Kundgebung des dergenossenichet 1 Großen Gürze. chitekten bsministers für hat der Führer Klemens Klotz isburgen Vogeles 50. Geburtsirtitel verliehen sützenkaiser“ Schützenfest des b das Vereinssschuß ab. Der terhalb weniger gswürde errunilten Brauch des solo“ lind" zum Einite nicht alltägnd“ hatte die im Heckers zum gen zu können. lar zum Ehrenie hätte sich der ediger erweisen solovortrag. der lltersiubilar im standen hat. T E leiger! es len? ufmann zieht ung für sein Anzei nteil s zur Hilfe 1B, daß die e die größte Verbreitung Ist sie wirkomit billiger Werbearten 2 om *—„„„„ Se. Johng, Costrader Zeibung Rauxeler Neueste Nachrichten Bladenhorster Tageblatt für Castrop=Rauzel und Umgebung Anzeigenpreis: 1 mm hoch und 22 mm breit 4 anzeigen 1 um doch und 72 mm brei gichifsse, Vgtigt n# ven von N. d. 9. W. heransgegebenzr, L. git hurg, Ke. Jpr. Hei Beisliste Ne. 2 Für Plazwünshe, auch füir die aufgegebenen, sowie für undeutlich geschriebene Aufträge wird keine Gewähr übernommen. Schluß der Anzeigen=Annahme 4 Uhr nachm. tags zuvor. Erfüllungsort u. Gerichtsstand Castrop=Rauxel. Der Stadtanzeiger erscheint wöchentlich 7mal, Wochendezugspreis 50 Pfg. Postbestellpreis 2 RM. monatlich. Ersatzansprüche können bei Störungen im Erscheinen infolge höherer Gewalt werden Drus und Verlag: Geschw Schmiz in Cokcov=Rauxel Hauptschriftleiter, verantwortlich für den Textteil: Fran; Josef Pruos in Castrop=Rauxel. Anzeigenleiter: Wilhelm Welter in Castrop=Rauxel. DA. V. 36 1797. Sa.=Nr. 2151 Castrop. Amtliches Veröffentlichungsblau für den Landgerichtsbezirk Dortmund. Allgemeines Kreisblan für den Stadttreis Castrov=Raurel. Nr. 149 Freitag, den 5. Juni Reform des Völkerbundes Nach den Ruhetagen der Pfingsten, die sich auch die hohe Divlomatie gegönnt hat, herrscht nun in den außenpolikischen Stellen der europäischen Staaten ein Zustand fieberhafter Spannung. Das Gesamtinteresse konzentriert sich naturgemäß auf den Juni. an dem die Ratstagung des Völkerbundes eine Reihe von entscheidungsschweren Problemen lösen soll. Ob es zu dieser Lösung kommen wird. weiß niemand zu sagen, man ist sich lediglich darüber im klaren, daß nur eine ganze Lösung von befruchtender Wirkung auf die Völker Europas sein kann, daß aber jedes Flickwerk vermieden werden muß, das im stark ramponierten Europa nur Teilreparaturen darstellt, die früher oder später neue und härtere Konfliktsstoffe heraufbeschwören müssen. Man hat in den letzten Monaten vielfach von einer notwendigen Reform des Völkerbundes gesprochen; es geschah aus der Erkenntnis heraus, daß der Völkerbund in seiner bisherigen Beschaffenheit nicht viel Segensreiches, oder richtiger gesagt: eigentlich nichts zuwege gebracht hat. Aber wichtiger noch, als diese Völkerbundsreform wäre der Strich durch eine Reihe von unglückseligen Verträgen, wie sie immer noch bestehen und für eine Reihe von Staaten fortgesetzte Reibflächen sein müssen, weil die einen auf ihnen bestehen und die anderen sie als unbillig ablehnen. Der Ministerpräsident der Südafrikanischen Union. General Hertzog, hat es ganz offen ausgesprochen:„Der Versailler Vertrag ist der größte Unruhequell der Welt!