Die„Lippische Landes=Zeitung erscheint mit Ausnahme der Sonn= und Festtage täglich und werden derselben die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsblattes für das Fürstenthum Lippe unentgeltlich als Extrabeilage beigegeben. Redaction u. Expedition: Detmold, Leopoldstraße Nr. 117. Abonnementspreis für das Vierteljahr: In Detmold 2 Mark 25 Pf., auswärts durch die Post bezogen 2 M. 60 Pf. Inserate werden mit 12 Pf. für den Raum der einfachen Corpus=Spaltzeile berechnet. Die neue Arbeiterstadt auf der Insel Veddel. F. So nothwendig in einer Zeit wie die unsrige theoretische Erörterungen der socialen Frage und der socialistischen Lehre auch sein mögen, so läßt es sich doch nicht leugnen, daß diese Diskussionen zur Besserung der Lage der Arbeiter bisher sehr wenig beigetragen haben, daß die socialistische Bewegung nicht nur durch die enormen Kosten, die sie dem Arbeiterstande auferlegt, sondern auch aus mehreren anderen Gründen das Loos der Arbeiter eher verschlimmert als verbessert hat, kann von Niemanden bestritten werden. Unter diesen Umständen ist es höchst erfreulich zu sehen, daß es noch wohlwollende, menschenfreundliche Männer giebt, die unbekümmert um die Phrasen der socialistischen Weltverbesserer und um doktrinäre Streitigkeiten in praktischer Weise Hand ans Werk legen und der Noth und dem Elend der Arbeiter in ihrem engeren Kreise und, soweit es in ihren Kräften steht, abzuhelfen suchen. Ein derartiges Projekt ist neuerdings in Hamburg in Angriff genommen. Im vergangenen Frühjahr machte eine Brochüre des Divisionspfarrers Herrn Schöll viel Aufsehen, welche die von Herrn Dollfuß und anderen eben so menschenfreundlichen wie umsichtigen Fabrikherren bei Mühlhausen im Elsaß gegründete Arbeiterstadt schilderte und auf die immensen Vortheile eines solchen Unternehmens für Arbeitgeber und Arbeitnehmer hinwies. Die Brochüre zündete und regte zur Nachahmung an: was in Mühlhausen ausführbar und bewährt war, das muß, so durfte man annehmen, auch an anderen Orten dasselbe Ergebniß zu Tage fördern. Hamburg hat, wie gesagt, das Verdienst der Initiative in dieser wichtigen Angelegenheit; unter dem Vorsitze des bekannten Schiffsrheders Herrn Slomann konstituirte sich am 20 Decbr. eine Versammlung der angesehensten Kaufleute und Fabrikanten als„gemeinnützige Baugesellschaft“, die den Zweck verfolgt, dem Arbeiter durch Selbsthilfe und Selbstthätigkeit zu einem menschenwürdigen Dasein zu verhelfen und ihm Besitz und Eigenthum zu verschaffen. Der Plan hat einen solchen Anklang gefunden, daß zu diesem Behuf bereits ein Kapital von 360,000 M. gezeichnet ist. Vorerst sollen nun hundert Häuser, jedes für eine Familie, gebaut werden, bestehend aus einer Wohnstube drei Schlafkammern, Küche und Keller und jedes mit einem etwa 4000 □Fuß großen Garten versehen. Ein solches Haus soll für etwa 3000 M. hergestellt und für höchstens 160 M jährlich vermiethet werden. Wie das Mühlhausener Unternehmen, so beabsichtigt auch das Hamburger den Arbeiter durch einen ihn nicht belästigenden Aufschlag zum Miethszinse allmählig zum Besitzer und unabhängigen Eigenthümer des Anwesens zu machen. Wenn das Hamburger Projekt eben so glückt wie das Mühlhausener, so bleibt nur zu wünschen, daß es recht viele Nachahmer finden möge. Dann wird auch die Zeit herannahen, in der unsere gesetzgebenden Versammlungen sich mit der Frage zu befassen haben werden, ob und wie weit die Gesammtheit d. h. der Staat den Bau von Arbeiterstädten in Angriff zu nehmen und dadurch zur Besserung des Looses der Arbeiter entscheidende Schritte zu thun vermag.— Deutsches Reich. Berlin, 5. Jan. Die Kaiserin=Königin Augusta hat dem Vereine der Berliner Volksküchen von 1866 nachstehendes Allerhöchstes Handschreiben zugehen lassen: Die Glückwünsche des Vereins der Berliner Volksküchen zum neuen Jahre haben Mich sehr erfreut und ich hoffe auch in Zukunft diesem, besonders in den jetzigen Nothzeiten, verdienstvollen Verein Meine aufrichtige Mitwirkung als Anerkennung der trefflichen Leistung seiner Hausfrauen widmen zu können. Berlin, den 3. Januar 1878. Augusta.— — Die bevorstehende Vermählung der Prinzessinnen Charlotte und Elisabeth beschäftigt die höchsten Gesellschaftskreise unserer Stadt bereits auf das lebhafteste. Zur Feier des Doppelfestes werden eine große Anzahl Vertreter mit unserem Kaiserhause verwandter oder ihm befreundeter Höfe erwartet. Die englische Königsfamilie wird durch den Prinzen von Wales vertreten sein. Von regierenden Fürsten, die ihr Erscheinen bereits zugesagt haben, wird der König der Belgier mit seiner Gemahlin genannt. Man nimmt an, daß einschließlich der kaiserlichen Majestäten und der Prinzen und Prinzessinnen des königlichen Hauses gegen fünfzig Fürstlichkeiten an der Familientafel theilnehmen werden.— Das in seinen Grundzügen bereits festgestellte Hochzeits=Programm entspricht im Großen und Ganzen dem bei gleichen früheren Gelegenheiten innegehaltenen Ceremoniell; aller Glanz, den unser kaiserlicher Hof bei seinen Festen zeigt, wird bei der bevorstehenden Doppelhochzeit um so mehr entfaltet werden, als beide erlauchte Bräute die ersten sind, welche als Prinzessinnen des hohenzollernschen Kaiserhauses den Bund der Ehe schließen. Die sonst übliche Ceremonie des Whistspiels unmittelbar nach dem Austritt aus der Capelle fällt wegen der bedeutenden Anzahl fürstlicher Persönlichkeiten für dieses Mal hinweg, dagegen wird der althistorische Fackeltanz beibehalten und von zwölf Ministern ausgeführt werden. Bei der Polonaise wird nicht jede der beiden Prinzessinnen einzeln mit jedem der fürstlichen Herren tanzen, vielmehr sollen beide hohen Bräute stets zusammen den Kavalier in der Mitte führen; in gleicher Weise verfahren die Bräutigams mit den fürstlichen Damen.