Die„Lippische Landes=Zeitung erscheint mit Ausnahme der Sonn= und Festtage täglich und werden derselben die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsblattes für das Fürstenthum Lippe unentgeltlich als Extrabeilage beigegeben. Redaction u. Expedition: Detmold, Leopoldstraße Nr. 117. Abonnementspreis für das Vierteljahr: In Detmold 2 Mark 25 Pf., auswärts durch die bezogen 2 M. 60 Pf. Inserate werden mit 12 Pf. für den Raum der einfachen Corpus=Spaltzeile berechnet B7**** Accehel. Verantwortlicher Redacteur Friedrich Herring. Druck und Verlag der Meyer'schen Hofbuchdruckerei(Gebr. Klingenberg) in Detmold. DO TLA. Dienstag, 24. September. 1878. Abonnements-Einladung. Die geehrten Post=Abonneuten werden ersucht,“ ihre Bestellungen auf die „Lippische Landes-Zeitung“ für das 4. Quartal 1878 rechtzeitig bei der nächsten Postanstalt anzumelden, damit Unterbrechungen in der Uebersendung vermieden werden. Den hiesigen Abonnenten wird das Blatt, falls nicht Abbestellung erfolgt, für das nächste Quartal unaufgefordert zugestellt. Die Erpedition der Lip. Landes=Zeitung. Deutsches Reich. Parlamentarische Nachrichten. Berlin. Der Verein berliner Gastwirthe hat sich Namens des Vereins Deutscher Gastwirthe an den Reichstag mit einer Petition gewandt, welche die Bitte ausspricht, der Reichstag wolle angesichts der schweren Strafbestimmungen wegen, welche namentlich die Gastwirthe ganz besonders hart treffen, den von der Regierung vorgelegten Entwurf eines Socialistengese in seiner jetzigen Fassung ablehnen, oder doch die§§ 13, 16, 17 und 20 dahin amendiren, daß den Gastwirthen im gegebenen Falle nur durch richterliches Erkenntniß die Conzession entzogen oder anderweite Strafe auferlegt werden könne.— — Der Abgeordnete Liebknecht schreibt an die Berliner Freie Presse:„In ihrer Nummer vom vorigen Samstag heißt es, ich sei bei der bekannten Gelegenheit in der ersten Sitzung des Reichstages„irrthümlich sitzen geblieben. Das muß ein Druckfehler sein, denn Sie können unmöglich der Meinung sein, daß ich„irrthümlich thue, was selbstverständlich ist. W. Liebknecht. Diese grobe Verhöhnung des monarchischen Gefühles im deutschen Volke wird wohl nicht unbeachtet verhallen.— — Bis zum Anfang der zweitnächsten Woche wird der größte Theil der Reichstagsabgeordneten von hier abwesend sein, und es ist sehr fraglich, ob sich für die zweite und dritte Lesung des Socialistengesetzes so viele Mitglieder wieder einfinden werden, als bei der provisorischen Präsidentenwahl zugegen waren. Die Erfahrung spricht eben dagegen; sie hat gelehrt, daß es nach einer größeren Pause, und wenn auch noch so wichtige Berathungsgegenstände vorliegen, außerordentlich schwer ist, den Reichstag wieder vollzählig zu versammeln. Es findet zu Hause, im Geschäfte und in der Familie bald dieser bald jener einen plausiblen und, wie er meint, zwingenden Grund, den Urlaub über die zugemessenen Grenzen auszudehnen. Daß diesmal eine Ausnahme stattfinden sollte, ist wenig wahrscheinlich.— — Der auffallende Widerspruch zwischen den reinnegirenden Erklärungen der Hänel'schen Rede vom 17. September und der Einbringung von Amendements seitens desselben Abgeordneten am 19. September findet, wie das„Deutsche Montags=Blatt# berichtet, seine Erklärung in dem Umstande, daß zwischen beiden Zeitpunkten eine Fractionssitzung der Fortschrittspartei stattgefunden hat, deren Beschlüsse nicht den Hänel'schen Intentionen entsprochen haben sollen. Im engsten Zusammenhange damit scheint die Wahl des Abgeordneten Hoffmann in die Commission für das Socialistengesetz zu stehen; derselbe ist doch ein noch ziemlich junges Mitglied der Partei und es wurde allgemein erwartet, daß Eugen Richter oder Klotz den zweiten Platz der Fortschrittspartei in jener Commission einnehmen würden. Die Wahl Hoffmanns, der zu den gemäßigtesten Mitgliedern der Fortschrittspartei gehört, in Verbindung mit der Einbringung der Hänelschen Anträge, welche sich ausdrücklich als„Abänderungs= anträgen zu dem kurz vorher noch für„unamendirbar“ bezeichneten Entwurf einführen, sind deutliche Symptome für eine Meinungsverschiedenheit innerhalb der Fortschrittspartei, wobei die gemäßigtere Ansicht obgesiegt zu haben scheint.— — Zu den 33„wilden:(d. h. solchen, die sich keiner Fraktion angeschlossen haben) Mitgliedern des Reichstags werden, wie die„Madb. Ztg.“ bemerkt, gerechnet außer den 15 reichsländischen Abgeordneten folgende Mitglieder: Berger, Dr. Beseler, v. BockumDolffs, von Bonin, v. Bühler, Dr. Delbrück, Dr. v. Feder, Dr. v. Forckenbeck, Dr. Groß, Haerle, Kopfer, Kreutz, Krüger(Hadersleben), Dr. Löwe, v. Ludwig, Sonnemann, Dr. Wiggers,(Güstrow), Dr. Zinn.— — Wie die socialdemokratische Zeitung„Berliner Freie Pressen berichtet, übersandte die Vertretung der Allgemeinen deutschen Assoziations=Buchdruckerei dem Präsidium des Reichstags 200 Exemplare des socialdemokratischen Kalenders„Armer Konrad“ vom vorigen Jahre und eine gleiche Anzahl von diesem Jahre mit der Bitte um Vertheilung unter die Abgeordneten. Darauf erfolgte folgender Bescheid: „Berlin, den 19. September 1878. Der Allgemeinen deutschen Assoziations=Buchdruckerei remittirt das unterzeichnete Büreau beifolgend ergebenst die mit dem gefälligen Schreiben vom 16. d. Mts. übersandten Exemplare des Kalenders:„Armer Konrad,“ da die gewünschte Vertheilung derselben unter die Mitglieder des Reichstags von dem Reichstags=Präsidium nicht genehmigt worden ist. Das Büreau des deutschen Reichstags. Happel, Geheimer Kanzleirath, Büreau=Director.