“ Nach dem letzten großen Zusammenbruch der Völkerbundsaktion ist für alle Beteiligten eine neue und veinliche Lage geschaffen worden, in der man sich nicht eben gleich zurechtfinden kann. Der einzige Optimist ist Mussolini, der zwar die Aufhebung der Sanktionen fordert, aber im gleichen Atemzug betont, sie könnten ihm und seinen Absichten auch nichts anhaben, wenn sie fortbestünden. Eine neue Wendung hat hier der Vorstoß Argentiniens im Völkerbunde gebracht, das sich scharf gegen die Annexion Abessiniens ausgesprochen hat und eine Untersuchung über die„Anerkennung der vollendeten Tatsachen" fordert. Diese Forderung ist durchaus im Sinne der lateinamerikanischen Staaten, die geradezu ihr weiteres Verbleiben im Völkerbunde von der Nichtanerkennung Italiens in Abessinien abhängig gemacht haben. Es beeinflußt, ohne daß die Dinge etwa ursächlich zusammenhängen. die allgemeine Atmosphäre der europäischen Staaten nicht günstig, daß mit dem italienisch=abessinischen Fall die Auseinandersetzung mit Deutschland parallet läuft. Richtiger gesagt: Die Frage der Rheinlandbesetzung und der große Friedensplan des deutschen Führers und seine Ergänzungen. Das erschwert die Lage, wenn es auch auf der anderen Seite immer wieder zu der Erkenntnis zwingt, daß eben das Gesamtproblem Eurova einer Lösung entgegengebracht werden muß. In den letzten Wochen sind eine Menge von Gedanken ausgetauscht worden. teils über alte, teils über kommende Verträge, einerseits zwischen Kleiner Entente, andererseits zwischen Rom und Wien. Wir erinnern weiter an die neue StresaFront., schließlich an das Zustandekommen eines Mittelmeerpaktes, und wieder in vorderster Front der Kampf um die Position in Afrika. Und gerade das veranschaulicht so trefflich, daß eine Frage immer die andere nach sich zieht, daß man von Grund auf neu anfangen muß. wollen sich die Völker nicht in neue unentwirrbare Netze verstricken. Ein paar Beispiele: Italien erklärt. über einen Mittelmeerpakt nicht verhandeln zu wollen. ehe die Sanktionen nicht gefallen sind. aber 48 Staaten sind kürzlich wieder für Fortbestehen der Sanktionen eingetreten. England will seine Interessen, die mit den Wassern des beginnen, nicht gefährdet sehen. aber Mussolini erklärt, daß er keine Handbreit des 0 geben wird. Oder nehmen wir Deutschlandfragen. Man kann sich da nicht auf juristische Paragraphen stützen. Die Rheinlandbesetzung war die Folge eines Vertragswerkes Frankreichs mit der Man müßte das Verhältnis Frankreichs zu land aus der wahren Perspektive Rolle des heutigen Rußlands unter die Lupe nehmen. Man dürfte auf der einen Seite nicht an alten Verträgen kleben, wenn sie auf der andernen, Feite durch neue, vom Standpunkt der Völkermorat geradezu als unsittlich zu bezeichnende ersetzt werden. Es folgert, daß seit Versailtes mit Vertragswerlen der Welt kein Nutzen gestiftet worden ist. Und eben das ist der Grund. warum die Ratstagung des Völkerbundes am 29. Juni so im Brennpunkt des Interesses steht: Entschließt man sich, neue und ganze Wege zu gehen, oder macht man nur wieder Flickwerk, das Spannungen nur aufschiebt aber nicht aufhebt!? Ueber das, was bislang an Gedankenaustauschen vor sich gegangen ist, haben wir resultatmäßig keine konkreten Mitteilungen. wir wissen auch nicht, ob aus diesem Meinungsaustausch die praktische Nutzanwendung gezogen werden wird. Ersordrenss der benlischen Poln Andererseits könne keine Macht einen unbegrenzdub. London, 4. Juni. Die„Times“ stellt in einem Leitaufsatz drei Hauptforderungen für die englische Außenpolitik auf: 1. Eine deutliche Erklärung an die Welt über die Verpflichtungen, zu denen Großbritannien " Larisftachme dr. 2. eine energische Inangeiffnuhme der Verhandlungen mit Deutschland, und 3. die schnellstmögliche Durchführung der Verteidigungspläne für das britische Weltreich. Zur Frage der Sanktionen erklärt das Blatt, daß ihre Aufrechterhaltung oder Aufhebung nur durch ein gemeinsames Vorgehen des Völkerbundes erfolgen könne. Wenn die Zivilisation am Leben bleiben solle, dann müsse ein neues System geschaffen werden. Tatsächlich sei es gegenwärtig an drei Mächten, einen Anfang in Westeuropa zu machen, nämlich an England, Frankreich und Deutschland. Zum