere Ovation feierten. Schwere Krankheit in Folge der erlittenen Strapazen fesselte ihn hier für längere Zeit; erst 1875 konnte er nach dem deutschen Vaterlande zurückkehren, woselbst er bei seiner Ankunft wie ein siegreicher Held im Dienst der Wissenschaft in reichem Maße geehrt und ausgezeichnet ward. Die nachfolgenden Jahre verwandte der Verewigte auf die Ausarbeitung eines großen Reisewerkes über Inner=Afrika, zugleich führte er längere Zeit den Vorsitz in der geographischen Gesellschaft zu Berlin. Als sich in Folge der Ereignisse in Tunis im Jahre 1881 die Nothwendigkeit ergab, nicht nur einen kaufmännischen, sondern einen berufsmäßigen deutschen Vertreter daselbst zu haben, wurde Nachtigal im Jahre 1882 dorthin entsandt, um die deutschen Interessen wahrzunehmen. In dieser Stellung, in welcher er, Dank der gründlichen Kenntniß und richtigen Beurtheilung, die er um Land und Leute hatte, und dem milden, versöhnlichen Auftreten, das einen Grundzug seines bescheidenen, selbstlosen Wesens bildete, hat er zwei Jahre hindurch unter schwierigen Verhältnissen erfolgreich gewirkt und dem Vaterland ersprießliche Dienste geleistet. Im April 1884 zu einer Mission an der Westküfte Afrikas ausersehn, trat er im Mai v. J. an Bord des Kanonenbootes„Möve“ die Reise nach den Ländern der Guineaküste an, von welcher er nicht mehr in die Heimath zurückkehren sollte. Sein Andenken wird von der deutschen Nation immerdar in hohen Ehren gehalten werden. Ueber die letzten Wochen seiner amtlichen Wirksamkeit berichtet der Spezialkorrespondent der„Köln. Ztg.“ aus Batanga Näheres. Dr. Nachtigal hatte am 22. Februar auf dem Transportdampfer„Adler“ Kamerun verlassen und sich über Eloby nach Gabun begeben. Es hieß allgemein, Dr. Nachtigal habe zuversichtlich erwartet, in Gabun Weisungen betreffs einer Abrundung, beziehentlich eines Austausches der zwischen Malimba und Kap St. gelegenen deutschen und französischen Gebietstheile vorzufinden, sei aber in dieser Erwartung getäuscht worden. Und eben so wenig habe Herr Cornut-Gentille, der französische Gouverneur von Gabun, die längst erwarteten Vollmachten und Befehle erhalten. Dr. Nachtigal war daraufhin am 3. März nach Eloby zurückgekehrt und noch am selben Tage nach Lagos weitergereist. etwa 14 Tagen sollte der Generalkonsul an dieser Küste zurückerwartet werden. An Bord des„Adler befanden sich 21 hauptsächlich von der„Olgas stammende Fieberkranke. Deutscher Reichstag. Sitzung vom 7. Mai. Präsident v. Wedell=Piesdorf eröffnet die Sitzung um 12 Uhr 15 Minuten.— Am Tische des Bundesraths: v. Burchard und mehrere Kommissarien.— Haus und Tribünen sind spärlich besetzt.— Eingegangen ist der Auslieferungsvertrag zwischen dem Reiche und Rußland.— Das Haus tritt in die Tegesordnung ein: Zweite Berathung der Novelle zum Zollvereinsgesetz. — Zu derselben sind mehrere Anträge eingegangen, welche das Recht der Besteuerung einzelner Konsumtibilien durch die Gemeinden regeln wollen, und namentlich das Steuerrecht der Einzelstaaten auf diese Objekte beschränken wollen. Diese Anträge befürwortet Struckmann(Nat.=Lib.), Halben und Brömel(Freis.) bekämpfen die ganze Vorlage, die von Fischer, Grf. Bismarck (Reichsp.) und Staatssekretär Burchardt vertheidigt wird.— Es werden indeß alle Anträge zu§ 1 abgelehnt und eine Resolution Struckmann(Nat.=Lib.), welche die reichsgesetzliche Regelung der Kommunalbesteuerung von Wein, Bier und Branntwein betrifft, an die Zolltarif=Kommission zur Vorberathung verwiesen.— Ueber eine Anzahl von Petitionen angeblicher Invaliden wird motivirte Tagesordnung angenommen, da durch Gnadenerlaß vom 22. Juli v. J. für diese ausreichend gesorgt sei.— Weitere Petitionen werden dem Reichskanzler zur Erwägung überwiesen, und zwar um Erlaß der Reichsstempelabgabe vom Lotterie=Unternehmen des Vereins für das Kinderheim zu Steglitz, ferner um Aenderung des Gesetzes gegen die Reblaus, und endlich um Ansprüche an das Reich aus dem Abschluß von Holzverkäufen mit der früheren deutschen Civilverwaltung in Frankreich.— Dann vertagt sich das Haus. Nächste Moira's Aus dem Englischen übersetzt. (28. Fortsetzung.) Elftes Kapitel. Ein Prophet in der Wildniß. Es wäre seltsam gewesen, wenn Angus'Eachran ese Anzeige nicht gesehen hätte, denn sie war in allen Glasgower Zeitungen, Tag für Tag. Es ereignete sich, daß er sich eines Abends zu später Stunde mit einigen Bekannten in einem kleinen elenden Wirthshause befand.„Man kannte den saubern jungen Fischer, der in arotilleach gewohnt hatte, nicht wieder. Die Verwüstungen der Trunksucht waren überall sichtbar, in seinem Gesichte, in seinem schäbigen Anzuge, in seiner schmesesom.. erdielt sich an jenem Abend im Hafen beschgen seine Gefährten, Hohländer die Landesprache unterhielten. rmend in brer Schifen gefandenz aber er bieb nur sa. bis er einige Schillnge verdient hatte, und dann giung er davon um ein neues Trinkgelage fand immer genug Bummler auf seinem Wege, ihm dabei Gesellschaft zu leisten und wurde ein vertrauter Gast in allen kleinen, in der Nähe liegenden Wirthshäusern; in redseligen Augenblicken hatte er seinen Begleitern etwas von seiner Geschichte erzählt, so daß er selbst und die Ursache, weßhalb er seine Heimath verlassen, in weiten Kreisen bekannt war. An jenem Abend kam der Wirth der Spelunke in die Höhle, in welcher die Hochländer beim Trinken saßen und sagte, indem er auf eine Stelle der Zeitung in seiner Hand deutete— „Seid Ihr das nicht,'Eachran?“ nahm die Zeitung und las die bezeichneten „Ja, das bin ich, antwortete er düster. „Mann, es giebt da etwas für Euch zu holen!" sagte der Wirth.„Könnt Ihr nicht lesen? Sie haben dort Geld für Euch, so wahr Ihr ein großer Sünder seid!