— Kassel, 22. Sept. Die„Kölnische Zeitung" berichtet: Der Kaiser und die Kaiserin kamen heute Vormittag ½11 Uhr im vierspännigen Wagen von Wilhelmshöhe und fuhren zur hiesigen Garnisonkirche, um dem Gottesdienst beizuwohnen. Nach Beendigung desselben fuhren sie in offenem Wagen zum Palais. Auf der Fahrt bildeten die Kriegervereine der umliegenden Ortschaften Spalier. Vor dem Palais, auf dem Friedrichsplatz, war die gesammte kasseler Schuljugend mit ihren Fahnen in Riegen aufgestellt, die Mädchen weiß gekleidet mit blauen Schärpen. Der Kaiser und die Kaiserin erschienen mit dem Kronprinzen auf dem Balcon des Palais, von den begeisterten Zurufen der Menge begrüßt; die Schüler sangen drei Strophen des Liedes „Heil Dir im Siegerkranzu und brachten dem kaiserlichen Paare ein dreifaches Hoch. Alsdann erfolgte der Abmarsch an dem Palais vorüber; derselbe dauerte dreiviertel Stunden, während welcher Zeit der Kaiser, mit dem Helm bedeckt, den Arm in der Binde, ununterbrochen stehen blieb. Nachdem sich die hohen Herrschaften vom Balcon zurückgezogen hatten, fand in den Gemächern die Vorstellung der Stände mit ihren Damen und der Damen der Officiere Statt. Der Kaiser besuchte in Begleitung des Grafen Lehndorff die kurfürstlichen Gräber. Nach der Rückkehr aus der Stadt frühstüickten Ihre Majestäten im Schlosse Wilhelmshöhe und machten dann eine Spazierfahrt durch den Park, wo alle Wasserkünste sprangen. Im Park waren Tausende von Zuschauern versammelt, welche die Majestäten mit Enthusiasmus begrüßten. Um 5 Uhr fand im Schlosse große Tafel Statt.— 8 Zwei Erzählung von Max v. Schlaegel. (Fortsetzung.) So fest er begonnen hatte, war die Stimme des Priesters bei den letzten Worten gepreßt und fast zum Flüstern verstummt. Aber sogleich fuhr er wieder fort: „Nach wenigen Jahren schon wurde der Tod der Frau Bürgers hierher gemeldet und diesen Frühting kam er selbst, auf das Tiefste erschreckt und erschüttert durch die Ereignisse, die seine selbstgewählte Heimath zum Schauplatz hatten. Mit ihm kam seine Tochter Creszentia.. Die Worte des Priesters klangen wie ein Sterbegeläute. „Creszentia?“ rief Ludwig, den diese Erzählung in der Dunkelheit, die manchmal gewaltsam feste, dann wieder flüsternde und unsichere Stimme seines Onkels aufgeregt hatte, als werde jetzt über sein Lebensglück entschieden. Der Pfarrer athmete rasch und gepreßt. Dann sagte er kurz: „Allerdings— so heißt Fräulein Bürger mit dem Lornamen. Was erscheint dir hieran so wunderbar? denke, der Name ist gewöhnlich genug hier zu Lande." „Gewißn, bestätigte Ludwig beschämt.„Ich gedachte nur zufällig der Lieder an Creszentia.“ Ludwig glaubte trotz der herrschenden Dunkelheit die hohe Gestalt seines Onkels zusammenschauern zu sehen. Dann sagte dieser fast streng: „Es war jedenfalls nicht meine Absicht, eine Beziehung zwischen diesen beiden Persönlichkeiten herbeiZuführen. Ich erzählte dir das Alles nur, weil du zufällig mit unseren neuen Nachbarn hier zusammengetroffen bist— und ohne Zweifel nach ihrer Geschichte gefragt haben würdest. Es war ein Gesprächsthema, wie jedes andere, und du wirst es gleich den Personen, um die es sich handelt, vergessen, sobald du dem Pfarrhof den Rücken gewendet hast.— Doch es ist bereits spät und Zeit, das Lager aufzusuchen. Gute Nacht!“ Ohne Händedruck schied der Pfarrer und ging auf das Haus zu, dessen weiße Wände durch das Dunkel schimmerten. Seine Prophezeiung, daß Ludwig die Personen, mit welchen er heute zusammengetroffen war, vergessen werde, sobald er dem Pfarrhof den Rücken gewendet, hatte fast wie ein Befehl geklungen. Ludwig verstand seinen Onkel nicht mehr. Der sonst so gleichmäßige milde Greis, der stets so hoch erhaben gewesen war über Unruhe und Leidenschaft, schien im Grunde seines Wesens verändert, wechselnd in seinen Stimmungen, erregt, wo man keine Ursache dazu finden konnte, und manchmal sogar ungerecht und hart. Trotz aller Sorgfalt, welche Veronika auf das hochgethürmte Daunenbett verwendet, konnte Ludwig vor den stürmischen Gedanken der eigenen Brust lange nicht einschlafen. Immer wieder brachte er die blumengeschmückte, verführerische Gestalt Creszentias in Verbindung mit den wechselnden Stimmungen seines Onkels, und es war ihm, als ob er den greisen Priester dafür auf das Tiefste hassen müsse. Aber dieser Groll schmerzte sein weiches jugendliches Gemüth tief und es beruhigte ihn fast, als er zu dem Schluß gekommen war, des Onkels verändertes Benehmen rühre von der allmählichen Abnahme seiner Kräfte her. Dann trat, siegend über Groll und Zweifel, Creszentias liebliche Gestalt wieder vor seine Seele. Ihm war, als habe er die Lieder an Creszentia, die er so oft gesungen, auch gedichtet, und als kenne und liebe er das reizende Wesen schon seit langem... Die Sonne schien hell und warm in sein Giebelzimmer, als Ludwig erwachte. Die Kirchenglocken läuteten ernst und feierlich, lautes Beten, Musik und Gesang tönten zu ihm herauf. Rasch erhob sich Ludwig vom Lager und öffnete das Fenster. Ein fast betäubender Duft von frischem Birkenlaub und Weihrauch strömte auf ihn ein. Die Messe war zu Ende, die Prozession verließ eben die Kirche, um sich auf das Feld und zu dem dort errichteten Altar zu begeben. Ohne Zweifel hatte er Veronikas Klopfen nicht gehört und diese, im Vertrauen auf seine Frömmigkeit, hatte es nicht wiederholt, sondern sich beeilt, noch rechtzeitig zum Gottesdienst zu kommen. Rasch machte der junge Mann Toilette, warf die schwarze Kleidung über, die er in seinem Ränzlein mitgebracht, und eilte auf einem ihm bekannten kürzeren Feldweg