ersten Male seit Kriegsende sei Deutschland in der Lage, sein volles internationales Recht zu fordern und daher könne es von Anfang an seine eigene Rolle im Neubau der Friedensgrundlage spielen. Eine negative Politik sei für Deutschland eben sowenig möglich wie für andere. Man müsse Hitler glauben, wenn er sage, daß keine Grenze das Leben von zwei Millionen Deutschen wert wäre, die tatsächlich sterben würden, damit der Bolschewismus die Erbschaft der Welt antreten könnte. Zwar könne es keine leichte Arbeit sein, eine Einigung zwischen den deutschen und französischen Ansichten über die Organisation Europas zustande zu bringen. Eine tausendjährige Geschichte liefere jedoch den Beweis, daß es für keinen der beiden Staaten Gesundheit oder Sicherheit geben könne, solange diese Kluft nicht überbrückt sei. Angesichts dieser Merkmale der politischen Lage dürfe kein Zweifel über die Erfordernisse der britischen Politik bestehen, die der Welt in einer bestimmten und nachhaltigen Form mitgeteilt werden müßten. Der Anfangspunkt einer solchen Erklärung müsse natürlich dahin gehen, daß die Verhinderung des Angriffs und des Krieges der leitende Grundsatz des britischen Vorgehens sei und daß England keiner Verletzung dieses Gxundsatzes duldsam oder gleichgültig gegenüberstehen bürfe. ten Anteil der Verantwortung an allen Stellen, wo eine Verletzung vorkomme, übernehmen, und England dürfe keine derartigen Verpflichtungen eingehen. Auf zwei Gebieten könne jedoch England besondere Verpflichtungen übernehmen. So würde jedem Vorstoß gegen die gebietsmäßige Unversehrtheit Frankreichs und Belgiens ein sofortiger und uneingeschränkter Widerstand entgegengesetzt werden. In ähnlicher Weise sollte den Mittelmeermächten die Versicherung abgegeben werden, daß jeder Versuch, sich in die Verkehrsfreiheit des Seeweges nach dem Osten einzumischen, sofort die volle und rückhaltlose Anwendung britischer Machtmittel zur Folge haben werde. Was das Friedensangebot Hitlers anbetreffe, so sei eher eine Aktion als eine Erklärung erforderlich, und zwar gegenwärtig in erster Linie eine Aktion Deutschlands, das seinerseits die Entwicklung in Frankreich abwarte. Es sei unter diesen Umständen die klare Pflicht Englands, so bald wie möglich eine Verständigung über den deutschen Friedensplan herbeizuführen. Getf dor wichtigen tägen Mussolinis Wunsch nach Verständigung mit England dub. Genf, 4. Juni. Auf Grund der Besprechungen, die in den letzten Tagen zwischen dem Generalsekretär des Völkerbundes, dem argentinischen Vertreter Ruiz Guinazu und Dr. Benesch als Präsidenten der Völkerbundsversammlung geführt worden sind, ist, wie verlautet, beabsichtigt, die Völkerbundsversammlung auf den 29. Juni einzuberufen. Dementsprechend würde auch der Völkerbundsrat, dessen Tagung am 16. Juni beginnen sollte, erst Ende des Monats zusammentreten. In diesem Zusammenhang ist die neuerliche Unterredung zwischen Grandi und Eden mit Interesse aufgenommen worden. Sie wird als eine Fortsetzung der von Mussolini eingeleiteten Annäherungsversuche betrachtet. Wie der diplomatische Korrespondent der„Times“ schreibt, haben die beiden Staatsmänner die am vergangenen Donnerstag begonnenen Besprechungen, bei denen Grandi die verschiedenen Erklärungen Mussolinis amtlich wiederholt und bestätigt hatte, fortgesetzt. Wie erinnerlich, hatte Mussolini seinen Wunsch nach einer freundschaftlichen Verständigung mit Großbritannien zum Ausdruck gebracht und ferner seinen Entschluß, die britischen Interessen zu achten und seine Bereitschaft, einem Mittelmeer=Abkommen beizutreten und sich an einer gemeinsamen Anstrengung zur Stabilisierung Europas zu beteiligen, sobald die Sühnemaßnahmen