(Früher Organ der liberalen Volks= und Fortschrittspartei in Lippe. Erscheint wöchentlich zweimal, Mittwochs und Sonnabends mit Zugabe des„Illustrirt. Sonntagsblat### Kostet bei den Reichs= Postanstalten, in der Spedition und bei unsern Colporteuren Detmold, Lage u. Blomberg 1 M. 10 Pf. N 98. Lemgo, Sonnabend, 24. September 1881. Anzeigen werden mit 10 Pf. die 4gesp. Zeile berechne: Für das Blatt bestimmte Anzeigen werden außer in der Erpedition in Lemgo auch von den bekannten Colporteuren in Detmold, Lage und Blomberg entgegengenommen Abonnements=Einladung. Damit keine Unterbrechung in der Zusendung stattfindet, werden unsere geehrten PostAbonnenten ersucht, ihr Abonnement auf die „Lippische Post“. pro IV. Quartal 1881 möglichst rechtzeitig erneuern zu wollen. Den Abonnenten, welche die„Lipp. Post“ durch unsere Expeditionen in Lemgo, Detmold, Lage oder Blomberg beziehen, wird dieselbe, sofern keine Aufbestellung stattfindet, nach wie vor zugehen. Expedition der„Lipp. Post.“ Garfield* Der Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika ist am vorigen Montage, den 19. d.., Abends 10 Uhr 50 Minuten seinen Wunden erlegen. Es war bekanntlich am 2. Juli d.., als ihn die mörderische Kugel des total verkommenen Advokaten Guiteau aus Chicago traf; elf Wochen hatte er auf dem Krankenlager die heftigsten Schmerzen zu erdulden, bis ihn der Tod endlich erlöste. Garfield starb, wie der ebenfalls gemordete Präsident Abraham Lincoln für eine große Idee, nachdem er kaum 4 Monate an der Spitze eines freien Volkes gestanden hatte. Lincoln freilich hatte die süße Genugthuung, mit seinem brechenden Auge sein großes Werk, das hohe Ziel seines Lebens vollendet und erreicht zu sehen: Der große Bürgerkrieg war beendet und die Befreiung der Schwarzen war eine unumstößliche Thatsache geworden, als Lincoln's Leben einem sinnverwirrten Meuchelmörder zum Opfer fiel. Nicht so bei Garfield! Nur vier Monate leitete dieser die große freie Republik, und er hatte erst damit begonnen, seine herrlichste Lebensaufgabe, die Befreiung der Nation von der das ganze Staatswesen der Union verpestenden Corruption, vorzubereiten. Garfield fiel als ein Held bei begonnener Schlacht, ohne den Trost mitnehmen zu können, daß der Sieg sich an die Fahne seiner guten Sache heften wird. Doch ein Spuren altdeutscher Anschauung und Sitte in unserem Lipperlande. (Fortsetzung.) Ebenfalls heidnischen Ursprungs scheint die Darstellung zu sein, welche wir auf der Wetterfahne entdecken, die den Giebel krönt. Sie zeigt vielfach einen in fliegenden Mantel gehüllten Reiter zu Pferd, und so haben wir ohne Zweifel eine Erinnerung an den oben erwähnten Wetterund Luftgott Donar, den Schimmelreiter. Bisweilen ist sogar die Identität mit Donar durch Hinzufügung eines Hundes oder Wolfes noch deutlicher bezeichnet wie z. B. auf der Wetterfahne des Wirthshauses in Hörstmar. Statt senes fast gewöhnlicheren Bildes gewahren wir auf einigen wenigen Häusern einen Hahn, den Wettervogel und Hauswächter der Edda.(Mit dem Wetter wird übrigens auch heute noch der Hahn hier und da in Verbindung gebracht; man Trost wenigstens durfte auch ihm beschieden sein: daß aus seinem tragischen Falle die gute Idee, deren Opfer er wurde, eine moralische Förderung erhalten hat, die ihren endlichen Triumph wenn nicht vollendet, so doch wesentlich näher gerückt hat. Guiteaus mörderische That hat dem amerikanischen Volke die Augen geöffnet und eine sittliche Entrüstung in der Brust von Millionen wachgerufen, daß das verruchte und corrupte System der Aemterjagd und Beutevertheilung, wie es die Grant und Concling zur Blüthe gebracht haben, für dessen Beseitigung Garfield aber mit aller Kraft in der kurzen Zeit seiner Regierung eintrat und nun auch gestorben ist, als moralisch beseitigt betrachtet werden darf. Denn während vordem Hunderttausende in diesem System etwas Natürliches sahen, dürfte es jetzt kaum noch Jemanden geben, der die Verwerflichkeit desselben nicht erkannt hätte. So wäre denn auch mit Garfields Blute der Triumph einer großen Sache, eines epochemachenden Befriedigungswerkes besiegelt worden. James A. Garfield ist am 31. November 1831 im Staate Ohio geboren, seine Lebensgeschichte, die wir hier im kurzen Auszuge folgen lassen, beweist, wie weit es ein Mensch auch unter ungünstigen Verhältnissen bringen kann, wenn Energie und Ausdauer das Fundament seines Characters bilden. Garfields Eltern besaßen eine Farm, die etwa 18 englische Meilen von der jetzt bedeutenden Stadt Cleveland am Eriesee entfernt liegt. Die ganze Gegend, in der die Garfild'sche Farm lag, glich zu jener Zeit noch einer von Urwäldern durchzogenen Wildniß. Der Vater