In Vereine. Beendigung stand. sommen und tragen. Inn. ändereien. mn Kirche Castrop ge dereien, re nach abgezogene n, sollen am 6. Juni d.., § 4 Uhr, rselbst für die Daus beit zur Verpachtun ozu Pachtlustige si# ni 1885. Vorstand Verkauf 13. ds. Mts gs 5 Uhr, selse guten ver merweise gegen Creh aufen. Versammlut in Sodingen. ni 1885. schulte=Alstede. chfeine Blau * #&m Schmibt. 1. Fabe bei Profi. Leube Artängen g an der chirurg. es=Hospitals in Bo Dortmund Kisber: uund —4, Sonnlags 8— Kung Wp. 123, 1 Tr „„„ Ansseigert Amtliches Grgan für den Landgerichtsbezirk Vortmund. Redaktion, Druck und Verlag *s Wahrheit.— Gerechtigkeit.— Gemeinwohl. von Ph. Culdart in Castrop. gm Ericheim Nitwochs und Sansags Ar0. 44. vierteljährlich in der Expedtion 1 Mar Mark 1,10.— Illustr. Blätter und kasel aurt, dirch Boten 50 Pig. Politische Aebersicht. Deutschland. Die Abreise des Kaisers nach Ems am nächsten Samstag gilt jetzt als sicher. An Stelle des Kaisers wird demnächst der Kronprinz das sogenannte Schrippenfest in Potsdam abhalten. Noch im Laufe dieses Monats wird die Präkonisation des Bischofs von Ermland, Dr. Philipp Krementz, zum Erzbischofe von Köln erfolgen. Wie aus der in Braunsberg erscheinenden„Ermländ. Ztg.“ vom 9. ds. M. zu ersehen ist, hatte Dr. Krementz geglaubt, Alles ausbieten zu müssen, um eine namentlich gegenwärtig„so schwere und verantwortliche Bürde“ wie das Erzbisthum Köln abzulehnen. Der„Weser=Ztg.“ meldet man von Berlin:„Dem Vernehmen nach will der von mittelstaatlicher Seite vorbereitete Gegenantrag zu dem Antrage Preußens die Regierung des Herzogs von Cumberland in Braunschweig mit Rücksicht auf den thatsächlich zwischen Preußen und dem Herzog bestehenden Kriegszustand für unzulässig erklären. Die Berufung auf den Artikel 76 der Reichsverfassung sei nicht erforderlich.“ In Sigmaringen ist am Sonnabend unter zahlreicher Betheiligung die Leiche des Fürsten Anton von Hohenzollern beigesetzt worden. Nach dem feierlichen Trauergottesdienst in der Stadtkirche setzte sich der Leichenzug nach der Familien= gruft in Bewegung. Unmittelbar hinter dem Sarg schritt der deutsche Kronprinz, neben ihm Prinz Leopold von Hohenzollern und König Karl von Rumänien, sodann folgten der Großherzog von Baden, Herzog von Anhalt, Prinz Wilhelm von Württemberg, Fürst von Fürstenberg und die übrigen fürstlichen Personen. Der Kronprinz hatte sofort nach seiner Ankunft einen Kranz am Sarg des Fürsten niedergelegt. Auch die Königinzvon Sachsen und Herzog Georg waren anwesend. Das Börsensteuergesetz ist unterm 11. d. amtlich publizirt worden. Der„Frankf. Ztg.“ wird in der braunschweigischen Angelegenheit geschrieben:„Der Justizausschuß des Bundesraths hat bis jetzt noch keine Sitzung zur Berathung der braunschweigischen Angelegenheit abgehalten. Die Erledigung scheint sich also noch länger zu verzögern, unzweifelhaft deshalb, weil die Stellungnahme zum preußischen Antrage den einzelnen Regierungen doch mehr Kopfzerbrechen macht, als man anfangs annahm. Daß mehreren von den Einzelstaaten der preußische Antrag sehr zuwider ist, unterliegt keinem Zweifel, wohl aber fehlt es an Entschlossenheit die Opposition offen zur Geltung zu bringen. Wie es heißt, bemüht man sich, den Antrag mit einer anderen Motivirung zur Annahme zu bringen. Man darf auf das Resultat dieser Bemühungen gespannt sein. Sollte z. B. der Beschluß hauptsächlich auf den angeblich zwischen Preußen und dem Herzog von Cumberland Samstag, 13. Juni 1885. noch bestehenden Kriegszustand gestützt werden, so wäre dadurch nicht ausgeschlossen, daß nach Beseitigung dieses Kriegszustandes der Herzog die Thronfolge antreten könnte. Damit wäre auch formell das Legitimitätsprinzip gerettet. Es scheint von einigen Seiten nach einem derartigen Ausweg gesucht zu werden. Zu der Schwurgerichtsverhandlung gegen den Schuhmachergesellen Lieske, den muthmaßlichen Mörder des Polizeiraths Dr. Rumpff, werden außerordentliche Vorsichtsmaßregeln getroffen. In der Nähe des Angeklagten und unter den Zuschauern werden zahlreiche Schutzmannsposten vertheilt sein. Auf der Straße wird Militär das Schwurgerichtsgebäude vor anarchistischen Handstrichen zu bewahren haben. Das Anklagematerial wird vollkommen geheim gehalten; verschiedene Berichterstatter wurden mit ihren Gesuchen um Einsichtnahme der Akten behufs Anfertigung von Zeitungsberichten abschlägig beschieden. Die englischen Fischer haben sich aufs neue eine große Ueberschreitung ihrer Rechte zu Schulden kommen lassen. Der Aviso„Pommerania“, welcher am Sonnabend wieder in See ging, stieß bei Norderney am Nachmittage desselben Tags auf eine große Anzahl englischer Fischkutter, in deren Begleitung sich ein Dampfer befand, die innerhalb der deutschen Grenze ihre Netze ausgeworfen hatten. Dem Aviso gelang es, zwei der Fahrzeuge abzuschneiden. Eines derselben entkam dadurch, daß es seine Masten kappte und das Weite suchte, während der Kutter„Pet“ aus London eingefangen und in der Nacht zum Sonntag in Wilhelmshafen eingeschleppt wurde. Der Kapitän wurde sofort in Haft genommen und das Fischgeräth des Fahrzeugs konfiszirt. In Zukunft soll die„Pommerania“ stets von einem größeren Schleppdampfer begleitet werden, welche etwaige eingefangene Fischer=Fahrzeuge nach Wilhelmshafen zu bugsiren hat, während der Aviso ständig auf seiner Station verbleibt. Es ist zu erwarten, daß diese nun schon durch Jahre hindurch sich wiederholenden Exzesse der englischen Fischer der Regierung zu energischen Schritten Veranlassung geben. England. Die Nachricht von der Ermordung des Emirs Abdur= rahman von Afghanistan wird von London aus als unwahr bezeichnet. Ein Kurier mit einer Mittheilung des englischen Kabinetts an die Königin ist von London nach Balmoral abgegangen. Derselbe wird mit der Antwort der Königin am Freitag zurückerwartet. Dem„Standard“ zufolge hat sich der Premierminister Mr. Gladstone nach Balmoral begeben, um der Königin die Entlassung des Kabinetts zu unterbreiten. Ueber die Zusammensetzung des neuen Kabinetts liegen noch keine näheren Angaben vor. Wie es heißt, würde Salisbury das Portefeuille des Auswärtigen übernehmen, außerdem werden Insertions=Gebühr: für die einspaltige Zeile oder deren Raum 10 Pfennige. #eclamen per Zeile 30 Psennige. 11. Jahrg. 2) In Angst und Noth. Erzählung von cf (Nachdr. verb.) Verschiedene Umstände bewogen den Priester noch längere Zeit in dem Hause der Trauer zu verweilen. Seinen Begleiter hatte er schon früher entlassen, er selbst gedachte sich zuerst zur Kirche und von da nach seiner Wohnung zu begeben. Beim Betreten des Kirchhofes bemerkte er sofort die beiden dort anwesenoen Personen. Was hatte das zu bedeuten, um diese Zeit auf dem Friedhofe? Er beschloß die Sache näher zu untersuchen. In demselben Moment, als Eli ihren Pfarrer erkannte, erkannte dieser auch sein Pfarrkind und erschrak heftig über ihr Aussehen. „Elisabeth, Du hier, um diese Zeit,“ sagte er überrascht, und nähertretend fuhr er fort:„Du hast geweint, was ist denn vorgefallen, Kind, sprich doch!“ Noch immer schwieg Eli. Ihre Augen ruhten in namenlosem Schmerze auf den Pfarrer. Der Pfarrer, welcher Eli als sein gutes, beständig heiteres Pfarrkind kannte, konnte sich ihr jetziges Wesen nicht erklären, daß sie aber unter einem schweren Kummer leide, schien ihm sicher. „Mein Gott, wie Du aussiehst, Kind, vertraue mir Deinen Kummer an, vielleicht kann ich Dir helfen.