aufgehoben worden seien. In amtlichen britischen Kreisen, so schreibt das Blatt, wisse man die italienische Bekräftigung voll zu würdigen, jedoch sei erneut darauf hinzuweisen, daß nach englischer Ansicht derartige Besprechungen nicht zu getrennten zweiseitigen Verhandlungen führen dürften. Die Beilegung des Abessinien=Konflikts müsse durch den Völkerbund erreicht werden. Ebenso müßten die Versicherungen nicht einer einzelnen Völkerbundsmacht, sondern dem ganzen Völkerbund in Genf übermittelt werden. Kudinen Teon Viam grondel Der Rücktritt Sarrauts angenommen— Blum beauftragt dnb. Paris, 4. Juni. Der Präsident der Republik hat das Rücktrittsgesuch der Regierung Sarraut angenommen und den bisherigen Ministern seinen Dank für ihre Arbeit ausgesprochen.„. 10 Juhr uam m. Leon Blum ist um 18 Uhr vom Präsidenten der Republik mit der Regierungsbildung beauftragt worden. Die Mitglieder der neuen Regierung wurden um 21 Uhr von Leon Blum dem Präsidenten der Republik vorgestellt. Anschließend besprach er sich mit den Vorsitzenden der beiden Kammern. Wie Leon Blum mitteilte, wird seine Regierung am Freitagnachmittag zu einem Kabinettsrat und am Sonnabendvormittag zu einem Ministerrat zusammentreten, um die Regierungserklärung zu beraten, die vor dem Parlament am Sonnabendnachmittag abgegeben wird. * Der Temps beschäftigt sich mit der Streiklage, wobei er erklärt,„daß die Anarchie nun lange genug gedauert habe“. Man müsse den Mut haben anzuerkenen, schreibt das Blatt, daß man vor einer Bewegung stehe, die Revolutionsmanövern ähnlich sehe. Auf vielen Pariser Fabriken wehe die rote Fahne. Die Lähmung der Industrie in der Provinz schreite fort. Die Erregung dehne sich langsam auch auf öffentliche Unternehmungen aus. Alles gehe vor sich, als ob eine geheimnisvolle und mächtige Regierung neben der legalen Regierung herrsche. Die Gewerkschaftsorganisationen seien vom Strom überrannt, ebenso die sozialistischen und kommunistischen Unterhändler. Hingegen erkläre sich die Partei der Dritten Internationale mit der Streikbewegung solidarisch, ebenso wie es der sozialistische Parteikongreß getan habe. Das Blatt fragt, was inzwischen die legale Regierung unternehme. Diese revolutionäre und anarchistische Lage könne nicht andauern, ohne Frankreich in die Gefahr eines Chaos zu stürzen. Das Land könne nicht warten. In diesem Augenblick handele es sich darum, daß Leon Blum regieren müsse, und daß er die tatsächliche Verantwortung der Macht übernehme. Die Regierung der Volksfront, die für die öffentliche Meinung und für die nationale Sicherheit verantwortlich sei, müsse nun wissen, was sie tun wolle. Sie müsse es sagen, und sie müsse handeln. Kammerpräsident Herriot Er wurde mit 377 Stimmen gewählt dub. Paris, 4. Juni. Am Donnerstagnachmittag nahm die Kammer die namentliche Abstimmung über die Wahl des Präsidenten vor. Danach ist Herriot mit 377 Stimmen zum Kammerpräsidenten gewählt worden. Der rechtsgerichtete Abgeordnete Valat erhielt 155 Stimmen. Zur Zeit ist die Kammer noch mit der Wahl der sechs Vizepräsidenten, der 12 Schriftführer und der drei Quästoren beschäftigt. heute trifft Mussolini mit Schuschnigg zusammen onb. Rom, 4. Juni. Am Donnerstag begab sich auch Staatssekretär Suvich nach Forli, wo er sicherem Vernehmen nach bis Freitag abend bleibt. Die Begegnung Mussolinis mit Schuschnigg, der am Donnerstagmittag noch in Viareggio weilte, dürfte also, wie allgemein angenommen wird, am Freitag unter Zuziehung von Staatssekretär Suvich stattfinden. onb. Wien, 4. Juni. Ueber die Reise Schuschniggs nach Italien gab Donnerstag auf einer Pressebesprechung Minister Ludwig einige Erklärungen. Er betonte erneut, daß es sich um