— Wie das königliche Hofmarschallamt bekannt macht, sind wegen Zulassung von Zuschauern bei den im nächsten Monat am königlichen Hofe bevorstehenden Vermählungsfeierlichkeiten bis jetzt schon sehr zahlreiche Gesuche eingegangen, welche nur zum kleineren Theile berücksichtigt werden können, insoweit die dazu bestimmten Räume des königlichen Schlosses dies gestatten. Neue Gesuche würden deshalb ganz vergeblich sein und werden von jetzt ab nicht noch besonders abgelehnt werden.— [Die Ausgabeetats der deutschen Einzelstaaten.] Das soeben in zweiter Auflage erschienene Werk:„Vergleichende Zusammenstellung der europäischen Staatsausgaben“ giebt u. a. auf Grund der Voranschläge für das letzte Etatsjahr eine Uebersicht der Staatsausgaben in allen deutschen Einzelstaaten. Für das Reich beziffert die Ausgabe sich auf 597,611,000 Mk. und zwar ausschließlich der 92,762,000 Mark, welche als Matricularbeiträge in den Budgets der Einzelstaaten figuriren. Die Ausgabeetats dieser letzten wiesen(nach der Höhe der Summen geordnet) folgende Ziffern auf: Preußen: 701,973,000.; Baiern: 228,824,000.; Sachsen: 131,260,000 Ml.; Baden: 103,831,000 Württemberg: 95,670,000 M; Elsaß=Lothringen: 39,898,000.: Hessen: 25,316,000 M; Hamburg: 18,000,000.; Mecklenburg=Schwerin: 15,050,000 Jl; Anhalt: 13,000,000.; Bremen: 8,500,000 M; Braunschweig: 7,500,000 Ml.; Lippe: 680,000 .; Sachsen=Weimar: 5,880,000.; Oldenburg: 5,400,000 Al.; Mecklenburg=Strelitz: 4,800,000 M; Sachsen=Coburg=Gotha: 4,150,000 Sachsen=Meiningen: 3,480,000 J; Sachsen=Altenburg: 2,220,000 M; Lübeck: 2,000,000 M; SchwarzburgSondershausen: 1,890,000 J; beide Reuß: 1,680,000 .; Schwarzburg=Rudolstadt: 1,380,000 M; Waldeck: 750,000 Ml.; Lippe=Schaumburg: 611,000 J.— — Dem Bundesrath werden der Nat. Zig. zufolge in der Kürze zwei auf die Gewerbeordnung Mit der Sturmfluth. verboten.) Novelle von Mar von Schlaegel. Fortsetzung. Wolfgang schaute überrascht auf, als er diesen harten Ausspruch hörte aus dem Munde eines so jungen Man## und eine strenge Antwort schwebte auf seinen Lippen. Aber er bedachte, daß der Kapitän sein Gast sei und begnügte sich mit den ernsten Worten: Ich bin nicht berufen, meinen Freund gegen ein Urtheil seines Verwandten in Schutz zu nehmen, so wenig ich es auch zu theilen vermag.: Noch eine Weile gingen die Beiden schweigend neben einander her. Dann blieb Wolfgang stehen, um seinem Begleiter den Vortritt durch eine niedere Gartenpforte zu lassen. Zwischen zahlreichen, sorgfältig in Stroh gebundenen Rosenbäumen und schwarzen Blumenbeeten erhob sich das hübsche Wohnhaus. Dorthin lenkten die beiden Männer ihre Schritte. Einige späte Topfblumen und immergrüne Gewächse grüßten aus dem hohen Eckfenster des Erdgeschosses und darüber erschien zart, klar und licht das Antlitz einer Frau mit so wunderbar großen Augen, daß der Amerikaner erstaunt zu ihnen emporschaute II. Alma. Herr Kapitän Edwin Bertram— meine Fraun, sägte Wolfgang, eingedenk der Liebhaberei seines Gastes sir formgerechte Vorstellungen, als er mit demselben in den behaglich eingerichteten Raum trat. Alma stand noch immer bei den Blumen am Fenster, aber sie hatte sich nach den Eintretenden umgewandt. Sie verneigte sich leicht gegen den Vorgestellten und reichte ihrem Gatten die Hand. Bewegung, Blick und Lächeln erzählten besser, als Worte es vermocht hätten, von dem innigen Verhältniß der Beiden. „Der Herr Kapitän ist ein Neffe unseres Freundes Bertram“, fuhr Wolfgang fort und seine Seele schien noch leise zu beben unter dem innigen Gruß des Wesens, das er liebte.—„Er ist bei seinem Onkel ganz unerwartet angelangt, und dieser befindet sich in solcher Aufregung, daß er, wie es scheint, sich zwischen den Buchen des Rehbergs verirrt hat und gar nicht mehr hierherfinden kann.“ Edwin hatte eine leichte Verbeugung gemacht und seine dunklen scharfen Augen hafteten auf Gestalt und Antlitz der Hausfrau mit einer Aufmerksamkeit, wie sie europäischen Anschauungen über Bescheidenheit und gute Sitte vielleicht nicht ganz gemäß war. Alma's Erscheinung war allerdings des Interesses, aber auch jeder Rücksicht werth. Ihre Gestalt war mittelgroß, und die weichen Linien wurden umschlossen von einem blaßvioletten Hauskleide, das lang auf das Muster des Teppichs fiel. Ueber ihr Gesicht konnte man einen Augenblick in Zweifel sein, ob man es schön nennen solle, aber es mußte Jedem auffallen durch die außerordentliche Lieblichkeit seines Ausdrucks, die blendend zarte Farbe, durch welche an den Schläfen die blauen Adern schimmerten. Indem man es ansah, ward man unwillkürlich zu dem Vergleiche gedrängt mit der zarten fremdartigen Blüthe, welche hinter ihr aus glänzend grünen Blätterbüscheln herabhing und ihr Haar berührte. Aus dem weißen Kelche ragten dunkelrothe Staubfäden.. Auch Alma's kleiner Mund war roth, seltsam frisch und dunkelroth in diesem wunderbar weißen Antlitz, über das die großen Augen so gewaltig leuchteten. Auch in des jungen Mannes Seele tauchte wirr und unruhig die Erinnerung auf von allem Schönen, Fremden, das er je gesehen in fernen Meeren, als sei dieses Frauenantlitz gleich dem Zauberspiegel, der alle frühverblaßten, vom Spott des Lebens und der eigenen Niedrigkeit erstickten Träume frisch und lebendig wieder vor ihm heraufbeschwor. Ueber Alma's Antlitz lief ein leichtes Zucken, ihre Augen schlossen sich zur Hälfte und wandten sich schutzsuchend Wolfgang zu, als sei der scharfe dunkle Blick seines Gastes ihr lästig. „Sie kommen unmittelbar aus Amerika?" fragte Alma, um den unheimlichen starren Blick des Fremden los zu werden, und ihre Stimme klang wie hastig und gezwungen. Der junge Seemann erschrak fast.