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Im Deutschen Reichstag fand am Dienstag zunächst der Uazialdemokratische Antrag zur Konkurrenzklausel durch naimentliche Abstimmung ein Begräbnis mit Sang und Klang. lolsdann ging man sofort zum Militäretat über. Kriegsminister v. Falkenhayn betrat als erster Redner des Tages ndie Tribüne und erklärte sich bereit, dem Hause Rechenschaft zu geben über das, was an der neuen Weyrvorlage ubereits zur Wirklichkeit geworden ist. Herr v. Falkenhann konnte aus seiner noch nicht ganz einjährigen Tätigkeit als Verwalter des Heeres nur Gutes berichten. Sein Rückglick auf die vergangenen Jahre und sein Ausblick auf das kommende Jahr waren äußerst optimistisch. In ruhiger, lachlicher Weise gab Herr v. Falkenhayn Auskunft über den Geeresersatz bei der Mannschaft, im Unteroffizier= und Offizierkorps. Er sprach über den günstigen Stand unserer Remonten, teilte dem Hause mit, wie die Festungsbauten, die Kasernen und die Barackenhäuser teils gebaut, teils noch im Werden begriffen seien. Lebhaften Beifall im ganzen Hause erregte die Mitteilung des Kriegsministers, daß das Jahr 1913 trotz der großen Vermehrung einen guten Mannschaftsersatz und eine prozentual hohe Tauglichkeitszifer aufweise. ####uch die sanitären Verhältnisse des vergangenen Jahres waren nach den Ausfuhrungen des Ministers vorzüglich. Nach dem Kriegsminister kam Genosse Schulz aus Erfurt, ein sonst gemäßigter Sozialdemokrat, der deshalb den Beinamen Bildungsschulze“ führt, zu Wort. Von Mäßigkeit ##war allerdings heute wenig zu merken. Der Genosse wurde ein über das andere Mal wegen seiner ungehörigen Redensarten vom Präsidenten gemahnt und zur Ordnung gerufen. Von irgend welcher Sachlichkeit konnte deshalb auch in den Ausführungen des Sozialdemokraten keine Rede sein. Einen zu dieser Agitations= und Verhetzungsrede sozialdemokratischer Dialektik wohltätigen Gegensatz bildete die Rede des Zentrumsabgeordneten Erzberger, der in gewohnter meisterhafter Weise über den Etat sprach und die Aufmerksamkeit des ganzen Hauses auf seiner Seite hatte. Gerade an dieser Aufmerksamkeit kann man feststellen, daß vom ganzen Plenum diese Rede des Zentrumsabgeordneten als Höhepunkt des Tages angesehen wurde. Herr Erzberger sprach nicht im Extremen. Er verteilte Licht und Schatten gerecht. Den harmonischen Anklangsakkord seiner Rede bildete die Feststellung, daß die Durchführung der Wehrvorlage von 1913 nicht nur die Schlagfertigkeit der Armee, sondern auch den Respekt des ganzen Auslandes vor den deutschen Waffen, vor der deutschen Heeresverwaltung erhöht, und daß damit eine weitere Garantie zur Erhaltung des Weltfriedens gegeben sei. Der Beifall des ganzen Hauses mit Ausnahme natürlich der Sozialdemokraten war äußerst impulsiv. Auch der nationalliberale Abgeordnete Bassermann sang das hohe Lied auf die Armee. Morgen wird die Beratung des Militär=Etats fortgesetzt. 249. Sitzung vom 5. Mai Eröffnung 2,15 Uhr. Ueber den Anfang ist schon telegraphisch berichtet. Militäretat. Kriegsminister v. Falkenhayn: Bei Beginn der zweiten Beratung des Militäretats halte ich es für meine Pflicht, dem Reichstag, der die Wehrvorlage im letzten Jahre beschlossen hat, Rechenschaft zu geben von der Art und Weise, in der sich die Wehrvorlage in die Wirklichkeit hat übersetzen lassen. Sie wissen alle, daß es sich darum handelt, nachdem in den ersten Tagen des Juli 1913 das Wehrgesetz Wirklichkeit geworden war, bis zum Oktober die Vorbereitungen zu treffen für 60000 Mann und etwa 21000 Pferde mehr als wir bis dahin gehabt hatten. Wir mußten für die Unterbringung, Verpflegung und Bekleidung Vorsorge treffen von 26 Bataillonen, 178 einzelnen Kompagnien, 7 Kavallerie=Regimentern, von denen eines allerdings schon früher bewilligt war, und von 43 Behörden von den ganz hohen bis zu den niedrigen herunter. Was zunächst den Mannschaftsersatz anlangt, so ist seine Aufbringung ohnejede Schwierigkeit gelungen.(Lebhafter Beifall bei den bürgerlichen Parteien.) Wir haben übrig behalten im letzten Jahr noch 38 000 vollständig taugliche Mannschaften(Lebhaftes Hört! hörtl bei den bürgerlichen Parteien), die wir nicht mehr einstellen konnten.(Zurufe: Das nächste Mal. Lebhafte Heiterkeit.) Dabei sind die Anforderungen an die Tauglichkeit in keiner Weise herabgemindert worden.(Lebhafter Beifall bei den bürgerlichen Parteien.) Der beste Beweis dafür ist, daß in dieem Jahre bis Ende Januar von den im Herbst eingestellten Mannschaften nur vier Prozent zur Entlassung gekommen sind wegen päter sich herausstellender körperlicher Fehler, während im Vorjahre noch 4,5 Prozent entlassen werden mußten. Ebenso haben wir in keiner Weise das Wohlwollen herabzumindern brauchen, das wir für diejenigen Wehrfähigen, deren häusliche Verhältnisse eine Befreiung vom Dienst notwenbig machen, siets betatigt haben. Wir haben in diesem Jahr 0,31 Prozent mehr befreit als im Vorjahre, wo 2,37 Prozent aller zur Vorstellung gekommenen befreit wurden. Natürlich haben wir dabei noch eine sehr erhebliche Anzahl zum Landsturm und zu den Ersatzreserven wegen geminderter Tauglichkeit zurückgestellt. Die Zahlen, die ich hier nicht nennen will, sind, wie gesagt, sehr erheblich. Der Offizierersatz hat zunächst natürlich eine besondere Sorge für uns gebildet, da ja Fehlstellen im Offizierkorps vorhanden waren. Heute betragen die Fehlstellen auf etwa 30000 Offiziele nur noch 3000, und es ist nach der Entwicklung, die die Anmeldungen genommen haben, mit großer Bestimmtheit anzunehmen, daß diese Fehlstellen in wenigen Jahren— ich nehme an in zwei Jahren— vollständig gedeckt sein werden.(Beifall.) Sollte es gelingen, den Zudrang zur Offizierlaufbahn so zu erhalten, wie er augenblicklich ist, so würde dieser wünschenswerte Zustand schon früher eintreten. Beim Unteroffizierersatz hatten wir durch die Wehrvorlage einen Bedarf von 10000 Stellen. Hieran fehlten am 15. November, also sechs Wochen nach Bildung der neuen Truppenteile, nur noch etwa 4000, und da wir nach den letztjährigen Erfahrungen jährlich auf einen Zugang von etwa derselben Zahl von Unteroffizieren rechnen können, so würden die Fehlstellen schon Ende dieses Jahres gedeckt sein(Sehr richtig!), wenn nicht ein neuer Bedarf eintritt. Wie Sie aber wissen, tritt ein solcher Bedarf ein durch die Entwicklung und den weiteren Ausbau der Wehrvorlage, wie Sie sie beschlossen haben. Es handelt sich um 1100 Mann. Die Sache ist allerdings nicht ganz so günstig, wie sie im ersten Augenblick scheint. Wir haben nämlich aus leicht erklärlichen Gründen bei der berittenen Waffe einen Ueberschuß an Unteroffizieren, während bei der Fußtruppe sich mehr ein Mangel geltend macht. Es sind auch in dieser Etatszahl eine große Anzahl von Untecoffizieren enthalten, die zur Vorbereitung auf ihre spätere Lebenslaufbahn beurlaubt sind und nicht ersetzt werden können; nicht alle, aber doch ein Teil. Sie sehen also, daß die Befürchlungen, die, wie ich mich zu erinnern glaube, geäußert worden sind, sich nicht im vollen Maße erfüllt haben. Aber freilich bin ich der Ansicht, daß der Chef der Militärverwaltung nicht daran denken kann, es liege kein Anlaß vor, in dem Bestreben nachzulassen, die Lebensbedingungen unserer Offiziere und Unteroffiziere immer weiter zu erleichtern und zu fördern. Zur Remontierung, zur Ausrüstung des Heeres mit Pferden, darf ich zunächst bemerken, daß der Mehrbedarf von 1800 Remonten, d. h. noch nicht volljährigen Pferden, über den früheren Bedarf hinaus ohne jede Schwierigkeit gedeckt werden konnte. Von Ende August an konnten wir dann auch anfangen mit dem Ankauf von volljährigen Pserden. Es handelt sich um 17·000 Pferde, die bis Anfang November angekauft sein mußten. Außerdem war nötig eine beschränkte Zahl von Kaltblütern, während die 17000 nur Warmblüter waren. Das Urteil über das Ergebnis der Ankäufe ist in der Armee im allgemeinen durchaus günstig. Freilich haben sich während des letzten Winters Seuchen in unseren Militärställen gezeigt und teilweise einen bedrohlichen Charakter angenommen. Ob daran lediglich die Einschleppung von außen her durch den Ankauf volljähriger Pferde schuld ist, oder ob etwa die große Beschleunigung oder zu große Anspannung, die wir von Anfang an den Pferden zuteil werden ließen, die Schuld trägt, ist noch nicht klar erwiesen. Jedenfalls fordern uns diese Beobachtungen dazu auf, im lausenden Jahre, wo sich diese Ankäufe ja wiederholen werden, wenn auch nicht in demselben Umfange, doch vorsichtiger zu sein mit der Einführung der Pferde in unsere Dienststallungen, und noch vorsichtiger mit der graduellen Steigerung der Ansprüche an solche Pferde, die aus dem gewöhnlichen bürgerlichen Leben— ich will den Ausdruck einmal brauchen(Heiterkeit)— zu uns kommen. Die Mittel, die Sie für Festungsbauten bewilligt haben, haben wir verwendet, um die Kriegsbereitschaft unserer Grenzfestungen überall in wirksamer Weise zu steigern. Wie Sie wissen, ist außerdem der Ausbau der Festungen in dem Sinne, mit dem Sie sich einverstanden erklärt haben, in Angriff genommen. Eine schwierige Aufgabe für uns war natürlich, die Unterkunft für den Massenzufluß zur Armee sicherzustellen in der kurzen Zeit von Juli bis Oktober. Es mußten— ich lege auf die Zahlen Wert— nicht weniger als 268 Großbauvorhaben und mehrere hundert Kleinbauvorhaben zur Bestellung von Unterkunftsräumen geschaffen werden. Die Bauten für die Unterkunft der Pferdeverstärkungen sind im Gange. Holzbaracken für die provisorische Unterbringung der Mannschaften wurden vom 1. Juli bis 1. Oktober errichtet für 14 Bataillone, sechs Kavallerie=Regimenter, drei Artillerie=Abteilungen, zwölf einzelne Kompagnien. Diese Holzbaracken sind amtlich am 1. Oktober in Ordnung gewesen und haben sich ganz vortrefflich bewährt. Sie sind nach dem System gebaut, das früher schon auf den Truppenübungsplätzen erprobt war, und dem wir mit den glänzenden Zustand in der Armee zu danken haben. Anstände in der Unterbringung sind nur in ganz wenigen Orten hervorgetreten. Die Bevölkerung selbst ist nur in einem einzigen Falle in Mitleidenschaft gezogen worden, und zwar in einer westlichen Garnison, in der es nötig war, vier Eskadrons, drei bis höchstens sieben Tage in Quartieren unterzubringen. Es ist sehr bedauerlich, daß das vorgekommen ist. Der Grund war ein unpünktlicher Transport von Stallzelten. In einer östlichen Garnison waren Unstimmigkeiten dadurch entstanden, daß das sehr nasse und kalte Wetter in Ostpreußen die Fortführung der Bauten für Pferde verhindert hatte. Dort ist aber eingegriffen worden. Man hat die Truppen bis zur Fertigstellung der Bauten auf einem Truppenübungsplatz unterbringen können, so daß die Bevölkerung davon keinerlei Nachteile gespürt hat. Die Bevölkerung ist allerdings auch noch auf eine andere Art in Mitleidenschaft gezogen worden, nämlich durch die Unterbringung der Offiziere und Beamten, für die kein dienstliches Unterkommen vorhanden ist. Und da kann ich nicht behaupten, daß die Sache ohne Anstände abgegangen ist. Im Gegenteil, da lavorieren wir noch heute daran. Zunächst, weil es nicht gelungen war, die nötige Zahl von Wohnungen bereitzustellen. Das war aber auch nicht zu verlangen, und die Offiziere und Beamten, die es gehofft hatten, mußten sich damit abfinden. Etwas peinlicher ist die Angelegenheit in bezug auf die ungeheure Steigerung der Mietspreise, die in vielen Garnisonen eingetreten ist. Ich kann aber zu meiner Freude schon mitteilen, daß fast überall die Verhandlungen, die wir mit den Stadtverwaltungen gepflogen haben, schließlich doch erfolgreich gewesen sind, und daß die schlimmsten Notstände jetzt abgestellt sind. Die Verpflegung war überall sichergestellt. An einigen Orten, wo es nicht gelungen war, die Kocheinrichtungen rechtzeitig zu beschaffen, haben wir durch unsere vortrefflichen Feldküchen geholfen. Es ist dadurch gelungen, die Notwendigkeit, auf Naturalquartiere zurückzugreifen, zu vermeiden. Der Gesundheitszustand des Heeres ist in dieser ganzen Zeit vortrefflich gewesen und auch geblieben.(Beifall.) Das Jahr 1913 ist ein Rekordjahr auf diesem Gebiete. Es bietet einen neuen glänzenden Beweis für die vortreffliche Tätigkeit unseres Sanitätskorps.(Lebh. Beifall.) Die größten Schwierigkeiten haben die Beschaffung der Bekleidung und Ausrüstung gemacht. Ich bin dadurch nicht überrascht worden. Denn die Bestellungen sind erst in den ersten Tagen des Juli vom Ministerium ausgegangen und dann erst von den Intendanturen bearbeitet worden. Sie sind also verhältnismäßig spät an die Fabrikanten gelangt. Außerdem handelt es sich vielfach, besonders bei den Jägern zu Pferde und bei der ganzen Kavallerie überhaupt, um Ausrüstungsstücke, um das ganze Lederzeug, dessen Herstellung eine erhebliche Zeit in Anspruch nimmt. Trotzdem ist die Ablieferung der Bestellungen nicht wesentlich verzögert worden. Nachdem am 1. Oktober die Verstärkungen zusammengetreten waren, konnte am 6. Oktober gemeldet werden, daß auch die neuen Verbände sämtlich ausrückfähig in kriegsbereitem Zustande vorhanden waren.(Lebhafter Beifall.) Sie wissen, daß ich an den Ausführungsbestimmungen, die auf Grund der Wehrvorlage getrofsen sind, nicht beteiligt gewesen bin. Ich kann daher um so unbefangener hier aussprechen, daß die Leistungen, die von seiten der Verwaltung, in allererster Linie von seiten der Verwaltungsbeamten, in der Zeit vom 1. Juli bis 1. Oktober vollbracht worden sind, geradezu mustergültig und bewundernswert sind, so daß diese Herren, die dabei beteiligt gewesen sind, vollste Anerkennung verdienen.(Levhafter Beifall.) 