“ „Niemand kann mir helfen,“ sagte Eli leise.„Es gibt keine Hülfe für mich auf der ganzen Welt.“ Wieder rannen die Thränen über ihre Wangen. „Du darfst die Hoffnung nicht verlieren, Kind, und wenn Dir die Menschen wirklich nicht helfen können, dann wird ein festes Gottvertrauen es Dir möglich machen, alles geduldig zu ertragen, was Dich bedrückt. Wenn Du mir Deinen Kummer mittheilen darfst, so thue es, sollte ich Dir auch nicht helfen können, Linderung kann ich Dir doch vielleicht verschaffen und ich will Dir so gerne beistehen.“ Kurze Zeit schien Eli nachzudenken, dann sagte sie entHlossen:.., 9. anmmtreng, Eig follen 5. „Ja, ich will ihnen aues anvertrauen. Sie sollen das schaurige Gespenst kennen lernen, mit welchem ich nun schon die ganze Nacht gerungen habe.“ Während sie dem Priester mit zitternder, oft von Schluchzen unterbrochener Stimme, ihre Noth anvertraute, setzte sich der Blödsinnige wieder auf seinen alten Platz. Erschüttert hörte der Priester ihr zu, und als sie geendet, stand er ihr einen Augenblick in Gedanken versunken, stumm gegenüber, dann sagte er mit bewegter Stimme: „Deine Lage ist nach unserem menschlichen Ermessen schwierig und traurig. Nur zu leicht könntest Du an die Gerechtigkeit Deines Gottes verzweifeln. Ich bitte Dich, thue das nicht, halte fest an Deinen Gott, wende Dich an ihn in Deinem Kummer und sollte er dann die Leiden und Prüfungen, welche Dir vielleicht bevorstehen, nicht von Dir nehmen, dann wird er Dir Kraft verleihen, alles in Geduld zu er: tragen. Wir sind ja doch nicht im Stande, die Wege unseres Gottes zu begreifen. Oft ruht seine eine Hand schwer auf uns, während die andere unsere Hülfe schon vorbereitet und wenn er uns wirklich den Kelch der Trübsal bis zur Neige austrinken läßt, dann will unser Gott auch damit nur unser Bestes. Meine Tochter, vertraue auf Gott, bete zu ihm um Ergebung in seinen Willen, um Linderung Deiner Noth, nur er allein kann hier helfend eingreifen, nur er allein kann die Wolken zerstreuen, die Deine Zukunft verdüstern. Wenn uns Deine Zukunft auch noch so finster und unheilbringend zu sein scheint, wenn wir auch keine Möglichkeit für Dich sehen, um Deinem Unglücke zu entrinnen, wenn Du auch zagend meinst, Du müßtest zusammenbrechen unter der Schwere der Dir bevorstehenden Leiden, der Lenker des Weltalls und des Geschickes jeder einzelnen Person kann Dich retten; tausend Mittel und Wege stehen ihm zu Gebote, um das anscheinend Unvermeidliche zu verhindern. Mit Gott und im Glauben an eine ewige Vergeltung vermag der Mensch alle Bitterkeiten dieser Welt zu überwinden, ohne Gott kann er aber nur so lange bestehen, als Glück und Wohlergehen seine Gesellschafter Churchill und Northcote als Mitglieder des neu zu bildenden Kabinetts genannt. Der„Evening=Standard“ erklärt sich zur Mittheilung ermächtigt, daß, falls die Königin die Konservativen(Tories) zur Regierung berufen sollte, die Führer der Partei bereit sein werden, das Kabinett zu bilden. Türkei. Die Provenienzen aus den spanischen Mittelmeerhäfen werden einer strengen Anwendung des Cholera=Reglements von 1867 unterworfen. Aegypten. Mehr als 11 000 Flüchtlinge sind aus Khartum und Berber in Dongola eingetroffen. Dieselben sagen, der Mahdi erlaube den ägyptischen Gefangenen, sich fortzubegeben. Senaar halte sich gut und sei noch immer gut verproviantirt. Locales und * Castrop, 12. Juni. Das Schützenfest verspricht ein rechtes Volksfest zu werden, denn die Betheiligung ist so allgemein wie noch nie. Die Listen wiesen gestern bereits über 350 eingeschriebene Schützen auf und noch sind viele Meldungen zu erwarten. Mittwoch Abend, wo das Bataillon auf dem Marktplatz angetreten war, wurden die Kompagnien eingetheilt und auch noch ein wenig geübt. Die nächste Uebung findet Sonntag Abend statt. Der Antritt zu dieser Uebung erfolgt um 6 Uhr auf dem Marktplatze und ist pünktliches und zahlreiches Erscheinen dringend nothwendig, da die aktiven Schützen an den Festtagen doch nicht wie die Hampelmänner durcheinander laufen können. Als Festtage sind der 25. und 26. Juli bestimmt. Die Musik ist bereits engagirt und wird von der schnell beliebt gewordenen städtischen Kapelle aus Bochum unter Leitung ihres Dirigenten Herrn Küttner ausgeführt. Die Gewehre sind Herrn Stellmachermeister Ulff in Obercastrop in Auftrag gegeben, den Scheibenstand übernimmt Herr Witte aus Henrichenburg. Der Vogel ist bereits von einem Dortmunder Holzbildhauer geliefert. Scepter, Reichsapfel und Krone sollen Prämien bilden, welche mit einer silbernen Medaille belohnt werden. Ein Schießplatz ist schon bestimmt, vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung. Gegenwärtig ist der Vorstand mit Erledigung der Zeltfrage beschäftigt. Alles nimmt seinen guten Fortgang, so daß ein Schützenfest zu erwarten steht, wie es die alten Deutschen gefeiert haben. — Gerichtliche Entscheidung wegen Unfallentschädigung eines Arbeiters. Dem Zimmergesellen Hohmann in Frankfurt flog auf der Arbeit ein Stahlsplitter ins Auge. Sein Meister war mit 8000 Mark bei der Züricher Gesellschaft für seine Arbeiter versichert. Als der Mann aus der ärztlichen Behandlung entlassen wurde, wurde ihm bemerkt, daß, wenn er den geringsten Schmerz fühle, er in die Klinik kommen solle, weil die Heilung noch nicht abgeschlossen sei. Dazu stellte er mit seinem Arbeitgeber eine Quittung aus, wonach er gegen Zahlung von 164 Mark auf alle Ansprüche, die er auf Grund der Versicherung an die Gesellschaft haben könnte, verzichtete. Nach einigen Monaten stellten sich in der That wieder Schmerzen ein und schließlich mußte das Auge entfernt werden. Nun beansprucht er wegen verminderter Arbeitsfähigkeit von der Züricher Versicherungs=Gesellschaft eine lebenslängliche Rente von jährlich 205 Mark. Auf die Klage sind, verscheuchen aber Unglück und Noth die Begleiter seiner früheren Tage, grinst ihm das Elend ins Gesicht, dann ist es vorbei mit seiner selbstbewußten moralischen Kraft. Der Mensch im Unglücke, ohne Glauben an Gott und eine ewige Vergeltung ist zu allem fähig, sein rücksichtsloses Handeln, einzig und allein geleitet von seiner vorwiegend schlechten Natur, maht ihn sehr bald zum Schrecken seiner Mitmenschen. Doch Kind, mit Dir ist es anders, Du hast ja im Glücke Deinen Glauben nicht verloren, um so weniger darfst Du ihn jetzt verlieren, wo es Gott gefällt, Prüfungen über Dich zu schicken. Vertraue auf Gott, thue, was Dir Dein Gewissen als Pflicht vorschreibt und es wird Ruhe bei Dir einkehren. Wenn Du des Zuspruches bedarfst, wenn Du das Bedürfniß fühlst, bei einem Freunde Trost zu suchen, dann komme zu mir, Dein alter grauer Pfarrer wird stets Dein Freund bleiben, wenn Du schwach werden solltest, wird er Dich stützen, er wird Dir zur Seite stehen, so lange ihm Gott das Leben schenkt. Und nun, gute Nacht, meine Tochter, gehe getrost nach Hause, ich werde Deiner nicht vergessen.