“ „Geld giebts dort nicht für mich,“ sprach der junge Fischer; nich weiß wohl, es find dies vornehme Leute, die wollen mich wieder zurückhaben nach Ardtilleach. Nein, ich habe von Ardtilleach genug gehabt, mehr als genug. Der Teufel hole den Tag, an welchem ich wieder den Fuß in das Nest setze! „Ihr seid ein großer Narr, Mann. Denkt Ihr, sie werden sich die schrecklichen Kosten machen, es in die Zeitungen drucken zu lassen, wenn nicht etwas Großes auf euch wartete?“ „Ihr verfl... alter Schwätzer, geht und bringt mir noch ein Glas von Eurem schlechten Whiskey, der kaum für Schweine gut genug ist.“ Der Wirth wollte sich mit einem guten Kunden nicht zanken. Er ging fort, holte den Whiskey und sagte nur halblaut— „Diese Hochländer haben nicht mehr Manieren wie ein Wiesel; aber Whiskey können sie verschlingen, wie der Teufel." Angus nahm nicht weiter Notiz von der Bekanntmachung, er dachte sogar nicht einmal darüber nach, was sie bedeuten könne. Hätte sich Angus nur in Folge eines heftigen Streites von seiner Frau getrennt und wäre seine Flucht nach Glasgow blos ein Racheakt gewesen, so würde die Aussicht auf eine Aussöhnung vielleicht etwas Verlockendes für ihn gehabt haben. Aber die Sache verhielt sich nicht so. Er hatte Ardtilleach aus reiner Verzweiflung verlassen. Er hatte sein Geld vertrunken; er hatte sich in den Augen seiner Nachbarn entehrt; die Hoffnung je in wirklicher Gemeinschaft mit seinem jungen Weibe zu leben, war verschaunden. Außerdem hatte ihn jetzt die Begierde des Trunkenbolds ergriffen; und in Glasgow, vorausgesetzt, , daß er dort Arbeit bekam, konnte er mit seinem Gelde thun, was er wollte. Als er dort angekommen war, überließ er sich seiner verderblichen Leidenschaft ohne Gewissensbisse. Aussichten hatte er keine mehr im Leben, ihm blieb nur dieser eine Trost übrig. Er besaß kein Boot, keine Heimath, keine Angehörigen; seine Gesellschaft fand er im Wirthshause; die einzige genußreiche Erfahrung des Tages war das Gefühl einer wohlthätigen Betäubung, die sich bei ihm einstellte, wenn er wiederholt Portionen Whiskey zu sich genommen hatte. Stand er krank und mißmuthig am folgenden Morgen auf, so war Scham über seinen unordentlichen Lebenswandel nur zum kleinsten Theile Schuld an seiner üblen Laune. Ebenso wenig hielt er sich für eine schlecht behandelte Person, die für erlittenes Unrecht Anspruch auf Mitleid hatte. Er war einfach so, wie er war, als natürliche Folge dessen, was vorausgegangen war; er sah weder zurück in die Vergangenheit noch vorwärts in die Zukunft. Es genügte ihm, daß er soviel in der Tasche hatte, um seinen Whiskey zu bezahlen und er kümmerte sich nicht darum, ob er in vergangenen Zeiten der beleidigende oder beleidigte Theil gewesen sei. Aber es wurde ihm immer schwerer, kleine Arbeitsaufträge auf den Werften zu bekommen, denn seine unstäten Gewohnheiten waren bekannt, und Niemand konnte sich darauf verlassen, daß er einen einzigen Tag nüchtern blieb. Er wurde schäbiger und schäbiger in seinem Anzuge; der Winter kam heran und manchen Tag zitterte er vor Kälte, während er ziellos in den Straßen umherwanderte. Wenn er keine Arbeit finden konnte und kein Geld hatte, um in die Wirthshäuser zu gehen, pflegte er müssig durch die inneren Gassen der Stadt zu schleichen, vielleicht mit der unbestimmten Hoffnung, irgend einen Bekannten anzutreffen, der ein Glas für ihn bezahlte. Er fürchtete nicht, alten Freunden aus Ardtilleach zu begegnen; sie würden ihn sicher nicht erkannt haben.(Fortsetzung folgt.) Sitzung Freitag, 8. Mai. Tagesordnung: Börsensteuer, Zuckersteuer, Petitionen. Schl uß 5 Uhr. Preußischer Landtag. Abgeordnetenhaus. Sitzung vom 7. Mai. Präsident v. Köller eröffnet die Sitzung um 11 ¼ Uhr.— Am Regierungstische nur Kommissarien.— Auf der Tagesordnung stehen nur Petitionsberichte: Eine größere Anzahl derselben wird debattelos nach den Vorschlägen der Kommissionen erledigt.— Ueber das Verhalten des Landrathes v. Runckel, der Wahlmänner vom Wahlakte ausschloß, bevor deren Wahlen für ungültig erklärt waren, ist Beschwerde geführt; das Haus beschließt, die Petitionen der Regierung als Material für die anzuordnenden Erhebungen zu überweisen.— Eine Petition um Aufhebung des den Altkatholiken gestatteten Rechts zum Mitgebrauch der katholischen Kirche zu Wiesbaden beantragt die Kommission, der Regierung zum Zwecke weiterer Unterhandlungen und zur Abhülfe zu überweisen. Das Haus beschließt demgemäß. Darauf vertagt sich das Haus. Nächste Sitzung: Freitag 10 Uhr. Tagesordnung: Kleinere Vorlagen.— Schluß 3 Uhr. ** * Herrenhaus. Sitzung vom 7. Mai. Das Herrenhaus genehmigte in seiner Sitzung am Donnerstag das rheinische Konsolidationsgesetz, sowie das hohenzollern'sche Ablösungsgesetz unverändert nach den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses, wogegen die Vorlage betr. die rheinischen Kantongefängnisse eine Aenderung erleidet.— Nächste Sitzung: Freitag 1 Uhr. Kleinere Vorlagen.— Schluß 4½ Uhr. Deutsches Reich. * Berlin, 7. Mai.(Ausschreitungen vor dem Palais des Kaisers.) Gegen 3 Uhr Nachmittags zertrümmerte gestern ein ziemlich anständig gekleideter Mensch durch einen Steinwurf die Spiegelscheibe des historischen Eckfensters im Arbeitszimmer des Kaisers. Zwei Kriminalbeamte bemächtigten sich sogleich des Menschen, der sich kräftig zur Wehr setzte und angeblich ein beschäftigungsloser Arbeiter aus Ragnit ist. Jedenfalls ist er nicht verrückt, wie der oberschlesische Kaufmann Singer, und nicht schwachsinnig, wie der taubstumme Arbeiter, der sich neulich in den kaiserlichen Wagen zu setzen versuchte. Vielleicht lassen die Einzelheiten seiner That erkennen, daß er sich seiner Handlungsweise wohl bewußt war, und das ist bedenklich und mehr als bedenklich. Die Untersuchung wird die Aufklärung über die Motive des abscheulichen Streiches bringen. Der Kaiser befand sich zu der Zeit, wo die That begangen wurde, im Palais des Prinzen Friedrich Karl, wo er der Hochzeitsfeier der Tochter des Prinzen mit dem Prinzen von Sachsen=Altenburg