Die„Lippische Landes=Zeitung erscheint mit Ausnahme der Sonn= und Festtage täglich und werden in derselben die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsblattes für das Fürstenthum Lippe in besonderer Rubrik veröffentlicht. Redaction u. Expedition: Detmold, Leopoldstraße Nr. 117. Abonnementspreis für das Vierteljahr. In Detmold 2 Mark 25 Pf., auswärts durch die Pesbezogen 2 M. 60 Pf.,— mit Bestellgeld 3 M. Inserate werden mit 12 Pf. für den Raum der einsechen Corpus=Spaltzeile berechnet. F 19. Dienstag, 13. Januar. 1800. Deutscher Reichstag. Sitzung vom 12. Januar. Präsident v. Wedell=Piesdorf eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 20 Minuten. Die Tribünen sind gefüllt, die Plätze des Hauses gut besetzt. Am Tische des Bundesraths: Kriegsminister Bronsart v. Schellendorff und mehrere Kommissarien.— Das Haus tritt in die Tagesordnung ein. Zweite Berathung derjenigen Positionen des Etats der Verwaltung des Reichsheeres, welche der Budgetkommission zur Vorberathung überwiesen waren. Zunächst wird ein Antrag des Abg. Richter(Freis.) dem Vorschlage der Budgetkommission gemäß abgelehnt, wonach die Rationen für Generäle und Offiziere vermindert werden sollten, dagegen eine Resolution angenommen, wonach die Regierung aufgefordert wird, die Frage der Rationenverminderung in Erwägung zu ziehen.— Kriegsminister Bronsart v. Schellendorff bekämpft diese Resolution, während Richter(Freis.) und Huene(Centr.) sie befürworteten. Bei dem Titel Generalstabsarzt und drei ärztliche Referenten, werden von den angesetzten Gehaltsbezügen 1500 M gestrichen. Der Kriegsminister bat um deren Bewilligung. Abg. Richter erklärte, er sei einer solchen nicht abgeneigt, aber müsse gegenwärtig, wo hier eine Mischung von Hof= und Staatsämtern bestehe, bei der Ablehnung verharren. Beim Kapitel Militärgeistlichkeit“, wird eine Resolution angenommen, worin die Regierung um Gleichstellung der Militärgeistlichen beider Konfessionen hinsichtlich der Gehaltsverhältnisse, wie der sonstigen militärischen Stellung ersucht wird.— Abgeordneter Letocha(Centrum) zog seinen, der Resolution entgegenstehenden Antrag, zurück. Beim Kap.„Höhere Truppenbefehlshaber“ wird ein Landwehr-Brigadekommandeur für Berlin, sowie das Landwehr-Brigadekommando daselbst mit 10,872 M gestrichen. Abg. Richter(Freis.) beantragte auch, den für die Führung der Geschäfte des Bezirkskommandos in Aussicht genommenen Obristen zu streichen, da er fürchtet, daß man allmählich alle diese Kommandos mit aktiven statt mit Landwehr=Offizieren besetzen werde.— Beim Kapitel„Gouverneure, Kommandanten und Platzmajoren entspinnt sich eine längere Debatte.— Abg. v. Vollmar(Soz.=Dem.) bringt die Verbote zur Sprache, wonach den Soldaten der Besuch gewisser Wirthschaften untersagt wird. Man drohe seitens der Polizei den Lokalbesitzern mit dieser Sperre, wenn sie ihr Lokal zu großen Versammlungen hergeben. — Kriegsminister Bronsart v. Schellendorf: Diese Befehle ergehen nach gründlicher Erwägung; sie find nöthig, um politische Agitationen aus der Armee fern zu halten.— Abg. Richter bringt einen Vorfall aus Lauenburg zur Sprache, wo der Offizier bei einer Kontrolversammlung eine ¾ stündige politische Rede hielt. — Abg. Schott(Volksp.) rügt ebenfalls die Lokalsperre und bittet den Minister, eine mil dere Praxis ein zuführen.— Abg. v. Helldorff(.) findet die Beschwerden nicht begründet. — Kriegsminister Bronsart v. Schellendorff findet nichts Unrechtes daran, wenn bei den Kontrolversammlungen die Leute darauf aufmerksam gemacht werden, daß Alles, was der Kaiser thue, zum Besten des Landes sei.— Abg. v. Hammerstein(Kons.) findet die ganze Beschwerde unbegründet; wie soll man aus einer ¾ stündigen Rede entnehmen, ob darin etwas Unzulässiges gesagt sei oder nicht.— Abg. Dr. Möller(Freis.) bemerkt, daß ein ganz ähnlicher Fall in Königsberg stattgefunden habe, der dort die größte Entrüstung hervorrief.— Abg. Saro(Kons.) bestreitet, daß der Königsberger Fall Entrüstung hervorgerufen.— Abg. Dirichlet(Freis.) und Richter behaupten das Gegentheil.— Abg. Saro(Kons.) meint, Herr Richter hätte von seinen Wahlhausirern in Königsberg sich leicht das Gegentheil bestätigen lassen können.— Das Haus nimmt eine Resolution an, die Regierung zu ersuchen, in Erwägung zu ziehen, ob und welche Kommandantenstellen als künftig wegfallend zu bezeichnen sein dürften.— Hierauf vertagt sich das Haus. Nächste Sitzung Dienstag 1 Uhr. Tagesordnung: Nachtragsetat(Dampfbarkasse für Kamerun) und Fortsetzung der Etatdebatte. Schluß 5 Uhr. Deutsches Reich. * Berlin, 11. Januar.(Der auf die Börsensteuer bezügliche Antrag des Abg. Oechelhäuser) wird, wie man der„Nat.=Ztg.“ schreibt, unverzüglich der nationalliberalen Fraktion zugehen, in deren Namen er später eingebracht werden soll. Der beantragte Gesetzentwurf steht auf dem Boden des Schlußnotenzwanges unter Beseitigung des gesammten Kontrolapparats, den das Projekt des Abg. Wedell=Malchow in das Leben rufen will. Der Entwurf würscht ferner an Stelle der Prozentualsteuer Fixstempel in verschiedenen Abstufungen. Sodann schlägt er Rekurs gegen die Strafbestimmüngen an richterliche Entscheidung vor. Schließlich wird an den Börsenplätzen die Mitwirkung der Handelskammern für die Durchführung des Gesetzes in Anspruch genommen. *—(Zur Kolonialpolitik) Man sieht dem Erscheinen weiterer Aktenstücke über die Kolonialpolitik (Fortsetzungen des Weißbuches) in den nächsten Tagen entgegen. Man nimmt an, daß ein Theil der zu veröffentlichenden Aktenstücke durch die heutigen Mittheilungen des Fürsten Bismarck im Reichstage bekannt geworden ist. *—(Die Getreidezolldebatte.) Die vom Reichskanzler in der recht unerwartet entstandenen Getreidezolldebatte vom 8. d. M. im Reichstage abgegebene Erklärung beseitigt jeden Zweifel darüber, ob der Bundesrath die Initiative zur Erhöhung der bestehenden Zollsätze ergreifen werde oder nicht. Nach der Versicherung des Reichskanzlers werden die verbündeten Regierungen allerdings eine solche Vorlage an den Reichstag bringen, und da die Ankündigung einer solchen Maßregel doch wohl in enger Verbindung mit dem Schritte selbst steht, läßt sich annehmen, daß sich der Reichstag noch in der laufenden Session, vielleicht in sehr naher Zeit, mit einer solchen Vorlage zu beschäftigen haben wird. Noch in anderer Hinsicht aber war die Erklärung des Reichskanzlers bemerkenswerth. Alle seine Ausführungen liefen darauf hinaus, daß der Getreidebau in Deutschland bei den jetzigen Preisen nicht bestehen