„Ueber Englandn, sagte er dann, in den einfachen Gesprächston der Angelsachsen fallend.„Wir wagten uns nicht ganz an Ihre Küste, die hier von Sandbänken umgeben sein soll. Ich bestieg daher noch auf hoher See ein kleines Kielboot, das wir bei uns hatten und schickte den Dampfer nach Lübeck. Ich orientirte mich, so gut ich konnte, und fuhr mit einem meiner Leute nach dem Punkte der Küste, der mir der Karte nach der nächste an meines Onkels Wohnung schien.“ „Das ist Alles, was Herr Bertram von seinem langentbehrten Neffen erwarten konnten fuhr Frau Bornhagen fort, welche mit echt weiblichem Instinkt das Gespräch in dieser Bahn zu erhalten suchte,„denn Sie setzten sich dadurch einer großen Gefahr aus. Wir haben jetzt die Jahreszeit der Stürme." Um die Lippen des jungen Semanns zuckte es etwas ungeduldig. „Ich muß gestehen, daß ich auch darum gern den Dampfer ohne mich landen ließ, um der lästigen Neugier der Hafenbehörden zu entgehen. Ich bin nämttch nicht sehr geduldig, und mein erster Steuermann meittte, bezügliche Gesetzentwürfe vorgelegt werden. Der erste dieser Entwürfe, welcher den Titel VII. der Gewerbeordnung zu ersetzen bestimmt ist, regelt die Verhältnisse der gewerblichen Arbeiter(Gesellen, Gehülfen, Lehrlinge und Fabrikarbeiter) zu den Arbeitgebern; er behandelt insbesondere mit Rücksicht auf die in der vorigen Reichstagssession laut gewordenen Wünsche das Lehrlingsverhältniß und die Frage der Arbeitsbücher. Auch die Vorschriften der Gewerbeordnung über die Kinderarbeit in den Fabriken werden theilweise abgeändert. Während sich dieser Entwurf vorzugsweise auf dem Gebiete des materiellen Rechts bewegt, hat der zweite Entwurf die Behandlung der aus dem Arbeitsverhältniß entspringenden Streitigkeiten zum Gegenstand; er enthält in Ausführung des§ 108 der Gewerbeordnung Bestimmungen über die Errichtung von Gewerbe=Gerichten und über das Verfahren vor denselben.— — Laut der amtlichen Zusammenstellung beziehen in Preußen folgende Militairs Pensionen und Pensionszulagen: 2141 Feldwebel und diesen im Range gleichstehende Personen, 4643 Sergeanten und Unteroffiziere, 13,285 Gefreite, Gemeine und Spielleute. In den höheren Offiziers=, Stabsoffiziers= und Generalstellen: 26 Generäle der Infanterie und Kavallerie, 120 Generallieutenants, 187 Generalmajors, 363 Obersten, 392 Oberstlieutenants, 1024 Majors, 748 Hauptmänner und Rittmeister; ferner 60 General= und Oberstabsärzte, 451 Premier= und SecondeLieutenants, 191 Stabs= und Assistenzärzte, 32 Auditeure, 983 Militairgeistliche und Verwaltungsbeamte.— — Eine Vergleichung des Unterrichtsetats bei Eintritt des Ministers Falk in das Ministerium mit dem für 1877/78 ergibt folgendes Resultat: Der Etat setzte aus für. 1872 1877/78 mithin ein+(—) Seminare einschließlich Präparandenwesen 1,230,400. 4,505,788-5,2(5,3870 Elementarschulen 4,085, 201. 13,81 1,829+ 9,726,628„ Turnunterricht. 34,480. 70,440-- 33,960„ Nothanstalten 273,460. 130,829— 145,631„ Fortbildungsschulen— 142,150+ 142,150 Summa 5,628,542.18,661,037--12,032,495-f. Ein Commentar braucht diesen Zahlen kaum noch hinzugefügt werden.— — Ueber die Verhältnisse der preußischen Schullehrer=Seminare giebt eine amtliche Zusammenstellung überraschende Aufschlüsse. Demnach waren 1876 2079 Zöglinge mehr als Ende 1870, und 650 junge Männer traten mehr in den Volksschuldienst als vor 6 Jahren. Dieses Ereigniß ist nicht durch eine Abkürzung der Ausbildungszeit, sondern durch Vermehrung der Stellenzahl in den bestehenden und durch Gründung neuer Seminare erreicht worden. Die Nebenseminare sind entweder normal eingerichtet oder aufgelöst worden. Auf diese Weise sind 3 Nebenseminare mit 32 Zöglingen beseitigt. Die vorhandenen 73 Anstalten haben sich dagegen vermehrt um 748 Zöglinge. Während von 1846— 1870, also in 25 Jahren, 20 Anstalten neu begründet worden sind, sind von 1871— 76, also in 6 Jahren, deren 26 errichtet worden, die im December 76 im Ganzen 1361 Zöglinge hatten, um welche Zahl also sich die Seminaristen durch Neubegründung vermehrt haben. Von den 99 Seminaranstalten, welche sich im December 1876 in Thätigkeit befanden, waren 44 Internate, 27 Externate und 28 Anstalten, in welchen sich externe und interne Zöglinge befanden. Im Internate wohnten 4606 im Externate 2123, davon 433 in den sogenannten gemischten Anstalten.— Berlin, 6. Januar. In den letzten beiden Jahren hat sich die Bevölkerung Berlins um etwa 5 pCt. vermehrt. Die Zählung ergab am 1. December 1875 eine Bevölkerung von 966,858 Seelen, am 1. December 1877 dagegen von 1,018,818 Seelen, beides einschließlich Militär, also eine Zunahme von 51,960 Seelen in 2 Jahren.— — Der Weihnachts=Postverkehr von Berlin in den beiden Wochen vom 12. bis 25. December gestaltete sich wie folgt: A. In Berlin aufgelieferte Packete 1877: 352,688 Stück oder täglich 25,192 Stück, 1876: 324,137 Stück oder täglich 23,125 Stück. B. In Berlin eingegangene Packete 1877: 252,487 Stück oder täglich 18,035 Stück, 1876: 236,145 Stück oder täglich 16,867 Stück. C. Im Ganzen aufgelieferte und eingegangene Packete 1877: 605,175 Stück oder täglich 43,227 Stück, d. i. auf die Minute 30 Stück, 1876: 560,282 Stück oder täglich 40,020 Stück, d. i. auf die Minute 27,8 Stück. Auch in anderen größeren Städten zeigte sich bei dem Post=Packetverkehr eine den Verhältnissen entsprechende Zunahme. Die Stückzahl der am Sylvester und am Neujahrstage bei den Postanstalten Berlins aufgelieferten Stadtpostbriefe(Briefe, Postkarten, Drucksachen, Waarenproben aus Berlin nach Berlin) belief sich insgesammt auf 802,283 Stück. In dem gleichen Zeitraum des Vorjahres sind 738,654 Stadtpostbriefe rc. aufgeliefert und bestellt worden; es hat hiernach in diesem Jahre eine Zunahme um 65,167 Stück stattgefunden.