500.=M. Unfallunterstützung Post=Adonne= ments monatlich.50 Mark einschl. 56 Pig. Postzeitungsgebühren. Hierzu 42 9 Bestellgeld. Erscheint entl. Tunal. 84c bes lustrierte UnterbaltungsBlatt" u. Conntags d. 16seitise Vellage G. u. A S5. am Sonntag“. unterstützung Druck und Verlag: General=Anzeiger G. m. b. H. Dortmund. Redaktion und Geschäftsstelle: Doxtmund, Reinoldistr. 19. Fernsprech=Anschluß: 3091., SammelAllle„Abteilungen sind durch vorgenannte Rummer über unsere eigene Zentrale zu erreichen.) . Dienstag, 6. geptenber 1932 45. Jahrgang. Oetet für Dortmund und das gesamte rheinisch=westfälische Industriegebiet. Deutschlands größte Auflage außerhalb Berlins Einzelnummer 15 Pfennig Helland 1e Cente, Belgien. Luzemburg.50 birs., Frankreich 1 Fres., Schweis 2° Uents. Anzeigenpreis für das Millimeter der einspaltigen Breite 30.=Pfg. bei Familienanzeigen Stellenangeboten und=Gesuchen sowie Wobnungsanzeigen 15.=Pig. im Reklameteil das Millimeter..... 150.=Pfg. Für die Berechnung und Ausführung der Anzeigenaufträge sind die in unserm Taris festgesetzten Bedingungen maßgebend. Auf die Tarifnettopreise gewähren wir 10 Prozent Krisenrabatt.— Für die Aufnahme der Anzeigen an bestimmten Tagen und Plätzen wird keine Gewähr geleistet, auch nicht für das Erscheinen des Blattes bei Eintritt höherer Gewalten oder Versagen der Lieferungsmittel.— Erfüllungsort Dortmund.— Postscheckkonto Dortmund 450. Anzeigen=Annahme: für die Wochentags=Ausgaben bis 1 Uhr mittags, für die Sonntags=Ausgabe bis Freitag abend 6 Uhr. Aloys, Fürst von Löwenstein und die Ruirreht * der Aonarchen Von Rudolf Martin, früher Regierungsrat im Reichsamt des Innern Niemand dürfte die Verhandlungen und die mehr oder weniger vertraulichen Besprechungen des gegenwärtigen Deutschen Katholikentages mit größerem Interesse verfolgt haben, als der letzte deutsche Kaiser, Wilhelm II., von Haus Doorn in Holland aus. Ueberraschend vieles hat sich im Lauf der letzten Monate zu Gunsten der Rückkehr der deutschen Monarchen oder wenigstens des letzten deutschen Kaisers geändert, mehr als wohl irgend ein politisch denkender Monarchist seit dem 9. November 1918 für möglich gehalten hätte. Ein von dem Reichstage nahezu losgelöstes Präsidial=Kabinett ist gebildet aus ganz rechtsstehenden Männern, die sämtlich der deutschnationalen Volkspartei angehören oder mit ihr sympathisieren, also gerade derjenigen Partei, deren Führer Geh. Rat Alfed Hugenberg mehr als irgend ein anderer Politiker im Deutschen Reich mit vollem Freimut die Rückkehr der ehemaligen deutschen Dynastien fordert. Die maßgebenden Personen in unserem Vaterlande machen gar kein Hehl daraus, daß die öffentliche Gewalt ausschließlich bei dem Reichspräsidenten Generalfeldmarschall von Hindenburg und seinem Reichswehrminister General von Echleicher ruht. Aber was nutzt dem letzten Kaiser in seinem Exil die Gunst der Konjunktur, wenn der Reichskanzler von Papen nicht müde wird, zu erklären, daß die Frage der Rückkehr der Monarchen keine aktuelle sei. Sorgenvoll fragt sich der letzte deutsche Kaiser: „Will mein Vetter Löwenstein denn gar nichts für mich tun?" Wenn Wilhelm II. seinen Stammbaum, den er in verschiedenen Formen zur Hand hat, aufschlägt, kann er in einem Augenblick feststellen, wie viel Ahnen er mit dem Fürsten Aloys von Löwenstein=Wertheim=Rosenberg gemein hat und in welchem Grade der Fürst sein Vetter ist. Der langjährige Präsident des Deutschen Katholikentags und Führer des ebenbürtigen katholischen Adels ist ein Sproß des Hauses Wittelsbach und stammt nach dem Hofkalender des Gothaer Almanach in grader Linie von dem Kurfürsten Friedrich I. von der Pfalz. geboren 1425, gestorben 1476. Dieser meist zu Heidelberg residierende Kurfürst, Sohn Ludwigs III., übernahm nach dem Tode seines Bruders Ludwig IV. für dessen Sohn Philipp die Vormundschaft. Im Jahre ∆ 1451 erhielt Friedrich I. von den Landständen die Regierung als Kurfürst auf Lebenszeit unter der V Bedingung, sich nie standesgemäß zu vermählen und seinen Neffen Philipp zum Nachfolger zu bestimmen. Daraufhin heiratete Friedrich., der den Beinamen der Siegreiche hatte, eine Bürgerstochter aus Augsburg Klara Tott, die er zur Freiin von Dettingen erhob. Aus dieser Ehe stammt als einziges Kind sein Sohn Ludwig, der als Kurfürst der Pfalz nach diesen bindenden Abmachungen nicht in Betracht kam, und mit der Grafschaft Löwenstein in Württemberg abgefunden wurde, aus der sich später in Sonderheit durch Heirat zwei reichsunmittelbare Fürstentümer Freudenberg und Rosenberg entwickelten, von denen das erstere der evangelischen und das letztere der katholischen Linie des Hauses Löwenstein=Wertheim zufielen. Die beiden Fürsten von Löwenstein sind nicht nur mit fast dem gesamten, ehemals reichsunmittelbaren und daher ebenbürtigen deutschen Adel, sondern auch mit fast allen europäischen Monar“ chenfamilien, vielfach sogar mehrfach, verwandt. Von Ludwig III. von der Pfalz, also von dem Großvater des ersten Grafen von Löwenstein, stammt das gesamte englische Herrscherhaus der Gegenwart ebenso ab wie das gesamte heute noch lebende ehemals preußische Herrscherhaus oder die “ gesamte ehemals bayrische Monarchenfamilie. Die Berechtigung des gegenwärtigen englischen Herrscherhauses auf den englischen Thron beruht nur in der Tatsache, daß die Kurfürstin Sophie von Hannover ein Kind und zwar das 12. des Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, des sogenannten„Winterkönig“ von Böhmen, und der Elisabeth Stuart, Tochter Jacobs I. von England, war. Von dieser pfälzischen Prinzessin und späteren Kurfürstin von Hannover, die 1680 im Haag als Tochter des vertriebenen Königs von Böhmen, also eines Flüchtlings geboren wurde, stammt der König von Bulgarien ebenso ab wie der 1881 auf den französischen Thron gelangte„Bürgerkönig" Louis Philipp oder wie der Kronprinz Rupprecht von Bayern oder die unglücklichen Kinder des ermordeten Zaren Nikolaus II. oder der letzte deutsche Kaiser oder der gegenwärtige König von * E n g l a n d. N o c h v o r d e m T o d e d e r K u r f ü r s t i n Sophie im Jahre 1714 hat das englische Parlament * durch ein besonderes Gesetz sie als die Thronerbin anerkannt. Ihr Sohn bestieg den englischen Thron als Georg I. König Friedrich I. von Preußen heiratete die Tochter der Kurfürstin Sophie, nämlich Sophie Charlotte Prinzessin von Hannover, die später die Stadt Charlottenburg erbaute. Und König Friedrich Wilhelm I. heiratete die Tochter des Königs Georg I. von England und von Hannover, Sophie Dorothea, die eine Enkelin der Kurfürstin Sophie und daher seine richtige Cousine war. Sie war eine Tochter der unglücklichen Prinzessin von Ablden, die wiederum die Tochter der Eleonorc 'Olbreuse war, deren Urenkel, Friedrich der Große von Preußen, ihren Witz und ihr Genie geerbt hat. Da Fürst Alois von Löwenstein auf dem rechten Flügel der Zentrumspartei steht und noch vor wenigen Jahren seine Abneigung gegen die Verfassung von Weimar vor dem österreichischen Adel in einer geschlossenen Versammlung zu erkennen gab, so sind die Hoffnungen des Hauses 4 Doorn auf ihn nur zu erklärlich. Nur eine Persönlichkeit, hinter der das Zentrum steht, und die s zugleich den gesamten Adel und die meist adligen Offiziere mit fortreißen würde, könnte die monarchistische Bewegung zu einer aktuellen machen, soAm dreiw och Zotignug Der Komnus=Welhmie.... Vom Zentrum Bolz, Esser, Joos, Hirtsiefer und Graß, Von den Göring, Strasser, Kerrl und Kube, Rückkehr Hindenburgs am Freitag Von unserem Die Kouirg.K. Dei Euseriqnn...... Die Verordnung der Reichsregierung Die Durchführung der„Unterschreitungen“ der Tariflöhne und=Gehälter Berlin, 5. September. Wie wir hören, werden die Verhandlungen zwischen Zentrum und Nationalsozialisten am Mittwoch fortgesetzt. Es soll dabei sowohl die Frage der Neubildung der Reichsregierung wie die Wahl des preußischen Ministerpräsidenten und der Bildung der Preußenregierung besprochen werden. Vom Reichstagszentrum werden teilnehmen der württembergische Staatspräsident Dr. Bolz, der Vizepräsident des Reichstages, Esser, und der Zentrumsabgeordnete Joos. Ob auch Reichskanzler a. D. Brüning an den Verhandlungen beteiligt sein wird, steht noch nicht fest. Das preußische Zentrum wird durch den früheren Wohlfahrtsminister Hirtsiefer und durch den Abgeordneten Graß vertreten sein, die Nationalsozialisten durch den Reichstagspräsidenten Göring den Abgeordneten Straffer und den Landtagspräsidenten Kerrl. Vermutlich wird auch der Fraktionsführer der Nationalsozialisten im Landtag, Kube, daran teilnehmen. Wie wir weiter hören, soll dem Reichspräsidenten von Hindenburg vorläufig für das Reich eine Umbildung der Reichsregierung in Vorschlag gebracht werden. Der Reichspräsident kommt am Freitag von Neudeck zurück, so daß der Empfang des Reichstagspräsidiums vermutlich am Samstag stattfinden wird. Das Hauptaugenmerk richten, wie in gutunterrichteten Kreisen verlautet, Nationalsozialisten sowohl wie Zentrum darauf, den Reichskanzler von Papen zu stürzen. Außerdem sollen aus dem Kabinett noch entfernt werden der Reichswirtschaftsminister Warmbold und der Reichsfinanzminister Graf Schwerin=Krosigk. Anscheinend verfolgt man die Taktik, dem Reichspräsidenten zu erklären, daß man durchaus an dem Charakter eines Präsidialkabinetts festhalten wolle, und zwar in Form einer Tolerierung durch die Reichstagsmehrheit. In der„Deutschen Allgemeinen Zeitung“ wird heute von angeblicher Zentrumsseite noch einmal der Versuch gemacht, das Zentrum zu bewegen, doch zu Papen zurückzukehren. Es besteht aber dazu in den offiziellen Zentrumskreisen wenig Neigung. Ob natürlich der Reichspräsident von Hindenburg bereit ist, sich von Herrn von Papen zu trennen oder an ihm festzuhalten, kann heute noch niemand sagen. Hält der Reichspräsident an dem Reichskanzler fest, dann ist mit der alsbaldigen Auflösung des Reichstages zu rechnen. Der Reichstag wird Anfang der nächsten Woche Montag oder Dienstag, also nach dem Empfang des Reichstagspräsidiums beim Reichspräsidenten, zusammentreten und auf alle Fälle noch die Erklärung des Reichskanzlers von Papen entgegennehmen. Trendelenburg Reichskommissar für die Wenebehieltenr beciche Von unserem Mitarbeiter. Berlin, 5. September. Wie wir hören, ist vom Reichskabinett als Reichskommissar für die subventionierten Betriebe, der in der neuen Notverordnung vorgesehen ist, der frühere Staatssekretär Trendelenburg in Aussicht genommen. Trendelenburg mußte bekanntlich wegen der neuen Notverordnung seinen Posten als Staatssekretär im Reichswirtschaftsministerium erst vor kurzem aufgeben. Ob er unter diesen Umständen daß mit einem Male der Reichskanzler von Papen, der sich schon wiederholt öffentlich als Monarchist bekannt hat, die Frage der Rückkehr der Monarchen als eine aktuelle auf die Tagesordnung des Reichskabinetts und des Reichstags setzen könnte. Es gibt kein wirksameres Mittel, eine Revolution, welche die Monarchie verjagt hat, wieder aufzuheben und den Monarchen zurück zu rufen, als wenn man die Bildung der republikanischen Armee den adligen Offizieren der alten Kriegerkaste anvertraut. Unsere Volksbeauftragten haben seit dem 11. November 1918 genau das getan, was die Republik in die schwerste Gefahr bringen mußte und was allein bei dem nach Holland entflohenen letzten Kaiser neue Hoffnung erwecken konnte. Wilhelm II. kennt seine Familiengeschichte und nichts gewährt ihm mehr Hoffnung auf eine neue Aera des Glückes und des Glanzes seiner Dynastie als das Schicksal des durch die Schlacht am Weißen Berge bei Prag am 8. November 1620 aus Böhmen vertriebenen Königs Friedrich V. von der Pfalz, der geächtet wurde, auch seine pfälzische Kurwürde verlor und mit 12 Kindern ohne Vermögen in Holland als Flüchtling leben mußte. In einer einzigen Stunde hatte Graf von Tilly, der Führer der ligistischen Armee, und General Graf von Buquoy, der Oberbefehlshaber der Kaiserlichen Truppen, den Prinzen Christian von Anhalt, den unfähigen Befehlshaber der Truppen des Winterkönigs, vollkommen geschlagen, sodaß Friedrich von der Pfalz und seine Familie so schnell als möglich fliehen mußten. 