könne, daß speziell der Weizenbau bei dem gegenwärtigen Stande der Weizenpreise unmöglich sei und hierfür durch Einführung höherer Zölle Abhülfe geschaffen werden müsse. Mit dieser Argumentation ist von vornherein gerade das zugegeben, was bisher von offiziöser Seite und von agrarischen Kreisen, zum Theil bis in die neueste Zeit, hartnäckig bestritten worden. Nach den Worten des Reichskanzlers kann der Zweck der erstrebten Zollerhöhung nur eine Steigerung der Getreidepreise sein; auf eine künstliche Vertheuerung des Getreides durch Zölle läuft die Maßregel hinaus, welche angeblich der Wohlfahrt des ganzen Landes dienen soll. Für die Gegner der geplanten Erhöhung wird dieses Zugeständniß in dem weiteren Kampfe jedenfalls von recht hohem Werthe sein. Was im Uebrigen, bemerkt die„Magdeburger Zeitung“, den Hinweis auf die für den deutschen Getreidebau ruiniösen Getreidepreise anlangt, so bleibt doch wohl vor Allem zu eiwägen, ob es denn mit den Interessen des ganzen Brod konsamirenden Volkes vereinbar ist, um der exzeptionell niedrigen Preise eines Jahres willen sofort und auf lange Zeit hinaus eine Vertheuerung des Brodes durch höhere Zölle zu schaffen. Daß aber die gegenwärtigen Preise ganz außergewöhnlicher Art sind, dafür hat gerade der Landeskalturrath für das Königreich Sachsen, welcher in einer Petition den Reichstag um Erhöhung der Zölle auf alle land= und forstwirthschaftlichen Produkte ersucht, ein vortreffliches Zahlenmaterial beigeEine schöne Frau. Roman von A. Lütetsburg. (23. Fortsetzung.) Frau v. Loschwitz saß in der Weinlaube und erfreut sich des herrlichen Abends. Am Morgen hatte sie einen Brief erhalten und erwart#te nun Frau v. Heydens Ankunft stündlich. Während Rhoda noch daran dachte, wann dieselb erfolgen würde, hörte sie unmittelbar in ihrer Nähe das Rauschen eines Gewandes, und der Kies knisterte unte leichten elastischen Schritten. Gleich darauf verdunkelt ein Schatten den Eingang der Laube und im nächsten Augenblick hatte Frau v. Heyden ihre Arme um Rhodo geschlungen und bedeckte das Gesicht mit Küssen. Rhoda, mein Liebling, wie freue ich mich, Dich wieder zu sehen!“ jubelte sie.„Bist Du nicht glücklich?“ Sie noch nicht erwartet.. überrascht. Ich hat #ht erwallt“, stammelte Rhoda verwirrt, „Um so besser, mein Kind, aber eine Bitte gestatt mir in dieser Stunde. Du darfst mich nicht mehr Dein Mama nennen,— ich will es thatsächlich nicht meh sein. Deine treue Freundin bin ich, die Dich hegen und pflegen will, bis Du wieder gesund bist.“ „Ich bin gesund, Maman, entgegnete Rhoda, nach dem sie sich gefaßt.„Der Doktor will nur einen Rück fall verhindern und darum bin ich in Meran. Ich habhier nicht nöthig, mich an Vergnügungen irgend welcher zu betheiligen. Inmitten dieser erhabenen Ruh der Natur mit ihrer unvergleichlichen Schönheit, da kang ich genesen, um dann mit erneuten Kräften an die Arbeit zu gehen.“ Rhoda hatte versucht, einen scherzenden Ton anzuschlagen, und es war ihr besser gelungen, als sie gedacht. Frau v. Heyden war schon im ersten Moment vollständig über Rhodas Gefühle getäuscht. „Noch immer diese Antipathie gegen Geselligkeit, Kleine?“ fragte sie scherzend.„Nun, wir wollen es einmal überlegen, ob diese Einsamkeit in der That ein so vorzügliches Mittel ist, Dich zu kuriren. Ich war seither anderer Meinung. Doch komm, führe mich in das Haus— ich bin begierig, das Rest kennen zu lernen, wo Du Dich eingenistet hast.“ Beide Frauen schritten dem Hause zu. Frau v. Heyden fand Alles klein und beengend, konnte aber doch nicht umhin, zu gestehen, daß Kurt keine bessere Wahl hätte treffen können. „Wir werden hier recht augenehme Tage verleben, Rhoda“, sagte sie, als sie wieder in das Zimmer trat, nachdem sie ihren Reiseanzug mit einem anderen vertauscht.„Vorübergehend wird uns mein Verlobter auch noch besuchen, da er gleichfalls einen großen Theil seines Urlaubs in Tirol zu verleben gedenkt. Warst Du nicht überrascht, Rhoda?“ Hätte nicht die eingetretene Dämmerung jedes genauere Unterscheiden unmöglich gemacht, es würde Frau v. Heyden wohl nicht verborgen geblieben sein, wie tief diese Frage Rhoda berührte. So aber sah sie nicht das Erbleichen des jungen Weibes, sie sah nicht, wie Rhoda die kleine Hand fest zusammenballte und die rosigen Lippen aufeinander preßte. „Nein, Mama— ich war nicht durch die Nachricht überrascht“, sogte sie dann mit großer Ruhe. „Du hattest davon gehört, Kind?“— Unmöglich!“ „Nicht gehört Mama, aber ich ahnte immer, daß es so kommen würde.“ Frau v. Heyden suchte in Rhodas Zügen zu lesen, aber die Dämmerung hinderte sie in ihrem Vorhaben. Es war ihr, als habe die Stimme ihrer Stieftochter niemals einen harten, rauhen Klang gehabt, und in diesem Augenblicke war sie gewiß recht scharf gewesen. Sie wollte nun auch nicht weiter forschen, um jede etwaige peinliche Erörterung zu vermeiden. Schon am folgenden Tage aber konnte Frau v. Heyden der Wechsel in Rhodas Wesen nicht verborgen bleiben. Sie hatte nicht daran gedacht, die junge Frau sehr verändert zu finden, und wie es ihr ernst mit der Absicht war, Rhoda zu hegen und zu pflegen, so war niemals der Gedanke in ihr wach geworden, daß man ihre Pflege nicht einmal annehmen würde. Als Frau v. Heyden am folgenden Morgen in den kleinen Salon trat, um mit Frau v. Loschwitz das Frühstück einzunehmen, fand sie nur deren Kammerfrau. „Die gnädige Frau lassen sich entschuldigen“, sagte Nell. Der Herr Doktor haben der gnädigen Frau möglichste Ruhe und Stille empfohlen, und da wollen dieselbe auf ihrem Zimmer bleiben. Das Diner möchte Frau v. Loschwitz mit der gnädigen Frau v. Heyden um 5 Uhr gemeinsam im blauen Salon einnehmen. Frau v. Heyden war im ersten Augenblick von dieser unerwarteten Ansprache so überrascht, daß sie keine Entgegnung fand. Im nächsten aber hatte sie sich schon gefaßt; sie ließ sich nicht so leicht von einem Vorhaben abbringen. „Sagen Sie der gnädigen Frau, ich würde mir erlauben, mit auf ihrem Zimmer zu frühstücken, falls es sie in ihrer Gewohnheit stören sollte, hierher zu kommen“, sagte sie zu der Kammerfrau. „Verzeihen, gnädige Frau— ich möchte Frau v. Loschwitz nicht stören. Sie hat mir strengen Befehl gegeben, nicht vor 3 Uhr wieder zu kommen.