starb, als James noch kaum das zweite Lebensjahr überschritten hatte und die Mutter, Elisabeth Garfield, stand nun allein mit ihren vier Kindern— zwei Knaben und zwei Mädchen— auf der Farm, die als Regierungsland übernommen worden war. Unter Beistand ihres ältesten Sohnes und mit Unterstützung ihres Schwagers, dessen Farmland an das ihrige grenzte, gewann die willensstarke, jetzt noch lebende Frau dem jungfräulichen Boden das Nöthigste zum Unterhalte der Familie ab. Als James das vierte Lebensjahr zurückgelegt hatte, wurde er in die in der Nähe gelegene denke nur an das bekannte„Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, so ändert sich's Wetter oder's bleibt wie's ist.") Oben im Giebelfelde hat sich an vielen lippischen Bauernhäusern eine Verzierung erhalten, welche gleichfalls grundheidnischer Anschauungsweise entsprungen zu sein scheint. Wir finden nämlich auf der Fläche des oberen vorderen Dachgebälks zwei entweder gemalte, eingebrannte oder ausgeschnitzte Pferdegestalten, meistens ein weißes und ein braunes Roß— oft indessen nur eins— angebracht(man besichtige z. B. Matorf Nr. 8, Brüntorf Nr. 8 oder Nr. 3 Backhaus, Niedermeier Nr. 19 Anbau, Leese Meier=Bartold Scheune oder Niemeyer Wagenremise, Trophagen Ebert, Farmbeck Siemonsmeyer Nebengebäude.) Diese Pferdefiguren haben meiner Ansicht nach denselben Zweck wie die bekannten Pferdeköpfe auf den Giebeln der Bauernhäuser im Hannöverschen, besonders in der Lüneburger Heide. Das Pferd ist dem Gotte Schulhaus=Blockhütte Sommer und Winter bis zu seinem vierzehnten Jahre geschickt. Freilich, während der Saat= und Erntezeit mußten die Schulbücher bei Seite gelegt und anstatt derselben Pflug, Axt und Sense in die Hand genommen werden. Die Lectüre Robinson Crusoe's und der Seenovellen des Kapitain Marryat hatte in dem empfänglichen Geiste des Knaben die Lust für das Seeleben geweckt und auf seine unablässigen und dringenden Bitten gab die Mutter endlich nach, daß James Schule und Farm verließ, um auf einem der Schiffe in Cleveland ein Unterkommen zu suchen. Auf der Wanderung dorthin gelang es einem Verwandten, den Knaben von dem Plane abzubringen und ihn in seine Dienste als Holzschläger zu nehmen. Das bei dieser Arbeit erworbene Geld, 50 Dollars, schickte er beinahe gänzlich an die Mutter. Bald aber ergriff ihn von Neuem die Lust für das Wasser, er nahm wiederum den Wanderstab in die Hand, marschirte den Erie=Canal entlang, und es gelang ihm nach einigem Bemühen, bei einem Schiffseigenthümer als Canalboot=Pferdetreiber Engagement zu erhalten. Allmälig avancirte er bis zum Steuermann und machte auch als solcher mehrere Fahrten mit, wobei er sich etwas Geld erwarb. Ein kaltes Fieber, von dem er auf einer Reise befallen wurde, nöthigte ihn jedoch, das Schiffsleben vor der Hand aufzugeben und zur Mutter zurückzukehren. Von der Zeit ab vertiefte er sich ganz und gar in die Bücher, die er aus der Nachbarschaft ergattern konnte. 1849 trat er in eine höhere öffentliche Lehranstalt ein und studirte mit solchem Eifer und Erfolg, daß er 1850 als Lehrer an einer Bezirksschule wirken konnte. 1854 bis 1856 besuchte er das William's College. 1857 wurde er Sprachlehrer an dem Institute zu Hiram(Ohio) und 1858 Präsident desselben; gleichzeitig ließ er sich als Advocat nieder und wurde zum Mitglied des Senats von Ohio gewählt. Bei Beginn des Bürgerkrieges 1861 warb er als begeisterter Anhänger der Union das 42. Regiment der Ohio=Freiwilligen an, wurde dessen Oberst und kämpfte mit Glück in Ost=Kentucky. Am Tage des Sieges von Prestonburgh ward er BrigadeFro geweiht, und die Figuren am Giebel sollen daher zunächst Unheil vom Hause fern halten. Daß nämlich jene Darstellung mytologisches Gewand trägt, und nicht etwa blos das Bild des besten treusten und edelsten Hausthieres als allegorische Verzierung des Gebälks angewandt ist, scheint ganz unzweifelhaft aus dem drüber oder drunter stehenden Worten„Gott helfe uns" oder „Allein Gott in der Höh sei Ehr“ hervorzugehen. Hier ist offenbar eine Reminiszenz an Frö vorhanden, der dann später mit der christlichen Gottheit verschmolz Unsere heutigen Landbewohner sind sich natürlich der Bedeutung jener Gebälkverzierung nicht mehr bewußt; es muß ihnen aber doch noch so etwas davon vorschweben, denn ein jeder Landmann beachtet eine solche Darstellung und pflegt auch sie— falls die Farben vielleicht verwittert sind wie z. B. Brüntorf Nr. 8 oder oder Nr. 3 Backhaus— besonders aufmerksam zu machen. General und nach der Schlacht bei Shiloh (16. April) Stabschef des Generals Rosecrans. Wegen tapferer und wichtiger Dienste in der Schlacht von Chickamauga(19. Septbr. 