err.*** O für Castrop=Rauzel und Umgebung 62. Jahrg. Castroper Zeitung der Stadtanzeiger erscheint wöchentlich kmal. Wochendezugsprets Anzeigenpreis: 1 mm hoch und 22 mm breit 4 Pig. TertPr Juhig. EFstepe. Honlung 50 Pfg. Postbestellpreis 2 RM. monatlich. Ersatzansprüche können anzeigen 1 mm hoch und 72 mm, breit 25 Pfg. Nachlaß nach * 00* 20—* bei Störungen im Erscheinen infolge höherer Gewalt nicht gestellt den vom W. d. D. W. herausgegebenen Richtlinien. 3. It. gili werden. Drua und Verlag: Geschw. Schmitz in Castrop=Rauxel. Preisliste Nr. 2. Für Platzwünsche, auch für die durch Fernsprecher Hauptschriftleiter, verantwortlich für den Textteil: Franz aufgegebenen, sowie für undeutlich geschriebene Aufträge wird Josef Pruns in Castron=Raurel Anseigenleiter: Wilbelm keine Gewähr übernammen Schluß der Bnzeia Pfg. Postbestellpreis 2 RM. Käuxeter Neueste Nachrichten Seszschestit: ersrieg:., Gelsp, ladenhorfter Tageblatt Fesef##runs in Cagrop=Rauxel.„Anzeigenleuter: Wilhelm keine Gewähr übernommen. Schluß der Anzeigen=Annahme 4 Uhr Blabtnhbester Tugevialtt Weter in ceitop=Kauzel. DK. Vl. 3 1980. Sa. Nr. 2151 Costreg. nachn tags zuder Erslungger a. Crichisand LastonKauel Amtliches Veröffentlichungsblau für den Landgerichtsbezirk Dortmund. Allgemeines Kreisblan für den Stadstreis Castrop=Raurel. Nr. 226 Freitag, den 21. August Feannreich unterstatt die spanischen=Aarrisien Jouhaux fordert Kriegsmaterial-Lieferungen für Madrid— Zentralisierung der französischen Sammlungen für die spanischen Marxisten Plattsorm des Unheils Als die Sowjetregierung vor einigen Wochen die verstärkte Rekrutierung ihrer Armee beschloß, wurde bereits damals darauf hingewiesen, daß es kein Zufall sein könne, wenn dieser Beschluß gerade jetzt gefaßt werde. In einer Mannigfaltigkeit sondergleichen haben die letzten beiden Wochen die Richtigkeit unserer Vermutungen bestätigt, daß man sich nur verwundern muß, wenn sich das ganze Weltgewissen gegen die wahren Absichten Sowjetrußlands noch nicht aufgebäumt hat. Tatsache ist doch— und jeder neue Tag läßt das mit erschreckender Deutlichkeit erkennen — daß zwischen den Volksfrontleuten in Spanien und den Bolschewisten Sowjetrußlands eine einheitliche Linie des Vorgehens, ein kriegerisches Bündnis besteht; Merkmale, die bereits von einem kommunistischen Frontalangriff zu sprechen rechtfertigen. Als die Moskauer Agitatoren Spanien für den Bürgerkrieg reif gemacht hatten und das Land in vollem Aufruhr sich befand, arbeitete der Moskauer Sender tagein, tagaus geradezu fieberhaft, um die Massen zu verhetzen und die niedersten Instinkte zu schüren. Und wenig später schon kommt das aktive Eingreifen in den spanischen Kampf. Wir erinnern nur an die Mitwirkung der russischen Schiffe bei der Besetzung von Malorka. Weiter ist es doch ein offenes Geheimnis, daß auf Seiten der spanischen Volksfrontregierung sowjetrussische Flieger in großen Mengen Dienst tuen. Weiter wissen wir, daß die Inbrandsetzung aller sogenannten„faschistischen Häuser", die zahllosen teuflischen Morde auf das Konto der Komintern und ihrer jüdisch=bolschewistischen Verbrecher= und Mordbande kommen. Und weiter: es war doch kein Zufall, daß die am spanischen Chaos völlig unbeteiligten Staaten Deutschland und Italien am meisten bei der Demolierung und Beschädigung in Mitleidenschaft gezogen wurden. Das Bündnis mit Frankreich kommt den Sowjets nur zustatten. Ueber Frankreich soll der Anmarsch der bolschewistischen Legionen erfolgen. Die Moskauer Regiestellen sprechen es ja ganz unverblümt aus, daß sie Spanien und Frankreich für reif hielten, um dort für immer die Schreckensfahne mit dem Sowjetstern zu hissen. Durch ganz Europa ziehen sich die Fäden der sowjetistischen Agitation. In Norwegen haben Haussuchungen im Büro des Kumpanen Trotzki aufschlußreiches Material zutage gefördert. Auch auf dem Balkan wühlt man herum, in Griechenland gibt es kommunistische Umtriebe, denen lediglich dank des entschlossenen Eingreifens der griechischen Regierung Einhalt geboten werden konnte. Gerade die Tatsache, daß nunmehr der Osten und der Westen Europas vom Bolschewismus eingekreist erscheinen, daß auch die Tschechoslowakei vor lauter Agitation der Roten nicht mehr aus noch ein weiß und daß schließlich die ungeheure bolschewistische Armee der Stoßtrupp für den Weltenbrand sein soll, ist es, die die europäischen Nationen zwingt, auf der Hut zu sein. Klar und deutlich erkennen wir alle, was auf dem Spiele steht, welch furchtbares Vernichtungswerk der Bolschewismus vorhat. Europa darf in allen russischen Maßnahmen heute keine innerpolitischen Maßnahmen mehr sehen, sondern muß vielmehr darin nur die Plattform des Unheils sehen, das gegen Europa vorgetrieben wird. * Sein Name ist Mord In diesen Tagen wiederholt ein mit satanischer Phantasie ausgestatteter Straßenpöbel die Blutorgien, die überall dort gefeiert werden, wo der Bolschewismus seine Zeit für gekommen hält. Nach Parole der Moskauer Drahtzieher loderte in Spanien das seit langem unter der Oberfläche schwelende Feuer empor. Während sich ein gequältes Volk gegen Terror und Untergang aufbäumt, hält die Welt ihren Atem an. Zuerst war es nur ein gewisses Interesse für die Abwicklung der spanischen Angelegenheit. Die folgenden Tage belehrten jedoch, daß die Bedeutung des spanischen Bürgerkrieges weit über den engeren Rahmen hinausging und daß auch Angehörige fremder Nationen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Heute läßt ein vor Entsetzen erstarrtes Europa Presse= und Funkberichte über sich ergehen, und stündlich steigern sich die Paris, 20. Aug. Der jetzt aus Spanien zurückgekehrte marxistische Generalsekretär Jouhaux hat für Freitag den Verwaltungsausschuß der marxistischen Gewerkschaften in Frankreich einberufen, um eine Unterstützung für die spanischen Marxisten zu erörtern. Man will die Regierung auffordern, das Ausfuhrverbot für Kriegsmaterial an die Madrider Regierung bis zur Unterzeichnung eines bedingungslosen Nichteinmischungsabkommens durch Deutschland und Italien aufzuheben. Dieser Einberufung des Verwaltungsrates des marxistischen Gewerkschaftsverbandes kommt eine ganz besondere Bedeutung zu. Der Beweggrund dieser Zusammenkunft ist der, angesichts der äußerst kritischen Lage der spanischen Marxisten und Kommunisten Maßnahmen zu beschließen, die geeignet sind, der spanischen Volksfront moralische und materielle Hilfe zu leisten. Die Beschlüsse, die der Verwaltungsrat fassen wird, sind nicht nur deshalb von weittragender Bedeutung, weil die Gewerkschaften— wie dies die letzten Massenstreiks gezeigt haben— einen nicht zu leugnenden Einfluß auf die französische Volksfront=Regierung ausüben, sondern auch, weil sie unmittelbar vom Generalsekretär Jouhaux beeinflußt sein werden, der erst kürzlich von einer sogenannten Informationsreise aus Madrid zurückkehrte. In welcher Richtung sich dieser Einfluß geltend machen wird, erhellt zur Genüge aus einem Artikel, den Leon Jouhaux im Gewerkschaftsblatt „Le Peuple“ veröffentlicht und in dem er sich für die Lieferung von Kriegsmaterial an die spanische Regierung einsetzt. Es sei angebracht, die Frage der Neutralität noch einmal zu überprüfen. Der marxistische Gewerkschaftsverband fordere das Recht für die spanische Volksfront=Regierung, in aller Unabhängigkeit das zu kaufen, was sie brauche. Von allen linksgerichteten Verbänden werden inzwischen die Sammlungen für die spanische Volksfront fortgesetzt. In den großen MetallIndustrien sind besondere Ausschüsse eingesetzt, die diese Sammlungen zentralisieren. Die„Humanite“ veröffentlicht am Donnerstag einen Aufruf unter der Ueberschrift„Flugzeuge für Spanien“, in dem es u. a. heißt:„Lebensmittel und Arzneien für die Kämpfenden und Verletzten sehr gut, aber es werden sofort Waffen und Munition gebraucht. Wir fordern deshalb alle Franzosen auf, zu zeichnen, damit wir den spanischen Milizen Flugzeuge und Munition liefern können.“ Die angebliche Neutralität der französischen Regierung kommt durch diese offensichtliche Unterstützung einer der beiden sich in Spanien bekämpfenden Parteien in eine sehr schiefe Lage. Es bestehen außerdem berechtigte Zweifel daran, daß sie mit aller Strenge gewahrt wird. Die „Action Francaise“ ist in der Lage, das Faksimile eines Frachtbriefes zu veröffentlichen, der eine spanische Munitionsladung von Puigcerda an der französisch=katalanischen Grenze nach San Sebastian begleitete. Aus diesem Frachtbrief geht hervor, daß der Eisenbahn“ wagen über Toulouse nach Hendaye befördert worden ist, also über französisches Gebiet. Dieses Material sei in Hendaye in einen spanischen Eisenbahnwagen verladen worden. Die französische Eisenbahngesellschaft habe es nicht ausliefern wollen und es habe erst eines persönlichen Anrufes des Finanz= ministers Vinc. Auriol bedurft, um die Weiterbeförderung zu bewerkstelligen. Am Mittwoch seien zwei andere Munitionsladungen aus Cerbera an der französisch=katalanischen Grenze eingetroffen und nach Irun weiterbefördert worden. Während es sich bei diesen drei Ladungen um Munition handele, die aus einer spanischen Provinz über französisches Gebiet in eine andere spanische Provinz befördert worden sei, will das gleiche Blatt ebenso wie der„Jour“ von der Ankunft einer Munitionsladung aus Juvisy in Bayonne berichten können. Die drei Eisenbahnwagen seien für Hendaye bestimmt und enthielten vornehmlich Granaten. Sollten sich diese Nachrichten bestätigen, so würde es sich also hierbei um Munition französischer Herkunft handeln. In Hendaye, so schreibt die„Action Francaise“ weiter, habe der spanische sozialistische Abgeordnete Alvarez Rengulo sein Hauptquartier aufgeschlagen. Im Hotel„Terminus“ sammle er französische und spanische Freiwillige und werbe sie für die spanische Volksfront an. Die„Petite Gironde“ und der „Expreß du Midi“ erklären übereinstimmend, daß am vergangenen Sonnabend eine Abteilung spanischer Miliz in Uniform in Toulouse eingetroffen und von dort nach Bayonne und Hendaye weiterbefördert worden sei. Neue Kriegsschiffe nach Spanien Zur Ablösung der deutschen Seestreitkräfte onb. Berlin, 20. August. Unter Führung des Befehlshabers der Aufklärungsstreitkräfte, Konteradmiral Böhm auf Kreuzer„Nürnberg“, sind am 20. 8. aus Kiel und Wilhelmshaven zur Ablösung der bisher in Spanien befindlichen Seestreitkräfte ausgelaufen: Panzerschiff„Admiral Graf Spee“, die Kreuzer„Nürnberg“ und„Leipzig“, die 4. Torpodobootsflottille mit den Torpedobooten„Greif" und„Falke" und von der dritten Torpedobootsflottille die Torpedoboote „Jaguar" und„Wolf“. Sowjelgenerale in Frankreich bei den französischen Herbstmanövern dub. Paris, 29. August. Zu der Ankunft einer sowjetrussischen Militärabordnung in Paris berichten die Blätter ergänzend, daß es sich um General Yakir, Mitglied des Obersten Kriegsrates der Sowjetarmee, und Brigadegeneral Ratchinski handelt, die den französischen Herbstmanövern beiwohnen wollen. Der königlich=schwedische Reichsmarschall Dr. Oscar von Sydow ist am Mittwoch im Alter von 63 Jahren gestorben. Gegen den marristischen Völkerrechtsbruch Scharfer deutscher Protest in Madrid— Die deutschen Dampfer unter dem Schutz der Kriegsschiffe dnb. Berlin, 20. August. Die deutsche Regierung hat alsbald nach Eintreffen der Nachrichten über den von der spanischen Regierung geschaffenen Zwischenfall betreffend den Dampfer „Kamerun“ ihrem Geschäftsträger in Madrid telegrafisch Weisung gegeben, unverzüglich in schärfster Form gegen das völkerrechtswidrige Verhalten der spanischen Kriegsschiffe Vorstellungen zu erheben und zum Ausdruck zu bringen, daß die deutsche Regierung die spanische Regierung für alle Folgen verantwortlich machen wird, die sich aus der Wiederholung ähnlicher Vorfälle ergeben könnten. Der deutsche Geschäftsträger ist zugleich angewiesen worden, die spanische Regierung davon in Kenntnis zu setzen, daß die deutschen Kriegsschiffe Befehl erhalten haben, die deutschen Schiffe vor ähnlichen völkerrechtswidrigen Uebergriffen außerhalb der spanischen Hoheitszone mit allen Mitteln zu schützen. In der Angelegenheit des deutschen Dampfers „Kamerun“, der weit außerhalb der Dreimeilengrenze von spanischen Regierungskriegsschiffen angehalten und durchsucht wurde, wird ergänzend mitgeteilt, daß der Dampfer keinerlei Kriegsmaterial an Bord hatte und daß seine Papiere vollständig in Ordnung waren. Wie der stellvertretende deutsche Konsul in San Sebastian mitteilt, beabsichtigt er, am 20. August mit den bisher noch dort verbliebenen 25 deutschen Volksgenossen abzureisen, da ein weiteres Verbleiben im Orte lebensgefährlich sei. Gewalt gegen Gewalt Ernste Mahnung an die spanische Regierungsflotte dub. Berlin, 20. August. Der Befehlshaber der Linienschiffe, dem die zur Hilfeleistung in spanische Gewässer entsandten deutschen Seestreitkräfte unterstellt sind, hat an den Chef der spanischen Regierungsflotte auf Grund des Vorgehens gegenüber dem deutschen Dampfer„Kamerun“ folgendes Telegramm gerichtet: „Nachdem eben erst der Rechtsbruch gegenüber Gemeinheiten, Grausamkeiten und Feigheiten, die vom Bolschewismus verübt werden. Geiselmorde— Kindern die Augen aus. gestochen— Schändung von Ordensschwestern— Gekrenzigt und mit Benzin übergossen— Giftgase gegen Nationalisten— Gefangene mit Dynamit in die Luft gesprengt— Auf Schiffen versenkt— Zu Haufen zusammengeschossen— Sevilla durch„Almirante Valdez“ beigelegt ist, hat Kreuzer„Libertad“ gestern nachmittag den Dampfer„Kamerun“ außerhalb der spanischen Hoheitsgewässer auf freier See beschossen, in Kielwasser gezwungen und durch bewaffnete Soldaten untersuchen lassen. Dieses Verhalten gegenüber einem deutschen Dampfer ist ein Verbrechen gegen das Recht freier Schiffahrt in offener See. Ich bin nicht gewillt, solche Gewaltakte zu dulden. Ich habe meine Seestreitkräfte angewiesen, jedem unberechtigten Gewaltakt Ihrer Schiffe mit Gewalt entgegenzutreten.“ * Viele Tausende von Flüchtlingen sind durch Schiffe und Flugzeuge aus Spanien von dem sicheren Tode gerettet worden. Wie notwendig das Eingreifen der deutschen Schiffe in dieser Hinsicht ist, beweisen täglich aufs neue die erschreckenden Berichte, die von den entsetzlichen Greueltaten jüdisch=bolschewistischer Verbrecher und Mordbrenner künden. Um so stärker offenbarte die gestrige Meldung von dem Uebergriff auf den deutschen Dampfer„Kamerun“ mit erschreckender Deutlichkeit, wie weit die Welt durch das Gewährenlassen des Bolschewismus bereits gekommen ist. Da gehen rote Freibeuter hin, zwingen durch Schüsse ein friedliches deutsches Schiff zum Halten, verweigern ihm den Kurs, den es nehmen wollte, um deutsche Landsleute aus höchster Gefahr zu retten. Das war nicht nur ein blindwütiger Versuch, dieses Rettungswerk zu stören, sondern weiterhin ein Uebergriff roter Piraten, der gegen die elementarsten völkerrechtlichen Bestimmungen verstößt. Dem Deutschen Reich erwächst daraus stärker noch die Verpflichtung, den Schutz deutscher Reichsangehöriger selbst zu übernehmen. Und der Befehl an die deutschen Kriegsschiffe, die deutschen Handelsschiffe mit allen Mitteln zu schützen, ist nicht mehr als recht und billig. Wo kämen wir hin, wenn das rote Freibeutertum die Freiheit der Meere weiterhin mißachtet. Solche Piratereien russisch=bolschewistischer Marke müssen ein für allemal unmöglich sein. Alle an der Erhaltung der Kulturwelt Interessierten werden dem deutschen Schritt zustimmen, der nach dem Völkerrechtsbruch auf hoher See notwendige Folge der Ereignisse ist. so heißen die Schlagzeilen der Berichte, die über den Bürgerkrieg in Spanien melden. Und eins wird mir immer deutlicher: die im Hintergrund lauernde Fratze des Judentums. An Spanien erlebt die Welt wieder einmal den furchtbaren Anschauungsunterricht eines bolschewistischen Aufruhrs. Sein Name ist Chaos und Mord, Zerstörung und Untergang aller Ordnung. Möge sie endlich die Zeichen verstehen. 1 Reberhsuste Kustungen der Böwsels Riesenziffern von der Kampfstärke der koten Armee Baldige Einnahme Madrids Das bedrohte Europa Moskau, 20. August. Nachdem die Sowjetregierung erst in der vergangenen Woche durch ihren Beschluß, das Aushebungsalter von 21 auf 19 Jahre herabzusetzen, den Willen zu einer neuen ungeheuerlichen Aufrüstung bekundet hat, fand am Dienstag in der ganzen Sowjetunion ein sogenannter„Tag der Aviatik“ statt, der ebenfalls ausschließlich im Zeichen der militärischen Rüstungen stand. Der Sowjetbevölkerung wurde an diesem Tage die kriegerische Macht der Sowjetluftflotte vorgeführt, und die Presse begleitete diese Veranstaltungen mit Kommentaren, in denen immer wieder die Notwendigkeit neuer Rüstungen hervorgehoben wurde,„um den Frieden der Welt gegen die faschistischen Ruhestörer zu verteidigen.“ Den Flugvorführungen in Moskau wohnten u. a. auch eine Abordnung französischer Flugzeugindustrieller und Flugzeugkonstrukteure bei. Die Franzosen sollen sich dabei sehr lobend über die sowjetrussischen Rüstungen in der Luft ausgesprochen haben. * Beide Maßnahmen, die Herabsetzung des Dienstalters beim Militär und der Flugtag, stellen Erscheinungen eines und desselben Geistes der Erhöhung der sowjetrussischen Offensivrüstungen mit allen Mitteln dar. Die parteiamtliche„Prawda“ schreibt dazu, die Rote Armee stelle heute schon eine Macht dar, die jede andere Kriegsmacht der Welt übertreffe. In der Tat ist die von Kriegskommissar Woroschilow geforderte Militarisierung der Psyche der Sowjetbevölkerung schon außerordentlich weit fortgeschritten. Durch die im Vorjahr durchgeführte Heeresreform besteht die Rote Armee heute schon beinahe zu 2/ aus langdienenden Soldaten. Die Stärke der Armee wird durch die Herabsetzung des Einberufungsalters in den nächsten vier Jahren bis auf 50 v. H. erhöht und erreicht damit eine Effektivstärke von rund zwei Millionen Mann. An ausgebildeten Reserven besitzt die Rote Armee nach den neuesten Angaben 10,5 bis 11 Millionen Mann, nicht gerechnet die zahlreichen Sowjetbürger männlichen und weiblichen Geschlechtes, die durch den Ossoaviachim ausgebildet wurden. Diese Organisation zählt gegenwärtig über 13 Millionen Mann. Sie hat im Laufe der letzten drei Jahre 700000 Schützen, 500000 Gasabwehrleute, 550000 Fallschirmabspringer, 900 000 Fahrer, 140000 Gleitflieger usw. ausgebildet. Sie besitzt 1500 Fliegerschulen 72 Offiziersschulen, 2500 Kavalleristenverbände usw. Der sowjetrussische Militärhaushalt beträgt 14,7 Milliarden Rubel, ein Betrag, der dem gesamten französischen Staatshaushalt entspricht. Kürzlich rühmte sich die Sowjetpresse, daß die Rote Armee auf dem Gebiete der Motorisierung alle anderen Armeen weit hinter sich gelassen habe. Sie verfügt heute über mindestens 4700 einsatzbereite Flugzeuge, etwa 8000 Kampfwagen und ungefähr 7000 Geschütze aller Kaliber sowie über 800 Minenwerfer und 32.000 leichte und schwere Maschinengewehre. Diese außerordentliche Ausrüstung ist eine Folge der in den letzten zwei Jahren planmäßig durchgeführten Neubewaffnung der Armee. Es ist selbstverständlich, daß mit dieser Vermehrung der Ausrüstung sowohl als auch des Mannschaftsbestandes eine starke Verbesserung und Vervollkommnung Hand in Hand gegangen ist. Nimmt man die Fortschritte auf dem Gebiete der Heeresmotorisierung hinzu, so werden die gewaltigen Offensivrüstungen der Roten Armee der Weltrevolution augenscheinlich, die es dem Marschall Tuchatschewski auf der Tagung des Zentralen Vollzugsausschusses gestatteten, auszurufen:„Wir können jetzt, wenn die Regierung es wünscht, auf jedem beliebigen Punkt eine kampfbereite, ausgerichtete, bewaffnete Macht aufstellen, und die Kampfbereitschaft der Roten Armee ist größer als die jeder anderen Armee.“ Ein neuer hetzer Der Chefredakteur der Moskauer in Madrid „Prawda“ Madrid, 20. Aug. Der Chefredakteur der Moskauer Zeitung„Prawda“ ist in Madrid eingetroffen. Er stattete noch am gleichen Tage dem Ministerpräsidenten Giral einen Besuch ab. Giral sprach dem Chefredakteur Koldzow gegenüber seine Genugtuung über die zahlreichen Freundschaftsbeweise von sowjetrussischer Seite aus. Koldzow hat vor seinem Eintreffen in Madrid Barcelona sowie den Frontabschnitt Saragossa=Huesca besucht. dnb. London, 20. Aug. Nach einer Meldung aus Gibraltar hat General Mola an General Queipo de Llano telegraphiert, daß er keine Verstärkungen benötige, da seine Truppen ausreichten, um Madrid in weniger als einer Woche einzunehmen. Nach Rundfunkmeldungen nationalistischer Sender sollen vier Regierungsflugzeuge abgeschossen worden sein. Ferner sei es gelungen, Alburquerque und Olivenza nahe der portugiesischen Grenze und Eibar zwischen Bilbao und San Sebastian zu nehmen. Bilbao und San Neue Kufernen in Wesiruptans Für eine Million Rekruten— Viele neue Flugplätze Leningrad, 20. August. Als Auswirkung der Verordnung der Sowjetregierung vom 10. Aug. 1936, durch die das Einberufungsalter auf 19 Jahre herabgesetzt und die Armee insgesamt auf 2 Millionen Mann verstärkt wird, werden bereits in ganz Westrußland fieberhafte Vorbereitungen getroffen, um die 1 Million Rekruten, die im Herbst ausgehoben werden, unterbringen zu können. So werden in der Nähe vieler Orte zur Zeit die Vorbereitungen für die Schaffung größerer Barackenlager getroffen, da für die neu aufzustellenden Truppenteile zunächst nicht genügend Kasernen zur Verfügung stehen. Das Baumaterial für die Baracken ist zum Teil schon angefahren worden. Allein in Leningrad sollen, wie verlautet, im Herbst vier neue Regimenter aufgestellt werden. Auffällig ist, daß nach bisherigen Mitteilungen offenbar der größte Teil der neuen Truppenteile in die Gebiete westlich von Moskau gelegt wird, also in die westliche Grenzzone Rußlands, wo auch eine Reihe von neuen Flugplätzen im Entstehen begriffen ist. Bei der Heeresvermehrung soll die russische Luftwaffe eine prozentual erheblichere Vermehrung erfahren als die übrigen Waffengattungen. Nach amtlichen russischen Statistiken ist die Produktion an zeugen im Jahre 1936 bereits jetzt um 72 v. H. höher, als die gesamte Jahresproduktion des Jahres 1935, so daß die russische Luftwaffe in absehbarer Zeit so stark wie die aller übrigen Staaten zusammen sein dürfte. Der Heeresetat, der für 1936 21 v. H. der gesamten Staatsausgaben gegenüber 12 v. H. im Jahre 1929 beträgt, dürfte bei der in jedem Jahre bisher zu verzeichnenden erheblichen Ueberschreitung des Etats im Jahre 1936 über 30 v. H. erreichen. Vormarsa, der nutionaten krappel Drei Flugzeuge der Marxisten zur Landung gezwungen onb. Hendaye, 20. August. Der Sender von La Coruna teilt mit, daß 9000 Mann zum Angriff auf die Linie Irun—San Sebastian eingesetzt seien. Die Abschnürung von San Sebastian nach Westen sei bereits gelungen. Die Truppen des Generals Franco, heißt es weiter, hätten den Ort Acidona bei Malaga eingenommen und zahlreiche Artillerie im Ring um Malaga in Stellung gebracht. In Asturien hätten die Minenarbeiter einen Angriff auf Oviedo versucht, der restlos scheiterte. Die nationalen Truppen hätten die Angreifer mit schweren Verlusten abgewiesen.