“ (Fortsetzung folgt.) bracht. Darnach stellte sich auf Grund der Marktbezw. Produktenbörsen=Notirungen in Dresden der Selbst aus dieser von streng agrarischen Kreisen gelieferten Zusammenstellung ergiebt sich, daß der Weizenpreis in den letzten Jahren keineswegs durchweg auf einem ausnahmsweise niedrigen Stande verharrt hat. Im Gegentheil ist der Preis in den Jahren 1880 und 1881 noch weit über den Durchschnittspreis der Jahre 1864—65 hinausgegangen. Das Jahr 1882 hat dagegen einen Rückgang gebracht, aber erst im Jahre 1883 tritt ein auffälliges Sinken ein und vollends erst in der zweiten Hälfte des Jahres 1884 entwickelt sich ein ungewöhnlich niedriger Preisstand. Kann aber auf eine solche, kaum ein halbes Jahr hindurch beobachtete Erscheinung hin der deutsche Weizenproduzent ohne Weiteres eine hohe Besteuerung des fremden Weizens mit Recht fordern? Giebt es überhaupt irgend ein Gewerbe, welches aus den Erfahrungen von ganzen sechs Monaten sofort den Anspruch auf einen bisher nie erreichten Zollschutz herleiten könnte? Es würde doch wahrlich ganz anderer Gründe als eines theilweise verlustbringenden Preisstandes von einigen Monaten bedürfen, um eine Maßregel zu rechfertigen, welche auf Jahrzehnte hinaus unser wirthschaftliches, politisches und soziales Leben auf das Verhängnißvollste beeinflussen könnte. * Berlin, 12. Januar.(Prinz August von Württemberg) ist vorgestern bei der Hofjagd in Zehdenick von einem leichten Schlaganfall betroffen worden. * Hannover, 10. Januar.(Historisches Fest.) Für die zweite Hälfte der Wintersaison ist in unseren Künstlerkreisen ein„historisches Fest“ geplant. Nach dem von der Festdirektion des Künstlervereins mitgetheilten, vorläufig festgestellten Programm verspricht das Fest ein überaus großartiges und künstlerisches zu werden. Aehnlich wie auf dem in schönster Erinnerung stehenden„Hoflager Barbarossa's in Goslar“ vor fünf Jahren, ist für den diesjährigen„St. Johannistag anno 1600“, auf welchem Hannovera gehuldigt und ein getreues Bild des kraftvollen, fröhlichen Bürgerlebens im 16. Jahrhundert vor Augen geführt werden soll, eine Theilnehmerschaft von 1200—1500 Personen in Aussicht genommen. Spiele, Aufzüge und Quadrillen werden von etwa 500 Mitwirkenden darzustellen sein, wobei vorzugsweise auf die aktive Betheiligung aller hiesigen Künstlerkreise gerechnet ist. Vereinsmitglieder arbeiten bereits fleißig an der Anfertigung von Dichtungen und Kompositionen für die Festspiele; die zahlreichen Rollen in denselben werden wieder den ersten fingenden, spielenden und musizirenden Kräften unserer Stadt zufallen. * Arnsberg, 8. Januar.(Steigerung des Fremdenverkehrs.) Auf Anregung einzelner Bürger war auf gestern zu einer Versammlung auf dem Börsengarten eingeladen, in welcher die Frage besprochen werden sollte, was zur Hebung unserer hiefigen Verhältnisse nach den verschiedensten Seiten hin aus dem Schoße der Bürgerschaft selbst, insbesondere zur Steigerung des Fremdenverkehrs in unserer prächtig gelegenen Stadt mit ihrer herrlichen Umgegend geschehen könne. Die Versammlung war aus allen Schichten der Bevölkerung sehr zahlreich besucht; die geräumige Halle des Börsengartens veimochte die Erschienenen kaum zu fassen. In einem näheren Bericht über die Besprechung dieser Angelegenheit in dem Central=Volksblatt, dem wir vorstehendes entnehmen, heißt es schließlich: Nachdem Herr Konditor Wolter, welcher die Versammlung eröffnete, kurz den Gegenstand der beabsichtigten Besprechungen dargelegt, nahm Herr Dr. Frhr. v. Schleinitz das Wort, begrüßte freudig die Anregung der für Arnsberg gewiß wichtigen Frage und empfahl behufs geordneter Prüfung der Angelegenheit, ein Komité von etwa 10 bis 20 Mitgliedern aus allen Berufsklassen zu wählen, verhehlte sich nicht die Schwierigkeiten, welche die praktische Gestaltung des angeregten Gedankens böte und trug seine Bedenken vor, wie weit Arnsberg auch als ein dauernder oder längerer Aufenthaltsort für Leidende zur Herstellung ihrer Gesundheit sein könne. Herr Sanitätsrath Kreisphysikus Dr. Liese begrüßte imgleichen sehr sympathisch die Anregung des besprochenen Gedankens und sprach eingehender über die vortrefflichen sanitären Eigenschaften unserer so außerordentlich waldreichen Gegend; betonte unter Parallele mit dem bekannten Kurort Honnef oberhalb Bonn die geschützte Lage unserer Stadt und deren näherer Umgebung. Nachdem Herr Dr. Frhr. v. Schleinitz der allgemeinen Befriedigung über den Verlauf der Versammlung Ausdruck gegeben, wurde mit dem Rechte der Koopiation ein Komité gewählt. * Wiesbaden, 10. Januar. Zu Ehren des hier anwesenden Afrikaforschers Stauley) veranstaltete der hiesige Kolonialverein ein Festbanket, bei welchem folgendes Telegramm an den Reichskanzler Fürsten Bismarck abgesendet wurde: „Zur Stanleyfeier in Wiesbaden festlich versammelte Angehörige verschiedener Nationen begrüßen Ew. Durchlaucht und drücken den Wunsch aus, es möge Ihnen gelingen, die in Berlin tagende Congo=Konferenz zu Zielen zu führen, welche den Interessen der Civilisation entsprechen.“ * Leipzig, 10. Januar.(Schenkung.) Kommerzienrath v. Zimmermann, jetzt in Berlin, hat der Stadt Chemnitz eine halbe Million Mark zur Verfügung gestellt für den Fall, daß die Stadt sich entschließen könne, aus den Mitteln dieser Stiftung eine Naturheilanstalt, gegebenen Falls verbunden mit einer Lehranstalt für Naturheilärzte, zu errichten. Es ist zu dem Zweck eine Fläche für nahezu 100,000 K erwerben worden und Aussicht vorhanden, daß die Betheiligten sich über die Bedingungen der Gründung dieser Anstalt einigen.— Der große fiskalische„Küchwald“ bei Chemnitz ist durch Kauf an die Stadt übergegangen und die königliche Forstverwaltung daselbst aufgehoben worden. Die bisher von derselben innegehabten Räume des sogenannten Schlosses, in dessen unteren Räumen sich zur Zeit noch ein Restaurant befindet, werden in Folge dessen möglicherweise auch an diese Stadt veräußert werden. Schloß Chemnitz war ehemals ein Benediktinerkloster und als solches schon 1125 gegründet und von Kaiser Lothar 1143 mit einem öffentlichen Markt begabt. Im 15. Jahrhundert gehörte dem Kloster fast die Hälfte der Umgebung von Chemnitz in einem Umfang von fast zwei Meilen. Unter Hilarius von Rehberg, der seit 1522 Abt des Klosters war und Luthers Lehre zuneigte, ward das Kloster 1545 aufgehoben und in ein Kammergut verwandelt. Das nunmehrige sogenannte Schloß, das schon vorher in der Zeit zwischen 1515 und 1525 errichtet worden war, hat im Laufe der Zeit wiederholte Erweiterungen erfahren. Es ist der höchst und schönst gelegene Punkt von ganz Chemnitz und der Hauptwallfahrtspunkt für die dortige Bevölkerung wie für jeden Fremden, der das sächsische „Manchesteru besucht. Frankreich. * Paris, 10. Januar.