1863) erhielt er den Titel und Rang eines Generalmajors. Im October 1869 wurde er im 19. Bezirke Ohios zum Mitgliede des Congresses ernannt. Hier gehörte er zu den angesehensten Mitgliedern der republikanischen Partei und wurde 1877 Führer derselben. 1880 stand er an der Spitze der Delegation von Ohio und vertrat auf dem Congresse in Chicago im Juni die Candidatur seines Landsmannes, des Finanzministers Sherman. Als weder Grant noch ein anderer Candidat die Majorität erringen konnte, ward im 35. Wahlgange Garfield zur Wahl gestellt, und da ihm alle bisher gegen Grant abgegebenen Stimmen im 36. Wahlgange zufielen, am 8. Juni einstimmig als der republikanische Candidat für die bevorstehende Präsidentenwahl proklamirt. Am 1. December 1880 wurde er zum Präsidenten gewählt und am 4. März d. J. übernahm er das hohe Amt in Washington. Politische Uebersicht. — Trotzdem sich die Parteien in allen Kreisen zu dem bevorstehenden Wahlkampse rüsten, so ziehen doch neben den Parteikämpfen zwei Ereignisse der jüngsten Zeit namentlich das Interesse auf sich: der Tod Garfield's, des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Nordamerika und das überaus glänzende Familien= fest am Hofe des Großherzogs von Baden. Hinsichtlich des ersteren verweisen wir auf unsern heutigen Leitartikel und berichten hier zunächst über die Doppelhochzeit in Karlsruhe. Dort feierten nämlich am vorigen Dienstage, den 20. d.., der Großherzog und die Großherzogin ihre silberne Hochzeit, und in derselben Stunde legte die einzige Tochter dieses Paares ihre Hand in die Rechte des Krouprinzen von Schweden zum Bunde für's Leben. Die Freude der fürstlichen Eltern und Kinder wird getheilt vom badischen Volke und voll Sympathie sieht Deutschland auf dieses Familienfest im liberalsten Bundesstaate des Reichs, auf die mit dem Silberkranz geschmückte Tochter des Kaisers und auf die Enkelin mit dem Myrthenkranze. 25 Jahre sind vergangen, seitdem Großherzog Friedrich mit der Prinzessin Luise von Preußen, damals eines Prinzen, heute eines Kaisers Tochter, sich vermählte. Der jugendliche Fürst hatte damals dem badischen Landtage seine Verlobung angekündigt mit den Worten:„Diese Verbindung, welche mir persönlich so viel Glück verheißt, wird auch meinem Volke zum Segen gereichen. An Fürst und Volk hat sich diese Prophezeiung erfüllt. Die Ehe des Großherzogs ist mustergiltig für das ganze Land. Kaiser Wilhelm, die Kaiserin Augusta, der Kronprinz mit Gemahlin, der König und die Königin von Schweden mit mehren Söhnen und viele andere Fürstlichkeiten sind zur Feier versammelt. Was sonstige alterthümliche architektonische Verzierungen an der Frontseite des Hauses betrifft, so finden wir fast überall zu beiden Seiten des Thürsturzes Stern und Rose(vgl. über diese Preuß, baul. Alterthümer) angebracht. Nicht so gewöhnlich, zum Theil sogar sehr selten, sind die Darstellungen und Bilder aus der Thier= und Pflanzenwelt. Einen Männerkopf findet man zu Häupten der Thür des Hauses Nr. 55 in Luhe oder des zum Edelhofe in Entrup gehörigen erhaltenen Nebengebäudes. Ziemlich häufig erscheint die Anbringung einer Topfpflanze zu beiden Seiten der Thür, so z. B. in Luhe(Meier, Noltensmeier), Matorf Nr. 3 oder 16, Brüntorf Nr. 14, Nr. 8, Nr. 2, Nr. 19, Niedermeier Nr. 19, Leibzucht, Farmbeck(Siemonsm.); eine Maililie, die heilige Blume der Göttin Ostara, welche nach der Angabe einer Ortschronik an den Externsteinen verehrt wurde, zeigt Nr. 15 der Kluckhöfe. Alterthümliche Darstellungen aus der Vogelwelt erscheinen Brüntorf Nr. 8, Matorf 3, Farmbeck(Siemonsm.) und zwar kommen meistens Hahn, Rabe(Brüntorf Nr. 19) und Tauben in Betracht. Die letzteren drei sollen gewiß als Symbole des Landbaues gefaßt werden, Hahn Der Großherzog von Baden, Friedrich Wilhelm Ludwig ist im 56 Lebensjahre, er wurde geboren am 9. Septbr. 1826, kam am 24. April 1852 zur Regierung und vermählte sich am 20. Septbr. 1856 mit Luise Marie Elisabeth, der Tochter unseres Kaisers, geb. am 3. Tecbr. 1838. Der glückliche Bräutigam, der sich mit Prinzessin Sophie Marie Victoria von Baden geb. am 7. August 1862, vermählte, ist der Kronptinz Oskar Gustav Adolf von Schweden und Norwegen, Herzog von Wermland, geb. 16. Juni 1858. Die Zahl der Fürstlichkeiten welche zu dem frohen Feste in Karlsruhe anwesend waren, betrug an 50, unter ihnen befinden sich in erster Linie auch der Kaiser und die Kaiserin, owie König Oskar UI. von Schweden nebst Gemahlin.