— Die Madrider Nachricht, daß sich Granada ergeben hätte, wird wiederholt dementiert. In Badajoz fanden die nationalen Truppen ein Munitionsdepot der Kommunisten mit 40000 Gewehren neuester Konstruktion. Der Sender von Palma de Mallorca berichtet, daß ein von drei Schiffen der Marxisten versuchter Angriff auf den Hafen und die Stadt fehlgeschlagen und die Angreifer völlig vernichtet worden seien. Sie hätten über 1000 Tote gehabt. Die Schiffe hätten die Flucht ergriffen und seien in Richtung Barcelona abgefahren. Aus Valladolid kommt die Meldung, daß es dort den nationalen Truppen gelungen sei, drei Flugzeuge der Marxisten, zwei dreimotorige Bombenmaschinen und eine Jagdmaschine, zur Landung zu zwingen. Die Apparate werden nach Wiederherstellung den weißen Flugkräften eingegliedert.— Sevilla meldet, daß die Truppentransporte von Marokko nach Südspanien mit sechs dreimotorigen Flugzeugen täglich regelmäßig durchgeführt würden. kote Verstärkung für San Sebastian Hendaye, 20. August. An der Front von Irun herrschte am Donnerstag völlige Ruhe. Lediglich das Fort Guadelupe hat einige Schüsse im Laufe des Vormittags abgegeben. Die in San Sebastian erscheinende Zeitung Frente Popoular berichtet, daß die dortige Rote Miliz in den letzten Tagen neue Verstärkung aus Bilbao erhalten habe. Es handele sich hierbei in erster Linie um Bergarbeiter, die gut mit Dynamit umzugehen verstünden. In dem gleichen Blatt wird die Hinrichtung von fünf Offizieren in San Sebastian gemeldet, die sich gegen die Volksfront betätigt hätten. Ferner sei es gelungen, den aus der Diktaturzeit Primo de Riveras bekannten General Muslera und den Oberstleutnant Baselga in San Sebastian zu verhaften. Diese beiden Offiziere werde das gleiche Schicksal ereilen wie die obigen. Frente poular berichtet weiter, daß in Barcelona sämtliche Theater syndikalisiert worden seien. Vom Platzanweiser bis zur Diva werde ein einheitliches Gehalt von 15 Pesetas täglich gezahlt. Enihallungen im Rosnäder Prozeß Kamenew belastet Bucharin, Tomski, Rykow und Sokolnikow Aluch Emil Alorandor daboi„Macht abgedrängt worden seien, jedes Mittel Nach Einn Miegander bader shrauchbar erschienen sei, um wieder an die Macht Moskau, 20. Aug. Die Vormittagssitzung im zu kommen. Im übrigen wies Kamenew darauf Prozeß gegen Sinowjew, Kamenew u. a. am Donnerstag brachte wiederum interessante Enthüllunge Der Hauptangeklagte Kamenew kam erneut auf Verbindungen der Sinowjew=Trotzki=Organisation mit Angehörigen der früheren Rechtsopposition zu sprechen. Solche Verbindungen hätten bestanden mit dem gegenwärtigen Chefredakteur der Istwestija und früherem einflußreichen Mitglied des Politbüros, Bucharin, ferner mit dem ehemaligen Leiter der Sowjetgewerkschaften und bisherigen Leiter der Vereinigten Staatsverlage, Tomski, sowie mit dem jetzigen Post= und Telegraphenkommissar Rykow, dem früheren Vorsitzenden des Volkskommissarenrates. Diese Vertreter der früheren Rechtsopposition seien über die terroristischen Absichten der Sinowjew=Gruppe im Jahre 1934 unterrichtet gewesen. Sie hätten ihre Hoffnungen, wieder zur Macht zu gelangen, auf den Erfolg der beabsichtigten Anschläge gegen Stalin und die übrigen Parteispitzen aufgebaut. Man vermutet, daß die genannten Personen zur Verantwortung gezogen werden. Besonders belastend waren die Aussagen Kamenews gegen den früheren Volkskommissar für Finanzen und stellvertretenden Außenkommissar Sokolnikow, Kamenew gab den„verbrecherischen Charakter“ der Tätigkeit seiner Gruppe nicht zu, sondern betonte, daß ihm und Sinowjew, die unrechtmäßig von der hin, daß seine Gruppe stets sicher gewesen sei, im Einverständnis mit dem im Ausland weilenden Trotzki zu handeln, da dieser immer die Ansicht vertreten habe, daß die„blutige Konzentrierung" der Macht in den Händen Stalins für Sowjetrußland verderblich sei“. So oft Kamenew versuchte, über die ideologischen Motive seiner Tätigkeit zu sprechen, wurde er vom Gerichtspräsidenten oder dem Staatsanwalt unterbrochen bzw. nach anderen Dingen gefragt. Im weiteren Verlauf des Verhörs kam nach Sinowjew zum ersten Male auch Moisse Lurje zu Wort, der nach der Anklageschrift Terrorakte auf Veranlassung einer fremden Stelle geplant haben soll. Die Stichhaltigkeit dieser Anklage wurde dadurch nicht gerade bekräftigt, daß sich bei seinen Ausführungen herausstellte, daß Moisse Lurje mit dem berüchtigten Emil Alexander identisch ist, der früher die Abteilung für Agitation und Propaganda im Zentralausschuß der Kommunistischen Partei in Deutschland leitete! * Der Gesamteindruck der bisherigen Verhandlung geht dahin, daß sich der Umkreis dieses Prozesses bedeutend weiter erstreckt, als zunächst anzunehmen war und daß die Parteispitzen bei dieser Gelegenheit mit allen Resten früherer Oppositionen und allen vermutlichen Feinden des gegenwärtigen Regimes„aufzuräumen“ gedenken. Maulkorb für Salengro „Seeräuberhaftes Verhalten“ Pressestimmen zum„Kamerun"=Zwischenfall Die deutsche Empörung über die Beschießung und Durchsuchung des Flüchtlingsdampfers„Kamerun“ kommt in der römischen Mittagspresse am Donnerstag voll zur Geltung und findet uneingeschränktes Verständnis.„Tevere“ stellt seinen Bericht unter die mehrspaltige Ueberschrift„Seeräuberhaftes Verhalten der Madrider Marine". Das Blatt hebt als erschwerenden Umstand hervor, daß sich der Vorfall außerhalb der spanischen Gewässer ereignet habe. Die Mittagsausgabe des halbamtlichen„Giornale'Italia“ betont unter ausführlicher Wiedergabe deutscher Zeitungsstimmen, daß diese gewalttätige Handlung eine Vergewaltigung jedes internationalen Rechtes sei und in den deutschen politischen Kreisen ebenso scharfe wie berechtigte Verurteilung finde. Die Meldung von der Durchsuchung des deutschen Dampfers„Kamerun" durch spanische Kriegsschiffe auf hoher See und die Erregung in Berlin über diesen erneuten Zwischenfall beschäftigt ebenfalls die Pariser Presse. Der Berliner Vertreter des„Matin“ schreibt, dieser Zwischenfall könne nicht nur entscheidend die Haltung Deutschlands den spanischen Ereignissen gegenüber beeinflussen, sondern auch eine Diskussion über die Möglichkeiten einer Verwirklichung des Nichteinmischungsabkommens, wie es von Frankreich vorgeschlagen werde, wachrufen. „Jour“ meint, der französische Neutralitätsvorschlag scheine von einem fatalen Schicksal verfolgt zu werden. Das Blatt zeigt sich bestürzt darüber, daß durch den Zwischenfall alles bisher Erreichte wieder in Frage gestellt werde. Eines sei sicher, daß Frankreich sich keine Fehler gestatten dürfe. Die größte Vorsicht im Rahmen der nationalen Würde sei am Platze. Der Berliner Berichterstatter der Tribuna betont in seiner Meldung, daß die Forderung der Reichsregierung nach Zurückgabe des beschlagnahmten deutschen Flugzeuges den guten Willen Madrids auf die Probe stelle. Es scheine jedoch, daß die Madrider Regierung wenig Interesse am Abschluß eines Abkommens über eine tatsächliche internationale Nichteinmischung habe. Statt den Brandherd auf die spanische Halbinsel zu beschränken, gehe die Politik von Madrid und Barcelona darauf hinaus, im Sinne der Moskauer Weisungen das Feuer zu schüren und auszubreiten. Starke Beachtung findet schließlich auch die von Jouhaux betriebene Erklärung des französischen Gewerkschaftsbundes, wonach die französische„Arbeiterschaft“ nicht neutral bleiben könne und von der Pariser Regierung die Aufhebung des Embargos auf alle Kriegslieferungen an Madrid verlangen werde. Der Pariser Berichterstatter des Lavoro Fascista schreibt dazu, man habe den Eindruck, daß die Leiter der französischen Politik nicht einmal mehr darauf bedacht seien, den Schein zu wahren. Weitere Spanien-Flüchtlinge von deutschen Schiffen geborgen dub. Berlin, 20. August. Das Torvedoboot„Albatros“ hat östlich von Bilbao drei Deutsche und einen Ausländer an Bord genommen; das Torpedoboot„Seeadler“ in Giion 24 Flüchtlinge, darunter neun Deutsche. Diese wurden mit weiteren Flüchtlingen aus Bilbao und Santander auf den Dampfer„Brüssel“ eingeschifft. Aus Alicante lief der Dampfer„Palermo“ mit 60 Deutschen und 114 Ausländern aus. In Cartagena haben sich keine Flüchtlinge gemeldet. Wegen des angekündigten Bombenangriffs auf Palma wurde die Einschiffung der Flüchtlinge auf den Dampfer„Hero" vorübergehend unterbrochen. Mailand, 20. August. Mit den deutschen Dampfern „Monte Sarmiento" und„Baden“ sind wiederum 1750 Flüchtlinge verschiedener Staatsangehörigkeit aus Spanien in Genua eingetroffen. 800 Reichsdeutsche sind mit einem Sonderzug am Abend in die Heimat weitergefahren. Lissabon, 20. August. Mit dem deutschen Dampfer„Hermes“ traf am Donnerstagabend ein Transvort von 122 Flüchtlingen aus Malaga in Lissabon ein. Neben Schweizern, Belgiern, Franzosen. Argentiniern, Chilenen und Spaniern befinden sich 51 Deutsche unter den Flüchtlingen. Sie werden die Weiterreise nach Deutschland am Freitag mit dem Dampfer„Cav Arcona" antreten. Außer den Angehörigen des deutschen Konsulats sind in Malaga nur noch einige wenige Deutsche auf eigene Verantwortung zurückgeblieben. Scharfe Sprache des„Jour“ gegen den französischen Innenminister Paris, 20. Aug. Der Chefredakteur des„Jour", Leon Baibly, kommt am Donnerstag noch einmal auf die Rede des französischen Innenministers Salengro in Lille zurück und schreibt unter der Ueberschrift„Ein Maulkorb für Salengro, damit er schweigt“ u. a. folgendes:„Sie haben vor kaum sechs Monaten eine militärische Niederlage der regulären italienischen Regierung gewünscht. Sie fordern jetzt die Bevölkerung Deutschlands und Oesterreichs auf, durch eine Revolution die regulären Regierungen von Berlin und Wien zu stürzen. Haben Sie geschworen, uns mit der ganzen Welt zu verfeinden und uns als einzigen Trost nur das Bündnis mit einem 3000 Klm. entfernt gelegenen Sowjetrußland zu lassen, das uns lediglich sowjetisieren will, und glauben Sie, daß das, was in Madrid noch von einer Regierung übrig sen worden. bleibt, fähig ist, uns wirksame Hilfe zu leisten, Als Boxer hat Paolino eine außerordentlich wenn semals die autoritären Länder, die Sie be, erfolgreiche Laufbahn hinter sich. U. a. ist Paolino leidigen, sich entschließen sollten, einzugreisen? Hreimal gegen Mar Schmeling angetreten. ZweiSie behaupten, im Namen der Franzosen zu sprechen. Das ist falsch. Sie erklären sich als Paolino standrechtlich erschossen London, 20. August. Wie Reuter aus Madrid meldet, ist nach einer Meldung der Rundfunkstation Pontevidea der spanische Boxer Paolino Uzeudun in Madrid zusammen mit mehreren seiner Landsleute standrechtlich erschosMitglied einer Klassenregierung. Das Land hat Ihnen nicht das Recht gegeben, an allen Grenzen den Krieg zu entfachen. Durch Unvorsichtigkeiten wie die Ihrigen geht man aber dem dümmsten und wahnwitzigsten Krieg entgegen. Wenn Sie den Wert der Worte nicht kennen, schweigen Sie!" breimat gegen Glag Schmeling ungrtreten. Iweimal verlor Paolino und in einem Falle gelang es ihm, ein Unentschieden zu erzielen. Der volnische Staatspräsident hat den Generalinspektor der Armee, General RydzSmigly, zu einer Besprechung über seine Unterredung mit Gamelin empfangen. General RydzSmigly wird sich am 6. September zu den Herbstmanövern der französischen Armee nach Paris begeben, um gleichzeitig den Besuch Gamelins zu erwidern. Auflösung von religiösen Ordensgesellschaften in Spanien Hendaye, 20. August. Aus Madrid wird der Erlaß einer Verfügung gemeldet, der zufolge sämtliche religiösen Ordensgesellschaften in Spanien aufgelöst werden, die sich irgendwie der Begünstigung der Militärgruppe schuldig gemacht hätten. Dieses Dekret dürfte insofern überhol: sein, als in Wirklichkeit in dem noch der span schen Linksregierung unterstehenden Gebiet sche seit Wochen alle Klöster geschlossen sind. Nr. 226 Zweites Blatt des„Stadtanzeigers für Castrov=Rauzel und Umgebung“ Freitag, den 21. August 1336 vischenfall Beschießung mpfers„KaMittagsHeltung und s.„Tevere“ altige Ueberer Madrider erenden Umußerhalb der Die Mittagsile'Italia“ ibe deutscher tätige Handjedes in und in den scharfe wie ng des deutch spanische Erregung in nfall beschäfesse. Der hreibt, dieser send die HalEreignissen ch eine Dister Verwirkmens, wie es wachrufen. NeutralitätsSchicksal versich bestürzt alles bisher verde. Eines Fehler gestatRahmen der Tribuna beorderung der des beschlagguten Willen scheine jedoch, Interesse am eine tatsächg habe. Statt Halbinsel zu Madrid und ne der Mosren und ausdet schließlich Erklärung des wonach die eutral bleiben tung die AufriegslieferunDer Pariser schreibt dazu, iter der franir darauf betlinge rgen edoboot„Ali Deutsche und en: das Torüchtlinge, darmit weiteren ander auf den Palermo“ mit is. 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Nur wird diese Glocke die Gestalt einer umgekehrten Lotosblume aufweisen, die bekanntlich als das höchste budhistische Symbol der Reinheit gilt. Wie oft ist diese Millionenstadt des fernen Ostens von den Toten wiederauferstanden? Das letzte Erdbeben am 1. September 1923 vernichtete sie fast gänzlich und forderte 200.000 Menschenopfer. In sechs bis sieben Jahren stand alles noch einmal so herrlich da, wie es vorher gewesen war. Die Steinbauten wurden nach den neuesten Erfahrungen der Erdbebenwissenschaft aufgeführt; sie gelten jetzt als erdbebensicher und sind jeder Gefahr gewachsen, die der grollende Boden vielleicht noch einmal mit sich bringen könnte. Damals in den Jahren des Neuaufbaues in der„östlichen Hauptstadt"(das Wort Tokio bedeutet östliche Hauptstadt) machten viele alte Javaner verzweifelte Anstrengungen. Tokio im alten javanischen Stil erstehen zu lassen. Aber die Meinung der Jüngeren, die ein modernes Tokio aufrichten wollten, gab den Ausschlag. Heute wirkt Tokio in vielen Stadtteilen durchaus europäisch. Es hat Straßenbahnen. Untergrundbahnen und Stadtbahnen und viele Omnibuslinien; dazu verjügt es über einen schönen Hasen, denn es ist ja eine Seestadt am Stillen Ozean. nur verhindert das jlache Wasser der Bucht von Tokio einen direkten Ueberseeverkehr, und der Handel geht meist über Yokohama. Gewiß, man hat breite schöne Fahrtstraßen erbaut, herrlich asphaltiert, mit allem versehen, was man in Eurova und Amerika auch kennt aber trotzdem dari man Tokio nicht mit einer westlichen Hauptstadt vergleichen. Ueber die breiten Straßen fahren die modernen elektrischen Bahnen und die Autobusse. aber daneben rollen noch immer die Rickshaws, als gäbe es auf der Erde keine Pferde, um die menschliche Zugkraft zu ersetzen. Ein Stück weiter kommt man dann auch wieder in ein javanisches Viertel, in ein Gewirr von kleinen Häuschen aus Holz und Pergament, die alle noch an das alte Beddo erinnern, wie die Stadt damals hieß, als der Kaiser Mutsuhito seine Residenz von Kioto hierher verlegte. Tokio ist eben für Japan und den ganzen Osten ein sehr wichtiger Punkt: es ist nicht nur die Residenz des Mikado, es ist vor allem der Sitz der Regierungsämter und der auswärtigen Divlomaten, es ist Universitätsstadt und beherbergt alle höheren Bildungsanstalten, hat eine Riesenindustrie und ist Mittelpunkt des japanischen Kunsthandels. Für javanische Kunstwaren von hunderterlei Art wird es nur noch von Kioto übertroffen. Man kauft hier Elsenbeinschnitzereien, Bronzen, Lackholzarbeiten. Porzellane, Stickereien. Altertümer so gut wie irgendwo im Lande. Nicht weit vom deutschen Botschaftsgebäude, das in einem schönen Garten versteckt liegt, erhebt sich das Schloß des Kaisers. Das Schloß selbst bleibt den Vorübergehenden fast unsichtbar. Ein großer schattiger Park mit uralten Bäumen umgibt es. An Parks und Gartenanlagen ist in Tokio überhaupt kein Mangel; am großartigsten sind die beiden Parks. der Ueno=Park und der Shiba=Park. Im Ueno interessiert die große Allee der Kirschbäume: es sind mächtige alte Gesellen, die man ruhig mit einem kräftigen deutschen Kastanienbaum vergleichen kann. In der ersten Woche des April stellen ihre Zweige, die später ein grünes Laubdach bilden, einen rosaroten Himmel dar, ein Meer der köstlich###ten Blüten, die sich langsam lösen und den Weg mit ihren Blütenblättern überstreuen. Alt und jung eersammelt sich hier, der ganze Park ist ein einziger Jahrmarkt. und jedermann freut sich der seltenen Pracht. Dem Fremden fallen noch die vielen kleinen Teehäuser auf; berühmt ist ferner der Lotosteich des Ueno=Parks, der in diesen Augusttagen in seiner Hauptblüte steht. An einem Hügel dicht bei diesem Teil sieht man in weiter Ferne den einzigen, noch in Tätigkeit befindlichen Vulkan Japans, den Asamaya. Das Hauptinteresse am Ueno=Part beansprucht, abgesehen von seiner landschaftlichen Schönheit. das große Ueno=Museum. das viele für das größte japanische Museum der Welt halten. Hier sind die kostbarsten alten Rüstungen und Schwerter beisammen, die schönsten antiken Lackarbeiten, die Goldlackkästen, die herrlichsten alten Bronzen. Porzellane und eine Sammlung Kakemonos, dann Makimonos und Holzschnitten. Auch der Shiba=Park ist sehenswert wegen seiner uralten Bäume, unter denen die Kryptomerien vorherrschen. Hier liegen auch die sechs Mausoleen der Shogune des Tokugawageschlechtes, die man zu den besten japanischen Kunstdenkmälern zählt. Die Tempel vor den Gräbern sind reich mit dem kostbarsten Lackholz, mit Friesen und Reliefs verziert. Obgleich diese Arbeiten aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammen, haben sie sich so wunderbar erhalten, daß man versucht ist, sich darin zu spiegeln. Draußen vor der Stadt in der Nähe des Hafens liegen die Gräber der 47 Ronin. Diese Gräber sind Wallfahrtsziel aller buddhistischen Pilger, denn die 47 Ronin werden heute als Heilige verehrt. Sie begingen das Harakiri, weil sie treu zum Mikado standen und seinen Tod rächen wollten. Diese Tapferen wurden jedoch von Anhängern des Shogun gesangen genommen und zum Tode durch das Harakiri verurteilt. Es werden noch heute, obgleich seit jener Zeit fast 250 Jahre vergangen sind. Einzelheiten von der Heldentat der 47 Ronin erzählt. Wie ein Mann traten sie alle am Tage, da sie zu sterben verurteilt waren, auf dem Grabe ihres Herrn zusammen, zogen ihre haarscharsen kleinen Dolchmesser und führten den tödlichen Schnitt an ihrem Leibe aus. Es waren alles junge Leute, keiner zählte mehr als zwanzig Jahre. Wenige Schritte hinter den Gräbern liegt ein buddhistischer Tempel, in dem man die Rüstungen der Ronin, ihre Schwerter, ja, die Messer zeigt, mit denen sie das Harakiri begingen. Fast mitten durch die Stadt zieht sich die Hauptgeschäftsstraße Tokios, die Ginza: hier gibt es die schönsten Dinge zu kaufen, die jeder Europäer am liebsten mit nach Hause nehmen möchte, wobei man an den guten Japankenner Lafcadio Hearn denken muß, der einmal sagte, er hätte am liebsten ein großes Ozeanschiss voll dieser köstlichen Dinge nach Hause gesandt, aber er hätte kein Schiff gefunden, daß ihm groß genug für diese Sendung gewesen wäre. Fährt man durch die Geschäftsstraßen weiter nach Norden, so kommt man wieder zum Ueno=Park und weiterhin nach Osten abbiegend, zum Asakusa=Kwanon=Tempel. Durch rein japanisches Viertel gelangt man dann über den Sumidagawa, den braungelben Fluß. an dessen Ufern zahlreiche Fabriken liegen, in eine andere berühmte Kirschbaumallee von Mukojima, die im Frühjahr von vielen Tausenden aufgesucht wird. Mehrere Kilometer lang stehen die Bäume, die nicht so groß sind wie jene des Ueno=Parks. Dann geht es noch weiter hinaus; das freie Land öffnet sich. Reisplantagen tauchen auf. und man gelangt zu dem nicht weniger berühmten Teegarten Hakata. Im Juni soll es hier die schönste Irisblüte des Landes geben, denn der Teegarten ist nichts als eine unabsehbare fläche Wiese, unterbrochen von kleinen künstlichen Hügeln, mit Teehäuschen gekrönt. So weit das Auge reicht, handgroße Jrisblüten in den wunderbarsten Farben. Die Blüte währt meist nur zehn bis zwölf Tage, und die Einheimischen und Fremden kommen von weit her, um sie zu sehen. Im Mittelpunkt das Maisi-Skadion Auch das Maiji=Stadion liegt in einem Park. nicht weit von der Hauptgeschäftsstraße, der Ginza. Die ohnedies schon umsangreichen Anlagen müssen aber noch bedeutend erweitert werden, um den Zwecken der Olymvischen Sviele genügen zu können. Etwa 150.000 Besucher soll es dann aufnehmen können. Außer dem daneben liegenden Schwimmstadion gibt es für die anderen Svortarten noch große Bahnen und Kampfplätze. Die Olympiade des Jahres 1940 wird für Javan mit einer Weltausstellung verbunden sein, die alles enthält, was Nivvon im Lause seiner langen Kulturveriode hervorgebracht hat Olymvia im Zeichen der Lotosblume— das ist eine Entwicklung, die sich die Griechen vor zweitausend Jahren, als die Olymvischen Sviele am Fuße des Kronoshügels ihren Ansang nahmen, kaum vorgestellt haben. Gastrop=Kadxeis erste Halenweinwöche nahl! Briefwechsel zwischen„Patin“ und„Patenkindern“.— Was der Siefersheimer und der Conzer kosten werden— Bisher schon 106 Patenweinvertriebsstellen in der Stadt „Patenfahr!“ nach den bei den Weinursprungsorten? Am Donnerstagvormittag sand im Sitzungssaale des Rathauses unter dem Vorsitz von Bürgermeister Schulze eine weitere Sitzung des„PatenstadtOrganisationsausschusses für das Fest der deutschen Traube und des Weines 1936“ der Stadt Castrov= Rauxel statt. Zu ihr waren zum ersten Male auch eine Vertreterin der NS.=Frauenschaft und die beiden in der letzten Sitzung zugewählten weiteren Vertreter des Kleinhandels erschienen. 1 Bürgermeister Schulze machte die Sitzungsteilnehmer zunächst mit den inzwischen eingelaufenen Schreiben und weiteren Richtlinien der Landesorganisationsstelle in Unna=Königsborn bekannt. Dann verlas er einen zwischen der Patenstadt Castrov=Rauxel und deren beiden„Patenkindern“ Siefersheim und Conz geführten Briefwechsel, in dem die Möglichkeiten einer näheren, über den bloßen Weinbezug hinausgehenden Fühlungnahme erörtert wurden. Während Conz gegenseitige Besuche anregte, hatte Siefersheim den Vorschlag gemacht, eine Woche vor Beginn der Weinwerbewoche durch Winzerinnen und Jungwinzer kostenlos in Castrov=Rauxel Weinproben verabfolgen zu lassen, um so für den Weingenuß zu werben. In dem Schreiben von Siefersheim hieß es, daß dort noch Wein in Hülle und Fülle vorhanden sei, da noch rund 600000 Liter der Abnehmer harren. Um keine übertriebenen Hoffnungen aufkommen zu lassen, wurde nach Siefersheim berichtet, daß Castrop=Rauxel selbst Notstandsgemeinde und zudem keineswegs auf Weingenuß eingestellt sei. Immerhin stelle sie sich aus volksgemeinschaftlichen Erwägungen heraus gern mit in die Reihe der Städte, die durch die Weinwerbewoche den notleidenden deutschen Winzern helsen wollen. Man begrüße daher an sich freudig den Siefersheimer Plan der Entsendung von Winzerinnen und Jungwinzern und heiße sie schon jetzt mit der Zusicherung herzlicher Aufnahme und guter Unterbringung willkommen. Man habe sich jedoch, um beide„Patenkinder" gleichmäßig zu behandeln, auch nach Conz gewandt und der dortigen zuständigen Stelle Mitteilung von dem Siefersheimer Plan gemacht und ihr anheimgestellt, das gleiche von sich aus zur Durchführung zu bringen. Weiter dankte man Conz für die freundliche Einladung zum Patenbesuch, mußte jedoch unter Hinweis darauf, daß der letzte Entscheid bei dem zurzeit im Urlaub befindlichen Oberbürgermeister liege. die endgültige Zusage oder Absage noch ausstehen lassen. Bürgermeister Schulze führte weiter aus, daß sowohl Conz als auch Siesersheim für die Durchführung eines Tagesausfluges im Autobus zu weit von Castrop=Rauxel entfernt seien. Andere Städte, so auch Herne, lägen weniger weit von ihren Patenweinquellen entfernt, sie hätten deshalb auch schon den angeregten„Patenbesuch" abstatten können. Wenn er auch von Seiten der Stadt Castrov=Rauxel gemacht werden solle, so sei vielleicht an eine Wochenendfahrt mit der NS.=Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ zu denken, wie das ja auch schon in der Presse vorgeschlagen wurde. Der ebenfalls dort zum Ausdruck gebrachten Aufforderung, die Patenweinorte bei Urlaubsreisen an der Mosel oder Rhein zu besuchen, ist auch schon Folge geleistet, wie eine vom Versammlungsleiter herumgereichte Ansichtskarte aus Conz bewies. Bürgermeister Schulze gab weiter Kenntnis davon, daß, wie in der Presse bereits mitgeteilt wurde, der Patenwein unprogrammäßig in Castrov= Rauxel eingetroffen und demzufolge sang= und klanglos ohne feierlichen Empfang und öffentliche Weinprobe in die Keller der beiden hiesigen Weinvertreiber gebracht wurde. Er bedauerte, daß man dadurch um eine günstige Gelegenheit zur Provaganda der Weinwerbewoche gekommen sei, die man an anderen Orten recht geschickt auszunutzen verstanden habe. Man schritt dann zur Preisfestsetzung für den Verkauf der Patenweine 1936. Bürgermeister Schulze machte zunächst mit den zuständigen Richtlinien bekannt, die von den übergeordneten Stellen für die Preisgestaltung erlassen wurden. Auszugehen ist in allen Fällen von den Gestehungsvreisen, infolgedessen sind Einheitsvreise für Wein mit verschiedenen Einkaufspreisen nicht angängig. Der Verkaufspreis für den Kleinhändler und den Wirt wurde bei Abgabe außer dem Hause für die=Liter=Flasche Siesersheimer Höllberg(Rheinwein) auf 85 Pfg. und für die =Liter=Flasche Conzer Brauneberg(Moselwein) auf 95 Pfg. einschließlich Ausstattung, aber ohne Glas festgesetzt. Der zur Berechnung gelangende Flaschenvreis wird bei der Flaschenrückgabe erstattet. Für den Ausschank in Gaststätten beträgt der Preis für die=Liter=Flasche Siesersheimer .25 RM. und für den Conzer.30 RM. einschließlich Getränkesteuer und Bedienungsaufschlag. Beim glasweisen Ausschank in den Gaststätten kostet ein Zwanzigstel Liter Siesersheimer 8 und eine gleiche Menge Conzer 9 Pig. Der Ausschank erfolgt in Gläsern, die zwei oder drei Zwanzigstel Liter fassen. Bei besonderen Aufwendungen erfordernden Veranstaltungen, die vom Wirte ausgehen oder für die von den Wirten für die Ausstattung und die Musik gesorgt wird, kann zu diesen Preisen ein Zuschlag genommen werden, der bei Wandrer, schone Wald und Flur, Heilig sei dir die Natur! Halte Weg und Plätze rein, Laß das Spiel mit Feuer sein! Konzerten 5 Pfg. und bei Tanzgelegenheiten 10 Pig.* je Glas nicht überschreiten darf. Nach den Richtlinien darf ein Erlaß der Getränkesteuer für die Dauer der Weinwerbewoche(19. bis 27. September) nicht erfolgen. Von einem gleichen Verbot bezüglich der Lustbarkeitssteuer verlautet dagegen nichts. Da im Vorjahre in Castrov=Rauxel sowohl Getränke= wie Lustbarkeitssteuer in der Weinwerbewoche für die den Bedingungen entsprechenden Veranstaltungen nachgelassen wurden, sprach Bürgermeister Schulze die Ansicht aus. daß es sich empfehlen dürfte, auch in diesem Jahr die Lustbarkeitssteuer zu erlassen, wenn die Veranstaltungen in der vorgeschriebenen, Zeit abgehalten werden und im Veranstaltungsraum lediglich Patenweine zum Ausschank gelangen. Derartige Veranstaltungen müßten jedoch rechtzeitig der Stadt gemeldet werden. Die letzte Entscheidung liege aber auch hier beim Oberbürgermeister. der am 27. August aus dem Urlaub zurückkommt. Es kann somit auch dann erst Abschließendes und Endgültiges darüber gesagt werden, ob die Lustbarkeitssteuer auch in diesem Jahr für Weinwerbeveranstaltungen der Weinwoche nachgelassen wird oder nicht. Die Anmeldungen für den Patenweinverkauf sind bisher in recht befriedigender Zahl eingelaufen. So haben sich schon 79 Wirte und 27 Kleinhändler gemeldet. Weitere Anmeldungen dürften jetzt zu erwarten sein, nachdem die Preisfestsetzung erfolgt ist. Es wird nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß die Verkäufer des Patenweins(Wirte. Einzelhandel. Drogerien usw.) einer Zulassung bedürfen. Die auf vorgeschriebenem Formular zu stellenden Anträge müssen umgehend durch die zuständige Wirtschaftsgruppe dem Patenschaftsausschuß eingereicht sein. Wer nicht zugelassen ist, darf den Patenwein nicht verkaufen. Die Antragsformulare sind bei den Wirtschaftsgruppen zu haben. Die Zulassungsgebühr beträgt für jeden Betrieb(auch Zweigbetriebe) 50 Pfennig. Die vorgeschriebene Prüfung der durch die Weinverteiler vorzulegenden Schlußscheine gab zu Beanstandungen keinen Anlaß. Nach den Richtlinien unterliegen die vom Ausschuß festgesetzten Verkaufspreise noch der Genehmigung durch die Landesstelle in Unna=Königsborn. Sie soll unverzüglich eingeholt werden. Der stellv Kreisleiter der NSDAP., Vogt, übermittelte den dringenden Wunsch des Kreisleiters Niever, daß man auch von Castrov=Rauxel aus einen Patenbesuch bei den Erzeugern des Patenweins mache. Der Kreisleiter sei der Ansicht, daß das, was Herne durchgeführt habe, auch für Castrov=Rauxel im Bereiche des Möglichen liege. Gerade auf die nähere Fühlungnahme zwischen Putenstadt und „Patenkindern“ werde viel Wert gelegt. Die Angelegenheit soll weiter verfolgt und vom Oberbürgermeister nach dessen Rückkehr aus dem Urlaub entschieden werden. 7 # das gefetzlich zulässig ist. bieter AALVA die Höchllmenge an Tabak. Aber nicht nur das! Die verarbeiteten macedonischen Tabake find befonders ausgewählt und flammen: Kun al#s###en#####en,(Spitzen Erte 331) 1 Sogfe G Stadttreis Castrop=Kausel Castrop=Rauxel, den 21. August 1936 Gewitter im Volksglauben Der Erntemonat August ist auch der Hitze= und Gewittermonat. So alt wie das Bauernhaus sind auch die verschiedenartigsten Mittel, um Haus und Hof gegen Blitzschlag und Feuer zu schützen. Bis in die Gegenwart hinein reicht der Glaube, daß Glockenläuten die bösen Geister, die im Gewitter ihr Unwesen treiben, verscheuchen und unschädlich machen kann. Darum wird, wenn das Gewitter im Anzuge ist. im Dorf mit der Kirchenglocke geläutet. Wenn jemand im Hause trotz des drohenden Gewitters schläft, so dari man ihn wohl schlafen lassen, denn er hat nach sinnigem Volksglauben ein gutes Gewissen. Ein schöner und ungewöhnlich tieser Sinn liegt in dem dringenden Gebot, das jüngste Kind des Hauses nicht aufzuwecken; solange es schläft, schlägt der Blitz nicht ein. Gerade das jüngste Kind ist im Schutz der hehren Frau Frigg. der göttlichen Ahnfrau des menschlichen Geschlechts. Gewisse Vögel bringen dem Gehöft. an dem sie nisten. Segen und Schutz und erfreuen sich daher der sorgsamsten Schonung und Hege, so besonders die Schwalbe und der Storch. Die Schwalbe ist in den Viehställen ein unersetzlicher Fliegenfänger. Freund Adebar, der Storch, bringt dem Bauernhause den Kindersegen. Die höchste Oeffnung im Strohdach, im Niedersächsischen Uhlenlock genannt, weil sie den Eulen Zugang zum Mäusefang bietet, soll doch wohl zugleich den Unheil abwehrenden. nutzreichen Vogel ans Haus sesseln. Tote Eulen werden auch vielfach an Scheunentore genagelt: die Eule ist das Tier der guten Frau Holle. Im germanischen Glauben hat das Pserd den Donnergott als Schutzherrn. Im ganzen Bereich des sächsischen Stammes erscheinen als Schmuck des Vorderfristes am Bauernhause hölzerne Pferdeköpfe, teils nach innen, teils nach außen gerichtet. Im Braunschweigischen schauen sie immer nach außen, im Lüneburgischen nach innen. Es ist wohl nicht zweiselhaft, daß sie ursprünglich Schutz und Abwehr gegen Blitzschlag bezweckten. Nicht mit Unrecht gilt es als gejährlich, während eines Gewitters unter einem Baum— besonders unter einem alleinstehenden— Schutz zu suchen. Der Volksglaube behauptet, daß der Blitz in bestimmte Baumarten besonders häufig einschlägt, z. B. in die Eiche, während andere, wie die Buche, meist verschont bleiben. Neben der Buche gelten Nußbäume, Aepfel= und Kirschbäume als wenig gefährdet. Die Blitzgefährdung hängt wohl in erster Linie von der Beschaffenheit des Untergrundes. von dem Wassergehalt desselben ab. Besonders gefährdet sind Bäume, die am Wasser stehen: daneben solche auf morrigem oder lehmigem Boden, der die Feuchtigkeit lange festhält. Baumgruppen sind einzeln stehenden Bäumen vorzuziehen. Darum soll man bei einem Gewitter lieber das Innere des Waldes aufsuchen. 70 Jahre alt Der im Ruhestande lebende Obergerichtsvollzieher August Brechelt Thomasstraße 12, kann heute auf die Vollendung seines 70. Lebensjahres zurückblicken. Der Altersjubilar wurde am 21. August 1866 in Liebenburg. Kreis Goslar am Harz, geboren. Er war der jüngste Sproß einer zahlreichen Familie und trat nach Beendigung seiner Schulzeit in die Lehre einer Musikschule, die er nach vierjährigem Besuch verließ, um, kaum 19 Jahre alt, am 1 Oktober 1885 beim Artillerie=Regiment Nr. 22 in Minden einzutreten, wo er zwei Jahre als Trompeter diente. Als Unteroffizier wurde er zum Regimentsstab des Artillerie=Regiments nach Münster versetzt. Infolge seiner vorzüglichen Leistungen als Musiker wurde er einige Jahre später Leiter des Musikkorps des TrainBataillons Nr. 7 in Münster. Am 30. März 1898 trat er als Musikmeister aus dem Militärdienst aus, um sich auf den Justiz= dienst vorzubereiten, in den er am 1. November 1898 nach Ablegung der Prüfung für den Gerichtsvollzieherdienst eintrat. Er wurde zunächst in Lünen angestellt und wurde von dort am 1. Januar 1907 als Obergerichtsvollzieher an das hiesige Amtsgericht berufen. Dieses Amt versah er bis zum 1. Dezember 1928. Ein altes Leiden, das auf ein Sturz mit dem Pferde beim Militär zurückzuführen ist, zwang ihn, frühzeitig in den Ruhestand zu treten. Während seiner Tätigkeit als Gerichtsvollzieher hat er sich durch seinen Diensteiser und seine Pflichttreue die Zufriedenheit seiner Vorgesetzten in höchstem Maße erworben. Sein leutseliges und zuvorkommendes Wesen verschafften ihm die Achtung der gesamten Bürgerschaft unserer Stadt. Seinen Arbeitskameraden war er stets ein lieber Freund. Im Jahre 1911 war er mit unter den Gründern des hiesigen Militäranwärtervereins, des nachmaligen Reichsbundes der Zivildienstberechtigten und Reichstreuebundes, des heutigen Soldarenvundes. Sein kameradschaftliches Verhalten und sein humorvolles, stets hilisbereites Wesen, ließen ihn auch im Verein der Ruhestandsbeamten zu einem lieben Kameraden werden. Wir wünschen dem verehrten Altersjubilar zu seinem heutigen Ehrentage, daß er in seinem trauten Heim an der Thomasstraße noch recht viele Jahre in alter Frische und guter Gesundheit verleben möge. Chorgemeinschaft„Liederhalle-Harmonie“ singt in Merklinde Vor einigen Wochen veranstaltete die Chorgemeinschaft„Liederhalle=Harmonie“ in den schönen Anlagen unseres Stadtgartens ein öffentliches Konzert, durch das sie manchen Mitbürger sehr erfreute. Der Beifall den diese Darbietung allgemein sand. veranlaßt nun die Chorgemeinschaft„LiederhalleHarmonie", am Sonntag, dem 23. August. nachmittags.30 Uhr, die Einwohner von Castrop=Rauxel durch weitere Kernproben unter freiem Himmel zu erfreuen. Sie sollen in den=schön gepflegten Gartenanlagen von Hovermann und Leßmöllmann stattfinden und jedermann ohne besonderes Entgelt zugänglich sein. Ganz besonders aber sind die passiven und fördernden Mitglieder beider Vereine zu der Veranstaltung eingeladen. Die aktiven Mitglieder, insbesondere auch die in den letzten Tagen aus dem Urlaub zurückgekehrten, wollen pünktlich zur Stelle Das Masikieben Gastrop=Kauzers im Spiegei seiner Mäsikergantsationen 2. Fortsetzung. Laienmusikerspielscharen Einen sehr breiten Raum nimmt die Laienmusikbetätigung in jeder Form in Anspruch. An erster Stelle sind hier unsere Orchester zu erwähnen. die über einen Stamm von rund 230 Spielern verfügen. Im ganzen sind von unserer statistischen Umfrage 395 Instrumentalisten ersaßt worden. Ein erfreuliches Zeichen dafür, daß bei uns sehr viel musiziert wird Sie verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Instrumente: Instrument Violine Viola Violoncello Contrabaß Oboe Flöte Klarinette Fagott und Contrafat. rompete Tenor=Horn Alt=Horn Waldhorn Bariton=Horn Posaune Tuba Helikon Flügelhorn Piston Saxophon Schlagzeug Kesselpauken Mandoline Gitarre Laute Bandoneon und Akkordeon Klavier Harmonium Orgel Berufsmusiker 16 Nebenberufle: 35 Gesamtzahl 51 Str.) (26 Holzbl.) Blechbl.) (1 Schlagzg.) 1 1 1 (3 Volksinstr.) 35 3 7 (45 Tastinstr.) 80 4 4 (130 Blechbl.) 14 (16 S 10 8 (24 Volksinstr.) 40 5 18 (63 Tastinstr.) 313 4 7 (138 15 2 (17 Schlagzg.) 11 9 1 (27 Volksinstr.) (108 Tastinstr.) 393 Um vor Fehlschlüssen aus dieser Uebersicht zu bewahren, sei sofort darauf hingewiesen, daß die Ensemble= und Orchestermusiker sowohl im Hauptberuf als auch im Nebenberuf ohne Ausnahme wenigstens ein Haupt= und dazu ein Nebeninstrument spielen. Also die Uebersichtszahlen decken sich nicht mit der Anzahl der Musiker. Die Spitze halten die Blechbläser mit 138(8 Hptb., 130 Nbbrfl.), dichtauf folgen ihnen die Tasteninstrumente mit 108 (45 Hpthrf., 63 Nbbrfl.). An dritter Stelle stehen die Streichinstrumente mit 77(20 Hptbrfl., 57 Nbhrfl.). Mandoline. Gitarre und Laute rangieren an vierter Stelle mit 27 ein(3 Hptbrfl., 24 Nbbrfl.). Ueberraschend viel Holzbläser weist die Uebersicht auf mit 26(3 Hptbrfl., 23 Nbhrfl.). An Schlagzeugvertretern sind genannt 17 (1 Hptbrfl., 16 Nbbrfl.). Bei allen Zahlen ist klar erkenntlich, von welch überaus wichtiger Bedeutung das Laienmusikantentum ist. Zum größten Teil verteilen sich diese Instrumentalisten auf folgende Spielgemeinschaften, von deren statistisch erfaßten 13 Dirigenten 3 Musiker im Hauptberuf sind. einer dem Lehrerstand und 9 anderen Berufen angehören. Alles andere möge die Zusammenstellung selbst sagen. Nördliche Blaskavelle, gegr. 1824. Dirigent: Aug. Franzrahe. Castrov=Rauxel 3. Germanenstraße 43. Geschäftsführer: Aug. Franzrahe. Castrop=R. 3, Germanenstraße 43. Nähere Angaben fehlen. Jäger= und Schützenkorps, gegr. Januar 1928. Dir.: Wilhelm Neufert. Castrov=Rauxel 4. Holzheide 28. Geschäftsführer: Ernst Rosenke, Castrop=Rauxel 4, Telvenkamp 11. Uebungslokal: Wilh. Strattmann. Castrop=Rauxel 3. Kaiserstraße 132. Uebungstag: Nach Vereinbarung Kapelle der Mannesmann=Nöhrenwerke, gegr. 1920. Dir.: Adolf Dreier. Castrov=Rauxel 4. Klopstockstraße 20. Geschäftsführer: Hermann Schneider. Gelsenkirchen=Schalke. Funkeburg 1. Uebungslokal: Gerätehaus der Mannesmann=Röhrenwerke, Gelsenkirchen. Ortsstraße. Uebungstag: Mittwoch. Bergkapelle„Erin". gegr. 1936. Dir.: Wilhelm Erwin, Castrop=Rauxel 1. Ringstraße 52. Geschäftsführer: Wilhelm Erwin, Castrop=Rauxel 1. Ringstraße 52. Uebungslokal: Fritz Kalthoff. Widumerstraße 39. Uebungstag: Donnerstag 17.30—20 Uhr. NS.=Orchester, gegr. 1933. Dir.: Karl Hagemann, Castrov=Rauxel 1. Wilhelmstraße 20. Geschäftsführer: Gustav Rinke. Castrov=Rauxel 1. Thomasstraße 14. Ruht vorübergehend. nähere Angaben fehlen. Musikfreunde Ickern, gegr. 1922. Dir.: Heinrich Große=Schware, Castrop=Rauxel 4. Friedhofstr. 6. Geschäftsführer: Bruno Kewitsch. Castrov=R. 3. Adolf=Hitler=Straße. Uebungslokal: Aug. Köster, Castrop=Rauxel 4, Ickerner Straße 38. Uebungstag: Dienstag 20—22 Uhr. Mandolinen=Konzert=Gesellschaft(MaKoGe), gegr. 1917. Dir.: Joseph Büchte, Castrov=Rauxel 1. Geschäftsführer: Joseph Büchte. Uebungslokal: Altbeide, Castrov=Rauxel 1. Holzstraße. Uebungstag: Sonntag 10—12 Uhr. Bandoneon=Kapelle(Band=Kav.), gegr. 27. April 1904. Dir.: Alfred Koch, Castrov=R. 1. Münsterstraße 7. Geschäftsführer: Johann Unkel. Castrop= Rauxel 1. Emschertalstraße 5. Uebungslokal: Aug. Schlüter. Castrop=Rauxel 1. Holzstraße 186. Uebungstag: Sonntag 10—12 Uhr. Zither=Klub„Westfalia“, gegr. 1869. Nähere Angaben fehlen. Posaunenchor Lutherkirche, Castrov=Rauxel 1. Dir.: Wilhelm Erwin, Castrov=Rauxel 1, Ringstraße 52. Geschäftsführer: Hermann Muhrhof. Castrov=R. 1. Ringstr. 41. Uebungslokal: Wichernhaus. Castrov= Rauxel 1. Am Muffentor 30. Uebungstag: Sonnabend 20—22 Uhr. Posaunenchor Lutherkirche Ickern. Dir.: Wilhelm Pörschke. Castrop=Rauxel 4. Am Sünderling 33. Geschäftsführer: Wilh. Pörschke. Uebungslokal: Wilh. Budde. Castrov=Rauxel 3. Adolf=Hitler= Straße 173. Uebungstag: Sonntag—9 Uhr. Posaunenchor Evgl. Kirche Habinghorst, gegr. 1906. Dir.: Karl Böttger. Castrov=Rauxel 2. Gartenweg 22 Geschäftsführer: Karl Böttger. Uebungslokal: Evangel. Gemeindesaal, Castrov=Rauxel 3. Kaiserstraße 107. Posaunenchor Evgl. Kirche Merklinde, gegr. 1930. Dir.: Max Putthoff. Dortmund=Bövinghausen. Bockenfelder Straße. Geschäftsführer: Karl Wenzel. Dortmund=Bövinghausen, Uraniusstraße 12. Uebungslokal: Evgl. Gemeindesaal. Castrov= Rauxel 5, Wittener Straße. Uebungstag: Sonntag 13.30—15.30 Uhr. Trommler= und Pfeiserkorps„Westfalenklang", gegr. 1925. Dir.: vakant. Geschäftsführer: Anton Süllentrupp. Castrov=R. 1. Kreuzstraße 60. Uebungslokal: Joh. Meier. Castrov=Rauxel 1. Wittener Straße 188. Trommler= u. Pseiferkorvs der Feuerwehr RütgersWerke. Nähere Angaben fehlen. Spielschar der HJ. III 259. Nähere Angaben fehlen. Fanfarenbläserkorps des D3. Nähere Angaben fehlen. Fansarenbläserkorps der H5. Dir.: Fritz Wagener, Castrov=Rauxel 1. Münsterstraße 37. Geschäftsführer: Fritz Wagener. Uebungslokal: Wilhelmschule. Castrov=Rauxel 1. Wilhelmstraße. Uebungstag: Dienstag 20—22 Uhr. Diese Ensemble treten bei mancherlei Gelegenheiten an die Oeffentlichkeit. Die Posaunenchöre stehen mit ihrer Arbeit mitten im Leben der Gemeinden. Ohne unsere Blasorchester sind unsere großen öffentlichen Kundgebungen, unsere nationalen Feiern und Volksfeste gar nicht denkbar. Sie sind also mit ihrer Tätigkeit fest im heimatlichen Raume veranfert und ihre laienmusikalische Tätigkeit ist unentbehrlich. „(Schluß folgt.) schövferischen Avvell an den Volkssender 1836 rief. Aus dem Erlebnis in Trossingen wurde so der Weckruf für den Sender des schöpserischen schaffenden Volkes. Befreiung von Kundfunkgebühren Die Bedingungen für Befreiungsanträge Bekanntlich können nach einem Erlaß des Reichspostministers„Bedürftige" von der Zahlung der Rundsunkgebühr befreit werden. Da in der Oeffentlichkeit noch erhebliche Unklarheiten darüber bestehen. welche Personen im Sinne des Erlasses als bedürftig anzusehen sind. bringen wir nachstehend noch einmal den Inhalt des Erlasses zur Verössentlichung. Durch Erlaß des Reichspostministers sind neue Vorschriften erlassen worden. nach denen auf Antrag bedürftige Volksgenossen von der Zahlung der Rundfunkgebühr befreit werden können. Nach diesen Bestimmungen sind die Bezirksfürsorgestellen(Wohlfahrtsämter der Gemeinden) mit der Prüfung der Frage beauftragt worden, welche Rundsunkteilnehmer als bedürftig im Sinne der neuen Richtlinien anzusehen sind. Nach dem Ministerialerlaß sind als bedürftig zu betrachten: 1. Empfänger der öffentlichen Fürsorge. der Arbeitslosen= und Krisenunterstützung, der Zusatzrente nach dem Reichsversorgungsgesetz: 2. Volksgenossen. deren Einkommen den Richtsatz der öffentlichen Fürsorge nicht übersteigt: 3. Familien mit drei und Witwen mit zwei unterhaltungsberechtigten Kindern, wenn das Einkommen den dopvelten Richtsatz der gehobenen Fürsorge nicht überschreitet. Die Befreiung tritt in den genannten Fällen nicht ein, wenn sich in der Wohnung des an und für sich bedürftigen Rundsunkteilnehmers Personen befinden, die auf Grund ihres Einkommens in der Lage sind. die Rundfunkgebühr zu zahlen. Die Befreiung von Rundfunkgebühren ist serner an die Bedingung geknüpft, daß die bedürftigen Rundfunkteilnehmer die deutsche oder Danziger Staatsangehörigkeit besitzen und arischer Abstammung sein müssen. Von den bedürftigen Volksgenossen sollen in erster Linie Blinde. Schwerkriegsbeschädigte. Kinderreiche, über 70 Jahre alte Volksgenossen und ferner solche Volksgenossen, die aus der Dr. Goebbels=Svende Rundsunk=Empfangsapvarate erhalten haben. berücksichtigt werden. #e unter der Leitung des stellv. Chorleiters Konrektor a. D. Peitz volkstümliche Chorwerke und Volkslieder zu Gehör bringen. Mögen der Veranstaltung gutes Wetter und starker Besuch beschieden sein! 2. Kompagnie des Schützenvereins Castrop-Kauxel-Ost Kaffeetrinken der Damen und Kinderschützenfest Am Mittwochnachmittag zogen die Damen und Kinder der Schützenbrüder der 2. Komvagnie des Bürgerschützenvereins Castrop=Rauxel=Ost unter Führung des Hauptmanns Birk und seiner sechs Getreuen nach Köster in der Heide, wo ein Kafseetrinken für die Damen und ein Kinderschützenfest veranstaltet wurde. Auch I. M. Königin Luise erschien zu dem Fest und nahm vor allem an dem frohen Treiben der Kinder den lebhaftesten Anteil. Zunächst begann die allgemeine Kaffeeschlacht, bei der es sich alt und jung an den langen Tischen beim köstlichen braunen Getränk und vielen Kuchen gut sein ließen. Dann begann das Schießen um die Jungkönigswürde, um die sich 18 wackere Jungschützen bewarben. Hermann Gremme tat den Meisterschuß in dem er mit drei Schüssen 33 Ringe erzielte und somit die Königskrone errang. Lauter Jubel der Kinder begrüßte ihn und die von ihm zur Königin gewählte Brigitte Vogelsang. Nach der Königskrönung wurden allerlei Spiele gemacht. U. a. gab es auch 50=Meter=Lauf für die Damen und Reigentänze der Kinder. Nachdem man noch eine kleine Erfrischung zu sich genommen hatte, wurde gegen 20.30 Uhr der Rückmarsch angetreten. Brennende Fackeln geleiteten das junge Königspaar zum Standauartier der 2. Komvagnie. Hier hielt „König Hermann“ eine Ansprache an sein Volk. Auf die Königin Luise erklang ein dreisaches„Hoch“. Dann gab es noch eine„Lokalrunde“ Himberlimonade und mit einem dreimaligen„Gut Schuß" auf Führer, Vaterland und Kompagnie ging die schöne Veranstaltung zu Ende. Gegenstandslos geworden der Regierungspräsident in Arnsberg inzwischen die gleiche Verordnung für den gesamten Regierungsbezirk erlassen hat. Karkoffeldiebstahl In der Nacht zum 17. d. Mts. sind von einem Kartofselfeld an der Bergstraße etwa 7 bis 8 3tr. Kartosseln gestohlen. Wer kann der Polizei zweckdienliche Angaben machen? Diebstahl in einer Dachdeckerwerkstatt Aus einer Dachdeckerwerkstatt an der Kaiser=Friedrichstraße wurden in der Nacht zum 18. d. Mts. eine Rolle Dachvappe Nr. 333, zwei Rollen teerfreie Pappe Nr. 500 und zwei Pakete Pappnägel im Gesamtwerte von 31 Mark gestohlen. Vor Ankauf wird gewarnt. Verkehrsunfall Am 17. d. Mts. stießen auf der Wittener Straße ein Motorradfahrer und ein Radfahrer zusammen, wobei der Radfahrer Verletzungen am Kopf davontrug. Pausenzeichen„Freul euch des Lebens“ Noch klingt uns alle die Olymvia=Fansare des Weltsenders in den Ohren! Sie fesselte Millionen auf der ganzen weiten Erde in allen Sprachen. Die kommenden Wochen stehen wiederum unter einem besonderen Pausenzeichen, dem des Volkssenders: „Freut euch des Lebens!" Es sind die ersten beiden Takte des bekannten Liedes. Und es konnte damals in Trossingen bei der Eröffnung der diesjährigen Volkssenderaktion auch nicht anders sein, daß unter dem starken Eindruck der ersten Großkundgebung für den diesjährigen Volkssender jenes Motiv gefunden wurde, das allen Volkssender=Veranstaltungen als Pausenzeichen Beginn und Schluß gebieten soll. Nach der Kundgebung sand man sich zusammen. Und aus der Stimmung der Stunde heraus griff Meister Schittenhelm in die Tasten des Akkordeons und variierte wie zu Beginn der Sendung das Thema des schwäbischen Tondichters Nägeli„Freut euch des Lebens", das durch den Feiertag der nationalen Arbeit einen neuen Sinn erhalten hat, zu jenem Kurszettel der hausfrau Amtl. Wochenmarktbericht der Stadt Castrop=Rauxel Weißkohl 1 Pid. 5 Pfg., Rotkohl 1 Pid.