beiwohnte. Die starken Menschenmassen, die unter den Linden in der Nähe des kaiserlichen Palais sich angesammelt hatten, konnten von den vermehrten Polizeimannschaften nur mühsam in Cirkulation gehalten werden. *—(Die Konservativen und das Schulwesen.) Es scheint Methode in den Angriffen zu stecken, welche unsere Konservativen seit kurzer Zeit offen gegen den Kultusminister und das Schulwesen zu richten wagen. Ehe noch Herr von Rauchhaupt in ungewöhnlich brüsker Manier, Herr von Minnigerode in der Form weniger grob im Abgeordnetenhause den Minister attaquirten, hatte ein Gesinnungsgenosse im Herrenhause, Graf Pfeil, in einem Berichte der Petitionskommission, der seit Montag aller Welt zugängig ist, ähnliche Ansichten über die Schule entwickelt. Er sagt: „Nach einer Berechnung des„Staatsanzeigers“ wurden im Jahre 1878 für die öffentlichen Volksschulen in Preußen etwas über 101 Millionen Mark aufgebracht. Zieht man von diesen 101 Millionen die Beiträge ab, welche auf den Staat und die verschiedenen Stiftungskapitalien zu Schulzwecken entfallen, so bleiben von den Gemeinden und selbständigen Gutsbezirken noch gegen 60 Millionen Mark aufzubringen, also etwa die Hälfte derjenigen Summe, welche der preußische Staat zum deutschen Militäretat beisteuern muß. Die Last aber wirkt darum so überaus drückend, weil sie mit verschwindenden Ausnahmen nur auf dem Grundbesitz ruht. Wo bleibt bei dieser Besteuerung das Kapital, wo die Industrie, das Gewerbe 2c.? Sie alle sind steuerfrei und sind dabei diejenigen Elemente, welche aus der Bildung der Schuljugend den meisten Nutzen ziehen, während die Landwirthschaft mehr auf die Körperkraft der Dorfinsassen angewiesen ist und, vom rein finanziellen Standpunkte aus betrachtet, diese Kräfte auch ohne Schulbildung ausnutzen könnte. In der Regel wird kein Knabe, der gewandt mit der Feder und im Rechnen ist, landwirthschaftlicher Arbeiter werden, er wird sich vielmehr als Schreiber, Kommis, Sekretär oder dergleichen bei allen denen verdingen, die für seine Schulbildung nichts zu leisten hatten. Graf Pfeil und mit ihm die Petitionskommission beantragen(mit 8 gegen 1 Stimme), das Herrenhaus wolle die Staatsregierung ersuchen, 1) die Elementar=Schullasten mit Einschluß der Lehrerpensionen den Provinzen zu übertragen, 2) den Provinzen als Dotation hierzu diejenigen Summen zu gewähren, welche in Gestalt von etatsmäßigen Staatssubventionen bisher zar Eatlastung der Kommunen bei den Elementarschulbauten und Lehrerbesoldungen verwendet wurden, und in gleicher Weise mit allen künftig vom Staate für Zwecke der Volksschulen zu bewilligenden Beiträgen zu verfahren. Man hat in diesen Kommissionsanträgen gleichzeitig einen ungefähren Anhaltspunkt für die Stellungnahme des Herrenhauses zum Lehrerpensionsgesetz. *—(von Goßler und die Diskussion im Abgeordnetenhause.) Mit Bezug auf die durch Herrn von Goßler am Sonnabend im Abgeordnetenhause veranlaßte Diskussion schreibt die„Neue Preuß. Zeitung": Wir sind mit Herrn von Minnigerode der Ansicht, daß für die formale Bildung der Massen nicht zu wenig geschieht, sondern eher zu viel. Wenn die Ueberproduktion von Gebildeten vom Uebel ist, so erscheint die von Halbgebildeten geradezu als ein Unglück, weil das moderne Leben die Ansprüche nicht befriedigen kann, welche die moderne Schule großzieht. Die„Nat.=Ztg.“ bemerkt dazu: Das Bischen Wissen, welches die ländliche Volksschule, insbesondere im Osten, von dem Herr von Minnigerode vorzugsweise sprach, den Kindern beibringt, stellt also bereits eine gefährliche„Halbbildung“ dar. Es ist schwer, sich eines Schlusses auf die Art„ganzer“ Bildung zu enthalten, welche zu diesem Urtheil befähigt. *—(Die Wiedereinführung des Nacheides.) Wie die Mehrzahl der altpreußischen Richter, welche jetzt hintereinander in der Praxis die Vor= und Nachtheile des Voreides und des Nacheides kennen und abwägen gelernt haben, immer dringlicher für die Abschaffung des Voreides und Wiedereinführung der Zeugenvereidigung nach abgeschlossenem Verhör im Strafverfahren eintritt, so erneuert auch jetzt wieder der sächsische General=Staatsanwalt Dr. v. Schwarze seinen Ruf auf Wiedereinführung des Nacheides. In seiner dieser Tage bei Franz Vahlen in Berlin erschienenen Broschüre„Die Beeidigung der Zeugen im Strafverfahren bringt er aus der Erfahrung der Neuzeit neue Unterstützungen für die Behauptung, daß der Nacheid geeigneter sei, die Aufgabe des Eides zu erfüllen, der Voreid dagegen, die Flüchtigkeit und Formlosigkeit der Eidesabnahme in den Gerichten zu fördern. Insbesondere macht er auf den wichtigen Unterschied aufmerksam, daß der Voreid nur den Willen, die Wahrheit zu sagen, bekräftigte, während der Nacheid die Wahrheit des Gesagten bestätige. Dann wendet sich Schwarze auch gegen die gegenwärtige Eidesformel, deren Ausdrücke„nichts verschweigen" und „nichts hinzusetzen; mangelhaft seien und sehr häufig zu Mißverständnissen führten; weit besser sei, dem Zeugen eine Vorhaltung dahin zu machen, daß der Richter den Zeugen in der entsprechenden Weise auffordere, die reine Wahrheit zu sagen und zu beschwören, und daß der Zeuge dann nur den Eid mit den Worten leiste:„Ich schwöre es, so wahr mir Gott helfe!" Im weitern behandelt Herr v. Schwarze auch die Frage der Vereidigung der Zeugen in dem Vorverfahren und die Wirkung eines solchen Eides auf das Hauptverfahren sowie den Verzicht der Beeidigung eines Zeugen durch die Partei. Die Broschüre, die allerdings niedergeschrieben ist, ehe der dem Bundesrath vorliegende Entwurf zu einer desfallsigen Abänderung der Strafprozeßordnung bekannt gemacht war, kommt für die weitere Berathung dieses Entwurfes immer noch gelegen und wird die gebührende Beachtung finden. * Magdeburg, 4. Mai.