1— die Abg. Schulz=Erfurt(Soz.): Als es galt, die letzte Militärvorlage durchzudrücken, da wurde uns das Gespenst eines unmittelbar bevorstehenden Krieges an die Wand gemalt. In dem Augenvlicke aber, da die Militärvorlage in dritter Lesung bewilligt war, verließ Kriegsminister von Heeringen in fluchtartiger Eile seinen Posten. Das beweist, daß alle diese Redensarten von Krieg teils Schaumschlägerei gewesen sind.(Präsident Dr. Kaempf rügt diesen Ausdruck.) In einem Augenblicke ernster Gefahr wäre ganz gewiß nicht ein solch plötzlicher Wechsel vollzogen worden. Als der Name des neuen Ministers bekannt wurde, da entstand ein allgemeines Schütteln des Kopfes, denn niemand kannte bisher den neuen Herrn. Man wußte nur, daß er einen Bruder hat, der dem Kronprinzen ein Kolleg über Verwaltungsrecht gehalten hat. Uebrigens ist das derselbe Herr, der die preußische Wahlrechtsvorlage ausgearbeitet hat, jene Vorlage, die so schäbig war, daß sogar der preußische Landtag sie abgelehnt hat.(Rufe rechts:„Zur Sache!") Der neue Herr soll sich auch der persönlichen Sympathie des Kronprinzen erfreuen. Das mag für ihn recht nützlich sein. Ob es aber auch für das Reich nützlich ist, das ist eine andere Frage. Denn besondere Beweise strategischen Könnens hat der Kronprinz bis jetzt noch nicht gegeben.(Unruhe und Rufe rechts: Zur Sache!) Präsident Dr. Kaempf ersucht den Redner, die Person des Kronprinzen aus dem Spiele zu lassen. Abg. Schulz(fortfahrend): Unter dem neuen Minister scheint die Zeit gekommen zu sein für den politisterenden und schriftstellernden Offizier. Redner kritisiert eine Reihe von Aeußerungen schriftstellernder Offiziere, insonderheit des Ge nerals Keim. Die redenhaltenden Offtziere sind nur dazu da, gegen die Sozialdemokratie zu agitieren. Dabei verkündet die Sozialdemokratie nirgends etwas von Haß gegen die Monarchie, gegen die Religion, gegen die Verfassung oder gegen das Militär. (Zurufe: Oho! Heiterkeit.) Das ist dummes Geschwätz. Präsident Dr. Kaempf ruft den Radner zur Ordnung. Abg. Schul;(fortfahrend): Die neuen und doch alten Vorschriften über den Waffengebrauch des Militärs bedeuten die glatte Auslieferung der bürgerlichen Freiheit an die Militärgewalt. Das Unerfreulichste aber hat die Militärverwaltung im Falle Stöcker geleistet, indem sie dekretiert hat, daß dieser Mann als Sozialdemokrat nicht die moralische Qualifikation zum Einjährig=Freiwilligen Dienst besitzt. Wir empfinden das als eine unerhörte Beleidigung und tief verletzende Beschimpfung. Ich selbst habe neben meinem einjährig=freiwilligen Dienstjahre eine einjährige unfreiwillige Dienstzeit im Gefängnis hinter mir. Wenn mir jemand sagen wollte, ich sei, weil ich als Sozialdemokrat habe ins Gefängnis wandern müssen, minderwertig, ich würde möglicherweise nicht Herr meiner selbst sein und den Betreffenden mit der Faust ins Gesicht schlagen.(Beifall bei den Sozialdemo86 Abg. Erzberger(Zentrum): Der Vorredner sieht in unserem Heere ein Machtmittel zur Aufrechterhaltung der Klassenherrschaft. Meine politischen Freunde sehen aber in dem Heere ein Machmmittel zur Aufrechterhaltung des Friedens und der notwendigen Entwicklung für die Gesamtheit des deutschen Volkes. Das Experiment mit dem Milizheere, das die Sozialdemokraten wünschen, machen meine politischen Freunde nicht mit, weil wir meinen, daß ein Milizheer erstens nicht billiger zu stehen kommt und zweitens, weil wir wissen, was wir an unserem Heere haben, nicht aber, was wir an einem Milizheere haben würden. Wie das große Deutsche Reich mit einem Milizheere durchkommen soll, ist jedem Unbefangenen unverständlich. Das sind Schlagworte, die einen praktischen Wert nicht haben. Das deutsche Volk hat im vorigen Jahre durch die Annahme der Militärvorlage große und schwere Lasten auf sich genommen. Wir sind auch heute noch davon überzeugt, daß die Milltärvorlage von 1913 absolut notwendig war, und halten es für eine Ungehörigkeit sondergleichen, wenn ein Mitglied dieses Hauses unsere Einsicht für diese Notwendigkeit öde Schaumschlägerei nennt. Im Gegenteil: Die Entwicklung der Jahre 1913 und 1914 hat unsere Auffassung vollständig bestätigt. Wir sind fest davon überzeugt, daß die Opfer nicht vergebens gebracht worden sind. Der Kriegsminister hat einige Ausführungen über die Durchführung der großen Militärvorlage gemacht, die mit Recht alsdie größte der Welt bezeichnet wird. Es war eine schwierige Probe aufs Exempel, in den kurzen drei Monaten 63000 Mann mehr und 24000 Pferde mit allem was drum= und dranhängt, in unserer Armee bis zum 1. Oktober einzustellen. Mancher Kenner der militärischen Verhältnisse hat Zweifel darüber geäußert, ob das möglich sei. Heute können wir mit berechtigtem Stolz darauf hinweisen, daß die deutsche Heeresverwaltung sich auf das glänzendste bewährt hat.(Beifall im Zentrum.) Unser Heer ist der Stolz der ganzen Nation, auf das das Vaterland mit Achtung blickt.(Erneuter Beifall.) Wenn man daneben die vielfachen Schwierigkeiten der anderen Nationen bei ihren Heeresvermehrungen vergleicht, so darf unser Stolz doch ein ganz berechtigter sein. Das auszusprechen hat das Parlament, welches die große Militärvorlage bewilligt hat, allen Anlaß. Aber nicht nur der Heeresverwaltung müssen wir unsere Anerkennung zollen, sondern auch den privaten Unternehmern, vor allem unserer Industrie, die mit vollen Kräften mitgearbeitet hat, daß au 6. Oktober unserem obersten Kriegsherrn die Meldung gemacht werden konnte, die Heresvorlage sei durchgeführt. Die prompte und lückenlose Durchführung der Militärvorlage ist neben der gewaltigen Vermehrung unseres Heeres eine der sichersten Garantien für die Aufrechterhaltung des Weltfriedens.(Beifall.) Meine Freunde haben die Militärvorlage nicht ohne weiteres restlos bewilligt, sondern sie haben sie mit verschiedenen Hypotheken in der Form von Resolutionen belastet. Nun sagt allerdings der Herr Vorredner, wir hätten damit nichts erreicht, denn sämtliche Resolutionen seien glatt unter den Tisch gefallen. Zunächst einmal hat aber kein Mensch erwartet, daß diese sämtlichen Resolutionen binnen neun Monaten durchgeführt werden können. So etwas würden nicht einmal Sie(zu den Soz.) fertiggebracht haben.(Widerspruch und Zurufe bei den Soz.) Sie reden jetzt 40 Jahre vom Zukunftsstaat und Milizsystem, aber Sie haben noch nicht einmal die Grundrisse Ihres Zukunftsstaates oder die Richtlinien eines Milizsystems angeben können. Aber wir kennen ja die sozialdemokratischen Ueberhebungen. Jeder Sozialdemokrat hat alle Wissenschaft a* s i c h a u f g e n o m m e n u n d a l l e a n d e r e n M e n s c h e n s i n! und alle Kuttur in sich aufgenonmet= und aue underen Menschen sind Dummköpfe.(Heiterkeit.) Im übrigen liegt die Sache aber auch keinesfalls so, daß die Heeresverwaltung auf sämtliche Resolutionen mit einem glatten„Nein“ geantwortet hätte. Tatsächlich sind eine ganze Menge dieser Resolutionen bereits durchgeführt worden, und für eine große Anzahl sind die Vorarbeiten schon in die Wege geleitet worden. Redner teilt eine Anzahl von Resolutionen mit, die zum Beispiel auf dem Gebiete der„Mannschaften", durchgeführt worden sind. Das seien große Fortschritte, die mit Anerkennung festgestellt werden müßten.(Beifall.) Der Herr Vorredner hat gesagt, von unseren 600 000 Soldaten seien wenigstens 200 000 Sozialdemokraten. Das ist eine Behauptung, über die man nur lachen kann.(Widerspruch bei den Soz.) Sie(zu den Soz.) rechnen ganz mechanisch. Bei den letzten Wahlen sind ein Drittel sozialdemokratischer Stimmen abgegeben worden. Wir haben 600 000 aktiver Soldaten. Also ist auch von ihnen ein Drittel zu den Sozialdemokraten zu rechnen. Das ist eine ganz oberflächliche und falsche Rechnung. Zunächst rekrutieren sich die Soldaten nicht gleichmäßig aus Stadt und Land, sondern das Land stellt erheblich mehr Soldaten. Auf dem Lande aber ist man so vernünftig, daß man lange nicht in dem Umfange Sozialdemokrat ist, wie in den Städten, denn jede Berührung mit der Natur führt fort von der Sozialdemokratie.(Lebhafter Beifall.) Und glauben Sie(zu den Soz.), daß die jungen Leute mit 18 und 20 Jahren schon Sozialdemokraten sind? Die meisten werden es erst durch Ihren Fabrikterrorismus.(Widerspruch bei den Soz.) Sie üben keinen Terrorismus aus? Dann konnen Sie auch leugnen, daß die Sonne scheint!(Sehr gut! und Heiterkeit.) Ich bin überzeugt, daß von unseren 600000 aktiven Soldaten höchstens 20000 überzeugte Sozialdemokraten sind. Wenn Sie(zu den Soz.) behaupten, es seien 200000, so ist das eine so fabelhafte Uebertreibung, wie 90 Prozent der Ausführungen des Herrn Vorredners maßlose Uebertreibungen gewesen sind.(Lebhafte Beifall und Zustimmung.) Die Zahl der Soldatenmißhandlungen geht leider nicht in dem Tempo zurück, wie es wohl zu wünschen wäre. Allerdings wird der Verkehrston auf dem Kasernenhofe ein anderer sein müssen, ∆ Wausie. Dem Englischen nacherzählt. Von J. Remo. (50. Fortsetzung.) „Ich möchte Ihnen raten, den Mund nicht gar zu voll zu nehmen, Lord Atherley, ich könnte sonst Lust bekommen, gleiches mit gleichem zu vergelten, und Ihnen sagen, was Sie sind,“ entgegnete Archibald mit einem bösen Blick.„Ein Schurkenstreich! Meinetwegen! Ich würde gerne zu Nutz und Frommen Ihres Freundes Hawthorne noch etwas länger unsichtbar geblieben sein, aber das Ding ließ sich nicht machen. Ich hatte kein Geld mehr— keinen roten Heller.“ „Ihr Raubanfall auf Mr. Hawthorne hat Ihnen allerdings wenig eingetragen,“ bemerkte Mr. Merrit wegwerfend. Archibald erschrak sichtbar; seine trotzige Frechheit ließ ihn für den Moment völlig im Stiche. „Wa— was sagen Sie?“ stammelte er. Mr. Merrit sah ihn verächtlich an.„Es ist Ihnen zwar gelungen, uns alle zum Narren zu halten, aber ganz blind sind wir trotzdem nicht,“ entgegnete er.„Sir Charles weiß — wir alle wissen— jeder Mann und jede Frau und jedes Kind in Knoddishall weiß, daß Sie an jenem Abend Mr. Hawthorne aufgelauert und den Versuch gemacht haben, ihn durch einen Hieb zu betäuben, um ihn dann auszurauben, ihm die hundert Pfund abzunehmen, die der Notar Ransome ihm im Auftrage und für Rechnung von Lady Anne Powis ausgezahlt hatte, oder genauer gesagt, die er ihm auszahlen sollte. Der Zufall hatte es nämlich gewollt, daß Mr. Ransome nur etwa zehn Pfund im Hause hatte— Ihre Beute würde also auf alle Fälle bedeutend magerer ausgefallen sein, als Sie hofften und erwarteten. Aber Sie hieben daneben, und Mr. Hawthorne schleuderte Sie beiseite, wie man ein giftiges Insekt von sich schleudert. War es nicht so?“ „Wenn Sie das wissen, und wenn jeder es weiß, weshalb tellen Sie dann unnötige Fragen?“ knurrte Archibald.„Jaes war so. Und wessen Schuld ist es, das es so war? Ich mußte Geld haben— mein Gläubiger saß mir seit Wochen auf den Fersen— ich mußte Geld haben, und Sir Charles weigerte sich, mir auch nur einen Pfennig zu geben. Was dieb mir da anders übrig, als auf Mittel zu sinnen, um mir welches zu verschaffen? Hundert Pfund war nicht viel, aber sch hätte damit wenigstens fürs erste dem Kerl das Maul stopfen können. Es kam alles ganz zufällig. Ich war am Vormittage im Krähenneste, um Lady Anne eine Einladung zu überbringen, und im Laufe der Unterhaltung erzählte sie mir, Hawthorne würde am Nachmittage nach Market=Leighton, um Geld für sie zu holen— hundert Pfund.“ „Und dann?“ fragte Mr. Merrit, da er schwieg.„Was geschah weiter?"„„ „Sie sagen ja, daß Sie alles wissen,“ rief Archivals in erzerschem Tone.„Gleich nach drei Uhr kam Hawthorne — hoch zu Roß, aber das hatte ich erwartet und mich darauf eingerichtet. Den Rückzug von Market=Leighton nach Knoddishall sollte er zu Fuß machen, dafür wollte ich sorgen, da ich ihn ja sonst nicht fassen konnte. Vor dem Pförtchen des Krähennestes stieg er ab, und sah sich nach jemand um, der ihm das Pferd halten konnte. Es war niemand in Sicht, und so band er denn sein Tier einfach an das Gitter fest. Ich sah das alles vom Portal der Kirche aus, wo ich Posten gefaßt hatte. Sobald er fort war, kam ich wie zufällig dahergeschlendert und schob dem Pferd im Vorbeigehen rasch ein kleines spitzes Steinchen, das ich für diesen Zweck bereit hielt, unter das Hufeisen. Es schneite, und kein Mensch bemerkte mich. Jetzt mußte das Pferd schon auf dem Hinwege lahm werden; aller Voraussetzung nach kehrte mein Mann dann zu Fuß nach Hause zurück. Ganz unmöglich war es allerdings nicht, daß er sich in Market=Leighton ein anderes Pferd lieh — tat er das, nun, dann wurde mein Plan zu Wasser, daran ließ sich nichts ändern.“ Archibald brach ab. War er nicht ein Narr, daß er den beiden das alles sagte? Sie hatten ganz entschieden kein Recht, ihn auszufragen; die ganze Sache ging sie nichts an. Aber anderseits— über den Hauptpunkt waren sie sowieso genau unterrichtet, was konnte es also schaden, daß sie auch die Nebenumstände erfuhren? „Weiter!“ herrschte Mr. Merrit ihn an. „Geduld! Lassen Sie mich doch erst Atem schöpfen,“ knurrte Archibald.„Ich marschierte in aller Eile nach Market=Leighton. Die Wohnung des Notars Ransome gegenüber ist ein Kaffeehaus, das ich öfters besuche; ich setzte mich dort ans Fenster und wartete. Hawthorne erschien, blieb vielleicht eine Viertelstunde bei Ransome und ging dann seinem Absteigequartier wieder zu. Jetzt hatte er das Geld in der und aller Wahrscheinlichkeit nach würde er unverzüglich den Rückweg antreten. Ich eilte ihm voraus und versteckte mich zwischen dem Gebüsch an der Stelle, wo der quer über das Feld führende Fußpfad sich von der Chaussee abzweigt. Eben hatte ich mir einen für meinen Zweck geeigneten dicken Stock aus dem Gestrüpp geschnitten, als Hawthorne herankam— zu Fuß— nahe bei meinem Versteck einen Moment Halt machte und dann den Fußpfad einschlug. Ich schlich ihm nach: zwischen dem dichten Gebüsch auf dem Galgenfelde würde sich schon eine gute Gelegenheit finden, dachte ich. Doch er sah sich jeden Augenblick um und so konnte ich nicht nahe genug an ihn herankommen; erst als er am Flusse stehen blieb, gelang mir das. Just holte ich zum Schlage aus, als er sich umdrehte, und dann— er ist so stark wie ein Pferd, der Henker hole ihn!