— Der Kaiser hatte am Mitt woch das Unglück, als er von einem Nebenportale des Schlosses in dessen Hauptportal gehen wollte, auf offener Straße zu fallen. Zwei in der Nähe stehende Frauen und Lakaien eilten sofort herbei, hoben den greisen Monarchen auf und brachten ihn in das Schloß. Schaden hat uner Kaiser glücklicherweise nicht davon getragen. — Das junge Paar wird seine Flitterwochen in dem Schloß Tullgarn, 7 Meilen südlich von Stockholm in einer Buchtung der Ostsee verbringen. — Der Begegnung des Kaisers von Rußland mit dem deutschen Kaiser in Danzig wird nun in der nächsten Zeit, wie die halbamtliche Wiener„Montagsrevue“ schreibt, auch eine Begegnung der Kaiser von Oesterreich und Rußland folgen, doch ist über den Ort der Begegnung noch nichts bekannt. Dies Zusammentreffen Alexanders III. mit Franz Josef schließt die Annahme einer deutsch=russischen Abmachung zu Ungunsten Oesterreich=Ungarns gänzlich aus; denn die projectirte Kaiserbegegnung kann nicht als im Gegensatze zur Danziger Entrevue, sondern muß vielmehr als eine Ergänzung derselben aufgefaßt werden, und zwar in dem Sinne, daß die divergirenden Interessen, welche bezüglich der orientalischen Angelegenheiten zwischen der Habsburgischen Monarchie und dem Zarenreiche allerdings obwalten, durch gegenseitige Verständigung und wohlwollendes Entgegenkommen ausgeglichen werden. Für die Herstellung eines solchen Ausgleichs bildet das wieder angeknüpfte freundschaftliche Verhältniß zwischen Deutschland und Rußland nicht nur kein Hinderniß, fondern ist von außerordentlicher Förderung. Das Axiom der Unversöhnbarkeit der Interessen hat zwar einen sehr pathetischen Klang, ist aber in der praktischen Politik und besonders in internationalen Fragen von gar geringem Werthe. Wir wollen zu Ehren des österreichischen Ministerpräsidenten, Grafen Taaffe, annehmen, daß er die Freiheiten der DeutschOesterreicher nicht um dieser selbst willen verkürzt und die Czechen und die anderen slavischen Elemente der Monarchie auf Kosten der Deutschen begünstigt, sondern daß seinem Verfahren Fragen der auswärtigen Politik die Richtung anweisen. Die Besorgniß vor nachbarlichen Aggressionen mag ihn bestimmt haben, sich der heimischen Slaven zu versichern. Nun, wenn durch das Einverständniß der drei Kaiser die Furcht vor dem Panslavismus gehoben ist, dann kann ohne Scrupel den Deutschen in Oesterreich ihr ganzes und volles Recht wiedergegeben werden. und Taube als die gewöhnlichsten Hofvögel des Landmanns und der dem Wodan heilige Rabe als der Ackervogel, welcher sich dem pflügenden Landmann auf dem Fuße folgend, das schädliche Gewürm aus den Furchen des Ackers zur Speise holt. Der Hauptschmuck jedes lippischen Bauernhauses ist jedoch die Inschrift, welche sich unmittelbar über der Thür oder unter der Giebelspitze befindet und außer den Namen der Hausbesitzer und des Baumeisters meistens noch einen kurzen gereimten Spruch enthält. Sie giebt dem Hause erst den rechten ehrbaren und alterthümlichen Anstrich, so daß man oft, da die alten Lettern noch beibehalten sind, dies und jenes Gebäude(vgl. z. B. das des Herrn Meier in Luhe, welches von 1826 herstammt!) auf den ersten Blick für weit älter taxirt als es in der That ist. Die Erscheinung, daß man noch in jüngster Zeit das Alte— nicht nur die Buchstaben, sondern auch Darstellungen und Bilder, überhaupt oft die ganze Bauart— nachahmte, ist jedenfalls sehr erfreulich und zeugt dafür, daß der alte biedere und gesunde Sinn unserer Vorväter noch heute auf dem Lande fortlebt. Die schöne Sitte, über dem Thürsturze eine Detmold. Während die Zeitungen aus anderen Bezirken bereits über lebhafte Wahlbewegungen berichten, verspürt man hier in Lippe bis jetzt nur noch wenig von der doch so nahe bevorstehenden Reichstagswahl.— Die Parteien rüsten sich, die Führer berathen, besprechen sich mit ihren Vertrauensmännern in den einzelnen Distrikten und hoffen auf einen Sieg nach schwerem noch bevorstehenden Kampfe. Da sich bei dieser Wahl voraussichtlich nur zwei Kandidaten gegenüberstehen werden, nämlich der Kandidat der Fortschrittspartei, der altbewährte Kämpe W. Bürten in Detmold, und der langjährige, schon häufig erlegene Kandidat unserer Konservativen, Gutsbesitzer Schemmel=Wüsten, so wird der Kampf wol nicht so heftig entbrennen wie bei früheren Wahlen, wo auch die nationalliberale Partei ihren eigenen Kandidaten ins Feld führte. Die letztere Partei wird, wenigstens zum größten Theile, für dieses Mal mit der Fortschrittspartei gehen und hat dieselbe daher auch die beste Aussicht auf einen glänzenden Sieg bei der Wahl.