(Der Deutsche Privatbeamtenverein) hielt jüngst hier eine Generalversammlung ab, in welcher auch der Geschäftsbericht für das Jahr 1884 erstattet wurde. Die Entwickelung des Deutschen Privatbeamtenvereins war im Jahre 1884 eine recht erfreuliche und übertraf in vielen Fällen die gehegten Erwartungen. Die Mitgliederzahl des Vereins betrug am 31. Dezember 1883 698, wogegen sich am 31. Dezember 1884 bereits ein aktiver Bestand von 2702 ergab. An Zweigvereinen erstanden im Laufe des Jahres 1884 neue in Alfeld, Aue, Berlin I, Bernburg, Bielefeld, Breslau, Burg, Cöln, Düsseldorf. Essen, Harburg, Hildesheim, Inowrazlaw, Oelsnitz, Oppeln, Plauen, Schwarzenberg in Sachsen, Salzuflen, Stettin, Worms. Bis heute haben sich folgende neue Zweigvereine definitiv konstituirt: Halberstadt, Rostock, Oschersleben, Berlin II; es sind mehrere im Entstehen begriffen, z. B. Dresden, Aschersleben, Berlin III, Bromberg 2c. Die Entwickelung der Wittwenkasse war im Jahre 1884 zwar nur eine langsame, aber in jeder Weise gesunde. Auch die Entwickelung der Pensionskasse, die erst am 20. September 1884 genehmigt worden, war für 1884 eine sehr erfreuliche, da Ende Dezember der Kasse schon 493 Mitglieder mit 919 Quoten angehörten. Ferner ist auch für die Lebensversicherung der Mitglieder des Deutschen Privatbeamtenvereins ein sehr zu schätzender Erfolg zu verzeichnen, da bis Ende 1884 nicht weniger als 1,368,700 M Kapitalversicherungen geschlossen, auch 32,000 Ml. Aussteuer= und 13,000 M Rentenversicherungen vermittelt worden. Zur Förderung der Stellenvermittelung ist der Vorstand des Vereins nach besten Kräften bemüht gewesen, und dies hat auch ganz gute Erfolge gehabt, da eine größere Anzahl von stellenlosen Mitgliedern wieder zu neuen Anstellungen gekommen ist. Endlich ist noch zu bemerken, daß neuerdings auch eine Privatbeamten=Begräbnißkasse ins Leben gerufen worden, die am 11. April d. J. begründet wurde. Mitglieder können sich bei derselben mit Beiträgen von 100 bis 500 M zu angemessenen billigen Prämien einkaufen. * Münster, 5. Mai.(Widerruf.) Die Nachricht, daß auf Anordnung des Kultusministers gegen den Privatdozenten Dr. Eckert in Münster wegen der Schrift 100 Gesetze des Judenkatechismus die Disziplinaruntersuchung eingeleitet worden sei, erweist sich als irrig. Wie die„Nordd. Allgem. Ztg.“ mittheilt, ist von einer solchen Disziplinaruntersuchung an zuständiger Stelle nichts bekannt. * Einbeck, 5 Mai.(Eisenbahnprojekt EinbeckHameln.) Es sind bereits Erwägungen von langer Hand, welche bezüglich eines Bahnbaues von hier über Vorwohle=Eschershausen=Halle=Hameln gepflogen worden sind. Die Angelegenheit ist neuerdings wieder aufgenommen, und zwar zunächst im Gewerbeverein, der schon in so manchen gemeinnützigen Unternehmungen die fruchtbringende Initiative ergriffen. In der außerordentlichen Sonnabend=Sitzung des Vereins ist die Frage, der für unsere Stadt eine große Bedeutung beigemessen werden muß, des Breiteren zur Erörterung gekommen, und man hat beschlossen, dahin zu wirken, daß der bezügliche Bahnbau zunächst durch Petitionen der meistbetheiligten braunschweigischen Ortschaften: Wenzen, Eime, Vorwohle, Eschershausen, Halle 2c. 2c., bei der braunschweigischen Landesregierung, bei welcher man ein warmes Interesse in dieser Richtung ganz besonders voraussetzen dürfe, angestrebt werde. Wenn danach eine Geneigtheit zur Förderung des Unternehmens bis zur diesseitigen Kreisgrenze bei Kufenthal deklarirt werde, so sollen von hier aus mit aller Energie Schritte für den Bahnbau auch auf preußischem Gebiet gethan werden, und dürfe man dabei einer gleichen Wirksamkeit seitens der Stadt bez. des Kreises Hameln sicher sein. Die Bahn kann natürlich nur als Vollbahn, und zwar als direkteste Linie von Nordhausen=Northeim=Salzderhelden=Einbeck= VorwohleHameln in Betracht kommen; die Strecke EinbeckSalzderhelden ist für Vollbahnbetrieb hergestellt, die Benutzung eines Theils der sekundären Ilmebahnstrecke jedoch kaum angänglich, übrigens auch kaum ins Gewicht fallend.(H..) Sachsen. * Dresden, 4. Mai.(Ordensverleihungen.) Den Herren Offermann, Direktor der Leipziger Wollkämmerei, Dietel, Besitzer der Kammgarnspinnerei Koßmannsdorf in Sachsen, sowie dem bekannten Industriellen Herrn Georgi ist wegen ihrer Bemühungen um das Zustandekommen der sächsischen Textilberufsgenossenschaft der Albrechtsorden erster Klasse verliehen worden. Württemberg. * T ü b i n g e n, 4. M a i.( F r e q u e n z d e r U n i v e r sität.) Im Laufe dieser Woche haben sämmtliche Vorlesungen wieder begonnen. Bereits sind über 1400 Studirende eingetroffen und ihre Zahl wird die des vorjährigen Sommersemesters, welche 1440 betrug, voraussichtlich übersteigen. Britisches Reich. * London, 6. Mai.(Sir P. Lumsden.) Gegenüber der Behauptung Gladstones(siehe unten), daß General Lumsden zurückkehre, um an den Londoner Grenzkonferenzen Theil zu nehmen, und der Behauptung der Konservativen, daß General Lumsden abberufen sei, vernehmen die„Centralnews“ mit Bestimmtheit, daß Lumsden seine Entlassung eingereicht hat und auf derselben, trotz Gegenvorstellungen, besteht. *—(Im Unterhause) theilte gestern der Premier Gladstone mit, in Folge des Beschlusses, daß der Meinungsaustausch über die Hauptpunkte der afghanischen Grenzfrage in London stattfinden solle, sei die Regierung mit Lumsden in Verbindung getreten und habe ihn benachrichtigt, daß es erwünscht wäre, wenn er und Stewart sofort nach London kämen.— Unterstaatssekretär Fitzmaurice erwiderte auf eine Anfrage, bis zur Ankunft Thorntons sei White interimistisch zum außerordentlichen Gesandten in Konstantinopel ernannt worden.— Der von der Oppofition eingebrachte, von der Regierung bekäwpfte Antrag, die Kosten für die Aufstellung der neuen Wählerlisten, anstatt aus den lokalen Steuern, aus den Staatssteuern zu bestreiten, wurde sodann mit 240 gegen 237 Stimmen abgelehnt. dem Fürstenthum Lippe und Umgegend. * Detmold, 8. Mai.