28 Jahre nach der Schlacht am Weißen Berge erhielt der Sohn des Winterkönigs Karl Ludwig von der Pfalz durch den Westsälischen Mitarbeiter bereit ist, dem Rufe des jetzigen Kabinetts als Reichskommissar in dieser Eigenschaft zu folgen, bleibt dahingeestllt. Strasser gegen Papen Zusammenarbeit mit den Trägern des Volkswillens— Erste realpolitische Rede eines NaziFührers Eigener Nachrichtendienst. Leipzig, 5. September. Gregor Strasser hielt am Sonntag vor den Chemnitzer Nationalsozialisten eine gegen das Kabinett Papen gerichtete Rede, in der er, ähnlich wie Hitler, von den Koalitionsmöglichkeiten mit den großen Parteien des Reichstages sprach. Auch wir denken nicht daran, sagte er, in bezug auf das Präsidialkabinett den hundertprozentigen Firlefanz des Parlamentarismus beizubehalten, auch wenn wir heute gezwungenermaßen die parlamentarische Möglichkeit suchen, einen arbeitsfähigen Reichstag zustande zu bringen und den anderen den Vorwand des staatsrechtlichen Notstandes zu nehmen. Aber eins erkennen wir im Parlamentarismus an: den Ausdruck des Volkswillens. Deshalb suchen wir zur Mitarbeit zu gewinnen, die zu den größten Aufgaben bereit sind, und die bereit sind, Arbeit zu beschaffen und eine rentable Wirtschaft wieder herzustellen. Wer dazu bereit ist, mit dem werden wir zusammenarbeiten über alle trennende Weltanschauungen hinweg. Man kann nicht Politik treiben mit hundert Adligen, dem Vertrauen des zuweilen wandelbaren Reichspräsidenten und der Armee. Es ist ganz verfehlt zu glauben, daß man mit diesem Kabinett die großen außenpolitischen Probleme der nächsten Zeit lösen kann. Nie war der Isolierungsring um Deutschland größer als im gegenwärtigen Augenblick. Herr von Papen wird keine außenpolitischen Abmachungen ratifiziert erhalten, und die Abrüstungskonferenz ist schon heute verloren, wenn dort nicht eine Regierung des deutschen Volkes seine Interessen proklamiert. Es sei ein bedenkliches Zeichen für Papens Wirtschaftsprogramm, daß es von der Börse günstig beurteilt werde. Strasser betonte seine Forderung nach einer besonderen Reichsstelle, die zu prüfen hätte, ob durch die vorgesehenen Kredite auch neue Werte geschaffen werden. Luftschutzübungen der Reichsmarine Schwerin, 5. September. Die deutsche Reichsmarine hat Luftschutzübungen, und zwar eine Luftmeldeund=warnübung für den 6. September angesetzt. Sie wird von der Marinestation der Ostsee, von Flensburg bis Darsser Ort(Vorpommern) in großem Stile durchgeführt. Der Warn= und Hilfsdienst wird in den Städten Flensburg, Kiel, Rendsburg, Lübeck, Eckernförde, Wismar, Grevesmühlen usw. erprobt werden. Die Uebung dient in erster Linie der nachrichtentechnischen und praktischen Erprobung des Flugmeldenetzes und des Warnnetzes bei feindlichen Fliegerangriffen im Küstengebiet der westlichen Ostsee. Die Reichs= und Landesbehörden, die mit dem Schutz der Zivilbevölkerung und der Sicherung der Industrie gegen feindliche Luftangriffe beauftragt sind, wollen sich im Luftschutz schulen. Flugzeuge der Lufthansa und andere Luftverkehrsgesellschaften werden an dieser Tag= und Nachtübung teilnehmen. Der Chef der Marineleitung, Admiral Raeder, wird anwesend sein. Frieden des Jahres 1648 fast die ganze Pfalz zurück. Karl Ludwigs Tochter Elisabeth Charlotte(Liselotte), geboren zu Heidelberg am 27. Mai 1652 in dem damals in vollem Glanze dastehenden Schlosse, wurde 1671 mit dem Herzog Philipp von Orleans, dem Bruder Ludwig XIV., vermählt und dadurch Stammmutter des ganzen Hauses Orleans. Die kluge Tochter des Winterkönigs, Sophie, vereinigte die Herzogtümer Celle und Hannover und verschaffte ihrem Manne die Kurwürde und ihrem Sohne den englischen Thron. Innerhalb von wenig Jahrzehnten standen die Nachkommen des nach Holland geflohenen Königs als Monarch oder Thronanwärter oder sonst an erster Stelle in London, Berlin, München und Paris. Der Winterkönig wartete in Holland, bis seine Gegner, in Sonderheit der Kaiser in Wien, noch mehr Fehler begangen hatten, als er selber. Da Kaiser Ferdinand II. nach der Schlacht bei Lützen im Jahre 1682 nicht den Ratschlägen seiner besten Ratgeber folgte, Frieden zu schließen, war er genötigt, im Westfältschen Frieden seinen protestantischen Gegnern die größten Zugeständnisse zu machen, und daher war er auch gezwungen, dem Sohne des Winterkönigs die Kurpfalz zurück zu geben. Wilhelm II. würde sicher niemals zurückkehren und die monarchistische Bewegung würde nicht die heutige beunruhigende Ausdehnung in Deutschland erlangt haben, wenn nicht die Führer der Republikaner fortgesetzt seit dem November 1918 die stärksten Fehler begangen hätten. Hoffen wir, daß Wilhelm II. nicht ebenso wie der Winterkönig aus den Fehlern seiner Gegner den größten Vorteil zieht. WTB. Berlin, 5. September. Auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten zur Erhaltung der Arbeitslosenhilfe und der Sozialversicherung vom 14. Juni 1932 und der Verordnung zur Belebung der Wirtschaft vom 4. September hat die Reichsregierung eine Versordnung erlassen, die in drei Teilen insgesamt 13 Paragraphen umfaßt. Teil I bestimmt u..: Werden in einem Betrieb oder in einer Betriebsabteilung mehr Arbeiter beschäftigt als am 15. August oder im Durchschnitt der Monate Juni, Juli und August 1932, so ist der Arbeitgeber ohne Aenderung des Arbeitsvertrages berechtigt, während der Dauer der Erhöhung der Arbeiterzahl, jedoch nicht für die Zeit vor dem 15. September 1932, die jeweiligen tarifvertraglichen Lohnsätze für die 31. bis 40. Wochenarbeitsstunde zu unterschreiten. Die zulässige Unterschreitung beträgt während einer Vermehrung der Arbeiterzahl von mindestens 5 v. H. 10 v. H. mindestens 10 v. H. 20 v. H. mindestens 15 v. H. 30 v. H. mindestens 20 v. H. 40 v. H. mindestens 25 v. H. 50 v. H. Entsprechendes gilt bei Erhöhung der Zahl der Angestellten für die Gehaltssätze. Diese Vorschrift gilt im allgemeinen nicht für gewerbliche Betriebe, die regelmäßig nur während einer bestimmten Zeit des Jahres oder in einer bestimmten Jahreszeit außergewöhnlich verstärkt arbeiten, wenn diese Zeit in die Monate September bis März fällt. Der Arbeitgeber hat der Belegschaft durch Aushang Kenntnis von der Zahl der am 15. August oder im Durchschnitt der Monate Juli und August 1932 beschäftigten Arbeiter oder Angestellten und von der vorgenommenen Vermehrung ihrer Zahl und den ermäßigten Lohn= oder Gehaltssätzen zu geben. Dem Schlichter ist Anzeige zu machen. Er kann dem Arbeitgeber die Berechtigung zur Unterschreitung der tarifvertraglichen Lohnsätze ganz oder teilweise entziehen. Die Entscheidung des Schlichters ist bindend. Er ist berechtigt, bei Aenderung der Verhältnisse seine Entscheidung abzuändern oder aufzuheben. Werden in einem landwirtschaftlichen Betrieb im Monatsdurchschnitt mehr Arbeiter beschäftigt, als in dem entsprechenden Monat des Vorjahres, so ist der Arbeitgeber ohne Aenderung des Arbeitsvertrages berechtigt, für diesen Monat, jedoch nicht für die Zeit vor dem 15. September 1932, die jeweiligen tarifvertraglichen Lohnsätze zu unterschreiten. Die hiernach zulässige Unterschreitung der tarifvertraglichen Lohnsätze beträgt bei einer Vermehrung der Arbeiterzahl von mindestens 5 v. H. 2 v. H. mindestens 10 v. H. 4 v. H. mindestens 15 v. H. 6 v. H. mindestens 20 v. H. 8 v. H. mindestens 25 v. H. 10 v. H. Die Idee, eine besondere„Präsidial=Partei“ zu gründen, welche bei kommenden Wahlen alle die Stimmen auffangen sollte, die für Papen und sein Kabinett zu gewinnen wären, ist, wie wir hören, fallen gelassen. Der Hauptgrund ist wohl die Befürchtung, daß ein Wahlergebnis ein niederschmetterndes Bild von der„Volksmasse", die den Fahnen dieser Regierung folgt, zeitigen würde. Außerdem muß die schon bestehende Regierungspartei, d. i. die Deutschnationale Volkspartei, befürchten, daß ein Erfolg der„Präsidial=Partei“, gleichgültig wie groß oder wie klein er würde, hauptsächlich auf ihre Kosten ginge. Neuerdings verfolgt man deshalb den Gedanken, die Deutschnationale Volkspartei selbst zum Sammelbecken aller Papenanhänger zu machen, die man unter den bisherigen Wählern der Nationalsozialisten und auch des Zentrums vermutet. Da die Person Hugenbergs ein großes Hindernis gegen den Zustrom von Wählern aus anderen Parteilagern bildet, wird jetzt der Gedanke erwogen, den derzeitigen Führer der D. N. V. P. zu bestimmen, sich mit der Rolle eines Ehrenvorsitzenden der Partei zu begnügen, die tatsächliche Leitung aber jüngeren Kräften zu überlassen, welche den einseitigen Klassencharakter der Partei als Vertreter der Großbesitzinteressen nicht in so leicht erkennbarer Form vertreten. Gleichzeitig hofft man dadurch die Splitter, die sich in den letzten Jahren von der Deutschnationalen Partei gelöst haben, zur Rückkehr zu bewegen, und es ist auch daran gedacht, die kleinen rechtsbürgerlichen Parteien— Deutsche Volkspartei und Wirtschaftspartei— die keine Grundlage für eine Weiterexistenz besitzen, in der Deutschnationalen Partei aufgehen zu lassen. So Bei Arbeitern, deren tarifvertragliche Sachbezüge dem Werte nach die tarifvertraglichen Lohnsätze übersteigen, verdoppeln sich die Hundertsätze der zulässigen Unterschreitung. Entsprechendes gilt bei Erhöhung der Zahl der Angestellten für die Gehaltssätze. Teil II, der sich mit„Erhaltung gefähr. deter Betriebe" befaßt, besagt u..: Gefährdet die Erfüllung der dem Arbeitgeber obliegenden tarifvertraglichen Verpflichtungen die Weiterführung eines Betriebes oder seine Wiederaufnahme infolge besonderer Umstände, so kann der Schlichter den Arbeitgeber ermächtigen, die tarifvertraglichen Lohn= und Gehaltssätze im bestimmten Umfang ohne Aenderung des Arbeitsvertrages zu unterschreiten. Den Umfang der zulässigen Unterschreitung setzt der Schlichter fest. Er darf dabei nicht über 20 v. H. der tarifvertraglichen Lohn= und Gehaltssätze hinausgehen. Im Falle der Ermächtigung ist der Zeitpunkt festzustellen, mit dem sie wirksam wird. Die Ermächtigung kann befristet werden. Die Entscheidung des Schlichters ist bindend. Er ist berechtigt, bei Aenderung der Verhältnisse seine Entscheidung abzuändern oder aufzuheben. Teil III enthält„Gemeinsame Vorschriften und verfügt u..: Die für die Betriebe geltenden Vorschriften gelten auch für die Verwaltung. Für die Durchführung dieser Verordnung ist der Schlichter zuständig, in dessen Bezirk der Betrieb seinen Sitz hat. Der Schlichter und seine Stellvertreter sind bei Durchführung der Verordnung als Beauftragte des Reichsarbeitsministers tätig und an seine Weisungen gebunden. Die öffentlichen Behörden und die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung haben den Schlichter bei der Durchführung der Verordnung zu unterstützen. Die Reichsanstalt hat ihm die dazu erforderlichen Hilfskräfte kostenlos zur Verfüung zu stellen. Die Reichsanstalt trägt auch die den Schlichtungsbehörden aus der Durchführung der Verordnung erwachsenden Kosten. Die Verordnung tritt, soweit es sich um Maßnahmen zu ihrer Durchführung handelt, am Tage ihrer Verkündigung, im übrigen am 15. September 1932 in Kraft. Die Vorschriften unter Teil I treten am 31. März 1933 außer Kraft. Der Reichsarbeitsminister ist ermächtigt, zur Durchführung und Ergänzung dieser Verordnung Rechtsverordnungen und allgemeine Verwaltungsvorschriften zu erlassen. Die Verordnung ist unterzeichnet von Reichskanzler von Papen, Reichsarbeitsminister Schäffer, Reichswirtschaftsminister Warmbold und Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft Freiheren von Braun. hofft man, eine große Besitzbürgerpartei zu schaffen, die dann für Papen einen parlamentarischen Stützpunkt abgeben soll. Die Reichsregierung hofft übrigens, Neuwahlen für längere Zeit vermeiden zu können. Sie rechnet mit der Abneigung der Nationalsozialisten, des Zentrums und auch der Sozialdemokraten vor Neuwahlen. Diesen drei Parteien könnte bei Neuwahlen keine Vorteile erwachsen— der Reichsregierung allerdings auch nicht, so daß sich in diesem Punkt die Interessen Papens mit denen der maßgebenden Oppositionsparteien zusammenfinden. Reichstag voraussichtlich am 12. September VDZ. Berlin, 5. September. Wie das Nachrichtenbüro des Vereins deutscher Zeitungsverleger erfährt, hat Präsident Göring die Absicht, den Reichstag für den kommenden Montag. 