(Aeußerungen der Presse über die Freisprechung der Madame Hugues.) Sämmtliche Blätter enthalten Leitartikel über die Freisprechung der Madame Clovis Hugues. Vielfach wird die Ansicht ausgesprochen, die Freisprechung beweise die Nothwendigkeit der Revision des Strafgesetzes, weil die Geschworenen gezwungen gewesen seien, die Schuldfrage zu verneinen, indem sonst mindestens eine Verurtheilung zu fünf Jahren Zuchthaus gegen die Angeklagte hätte erfolgen müssen. Im„National“ erklärt es dagegen der republikanische Publizist Hector Pessard für seine Pflicht, angesichts dieses widerlichen Schauspiels, dem wir beiwohnen, ohne Umschweife eine energische Reform der Gesetze über die Presse, über das Versammlungsrecht, sowie über die Geschworenen zu fordern und dadurch die Möglichkeit für die Gesellschaft zu erlangen, sich gegen diese Verbrecher zu vertheidigen, welche mit dem Eisen tödten oder mit der Feder morden. Italien. * Rom, 11. Januar.(Der Senat) hat heute den Gesetzentwurf über die gesundheitlichen Maßnahmen für Neapel mit 96 gegen 21 Stimmen angenommen. Britisches Reich. * London, 11. Januar.(Graf Münster; „British Congo=Company.“) Der„Observer: meldet, der Botschafter Graf Münster hat sich gestern nach Sandringham begeben, um dem ältesten Sohne des Prinzen von Wales anläßlich seiner Mündigkeitserklärung den schwarzen Adlerorden zu überreichen. — Der„Pall Mall Gazette“ zufolge hat sich eine Gesellschaft unter dem Titel„British Congo=Company“ mit einem Grundkapital von einer halben Million Pfd. Sterl. gebildet. Im Verwaltungsrathe befindet sich Jakob Bright Houldsworth. dem Fürstenthum Lippe und Umgegend. * Detmold, 13. Januar.(Rudolf Bugge j) In der gestrigen Generalversammlung des Turnvereins gedachte vor Eintritt in die Tagesordnung der Vorsitzende des am 20. Dezember in Kamerun gefallenen Marinesoldaten Bugge. Bugge war der zweite Sohn des Steuerkontroleurs Bugge hierselbst und bis zu seinem Eintritt in die Marine, im Frühjahr vorigen Jahres, ein sehr beliebtes und tüchtiges Mitglied des hiefigen Turnvereins, in welchem er zuletzt das Amt eines Vorturners bekleidete. Seiner körperlichen Kraft und Gewandtheit verdankt er wohl die schnelle Ausbildung, so daß er nach kaum viermonatlichem Dienst dem Geschwader zugetheilt werden konnte; seinem ganzen Wesen nach wird er mit großer Entschlossenheit der Gefahr entgegengegangen und so der Ecste geworden sein, der für die Ehre und Größe des Vaterlandes in fernen Landen sein Leben eingesetzt hat. Hier wird ihm bei seinen Freunden wegen seiner Biederkeit und Treue eine herzliche Erinnerung gewahrt bleiben. * Detmold, 13. Januar.(Im Februar kein Neumond!) Eine derartige Erscheinung kehrt in diesem Jahrhundert nicht wieder, sondern erst im Jahre 1904, da nur alle 19 Jahre ein solcher Fall eintritt. * Detmold, 10. Januar.(Einjährig=Freiwilligen=Prüfung.) Der nächste Term'n zur Prüfung der Freiwilligen zum einjährigen Militairdienst findet an einem noch näher zu bezeichnenden Tage im Monat März d. J. statt und haben die Aspiranten die nothwendigen Papiere bis zum 1. Februar d. J. bei der Prüfungskommission für Einjährig Freiwillige in Minden i. W. einzureichen. Dem Gesuch sind beizufügen: ein Geburtszeugniß; ein Einwilligungsattest des Vaters oder Vormundes mit der Erklärung über deren Bereitwilligkeit und Fähigkeit, den Freiwilligen während einer einjährigen aktiven Dienstzeit zu bekleiden, auszurüsten und zu verpflegen; ein Unbescholtenheitszeugniß, welches für Zöglinge an höheren Schulen(Gymnasien, Realschulen, Progymnasien und höheren Bürgerschulen) durch den Direktor der Lehranstalt, für alle übrigen jungen Leute durch die Polizei=Obrigkeit oder ihre vorgesetzte Dienstbehörde auszustellen ist; etwaige Schulzeugnisse, sowie ein von ihnen selbst geschriebener Lebenslauf. * Hameln, 10. Januar.(Wasserleitungsfrage.) Nachdem die für unsere Stadt so bedeutungsvolle Wasserleitungsfrage längere Zeit ganz geruht hatte, wurde dieselbe gestern in einer von mehreren angesehenen Bürgern berufenen und von etwa 200 Hausbesitzern besuchten Versammlung noch einmal auf das eingehendste verhandelt. Wie der Mühlenbesitzer Meyer in längerer Rede auseinandersetzte, sind sämmtliche Vorarbeiten zu der Anlage gemacht, und es kommt daher jetzt darauf an, daß die Bürgerschaft feste Stellung zu dem jekte nimmt. Nach der Bauofferte des Herrn Scheven aus Bochum sollen am rechten Weserufer oberhalb der Stadt in dem dort befindlichen Kieslager Brunnen und Pumpwerke angelegt, das gewonnene gute, nur etwas kalkhaltige Wasser unter dem Bett der Weser hindurch auf die halbe Höhe des Klütberges gepumpt und aus dem dort in der Nähe des Kleinschmidt=Denkmals anzulegenden Reservoir in alle Theile der Stadt, in die am linken, wie die am rechten Ufer gelegenen geleitet werden. Der Wasserdruck würde in Folge dessen ein sehr starker werden und es würde nur der Anlage vieler Hydranten bedürfen, um Feuerspritzen fast ganz unnöthig zu machev. Die Kosten der ganzen Einrichtung find auf etwa 180000 M berechnet. Herr Scheven macht nun der Stadt mehrere Vorschläge, von denen der Redner denjenigen anzunehmen empfiehlt, wonach der Baumeister das ganze Werk auf eigene Kosten und eigene Gefahr herzustellen unternimmt, und unter der doppelten Bedingung, daß die Stadt auf erste Hypothek einen Theil der Bausumme herleiht und daß dieselbe mit einem Aufschlag von 15 pCt. zu den Herstellungskosten das Werk übernimmt, sobald sich nachweisbar das Anlagekapital mit 5 pCt. verzinst. Die warme Befürwortung des Projekts von Herrn Meyer und Herrn Scheven, der selbst der Versammlung beiwohnte, gab zu einer erregten Debatte Anlaß. Die Gegner der Anlage gaben theils ihrer Ueberzeugung Ausdruck, daß das Wasser der Brunnen der Stadt viel besser sei, als es gewöhnlich gemacht werde, und ließen sich in ihrer Behauptung selbst nicht durch die höchst ungünftigen Angaben der in der Versammlung anwesenden Chemiker irre machen, welche das Wasser vieler Brunnen untersucht hatten; theils wiesen sie darauf hin, daß eine Wasserleitung zwar etwas sehr Angenehmes und Nützliches, aber ein Luxus sei, den sich eine kleine Stadt nicht erlauben dürfe, zumal da eine Wasserleitung immer auch eine Kanalisation nöthig zu machen pflege. Schließlich wurde eine von Herrn Meyer verlesene Resolution, in welcher die städtischen Kollegien gebeten werden, die oben angegebene Bauofferte anzunehmen und dadurch den Beginn des Baues zu beschleunigen, mit erheblicher Majorität angenommen. Demnächst werden nun Magistrat und Bürgervorsteher die Angelegenheit zu berathen und eine definitive Entscheidung herbeizuführen haben. Driburg, 9. Januar.