(Strafkammer.) In der Sitzung fürstlicher Straskammer vom 7. d. M. standen folgende Sachen zur Verhandlung: 1) gegen den Kohlenhändler Wilh. Lehbrink in Schötmar wegen Urkundenfälschung; die Verhandlung wurde auf Sonnabend den 9. d. M. vertagt; 2) gegen den Ziegler Simon Köster in Leese, welcher in erster Instanz von einem Diebstahlsvergehen freigesprochen, auf erfolgte Berufung jedoch jetzt in zweiter Instanz zu 1 Woche Gefängniß verurtheilt wurde; 3) gegen den Agent Georg Brandt in Vlotho wegen Jagdvergehens in zweiter Instanz; die Berufung führte zur Aufhebung des ersten Urtheils und Freisprechung des Angeklagten wegen Jagdvergehens, dagegen zu einer Verurtheilung von 15 Mark Geldstrafe wegen Uebertretung der Landesverordn. vom 22. Juli 1851(Ausübung der Jagd betr.). * Detmold, 8. Mai.(Damen=Bad.) Nunmehr ist auch die Anlage einer Damen=Badeanstalt gesichert und wird, nachdem sie jetzt die Genehmigung fürstlicher Regierung erhalten, der Bau derselben derart befördert werden, daß sie noch in diesem Sommer der Benutzung übergeben werden kann. Dieselbe wird in der Nähe der jetzigen Bade=Anstalt bei den Tannen mit besonderem Zugangswege angelegt werden und vorläufig sechs Zellenbäder erhalten, letztere sollen jedoch sehr geräumig eingerichtet werden, damit unter Umständen mehrere weibliche Mitglieder einer Familie die Zelle zugleich benutzen können. Sollte sich später das Bedürfniß nach einem Schwimmbassin auch für Damen lebhafter geltend machen, so läßt sich das durch Anschluß an das jetzige Herrenbad, welches dann nach dem Vorgang anderer Städte auf einige Stunden des Tages nur für Damen geöffnet wäre, leicht erreichen und wird bei der Anlage des Damenbades jedenfalls schon jetzt darauf Rücksicht genommen werden. Wir begrüßen diese Neuerung mit vielem Vergnügen, da sie in der That einem wirklich dringenden Bedürfniß Abhülfe schafft. * Detmold, 6. Mai.(Uebersicht über die Verpflegungsstation Wilhelmsdorf.) Im Monat April sind auf der hiesigen Station verpflegt 193 Reisende. Diese stammen ihrer Geburt nach aus den preußischen Provinzen: Schlesien 30, Westfalen 28, Rheinprovinz 16, Sachsen 15, Hannover 12, Pommern 8. Brandenburg 7, Schleswig=Holstein 5, Hessen 4, Oftpreußen 3, Westpreußen 2, Posen 1, Hohenzollern 1, aus den übrigen Staaten: Sachsen 14, Baiern 6, Mecklenburg 5, Lippe 4, Baden 2, Hessen 2, Oldenburg 2, Weimar 2, Württemberg 2, Braunschweig 2, Anhalt 2, Hamburg 1, Meiningen 1, Waldeck 1, Lübeck 1, und dem Auslande: Holland 4, Böhmen 4, Mähren 1, Russisch=Polen 1, Amerika 1, Ungarn 1. Vom Gewerbe waren vertreten: Arbeiter(Tagelöhner) 9, Ackerbauschüler 1, Barbier 2, Bäcker 18, Brauer 9, Bergleute 2, Buchdrucker 1, Buchbinder 1, Bürstenmacher 1, Cigarrenmacher 2, Konditor 2, Dachdecker 1, Drechsler 2, Eisengießer 1, Fabrikarbeiter 1, Former 5, Gelbgießer 2, Goldarbeiter 1, Gärtner 1, Heizer 1, Hutmacher 1, Hausdiener 1, Klempner 10, Kürschner 4, Kesselschmied 1, Knecht 1, Kellner 1, Kaufmann 1, Kupferschmied 2, Korbmacher 3, Lohgerber 1, Maurer 3, Metzger 16, Maler 1, Müller 3, Maschinenmeister 1, Schuhmacher 12, Schornsteinfeger 2, Schlosser 23, Sattler 6, Schmied 10, Stellmacher 2, Seiler 2, Schneider 1, Steinmetz 1, Schriftsetzer 3, Steinsetzer 1, Schreiber 1, Tischler 5, Tuchmacher 2, Uhrmacher 3, Vergolder 1, Wollkämmer 1, Weber 3, Ziegler 1. * Detmold, 6. Mai.(Kombinirbare Rundreisebillets.) Gleichwie im Vorjahre werden auch in diesem Jahre für das Gebiet des Vereins Deutscher Eisenbahnverwaltungen vom 1. Mai cr. ab auf allen Stationen und Haltestellen mit Personenverkehr kombinirbare Rundreisebillets verausgabt. Die sämmtlichen Koupons sind im Bezirke der königl. Eisenbahndirektion Hannover bei der Ausgabestelle für kombinirbare Rundreisebillets(Verkehrskontrole I) in Hannover vorräthig und werden sämmtliche bestellte Rundreisebillets von dieser Stelle zusammengesetzt. Wir entnehmen der Instruktion folgende Einzelheiten: Die Bestellung der Billets selbst hat bei den einzelnen Billetexpeditionen zu erfolgen. Aufgabe der Expeditionen ist es daher, dem Publikum bei der Zusammensetzung der beabsichtigten Rundreisen sachverständige Auskunft und Rath zu ertheilen, Bestellungen entgegen zu nehmen und dieselben der vorbezeichneten Ausgabestelle in Hannover zu übermitteln. Dies hat zu erfolgen auf Grund des den Billetexpeditionen in geeigneter Anzahl zugehenden Hauptverzeichnisses der Koupons für kombiairbare Rundreisebillets und der zu me gehörenden Karte. Die Reisenden siad bei Destelung von Billets besonders darauf aufmerksam zu machen, daß für dieses Jahr ein neues Hauptverzeichniß herausgegeben ist und das vorjährige somit keine Gültigkeit mehr hat. Verzeichniß und Karte sind an das Publikum auch für den Selbstkostenpreis von 40 J(für beide zusammen) auf Erfordern abzulassen und der dafür vereinnahmte Erlös ist in dem Journal geldwerther Drucksachen und der monatlichen Abrechnung über dieselben in Einnahme nachzuweisen. Im Allgemeinen kann die Ausfüllung des Formulars den Reisenden, welchen solches zu dem Zwecke unentgeltlich zu überlassen ist, auf Grund der Nachweisung und Karte überlassen werden; jedoch haben auf Wunsch der Reisenden die Expeditionen die Ausfüllung selbst zu übernehmen, t aher, soxgfältig zu prüfen, ob ein vom Publikom ausgesauter Bestellschein mit dem Inhalte des Hauptverzeichnisses übereinstimmt und ob die Bedingungen, Beselongen snd. Es ist nicht erforderlch, daß die den, auf welcher die g dersenigen Staton gemacht werBilt, welches 5 zese angtreten werden sol. Das Auconges“ vereits in Hannover mit dem Tage des einanges seiner Gültigkeitsdauer durchstempelt ist, ist an den Besteller gegen Zahlung des Preises auszuhändigen und von den Reisenden auf den Umschlag an der hierfür vorgesehenen Stelle mit Tinte mit seiner Namensunterschrift zu versehen. Wegen der Ausgabe und der Behandlung der kombinirbaren Rundreisebillets außer den auf Seite 2 und 3 der Billetumschläge Bilet hat eine Guiie Vetimmungen: 1) Das folgenden Tagen, den u. von 35 auf einander rechnet. Die Giligkeit erischt um Mir der Vorderseite bezeichneten 35 Tages. längerung findet unter keinen Umständen statt. 