12. Geptember, einzuberufen. Auf der Tagesordnung würde die Entgegennahme einer Erklärung der Reichsregierung stehen. Das Reichstagspräsidium rechnet damit, daß der Empfang beim Reichspräsidenten von Hindenburg am Sonnabend dieser Woche stattfindet. Das neue mexikanische Kabinett gebildet WTB. Meziko, 5. September. Der neugewählte Staatspräsident General Rodriguez teilte mit, er habe ein neues Kabinett gebildet. Unter den Ministern befinden sich nur zwei Militaristen. Satschnunte nale=Kurtel uo Prusto laf Futtel. Kaltstellung Hugenbergs?, Taktische Manöver zum Stimmenfang Keine Neuwahlen? Von unserer Berliner Schriftleitung Berlin, 5. September. Wittschufingpticthin!.. Nee FaßenTirhiein!e Ein amtlicher Kommentar des Wolff=Büros zur Erläuterung der Noiverordnung Das A und O aller Hoffnung der Regierung auf baldige Beendigung der Krise: Wie im einzelnen die Steuerrückvergütungen und die Beschäftigungsprämien gedacht sind„Die Unterschreitung der Tariflöhne WTB. Berlin, 5. Sept. Amtlich wird mitgeteilt: Alle bisherigen Bemühungen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit haben keinen durchgreifenden Erfolg gehabt. Die Reichsregierung mußte sich daher zu weitgreifenden und einschneidenden Maßnahmen entschließen. Diesem Kampfe gegen die Arbeitslosigleit soll neben anderen in Vorbereitung befindlichen Maßnahmen die Verordnung vom 4. B. 1932 dienen. Die bisherigen Erfahrungen haben ergeben, daß eine noch so große Ausweitung der öffentlichen Aufträge für sich allein niemals ein solches Maß an Arbeit schaffen kann, wie es zur wirksamen Bekämpfung der Arbeitslosigkeit erforderlich ist. Neben einer Erweiterung des Programms für öffentliche Arbeiten, dessen Bedeutung durch die Maßnahmen der Regierung durchaus anerkannt wird, müssen deshalb wirksame regeln zur Belebung der Privatwirtschaft treten. Die Regierung trifft diese Maßnahme, weil sie überzeugt ist, daß die Privatwirtschaft noch immer den besten Weg für eine rationelle Befriedigung der wirtschaftlichen Bedürfnisse der Menschen darstellt und daß es deshalb darauf ankommt, die in ihr schlummernden Kräfte zu wecken. Alle Maßnahmen der Regierung haben den Zweck, die wirtschaftliche Not des deutschen Volkes nach Kräften zu beheben und zu lindern. Dieses Ziel würde nicht erreicht werden, wenn die zu ergreisenden Schritte im späteren Verlauf au wirtschaftlichen Rückschlägen führen könnten. Deshalb muß alles vermieden werden, was die Stabilität der Währung irgendwie beeinträchtigen könnte. Die wirtschaftlichen Bestimmungen der Verordnung sind in enger Zusammenarbeit mit der Reichsbank ausgearbeitet vorden.— Die Lebenshaltung und die Konsumkraft der breiten Schichten der Bevölkerung ist infolge der Deflation tief gesunken. Diese Entwicklung läßt sich wirksam nur bekämpfen durch eine grundlegende Besserung der Lage des Arbeitsmarktes. Die Verordnung gewährt deshalb der Wirtschaft nur dort Erleichterungen, wo eine unmittelbare Belebung der Produktion und damit des Arbeitsmarktes mit Sicherheit zu erwarten ist. Hieraus erwächst der Privatwirtschaft die Verpflichtung, alles zu tun, um zunächst den Produktionsapparat für die zu erwartenden Aufgaben in Stand zu setzen. Sie muß sich dieser Verpflichtung bewußt sein und danach handeln. Bei der jetzigen Wirtschaftslage gilt es, den nach Erreichung des Tiefstandes der Krise zu erwartenden natürlichen Aufschwung der Wirtschaft vorzubereiten. Hierzu dient zunächst das umfassende Programm für die Vornahme öffentlicher Arbeiten, das mit der neuen Verordnung verbunden ist. Der Ceffentlichkeit ist genügend bekannt, daß die ursprünglichen hierfür vorgesehenen Mittel inzwischen sehr erheblich erhöht worden sind. Es kann mit einem Gesamtaufwand der öffentlichen Stellen für solche Zwecke von nahezu# Milliarden Reichsmark in den nächsten Monaten gerechnet werden. Die Einsetzung dieser Mittel wird eine unmittelbar wirksam werdende Nachfrage nach wichtigen Produktionsmitteln hervorrufen und damit einen weit über den Kreis der beteiligten Wirtschaftszweige hinausreichenden belebenden Einfluß auf die gesamte Wirtschaft ausüben. Diesem von den öffentlichen Aufträgen ausgehenden Antrieb der Volkswirtschaft wird nun auf breiter Grundlage ein für die Privatwirtschaft bestimmter Antrieb hinzugefügt. Die Beschäftigungspramie zu der sich die Regierung trotz mancher Bedenken entschlossen hat, wird insbesondere den kleineren und mittleren Betrieben, die verhältnismäßig zahlreiche Arbeiter beschäftigen, zugutekommen. Sie bietet einen starken Antrieb auf erweiterte Einführung der Kurzarbeit. Sie wird weiter eine billigere Kostenberechnung ermöglichen, damit Preissteigerungen vorbeugend und die Verbreitung des Absatzes fördernd. Die Beschäftigungsprämie bedeutet endlich eine sehr fühlbare Entlastung aller öffentlichen Haushalte, besonders der Haushalte der Gemeinden von den Kosten der Krisen= und Wohlfahrtsunterstützung. Die Beschäftigungsprämie allein würde sich nicht ausreichend auswirken können, solange die Unternehmer mit ständig steigenden Verlusten arbeiten müssen. Die vorgesehenen Steuererleichterungen, die sich nicht auf Einkommen= und Vermögenssteuern, sondern ausschließlich auf unmittelbar auf der Produktion ruhenden Steuern beziehen, sollen die Voraussetzungen dafür schaffen helfen, den Umfang der Produktion zu erhöhen und die Arbeitsgelegenheiten da: durch zu vermehren. Die Beseitigung der Beförderungssteuer für ein Jahr wird sich in voller Höhe in zusätzlichen Aufträgen der Reichsbahn auswirken. Die Milderung der Umsatzsteuer wird nur deshalb gewährt, weil diese Steuer nur diejenigen trifft, die Umsätze machen und dadurch die Erzeugung fördern. Die Herabsetzung der Grundsteuer— neben der Bereitstellung von bis 50 Millionen Mark als Zuschuß zu Reparaturen für den Hausbesitz— soll in erster Reihe dazu dienen, die finanziellen Voraussetzungen für die Wiederherstellung der seit Jahren stark vernachlässigten städtischen und ländlichen Gebäude zu schaffen. Es war technisch nicht durchführbar, die Vergünstigung von der Vornahme der Reparaturen unmittelbar abhängig zu machen; Es muß aber erwartet werden, daß die freigewordenen Beträge diesem Zwecke zugeführt werden, und zwar umsomehr, als der Eigentümer damit nicht nur dem Allgemeininteresse dient, sondern sich auch selbst vor den großen Nachteilen weiterer starker Entwertung seines Grundbesitzes schützt. Die Rück; vergütung auf Gewerbesteuern endlich bedeutet eine stark wirksame Entlastung der Produktion. wordener und entrichteter Umsatzsteuer. Gewerbesteuer und Grundsteuer gegeben werden. Wer also in der fraglichen Zeit 1000 Umsatzsteuer, 200 Mark Grundsteuer und 400 Mk. Gewerbesteuer zahlt, bekommt 640 Mark Steuergutscheine. Ist ein Steuerpflichtiger in dem Zeitpunkt, indem der Anspruch auf Ausgabe eines Steuergutscheins entsteht, mit Steuern im Rückstand, so kann die Finanzkasse den auszugehenden Steuergutschein zurückbehalten und als Sicherheit I. S. der Reichsabgabenordnung behandeln. Das wird z. B. dann in Frage kommen, wenn jemand von.200 Mark Umlatzsteuer, die er an sich zu zahlen hat, nur 150 Mark bezahlt. Denn die Voraussetzung für die Aushändigung von. Steuergutscheinen muß im allgemeinen sein, daß die fälligen Steuern fristgemäß richtig entrichtet werden. Näheres werden hierüber die Durchführungsbestimmungen ergeben. Im Jahre 1930 wurde die Gewerbesteuer in höherem Maße gesenkt als die Grundsteuer. Diese Unterscheidung ist diesesmal aufgegeben worden. Maßgebend hierfür war, daß die Hauszinssteuer, deren Einbeziehung an sich auch erwünscht gewesen wäre, mit Rücksicht auf die vorjährige Regelung(Ablösung) nicht mit als Maßstab gewählt werden konnte. Dadurch rechtfertigte sich insofern die Gleichstellung der Grundsteuer mit der Gewerbesteuer. Die Steuergutscheine, die dafür ausgegeben werden, werden auch als Kreditunterlage für den in vielen Fällen so dringend erforderlichen Reparaturbedarf verwendet werden können. Gleichzeitig mit den für Hausreparaturen besonders gewährten 50 Millionen Reichsmark wird das auf diesem Gebiete einen starken Anreiz geben und insbesondere für die mittleren und kleinen Gewerbe(Handwerk) vermehrte Arbeitsmöglichkeiten schaffen. Gewerbesteuern sind die vom stehenden Gewerbe erhobenen Steuern; die Steuer vom Wanderlager und Wandergewerbe scheiden aus. Grundsteuer sind die Steuern, die vom Grundbesitz in Form einer einheitlichen Steuer oder in Form einer eigentlichen Grundesteuer oder Haussteuer erhoben werden. Neben: diesen drei Steuern(Umsatzsteuer, Grundsteuer, Gewerbesteuer) tritt als vierter Maßstab die Beförderungssteuer hinzu, die, nachdem durch die Aktion des Preissenkungskommissars im vorigen Winter die Kleinbahnen und Straßenbahnen weitgehend von ihr befreit sind, jetzt im wesentlichen nur noch von der Reichsbahn entrichtet wird. Die Beförderungssteuer ist im gegenwärtigen Stat mit rund 208 Millionen Reichsmark eingestellt. Nach den Ergebnissen der vergangenen Monate ist aber mit einem Aufkommen von nicht viel mehr als 170 Millionen Reichsmarl zu rechnen. In dieser Höhe wird die Reichsbahn aber durch die Aushändigung der Steuergutscheine in die Lage versetzt, Aufträge zu vergeben. Entsprechende Vereinbarungen sind mit der Reichborja mit der Reichbahn getroffen. Den Gesamtbetrag der hiernach auszugebenden Steuergutscheine für Steuerschulden kann man mit 1522 Millionen Reichsmark, also mit etwas über .5 Milliarden Reichsmark annehmen, und zwar auf Grund folgender Berechnung: 1. Die Umsatzsteuer ist zwar Etat mit 1820 Millionen Reichsmark angesetzt, sie wird aber nicht mehr bringen als 1500 Millionen Reichsmark, davon 40 Prozent= 600 Mill. RM. 2. Das Gewerbesteueraufkommen ist anzunehmen mit 600 Millionen Reichsmark, davon 40 Progent 240 Mill. RM. 3. Die Grundsteuer kann geschätzt werden auf 1280 Millionen Reichsmark, davon 40 Prozent= 512 Mill. RM. 4. Die Beförderungssteuer(siehe oben) in voller Höhe. 170 Mil. RM. vienens un aul en. Verfahren bei den Steuergutscheinen Mas das dachnische Verfahren anlangt, so wie 2. B. Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer. KaVorgriff auf Steuererträge künftiger Jahre für ein Jahr gewährten Steuererleichterun= nahmen stellen den Anfang einer umfasDie für ein Jahr gewährten Steuererleichterungen sind ein Vorgriff auf die Steuererträge künftiger Jahre. Dieser Vorgriff ist unbedenklich. Die in Betracht kommenden auf eine Reihe von Jahren verteilten Beträge sind, gemessen am Umfange des Reichshaushaltes verhältnismäßig unbedeutend. Ferner ist damit zu rechnen, daß die Steuereingänge nach Ueberwindung der Wirtschaftskrise reichlicher fließen werden und daß dann die geplante Reform der öffentlichen Verwaltung sich in einer wesentlichen Senkung der Ausgaben ausgewirkt haben wird. Von der Privatwirtschaft wird erwartet, daß sie durch Vergebung von Reparaturaufträgen, Durchführung privater und öffentlicher Arbeiten und sonstige zusätzliche Produktion die Arbeitsmöglichkeiten ganz erheblich steigert. Dazu bedarf sie in den meisten Fällen neuer zusätzlicher Kredite. Die Unterlage hierfür bieten die Steuergutscheine. Diese werden deshalb zum Lombard bei der Reichsbank zugelassen. Sie werden darüber binaus aber auch als Unterlage für zusätzlichen Diskonttredit bei den Banken und bei der Reichsbank dienen. Ferner werden sie an den Börsen gehandelt werden. Das Wirtschaftsprogramm kommt in erster Linie den mittleren und kleineren Betrieben zugute, weil sie am frühesten und stärksten an der Belebung der Wirtschaft beteiligt sein werden. Der Hilfe für den gewerblichen Mittelstand dienen auch die Bestimmungen der Verordnung, nach denen erhebliche Beträge für langfristige Kredite an mittlere und kleinere Betriebe, sowie für gewerbliche Kreditgenossenschaften und Konsumgenossenschaften, die das Depositengeschäft betreiben, zur Verfügung gestellt werden. Für die Landwirtschaft wird die Notverordnung in doppelter Hinsicht erleichternd wirken. Der unmittelbaren Entlastung dient die Ausgabe von Steuergutscheinen in Höhe von 40 v. H. des Steuerbetrages bei der Grundsteuer und die Aufhebung der Umsatzsteuer für pasteurisierte Milch. Mittelbar wird sich das gange Wirtschaftsprogramm durch Schaffung von Kaufkraft belebend auf die landwirtschaftlichen Warenmärkte auswirken. Darüber hinaus hat die Reichsregierung grundsätzlich die Anwendung von Kontingenten zur Entlastuag des deutschen Marktes von übermäßiger landwirtschaftlicher Einfuhr beschlossen. Zur Durchführung dieser Kontingentierung, die mit größter Beschleunigung erfolgen soll, wird mit den hauptbeteiligten Ländern in Verbindung getreten werden. Ferner wird auf eine fühlbare Ermäßigung der Zinslasten hingearbeitet. Dies gilt nicht nur für den Personal=, sondern auch für den Realkredit. Diese Maßnahmen müssen schnell in Gang kommen, da gegenwärtig 60 Progent des Kleinbesitzes, 70 Prozent des Mittelbesitzes und 80 Prozent des Großbesitzes ihre Zinsen nicht mehr aus dem Betrieksreinertrag zahlen können, sie vielmehr aus der Substang leisten. Die in der Verordnung zusammengefaßten MaßNahmen steuen den ansung einer umas. senden, auf Verminderung der Arbeitslosigkeit gerichteten Wirtschaftspolitik dar. Sie werden in gerechter und insbesondere die sozialen