— Das vor einiger Zeit verbreitete Gerücht, daß die sog. Freikonservativen einen eigenen Kandidaten in der Person des Herrn von Lengerke aufstellen wollten, hat sich nach der„Westf. jedoch als unwahr bewiesen. Dieselbe Zeitung schreibt: An einen Sieg der Konservativen ist gar nicht zu denken, wiewohl Herr Schemmel bei der letzten Wahl zum Reichstage an Stimmenzahl gewonnen hatte. Für ihn sind besonders eine Anzahl orthodoxe Pastöre thätig, welche auch unter der Landbevölkerung ihrer Gemeinden nicht geringen Anhang haben. Seitdem sich aber diese Herren angelegentlichst an antisemitischen Agitationen betheiligt und für die Verbreitung, antisemitischer Zeitungen und Broschüren gewirkt haben, ist ihnen mancher frühere Anhänger untreu geworden. Werden letztere auch nicht für Herrn Bürten stimmen, so werden sie sich doch der Abstimmung enthalten. Die Wahlkandidatur Bürtens anlangend, so werden auch dieses mal die Mehrheit der städtischen Wähler, die meisten Wahlberechtigten in den Flecken und geschlossenen großeren-Dörfern und endlich noch die am Tage der Wahl aus der Fremde wieder angelangten Ziegler für ihn stimmen. Seine Wiederwahl scheint daher vollkommen gesichert. Lemgo. Die am 1. October d. I. durch die Entlassung des Executors Samer vacant werdende Stelle eines städtischen Unterbedienten wieder besetzt, da der Magisträt den Chr. Holzhausen hies. gewählt hat, während Bürgermeister, für welchen die Thätigkeit des Unterbedienten von besonderer Wichtigkeit ist, de Destillateur Amelung empfohlen hatte. Zu Stelle hatten sich nicht weniger als 27 Bewerbei gemeldet. Inschrift anzubringen, scheint einer ziemlich alten Zeit zu entstammen und ihren Grund ir,ertuge ächt altgermanischen Anschauung zu haben. Etwaganz besonders Heiliges war nämlich unser“ Vorfahren die Thürschwelle, vielleicht, weil am wenigsten durch äußere Kraft vertheidigt! Man brachte daher als mächtigeren Schutz u0 der Thür einen heiligen Spruch, eine Göttel“ figur oder ein Symbol der Gottheit an.„ig# Besonders interessant sind nun unsere viir“ Inschriften einmal, weil sie uns Reste Abun alten niederdeutschen Dialectes repräsentiren dann, weil man unter ihnen gar manchen wtrene schönen Spruch entdeckt, der uns über den##### men Sinn und überhaupt über die ganze Den der einstigen Bewohner guten Aufschluß zu 9 vermag. In Gottes Namen wird das Haus ertgg, Gott soll sein Hüter und Schirmer sein, soll segnen, die ein= und ausgehen, dem Besitzer ir Arbeit gelingen lassen, ihm Familienglück vergehentz ihm gute Nachbarn geben und ihm nach dev. Mühen ein seliges Ende schenken. Das ungefähr die Gedanken, denen die Inschril Ausdruck geben.(Forts..) Lemgo. Das reaktionäre Agitationsblatt, der„deutsche Patriot“, der treue Begleiter und Gesinnungsgenosse unseres„Lipp. Volksbl.“, will den Beweis liefern, daß der Zoll die Lebensbedürfnisse nicht vertheuere. Während der Petroleumspreis in Bremen während der Zeit von 1873 bis zur Einführung des neuen Petroleumszolles zwischen 10 bis 20,20 Mark aufwärts schwankte, habe er sich zur Zeit der Einführung des neuen Zolltarifs auf 7¾ Mark gestellt, sei dann aufwärts bis 10,90 Mark gestiegen, um für 1881 auf den Durchschnittspreis von 8,80 Mark zurückzusinken.„Von der Vertheuerung des Petroleums durch den neuen Zolltarif kann also keine Rede sein!“ wird triumphirend geschlossen. Die guten Leute übersehen ganz, daß sich die Preise im Zollauslande Bremen ohne Zoll verstehen. Bei dem„Patrioten“ kann man sich allerdings über ein solches Versehen nicht wundern. — Eine nie genug zu rügende Unvorsichtigkeit, welche man täglich an den Feldwegen beobachten kann ist die, daß die mit Hüten von Vieh betrauten Knaben oder Mädchen den Strick gleichgültig um den Arm oder gar um den Hals hängen. So wurde nach der Barmer Zeitung am verflossenen Samstag in Haßlinghausen ein Knabe welcher eine Kuh hütete, deren Seil er sich um den Hals gelegt hatte, von dieser zu Tode geschleift. Die Kuh wurde nämlich wild und schleifte den unglücklichen Knaben hinter sich her. Lemgo. Wie sehr die Zahl der„Europa Müden“ in letzterer Zeit zugenommen hat, beweist die Zeitungsnachricht, daß allein im Monat August in New=York 56744 Auswanderer eingetroffen sind. — Verschiedene Unglücksfälle haben sich in letzterer Zeit ereignet und Menschenleben zum Opfer gefordert. So in Mabendorf bei Suhl, wo am vorigen Sonntage im Wirthshause Tanz war; die jungen Leute waren vergnügt und guter Dinge; da fällt gegen 11 Uhr die PetroleumHängelampe von der Decke, das Petroleum entzündet sich und setzt sofort den Fußboden in Brand. Die erschreckten Leute stürzten nach der Thüre und an die Treppe, gleichzeitig drängen von unten andere Leute, die löschen wollen hinauf, es entsteht ein furchtbares Gedränge, das Treppengeländer bricht und etwa 50 Personen stürzen übereinander in den tiefen Keller; entsetzliches Jammergeschrei der eben noch so lustigen Gesellschaft erfüllte das Haus; die nahende Hilfe stand vor einem vollendeten Unglück; 8 Mädchen im Alter von 16—24 Jahren und zwei Knaben wurden als Leichen hervorgezogen, 25 bis 30 Personen sind mehr oder weniger verletzt; der Jammer ist entsetzlich.