2) in das Billet Koupons einbezogen worden find, welche auch zur Befahrung einer gleichlaufenden Dampfsch strecke berechtigen, so muß die ganze Strecke, ein solcher Koupon lautet, entweder nur mit der Eisen, bahn, oder nur mit dem Dampfschiff zurückgelegt werden. 3) Das Billet ist persönlich und unübertragbar, dasselbe kann daher zur Reise stets nur von derjenigen Person benutzt werden, welche mit demselben die Reise begonnen hat. Die aufsichtführenden Beamten der Eisenbahnverwaltungen sind in zweifelhaften Fällen berechtigt, behufs Feststellung der Persönlichkeit des Reisenden von em letzteren die Wiederholung seiner auf der Außenseite des Umschlags vor Antritt der Reise zu gebenden Icamensunterschrift zu fordern und der Reisende ist verflichtet, diesem Verlangen zu entsprechen. 4) Wünscht der Reisende mit einem Billet II. oder III. Klasse streckenweise eine höhere Wagenklasse zu benutzen, so hat er die nach den Bestimmungen der betreffenden Bahn nöthigen Zusatzbillete zu lösen. 5) Fahrunterbrechung kann auf den im Billet genannten Kovpons= und Aufenthaltsstationen ohne weitere Förmlichkeit stattfinden. Außerdem kann sich der Reisende innerhalb jeder Kouponstrecke einmal an beliebiger Station gegen Bestätigungsvermerk durch den Stationsvorstand aufhalten. Der Aufenthalt bei jeder Unterbrechung der Reise ist innerhalb der Gültigkeits dauer des Billets(s. Ziffer 1) nicht beschränkt. Die Reise kann innerhalb der Gültigkeitsdauer der Billete zu jeder Zeit und nach Wahl in der einen oder andern Richtung angetreten, muß jedoch in der einmal eingeschlagenen Richtung durchgeführt werden, widrigenfalls die außer dieser Reihenfolge befindlichen Koupons gleichwie einzelne Koupons als ungültig betrachtet werden. Mit Ausnahme des zulässigen Handgepäcks wird Freigepäck auf kombinirte Rundreisebillete eisenbahnseitig nicht gewährt. Abfertigung des Reisegepäcks kann nur nach solchen Stationen verlangt werden, für welche Gepäckfrachtsätze bestehen. Die kombinirten Rundreisebillets berechtigen zur Benutzung aller fahrplanmäßigen Züge mit entsprechender Wagenklasse. Die Reise kann auch von einer auf einer Kouponstrecke belegenen Zwischenstation aus angetreten werden und es sind in diesem Falle die Billets Seitens der betreffenden Zwischenstation vor der Verabfolgung auf dem Umschlage, sowie auf dem ersten Koupon handschriftlich unter Beifügung des Dienststempels und der Unterschrift des abfertigenden Beamten mit dem Vermerk: Rundreise in..... angetreten“ zu versehen. * Schötmar, 7. Mai.(Grundsteinlegung.) Gestern Morgen um 10 Uhr wurde der Grundstein zu dem am 8. April begonnenen Bau des neuen Schulgebäudes hierselbst gelegt, und hatten sich zu der Feier außer den Mitgliedern des Schulvorstandes und den Lehrern mit ihren Schülern noch viele andere Theilnehmer eingefunden. Die Feier wurde mit dem Gesange:„Herr, Nichts kann auf dieser Erden eröffnet, worauf Herr Pastor Piderit eine feierliche, ernste Rede hielt, die mit dem Liede:„Ich habe nun den Grund gefunden u. s..“ endete. Herr Amtsrath von Meien, als Vorsitzender des Schulvorstandes, verlas nach kurzer aber kerniger Ansprache die in den Stein zu legenden Urkunden— eine kurze Entstehungsgeschichte der neu zu errichtenden Schule, Verzeichniß der Schulvorstandsmitglieder, ein Fürstlich Lippischer und ein Lippischer Vols=Kalender, sowie ein Exemplar der Lippischen Landeszeitung— welche derselbe sodann dem gleichfalls anwesenden Baumeister Herrn Seiff aus Salzuflen einhändigte, der sie in eine zu diesem Zwecke gefertigte Blechbüchse legte und in das in den Grundstein gehauene Loch versenkte. Unter passend dazu gewählten Sprüchen erfolgten sodann von sämmtlichen Schulvorstandsmitgliedern die üblichen 3 Hammerschläge. Möge der mit Gottes Hülfe angefangene Bau glücklich zu Ende geführt werden, möge stets religiöse und sittlich veredelnde Bildung darin gelehrt werden und das Haus so seinem erziehlichen Zwecke in vollem Maße entsprechen. * Bielefeld, 6. Mai.(Dividende.) Die heut hier abgehaltene Generalversammlung der Aktionäre der Spinnerei„Vorwärts“ hat dem Antrage des Verwaltungsraths entsprechend beschlossen, für das laufende Geschäftsjahr eine Dividende von 9 Proz.(wie im Vorjahr) zu vertheilen. Standesamtliche Nachrichten. Standes=Amt Stadt Lemgo. Monat April. I. Geburten. Ein Knabe: dem Schuhmacher Gustav Kuhlmann, dem Gerichtsschreiber Hermann Schley, dem Maurer Chr. Sprute, dem Kohlenhändler August Held, dem Gerber Simon Gronemeier. Eine Tochter: dem Hauptsteueramts=Assistent M. Wiesike, dem Schuhmachermeister Heinrich Kuhlmann, dem Sattlermeister Wilhelm Scheidt, dem Gerichtsschreiber Hermann Robin. II. Heirathen. Schuhmacher Friedrich Hermann Beckmann hiers. mit Friederike Louise Karoline Zurheide aus Veldrom. Friedrich Wilhelm Reinke aus Rieme bei Lieme mit Näherin Karoline Lüttmann aus Grassieck(Bez. Lemgo). Gärtner Wilhelm Vietz aus Münder a. Deister mit Wittwe Wilhelmine Siemen geb. Thaler hiers. Ziegelmeister Heinrich Stute aus Oberwüsten mit Wittwe Henriette Sprick geb. Sente hiers. Briefbote August Schlue hiers. mit Karoline Schild aus Lieme. Geschäftsreisender Richard Schmitz aus Minden mit Antoinette Friedrichs hiers. Tischlermeister Karl Stapperfenne hiers. mit Auguste Obermeier aus Lückhausen. Kaufmann Heinrich Tebbe aus Ahlen mit Marie Sasse hiers. Briefbote Wilhelm Eikmeier hiers. mit Friederike Geise aus Horn. Lackirer Adolf Sasse mit Marie Meier hierselbst. III. Sterbefälle. Hermann Koch, 1 Jahr 1 Monat alt. Stellmacher August Mense, 64 Jahre alt. Henriette Lüttmann, 18 Jahre alt. Albert Noah, 2 Jahre 2 Monate alt(unehelich). Karoline Sprick, 8 Monate alt. Heinrich Schnitger, 1 Jahr 3 Monate alt. Destillateur Friedrich Zöllner, 48 Jahre alt. Wittwe Heinrich Steinmeier, 67 Jahr alt. Kind des Cigarrenmacher Heibrock, todtgeboren. Vermischtes. * Frankfurt, 30. April.