nach dem Feldaltar, der alle Jahre an derselben Stelle, an einer Straßenkreuzung, errichtet wurde. Ludwig hielt es für unthunlich, sich sofort dem Zuge anzuschließen und als Verwandter des Pfarrers durch sein Zuspätkommen vielleicht Aergerniß zu geben. Bei dem Strauchwerk, von dem der Feldaltar auf zwei Seiten umgeben war, durfte er hoffen, sich unbemerkt unter die Andächtigen zu mischen. Bald war Ludwig am Ziel seiner Wanderung angekommen und mit tiefer Rührung stand er einige Augenblicke vor dem einfachen Altar, an dessen blauen und weißen Bändern und geschmackvollem Blumenschmuck er die zarten Spuren von Creszentias kleinen Händen zu entdecken glaubte. (Fortsetzung folgt.) Berlin, 21. Sept. Fürst Bismarck ist von seinem Unwohlsein vollständig hergestellt, und man hegt die Hoffnung, daß es ihm möglich sein wird, nach seiner ausgesprochenen Absicht den weiteren Berathungen der Commission für das Socialistengesetz beizuwohnen. Wie weit sich die Arbeiten noch ausdehnen werden, ist noch nicht abzusehen. Die zweite Lesung im Plenum könnte sich bis zum 2. October verzögern, dennoch hofft man, daß die Sitzungen nicht zu tief in den October hinein sich ausdehnen werden, da an einem der letzten Tage des genannten Monats der preußische Landtag zusammentreten soll.— — Der Präsident des Reichstages, Herr v. Forckenbeck, hat sich heute Nachmittag 3 Uhr bis zum Wiederzusammentritt des Reichstages nach Breslau zurückbegeben. Es ist wohl die letzte Fahrt, welche Herr v. Forckenbeck in seiner Eigenschaft als Oberbürgermeister von Breslau antritt, da für nächsten Donnerstag seine Wahl als Oberbürgermeister von Berlin mit Sicherheit zu erwarten steht. Daß Herr v. Forckenbeck die Wahl annehmen werde, daran wird nicht mehr gezweifelt. In parlamentarischen Kreisen meint man, daß Herr v. Forckenbeck in seiner Eigenschaft als Oberbürgermeister von Berlin zwar sein Reichstagsmandat beizubehalten gedenke, um dem politischen Leben nicht ganz Lebewohl zu sagen, daß er aber das Präsidium des Reichstages alsdann kaum beibehalten dürfte, weil die Geschäfte der Verwaltung der größten Commune des deutschen Reiches die Kräfte und Arbeiten eines Mannes voll und ganz in Anspruch nehmen.— — 20. September. Der„.=.“ zufolge steht eine Reorganisation der hiesigen CriminalPolizei nach verschiedenen Richtungen hin bevor. In der Leitung derselben soll eine Aenderung demnächst zu erwarten sein.— Nach einer amtlichen Zusammenstellung wurden in der ersten Hälfte dieses Jahres in den größeren Städten des Deutschen Reiches 33 Mordthaten verübt. Hiervon treffen auf Hamburg drei, Berlin, Dresden, Stuttgart, Fürth, Bochum, Straßburg je zwei, München, Danzig, Weimar, Brandenburg, Düsseldorf, Elberfeld, Karlsruhe, Tilsit, Braunschweig und Köln je ein Fall.— Wie die„Frkf. Ztg.“ meldet, ist es der Behörde gelungen, eine Falschmünzerbande zu entdecken und festzunehmen, welche hauptsächlich falsche Thalerstücke aus den Jahren 1861, 1866 und 1867, sowie Fünf= und Zweimarkstücke verausgabte.— — Das neueste Postamtsblatt theilt mit, daß alle telegraphischen Verbindungen zwischen Oesterreich= Ungarn und der Türkei unterbrochen sind. Die seit Anfang des Krieges unterbrochenen rumänischen und serbischen Linien sind auch noch nicht wieder hergestellt. — Seitens der obersten Post= und Telegraphen=Verwaltung ist für das Etatsjahr 1879 bis 80 wiederum eine bedeutende Erweiterung des Telegraphennetzes durch Ausführung einer größeren Anzahl von neuen Linien und Leitungen, bezw. Einrichtung von etwa 800 neuen Telegraphen=Betriebsstellen, in Aussicht genommen worden. Auch sollen bereits die nöthigen Vorbereitungen getroffen sein, um die Ausführung der beabsichtigten Neuanlagen sofort in Angriff nehmen zu können, sobald die für diesen Zweck erforderlichen Geldmittel im verfassungsmäßigen Wege bewilligt sein werden.— Pr. Ostpreußen. Ueber die anläßlich der Wahl in Scene gesetzten Maßregelungen von Lehrern, weil sie ihren Namen unter das Programm der Fortschrittspartei gesetzt hatten, schreibt die„Preuß. LehrerZeitung":„Es stellt sich heraus, daß das CultusMinisterium jenen Maßregelungen, welche die Regierungen zu Schleswig und Königsberg einzelnen (Aus der„Schlesischen Presse“.) (Schluß.) Machen wir einen Gang durch die Stadt. Ist Hildesheim auch kein Nürnberg, so staunt man doch über die Menge der wohlerhaltenen prächtigen Häuser und freut sich immer von Neuem des künstlerischen Sinnes unserer Vorfahren. Es war doch eine gute alte Zeit. Nur muß man die„Güten nicht falsch verstehen. Wenn es regnete, ward es auch damals naß, und die Menschheit war derselbe Mischmasch von Tugenden und Lastern wie heute. Die gute alte Zeit kam sich selber nicht viel besser vor, als die unsrige, und die Bekenntnisse, welche an den meisten Häusern in Form von Sprüchlein eingeschnitzt oder gemalt sind, geben dessen Zeugniß. Da klagt das eine alte Haus: Die Wahrheit ist zum Himmel geflogen, Die Treue ist über's wilde Meer gezogen, Die Gerechtigkeit ist allenthalben vertrieben, Die Untreuen aber in Ehren verblieben. Und mit der gegenseitigen Liebe und Friedlichkeit scheint es auch nicht weit her gewesen zu sein, trotzdem es noch keine„freie Concurrenzu gab. Der Eine gönnt nun einmal dem Andern nicht das Seine— wer will sich deshalb kümmern? So sagt eine Inschrift: Ach Gott, wie geit(geht) das immer zu, Das die mich hassen, den ich nichts thu: Die mir nichts gönnen und nichts geben, Müssen dennoch leiden, daß ich lebe! Eine andere: Sie müssen mir leiden und lassen mir leben, Die mich beneiden und Nichts geben, Manniger hasset, was er sieht, Doch muß er leiden, daß es geschieht. Lehrern gegenüber, welche Wahlaufrufe der Fortschrittspartei unterschrieben hatten, in Scene setzen zu müssen glaubten, vollständig fern steht. Wir glauben in der Lage zu sein, als sicher berichten zu können, daß man vom Ministerium bereits Bericht von jenen beiden Regierungen eingefordert hat.