Gesichtspunkte sorggender Weise durchgeführt werden. aesce eteich esehete is Ketiähe mern Gelegenheit zur Mitarbeit gegeben wird. Zu den einzelnen Abschnitten der Verordnung ist folgendes zu bemerken: 1. Entlastung der Wirtschaft Wie in der Einleitung ausgeführt, ist für die Wirtschaft eine Entlastung und zwar insbesondere auf der Produktionsstufe unbedingt geboten. Eine solche Entlastung war schon in den Programmen früherer Regierungen angekündigt, aber niemals verwirklicht, meist sogar in ihr Gegenteil verkehrt worden. Unter diesen Umständen mußte im gegenwätigen Augenblick der Gedanke einer neuen Belastung, auch wenn sie über mehrere Jahre verteilt worden wäre, ausscheiden. Eine solche Maßnahme, die nur eine Fortsetzung früherer beschrittener Wege gewesen wäre, würde nicht zur Belebung, sondern zur weiteren Minderung des so dringend erforderlichen Vertrauens geführt haben. Run ist aber eine sofortige Herabsetzung von Steuern bei den noch immer finkenden Einnahmen und bei dem gegenwärtigen Stande der Arbeitslosigkeit mit allen sich aus ihr ergebenden Folgerungen nicht möglich, da die öffentlichen Kassen einen sofortigen, weiteren erheblichen Ausfall nicht vertragen würden. Auf der anderen Seite würde aber der Wirtschaft im Sinne der einleitend dargelegten Ziele der Reichsregierung auch nicht gedient sein, wenn ihr lediglich für die Zukunft Steuersenkungen in Aussicht gestellt würden, ohne ihr sofort greifbare und verwertbare Unterlagen für ihren Geschäftsbetrieb in die Hand zu geben. Hier war ein Ausgleich zwischen den Interessen der öffentlichen Hand und denen der Wirtschaft erforderlich. Dieser Ausgleich ist durch das System der Steuergutscheine gefunden worden. Solche Steuergutscheine arhält jeder, der in der Zeit vom 1. Oktober 1 982 bis zum 1. Oktober 1938 gewisse Steuern zahlt. Sie können in den Jahren 1934 bis 1939 in einem noch näher zu erläuternden Umfang für Reichssteuern in Zahlung gegeben werden. Gleichzeitig bieten sie aber mit sofortiger Wirkung— und darin liegt das entscheidende— geeignete Kreditunterlagen für neue Geschäfte. Der Staat erleidet also im Augenblick keine Einbuße, versieht aber die Wirtschaft mit einem wertvollen Kreditinstrument, das geeignet ist, bis jetzt aus Illiquiditätsangst zurückgehaltene Geschäfte, darunter auch die Befriedigung aufgestauten Erhaltungsbedarfo zur Durchführung zu bringen. Steuergutscheine sollen in Höbe von 40 Prozent in der Zeit vom 1. Oktober 1962 bis 30. September 1089 fällig ge„„„„„„„— werden die Steuergutscheine von der Finangkasse des Finanzamtes, das für die Besteuerung der Steuerpflichtigen nach dem Umsatzsteuergesetz zuständig ist, oder, wenn er zwar keine Umsatzsteuer, aber Grundsteuer zu zahlen hat, von der Finanzkasse seines Wohnsitzamtes oder des Finanzamtes der Geschäftsleitung auf Antrag des Steuerpflichtigen ausgegeben. Der Antrag muß bis zum 31. März 1934 gestellt sein. Soweit den Finanzämtern die Erhebung der Gewerbesteuer und die Grundsteuer nicht obliegt— das ist z. B. in Preußen der Fall— haben die für die Erhebung dieser Steuern zuständigen Kassen dem Finanzamt des Steuerpflichtigen am Ende eines jeden Kalendervierteljahres die Beträge anzuzeigen, für die Steuergutscheine ausgegeben werden können. Es kann der Fall eintreten, daß ein Steuerbflichtiger zunächst eine der infrage kommenden Steuern entrichtet und dafür Steuergutscheine bekommen hat, hinterher aber die Steuer ganz oder teilweise zurückbekommt. Selbstverständlich kann in solchen Jällen die Erstattung nur gegen Rückgabe des entsprechenden Steuergutscheins erfolgen. Das einzelne ist in der Verordnung geregelt.„ Was die Ausgestaltung der Steuergutscheine anlangt, so lauten sie auf den Inhaber. Sie werden in Beträgen von 50, 100, 200, 1000, 10.000 und 20000 Mark ausgegeben. Solange ein Steuerpflichtiger an Steuergutscheinen für seine verschiedenen Steuerschulden noch nicht 50 Mk. zu bekommen hat, werden die entsprechenden Scheine von 10 Mk. und 20 Mk. erst nach Ablauf des in Betracht kommenden Jahres, also nach dem 30. September 1983, ausgegeben. Die Ausgestaltung erfolgt in der Weise, daß der Schein zunächst auf dei Gesamtbetrag, also z. B. 1000 Mt. lautet, und daß im Hinblick darauf, daß dieser Steuerschein in den Rechnungsjahren 1984 bis 1938 in Höhe von je einem Fünftel für Reichssteuerzahlungen in Zahlung gegeben werden kann, fünf Scheine über je ein Fünftel des Gesamtbetrages, also bei 1000 Mk. Gesamtbetrag je 200 Reichsmark Teilbetrag, angebeftet sind. Der Teilschein kann stets nur mit dem Hauptschein bei dem Finanzamt zue Einlösung eingereicht werden. Dieses schneidet dann den betreffenden Schein ab. Ein von dem Steuerpflichtigen selbst abgelöster Teilschein wird also von dem Finanzamt nicht angenommen. Die Steuergutscheine können von 934 ab in Höhe von je ein Fünftel für alle Reichssteuern, d. h. also für Besitz= und Verkehrssteuern, wie z. H. Vernwgenpsienen, erdschaftfieger, er pitalverkehrssteuer, Wechselsteuer, weiter aber auch für die Zölle und für die Verbrauchssteuern, 3. B. Tabaksteuer, Zuckersteuer, Salzsteuer, Biersteuer, Branntweinsteuer usw. in Zahlung gegeben werden. Ausgeschlossen ist nur die Einkommensteuer; denn bei dem Steuerabzug vom Arbeitslohn konnte dieses Verfahren deshalb nicht in Frage kommen, weil der Arbeitgeber unmöglich mit einem etwa unter Pari aufgekauften Steuergutschein den Steuerabzug vom Arbeitslohn entrichten kann, während gleichzeitig den Arbeitnehmern der volle Steuerbetrag einbehalten wird. Dann mußte aber auch die allgemeine(veranlagte) Einkommensteuer herausbleiben, weil eine Bevorzugung des Veranlagten, also größeren Arbeitnehmers vor den kleineren (nicht veranlagten) Arbeitnehmern nicht zu rechtfertigen gewesen wäre. Aber auch ohne die Einkommensteuer bleibt noch ein ausreichendes Volumen für die Zahlung mit Steuergutscheinen übrig, nämlich nach den diesjährigen Etatsansätzen noch immer fast 6½ Milliarden Reichsmark. Demgegenüber stehen in den betreffendem Jahr jährlich rund 800 Millionen Mark Steuergutscheine für Steuerschulden zuzüglich des Agios. Selbst wenn man die Steuergutscheine für die Mehrbeschäftigung von Arbeitern in voller Höhe, nämlich 700 Millionen, hinzurechnet, so würden jährlich 450 bis 500 Millionen Steuergutscheine zur Zahlung von 6 bis 6½ Milliarden Reichsmark Reichssteuern zur Verfügung stehen. Ein breiter Markt ist also gesichert. Um den Steuergutscheinen von vornherein einen möglichst hohen Wert zu sichern, sollen sie mit einem Agio versehen werden, das 4 Prozent jährlich beträgt. Selbstverständlich gilt das Agio nur für die jeweils in einem Jahre in Zahlung zu gebende Tranche eines Steuergutscheins. Wenn also beispielsweise ein Steuergutschein über insgesamt 1000 RM. lautet, so werde im Jahre 1934 die erste Tranche mit 208 RM., 1935 die zweite Tranche mit 216 RM. usw., 1988 die letzte Tranche mit 240 RM. in Zahlung genommen. Wird aber die erste Tranche erst im zweiten Jahre(1935) in Zahlung gegeben, so wird auch diese mit 208 RM. in Zahlung genommen. Es besteht also für die Pflichtigen das Interesse, je ein Fünftel des Gesamtbetrages im jeweiligen Jahre zur Anrechnung zu bringen. Dadurch ist auch das Interesse des Reiches insofern gewahrt, als es in den Jahren 1934 bis 1988 mit einem gleichmäßigen Betrage an Steuergutscheinen auf seine Steuerzahlungen rechnen kann. Die eine betrifft die Herabsetzung der Steuerverzugszuschläge und die die Umsatzsteuerleichterung für Milch. Der Zuschlag für Steuerrückstände betrug bisher 1½ Prozent halbmonatlich, also 36 Prozent auf das Jahr gerechnet. Vom 16. September ab soll nunmehr der Verzugszuschlag auf 1 Prozent halbmonatlich, also auf 24 Prozent pro Jahr herabgesetzt werden. Bei der jeweiligen Bemessung der Steuerverzugszuschläge darf nicht außer acht gelassen werden, daß es sich nicht, wie es in der Oeffentlichkeit manchmal dargestellt wird. um Zinsen handelt. Die Erhebung der Verzugszuschläge ist rielmehr in erster Linie als eine Maßnahme gedacht, die den notwendigen schnellen Eingang der Steuern fördern soll. ui# esalig Ein Verzicht auf die Verzugszuschläge oder eine noch weitere Herabsetzung als wie die vorgesehenen erschien daher im gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich. Die Reichsregierung wird aber diese Frage im Auge behalten und später, wenn der Eingang der Steuern und die öffentliche Finanzlage es erlauben sollte, eine weitere Senkung in Erwägung ziehen. Weiter ist im Interesse der Entlastung der Milchwirtschaft die Lieferung von Milch im Zwischenhandel von der Umsatzsteuer befreit worden, soweit sie bisher steuerpflichtig wer, weil sie einen nach dem Milchgesetz vorgeschriebenen Reinigungs=, Erhitzungs= oder Tiefkühlungsverfahren unterzogen wird. Bisher war die Steuerpflicht dann gegeben, wenn die Milch während der Beförderung vom Erzeuger zum Verbraucher pasteurisiert wird. Durch die Befreiung soll dem im Rahmen des Milchgesetzes liegenden Bestrebungen auch die hygienische Gestaltung der gesamten Milchversorgung Rechnung getragen und damit insbesondere auch der bäuerlichen Veredelungswirtschaft geholfen werden. Um zusätzliche Arbeit zu schaffen, insbesondere um den aufgestauten Instandsetzungsbedarf abzubauen, ermächtigt die Verordnung den Reichsminister der Finanzen, für Instandsetzungsarbeiten an Wohngebäuden, für die Teilung von Wohnungen und für den Ausbau gewerblicher Räume zu Wohnungen Reichsbeihilfen zu gewähren. Dafür werden im ganzen 50 Millionen Mark zur Verfügung gestellt. Dadurch wird der Realbesitz gegen Wertminderung oder Zerfall geschützt und vor allen den kleineren und mittleren Betrieben Beschäftigungsgelegenheit gegeben. 2. Sozialpolitische Maßnahmen Im zweiten Teil der Verordnung wird die Regierung beauftragt, im Hinblick auf die gegenwärtige Not des deutschen Volkes zur Erhaltung der sozialen Fürsorge und zur Erleichterung von Wirtschaft und Finanzen die sozialen Einrichtungen zu vereinfachen und zu verbilligen. Die Reichsregserung wird zu diesem Zweck ermächtigt, auf bestimmten Gebieten das soziale Recht in seinen Formen und Grenzen so zu gestalten, wie der wirtschaftliche Notstand und das soziale Bedürfnis, wie das Gebot der Einfachheit und Sparsamkeit es erfordern. Das Mißtrauen, dem diese Ermächtigung von vornherein in der Oeffentlichkeit begegnete, ist nicht gerechtfertigt. Für die Richtung in der Sozialpolitik ist der Wille maßgebend, den der Herr Reichspräsident am 30. 8. in Neudeck kundgegeben hat:„Die Lebenshaltung der deutschen Arbeiterschaft soll gesichert und der soziale Gedanke gewahrt bleiben. Der„bewegliche“ Tarifvertrag er Tarifvertrag bleiht in seinen begrifflichen Merkmalen unberührt. Damit ist aber vereinbart eine gewisse Bewegungsfreiheit im räumlichen und beruflichen Geltungsbereiche, insbesondere mit Rücksicht auf das Schwergewicht der örtlichen Verhältnisse und die besonderen Bedürfnisse eines Gewerbezweiges, oder wegen des Notstandes in einem Betriebe. Der beweglich gestaltete Tarifvertrag kann unter Umständen selbst der Erhaltung und Vermehrung der Arbeitsplätze dienstbar gemacht werden. Auch die Arbeitslosenhilfe kann einfacher geregelt werden. Jedenfalls scheint die Dreiteilung der Unterstützung keine durch die Natur der Dinge auferlegte Notwendigkeit zu sein. Die erste Maßnahme verfolgt den Zweck, durch eine begrenzte Entlastung des Lohnkontos einen Anreiz zur Vermehrung der Arbeitsplätze und zur Einstellung von Arbeitslosen auszuüben. Voraussetzung ist, daß der Arbeitgeber die Belegschaftsziffer gegenüber ihrem Stande am 15. August oder gegenüber dem Durchschnitt der Monate Juni, Juli und August 1932 erhöht. Je größer diese Vermehrung ist, umso größer soll auch die Ermäßigung der tariflichen Löhne sein. Die Lohnermäßigung soll sich jedach nicht auf die ganze Entlohnung erstrecken, sondern auf die Vergütung für die 31. bi9 40. Wochenarbeitsstunde beschränkt sein, einmal, um dem Arbeitnehmer ein gewisses Mindesteinkommen zu garantieren, andererseits, um einen Anreiz zur Verkürzung der Arbeitszeit zu schaffen. bleiht in seinen, begriffWesen der Beschäftigungsprämien miads gehen.