(Blechen oder— heirathen.) Der Sohn eines karhessischen Hofrathes, der bei dem Bau der Wasserleitung in Gelnhausen beschäftigt ist, gab einem schönen Mädchen, welchem er schon lange den Hof gemacht, Weihnachten 1883 ein Eheversprechen. Plötzlich brach der junge Mann die Verbindung mit dem Mädchen ab. Dieses klagt nun auf Vollzug der Ehe innerhalb zwei Monaten oder eine Entschädigung von 60,000 M. Als Gründe für die hohe Forderung werden angeführt: Der junge Mann habe eine sehr einträgliche Stelle als Ingenieur, besitze bereits ein Verwögen von 50,000 K und habe beim Tode des Vaters noch sehr viel zu erwarten. Der Verklagte machte Aufflüchte und wirft dem Mädchen allerlei vor. Da er namentlich leugnet, dem Mädchen die Ehe versprochen zu haben, so sieht sich der Vertreter der Klägerin genöthigt, etwa 50 Briefe, welche der junge Mann an das Mädchen geschrieben, zu verlesen. Sämmtliche Briefe wurden zu den Akten genommen. Der Gerichtshof rieth den Parteien zu einem Vergleiche und setzte zu diesem Zwecke sein Urtheil auf acht Tage aus. * * Osnabrück.(Als Gegenstück zu der„zahmen Firma: Lammfromm und Biedermann) in Augsburg kann die Firma Donnerberg und Ungewitter angeführt werden, welche, wie ein Abonnent der„Hamburger Nachrichten mittheilt, hier existirt. Literarisches. * Bei Beginn der Reisesaison glauben wir unsern Lesern einen Dienst zu erweisen, wenn wir sie auf ein gutes Reisehandbuch aufmerksam machen. Amthors Führer durch Tirol, das Bayerische Hochland, Salzburg und Vorarlberg unter Berücksichtigung der angrenzenden Gebiete von Oberitalien, der Schweiz, Kärntens u. s.., nebst einer Beschreibung von München, Verona und Venedig liegt in 5. von N. Zwickh bearbeiteter Auflage vor uns. In der Presse, in allen Kreisen des reisenden Publikums und der Alpenfreunde herrscht nur eine Stimme über dieses gediegenste der modernen Reisehandbücher, welches zugleich das erste über Tirol ist. Seine treffliche, praktische Anlage, die Anordnung des Stoffes sind als mustergiltig zu betrachten. Die Angaben stützen sich auf die Erfahrungen von eigenen vielen Reisen des Verfassers und Herausgebers, sowie auf gute, meist amtliche Quellen und sind durchaus zuverlässig. Als einen Vorzug müssen wir rühmen, daß Amthors Führer durch Tirol neben aller Gründlichkeit den trockenen Ton derartiger Bücher soviel wie möglich vermindert und einen höheren Reiz durch die mancherlei Mittheilungen über Land und Leute erhält. Dem Buche sind 15 gut ausgeführte Karten und Stadtpläne beigegeben und seine Ausstattung ist in jeder Hinsicht geschmackvoll. Zum Preise von 7,50 M. kann es von jeder Buchhandlung, sowie von der Amthor'schen Verlagsbuchhandlung in Gera(Reuß) bezogen werden. Neueste Nachrichten. * Hamburg, 7. Mai. Die Generalversammlung der Deutschen Dampfschiffsrhederei nahm heute den Antrag an, das Aktienkapital um 5 Millionen zu erhöhen, zum Zwecke der Bewerbung um die Reichssubvention für die neuen Dampferlinien. * London, 7. Mai. Wie die„Daily Newsu erfahren, erklärte die russische Regierung sich bereit, positiv zu versichern, daß sie nicht beabsichtige, jetzt oder später von Herat Besitz zu ergreifen. Arrosrolcgisäne Besbachtungen der Deutschen Seewarte in Hamburg vom 7. Mai, Morgens 8 Uhr. London: Veränderlich. Unter dem Einflusse einer umfangreichen Depression, welche über dem Nordsee- und westlichen Ostseegebiete liegt, wehen über Deutschland frische westliche und südwestliche Winde bei steigender Temperatur und vorwiegend trübem, im Norden regnerischem Wetter. In Süddeutschland sind erbebliche Regenmengen gefallen, in Altkirch 24, in Karlsruhe 29 mm. Borkum hatte gestern Nachmittag Gewitter mit heftigem Regen. In Süddeutschland herrschte des Nachts stürmisches Wetter. Meteorologische Beobachtungen in Detmold. Allgemeiner Witterungscharakter: 8. bewölkt; gestern Gewitter. Sonnen=Aufgang 4 U. 20., Untergang 7 U. 33 M. Mondes=Aufgang 136 Nchts., Untergang 1214 Mttgs. Berliner Kurse vom 7. Mai. Deutsche Fonds. Deutsche Reichs-Anl. 4½% Preuss. kons.„ *„. 3½„ Staatsschuldsch. 4" Ostpr. Pfdbr. Pomm. 3½" *„„„ 4½%0 4„ neue Posen.„ „ Westfäl.„ 4" Westpreuss.„ 4% Rhein.-Wstf. Rtnb. 104,—/4½% Brem. 74er Anl.— 104,—4%„„ 80er„ 100.— 104.—4" Bad. Präm.„ 129,60 99,90|4" Baier.„„ 131,— 101,50 Braunschw. 20 Thlr.96,10 Loose.. 95.40 101,50 3½% Köln-Mind. Loose 125.25 —.— Kurhess. 40Thlr.-„ 296.— 100,75 Meining. 4„„ 24,10 —.— 3% Oldenburger„ 148.— 101,90/3½% Preus. Prämien101,40 Oblig. 144,10 Ausländische Fonds. 4½% Oesterr. Silberrente J/J. 67,20 4½„„ Papierrente M/N 67.20 4"„ Goldr. 8875 5„„ 60r Loos. 117,40 Oesterr. 64er Loose 5% Russ. Stieglitz 293.— VI. Ser. 87.— 5„„ 62er Anl. 91.50 5 71er" 92 40 4½" 75er„ 84,60 5„„ 77er„ 95,65 4"" 80er„ 79,30 5"" III Orient. Anl. 60,10 5% Russ. Prämien 66 131 25 5% Russ. Bodenkred. Pfandbr. 90,30 5„ Gömörer„ 101,50 4„ Ital. Rente Jersey City New-Yorker „„„„ Raab-Grazer Präm Rumän. Anl. 93.90 93,10 107,50 103.— 9 25 5„" Amortisations Anleihe 103.25 4½% Schwed. 75er Anl.—— 6% Ung. Goldrente.—.— 4„„„ 78,40 Bankaktien. Berg.-Märk. Bank 118.— Braunschweig-Hannov. Hypoth.-Bank 75.— Bremer Bank 107.— Deutsche Bank 147.— Disconto-Gesellschaft 194,75 Essener Creditanstalt 101.— Gothaer Grundkr.-Bank 38.50 „„ junge 71,70 Hannover’sche Bank 112.50 Köln. Wechslerbank 92,10 Leipz. Disconto-Ges. 103,60 Oesterr. Kreditanstalt 476,50 Preuss. Bodenkreditb. 101.— „ Hyp. Akt.-Bk. 83.— „ Hypoth.-Vers. Reichsbank..... 14290 Schaffhausen. Bankv. Westfälische Bank Eisenbahn-Stammaktien. Aachen-Mastricht Bergisch-Märkische Bresl.-Schwdn.-Freib. Dortmund-Enschede Gal. C. Ludwb.