— dann flog im Nu mein Knüppel nach der einen Seite und ich nach der anderen. Ich stolperte, und hätte nicht ein alter Baum dagestanden, so wäre ich kopfüber in den Fluß gestürzt und natürlich ertrunken. Aber instinktmäßig hatte ich nach einem Ast gegriffen, und so kam es, daß ich nur bis zu den Hüften einsank und mit verhältnismäßig geringer Mühe wieder aufs Trockene gelangen konnte. Hawthorne war ebenfalls in den Fluß gefallen, wie, das weiß ich nicht, und er plätscherte noch lustig im Wasser herum, als ich schon festen Fuß gefaßt hatte. Das eiskalte Bad, der Schreck, die Aufregung, das alles zusammen muß mir wohl alle vernünftige Ueberlegung geraubt haben, sonst hätte ich nicht zwei riesige Dummheiten auf einmal gemacht. Die erste war die, daß ich tropfnaß, wie ich war, bis Bretchley lief, anstatt ruhig nach Hause zu gehen, obschon ich wohl wußte, daß die ganze Gesellschaft eben jetzt bei Tisch saß und ich so die beste Gelegenheit haben würde, unbemerkt mein Zimmer zu ereichen. Die zweite Dummheit, die ich machte, war noch unverzeihlicher. Wenn ich den Stock, den Hawthorne mir entrissen und weggeworfen hatte, aufgehoben und gewartet hätte, bis er ebenfalls aus dem Wasser herauskroch, so würde es mir ein leichtes gewesen sein, ihm im richtigen Momente einen Hieb zu versetzen und hinterher dann seine Sachen zu untersuchen und zu leeren: ich hätte also meinen ursprünglichen Zweck trotz meines anfänglichen Mißgeschicks sehr gut erreichen können. Aber an das alles dachte ich erst, als es zu spät war. Da haben Sie die ganze Geschichte.“ „Fragen Sie ihn, ob er in der Nähe der Mühle jemand gesehen hat, der Zeuge des Vorfalles war, oder sein konnte," sagte Lord Atherley mit einer Gebärde, die deutlich zeigte, daß er es nicht über sich gewinnen konnte, Archibald direkt anzufeden. „Sie hören, was Lord Atyeriey zu wissen wunscht, sagte Mr. Merrtt.„Sahen Sie jemand?“ „Ja. Als ich davonrannte, prallte ich auf der Chaussee gegen einen Kerl an, der dort stand und den ich in meiner Aufregung und in meiner Eile nicht zeitig genug bemerkte, um ausweichen zu können. Ob er bereits länger dort gestanden und ob er etwas von dem, was vorging, gesehen hatte, kann ich natürlich nicht sagen, und ebenso wenig, ob er mich erkannt hat oder nicht. Der erwünschte Schnee machte es hell genug dazu... „Erkannten Sie ion?“.„ 9 „Nicht gleich, nicht im ersten Augenbucke. Ich wußte nur, daß ich ihm früher schon mehrmals begegnet war. Später fiel mir auch sein Name ein— Pedrick. Er ist ein Mehlhändler oder Kornhändler oder etwas der Art und wohnt in Market=Leighton.“ Lord Atherley und Mr. Merrit sahen einander an. „Hat die heutige Entdeckung Sie veranlaßt, dem Versteckenspiel ein Ende zu machen und nach Hause zu kommen?“ fragte letzterer, sich Archibald wieder zuwendend. „Welche Entdeckung?“ „Es wurde heute eine Leiche aus dem Fluß gezogen. Größe, Haarfarbe und so weiter stimmte, und so nahm man an, es sei die Ihrige, entgegnete Mr. Merrit.“ „O!“ machte Archibald mit einem unwillkürlichen Schauder.„Nein, davon wußte ich nichts. Ich kam nach Hause, weil ich kein Geld mehr hatte und weil mein Gastherr mir gestern abend sagte, er werde morgen— heute also— nach London zurückkehren. Und überdies, ich fühlte mich nichts weniger als wohl, und je eher ich in gute Pflege käme, desto besser, dachte ich mir. In Bretchley konnte von einer guten. Pflege oder von einer Pflege überhaupt natürlich nicht die Rede sein. „Vorwärts denn!" befahl Mr. Merrit.„Wir werden Sie Ihrem Croßvater ausliefern, der mag dann sehen, was er mit Ihnen anfängt,“ fügte er verächtlich hinzu. „Ausliefern?“ wiederholte Archibald zornig.„Was fällt Ihnen ein? Ich bin nicht Ihr Gefangener, und wenn ich mich herbeiließ, Ihnen Rede und Antwort zu stehen, so tat ich das, weil es mir so gefiel, und nicht weil ich Ihnen ein — na, mir ist's egal!“ unterbrach er sich selbst.„Meinetwegen können Sie alle beide hinter mir hertrotteln, wenn Ihnen das Vergnügen macht.“ Achselzuckend setzte er sich in Bewegung, dem Hause zu. Mr. Merrit und Lord Atherley folgten ihm auf dem Fuße. „Wer mag der Verunglückte in Wirklichkeit sein?“ fragte letzterer nach einer Pause.„Hier in der Gegend scheint niemand vermißt zu werden, sonst hätten wir davon hören müssen. „Möglicherweise ist er meilenweit von hier in den Fluß gestürzt oder gesprungen, und hat die Stömung ihn mitgeführt, bis er hier an den Baumwurzeln hängen blieb,“ meinte Mr. Merrit.„Die Polizei wird jetzt natürlich dafür sorgen, daß die Auffindung der Leiche in den Zeitungen bekannt gemacht wird. Vielleicht melden sich dann Angehörige oder Freunde, vielleicht auch nicht: es gibt, besonders in den großen Städten, so viele gebrochene Existenzen, worum sich keine Seele kümmert.“ Mrs. Green, die Haushälterin, befand sich zufällig in der Halle, als die drei Herren eintraten. Sie sah auf, starrte eine Sekunde den vordersten der drei mit weit aufgerissenen Augen an und stieß dann einen Schrei aus, so laut, so gellend, wie ihn nur eine Frauenkehle im Impulse des wildesten Entsetzens auszustoßen vermag. Sir Charles, der sich in der Bibliothek mit der Durchsicht von Rechnungen beschäftigte, warf das Papier, das er eben in der Hand hielt, zu Boden und riß die Türe auf, um zu sehen, was los sei; Mrs. Guest und Mary stürmten die Treppe herab, gefolgt von Lady Faulkner, letztere mit einer umfangreichen Nachthaube auf dem Kopfe und in einem in blinder Hast übergeworfenen halb offenhängenden Morgenkleide. Nach ihr erschien auch Mausie, während in dem hinteren Teil der Halle sich sämtliche Dienstboten zusammendrängten, die Hälse reckend und erschrocken, verwirrt, mit halb ungläubigem Entsetzen die Gruppe unter dem großen Kronleuchter anstarrten. War der Tote wieder lebendig geworden, oder stand da vor ihren Augen ein Geist, ein Spuk, oder gar ein Teufel, der Mr. Archibalds Gestalt angenommen hatte, um sie zu täuschen und zu erschrecken? (Fortsetzung folgt.) Nr. 290. Mittags-Rusgabe. As im Ballsaal(Zuruf:„Im Reichstag auch!“ Heiterkeit.) und wenn Mannichaften des zweiten und drinen Jahrganges mal ihren Zorn an Rekruten auslassen, durch deren Ungeschicklichkeit und Schwerfälligkeit ihnen Strafen oder andere Unannehmlichkeiten entstanden sind, so ist dem schwer beizukommen. Aber syftematische Soldatenmißzhandlungen, wie sie leider noch immer vorkommen, sollten und müßten durch strenge Kontrolle restlos beseitigt werden. Ein wichniges Mutel dazu ist auch die Ausbildung eines erstklaisigen Unteroffizierkorps. Notwendig ist eine Besserstellung der Unteroffiziere und vor allen Dingen eine ausreichende Zivilversorgung. Was das Offizierkorps anlangt so bitte ich den Kriegsminister, mit aller Energie die Maßnahmen zur Bekämpfung des Duellzwanges fortzusetzen, denn meine politischen Freunde erblicken gerade in diesem Moment den Hauptgrund für das Wachsen des Offizierkorps. Die Sanitätsoffizierstellen sind nur zu 57 Prozemt besegt. Dieser auffallende Mangel an Sanitatsoffizieren scheint in erster Linie darauf zurückzuführen zu sein, daß die Sanitätsoffiziere in der Arwee nicht den Rang und die Stellung einnehmen, welche ihnen nach ihrer Vorbildung gebührt. Bei den Beierinärarzien ist es ahnlich. Den Kriegsminister bitte ich, weiter streng darauf zu sehen, daß seine Offiziere keine politischen Bersammlungen besuchen. Es war ein schwerer Mißgriff des Generals von Deimling, mit seinem ganzen Offizierkorps in die Wehrvereinsversammlung in Straßzburg zu gehen. Der Wehrverein ist ein poliiicher Verein, ja sogar parteipolitischer Verein. Es ist daher in keiner Weise zu rechtfertigen, daß der General seine Offiziere gewissermaßen gezwungen hat, Parteipolitik zu treiden. Nun zu den politisierenden Generäten. Wir konnen freilich den Herren das Poliuisieren nicht verdieten, obwehl es für das ganze Offizierkorps das allerbeste wäre, wenn er it die Finger worletze. Das Auftreten mancher verabschiedeter Generale in der letzten Zeit grenzt nachgerade ans gemeingefährliche. Die Leute haden schon an sich durch ihre ehemalige Stellung einen größeren Resonnanzboden bei der Bevölkerung, und aus dem Grunde ist es bedauerlich, und wie gesagt gefährlich, wenn die veradschiedeten Generale mit dem Schein des Wohlunterrichterseins sich in die Volksversammlungen hineinstellen und dem staunenden Publikum vormachen wie viele Schäden unsere Armee hat und daß wir in einem Ernstfalle destimmt jeder anderen Nation gegenüber unterliegen werden. Das ist nicht im Interesse unseres deutschen Vaterlandes gelegen. Auch die Rücksicht auf die Ruhe im deutschen Volke selbst sollte davon abhalten, daß es nicht immer und immer wieder durch solche Reden beunruhigt wird. Die große Wehrvorlage von 1913 ist noch lange nicht überwunden. Sie wird sich noch schlimmer bemerkbar machen, wenn es nun wirklich ans Zahlen gehen muß. Dann hat General Keim in seiner unglaublichen Rede den dayrischen Ministerpräsidenten angegrifsen, weil dieser ausgesprochen hat, daß in den deutschen Rüftungen ein Stillstand eintreten müsse. Es ist für unsere deutsche Volkswirtschaft ein Stillstand in der Rüstung absolut notwendig. Dieser General Keim hat keine Autorität für sich, wenn er sich den Vater der Wehrvorlage von 1913 nennt. Das hat er höchstens geträumt. Ich begreife nicht, wie man solchen Persönlichkeiten immer wieder behördlich Unterstützungen zuteil werden lassen kann. In diesem Zusammenhang möchte ich ein Wort über unsere Stellungnahme zu dem Pressereferat des Kriegsministeriums sagen. Es ist selbstverständlich niemanden von uns eingefallen, dem Kriegsminister die Möglichkeit zum Verkehr mit der Presse zu nehmen. Was wir bekämpft haben, das ist der Umstand, daß ein solches Referat politisch tätig ist, wie es denn wirklich der Fall gewesen ist. Wenn ich nun den Etal in seiner Gesamtheit überblicke, so muß ich feststellen, daß nach dem Gesichtspunkte der größtmöglichsten Sparsamkeit der vorliegende Etat aufgestellt worden ist. Damit will ich natürlich nicht sagen, daß der Kriegsminister von nun an seine Sparsamkeit zugeln soll. Im Gegenteil, ie mehr er spart, desto größere Anerkennung wird er vor dem Parlament finden. Ich möchte auch den Kriegsminister ersuchen, daß er seine im Kriegsministerium verwendeten Offiziere nicht an den Tisch sestsetzen, sondern daß er sie immer wieder hinausschicken solle ins praktische, pulsierende Leven, damtt das Kriegsministerium nicht aus zu viel Theorie zusammengesetzt wird. Ich darf zum Schluß noch die Freude meiner Fraktion ausdrücken, daß es ihr gelungen ist, die größte Militärvorlage der Welt in kurzer Zeit so glänzend durchzuführen. Wir sehen in dieser Durchfuhrung eine weitere Garantie für die Aufrechterhaltung des Weltfriedens.(Ledhafter Beifall.) Abg. Bassermann(natl.): Die Tätigkeit der schriftstellernden und politisierenden Offiziere gibt zwar zu großen Bedenken Anlaß. Aber schließlich kann man es doch diesen Herren nicht verwehren, ihr Wissen und ihre Erfahrungen in die Wagschale zu wersen, um ihre militärischen Ideale durchzusetzen. Die immer wiederkehrenden Soldatenmißhandlungen sind im höchsten Grade bedauerlich, schon um des schlechten Eindruckes willen, den sie im Auslande machen. Hier sollte durch eine strenge Ueberwachung Abhilfe geschaffen werden. Das von der Kommission gestrichene Pressedezernat beim Kriegsministerium wird im Plenum hoffentlich wieder hergestellt werden. Dringend not tut eine Reform des Intendanturwesens, das für die Versorgung unserer modernen Riesenheere so ungeheuer wichtig ist, denn mit hungernden Soldaten kann man keine Siege erfechten. Dankbar erkennen wir die Frische, die Energie und den Geist unseres Offizierkorps an, das mit Interesse an die neuen schwierigen Aufgaben herantritt, die ihm gestellt werden. Wir freuen uns, daß es gelungen ist, die Wehrvorlage in so kurzer Zeit durchzuführen. Mit der Wehrvorlage sind wir auf dem rechten Wege gewesen. Sie ist die beste Garantie für die Aufrechterhaltung des Weltfriedens. Abg. Dombek(Pole) beklagt sich über die schlechte Behandlung der polnischen Rekruten. Darauf vertagt sich das Haus zur Weiterberatung auf Mittwoch 2 Uhr.— Schluß 6½ Uhr. Landtags-Verbandlungen. Abgeordnetenhaus. Berlin, 5. Mai. Stimmungsbild. Das Abgeordnetenhaus erledigte heute zunächst einige kleinere Vorlagen. Der Gesetzentwurf betreffend die Erweiterung des Stadtkreises Köln fand nur in den Reihen der Konservativen einige Gegner. Ein großer Teil der Konservativen stimmte ihm aber ebenfalls zu. Er wurde in der Endabstimmung mit großer Mehrheit angenommen. Dann folgte die erste und zweite Beratung eines Ergänzungsgesetzes zum Rentenbankgesetz. Die Regierung will nämlich die Rentenbank in Posen mit der in Breslau vereinigen. Ferner wurde ein Gesetzentwurf betreffend die Beschäftigung von Hilfsrichtern beim Oberverwaltungsgericht beraten. Beide Gesetzentwürfe wurden an die Kommission verwiesen, und das Haus wandte sich dann wieder dem Kultusetat zu. Man kann nicht gerade behaupten, daß die Verhandlungen kurzweilig sind. Wenn einzelne Redner mit ihren Lokalwünschen das Haus behelligten, so hatte man den Eindruck, in einem Gemeinderat zu sitzen. Der Abg. Kaufmann vom Zentrum erörterte unter anderem die Frage des sogenannten vierten Weges, das heißt die Vorbereitung der jungen Damen durch das Oberlyzeum für die Universität. Er verteidigte den vierten Weg gegen die mannigfachen Angriffe und fand dabei die Zustimmung des nationalliberalen Redners Herwig und auch des Kultusministers. Um die Debatte nicht noch weiter auszudehnen, stellte man um 5 Uhr einen Schlußantrag, der auch angenommen wurde. 