“ Die Gestalt des greisen Priesters zitterte, als er jetzt seinem Pfarrkinde die Hand zum Abschiede bot. Das theilnehmende Wesen und die treuen Ermahnungen des Priesters hatten eine wohlthuende Ruhe bei Eli hervorgebracht, den thränenumflorten Blick auf das milde Antlitz des Priesters gerichtet, legte sie ihre Hand in dessen Rechte. Der Mond trat jetzt hinter den Wolken hervor und beleuchtete die einsame Gruppe auf dem Friedhofe zu Castrop. Da stand der würdige Priestergreis, mit Gewalt die Thränen zurückdrängend, welche fremde Noth hervorgerufen hatte. Er drängte sie zurück, um sein Pfarrkind nicht noch trauriger zu stimmen, nur das Zucken seines Mundes verrieth seine Bewegung. Vor ihm stand Eli, ein Bild des entsetzlichen Kampfes, der in ihr ausgetobt. Ihre Augen ruhten dankbar und doch ängstlich auf den Priester, als ob sie fürchte, auch diese Stütze zu verlieren. Etwas abseits auf einem Grabhügel saß der Blödsinnige, bot die Gesellschaft ihm noch am Morgen der Verhandlung zum Ausgleiche vergeblich 1000 Mark. Das Gericht aber wies den Kläger ab, weil er schon gegen eine Vergleichssumme auf alle Ansprüche verzichtet habe und weil er nicht innerhalb der 6 Monate, als er merkte, daß es mit seinem Auge schlimm werde und dessen Sehkraft abnehme, die Gesellschaft davon benachrichtigt habe, sondern erst nach sieben Monaten. — Das Reichsversicherungsamt hat auf Grund des Gesetzes vom 21. Mai 1885, betreffend die Unfallversicherung der im Transportgewerbe beschäftigten Arbeiter, die Frist für die Anmeldung bis zum 20. Juli d. J. einschließlich festgesetzt. Die Anmeldepflicht erstreckt sich auf den gewerbsmäßigen Fährbetrieb, den gewerbsmäßigen Speditions=, Speicher= und Kellereibetrieb, den Gewerbebetrieb der Güterpacker, Güterlader, Schaffner, Bracker, Wäger, Messer, Schauer und Stauer, den Gewerbebetrieb des Schiffsziehens(Treidelei), endlich auf folgende Betriebe, sofern deren Verwaltung nicht vom Reich oder von einem Bundesstaat für Reichs=, bezw. Staatsrechnung geführt wird: den Betrieb der Eisenbahnverwaltungen einschließlich der Bauten, welche von diesen Verwaltungen für eigene Rechnung ausgeführt werden, den Baggereibetrieb, den Binnenschifffahrts=, Flößerei, Prahmund Fährbetrieb. — Um den kleinen Meistern, welche nur wenige Gesellen oder Gehülfen beschäftigen, die Wohlthaten einer billigen und zuverlässigen Unfallversicherung zuzuwenden, ist in dem Unfallgesetz bestimmt worden, daß durch Statut den Meistern die Befugniß verliehen werden kann, sich selbst gegen die Folgen von Betriebsunfällen zu versichern. Wer die Betriebsverhältnisse kennt, weiß, daß gerade die kleinen Meister denselben Gefahren ausgesetzt sind, wie ihre Gesellen und Gehülfen und daß sie auch zumeist nicht in solchen Vermögensverhältnissen sich befinden, um von selbst gegen die Folgen eines schweren Unfalls gesichert zu sein. Das Reichsversicherungsamt hat deshalb mit Recht Werth darauf gelegt, daß eine diesbezeügliche Bestimmung in die einzelnen Statuten der neuen Berufsgenossenschaften aufgenommen werde. — Die Leser werden mit Vergnügen hören, daß wir für dieses Jahr einer lästigen Qual überhoben geblieben sind; in Norddeutschland ist die gesetzliche Frist zum Torfbrennen in diesen Tagen abgelaufen; wir haben mithin den bekannten Moorrauch nicht mehr zu erwarten. Vor der Strafkammer zu Dortmund stand der erst 21 Jahre alte Bergmann Friedr. Reinert aus Holthausen, schon zweimal wegen Körperverletzung mit 1½2 Jahr bezw. 2 Monaten Gefängniß vorbestraft.. Derselbe arbeitete zuletzt auf der Zeche Mont=Cenis als Anschäger unter Tage. Am 26. März d. J. forderte er während der Arbeitszeit von dem kurz vorber neu eingetretenen Obersteiger Grafen Lohnerhöhung. Der letztere sagte ihm solche nicht zu und fuhr dann zu Tage. Einige Zeit nachher stand plötzlich die Förderung still, der hiervon benachrichtigte Obersteiger fuhr wieder ein und erfuhr nun hier, daß Reinert die Arbeit eingestellt hatte. Er gebot demselben sofort auszufahren und Nachmittags seine Abkehr zu holen. Er kam jedoch erst am andern Morgen zurück, trieb sich erst am Schachte herum und kam dann, nachdem er dort durch den Obersteiger gewaltsam entfernt worden, in die Schreibstube des letzteren, wo er seine Abkehr forderte. Der Obersteiger, der augenblicklich mit einem andern Bergmann beschäftigt war, bemerkte, er solle einen Augenblick draußen warten. Diese Bemerkung beantwortete R. damit, daß er mit seinem schweren Kugelstock auf den Tisch schlug und die sofortige Ausstellung seines Abkehrscheins verlangte. Als er nun aufgefordert wurde, das Zimmer zu verlassen, griff er den Obersteiger an und holte zu einem wuchtigen Schlage mit dem umgedrehten Stock auf den Kopf des Obersteigers aus. Das Herbeispringen von zwei anderen Beamten, von denen ihm einer den Stock entriß, verhütete zufrieden mit der Wirkung, die des Priesters Anwesenheit bei seiner Herrin hervorgebracht. „Ich danke Ihnen, Hochwürden, wenden sie sich doch niemals von mir, o, bleiben Sie mir Freund, was auch kommen mag, flehte Eli. „Ich bleibe Dir Freund, so lange ich lebe. Jetzt gehe heim, Elisabeth, gehe zu Deinem Vater.“ Er wandte sich ab und schritt der Kirche zu. Seine eigene Bewegung machte es ihm unmöglich, noch weiter zu sprechen. „Gott, ich danke Dir," flüsterte Eli, als der Priester in der Kirche verschwunden.„Ich stehe nicht mehr so allein und verlassen meinem Kummer gegenüber. Noch einmal sank sie an dem Grabe ihrer Mutter auf die Knie nieder und betete, betete aus dem tiessten Grunde ihres Herzens. Nach einiger Zeit erhob sie sich und sagte zu dem Blödsinnigen:„Komm', Georg, wir wollen nach Hause gehen.“ Der Blödsinnige nickte. Beide verließen Castrop und schlugen den Weg nach ihrem Heimathsorte ein. Eli kannte diesen Weg auf Schritt und Tritt, deshalb achtete sie nicht auf ihn, sondern ging, in Ruhe über ihre Lage nachdenkend, weiter. Alles war still, nur der unheimliche Schrei der Eule war dann und wann zu hören. Eine ziemliche Strecke hatten die beiden zurückgelegt, als Eli plötzlich stehen blieb. Es war ihr, als ob sie sich auf einem falschen Weg befinde. Prüfend betrachtete sie die Gegenstände in ihrer Nähe, diese waren ihr unbekannt, sie wurde ängstlich und als sie jetzt versuchte, sich wieder zurecht zu finden, war ihr Erkennungsvermögen vollständig verwirrt, alle Gegenstände zeigten sich ihr in fantastischer Größe und Form. „Georg, weißt Du, wo wir hier sind und wohin wir gehen müssen, um nach Hause zu kommen?“ wandte sie sich dann an den Blödsinnigen. Der Blödsinnige strengte sich an, um den Sinn der Worte seiner Herrin zu erfassen. „Unser Haus, Georg, wo ist es,“ wiederholte Eli. die Vollendung einer schweren Verletzung, und es gelang, den R. vor die Thür zu bringen. Gleich nachher aber drang er von neuem ein, einen Revolver schußfertig in der Hand und sofort fuhr auch schon dem Obersteiger eine Kugel in die rechte Schulter. Ehe ein zweiter Schuß nachfolgte, gelang es, den R. wieder hinauszubringen. Die Kugel war glücklicherweise auf dem Knochen abgeprallt, sodaß der Obersteiger nur eine verhältnißmäßig geringe Verletzung davon getragen hatte. Jetzt erging sich R. noch in der Zertrümmerung einer Anzahl Fensterscheiben, womit er auch schon vorher seine Ankunft angekündigt hatte, schoß dann zum Beweise, daß er noch Muth genug besitze, eine Kugel in die Luft und entfernte sich Der Gensdarm Kortkamp traf ihn Abends in Begleitung seines Bruders auf der Straße nach Herne und bewirkte dort seine Verhaftung. Hierbei ergab sich, daß sein Bruder jetzt den Revolver trug, er dagegen mit einem mit