einen reinen Erholungsurlaub handele. Alle Gerüchte, die die Reise in Verbindung mit der Habsburger Frage bringen wollen, dementierte er. Im übrigen gab er zu, daß Schuschnigg voraussichtlich morgen in den frühen Nachmittagsstunden mit Mussolini zusammentreffen werde. Sonnabend abend oder Sonntag früh werde Schuschnigg wieder in Wien eintreffen. Dr. Ley zum Reichshandwerkertag 1936 onb. Berlin, 4. Juni. Der Leiter der Deutschen Arbeitsfront, Reichsorganisationsleiter Dr. Ley, hat an das Deutsche Handwerk anläßlich des Reichshandwerkertages 1936 zu Frankfurt a. M. folgende Begrüßungsworte gerichtet: „Der diesjährige Reichshandwerkertag wird zeigen, daß das Handwerk immer mehr in die Deutsche Arbeitsfront hineinwächst. Ich grüße das deutsche Handwerk in der schönen Stadt Frankfurt und wünsche, daß die Tagung zum Segen des Handwerks verlaufen möge. Dr. Ley.“ Devisenbestimmung für Olympiabesacher dub. Berlin, 4. Juni. Eine für die Olympiabesucher wichtige Aenderung haben die deutschen Devisenbestimmungen erfahren. Danach dürfen aus dem Ausland eintreffende Reisende bei ihrer Einreise nach Deutschland Scheidemünzen(also keine Banknoten) bis zum Betrage für 60 RM. einführen. Weiterhin bleibt die bisherige Bestimmung, daß devisenrechtliche Ausländer bis zu 30 RM. in Reichsbanknoten bei sich haben dürfen, bestehen. Die Noten dürfen eine höhere Stückelung als 20 RM. nicht haben. Eine Einführung für mehrere Reisende gemeinsam ist nicht gestattet. Nr. 149 Kenische Tage in Haeis Ernste Zuspitzung der Streiklage in Frankreich— Abbruch der Schlichtungsverhandlungen Verherricchter Meucheimotd. Es entspricht durchaus der jüdisch=kommunistischen Tendenz, für die Infamsten der Infamen stets eine Lanze zu brechen. Wir haben während der Systemzeit in Deutschland eine endlose Reihe geradezu erschütternder Beispiele dafür hinnehmen müssen. Politische Mörder wurden mit jüdischem Gelde über die deutschen Grenzen in Sicherheit gebracht, die jüdisch=kommunistischen Strafverteidiger plädierten in den Gerichten stets in der Richtung, daß immer der Ermordete schuld hatte und schließlich entfachte man eine wüste Hetze gegen den Richter, der dennoch nach seinem gesunden Rechtsempfinden den Mordschützen verurteilte. Wir haben im Felseneckprozeß, im Prozeß gegen die Mörder der Polizeihauptleute Lenck und Anlauf, wie gesagt, erschütternde Beispiele dafür erhalten. Und man muß auch an dieser Stelle hervorheben: Nicht nur der politische Meuchelmord wurde damals verherrlicht, sondern schlechtweg jedes gemeine Verbrechen am Leben eines anderen. Beging ein Schlesinger seinerzeit das große Eisenbahnattentat von Leiferde, dann bemühten sich hinterdrein zehn jüdische Psychiater, den Mann als einen krankhaften und bedauernswerten Menschen hinzustellen, war jemand ein Lustmörder, dann legte man durch„medizinische Gutachten“ dar, daß dieser für sein unseliges Triebleben eben nichts könne. Herr Dr. Magnus Hirschfeld und Herr Dr. Felix Abrahamson hatten im Berliner Westen eine Klinik für „Sexualpathologen“, eine wahre Zuchtstätte für Unsitte und verabscheuungswürdige Perversitäten, wo man für gutes Geld jedes gewünschte Gutachten erhalten konnte. Es liegt also eben in der Tendenz, diese Infamen als Vorspann für ihre egoistischen Motive zu benutzen. Und wenn jetzt in der Schweiz für den Mörder Wilhelm Gustloffs von internationalen Hetzern eine Lanze gebrochen und das Ganze als eine Propagandaaktion gegen Deutschland benutzt wird, wenn man den jüdischen Meuchelmörder Frankfurter als einen„neuen Tell“ verherrlicht, so fällt das eben durchaus in jene von uns aufgezeigte Linie. Das von Wolfgang Diewerge soeben erschienene Buch:„Der Fall Gustloff, Vorgeschichte und Hintergründe der Bluttat von Davos!