— Pr. Hessen=Nassau. Kassel. Die Trichinose hat seit einigen Wochen die Dörfer Zwehren, Villmar und Ueckerwagen entsetzlich schwer heimgesucht, so daß schon zehn Menschen ein Opfer derselben gewordensind und noch Massen von Menschen schwer krank darnieder liegen, ohne daß sich absehen läßt, ob und wie viele derselben mit dem Leben davon kommen werden. Das betreffende Schwein, von welchem die Unglücklichen genossen haben, ist von einem Beschauer untersucht und für— trichinenfrei erklärt worden!!— Erkrankt sind etwa 110 Personen.— Pr. Rheinpreußen. Köln, 19. Dec. Bis jetzt sind etwa 20 Wirthe in ihren Lokalitäten von der Gaszur Petroleumbeleuchtung übergegangen, andere sind im Begriffe, dasselbe zu thun. Diese Abänderung wird dadurch erleichtert, daß Personen sich anbieten, täglich gegen ein geringes Entgeld sämmtliche Lampen zu reinigen und mit Oel zu füllen. Zur Zeit, wo der Petroleumpreis beispiellos billig ist, rentirt sich die Pe troleumflamme dem Gas gegenüber.— Baiern. Im Laufe des Jahres 1877 haben im Offiziercorps der baierischen Armee durch Beförderungen, Ernennungen, Pensionirungen und Tod zahlreiche Veränderungen stattgefunden. Der Sollstand an Offizieren wurde auch in diesem Jahre noch nicht erreicht, und etwa 100 Secondelieutenants=Stellen sind noch unbesetzt. Der Zugang an Reserveoffizieren war ziemlich bedeutend. Befördert wurden: 1 General der Infanterie(Generallieutenant Graf Bothmer, Inspecteur der Artillerie und des Trains), 10 Oberste, 29 Oberstlieutenants, 35 Majore, 63 Hauptleute, 65 Premierund 113 Secondelieutenants der activen Armee, dann 43 Premier= und 617 Secondelieutenants der Reserve und Landwehr; von letzterer Kategorie wurden 95 auf Nachsuchen verabschiedet. Pensionirt wurden 62 Offiziere der activen Armee und 3 des Beurlaubtenstandes. Gestorben sind 62 meist verabschiedete und 9 Offiziere des Beurlaubtenstandes(der Reserve und Landwehr). Ein baierischer Offizier ist in preußische, je ein preußischer, württembergischer und badischer Offizier in baierische Militärdienste übergetreten.— Eine königliche Entschließung vom 26. v. M. enthält die näheren Bestimmungen in Betreff der Besetzung der Secondelieutenantsstellen bei den Truppen der Besatzungsarmee durch FeldwebelLieutenants, und zwar in derselben Weise, wie sie kürzlich durch kaiserliche Verordnung für die nichtbaierischen Contingente des Reichsheeres erlassen wurden.— — Nürnberg; 2. Januar. Das Bezirksgericht hat heute in einem concreten Falle bei Verfälschung von Lebensmitteln auch den Thatbestand des§. 263. des.=St.=G.(Betrug) gegeben angenommen und demgemäß die Oekonomenfrau Anna Klumann von Schweinau, welche schon öfters wegen Milchfälschung bestraft war und neuerdings Milch mit einem Wasserzusatz von 30 und 65 Procent verkaufte, des Vergehens des Betruges in Zusammenhang mit einer Uebertretung des§. 367. Ziff. 7. des.=St.=G. für schuldig erkannt. Da die Beschuldigte auch einen Bestechungsversuch an dem visitirenden Beamten gemacht hatte, wurde sie zu 2 Monaten 6 Tagen Gefängniß, 8 Tagen Haft und 100 Mk. Geldstrafe verurtheilt, und das Goldstück, mit welchem der Bestechungsversuch gemacht wurde, dem Staate verfallen erklärt.— Hessen. Mainz, 3 Januar. Durch kaiserliche Cabinets=Ordre vom 28. November wurde das kriegsgerichtliche Urtheil gegen die Soldaten, welche sich an den am verflossenen Kaisersgeburtstag hier in großartiger Weise vorgekommenen Raufereien betheiligt hatten, laut der„Frankf. Ztg." bestätigt. In Folge dessen ist das Erkenntniß gestern der hiesigen Garnison kundgegeben worden. Durch dasselbe werden 17 Mann, darunter 6 Unteroffiziere, betroffen. Die verhängten Strafen sind zum größten Theil sehr schwere, und wurde in mehreren Fällen Zuchthausstrafe bis zu zehn Jahren erkannt. Die schwersten Strafen wurden gegen die ausgesprochen, welche den Gehorsam gegen Vorgesetzte verweigert hatten. Sämmtliche hierbei betheiligten Unteroffiziere sind gleichzeitig auch aus dem Militärverband ausgestoßen worden.— Ausland. Schweiz. Bern, 5. Januar. Wie unsern Lesern vielleicht bekannt, war der Schluß der Spielbank von Saxon auf den 31. December 1877 anberaumt. Laut dem Genevois fand dieser Act in folgender Weise Statt: Abends 6 Uhr wurde den Anwesenden angekündigt, daß nicht mehr gespielt werden dürfe, und um 7 Uhr wurde der Saal geräumt. Ein Waibel stellte sich vor die Thür, und die Verwaltung ließ mittheilen, daß die Conversations= und Billardsäle bis zur gewohnten Zeit, d. h. bis 11 Uhr, offen bleiben würden. Wer kein Geld für die Rückreise mehr besäße, solle sich an der Kasse melden, um dort 30 Fr. Reisegeld in Empfang zu nehmen, wie das dann auch Seitens mehrerer Personen geschah. Ein Engländer, welcher erst angelangt war, um die letzte Partie mitzuspielen, und geglaubt hatte, das Spiel werde bis 12 Uhr dauern, war höchlich erstaunt, als man so zeitig Finis Saxoniae ausrief. Der blonde Brite fühlte sich in seinen Rechten verkümmert und machte deshalb den ganzen Abend Lärm und Scandal. Man ertheilte ihm den Rath, sich auf den Weg nach Monaco zu begeben, dem einzigen Ort, wo er gegenwärtig noch in Europa wegen dieses Mißgeschicks an einer staatlich geduldeten Spielbank Trost suchen könne.— Frankreich. Paris, 6. Januar. Die France schreibt Folgendes: Gambetta habe bei seiner jüngsten er werde mit Zollamt und Hafenpolizei viel besser fertig, wenn ich nicht dabei sei. Auch konnte ich mit meinem kleinen Lohengrin“ an Ihrer Küste ja landen, wo ich wollte. Ihr frommes Binnenmeer hat keine Brandung und seine Stürme sind wohl nicht gefährlich.