gehackten Blei geladenen Doppelpistol bewaffnet war. Der Angeklagte schützte Nothwehr vor, jedoch erachtete der Gerichtshof ihn für schuldig und belegte ihn mit einer Strafe von 5 Jahren Gefängniß und wegen des Schusses, den er nachträglich noch in die Luft abgefeuert, mit 5 Mark Gelostrafe. Das Feuerwehr=Verbandsfest in Bielefeld hat mit einem Defizit abgeschlossen. Infolge des ungünstigen Wetters der beiden Festtage, hat die Kasse nur eine Einnahme von 2052,75 Mark gehabt, während sich die Ausgaben ganz erheblich höher stellen. Es müssen also die Garantiefonds eintreten. Eines empörenden Verbrechens beschuldigt man einen in der Winkelstraße in Hagen wohnenden Fabrikarbeiter D. und dessen Ehefrau. Das Ehepaar war vor 6 Wochen von Remscheid dorthin verzogen und brachte außer einem jüngeren einen 3½jährigen Knaben mit, welcher durch sein krankhaftes verkommenes Aussehen das Mitleid aller, welche ihn sahen, erregte. Nur D. und Frau, deren außerehelich geborenes Kind der kleine Lazarus war, standen stumpf und gleichgültig an dem Krankenlager des Kindes. Die Lieblosigkeit? ging so weit, daß das Kind trotz seines bedauernswerthen Zustandes arg mißhandelt und ohne Erquickung gelassen wurde, wenn es nach einem Trunk Wasser flehte. Man hatte gesehen, wie das arme Kind, um seinen Durst zu löschen, von seinem Lager aus den Kopf mühsam nach dem eben begossenen Blumentopf auf dem Fensterbrett wendete und lechzend das schmutzige stehende Wasser schlürfte. Endlich, nach vielem Drängen der Nachbarn, dem Kinde doch ärztliche Hilfe zukommen zu lassen, verfügte sich D. zu einem durch Krankheit ans Haus gefesselten Arzt. Er gab an, sein Kind leide an allgemeiner Körperschwäche und Diarrhöe, worauf ihm der betreffende Arzt ein Rezept ausschrieb. Nach einigen Tagen fand sich D. wiederum bei dem Arzt mit der Anzeige vom Tode des Knaben ein, worauf der Arzt einen Todtenschein ausstellte. Bevor jedoch das Begräbniß des Kindes erfolgte, machten die Nachbarn bei der Polizeibehörde die Anzeige, wonach das Ehepaar durch Vorenthaltung von Speise und Trank und durch Mißhandlung den Tod des Kindes herbeigeführt haben soll. Die Polizei inhibierte das Begräbniß und wurde seitens der Staatsanwaltschaft die Obduktion der Leiche angeordnet, welche am 4. d. M. stattgefunden hat. Der abnorm kleine, abgemagerte Körper des Kindes zeigt am Rücken, Schulterblatt und im Gesicht die Spuren arger Mißhandlungen. Aus jedem Gliedertheil des kleinen Todten starrt Elend und Hunger. Von dem noch nicht bekannten Resultat der Obduktion wird es nun abhängen, ob für die Staatsanwaltschaft genügendes Material zur Erhebung der Klage gegen die Eltern vorliegt. Der Postgehülfe H. Sauerwald aus Menden ist von dem Schwurgericht zu Hagen zu 2 Jahren Gefängniß verurtheilt worden; der Angeklagte hat im Ganzen 13 Unterschlagungen begangen, doch ist die Postkasse nicht geschädigt worden, da der fehlende Gesammtbetrag von ca. 400 Mark Der Blödsinnige verstand sie jetzt, sein geistloses Auge musterte hastig die Umgebung, dann sagte er, traurig mit dem Kopfe schüttelnd:„Georg weiß nicht. Nach kurzer Zeit blieb Eli in rathloser Angst stehen, dann beschloß sie aufs Geradewohl weiter zu gehen. Vielleicht war ihr der Zufall günstig und ließ sie irgend Jemand antreffen, der im Stande war, ihr den richtigen Weg anzugeben, oder aber sie kam selber unbewußt in ihrem Heimathsdorfe an. Vergebliches Hoffen. Je weiter sie ging, desto unklarer wurden ihre Begriffe, desto fremder die Gegend. Kein Weg oder Pfad leitete noch ihre Schritte, über sumpfige Wiesengründe und kahle Ländereien irrte sie dahin. Riesige Hecken und unbegreiflich hohes Strauchwerk versperrten dann und wann die Richtung. Einzelne kahle Z äume streckten ihr drohend die nackten Aeste entgegen und ein paar Irrlichter zogen höhnend an ihr vorüber. Um dieselbe Zeit als Eli verirrt in Nacht und Grauen sich vergebens abmühte, um ihre Heimath zu erreichen, saß ihr Vater, von beängstigenden Vorstellungen gepuält, neben seinem Lager, welches er noch nicht berührt, und knieend auf den Stufen des Altars in der Kirche zu Castrop betete ein silberhaariger Greis für seine Pfarrkinder. Noch immer strebte Eli weiter, aber die mühsame, beschwerliche Wanderung hatte ihre Kraft beinahe erschöpft. Unter großer Anstrengung hatte sie eine mit gewaltigen Bäumen bestandene Anhöhe erstiegen, noch ein paar Schritte und ein schwarzer, Verderben bringender Abgrund starrte ihr entgegen. Schaudernd trat sie ein paar Schritte zurück, es wurde ihr klar, daß ein Weiterwandern nicht allein nutzlos sei, sondern auch gefährlich für ihr Leben werden könne. Sie beschloß, auf der Stelle, wo sie sich befand, den Anbruch des Tages zu erwarten, um mit seiner Hülfe die Heimath wieder zu erreichen. Müde setzte sie sich auf einen in der Nähe liegenden Baumstamm nieder, während sich der Blödsinnige in einiger Entfernung auf den vorspringenden Wurzeln eines gewaltigen Baumes zusammenkauerte. durch die von dem Angeklagten gestellte Kaution gedeckt ist. Welchen Grund aber hatte der junge Mann für seine Unkerschlagungen? Er bekam 60 Mark(!) Gehalt, hatte für seine Uniform 30 Mark zu bezahlen, konnte diese Ausgabe von 60 Mark Gehalt natürlich nicht bestreiten und vergriff sich an der Kasse. Um den Betrag zu ersetzen, mußte er eine neue Fälschung begehen und diese zog wiederum eine neue nach sich und so ging es fort bis zur Entdeckung. Dem früheren Direktor des städtischen Waisenhauses zu Elberfeld, Karl Voß, ist vom Kaiser der Rest der Strafe in Gnaden erlassen worden. Eine Familie, welche seit einigen Tagen vor dem Rathhause in Lennep kampirte, weil kein Mensch in der ganzen Stadt sie als Miether aufnehmen wollte, zog jüngst Morgens von Lennep nach Radevormwald, um, eine angeblich dort gefundene Wohnung zu beziehen. Sie führte eine Bescheinigung des Lenneper Bürgermeisters mit sich, daß dieser für die jährliche Miethe von 75 Mark aufkommen werde. Als sie am Ziele angekommen, stellte es sich heraus, daß die vermeintliche Wohnung gar nicht vorhanden war. Der Fuhrmann setzte nun die Leute mit Sack und Pack ab und so liegen denn die Armen, welche ein sehr bewegtes Leben hinter sich haben, im Chausseegraben und wissen nicht, wohin. Der Fuhrmann weigerte sich auch, sie wieder mit nach Lennep zu nehmen, weil er nur für die Hinfahrt bezahlt bekommen hat. Der erste Mann der Frau war Advokat, ihr zweiter Steuerexecutor und ihr jetziger 72jähriger dritter Mann hat schon 30 Jahre im Zuchthaus gesessen. ! Am 6. d. Mts., Nachmittags gegen 5 Uhr, wurde der Ort Gummersbach und Umgegend während eines heftigen Gewitters durch einen furchtbaren Knall erschreckt. Fenster und Thüren sprangen auf und verwundert schauten sich die Bewohner nach der Ursache dieser Erscheinung um. Bald nachher traf die telegraphische Meldung ein, daß ein Pulverschuppen in der Nähe des Dorfes Hülsenbusch in die Luft geflogen war. Die Verwüstungen waren entsetzlich. Von dem Gebäude war keine Spur mehr zu sehen. Aufgewühlte Erde, entwurzelte und zerbrochene Bäume bezeichnen die Stelle und gewähren einen traurigen Anblick. Noch in weiterer Umgebung ist der Boden mit Laub und Zweigen bedeckt; schwere Steine und Holzbalken waren noch in größerer Entfernung zu finden. In dem Dorfe Hülsenbusch und den Höfen Birnbaum und