“ Westpreußen, Dirschau, 18. September. Auch hier hat die Dietrichs walder Wunder=Angelegenheit ein trauriges Nachspiel gehabt. Der„D..“ erzählt: Die Frau eines Weichenstellers war zum 8. September nach Dietrichswalde gepilgert, und von dort zurückgekehrt, ist die ganz gesunde Frau nach ein paar Tagen vollständig wahnsinnig geworden. Mit dem Rosenkranz in der einen Hand, mit der andern Alles zertrümmernd, irrte die Unglückliche heulend und schreiend in ihrer Wohnung umher und mußte deshalb in das hiesige Stadtlazareth befördert werden.— Die polnische ultramontane Zeitung„Kuryer Pozn.“, welche zu Posen erscheint, bringt seinen Lesern in einer Correspondenz aus Dietrichswalde die„frohe Kunde, daß die Mutter Gottes bei ihren dortigen Erscheinungen nur Polnisch spreche, und zwar in einem so feinen und schönen Dialect, wie er auf Erden unter den Polen nirgends gehört werde. Das fromme Blatt knüpft an diese Mittheilung folgende politische Betrachtungen:„Was für eine besondere Gnade ist es für uns verlassene Waisen, deren Sprache überall verdrängt wird, daß die Königin des Himmels und der Erde zu uns in unserer Muttersprache spricht! Der allerheiligsten Jungfrau werden wenigstens unsere„Herzensfreunde" nicht verbieten, in der nichtamtlichen Sprache zu sprechen. So sehr wir auch bedrückt sind, darf dennoch die Hoffnung uns nicht verlassen. Ganz Polen ist ja in Bewegung und gibt seinen Todtengräbern untrügliche Zeichen, daß es lebt und auferstehen wird, denn die Mutter Gottes und unsere Königin weckt es aus dem Schlaf und der Sünde. Czenstochau, Gosta, Duchowna, Dombrowka, Dietrichswalde— das sind die Orte, wo die allerheiligste Mutter unseres Herrn uns Waisen segnet u. s..“ Pr. Schleswig. Kiel, 20. September. Admiral Kinderling führt die Geschäfte als Stationschef und wird allgemein als Nachfolger Werners betrachtet, dessen Abschiedsgesuch nicht vereinzelt bleiben dürfte.— Pr. Haunover. Harburg, 18. September. Der diesjährige Häringsfang liefert ein ordentlich günstiges Resultat. Von Norwegen sind große Massen eingeführt. Schottland hat nach der Fangstatistik in manchen Hauptorten den größten Fang, welcher seit 30 Jahren vorgekommen ist. Die Verschiffung nach dem Continent wird mit Beendigung des Fanges erst in größerem Maßstabe vorgenommen. Preise können alsdann auch erst für den Winterconsum fixirt werden. Aber jetzt schon sind solche so gewichen, daß von den Hamburg=Stettiner Importhäuser oder Mäkler Fullbrand=Häring zu 38½ M. franco versteuert loco zu beziehen ist.— Baiern. Aus dem baierischen Walde, 10. Sept. Von Böhmisch=Eisenstein kommt die Nachricht, daß dort am Sonntag, den 8.., gelegentlich der Kirchweihfeier eine großartige Rauferei stattfand. Zwischen einem Burschen von Zwiesel und einem Böhmen kam es Nachmittags auf dem Eisensteiner Keller wegen eines Sitzplatzes zu einem Wortwechsel, es mischten sich Andere von beiden Seiten in den Streit, und im Nu war eine Rauferei los, die jeder Beschreibung spottet. Die Böhmen mußten theilweise durch die Fenster flüchten. Mit Messern, Krügen, Stühlen, Bänken, Holzhacken und Fleischbeilen wurde geschlagen, und das Gastlokal vollständig demolirt. Die Wände sind überall mit Eine dritte lehrt: Wer bauen will an freien Straßen, Muß sich viel unnütz Geschwätz nicht irren lassen. Am trotzigsten redet der Besitzer eines ziemlich unscheinbaren Hauses: Spero invidiam. Deus dat cui vult, hoffe auf Neid. Gott gibt es, wem er will. Schließlich mag noch die Inschrift über der Thür des Kramergildehauses angeführt werden, die auch heute noch die Herren Krämer sich merken sollen: Weget recht und gelike, So werdet ir saligk und rike. Die meisten dieser alten Häuser sind übrigens einer gründlichen Restauration unterzogen, und gerade die schönsten, wie vor Allem das Knochenhauer=Awthaus, vielleicht der vollendetste Holzbau, den Deutschland besitzt, glänzt, als wenn es erst eben fertig geworden wäre. Und doch trennt uns von dieser guten alten Zeit eine andere alte Zeit, die uns zwar näher liegt, aber trotzdem mit Recht die böse genannt werden kann. Keins der erhaltenen Häuser trägt eine der Jahreszahlen von 1630—1660. Unter den Drangsalen des dreißigjährigen Krieges war auch Hildesheim verödet und verarmt, und um so weniger hatte Jemand Lust, sich ein eigenes Heim zu gründen, als bereits 1632, wie gemeldet wird, 328 Häuser leer standen und 245 eingerissen waren, theilweise, um mit dem Holze zu heizen! Solche Ziffern geben immer wieder eine Vorstellung davon, wie dieser fürchterliche Krieg auch nicht die entlegensten Winkel verschonte, und wo er hinkam, den Leuten Alles bis auf das Mark in den Knochen aussog. Daran mögen die denken, welche über den kleinen Uebelständen des gegenwärtigen Augenblickes fast Blut befleckt. Inzwischen holten die Böhmen Hilfe herbei und wohl deren 200, Männer, Weiber, Kinder, auch etliche Gensdarmen verfolgten mit Heu= und Mistgabeln, Sensen rc. die Baiern, rissen die Steine auf, so daß die ärgsten Verletzungen vorkamen. Vier baierische Burschen nahmen sie in ihrer 20fachen Uebermacht gefangen. Zwei Böhmen sind bereits gestorben, mehrere liegen im Sterben.