“ (Fortsetzung folgt.) Vermischtes. Scene im Eisenbahnwagen. Der italienische Staatsmann und Exminister Sella, von dem man erzählt, daß er bezüglich seiner Garderobe immer nur die bescheidensten Ansprüche mache, bestieg dieser Tage in Novara einen Waggon erster Klasse, um nach Rom zu fahren. Im Waggon saßen zwei deutsche Damen, von denen eine zu der andern, und zwar in deutscher Sprache, sagte:„Unsere Fahrt war bis jetzt eine so angenehme, und nun muß auf einmal dieser Vagabund zu uns in den Waggon steigen.“ Sella, der sehr gut Deutsch spricht, lächelte, ging zum Waggonfenster und fragte— in deutscher Sprache— die Damen: „Soll ich nicht den Vorhang ein wenig herunterlassen, die Sonne belästigt Sie vielleicht.“ Die Damen machten große Augen und noch größere, als der Exminister seinen Namen nannte. Moral: Vergesse nie, daß auch hinter den Bergen Leute wohnen, welche Deutsch verstehen.— (Um was nicht gewettet wird!) In Wesel wurde dieser Tage eine Wette verloren. Ein Herr behauptete nämlich, daß von Christi Geburt bis jetzt eine Milliarde Minuten verflossen wären, was ein anderer bestritt. Durch Zahlen wurde nun nachgewiesen, daß noch etwa 12 Millionen Minuten fehlten. Die Wette ging um ein Kölner Dombauloos.— [Was frißt der Häring?] Das wissen sicherlich manche unserer Leser nicht. Die Antwort lautet: Er frißt winzig kleine Krebschen, wie sie in ungeheuren Massen die See und namentlich die Ostsee erfüllen. Dr. Karl Möbius, Professor der Zoologie in schreibt in einem längeren Artikel der„Natur unter Anderem: Die Hauptnahrung der Häringe, die in der Nord= und Ostsee gefangen werden, bilden wenige Arten sehr kleiner Krebse aus der Ordnung der Spaltfüßler (Copepoden). Im Februar 1872 wurden in der Kieler Bucht sehr viele Häringe gefangen. Fast alle, die ich öffnete, um ihre Nahrung kennen zu lernen, hatten ihren Magen mit Spaltfüßlern angefüllt, die fast ausschließlich einer einzigen Art(Temora longicornis) angehörten. In dem Magen eines großen Härings, der prall mit Temorabrei angefüllt war betrug die Zahl der verschluckten Krebschen nach einer sicheren Zählung 60,895 Stück. Ein anderer Häring hatte 19,170 Stück im Magen. Drei Wochen hindurch wurden in der Kieler Bucht fast jeden Tag gegen 240,000 Häringe gefangen. Fraß jeder von diesen täglich nur 10,000 Spaltfüßler, was gewiß sehr niedrig angeschlagen ist, so wurden an einem Tage 2400 Millionen verzehrt und in 3 Wochen 43,200 Millionen Stück. Die oberen Wasserflächen waren so dicht belebt von diesen Krebschen, daß man sie mit feinmaschigen Netzeu leicht zu Tausenden fangen könnte. Diese Beispiele zeigen, daß unsere flachen Küstenmeere trotz ihrer Armuth an Arten ungeheure Mengen thierischer Individuen erzeugen.— Der Champagner erblickte erst unter Ludwig XIV. das Licht der Welt, und zwar war sein Vater einer von den geistlichen Herren, denen Keller und Küche der Menschheit auch sonst werthvolle Erfindungen verdanken. Auf einem Abhang über der Marne, nicht weit vom Weiler Hautvillers, lag, zwischen Reben und Pappeln gebettet, die königliche Benediktiner=Abtei Sankt Peter. Hier waltete kurz vor und kurz nach dem Beginn des vorigen Jahrhunderts als wohlbestallter Bursarius der frommen Bruderschaft der Pater Dom Pérignon. Er überwachte die Lese und das Keltern der Trauben, sowie die Gährung des Mostes, leitete die Aufbewahrung des gewonnenen Rebensaftes und sorgte, daß die gebräuchliche Lieferung jedes zehnten Fasses, welche die Mutter Kirche von den Winzern der Nachbarschaft in Anspruch nahm, zu rechter Zeit erfolgte und in den gewölbten Kellern des Klosters Unterkunft fand. Da dieser Zehent in gleicher Weise von mittelmäßigem Gewächs wie von gutem genommen wurde, so pflegte Vater Pérignon jenes mit den Weinen anderer und edlerer Lagen zu„vermählen", und mit der Zeit wurde er Meister in diesem Verfahren. Zugleich aber machte er, indem er einen Theil seines Traubenblutes auf Flaschen zog und mit den damals üblich werdenden Korken verschloß, die Entdeckung, daß sein bis dahin für still gehaltener Wein effervescirende(aufbrausende) Eigenschaften besaß. Daran werden sich bei ihm allerlei Gedanken und Betrachtungen geknüpft haben, er wird, in seiner Beschaulichkeit von Eingebungen unterstützt, zu weiteren Versuchen geschritten sein, und so wird sich im Verlaufe der Jahre seine Erfindung zu dem ausgebildet haben, was wir jetzt als Champagner ehren. Wann sie sich vollendete, ist nicht zu sagen. Wir wissen nur, daß der Champagner 1718, wo er zum ersten Male gedruckt erwähnt wird, schon seit etwa 20 Jahren bekannt war, daß man ihn„Pfropfentreibern oder„Teufelswein" nannte, und daß seine Bereitung eine Zeitlang allgemein als Geheimniß der Mönche von St. Peter und bei Abergläubischen als Zauberwerk galt.— Anwesenheit in Italien in einer Unterredung mit dem König Victor Emanuel gesagt:„Gestatten Sie einem französischen Republikaner, einen constitutionellen Monarchen zu beglückwünschen, der mit gewissenhafter Treue das Gesetz der parlamentarischen Mehrheit beobachtet.“ Der König habe darauf geantwortet:„Beglückwünschen Sie mich deßhalb nicht, ich thue nur meine Pflicht, und wenn Sie in Italien so populär wären, wie Sie es in Frankreich sind, und ich die Ehre hätte, Ihr Souverän zu sein, so wären Sie mein erster Minister."