72. Sitzung vom 5. Mai. Ueber den Anfang ist schon telegraphisch berichtet. Die höheren Lehranstalten. Abg. Dr. Arning(natl.) begründet einen Antrag, in den kommenden Etat für die Kolonialschule in Witzenhausen einen fortlausenden jährlichen Staatsbeitrag von 10000 A einzustellen. Abg. Linz(Zentr.) begründet einen Antrag, der für die Anstalt in Engelport behufs Ausbildung von Handwerkern und Landwirten für die Kolonien einen Staatsbeitrag von 3000 A verlangt. Abg. Hoff(Vp.) bittet den Minister, die schon im Vorjahre hier geäußerten Wünsche der Stadt Itzehoe zu erfüllen. Die Anträge Dr. Arning und Linz werden an die Budgetkommission verwiesen. Abg. Pietzker(Vp.) verlangt größere Mittel für die Fortbildungskurse für Lehrer höherer Lehranstalten. Die Besprechung wendet sich den Titeln zu, die die Staatszuschüsse für die höheren Lehranstalten für die weibliche Jugend enthalten. Hierzu liegt ein Antrag Aronsohn(Vp.) vor auf gesetzliche Regelung des Privatschulwesens. Abg. v. kessel(kons.): Wir halten das Oberlyzeum für die beste Vorbereitung der Mädchen für das Studium. Erfreulich ist die günstige Entwicklung der Frauenschulen. Gegen eine gesetzliche Regelung des Privatmädchenschulwesens haben wir große Bedenken. Abg. Dr. Kaufmann(Zentr.) bespricht den sogenannten Vierten Weg, d. h. die Vorbereitung durch das Oberlyzeum für die Universität. Das praktische Urteil über den Wert der Leistungen der Oberlyzeen kann noch nicht abgeschlossen werden. Es st auch nicht richtig, daß man auch die Volksschullehrerinnen zum Universitätsstudium zulassen muß. Auf die Lage der Privatschulen sollte mehr Rücksicht genommen werden und man sollte bei dem Ablauf der fünfjährigen Uebergangszeit die Vergünstigungen nicht radikal entziehen. Dann möchte ich dem Wohlwollen des Ministers die zehnklassige höhere Mädchenschule empfehlen. Abg. Dr. Herwig(natl.): Auch wir stimmen dem Erlaß des Ministers vom 11. Oktober v. J. zu. Die Oberlyzeen sind keine Weftfällscher(Derkur. Techeritelim uche Se led würich=eüiche Aelelen gerechen Befürchtungen sind laut geworden, ob das jegige Oberiozeum die ende von Lehrkraften deranbilden kann wie das früdere Wir daben zum Minister das Vertrauen, daß er die Mängel beseingt Die Stdienanstalten sollten nicht versuchen, den anderen Anstalten das Wasser abzugraden. Die Lage der Vrivatichulen und ihnen deichäfnigten Versonen ist sehr ungünftig Kurusminister v. Trott zu Solz: Die ansanglich günfuge Aufnahme meines Erlasses vom 11 Ottoder ist mettoch in Gegnerschaft umgeschlagen. In den Eingaben gegen meinen Erlaß wir! von salichen Voraussegungen ausgegangen Das Oderlyzeum ise keine seminarisische Anntalt, und mon darf es nicht mit den früheren Lehrerseinmnaren verwechseln. Mein Erlaß bestimmt, daß Lehrerinnen für hohere Madchenschulen. die Oberlehrerinnen werden wollen, eine praktische Probezeit ror dem Studium absolvieren mussen. Er besammt ferner, weiche Nachprufungen die Abuunentinnen der Oderinzeen abzulegen haben, die sich dem Universuatsstudium widmen wollen. Das Oderlr zeum darf allo nicht ohne weiteres; B. der Oderreaischule gleichgestellt werden. Den Bedenken, die früher von der Univerfugt aus gegen den Uebergang der jungen Damen auf den„vierten Weg" zur Universitat geltend gemacht worden sind, ist also entsprochen worden. Ich din kein Gegner des Frauenstudiums, aber ein Uebermaß von Frauenfrudium ist nicht von Rupen.(Sehr richtig!) Das Frauenstudium darf nicht Mode werden. Ich din bereit, auch weiter die Privatmadchenchulen nach Kraften zu fördern. Die Beinmmungen werden nicht zurückgezogen, sondern die privaten Schulen sollen allmählich in die neuen Verhaltnisse übergeleitet werden. Den Wünichen der Privatschulen detreifs Einrichtung besonderer Prüfungskommissionen wird nach Möglichken Rechnung getragen. Wenn sich über die leuenden Grundsate bei der Mädchenschulreform eine Aenderung der bisherigen Bestimmungen als notwendig erweist, so din ich der legte, der sich dogegen wehrt, Abhilfe zu schaffen.(Verfall.) Abg. Bieres(frt.): Die Mädchenschulreform, die der Minister so weitsichtiger Weise durchgeführt hat, hat unsere volle Billigung gefunden. Wir wollen auch die Luzeen und Oberlozeen, gegen die eine Bewegung eingesenzt hat, beidehalten, weil wir meinen, daß diese Anstalten der weidlichen Eigenart am meisten entsprechen. Das Riveau unserer Universuäten darf nicht herabgedrückt werden, und deshald muß man auch von den Frauen, die studieren wollen eine ausreichende Vorbildung verlangen. Die zehnklassigen döheren Madchenschulen sämtlich in Lozeen umzu. wandeln, halten wir nicht für angebrocht. Abg Münsterberg(Bp.): Bei der Resorm des höhern Mädchenschulwesens haben die Gemeinden große finanzielle Zuschüsse machen mussen. Der Staat muß mehr Geld für die Mädchenschulen aufwenden. Er stellt immer dödere Anforderungen und darf daher auch den Gemeinden nicht alle Last aufburden. In den nächsten Etat sind höhere Minel für das weitliche Schulwesen einzustellen. Die allgemeine Besprechung über das hodere Madchenschulwesen wird geschlossen. Das Haus vertagt die Weiterveratung auf Mittwoch 11 Uhr.— Schluß 16 Uhr. Deutschland. Berlin, 5. Mai. Wechsel bei der deutschen Botschaft in Rom. Major v. Kleist Flügeladjutant des Kaisers, Militärattachs bei der Botschaft in Rom, ist von der letzteren Stellung enthoben und zu den diensttuenden Flügeladjutanten Sr. Majestät übergetreten, bleibt aber noch bis zum 25. Mai bei der Botschaft in Rom kommandiert: Major v. Zitzewitz vom Großen Generalstab, kommandiert zur Dienstleiftung bei der Borschaft in Rom, ist unter Belassung im Generalstabe der Armee zum Militärattaché in Rom ernannt worden. * Die Gothaische Ministerkrisis hat ihr Ende gefunden, aber anscheinend nur vorübergehend, um neuen Verwicklungen Platz zu machen. Wie bereits telegraphisch berichtet worden ist, hat der Herzog von Sachsen=Coburg=Gotha das Entlaffungsgesuch des Staatsministers v. Richter angenommen und den Staatsrat Barthold v. Bassewitz zum Wirtlichen Geheimen Staatsrat und dirigierenden Staatsminister ernannt. Dieser Wechsel ist insofern auffallend, als die Landtage beider Herzogtümer Coburg und Gotha sich für das Verbleiben des Staatsministers im Amte ausgesprochen hatten, als ferner der neuernannte Staatsminister ein Neise des Hoikammerpräsidenten v. Bassewitz ist, der bekanntlich die Aufstellung der Wegerafeln in den herzoglichen Domänen veranlaßte und dadurch den ganzen Konslikt herbeiführte. Daß sein Nesse jetzt Staatsminister geworden ist, läßt sich kaum anders deuten. denn als neuer Vertrauensbeweis für den Hofkammerpräsidenten. Die Lösung des Konflikts wird damit wohl nur neuen Schwierigkeiten den Weg öffnen, denn der neue Minister wird die Volksvertretung des gesamten Herzogtums von vornherein geschlossen gegen sich haben. Der Wehrbeitrag der Ausländer. Wie die„Nationalzeitung" behauptet, wird sich das Auslond mit dem ablehnenden Bescheid auf seine Vorstellungen gegen die Heranziehung von Ausländern zum Wehrbeitrag nicht zufriedengeben, und es würde wohl in nächster Zeit zu einem regelrechten Schritt der dem Dreiverbande angehörenden Mächte Rußland, Frankreich und England kommen. Diesen diplomatischen Vorstellungen würden sich auch die Vertreter der Vereinigten Staaten, der Niederlande und Belgiens anschließen. Oesterreich= Ungarn und Italien würden sich dem Widerspruch jedenfalls nicht anschließen, da das Ergebnis der Wehrsteuer mitteibar auch ihnen zugute kommt.— Diese Meldung wird doch mit einiger Vorsicht aufzunehmen sein. Admiral Souchon, der Kommandant der deutschen Mittelmeerdivision, trifft nach einem Konstantmopeler Telegramm der„Frankf. Ztg.“ am 14. Mai an Bord des Panzerkreuzers „Goeben“, in Konstantinopel ein. Der Admiral wird dem Sultan die Grüße des Deutschen Kaisers überbringen. Beer und slotte. Am Kaisermanöver dieses Jahres nehmen, wie bereits bekannt, das preußische 7.(Münster), 8.(Koblenz), 11.(Kassel) und 18.(Frankfurt a. M.), das bayerische 2. und 3. Armeekorps teil. Auch werden noch Truppen anderer Armeekorps herangezogen werden. Damit wird dieses Kaisermanöver das größte und umfangreichste Manöver, das bisher bei der preußischen und deutschen Armee stattgefunden hat. Die deutschen Kaisermanöver des vorigen Jahres sollten vor allem Lehren für die taktische Verwendung großer Truppenmassen geben, das diesjährige Manöver ist in erster Linie strategischer Natur. Der Beginn des Manövers ist auf den 14. September festgesetzt, vom Verlaufe wird es abhängen, wann der Kaiser den Schluß des Manövers anordnen wird. Vorläufig ist als letzter Manövertag der 18. September vorgesehen. Exzellenz von Fabeck, der Kommandeur des 15. Armeekorps in Straßburg, der am 6. Mai seinen 60. Geburtstog feiert. Darlamentarisches. In der Budgetkommission des Reichstages kam erneut die Frage des Grundstückes für das Militärkabinett zur Sprache. Der Berichterstatter lehnte es ab, einen Antrag auf Bewilligung zu stellen. Der Kriegsminister begründete die Forderung mit ihrer Dringlichkeit. Nach längerer Aussprache wurde die Forderung gegen sechs Stimmen, nämlich die konservativen und die Hälfte der nationalliberalen, abgelehnt. Zum Schlusse der Beratung des Militäretats wurden von der Linken Klagen über den Remonteankauf vorgebracht. Die kleinen Besitzer würden nicht genügend berücksichtigt. Es sollten allgemeine Pferdemärkte stattfinden. Der Kriegsminister teilte mit, daß noch nicht der sechste Teil der Pferde aus dem Auslande gekauft sei. Der Begriff des Händlers und Züchters sei vielfach nicht streng zu scheiden. Natürlich wolle die Heeresverwaltung dem Zuchter soweit wie möglich entgegenkommen. Auf eine besondere Bitte, den Züchtern in Hannover durch frühzeitige Venachrichtigung Gelegenheit zu geben, sich auf die Zuch der jegt geforderten kleineren Remontepferde vorzubereiten, erwiderte der Miniter, das Höchstmaß von 162 Zentimeter son früher bestanden und sei unverändert gebliebe Damit ist der Militärerat im wesentlichen erledigt.— Ohne Erörterung wurde der Etat der Reichskanzlei angevommen. Oesterreich-Ungarn. Iur Erkrankung Kaiser Franz Josephs. Wien, 5. Mai. In Hofkreisen verhehlt man sich, termeldungen zufolge, nicht, daß der Verlauf der Krankheitsericheinungen des Kaisers Franz Joseph geeignet ist, eine plötzliche kritische Wendung befürchten zu lassen. Wenigstens muß man mit der Möglichkeit rechnen, daß der stationäre Zustand, der die vollkommene Heilung verzögert, auf die Kräfte des Monarchen nachteiligen Einfluß ausüben kann. Bisher hatte es etwas Beruhigendes, den Kaiser außerhalb des Bettrs und bei gutem Appetn zu wissen. Der langwierige Heilungsprozeß wirtt ermüdend, und was das bei einem 84jährigen Potienten bedeuten kann, bedarf keines Hinweises. Solange der Monarch außer Bett bleiben kann. überwiegt die Frische und die Kraft seiner Natur. Zwingt ihn das Nachlassen der Kräfte aber zu Bettrube, dann fürchtet man einen Rückschlag auf das allgemeine Befinden des Kranken. Daher gehr die Sorge der Aerge in erster Linie dahin, die bisherige Regelung des Tagewerks peinlich durchzuführen, um den Organismus des Patienten im gewohnten Geleise zu haiten. Der heutige Abendbericht über das Befinden des Kaisers lautet: In den objektiven Symptomen und im subjektiven Befinden dat sich beim Kaiser nichts verändert. stenreie war tagsüber gerine hielt sich eine Stunde in der kleinen Galerie bei offenem Fenster auf. Italien. c' Der Rücktritt des Botschafters Tittoni. In diplomatischen Kreisen eröstert man, wie die„N. G. C.“ schreibt, die Nachricht, daß der italienische Botschafter in Paris, Tittoni. seinen Posten aufgeben will, um das Präsidium des Senates in Rom zu übernehmen, mit lebhaftem Interesse. Es scheinen Gründe rein persönlicher Art zu sein. die Herrn Tittoni zu diesem Entschluß bewegen, vor allem der Wunsch, seinen Lebensabend— Herr Tittoni ist 60 Jahre alt — in seinem Vaterlande zuzubringen. In Paris war Herr Tittoni, nachdem er im Dezember 1909 mit dem Kabinett Giolitti als Minister des Auswärtigen zurückgetreten war, seit dem 26. April 1910 beglaubigt, und er erfreute sich dort eines um so größeren Ansehens, als er immer die Politik befolgt hat, am Dreibund festzuhalten, aber doch gleichzeitig auch für gute Beziehungen Italiens zu Frankreich zu sorgen. Auch in anderer Hinsicht ist sein Rücktritt bemerkenswert. Bisher waren nicht weniger als drei frühere Leiter der auswärtigen Politik ihrer Staaten als Botschafter in Paris tätig, der Freiherr von Schoen, Herr von Iswolsky und Herr Tittoni. Das gab dem diplomatischen Korps in Paris ein besonderes Relief. Man fragt sich daher mit begreiflicher Wißbegier, wer berufen sein wird, Herrn Tittoni in Paris zu ersetzen und die Traditionen fortzuführen, deren Hüter er dort vier Jahre lang gewesen ist. Dortugal. s Die politische Lage in Portugal. In Port# haben kürzlich zwei Ereignisse die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Das erste war ein Bankett zu 800 Gedecken zu Ehren des früheren Ministerpräsidenten Alfonso Costa, zu der„Republikaner“ aus den entlegensten Orten herbeigeholt worden waren. Es wurden die gewöhnlichen religionsfeindlichen Reden, wie man sie schon von den Leitern der Republik gewöhnt ist, gehalten. Fast gleichzeitig hielt ein anderes Ereignis die Stadt in freudiger Erregung: die Rückkeyr des Bischofs nach zweijähriger Verbannung. Einige Familien der Stadt haben dem Bischof eine Villa zur Verfügung gestellt, da der herrliche bischöfliche Palast von der Regierung Costas konfisziert und in ein Gefängnis für politische Sträflinge umgewandelt worden ist. Die Regierung, die sich wohl hütet, irgend eine Kundgebung ihrer Freunde, der Carbonari, zu verbieten, hat jede Kundgebung zu Ehren der Rückkehr des Bischofs verhindert. Der Bischof mußte nachts, in einem geschlossenen Automobil, ohne vorherige Ankündigung der Ankunft in die Stadt kommen. Am Tage nach der Ankunft wurde in der Kathedrale ein Tedeum gesungen; die Kirche war zu klein, um die Menge, die ihren Bischof begrüßen wollte, zu fassen. Natürlich sieht die Regierung diese Haltung der Bevölkerung ungern, aber angesichts der allgemeinen Stimmung wagt sie nichts gegen den Bischof zu unternehmen. In den übrigen Teilen des Landes verschlechtert sich die Lage von Tag zu Tag; die öffentliche Sicherheit ist zur Legende geworden, überall Unruhe und Gärung der Gemüter. In Lissabon sind die Truppen ständig in Bereitschaft; die Regierung fahndet eifriger denn je nach Verschwörern und Verdächtigen, weil sie wohl weiß, daß sich täglich mehr Zündstoff und Unzufriedenheit mit der„glücklichen Republik“ ansammelt. Rußland. Soldaten in der Duma! Petersburg. 