— In Leer kam die Schwester des Grafen von Wedel=Gödens, Comtesse Minna, als sie unvorsichtiger Weise trotz geschlossener Barriere den Bahnübergang passiren wollte, so unglücklich zu Falle, daß sie von dem herankommenden Zuge erfaßt und auf der Stelle getödtet wurde.— Bei einem Grubenunglücke auf der Zeche„Zollern“ wurden am 15. d. M. 5 Personen sofort getödtet und von den schwerverwundeten starben in der folgenden Nacht noch 4.— Bei dem Bergsturze in Elm haben 118 Menschen das Leben verloren. Es sind 22 Wohnhäuser, 50 Ställe, 4 Magazine und 4 Arheitshäuser verschüttet worden. — Ueber die Frage:„Muß ein Gastwirth jedem Gast, der bei ihm eintritt, Unterkunft und Speisen gewähren?“ und weiter die Fragen:„Wann kann der Gastwirth verlangen, daß der Gast, dem er Speisen gewährt hat, das Lokal räume; wann macht sich ein aufgenommener Gast, fofern er sich nach erfolgter Aufforderung des Berechtigten nicht entfernt, des Hausfriedenbruchs schuldig?“ hat sich das Reichsgericht wie folgt ausgesprochen: „Daß derjenige, welcher als Gast ein öffentliches Schank= und Wirthschaftslokal befugterweise betritt, damit zugleich ein Recht erwirkt, darin nach eigener Willkür zu verweilen, ist eine haltlose Aufstellung. Immer hängt es vom Willen des berechtigten Inhaber der fraglichen Lokalität ab, dem Gaste Aufnahme zu gewähren oder zu verweigern, die Aufnahme für eine gewisse Zeit oder auf gewisse Zwecke zu beschränken. So lange jener sich nicht ausdrücklich oder durch konkludente Handlungen gebunden hat, dem Gast, sei es Un terkommen, sei es Beköstigung zu gewähren, verweilt der letztere„ohne Befugniß“ und ist rechtlich verpflichtet, auf Aufforderung sich wieder zu entfernen. Auch wo beispielsweise der Wirth durch Verabfolgung von Speise und Trank zum Verzehren in seinem Lokal die Befugniß zum vorübergehenden Aufenthalt einem dritten eingeräumt hat, dauert solche Befugniß nicht länger, als nach billigem Ermessen und vernünftiger Auslegung des beiderseitigen Vertragswillens zur Erfüllung des vereinbarten Zweckes erforderlich ist. Ist der Zweck erfüllt, so tritt der Inhaber einer derartigen Lokalität auch wieder in die freie Verfügungsgewalt zurück, und ist unbehindert, das längere Verweilen zu versagen. Nicht weniger kann ungebührliches Betragen des Gastes als ein begründeter Anlaß gelten, denselben schon früher aus dem Lokal zu weisen.“ Aus dem Amte Sternberg. St. Michael steht vor der Thür und die Ernte ist zum größten Theile eingeheimst, denn nur in den Bergschluchten und auf den Höhen trifft man noch einiges Korn. Wie ist denn die Ernte ausgefallen? Trotz der ungeheuren Dürre ist der Kornertrag noch ein ziemlicher zu nennen, aber Stroh und überhaupt Fourage=Artikel lassen viel zu wünschen übrig. Der Roggen hat sich stellenweise dankbar bewiesen, wogegen Weizen und besonders das Sommerkorn so wenig Stroh geliefert, wie sich die ältesten Menschen nicht erinnern. Die natürliche Folge ist: enormer Preis für Stroh und Fourage! Wann hat man denn je gehört, daß diese Dinge im Herbste schon einen solchen Preis haben? Wo soll das hinaus? Dazu noch das regnerische Wetter, wodurch so vieles Stroh und manches Fuder Heu an Güte eingebüßt hat. Wie mancher Landwirth steht betrübt und nachdenkend auf seinem leeren oder doch nur zum Theil gefüllten Bodenraume, und fragt sich:„wie willst du dein Vieh durchwintern?“ und die Antwort lautet: du mußt reduciren, meist verkaufen! Dies ist indeß leichter gesagt, als gethan, denn einmal gehts Jedermann so, und anderntheils darf er sich nicht verhehlen, daß er im Frühling für viel Geld den Platz für sein billig verkauftes Vieh wieder ausfüllen muß. Die sehr gedrückten Preise, besonders für Rindvieh, beweisen, daß„alle Welt" verkaufen will und muß. Denn nicht allein für Futter hat der Viehbesitzer zu sorgen, sondern es muß auch Streuung da sein. Es haben aber kaum 10 pCt. der Landwirthe beides in genügendem Maße an ihrem Stroh=Vorrathe, und sind sie gezwungen, sich diesen Herbst nach andern Streumitteln umzusehen. In erster Linie wird das Laub dazu ausersehn sein und wohl dem, der Waldungen besitzt, welche ihm das Fehlende bietet. Was sollen aber diejenigen anfangen, welche keine besitzen? Diesen möchten wir empfehlen, sich gemeinschaftlich an hohe Forstdirection zu wenden, mit der freundlichen Bitte, ihnen für dies Jahr ihren reichen Schatz, den dieselbe in dieser Art im Walde hat, zuzuwenden. Wir sind der festen Zuversicht, hohe Forstdirection wird in Anbetracht der offenkundigen