(Zusammenstoß von zwei Eisenbahnzügen.) Zwischen hier und Brakel hat heute Nachmittag ein Zusammenstoß eines Güterzuges mit einem Materialzuge stattgefunden. Der kurz nach 2 Uhr von Brakel nach hier fahrende, meist leere Wagen führende Güterzug mußte wegen Dampfmangels auf freier Strecke halten, ehe er die Blockstation passirt hatte. Station Brakel hat nun, da schon längere Zeit nach Abfahrt des Güterzuges verflossen war, ohne Gewißheit zu besitzen, daß die Strecke frei sei, einen Materialzug nach hier abgelassen, vor welchem zwei Maschinen sich befanden. Der Führer des letzteren Zuges hatte, weil der Güterzug durch eine Kurve maskirt stand, keine Ahnung von dem auf der Bahn befindlichen Hinderniß und fuhr auf den Güterzug mit voller Kraft auf. Verschiedene Wagen wurden beschädigt, einige hatten sich hoch gestant. Von dem Personale ist der eine Lokomotivführer verletzt und in das Lazareth nach Paderborn geschafft worden. Derselbe wurde durch die Gewalt des Anpralls von der Maschine geschleudert und soll mit der Brust auf einen Kilometerstein aufgeschlagen sein. Das Gleis ist gesperrt, doch soll dasselbe bis zum Abend für den Verkehr wieder freigegeben werden können. * Soest, 7. Januar.(Einen großen Bertrauensbruch) beging der Kommis Salomon Sommer aus Sassendorf, seit zehn Jahren im Eisenberg'schen Geschäft hier thätig; bis jetzt sind ca. 8000# Wechselfälschungen ermittelt. Auch soll der S. bedeutende Summen baaren Geldes unterschlagen haben, so daß die Gesammtsumme sich auf 45—50,000 u belaufen dürfte. Die Staatsanwaltschaft hat bereits telegraphisch Haftbefehle gegen den seit dem 2. Januar flüchtigen S. erlassen. Für die durch Todesfälle schon schwer heimgesuchte Eisenberg'sche Familie ist dieses Unglück ein herber Schlag.(S..) Vermischtes. * Fulda, 5. Januar.(Zwei schwere Verbrechen) gegen das Leben beunruhigen die Gemüther unserer altehrwürdigen Bonifaziusstadt. Während am .ihnachtsfeste in einer am Petersberge zwischen.vi listen und Militär entstandenen Schlägerei ein Husar Ramens Joseph Uebelacker aus Almendorf todtgeschlagen wurde, haben am Abend des Neujahrsfestes zwei Civilpersonen aus hiesiger Stadt einen Artilleristen überfallen und ermordet. Man nimmt an, daß Eifersucht bei beiden Verbrechen im Spiele ist, und daß die Ermordung des Artilleristen mit dem am Weihnachtsfeste erfolgten Todtschlag des Husaren im Zusammenhange steht, wenigstens haben die bisherigen Ermittelungen die Annahme eines Racheaktes bei dem zweiten Falle bestätigt. Es sind denn auch schon, wie der„Hannov. Kur. berichtet, zwei hierselbst bedienstete Burschen, Joseph Walter von Hattenhof und Wilhelm Hartung aus Dipperz, unter dem dringenden Verdacht der Thäterschaft verhaftet worden. Der ermordete Kanonier heißt Heinrich Pitsch und ist aus Kassel gebürtig. Nähere Einzelheiten muß die Untersuchung ergeben. * * Hildesheim, 10. Januar.(Brände.) Wie man der„Hild. Allg. Ztg. meldet, ist gestern früh die Zuckerfabrik zu Gr. Lafferde von einem Brande heimgesucht worden; der Lagerboden mit 25,000 Ctr. Zucker ist zerstört, die Fabrikräume sind wenig beschädigt.— In Einbeck hat es in drei Tagen dreimal gebrannt. Man nimmt an, daß Brandstifturg vorliege. * * * Schmalkalden, 5. Januar.(Kindersegen.) ein gewiß seltenes Vorkommniß muß es bezeichnet werden, wenn eine Familie in einem Kalenderjahr mit einem Zuwachs von fünf Sprößlingen erfreut wird, ein Kuriosum, welches thatsächlich in die hiesigen Annalen hat verzeichnet werden können. Grade der letzte Tag des verflossenen Jahres bescheerte einer Familie hierselbst ein wunteres Zwillingspaar; dies ist wohl an und für sich kein seltener Fall, das Merkwürdigste aber bei der Sache ist, daß das hiesige Standesamt bereits im Februar desselben Jahres in sein Register die Geburt von Drillingen in derselben Familie einzutragen hatte.(C..) * Frankfurt, 3. Januar.(In der gestrigen Strafkammersitzung) hatte sich der Landesstallmeister des Großherzogs von Hessen, Ferdinand von Willich, wegen Thierquälerei zu verantworten. Der in Darmstadt wohnende Angeklagte hatte am 18. August d. J. gelegentlich des Herbstmeetings des rheinischen Rennvereins auf dessen Sattelplatz am Forsthause sein Pferd durch Schläge mit dem Stocke auf das Maul in groher, Aergerniß erregender Weise öffentlich mißhandelt", wie die Anklage sagt. Herr von Willich, der in erster Instanz freigesprochen worden, wogegen die Amtsanwaltschaft appellirte, bemerkte, sein Thier sei äußerst bösartig und daher von ihm einer eigenen Dressur unterworfen worden. Am 18. August habe es Baron von Twickel in der großen Steeple=Chase geritten, beim Nehmen des Wassergrabens habe der Gaul refufirt und das Rennen, welches er gemacht haben würde, verloren. Varaufhin habe er das Thier auf dem Sattelplatze, an einem abgeschlossenen Raume, mit seinem Bambusrohre drei= bis viermal auf das Maul geschlagen. Nachträglich habe er erst erfahren, daß das Pferd schon von dem Reitknechte geschlagen worden sei. Die Intervention eines Schutzmannes, der ihm nicht gerade höflich entgegengetreten, habe ihn übrigens alterirt. Staatsanwalt Dr. Lantz ist der Ansicht, daß der Baron den Gaul viel zu spät gezüchtigt habe, als daß letzterer noch hätte wissen können, weshalb er die Schläge erhalte. Der Beklagte erwidert, daß die Züchtigung von dem Pferde wohl verstanden worden sei. Der Schutzmann Meerenberg erklärt, er habe auf Ersuchen des höchlichst entrüsteten Publikums intervenirt. Die Folge sei gewesen, daß der Baron Willich nur noch mehr zugeschlagen. Er sei auch Kavallerist gewesen und verstehe etwas von Pferdebehandlung, diejenige, welche Herr von Willich dem Thiere habe angedeihen lassen, qualifizire sich als eine sehr rohe Mißhandlung. Staatsanwalt Dr. Lantz bemerkt in seinem Plaidoyer, das Vergehen des Beklagten sei um so unstatthafter, als die ZüchUgung des Pferdes nicht sofort nach Versagen des Sprunges stattgefunden. Das Gesicht des Pferdes sei eicht der Ort, wo man ein Thier züchtige. Die HandEng des Barons sei eive rohe Mißhandlung, die vergerniß erregt habe und öffentlich begangen worden e. Er wolle wie in erster Instanz indeß nur einen antrag auf 50 M Geldstrafe stellen. Der Gerichtshof verurtheilte Herrn von Willich wegen roher Mißhandlung seines Pferdes dem Antrage der Staatsanwaltschaft gemäß und legte ihm auch die Kosten auf. (Neue Bad. Landesztg.) Forst= und Jagdwirthschaft. * Zell a. d. Mosel, 6. Januar. Während