—6 Pfg., Blumenkohl 15—25 Pig., Wirsing—7 Pfg., Mohrrüben—7 Pfg., Stielmus 7 Pfg., Salat—8 Pig., Zwiebeln 10 Pig., Kohlrabi 2 Stück 15 Pfg., große Gurken Stück 15—25 Pfg., Einmachgurken 10 Pfd. 100—150 Pfg., Einmachbohnen 13—15 Pfg., Wachsbohnen 16—20 Pfg., Schnittbohnen 10 Pfg., Rhabarber 4 Pfg., Zitronen Stück 10 Pfg., Eierpflaumen 25 Pfg., Mirabellen 20—25 Pig., Pfirsische 65—70 Pfg., Kochävsel 20 Pfg., Tafelävsel 30—35 Pfg., Birnen 20—35 Pfg., Tomaten 20—25 Pfg., Pflaumen 20 Pfg., Bananen 25—30 Pfg., Weintrauben 40—45 Pfg., Kartofseln 16 bis 20 Pfd. 100 Pig. Hühner und Hähne, geschlachtet 1 Pid. 100 Pfg., lebende Küken Stück 350 Pfg., Legehühner Stück 300 Pfg., Kaninchen leb. Stück 150—200 Pfg.. Eie 11—14 Pfg. Margarine 63 Pig., Molkereibutter 148—160 Pfg., Landbutter 142 Pfg., Holl, Kä 120 Pig., Schweizer Käse 130 Pfg.. Tilsiter Käse 120 Pfg. Schellsisch 25 Pfg., Seelachs 20 Pfg., Rotbarsch 25 Pfg., Kabeljau 25 Pfg., Schollen 25 Pig., Angelschellsisch 60 Pfg., Filet 40—50 Pfg., Salzheringe—7 Pfg. Rindfleisch: Bratfleisch 1 Pid. 90 Pig., Kochfleisch 85 Pig., Kalbfleisch: Bratfleisc 110—130 Pfg., Schweinefleisch: Keule. Schulter 1 Pid. 90 Pfg., Bauchfleisch 90 Pfg., Koteletten 100 Pfg., Speck fett 100 Pfg., Schweineschmalz: inl. 1 Pfd. 110 Pfg., ausl. 95 Pfg. Arbeiter sind keine Arbeitsliere Das Antreibersystem muß restlos ausgemerzt werden Die amtliche Korrespondenz der Deutschen Arbeitsfront nimmt in einem Artikel entschieden Stellung gegen das Antreiberunwesen. Die Notwendigkeit und Wichtigkeit der Abteilungsleiter. Meister und Vorarbeiter in den Betrieben wird bejaht. Im Sinne des Betriebszweckes liege es, daß diese Männer sowohl das Vertrauen des Betriebsführers wie auch das der Gefolgschaft besitzen. Es gebe auch eine ganze Anzahl Abteilungsleiter und Meister, die es durchaus verständen ihre Stellung so auszufüllen. Es müsse aber einmal ofsen ausgesprochen werden. daß ein nicht geringer Teil der Betriebsleiter. Ab teilungsleiter, Meister und Vorarbeiter ihr wictiges Amt als Antreiber ausübten, die in den Gefolgschaftsmitgliedern nicht Mitarbeiter, sondern Untergebene, wenn nicht gar Arbeitstiere sähen. Es habe nichts mit Voreingenommenheit zu tun, wenn man feststellen müsse, daß häufig mit einem haatsträubenden plychologischen Unverständnis und großer Rücksichtslosigkeit versucht werde. aus unterstellten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen durch Antreibermethoden herauszupressen, was nur irgend gehe. Das geschehe, um sich den Anstrich der Unentbehrlichkeit und Tüchtigkeit zu geben. Die klare Vernunft müsse aber erkennen, daß mit derartigen Methoden weder dem Betrieb noch der Betriebs gemeinschaft gedient werden könne. Die Gefolg schaft werde verstimmt und unzufrieden und irgendwie ihrer Verärgerung Luft machen und ihret gedemütigten Menschenwürde Geltung verschaffen wollen. Derartige Meister seien ein Schaden und misbrauchten das Vertrauen, das ihnen der Betriebs führer schenke. Allerdings seien sie manchmal auch das Produkt ihres Betriebsführers. Solche Meistek und Abteilungsleiter versündigten sich gegen die elementarsten Grundsätze des nationalsozialistischen Arbeitsethos Sie seien sehl am Platze und müßten mit allen Mitteln gezwungen werden, ihre Einstellung zu ändern, oder sie müßten von ihren Plätzen verschwinden. Es seien harte, aber zutrei sende Tatsachen, die hier ausgesprochen würden, und es solle sie jeder auf sich beziehen, der sich#c innerlicher Prüfung schuldig fühlen müsse. Briefkasten „Abo“, Castrop=Rauxel 2. Warum so zaghaft und nicht„mit voller Firma“ gezeichnet?“ So können wir Ihnen nur auf diesem Wege entgegenkommen. daß die fragliche Abhandlung eine offizielle Aus lassung der in Frage kommenden Stelle ist. Wir sind gern bereit, uns mündlich mit Ihnen über die An gelegenheit zu unterhalten und bitten während de“ Sprechstunden der Schriftleitung, vormittags 10 bie 11 Uhr oder nachmittags 4 bis 5 Uhr, bei uns vor## P Das beg („So alt w ihr Streben ne vor allem ihr seren Lebenst schließlich auf gen und Entd hochentwickelte Um die gelei nen und ihre zu schützen, fül Erde den Pate land sind die dr Reichspatent) Erfinder. Erst vor we tungen von bestimmungen rechtes der Erf interessierten gen des Erfir welcher Tragu Erfindertätigke bemißt. Fack Im Wettlau die verschieden Berufensten, d zur Eintragur darstellen, sind lich arbeitende Chemikern ur wobei die P oder Firmen mehrere im D zurückzuführen Eine Unzah auch von jen aus, die sich al Kenntnisse ode zewissen Man sen. 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Tilsiter Käse chs 20 Pfg., RotSchollen 25 Pig. —50 Pfg., Salzsratileisch 1 Vio leisch: Bratslei## Keule. Schulter Pig., Koteletten veineschmalz: inl. beilsliere usgemerzt werden Deutschen Arbeitstschieden Stellung ie Notwendigkeit iter. Meister und ird bejaht. Im 5, daß diese Mäntriebsführers wie Es gebe auch eine d Meister, die cs so auszufüllen. gesprochen werden. betriebsleiter. Abbeiter ihr wich1, die in den Gearbeiter, sondern itstiere sähen. Es seit zu tun, wenn mit einem haatständnis und grode. aus unterstellrinnen durch Anwas nur irgend nstrich der Unenten. Die klare Vermit derartigen och der Betriebs ie. Die Gefolg jeden und irgendachen und ihret seltung verschaffen haden und mißnen der Betriebs: sie manchmal auch rs. Solche Meistei n sich gegen die tionalsozialistischen Platze und müßten verden. ihre Einnüßten von ihren harte, aber zutreiochen würden, und hen, der sich nach en müsse. um so zaghaft und iet?“ So können e entgegenkommen. ne offizielle Aus Stelle ist. Wir sind hnen über die An itten während der vormittags 10 bis Uhr. bei uns vorst Iin Bieliste des menschfiichen Joeischeins Das begehrte DRP.— Forscher und Allerweltskünstler— Die Hyänen des Reichtums— Es ist ein steiniger, dornenvoller Weg 1 So alt wie die Geschichte der Menschheit ist ihr Streben nach Fortschritt. Bemerkenswert ist vor allem ihr unermüdliches Streben nach besseren Lebensumständen, ein Streben, aus dem schließlich auf dem Wege über zahllose Erfindungen und Entdeckungen der Technik die heutige hochentwickelte Zivilisation hervorgegangen ist. Um die geleistete Erfindertätigkeit anzuerkennen und ihre Früchte für ihren geistigen Urheber zu schützen, führte man in allen Staaten der Erde den Patentschutz ein. Bei uns in Deutschland sind die drei Buchstaben D. R. P.(Deutsches Reichspatent) der ersehnte Lohn für alle Erfinder. Erst vor wenigen Tagen berichteten die Zeitungen von neuen, weitergehenden Gesetzesbestimmungen zum Schutze des geistigen Urheberrechtes der Erfinder. Diese seit langem von den interessierten Stellen angestrebten Verbesserungen des Erfinder=Rechtes lassen erkennen, von welcher Tragweite der Staat den Einfluß der Erfindertätigkeit auf das Leben seiner Bürger bemißt. Fachmann und Außenseiter Im Wettlauf um den DRP.=Preis kann man die verschiedensten Konkurrenten beobachten. Die Berufensten, die auch das Hauptkontingent der zur Eintragung führenden Patenanmeldungen darstellen, sind naturgemäß die rein wissenschaftlich arbeitenden Forscher, die sich aus Physikern, Chemikern und Ingenieuren zusammensetzen, wobei die Patente von Industriegesellschaften oder Firmen selbstverständlich auf einen oder mehrere im Dienste derselben tätigen Gelehrten zurückzuführen sind. Eine Unzahl Patentanmeldungen geht aber auch von jenen zahlreichen Allerweltskünstlern aus, die sich als reine Autodidakten ohne fachliche Kenntnisse oder die nötige Erfahrung aus einer gewissen Manie heraus mit Erfindungen befassen. Diese Leute halten den Forscher und den Fachmann nicht selten für am meisten ungeeignet, Neues zu erfinden, weil diese ihrer Ansicht nach zu sehr an Althergebrachtem kleben und in Vorurteilen befangen sind und angeblich alles gewissermaßen nur durch eine bestimmte Brille hindurch sehen. Nur sie allein halten sich für berufen, auf Grund ihrer Unbeschwertheit mit überlebten wissenschaftlichen Anschauungen epochemachende Umwälzungen einzuleiten. Patentamt, Patenthüros und technische Firmen wissen ein Lied Favon zu singen, wie tagtäglich in solchen schaumschlagenden Eingaben von Außenseitern das neueste„Ei des Columbus“ präsentiert wird. Werden sie abgewiesen, so verfolgen sie mit unvorstellbarer Zähigkeit ihre Ideen weiter und halten sich dann erst recht für Genies, die die Mitwelt nicht anerkennen will. Vom„Perpetuum mobile“ bis zum schuhknöpfer... In früheren Zeiten war das„Perpetuum mobile“ der beliebte Tummelplatz dieser Mensch heitsbeglücker. Heute haben sie sich mehr Problemen der Elektro=, Auto- oder Flugindustrie zugewandt oder, was noch häufiger ist, sie greifen irgendwelche kleineren Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens heraus, die sich schon jahrzehntelang allgemeiner Brauchbarkeit erfreuen, und erklären dann stolz, sie hätten mit ihrer verbesserten Erfindung die Sache erst richtig gemacht. Manchmal gelingt es den Unentwegten nach Ablehnung der Patentfähigkeit mit ziemlichen Kosten wenigstens einen Reichsgesetz=Musterschutz (D. R. G..) zu erhalten, den ihnen niemand abnimmt. Gewiß gibt es unter diesen Menschen auch solche, die wirklich Brauchbares herausbringen und anmelden— aber diese sind weitaus in der Minderheit. Für sie wird ja auch die ganze mühevolle Nachprüfung geleistet. Sie finden z. B. auf der Leipziger Erfinder=Messe Verwertungsmöglichkeiten geboten. Gefährliche Glücksritter Wesentlich anders setzt sich die dritte hauptsächlichste Gruppe von„Erfindern" zusammen. Diese bedienen sich des Mittels einer Erfindung, um dadurch auf Kosten anderer zu dem ersehnten Reichtum zu gelangen, und zwar auf verschiedenen Wegen. Dazu muß noch bemerkt, werden, daß ein Patent auch dann erteilt wird, wenn die betreffende Erfindung keinerlei wirtschaftliche Verwendungs. möglichkeit darstellt; es genügt, wenn die betreffende Idee neu ist und sich praktisch ausführen läßt. Diese Glücksritter, die sich zum Teil aus heruntergekommenen Fachleuten rekrutieren, setzen sich nun durch eigene Anmeldung oder durch billigsten Ankauf in den Besitz eines solchen Schutzrechtes und treten dann an unerfahrene Kapitalleute heran, denen sie„ihr“ Patent als unfehlbare Goldgrube preisen. Durch geIn einem der bekanntesten Londoner Theater, in der Covent Garden Opera, tritt seit einiger Zeit wieder eine Künstlerin auf, der einst der Herrscher eines Weltreiches zu Füßen gelegen hat. Es handelt sich um die heute 64jährige Mathilde Krzesinska, die„ballerina assoluta“ von Petersburg. Wie einst in den Tagen ihres Glanzes und Ruhmes, schleppen auch heute wieder beflissene Diener Blumenkörbe auf die Bühne der Covent Garden Opera und der Beifall eines erlesenen Publikums ruft die Künstlerin immer wieder vor den Vorhang. Seit ihrem 15. Lebensjahr kennt die Krzesinska die berauschende Melodie des Beifalls und steht sie— von kurzen Unterbrechungen abgesehen— im hellsten Licht der Bewunderung. Diese Frau hat in der Tat ein überaus bewegtes Leben hinter sich. Er saß einsam in seiner Pracht... Die Krzesinska begann ihre Karriere in Warschau. Mit ihren 15 Jahren gehörte sie bereits zu dem Hofballett der königlichen Oper. Sie war von Anbeginn der Liebling des Publikums, vor allem der polnischen Aristokratie. Eines Abends— es war in den achtziger Jahren— kam dann das große Ereignis, das dem Leben der jungen Künstlerin eine unerwartete Wendung geben sollte. Es war eine GalaVorstellung in der königlichen Oper in Warschau angesetzt. Das Parkett und die Logen glänzten von den Uniformen und Orden der Offiziere, die vollzählig erschienen waren. Alles blickte zur Hofloge, in der, einsam in seiner Pracht, ein schüchterner, auffallend bleicher, schmaler und— wie einer der Herren, der später Minister werden sollte, höhnend bemerkte—„äußerst wohlschicktes Verhandeln gelingt es ihnen meistens— manchmal sogar nach verschiedenen Seiten zugleich— das praktisch bedeutungslose Patent an den Mann zu bringen. In einer Novelle„Geld und Erfahrung" schildert der Dichter=Ingenieur May Eyth humorvoll einen ähnlichen Handel, bei dem zum Schluß die Besitzverhältnisse zwischen Geld und Erfahrung die umgekehrten wie anfangs sind. Was ist ein„Wegelagerer=Patent"? Die andere Abart solcher Hyänen des Reichtums konnte noch vor einigen Jahren die wahre Pionierarbeit leistenden ernsten Erfinder auf angeblich rechtmäßige Art und Weise um die Früchte ihrer Mühen zu bringen trachten. Es war früher möglich, sich eine Verbesserungsidee schützen zu lassen, ohne gleichzeitig die praktische Ausführbarkeit nachweisen zu müssen. Der Inhaber eines solchen„WegelagererPatentes" wartete, bis sich eine möglichst bedeutende und kapitalkräftige Firma mit der Anmeldung auf die gleiche Sache mit Ausführbarkeitsbeweis meldete, um dann seine älteren Schutzrechte geltend zu machen. Gelang der von ihm vorgeschlagene Vergleich gegen Zahlung einer hohen Summe nicht, so klagte er gegen die Anmelderin, um sie gefügig zu machen. Er selbst erzogener“ Jüngling saß. Es war der Thronfolger des russischen Reiches Nikolaus Alexandrowitsch. Das Palais auf dem Newski Prospekt Der Anblick des feurigen und graziösen Geschöpfes auf der Bühne muß einen ungeheuren Eindruck auf den von Natur besonders schwerblütigen und ernsten späteren Zaren aller Russen Nikolaus II. gemacht haben. Es war eine große Liebe auf den ersten Blick, die von der Seite des zukünftigen Zaren auch mit großer Reinheit gemeint war. Nikolaus Alexandrowitsch brachte die Krzesinska sofort mit sich nach Petersburg. Er schenkte ihr ein herrliches kleines Palais auf der Millionenstraße des Newski Prospekt. Es war ein galantes Lustschloß, das in seiner ganzen Art dem französischen ancien regime alle Ehren gemacht hätte. Gleichzeitig verlieh er der Künstlerin als äußeres Zeichen seiner Huld und Gnade den Titel einer„ballerina assoluta". Dies war die höchste Auszeichnung, die das berühmte Petersburger Hofballett zu vergeben hatte. Der Titel ist außer an die Krzesinska nur noch ein einziges Mal verliehen worden. Böswillige Gerüchte Ihre Verbindung mit dem Zaren Nikolaus dauerte allerdings nur bis zu dessen Vermählung mit einer deutschen Prinzessin, der Prinzessin Alice von Hessen=Darmstadt. Der Zar war es selbst, der die Beziehungen abbrach, denn er war bekanntlich einer der vorbildlichsten und korrektesten aller Familienväter. Trotzdem hat er seine Jugendliebe nie vergessen. Bis zum Ausbruch der Revolution wurde die Krzesinska in jeder Beziehung von ihm verwöhnt. Die kaiserliche Die Jallerina des Kaisers Gala=Abend in Warschau— Der schüchterne Jüngling in der Hofloge— Die herrlichkeit bricht zusammen hatte natürlich niemals die Absicht, sein famoses Patent zu verwerten, es sei denn auf die geschilderte Art. So meldete sich z. B. vor einigen Jahren, als eine bekannte elektrische Großfirma den heute in Gastwirts=Toiletten anzutreffenden elektrischen Händetrockner zum deutschen Patent anmeldete, ein Mann, der ein längere Jahre zurückliegendes Idee=Patent besaß, das ihm ganz allgemein die Möglichkeit schützte, mittels elektrisch erhitzter Luft zu trocknen. Er klagte auf Abweisung der Patentanmeldung der Großfirma, zeigte sich aber nicht abgeneigt, seinen angeblich verletzten Anspruch gegen eine sehr hohe Summe abzutreten. Damals wurde vor Gericht nachgewiesen, daß das Händetrocken=Patent bereits lange vor dem allgemeinen deutschen Idee=Patent in einem anderen Staat erteilt worden war, und zwar in Amerika, wo diese Apparate schon älteren Ursprungs waren. Da die deutsche Großfirma diese amerikanische Lizenz eingeholt hatte, wurde der hoffnungsvolle„Erfinder“ mit seinem Wegelagererpatent abgewiesen, ja letzteres wurde sogar auf Antrag der Großfirma gelöscht, da es jüngeren Datums als das amerikanische Schutzrecht war, also den Rechtsvorschriften zuwider lief. Dieser Art von Erfindern ist heute das Handwerk gelegt, weil außer der Idee auch ihre praktische Durchführung nachgewiesen werden muß. Alle die vielen, die auch ohne der„Zunft“ der Erfinder anzugehören, etwas schaffen wollen, sollen nicht abgeschreckt werden Aber sie sollen wissen, daß es ein steiniger Weg ist, der zur Höhe führt, der unendlich viel Mühe und fast noch mehr bittere Enttäuschungen bedeutet. Familie, die jungen Großfürsten vor allem, gingen in ihrem eleganten Palais auf dem Newski Prospekt ein und aus. Böswillige Gerüchte schrieben später der Künstlerin den Ehrgeiz zu, politischen Einfluß am Hofe ausgeübt zu haben. Sie wurde sogar mit dem Wundermönch Rasputin in Verbindung gebracht. In Wahrheit interessierte sich die Krzesinska jedoch für nichts weniger als für politische Dinge. Trotzdem hat sie die Folgen dieser falschen Gerüchte später zu spüren bekommen, denn als die Revolution ausbrach, setzte eine haßerfüllte Hetzjagd auch auf die Ballerina des Kaisers ein. Als Bettlerin verkleidet Die Revolution setzte sich siegreich durch. Die Herrlichkeit des einstigen Zarenreiches brach in Rauch und Blut zusammen. Die Krzesinska flüchtete aus ihrem Palais. Als Bettlerin verkleidet trieb sie sich in den ärmsten Vierteln von Petersburg herum und hielt sich dort vor den Häschern, die ihr nach dem Leben trachteten, verborgen. Ihr Palais fiel den Plünderen zum Opfer, die in den kostbaren Räumen wie die Vandalen gehaust haben. Die Möbel wurden zertrümmert und die seidenen Tapeten heruntergerissen; nur hier und da erkannte man an einem wundervollen Deckengemälde oder an einem wertvollen Gobelin, wer vordem in diesen Räumen gelebt haben mochte. Uebrigens hat in den ersten Tagen nach der Machtergreifung Lenin in den Appartements des Krzesinska=Palais seine ersten Sitzungen mit dem Revolutions=Exekutionskomitee abgehalten. Nach einer halsbrecherischen Flucht über die Grenze gelang es der Krzesinska aus Rußland zu flüchten. Sie war bettelarm als sie nach Westeuropa kam. Aber sie hat ihr Leben von neuem aufgebaut und steht nun heute wieder dort, wo sie einst als junge Frau bereits gestanden hat— im Rampenlicht der Bewunderung, auf der Höhe künstlerischen Ruhmes. Ta kegeitind uls Resdematdent Der Volkskanz war ihre große Liebe— Unermüdlich, bis zum frühen Ende Mit der vor einiger Zeit plötzlich verstorbenen Argentina ist nicht nur eine hervorragende Künstlerin dahingegangen, sondern gleichzeitig die Reformatorin des spanischen Volkstanzes, dem sie neues Leben eingehaucht hat. 1 Als die große Argentina noch Antonia Mereé hieß und ein kleines schwarzhaariges Mädchen von kaum drei Jahren war, bemerkte ihr Vater eines Tages, daß sie vor dem Spiegel stand und merkwürdige Bewegungen machte, während draußen auf dem Hofe ein Leierkasten alte Volksmelodien spielte. Antonia wiegte sich nach den Klängen dieser Lieder, immer in den Spiegel schauend und darauf achtend, daß die Töne sich auch in graziöse Bewegungen ihres kleinen Persönchens umsetzten. Der Vater, selbst ein guter Berufstänzer, holte ganz leise, um ja nicht zu stören, die Mutter herbei, und nun standen beide mit Tränen in den Augen vor dem Wunder, das sich hier vollzog: In diesem Kinde begann sich das Blut zu regen, das auch in ihnen war, das Blut spanischer Tänzer! Eine harte Schule Daß dieses Blut stark und kräftig war, sollte sich bald herausstellen. Antonia war auf einem Gastspiel des Vaters in Buenos Aires geboren worden. Die Mutter war Andalusierin, der Vater Kastilianer. In dem Kinde aber verband sich der gemessene Bewegungskult des spanischen Nordens mit dem zigeunerhaften Furioso des Südens. Ihr erster Lehrmeister war der perr Papa, der bald heraus hatte, daß sich hier ein eigenwilliges Temperament entwickelte, das seinen eigenen Weg gehen würde. Aber gerade darum drang er darauf, daß Antonia die praktischen Voraussetzungen erlernte. Mit fünf Jahren bekam sie Kastagnetten in die Hände und verstand ihren Gebrauch. Vater Mercé war entzückt.„Antonia wird eher tanzen als richtig sprechen können“, sagte er. Und Antonia enttäuschte in keiner Weise. Tanzen war bereits dem Kinde Inhalt des Lebens. Hart nahm sie der Vater heran, aber Antonia ermüdete nie. Tapfer folgte sie jeder Anregung und arbeitete den ganzen Tag. Mit neun Jahren kam sie zum Königlichen Ballett nach Madrid, und hier kam sie in die Schule des klassischen Balletts. Zehn Jahre später war sie zur Prima Ballerina aufgerückt, und das war auch der Zeitpunkt, an dem ihre tanzreformatorische Arbeit begann, die ihr bleibendes Werk darstellt. Neue Musik zu neuem Tanz Der spanische Volkstanz war in einer gewissen Erstarrung angelangt. Die Vertreterinnen dieser Kunstgattung waren nur graziös, aber ihren Darbietungen fehlte das lebendige Temperament. Antonia erkannte den Fehler: Es lag an der uralten Musik, die in der Tat nur eine Deutung zuließ. Kurz entschlossen zog die blutjunge Ballettmeisterin Musik von Granados, von de Falla und anderen heran und stattete die Bewegung mit ihrem lebensnahen Temperament und den vornehmen Mitteln der klassischen Tanzkunst gleichzeitig aus. So schuf sie einen neuen, eigenen und bewunderten Typ der spanischen Schule. Reisen nach Paris und Südamerika folgten. Jetzt nannte sie sich, nachdem sie sich ganz dem spanischen und südamerikanischen Volkstanz ergeben hatte, bewußt La Argentina. Eines Tages — es war 1925— tanzte sie in Paris den Tanz „Amor". Der Erfolg war überwältigend, und La Argentina war weltberühmt. Die Bühnen rissen sich um sie, und schließlich machte sie einen Vertrag mit dem bedeutendsten europäischen Manager, dem Engländer Cochran. Von da an führte sie ihr Weg von Erfolg zu Erfolg über die ganze Erde. Zwar besaß sie je eine ständige Wohnung in Madrid und Paris, aber kaum wenige Monate im Jahre konnte sie aussetzen, um sich zu erholen — denn ihre Kunst gehörte der ganzen Welt. Als man einem ihrer treuesten Bewunderer nun, nachdem die Schreckensbotschaft von dem vorzeitigen Tode der großen Künstlerin eingetroffen war, Trost zusprechen wollte, antwortete der: „Möge ihr die Erde so leicht sein, wie sie der Erde war.“ Einen schöneren Nachruf konnte man der gefeierten spanischen Pawlowa in der Tat nicht widmen... Ihr lotes Junges Eine Storchentragödie im Sturm ) Bei den letzten Stürmen in Holland ereignete sich in dem kleinen Dorf Deuteren eine Storchentragödie, die von den Bewohnern der Ortschaft mit Anteilnahme beobachtet wurde. Mitten in dem Dorf befand sich ein hoher Mast, auf dem seit Jahren ein Storchenpaar nistete. Wenn es im Frühling aus Afrika zurückkam, wurde immer wieder derselbe Platz für das Nest gewählt. Dort brütete die Störchin ihre Eier aus. Auch in diesem Jahre besorgte sie gerade wieder das Brutgeschäft. Ein kleiner Storch war bereits ausgekrochen, während drei andere Eier noch bebrütet wurden. Plötzlich erhob sich nun an einem der letzten Tage ein gewaltiger Sturm, der den Mast, auf welchem sich das Nest befand, umwarf. In dem Rest befanden sich in diesem Augenblick das ausgebrütete Junge und die Alten. Während sich die ausgewachsenen Tiere schnell durch Auffliegen retten konnten, wurde das junge Storchenkird mit dem Nest zu Boden geschleudert, wo es zerschmettert liegen blieb. Nach einiger Zeit kam die Störchin zurückgeflogen. Sie fand den Kadaver ihres Jungen. Auch der Storchenvater fand sich ein, flog dann aber wieder fort, während die Mutter unbeweglich stehen blieb. Anscheinend wartete sie darauf, daß das Kleine wieder zum Leben erwachen sollte. Als sie aber feststellen mußte, daß ihr Junges tot war, rührte sie sich nicht mehr vom Platze. Die Dorfbewohner sahen das Tier stundenlang an derselben Stelle stehen und beobachteten, wie sie die vom Männchen ihr zugeschleppte Nahrung ablehnte. Nun griffen einige Bauern ein. Sie näherten sich der Störchin und konnten sie einfangen. Sie wurde erst einmal gefüttert, und tatsächlich schien es, als wenn sie in Menschennähe ihren Kummer vergessen würde. Dann flog sie am nächsten Tag fort, um mit ihrem Gefährten zusammen ein neues Rest in der Nähe zu bauen. 