5. Mai. Ueber die gestrige Sitzung der Reichsduma wird noch gemeldet: Der Sitzung, welcher der Dumapräsident Rodsjanko präsidierte, wohnten in der Ministerloge der Präsident des Ministerrates und die übrigen Minister bei. Auf der Tagesordnung stand der Bericht der Budgetkommission über das Staatsbudget 1914. Der Vorsitzende teilte mit, daß dem Hause ein von 30 Abgeordneten unterzeichneter Antrag vorliege, der fordere, die Budgetberatung aufzuschieben, so lange der Gesetzesvorschlag betreffend die Wortfreiheit der Abgeordneten nicht Gesetzeskraft erlangt habe. Die Reichsduma lehnte diesen Antrag, den als erste die Sozialdemokraten Tscheidse, Kerenski und Malinowski unterzeichnet hatten, mit 140 gegen 76 Stimmen ab. Als das Ergebnis der Abstimmung verkündet wurde, verließen die Sozialdemokraten und die Arbeitsgruppe den Saal. Das Haus ging zur Beratung des Budgets über. Als in der heutigen Sitzung der Reichsduma nach dem Bericht des Berichterstatters der Budgetkommission, Rischewski, der Präsident des Ministerrats, Goremykin, die Tribüne betrat, lärmten und schrien Abgeordnete der äußersten Linken: Es ist genug! Wir werden ihn nicht sprechen lassen! Auch mit den Pultdeckeln wurde geklopft. Die Mahnungen des Präsidenten Rodsjanko blieben fruchtlos, der Lärm hielt an. Nunmehr beantrage Präsident Rodsjanko, die Anwendung des höchsten Strafmaßes, d. i. den Ausschluß der acht Schuldigen bei den Sozialdemokraten und der Arbeitsgruppe für die Dauer von 15 Sitzungen. Jeder der betroffenen Abgeordneten gab von der Tribüne herab Erklärungen ab, wobei den Abgeordneten Skobelew und Tschenkeli das Wort entzogen wurde. Tschenkeli blieb noch einige Zeit auf der Tribüne und erklärte dann von seinem Platze aus, er werde den Saal nicht verlassen. Der Präsident ordnete darauf an, ihn zu entfernen. Als der Abgeordnete der Aufforderung des Ordnungsbeamten keine Folge leistete, erklärte der Präsident, er unterbreche aus Achtung vor der Würde der Duma die Sitzung und bitte Tschenkeli, den Saal zu verlassen. Alle verließen den Saal, nur der Abg. Tschenkeli blieb darin zurück. Nach Wiederaufnahme der Sitzung weigerte sich der auf Grund der Abstimmung des Hauses ausgeschlossene Sozialist Tschenkeli wiederum, der Aufforderung zum Verlassen des Saales Folge zu leisten, worauf der Präsident die Sitzung unterbrach und der Quästor die Wache holen ließ, bei deren Erscheinen Tschenkeli seinen Platz mit der Erklärung räumte, daß er der Gewalt weiche. Sodann wurden nach persönlichen Auseinandersetzungen noch drei Sozialisten für 15 Sitzungen ausgeschlossen, zwei von ihnen mußten durch die Soldaten entfernt werden. Die Linke fuhr fort zu lärmen, so daß der zweimalige Versuch des Ministerpräsidenten Goremykin, das Wort zu ergreifen, erfolglos blieb. Der Präsident der Duma schlug vor, zwei weitere Gruppen von Abgeordneten der äußersten Linken von 15 Sitzungen auszuschließen. Der Antrag wurde angenommen, so daß im ganzen 16 Ausschließun914. gen von Abgeordneten erfolgten. Die mit dem dachten Abgeordneten verließen den Saal der deErscheinen der Wache. Endlich konnie der Ministern. die Tribüne betreten und eine kurze Rede haltenn Duma begrußte, und bat, diese Begrußung mit dem Wohlwollen entgegenzunehmen, mit dem er di Duma an ihn gerichtete Begrüßung entgegenge habe. Sein Haus stehe jedem Mitgliede der D schloß: Ich wünsche, meine Herren, daß wir möglich zusammenfinden, damit jeder von uns seine Kräfte dem Wohle unseres großen Vai W der er be ere e eg e amen Er bie aller Nuhe i. merhalb der Grenzen, die durch das Recht auf der Rechten und Lärm auf der Linten Im wei ###eren Verlause der Sitzung hielt der! zzministeriums, Bark, eine Rede über die hauptaufgaben der russischen Imanzpolitik. Vor allem sei es nötig. an die Ausnutzung der lichen natürlichen Hilfsquellen des Lai krisis habe besondere Spekulationspapiere getrofen da. gegen die Staatspapiere verschont. Man müsse eine organisation für den landwirtschaftlichen Kredi sch trium befasse sich mit der Verbesserung netzes, der Chausseen und Wasserläufe. Um diese Pläne führen zu können, werde man zu Anleihen greifen müssen Bark fuhr fort: Trotz zahlreicher Aufrufe zur Beschräntung Wir sind daher nicht in der Lage, auf eine Erhöhung der geben für die Landesverteidigung zu verzichten. Die Regie, rung wird mit allen Kräften auf eine Zunahme der nationalen Ersparnisse hinwirken, da sie darin einen sicheren Weg für den Wohlstand des Volkes sieht. Stadtisches. Münster, 6. Mai. * Aus Anlaß des Geburtstages des Kronprinzen, der Sesa Lebenssagr vollendet, haben die öffentlichen Gebaud, X Geheimer Regierungsrat a. D. Dr. Julius Rotysuchs gestern abend hier gestorden. Im Jahre 1887 wurde er zum Prooinzialschulrat in Münster ernannt, 1888 zum Direktor der wissenschaftlichen Prüfungskommission. 1894 erhielt er als Geheimer Regierungsrat. Seit 1904 lebte er im Ruhestande Gich schrsterel........... Jahren. Gr vu — Oumerisch hervor. Besprengung der Straßen. Bei dem Besprengen der Straße durch den Sprengwagen der Elektrischen Straßenbahn ist es ausgefallen, daß Passanien beim Herannahen des im Betriebe befind, lichen Sprengwagens das Fahrprofil der Straße nicht rechtzeitig bezw. überhaupt nicht freigeden. Im Interesse einer moglichst gleich, maßig durchgehenden Straßensprengung und zur Vermeidung von Unzuträglichkeiten wird ersucht, daß Fußgänger und Radfahrer beim Ertonen der Signalglocke des Sprengwagens das Fahrprofil der Straße verlassen und auf engen Straßen den von der Fahrtrichtung des Sprengwagens links gelegenen Bürgersteig aufsuchen. werke, die dem Wasserstrahl nicht ausgesetzt werden sollen, wollen sofort anhalten. Es wird alsdann die Brause rechtzeitig abgestell werden. Durch das Halten des Fuhrwerkes gibt also der Leiter selben zu erkennen, daß wahrend des Ueberhelens seines Fuhrwerkes das Sprengen eingestellt werden soll. Bei Fuhrwerken, die in Fahrt bleiben, wird angenommen, daß die Brause geöffnet bleiben kann.Sause ge * Schachklub Münster. Es dürfte für alle Schachfreunde in Münster und den Nachbarorten von Interesse sein, daß der Schachklub Münster sich mit der Absicht trägt, bei genügender Beteiligung einen Schachmeister von Ruf für ein Simultanspiel nach Münster zu verpflichten, um dadurch nicht nur das Interesse am Schachspiel in weitere Kreise zu tragen und gleichzeitig dem Schachklub neue Mitglieder zu werben, sondern auch um den Teilnehmern Gelegenheu zur Vervollkommnung des Spiels zu geben. Bei den nicht unerhehlichen Kosten, die aus diesem Vorhaben erwachsen, wäre es dem Schachklub erwünscht, zu erfahren, wieviel Teilnehmer sich hierzu finden würden. Mitteilungen hierüber sowie Anfragen wegen des Beitritts zum Schachklub sind an den Vorsitzenden Herrn Hampe, Albersloherweg 1, zu richten. Der Spielabend des Schachkludfindet jeden Donnerstag von 8 Uhr ab im Münsterschen Hof, Alter Steinweg, statt. Herren und Damen sind als Gäste stets willkommen. — Schon wieder ein Jahrraddiebstahl. Gestern abend wurde einem jungen Manne sein Rad, das er für einen Augenblick undeaufsichtigt vor einem Geschäft an der Telgterstraße stehen ließ, gestohlen. Der Dieb ist mit dem Rade, das gelbe Felgen hatte, entkommen. Drovinzielle Nacbrichten. (2 Gimbte, 5. Mai. Heute vormittag traf der hochwürdigste Bischof Johannes von Münster hier ein behufs Spendung des hl. Sakramentes der Firmung. An der Grenze der Kirchengemeinde wurde der Oberhirt vom Amtmann von Greven und dem hiesigen Kirchenvorstande begrüßt und von den Genannten und von zahlreichen stattlich geschmückten Reitern und Radfahrern in unser im Festgewande prangendes Dörschen geleitet. Am Eingange des Ortes wurde der hochwürdigste Herr von der Geistlichkeit, den Firmlingen und einer großen Zahl Eingesessener der Kirchengemeinde in Empfang genommen, und dann in Prozession zur Kirche geführt. Nach der vom Ortspfarrer gefeierten hl. Messe, welcher der hochwürdigste Herr assistierte, nahm der Oberhirt die Spendung des Sakraments der Firmung an etwa 100 Firmlingen vor. Dann bestieg er die Kanzel, dankte für den festlichen Empfang, und forderte in herzlichen Worten auf, zur Bewahrung der Gnaden der hl. Firmung der Verehrung der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria sich zu befleißigen. Nach der kirchlichen Feier hielt der Bischof eine Katechese in der Schule ab. Nachmittags 3 Uhr erfolgte die Weiterfahrt nach Greven, wobei wiederum Kirchenvorstand, geschmückte Reiter und Radfahrer dem Oberhirten das Geleite gaben bis zur Gemeindegrenze. — Milte, 5. Mai. Der Kötter Elsenkemper ist seit Mittwoch voriger Woche spurlos verschwunden. Er hatte in Alverskirchen eine Kötterei gekauft und begab sich nun am Mittwoch dorthin. Seitdem hat man seine Spur verloren. E. ist leidend. Coesfeld, 5. Mai. Zu dem Raubüberfall auf die Wirtsleute Heitkamp wird berichtet, daß in dem Befinden des Einbrechers Otto Berg, der einen Schuß erhielt, eine leichte Besserung eingetreten ist, so daß man annimmt, wenn keine Komplikation eintritt, ihn am Leben zu erhalten. Gestern wurde er im Krankenhause vernommen, er verweigerte aber jede Auskunft. Der andere Einbrecher Wilhelm Zimmer ist im Gerichtsgefängnis untergebracht. Heute nachmittag traf der Staatsanwalt aus Münster hier ein. Der Einbrecher Zimmer wird nach Münster überführt. X Emsdeiten, 5. Mai. Das diesjährige Fest des Feuerwehrverbandes des nördlichen Münsterlandes, wozu die Wehren aus Rheine, Greven, Emsdetten, Neuenkirchen und Ibbenburen gehören, wird am 13. September in Emsdetten gefeiert.— Unfälle. Ein hiesiger Schüler fand auf der Straße eine halb zertretene Patrone. Leichtsinniger Weise trat er darauf. Das Geschoß entlud sich und die Kugel drang ihm in den Oberschenkel.— Beim Anstrich eines Neubaues faßte ein Anstreichergeselle auf der Leiter stehend gedankenlos den Draht einer elektrischen Kraftleitung, mit der anderen Hand ergriff er die Dachrinne. Im gleichen Augenblick fühlte er einen starken elektrischen Schlag. Er wäre gewiß hinabgeschleudert wenn seine Füße nicht die Leiter umklammert hätten. Nur allmählich konnte er sich aus der mißlichen Lage befreien. Außer einigen Schmerzen im Arm ging der Vorfall für ihn ohne Folgen vorüber. Der Vorfall diene zur Warnung. J Neuenkirchen bei Rheine, 5. Mai. Gestern ist die für unsere Pfarrkirche bestimmte neue Orgel eingetroffen. Mit dem Abbrechen der alten Orgel hat man heute morgen Legonnen. Das neue Instrument dürfte am Pfingsttage zum ersten Mai gehört werden. *; Rheine, 4. Mai. Der kath. Gesellenverein konnte gestern den stattlichen Erweiterungsbau des Gesellenhauses in würdiger Weise einweihen. Gegen mittag fanden sich nach voraufgegangener kirchlicher Feier Gäste, Ehrenmitglieder und Mitgliedet im Vereinshause ein, um die ganze Anlage, die wegen ihrer bequemen und gediegenen Ausstattung allgemeine Anerkennung fand, zu besichtigen. Nachmittags vollzog Dechant Pietz die Weihe des Hauses, worauf die Festversammlung stattfand. Des Präses Kaplan Uppenkamp eröffnete die Feier mit einer Begrüßungsrede. Prälat Kochmeyer hielt die Festrede, in der er die Gesellen ermahnte, stets treu zur Fahne Kolpings zu halten. Vorträge und gemeinschaftliche Lieder bildeten einen schönen Abschluß der herrlich verlaufenen Feier. X Hervest-Dorsten, 5. Mai. Kassenärztliches. Auf Grund der freien Aerztewahl und unter Bezahlung der Einzelleistung ist sen ein Vertrag von fünsjähriger Dauer mit der Betriebskrankenkasse des Dampfsägewerkes Johann und Ignaz Klapheck hierselbst zustandegekommen. Ehefrauen der Mitglieder sind in den Vertrag eingeschlossen. Einzelne Leistungen wurden zeitgemäß in mittlerem Umfange erhöht. G Soest, 5. Mai. Die jetzten Froffnächte haben den Fluren in unserer reichgesegneten Börde nicht so großen Schaden zugefugl, als man zuerst annahm. Der sehr ergiehige Regen besonders kei letzten Nacht hat sehr viel wieder gutgemacht Das Korn steht gand vorzüglich und die Obstbäume weisen einen Fruchtansatz auf, wie selten zuvor. = Dortmund, 5. Mai. Am Fastnachtsdienstag stellten zwei Arbeiter bei einem Maskenfest in Menden eine Bärenführer“ gruppe dar. Der eine, namens Thelen, spielte den Führer, währene der andere, namens Jolk, von Kopf bis zu den Füßen mit Stroy umwickelt, als Bär tanzte. In vorgerückter Stunde versiel Theien im Rausch auf die Idee, als besonderes Schauspiel das Stroh anzu. stecken. Jolk brannte im Augenblick lichterloh und Thelen mühle Nr. 230.