(gar.) Gotthardbahn Kronpr. Rudolf(gar.) 55,90 5940 105.80 108,60 89.50 103,90 107,40 495,50 3½" 4½ Mainz-Ludwigshaf. Oberschlesische Oesterr. Staatsb. „ Südb(Lomb). 107,40 Rechte Oder-Uferb. 235.— Rheinische—.— Russ. St.-B.(5% gar) 127.80 Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen Aachen-Mastricht 99.—4% Elisab. Westb. Goldpr. steuerfrei 98,60 —.—4½% Gal.Karl-Ludwb. 80.75 Hypotheken-Certifikate. 4½% Braunsch.-Hann. 100,905 4 4½ 5 4% 5„ 4½ 4½ 5* „ 98.20 Deutsche(Beruin) 101,70 do. 105,— do. 99,70 Gothaer Präm. I 9890 „„ II 97, „ rsb. 110 90.50 „„ 100 85.25 Meininger 100, Pr" 114.50 Pram. Preuss. Bodenor. V. u. VI. Ser. Preuss. Bodener. rzb. 110 do. III. de. 4½ 41 2 n 2 96.30 101 90 102.75 4% 4½% Bergisch-Märk. I. u. II. Ser. do. La. C. do. IV. und V. Serie do. VI. Ser. do. VII. und VIII Serie 102.— do. IX. Serie 102. Braunschweig. 104— Köln-Mind. III. S.—.— „„ IV. u. V. Serie—.— „„ VI. B. 101,90 Magdb.-Halb. 102, Rheinische 102.5„ 4½ B 4½ 4„ 4½ 4½ 4½ Oester. Staatsb. 500 fs. 395,75 3„ do. v. 1874. 389,— 5„ do 105,10 3„ do. Süd-Bahn 500 fs. 305 25 5„ do. Sdb.(gar.) 102,50 4„ Rudolfsb.—— 5„ Ung. Ostb.(Silb.) 78,90 5„„„(Gold) 100,60 5„ Warsch.-Wiener III. E. 101,75 5„ do. VI.„ 101,75 5„ Gotthardtb. II.„ 100.20 100 100 109.75 99.— % Prss. Centr. Bdnc. rab. 100 100.25 5 de. rsb. 110 113 50 4½„ do.„ 100 102.— Preuss. Hypoth. Pfdbr. rzb. 120 107,10 do.„ 110 108.25 do.„ 100 100.25 do.„ 100 102.— Preuss. Hypoth. V. A. G. Certific. 102.— Stettiner Nat. Hyp. rzb. 100 100.— do.„ 110. 99.75 Schwedische—.— 4½ 5„ 5„ 4½ 4 * Industrielle Gesellschaften. Aachen-Höngener—. Bochumer Gussstahl 131.80 Bonifacius Bergwerk 64.60 Borussia„—.— Donnersmarkhütte 40 25 Dortm. Union St. Prior. 54.80 Egestorff’s Salzwerke 107.— Gelsenkirchen 107,75 Georg Marienh.St. Aot. 50.— Hannov. Masch.—.— do. St. Prior.—.— Harkort Bergwerke 65,25 Harpener Bergwerke—.— Hibernia„ 93.— Hörder Hütten. conv. 55.— König.- u. Laurah. 96.30 König Wilhelm.... 30.— Louise Tiefbau. 36 25 Nordd. Lloydaktien 123.25 Ravensberg. Spinnerei 146.25 Sächsische Maschinen 135.50 Vorwärts, Bielef.Spinn. 125.25 Westtäl.Drahtindustrie 72,50 Westf. Union St. Prior. 91,40 Für den Inseratentheil verantwortlich: A. Mewes in Detmold. Oeffentliche Sitzung der städtischen Behörden am Freitag, 8. Mai 1885, Abends 6 Uhr. Tages=Ordnung: 1. Etat pro 1885. 2. Schulangelegenheiten. Detmold, den 7. Mai 1885. Der Magistrat. Petri. Wegen der bevorstehenden Erneuerung der inneren Einrichtung hiesiger Kirche sollen die alten Priechen und das aus gutem dicken Eichenholze gefertigte Gestühl am Montag, den 11. Mai a.., Vormittags 10 Uhr öffentlich meistbietend verkauft werden. Reflektanten wollen sich zur festgesetzten Zeit an Ort und Stelle einfinden. Die Verkaufsbedingungen werden im Termine bekannt gemacht werden. Reelkirchen, den 30. April 1885. Der Kirchenvorstand. In unserm Verlag erschien soeben: Meinberger Kurerfolge seit 1882. Nach eigenen Beobachtungen von Dr. Eduard, Holtz Brunnenarzt. Preis SO Pzg. Dies neue Büchelchen des Verfassers von„Meinberg, seine Heilmittel und Kurobjekte“ und des für Gicht und Rheumatismuskranken schildert mit großer Lebendigkeit und gestützt auf eine große Summe thatsächlicher Erfahrungen, daß Meinberg ob seines vielseitigen Heilschatzes und der in den letzten Jahren damit erzielten glücklichen Kuren berufen ist, unter den Konkurrenzbädern den ersten einzunehmen. in Detmold und Lemgo. Sbtonats Verkauf! Der Colon Stiewe in Istrup beabsichtigt sein dortselbst gelegenes Colonat Nr. 41, welches aus: 1 Wohnhaus mit Nebengebäude incl. Stallung, sowie aus ca. 23 Scheffelsaat Acker= und Gartenland besteht, wegen Veränderung seines Wohnsitzes ganz oder getheilt öffentlich meistbietend zu verkaufen. Termin hierzu steht an auf Mittwoch, den 27. Mai d.., Morgens 9 Uhr, im Kruge zu Istrup, woselbst Kaufliebhaber sich einfinden wollen. Die Kaufbedingungen, sowie Auskunft der wegen der in Aussicht genommenen Parzellirung einzela zu verkaufenden Grundstücke, bezw. zu verbleibenden Größe des Colonats, sind beim Unterzeichneten einzusehen, bezw. von demselben zu erhalten. Blomberg, den 22. April 1885. J. A. Georg Grieß Mandatar. Die neuen Biblischen Geschichten Für die Anmeldungen von Sommerfrischen und Massenquartiere haben wir kürzlich an alle uns bekannten Adressen ein Formular versandt. Wo dasselbe noch nicht beantwortet ist, da bitten wir um baldige Rücksendung. Weitere Anmeldungen von Wohnungen, die vorübergehend an Fremde zu vermiethen sind, sind uns stets erwünscht; wir bitten dazu von un serm Geschäftsführer, Herrn Hans Hinrichs-Detmold, ein Formular zu verlangen. Der Teutoburger Wald-Verein. Balzusten. Kur-Hôtel. Sonnabend, den 9. Mai cr., Abends präcis 8 Uhr, Extra-Sinfonie-Concert, ausgeführt von Mitgliedern der Kapelle des 6. Westf. Inf.=Regimentes Nr. 55, unter Leitung ihres Kapellmeisters Herrn Hubert. Entrée à Person 60 Nach dem Concert Ball. Es ladet dazu ercebenst ein W. Eigenrauch. Lippischer Turngau. Die 38. Vorturnerlehrstunde findet am Sonntag, den 10. d.., Nachmittags 2½ Uhr in der Turnhalle zu Detmold statt. Preis geb. 65 Pf. sind vorräthig in der Hinrichs schen Hotbuchhandlung in Detmold u. Lemgo. in Gold und Silber für Herren u. Damen, neue und gebrauchte. W. Remmert. Seiterewbasser von Dr. Brandes in Salzuflen und Harzburger Sauerbrunnen. Niederlage bei h. E. Plesmann. 9 Tage. Emser Catarrh- Pasten. Neues Präparat mit Emser Quellsalz gegen Husten und Heiserkeit. Verbinden vorzügl. Wirkung mit angenehmem Geschmack und haben sich in kurzer Zeit Weltruf erworben. Verpackt in runden Schachteln à 25 und 40 J. Zu haben bei Herrn S. H. Knie in Salzuflen. Einerst. Haus f. Bordeaux=Weine u. Cognacs verlangt ehrenw. u. tücht. Agenten u. Reisende f. jeden Distrikt Deutschlands. 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