13 Jähe Angst ließ Marions Herz schneller schlagen. Diesen Brief mußte sie haben— Corsignacs wegen— sonst—— Sie wußte nur zu gut, daß es keine leere Drohung gewesen war, was er ihr gesagt hatte. Es stimmte schon so. Seine ganze Existenz hing davon ab, daß er das Petroleumgeschäft unter Dach brachte,— und von dem Brief hin das Geschäft ab. Und wenn das Geschäft fehlschlug—— sie zweifelte auch nicht einen Augenblick daran, daß er seine Drohung wahrmachen und sie der Hotelleitung ausliefern würde— mochte das für ihn in gewisser Hinsicht auch eine Blamage bedeuten. In dieser Hinsicht würde er bestimmt keine Rücksicht kennen. Und wenn er das tat—— Marion mochte nicht weiterdenken. Jerimy Jerome— die Polizei— und nicht zuletzt Jaap van Huysen— das alles schwebte ihr wie ein ungewisser, drohender Schatten vor. Der Brief—— sie mußte ihn sich verschaffen, damit Corsignac ihn lesen konnte, ehe er Chester Lynne in die Hände gelangte. Es gab keinen anderen Ausweg. Keinen anderen Ausweg— Dann war sie auf dem Korridor des Stockwerks angelangt, auf dem Chester Lynnes Zimmer lag. Der Kellner stand in der offenen Tür, wenige Schritte von ihr entfernt.„Die Post, Mr. Lynne——!“ „Legen Sie sie bitte auf den Tisch!“ klang die Stimme des Amerikaners aus dem Zimmer. Mit einer leichten Verbeugung trat der Kellner ein, erschien gleich darauf wieder auf dem Gang, eilte an Marion vorüber—— Sie wußte, daß sie jetzt nicht zögern durfte. Wenn ihr auch noch völlig unklar war, wie sie die Tat ausführen sollte—— sie mußte handeln — irgendwie—— Zögernd schritt sie auf die Tür zu, betrat dann das Zimmer. Chester Lynne stand vor seinem offenen Schrankkoffer, allem Anschein nach damit beschäftigt, den Abendanzug auszuwählen. Als Marion die Tür hinter sich ins Schloß zog, fuhr Chester Lynne erschrocken herum. Eine nur zu deutliche Verständnislosigkeit malte sich in seinen Zügen. „Marion—.— Frau Marion——“ Ihr erster Blick hatte dem Tische gegolten, auf dem einige Zeitungen lagen, und ganz obenauf —— der Brief. Der Brief——! „Frau Marion!“ Zögernd war Chester Lynne auf sie zugetreten. In seinen Augen stand eine große Frage geschrieben. Dann standen sie sich schweigend gegenüber. Lange ließ Marion ihre Blicke auf dem Gesicht ruhen, dessen Bild sie die ganzen Stunden über begleitet hatte— dieses Gesicht mit den energisch geschnittenen Zügen den ehrlichen Augen und dem Haar, das an den Schläfen bereits graue Fäden zeigte; Fäden, die den Mann älter erscheinen ließen, als er es in Wirklichkeit sein mochte. „Chester Lynne—“. Nur stockend brachte sie seinen Namen zum ersten Male über die zuckenden Lippen.„Chester Lynne— ich bin zu Ihnen gekommen——“ Es nir ihr, wie wenn eine unsichtbare Faust die Kehle zuschnürte. Sonderbar rauh und heiser klang ihre Stimme:„Ich— bin zu Ihnen gekommen—— um Ihnen zu sagen——“ Mit hängenden Schultern stand er vor ihr. Seine Augen baten und warben. Und diese Augen waren es, die es ihr leichter machten, zu sprechen. „— um Ihnen zu sagen—— daß—— daß ich—.— Ihre Liebe erwidere—“, stieß sie plötzlich hervor, wie in der heimlichen Angst, daß sie doch noch ihre Worte bereuen könne. Chester Lynne war einen Schritt zurückgetreten. Ein überglückliches Staunen lag wie der Abglanz eines freundlichen Sonnenstrahls über seinen Zügen.„Marion!“ Er konnte jetzt nicht sprechen. Das alles war so überraschend gekommen, so unverhofft. Wie ein lähmender Bann war es über ihm, ein Bann, dem er sich nur schwer entreißen konnte. Dann im nächsten Augenblick stand er auch schon neben Marion, legte seinen Arm um ihre Schulter und zog sie zu sich heran. „Nein, nein—“, bat sie ängstlich und versuchte, sich freizumachen.„Nein—— nein— nicht—— jetzt nicht—!“ Aber sein Arm war stark, und nur schwach wehrte sie sich, als er sie näher und näher zu sich zog.„Marion— endlich! Sie können ja nicht wissen, wie glücklich Sie mich gemacht haben!“ „Doch—— vielleicht weiß ich es——“. Sie lächelte, und eine Träne hing schwer in ihren Wimpern. Sie standen noch immer in der Nähe der Tür. Jetzt erst schien Chester Lynne das zum Bewußtsein zu kommen. Mit einer gewissen Hast gab er Marion frei, aber nur, um sie mit sich zu jener S VoierUg. Roman von Werner E. Hintz Verlag, Seriia Wa Ecke des Zimmers zu ziehen, wo zwei Sessel um einen kleinen runden Tisch standen. „Ist es wahr?— Wirklich wahr?— Ich kann es noch immer nicht glauben, Marion!— Sie —— Sie—— ich——“. Ueberstürzt kamen die abgerissenen Worte über seine Lippen. Dann neigte er sich über sie, die sich erschöpft in einen Sessel hatte sinken lassen. „Es ist wirklich wahr?“ „Ja!“ nickte sie und drängte tapfer die Tränen zurück, die ihre Augen zu trüben drohten. Seine Finger zitterten leicht, als sie nach ihrer Hand griffen und sie fest umklammerten. „Sie— Sie wollen das wirklich tun, worum ich Sie bat in dem kleinen Restaurant in Antibes? Sie wollen sich von Ihrem Gatten trennen —— und dann—— Marion—.— Sie wollen das wirklich?“ „Ich habe Sie sehr lieb, Chester Lynne—“ sagte sie, und es entging ihm, daß sie damit eine Antwort auf seine Frage vermieden hatte. Er zog ihre Finger an seine Lippen. Dann sah er sie mit strahlendem Lächeln an.„Marion— mir ist noch immer, als sei das alles nur ein schöner Traum. Wissen Sie noch, wie Sie mich am ersten Abend unserer Bekanntschaft fragten, ob ich jemals glücklich gewesen sei?——— jetzt weiß ich, was es heißt—— glücklich sein!“ Er hatte ihre Hand nicht freigegeben. Jetzt neigte er sich über sie und zog sie dann zu sich empor. Dicht aneinandergeschmiegt standen sie in der Mitte des Zimmers,— nur einen Schritt entfernt von dem Tisch, auf dem die Zeitungen lagen,— die Zeitungen— und— der Brief! „Ja, jetzt bin ich glücklich— wirklich glücklich, zum erstenmal in meinem Leben! Und ich weiß auch, daß es ein Glück ist, das mich niemals mehr verlassen soll, Marion,— niemals mehr! Und— Ihnen verdanke ich es!“ Während er sprach, streifte sein heißer Atem ihre Stirn. Sie hielt die Augen zu Boden gesenkt. „Mein ganzes Leben lang will ich Ihnen dafür dankbar sein!“ fuhr er erregt fort.„Für Sie will ich uns eine schöne Zukunst schmieden, um Sie für das zu entschädigen, was Sie für mich aufgeben. Alles will ich tun, um Sie glücklicher zu machen, als es—— der andere tat! Glauben Sie mir das, Marion?“ Der Brief—— der Brief——. Ein ängstliches Flackern war in ihren Augen, als sie jeßt zu ihm aufblickte. „Ja, Chester Lynne,— Ihnen glaube ich alles —— alles—!“ Einen Herzschlag lang standen sie sich schweigend gegenüber. Ihre Blicke hingen ineinander und schienen einander nicht lassen zu können. Wie ein stilles Bekenntnis war es——. „Ich—— ich werde jetzt zu Corsignae hinübergehen und mit ihm sprechen—“, begann Chester Lynne wieder, aber Marion unterbrach ihn mitten im Satz. „Nein,— das dürfen Sie nicht, Chester Lynne — jetzt nicht!— Sie müssen warten—!“ „Warten?— Warum?“, fragte er ein wenig enttäuscht. Langsam schüttelte Sie den Kopf. Quälen Sie mich doch nicht so!“ „Warum denn nicht, Marion?“ beharrte er. „Warum nicht jetzt gleich reinen Tisch schaffen?" „Sie müssen noch warten, Chester!— Genügt es Ihnen denn nicht, wenn ich Ihnen sage, daß ich Sie lieb habe—— sehr lieb?“ Ganz dicht vor sich sah er ihr Gesicht. Einen Augenblick lang schien es ihm, als ob eine gewisse Niedergeschlagenheit sich in ihren Zügen spiegelte. Dann aber lag hingebendes Lächeln um ihre welchen, roten Lippen. „Marion—“, bat er leise und zaghaft. Und dieses Mal wehrte sie sich nicht mehr, als er sie langsam zu sich zog und ihren Mund zum ersten Kusse suchte. Willenlos lag sie in seinen Armen. In diesem Augenblick vergaß sie alles um sich herum. Nur seine heißen, bebenden Lippen spürte sie, und dann seine Hand, die liebkosend über ihre Haare strich. Dann gab er sie zögernd frei. Seine Augen suchten ihren Blick. Ein glückliches Lächeln spielte um seinen Mund. „Ich— muß— jetzt— gehen——“, kam es plötzlich tonlos über Marions Lippen. „Und wann soll ich mit Corsignac sprechen?" Morgen——. Dann machte sie sich hastig aus seinen Armen frei. Es kostete sie nur einen einzigen schnellen Griff, den Brief an sich zu nehmen, als sie an dem Tisch vorüberkam. Chester Lynne hatte es nicht bemerkt. Er folgte ihr bis zur Tür, wo er sie noch einmal in seine Arme schloß. Dann ging sie, während er in das Zimmer zurücktrat und zum offenen Fenster eilte, durch das er lange in den Abend hinausstarrte. Wie gehetzt jagte Marion den Gang entlang. In ihrer Hand hielt sie den Brief fest gegen den Körper gepreßt. Wild pulste das Blut in ihren Schläfen. „Pardon——“ Mit einem Male war von irgendwoher die Gestalt eines Mannes auf dem Korridor erschienen. Vielleicht war es nicht seine Absicht gewesen, der Frau den Weg zu versperren. Marion schrak zusammen. In unwillkürlicher Abwehr erhob sie die Hand. Der Brief fiel zu Boden. Hell hob er sich im Licht der Deckenlampe von dem blauen Läufer ab, der den Gang bedeckte. „Pardon—“, wiederholte der Mann, dann —„Sie gestatten, Madame!“ Schon hatte er sich gebückt und den Brief aufgehoben. Vielleicht war es unabsichtlich geschehen, daß er ihn für einen Augenblick gegen das Licht hielt. „Mister Chester Lynne, Rizza, Frankreich, Gigantic=Palace—“. Und der kurze Augenblick reichte auch schon aus, ihn die rumänische Marke in der rechten oberen Ecke erkennen zu lassen. „Geben Sie den Brief her—!“ stieß Marion sonderbar erregt hervor und streckte die Hand aus. „Bitte sehr, Madame—!“ Der andere knickte zu einer leichten Verbeugung zusammen, während er ihr den Brief überreichte. Dann schritt er mit einem abermaligen respektvollen Gruß auf die Gittertür zu, hinter der sich soeben langsam der Lift hinabsenkte. Als er sich dann noch einmal umwandte, sah er Marion bereits um die nächste Ecke des Ganges biegen. Und es war ein sehr nachdenklicher Monsieur Anatol, der gleich darauf mit dem Lift in das Erdgeschoß des Hotels zurückkehrte, wo er in der Bar von Jerimy Jerome bereits ungeduldig erwartet wurde. Ein Brief an Mister Lynne?—— Sonderbar. 27. Kapitel. Nicht umsonst war die American=Bar im Hausprospekt des Gigantic=Palace den Gästen mit besonderer Inbrunst ans Herz gelegt. Der gemütliche und doch elegant eingerichtete Raum mit den lauschigen Nischen und dem waschechten Neger hinter der Mahagoni=Bar war in den späteren Abendstunden für den größeren Teil der Besucher ein nicht zu unterschätzender Anziehungspunkt. Tom, der Mixer mit den zwischen den breiten Lippen hindurchblitzenden Zähnen und dem ewigen Lächeln, schüttelte mit den Gesten eines feierlichen Zeremonienmeisters den Mixbecher und ließ dann den schäumenden Inhalt in hohem Bogen in das vor ihm stehende Glas schießen. „Danke—“, nickte der Kommissar Hervier, der neben Jerimy Jerome auf hohem Schemel vor der Bar hockte, und zog das Glas näher zu sich heran, während Jerimy schlecht gelaunt an seinem üblichen Whisky=Soda nippte.„Sie sollten auch einmal diesen Champagner=Flips kosten! Niemand in Rizza vermag ihn so gut zu mixen wie Tom!“ „Oh yes—“, grinste der Mixer geschmeichelt. Jerimy Jerome zuckte die Achseln.„Ich wünschte, ich hätte keine anderen Sorgen!“ „Nun, worin bestehen denn Ihre Sorgen, verehrter Herr Kollege?“ erkundigte sich dann Hervier nach einer kleinen Pause, die er dazu benutzt hatte, sich den Inhalt seines Glases einzuverleiben. „Ich weiß nicht recht, ob ich mir viertausend Dollars verdienen soll— oder nicht!“ lautete die Antwort. „Viertausend Dollar?— Mann Gottes, was gibt es da noch zu überlegen?“ „Ich weiß nicht recht!“. Und erst nach kurzem Nachdenken entschloß sich Jerimy Jerome zu einer genaueren Auskunft:„Es handelt sich um unsere Unbekannte— die angebliche Gattin des Herrn de Corsignac! Ich wurde durch einen ausländischen Auftraggeber auf ihre Spur gesetzt, und viertausend Dollar soll ich erhalten, wenn ich ihm ihren Aufenthaltsort mitteile! Und nun habe ich sie gefunden——“ „Und Sie zögern noch?“ „Ich weiß nicht——“, wiederholte Jerimy in unglücklichem Tonfall. „Sie wissen nicht?—— Und warum?“ Kommissar Herviers Erstaunen war nach diesen Enthüllungen noch gewachsen. Lächelnd betrachtete er den anderen, der langsam sein Glas zu den Lippen führte. Dann schien ihm eine plötzliche Erleuchtung gekommen zu sein.„Sie sind in die schöne Unbekannte verliebt, Mister Jerome?“ Und der weltberühmte Detektiv errötete bis über beide Ohren.„Vielleicht,——“ sagte er, während er den Blick träumerisch zur bunt bemalten Decke der Bar schweifen ließ. „Und der Gegenstand Ihrer stillen Reigung läßt Sie ganz einfach wegen Diebstahlsverdachts verhaften!“ Hervier lachte belustigt. „Ja— das hat sie getan—“, gab Jerome bekümmert zu.„Aber es blieb ihr ja keine andere Wahl, wenn sie nicht——“ In diesem Augenblick betrat Monsieur Anatol die Bar. Ihm auf dem Fuße folgte der Geschäftsführer des Gigantic=Palace, beide sahen auf, als würden sie im nächsten Augenblick explodieren. „Zwei Martini!“ bestellte der Geschäftsführer, der den Geschmack des Hoteldetektivs zu kennen schien. Dann wandte er sich an die beiden anderen Gäste der Bar.„Es muß irgend etwas geschehen, meine Herren!“ Kommissar Hervier nickte langsam.„Ganz meine Meinung,— aber wollen Sie mir nicht sagen—— „Etwas Entsetzliches ist vorgefallen——“ „Wieder ein Perlendiebstahl, der sich als ein blinder Alarm erweist?“ Der Geschäftsführer wischte sich mit dem feidenen Taschentuch den Schweiß von der Stirn. „Ein Diebstahl? Ja, wenn auch dieses Mal nicht gerade Perlen——“ SSondern!“. „Ein Briefl. „Ein Brief?— Pardon— aber ich verstehe nicht ganz—“. Hervier machte ein ziemlich verständnisloses Gesicht. „Monsieur Anatol wird Ihnen alles erzählen!“ Mit einer verzweifelten Geste erteilte der Geschäftsführer dem Hoteldetektiv das Wort. Monsieur Anatol rückte an der Krawatte, die noch unvorschriftsmäßiger saß als an anderen Tagen.„Denken Sie sich“, begann er,„unserer Verabredung gemäß ließ ich diese angebliche Frau de Corsignac nicht mehr aus den Augen. Eine ganze Weile lang hielt sie sich mit ihrem Gatten in einer abgelegenen Ecke der Hotelhalle auf, und es war mir leider nicht möglich, ein einziges Wort ihrer recht angeregten Unterhaltung zu erlauschen. Dann aber erschien Mister Lynne auf der Bildfläche——“ „Der Herr, mit dem sie in Antibes war?“ warf der Kommissar fragend ein. „Allerdings!“ Monsieur Anatol nickte bestätte gend.„Diesem Mister Lynne folgte sie, als er auf sein Zimmer ging. Gleich nach ihm betrat auch sie sein Appartement—— und kam eine ganze Weile lang nicht mehr zum Vorschein!“ „Hm— anscheinend ein kleiner Flirtl“ Hervier, dem nichts Menschliches fremd zu sein schien, lächelte. „Schlimmer noch!“ „Oh—“ „Ich wartete also— und dann endlich erschien sie wieder auf dem Gang,— sonderbar aufgeregt! Ich beging den taktischen Schachzug, ihr den Weg zu vertreten!— Sie schrak zusammen—“ „Nicht weiter verwunderlich, wenn eine— angeblich verheiratete Frau aus eines fremden Mannes kommt!“ warf Hervier ein. „Sie erschrak also— und dann ließ sie etwas fallen— einen Brief!": „Ein billet'amour vielleicht?“ „Ganz im Gegenteil, Herr Kommissar! Es war ein ganz gewöhnlicher Brief— mit einer rumänischen Marke— und er war adressiert— nun, raten Sie?“ Hervier zuckte schweigend die Achseln. „An Herrn Jaap van Huysen?" antwortete an seiner Stelle Jerimy Jerome aufgeregt. Monsieur Anatol schüttelte den Kopf.„Rein, an Mister Chester Lynne!“ Eine kurze Weile lang herrschte nachdenkliches Schweigen zwischen den vier Männern, bis schließlich Kommissar Hervier den Kopf in die Hände stützte. „War der Brief bereits geöffnet?“ „Ich könnte das Gegenteil beschwören!“ versicherte Monsieur Anatol. „Dann also besteht kein Zweifel daran, daß sie den Brief aus dem Zimmer des Mannes gestohlen hat?“ „Kein Zweifel!— Und was nun?“ „Das Sicherste wäre, man brächte die hinter Schloß und Riegel!“ schlug Hervier vor. Die Wirkung seiner Worte war verschieden. Jerimy Jerome schrak sichtlich vor dieser gewaltsamen Lösung eines Dilemmas zurück, das ihn nun bereits seit Tagen quälte, während der Geschäftsführer und Monsieur Anatol gleichzeitig abwehrend die Hände gen Himmel erhoben. „Um Gottes willen— keinen Skandal im Gtgantic=Palace!" „Tja,— aber ich sehe im Augenblick keinen anderen Weg, diese gefährliche Abenteuerin unschädlich zu machen!“ sagte der Kommissar. Der Geschäftsführer neigte sich vor, während er seine Stimme zu einem Flüstern dämpfte. „Noch heute abend werde ich sie in der diskretesten Form zum Verlassen des Hotels auffordern!“" „Damit wäre Mister Lynne bestimmt nicht geholfen!“ widersprach Monsieur Anatol.„Dadurch erhält er seinen Brief auch nicht wieder.“ „Man müßte ihn warnen—“. Jerimy Jerome war es, der diesen vernünftigen Vorschlag machte.„Man müßte ihm den Diebstahl mitteilen und es ihm überlassen, geeignete Schritte zu ergreifen! Und inzwischen darf man die Abenteuerin nicht merken lassen, daß sich das Netz um sie herum zusammenzuziehen beginnt!“ (Fortsetzung folgt) Aenen Kurt Fulll Schalke 04 siegte in Salzuflen:0! Der aC Schalke 04 weilte am Mittwoch in Bad Salzuflen und traf auf eine Kombination Salzuflen Herford. Die Knappen spielten ohne Nattkämper, für den Tibulski den Mittelläuferposten wieder großartig versah. Ueberhaupt demonstrierten die Königsblauen wieder Klassefußball und siegten mit :0(:). Die Torschützen waren Kalwitzki(), Urban(). Kuzorra(3) und zum Schluß schoß Mittelstürmer Pörtgen nach schönem Alleingang auch noch das neunte Tor.— Trotzdem sich die Kombinierten tapfer wehrten und auch im Angriff sich abmühten, kamen sie nicht einmal zum Ehrentor. Die Knapven erhielten für ihre schöne Leistung starken Beifall. Das war der zweite Bombensieg von Schalke 04 in der neuen Spielzeit. Leichtathlelikfest in Stockholm Bereits am ersten Tag des internationalen Leichtathletik=Sportfestes zu Stockholm kamen die deutschen Leichtathleten zu beachtlichen Erfolgen. Bis kurz vor Beginn der Kämpfe hatte es in Strömen geregnet, doch war die Bahn im Stockholmer Olympia=Stadion verhältnismäßig gut. Unser Olymviasieger Gerhard Stöck(Berlin) erfreute die 10.000 Zuschauer mit einer prächtigen Leistung. Er gewann das Sveerwerfen mit einem Wurf von 73.37 Meter, der seine Olymvialeistung weit übertraf. Im Kugelstoßen mußte sich der Charlottenburger mit dem dritten Platz begnügen. Einen zweiten deutschen Sieg gab es im 3000=Meter=Lauf durch unseren Meister Schaumburg(Oberhausen), der mit:34.2 den Schweden Jonsson(:34.6) knapp hinter sich ließ und mit dieser Zeit den deutschen Rekord von Raff (Oberhausen) einstellte.— Der Dresdner Harbig belegte über 1000 Meter mit:31.0 den vierten Platz hinter Ny(Schweden):26.10. Powell(England) :28.2 und Wenberg(Schweden):28.4.— Erich Borchmeyer(Stuttgart) nahm an zwei Wettbewerben teil. Ueber 100 Meter belegte er hinter Draver (USA), der in 10.5 Sek. gewann. und dem Südafrikaner Theunissen(10.6) mit 10.7 Sekunden den dritten Platz. Der Dreisprung litt unter schlechter Anlaufbahn. Andersson(Schweden) siegte mit 14.38 Meter vor seinem Landsmann Rosander(13.85) und Borchmeyer(13.80).— Der Berliner König startete über 400 Meter, wurde aber mit 49.2 Sekunden nur Vierter. Balke vor Koike und Hamuro Japaner=Schwimmfest in Magdeburg Auf ihrer Deutschlandreise stellte sich ein Teil der japanischen Olymvia=Schwimmer in Magdeburg vor. Auf der schweren 50=Meter=Bahn von Hellas errang der Deutsche Meister Joachim Balke(Dortmund) vor 3000 Zuschauern erneut einen schönen Sieg. Im 200=Meter=Brustschwimmen ließ er die javanische Spitzenklasse klar hinter sich. In:45.2 schlug er Koike(:46,2) und den Olympiasieger Hamuro. der hier mit nur knapp vor dem dritten Japaner. Ito(:53.1) blieb. Helmuth Fischer dagegen mußte sich über 100 Meter Kraul mit dem dritten Platz begnügen. Arai siegte in 58.8 vor Dusa(59,5) und dem Deutschen Meister, der:00,2 benötigte. Einen zweiten japanischen Doppelerfolg gab es über 100 Meter Rücken. Kiyokawa gewann in:10,2 vor Kojima(:10.5) und dem Deutschen Meister Hans Schwarz(Wünsdorf). der:11.2 schwamm.— Weitere Ergebnisse: 10X50=Meter=Kraulstaffel: 1. Javan:28,2; 2. Magdeburg:29.2.— 3X100 Meter Brust: 1. Magdeburg(Balke. Oehre. Ohrdruf):51 Min.; 2. Japan(Koike, Hamuro. Ito):54.6 Min. Jamain besiegt Lund Internationales Tennisturnier in Baden=Baden Das auf nur wenige Tage beschränkte internationale Einladungstennisturnier in Baden=Baden nahm am Mittwoch einen glanzvollen Auftakt. Da die Besetzung dieser Veranstaltung in diesem Jahre wohl noch von keinem anderen Turnier übertroffen wurde, hatte sich am ersten Tage schon eine große Zuschauermenge eingefunden. Gleich zu Beginn gab es Ueberraschungen. Von den deutschen Davispokalsvielern mußte der Kieler Kai Lund bereits in der ersten Runde eine Niederlage durch den Franzosen Jamain hinnehmen, der sich aber seines Sieges nicht lange freuen konnte, denn schon in der nächsten Runde mußte sich der junge Franzose dem Oesterreicher Graf Bawarowsku beugen. Heinrich Henkel griff erst in der zweiten Runde ein und schaltete den Dänen Plougman sicher aus. Bei den Frauen hatte die Polin Jedrzejowska gegen die Dänin Hollins im ersten Satz hart zu kämpfen. ehe sie ihren Sieg sicherstellen konnte. Marieluise Horn benötigte gegen die Engländerin Peters drei Sätze zum Sieg. Zwangspause auf der Wasserkuppe Ein vorübergehender Umschwung der Witterung. der Nebel und Regen brachte, führte am 4. Wettbewerbstag zu einer Pause bei der„17. Rhön“. In den Nachmittagsstunden trat eine kurze Besserung des Wetters ein, so daß während zweier Stunden rund 20 Starts zu Dauerflügen, allerdings nur kürzeren Ausmaßes, durchgeführt werden konnten.