## Weich wird für die Gewährung ven Um Unterstützungsempfänger wieder zu Lohnempfängern zu machen, hat die Verordnung des Herrn Reichspräsidenten im Zusammenbang mit den Vorschriften über den nachlaß eine Beschäftigungsprämie ausgesetzt. Ein Arbeitgeber, der in dem Wirtschaftsplanjahr vom 1. Cktober 1932 bis 80. September 1983 im Durchschnitt eines Kalendervierteljahres mehr Arbeitnehmer beschäftigt ais im Durchschnitt der Monate Juni, Juli und August 1952, erhält für jeden Arbeitnehmer, den er über die frühere Bestandzahl hinaus einstellt und ein Vierteljahrlang beschäftigt, die Entschädigung von 100 Mark. Die Entschädigung wird nicht in bar gezahlt, sie wird durch Ausstellung eines Steuergutscheines mit einem entsprechenden Betrage gewährt. Eine solche Einstellung von feiernden Arbeitskräften kang mit der Steuerentrichtung insofern verglichen werden, als durch die Vermehrung der Belegschaft aus dem Kreise der Arbeitslosen die Unterstützung aus Stfentlichen Mitteln wegfällt der Haushalt der Versicherungsträger des Reichs, der Länder und Gemeinden von Ausgaben befreit wird, die über den Betrag der Prämien hinausgehen. Das Reich wird für die Gewährung von Beschäftigungsprämien 700 Millionen Mark bereitstellen. Für den Arbeitgeber bildet die Prämie einen starken Anreiz zur Vermehrung seiner Belegschaft und zur Steigerung der Produktion. Erhöht er z. B die Zahl der Beschäftigten um 25 v.., so erhält er auf dem Steuergutschein 5 bis 6 v. H. der Lohnsumme als Zuschuß. Werden die Mittel für die Beschäftigungsprämien ganz ausgeschöpft, dann haben im Planjahr 1982=38 etwa 1¾ Millionen Arbeiter und Angestellte durch wertschaffende Arbeit Brot verdent. Daß die Beschäftigungsprämie der Gefahr eines Rißbrauchs ausgesetzt ist, verkennt die Reichsregierung keineswegs. Sie wird aber in ausführenden und ergänzenden Vorschriften dem Mißbrauch zu begegnen wissen. Um des Zweckes willen und im Vertrauen auf den Erfolg der Maßnahmen glaubt die Reichsregierung, die Gefahr des Mißbrauchs in Kauf nehmen zu können. Weiteres Material über die Rotverordnung in der morgigen Rummer. Veranzwortlich Lur. Poltt!“, Handel#. J..: 8. Vouhl, Handel u. aulgemeinen Tell: Dr. Jakob Stöcker, Dortmund. Far Lokales und Provinzielles: Josef Wendof! Dortmund. Für Kunst und Wissenschaft: Dr. Julius Friedrich. Dortmund. Für den Sporttell: .: Josef Westdof“ Dettmund. Für Anzeigen und Reflamen: Verndard Stadte Torimund. Verliner Redation: Dr Rudoll Schas, Berlin=Cbarlottenburg Niebudrstraße 68 Zwei weitere Einzeimußnühmen Fie heutige Ausgabe anfaßt 14 Geiten Neben der großen Entlastung der Wirtschaft durch die Steuergutscheine sind noch zwei Einzelmaßnahmen Entlastung vorgesehen. P General=Anzeiger für Vortmund und dus gesamte tische Enbastricgeritt Dortmund, Dienstag, 6. September 1932. Nr. 246.(2. Blatt) PierRicho Peirerr! 1— 4. Die Parade des Potsdamer Stahlhelms, Flügelmann Prinz Eitel Friedrich, dritter Mann Prinz Oskar.— 5. Der Aufmarsch der SeldteSoldaten.— 6. Hoch weht die Flagge.. „Wo sich naht der Mackensen.....— Gayl.— 3. v. Papen macht shake-hands mit Düsterberg. 1. Ta-tf. Ta-ta.— 2. Mackensen begrüßt v. Nach dem essenereinthontenlng Gärungen im deutschen Zentrum Von besonderer Seite wird uns geschrieben: Wir leben in einer Zeit der Massenkundgebungen. Sie gehörten vor dem Kriege nicht zu den Alltäglichkeiten. Heute wundern wir uns nicht mehr darüber, wenn in Berlin auf dem Tempelhofer Feld 180000 uniformierte Stahlhelmer zum Parademarsch antreten und wenn aus Essen die „ Kunde kommt, daß auf dem Baldeneyer Berg □ P 2 5 0 0 0 0 k a t h o l i s c h e M ä n n e r u n d F r a u e n v o r d e m segnenden päpstlichen Nuntius die Knie beugten. Die Massenkundgebungen als Ausnahmeerscheinung verdienten vor dem Kriege Bedeutung und Beachtung. Da war es in erster Linie die Organisationen des Katholizismus, die in Deutschland auf diesem Gebiet vorangegangen sind. Hundertausende und Aberhunderttausende von Menschen wurden zu den Katholikentagen herangezogen. Diese Katholikentage aber trugen nicht nur(wie schon kürzlich in diesen Spalten erwähnt, d. Schriftl.) religiösen Charakter, sondern auch politischen. Sie wurden gewissermaßen Zentraltagungen zur Paroleausgabe des politischen Katholizismus in Deutschland.„us##.####n uns. und usde 8. Doch die Tatsache, daß man mehr und mehr die Katholikentage der Nachkriegszeit ihres politischen Charakters entkleidet hat, zeigt die Unsicherheit, die auch in diesem Kreis vorhanden ist, beweist, daß man von einem einigen politischen Katholizismus nicht mehr sprechen kann. So deutlich, wie in diesem Jahre in Essen, ist das allerdings noch niemals zum Ausdruck gekommen. Nicht nur ihres politischen Charakters, sondern auch jeglichen wirtschaftlichen und sozialen Charakters wurden die offiziellen Veranstaltungen des 71. Deutschen Katholikentages vom 81. August bis 4. September entkleidet— mit einer Ausnahme: In der Schlußversammlung hat der frühere Reichsarbeitsminister Dr. Brauns jede soziale und wirtschaftliche Diktatur mit deutlichen Worten abgelehnt. Das war aber während der vier Tage alles in dieser Hinsicht. Der Rechtsströmung im Katholizismus trug man äußerlich dadurch Rechnung, daß man zum ersten Male in der Nachkriegszeit die Reichsfarben in starkem Maße ausschaltete. Die beiden Ausstellungs. hallen, in denen die offiziellen Kundgebungen stattfanden, waren nur mit kirchlichen und örtlichen Fahnen geschmückt. Die schwarz=rotgoldene Fahne war nirgends zu sehen. Dasselbe gilt für die kirchliche Feier auf dem Baldeneyer Berg. Nur im städtischen Saalbau war in den Schmuck auch die schwarz=rot=goldene Flagge hineinbezogen. Man braucht das alles nicht zu überschätzen, man darf das aber auch nicht unterschätzen. Heute wird niemand mehr im Ernst abstreiten wollen, daß schon die Aufstellung des Tagungsprogramms hinter den Kulissen zu ernsthaften Konflikten geführt hat. Schließlich kann man nicht vier Tage lang das Thema„Christus in der Großstadt“ nur vom religiösen Standpunkt aus behandeln. Vielleicht kann man das politische Moment ausschalten, nicht aber das wirtschaftliche und soziale. Es gab Leute, die man auf dem Katholikentag nicht sah. Erwähnt seien nur zwei Persönlichkeiten aus der Arbeiterschaft: die Zentrumsabgeordneten Imbusch und Schlack, die sicherem Vernehmen nach bewußt ferngeblieben sind. Immer und überal! wurde nach Kompromissen gesucht und eine Kompromißlösung war es auch, daß man sowohl dem jetzigen Reichskanzler von Papen wie den früheren Reichskanzler Dr. Brüning nahelegte, von Essen fernzubleiben. Infolgedessen ist das Ergebnis der offiziellen Veranstaltung für die Beurteilung außerordentlich negativ. Um so interessanter aber waren die Dinge, die sich hinter den Kulissen abspielten. Die Führung war nur von dem einen einzigen Gedanken beseelt, nur nichts an die Oeffentlichkeit gelangen lassen! Es ist trotzdem sehr viel an die Oeffentlichkeit gelangt, und die Wirkung ist die, daß auch viele Katholikentagbesucher, soweit sie nicht zu den Mitläufern gehören, mit einem bitteren Nachgeschmack nach Hause gegangen sein dürfte. In einer Zeit, in der alles gärt, in einer Zeit, in der alles zur öffentlichen Aussprache und damit letzten Endes auch zur Bereinigung der Gegensätze drängt, in einer solchen Zeit ist es natürlich völlig verfehlt, die politischen Auseinandersetzungen im deutschen Katholizismus in den vier Wänden des kleinen Versammlungsraumes, zu dem nur ausgesiebte Persönlichkeiten zugelassen wurden, zu führen. Die Folge ist natürlich, daß Veröffentlichungen nicht zu vermeiden waren und der Kombinationsbildung nun Tür und Tor geöffnet wurden. Es ist nicht immer ganz leicht, das Falsche vom Richtigen unterscheiden zu können. Fest steht aber, daß die Richtlinien der Gruppe 9 der sogenannten Vertretertagung mit dem Thema„Der Großstädter als Staatsbürger“ so farblos wie möggehalten waren, so daß die Teilnehmer der chlossenen Versammlung im Städtischen Saalbau Bekanntgabe dieser Richtlinien genau so klug waren wie vorher. Zugegeben wurde lediglich von dem Leiter dieser Gruppe, daß Meinungsverschiedenheiten vorhanden waren und daß diese lebhaft gewesen sind. Schon die Tatsache aber, daß zum Leiter dieser Gruppe der Vertrauensmann Papens, Herr Emil Ritter, der vor einigen Monaten für wenige Tage Chefredakteur der„Germania“ von Papens Gnaden war, und daß selbst in diesem ausgesiebten Kreis hervorragende Zentrumspersönlichkeiten in den Verteidigungszustand gesetzt waren, beweisen, daß der rechtsstehende Katholizismus im Vormarsch begriffen ist. Er hat durch seine Vertreter in dieser Gruppe die Entpolitisierung der katholischen Verbände und das Recht auf politische Betätigung außerhalb des Zentrums gefordert. Es gab Sturm in diesem Kreis. und es bedurfte der ganzen Geschicklichkeit und Diplomatie, gewürzt mit dem aus dem Reichstag bekannten Humor des Prälaten Leicht, um ernsthafte Zusammenstöße zu vermeiden. Das kann man als feststehend ansehen, wobei es von untergeordneter Bedeutung ist, ob dieses oder jenes Port mehr oder weniger fiel. Wichtig ist, daß der Essener Oberstudienrat Dr. Schnippenkötter auf der Vertretertagung vom politischen Standpunkt aus zugegeben hat, daß sich mehr als die Hälfte aller deutschen Katholiken nicht mehr zum Zentrum bekennt. Auch die Führer des Katholikentages werden an dieser Tatsache in den nächsten Jahren nicht vorübergehen können, wobei sie auch allerdings berücksichtigen müßten, daß nur der kleinere Teil der Nichtzentrumswähler nach rechts abgeströmt ist. Wer den Kreis sah, der sich in Essen unter der Flagge des deutschnationalen Katholikenausschusses zusammenfand, wird zugeben müssen, daß es sich hier nur um exklusive Elemente handelt, die für eine Massenbewegung kaum in Frage kommen. Es müßte interessant sein, wenn man feststellen könnte, wie viele von den über 200000 Menschen, die am Sonntag auf den Baldeneyer Berg der kirchlichen Handlung beiwohnten, noch politisch Zentrum wählen. Für die Führer des Zentrums würde es wahrscheinlich ein sehr großes Erstaunen geben über das, was in Wirklichkeit ist. Das Problem der Regierungsbildung wurde selbstverständlich bei keiner der Veranstaltungen des Katholikentages auch nur gestreift mit Ausnahme der geschlossenen Versammlung des Augustinusvereins zur Pflege der Zentrumspresse. Wenn er sich auch Verein zur Pflege der katholischen Presse nennt, so ist doch nur die Zentrumspresse zugelassen. Dort hat sich allerdings der Zentrumsführer Joos sehr warm für eine Koalition mit den Nationalsozialisten eingesetzt und alles war auf die Kampfansage gegen die Richtung PapenBracht eingestellt. Aber auch darüber hinaus wurden natürlich in unzähligen Zirkeln und internen Besprechungen nur politische Probleme behandelt. Man kann das Ergebnis, das natürlich nicht ohne weiteres greifbar ist, nunmehr folgendermaßen zusammenfassen: Die Zentrumsführung ist entschieden entschlossen, auf eine Koalition mit den Nationalsozialisten hinzusteuern. Die Gründe sind inzwischen in der Oeffentlichkeit wiederholt erörtert worden. Es ist anzunehmen, daß Brüning in nächster Zeit etwas in den Hintergrund treten wird, dagegen wird voraussichtlich bei den künftigen Verhandlungen, soweit das Reich in Frage kommt, der württembergische Staatspräsident Dr. Bolz stärker hervortreten. Es gibt aber auch in den Kreisen der Fraktionen des Zentrums und der Bayrischen Volkspartei eine Reihe von Persönlichkeiten, die dieser Entwicklung mit größter Sorge entgegensehen und die Befürchtung hegen, daß das Zentrum unter Umständen das Schicksal der italienischen katholischen Partei, der Popolari, erleiden könnte. Auf der anderen Seite macht man demgegenüber geltend, daß die Partei der Popolari ein neues Gebilde war, das erst einige Jahre bestand und noch in keiner Weise fundiert gewesen sei. Nur so habe damals Mussolini diese junge katholische Partei in Italien an die Wand drücken können. Es sei ganz ausgeschlossen, daß dem Zentrum das passieren könnte. Daneben sind natürDer Krahz in Fellenet=Prozes Solidarische Haltung der Anwälte gegen die Richter Berlin, 5. September. Die gesamte Verteidigung im FelseneckProzeß, sowohl die der kommunistischen wie der nationalsozialistischen Angeklagten, hat gegen den Beschluß des Schwurgerichts, durch den der Felseneck=Prozeß aufgeflogen ist, Beschwerde beim Kammergericht erhoben mit der Begründung, daß es sich lediglich um einen Scheinbeschluß handele, dessen Motivierung an den Haaren herbeigezogen worden sei, um die Entscheidung des Kammergerichts im Falle des Rechtsanwalts Litten zu sabotieren. Gleichzeitig haben die Verteidiger um eine Besprechung beim Justizminister nachgesucht. Sie wenden sich ebenfalls mit einer langen Erklärung an die Oeffentlichkeit, in welcher sie die Begründung der beiden Richter, die ihre Funktion in diesem Prozeß niedergelegt haben, als nichtig bezeichnen und von der Justizverwaltung fordern, daß sie für schleunige Weiterführung des Prozesses Sorge