— Aus der Rheinpfalz. Am 11. d. M. ließ Dr. Mehlis aus Dürkheim in Gegenwart des Geh. Raths Dr. Virchow aus Berlin ein Hünengrab im Stumpfwalde(Rheinpfalz) öffnen. Dasselbe barg einen Ring und eine Partie Urnenscherben.— Heute Vormittag nahm in Würzburg der deutsche Weinbau=Congreß seinen Anfang, zu welchem sich bereits 500 Mitglieder aus allen Gauen Deutschlands eingefunden haben.— Sachsen. Die„Berliner Volkszeitung" brachte kürzlich einen(auch von der Landeszeitung aufgenommenen) Bericht über ein„blutiges Drama,“ welches anläßlich eines Zusammenstoßes bei einem Reitergefechte während der letzten Manöver in der Nähe von Ha nichen in Sachsen sich abgespielt und bei welchem es eine Zahl Leicht= und Schwerverwundeter gegeben haben solle. Nach dem, was glaubwürdig über die Sache bis jetzt verlautet, stellt sich heraus, daß die allerdings blutig verlaufene Affaire nicht auf den Zusammenstoß bei einem Reitergefechte, sondern auf einem solchen, bereits am Abends des 22. August d. I. im Gasthofe „Tivoli“ in Grumbach bei Hainichen stattgehabten, zurückzuführen und daß über dieselbe die kriegsgerichtliche Untersuchung im vollem Gange befindlich ist.— Ausland. Oesterreich=Ungarn. Wien, 20. September. Einem Telegramme des Feldmarschall=Lieutenant Jovanovic vom 19. d. M. zufolge ist die Pacifikation der Herzegowina in der Hauptsache als durchgeführt zu betrachten. Feldmarschall=Lieutenant vanovic brach am 11. d. M. mit dem größten Theile seiner Division von Mostar auf und unternahm einen Zug nach den wichtigsten Ortschaften der östlichen zegowina, um auch dort die Pacifikation durchzuführen. Ueber Domanovic, Stolac, Dabar, Fatnica und Bela Rudina gelangten die Truppen nach anstrengenden Märschen durch sehr schwieriges Terrain mit piele Engpässen am 16. d. nach Bilek und besetzten viese als Knotenpunkt der Wege wichtigen, mit befestigtel Wachthäusern umgebenen Ort ohne Widerstand. Jovanovic setzte mit dem größeren Theile der Division den Marsch gegen Trebinje fort, während eine Colonne nach Gacko=Metokia dirigirt wurde, woher schon früher eine Unterwürfigkeitserklärung eingetroffen war. Die Truppen erreichten am 18. d. Trebinje und traten in unmittelbare Verbindung mit der daselbst befindlichen Brigade Nagy. Gemeinschaftlich mit dieser beabsichtigt Jovanovic gegen Korjenitze Klobek vorzurücken, um den Widerstand der dortigen Insurgenten zu brechen, was ihm durch die bisher jederzeit, besonders während des oben erwähnten Marsches bewährte loyale und correkte Haltung der Montenegriner wesentlich erleichtert werden wird. Bei dieser mit Umsicht bewerkstelligten, durch die Ausdauer, Tüchtigkeit und Disciplin unserer Truppen ermöglichten Unternehmung wurde nirgends ein bemerkenswerther Widerstand getroffen. Ueberall wurden die Behörden und die politische Verwaltung organisirt und ist hiermit die Pacification der Herzegowina im Wesentlichen als beendigt anzusehen. Die Aufgabe der kaiserlichen Truppen wird auf längere Zeit darin bestehen, die Bevölkerung vor den herumstreifenden Banden verzagen wollen. Betrachtet man sich— hier überall— was im Laufe des achtzehnten und im Anfange dieses Jahrhunderts erbaut wurde und vergleicht es mit dem, was seit 1850 ersteht, so merkt man, daß jetzt, und zwar jetzt erst, die Wunden vernarben, daß wir trotz augenblicklicher Stockungen uns im Aufschwung befinden. Auch Hildeseim hat eine ganze Reihe prächtiger=Neubauten aufzuweisen, seine Einwohnerzahl aber hat sich seit den Freiheitskriegen nahezu verdoppelt und wenn man vom Moritzberge herab die Stadt betrachtet, soeist der Anblick ebenso erfreulich wie freundlich. auf dem Berge steht die Moritzkirche, die einst Bischof Benno von Osnabrück für Bischof Hezilo von Hildesheim, den treuen Anhänger Heinrich's IV., baute. 3 Füßen dieser Kirche siedelten sich 1196 fleißige Flamländer an, und zwar auf Veranlassung des Propites Reinald von Dassel, des späteren Reichskanzlers drich's des Rothbartes und Erzbischofes von Köln. Er baute auch die erste steinerne Brücke über die Innerste, welche zur Vorstadt der Flämige hinausführte. Man sieht, dieser Reinald von Dassel hatte das Wohl seine Mitbürger im Auge, obgleich ihn späterhin die des Papstes einen bösen Reichskanzler nannten. Solche Dompröbste, wie Reinald, giebt es freilich heute nich mehr in Hildesheim, aber doch noch Männer, die sich um ihre Vaterstadt verdient gemacht haben. Ein solche ist z. B. der Senator Römer, dessen Anregung vor Allem die Neuerstehung des alten Hildesheim zu danken ist, der das städtische Museum gegründet hat 2c. Leide zeigen indeß die politischen Ansichten des Senator Römer eine gewisse Verwandtschaft mit denen des Herr Reinald von Dassel und als es galt, für den Reichstet zu wählen, stellten ihm die Freunde des jesuitisch Zopfstieles einen Mann mit dem poetischen Name Dröge entgegen. zu schützen, die Autorität der eingesetzen Behörden zu unterstützen und die Repatriirung der Flüchtlinge durchzusetzen..=.=L. Stubenrauch beendete ohne Anstand die Entwaffnung des Kaimakamates Priedro.— Niederlande. Haag, 20. September. Nach dem den Kammern vorgelegten Budget für 1879 gestaltete sich die Finanzlage gegenüber dem Stande im April 1878 günstiger. Die Ausgaben betrugen 116 Millionen, gegen laufendes Rechnungsjahr 4½ Millionen weniger; dieselben werden durch die verfügbaren Mittel einschließlich vier Millionen vom Reste der Anleihe gedeckt. Nach 1879 ist eine Vermehrung der Einnahmen um vier Millionen nothwendig. Hierfür wird eine Capitalsteuer so wie eine Besteurung des in todter Hand befindlichen Eigenthums vorgeschlagen.