Apfelbaum, Rodt und Umgegend sind viele Gebäude beschädigt. An der Kirche zu Hülsenbusch sind alle Fensterscheiben zertrümmert, das Schulhaus und mehrere andere Gebäude haben außer den Fenstern auch Theile vom Dachwerk verloren; selbst in tiefer gelegenen gewölbten Kellern hatte der Luftdruck alles durcheinander geworfen. Ungefähr zwölf Menschen sind mehr oder weniger schwer verletzt, umgekommen ist niemand. Das aufgeschlagene Gebäude gehörte der Firma Funke und Schürenberg in Essen und wurde vor zwei Jahren errichtet. Die Umwohner hatten zu jener Zeit Einspruch gegen die gefährliche Nachbarschaft erhoben, waren jedoch abgewiesen. Vor einigen Tagen traf die sogenannte„Behrends Kamerun=Zulu=Truppe“, in Castans Panoptikum in Köln ein. Wie die Bekanntmachung besagt, befinden sich dabei: die Tochter des Königs Ketschwayo, die Prinzessin Amazula mit ihrem Kinde, sowie der Häuptling Jacomo mit zwei Kriegern, welch letztere an dem Kriege bei Issamluwhama theilgenommen haben sollen. Als sehr interessant werden die Waffenübungen, Tänze, das Feuermachen durch Reiben von Hölzern, ferner die verschiedenen Sammlungen geschildert, die die Zulus mit sich führen. Die kupferfarbene Prinzessin soll an manchen Orten auf die Herzen der jungen Männerwelt einen tiefen Eindruck gemacht haben. In Breslau machte ein biederer Handwerker derselben allen Ernstes einen schriftlichen Heirathsantrag. „Gott gebe, daß mein Vater meine Abwesenheit nicht bemerkt, er würde sich zu sehr um mich ängstigen, aber ich kann nicht zu ihm, so gern ich auch möchte, flüsterte Eli. Alles war still.— Doch was war das? Sie glaubte den Schall menschlicher Fußtritte zu hören, aufmerksam schaute sie nach der Richtung, von woher dieselben ertönten und richtig unterschied sie nach einiger Zeit die dunklen Umrisse einer näherkommenden Person. Auch der Blödsinnige lugte aufmerksam hinter seinem Baume hervor, er sah die direkt auf ihn zuschreitende Person und als dieselbe seinen Sitz beinahe erreicht hatte, sprang er auf. Schon wollte Eli den Blödsinnigen beruhigen, als sich die Scene ohne ihr Zuthun änderte. Ein eigenthümliches Lächeln überflog das Gesicht des Blödsinnigen.„Gut, daß Du gekommen bist,“ sagte er freundlich, dann setzte er sich wieder auf seinen vorigen Platz. „Du hier?“ stammelte der Ankömmling verwirrt,„was ist das?“ Der Blödsinnige antwortete nicht, sondern blickte nach Eli hinüber, dann schaute er theilnahmlos in die Welt hinein. Der Ankömmling, in welchem der geehrte Leser mit Recht den sich auf der Flucht befindenden Verwalter von Schadeburg vermuthen wird, staunte nicht wenig als er auf demselben Platze, ja auf demselben Baumstamm, auf welchen er vor fünf Jahren geruht, jetzt mitten in der Nacht eine weibliche Person sitzen sah. Eli hatte verwundert das Benehmen des Blödsinnigen dem ihr gänzlich fremden Manne gegenüber, gesehen. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals dieser Person, deren offener fragender Blick jetzt mit einem Anfluge von Trauer auf sie ruhte, jemals begegnet zu sein. „Wir haben uns verirrt,“ sagte sie leise.„Es war uns für diese Nacht nicht möglich unsere Wohnung aufzufinden. Wenn Ihnen diese Gegend bekannt ist, dann helfen Sie uns doch, ich bitte herzlich darum?“ Am 6. d. Nachmittags herrschte ein furchtbares Gewitter an der Mosel über dem Pinnert=Dietschel=Thal, wobei der fast 1 Stunde herabströmende Regen dasselbe in einen ungeheuren Strom verwandelte, der mit ungestümer Gewalt Bäume und Weinbergspfähle, Hecken und zentnerschwere Steine mit sich fortriß; ein Mädchen von 17 Jahren konnte dem Wasser nicht widerstehen, wurde eine ganze Strecke mit fortgerissen, jedoch durch die Dazwischenkunft einiger beherzter Männer gerettet. Ein Vater konnte sich und sein Kind nur dadurch vor dem gewissen Tode bewahren, daß er auf einen Baum stieg und sein Kind nachzog, wo er in der peinlichsten Lage über eine halbe Stunde aushalten mußte. Die Brücke an der Burgener Chaussee konnte die andringenden Wassermassen nicht fassen, sondern wurde selbst zum Theil zerstört. Haus= und Landwirthschaftliches. Gegen die Ratten. Wohl mancher Leser ist mit Ratten in Haus und Keller gesegnet, und wir wissen, was für Schaden diese Racker anrichten können. Einem Freunde ging das ebenso, doch gelang es ihm, das unleidliche Ungeziefer durch ein einfaches Mittel zu vertreiben. Er sagt: auch ich hatte vor einigen Jahren Ratten als Mitbewohner im Hause und wandte alle mir bekannten Mittel dagegen an; ich mengte Mehlteig mit Phosphor und stellte ihnen das zum Fressen hin, aber es fiel ihnen nicht ein, sie fraßen nicht davon. Dann stellte ich Fallen auf, allein meine Ratten waren schlau genug, nicht hinein zu gehen, kurz, ich wußte schließlich nichts gegen sie zu machen. Da rieth man mir, in die von Ratten bewohnten Räume frische Pflanzen von Hundszunge zu streuen. Die Botaniker nennen die Pflanze Cynoglossum offizinale. Da sie aber auch damit wohl noch nicht allen Lesern bekannt sein dürfte, so will ich die Hauptzu ihrer Erkennung angeben: Man findet sie von Mai bis Juli, wo sie blüht. Sie ist ein rabustes, bis drei #ie glun, Kraut mit grauen, filzigen, borstigen Blättern; die Blüche ist schmutzigebraun=roth. Hat die Pflanze außerdem einen unangenehmen, durchdringenden Geruch, so kann man sicher sein, daß man es mit der Hundszunge zu thun hat. Die Pflanze steht an Zäunen, Wegen, Hecken und auf wüsten Stellen. Ich sammelte eine ziemliche Anzahl davon, legte sie in den Keller und in den Stall, in alle Ecken und Winkel und ließ sie dort einige Tage liegen. Der starke Geruch verbreitete sich bald über die Räume, und nachdem ich zum zweiten Mal frische Pflanzen hineingelegt, waren die Ratten weg auf Nimmerwiedersehen. Wessen Hauswesen die Gee plagen, der versuche einmal das Mittel, es wird Vermischte Nachrichten. * Vier Merkwürdigkeiten, welche ihrer großen Seltenheit wegen Sensation erregen werden, sollen nach der Versicherung eines belgischen Blattes auf der Weltausstellung in Antwerpen in einer besondern Abtheilung zur Schau gestellt werden. Es sind dies vier Nahrungsmittel, welche sonst noch kaum zu sehen und zu kaufen sind, nämlich: 1) Brod aus unversälschtem Weizen, 2) Milch, wie sie von der Kuh kommt, 3) Butter ohne eine Beimischung von Thierfett oder andern Substanzen, welche die Butter ersetzen sollen, 4) Bier aus Gerste, enthaltend die nöthige Menge Hopfen oder ein halbes Kilogramm auf ein Hektoliter, ein Bier, das weder Strychnin, Aloe, Gentianen, Herbstzeitlosen, Tausendgüldenkraut, Quassien= bitter, noch Absinth enthält, um bitter zu sein, und auch nicht, um eine schöne dunkle Farbe zu haben, mit gerösteter Cichorie, Gerstenzucker, Süßholzsaft, Hollunderbeeren oder dergleichen präpärirt ist. 2 „. dem Kasernenhof in Heidelberg erschoß ein Einjährig=Freiwilliger aus Unvorsichtigkeit einen das Zielen beaufsichtigenden Unteroffizier. Der Unteroffizier hatte dem Einjährigen befohlen, als Ziel sein rechtes Auge zu nehmen. Nach allem, was darüber verlautet, ist anzunehmen, daß der Vorfall auf die unverantwortliche Außerachtlassung der bestehenden Kontrollvorschriften beim Schießen zurückzuführen ist, wodurch der betreffende Einjährige eine scharfe Patrone an Stelle einer Exercierpatrone in seiner Tasche zurückbehielt. Der Unteroffizier sank, aus