trage. lich die volkskonservativen Kreise nicht zu unterschätzen, die mindestens eine Tolerierung, teilweise aber auch eine völlige Unterstützung des PapenKurses wünschen. So läßt sich zweierlei feststellen: Der innere Gewinn des Essener Katholikentages entsprach auch vom Stadtpunkt des religiösen Katholiken aus gesehen— auch darüber wurde ganz offen in Essen gesprochen— der äußeren Aufmachung, die mehr denn je eine glanzvolle Fassade darstellte. Weiter zeigten dem aufmerksamen Beobachter die verschiedensten Ereignisse und Vorkommnisse während der Essener Tagung, daß die Gärung im deutschen Katholizismus sogar noch stärker ist, als selbst die Pessimisten auf katholischer Seite befürchtet hatten. Eins nur kann man ohne Uebertreibung sagen, auch die katholische Bewegung in Deutschland steht nicht vor, sondern bereits in einer bedeutsamen Wende. C F LASTKRAPTVASEN für alle Zwece Auf Grund dreißigjähriger Erfahrung überiegene OMNTBUSSE Wirtschaftlichkeit und unerreichte Leistung im Betrieb in jeder Größe Ceneral -Vertretung: Büssing-NAO Motorwagen-Verkauf ALFRED BREUER, Dortmund, Dudenstraße 10. Fernrut Sammelnummer 25153. Piändeisteil des Derlmander Gelferar-Anreigers Berliner Montag-Börse Stürmische Hausse am Kenten- und Aktlenmart Rlesige Betellgung des Publkums Die bevorstehende Veröffentlichung der wirtschaftlichen Notverordnung der Reichsreglerung, Insbesondere aber die bevorsiehenden großen Aufträge der Reichsbahn verstärkten die Kaufneigung des Publikums bedeutend. Da den zahlreichen Käufen aus dem Inland und Ausland, die sich gleichmäßig auf den Renten- und den Aktienmarkt vertellten, kaum nennenswertes Angebot gegenüberstanden, kam es zu einer stürmischen Fortseisung der Haussebewegung. Es waren ungewöhnlich starke Kursbefestigungen zu verzeichnen, die bei einzelnen Papieren bis zu 7 F glngen. Sehr große Umsätze bei steigenden Kursen waren insbesondere in Kunstseidewerten und Montanaktien zu verzeichnen. Auch im welleren Verlauf ließ das Tempo in der Aufwärtsbewegung nicht nach, obwohl die Spekulation vielfach au Realisationen schritt. Die Börse schloß fast allgemein zu den höchsten Tageskursen bei allerdings etwas geringerem Geschäft. Am Geldmarkt Privatdiskont 4½* für beide Sichten, Tagesgeld 5% Am Rentenmarkt stürmische Hausse. Die Kurze zogen vereinzelt um—6 F an, vielfach mußten sie überhaupt gestrichen werden, da der bedeutenden Nachfrage überhaupt kein Angebot gegenüberstand. Besonders starke Steigerungen zeigten sich in Industrieobligationen. Pfandbriefe waren zum Tell bis zu 3 T höher, Stadtanleihen bis zu%. Man nannte: Aku 58½, AEG. 44½, J. P. Bemberg 68½, Dessauer Gas 95½, J. G. Farben 101, Gelsenkirchener 43%, Mannesmann 57, Phönix 29, Rheinische Stahlwerke 64¼, Siemens u. Halske 146, Schuckert 82, Stahltrust 22¼, Reichsbank 133½, Hapag 20, Norddeutscher Lloyd 20. Eine Entschließung des Vereins deutscher Eisengleßereien Der Verein deutscher Eisengießereien nahm auf seiner Hauptversammlung am 3. Septemnber in Goslar folgende Enlschliedung an:„Das Regierungsprogramm des Herrn Reichskanzlers von Papen hat die volle Zustimmung des Vereins deuischer Eisengiebereien gelunden und Freuce und Zuversicht im Kreise der Mitglieder ausgelöst. Aus den Ankündigungen des Reichskanzlers am 28. Ausust in Münster schöpft der V. D. E. die zuversichtliche Hofinung, daß in kürzester Frist Wege zur Iile für unsere uralte, einst blühende Industrie in ihrer heutigen beizgilellgzen„Hot selunden verden. Von der Deutschen Reichsbahn wird erwartet, dall sie die starke finanzielle Entlastung durch die Lausanner Ergebniase und das Regierungsprogramm der Reichsresierung alsbeld zu angemessener Erweilerung ihres Beschaflungsprosramms denutzt und den deutschen Ciellereien einen solchen Anteil daran zuweist, der der bezonderen Hotlage dieser Industrie serecht wird. im Rahmen des Regierungsprogramms erwartet der V. D.., daß auch Mittel und Wege gefunden werden, den klausbesitz als wichtigsten Arbeitgeber kür die ganre Fertisindustrie zu gründlicher Durchführung seiner Instandsetzungsarbeiten zu befähigen. Der V. D. E. hat mit Belriedigung davon Kenntnis genommen, dab die Reichsregierung sich demnächst an ört und Stelle von der besonderen Notlage in der Eisen- und Stahlwarenindustrie aberzeugen will. Er bittet die Reichsregierung schon jetzt, auch den Giebereien hierbei ihr besonderes Augenmerk zu schenken und einige, demnächst noch namhaft zu machende Betriebe zu besichligen sowie den Vortras seines Voraitzenden und der Geschäftsführer entgegenzunehmen. Vereinsleitung und Mitglieder des V. D. E. werden alle eisenen Kräfte daran seizen, mitzuhellen an dem so tatkräftig von der Reichsrezierung begonnenen Werk des Wiederaulbaues unserer Wirtschaft. Rahrchassesten 48, Beriaune Der Vorstand der Gesellschaft gibt bekannt, daß in der leizten Generalversammlung der Aufsichtsrat wie folgt gewählt worden ist: Bergwerksdirektor Bergassessor a. D. br.-ing. e. h. Ernst Brandi in Dortmund. Geh. Reg.Rat Dr. Dr. Hermann Altholl in Münzter 1.., Prolessor Franz Knipping in Darmstadt. Stadtbaudirektor Dr. Fritz Strehlow In Dortmund, Direktor Julius Grauenhorst in Castrop-Rauzel. Direktor Dr.-Ing. Bernhard Düttmann in Düsseldorf, Berswerksdircktor Bergassessor a. D. kleinrich Bomke in Dortmund und Oberbürgermeister Dr. Franz Bracht in Easen. Pesieriabrik schenerleis Akt-des, Scheuerfeld u. d. Sieg Die mit einem Aktienkapital von 540 000 M. arbeitende Gesellschalt hat, wie bereils kurz gemeldet, vor einigen Tagen die Zahlung eingestellt. Der Grund der Zahlungseinstellung ist in der Hauptsache durch Verluste durch starke Preisrückgänge entstanden. Eine Ueberschuldung soll, wie die Leitung mitteilt, nicht vorliegen. Mit der Aufstellung des Statuts ist der Treuhänder Hiellmuth Bachem in Köln deaultragt. Die Bilans 1930-31 schloß mit einem Verlust von 54 676 Mark. Termnunge mienuaten der Brute 1912 anigestellt von der Getreidebörse e.., zu Dertmund Dortmund, 5. Sept. Dieser Beschluß tritt am 8. September 1932 für alle von diesem Tage an abseschlossenen Geschäfte in Kraft und silt vorläufig bis zum 30. September 1932. Uebereinstimmend mit den rheinischen Börsen sind die Richtlinien wie lolgt aufgestellt: 1. Weizen: a) Weizen, gesund und trocken, mul ein Eigensewicht von 75—73½, ke haben; b) an Auswuchs, Besatz und Bruch sind zusammen 3 ½ zulässig; c) Weizen mit einem Eigengewicht unter 71 kg ist nicht lieferungslähig: d) wird Weizen zu einem höheren oder niedrigeren Eigensswicht, seliefert, so sind folgende Zuschläge oder Abröge für Mehr- oder Mindergewicht zu vergüten: bei einem Eigengewicht unter 75 kg: Weizen bis 741 ka 10 Plg. die 100 ks Abzug: die 74 kg 20 Pig.: dis 73 kg 35 Plg.; dis 73 bg 30 Plg.; die 72½ kg 70 big.; dis 72 kg 90 Pig.: dis 7 1½ kg 140 pig: dis 71 kg 200 Pig; bei einem Eigengewicht über 75 kg: Weizen dis zu 76 ks 7, Pig, die 100 ks Zuschlag: dis zu 76½ kg 15 pig.: die zu 77 kg 25 Plg.; dis zu 77 kg 35 Plg: dis zu 78 kg 50 Plg.; dis zu 787 ks 65 Plg.; dis zu 79 kg 80 plg. Eine Eigengewichtsvergötung über 79 kg hinaus findet nicht statt.— 2. Roggen: a) Roggen, sesund und trocken, mud ein Eigenzewicht von 70—71 ks und darf 2% Auswuche und Besat: haden. d) Roagen mit einem Eigengewicht unter 69 kg ist nicht lielerungsfähig, ebenso nicht, wenn Auswuchs und Besatz zusammen 3% übersteigen.— 3. lialer und Gerzte sind vorläulig keiner Regelung unterworien. Verschiebung des Endtermines für die Nacheichung der Rheinschiffe Nach Paragraph 18 der Eichordnung für Binnenschilfe vom 23. 3 1928 verlieren die nach den Eichordnungen für Rheinschiffe. Neckarschifle und für die Schille auf dem Dorimund-Emns-Kanal und auf den weaidenlschen Kanalen bisher ausgestellten Eichscheine am 1. Oktober 1932 ihre Gülligkeit für den Grenzverkehr. Im innerdeutschen Verkehr behalten die alten Eichscheine noch 10 Jahre nach ihrer Auslertigung Geltung. Da in den meisten Fallen der Verkehr Ober die Grenze in Frase kommt, hätten last sämtliche Rheinfahrzeuge nach den bestehenden Vorschrilten, die auf einer internationalen Eichkonvention deruhen, bis zum 1. Oktober nachseeicht werden mössen. Bei der ungeheuren Notlage in der Partikulierschiffahrt wire es den Schillern nicht möglich sewesen. die Kosten für die Nacheichung aufzubringen. Der PartikulierschiflerVerhand„Jus et Justitia“ hat deshalb an den Herrn Reichsverkehrzminister eine Eingabe gerichtet und ihn gebeten. im Einvernehmen mit den defeiligten Staaten den Termin für die Nacheichung hinauszuschieben. Auf diese Eingabe hin sind regierungsseitig die Verhandlungen mit den an dem Eichabkommen deteiligten Staaten aufgenommen worden, die nach neuerlicher Mitteilung des Herrn Ministers zu einem günstigen Ergebnis geführt haben. Der Herr Reichsverkehrsminister teilte dem Verband unter dem 31. August de. Ja. lolgender mit: „Die beteiligten ausländischen Rheinuferstaaten haben sich bieher dem Grunde nach einverstanden gezeist. auf des im Artikel 4 des Internationalen Uebereinkommens über die Eichung der Binnenschille vom 27 Nov. 1925 vorgeschene Recht der Nacheichung von Binnenschilfen, deren Eichschein vor mehr ele 10 Jahren ausgestellt ist. zu verrichten. Das Auswärtige Amt hat die französlsche Regierung, die die Formulierung des Abkommens übernommen hat, um Beschleunigung der Angelegenheit gebeten. Neue Konkurse Dertmund-Hürde, Maler- und Anstreichermeister Mathlas Weher. Gildenstrale 6. Erste Claubigerversammlung am 2. Jeptemder 1932, vormittage 10 Uhr. Kirn. Fa. We.be. Fa.Neuheiten, Gmbfl. Melgarten. Maschinenfabrik Carl Bönts, Komm. Gez., in Bramsche. Poderbera. Fa. Nies, Gubfl. in Liguidation. E Interkommunale Arbeitsteilung im Einzelhandel Spezialstudie in Essen, Düsseldort und Köln Von Dr. Paul Mahlbers Von jeher hat sich des Prinzip der Arbeitstellung als ein Mittel zur Leistungssteigerung durch Sperialisierung erwiesen. In der Industrie gibt es schon immer eine 1olokale oder resionale Gliederung der Produktion: durch jahrzehnte- oder jahrhundertelange Erfahrung vermag man bestimmte Artikel besonders hochwertig in gewissen Gegenden herzustellen. Es genügt an Bezeichnungen wie Bielefelder oder schlesisches Leinen, sächsisch-thdringische Kleiderstolfe, Aschener und. Lausitzer Tuche, sächsische und württembergische Trikotwaren, Chemnitzer Strümpfe, süddeutsche und westlälische Baumwollwaren usw. zu erinnern. Auch im Einzelhandel gibt es eine derartige Arbeitsteilung, eidt es Stätten, in denen destimmte Waren oder Qualitäten zu Spezialitäten entwickelt werden. Im Gegensatz zur Industrie sind aber bei der Entstehung derartiger Spezialkaufstäten oder Stadigesenden von besonderer Eigenart des Warenangebotes nicht die Produktionsbedingungen, sondern die Nachtrageverhältnisse, entscheidend. In Grod-Berlin wird beispielsweise in der Tauentzienstraßle oder am Kurfürstendamm eine andere Warenqualität geführt als in der Gegend um den Alexanderplatz oder an der Peripherie. Diese Entwicklung zur Bildung von besonderen Kaufgegenden, die ja schon immer mehr oder minder deutlich bestanden hat, hat nun im rheinischwestfälischen Industriebezirk eine in mancher Beziehung interessante und wegweisende Richtung genommen, sie hat zur Bildung von Spezialstädten und zu einem interkommunalen Verkehr im Einzelhandel geführt. Die Gegend. um die es sich hier handelt, reicht vom Ruhrkohlensiedlungsbezirk bis an den Rhein und am Rhein selbst hinauf bis Koblenz, hinab bis an die Grenze und im Westen bis nach Aachen hin. Dabei ist wesentlich, daß die hier spürbaren Unterschiede im speziellen Warenauldau unabhängig von der Aufnahmelähigkeit der lokalen MMärkte sind: sie werden vielmehr im Zuse einer groden Ordnungstendenz und an einigen Stelien sogar mit bewullter Beschränkuns herausgearbeitet. In fast allen Großstädten scheidet sich der Warenstandard im Verteilungsaulbau ganz deutlich und Auberlich erkennbar: im Osten liest die Arbeitsstadt und Stapelware, nach Westen zu die Handelsstadt, und daher ist dort auch die elegante Ware hauptsächlich zu finden. Auch in der Städtegruppierung, um dies sich hier handelt, im Rhein- und Ruhrbezirk, ist es nicht anders. Köln: Handelsstadt mit Internationalem Verkehr. Es gibt dort drei große Verteilungszentren: Essen. Düsseldorl., Köln. Davon stehen die beiden ersten auf dem gemeinsamen Sockel einer Industriebevölkerung mit angchänstem Handel. Köln sicht daneben und für sich. auf grarisch- katholischem Menschenvorkommen, reine Handelsstadt mit Patriziat: Platz und Gegend vor und um den Dom Vorplatz internationalen