— Die sportliche Ausbeute am Mittwoch war also sehr gering. Zwei Segelfliegern gelang es. Ueberlandflüge mit über 30 Kilometer Flugstrecke zu bewältigen. Der Württemberger Segelflieger Hakenjost landete in Buttlau bei Vacha. Er hatte damit den Tagespreis gewonnen. Späthe(Chemnitz) kam gleichfalls über 30 Kilometer und ging bei Mellrichstadt in Unterfranken nieder. Der Länderkampf wurde für November nach London abgeschlossen. Oesterreichs Olympiaboxer in Kovenhagen Von Berlin aus begaben sich Oesterreichs Olymviaborer nach Kopenhagen und bestritten dort einen inoffiziellen Länderkampf gegen Dänemark in sieben Gewichtsklassen, der von den Dänen mit:6 Punkten gewonnen wurde. Braddock tatsächlich verletzt? Der von der Newyorker Boxkommission mit einer Untersuchung Braddocks beauftragte Arzt äußerte sich als Knochenspezialist über den Zustand des Schwergewichts=Boxweltmeisters Jimmy Braddock. Dieser leide unter einer heftigen Gelenkentzündung an der linken Hand und an beiden Ellenbogen. Die Schmerzen seien gerade an den letzten Tagen wieder sehr stark gewesen. Er halte es für notwendig, daß der Kampf mit Schmeling um einen Monat hinausgeschoben werden müsse. Der Vorsitzende der Newyorker Athletic=Kommission erklärte, daß eine Entscheidung über die Verlegung des Kampfes am Freitag getroffen werde, wenn der schriftliche Doktorbericht vorliegen würde. Joe Louis will Schmeling schlagen! John Rorborough, der Manager des jungen Negerboxers Joe Louis. deutete nach dem eindrucksvollen Siege seines Schützlings über den früheren Weltmeister Jack Sharkey an. Louis werde zunächst nicht mehr kämpfen. Er wolle Schmeling schlagen und kein anderer Boxer würde ihn vorläufig interessieren. Mit diesen Aeußerungen wurden die zahlreichen Fragen der amerikanischen Pressevertreter beantwortet. Fußball in Schottland Bei den Spielen der schottischen Liga gab es am Mittwoch folgende Ergebnisse: Aberdeen— Hibernians:1. Albion— St. Mirren:6. Hamilton Acad.— Wolkirk City:2. Hearts— Dunfermline :2, Kilmarnock— Third Lanark:3. Queen of the South— Partick Thistle:3. Rangers— Dundee :0. St. Johnstone— Celtic:1. Die Mittelrhein=Gaumannschaft Zum Leichtathletik=Repräsentativkampf der drei westdeutschen Gaue Westfalen. Niederrhein und Mittelrhein am 30. August im Kölner Stadion stellte der veranstaltende Gau seine Mannschaft wie folgt auf: 100 Meter: Volmert. Vogelsang: 200 Meter: Volmert Vent: 400 Meter: Dielefeld. Nöller: 800 Meter: Dielefeld. Büll; 1500 Meter: Nastansky, Zenner: 5000 Meter: Berg. Meyer: 110 Meter Hürden: Nottbrock. Kumpmann; 400 Meter Hürden: Nottbrock, Gengler: 4X100 Meter: Steffes. Vogelsang. Vent, Volmert: Diskus: Debus. Leitges: Speer: Wolff. Schute: Hammer: Grimm. Degen: Hochsprung: Weinkötz. Deum; Weitsprung: Rasky, Nittinger: Dreisprung: Sälzer, Debus: Stabhochsprung: Lohmar. Rodenkirchen.— Frauen: 100 Meter: Winkels. Mosel; 80 Meter Hürden: Schlarp, Benkelberg; Hochsprung: Schlösser: Diskus: Hermanns. Kotschenreuther: Speer: Pastoors. Benkelberg: 4X100 Meter: Winkels, Mosel, Erfling, Kubach. Indien spielt in... Die euroväische Wettspielreise der Hockey=Inder geht nach folgendem Plan vor sich: Sonntag. 23. August in München. Dienstag. 25. August in Leipzig. Mittwoch, 26. August in Berlin. Freitag. 28. August in Königsberg. Sonntag. 30. August in Bremen. Dienstag, 1. September in Hamburg, Mittwoch. 2 September in Hannover. Freitag, 4. September in Köln, Sonntag. 6. September in Amsterdam, einige Tage Aufenthalt in London. Sonntag, 13. September in Stuttgart. Dienstag. 15. September in Zürich, Donnerstag. 17. September in Genf. Holland bei der Rad=Weltmeisterschaft Bei den am 29. August in Zürich und Bern beginnenden Rad=Weltmeisterschaften wird Holland gut vertreten sein. Für die Amateur=Wettbewerbe wurden die Straßenfahrer und Flieger Schulte. Gommans, van Vliet. v. d. Voort und Verberk genannt. Van Vliet darf nach dem Uebertritt von Merkens ins Berufsfahrerlager als Favorit angesehen werden. Bei den Berufsfahrern wird Holland auf der Straße von dem früheren Amateur=Weltmeister Pellenaers vertreten, im Fliegerkampf gehen van Egmond und G. Leene. im Steherrennen Alkema und Snoek an den Start. 1½ Millionen Deutsche tragen Svorkabzeichen Die bei den Olympischen Svielen von den deutschen Teilnehmern erzielten Leistungen ließen die ganze Welt aufhorchen. Einen Ueberblick über die Verbreitung des Svortes in Deutschland überhaupt gibt die Mitteilung des Statistischen Reichsamtes. wonach bis Ende März 1936 rund 1½ Millionen Sportabzeichen erworben wurden. Den stärkeren Anteil hat mit 835 281 das SA=Sportabzeichen: außerdem wurden bis zu diesem Termin 486 276 Reichssportabzeichen und 165 358 ReichssportJugendabzeichen verliehen. Die Entwicklung zeigt bei allen Sportabzeichen in den letzten Jahren eine ständig aufsteigende Linie; so entfallen allein 43% aller bisher verliehenen Reichssportabzeichen auf die Zeit von 1935 bis 1936. Aandel und Industele Deutschland— England in London Zahlreiche Einladungen unserer Amateurboxer Das Fachamt Boxen hat nach den schönen Erfolgen Unserer Amateurboxer bei den Olymvischen Spielen zu Berlin zahlreiche Einladungen zu Länderkämpfen erhalten; so von Finnland. Dänemark. USA, Japan. Philippinen und Südafrika. Mit den Südafrikanern sollte die deutsche Mannschaft sofort die Reise nach Lohannesburg antreten. Mit Rücksicht auf den früden Termin der Europameisterschaften 1937 in Rom] RM für 100 Kilo berechnet werden.— Roggenkleie konnte dadurch bedingt vorläufig die deutsche Mann=(in RM für 100 Kilo brutto einschl. Sack ab Mühle schaft nur die Einladung von England annehmen. einschließlich Verladungskosten daselbst), gesetzlicher Warenmärkte Berliner Getreidegroßmarkt Berlin, 20. Aug.(Zu= und Abschläge für Weizen. Roggen und Futtergetreide gemäß Anordnung des Getreidewirtschaftsverbandes„Kurmark“.) Weizen (für 1000 Kilo in RM): Märk Weizen. Durchschnittsqual.(an Auswuchs. Besatz. Bruch. Schmachtkorn, Rost sind zusammen 3% zulässig). Gewicht pro hl 76/77 kg. frei Berlin 198—200; märkischer Futterweizen—: gesetzlicher Erzeugerpreis für die Preisgebiete W VI 186. W VII 187. W VIII 188. W IK 189. W. X 190. W XI 192. W XIV 194: gesetzlicher Mühleneinkaufspreis plus—6 RM: Stimmung: gefragt.— Roggen(für 1000 Kilo in RM): Märk. Roggen. Durchschnittsqual.(an Auswuchs. Besatz, Bruch. Schmachtkorn sind zusammen 2% zulässig). Gewicht vro Hektoliter 69/71 Kilo. frei Berlin 163; gesetzlicher Erzeugerpreis für die Preisgebiete R V 149. R VI 150, R VII 151, R VIII 152, R XI 155, R XII 156, R XIII 157; gesetzl. Mühleneinkaufsvreis plus—6 RM: Stimmung: gefragt.— Gerste(für 1000 Kilo in RM): Braugerste, feine, neu. frei Berlin 214—220. ab märk. Station 205—211: Braugerste, gute, frei Berlin 208—213, ab märk. Station 199—204; Wintergerste, zweizeilig. zu Industriezwecken, frei Berlin 183—189 ab märkischer Station 174—180; Futtergerste. Gewicht pro hl 59/60 Kilo. gesetzlicher Erzeugervreis für die Preisgebiete G V 154, G VI 155. G VII 157, G VIII 160, G IX 162: Stimmung: —. Hafer(für 1000 Kilo in Reichsmark): Märkischer Hafer. Durchschnittsqualität. Gewicht pro hl 48/49 Kilo. gesetzl. Erzeugervreis für die Preisgebiete H IV 144. H VII 148. H X 151. H XI 153. HI XIII 156. H XIV 158: Stimmung: ruhig.— Weizenmehl(ohne Ausland). Tyve 790(Basis=Type). nach Skala Professor Mohs(in RM für 100 Kilo brutto einschließlich Sack), gesetzlicher Erzeugerpreis für die Preisgebiete(Bezirksst X der.=V. Berlin): II 27.65, III 27.65, V 27.65, VI 28.10. VII: (Soldin=Arnswalde) 28.10, VII:(Luckau=Calau) 28.25. VIII 28.50, IX 28.50, X 28.50, XII 28.90. XIV 29.20; mit 10% Ausland.50 RM. mit 20% .00 RM Aufgeld; zuzüglich.50 RM Frachtausgleich. bei Abnahme von mindestens 10 To. frei Empfangsstation gemäß Anordnungen der Wirtschaftlichen Vereinigung.— Roggenmehl(in RM für 100 Kilo brutto einschl. Sack). Type 997(nach Skala Prof. Mohs), gesetzl. Erzeugerpreis für die Preisgebiete(Bezirksstelle X der.=V. Berlin): 21.10. II 21.20. IV 21.45. V 21.55. VI 21.65. VII 21.80, VIII 21,90, XI 22.25, XII 22,35, XIII(BIn.) 22.45; zuzüglich.50 RM Frachtausgleich, bei Abnahme von mindestens 10 To. frei Empfangsstation gemäß Anordnungen der Wirtschaftlichen Vereinigung: Type 815+.50 RM. Type 700+.25 RM. Type 610+2 RM.— Kleie: Weizenkleie(in RM für 100 Kilo brutto einschl. Sack ab Mühle einschl. Verladungskosten daselbst), gesetzlicher Erzeugerpreis für die Preisgeb.(Bezirksst. X der.=V. Berlin): I1 11.15, III 11.20, V 11.20. VI 11.35. VII:(Soldin= Arnswalde) 11.40. VII=(Luckau=Calau) 11.40. VIII 11.50, IX 11.55, X 11.60. XII 11.70, XIV 11.85: zuzüglich.50 RM Ausgleichsbetrag für 100 Kilo. Bei Weizenvollkleie kann ein Aufschlag von.50 Erzeugervreis für die Preisgebiete(Bezirksstelle X der Wirtschaftlichen Vereinigung Berlin): I 10.10. II 10,15. IV 10.30, V.95 VI 10.40, VII 10.45. VIII 10.10, KI 10.30, XII 10.40, XIII(Bln.) 10.45: zuzüglich.30 RM Ausgleichsbetrag für 100 Kilo. Bei Roggenvollkleie kann ein Aufschlag von 1 RM für 100 Kilo berechnet werden.— Für 100 Kilo in RM ab Station: Erbsen, neu 36—39(feinste Sorten über Notiz): kleine Erbsen 32—34: Futtererbsen 24—26: Peluschken 28—32; Ackerbohnen 19— 21: Wicken, deutsche 31.50—32.50; Ostseewicken 30.50 —31.50; Futterwicken 17.50—19.50: Leinkuchen. Basis 37 Prozent. ab Hamburg 17.30 incl..60.=.: Erdnußkuchen. Basts 50 Proz., ab Hamburg 16.90 incl..30.=.: Erdnußkuchenmehl, deutsche Mahlung. 18.10 incl..=.: Trockenschnitzel ab Fabrik .75; extrah. Soyabohnenschrot. 45 Proz., ab Hamb. 15.50 incl.60.=.: dto., 45 Proz., ab Stettin 15.90 incl.60=.: Kartoffelflocken. Varität waggonfrei Stolv. Namslau als Verladestation—: dto. Parität Berlin—. brutto für netto incl. Paviersack. Berliner Metall=Notierungen Berlin, 20. August.(Amtlich.) Elektrolytkupfer (wirebars). prompt. cif Hamburg. Bremen oder Rotterdam 55½: Original Hütten=Aluminium. 98 bis 99 Proz., in Blöcken 144: dgl. in Walz= oder Drahtbarren 148: Reinnickel. 98 bis 99 Proz., 269 RM für 100 kg: Silber in Barren. ca. 1000 fein. 38—41 RM per kg. Essener Hauptmarkt Essen, 20. August. Gemüsezufuhr reichlich. Geschäft langsam: Obst= und Südfrüchtezufuhr reichlich. Geschäft langsam: Inlandgemüse und Kartoffeln: Geschäft fest: Auslandsgemüse und Kartoffeln: Geschäft fest: Eier. Butter. Käse und Fische: Geschäft fest. Großmarkt für Getreide und Futtermittel e.., Dortmund Dortmund, 20. Aug. Erzeugervreise für die Festpreisgebiete der Provinz Westfalen für August 1936. Weizen. 76/77 kg. WXVIII 198. W XVI 196. W XIII 193, W XII 192. W IX 189: Roggen. 71/73 kg R XVIII 163. R XVI 161. R XV 159. RXIII 157, R XI 155: Futterhafer. 48/49 kg. H XIX 163. H XVIII 162. H XVI 160. H XV 159. H XIV 158. H XIII 156: Futtergerste. 59 60 kg. G XIV 170. G XIII 168. G XII 167. G KI 165. G K 164 RM. Handelsvreise Frachtlage Dortmund. Weizen mit Kontingent=Marken. Mühlenfestvreis. nicht angeboten. Roggen mit Kontingent=Marken. Mühlenfestpreise nicht angeboten. Westfälischer Futterhafer nicht angeboten. Westfälische Futtergerste nicht angeboten.— Mehl: Grundvreise für Weizenund Roggenmehl. Weizen= und Roggenkleie. Die Zuschläge bzw. Handelsspannen errechnen sich nach den gesetzlichen Bestimmungen. Weizenmehl. Type 790. W XVIII 28.75. W XVI 28.75, W XIII 28.25. W XII 28.25. W IX 28.25: Roggenmehl. Type 997. R XVIII 23.15, R XVI 23.00. R XV 22.95. R XIII R XI 22. Weizenkleie W XVIII 12.05. W XVI 11.95. W XIII 11.75. W XII 11.70. W IX 11.55; Roggenkleie R XVIII 10.80. R XVI 10.70. R XV 10.55, R XIII 10.45. R XI 10.30. Viehmärkte Osnabrücker Viehmarkt Osnabrück, 20. August Am heutigen Viehmarkt standen zum Verkauf: Rinder 53. darunter Ochsen 4. Bullen 13. Kühe 25: Kälber 140: Schweine 271; Färsen 11. Preise für 1 Pfund Lebendgewicht in Pfennigen: Ochsen a) 43: Bullen a) 40—41: Kühe a) 40—41. b) 36—37. c) 25—31: Färsen 41—42: Kälber a) 76—80. b) 70—76. c) 60—69; Schweine a1) 54½. a2) 53½. b) 52½. c) 50½. d) 48½: Sauen fette Speck= 53½.— Marktverlauf: Rinder zugeteilt Kälber flott. Schweine zugeteilt.— Die vorstebenden Preise sind Marktvreise am Osnabrücker Schlachtviehmarkt und nicht mit Stallvreisen zu verwechseln.) Amtliche Berliner Neuisenkurse Berliner Börsenkurse vom 20. August 1935 Anleihen: D..-Anl. 27 O-Inl. v. 29 Banken: Com.- u. Privat-Bk Otsch. Bk. u. Diskt. Dresdner Bank Reichsbank Rh.-Westf. BodenCred. Verkehrswerte: Reichsbahn.-A. Hapag Nordd. Lloyd Brauereien: Dortm. Aktien Dortm. Ritter Dortm. Union Schlegel-Scharp. Wicküler-Küpper Sonstiges: Aku A. E. G. Bemberg I. P Chem Ind. Gelsenk Cont. Cautsch. Daimler Mot. Otsch. Erdöl El. Licht u. Kraft Eschw. Berzw. -Farbenind Felten-Guillaume Friedrichshütte Gebhard& Co. Gelsenk. Bergw. 20 8 19 8 101.4 100 100 100 ¼ 187 124% 133½ 14% 4 ½ °2 ½ 12½ 198 120% 60 371 173.— 123 123 •7 100 128 ¼ 133½ 101.4 100— 101. 101 186 ½ 249 123¼ 14% 14½ 172⅞ 114 ½ 198 59¾ 37 ¼ 84. 97. 174.— 123% 124— 1 9% 161% 179% 38 Ges. t. el. Unt. Goedh. Gebr. Goldschmidt Harpener Berg Hoesch-Eisen-KölnNeuessen Kali Aschersleben Klöcknerw. Köln Gas u. Elek. W. Kreift Kromschröder G. Kronprinz Metall Küppersbusch Lahmeyer Mannesm.-Röhren Mansfeld Maschb.-Untern. Mülh. Bergw. Phönix Bergw. Rhein. Braunk. Rh. Elektrizität Rhein-Spiegel Rhein-Stahl Rh.-Westf. Elektr Rhein-West Kalk Roddergrube Salzdetfurth Schwelm-Eisen Siemens u. Halske Stolb. Zinkb. Stollwerck Westdtsch. Kaufh Ver. D. Nickel Ver Glanzst. Elbt. Ver Stahlwerke Warstein Gruben Wasserw. Gelsenk, —+ bedeutet ohne Angebot und Nachtrage Das Wanderhins„Polaroto Nur einseitig durchsichtige Fensterscheiben— Das Problem der Blendungsfreiheit gelost! Ein Gerhungnisvoner Bist Wenn ein gutmütiger hund zu sehr geneckt wird— Auch eine kleine Bißwunde kann tödliche Jolgen haben— Arzt unter Anklage fahrlässiger Lotung ) In Newyork wurde soeben von dem Ingenieur Edwin H. Land ein von ihm erfundenes, neues Glas vorgeführt, das geeignet erscheint, ene große Anzahl der schwebenden Probleme in der Optik mit einem Schlage zu lösen. Dieses neue Glas ermöglicht z. B. die Anfertigung von Brillen, mit denen man in bewegtes Wasser hineinsehen kann, ohne durch irgendwelche Blendungsreflexe der Oberfläche gestört zu werden, es wird ferner möglich sein, Fenster an Wohnhäusern anzubringen, durch die man wohl hinausaber nicht hineinschauen kann. Außer den genannten erstaunlichen Möglichkeiten gibt es nicht weniger als 800 andere, die das neue Glasprodukt bietet. Im übrigen ist es äußerlich von gewöhnlichem Glas nicht zu unterscheiden. Der große Unterschied des„Polariod“, wie die neue Erfindung genannt wird, zum Normalglas besteht darin, daß das„Polaroid“ nur polarisiertes Licht durchläßt, d. h. Licht mit einer bestimmten Schwingungsform. Was ist polarisiertes Licht? Gewöhnliches Licht ist ein elektromagnetischer Schwingungsvorgang, bei dem sich der Lichteffekt von der Lichtquelle aus wellenförmig gleichmäßig auf einer ständig größer werdenden Kugeloberfläche nach allen Seiten ausbreitet. Dagegen breitet sich polarisiertes Licht bei sonst gleichem Schwingungscharakter nur in einer bestimmten Fläche und Richtung aus. Das menschliche Auge kann den Unterschied zwischen gewöhnlichem und polarisiertem Licht nicht wahrnehmen. Nur wenigen ist es bekannt, daß Licht, das von einer Wasseroberfläche, von spiegelnden Gegenständen oder Wolken zurückgeworfen wird, zum großen Teil polarisiert ist. Aber es ist auch möglich, Licht künstlich zu polarisieren, indem man den Lichtstrahl durch bestimmte natürliche Kristalle leitet. Derartige Kristalle nennt man Nicols, und besonders geeignet sind Turmalin und Kalkspat. Das austretende Licht ist in einer Richtung polarisiert, abhängig von der sogenannten„PolarisationsAchse" des betreffenden Kristalls. Fällt das auf diese Weise polarisierte Licht auf einen zweiten Nicol, so wird es ungehindert durchgelassen, wenn die beiden Polarisationsachsen parallel laufen. Stehen dagegen diese beiden Achsen aufeinander senkrecht, so tritt kein Licht mehr aus. Je nach dem Neigungswinkel der Polarisationsachsen zueinander wird das austretende Licht mehr oder weniger gedämpft. Man kann also durch zwei derartige Kristalle das eintretende Licht in jeder beliebigen Stärke bis zum gänzlichen Verlöschen hinter dem zweiten Kristall zum Austreten bringen. Scheinwerfer blenden nicht mehr! Die Anwendung dieser Kristalle konnte bisher nur im Laboratorium erfolgen. Sie waren zu klein und zu teuer, um in der Technik als Richtmittel für das Licht im Großen gebraucht zu werden. Der Amerikaner Land hat nun einen kleinen Kunstgriff angewandt. Er hat ein Zellulose=Präparat mit winzigen Kristallen einer Jod=Chinin=Verbindung imprägniert und diese kleinsten Kristalle, die einen stark polarisierenden Effekt verursachen, durch ein bestimmtes Verfahren ausgerichtet. Hierdurch wird erreicht, daß das Präparat dieselbe Wirkung ergibt, wie ein großer Kristall: Die Polarisationsachsen sind alle in gleiche Richtung gebracht. Der ZelluloseFilm wird zwischen zwei Glasplatten festgekittet, und in dieser Form kommt das vollkommen durchsichtige„Polaroid“ in den Handel. Die Kristalle der organischen Verbindung sind so klein, ( In der Pariser Gesellschaft ist soeben eine Hochzeit gefeiert worden, die wegen der Herkunft des einen Ehepartners in der französischen Hauptstadt das größte Aufsehen, ja in den Kreisen der Moskauschwärmer eine förmliche Sensation hervorgerufen hat, von der die rechtsstehende Presse in hämischen Betrachtungen Notiz nimmt. Eine der Töchter des verstorbenen SowjetFinanzkommissars Leonid Krassin, Ludmilla Krassin, hat sich mit dem Herzog Laroche=Foucauld verheiratet, der in Südfrankreich ein Schloß besitzt und vor drei Jahren von seiner ersten Frau geschieden wurde. Die junge Herzogin, eine glühende Anhängerin des Kommunismus, läuft in den Hafen der Ehe mit einer Mitgift von 20 Millionen Goldrubel ein, die ihr der steinreiche Vater nach seinem Tode hinterlassen hat. Herr Krassin, der als„Todfeind des Kapitalismus“. November 1917 im Allrussischen Arbeiter= und Soldatenrat pathetisch die„Abschaffung des Gegensatzes zwischen arm und reich“ proklamierte, und als Finanzkommissar hauptverantwortlich für die Enteignung„der besitzenden Klasse“ zeichnete, hatte leider vergessen, sich selbst zu enteignen, obwohl es ihm doch eigentlich sehr gut bekannt sein mußte, daß er schon bei Ausbruch der von ihm geführten bolschewistischen Revolution ein Vermögen von 37 Millionen Goldrubel besaß. Er hatte dieses vorsorglich in ausländischen Wertpapieren in Schweizer und englischen Banken angelegt, wo es vor dem Zugriff der Sowjetregierung sicher daß sie unter dem Mikroskop selbst bei tausendfacher Vergrößerung nicht sichtbar zu machen sind. Versieht man Auto=Scheinwerfer statt der gewöhnlichen Verglasung mit„Polaroid“=Glas, so tritt, für das menschliche Auge nicht zu unterscheiden, polarisiertes Licht aus. Sieht man nun von einem entgegenkommenden Auto durch eine zweite Scheibe aus„Polaroid“, z. B. eine derartige Windschutzscheibe, so wird, wenn die beiden Polarisationsachsen aufeinander senkrecht stehen, nur so viel Scheinwerferlicht durchgelassen, daß die Lampen ganz schwach brennend erscheinen. Das heißt, daß bei allgemeiner Einführung derartiger Gläser, Scheiben oder auch Brillen aus„Polaroid“ das Problem der Blendungsfreiheit gelöst ist. Polaroid ermöglicht den plastischen Film Auch die Filmindustrie profitiert bereits von der neuen Erfindung. Speziell ausgenommene Filme werden durch einen doppelten Projektor projiziert, der polarisiertes Licht mit zueinander senkrecht stehenden Achsen für jedes Bild auf die Leinwand wirft. Sieht man nun den Film durch eine Brille mit korrespondierenden„Polaroid“= Gläsern, so wird das Bild auf eine Weise aufgelöst, daß jedes Auge den Bildteil sieht, der für es speziell bestimmt ist. Das Filmbild an der Leinwand erscheint dann dem Beschauer plastisch, wodurch eine unerhörte Steigerung der Wiedergabemöglichkeiten des Films gegeben ist. So darf man im„Polaroid“ eine Erfindung sehen, die wahrscheinlich schon in kurzer Zeit einen entscheidenden Einfluß auf die gesamte moderne Lichttechnik und Optik ausüben wird. London. Dr. William Beebe, der weltberühmte Tiefseeforscher, ist soeben nach kurzem Erholungsaufenthalt in England zu einer Expedition nach der Bermudas=Küste aufgebrochen, wo er mit seiner berühmten Stahlkugel weitere Fahrten in die Wunderwelt der Tiefsee unternehmen und mit ganz neuartigen Fangvorrichtungen Lebewesen aus 2000 Meter Tiefe an die Oberfläche holen will. Der Forscher gab vor seiner Abreise ausführlich Auskunft über seine Pläne. Er ist davon überzeugt, daß sein Unternehmen besten Erfolg haben wird. So tief hinab wie kein Mensch zuvor Unsere Zeit ist schnellebig. Es sind schon wieder zwei Jahre vergangen, seit die Welt von der Nachricht überrascht wurde, daß es einem Forscher gelungen sei, in einer riesigen 2 Tonnen schweren Stahlkugel über 1000 Meter tief ins Meer hinabzusteigen, so tief, wie kein Mensch zuvor. Dieser Forscher, der mit einem Schlage zu Weltruhm gelangte, war Dr. William Beebe. Wir alle haben in Zeitungen und Zeitschriften Bilder von seiner Stahlkugel gesehen, jenem Koloß mit den drei kleinen Beobachtungsfenstern aus dickem Quarz, der an einem armdicken Stahltau von einem Schiff ins Meer in Tiefen hinabgelassen werden kann, über deren tierische Bewohner man noch heute nur wenig weiß. William Beebe, eingeschlossen in dieser Stahlwar, da er es nicht auf seinen Namen, sondern auf den Namen seiner Frau und zwei Kinder überschrieben hatte. Der„Todfeind des Kapitals“ hatte sich seinen Reichtum, von dem die Sowjets übrigens erst durch den ihm feindlich gesinnten Pariser Sowjetbotschafter Rakowski erfuhren, durch geschicte Spekulationen während des Krieges erworben und vermehrte ihn ganz beträchtlich, als er als Sowjetdiplomat im Auslande seine Spekulationen wieder aufnahm. Während er und seine Genossen die russische„Bourgeosie" abschlachten ließen, weil sie das Unglück hatten, wohlhabend zu sein, wuchs sein Kapital bis zu seinem Ableben auf 60 Millionen Goldrubel, die er so aufteilte, daß jedes Familienmitglied 20 Millionen Goldrubel erbte. Kein Wunder, daß sich die Männer der französischen„Bourgeosie“ eifrig um die Gunst der Bolschewistentochter bewarben, die sich als Antikapitalistin und Hasserin des Reichtums in den höchsten Kreisen der französischen Aristokratie Zutritt zu verschaffen wußte und sich schließlich den Herzog Laroche erkor, mit dem sie nun, getreu den kommunistischen Idealen, ein„Proletarierdasein“, führen wird, an dem ihre bolschewistischen Genossen in den Arbeitervorstädten von Paris sicherlich ihre helle Freude haben werden. Es ist doch sehr interessant, hin und wieder durch derartige glückliche Familienereignisse zu erfahren, wie vorbildlich die Führer des Kommunismus gegen den Kapitalismus kämpfen. )( Ein tragischer Vorfall hat einen praktischen Arzt aus Alt=Landsberg soeben auf die Anklagebank des Berliner Schöffengerichts gebracht. Er wurde beschuldigt, durch seinen Jagdhund den Tod eines Menschen verursacht zu haben. Am 25. Januar d. J. wurden ein Schüler und ein 62jähriger Mann, beide aus Neuenhagen, von dem Hund des Arztes gebissen. Der Vorfall war dem Arzt zunächst unerklärlich, da er seinen Hund noch kurz zuvor im Herrenzimmer seiner Wohnung hatte liegen sehen. Erst nachträglich stellte sich heraus, daß der Hund beim Fortgang einer Patientin unbemerkt auf die Straße gelaufen war. Hier war er von Kindern gejagt worden und hatte dann die beiden völlig Unbeteiligten, die zufällig des Weges gekommen waren, gebissen. Der treueste Spielgefährte der Kinder Der Angeklagte verband sogleich die ungefährlich aussehenden Wunden. Während die Verletzung bei dem Kinde schnell heilte, traten bei dem Manne nach einigen Tagen Komplikationen ein, die seine Ueberführung ins Krankenhaus erforderlich machten. Hier wurde neben einer Blutvergiftung die Wundrose festgestellt, die am 9. Februar trotz aller ärztlichen Bemühungen den Tod des Patienten zur Folge hatte. Zu seiner Verteidigung machte der Arzt geltend, daß sein Jagdhund keineswegs als bissig zu bezeichnen sei. Das