— Frankreich. Paris, 15. Sept. Das„Journal officielle schreibt: Seit Mitte Juli wüthet in dem Bezirk unserer Senegal=Colonie an der Westküste Afrika's(Gorea, Dakar und Hann) eine heftige Epidemie von gelbem Fieber. Am 6. September, an welchem Tage der letzte über St. Vincenz eingelaufene Drahtbericht datirt, hatte die Krankheit 155 Opfer gefordert, eine bedeutende Ziffer im Verhältnisse zu derjenigen der europäischen Bevölkerung. Doch läßt der nämliche Bericht glücklicherweise hoffen, daß das Uebel in die Periode der Abnahme getreten ist. Die Fälle sind zwar noch häufig, aber viele Kranke werden wieder hergestellt. Die Behörden haben gleich im Anfange die geeigneten Maßregeln ergriffen, um die Seuche zu bekämpfen und auf den zweiten Bezirk einzuschränken. Die Kasernen wurden zum Theil geräumt und die Truppen in Zelten bei Hann, Dakar, am Cap Manuel und in la Madeleine untergebracht. Ein Sanitätscorvon wurde südlich von Saint Louis und Umgebung Lezogen und Dank dieser Vorkehrungen blieb dieser Theil der Colonie bisher von der Krankheit verschont und konnte mit der Hauptstadt in Verbindung bleiben. Sechs Aerzte, ein Apotheker und sechs barmherzige Schwestern sind bei der Pflege der Kranken gestorben. — Bei Saint=Amand ist eine 90jährige Frau, Namens Marie=Barbe Guilloteau gestorben, welche die meisten Feldzüge des ersten Kaiserreiches mitgemacht hatte. Im Jahre 1804 trat sie als Markelenderin in ein Artillerieregiment, und wie ihre Zeugnisse ausweisen, wohnte sie den Schlachten von Austerlitz, Eylau, Friedland, Jena, Wagram und Tilisit bei.— England. London, 19. September. Einem Drahtbericht von der Insel Jamaica in Mittelamerika vom 18 d. M. zufolge sind vereinzelte Fälle der Erkrankung am gelben Fieber in Port Royal festgestellt. Die Krankheit ist bisher nicht epidemisch; die Schiffe bebürfen ein Zeugniß darüber, daß sie nicht von angesteckten Orten herkommen.— 17. September. Mr. Henry Joot, Friedensrichter der Grafschaft York, feierte am vorigen Mittwoch seinen hundertjährigen Geburtstag. Der Tag ward von allen Angestellten und Umwohnern des Schlosses Carrigacunna bei Mallow, wo Mr. Joot wohnt, mit Kanonenschüssen und Aushängen von Flaggen gefeiert. Bis vor kurzer Zeit nahm der Greis an den Gerichtssitzungen theil. Noch jetzt geht er allwöchentlich die Abrechnungen seines Gutes durch. So giebt er seinem Bruder, der Friedensrichter in Gortmore ist, ein lobenswerthes Beispiel und findet bei demselben Nachahmung, denn dieser Bruder, Mr. Edward Joot, ist bereits 91 Jahre alt.— Italien. Rom, 20. Sept. Im Laufe des heutigen Gedächtniß=Tages, des achten Jahrestages der Erstürmung Roms durch die italienischen Truppen, welche durch die Porta Pia zuerst die„Ewige Stadt betraten, wurde die Gruft Victor Emanuel's auch von einer großen Anzahl Bürger besucht. Viele Vereine und Privatpersonen begaben sich nach der Porta Pia 1nd legten Kränze nieder. Es herrscht überall vollständige Ordnung, die Stadt ist mit Flaggen geschmückt illuminirt.— Der Generalsecretär des Ministeriums des Innern, Ronchetti, richtete ein Rundschreiben an die Präfecten, worin er ihre Aufmerksamkeit auf die Verhältnisse der öffentlichen Sicherheit lenkt. Das Rundschreiben erklärt, die Regierung lasse weder einen Mißbrauch der Amtsgewalt noch Ungesetzlichkeit zu, fordere aber unbedingte Achtung vor dem Gesetze, welches die nothwendige Anwendung von loyalen Mitteln zur Unterdrückung des Räuberunwesens implicire. Die Präfecten sind somit aufgefordert, ihre ganze Thätigkeit und Energie zur strengen Anwendung des Gesetzes gegen die Uebelthäter zu entfalten.— Rußland. Petersburg, 22. September. Ein Bericht des Generals Totleben an den Kaiser aus San Stefano vom 20. d. meldet: Am Mittwoch Abend ein ich in Adrianopel eingetroffen, wo ich von der muselmännischen, griechischen, bulgarischen, armenischen und jüdischen Geistlichkeit empfangen wurde. Alle baten Ew. Majestät ihre unbegrenzte Dankbarkeit für auszudrücken, welcher ihnen von den russischen Schörden erwiesen worden ist. Dabei behauptete man, Ger anopel sei niemals solche Ordnung und solche brechtigkeit gewesen als während des Aufenthaltes der 4tschen Truppen, welche sich zu jeder Zeit musterhaft Feführt hätten. Die Stadt war illuminirt, die Thore 2er Moscheen mit dem kaiserlichen Namenszuge geschmückt. Am Donnerstag wurde die Stadt mit russischen Fahnen geschmückt und auf den Straßen bekränzte Abser. Ew. Majestät aufgestellt. Abends bei meiner fesahrt war die Stadt wiederum illuminirt und eine größere Volksmenge anwesend.— Türkei. Constantinopel, 19. September. Der aus der russischen Gefangenschaft entlassene Divisionsgeneral Hadschi Raschid Pascha ist sofort bei seinem Eintreffen verhaftet worden und wird demnächst vor ein Kriegsgericht gestellt werden. In der wider ihn erhobenen Anklage wird derselbe beschuldigt, sich beim Aladja=Dagh den russischen Truppen, welche ihm angeblich nicht überlegen waren, übergeben zu haben, während die bei demselben Kampfe engagirten Generäle Ghazi=Mehemed Pascha und Mustapha Pascha mit einem großen Theile ihrer Truppen den Rückzug bewerkstelligen konnten.— Rumänien Bukarest, 20. September. Der„Monitorul“ widerspricht der Meldung auswärtiger Blätter, daß in Bessarabien große Unordnung herrsche und bemerkt, die Beamten der Polizei, der Gerichte und die Militärbehörden würden auf ihren dortigen Posten bleiben, bis die russischen Behörden einträfen, um deren Function fortzusetzen.