(itta cch vergedlich, die Flam Brandwundgz. Jolli sto rungen.„Die Strafkay on seinen betruntenen; V“s mäheim(Ruhr), ilung des Gaue lands und mehrere kau und Westfalen. Die S daß sie einen Vertreter besonderes städtisches I Sahbrrchreder, Wahe. (hannover), hielt, Jodan. Ziele der Rabattsparve im Deutschen,„Reiche g im Deutschen Reiche g zweck die Berampfung hand betrachtet weiter vereine, deren es beso viele gibt, zu bekämpf wurde der 500. Verei ausgenommen. Es fol Warenhaus und Kon Werisvereine und Sch über Trusts und Kart Entschließungen angen einen eine gleiche Beste lären Detailhandel au verboten werden, sofer Detailhandel den Anfor wurde eine Neuregeln gesetzlcher., Schuß gege gure. S. 4400. Salm zu Anholt, Auf 2 Kronprinz einen baren Täfelung mit vier weltlichen. In Verbind Aussicht stehende Besuck Fürsten Salm=Salm Sommer abzustatten ge * Oldenburg, 5. wurde den Hauptlehrerr stedt und Schraad in Ruhestand das mit dem des Herzogs Peter Frie Klasse verliehen. X Jever, 5. Mai. brecher Christofse! machte, verhaftet. Di Diebeslager zufällig von des nahen Staatsforstes räder, acht Herren= un einen Säbel, sowie eine einem Kirchendiebstahl Sachen beträgt wohl 60 Kirch! ∆ Pius X. seine berichteten, ist kürzlich Sarto, die im vorigen ort Riese überführt un Kapelle beigesetzt word Mutter des Pap Kirchhof in Riese ruh kirchlichen Feier wai Venedig, der Diözesar die Verwandten des Papstes errichtete Gra als manch anderes 4 Ortes. Einfach sind ar Die Erhebung ihres nichts in ihren Lebei Papstes blieb all die chen Venetiens in Pos er zum Dompfarrer Versuch gemacht, sein zu bringen, die Ver Pius X. Papst gewor häusigen Reisen zum bedeuten in ihrem L Papst seine Verwandt interessiert sich für ihr denen Grenzen helfen wandten verlangen ar noch in Riese das Ge Sarto ist Gemeindebo einzige Bruder des P tua und trotz seiner arbeit. Von den Schu Maria und Anna wol der Schwester des Ge Boschin ist in Salza Therese hat ihren S. begleitet und die fünf stern sind zu der kir erschienen, sie sind all und Verwandten gesc Volkswirtse 6' Bautätigkeit und dem Wohnungsn wird in einer Sonder blatts" berichtet. Die über 50.000 Einwohr unter dem hohen Zin gaben über die Bau# gleichen lassen, hatten Bautätigkeit aufzuwe Buer mit 61,35 v. T. Königsberg mit 32,47 Wiesbaden mit 3,31 mit 5,10 v. T., Görli Zugang an Kleinwoh Zugang an Wohnung größer. Der geringen leerstehenden Wohnu# der Bestand an leer gleichgeblieben, bei 4 licher Rückgang. Im leerstehenden Wohnu mersdorf mit 5,5 v. 47 v. H., Neukölln: zuweisen. Die wenig mund mit 0,3 v. H., Recklinghausen und E Berlin, 5. Mai. mannschaft beschloß Kollegium erachtet die Anstellung und Vors Verständigung. So delshochschulet zu den formulierten endigung des Streiks in Verbindung zu tr Einigung zustande ke Hochschule entspreche Aeltesten=Kollegium irgendwie zu verletz Wie bestimmt r lungnahme der Doz sungen besuchen. Berlin, 6. Mo Berliner Kaufmani schuldozenten auf jede Einwirkung a Kiel, 5. Mai. mittag nach langjäl hierher zurückgekehrt „Panther“ von den signalen und Hochrt Dresden, 6. Me Festungshaft sitzend aus Chemnitz selbst bei Metz. Den An sich demnächst mit d den 6. 00) 1914 ie mit dem Au Saal Rede halt grüßung n nit dem zung ent lliede der daß wir r von un oßen Vai schluß de. ein ementen erpräsiden, in der er b. * gengenn mmen en. Er eler be lardes Auhe urch das Recht uns Lärm auf der Linten. Verweser schen Imanzpolitik. gurühchtMen miüf Bank. chen Kredi: rbesserung des Eisen Um diese Pläne aus. gleiden 9gie güsen Aufrufe zur Beschrunkung arn nicht auf, zu rüften. eine Erhöhung der AufZunahme der natonieg inen sicheren Weg für den es. Münster, 6. Mai. des Kronprinzen, der heute die öffentlichen Gebaude Dr. Julius Rothfuchs ist Jahre 1887 wurde er zum 1888 zum Direktor der#gl. 1894 erhielt er den Titel 04 lebte er im Ruhestande. er von 75 Jahren. Er trat em Besprengen der Straßen en Straßenbahn ist es aufhen des im Betriebe befindder Straße nicht rechtzeitig teresse einer moglichst gleich. g und zur Vermeidung von gänger und Radfahrer beim vagens das Fahrprofil der n den von der Fahrtrichtung irgersteig aufsuchen. Fuhrjesetzt werden sollen, wollen Brause rechtzeitig abgestellt rkes gibt also der Leiter desUeberhelens seines Fuhrsoll. Bei Fuhrwerken, die , d a ß d i e B r a u s e g e ö f f n e t e für alle Schachfreunde in teresse sein, daß der Schachbei genügender Beteiligung multanspiel nach Münster Interesse am Schachspiel in dem Schachklub neue Miten Teilnehmern Gelegenheit ben. Bei den nicht unerhebm erwachsen, wäre es dem wiel Teilnehmer sich hierzu sowie Anfragen wegen des Vorsitzenden, Herrn Hampe, spielabend des Schachklubs hr ab im Münsterschen Hof, nen sind als Gäste stets willkahl. Gestern abend wurde für einen Augenblick unde. Lelgterstraße stehen ließ, gedas gelbe Felgen hatte, entnr. 230. Wittags-Ausgabe. Weftfällscher(Derkur. (ittwoch, den 6.(Dal 1914. Er erlitt selbst schwere chmnden. Jolk starb bald darauf an den erlittenen VerSraid.—. Die Strafkammer verurteilte Thelen heute, indem sie ikenen Zustand zugute rechnete zu 9 Monaten sleute 440 chrichten. ittag traf der hochwürdigste n behufs Spendung des hl. Brenze der Kirchengemeinde n Greven und dem hiesigen Genannten und von zahlund Radfahrern in unser geleitet. Am Eingange des von der Geistlichkeit, den Eingesessener der Kirchenid dann in Prozession zur farrer gefeierten hl. Messe, rie, nahm der Oberhirt die 1g an etwa 100 Firmlingen kie für den festlichen Empn auf, zur Bewahrung der ing der allerseligsten Junggefleißigen. Nach der kirchdese in der Schule ab. Nacht nach Greven, wobei wiekeiter und Radfahrer dem Gemeindegrenze. senkemper ist seit Mittwoch Er hatte in Alverskirchen nun am Mittwoch dorthin. . E. ist leidend. züberfall auf die Wirt: finden des Einbrechers Vl## te Besserung eingetreten ist, mplikation eintritt, ihn am Krankenhause vernommen, andere Einbrecher Wilhelm gebracht. Heute nachmittag ein. Der Einbrecher Zimesjährige Fest des Jeuerrlandes, wozu die Wehren enkirchen und Ibbenbüren in Emsdetten gefeiert.— der Straße eine halb vertrat er darauf. Das Gehm in den Oberschenkel.— n Anstreichergeselle auf der ht einer elektrischen Hand ergriff er die Dacher einen starken elektrischen leudert wenn seine Füße Nur allmählich konnte er Außer einigen Schmerzen zne Folgen vorüber. Der Gestern ist die für unsere roffen. Mit dem Abbrechen Legonnen. 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Hier fand gestern die 5. JahresTammlung des Gaues Rheinland=Westsalen im Verbande der Echattsparvereine Deutschlands statt. Vertreter hatten u. a. „sandt die Handelskammern Elberfeld, Barmen, Hagen und Vlaburg, sowie der Hauptverband der Rabattsparvereine Deutschhab und mehrere kaufmännische Vereinigungen aus Rheinland Imestfalen. Die Stadtverwaltung hatte schriftlich mitgeteilt, Lis sle einen Vertreter zu der Tagung nicht entsende, weil ein #nderes städtisches Interesse nicht vorliege. Diese Mitteilung Wicde von der Versammlung mit Befremden aufgenommen. Stadtverordneter Janßen(Barmen) erstattete den Bericht über J. Tätigkeit des Gaues Rheinland und Westsalen im Jahre 1913. ansbesondere nahm der Verband Stellung gegen die Konsumvereinsbewegung, weiter beschäftigte er sich mit der Frage der Sonntagsruhe, dem Zugabewesen, der Bekämpfung der Schleuverpreise usw. Der Generalsekretär des Hauptverbandes, Beythien gannover), hielt sodann einen Vortrag über„Die Aufgaben und der Rabattsparvereine". Nicht weniger als 499 Vereine Heutschen Reiche gehören dem Verbande an, dessen Hauptzmeck die Bekämpfung des Schleuderunwesens ist. Der VerLand betrachtet weiter als seine Aufgabe, die wilden Rabattsparvereine, deren es besonders in Rheinland und Westfalen recht viele gibt, zu bekämpfen. Nach dem Vortrage von Beythien wurde der 500. Verein, der Gelsenkirchener Rabattsparverein, ausgenommen. Es folgten Vorträge von Schenk(Hagen) über Marenhaus und Konsumverein, Drenhaus(Dortmund) über Rerisvereine und Schleichhandel, Teichmüller(Elberfeld) sprach üper Trusts und Kartelle. Nach lebhafter Aussprache wurden Entschließungen angenommen, in denen von den Konsumvereinen eine gleiche Besteuerung verlangt wird, wie sie dem regutären Detailhandel auferlegt ist. Beamtenkonsumvereine sollen verboten werden, sofern ein Bedürfnis nicht vorliegt und der getailhandel den Anforderungen voll und ganz genügt. Weiter wurde eine Neuregelung der Warenhaussteuer gefordert und gesetzlicher Schutz gegen den heimlichen Warenhandel erwartet. **“ Rees, 5. Mai. Eine fürstliche Schenkung erhielt die kathosische Pfarrkirche zu Bienen, Patronatskirche des Fürsten Salmzm zu Anholt. Auf Anregung des Fürsten schenkte der deutsche gronprinz einen Chorschmuck, bestehend in einer kostharen Täfelung mit vier Wappenschildern, zwei kirchlichen und zwei weltlichen. In Verbindung mit diesem Geschenk darf wohl der in Aussicht stehende Besuch gebracht werden, den der Kronprinz dem Fürsten Salm=Salm auf seinem Schlosse zu Anholt in diesem Sommer abzustatten gedenkt. * Oldenburg, 5. Mai. Auszeichnungen. Vom Großherzog wurde den Hauptlehrern Timphus in Löningen, Theilmann in Hagsiedt und Schraad in Petersfeld anläßlich ihrer Versetzung in den Rubestand das mit dem Großherzoglichen Haus= und Verdienstorden des Herzogs Peter Friedrich Ludwig verbundene Ehrenkreuz erster Klasse verliehen. X Jever, 5. Mai. Unlängst wurde hier der berüchtigte Einbrecher Christofsers, der schon länger die Gegend unsicher machte, verhaftet. Dieser Tage wurde auch sein langgesuchtes diebeslager zufällig von Kindern in einem dichten Tannenbestande des nahen Staatsforstes Upjever gefunden. Es enthielt zwei Fahrräder, acht Herren= und vier Damenuhren, verschiedene Uhrketten, einen Säbel, sowie einen Beutel mit Pfennigen, die jevenfalls von einem Kirchendiebstahl herrühren. Der Gesamtwert der gestohlenen Sachen beträgt wohl 600 MA. Bekanntlich hat man den Verhafteten in Verdacht, der Mörder des Pastors in Reepsholt zu sein. * Nienburg(Hannover), 5. Mai. Eine nette Submissionsblüte ergab die Ausschreibung der Crdarv###ten(32 00° Knitmeter Nodenbewegung) für die Eisenbahn=Neubaustrecke Leese=Stadthagen. Die Differenz zwischen dem höchsten Gebot von 258 288„K und dem niedrigsten Gebot von 119 288 M beträgt 138 916 M. Kirchliche Nacbrichten. 9 Pius X. seine Heimat, seine Verwandten. Wie wir schon berichteten, ist kürzlich die Leiche der Schwester des Papstes, Rosa Sarto, die im vorigen Jahre in Rom starb, nach dem Heimatsort Riese überführt und in der dortigen von Pius X. errichteten Kapelle beigesetzt worden. Gleichzeitig wurde auch die Leiche der Mutter des Papstes, die schon seit 20 Jahren auf dem Kirchhof in Riese ruht, in die Grabkapelle überführt. Bei der kirchlichen Feier waren der Kardinalpatriarch Cavallari von Venedig, der Diözesanbischof von Treviso, viele Prälaten und die Verwandten des Papstes zugegen. Die auf Anordnung des Papstes errichtete Grabkapelle ist sehr einfach gehalten, einfacher als manch anderes Grabdenkmal wohlhabender Familien des Ortes. Einfach sind auch die Verwandten des Papstes geblieben. Die Erhebung ihres Verwandten auf den päpstlichen Stuhl hat nichts in ihren Lebensgewohnheiten geändert. Der Neffe des Papstes blieb all die Jahre her Pfarrer in einem kleinen Städtchen Venetiens in Possagno und erst vor wenigen Wochen wurde er zum Dompfarrer in Treviso ernannt. Der Papst hat keinen Versuch gemacht, seine Verwandten in andere Lebensstellungen zu bringen, die Verwandten haben aus der Tatsache, daß Pius X. Papst geworden ist, keinen materiellen Vorteil, nur die häufigen Reisen zum Besuche des hohen Verwandten nach Rom bedeuten in ihrem Leben eine Ausnahme. Trotzdem liebt der Papst seine Verwandtschaft, wie er seinen Heimatsort liebt; er interessiert sich für ihre Anliegen und wenn er ihnen in bescheidenen Grenzen helfen kann, tut er es, aber nicht mehr. Die Verwandten verlangen auch nichts. Ein Neffe Antonio Parolin übt noch in Riese das Gastwirtsgewerbe aus, ein anderer Dometrio Sarto ist Gemeindebote, wie es der Vatey des Papstes war. Der einzige Bruder des Papstes ist Postbeamter in Grazie bei Mantua und trotz seiner 77 Jahre geht er täglich an seine Berufsarbeit. Von den Schwestern des Papstes leben noch fünf: zwei, Maria und Anna wohnen in Rom mit der Nichte Gilda Parolin, der Schwester des Geistlichen, Mons. Parolin; eine dritte Lucia Boschin ist in Salzano mit erwachsenen Söhnen; die vierte Therese hat ihren Sohn, den Dompfarrer von Treviso dorthin begleitet und die fünfte Antonia lebt in Carpenedo. Die Schwestern sind zu der kirchlichen Feier am 29. April in Riese nicht erschienen, sie sind alle alt und gebrechlich, sie haben ihre Kinder und Verwandten geschickt. Volkswirtschaftliches u. Soziales. I' Bautätigkeit und Wohnungsmarkt. Von der Bautätigkeit und dem Wohnungsmarkt in deutschen Städten im Jahre 1913 wird in einer Sonderbeilage zum Aprilheft des„Reichs=Arbeitsblatts" berichtet. Die Statistik erstreckt sich auf die Städte mit über 50000 Einwohnern. Wie im Vorjahr litt der Baumarkt unter dem hohen Zinssatz. Von 35 Städten, für die sich die Angaben über die Bautätigkeit in den letzten beiden Jahren vergleichen lassen, hatten nur 14 eine stärkere, 21 aber eine geringere Bautätigkeit aufzuweisen. Den stärksten Wohnungszugang zeigk Buer mit 61,35 v. T. des Bestondes, Düsseldorf mit 41,19 v. T., Königsberg mit 32,47 v. T., Herne mit 30,79 v. T., den geringsten Wiesbaden mit 3,31 v. T., Borbeck mit 4,91 v. T., Darmstadt mit 5,10 v. T., Görlitz mit 5,15 v. T., Berlin mit 5,90 v. T. Der Zugang an Kleinwohnungen war bei 42 Städten geringer als der Jugang an Wohnungen überhaupt, nur bei 10 Städten war er größer. Der geringen Bautätigkeit entsprechend hat die Zahl der leerstehenden Wohnungen abgenommen. Nur in 10 Städten ist der Bestand an leerstehenden Wohnungen gestiegen, in 3 ist er gleichgeblieben, bei 43 aber zeigt sich ein zum Teil recht erheblicher Rückgang. Im Verhältnis zum Bestand hatte die meisten leerstehenden Wohnungen Hamburg mit 5,6 v. H., Berlin=Wilmersdorf mit 5,5 v. H., Berlin=Steglitz mit 5,4 v. H., Altona mit 47 v. H., Neukölln mit 4,5 v. H. und Berlin mit 4,4 v. H. aufzuweisen. Die wenigsten leerstehenden Wohnungen hatte„Dortmund mit 0,3 v. H., Ulm mit 0,4 v. H., Bielefeld, Linoen, Luveak, Recklinghausen und Stettin mit je 0,5 v. H. Vermischtes. Berlin, 5. Mai. Das Aeltesten-Kollegium der Berliner Kaufmannschaft beschloß heute nach mehrstündiger Verhandlung: Das Kollegium erachtet die Forderung der Dozenten auf lebenslängliche Anstellung und Vorschlagsrecht als geeignete Grundlage zu einer Verständigung. So lange jedoch der Streik an der Handelshochschule besteht, ist das Aeltestenkollegium außerstande, zu den formulierten Vorschlägen Stellung zu nehmen. Nach Beendigung des Streiks ist das Kollegium bereit, mit den Dozenten in Verbindung zu treten und spricht die Hoffnung aus, daß eine Einigung zustande kommen wird, die den Interessen der HandelsHochschule entsprechen wird. Es ist selbstverständlich, daß es dem Aeltesten=Kollegium fern gelegen hat, Herrn Professor Jastrow irgendwie zu verletzen.