“ weist klipp und klar nach, daß ein ganzer Klüngel von Juden in der Schweiz am Werke war, der gewissermaßen den Anstoß zu diesem verabscheuungswürdigen Verbrechen gegeben hatte, daß ein aus Galizien stammender Herr Silberroth einer der Hauptdrahtzieher war und seine Quertreibereien schließlich auch zu dem völlig unbegründeten Verbot der Auslandsorganisation der RSDAP in der Schweiz geführt hatten. Es handelt sich augenscheinlich jetzt in der Schweiz um eine Aktion des Weltjudentums, mit dem Märtyrer Frankfurter an der Spitze. fließen reichlich Geldspenden ein, aus Paris, Palästina und Rußland haben sich bereits Verteidiger gemeldet, die den Angeklagten gratis verteidigen wollen. Kurzum, hier wird ein Meuchelmord verherrlicht und das, was man bereits vorbereitend für den kommenden Prozeß tut, trägt zweierlei Absicht: Man will bei dem schweizerischen Gericht im Kanton Graubünden ein möglichst mildes Urteil für Frankfurter erpressen, und man will zweitens damit eine neue Hetze gegen Deutschland entfachen, die von der übrigen Welt aufgegriffen und bei der die neuen Deutschen mal wieder als Barbaren charakterisiert werden. Wie dem auch sei, wir erwarten, daß Herr Frankfurter von der schweizerischen Justiz als Meuchelmörder erkannt und bestraft wird! Dr. Dorpmüller 10 Jahre Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn dub Berlin, 4. Juni. Mit dem heutigen Tage ist Generaldirektor Dr. Dorpmüller 10 Jahre Leiter der Deutschen Reichsbahn. Als Beauftragter des Führers und Reichskanzlers überbrachte heute vormittag der Staatssekretär der Präsidialkanzlei, Dr. Meißner, ein persönliches Glückwunschschreiben des Führers zu diesem Jubiläum nachstehenden Inhalts: „Sehr geehrter Herr Generaldirektor! Bei der Wiederkehr des Tages, an dem Sie vor 10 Jahren die Führung der Deutschen Reichsbahn übernommen haben, gedenke ich der wertvollen und erfolgreichen Arbeit, die Sie während dieser Zeit für den Aufbau der deutschen Bahnen und ihre technische Vervollkommnung geleistet haben. Als Zeichen meiner Anerkennung übersende ich Ihnen anbei mein Bild und verbinde hiermit meine aufrichtigen Glückwünsche für Ihr weiteres Wirken. Mit deutschem Gruß! gez. Adolf Hitler.“ Anschließend sprachen der Präsident des Verwaltungsrates, Staatssekretär Koenigs, und die Mitglieder des Verwaltungsrates der Deutschen Reichsbahn, sowie die gesamte Gefolgschaft der Reichsbahn=Hauptverwaltung ihre Glückwünsche aus Zur Uebermittlung der Glückwünsche der gesamten Gefolgschaft der Reichsbahn=Hauptverwaltung versammelten sich die Mitglieder unter Führung des stellvertretenden Generaldirektors Pg. Kleinmann, der namens der Gefolgschaft und der Sozialeinrichtungen der Reichsbahn in einer Ansprache dem Generaldirektor Glückwünsche und Geschenke der Gefolgschaft und der Wohlfahrtsorganisationen der Reichsbahn darbrachte. dub Paris, 4. Juni. Der immer mehr um sich greifende Streik in der französischen Metallindustrie dürfte eine weitere Verschärfung durch den Beschluß der Arbeitgeber erfahren, die im Gange befindlichen Verhandlungen mit den Arbeitern abzubrechen, weil diese nicht die Vorbedingung erfüllten, die bestreikten Fabriken zu räumen. Dieser Beschluß ist dem Arbeitsminister und dem Ministerpräsidenten bekanntgegeben worden. In dem Schreiben an den Ministerpräsidenten wird zum Ausdruck gebracht, daß die gegenwärtige Lage einen revolutionären Charakter habe. Die Besetzung der Fabriken bedeute eine flagrante Verletzung des Eigentumsrechtes. Die Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern hätten unter dem Vorsitz des Arbeitsministers bereits zwei wichtige Ergebnisse gezeitigt: Gewerkschaftsfreiheit und Arbeiterabordnungen. Die Verhandlungen hätten weitergehen sollen über die Frage des bezahlten Urlaubs. Die Besetzung der Fabriken dehne sich aber immer weiter aus und es drohe die Gefahr einer Lähmung des gesamten französischen Wirtschaftslebens. Angesichts der Wendung, die die Ereignisse genommen hätten und angesichts des Ernstes der Lage seien die Arbeitgeber der Ansicht, daß die Verhandlungen nicht mehr nutzbringend fortgesetzt werden könnten. Da die Regierung, so schließt das Schreiben, für das allgemeine Interesse des Landes zu sorgen habe und für das Wirtschaftsleben, von dem das Schicksal der Arbeiter abhängig sei, liege die Verantwortung nunmehr bei ihr. Streikmeldungen aus der Provinz besagen, daß allein in Lille am Donnerstagvormittag etwa dub. Berlin, 4. Juni. Unter der Ueberschrift „Eupen=Malmedy und die Rex=Bewegung" beschäftigt sich der„V..“ im Hinblick auf die bevorstehenden belgischen Provinzialratswahlen mit der Stellungnahme der Rex=Bewegung zur Frage Eupen=Malmedy. In dem Artikel heißt es u..: „Nach der Schlacht bindet den Helm fester!" Die Euven=Malmedyer dürfen die Wahl. die hinter ihnen liegt, schon eine Schlacht nennen, in der die Heimattreue Front siegte und Unionisten und Marxisten als Feinde der Heimat auf der Strecke blieben. Aber es war erst die erste Schlacht, die zweite folgt am 7. Juni. dem Tage der belgischen Provinzialratswahlen. Protestierte die Mehrheit der bodenständigen Bevölkerung am 24. Mai durch die Abgabe weißer ungültiger Zettel gegen Minderberechtigung und Ausbürgerungsgesetz, und damit für Gleichberechtigung und Eigenständigkeit des Volkes, so ist es am 7. Juni ihre Aufgabe, Männer aus ihrer Mitte zu benennen, die die Interessen der Heimat im Lütticher Provinzialrat praktisch wahrnehmen. Die Wahlziffern vom 24. Mai zeigen, daß es durchaus möglich ist, die Zahl der heimattreuen Provinzialvertreter zu erhöhen. So hat sich im Hinblick auf die zweite Schlacht, die noch zu schlagen ist, der Wahlkampf eher noch gesteigert, zumal die altbelgischen Parteien ihrerseits nichts unversucht lassen möchten, die Niederlage wett zu machen und die Geschlossenheit der Heimattreuen Front zu zersetzen. Katholische Unionisten und Marxisten dürften freilich ihre Hoffnungen zu Grabe getragen haben. Wie aber steht es mit„Rex“, der jungen, noch unbelasteten altbelgischen Gruppe, die am 24. Mai rund 2400 Stimmen im Gebiet von Eupen=Malmedy aufbringen konnte? 13000 Arbeiter der Metallindustrie und der Webereien die Fabriken besetzt halten. In Lens sind die Arbeiter der Eisenbahnwerkstätten in den Ausstand getreten. In Toulouse streiken mehrere Kraftwagenfabriken. Der Streik zieht auch die Pariser Zeitungen immer stärker in Mitleidenschaft. Nachdem sich im Vertrieb der Morgenzeitungen bereits erhebliche Schwierigkeiten bemerkbar gemacht hatten, ist bis zur Stunde von den Abendblättern nur der „Temps“ erschienen. Die letzten Ausgaben der Mittagszeitungen konnten bereits nicht mehr die Verlagsgebäude verlassen. Das viel gelesene Abendblatt„Paris Soir“ und das katholische Blatt „Le Croix“ sind noch nicht erschienen. Es heißt, daß die Drucker in den Streik getreten sind. Da die Oeffentlichkeit somit nur sehr unvollkommen über die Streiklage unterrichtet wird, kursieren in der Bevölkerung zahlreiche Gerüchte, die dadurch weitere Nahrung erhalten, daß sich bereits in der vergangenen Nacht die Versorgung der Zentralmarkthallen mit Lebensmitteln sehr schwierig gestaltete. Die Verteilung der Waren im Pariser Bezirk droht durch den Benzinmangel erschwert zu werden. Von zahlreichen Tankstellen ist bereits kein Benzin mehr zu haben. Die Verknappung der Waren führt