— Italien. Zu Florenz starb am 5. d. M. der General Lamarmora. Der Verstorbene wurde als jüngstes von 16 Geschwistern am 17. Nov. 1804 zu Turin geboren und trat 1823 in die sardinische Artillerie als Lieutenant. Er zeichnete sich dann später in den Kriegen 1848 und 1849 gegen Oesterreich, 1855 in der Krimm aus, wurde aber im österreichisch=italienischen Kriege 1866 bei Custozza von dem Erzherzog Albrecht geschlagen. Als Kriegsminister, welche Stellung er im November 1848, im Februar und November 1849 und von 1856 bis 1859 bekleidete, hat er sich große Verdienste um die Wiedergeburt der sardinischen Armee erworben, namentlich als er den Generalstab nach preußischem und französischem Muster einführte. Im Jahre 1861 ging er als außerordentlicher Gesandter nach Berlin, um König Wilhelm zu seiner Thronbesteigung zu beglückwünschen. Im Jahre 1864 übernahm er als Minister=Präsident die auswärtigen Angelegenheiten und führte als solcher die Convention mit Frankreich durch. Sein Werk war ferner der Abschluß des Handelsvertrages mit dem deutschen Zollverein und die Allianz mit Preußen vom April 1866. Später wurde er einer der wärmsten Feinde Deutschlands, vielmehr Preußens. Die Triebfeder seiner Feindschaft war verletzte Eitelkeit. Für die Niederlage bei Custozza(am Juni 1866), welche er verschuldet, und seine späteren diplomatischen Mißerfolge rächte er sich an dem Grafen Bismarck und General Moltke durch eine Reihe boshafter sogenannter Enthüllungen. Namentlich hoffte er mit der Veröffentlichung seines Buches„Ein wenig mehr Licht“(1873) den deutschen Ultramontanen eine unerschöpfliche Fundgrube giftiger Waffen gegen den Reichskanzler zu liefern. Dieser sollte nach Lamarmoras Bericht im Juni 1866 in einer Unterredung mit dem italienischen General Govone gesagt haben, daß er keine Schwierigkeiten machen würde, die Abtretung des ganzen Landes zwischen Rhein und Mosel an Frankreich zu unterschreiben". In der denkwürdigen Reichstagssitzung vom 16. Januar 1874 brachte Abg. von Mallinckrodt unter dem Beifall des Centrums die Sache zur Sprache. Die Erwiderung des Fürsten Bismarck war eine so schneidige, wie man kaum je von ihm gehört. Von dem Vorwurf, mit dem ihn der deutsche Kanzler als Lügner zu Boden warf, hat sich General Marmora nicht mehr erholen können. Seit jener Zeit war er vollkommen ein todter Mann. Aber geziemt sich, auch dem Feinde Gerechtigkeit widerfahren zu lassen: Italien wird sein Andenken in Ehren halten.— England. London, 6. Jan. Wie die Morning Post meldet, hat die Königin beschlossen, den Earl Rosslyn als besonderen Abgesandten nach Madrid zu schicken, um dem Könige von Spanien ihre Glückwünsche zu seiner Vermählung zu überbringen.— Der Kronprinz von Oesterreich nahm gestern in Claridge's Hotel Besuche entgegen, begab sich darauf mit Geleite nach Chiselhurst zum Besuche der Kaiserin Eugenie und besuchte weiter den Lord Sackville in Knole Park. Zu den Diplomaten, welche er gestern besuchte, gehörte auch Graf Schuwalow, der russische Botschafter. Der Kronprinz gedenkt, wie es heißt, seine Reisen in England auch auf Schottland auszudehnen und man sieht leiner Ankunft in Edinburg gegen Ende dieses Monats entgegen. Seinen Weg dorthin wird er durch die wichlgsten Fabrikbezirke nehmen.— Das alte Vorurtheil Legen Mischehen zwischen Söhnen der englischen ristokratie und Töchtern jüdischen Glaubensbekenntnisses scheint mehr und mehr zu weichen. Vor einigen Jahren vermählte sich der ehrenwerthe Stiot Yorke, Bruder des Earl of Hardwicke, mit der Tochter des Barons Anton v. Rothschild; heute Verlobung des Earl Roseberry, eines jüngeren schottischen Pairs der sich bereits mehrfach im Parlament ausgezeichnet hat, mit Fräulein Hannah, Tochter des verstorbenen Barons Meyer v. Rothschild, angekündigt.— Türkei. Constantinopel, 4. Januar. In der Deputirtenkammer erfährt die Regierung und namentlich die Militärverwaltung fortdauernd die entschiedensten Angriffe. Die beantragte Bewilligung eines außerordentlichen Credites von 50 Millionen Piaster gab zu einer sehr lebhaften Diskussion Veranlassung. — 5. Januar. Der Großvezier Edhem Pascha hat abermals um seine Entlassung gebeten, bis jetzt ist aber eine Annahme des Entlassungsgesuchs noch nicht erfolgt. Mahmut Damat Pascha hat ebenfalls seine Entlassung eingereicht. Derselbe verlangte, in der Kammer persönlich auf die an ihn gerichteten Angriffe antworten zu dürfen. — 6. Januar. Dem Vernehmen nach ist zwischen englischen Botschafter Layard, dem italienischen Gesandten Curti und der türkischen Regierung ween der mit Beschlag belegten italienischen chiffe ein Compromiß dahin zu Stande gekomdaß die mit Beschlag belegten italienischen Schiffe Lurch den Prisengerichtshof verurtheilt werden, daß der Suttan hierauf aber Begnadigung eintreten läßt.— Es geht das Gerücht, daß die Kammer, die bei Berathung des Adreßentwurfs gegen den Großvezier, den Kriegs=Minister und den Marine=Minister die heftigsten Angriffe richtete, vertagt oder aufgelöst werden solle, falls sie auf den von ihr angekündigten Interpellationen bestehen sollte.— — Wie das„Wiener Tagblatt“ meldet, ist die von der„Polit. Korr." und anderen Blättern gebrachte Nachricht, daß die Pforte den Prinzen Reuß ersucht habe, ihre Friedensbedingungen der russischen Regierung mit zutheilen, ganz unbegründet.— In Constantinopel hält man, wie die„Indep. belgen erfährt, einen Waffenstillstand für nahegerückt. Derselbe soll vorerst einen Monat dauern, um Verhandlungen zum Zwecke des Friedens Raum zu geben. Man erwartet auch, daß die Pforte selber den Waffenstillstand vorschlage.— Vom europäischen Kriegsschauplatze: 6. Januar. Amtlicher Drahtbericht aus Bogot vom 5..: Der Verlust der russischen Truppen bei dem Uebergang über den Balkan ist nach den jetzt vorliegenden Berichten geringer, als zuerst gemeldet worden war. Am 31. December verloren die Russen nur gegen 200 Mann, während der Verlust der Türken sehr bedeutend war. Die ganze Ebene bei Komarzi war mit türkischen Todten bedeckt. In Tischkowaz und Arabkonak wurde eine große Anzahl kranker und verwundeter Türken aufgefunden. Daselbst befindet sich englisches Lazareth unter der Flagge des rothen ein Kreuzes mit 6 Aerzten, von denen 4 in Diensten stehen. Unter den verwundeten Offizieren war einer englischer Nationalität. den vielfach einzelne Flüchtlinge gefangen; türkischen türkischen Es werbis zum 1. d. Abends betrug die Zahl derselben 600.