an der Mosel dis#res ihr gewöhnliches Kleid anhat, liegen auf den und des Hunsrückens bedeutende Schneemassen bis zu * Fuß und darüber hoch. Kein Wunder daher, daß unsere Nimrode dem Schwarzwild energisch zu Leibe rücken, das auch Nier eine wahre Landplage geworden ist. Vor allen jugendlich Messhist eiger der äliesten Jäger unserer Gegend, Herr Rentner gesch#, von hier, der dieser Tage noch einen feisten Keiler seschossen hat. Seit dem Jahre 1846 hat derselbe 215 Wildschweine im Gewicht von 223 Ctr. und 50 Pfd., eine stattliche Anzahl, erlegt, wenn man bedenkt, wie wenig ergiebig die Jagd Sauen mit Hunden ist, die nicht darauf gerichtet sind. Hoffentlich wird es dem tüchtigen Nimrod vergönnt sein, noch nnchem der schädlichen Borstenträger das Lebenslicht auszublasen. Literatur, Kunst und Wissenschaft. ### Professor Dr. Karl v. Lützow von der Wiener Akademie d einen Ruf nach Stuttgart an Stelle des Professors W. Lübke, nach Karlsruhe berufen ist, erhalten. Industrie, Handel und Verkehr. * Haunover, 12. Januar.(Central=Schlacht= u. Viehhof.) (Amtlicher Bericht.) Zu heutiger Viehbörse waren aufgetrieben: 173 Stück Großvieh, 406 Stück Schweine, 49 Stück Kälber, 96 Stück Hammel. Die Preise sind: Großvieh: I. Sorte 62—66., II. Sorte 58—62., III. Sorte 53—58., für 100 Pfd. Schweine per 100 Pfd. I. Sorte 50—52., II. Sorte 47—50., III. Sorte 44—47 M. Kälber per Pfd. I. Sorte 75 Pf, II Sorte 70 Pfg., III. Sorte 65 Pfg. Hammel per Pfd. 60 bis 63 Pfg.(Alles Schlacht gewicht.) Der Handel war ziemlich. Berliner Kurse vom 12. Januar. Deutsche Fonds. Deutsche Reichs-Anl. 4½% Preuss. kons.„ *"„„„„ 3½„ Staatsschuldsch. 4" Ostpr. Pfdbr. 3½, Pomm.„ 41** 11n%„ 2 4„ neue Posen.„ „ Westfäl.„ 4„ Westpreuss.„ 4% Rhein.-Wstf. Rtnb. 103,60/4½% Brem. 74er Anl.—.— 102,90 99.80 101.90 99 80 101,90 101.50 101.80 102— 102.20 4% 4 4 80er Bad. Präm. Baier. 102,80 130 90 133,90 Braunschw. 20 Thlr.Loose 95,90 3½% Köln-Mind. Loose—. Kurhess. 40Thlr.Meining. 4„ 3% Oldenburger„ 3½% Preus. PrämienOblig Ausländische Fonds. 4½% Oesterr. Silberrente J/J. 4½„„ Papierrente M/N 4„„ Goldr. 5„„ 60r Loos. Oesterr. 64er Loose 5% Russ. Stieglitz VI. Ser. 62er Anl. 71er„ ..„ 75er„ 5„„(7er„ 4„„ 80er„ 5„„ III Orient. Anl. 5% Russ. Prämien 66 „ 5„ 4½ 92 69.30 68.50 87.25 120.80 300,90 91.05 97,10 97.20 89.25 99.05 82.— 64 50 139.— 5% Russ. Bodenkred. Pfandbr. 5, Gömörer„ 5„ Ital. Rente. Jersey City New-Yorker 292,25 24.75 148,20 145.— 94,10 101.50 98.— 6„ 4„ 6 5 5 Berg.-Märk. Bank 118,75 Braunschweig-Hannov. Hypoth.-Bank 70,75 Bremer Bank 108.10 Deutsche Bank 150 25 Disconto-Gesellschaft 201,90 Essener Creditanstalt 100.25 Gothaer Grundkr.-Bank 21.— „„ junge 6590 Hannover’sche Bank 112.25 Bankaktien. Raab-Grazer Präm. 95.20 Rumän. Anl. 108.— „„ 103.— „„ 98,10 " Amortisations Anleihe 92,75 4½% Schwed. 75er Anl. 103,50 6% Ung. Goldrente 79.70 4„„„ 102,10 Aachen-Mastricht Bergisch-Märkische Bresl.-Schwdn.-Freib. Dortmund-Enschede Gal. C. Ludwb.(gar.) Gotthardbahn Kronpr. Rudolf(gar.) Eisenbahn-Stammaktien. Köln. Wechslerbank Leipz. Disconto-Ges. Oesterr. Kreditanstalt Preucs. Bodenkreditb. „ Hyp. Akt.-Bk. „ Hypoth.-Vers. Ges. Reichsbank 142,75 Schaffhausen. Bankv. 87.— Westfälische Bank 92— 107,75 503— 100.60 89.— 93.25 102.— 107,10 495 50 59,90 Mainz-Ludwigshaf. Oberschlesische Oesterr. Staatsb. 58 20" Südb.(Lomb). 246.25 109.50 Rechte Oder-Uferb.—.— Rheinische—.— 75 90/Russ. St.-B.(5% gar) 132.20 Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen. %—4% F 4% Aachen-Mastricht 105.— 4½% Bergisch-Märk. I. u. II. Ser.—.— do. La. C. 96,30 do. IV. und V. Serie 103 50 do. VI. Ser. 105,75 do. VII. und VIII Serie 103.60 do. IX. Serie 101,50 Braunschweig. 4½ Köln-Mind. III. S.—— 4„„„ IV. u. V. Serie „ VI. B. 103.25 4½„ Magdb.-Halb. 103.50 4½„ Rheinische.... 103 30 Hypotheken-Certifikate. Braunsch.-Hann. 101.— 5% Prss. Centr.Bdno. 3½" 4½ 4½ 4½ 4½ 4½ a 3 Lnsab. Westb. Goldpr. steuerfrei 98,10 4½% Gal.Karl-Ludwb. 82,50 Oester. Staatsb. 500 fs. 399.50 do. v. 1874. 389.40 do. 106,10 do. Sud-Bahn 500 fs. 308.50 do. Sdb.(gar.)—.— Rudolfsb.— Ung. Ostb.(Silb.) 81.— „„(Gold) 100,10 Warsch.-Wiener III. E. 103.50 do. VI.„ 102 30 Gotthardtb. II.„ 101,75 4 4½ 5„ 4% 5„ 5„ 427 *„ „ 98 25 Deutsche(Berlin)102,50 do. 104— do. Gothaer Präm. I „„ II " rab. 110 Reilger „ Präm. „Preuss. Bodener. V. u. VI. Ser. „ Preuss. Bodener. rzb. 110 „ do. III.„ 100 „ do.„ 100 99.70 89.25 88,10 82.25 78.— 100 25 115,90 110,80 99— rsb. 100 101,60 5 de. rab. 110 114 75 4½, do.„ 100 101,50 4½, Preuss. Hypoth. Pfdbr.rzb. 120 108.— do.„ 110 109.— do.„ 100 100,40 do.„ 100 102,— 4½, Preuss. Hypoth. V. A. G. Certific. 102.— Stettiner Nat. Hyp. rzb. 100. 100 20 do.„ 110. 101,40 Schwedische 101.— 5„ 5„ 4½ 4½ 4½ Industrielle-Gesellschaften. Aachen-Höngener—.— Harpener Bergwerke Bochumer Gussstahl 128,60 Wib Bonifacius Bergwerk 64 50 Borussia„—— Donnersmarkhütte 5325 Dortm. Union St. Prior. 60.10 Egestorff’s Salzwerke 111.— Gelsenkirchen 114 50 Georg Marienh.St. Act. 47.50 Hannov. Masch.—— do. St. Prior. 72.50 Harkort Bergwerke 60.50 Albernia„ 93,75 Hörder Hütten. conv." 4250 König.- u. Laurah. 9925 König Wilhelm.... 32.— Louise Tiefbau 41 25 Nordd. Lloydaktien 120.50 Ravensberg. Spinnerei 149.60 Sächsische Maschinen 133.50 Vorwärts, Bielef.Spinn. 126 60 Westtäl.Drahtindustrie 80 25 Westf. Union St. Pricr. 9250 Marktbericht. * Bielefeld, 10. Januar. Weizen 17,—, Roggen 15,—, Gerste Ia 20,—, IIa 13.50, Hafer 16.—, Bohnen 16,—, weizen 15.—, Rüböl 59,—, Raff. Oel 62,—, Raps—.—, Kocherbsen 21,—., per 100 Kilo. * Paderborn, 10. Januar. Roggen 16,—, Weizen 17,—, Gerste 15,70, Hafer 13.20. * Berlin, 12. Januar. Weizen, per April=Mai 166,75, Juni=Juli 171 50 M. Gek.— Ztr. Roggen, per April=Mai 144.75, Mai=Juni 144,75 M. Gek. 4000 Ztr Hafer per AprilMai 140,75, Mai=Juni 141,— M. Gek.— Zir. Rävöl, loko mit Faß 51 80, ohne Faß 51,—, per April=Mai 52,50, Mai=Juni 52.70 M. Gek.— Ztr. Spiritus, loko 41.60, per April=Mai 43,50, Juni=Juli 44,60, Juli=August 45,40 M. Gek. 10,000 I. Petroleum, loko 24,—, per Jannar 23,90, Januar-Februar—.— M. Gek.— Ztr. * Neuß, 12. Januar. Weizen à 100 Kilo 1. Qualität 16,40, 2. Qualität 15.40. Landroggen à 100 Kilo 1. Qualität 14,—, 2. Qualität 13,—. Wintergerste à 100 Kilo 14,80, Sommergerste à 100 Kilo—.—, Buchweizen à 100 Kilo 1. Qualität 14,50., 2. Qualität—.—. Hafer à 100 Kilo 1. Qualität 14.20, 2. Qualität 13,70. Rübsen(Aveel) à 100 Kilo 24,50. Raps 26,—. Kartoffeln à 100 Kilo.