nächster Nähe getroffen, sofort todt zusammen, während der Einjährige ohnmächtig vom Platze getragen werden mußte. * Im Kloster der Barmherzigen Schwestern von St. Vinzent zu London starb dieser Tage im Alter von 30 Jahren die Prinzessin Caraffa von Neapel. Sie gehörte dem Orden seit ihrer frühesten Jugend an und führte dort den Namen Schwester Marie. Die Verstorbene war die edelmüthige Wohlthäterin der armen italienischen Kolonie in der Nachbarschaft des Klosters. * Das finnische Strafgesetzbuch. In der„Schl. Ztg. wurde kürzlich als Beispiel des in Finnland noch bestehenden Strafkodex erwähnt, wie ein Arrestant wegen Mordes dazu verurtheilt sei, zuerst gerädert und dann geköpft zu werden. Die Strafe des Räderns besteht thatsächlich noch in Finnland, wird aber seit Menschengedenken niemals angewandt. Ueberhaupt weist das finnländische Strafgesetzbuch die merkwürdigsten Abnormitäten auf. So steht z. B. auf den kleinsten Diebstahl die Todesstrafe, die aber selbstverständlich in solchen Fällen niemals vollstreckt wird. Der gewöhnliche Hergang ist, daß ein zum Tode verurtheilter Dieb ein Gnadengesuch einreicht, dann begnadigt und je nach der Größe des Diebstahls oft nur mit wenigen Tagen Gefängniß bestraft wird. Im vorigen Jahre kam in dieser Beziehung ein merkwürdiger Fall vor. Ein junger gebildeter Handwerker war beschuldigt worden, eine geringfügige Summe, im Werthe einiger Mark gestohlen zu haben. Trotzdem er bisher unbescholten gewesen war und auch in diesem Falle unschuldig zu sein behauptete, wurde er zum Tode verurtheilt. Der Richter rieth ihm, nachdem der Urtheilsspruch gefällt war, ein Gnadengesuch einzureichen, doch weigerte sich der junge Mann dessen aufs entschiedenste und war durch nichts zu diesem Schritte zu bewegen. Die Behörde gerieth nun in die größte Verlegenheit, bis sie endlich einen Ausweg fand. Der junge Handwerker wurde für verrückt erklärt, ins Irrenhaus gesperrt und aus diesem nach drei Tagen als geheilt entlassen. Der Betreffende strengt nun eine Klage an, daß er in widerrechtlicher Weise als verrückt erklärt worden sei; doch gelang es seinen Verwandten ihn zu bewegen, jene Klage zurückzunehmen, da sonst das Ende der Sache gar nicht abzusehen gewesen wäre. * Selbstlos. A.(zu seinem Freunde): Du bist doch halt ein aufmerksamer Gatte; ich weiß, daß Du keine Fische magst und doch habt ihr sie jede Woche dreimal— also nur Deiner Gattin zu Liebe.“— B.„Geh', sei still, Dir kann ich's ja sagen. Weißt Du meine Frau streitet so gern bei Tische, wenn wir aber Fische essen, da muß sie den Mund halten, damit sie keine Gräten verschluckt.“ * Ein Berliner Restaurant, welches seines guten Bieres wegen stark frequentirt wird, zeichnet sich andererseits durch eine homöopathische Zutheilung der Speisen aus, während die Preise dagegen nach allopathischem Maßstabe bemessen sind. Seinem Kummer hierüber hat ein Stammgast neulich abends in origineller Weise Luft gemacht, indem er die Speisekarte zur Hand nahm und der Ueberschrift„Speisekarte“ in zierlichen gothischen Buchstaben(das, Restaurant ist selbstverständlich altdeutsch) die Worte hinzufügte:„der Anstalt für Schwenninger Kuren.“ Mit diesem Zusatz versehen, wanderte die Karte von Hand zu Hand und bis zur Gebieterin der Küche muß sie gedrungen sein, denn seit jenem Abend sind die Portionen merklich größer. Doch ist man der Ansicht, daß es nicht für die Dauer sein wird. * Elektrische Sprossen. Die jungen Damen, welche das Sonnenlicht hassen, da es den zarten rosenrothen Anflug der „Die hiesige Gegend ist mir bekannt. Wohin soll ich Euch führen?“ fragte der Verwalter gespannt. Burg e lach dem Dorfe B. zu meinem Vater, dem Einen Augenblick kämpfte der Verwalter mit seinen innern Regungen. Also der Tochter desjenigen stand er gegenüber, der sich seiner Eltern angenommen. Es drängte ihn gewaltig, ihr wenigstens seinen Dank hierfür abzustatten. Doch es durfte nicht sein, augenscheinlich hatte sie ihn nicht erkannt und er mußte auch unbekannt bleiben. Mit Mühe seine Fassung behauptend, sagte er: „Wenn ihr mir folgen wollt, so will ich Euch sicher nach dem Dorfe B. führen.“ „Wo befinden wir uns hier?“ sagte Eli aufstehend. „Wir befinden uns hier oberhalb des schadeburger Fischteiches. Eli schauderte, dies war ja die Stelle, wo ihr Vater gefehlt, hier wurzelte der Keim des Unglücks, welches ihr Leben zu überwuchern drohte. „Laßt uns gehen, o, laßt uns gehen,“ drängte sie. Komm Georg, wir wollen heim gehen.“ Der Blödsinnige erhob sich und folgte mit seiner Herrin dem als Führer dienenden Verwalter. Eine Zeit lang waren die drei schweigend weitergewandelt und Eli überlegte eben, auf welche Weise sie am besten dem Fremden seine Mühe vergelten könne, als es ihr war, als höre sie ihren Namen rufen. Aufmerksam lauschend ging sie weiter. Jetzt wieder. Aengstlich klagend rief man ihren Namen. „Mein Vater,“ sagte Eli wehmüthig,„er hat meine Abwesenheit bemerkt und will mich jetzt aufsuchen. Ich komme Vater, in kurzer Zeit bin ich wieder bei Dir!“—Als Mitternacht längst vorüber war und der Pächter noch immer keine Ruhe fand, wurde ihm die Einsamkeit seines Schlafzimmers unerträglich. Er verließ dasselbe und begab auf das Schlafzimmer seiner Tochter, der Anblick seines schlafenden Kindes sollte auch bei ihm das innere Gleichgewicht wieder herstellen, ihre Nähe die quälenden Gedanken verscheuchen. Vorsichtig, leise trat er an ihr Bett, prallte aber erschrocken zurück, das Bett war leer, wo weilte sie? Zitternd betrat er die Wohnstube, auch da war Niemand, er untersuchte die Hausthüre, dieselbe war unverschlossen. Dieser Umstand überzeugte ihn, daß seine Tochter das Haus verlassen. Wie ein Verzweifelter stürmte er ins Freie, die weißen Haare seines Hauptes flatterten im Winde, dann und wann rief er den Namen seines Kindes, aber nur der Schrei einer Eule antwortete höhnend auf seine ängstlichen Rufe. Endlich, es hatte geantwortet, unbeweglich lauschte er, alles blieb still. Sollte er sich grausam getäuscht haben? Noch einmal rief er wieder antwortete es dieses Mal deutlich:„Hier Vater, ich komme.“ Freudig schritt er der Richtung zu, von woher die Antwort gekommen, einige dunkele Gestalten wurden sichtbar und kurz nachher hielten sich Vater und Tochter umschlungen. Der Verwalter war zurück und an die Seite seines armen blödsinnigen Bruders getreten. Der Blödsinnige trat noch dichter an den Verwalter heran und— war seine Körperkraft völlig erschlafft, war es ein Ausdruck der Müdigkeit? er lehnte sich an den Verwalter, das gedankenarme Haupt ruhte schwer an dessen starke Brust. Mächtige Gefühle durchwogten in diesem Augenblicke den Verwalter und drohten die eisige Hülle zu sprengen, in welcher er sich zeigen mußte, um von andern nicht erkannt zu werden. Aber welch ein Wiedersehen feierte er? Seine Augen füllten sich mit Wasser, die Farbe seines Antlitzes wechselte zwischen roth und blaß, aber äußerlich blieb er ruhig, so unbeweglich, wie sein armer Bruder, welcher noch immer an ihn lehnte. „Ich habe mich sehr um Dich geängstigt,“ sagte jetzt der Pächter. „Daran habe ich wohl gedacht, Väterchen, aber Georg und ich hatten uns ins Freie begeben und konnten so rasch nicht wieder zurück,“ antwortete Eli. weißen Wangen durch ein bäuerisches Roth ersetzt, werden wohl dem elektrischen Licht ewige Feindschaft schwören, wenn sie erfahren, daß dieses in seiner Wirkung sogar der Sonne über ist. Die Gelehrten haben es entdeckt: schon das Licht einer elektrischen Lampe, dessen Stärke 1000 bis 2000 Kerzen beträgt, verändert unsere Gesichtsfarbe nach einer Stunde und Lampen von 10000 bis 20000 sollen in kurzer Zeit die Haut intensiv röthen. Wenn die elektrische Lichtfluth in den Theatern noch mehr zunimmt, so wird vielleicht noch eine neue Krankheit entstehen:„elektrische Sprossen" als Seitenstück zu den berüchtigten„Sommersprossen.