„„„„„b“' Stel. Wie bestimmt verlautet, woulen die Studierenven die Stellungnahme der Dozenten abwarten und nicht früher die Vorleusden beluchen, r..„. W.sgriffen der W.stest Berlin, 6. Mai. Zu den Beschlussen der Aeltesten der Berliner Kaufmannschaft wird erklärt, daß die Handelshochschuldozenten auf ihren Standpunkt beharren, sie lehnen jede Einwirkung auf den Streik der Studierenden ab. Kiel, 5. Mai. Das Ranonenboot„Panther“ ist heute nachmittag nach langjähriger Tätigkeit auf überseeischen Stationen hierher zurückgekehrt. Beim Einlaufen in den Hafen wurde der Panther“ von den Besatzungen der Kriegsschiffe mit Flaggensignalen und Hochrufer„grußt. Dresden, 6. Mai. Wie gemeldet, bezi Festungshaft sitzende Murzener vuriner aus Chemnitz selbst eines Mordes im Grunewalo bei Berlin und bei Metz. Den Angaben steht die Berliner Kriminalpolizei, die sich demnächst mit der Angelegenheit zu befassen haben wird, sehr weiselnd gegenüber, da erfahrungsgemäß Militärgefangene säufig alles mögliche erfinden, um für kurze Zeit aus dem Gesängnis herauszukommen und sich Abwechslung zu verschaffen. Lüder, der 23 Jahre alt ist, hat schon eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Er wurde bereits wegen schweren Diebstahls, Hehlerei und Unterschlagung mehrsach bestraft. Im März d. J. verurteilte ihn das Kriegsgericht wegen Fahnenflucht zu 10 Monaten Gesängnis. Kempten im Allgäu, 4. Mai. Ein Steuerstreit, der allgemeines Interesse erweckt, spielt gegenwärtig zwischen der Stadtgemeinde und dem Rentamt Kempten. Vor einiger Zeit hat ein Ungenannter der Stadt Kempten eine Schenkung von 40000 M gemacht, mit der Auflage, daß diese Summe zur Errichtung eines heizbaren Volksbades verwendet und mit dem Bau in längstens fünf Jahren begonnen wird. Eines Tages kam nun vom Rentamt Kempten die Mitteilung, daß die Stadt für diese Zuwendung eine Schenkungssteuer von 2000 M zu entrichten habe. Der Magistrat erhob gegen diesen Bescheid Beschwerde zur Regierung, weil er auf dem Standpunkt steht, daß für die Schenkung überhaupt keine Steuer zu entrichten sei. Er berief sich in seiner Beschwerde auf§ 30 des Reichserbschaftssteuergesetzes, der besagt:„Ist eine Zuwendung unter einer Auflage gemacht, die in Geld veranschlagt werden kann, so ist die Zuwendung nur insoweit steuerpflichtig, als sie den Wert der Leistung übersteigt.“ Die Finanzkammer der schwäbischen Kreisregierung hat diese Auffassung nicht geteilt und die Beschwerde unter folgender Begründung abgewiesen:„In der Schenkung liegt nicht eine Zuwendung zugunsten der Gemeindekasse Kempten, die allerdings nicht bereichert ist, sondern eine Zuwendung zu einem ausschließlich gemeinnützigen Zwecke. Die Zuwendung unterliegt als solche— sogenannte unselbständige Stiftung(Zweckvermögen) — der Besteuerung. Die Steuer ist von dem Stadtmagistrat Kempten als dem mit der Zuwendung Beschwerten zu entrichten.“ Es bleibt nun abzuwarten, ob sich der Stadtmagistrat mit dieser Entscheidung zufrieden gibt. Die Frage ist zweifellos von großer grundsätzlicher Bedeutung. Lüttich, 5. Mai. Der Schnellzug Lüttich—Luxemburg stieß oberhalb Uelflingen auf einen leerstehenden Personenzug. Sechs Wagen des Personenzuges murden ineinandergeschoben und zertrümmert. Die Reilenden des Schnellzuges wurden gegen die Wände der Wagen geschleudert und einige nicht unerheblich verletzt. Der Schaffner erlitt lebensgefährliche Quetschungen. Explosion eines Dynamitmagazins. Panama, 5. Mai. Das Dynamitmagazin der Regierung von Panama ist durch eine Explosion zerstört worden. Dabei wurden acht Personen getölet und neunzehn verletzt. Die Explosion wurde durch einen Waldbrand herbeigeführt, der auf das Gebäude übergriff. Die meisten der Getöteten sind Feuerwehrleute. Luftfahrt. n begrüßt. Wie gemeldet, pezichtigte sich der hier in Musketier Fabrikarbeiter Rudolf Lüder ##iel, 4. Mai. Der Kieler Flieger Bruno Langer stieg auf einem Doppeldecker mit einem Beobachter auf. Aus beträchtliche Höhe stürzte das Flugzeug ab und wurde völlig zertrümmert. Der Flieger und sein Fahrgast blieben unverletzt. Neueste Nacbrichten. Berlin, 6. Mai.(Tel.) Die Parteien des Reichstags sollen übereingekommen sein, ihre Arbeiten am 16. Mai abzuschließen. Paris, 6. Mai(Tel.)(Meldung des Wolffschen Bureaus.) In Rom starb Msgr. Sabadel, Titularbischof von Corinth, im Alter von 64 Jahren. Der Verstorbene, der Kapuzinermönch war und aus Frankreich stammte, wo er unter dem Namen Pater Pius de Langogne sehr populär war, hatte in den Kreisen des Vatikans großen Einfluß und wurde vom Papste in allen Frankreich betreffenden Angelegenheiten um Rat gefragt. Msgr. Sabadel gilt als einer der Hauptmitarbeiter an der päpstlichen Enzyklika gegen den Modernismus. Innbruck, 6. Mai.(Telegr.) Zu dem Brande des Gebirgsdorses Stenico wird noch gemeldet: In Stenico, dessen Häuser fast durchweg Strohdächer trugen, entstand bei dem Brande eine furchtbare Panik. Später beruhigten sich die Einwohner. Die Priester sorgten für die Kranken, die Frauen bargen die Kinder. Die aus 10 Mann bestehende Feuerwehr war machtlos. Erst als in Automobilen Militär und Feuerwehr herankamen, gelang die Lokalisierung des Brandes. Es sind 85 Häuser abgebrannt, darunter die Kirche und zwei Gasthäuser. Die Bauernhäuser von Stenico erregten bei den Touristen mit ihren spitzen Giebeln in allemanischem Baustil großes Interesse. Rom, 5. Mai.(Telegr.) Der Agenzia Stefani wird aus Walsenburg in Colorado gemeldet, daß die Ordnung im Streikgebiet wiederhergestellt worden sei und die Truppen zur Entwaffnung der Grubenarbeiter schreiten. Wien, 6. Mai(Tel.) Nach einer Blättermeldung aus Brünn fand dort gestern abend ein Zugzusammenstoß statt, bei dem 30 Personen schwer und zahlreiche leicht verletzt wurden. Newyork, 5. Mai.(Telegr.) Der Dampfer„Franconia“ meldet durch Funkspruch über Sable=Island: 13 Ueberlebende des britischen Dampfers„Columbia“, der auf dem Wege von Antwerpen nach Newyork am Sonntag abend in Brand geriet, wurden heute von dem Cunarddampfer„Franconia“ ausgenommen. Im Boot befand sich auch die Leiche des obersten Stewards Matthews. Ein anderes Boot mit dem ersten und zweiten Offizier und 17 Mann treibt noch umher. Die„Franconia“ wird noch weiter suchen. Tokio, 5. Mai. Japan hat beschlossen, zwei Kriegsschiffe zur Teilnahme an der Eröffnung des Panamakanals zu entsenden. Der Krieg gegen(Dexiko. Torreon(Mexiko), 5. Mai. Die Antwort Villas auf die Aufforderung der Anhäger Huertas, seine Streitkräfte mit den ihren zu verbinden, um die Amerikaner zurückzutreiben, war eine vollkommene Ablehnung. Der Rebellenführer erklärte, die Anhänger Huertas hätten die Intervention der Fremden für ihre eigenen Zwecke herausgefordert. Washington, 5. Mai. Das Kriegsdepartement hat aus Veracruz die Meldung erhalten, die mexikanischen Bundestruppen hätten an der Bahnlinie von Veracruz nach Mexiko Minen gelegt, um die Zerstörung der Linie vorzubereiten für den Fall, daß die Amerikaner versuchen werden, den Marsch auf Mexiko zu unternehmen. Mexiko, 5. Mai. Der Dampfer„Ipiranga ist am 5. Mal von Veracruz über Tampico mit Fluchtlingen an Bord nach Mobile abgefahren. Galveston, 5. Mai. Vier Transportschiffe werden zwecks Ausschiffung weiterer Truppen nach Veracruz bereit gehalten. Washingkon, 5. Mai. Wie Admiral Mayo meldet, dauern die täglichen Feuergefechte zwischen den Bundestruppen und den Konstitutionalisten bei Tampico fort. Mayo hat dem Marinedepartement mitgeteilt, er werde keine Schwierigkeiten haben, mit den ihm zur Verfügung stehenden Streitkräften Tampico zu nehmen, wenn dies für ratsam gehalten werde.— Admiral Badger in Veracruz hat an das Marinedepartement berichtet, Huerta habe den Zollbeamten in allen Häfen des Staates Veracruz verboten, nach Häfen in den Vereinigten Staaten bestimmte oder von dort ankommende Schiffe abzufertigen. In Mellaloyuca würden 13 Amerikaner in Gesangenschaft gehalten; der britische Konsul in Tuxpan versuche, ihre Freilassung zu erwirken.— Zwei weitere Matrosen des Schlachtschiffes„Utah“ sind ihren Wunden erlegen, die sie bei der Besetzung von Veracruz davongetragen hatten. Landwirtschaftliches. Oldenburg. 5. Mai. Nachdem erst am Donnerstag die Maulund Klauenseuche in Syke festgestellt wurde, ist Samstag an zwei Stellen des Kreises die Seuche ausgebrochen und zwar auf der Weide des Hofbesitzers Clasen in Inbber bei Hassel und des Hofbesitzers Heimsoth in Alhusen, Gemeinde Maylen. Das Vieh ist, wie das„Delm. Krsbl.“ meldet, ebenfalls aus Ostpreußen bezogen. — Die in Syke von der Seuche befallenen beiden Ochsen sind bereits abgeschlachtet worden, während die übrigen 18 Stück per Bahn nach dem Schlachthof in Hannover befördert wurden, um dort abgeschlachtet zu werden. Sandels-Nacbrichten. * T a p e t e n- I n d u s t r i e- A.- G. i n B e r l i n. D i e a u ß e r o r dentliche Hauptversammlung der Gesellschaft, die am 2. d. M. im Hause der Rheinischen Tapetenfabrik, A.-G. in Beuel tagte, stimmte nach langer stürmischer Erörterung der Aufnahme einer Hypothek im Gesamtbetrage von 2 600 000 Mark bei der Wormser Sparkasse mit 5711 gegen 1049 Stimmen zu. Von dem Gesamtbetrage der Hypothek müssezgg## der Vorsitzende, Rechtsanwalt Dr. Rosenfeld, mitteilte, 400 000 Mark in Wormser Stadtanleihe angelegt und als Sicherheit hinterlegt werden. Von dem Restbetrage gehen noch 18 Prozent Gebühren ab. Es sollen dann die Bankschulden, die 1928000 M betragen, detilgt werden. Der billigere Zinsendienst soll es der Gesellschalt ermöglichen, den Aktionären alsdann 4 Prozent(bisher 0) Dividende zu zahlen. Der Vorsitzende gab die künftige Einnahme auf insgesamt 788000 M an, wovon ein zur Dividendenzahlung verfügbarer Ueberschuß 268 000 M verbleiben würde. Gegen die Aufnahme der Hypothek sprachen vor allem die Rechtsanwälte Dr. Jaffé Berlin) und Dr. Darmstädter(Mannheim), die schließllich auch Kommunalaufträge und Aufträge aus der Industrie, konnten des Notars gaben. * S t e t t i n e r C h a m o t t e f a b r i k v o r m. D i d i e r. D e r G e schäftsbericht für 1913 bespricht zunächst das verlustreiche amerikanische Engagement. Der geschlossene Vergleich lasse eine genaue Feststellung des di: Gesellschaft betreffenden Verlustes noch nicht zu. Die Gesellschaft werde an dem amerikanischen Unternehmen nach Ausführung der geplanten Erweiterungen mit insgesamt ca. 8½ Millionen M beteiligt sein. Der Umsatz von Didier im Jahre 1913 betrug 15394097(12624 202) M. Der Gewinn beziliert sich auf 3289 793 M; die Abschreibungen erfordern 194 467 M. so daß 3087326 M verbleiben. Bei der Verwendung des Ergebnisses kam es vor allem darauf an, die Summe von 6½ Millionen Mark als Reserve für das amerikanische Engagement sicherzustellen. Die Gesellschaft verwendet die verschiedenen Reserven, die sie für solche Zwecke vorgesehen hat, für Ueberführung in die Reserve für da- verikanische Geschäft. Die Verwaltung schlägt vor, 2 185 655 fer Sonderreserve zuzuweisen. Es verbleibt ein Gewinn von 901671 M. Davon entfallen 5 Proz.(i. V. 12 Proz.) Dividende gleich 800000 M, Tantieme für Beamte 63100 M, an den Aufsichtsrat 9928 M und Vortrag 28642 M. An Stelle der Interessengemeinschaft mit der Berlin-Anhaltischen Maschinenfabrik soll unter Aufrechterhaltung der zwischen beiden Gesellschaften mit anderen bestehenden Gemeinschaften ein loseres Vertragsverhältnis treten. Neben den Zahlungen, die zur Erfüllung des Vergleiches bereits geleistet, sind noch weitere Zahlungen bis zum Ende des Jahres 1915 in Raten zu leisten. Da das Beteiligungskonto durch das Lehigh-Coke-Geschäft wesentlich erhöht ist und erhebliche Mittel in Anspruch genommen hat, wird die Verwaltung einer Generalversammlung über die Art und den Betrag einer Kapitalbeschaffung Anträge stellen. Der Auftragsbestand für 1913 war beim Beginn des Geschäftsjahres größer als in der gleichen Zeit des laufenden Jahres. * Chemische Werke vorm. H. u. F. Albert zu AmöneburgBiebrich. Dem Rechenschaftsbericht zufolge beläuft sich der Gewinn einschließlich der Gewinne aus den verschiedenen Kapitalbeteiligungen zuzüglich Vortrag auf 6 559 193(6 406 535) Mark. Hiervon sind in Abzug zu bringen Generalunkosten mit 841 292(797 873) M, sowie Abschreibungen mit 695 838(698 379) Mark. Der Reingewinn beträgt 5022 062(4967 550) M. Hieraus sollen, wie schon erwähnt, u. a. wieder 30 Proz. Dividende verteilt werden. Die Amöneburger Fabrik sowie die auswärtigen Werke waren ausreichend beschäftigt. Die englische Niederlassung hat einen besseren Gewinn ergeben. Das Ausfuhrgeschäft nahm einen guten Verlauf und konnte nach einzelnen Ländern erweitert werden. Das neue Verfahren zur Herstellung von phosphorsauren Salzen, für die sich allerdings gerade in den letzten Wochen ein fühlbarer Preisdruck geltend machte, zeigt gegenüber dem bisherigen erhebliche Verbesserungen und eine merkliche Verbilligung der Gestehungskosten. Bezüglich der Beteiligung wird erwähnt, daß ein Teil der Aktien einer neugegründeten russischen A.