Nothlage die Bitte gewähren. Nachträglich hören wir, daß im Amte Sternberg eine Petition dieser Art vorbereitet wird. gewählt hat; gerade ihm stand es zu, Beschwerde bei Fürstl. Regierung über das StadtverordnetenCollegium zu führen, wenn er der Meinung war, daß dasselbe die Interessen der Stadt nach allen Seiten hin nicht recht gewahrt hatte. Ob der Herr Seiff aber berechtigt ist die Stadtverordneten der Stadt Lage in einer Denkschrift, mehr aber noch in einem mit dieser in Verbindung stehenden Privatbriefe zu beleidigen und zu verleumden, darüber wollen wir nicht streiten, eine auch dieserhalb bei Fürstl. Staatsanwaltschaft anzustellende Vorstellung um Untersuchung wird gewiß nicht abgeschlagen werden können und dann schon das Nähere ergeben. Bremen, 21. September. Raffinirtes Petroleum der Deutschen Petroleumbohrgesellschaft wurde an heutiger Börse zum erstenmale gehandelt und ein kleinerer Posten zum Preise von 12 Mark pro 50 Kgr. frei Bahnhof Peine gegeben. Da der Zoll für amerikanisches Petroleum per 100 Kgr. 6 Mk. beträgt, so stellt sich nach dem heutigen Börsenpreise für amerikanisches Petroleum das deutsche per 50 Kgr. um etwa 25 Pfg. billiger.(W. Ztg.) Amtliche Bekanntmachungen. Detmold. Der Küster Hilker aus Alverdissen ist namens des Durchlauchtigsten Fürsten zum Lehrer in Kohlstädt berufen worden.— Meldungen zu der Küsterstelle in Alverdissen sind innerhalb 14 Tagen, vom 19. d. M. an gerechnet bei Fürstl. Consistorio anzubringen. — Am 28. d. M. Morgens 10 Uhr sind am Fürstlichen Amtsgerichte hierselbst— im Landgerichtsgebäude Zimmer Nr. 5— die nichtingrossirten Forderungen an den Colon Rodovi Nr. 7 zu Dehlentrup anzumelden. — An demselben Tage soll Nachmittags 24 Uhr die Stätte des verstorbenen Kaufmanns Eduard Vortriede Nr. 55 in Heiden an Ork und Stelle meistbietend verkauft werden. — Nichtingrossirte Forderungen und sonstige Ansprüche an den Nachlaß der weiland Witwe Colona Eikmeier Nr. 89 in Heiden sind am 29, d. M. Morgens 10 Uhr am hiesigen Amtsgerichte Abth. 1 anzumelden. — Von der Bleiche hinter dem Hause Nr. 21 zu Pivitsheide sind in der Nacht vom 6. zum 7. d. M. Hemden, Strümpfe, Tücher u. s. w. gestohlen worden. Nach Amerika wollen auswandern der Verwalter Friedrich August Schmidt aus Waddenhausen, der Oekonom Hermann Hornhardt Borkhausen, Karl Friedrich Wilhelm Albert und Heinrich Ahlemeier aus Schwalenberg. Horn. Zum Verkauf der Grundgüter des verstorbenen Bürgers Friedrich Höffelmann Nr. 138 hierselbst ist dritter Termin auf den 28. d. M. Morgens 10 Uhr am hiesigen Amtsgerichte angesetzt. Barntrup. Der frühere Dienstknecht Friedrich Fritzemeier auf der Domäne Oelentrup wird, da sein jetziger Aufenthalt unbekannt ist, auf den 4. Novbr. Morgens 10 Uhr vor das Schöffengericht in Alverdissen geladen. Hohenhausen. Der Colon Wilhelm Schröder Nr. 95 zu Langenholzhausen, der zu einem Tage Gefängnißstrafe verurtheilt ist, wird steckbrieflich verfolgt. Alverdissen. Das Fürstliche Amtsgericht hierselbst ersucht, von den Lohgerbergesellen Karl Scharting, früher in Bösingfeld eine Geldstrafe von 6 Mk. nebst den Kosten von 1 M. 20 Pf. durch Zwangsvollstreckung beizutreiben. Anfrage. Lemgo. Entspricht es den Bestimmungen der Polizeiordnung, daß die hiesige straße von den Eigenthümern der abgebrannten Häuser, welche sämmtlich hinter denselben räume besitzen und sich deshalb nicht in Nothstande befinden, nach dem Wiederauft der Häuser noch immer in den Verkehr render Weise als Lagerplatz für Baumaterial benutzt und der Abzug der Straßengosse hemmt wird, so daß sich vor den benachbarten Häusern schon seit langer Zeit eine wahle Kloake bildet? Lage, 22. Septbr. Es ist eine recht eigenthümliche Erscheinung, daß der Herr Georg Seiff schon seit Wochen die Idee gehabt hat, daß der Beschluß des Stadtverordneten=Collegiums: „Fürstliche Regierung zu kersuchen, die von ihm aufgetischten Sachen zu untersuchen“, der einzig richtige Weg ist. Wunderbar ist es nur, daß der Herr Seiff diesen einzig richtigen Weg nicht selbst Letzte Cölner Letzte Dombau-Lotterie Original=Loose à Mk. 3,50 empfiehlt und versendet Carl Heintze Bank-Geschäft Berlin., 3. Unter den Linden 3. 