Reiseverkehrs. Köln und sein Verteilungsraum, rheinaul- und landeinwäris reichend bis Koblenz und Aachen, diesen Bezirk aber auch souverin beherrschend, und andererseits der DüsseldorkEssener Verteilungsraum haben keine Gemeinsamkeit miteinander: nicht umsonst läuft eine Sprachsrenze zwischen Köln und Düsseldorl, etwa in der Gegend von Benrath, hindurch. Es sind verschiedene Menschen, Regrille und Bedürinisse hier und dort: Köln für eich, Essen und Dösseldort im Verhältnis von„Spezialitäten“, an sich ebenso verschieden, aber, wie gezast, auf gemeinsamem Sockel stehend, als die beiden Brennpunkte einer Verteilungsellipse, deren Kurven das rechts- und linksrheinische Industriegebiet umiassen. Essen: die Stadt der Stapelware. Essen: als die östliche Stadt, die grobe Arbeitsstadt, ist die sperielle Stadt der Stapelware, für diese gesucht und für des ganze Industriegebiet ein Exportplatt. Schätrungen von sachverständiger Seite, deren Richtiskeit allerdings von anderer wieder in bezug auf die volle Höhe berweilelt wird, besagen, daß 60 Prozeni aller Einkäufe in Essen„Export“ sind, d. h. von Bewohnern der Dösseldort-Essener Verteilungsprovinz vorgenommen werden. Wenn man beispielsweise den Verkehr auf dem Essener Bahnhof beobachtet, s0 hat es steis den Anschein, es sei hier etwes Besonderes los; dabei kommt man nur zum Einkaulen. Hier, in der Siedt der Kleiderstoffe, der Konlektion und der Möbel, gcht nur Stapelware. Mit welchem klugen Bewußtsein und mit welcher überlesten Beschränkung diese Spezialität hier gerüchtet und der Ruf und die Kauflust hierfür durch Angebot anderer Ware nicht sestört wird, dafür gibt es ein gutes Beispiel: Eine Juwelierlirma wollie sich in Essen niederlassen und wönschte von der Stadtverwaltung einen Steuer- und Nietnachlaßl. Dafür versprach sie, ein Geschäft aufrumachen, wie Essen in der Art bisher noch keins schabt habe, und dadurch den Ruf sowie den tatzächlichen und den Propasandawert der betreffenden Straße und damit auch der Stadt zu erhöhen. Die Stadt lehnte aber ab und verwies darauf, daß für Geschäfte solcher besonders vornehmer Art Essen nicht der Platt zei: man rate oberhaupt. Abstand zu nehmen. Instinkt und Ueberlegung ist richtis: ein solches Geschält mul in Essen zugrunde schen und demit wäre keinem gedient. Kaulkraft ist genügend da, um ein solches Geschält zu tragen; aber wer in Essen oder im Essener Bezirk Bedarf an diesen Dingen hat, kauft sie nicht em Ort, sondern fährt nach Düsseldorl. Das Geschäft mit seinem auslergewöhnlichen Gesicht würe also nur eine Zeitlang die hierher gehörigen Käufermassen kopfscheu machen, vielleicht auch andere Geschäfte seiner Art herbeilocken, Stralle und Angebot beunruhigen und das bieher tragende spezifische Kundenvorkommen verscheuchen. Ein Kundenvorkommen, das mit seinem Geld- und Umsatz-Import sich bisher erhalten zu haben und sich weiter zu erhalten. für diese Stadt des Rohmaterials mit entsprechend hoher Erwerbslosenzifler von ausschlaggebender Bedeutung ist. Die Bedeutung Fssens als eine der wichtigsten Kaulstädte Westdeutschlands. beruht ja heute auf dem„Waren-Export“, und dieser ist ein Erlols der zielbewullen Lenkung seines Angebotsaufbaus und der Beschränkung auf die Spezialität. Für den höheren Aufwand Düsseldorf. Düsseldort dagegen ist als der westliche Platz die Sammelstelle aller entsprechenden Umsätze. Als 1n: Auztrieverwaltn#####. and el:#, un d Verfndsungetadt hat eie noch einen besonders konzt Terischen Einschlas. Das gibt die Grundlage ab für den Habitus der Bewohner und für die besonderen Aufgaben dieser Stadt in ihrem Bezirk. Man zieht sich dort sanz anders an, man treibt einen gröderen Aulwand an Kleidung, auch im Verhältnis zu dem im Grunde wohlhabenden Koln. Düsseldort ist die kier herausgebildete Form der West-Stadt eines Industriebesirke. Ea ist die Sammel- und Verteilungsstelle mondäner Erscheinungsmmittel. Geben in Köln beispielsweise Mäntel in einer Preislage von X Mark als bevorzugt, und hat eine Verkäulerin in der Konlektion einen Tagesumsats in der Höhe von Y Mark, so gilt für Düsseldorl: K+ 20 Mark, und 1+ 20 Prozent; von Essen gar nicht zu reden. Gewiß, Köln hat für sein Patrizist und den„Fremden von Distinktion“ ein paar Geschäfte von internationaler Eleganz, wie Dösseldort sie nicht hat: aber im ganzen bevorzugt die katholische Bevölkerung und der mehr bäuerliche Käufer von draußen andere Ware als eine Bevölkerung mit Indutsrie- und Boheme-Einschlag und ein Käulerzustrom aus dem mehr industriellen Menschenreservoir, wo das Geld lockerer eitzt Man kann auch zagen, daß in Köln die Kleiduns der Frau mehr den Ausschlag gibt, in Düsseldort mehr die des Typs der „Freundin“. Jedenlalss scht man aus dem ganzen Industriesebiet,— auch von Essen— zum Vergnügen und dabel zum Einkauf der besseren, teureren, mondäneren Dinge oder auch nur allein mit der Absicht des Einkaufs und zu dem sich wie von selbst ergebenden Verandgen nach Düsseldorf. Umgekehrt aber jährt man aus dem ganzen Industriegebiet zum bürgerlichen Einkauf serne nach Essen. Die Stadtverwaltung in Essen hat recht: wer wertvolle Gegenstände braucht, kauft sie in Düsseldorf. Damit verbindet man dann gewöhnlich das Frühstück in einem eleganten Hotel und später einen Bummel durch die Verandgungsstadt. So wird Düsseldorf auf ganz bestimmte Dinge spezialisiert. Daß im übrisen der Charakter der in Düsseldorf gekauften Ware zu einem aroßen Teil von dem von auben kommenden Käufer bestimmt wird, schl auch daraus hervor, daß dort Kleidung. Porzelan, Keramik, Gardinen usw., kurz alles Dinge der Repräsentation, etwa im Standard der Tauentzien-Straße gelührt werden. Lebensmittel aber entsprechend dem Standard Alexanderplatz. All das ist deutlich zu lesen aus den Zügen der diesbezüglichen Statistik. Bei Damenmänteln in den drei Preislagen von 30 bis 40., von 40 bis 60., von 60 bis 30 M. z. B. kann man rechnen: es werden verkauft in Köln: in der niedrigsten Gruppe 35%#4 in der mittleren Gruppe 39% in der höchsten Gruppe 25% in Düsseldort:.„„ 5 in der niedrigsten Gruppe 31% in der mittleren Gruppe 45% in der höchsten Gruppe 25% Bei Kleidern ist anzunehmen ein Umaatz in der niedrigsten Gruppe in Köln von 41%, in Düsseldorf von nur 34%, in der nächsthöheren aber in Düsseldort 237, in Köln nur. 21% Bei dem Verkauf von Konfektion irgendwelcher Art in Düsseldort und Köln und in Oberhausen und Hamborn, die für eine Art von Dillerenzlaldiagnose in Frage kommen, ereibt sich bei Annahme von rund K M. für den Durchschnittabon einer Kölner Verkäuferin in Konlektion: Köln, mit X M. Düsseldort mit K+.80 M. Oberhausen mit 4.—.35 M. Hamborn mit K—.43 Nl. Die gleichen Stellen berechnen für einen Gesamtumsatz eines Warenhauses in allen Abteilungen einen Durchschnittsbetrag pro Kassenzettel: F M. in Koln 7+.11 M. in Düsseldort V—.77 M. in llamdorn 7—.57 M. in Oberhausen Daraus ergibt sich außer der Bestätigung der Unterschiede überhaupt die Bestätigung der oben gemachten Feststellungen, daß die Konfektion und Dinge der Repräsentation in Düsseldorf der Tauentrenstraße enisprechen, alles andere aber dem Alezanderplatz. Der Durchschnittsmehrertrag in Düsseldorf ist nämlich schr viel geringer als der Mehrertrag in Koniektion allein. Des weiteren ergibt sich zahlenmälig das oben angedeutete unterschiedliche Verhältnis bei scheinbar gleichartigen Städten, von denen aber die eine arbeiterund die andere deamtenbetont ist. Während Oberhausen in unserer Liste in bezug auf Konfektion an dritter Sielle steht, steht es in bezug auf Totalumsatz an vierter und Hamdorn röckt vor. Oberhausen ist„beamienbetont“. aibt mehr für andere Dinge aus und weniger für Konfektion.— So steist uns aus der Statistik etwas vom Wesen des Berirks und seiner Bewohner hervor. StädtePsscholosie aus Verkaufszahlen. Verschieden wie die Waren sind übrigens auch die Wege, auf denen die Käufer in diese Spezialstädte des Westens kommen: in Essen ist am Bahnhof immer etwas los. in Dösseldorf dagegen ist hauptsschlich Samstag nachmittags starker Verkehr, aber nicht am Bahnhol, sondern auf den grolen Einfallstraden und der Könissallee, und zwar kommt das Publikum in seinen Wagen. Diese AuloKarawanen verursachen auch allmählich eine Verschiebuns der Kaufgegenden: der Hindenburgwall, früher unbeieht, wird heute ale grolle Einfallstraße vom linken Rheinuler her bald eine Warenstraße von gröller Bedeutuns und entsprechendem Aussehen werden. So sind die Verhältnisse in diesem Städtekompler des Westens in ständigem Fluß, und die Beobachtung dieser interessanten Entwicklung ist für den Einzelhandel im ganzen Reich aulschlufreich und bedeutungsvoll, weil man aus ihnen mancherlei Zukunfisgestaltungen erkennen kann. Viehmärkte Dortmunder Schlachtviehmarkt Dortmund, 5. Sept. Auftrieb: 1031 Stück Großlvich: 422 Kälber: 58 Schafe: 2906 Schweine. Marktverlauf: Großvich schleppend, kleiner Ueberstand: Kalber mittel, gerdumt: Schafe mittel, seräumt: Schweine schlecht, kleiner Ueberstand. Es wurden gezahlt für 50 kg lebendgewicht in RA.: Ochsen: Jüngere volleischige ausgemästete höchsten Schlachtwertes 30-—32; sonslige vollfleischige jöngere 28--30; fleischige 25—27.— Bullen: Vollfleischige oder ausgemästete 24—26: fleischige 21—23; gering senährte 17—20.— Kühe: Jüngere vollfleischige höchsten Schlachtwertes 29-31: sonstige vollfleischige oder ausgemästele. 25—28: fleischige 21—24; gering genährte 16—20.— Färsen(Kalbinnen): Volleischige aussemästete höchsten Schlachtwertes 30—33; volleischige 27—29: fleischige 23-—26.— Kälber: Beste Mast- und Sauskälber 46—48: mittlere Mast= und Sauskälber 37-45;, geringe Kalber 24-38.— Schale: Mittlere Masilämmer, Altere Masthammel und gut genährte Schale 28--33; fleischiges Schalvieb 23-21.— Schweine: Fettschweine über 300 Pid. Lbendgewicht 45-47: volleischise Schweine von ca. 240 bis 300 Pld. Lebendgewicht 44-47: volleischise Schweine von ca. 200—240 Pld. Lebendgewicht 43—47; volleischige Schweine von ca. 190—200 pild. Lebendgewicht 41—43, fleischige Schweine von cn. 120—100 Pld. Lebendgewicht 40—43; Sauen 35—42. Sanrer, Aeslnstreheeet: Eesen, 5. Sept. Auftrieb: 627 Stück Groflvich: 469 Kälder: 49 Schale: 2945 Schweine. Bezahlt wurden für 50 ks Lebendgewicht in RM.: Bullen: Vollfleischige ausscmästete 23—25; fleischige 21—22; gering genährte 18—20. — Kühe: Jüngere vollleischise höchsten Schlachtwertes 29-31: sonstige volleischige oder ausgemästete 25—28; fleischige 21—23; gering genährte 16—19.— Färsen: Vollfleischige ausgemästete höchsten Schlachtwertes 32-34: vollleischige 29-31; fleischige 24—27.— Fresser: Madig genährtes Jungvieh 18—22.— Kälber: Doppellender bester Mast 60—70; dezte Mast= und Saugkälber 47—31: mittlere Mast- und Sauakälber 39-46; geringe Kälder 30—35.— Schafe: Mastlämmer und jünsere Masthammel(Weidepast) 31—BB: mitlere Mastlämmer. Altere Masthammel und gut genährte Schale 26—28: fleischiges Schafvieh 20—25; gering genährtes Schafvieh 15-17.— Schweine: Vollleischige Schweine von ca. 240—-300 Pfd. Lebendgewicht 46—16; vollfleischige Schweine von ca. 200-210 Pld. Lebendgewicht 46—43: volleischige Schweine von ca. 160—200 Pfa 12. bendgewicht 42—43: fleischige Schweine von ca. 120—160 Pld. Ledendgewicht 40—41: Jauen 31—40.— Marktverlauf: Großvieb und Schafe ruhis. kalber iebheff. Schgeine schlecht, Ochsen gegen der bebes Schlachtsteser vering aufsstrieben. Kölner Schlachtviehmarkt Koia, 8. Sept, Austried= 1209 Stack Grobricht 857 Kälder; 95 Schale: 4905 Schweine. Berahlt wurden für 30 ka Lebendgewicht in R3l.: Ochsen: Volifleischige ausgemästete höchsten Schlachtwertes a) jüngere 34-77. 33 ülers., eguse, Allelichion 2) Hagere-6; Jängere volllleischise höchsten mestete 20.2a.— Piagnise volleischige oder ausgevolleischige höchsten Schlachtwertes 30—80; sonstige vollleischige oder ausgemöstete 25—29; fleischige 20—24; gering genährte 14—18. I— Farsen: Volleischige ausgemästete höchsten Schlachtwertes 32—35; vollfleischige 25—30.— Fresser: Mälig genährtes Jungvieh 20—26.— Kälber: Doppellender bester Mast 60—70: beste Mast- und Saugkälber 30—55: mittlere Mast- und Sauskälber 40—48; geringe Kälber 30—38.— Schafe: Mastlämmer und jöngere Masthammel(Weidemast) 30—33; mittlere Mastlämmer, Allere Masthammel und gut senährte Schale 24-28.— Schweine: Fettschweine über 300 Pld. Lebendgewicht 42—46; vollleischige Schweine von ca. 240—300 Pld. Lebendgewicht 42-47: vollleischige Schweine von ca. 200—240 Pid. Labendgewicht 42-47; vollfleischige Schweine von ca. 160—200 Pld. Lebendgewicht 40—45: fleischige Schweine von ca. 120—160 Pld. Lebendgewicht 38—42: Jauen 34—41.