-G. erworben wurde. Ueber die Aussichten für das neue Jahr läßt sich zurzeit noch wenig sagen. Die Absatzverhältnisse der Hauptabteilungen sind zufriedenstellend. Nur für Superphosphat haben sich die Verhältnisse schwieriger gestaltet, und bei dem großen Bedarf an Säcken machen sich auch die sehr hohen Jutepreise immer unangenehmer fühlbar, was unter Umständen nicht ohne Einfluß auf das Gewinnergebnis bleiben dürfte. * Die Oberrheinische Versicherungs-Gesellschaft in Mannheim schließt ihr 27. Geschäftsjahr mit einem Ueberschuß von 772744 M(Gegen 736 232 M i. V.) ab. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, die Verteilung einer Dividende von 28 Proz, gleich 70 M pro Aktie(gegen 25 Proz. i. V.) in Vorschlag zu bringen. * L u x e m b u r g i s c h e P r i n z H e i n r i c h- E i s e n b a h n- u n d E r z gruben-Gesellschaft. Wie der Geschäftsbericht für 1913 ausführt, übertreffen die Ergebnisse die des Vorjahres infolge der günstigen Lage der Eisen-Industrie, die das ganze Jahr hindurch andauerte und die Einnahmeziffer neuerdings erheblich in die Höhe trieb. Anderseits sind auch die Betriebsausgaben gestiegen. Aus dem Bahnbetrieb erzielte die Gesellschaft einen Ueberschuß von 4897 146 fr(im Vorjahr 4395 736 fr) und aus den Erzgruben von 205 320(274 738) fr. Zur Vervollständigung des Betrags von 225 000 fr. die auf Gewinn- und Verlustrechnung zu übertragen sind, wurden 19 680fr den Rücklagen entnommen, während im Vorjahr 49 738 fr. der Erzgruben-Rücklage gutgeschrieben wurden. Zu diesen Ueberschüssen kommen noch 485 620(548 336) ir aus der Abrechnung für gegenseitige Wagenbenutzung und als Wagenmiete, 39513 28 481) fr Grundstücksmiete und 243611(254 895) fr Zinsen. Nach Abzug der Unkosten und Anleihezinsen und Ueberweisung von wieder 550000 ir an den Erneuerungsbestand und wieder 250000 fr an den Neubautenbestand verbleiben 3 493 096(3114 859) fr. woraus eine Dividende von 45(40) fr auf die Aktie aus geschüttet wird. Vorgetragen werden 73 318 (70 039) fr. Der Betriebskoeffizient betrug 51,7(51.6) Proz. Die Gesamtförderung der Erzgruben stellte sich auf 1 153 229 t (808 064 t). Die für den Wagenpark usw. benötigten Anschaffungen erforderten 3 126 518(3 357 390) fr. Düsseldorfer Börse Amtlicher Kursbericht vom 5. Mai. Köln, 3. Mei. Fruchtmarkt. Luzerner Heu 7.70 8.00 M. Wiesenheu 5.40—6,00 M. Roggen Breitdruschstroh 3,50—4,00 M. Krumm- und Preßstroh 2,30—2,90 M die 200 kg * Hamburg, 5. Mal. Weizen, mecklenburger und ostholsteiner. 193,00—202,00, fest. Roggen, mecklenburger Altmärker. 165.00 170,00, fest, russischer, 9 Pud 10.15 Mai-Juni 000.00—117,00 fest. Hafer, Holsteiner u. Mecklenburger, 135—165.00, stetig. Futtergerste, südruss., fällig, 58 59 Kil., 000,00— 111,00, Mai-Juni 110.25, Juli 111,00—000,00, fester. Mais, Lu Plata, cif. Mai-Juni 106.00. gefragt. * Hamburg, 3. Mai. Salpeter. 9.30, Mai 9,33, Febr.-März 1915 10.05. ruhig. * Antwerpen, 3. Mai. Chilisalpeter. 23.70, Juni 23.65, stetig. * L o n d o n, 5. M a i. A m m o n i a k s d. w e f e l s, g r a u 2 4## prompt 12 Pfd. Ergänzungstabelle zur Berliner Börse. Preussische Pfandbriefe. Staatsanleihen. 4proz. auslosbare preussische Schatzanweisungen 99,00 99,00 Deutsche Hypotheken-Pfandbriefe. Berl. Hyp.Pfdbr.-B. 3112 do. I, II unk. 14 do. 4% III, IVuk. 15 do. 3½% 1 unk. 16 Dt. Hyp.-B. IV.VI do. VII, X, XI, XII do. XIII unk. 1913 do. Kom.-O. u. 1913 Goth. Grundkr. II 125,10 125.00 do. V, VIII 85,40 85,40 do. VI, VII 94.75 94.75 do. IX, 1Xa 94,75 94.75 do. X, XII uk. 13 14 94.75 94.75 do. XIII 1915 94,75 94,75 do. XIV, XIVa 95,00 95.00 Hamb. Hyp. 4 u. 13 do. 3½ unk. 13 Hann. Bodkrd. II do. IX, X unk. 13 do. 88,00 do. III, VIII 93.50 Meining. Hyp.-Bnk. u, VI, vII 94.60 do. VIII unk. 1914 94,50 do. XIII 4 1918 94,70 do. Präm.-Pfdbrf. 140.50 Mitteld. Bdkr. 3½ 84.00 Nordd. Grdkr. III 93.00 do. VI, X, XI do. 3½ VII IX. Pr. Bodkr.-Pfdbr. XIII, XIV, XVII-XIX do.XXI unk. 1913 84 60 93.60 93.60 87.50 94,00 87.75 84.75 94.50 85.50 84,00 93.50 84.60 93.50 93.50 87.50 94,00 87.75 84.75 94.50 85.50 84.00 Pr. Ctr.-Bdkr. 1890 do. 1899, 1901 do. 1903 unk. 1912 do. 1906 unk. 1916 do. Kom.-Obl. 1901 do. do. 87, 91, 96 Pr. Hyp.-A.-B. 4% do. do. 3½ Pr. Hyp.-V.-Z. 4% do. 3 1/% Pr. Pfandbr.-Bank 94.10 94.00 93.60 93.60 93.60 93.75 95.20 85 60 92.50 84.50 94.80 87.50 93.60 93.75 95.20 85.60 92.50 84.50 94.80 87.50 92.80 83,00 94.50 94.70 84.90 93,00 92.80 83.00 94.50 94.50 94.50 94.50 Argent. Anl. 1887 do äuß. 88 1000 P do. 500 do. 100# Elberfelder Bankv. 94,00 94,00 Hannoversche Bk. 134,80 135,00 Mittelrhein. Bank 100,80 100.80 Old.Spar- u. Leihb. 185,00 184,75 Rh.-Westf. Bodkr. I. In, V, VIl, VII a, VIII, Villa, IX, IXa do. X unk. 1915 do. XI unk. 1918 do. XIII unk. 1922 do. II, IV, vr Westd. Bodenkr. 1, I, V, vi do. III, IV Ausländische Fonds. Buen. Air. Pr. 10 Oest. Gold 1000 fl. do. Kronen-R. 94,75 94,00 Port. unif. III 02 Bank-Aktien. 93.70 93.70 93.70 93.70 94.00 94,00 95.50 84.00 94.00 84.00 83.50 86.25 82.75 64.30) 95.50 84.00 94,00 84.00 83.73 82.50 64,30 Petersburg. Intern. Hand.-Bank Rheinische Bank Westf.-Lipp.V.-Bk. Schwabenbräu 150 00 150,10 Alsen Portl.-Cem. 215,25 215,00 Düsseld. Waggon 225 50 227,60 do. Maschinenb. 120.60 121,00 Elberfelder Papier—— Gasmotor Deutz 119,50119.90 Industrie-Aktien. Kaliwerk Aschersl. Marienhütte Kotzn. Porta-Union, P.-Z. Rhein.-Westf. Ind. Riebeck. Montanw. Teutonia Misburg 182,50181.50 94.00 94.00 100.25/10025 136,80137.00 6310 62 50 130 50 130 60 136,25 136,25 194,10193.25 147,50148.90 Bank-Diskonte. Berlin(S. 2.14) Berlin(Lomb.)(S. 2.14) Privatdiskont Amsterdam(23. 3. 14) Brüssel(10. 1. 14) Christiania(10. 2. 14) Ital. Plätze(9. 6. 13) Kopenhagen(6. 2. 14) 4 5 2⅜ 3½ * 4½ 5½ 5 Lissahon(23. 6. 13) 5½ London(29. 1. 14) 3 Madrid 4½ Paris(29. 1. 14) 3½ Petersb.Warsch.(1. 4. 14) 5½ Schweiz(19. 2. 14) 3½ Stockholm(6. 2. 14) 4½ Wien(13. 3. 14) 4 5400 19600 6850 30 800 16 300 17 300 2200 2060 15 400 600 7300 6700 13 150 9300 Münster, 6. Mai. Der gestern hier abgehaltene Vichmarkt war von Landwirten und Händlern gut besucht. In Pferden und Rindvieh war der Handel ziemlich lebhaft, in Schweinen und Ferkeln jedoch schleppend, so daß Ferkel trotz niedriger Preise nicht alle an den Mann gebracht werden konnten. Es kosteten: Arbeitspferde I. Qualität 800—1100 M. II. 550—700 Mark, III. 250—350 M; ostpreußische Pferde I. Qual. 650—750 Mark, II. 400—500 M; Litauer Ponys I. Qual. 400—500 M, II. 250—330 M; 2½jährige Fohlen 500—750 M. 1½jährige 350—425 Mark: Schlachtpferde durchschnittlich 80—150 M; milchgebende Kühe I. Qual. 475—550 M, II. 375—425 M. III. 300—350 M; tragende Rinder I. Qual. 350—430 M. II. 280—300 M; jüste Kühe (Weidevich) I. Qual. 300—375 M. II. 240—275 M; fette Kühe je 100 Pfund Schlachtgewicht I. Qual. 78—80 M. II. 73—76 M; Bullen je 100 Pfd. Lebendgewicht I. Qual. 42—45 M. II. 38—42 Mark, III. 35—37 M; fette Schweine je 100 Pfd. Lebendgewicht I. Qual. 41—42 M. II. 39—40 M: tragende Schweine durchschnittich 90—130 M; ½jährige Faselschweine 50—56 Mark, ¼jährige 28—30 M: 5—6 Wochen alte Ferkel 10—14 M. Ferkel von 8—9 Wochen 16—18 M. Im ganzen waren angetrieben: 216 Pferde, 14 Fohlen, 236 Stück Hornvieh, 4 tragende Schweine, 5 fette Schweine, 19 Faselschweine und 1420 Ferkel.— D. nächste Viehmarkt findet am 26. d. M. statt. Wetter-Nacbrichten. Wetterbericht vom 5. Mai, 9¼ Uhr vormittags. Der 7 S 5 S•55 * Name der Bestation. Im freien Verkehr ermittelte Kurse. Adler b. Kupferdreh Annelicse Brassert Die Lippe Dorsten S S.ag WindE su richtung, 2 2 5 Wind= 5 8 E 840 Witterungs= verlauf der letzten 24 Stunden Amerikanische Warenkurse. New-Tork, 5. Mai. Schlußpreise. Baumwolle Mai „ Juni „ Juli „ Aug. „ Sept. „ Okt. „ Dez. 4 12.55 12.45 12.27 12.12 11.82 11.69 11.71 11.64 4850 3800 6900 1650 5. 12.47 12.35 12.17 12,03 11.77 11.63 11.65 11.59 Weizen k. stetig. Baumwolle stetig. * C h i c a g o, 5. M a i. S c h l u ß p r e i s e. Weizen Mais * Neuss, 5. Mai. Preisfestsetzung der Neusser Oelmüller. Rüböl, 100 kg(ohne Faß), beim Kauf von 400 Ztr. 67,00 M, beim Kauf von 100 Ztr. aber 67,50 M, mit Faß 3,00 M die 100 kg mehr. Gereinigtes Oel 3,00 M teurer. Rübkuchen bei Abnahme von 10000 kg 96,00 M die 1000 kg. * Neuss, 5. Mai. Produktenbörse. Weizen neuer la. 19.90, do. Ila. 18,90. Roggen neuer la. 16.50, Ila 15.50. Hafer neuer la. 17,00, Ila. 16,00 M per 100 kg. Kartoffeln 2,50 bis 3,00 M. Heu 2.80—3,20. Luzerner Heu 4,50—5,00 M für 50 kg. Krummstroh 12,00 M. Breitdruschstroh 13,00 M für 500kg. Kleie 6,00 M für 30 kg. Vorkum Hamburg Nachen Hannover Berlin Res... München Scilli Aberdeen Paris Stagen Kopenhagen Haparanda Petersburg Wien Rom Brindisi Helsingfors Zürich 7545 SW 5 bedeckt 753 9 WSW 4 bedeckt 758 7 SW 3 halb bed. 756,1 S9 764.5 SW 760.0 W 763,2 W 756,8 W 744,6 SW 760.8 SW 748, 751.3 755.0 O 757,4 S 762,7 SO 767, NW 766.3 O 754.8 SO 764,0 SW 4 bedeckt behiegt 3woltig Reger: 6wwolnig 3 heiter 4 sheiter SSW 2Dunst WSW 3Dunst 2 bedeckt 1lbedeckt 1 wollig 1 halb bed. 2 heiter 2lbedeckt Regen 12 13 11 12 16 12 0 11 11 13 10 13 2 6 12 14 17 6 Nachts Ndrschl. Nachm. Ndrschl. Schauer Schauer Nachts Ndrschl. Nachts Ndrschl. Nachts Ndrschl. vorwiegd. heiter Nachts Ndrschl. ziemlich heiter Wetter-Drognose. (Unbefngter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt.] 7. Mai: Zeitweise heiter, meist wolkig, Regenschauer, strichweise Gewitter, Temperatur wenig verändert. 8. Mai: Wechselnd bewölkt, zeitweise heiter, strichweise etwas Regen. Temperatur wenig verändert. (Deteorologische Beobachtungen in(Dünfter am 6. Mai morgens 7½ Uhr:+ 10.0° C. Am 5. Mai beirug das Marimum+ 16.0° C., 6as Minimum 1. 9orC. Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Hauptredakteur Theodor Warnecke, für den Anzeigen= und Reklameteil: Conrad Kuopp, beide in Münster. ∆□ Verdauungsstörungen eine altbewährte, leicht vergauliche und gern genommene Nahrung. * 0 90 16 ## Donners BOppard d. Anl. Kurnaus Marienberg #mn Bohum 22 3.— 4 D ## 37— Snn Berm 2 Hülcher 74 3 bee: 2. Juent bobrute 77 Mütter-Verein Herz=Zesu. Les Ann: Maria Sierinz 21 3 Uhr Se# lamt: zundur#en Beerdaunt vin Hedtiate 4 aus. A#le V###eder sud fremndlucht ngender ####ling. Verzer. De dem Leyrrugen der Seuaher in Sprutwagen der Sen ihen Se#rdendihr# e3 1.2 daß Pasarten dein Heeructer des# in gede der: ttel Ee das Zahepisät der Straße: au tecgems beg. bebeun udt brrichenr. Ie Yweorhe ue win die gechmiur iutd ebate Srihr nen nng uud zu: Beinedung von 12, egest uid Aabtstor bezz Erhee bes Spirlgwarert der## bos 7 u i vl der Stahe vertahen #en 7 2 5r Siipager tmit gelegene Bbrgerbae nicter. #werke, welche dem We ser#rat# wrter solen, woler en und wiis eichartr de Brare reuezeng abgebelt werder Drev des Halur der Fubrwerte; g##esso der Loter deseiden zu erkennen, beh würrend des liede-Loler: setres rwer'et des Sor#gen emgesekt wirden sel. Bei Fuurwecten weiche in Fuhrr bleiben, nurd 27 rommen, daß de Brause geö#net bleider keun. Mörker, den 1. Mei 1914 Die Volizei=Verwaltung. Bekanntmachung. Anf dem Fursburean der Verwalzung sind im Monat Apra 1914 feigende Gegerstünde als gef#nden angezeigt und biöher nicht ebgebeit wocher 4 P=riemouraus,1 Petronentalche, 1 Cmgarrzurtui. 2 Polentrinze, 1 Paker mit Sammdillen. 2 Medakens. 2 Geldftücke. 2 Tamenahren ###schen, 3 Kreiser, 2 Halstr#ichen, 8 Fedrräder, 1 Krmberd, 1 Sac mit zerstuckeiten Tachnanen, 1 Poleichen mit Paperin auf der Namen Mogneni lautend, 1 Schechtel mit Jndalt u. a Wannerschefr gu der Nrmen Katzler ber= kamend, 1 B r e s t e s c h e, 1 B e u t e l m t t H u l l e u n d 1 Streube=feder. Ferner sind zugelausen 7 Die unbekennten Berlierer oder Eigerkämer odengenzanter Gegenstände bezw. der zugelausenen Hunde wollen sich auf dem Iunsdureen der Beizet Verwaltung. Zin mr: Nr. 106 meiden. Mürster, den 4. Mei 1914. Die Polizei=Verwaltung. 36.6 Prirtes s. Flügel in altbewährter Güt1BACH-PIANOLA-PIANOS d. b. IBACH Piancs mit eingebautem Klavierspielapparat. 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Sssee krsn## K Das unentbehrliche Hilfsmittel der Sebildeten TOUTS KeilbersatlensAüten Ergänz bis 1910. Senn reichkustr. Bände. R 113.— Bres Se##ion geutret sc dakurt ruf deß es in aum 9 Sünben der guuger L#prterten#ferttr an Wrirten dur. 6#=t da11#g der Borzag der Ganbtichaen zud Bui gteit. 2 Sage. Seheimt Keithlstarges(ooe R 1.- an moerig) durc als Sachanslungen zn brzichen. Prosperte kostenfrei von der herderschen Vertagshandlung. Freidurg im Breisgau. e Berün Karirreb:- Möschen: Straßbanz Dien Loaben- 5t Leuis. Be. „BONITAS“-Füllfederstift Ein neues, ddeales Schreibinstrument. LabehsAnsföhrung ro 8. am wie ein Uheistih S#hrahvens Biestift Dii mit Iiste Schreibt tausende Wörter mit einer Püllung. Bris#hs K Nr.tge. Jabretenz haltber Btragn Ssets wure nberet. Abs#### unter imhr Schreibt. Zodt Lo#on Bedreite Setobes volllenn, nusbarcasrbreide. ledranes Mx 3— po Seek. 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