— Bosnien. Die Insurrection führt nicht nur in militärischer Beziehung das große Wort: auch die Civilverwaltung untersteht vollständig ihrem Einflusse. Die„Volksregierung“, welche nach dem Muster der Herrschaft des berüchtigten Hadschi Loja in das Leben gerufen wurde, hat einige der bereits functionirenden Beamten abgesetzt, die meisten jedoch, welche schon seit Wochen mehr im Geiste der Aufrührer, als des legitimen Gouvernements thätig waren, sind in Amt und Würden belassen worden. Die früheren Organe der Pforte sind jetzt eifrige Diener der Insurrection und saugen das Volk aus, um die Finanzen ihrer neuen Brodgeber möglichst zu heben. Zahlreiche Bewohner des Spretscha=Thals leiden bereits Hunger. Man findet in vielen Dörfern keine 100 Okka Mehl mehr vor. Die sehr geringen Vorräthe sind erschöpft und von der diesjährigen Ernte ist gar wenig eingeheimst worden. Wenn der gegenwärtige traurige Zustand noch einige Wochen anhalten sollte, so müßte die Bevölkerung OstBosniens sammt den Insurgenten der ärgsten Hungerbedrängniß verfallen.— Nord=Amerika. New=Orleans, 18. September. In Vicksburg fanden gestern 22 Todesfälle statt. In dem Gesundheitszustande in Memphis ist keine Besserung eingetreten.— Neueste Nachrichten. Berlin, 23. Sept. Fürst Bismarck reiste heute nach Varzin ab, wird mit seinen beiden Söhnen einige Tage dort verweilen und alsdann nach Berlin zurückkehren.— Gestern wurde in dem Reichskanzlerpalais die Verlobung der Gräfin Marie von Bismarck, der einzigen Tochter des Fürsten Bismarck, mit dem Grafen Kuno v. Rantzau vollzogen. Graf Rantzau, Legationssekretär bei der königlichen Gesandtschaft zu München und Premierlieutenant in der Reserve des 3. Garde=UlanenRegimentes, ist nach dem Gothaischen Kalender am 10. März 1843 geboren und jüngerer Bruder des Grafen Christian Rantzau, Fideikommißerbherrn auf Oppendorff in Holstein. — 23. Sept. Die große Busse'sche Restauration am Moritzplatz ist vergangene Nacht gänzlich niedergebrannt, mehrere anliegende Privatgebäude sind stark beschädigt worden.— Posen, 23. Sept., Nachm. Wie dem Posener Tageblatt aus Krotoschin gemeldet wird, ist daselbst eine große Feuersbrunst ausgebrochen; zwanzig Häuser sind niedergebrannt; und vier Personen dabei um das Leben gekommen.— Königsberg i. Pr., 23. Sept. Die Actienbrauerei Wickbold ist in der vergangenen Nacht gänzlich niedergebrannt.— — Von der baierisch=bömischen Grenze wird dem Pass. Tabl.“ gemeldet:„Nach einer vorausgegangenen sehr kalten Witterung hat es am 15. d. Mts. anhaltend geschneit. Die Leute tragen bereits die Winterkleider. Dieser Tage hat man an den Grenzorten auch Wildenten streifen sehen.— Paris, 22. Sept. Zu Paris, Marseille und anderen Städten Frankreichs wurden heute Festmahlzeiten zur Feier des Jahrestags der Proclamation der französischen Republik vom Jahre 1792 abgehalten.— Aus dem Fürstenthum Lippe und Umgegend. Detmold, 24. Sept. Zu dem in der gestrigen Nummer dieser Zeitung gebrachten Berichte über die am 14. d. M. stattgehabte Sitzung der hiesigen Stadtvertretung sei ergänzend zu Nr. 1 dieses Berichtes noch hinzugefügt, daß die Stadt Detmold aufgefordert worden ist, die eine Hälfte der von ihr zu zahlenden Summe: welche sie zu dem Bau der Eisenbahn von hier nach Herford beizutragen sich verpflichtet hat, in Höhe von 75000 M. nunmehr abzuführen und daß der Magistrat von den Stadtverordneten beauftragt wurde, diese Zahlung zu leisten. Eine gleiche Aufforderung ist, wie wir hören, auch an den Magistrat der Stadt Lage, sowie an alle übrigen Verpflichteten ergangen. Die Fürstliche Regierung hat vor einigen Tagen durch Vermittelung eines berliner Bankhauses als erste Rate die Summe von 300000 Mark an die CölnMindener Eisenbahn=Gesellschaft gezahlt.— Aus dem Amte Lage, 23. Sept. Heute Mittag gegen 1 Uhr brannte das Haus des Col. Gröne No. 16 der Bauerschaft Dehlentrup=Klüt gänzlich nieder. Wodurch das Feuer entstanden ist, weiß man nicht. Das Haus war bei der Landes=Brandcasse zu 3100 A versichert. Das Inventar war nicht versichert, konnt; aber zum Theil gerettet werden. Die Ernte des Hausbesitzers, sowie diejenige seines Einliegers wurde ein Raub der Flammen. Letzterer hatte auch seine Kartoffeln schon eingekellert, die nun wohl mit verloren sein werden. Ganz besonders ist ein alter 75jähriger Mann zu bedauern, von dessen geringer Habe fast nichts gerettet werden konnte. Sein Bett, Koffer, Tisch, Wäsche u. s. w. mußten entweder den Flammen überlassen werden oder wurden bei den Rettungsversuchen zertrümmert. Milde Gaben für diesen alten, hülflosen Mann wird der Lehrer Brand in Klüt gern in Empfang nehmen.— Vielefeld, 23. Sept. Am Sonnabend hat man auf der Obernthorwallpromenade mit der Aufstellung des Baugerüstes für das Kriegerdenkmal begonnen. Die Arbeiten werden jetzt schnell gefördert werden, so daß das Denkmalscomite sich schon in nächster Zeit bezüglich des Tages der Enthüllung wird schlüssig machen können.— Auf der am Sonnabend den 21. dss. Mts. in Minden stattgefundenen landwirthschaftlichen Ausstellung hat der hiesige Ravensberger BienenzüchterVerein für seine Erzeugnisse der Bienenzucht und Bienenstöcke den ersten Preis, bestehend aus einer bronzenen Medaille und 15 Mark, erhalten.