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September Nachmittags 3 Uhr findet in Lage auf dem Rosemeyer'schen Saale eine ordentliche des Vereins der deutschen Fortschrittspartei in Lippe statt, zu welcher sämmtliche Vereinsmitglieder freundlichst eingeladen werden, namentlich ist ein zahlreiches Erscheinen der Vertrauensmänner sehr erwünscht. Tagesordnung: Besprechung und Beschlußfassung über die nächste Reichstagswahl und Vereinsangelegenheiten. Detmold, 15. September 1881. Der Vorstand des Vereins. Bekanntmachung. Das Waarenlager und das Hausinventar des Handelsmanns Ernst Steinkamp hiers. soll meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden! und zwar am Mittwoch, 28. d.., Morgens 10 Uhr anfangend, die vorhandenen Woll= und Weißwaaren auf dem Saale des Gast wirths Rosemeier hiers. Donnerstag, 29. d.., Morgens 10 Uhr anfangend, die vorhandenen Spielwaaren und das Hausinventar in der Steinkamp'schen Wohnung. Lage, den 22. Sept. 1881. A. Hanke, Konkursverwalter. al Große Verloosung zu Pyrmont. Ziehung am 29 Septbr. 1881. 1070 Gewinne, darunter ein Hauptgewinn im Werthe von Mark 6000, 4000, 3000, 2000, 1000 u. s. w. Loose à 1 Mark empfiehlt A. Molling, General=Debit Hannover. Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen am Dienstag, 27. d.., Nachmittags 4 Uhr, in dem Saale des Herrn Gastwirths Harke hiers. 1 Regulator, 1 Sopha, 1 Ausziehtisch, 4 Schreibpult, 1 Komode, 1 Spiegel, 1 Nähtisch, 1 Garderobenhalter, 1 Kleiderschrank, 1 Küchenschrank 1 Bettstelle nebst Matratze, 2 Wandbilder gegen Baarzahlung öffentlich meistbietend verkauft werden, wozu Kaufliebhaber hiermit eingeladen werden. Lemgo, 23. September 1881. Wöhning, Gerichts=Vollzieher. Sonnabend den 24. und Sonntag den 25. d. M. wird bei mir ein fettes Rind ausgeschossen, wozu ich ergebenst einlade. A. Helming,„Zur Quelle.“ Wegen des anhaltenden Regens am Donnerstag findet das Ausschießen des Rindes am Sonnabend und Sonntag von 2 Uhr ab statt, wozu ich Freunde dieses Vergnügens nochmals ergebenst einlade. Lemgo, 22. August. Ein Jagdhund soll billig verkauft werden. Näheres in der Exp. d. Bl. Helene Ahlfeld, Hermann Oppenheimer, VERLOBTE. Bernburg." Barntrup. Verkaufs=Anzeige. Am Mittwoch, 28. Sept. er., von Morgens 9 Uhr an, sollen auf dem Gute Vinnen bei Schötmar 4 Pferde mit diversem Geschirr, einige Kühe, verschiedene Acker= und allerlei Hausgeräthe, 4 halb= und 1 ganz verdeckter Kutschwagen, mehrere vollständige gut erhaltene Betten, ca. 14 Scheffelsaat Kartoffeln, Weißkohl und sonstiges Gemüse öffentlich meistbietend gegen Baar verkauft werden. Ein cautionsfähiger Colporteur wird gesucht von der Klingenbergschen HofBuchhandlung (H. Hinrichs) in Lemgo. Prima Mais= u Reismehl treffen dieser Tage wieder ein bei Adolph Kirchhof in Lage Tit dem 1. October d. J. verlege ich meinen Wohnsitz von Lemgo nach Detmold. Ich wohne in der Elisabethstraße bei Herrn S. Buchholz. Lemgo, 15. Septbr. 1881. J. Schnitger, Rechtsanwalt. Nähmaschinen zu billigsten Preisen bei Gottfr. Rehtmeyer. Zum 1. October suche ich für mein Manufactur= u. Modewaaren Geschäft einen tüchtigen Commis, der guter Verkäufer sein muß, gleichzeitig einen mit guten Schulkenntnissen versehenen Lehrling. Kost und Logis im Hause. L. Waldeoger, Phrmont. Sonntag, 25. d.., FANZ in der Turnhalle. Am 4. September ist bei Gelegenheit des Stiftungsfestes der Thusnelda ein schwarzer Regenschirm vertauscht worden. Man bittet denselben in der Expedition d. Bl. abzugeben. Zu vermiethen zum 1. October cr. oder 1. April n. J. eine freundliche Wohnung, bestehend aus: Wohn= und Schlafstube, Küche,(unten im, Hause) mehrere Stuben oben im Hause, Küche, Keller und Bodenraum. Ein Gemüse= und Baumgarten beim Hause können mit übergeben werden. Wo, sagt d. Exp. d. Bl. Bekanntmachung. Am Donnerstag, 29. d. M. Vormittags von 9 Uhr an sollen in der Wohnung des Müllers Brand zu Huxoll eine größere Anzahl Kleider=, Wäsche= und Küchenschränke, ein Sopha, mehrere Tische und Bettstellen, Stühle, 1 Secretair, Spiegel, Koffer, sowie verschiedene Haus= und Küchengeräthe gegen Baarzahlung öffentlich meistbietend verkauft werden, wozu Kaufliebhaber hierdurch eingeladen werden. Lemgo, 23. Septbr. 1881. J. A. Wöhning, Gerichtsvollzieher. Hannoverscher Courter. Verbreitetste Zeitung Nordwestdeutschlands. Täglich 2 Ausgaben. Eigenes Telegraphenbureau. Die von Nachts 1 Uhr zur Versendung gelangende Morgennummerenthält alle bis Mitternacht eingelaufenen Telegramme, einschließlich der Parlaments=, Handels= und Börsen=Berichte. Die Abend=Ausgabe gelangt schon 4 Uhr Nachmittags zur Versendung mit allen bis 3 Uhr eingelaufenen telegraphischen Nachrichten, somit gewähren beide Ausgaben eine unübertroffene Schnelligkeit in Verbreitung der neuesten Nachrichten. Reichhaltiges Feuilleton. Inserate finden im Hannoverschen Courier die größte Verbreitung und sind stets von außerordentlichem Erfolge. Bestellungen auf diese reichhaltige Zeitung sind bei allen baldigst zu machen. Preis für Quartal incl. Postausschlag 6 VISTTENKARTEN in schönster Ausführung liefert F. L. Wagener. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von F.&ap. Wagener in Lemgo.