— Marktverlaut: Sroßrieh beste Tiere sych höher bezahlt, lebhaft, Kilber iebhall, Schafe ruhis, Schweine schlecht. Husumer Marktbericht Husum, 5. Sept. Die Zufuhr zu den schleswig-holstelnischen Ferkel- und Jungschweinemärkten betrug in voriger Woche etwa 7800 Stück. Der Ilandel war fangeam. Es bedangen:—4 Wochen alte Ferkel —7 M.—8 Wochen alte Ferkel—9., über 8 Wochen alte Ferkel-11 M. das Stück. Nach Lebendsewicht bedangen: beste Ferkel 28—30 Pfg., mittlere 26—28 Plg., geringere 25—26 Plg. das Plund.— Fette Schweine dedansch: beste Ware 39-40 Plg., mittlere 38—39 Pig., geringere 30—34 Plg., Sanen je nach(ôte 30—36 Plg, das Plund Lebendgewicht. Grödere Sendungen gingen nach Hamburs und weiter nach dem Söden, im ganzen eiwa 5300 Schweine. Getreide Mansusgur aun Heterangen Aur Gewralse, Kleie und Saaten Hamburg, 5. Sept. Weizen: Manitoba 1 schw..80: Sept..95; Okt..05; Manitode II schw..70; Jept..70: Okt.80; Harcwinter I Gult Sept..17½: Rasals 30 ka Sept.=Okt..40: Barusao 30 ke Jept.=Okt..35: Bahie 30 ks Sept.-Okt. 5,.42½: Sochrussen 78 ka Sept..30.— Gerzte: Donaugerste 61-62 ks Sept..97: Russengerste 62.43 ks Sept.=Okt..07½.— Roggen: Südrussen 72.73 kg Sept. .10; Nov..12/.— Mgia: La Plata achw..87/e; Jevi. .90: Okt..25; Donau=Callox achw..87;, Lept..87: Sddrussen Okt.-Nov..90,— Hiafer: Plate Unclippec 46-47 ks Sept,.30: Plata Clipped 31-32 ks Sept..67.— Weizenkleie: Pollards Sepf..05: Bran schw..90: Sept. .85.— Leinsaat: La Plate Sept.,.30: Okt..32½: Ririnussaat Sept.-Okt. 12/10; Bomday Leinsast Sept.=Okt. 41%. Argentinische Getreide-Notierungen Bucges Aires. Rosarie, 5 Sept. Buenos hires: Weizen: Sept..15 40.20: Okt. 7/21 40.13; Nov..22 40.17.— Mais: Sept..00 40.14: Okt..17 40.13: Nov..26 40.14. Hlater: Jept..70 40.10.— Leinsaat: Jept. 10.31 40.33: Okt. 10.30 40.37. Nov. 10.08-10.35. Tengenr: sest.— Rosario(nur Schlubkurze): Weizen: Sept..10 40.23: Okt. .00 40.15.— Mais: Levt../85. 10.13: Okt..05 0 15.— Leinsaat: Japt. 10.10 40.25; Okt. 10.25 40,.20. In Papierpeso per 100 Kllo. Liverpoeler Getreidekunse und HchlNetierungen „ 14-3188-4,., Spt, Weizen(100 Id.): Ott. 50ß 41½: 925, 248„ 11½; Nürs 3st0, x1% Tendenr: zieig.— Nichl(200 lb.): Liverpool Straichte 22.-29 0: London Weizenmchl 20-47 41%. Preiss in Schllling und Penca. Berliner Produktenbörse Berlin, 5. Sept. Märk Weizen 76 kg ab Statiog 210 bis 212: märk Rossen 71.72 kg ab Station 162-161: Gerste ab Station: Braugerste 175—186; Futier= und Industrieserste 165-172: märk., Ilaler ab Stalion 139—144: Weizenmnehl 25—30.40: Rogsenmehl 22-24.25; Weizenkleie 9 70 bis 10.20; Rogsenkleie.25—.75: Viktoriarbsen 21—24: Futtererbsen 14—17; Wicken 17—20; Leinkuchen 10.30—10.50; Erdnufkuchen ab Hamburg 11.50: Erdnulmehl ab llamburg 11.70: Trockenschnitzel-.40; extrahiertes Sopabohnenschrot ab Hamburg 11: dito, ab Steitin 11.70: Speisekartollein weile.20—.30: Odenwälder, blaue.30—.40: rundo gelbe.40-.60; lange gelbe.70—.90. Allgemeine Tendenz: abseschwächt. Nanberger Kasensdok- Terais Borse Amtliche Preise für Hevea-Plantagen-Kautschuk Preise: RM, per Kllo.— Kontraktmenge: 1000 Kilo. Ramburg, 5. Hept. Jan: Briel.46½, Geld.45; Fedr.: 047/, Gela.46%; Marz: Brief.45¾, Geld.47; Jon.Narr: Briel.47. Geld.46½: Apri: Brief.80, Geld .47½: Mai: Brief.51⅛, Geld.48%: Juni: Briel.52½. Geld.50: April-Juni: Brief.51⅛, Geld.48½: Juli: Brief .52½, Geld.51½; August: Brief.53%, Geld 0,.51½; Sept.: Brief.43¼. Geld.41½; Okt.: Brief.43%, Geld .41½: Nov.: Brief.45. Geld.42½; Der.: Priel.45, Geld.43½; Okt.-Dez.: Brief.45, Geld.42½.— Tendenz: lest. Hamburger Warenmarkt Hamburg, 5. Sept. Braail-Kalfees: Riokalfees werden weiter unverändert angeboten. Santosollerten jehlen. Die Nachtrage auch am Locomarkt ist schr ruhig, Locopreise unverändert.— Gewaschene Kallees: Inlolge fehlenden Angebots und Brasiikallees zeist der Konsum für preiswerte gewaschene Kallcesorten vermehrtes Interesse. Die Locopreise versichen sich ab heute nur für gewachene Kallees. Salvador 52-80; Guatemala 52-92; Costa Rica 60—115: Maragogpppe 70—120 per 50 kg.— Schmal:: Tendenz: stetig, Preise unverändert. Mantunger Paectertenate Vaiteruere. Hamburg. 5. Sept. Jan.: Brief.40. Geld.25: Febr: Brief.50, Geld.40; Märr: Brief.70, Geld.60: April: Briof.80, Geld.70; Mai: Brief.85, Geld.70: Juni: Brief.95, Geld.30: Juli: Briel.10, Geld 6,.90: Ausust: Brief.20, Geld.00; Lept.: Briek.25, Geld.65; Okt.: Brief.00, Geld.75: Nov: Briek.15, Geld.90; Dez.: Brief.25. Geld.15. Tendenr: behauptet.— Kotierungen in RM. für 30 ka Weilzucker netto, einschl. Sack, frei Seeschillseite Hamburg. Wastiaturger Packerterzain Keidterunge Magdeburg, 5. Sept. Jan.: Brief.40. Geld.20: Febr.: Brief.50, Geld.35; März: Brief.70, Geld.65; Mai: Briel.00, Geld.80; Lept.: Brief.00, Geld.65; Okt.: Brief.05, Geld.80; Lov.: Briel.20, Geld.95: Der.: Brief.25. Geld.10. Tendenz: ruhig.— Notierungen in RM. für 50 kg Weibzucker netto, einschl. Sack, frei Seeschillseite Hamburg. Magdeburger Zucker-Notierungen Magdeburg, 5. Sept. Gemahl. Mehlis Sept. 32.80 bis 32.85. Tendenz: ruhig.— Notierungen in RM. für 50 kg Weilzucker(einschl. M..50 für Sack und M..25 Verbrauchssteuer) brutio für netto ab Fabrik-Verladestelle Magdeburg und Umgebung, bei Mengen von mindestens 200 Zentnern. Dulsburg-Ruhrorter Schifferbörse Duleburg-Ruhrort, 5. Sept. Die Woche eröffnete an der Börse für die Kohlenfahrt zum Oberrhein weiter in schr schwacher Haltung. Die Kohlenkontorsverteilungen an die Bedertien, sind Immer noch schr gering und wird, da die Firmen auch nicht ausreichend Beschäftigung för ihren eigenen Raum haben, der Markt hierdurch noch weiter belastel. Auch von Abschlössen unter der Hand hört man nichts mehr. In Eisenpartien blieben die Charterungen such nur sehr gering, wohl sind wieder einige Kalladungen für Holland auf der Basis der Kohlenfracht für Rotterdam vergeben worden. Einzelne Kohlenladungen für Paris wurden ebenfalle verschifft. Das Hollandgeschäft war allerdings heute sehr unbefriedigend. Inssesamt wurden nur vier Reisen vergeben, das Kohlengeschäft liel wieder ganz aus. Auch nach Belsien blieben die Verfrachtungen gering. Man zahlte alte Sätze ab Rhein-Ruhrhäfen nach Rotterdam.35—.60, nach Antwerpen-Gent.90, nach s Gravenhage.10, nach Brüssel .30 und nach Lottich.50., ab Rhein-Herne-Kanal nach Antwerpen-Gent ebenfalls unverändert.05, nach Brüssel .45 und nach Lüttich.70 M. einschl. Schleppen. Am Schleppmarkt ersaben sich heute keine Veränderungen. Man notierte die Schlepplöhne wieder ab RheinRuhrhäfen nach St. Coar mit.54, nach Mainz-GustavsWeiter West, bedeckt Nord, Nedel Sodost, hell Still. Nebel West, hell Südwest, bedeckt Jöchost, Zebel Südost, hell Süd, bedeckt Süd, bedeckt West, bedechkt Südost, bedecht Elbewasserstände Hamburg, 5. Sept. Dresden—.77: Wittenbers 41.00; Magdeburg-.27, Tanzermünde-.95. Oderwasserstände Steitin, 5. Sept. Normalwasserstand.63; Pegelbaumbrücke.35; Küstrin.31. Temperatur +413 +15 +18 +11 + 10 + 9 +2 +is + 13 + 10 +13 Die amerikanischen Kursfunhmeldungen dallen heute anz. Telegr. Auszahlung am 5. September 1932 Reichsbankdiskont 5 T.— Reichsbank Lombardssts#####. elenungen der Banmaltrnhchins hn Dunn uch denr belingngen der Goue Bremen, den 5. September. Preisnotlerungen für Metalle Berlin, den 5. September, Del- bollo Elektrolytkupfler(wireb.) promnt eil Iemburg. Breinen oder Rotterdem........ Berliner Metalle Orig.-Hlôtten-Aluminium 98. 99 7 1. Blöck Walz od Drahibarren Original-Hloten-Aluminium in Walz oder Drahtbarren. Reinnickel 98. M T...... Antimon Reaulus....... Silber in Barren cn. 900 f. ke.. Gold, Freiverkehr per 10 ar.. Platin, Freiverkehr per 1 ar.. ener uir Ar e Vorige ur 199 350 —990 401—43½ Bue 9 100 104 350 37—39 40-45 Hamburg, den 5. September. Silber(ca. 900 fein) Pr. 4. Zink(lldttenroh).... Zink(umgeschmolzen) per Januer..... per Februar..... per Mürz...... per Aorü.....: per Nai...... ver Juni...... per Juli per August per Sepiember per Oktober por Javember der Dezember .... ::: elesr (Standard: Brief 4134 33½ 241 43 45 46 2 48 250 231 35 236 237 236 240 Geld 915 25 236 238 239 240 242 243 44 230 231 32 234 * 4½ 8 955 512 567• 9 57 4 5 5134 325 52¾ 93 53½ 4 4½ 55½ 5814 8913 * 1½4 31½4 512 52½ London, den 5. September. Poies dür 190 be God....... Silber, prompt....... „ do. auf Lieferung.... Kupfer, per Kasse..... " per 3 Monate..... " Elektrolvi.. " Besi Jelecied..... " Strons Sbeeis..... Zinn, per Kasse...... per 3 Monate: Blei.....„nahe Sichten ...: entfernte Sichten Zink......, nahe Zichlen ...: antfernte Sichten de 1814 1836 351/1—-3896 35 /12. 857 38 36¾ 37¼— 36½ 1333-134 155„135½ 13% 13½½ 152 15 11/10 Berliner Börsenbericht vom 5. September 1932 aberic u. erom. 8 Satr uns aseuegeen. Disch Abis kl. u. er „ a. k. 67 Reichsenleibe.. Founganleihe 13 Berl lipo.R. 11 dite R 15 83 dito kom. Obl. R 16 825 do. R. 6 8% Pr. Cir..Pl. Br 28 7% dito 26 4½% Ligu. 6. Pl. Br 33 Pr. Ci. B. G. Km 26 37„„ 2 Disch. Wert An 32 dito 35 grobe 72 Reichssnleihe 92 Siaatsanl 25 72 Sieslsanl 11 Folge 8 2 P L. Renienbenk "„ Renten-Gold Disch. Wertd Anl 35 12 Schutzgebiet dachener Siadianleihe 42 Dreuc Stadtanleihe 57 Hamd. Hpp.„Benk vibri F. 6. 11.2 D. K 4% Rogs. Rid R—8 32 dito R—6 32 dito" R—2 62 1. G. Fard=Rond= 38 Pr. Bad Kred Gold 32 Pr.Zenir Ra Coldpf 32 Pr. Ld. Plhr. R.—6 52 Pr. Zir Roggendri. 82 Pr. Gold Pld Em 41 74 dito Em 42 62 dito Em.33 62 dito Em.19 33 Pr. Rossenwerle 58 Rd.=Rain=Don Gold 12 Rogs-Reuid—11 32 dito— R 12 52 Weatf. Kohle 1933 3% Zuckerdank(Jold 88 Schlesw=Llolst 24 32 4„. 30 8% D.Start Pl. R 22 82 dito 25 22 dio„ 24 75 dito 25/27 75 dito 25 Verkehrswerte A G.., Verkehrswerte Berm.-Eiberf Strabend. Rachum(jelsenkirchen Disch, Reichsbahn.. Ilembura Pakett... llamdurg Jock... lianse Dempl.... Nordd Lioyd.... Bankwerte Bank 4 Eicktr Werte Bank 7 Brauinduetrie Berl. Hyp.-Benk Beri. Ilandelsgesellch Comm= u. Privatbank Darm. u. Nationalbank Disch Ansiedigs-Bank " Zentralb.-Kr. 81 " HIpo.Bank Deutsch-Bank u Disko Dresdener Rank, neue Der Rodenkreditbank Rhein H1pp.-Bank Reichsb abgest. neue Anleibe.... Wesld Bodenkr.-Bank Versichergs.-Aklien Aachen Münchener Aachen Röckversicher Allianz-Versicherung Allianz Stulig. Lebens Berlinische Feuer.. Colonie Feuer... Glackdscher... Kölner(lagel.... Leipsiger Feuer... Industrieaktien Accumulatoren à K O..... à E G. Aschaffenburger Zellst. Augsb.-Nornb. M.. Baroper Walzwerk.. Basali.....: 1. P Bembers.... Jul. Berger.... Bergmann K.... Braunk u Brikeit.. Bremer Vulkan... Bremer Wolle.... Buderus..... Busch-Lödenscheid Cchem Buckeu... Chem. Gelsenkirchen Lontl-Couschaue... Daimler Moloren.. Deusauer Gas.... Deutsch Erdel... " Kabel.... Linoleum... Dortmd Akt.-Braverei " Pilier.. Uinion Desseld Dietrich Br.: Höfel Nr... Dickerb& Widm... Dynamit Nobel... Eintracht Braunk... Eickira Lielerung Elekir Licht u Kraft Fachweller Bergy, Fahlberg List& Ca. 1 G. Parbenind... Fein-Jule-Spinn. Beldm. Lapier... Pelien& Coislesume Ford Mator Comp... Gelsenk. Bergw... Germanie Portland.. Gerresheimer Cies Glacd Wollinduss. Glasmagufaktl Schelke Gebr. Gosdhart Den. Th. Goldschm. Görlitzer Waggon llachetbel Draht llamd E) Werke: Hlammmersen.. lierburg Eisen u. Br " Wien Gummi Harnener B iligers Verzinkerei Ilirach Kupler.. llach& Tielben llgeach.—... lichenlobe Werke luberius Braunk. Loren: Ilulschenr. lIse Berabau Kalwerke Ascheral. Klöcknerwerke Kölach Walzeng.. Körting(iebr.... KOppersbusch& S. Lahmever u Ca... Laurehotte.. Lindles Elsmasch. .öclenacheich Nei... Nannesm Werke Mansfeld Beraben.. Wiag....: Mimass 40..... Minimoz...... Hölheim Bergw... Mbser Brauerei... Ockine Stahlw.. Orenstein& Kcppai Phöniz Rerabau.. „" Braunkoble Eeivphonwerte—. Reichelbräu Rbein Braunkahlen " Spiegelelas „ Hahlwerke " Kelkwerke.. " Jorengstolt.. " Siadl.... Roisersw..... Sachsenw.... Sleselbrauerei... Schüchtermann... Schultheiß- Patrend. Schweimer Fiaen.. Flei: Leand... Fuchfahr dachen.. Ver Chem Charld. " Dt Nchesg " Glanpet Flbert Stahlwerke Mauerm Helsentirch Weaital Praht Knnfer Wicksler Brauerei Pitener Guslstahl Kelonlalwerte Diert. Oatatrike G. Leu=(inines„„ Ostafrike Ed.-4. Schantung 46.. Chavi.. Diech Petroleum S. 9. 05 4034 1063 13 723 40 25 9034 39 116 37½ 555 19314 181 90 9714 90 911 171½ 6914 915 95 25 65 401, 33 1874 6 95 4 73½ 9199 934, 77 223 101½ Kupfer (grib Cathod.) Brief Geld Vorge Heutige ls 18½5 58 3179 377/- 37½ 39-40 1 134¾-155 156¼— 156½ 13 1/8 4% 15½ 15½ 7. A. 5 395 95½4 444 26% 1 1026 5 93 135 109½ 394 — 15 541 224 3i½ 170 61 5 35 5 2 130 15714 111 85 5 5 95 än 9 S