—. Heu d 50 Kilo 3,60. Roggenstroh à 600 Kilo 22,— M. Rüböl per 100 Kilo in Partien von 100 Ztr. M. 54,50, Rüböl per 100 Kilo faßweise 56,—. Gereinigtes Oel per 100 Kilo 3 M. höher als Rüböl. Preßkuchen per 1000 Kilo M. 123,—. Kleien per 50 Kilo.— M. * Köln, 12. Januar. Weizen hiesiger 16,75, fremder 16,75, per März 17,30, per Mai 17,65 M. Roggen hiesiger 15,—, fremder 15,—, per März 14,25, per Mai 14,50 M. Hafer hiesiger 14.—, fremder 14,— M. Rüböl in Partien 28,—, per Mai 28,10 M. * Bremen, 12. Januar. Petroleum fest, loko 7,15, per Februar 7,20, März 7,25, April 7,30, August=Dezember 7,75. Schmalz Marke Wilcox April 38½, August=Dezember 38½. * Antwerpen, 12. Januar. Petroleum fest, disp. 18, per Jan. 18 1/8. Febr. 18 1/8, März 18 ¼, April 18¼, Sept.=Dez. 19½ fr. Kaffee ruhig, geschäftslos. Wochenmarktbericht. * Paderborn, 10. Januar. Erbsen per 100 Kilo 25,— M. Bohnen 28,50. Linsen 32.—. Kartoffeln 5,80. Stroh 3,80. Heu 4,70. ½ Kilo Rindfleisch 0,65. Schweinefleisch 0,60. Kalbfleisch 0,50. Hammelfleisch 0,60. Speck 0,80. Butter 0,90. Schock Eier 4,20. Neueste Nachrichten. * London, 12. Januar. Alle Zeitungen sprechen sich zustimmend zu den Erklärungen des Fürsten Bismarck in der Sitzung des Reichstages vom Samstag aus. Die„Times“ sagt, sie beeile sich, das richtige Gefühl und den guten Sinn dieser Erklärung hervorzuheben. Daß einzelne delikate Fragen zwischen England und Deutschland entstehen könnten, sei wohl möglich, doch liege kein Anlaß zu ernstlichen Mißverständnissen vor. England sei verpflichtet, die legitimen Rechte der übrigen Mächte zur kolonialen Ausdehnung zu achten. In Europa habe England Deutschland stets als eine große Sicherheit für den Weltfrieden angesehen. Ebenso liege noch in der Entfaltung der Kolonisationsunternehmungen seitens Deutschlands kein Anlaß zu Beunruhigungen für England. Der„Standard“ sagt: Mit Deutschland deshalb zu streiten, weil es genommen habe, was England hätte vor ihm nehmen können, sei lächerlich. Nichts sei einer großen Nation unwürdiger, als unbestimmte, unpraktische Eifersüchteleien. „Daily Newsn sagt, so weit sie sehe, habe die deutsche Kolonialpolitik überall der unverständigen Panik, welche sie zuerst in England erregt habe, den Boden entzogen. * Madrid, 12. Januar. Die Zeitungen sprechen ihren Dank aus für die anläßlich des Erdbebens kundgegebenen deutschen Sympathien, und für die von dem deutschen Komité beabsichtigte Hülfe.— Der König ist in Granada und Malaga enthusiastisch empfangen worden. Meteorologische Beobachtungen der Deutschen Seewarte in Hamburg vom 12. Januar, Morgens 8 Uhr. London: Frost. Das Minimum, welches gestern über der Nordsee lag. hat mit rasch abnehmender Tiefe seinen Weg ostwärts fortgesetzt und liegt jetzt über den dänischen Inseln, während über Britannien und Umgebung bei frischen bis stürmischen nördlichen Winden und Abküblung das Barometer sehr rasch gestiegen ist. Ueber Deutschland haben die vorwiegend südlichen bis westlichen Winde an Stärke erheblich abgenommen. Das Wetter ist in Deutschland warm, trübe, im Nordwesten aufklärend. Meteorologische Beo bachtungen in Detmold. 13. bedeckt. Sonnen=Aufgang 8 U. 6 M. Untergang 4 U. 13 M. Mondes=Aufgang 523 Mrgs., Untercang 214 Nchm. Für din Inseratentheil verantwortlich: A. Mewes in Dermold. Holzverkäufe in den Fürstlichen Forsten. Verkauf von Kiefern 2c. auf dem Stamme. Im Forstreviere Varenholz sol. ein etwa 60 Jahre alter Bestand von circa 1260 Stück zu Grubenholz 2c. nutzbaren Kiefern, und 163 Stück dergleichen Fichten, am Hayberge bei Calldorf, 7 km vom Bahnhofe Vlotho der Löhne=Vienenburger Bahn entfernt und an der dorthin führenden Chaussee belegen, mit einem— jedoch ohn Garantie dem Käufer gegenüber — ermittelten Cubikinhalte vor 516 Festmeter, in 10 verschiedenen, örtlich abgetheilten Loosen im Submissionsverfahren zum Einschlage auf dem Stamme verkauft werden, und zwar: u. enth Festm. Holzm. 27.45 34,88 .48 47,65 10,40 59,37 615 55.32 66,39 28,93 44,17 61,62 96.22 Kauflustige wollen ihre Gebote bis zum 28. Februar d. J. Morgens 11 Uhr, versiegelt, und mit der Aufschrift:„Gebot auf Nadelholzu versehen, an den unterzeich neten Oberförster abgeben, und sollen die Eingänge zur angegebener Zeit in dessen Geschäftszimmer eröffnet werden, woselbst die Bieter zugegen seien können. Der Verkauf findet unter Zugrundelegung der allgemeinen Holzverkaufsbedingungen in Pausch und Bogen statt, ohne daß für die Qualität des Holzes Seitens der Forstverwaltung Gewähr geleiftet würde. Der Waldschütz Meier in Faulensiek bei Langenholzhauser wird den Bestand auf vorherige Anmeldung örtlich vorzeigen. Langenholzhausen 10. Jan. 1885 Der Oberförster. Wagener. Die Mitnärpflichtigen der Stadt Lage aus dem Geburtsjahre 1865 und diejenigen aus den Geburtsjahren 1863 und 1864, über deren Dienstpflicht von den Ersatzbehörden eine endgültige Entsch idung noch nicht erfolgt ist, werden aufgefordert, sich am Montag, den 19. Januar d.., Morgens um 9 Uhr, im Rathhause zur Stammrolle anzumelden. Die nicht in der Stadt Lage Geborenen haben ihre Geburtsurkunde, die Gestellungspflichtigen aus den Geburtsjahren 1863 und 1864 haben ihren Loosungsscheit vorzulegen. Im Fall der Verhinderung oder Abwesenheit liegt die Verpflichtung zur Anmeldung den Eltern, Vor mündern, Lehr= oder Brodherren ob. Lage, den 8. Januar 1885. Der Magistrat. Bachmann. Zur Ausführung von Aufträgen in Weißnäherei: Wäsche, Kinderkonfektion u. dgl. im Hause empfiehlt sich Anna Wüsten, Langestr. 39. Eingang Schülerstr. Für nur Rmk..— versendet portofrei, gegen Postnachnahme: einschliesslich Packung: Einen schönen Korb H mit 40 St. Süssen DLUTApfelsinen, wie seit Jahren, nur G. SINGER, Triest. Bei Voreinsendung des Betrags 120 Stück M. 8,30, 240 Stück M. 16.20. Neue Salzheringe, 84er Fang, in schönster Waare, versende das Postfaß von ca. 10 Pfd. mit Inhalt von 40—50 Stück garantirt zu 3 K. frei Postaachgahme.(A 282/10 ct.) P. Brotzen, Croeslin, a. d. Ostsee, Reg.