— Bei dem Detachement des Großfürsten Thronfolgers fanden am 1. d. kleinere Vorpostengeplänkel bei Gagowa, Solenik und Konstanza, statt. Bei Konstanza nahmen Ingusche Kosaken 6 Türken gefangen, sie selbst verloren 3 Verwundete. Am 2. d. führten 2 Compagnien des Ochotskischen Regiments eine Expedition gegen Novoselo aus, vertrieben die Baschibozuks aus Slanitza und steckten dieses Dorf in Brand.— Das Frostwetter dauert noch fort. Auf der Donau ist starker Eisgang. Zwischen dem rumänischen Ufer und der Insel Boatin ist die Donau zugefroren. Die Verbindung bei Boatin wird mittelst Dampfkutter und Pontons unterhalten.— Vom asiatischen Kriegsschauplatze: Tiflis, 3. Jan Die russischen Truppen vor Erzerum haben Ilidscha(2 Meilen westlich von Erzerum) besetzt. Damit ist Erzerum von allen Seiten eingeschlossen. Da die Mehrzahl der Bewohner aus Christen besteht und die Besatzung sich höchstens vier bis sechs Wochen halten kann, so hat der Kriegsrath, vorbehaltlich der Genehmigung des Großfürsten Michael, beschlossen, Erzerum weder zu bestürmen, noch zu bombardiren, sondern auszuhungern.— — 4. Januar. Großfürst Michael hat sich zur Inspicirung des Rion=Corps= nach Osurgetü begeben. Der Großfürst verlangte vom Kriegs=Ministerium 100 Aerzte; falls fremde Aerzte angeworben werden müßten, bittet er um Deutsche und Franzosen.— Neueste Nachrichten. England. Aberdeen, 7. Jan. Ein heute hier stattgehabtes, von etwa 3000 Personen besuchtes Meeting erklärte, daß der Friede und die Beobachtung stricter Neutralität diejenige Politik sei, welche England während des jetzigen Krieges und während etwaiger Unterhandlungen beobachten müsse, und beschloß, Petitionen zu Gunsten der Neutralität an Lord Derby und an das Parlament zu richten.— Rom, 7. Jan., Nachts. Der König verbrachte den Tag ziemlich ruhig. Der Krankheitsprozeß ist stationär, der allgemeine Zustand hat sich gebessert, die Gerüchte über die Bedenklichkeit desselben sind unbegründet. Von allen Theilen Italiens einlangende Telegramme bekunden den schmerzlichen Eindruck, welchen die Krankheit des Königs überall auf die Bevölkerung hervorgebracht.— Florenz, 7 Jan. Das Leichenbegängniß Lamarmora's fand unter allgemeiner Betheiligung statt; der Leichnam wurde nach Biella übergeführt, wo er feierlich empfangen wurde.— Paris, 7. Jan. Dem„Moniteur“ zufolge wurde die Regierung als ein Vertrauensvotum die Votirung des ganzen Budgets von der Kammer verlangen.— Paris, 8. Jan. Der Deputirte Raspail ist diesen Morgen gestorben, sowie auch der General Montauban, Graf von Palikao.— Constantinopel, 8. Jan. In der heutigen geheimen Kammersitzung werden die Minister die Interpellation beantworten.— Die Russen griffen am Freitag Solenik an, wurden jedoch zurückgewiesen. Am Schipkapaß dauert der Artilleriekampf fort.— Constantinopel, 6. Jan.(Verspätet eingetroffen. Die Ministerkrisis ist beendigt; die Minister werden auf ihren Posten verbleiben. Mahmud Damat Pascha, der Schwager des Sultans, wird demnächst die Dardanellen inspiciren. diesen Tagen Gelegenheit, den schon wieder fröhlich spielenden Knaben zu sehen, der noch wenige Minuten vor der Operation von seinen Eltern als ein unrettbar dem Tode Verfallener schmerzlich beweint war. Zwar ist die Schnittwunde unterhalb des Kehlkopfes zur Stunde noch nicht vollständig wieder vernarbt; der Patient aber ist außer aller Gefahr. Ehre und dankbare Anerkennung dem geschickten Arzte, der ohne Hülfe eines Assistenzarztes, ganz allein und noch dazu in der Mitternacht beim Lampenlicht eine Operation unternahm und glücklich ausführte, die nach Professor Dr. Bock's statistischen Nachweisen in 100 Fällen kaum bei 50 Patienten gelingt.— — Bösingfeld, 7. Januar. Vor enigen Tagen war ein verliebter Schuhmachergeselle aus dem benachbarten Dörfchen Goldbeck hierher gekommen, um noch in später Abendstunde mit der Dienstmagd eines hiesigen Wirthes„Süßholz zu raspeln.“ Geselle und Magd unterhielten sich unter den Fenstern des noch mit Gästen besetzten Wirthszimmers recht angenehm, als plötzlich ein Schuß fiel, und jener, von einer furchtbaren Schrotladung in die Beine getroffen, zusammenstürzte. Dem herbei geholten Arzte gelang es nur zum Theil, die Schrotkörner aus den Muskeln herauszugraben, und deßhalb ist der arme Schuster dem Krankenhause in Rinteln übergeben worden, wo es hoffentlich gelingen wird, den Angeschossenen völlig zu heilen. Die gerichtliche Untersuchung des Vorfalles ist eingeleitet worden.— Heesten im Amte Horn, 9. Januar. Bei dem Colon Flügel, alias Hanning, wurde gestern mit Hülfe einer Dreschmaschine gedroschen. Eine auf dem Colonat wohnende unverehelichte Verwandte des Colons (etwa 50 Jahre alt) war bei derselben selbst nicht mitthätig, ging aber, als die Maschine in Bewegung war, unvorsichtig nahe, wurde von dieser erfaßt und ihr durch sie alsbald der rechte Unterschenkel zermalmt. Im Laufe des Nachmittags nach Detmold in das Krankenhaus gebracht, nahm ihr Herr Dr. Petri das Bein unterhalb des Knie's sofort ab, da an eine Heilung; der vollständig zersplitterten Knochen nicht zu denken war.— Herford, 4. Januar. Am Sylvester=Abend spielten einige Musikanten von hier bei einer Tanzlustigkeit in dem zum Fürstenthume Lippe unweit Lage belegenen Dorfe Lieme oder Liemke. Am Schlusse der Tänzerei bekamen die Musikanten Zwistigkeiten mit mehreren jungen Leuten. Letztere verfolgten die heimkehrenden Musikanten, überfielen sie heimtückisch und schlugen mit Knitteln und Fäusten unbarmherzig auf sie ein, so daß dieselben stark verwundet hier am andern Morgen ankamen. Der Musikus., dem der Schädel durch Schläge arg verletzt war, ist an den Folgen der Mißhandlung bereits verstorben. Ueber den Sachverhalt sind polizeiliche Ermittelungen und Vernehmungen bereits erfolgt und wird die Staatsanwaltschaft die Thäter zur Rechenschaft ziehen.