“ * Bis in die Mitte. Der kürzlich verstorbene Afrikareisende Dr. Gustav Nachtigal wurde einst von einem ihm unbekannten Herrn in etwas aufdringlicher Weise mit Fragen belästigt.„Nun sagen Sie mal, wie weit sind Sie in das Innere Afrikas eingedrungen?“ so fragte derselbe eines Tags. „Genau bis in die Mitte,“ lautete die Antwort Nachtigals, „von da an bin ich wieder herausgedrungen.“ Ein fürstlicher Arzt und Menschenfreund. Ein wahrhafter Wohlthäter ist der Augenarzt Herzog Dr. Karl Theodor in Bayern, welcher seit Anfangs März in Meran weilt. Er unternahm in dieser Zeit gegen 130 größere und kleinere Augen=Operationen, die, mit Ausnahme von zwei unheilbaren Fällen, sämmtlich erfolgreich waren; außerdem sind aber von Karl Theodor noch eine Menge anderer Augenkranken behandelt und an ihnen Operationen verrichtet worden, so daß nach des Herzogs eigenem Geständniß die Zahl der von ihm in Meran behandelten Kranken über 2000 hinausgeht. Wenn man an der von ihm bewohnten Villa in Obermais bei Meran an einem der drei Wochentage, die er zum Empfange der Kranken bestimmt hatte, vorüberging, so konnte man dort ganze Schaaren von Augenleidenden bemerken, von denen manche viele Meilen weit hergewandert waren, um bei dem menschenfreundlichen Prinzen Heilung zu suchen, und wie Vielen ist diese zu Theil geworden! Wie Viele, die schon in Finsterniß wandelten, sind sehend und ihren Wohlthäter preisend heimgekehrt; denn daß er alle Operationen und Hilfsleistungen unentgeltlich verrichtete, ist selbstverständlich, daß er aber es dabei oft nicht bewenden ließ, sondern seine Patienten, wo dies nöthig war, auch mit den erforderlichen Bandagen und den oft recht theuren Medikamenten unterstützte und außerdem noch zur Rückreise und zur ferneren Pflege ungebeten manche Zehnguldennote spendete, verdient noch besonders erwähnt zu werden. Ebenso, daß seine Gemahlin ihm bei seinem Liebeswerke stets zur Seite stand und alle Handreichungen leistete, wie ein chirurgisch gebildeter ussistent, auch das soll nicht verschwiegen werden. Für so viel Arbeit und ein so umfangreiches Wirken im Dienst der Leidenden ist dem Herzog denn auch aus allen Kreisen Anerkennung und Dank zu Theil geworden. * Jüngst hat in Berlin eine Versammlung von Berlinerinnen stattgefunden, in welcher ein Fräulein Wabnitz energisch eine Junggesellensteuer gefordert und den Hagestolzen überhaupt kräftig den Text gelesen hat. Die Junggesellen in Berlin haben auch wirklich ihr Unrecht eingesehen und sollen geneigt sein, sich zu bessern. Sie werden demnächst, wie verlautet, eine größere Versammlung einberufen und sich unter folgenden Bedingungen zur Heirath bereit erklären: 1) die Damen, welche heirathen wollen, haben sofort die Tornüre abzulegen; 2) dieselben dürfen nur solche Moden mitmachen, welche von den Junggesellen als gesund und ästhetisch gutgeheißen werden; 3) sie müssen sich verpflichten, kein Klavier zu spielen, falls sie ihr Talent nicht durch beeidigte Klavierspieler nachgewiesen haben; 4) sie müssen auf ein Dienstmädchen verzichten, falls der Ehemann nicht ein Einkommen hat von mindestens 1500 Mark; 5) zum Luxus dürfen sie höchstens die Hälfte des Einkommens ihres Mannes verwenden; in der Küche müssen sie gut Bescheid wissen; mindestens ist zu verlangen, daß sie einigermaßen verstehen, Kartoffeln und Kaffe zu kochen. Unter diesen— wenn auch grausamen, so doch gerechtfertigten— Bedingungen erklären sich die hier versammelten Junggesellen zur Heirath bereit. (Folgen die Unterschriften.) Klagelied eines heirathslustigen Junggesellen. Bedeutsam ist's für einen Mann, sich eine Frau zu freien, Es hängt jetzt zu viel drum und dran, was brave Männer scheuen. Die Garderoben elegant, mit Schleifen voll behangen, Von Ringen voll die ganze Hand, als Armband gift'ge Schlangen. Den Stuben=Schemel als faux cul, das Haar frisirt zum Wälzen, Am Hut ein todtes Kolebrie, und Stiefelchen wie Stelzen. Die Zähne, na, die glänzen fein in selbstbewußtem Rechte, Doch leuchtet es dem Kenner ein— sie sind zu schön für ächte! Die Rosenwangen schau nur an, beim Regen sie verschwinden, Kommst Du nur mit den Lippen dran, kriegst Schauer Du gelinden. Um nicht als Grobian zu sein verschrieen bei den Damen, Bin still ich setzt von Trug und Schein, und schweig darüber— Amen. zu Neuß.(11. Juni.) M. Aveelsamen 100 Ko. „ Rapssamen 100 Ko. „ Kartoffeln „ Heu per 50 Kilo „ Stroh per 600 Kilo „ Rüböl per 100 Kilo in „ Partien von 100 Ctr. „ Rüböl per 100 Ko. faßw. „ Preßkuchen per 1000 Kilo „ Weizenvorschuß p. 100 Ko.—. „ Kleien per 50 Kilo 5,00 Weizen p. 100 Kilo 1. Qual. 18,00 2.„ 17,00 — Roggen p. 100 Kilol.„ 15,10 2.„ 14,10 Wintergerste per 100 Kilo—. Sommergerste p. 100 Kllo—. Buchweizen p. 100 K..Qu. 14,50 Hafer„ 5.„—.— Haser per 100 Ko. 1.„ 16.— 2.„ 15,50 52,50 1 Quittung über die für die Hinterbliebenen der Verunglückten auf Zeche Camphausen eingegangenen Gelder. " Für die zu Gunsten der auf Zeche Camphausen Verunglückten uns teundlichst übermittelten Mark 31,15 hierdurch den herzlichsten Dank. Möge Gott Ihnen und den Schenkgebern reichlich vergelten! Dudweiler, 19. Mai 1885. Besterling, Pfr. (Fortsetzung folgt.) Empfangen Sie herzlichen Dank für die Zusendung der 31,15 M. wird damit nach ihrem Wunsche einigen Bedürftigen unter den Pmterbliebenen eine Pfingstfreude bereitet werden. Achtungsvoll u. ergebenst Dudweiler, 19. Rai 1885. Lichnech, Pr. 6 E— — S 22 8 2 S 8 8 S 9 8 5 S S 5 P 0 S5 3 8 993 E5. 02 55 Zum berorstehenden=Schahenseste empfehle ich eine große Auswahl in Kattunen und Kleiderstotren. Schutzen desen werden nach Maaß schnell und gut sitzend angefertigt. Krausen, Kragen, Handschuhe 2c. in großer Auswahl. Der Rest in Damenumhängen und Jaquettes zu und unter Einkaufspreis. W. Rummenhöller. 5 S 2 S S — # 9* * 9 * 09 2 S S9 9— * 69 5 6 a. 22 9# * 98 9 * S 9 S *— S 2 S. 9 „ Fenmmfe Dienstag den 23. ds. Ats., Nachm. 2 Uhr, werde ich wegen Aufgabe der Ackerwirthschaft folgende Gegenstände als: 1 5jähriges Pferd(Stute), 1 milchgebende Kuh, 1 Ackerwagen, 2 Karren, 2 Pflüge, 3 Eggen, 1 Welle, 1 Extirpator, 1 Eggenschlitten, 1 Wannemühle, 1 großen Mehltopf, 1 steinernen Pferdetrog, 1 Parthie altes Eichenholz, 1 Eichenbaum, mehreres Pferdegeschirr und sonstige Haus= und Küchengeräthe, sowie 4 Morgen sehr gut geratheue Gerstenfrucht bis zu 5 Mark gegen Baar und höher gegen Credit öffentlich zum Verkaufe aussetzen lassen. Gertherheide, den 12. Juni 1885. Wittwe H. Blome. Holz- und Gras-Verkauf. Dienstag den 16. Juni er., soll öffentlich meistbietend verkauft werden: 1. Nachmittags 2 Uhr: 30 Nummern geschältes Eichenholz, tauglich Bohnenstangen, Frechtungs- und Brandholz. Versammlung bei Wirth Koester in Deininghausen. 