— (Bielef. Ztg.) Rinteln, 19. September. Mit dem heutigen Tage schloß das hiesige städtische Technicum sein Sommersemester. Ueber die Erfolge, welche in diesem Semester erzielt sind, geben wohl am besten die in den letzten 14 Tagen abgehaltenen Prüfungen Auskunft, und haben wir über dieselben zu berichten, daß die Anstalt auch in diesem Semester ihren alten Ruf bewährt hat, indem von den 14 Candidaten, die sich der Freiwilligenprüfung unterzogen, nur Einer zurückgewiesen ist, ein Resultat also, welches um so mehr Staunen erregen muß, als doch in der Regel bei derartigen Prüfungen zwei Drittel der Candidaten den Berechtigungsschein nicht erhalten. — Bei den Meister= und Ingenieurprüfungen, welche gestern ihren Abschluß fanden, haben alle 12 Candidaten den Anforderungen entsprochen, und hat die Prüfungscommission sich über die gediegenen Leistungen in der lobendsten Weise ausgesprochen.— Welchen Aufschwung übrigens die Anstalt genommen, geht wohl aus der nothwendig gewordenen Errichtung eines zweiten Logirhauses hervor.— Literarisches. Leichtfaßlicher Wegweiser für den bürgerlichen Hausgarten u. s. w. von C. Voß, Lehrer in Schieder (Eisenbahnstation). Preis 1 Mark. Selbstverlag. Der auf dem Gebiete des Gartenbaues und der Rosenzucht sehr bewanderte und bekannte Lehrer Voß in Schieder hat unter dem obigen Titel ein Werkchen herausgegeben, welches wir seiner Einfachheit und Klarheit wegen allen Denen, welche sich über Einrichtung, Pflege u. s. w. eines Obst= und Gemüse=Gartens, wie auch über Behandlung der einschlagenden Gewächse des Näheren belehren lassen wollen, nicht dringend genug empfehlen können. Das Büchlein enthält nichts Ueberflüssiges, aber alles Nothwendige, wie nachstehendes Inhaltsverzeichniß zeigt. I. Anlage. 1. Einfriedigung. 2. Bodeneinrichtung und Entwässerung. 3. Bewässerung. 4. Rajolen. 5. Mistbeete. 6. Eintheilung des Hausgartens. 7. Spargelbeete. 8. Blumengarten. II. Bepflanzung. 1. Obstgarten. 2. Gemüsegarten. a) Weißkohlsamen. b) Blumenkohl. c) Brocoli(Spargelkohl). d) Kohlrabi oder Kohlrüben. e) Petersilie, f) Karotten. g) Salatgewächse. h. Rüben. i) Radieschen. k) Rothe Rüben. 1) Salat. m) Gartenerbse. n) Große Bohnen. 0) Kartoffeln. p) Zuthatpflanzen. 0) Spinat. r) Blattkohl. s) Gurken. t) Vitsbohnen. u) Rettig. 3. Blumengarten. III. Pflege. Zimmerblumen und vom Begießen der Pflanzen. 2. Düngen. 3. Arbeitsfolge für den Garten. 4. Gartenfeinde.—(Lehrer=Zeitung.) Forstwirthschaft und Aus Guben, 20. d.., wird mitgetheilt, daß in einem in dortiger Gegend geschossenen Dachse Trichinen aufgefunden worden sind. Die Thatsache ist folgende: Eine Jagdgesellschaft wollte sich heute Abend einen geschossenen Dachs braten lassen. Durch Zufall schritt man vorher zur Untersuchung des Fleisches, bei welcher das Vorhandensein von Trichinen durch amtliche Fleischschau festgestellt wurde. Der Schreiber dieses hat in dem von ihm gesehenen Präparat die Anwesenheit von 2 eingekapselten Trichinen konstatirt.— Meteorologische Beobachtungen in Detmold. Allgemeiner Witterungscharakter: 24. Bedeckt, Etwas Regen. 25. Sonnen=Aufgg. 5. 52. Sonn.=Untrgg. 5. 50. Mond=Afg. 4. 6. Mond.=Untrgg. 5. 4. Gegen Ende October wird der zum Besten der Gustav=Adolf= Stiftung stattfinden. Um Zusendung von vorzugsweise praktischen Sachen bittet freundlichst der Vorstand: Frau Alma Caesar, Fr. Pastor Werdelmann, Frl. E. Dreves, Frl. M. Schmidt, V. Peti. Steintrhten. Bringe mein am Bahnhof Bielefeld bestehendes Kohlenlager in empfehlende Erinnerung, und kostet freibleibend 1 Centner abgesiebte Stückkohle von Zeche Vollmond=Langendreer 65 Pf. 1 Neuscheffel gewaschene Nußkohle von Shamrok bei Herne 50 Pf. Aug. Nobbe. Steinköhlen. Mein am Bahnhof Bergheim bestehendes Hohlenlager bringe in empfehlende Erinnerung, und kostet freibleibend 1 Scheffel abgesiebte Stückkohle beste Sorte 60 Pf. 1 Scheffel gewaschene Nußkohle 55 Pf. Huneke, Gastwirth. WOCUFN Illustrirte Modenzeitung. Herausgegeben von FRANZ EBHARDT. Kleine Ausgabe erscheint unter dem Titel: Grosse Ausgabe erscheint unter dem Titel: Victoria. Jährlich 48 Nummern, 24 color. Modenkupfer, 12 gedruckte Schnittmusterbeilagen. Vierteljährl. 2 M. 50 Pf. (1 fl. 50 kr. ö..) (In der Post-Zeitungs-Preisliste unter Nr. 4068 aufgeführt.) Illustr. Modenzeitung. Jährlich 24 Nummern, 12 gedruckte Schnittmusterbeilagen. Vierteljährl. nur 1 M. (65 kr. ö..) (In der Post-Zeitungs-Preisliste unter Nr. 1925 aufgeführt.) gen 4068 aufgeführt.) 1545 aufge Alle Buchh. u. Postämter, sowie der Victoria-Verlag, 140, Potsdamerstr. in Berlin., nehmen jederzeit Bestell. entgege Prämie! gratis. u. liefern Probe-Nra. Prämie! Papier-Schnittmuster nach Maass Jeder Arbeits-Nummer— gleichviel der grossen oder billigen Ausgabe— liegt ein Prämien-Schein bei(also 24 jährlich), gegen dessen directe Einsendung an den Victoria-Verlag in Berlin,., unter Beifügung von 60 Pf.(36 kr. ö..) in deutschen oder fremden Postmarken die p. p. Abonnentinnen berechtigt sind, je ein fertiges Schnittmuster aus Seidenpapier nach Maass von einer beliebigen in der Victoria erschienenen Abbildung franco per Post zu empfangen. Für Nichtabonnentinnen kostet jedes Schnittmuster 1 M. 60 Pf. osanagernicht Von einer ruhigen Familie wird zum 1. April n. J. eine Wohnung von ca. 3 Stuben,—2 Kammern 2c. zu miethen gesucht. Gefl. Offerten mit Chiffre A. Z. sind in der Exped. d. Bl. abzugeben. Dem Herrn J. Herzfeld, Steinheim, übergaben wir den Verkauf unseres Baker= u. sowie unsere AmmoniakSuperphosphate und haben denselben in den Stand gesetzt, zu unseren Fabrikpreisen verkaufen zu können. Unsere Fabrikate sind sämmtlich unter Controle der Chemischen Versuchsstation in Hildesheim gestellt und werden Nachuntersuchungen kostenfrei von derselben ausgeführt. Chemische Fabrik Superphosphat-Fabrik Bremen. Iu vermiethen. Die Parterre=Wohnung in meinem Hause(—9 Zimmer) ist auf den 1. April 1879 zu vermiethen. 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