Tier, das er seit 5 Jahren besitze, sei sogar außerordentlich gutmütig kugel, war erschüttert von der märchenhaften Schönheit jener unbekannten Welt, die ihm das gespenstige Licht seines Scheinwerfers erschloß. Ungezählte seltsame Lebewesen in den bizarresten Formen huschten an seinen Beobachtungsfenstern angsterfüllt vorbei oder betrachteten neugierig den Sendboten aus fremden Regionen. In seinen Berichten hat der Forscher seine Erlebnisse dort unten in der ewigen Finsternis mit allen ihren dramatischen Episoden beschrieben. ihres wissenschaftlichen Ernstes können es diese Schilderungen an Spannung mit jedem Roman aufnehmen. In den letzten Monaten aber war es still geworden um Dr. Beebe. Er hatte sich von der Oeffentlichkeit zurückgezogen, um in angestrengter Arbeit die Ergebnisse seiner Forschungsfahrten in die Tiefsee auszuwerten. Eine Fülle von Entdeckungen In einer kleinen Villa in einem Londoner Vorort konnte er dieser Tage von den Presseleuten aufgestöbert werden. Er war gerade beim Kofferpacken. Der Aufbruch zu einer neuen Expedition stand bevor. Dennoch fand der 59jährige Zeit, um in unverfälschtem Newyorker Akzent über den Zweck seiner Reise zu plaudern. Man erfuhr, daß er schon zwei kleinere Expeditionsfahrten nach West=Indien und zum Golf von Kalifornien in diesem Jahre hinter sich hat. Seine Stahlkugel führte er jedoch nicht mit sich. Er begnügte sich mit der Tiefsee=Fischerei, zu deren Begründern er gehört. Trotzdem war der wissenschaftliche Erfolg groß, um tausend Prozent größer als er es selbst erwartet hatte. Eine Fülle von Entdeckungen konnte gemacht werden, deren Verarbeitung einem ganzen Stab wissenschaftlicher Mitarbeiter überlassen bleiben muß. Bei der jetzigen Expedition werden jedoch wieder alle zur Verfügung stehenden technischen Mittel benutzt werden, unter anderem auch die Stahlkugel. Unsere Fangnetze waren zu schwach Der Wissenschaft ist nicht allein damit gedient, daß man Lebewesen aus 1000 bis 2000 Meter Tiefe heraufholt, denn sie verenden sofort und geben nur eine schwache Vorstellung von ihrer Existenz. Um sie studieren zu können, ist es erforderlich, sie unter ihren normalen Lebensbedingungen, also unten in der Tiefsee zu beobachten. Natürlich kann auf den Fang nicht verzichtet werden. Dr. Beebe hat schon vor vielen Jahren Netze konstruiert, die 2000 Meter tief hinabgelasfen werden können und alles festhalten, was in ihre Nähe kommt. Aber diese Netze haben sich, wie der Forscher jetzt erklärt, als zu schwach erwiesen. Das Schiff, das sie ins Schlepptau nahm, durfte höchstens eine Geschwindigkeit von drei Knoten entwickeln, wenn sie nicht zerstört werden sollten. Diese geringe Geschwindigkeit aber hatte zur Folge, daß jedesmal nur verhältnismäßig wenige Tiere gefangen werden konnten und daß sich die Fischzüge ungewöhnlich mühselig gestalteten. Viele Nächte hat Dr. Beebe über den Plänen für stärkere Fanggeräte, die mit einer Geschwindigkeit von sechs Knoten durch die Tiefsee geschleppt werden sollen, zugebracht. Die schwierige Arbeit wurde aber endlich doch zur Zufriedenheit vollendet. Schon bei der jetzigen und der treueste Spielgefährte der Kinder gewesen. Die Kleinen hätten auf ihm geritten, ihn apportieren lassen und ihn schließlich wegen seiner Harmlosigkeit dauernd geneckt. Erst als unvernünftige Menschen mit Steinen und Holzstückchen nach ihm geworfen hätten, sei er bösartig geworden, so daß er nur noch mit einem Maulkorb auf die Straße durfte. Wiederholt sei der Korb aber durch Kinder entfernt worden. Tierbisse sind lebensgefährlich! Von den beiden medizinischen Sachverständigen wurde bekundet, daß der Tod des Mannes in ursächlichem Zusammenhang mit dem Hundebisse stehe. Es sei aber ein unglücklicher Zufall, daß ein Eitererreger in die kleine Wunde geriet, der eine Infektion und die Wundrose, gegen die der Arzt ziemlich machtlos ist, verursachte. Diese Folgen habe der Angeklagte nicht voraussehen können. Ueber Bisse im allgemeinen äußerten sich die Sachverständigen dahin, daß Tierbisse sehr gefährliche Nachwirkungen haben können und besonders bei Raubtierbissen große Lebensgefahr bestünde. Nach längerer Beweisaufnahme kam das Schöffengericht zu einer Freisprechung des Angeklagten, weil ihm eine Fahrlässigkeit hinsichtlich der Beaufsichtigung des Hundes nicht hinreichend nachgewiesen werden konnte. Auch hinsichtlich der Verhandlung der Verletzten sei keine Fahrlässigkeit festzustellen gewesen. Man sei auch nicht zu der Ueberzeugung gekommen, daß der Hund zu den sogenannten„Beißern“ gehört, die immer an einer Kette liegen müssen. Das Benehmen des Hundes sei im vorliegenden Falle wahrscheinlich in einer Neckerei begründet. Expedition werden die vollkommen neuartigen Geräte ihre Feuerprobe bestehen müssen. Tiefseeforschung vor ungeahnten Aufgaben „Die Konstruktion der neuen Netze war ein dringendes Gebot", erklärte Dr. Beebe.„Die bisher von uns verwendeten Geräte konnten nicht den Anforderungen gerecht werden, die wir an sie stellen mußten. Es liegen ja noch ungeheure Aufgaben vor uns. Die Tiefseeforschung steht erst an ihrem Anfang. Selbst wir Wissenschaftler können noch nicht ahnen, welche Wunder dort unten der Entdeckung harren. Jeder Fischzug bringt Neues. Immer schwierigere Probleme erheben sich. Wenn ein Marsbewohner mit einem Himmelsfahrzeug des Nachts zur Erde herniederstiege und sich hier einige Stunden aushielte, wüßte er soviel von unserer Welt, wie wir von der Welt dort unten im Meere. Aber ich schätze mich glücklich, bei der Eroberung der Tiefsee tatkräftig mitwirken zu können; denn wer einmal die Wunder jener Meeresregionen geschaut hat, der bleibt für immer in ihrem Bann.“ Der Silberschatz auf dem heuboden )( Berlin, 19. August. Ein 77jähriger Bauer aus Schöneiche bei Berlin hatte sich„auf seine alten Tage“, wie er sich vor Gericht ausdrückte, einige Ersparnisse beiseite gelegt. Sie bestanden aus unzähligen Fünfmarkstücken, von denen immer eines zum anderen gekommen war, und die bereits Grünspan angesetzt hatten. Für diesen Schatz hatte sich der alte Bauer ein besonderes Versteck ausgedacht: er verwahrte ihn in einem alten Farbentopf, den er unter dem Dachfirst seines Heubodens unterbrachte. Verhängnisvoll wurde es nun für ihn, daß er im Ort von seinem Versteck erzählte. Die Geschichte von dem Schatz sprach sich schnell herum und als eines Nachmittags der Bauer wieder einmal die lange Leiter zum Heuboden heraufstieg, um das Geld nachzuzählen, da war es verschwunden. Ein Dieb hatte sich die Silberlinge angeeignet und sich damit aus dem Staube gemacht. Der Verdacht richtete sich gegen einen 31jährigen Walter Hedke, der plötzlich wie vom Erdboden verschwunden war. Erst nach geraumer Zeit konnte er in Berlin festgenommen werden. Es ließ sich einwandfrei feststellen, daß er sich tatsächlich eines Nachts als„Schatzgräber" betätigt hatte. Auch er gehörte zu dem großen Kreis der Ortsansässigen, die von dem Geld auf dem Heuboden wußten. Sein Plan war bald gefaßt. Mit Unschuldsmiene fand er sich bei dem greisen Landwirt ein und bat ihn, einmal auf dem Heuboden schlafen zu dürfen. Nichtsahnend ging der Greis auf den Leim. Hedke hatte natürlich nicht im entferntesten daran gedacht, sich schlafen zu legen. Er machte sich sofort auf die Schatzsuche und ruhte nicht, ehe er auf den Farbentopf mit annähernd vierhundert Mark gestoßen war. Bereits am nächsten Tage trat der„Schatzgräber“ mit seiner Braut eine ausgedehnte Vergnügungsreise an, die zunächst nach Hamburg führte, wo man das Leben auf der Reeperbahn gründlich und in behaglichen Zügen genoß. Dann ging es weiter nach Stendal, bis beide wieder völlig „abgebrannt“ in Berlin landeten. Inzwischen waren aber auch die Gefühle der Braut erkaltet, denn sie begab sich zur wo sie ihren Freund nach allen Regeln der Kunst anschwärzte. So kam es zu dem Wiedersehen in Moabit. Der Angeklagte leugnete bis zum letzten Augenblick. Das Gericht hielt ihn jedoch auf Grund der Beweisaufnahme für überführt und verurteilte ihn unter Einbeziehung einer früheren Strafe zu zwei Jahren Gefängnis. Do stehr ein„Tobseind des Kapitals aus! Die Tochter des Sowjetkommissars mit der 20-Millionen-Mitgift Erpeonion in die Wänderwen der kiesser Die berühmte Strahlkugel steigt wieder ab— Fischfang, 2000 Meter unter dem Meeresspiegel— Schwierige Konstruktion von Jangnetzen Maezisten rechtlen inn langem Keieg Bemerkenswertes kommunistisches Manifest Lissabon, 20. August. Aus den Meldungen, die die Madrider Regierung über ihre Sender verbreiten läßt, ist ein Manifest bemerkenswert, das im Madrider Rundfunk von der berüchtigten kommunistischen Abgeordneten Pasionaria verlesen wurde. Darin wird von kommunistischer Seite dazu aufgefordert, sich auf eine lange Dauer des Krieges vorzubereiten. Die Zivilindustrie müsse in eine Kriegsindustrie umgewandelt werden. Nach einer theoretischen Verbeugung vor dem Grundsatz der religiösen Freiheit heißt es dann sehr bezeichnend, man müsse diejenigen„ausmerzen“, welche Klöster und Kirchen zu Verschwörungs= und Spionagezentralen machten. Das Madrider Kriegsministerium verbreitet einen Rückblick auf den bisherigen Verlauf des Kampfes. Die Regierung rühmt sich darin ihrer Erfolge und behauptet, die Nationalisten seien dort, wo sie noch Einfluß hätten,„umzingelt“ und moralisch geschwächt,„da die Bevölkerung gegen sie Stellung nehme“. Gleichzeitig behauptet die Regierung, daß sie nur die„strikte Wahrheit“ über den Stand der militärischen Operationen verbreite, da sie„ihres Sieges sicher" sei. „Sender der antifaschistischen Miliz“ in Barcelona Der Kurzwellensender in Barcelona, für den der bolschewistische Moskauer Sender bekanntlich das Redaktionspersonal gestellt hat, bezeichnet sich seit Mittwoch in aller Offenheit nunmehr als„Sender der antifaschistischen Miliz“ in Barcelona. Dieser in Barcelona arbeitende Kurzwellensender wurde von den Sowjetrussen mit seiner gesamten Technik für die spanischen Bolschewisten ausgebaut.— Da ein international bekanntes Rufzeichen für diesen Sender nicht zur Verfügung stand, hat er großzügig die Bezeichnung eines afrikanischen Kurzwellensenders „entliehen". Die Presse veröffentlicht eine Liste der in den letzten vier Wochen ums Leben gekommenen nationalistischen Generale. Danach sind zwei durch Unfall getötet worden, drei auf Grund von Gerichtsurteilen hingerichtet worden, sechs im Kampfe gefallen oder wurden nach Waffenstreckung erschossen. 18 Generale befinden sich zurzeit in marxistischer Gefangenschaft, davon allein 12 in Madrid. Vor dem Sondergericht sind zurzeit 273 Verfahren anhängig. Madrider Zeitungen veröffentlichen täglich lange Listen über die Beschlagnahme von Privatbesitz. Das sogen. staatl. Institut für Agrarreform hat zahlreiche Landhäuser sowie Grund und Boden im Umfange von vielen tausend Hektar enteignet. Das Außenministerium, das schon seit geraumer Zeit unter den bisherigen Beamten des diplomatischen Dienstes mit Entlassungen gewütet hat, soweit die Diplomaten nicht von sich aus der Madrider Regierung ihre Dienste aufgesagt haben, hat jetzt seine Aufmerksamkeit den Konsulatsbeamten zugewandt. Die neueste Liste der Entlassungen weist wieder 34 Namen auf. Repressalien gegen Geiselmorde dnb. Lissabon, 20. Aug. In seiner üblichen Rundfunkerklärung betonte General Queipo de Llano am Donnerstagabend zunächst, daß es den Streitkräften der Madrider Linksregierung bisher noch nicht gelungen sei, auch nur eine einzige Abteilung des Heeres der Nationalisten zurückzuschlagen. Am Donnerstag sei es den Nationalisten gelungen, die Stadt Guadalcanal in der Sierra Morena einzunehmen. Vor dem Einmarsch der Streitkräfte der Militärgruppe hätten die Roten ein Haus in Brand gesteckt, wobei 43 Personen den Feuertod erlitten hätten. Der General kündigte weiter Vergeltungsmaßnahmen an den Familien marxistischer Parteigänger an, falls in San Sebastian Geiselmorde stattfinden sollten. Er gab ferner bekannt, daß am Donnerstag drei Flugzeuge der Linksregierung abgeschossen worden seien und dementierte schließlich eine Madrider Meldung über die angeblich bevorstehende Besetzung der Stadt Cordoba durch die Streitkräfte der Linksregierung. In einer Verlautbarung des in den Händen der Militärgruppe befindlichen Senders von Sevilla wird die Nachricht von einem Luftbombardement Cordobas durch Flugzeuge der Linksregierung bestätigt. Der Sender teilt weiter mit, daß am Mittwoch die zwischen Granada und Antequera liegende Stadt Loja von den Nationalisten besetzt worden sei.Der Sonderberichterstatter des Diaro de Manha meldet aus Avila, daß an der Guadarramafront auf Seiten der Militärgruppe große Aktivität herrsche. Die Artillerie beschieße schon seit Stunden die feindlichen Stellungen. Am Mittwochnachmittag sei es gelungen, Abteilungen der Linksregierung nach schweren Straßenkämpfen in Navalperal in die Flucht zu schlagen. Der Berichterstatter des portugiesischen Blattes teilt ferner mit, er habe sich durch eigenen Augenschein überzeugen können, daß die Meldungen über eine angebliche Wiedereinnahme von Salamanca durch die Rote Miliz unrichtig seien. Neue Greueltaten dub. London, 20. August. Nach hier vorliegenden Meldungen hat die in Barcelona erscheinende kommunistische Zeitung„Solidaridad Obrera“ einen Artikel veröffentlicht, in dem unverbüllt die Erschießung aller Bischöfe und Kardinäle und die Enteignung des kirchlichen Eigentums gefordert wird. „Times“ veröffentlicht einen Bericht aus Barcelona, daß dort etwa 100 Ausländer aus Paris eingetroffen seien, um in die Regierungsstreitkräfte einzutreten. Dasselbe Blatt gibt in einer Meldung von der spanisch=französischen Grenze den Bericht eines zuverlässigen Augenzeugen wieder, wonach in Turragora nationalgesinnte Leute systematisch nach oberflächlicher Prüfung durch einen Revolutionsausschuß hingerichtet werden. Ihre Leichen wurden in den Straßengraben geworsen und später mit Kraftwagen abgefahren. Wie die„Times“ weiter berichtet, haben die Marxisten in San Sebastian am Mittwoch 8 Geiseln aus Rache für die Beschietzung ermordet. In Tarasa nördlich von Barcelona wurden nich einer Meldung der„Daiiy Mail“ drei Nonnen während einer Messe von Kommunisten aus der Kirche geschierrt und als„Beisviel für andere“ erschossen. Der Pariser„Exzelsior“ gibt in seinem Bericht aus Madrid die Zahl der Opfer des spanischen Bürgerkrieges im Verlaufe der letzten vier Wochen mit rund 55000 Mann an, die Zahl der Witwen belaufe sich auf etwa 25000 und die der Waisen auf 60 000. „Figaro will wissen, daß der divlomatische Vertreter eines großen südamerikanischen Staates. der in Zarauz bereits zahlreiche, durch Anarchisten zum Tode Verurteilte gerettet habe, mit verschiedenen Divlomaten in Hendaye Besprechungen gehabt habe mit dem Ziel, die Geiselmorde in San Sebastian zu verbindern. Das F. fathzosische Neuteumlat. Der Gouverneur von San Sebastian dankt Frankreich für„moralische hilfe“ Hendaye, 20. August. Die in San Sebastian erscheinende Tageszeitung„Frente Popoular“ vom 20. August bringt in Fettdruck die sehr interessante Meldung, daß„der Herr Botschafter von Frankreich in Spanien die Aufmerksamkeit hatte“, den Zivilgouverneur der Provinz zu besuchen und ihm seine Verurteilung des Vorgehens der Schiffe der Nationalisten„Almirante Cervera“ und„Espana“ zum Ausdruck zu bringen, dessen Opfer die Stadt am Mittwoch geworden sei. Der Botschafter und seine Frau seien von mehreren französischen und englischen Journalisten begleitet gewesen.„Sie verurteilten“, heißt es in der Meldung weiter,„diese Tat absolut. Der Herr Botschafter hat 500 Peseten gestiftet für die Sammlung zu Gunsten der Geschädigten. Der Herr Gouverneur hat dem würdigen Vertreter Frankreichs die tiefste Dankbarkeit aller San Sebastianer zum Ausdruck gebracht sowie die Zuneigung und Sympathie, die unser Volk in dem heroischen Kampf zur Verteidigung seiner Freiheit dem großen französischen Volk gegenüber empfindet.“ * Dieser Bericht der San Sebastianer ist zwar sehr offenherzig, aber— nach den Angaben eines französischen Journalisten— leider nicht vollständig. Denn in der Begleitung des Botschafters Herbette soll sich nach Mitteilungen dieses französischen Journalisten, der die Fahrt selbst mitgemacht hat, außer den Vertretern von Havas, Paris Soir, Matin und einem englischen Journalisten auch noch ein Major aus dem französischen Luftfahrtministe. rium befunden haben. Ob dieser Offizier auch nur gekommen ist, um gegen das Vorgehen der Schiffe der spanischen Nationalisten zu protestieren, ist nicht bekannt. Uebrigens soll der Gouverneur von San Sebastian dem französischen Botschafter seinen Dank für die„moralische Hilfe“ Frankreichs zum Ausdruck gebracht haben. * Die Pariser„Action Francaise“ schreibt zu dem französischen Neutralitätsvorschlag: Ministerpräsident Blum verstoße nicht nur selbst täglich gegen diesen Neutralitätsvorschlag, den er Europa anbiete, sondern er lasse es auch zu, daß seine Freunde von der spanischen Volksfront von sich aus auf französischem Boden diese Neutralität ununterbrochen verletzten. Die Anwerbung von bezahlten Söldnern für den Bürgerkrieg durch den spanischen Botschafter in Paris, Alvare de Albanorz, stelle eine schwere diplomatische Unkorrektheit dar. Mindestens 12 französische Flieger seien bereits zu einem Monatsgehalt von 25000 Frank von dem spanischen konter Gorsan in Porismoalil Zwei„Flieger“ wollen Flugzeug nach Spanien entführen dub London, 20. Aug. Geldgier und Abenteuerlust führten in den frühen Morgenstunden des Donnerstags auf dem Flugplatz von Portsmouth zu einem kaum glaublichen Zwischenfall. Verführt durch die Zeitungsberichte, daß die Agenten der kriegführenden Parteien im spanischen Bürgerkrieg jedem britischen Flugzeugführer, der in Spanien eine Maschine abliefere, einen Betrag von 2000 bis 3000 Mark auszahlen würden, erschienen zwei des Fliegens völlig unkundige Engländer im frühen Morgengrauen auf dem Flugplatz, setzten sich in eine startbereite Maschine und flogen davon. Allerdings war schon der Start mit einigen Hindernissen verbunden, denn das Flugzeug machte die wildesten Sprünge, ehe es sich vom Boden erhob. Zu allem Ueberfluß waren die beiden Sonntagsflieger entgegen den Bestimmungen mit dem Wind im Rücken gestartet, doch das Glück war auf ihrer Seite, und es gelang ihnen tatsächlich, die Maschine in die Höhe zu bringen. Ihr Unabwendbares Schicksal ereilte sie jedoch in dem Augenblick, als sie als letztes Hindernis eine in der Nähe des Flugplatzes eingepflanzte Baumgruppe nehmen wollten. Das Fahrgestell des Flugseuges streifte die Baumgipfel. In kurzem Steillug fand die geplante Spanienreise ihr vorzeitiges Ende, und die Maschine ging zu Bruch. Die beiden Insassen, die, wäre ihnen das Glück nicht hold gewesen, in den nahen Flußlauf gestürzt und ertrunken wären, wurden in schwerverletztem Zustande in das Krankenhaus gebracht. Einer von ihnen hatte das Bewußtsein verloren, als er eingeliefert wurde. Bei der verunglückten Maschine handelt es sich um eine der fünf von Privatagenten in London angekauften Flugzeuge, die seit Montag in Portsmouth bereitstanden, um nach einem unbekannten Bestimmungsort abzufliegen. Die beiden Pseudoflieger werden sich nach ihrer Wiedergenesung wegen eines vierfachen Vergehens vor Gericht zu verantworten haben. Zunächst wird die Beschuldigung erhoben, daß sie sich widerrechtlich ein fremdes Flugzeug angeeignet haben. Der zweite Anklagepunkt ist die Benutzung eines Flugzeuges, ohne im Besitz eines ordentlichen Flugzeugführerscheines zu sein. Drittens müssen sie sich wegen Beschädigung fremden Eigentums verantworten und viertens,„last not least“, wegen Umgehung des wenige Stunden vorher von der britischen Regierung erlassenen Waffenausfuhrverbotes, das bekanntlich auch Verkehrsflugzeuge umfaßt. Botschafter und einem kommunistischen Literaten namens Malaux angeworben worden. Letzterer sei wegen Kunstdiebstahls in Indo=China verurteilt gewesen. Ministerpräsident Blum habe sich nicht gescheut, den früheren spanischen Militärattaché, der Ritter der Ehrenlegion sei, schmählich aus Frankreich auszuweisen, aber den neuen spanischen Botschafter in Paris zur Ordnung zu rufen, halte er nicht für notwendig. Für die Würde Frankreichs scheine er wenig Verständ. nis zu haben. „Hindenburg“ auf dem Rückflug Lakehurst, 20. August. Das Luftschiff„Hindenburg", das um.39 Uhr MEZ. in Lakehurst gelandet war, ist um.33 Uhr MEZ. zur Rückkehr nach Frankfurt a. M. aufgestiegen. Unter den Passagieren befindet sich auch der Kommandant der Marinestation Lakehurst, Rosendahl. Das Luftschiff führt 23 junge Antilopen aus Wyoming an Bord, die für den Berliner Zoo bestimmt sind. Das Luftschiff„Hindenburg“ passierte um 18.52 Uhr MEZ Kap Race, die Südspitze Neufundlands. Begünstigt von Rückenwinden entwickelte das Luftschiff eine Geschwindigkeit von 175 Klm.=Std. Das von Rio de Janeiro kommende Luftschiff „Graf Zeppelin" stand um 18 Uhr MEZ bei Rio Sao Franco, 300 Kilometer südwestlich von Pernambuco. Alpenüberquerung im Segelflugzeug Berlin, 20. Aug. Im Rahmen von Versuchen, die das Deutsche Forschungsinstitut für Segelflug. Darmstadt, in Verbindung mit Segelfluggruppen technischer Hochschulen zurzeit zur Erforschung der Möglichkeiten einer Alvenüberquerung von Prien am Chiemsee durchführt, gelangen am Mittwoch einige sehr beachtliche Flüge. Drei Flugzeuge flogen von Prien bis ins Zillertal. Heini Dittmar erreichte unter Ueberquerung der 3600 Meter hohen Tauern(Großglockner) Villa Bassa(Niederdorf) bei Toblach. Prozeß Schwartz und andere Altona. Am siebten Verhandlungstag des Prozesses gegen Schwartz und andere vor dem schleswigholsteinischen Sondergericht kam noch einmal die Gründung der Bahma zur Sprache. Die Gebrüder Schwartz sollen ihre ganzen Vermögenswerte auf die Bahma übertragen haben, um das Vermögen den berechtigten steuerlichen Zugriffen des deutschen Staates zu entziehen. Als in den Jahren 1927 und 1930 drei der Gebr. Schwartz wegen Zolldefraude usw. von Hamburg verurteilt worden waren, und zwar zu Freiheits= und sehr hohen Geldstrafen, sollen sie noch mehr als bisher ihre Vermögenswerte ins Ausland verschoben haben. Die Angeklagten Carl Schwartz und Theodor Schönert bestritten das und gaben Aufklärung über die Geschäfte der Bahma in Brüssel. Rotterdam und Köln. Die Abteilung Köln soll nur eine Betriebsstelle gewesen sei. Carl Schwartz schilderte dann, wie die Gebrüder Schwartz zu Rabeno Azriel gekommen sind. Danach habe man seinem Bruder Peter Schwartz geraten:„Sie müssen sich einen Juden in die Firma nehmen, dann können Sie nie pleite gehen.“ Azriel war griechischer Staatsangehöriger und mosaischer Konfession. Er soll, wie Carl Schwartz behauptet,„ein fixer Koof“ gewesen sein und war als Buchprüfer und Steuerberater bei den Gebrüdern Schwartz tätig. und zuletzt gegen feste Vergütung. In wenigen Der Führer und Reichskanzler hat auf Vorschlag des Ministerpräsidenten Göring den Direktor bei der Generalintendanz Scheffels und den Oberregierungsrat Sawade von der Generalinten= danz der Preußischen Staatstheater zu Ministerial= räten ernannt. Der Führer und Reichskanzler hat dem König von Afghanistan telegraphische Glückwünsche anläßlich des afghanischen Unabhängigkeitsfestes übermittelt. In Bayreuth brachte der Mittwochobend die erste Lohengrin=Aufführung des zweiten Festspielabschnittes, die erstmalig von Staatsrat Tietjen dirigiert wurde. Baillek-Latour dankt dem Führer Berlin, 20. August. Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Graf BailletLatour, hat an den Führer und Reichskanzler das nachfolgende Schreiben gerichtet: „Herr Reichskanzler! Ich möchte Eurer Exzellenz danken für die Unterstützung, die Sie der 11. Olympiade gegeben haben, deren großer Erfolg nur durch das tiefe Verständnis Eurer Exzellenz für den olympischen Gedanken möglich war. Mögen die Spiele dazu beitragen, die Zufriedenheit des deutschen Volkes, die ich ihm von ganzem Herzen wünsche, zu wahren und die für die Rettung unserer gefährdeten Zivilisation so notwendige Annäherung zwischen den Völkern zu fördern. Bevor ich Berlin verlasse, möchte ich Eurer Exzellenz versichern, daß Sie immer auf mich rechnen können, wenn die olympische Idee zu ihrem bescheidenen Teil in der Zukunft wiederum zum Wohle der Menschheit eingesetzt werden soll. Ich bitte Eurer Exzellenz, die Versicherung meiner ehrerbietigsten und dankbarsten Gefühle entgegenzunehmen. Baillet=Latour.“ Rückgabe einer deutschen Jahne Einweihung des neuen Deutschen Hauses in Pretoria Prekoria, 20. August. Bei der Einweihung des neuen Deutschen Hauses in Pretoria gab der südafrikanische Minister Grobler dem deutschen Gesandten Wiehl eine im April 1915 bei den Kämpfen in Südwestafrika in die Hände des Kapitäns Frylingk gelangte deutsche Fahne zurück. Die Fahne stammt aus Klippdamm. Kapitän Frylingk hatte sich auf den Hinweis des Ministers, daß die Fahne Deutschland gehöre, sofort zur Rückgabe bereit erklärt. Der deutsche Gesandte Wiehl übernahm die Fahne mit Worten des Dankes für die freundschaftliche Geste. Bei der Eröffnung des Neubaues gab der Gesandte in einer Ansprache der Hoffnung Ausdruck. daß das neue Deutsche Haus zur Erhaltung und weiteren Festigung der Freundschaft zwischen Deutschland und Südafrika dienen möge. Minister Grobler, der sich in seiner Erwiderung zu der deutschen Abstammung seiner Vorfahren bekannte, feierte den Anteil des Deutschtums am Aufbau Südafrikas und gab gleichfalls der Hoffnung Ausdruck. daß das neue Deutsche Haus dem Ausbau der freundschaftlichen Beziehungen beider Länder dienen werde. Wirtschaftspolitische Tagung Reichsstatthalter und Oberpräsidenten in Oberhof onb. Oberhof, 20. August. Am Donnerstagvormittag fand in Oberhof unter Leitung des Reichswirtschaftsministers Dr. Schacht eine Ta“ gung der Reichsstatthalter und preußischen Oberpräsidenten statt, auf der nach einem Vortrag des Ministers eine Aussprache über wirtschaftspolitische Fragen erfolgte. Am Nachmittag kamen die Reichsstatthalter und Oberpräsidenten mit den Mitgliedern des Beirats der Reichswirtschaftskammer zur Fortsetzung der wirtschaftlichen Diskussion zusammen. Die Teilnehmer der Tagung, die am Donnerstagabend einer Einladung des Reichsstatthalters Sauckel gefolgt waren, besichtigten am Freitag mehrere Betriebe Thüringens. Tehter Spoel 16.60 Meter Kugelstoß Wöllke schafft neuen Rekord Beim leider nur schwach besuchten Frankfurter Leichtathletik=Abendsportfest am Donnerstag erreichte Olympiasieger Gerhard Wöllke im Kugelstoßen schon im ersten Durchgang mit 16.60 Meter einen neuen deutschen und Europa=Rekord. Im 100=Meter=Lauf der Frauen siegte die Polin Walasiewicz in 11.9 vor Käthe Krauß=Dresden 12.1. Emmy Albus=Wuppertal 12.5 und Ilse DörffeldtBerlin 12.8. Den Diskus warf Frl. MollenhauerHamburg 39,91 Meter weit und Käthe Krauß besetzte mit 38.65 Meter den zweiten Rang. Der Mannheimer Neckermann siegte über 100 Meter in 10.7 vor dem Japaner Suzuki 10.8. Leichum=Stettin 10.8. Hornberger 10.8 und KerschFrankfurt 11 Sek.— Die 800 Meter holte sich Dessecker=Stuttgart in:55,8 vor Seibert=Staffel :55,9 und Holbei=Frankfurt:58.8. Richard Hofmann begnadigt Aus Anlaß der großen deutschen Erfolge bei den Olympischen Spielen in Berlin hat der Fachamtsleiter Felix Linnemann die gegen den bekannten Fußballspieler Richard Hofmann=Dresden ausgesprochene Strafe auf Ausschluß aus dem Fachamt Fußball aufgehoben. Hofmann kann wieder Mitglied des Reichsbundes für Leibesübungen werden und wird am 25. Dezember 1936 spielberechtigt. Schacholympiade München 1936 München, 20. August. In der am Donnerstagnachmittag ausgetragenen 6. Runde traf Deutsch= land auf Norwegen. Wiederum zeigten sich unsere beiden Spitzenspieler Richter und Engels in ausgezeichneter Form. Sie gewannen ihre beiden Partien mit außerordentlicher Sicherheit. Bei Abbruch war das Ergebnis der 6. Runde folgends: Rumänien— Ungarn:1(7 Hängevartien): Tschechoslowakei— Finnland:1(zwei): Schweiz gegen Brasilien:4; Polen— Estland:3(eins); Deutschland— Norwegen 2½:½(fünf): Lettland gegen Bulgarien 5½:½(zwei): Island— Schweden 1½:3½(drei); Litauen— Jugoslawien•4 (eins): Dänemark— Frankreich 4½:½(drei): Oesterreich— Holland 4½:2½(eins): Italien spielfrei. Am Freitagvormittag wird Deutschland in der siebten Runde Estland gegenüberstehen. wobei man auf den Ausgang der Partie Keres— Richter gespannt sein darf. Aus Wesideuis chrank Westdeutsche Werkschöre und Werkskapellen beim Volkssender 1936 Dortmund. Beim Volkssender 1936 ist Westdeutschland durch folgende Werkskapellen bzw. Chöre vertreten: 1. Firma Krupp=Essen: 2. JG. Farbenindustrie.=G. Leverkusen; 3. Bochum=Gelsenkirchener Straßenbahn; 4. Firma Niehues u. Dütting. Nordhorn; 5. Köln=Bonner Eisenbahn: 6. J. P. Bemberg, Wuppertal=Barmen; 7. Stollwerischer Männerchor„Theobromina“. Köln: 8. Dortmunder UnionBrauerei. Dortmund: 9. Deutsche Edelstahlwerke, Remscheid.— Leider befindet sich darunter keine einzige Bergknappenkapelle und kein Bergmannschor. Schnelle Sühne in der Mordsache Kulicke Bochum. Die Tat des Konditormeisters Ehrhard Kulicke aus Wanne=Eickel, der seine junge Ehefrau getötet und die von ihm zerstückelte Leiche in den Hartortsee bei Wetter geworfen hatte, wird bereits in der nächsten Schwurgerichtsperiode ihre Sühne finden. Die Staatsanwaltschaft hat gegen Kulicke die Klage wegen Mordes erhoben. 125 Meter hoher Schornstein Herne. Einen 125 Meter hohen Schornstein läßt gegenwärtig die Zeche„Mont Cenis“ auf dem Zechenplatz errichten. Die Fundamente zu dem Bau des Schornsteins wurden am Dienstag gelegt. Mit den Maurerarbeiten wird bereits begonnen. Erhängt aufgefunden Gelsenkirchen. Der als vermißt gemeldete Arbeiter Friedrich Hix aus der Wannersträße wurde am Dienstagnachmittag gegen 15 Uhr in der Abortanlage des Bismarckheims erhängt ausgesunden. Die Leiche wurde in die Leichenhalle des evgl. Krankenhauses geschafft. Der Grund zu der unseligen Tat ist unbekannt. Der Kleiderschrank als Sparkasse 1500 RM. gestohlen Gelsenkirchen. Einem Anwohner der Bachstraße sind in den letzten Wochen 1500 RM. mit Kassette aus seiner Wohnung gestohlen worden. Die genaue Zeit des Diebstahls kann nicht angegeben werden. da der Bestohlene den Diebstahl erst bemerkte, als er vor einigen Tagen Geld benötigte und dieses aus der Kassette entnehmen wollte. Zu seinem größten Schrecken fand er weder Geld noch Kassette vor. Die Kassette hatte er im Kleiderschrank aufbewahrt, und glaubte sie dort sicher vor Dieben und Einbrechern. Die Kassette war von dunkelbrauner Farbe und ist 30 mal 20 Zentimeter groß. Der gestohlene Betrag bestand aus 18 Fünfzig=Rentenmarkscheinen, 4 Fünfzigmarkscheinen, 2 Einhundertmarkscheinen und 10 Zwanzigmarkscheinen. Man sollte auch den Kleiderschrank nicht als Sparkasse benutzen. Freche Diebe im Pfarrhaus Bottrov. In Büderich bei Werl traten vormittags zwei Männer unter der Vorgabe, den Pfarrer sprechen zu wollen. Als sie dann eine kurze Zeit warten mutzten, nahmen sie aus der Küche eine Tasche mit einem größeren Geldbetrag an sich und suchten auf den Fahrrädern zu entkommen. Doch hatte man den Diebstahl sofort bemerkt und die Gendarmerie telephonisch in Kenntnis gesetzt. der es gelang, die beiden, die sich bereits die Beute geteilt und die Tasche fortgeworsen hatten, kurz vor Unna zu fassen. Die beiden frechen Diebe stammen aus Bottrov und einer von ihnen ist vor kurzem aus dem Zuchthause entlassen worden. Auf dem Wege zur Arbeil vom Blitz erschlagen Duisburg. Während des schweren Gewitters, das am Dienstag über Duisburg niederging, verließ der 43 Jahre alte Schönebeck seine Wohnung, um sich zu seiner Arbeitsstätte zu begeben. Er befand sich gerade unter einer vor dem Hause befindlichen Papvel. als der Blitz einschlug. Schönebeck wurde vom Blitz getroffen und sank tot zu Boden. Eine in der Nähe befindliche Frau erlitt eine Trommelsellerschütterung und konnte geraume Zeit nicht hören. während weitere Passanten mit dem Schrecken davonkamen. Hitler=Junge als Lebensretter Hagen. Unter eigener Lebensgefahr rettete der 15jährige Hitler=Junge Heimer, Hochstraße 74. seinen Vetter Robert Sommer vor dem Tode des Ertrinkens. Schwere Unfälle Soest. Beim Ueberholen eines Autos auf der Straße von hier nach Bad Sassendorf fuhr ein Personenkraftwagen eine drei Meter hohe Böschung hinab und riß auch einen Radjahrer mit sich. Letzterer und zwei Insassen des Autos wurden schwer verletzt.— Beim Aufräumen eines von einer Sprengung herrührenden Hauchwerkes kam es zu einer Explosion, bei der der Hauer Werner getötet wurde. Kind vom Lastzug zermalmt Livpstadt. Auf der Hauptstraße unweit Wünnenberg spielte das einzige Töchterchen der Eheleute Löer aus Düsseldorf. die hier zu Besuch weilt und wurde beim Ueberqueren der Hauptbahn von einem Lastzug erfaßt und auf der Stelle getötet. Mädchen vom Lastzug überfahren und getötet Warburg. Auf der Wegstrecke an der Oese unweit Dringenberg fuhr ein junges Mädchen die abschüssige Straße in voller Fahrt herunter und wurde angesichts eines Lastzuges unsicher. Die Radlerin stürzte, wurde überfahren und auf der Stelle getötet. Brieftaube nach vier Jahren zurückerhalten Minden. Vor vier Jahren war einem Bergkirchener Brieftaubenzüchter eine zum Fluge ab Rothenburg(Schlesien) eingesetzte wertvolle Brieftaube abhanden gekommen. Seit vier Jahren hat der Züchter nichts von der Taube gehört, und diese war bereits durch den gleichwertigen Nachwuchs in Vergessenheit geraten. Jetzt konnte die Taube durch einen Züchter der Reisevereinigung„Nesselblatt" Stadthagen festgestellt werden, so daß sie wieder ihrem rechtmäßigen Besitzer zugestellt werden konnte. Die Taube hat sich sogleich an den alten, ihr wohl noch gutbekannten Schlag gewöhnt, denn sie fliegt frei umher und kehrt immer wieder zurück. Bekanntlich erschien im Mai 1936 die Nachricht, daß der Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront. Dr. Robert Ley, am Nationalen Feiertag des deutschen Volkes ein Leistungsabzeichen gestiftet hat, das von nun an vorbildlichen Berufserziehungsstätten verliehen werden kann. Diese Stiftung hat überall ein starkes und vielfaches Echo gesunden. Der Sinn des Leistungsabzeichens, das Auszeichnung und Ansvorn zugleich ist, wurde erkannt und die Tatsache des Bestehens des Leistungsabzeichens allein gab bereits in ungezählten Fällen Anlaß, um im Sinne der Forderungen, die die Deutsche Arbeitsfront in Form von Rahmenbedingungen, für die Verteilung des Leistungsabzeichens stellt. Verbesserungen und Vervollkommnungen bestehender Berufserziehungsstätten in Angriff zu nehmen und durchzuführen. Das Verständnis weitester Kreise für die Notwendigkeit vielseitiger, gründlicher, planmäßiger und von nationalsozialistischer Weltanschauung durchdrungener Berufserziehung wird immer tiefer, und es ist mit Freude festzustellen, wie überall neues Leben auch in der Berufserziehung aufstrebt und wie auf langjährigen Erfahrungen aufbauend— Bestehendes den fortschreitenden Anforderungen des deutschen Arbeitslebens angepaßt und verbessert wird. Alle Bestrebungen, die auf eine dauernde Höherentwicklung der Berufserziehungsarbeit hinauslausen, haben durch Schaffung des Leistungsabzeichens einen weiteren starken Auftrieb erhalten. Es ist selbstverständlich, daß die Vorarbeiten für die erstmaligen Verleihungen des LeistungsabZwei Wohnhäuser durch Blitzschläge eingeäschert Melle. Am Dienstagmittag entlud sich über Melle und Umgebung ein schweres Gewitter, begleitet von wolkenbruchartigem Regen. Gegen 2 Uhr ertönten Brandsirenensignale, die die Meller Freiwillige Feuerwehr nach Altenmelle alarmierten, wo das der Thomasburg gegenüberliegende, dem Arbeiter Böhmann gehörige Wohnhaus von einem Blitzschlag in Flammen gesetzt war. Da der Boden des Hauses die Erntevorräfe aus diesem Jahre barg, sanden die Flammen reiche Nahrung und in wenigen Minuten war der Dachstuhl in hellen Flammen. Kaum war die Meller Feuerwehr mit der Automobilspritze angekommen, da ertönten zum zweiten Male kurz gezogene Brandsirenensignale. die einen Brand innerhalb des Stadtgebietes kündeten. Der Blitz hatte das vor einigen Jahren erbaute Wohn haus des Arbeiters Johansen in Brand gesteckt. Auch hier war die gesamte Ernte schon eingebracht und gab den Flammen gute Nahrung. Zur Zeit des Einschlages befand sich nur Frau Johansen mit einem Knaben in dem Hause: sie bemerkte nicht das Feuer, auf das sie erst durch Nachbarn aufmerksam gemacht wurde. Wehrmänner von Melle und der später eintrefsenden Oldendorfer Wehr haben dann unter größter Einsatzbereitschaft fast alles gerettet. Das Anwesen brannte bis auf die Umfassungsmauern nieder. Gegen eine Hauswand gefahren Halle i. W. An der Ecke von Ravensberger und Rosenstraße vermochte ein mit zwei Personen besetztes Motorrad die Kurve nicht zu nehmen. Die Maschine sauste gegen das Haus Rosenstraße 2 und wurde zerstört. Einer der Fahrer trug leichtere Verletzungen, der andere dagegen lebensgefährliche innere Verletzungen, einen Unterschenkel= und einen dopvelten Kieserbruch davon. Drei Menschen beim Baden ertrunken Cloppenbura. In dem zum Baden viel besuchten Schlatt bei Bühren ertrank der einzige Sohn der Witwe Lüchtenborg. ein 20jähriger. sehr eifriger SA.=Mann. Beim Baden in der Marka bei Peheim schlug ein junger Mann beim Sprung vom Brett so heftig auf den Grund aus, daß er sich das Rückgrat brach und bald darauf starb. In der Hase bei Löningen badeten zwei junge Leute aus Kewelaer und wurden dabei über das Stau gespült. Den einen der beiden konnte man nur noch als Leiche bergen. zeichens, die eine Anerkennung und Auszeichnung für bereits geleistete Pionierarbeit darstellen, mit aller Gründlichkeit und Sorgfalt durchgeführt werden müssen und daher eine bestimmte Zeit erfordern. In den vergangenen Monaten wurde die Sichtung und Ueberprüfung begonnen und in einzelnen Gauen bereits beendet. Viele hundert Berufserziehungs stätten mußten und müssen im ganzen Reichsgebiet von den dazu berufenen Stellen der Deutschen Arbeitsfront in Zusammenarbeit mit allen beteiligten reisen eingehend besichtigt und genrüft werden, damit eine einheitliche und gerechte Beurteilung und Wertung sichergestellt ist. Die Arbeiten werden weitergeführt und aller Voraussicht nach im September beendet werden können, so daß die ersten Verleihungen von Leistungsabzeichen im Laufe des Monats Oktober erfolgen werden. Die Verleihung bedeutet aber nicht allein eine Auszeichnung, sondern vor allem auch eine Verpflichtung zur dauernden Leistung, zum andauernden Vorbildsein, zum Weiterwachsen und zum Verbessern und Bestehen. Vor allem jenen Berufserziehungsstätten, die zwar gut. aber noch nicht so vollkommen sind, daß sie als vorbildlich bezeichnet werden können, soll das Leistungsabzeichen Ansvorn sein und nach den bereits gemachten Erfahrungen ist die Hoffnung berechtigt, daß die Stiftung des Reichsleiters der Deutschen Arbeitsfront das ihrige dazu beitragen wird. um deutscher Wertarbeit ihren Ruf in aller Welt zu bewahren und das gesunde Streben nach Vervoll kommnung der Leistung zu fördern, damit unser Volk nicht nur den besten Soldaten= sondern auch den tüchtigsten Werker sein eigen nennen kann. Durch das Paderborner Land Svielfahrt des Standortes Groß=Bochum der 5J. nach Paderborn Auf Einladung des Führers des Bannes 281 der Hitler=Jugend(Paderborn) wird der Standort Groß=Bochum in der Zeit vom 20. August bis 2. September eine ausgesuchte Mannschaft zu einer Svielfahrt in das Paderborner entsenden. Fahrtteilnehmer sind 35 Liederwarte und Singscharleiter unter der Führung des Leiters der Kulturstelle des Stand. ortes. Fähnleinführer Franz Heimann. Der Stand. ort Groß=Bochum ist bekannt wegen seiner vorbild. lichen Art der Fest- und Feiergestaltung. Durch diese Fahrt soll der Bevölkerung der besuchten Dörfer und Gemeinden gezeigt werden, was heute in der H3. auf diesem Gebiete geleistet wird und wie sie ihre kulturelle Aufgabe anfaßt. Am 20. und 21. August wird die Mannschaft als Gast im Zeltlager des Bannes 281 in Jägerpfad bei Westheim im Kreise Warburg weilen. Der weitere Verlauf der Fahrt gestaltet sich wie folgt: am 22. und 23. August werden die Bochumer Hitler=Jungen in Paderborn sein. am 24. Aug. in Bad Livvspringe. am 25. in Altenbeken, am 26. in Neuhaus b. Pader born. am 27. in Büren, am 28. in Salzkotten, am 29. in Scherjede. am 30. in Warburg. am 31. August und 1. September in Höxter. Am 2. September fin det die Fahrt in Paderborn ihren Abschluß. In den genannten Orten wird die Bochumer Mannschaft als Gast der dortigen Hitler=Jugend mit der heimischen Bevölkerung Elternabende. offene Singestunden und in den größeren Orten auch Morgenieiern veranstal ten. Da die Bochumer Schar auch instrumental gut ausgerüstet ist— es werden sechs Geigen. eine Bratsche. ein Cello. fünf Klampfen, drei Fanfaren und eine Landknechtstrommel mitgeführt— dürfte diese einzigartige Spielfahrt ein Erfolg für die Bochumer und ein Erlebnis für die Bevölkerung werden. „hör mit mir“ Ereignis jagt das andere! Noch haben wir kaum die olymvischen Ereignisse hinter uns. da meldet schon die bevorstehende die jährige Funkausstellung ihren Anspruch auf Beachtung an! Im Zeichen dieser beiden Ereignisse der unmittelbaren Vergangenheit und Zukunft steht denn auch das neueste Heft unserer Funkzeitschrift „hör mit mir". Es bringt auf zwei Bildseiten noch einmal einen gedrängten Ueberblick über die olym vischen Ereignisse der letzten Woche im Turnen. Rudern. Reiten. Schwimmen und den verschiedenen Ballsvielen. Es schließt diese Bildreihe mit einer Anzahl ausgewählter Aufnahmen von der wundervollen und ergreisenden Schlußfeier im OlymviaStadion, mit der das olymvische Feuer erlosch. Das neue Heft dient gleichzeitig der Vorbereitung auf die am kommenden Freitag beginnende Funl ausstellung, die 13. ihrer Art. auf dem gesamten Ausstellungsgelände am Berliner Funkturm. Ausführlich wird gesagt, was sie alles in den Hallen und auf dem Freigelände zu bieten hat, insbesondere werden allerlei praktische Winke für die von außerhalb Zureisenden gegeben und auch eine Skizze des gesamten Geländes nicht vergessen. Der technische Teil des neuen Heites gibt einen Ueberblick über die neuen Geradeausempfänger, die einen wesent lichen Teil der diesjährigen Avparateproduktion ausmachen und deren Vorzüge in Wort und Bild erläutert werden.— Weiterhin wird eine schöne Bildseite vom Schwarzwald in der Ernte und eine andere Bildseite„Bühne und Film“ mit neuen und interessanten Aufnahmen des besonderen Anteils unserer Lesen gewiß sein. Die Frauenseite gibt einen Ueberblick über den Anteil des Frauensvorts an den herrlichen olymvischen Siegen, die Deutschland errungen hat. Auch der kritische und unterhaltende Teil ist wieder sehr reichhaltig und anregend. Zum Schluß möchten wir noch besonders auf einen Artikel aufmerksam machen. der Einzelheiten über den neuen Deutschen Olymvia=Koffer mitteilt. ein transvortables Empfangsgerät. das insbesondere der Freizeitgestaltung von Kdf dienen soll. Bas Veistungsabzeichen der Auszeichnung und Ansporn für vor bildliche Berufserziehungsstätten Von Kirsch’ne Miele sagte Tante, die was von Waschmaschinen kannte Münsterstraße 21 Ausstellungsraum Münsterstraße 16 Nach Genehmigung der Regierung in Arnsberg werden die Apotheke In Dimd.-Marten und die Apotheke In Dimd.-Kirchlinde an Sonntagen und gesetzlichen Feiertagen wechselseitig geschlossen bleiben. Dimd.-Kirchlinde Linden-Apotheke Paul Spehr Dimd.-Marten, 18. 8. 36 Hirsch-Apotheke G. Sauer Die Verchbung Vermählung und andere Familienereignisse gebe man im „STADTANZEIGER“ bekann! Preis dieser Anzeigengröße .80 Mark Waschund Kossel-Oelen Maschinen Kessel Oefen zu kaufen bei: Herner Straße 5 Nieber Zwangsversteigerung Geschäft den Anzei stei der Ortszeitung zur Hilfe heran. Er weiß, daß die Zeitungsreklame die größte und schnellste Verbreitung findet. Dabel ist sie wirksamer und somit billige als alle anderen Werbearten. REICHSSENDER KöLN Freitag, 21. August .45 Morgenlied. Wetterbericht für den Bauer .55 Leibesübungen, anschließend Wiederholung der 2. Abendnachrichten .30 Frühkonzert .00 Nachrichten. anschließend Morgenlied. Morgenruf .00 Kalenderblatt, anschließend Zeit, Wetter, Wasserstandsmeldungen .10 Frauenturnen .25 Sendevause .45 Zeit. Nachrichten, Wasserstandsmeldungen 10.00 Sendevause 11.50 Bauer merk auf 12.00 Die Werkvause 13.00 Mittagsmeldungen, Glückwünsche 13.15 Mittagskonzert 14.00 Mittagsmeldungen. Klein jlußmeldedienst 15.00 Sendepause 15.45 Wirtschaftsmeldungen 16.00 Nachmittagskonzert 18.00 Welt auf dem Wasser 19.45 Momentaufnahme 20.00 Erste Abendmeldungen 20.10 Große Antrittsvarade der Reichswehr Leipzig und Köln. Hurra, da sind wir wieder! 22.00 Zeit, Wetter. Nachrichten 22.20 Das Schatzkästlein 23.05 Tanz im Freien Sonnabend, 22. August .45 Morgenlied. Wetterbericht für den Bauer .55 Leibesübungen, anschl. Wiederholung der zweiten Abendnach richten .30 Fröhlich klingt's zur Morgenstunde .00 Nachrichten. anschließend Morgenlied. Morgenruf .00 Kalenderblatt, anschließend Zeit, Wetter, Wasserstands. meldungen .10 Frauenturnen .25 Sendevause .45 Zeit. Nachrichten, Wasser. standsmeldungen .10 Frauenturnen .25 Sendevause .45 Zeit. Nachrichten, Wasser standemeldungen 10.00 Fröhliches Sviel für die Kleinen 10.30 Was ist los im Sport? 10.40 Sendenause 11.50 Hier spricht der Bauer 12.00 Mittagskonzert 13.00 Mittagsmeldungen, Glückwünsche 14.00 Mittagsmeldungen 14.15 Zur Unterhaltung 15.00 Für unsere Kleinen: Beim Zauberer Hokuspokus 15.30 Von den Erneuerungs= arbeiten in Schioß und Park Brühl 15.45 Wirtschaftsmeldungen 16.00 Wochenendkonzert 17.30 Männerchorkonzert 18.00 Volk erzählt 18.15 Bunte Musik 19.00 Stilles Tal 19.45 Momentaufnahme 20.00 Erste Abendmeldungen 20.10 Overette im Alltag 22.00 Zeit. Wetter. Nachrichten 22.30.. und morgen ist Sonn tag Sonntag, 23. August .00 Hasenkonzert .00 Zeit. Wetter. Wasserstande meldungen, anschließend Funk ins Blaue 10.00 Morgenseier aus dem Olymvialager 1936 der HJ. 10.30 Musik am Sonntagmorgen 11.15„Wir aber sind das Korn!" Der Dichter Gerhard Schu mann liest aus dem mit dem nationasen Buchvreis 1936 ausgezeichneten Gedichtwerk 11.35 Kleine Kostbarkeiten großer Meister 12.00 Musik am Mittag 13.00 Glückwünsche 14.00 Kleine Unterhaltungsmusik 14.30 Der lustige Rätselfunk 15.00 Unser ist das Land 16.00 Nette Sachen aus Köln 18.00 Wo bist du, Kamerad? 18.30 Ernst und heiter— und so weiter 19.30 Internationales Aachener Reitturnier 19.50 Sportvorbericht 2000 Volksmusikabend des Reichssenders Köln 22.30 Nachtmusik und Tanz