2. Nachmittags 4 Uhr: der erste Grasschnitt im Ochsenkamp. Versammlung Neue Wiese. Haus Bodelschwingh, den 8. Juni 1885. Limburger Käse feine, schnittreife Waare in Kisten von 9 Pfd. netto Mk..80 zollfrei und franco, bei Abnahme von 3 Kisten, per Kiste 20 Pfg. billiger. Bezug per Bahn in Kisten von 35 Pfund Netto zu Mk. 20.— in Originalkisten von ca. 75 Pfd. Netto zu Mk. 18.— verzollt ab hier gegen Nachnahme. Holsteinischer Holländer Käse in Leiben von—10 Pfund, per Pfund 40 Pfg. franco und verzollt. Bahnsendungen per Pfd. 26 Pfg. ab hier gegen Nachnahme. Ferner habe einen Posten Schweizerkäse abzugeben und offerire diesen, so weit der Vorrath reicht, in Postcolli per Pfd. 40 Pfg. zollfrei und franco. Ottensen bei Hamburg. H. Kreimeyer, A. L. Mohr Nachfolger. Seefisch- und Consum-Artikel-Export. Flechtan“ nasse, trockne u. Schup„!ooittell penflechten, heilt unter Garantie selbst bei Denen, die nirgends Heilung fanden Dr. Hebras Flechtentod, das mit diesem Uebel verbundene so lästige Hautjucken verschwindet sofort. Z. h. i. der St. Marien-Drogerie, Danzig. Theer und zu Ortskrankenkasse des Amtsbezirks Castrop. Am Sonntag den 14. ds. werden die Beiträge für Mengede, Bodelschwingh und benachbarte Gemeinden von Morgens 11 Uhr ab im Lokale des Herrn Schimmel angenommen. Laut Statut sind die Beiträge im Voraus zu zahlen, worauf im Interesse der Arbeitgeber besonders aufmerksam gemacht wird, ebenso, daß nur in Ausnahmefällen die Beiträge außer an den festgesetzten Zahlungstagen angenommen werden. Der Vorstand der Ortskrankenkasse. Culbart, Vorsizender. Land- Guts-Verpachtung. Die Rentei=Verwaltung. WESSES Empfehlung!&a Den geehrten Bewohnern von Castrop und Umgegend empfehle mich zur Anfertigung von Damen-Costumes und Mäntel zu den billigsten Preisen. Für moderne Arbeit und gutes Sitzen wird garantirt. Bemerke zugleich, daß ich für eigene Rechnung und für das Geschäft des Herrn W. Rummenhöller hier arbeite. Mit der Bitte um geneigten Zuspruch zeichnet Hochachtend Heinrich Risse, Damenschneider. im Hause des Herrn Jul. Echterhoff am Kirchplatz. Gladbacher FeuerversicherungsAktien=Gesellschaft. Der Geschäftsstand der Gesellschaft ergiebt sich aus den nachstehenden Resultaten des Rechnungsabschlusses für das Jahr 1884: Emittiertes Grundkapital.... Mark 6 000 000.— Prämien= und Zinsen=Einnahme im Jahre 1884..„ 3320 694,52 Prämien= und Kapital=Reserven.„ 1696461,83 Versicherungssumme im Laufe des Jahres 1884„2178478 303.— .=Gladbach, den 7. Mai 1885. Der General=Director. Thyssen. Die Gesellschaft versichert gegen feste Prämien Gebäude, Haus= und gewerbliches Mobilar, landwirthschaftliche Objekte, Waaren u. Maschinen aller Art gegen Feuer=, Blitz= und Explosionsschäden und außerdem Spiegelglas=Scheiben gegen Bruch. Zur Vermittelung von Versicherungen empfehlen sich die Agenten: Heinrich Schmidt in Castrop, H. Bönnemann in Bochum, Kreppel in Herne, Gebr. Schauerte in Gelsenkirchen, C. Schuack in Wattenscheid. 0 Die Pfarrländereien auf der Kottenburg Flur XI Nr. 219, über 20 Morgen und im Scheiten Flur XI Nr. 209, über 12 Morgen sollen vom 1. Nov. d. J. ab von neuem auf 6 oder 12 Jahre verpachtet werden. Reflectanten wollen sich baldigst melden. Pöppinghausen, 10. Juni 1885. Das Presbyterium. J. A. Kalthoff, Pfarrer. Ein sehr gut erhaltenes 52“ Velociped steht zu Mk. 150 zu verkaufen. Off. A. Z. 150 bes. d. Exped. d. Bl. Garantirt, reine ungesalzene Naturbutter versendet in Kübel à 5 Kilo zu Mk..50 franco ggen Nachnahme. A. A. Ursell in Attendorn. Feines süßes Apfelkraut per Pfund 30 Pfg. Hintzen& Schmidt. Pachtverträge, empfiehlt Ph. Culbart. Kirchen= Ländereien. Die der katholischen Kirche Castrop gehörenden Ackerländereien, welche in diesem Jahre nach abgezogener Frucht pachtlos werden, sollen am Dienstag, d. 16. Juni d.., Nachmittags 4 Uhr, im Hotel Busch hierselbst für die Dauer von 6 Jahren anderweit zur Verpachtung ausgesetzt werden, wozu Pachtlustige sich einfinden wollen. Castrop, den 1. Juni 1885. Der Kirchen=Vorstand. Dienstag den 16. Juni, Vormittags 10 Uhr, werde ich im hies. Pfandlokale beim Wirth Herdieckerhoff, Mobilien aller Art, öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkaufen. Castrop, den 12. Juni 1885. Vergerhoff, Gerichtsvollzieher. Das zu Leveringhausen unweit der Chaussee, zwischen Mengede und Waltrop belegene Pigges'sche Ackergut, etwa 100 Morgen groß, soll krankheitshalber auf 9 Jahre meistbietend an einen cautionsfähigen, tüchtigen Landwirth verpachtet werden. Termin hierzu steht an auf Sonnabend, 20. Juni cr., Nachmittags 3 Uhr, im Gasthause des Herrn Klems in Waltrop. Der Antritt kann am 1. October d. J. oder 1. März n. J. erfolgen. Menglinghausen b. Barop, 21. Mai 1885. Baumeister, amtlicher Auctions=Commissar. Mehrere 100000 Runkelnpflanzen (gelb Oberndorfer) und mehrere 100000 Steckrübenpflanzen werden abgegeben auf Haus Henrichenburg. vorzüglicher Qualität und in garantirt reiner Waare halte ich auf Lager und empfehle zur gefl. Abnahme: Dry Madeira, Portwein, Rhein- und Moselweine, Roth-Wein, Deutsche Schaum-Weine, Franz. Champagner, la. Champagner-Cognac. Castrop, im Juni 1885. C. W. Frombach. Ehenbühnschienen zu Bauzwecke offerirt zu Mark 1,00 und billiger pro laufenden Fuß Bennekemper, Herne. Weisskalk zu haben bei Franz Vathe. Lheldgraphit! Aufnahmen finden Mittwochs und von Morgens 10 bis Nachmitags 4 Uhr bei jeder Witterung stat. Otto Büttinghausen. Nähere Auskunft ertheilt gern Herr Ph. Culbart. Allgemeines Burger Schatzen-Pest zu Castrop. Bataillons-Befehl. Das Bataillon tritt Sonntag d. 14. Juni er., Nachmittags punkt 6 Uhr auf dem Marktplatz an. Nicht entschuldigtes Erscheinen wird bestraft. Der Major. Castroper Krieger- und Landwehr-Verein. „„ 0 Sonntag den 14. Juni, Nachmittags punkt 4½2 Uhr i. Vereinslokale Tages-Ordnung: 1. Zahlung der Beiträge. 2. Entgegennahme von Anmeldungen zum Verbandsfeste nach Bochum. 3. Vereinsangelegenheiten. Der Vorstand. Feuerwehrgauverbands fest zu Lütgendortmund. Schaubudenbesitzer welche auf Plätze zum 19. Juli er. reflectiren, wollen sich wenden an J. Klerner. BergmannsUnterstützungs=Verein zu Castrop. Außerordentliche " 0 am Sonntag d. 14. Juni er., Nachmittags 4 Uhr im Saale des Herrn W. Schulte=Becker. Tages=Ordnung: 1. Zahlung der Beiträge. 2. Berathung resp. Beschlußfassung über Nachtrag=Statut. 3. Vereins=Angelegenheiten. Der Vorstand. Omnibus-Fahrplan zwischen Datteln und Castrop Bahnhof. Aus Datteln 7,00 Vorm., 3,30 Nachm. „ Castrop Bahnhof 9,20 Vorm., 5,24 Nachm. Redaktion, Nro. 48. General= 2 Mit tiefer über Deutschland des Prinzen Frianfall, der ihn Montag Vormitt sein einziger Soh der in Bonn zu eilen konnte, um drücken. Nicht Prinz Friedrich K Zeit, seinem Nef Wenn auch Kopf bis zur S. wahrt hat, so schnelle Hinscheid ersten Staatsmäl Heilsames schafft Kaiser selbst al Staatsruder len schmerzlich betrof der des Ruhmes den aber mit 9 Stunde der Gef plötzlich von de wird. Vor aller Armee, die er den Tapfersten ächten Soldaten, blickte. Nicht m doch keiner der 1 Kronprinzen aus Karl. Und das des„eisernen Pri lotte, Metz, Le 9 des Prinzen Fri dem Preußen, in der seit des al freiungskriegen e Ja wir sagen ni Prinzen der Prit in seinem Auftre den Prinzen Eug Ferdinand erinne volksthümlichsten gemacht hat. 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