—(W. Pr.=Ztg.) Minden, 7. Januar. Vor längerer Zeit berichteten wir, in einem in der Scharnstraße gezüchteten Schweine, das in der Entwickelung sehr zurückgeblieben, seien Trichinen gefunden worden, und sprachen die Vermuthung aus, dieselben seien durch Ratten auf das Schwein übertragen worden. Diese Vermuthung wird jetzt bestärkt dadurch, daß bei der Untersuchung eines Schweines, welches mit dem vorbezeichneten im selben Stalle gemästet wurde, sich ebenfalls Trichinen in außerordentlich großer Anzahl vorfanden. Dieselben sind schon länger eingewandert und darf vielleicht angenommen werden, beide Schweine hätten von derselben Ratte gefressen. Das Fleisch des Schweines ist natürlich confiszirt worden. Der Eigenthümer hatte das Thier vernünftigerweise vorher versichert und that hieran um so klüger, als gerade in der Scharnstraße die Ratten sehr zahlreich vorkommen.—(M. Ztg.) Aus dem Fürstenthum Lippe und Umgegend. * Gemeinde Hillentrup. Eine von dem Herrn Dr. med. Theopold aus Lemgo an dem 5jährigen Sohne des Krügers Kruse in Schwelentrup kürzlich vollzogene glückliche Operation der häutigen Bräune macht in unserer Gemeinde viel Aufsehn. Einsender dieses hatte in Haus= und Landwirthschaft. Minden, 1. Jan. Das erste Patent, welches seit Einführung des neuen Patentgesetzes nach Minden kam, hat Herr Fr. Rodenberg hierselbst für eine„Breitdreschmaschine erhalten, die sich durch Leichtigkeit des Ganges, reinen Drusch und gänzliches Glatthalien des Strohes ganz besonders auszeichnet, dabei aber von bedeutender Leistungsfähigkeit ist.— Wien, Ende December. Nach einer vom Grafen Karl Belrupt entworfenen und bei Faesy und Frick unter dem Titel„Der Aufwand des Staates für die landwirthschaftliche Angelegenheit erschienenen Broschüre entfallen an Staatsunterstützung zur Hebung der Landwirthschaft auf je 1000 Einwohner: in Baiern 206, in Würtemberg 268, in Baden 220, in Sachsen 249, in Preußen 362, in Belgien 186, in Frankreich 248 und in Oesterreich 199 M.— Allgemeiner Witterungscharakter: 8. Himmel bedeckt; neblig. 9. Himmel bewölkt; Etwas Schnee. 10. Son.=Aufg. 8. 10. Son.=Unterg. 4. Mond.=Aufg. 10. 28. Mond.=Unterg. 6. 11. 57 Zufolge der Mittheilung der Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha wird dieselbe nach vorläusiger Berchung ihren Theilnehmern für 1877. 9 ug ae Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha. Ge.## mme. 0 Einladung zum Abonnement auf die illustrirten Modezeitungen ca. 80 Procent ihrer Prämieneinlagen als Ersparniß zurückgeben. genaue Berechnung des Antheils für jeden Theilnehmer der Bank, sowie der vollständige Rechnungsabschluß derselben für 1877 wird zu Anfang des Monats Mai d. J. erfolgen. Zur Annahme von Versicherungen für die Feuerversicherungsbank sind die unterzeichneten Agenten jederzeit bereit. zu uu mutrgeichneten Age Den 6. Januar 1878. Vorla Holzverkäufe in den Seitrtichen Farten. Forstrevier Kohlstädt-Horn. Am Dienstag den 15. d. M. Morgens 10 Uhr sollen zum Extersteine folgende Hölzer meistbietend verkauft werden: 1. Forstdst. Steingrund: 38 Stck. Buchen=Nutzholz zu 43,20 Fstm., 526 Rm. dgl. Kloben, 37 dgl. Knüppel, 1 Stck. Fichten=Rtzhz. zu 1,29 Fstm., 10 Stck. Birken=Rtzhz. zu 3,71 Fstm., 26 Rm. dgl. Kloben, Rm. dgl. Knüppel, 30 Rm. dgl. Astreisig, 15 Rm. Erlen=Schlagholz; 2. Forstdst. Knickenhagen: Stck. Fichten=Rtzhz. zu 0,76 Fstm., 5 Rm. dgl. 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Anschluß an die Eisenbahnzüge 1113 V. nach Berlin, 1044 V. nach Cöln, 46 N. von Cöln und 517 Nachm. von Berlin; 640„„ Horn(Anschluß nach und von Paderborn) 1050 Abds. Bergheim, Anschluß nach Altenbeken 951 V. Lage, Schötmar, Salzuflen, Herford, 650 Nchm. Anschluß an den Zug 1129.nach Berlin; Lemgo(p. Brake); 9 Vorm. Horn, Vinsebeck, Steinheim, Anschluß an 535 Nchm. den Zug 240 Nachm. nach Altenbeken u. 1226 Nachm. u. Hannover; Horn(Blomberg), Vinsebeck, Bergheim, 1240„ Anschluß an den Zug 72 Nachm. nach Altenbeken und 810 Abds. nach Hannover; Lage(Lemgo), Oerlinghausen, Bielefeld, 10 Vorm. Anschluß an die Courierzüge 1222 früh nach Berlin und 47 früh Cöln; 53 früh von Berlin und 540 früh von Cöln; Lemgo(Hohenhausen, Rinteln); 830 Abds. Lage, Schötmar, Salzuflen, Herford, 1030 Vorm. Anschluß an die Züge 435 früh nach Cöln und 61 früh nach Berlin. 410 Nchm. 645 1115 Abds. 1120„ Verzeichniß der beim Post=Amte in Lemgo abgehenden und ankommenden Posten. Ankommend von. Abgehend nach. Landwirthschaftl. Verein Barntrup. Die nächste Sitzung findet Sonntag, den 20. Januar, Nachmittags 3 Uhr, in Barntrup statt. Der Vorstand. Da ich meinen Dienst als Schäfer aufgebe, so bin ich gesonnen, meine beiden unde edler Race zu verkaufen. Siekholz bei Blomberg, den 7. Jan. 1878. Wilh. Meyer, Schäfer. Omnibus=Fahrten zwischen Detmold und Herford. Von Detmold(bei Gastwirth Linnemann) 6., 12,30 N. Ellernkrug 6,30., 1 N. Lage(bei Gastwirth Klöpping) 7,5., 1,35 N. Lindemannsbusch 7,/55., 2,20 N. Schötmar(bei Gastwirth C. Wolff) .25.,.50 N. Salzuflen(bei Gastw. C. Schweppe) .45., 3,5 N. in Herford(Hôtel Rohrig) Bahnhof .45., 4,5 N. Von Herford(Hôtel Rohrig) 6,45., 12 N. „ Salzuflen(bei Gastw. C. Schweppe) 7,45., 1 N. „ Schötmar(bei Gastwirth C. Wolff) 8., 1,30 N. „ Lindemannsbusch 8,30., 2 N. „ Lage(bei Gastwirth Klöpping) 9,15.,.45 N. „ Ellernkrug.45., 3,15 N. in Detmold(bei Gastwirth Linnemann) 10,30., 4 N.