=Bez. Stralsund. Für ein größeres Eisengeschäft in einer Stadt an der Ruhr wird ein zuverlässiger, ziemlich kräftiger Mann Arbeiter) aus hiesiger Gegend für Lagerarbeiten gesucht. Die Stellung ist auch für einen gelernten Schmied oder Schlosser passend. Auskunft ertheilt L. Vollmar, Langestraße 36. Ein erfahrener und zuverläsiger Kutscher(41) sucht Stell. auf gleich od. 1. April. Näheres ertheilt die Exp. d. Bl. Lehrlings=Stelle Zum 1. Ap.il d. J. suchen wir für unser Manufaktur= u. Kolonial= waaren=Geschäft unter günstigen Bedingungen einen Lehrling. Obernkirchen im Jan. 1885. Gebrüder Brockmann. Ein Salter=Tehrling wird auf gleich oder zu Ostern gesucht. S. Brüggemann. Ich erkläre hiermit, daß ich die gegen den Rathebeisitzer Schlosser Hampe hierselbst ausgesprochene Beleidigung:„Falls ich ihm die Schlosserarbeiten beim Ausbau des Kotzenbergschen Hauses übertragen würde, wolle er dafür stimmen, daß mir die Konzession zur Wirth schaft ertheilt würde“, in Uebereilung gesagt und hiermit als unwahr zurück nehme. Horn im Januar 1885. Gastwirth H. Bialon. Cordpantollel schlen uimitfer Laedere1 Frauen Dutzend 5½ Mk., mit bolzgenagelten festen Tuchschl. far Frauen Dutzend 6¼ Mk. Tüchschuhel mit holzgenagekten festen rischuhe Doterat 11 Bar.— Bei güsser, ebesbmebiülger ief. S. Angeibardt. Zeite. Zu Ostern oder früher finder zwei mit guten Schulzeugnissen versehene Lehrlinge unter günstigen Bedingungen Stel lung im Geschäfte von Herford. Ernst Budde. Ein junges Mädchen, Tochter eines Lehrers, in allen häuslichen Arbeiten gründlich er fahren, sucht zum 1. April Stellung in einem kleinen Haushalte, wo es sich in der feinen bürgerlichen Kiche noch weiter ausbilden kann. Zu erfragen in der Expedition d. Bl.(740) Suche zum 1. April d. J. ein evangelisches Vienstmädchen. Steinheim. C. Gerbig, Lehrer. Eine zweischläferige Kindervelksteute wird zu kaufen gesucht. Meldungen beliebe man abzugeben beim Tischlermeister Beyer (Weinbergstr.). Am Freitag, den 16. Januar, Morgens 10 Uhr, beabsichtige ich in dem zu dem Gute Eckendorf gehörenden Forstort der Kuhstert 50 Stück durchaus gesunde, sehr lange und 14 bis 22 Zoll dicke ichen meistbietend gegen Kcedit zu verkaufen. W. v. Borries. Auf ein Landgut, zugleich gute Geschäftsstelle, werden gegen hin reichende Sicherheit und übliche Zinsen auf bald(739) 6000 Mß. gesucht. Off. sind unter M. G. an die Exped. d. Ztg. zu richten. ianinos in großer Auswahl, neuester Constr. der stielisirtesten und modernsten Muster. A. Weidner, Pianofabrikant. Raschplatz bei der Reichspost. Hannover. n1 gestickte u. gemalte Fannen liefert Franz Rei—c necke, Hannover. Percing Eeneeh Wesllänsche ulverrabriken in Koln größtes Institut der Brauche liefern alle Sorten Pulver und ewpfehlen insbesondere ihr mehrfach prämürtes und auf der internationalen Jagdausstellung in Kleve mit den höchsten Preisen ausgezeichnetes Prima Jagdpulver— Hirschmarke— in grober und feiner Körnung. Die Packete und Büchsen, in welchen das Pulver verpackt ist, tragen unsere Schutzmarke— nach rechts springender Hirsch— und unsere volle Firma, worauf zu achten. Zu beziehen durch alle renommirten Pulverhändler und Büchsenmacher. Theater. den 14. Jannar. Zum ersten Male: Koberich Heuer. Lustspiel in 5 Akten von Fr. v. Schönthan. Carl Tannenhofer. Blldungs-Verein! Donnerstag, 15. Januar. „Die Bedeutung des Waldes in materieller, ethischer u. ästhetischer Beziehung.“ TT Zum 1. April wird ein ir Hausarbeiten und Küche gründlich erfahrenes Dienstmadchen gegen hohen Lohn gesucht. Von wem? sagt die Expedition d. Bl.(738) Ein erfahrenes Kindermädchen gesucht. Frau Max Buchholz Vergissmeinnicht. Neuestes, hochfeines, nachhaltiges Parfum composé à Fl. M. 1,—. M. 1,25. und M. 1,50 bei Chr. Kate. neuer Roman von E. Marlitt, beginnt im Januar in der„Gartenlaube“ zu erscheinen. Demselben folgen im Laufe des Jahres: Trndchens Hochzeit. Von W. Heimburg. Sankt Michael. Roman von E. Werner. Der Edelweißkönig. Von L. Ganghofer. Richts ist so sein gesponnen. Von Th. Fontane u. s. w. Populär=wissenschaftliche Beiträge von Johannes Scherr, M. Pettenkofer, G. Schweinfurth, C. Vogt, Dr. L. Fürst, R. v. Gottschall u. s..— Preis vierteljährlich M. 1. 60. durch alle Buchhandl. und Postämter. Durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Meoizinische Hausbücher. Populäre Abhandlungen über Ursachen, Verhütung und Heilung der Krankheiten. Rathgeber für Jedermann. Band 1. Die Cholera. 30 J. Bd. 2. Das Scharlachfieber. 1 K. Bd. 3. Die Hustenkrankh. 1 K. Bd. 4. Erkältungskrankh. 1 K. Bd. 5. Die Diphtheritis. 50 J. Bd. 6. Der Brechdurchfall und die Verdauungskrankh. 1 K. Bd. 7. Die Hämorrhoiden. 1 K 50 9. Bd. 8. Der Typhus. 1 K. Bd. 9. Bleichsucht und Migräne(Kopfkolik), Nervosität und Hysterie. 1 M. Bd. 10. Krummer Rücken, flache Brust, Plattfuß. 1 K 50 J. Bd. 11. Die Hausapotheke. 50 J. Bd. 12. Die Fieberkrankh. Mit besonderer Berücksichtigung der Kaltwasserbehandlung. 1 M 50 J. Bd. 13. Haarkrankheiten und Haarpflege. 1 K 50 J. Bd. 14. Die Krankheiten des Herzens. 1 K. Bd. 15. Die Masern und der Keuchhusten. 50 J. Bd. 16. Bäder und Badekuren. 1 K 50 J. Bd. 17. Die Parasiten des menschl. Körpers. 1 M. Bd. 18. Zahnkrankh. und Zahnpflege. 1 K 50 Bd. 19. Die Unterleibsbrüche. 1 M. Bd. 20. Die Skrophelkrankh. 1 K 50„ Bd. 21. Die Gifte und Gegengifte. 1 K 50 J. Bd. 22. Die eiste Hülfe bei Unglücksfällen. 50„. Bd. 23. Die Krampfkrankh. 1 M. Bd. 24. Die Seekrankh. 50 Bd. 25. Die Epilepsie. 1 M. Jeder Band zum beigesetzten Preise einzeln käuflich. Verlag von Hermann Hucke in Leipzig. Pauline Habichtsberg Josef Mandik Verlobte. Detmold, 12. Januar 1885. Nach einer von Kaiserlicher Marineverwaltung in Kiel gemachten Mittheilung, ist am 20. v.., in einem zwischen aufständischen Negern und der Mannschaft des Kriegsschiffes Olga bei„Kamerunn stattgehabten Gefechte, unser Sohn und Bruder Rudolf gefallen. Freunden und Bekannten widmet diese Trauernachricht mit der Bitte um stille Theilnahme A. Bugge nebst Detmold, 13 Jan. 1885. 5% Pfandbriefe der Preussischen Hypotheken-Actien-Bank, Serie IV. Von obiger Serie IV sind nunmehr sämmtliche, bisber noch nicht aufgerufene Pfandbriefe zur Rückzahlung, zum 30. Septbr. c. gekündigt. Wir lösen die Pfandbriefe schon jetzt ein und halten dagegen andere solide Papiere vorräthig. Lemgo. M. Lenzberg Söhne. Am 23. Dez. v. J. verschied nach längerem Leiden in Milwankee, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel Dr. med. Karl Kemper. Tiefbetrübt bringen wir diese Trauerkunde Verwandten, Freunden und Bekannten zur Anzeige. Die Hinterbliebenen. Detmold. Werden. Essen. Höxter. Heute früh verstarb nach kurzem Kranksein im fast vollendeten 50. Lebensjahre, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel Carl August Ferdinand Caesar, was mit der Bitte um stille Theilnahme Freunden und Verwandten zur Anzeige bringen Die trauernden Hinterbliebenen. Detwold, 12. Jan. 1885. Die Beerdigung ist Donnerstag Nachmittag 3 Uhr. 4 □ 8 1/3 2 8 Preisvertheilung. Vortrag: Die deutsche Stenographie von Mitte des vorigen Jahrhunderts bis auf die heutige Zeit.