bereits zu einem Anziehen der Preise. So wurde an der heutigen Warenbörse Weizen wegen des schwachen Angebotes und wegen Anlieferungsschwierigkeiten um 1½ bis 4 Franken höher notiert und Hafer um ¾ bis 1½ Franken. Der Führer der Rex=Partei, Leon Degrelle, hat in diesen Tagen zur Frage Euven=Malmedy Stellung genommen. Leider hat er diese Erklärung erst nach der Parlamentswahl abgegeben, und dieser Tatbestand rechtfertigt die tiefgreifenden Zweifel. die die Eupen=Malmedyer auch gegenüber diesem jüngsten Bekenntnis aus altbelgischem Munde begen. Warum tat Herr Degrelle seine Meinung nicht vor der Wahl kund? Warum sagte er nicht von vornherein frischweg, daß er immer der Auffassung gewesen sei, die völkische Eigenart der Gebiete von Eupen, Malmedy und St. Vith müsse erhalten bleiben, und wenn Belgien dazu nicht imstande sei, dann müßten die Gebiete wieder an Deutschland zurückgegeben werden? Hat ihn erst das Wahlergebnis, der klare Sieg der„Heimattreuen Front“ dazu veranlaßt, in der Erkenntnis, daß mit den Eupen=Malmedyern ohne eine solche Erklärung nichts anzufangen ist? Herr Degrelle darf sich nicht wundern, daß die heimattreuen Eupen=Malmedyer auf Grund der bitteren Erfahrung, die sie mit ähnlichen altbelgischen Versprechungen machen mußten. außerordentlich seinhörig geworden sind. Die Euven=Malmedyer haben gewiß die letzte Erklärung Degrelles aufrichtig begrüßt, und sie sind der nicht minder aufrichtigen Hoffnung, die junge Rex=Bewegung möge den sauberen Kurs. den sie sich vorgezeichnet hat, aufrichtig einhalten. Aber noch fehlt die Tat, die den guten Willen erst beweisen muß. Treten die Rexisten rückhaltlos für das Recht von Euven=Malmedy ein, so sind sie ihnen als Bundesgenossen willkommen. Für die Wahlen am 7. Juni bleibt nun erst recht die heimattreue Parole bestehen: Keine Stimme einer altbelgischen Partei oder Bewegung! Selgien unter Gieemphchofe 15000 streiken in Antwerpen— Rückwirkung auf die Wirtschaft dub Antwerpen, 4. Juni. Im Antwerpener Hafenarbeiterstreik ist die Lage am Donnerstagvormittag unverändert. Die Zahl der Streikenden beträgt 15000. Die sozialistischen Gewerkschaften und der sozialistische Antwerpener Oberbürgermeister Huysmans nehmen in Erklärungen an die Presse jetzt den Standpunkt ein, daß der Streik nicht kommunistischen Ursprunges sei und auch keinen politischen Charakter habe. Huysmans erklärt, daß nur die schlechte Wirtschaftslage der Hafenarbeiter den Streik ausgelöst habe. Die schädlichen Rückwirkungen des Streikes auf das allgemeine Wirtschaftsleben in Belgien beginnen sich bereits bemerkbar zu machen. Eine Reihe von Schiffen, darunter verschiedene deutsche Dampfer, haben den Hafen von Rotes Waisten in Spatten Die marxistischen Provokateure geben keine Ruhe dub. Madrid, 4. Juni. Aus einigen spanischen Provinzen werden wieder Zwischenfälle gemeldet. In Santander wurde der Direktor der sozialdemokratischen Zeitung„Region“ in einem Café von einem Unbekannten überfallen und durch mehrere Schüsse niedergestreckt. Die Gäste des Cafés verfolgten darauf den Täter und erschossen ihn. Auf ähnliche Weise wurde der Gefängnisdirektor in Sevilla von Linksradikalen ermordet, als er sich mit mehreren Freunden in einem Kaffeehaus aufhielt. In Alora überfiel eine Gruppe streikender kommunistischer Landarbeiter einen Gutshof in der Absicht, das Grundstück zu enteignen und selbst zu bewirtschaften. Als die Besitzer den Angreifern entgegentraten, entstand eine Schießerei. in deren Verlauf eine Person getötet und zwei lebensgefährlich verletzt wurden. Aus benachbarten Orten sind Polizeiabteilungen abkommandiert worden, um die Ruhe wieder herzustellen. Tupen=Manneog und die Ftler Die bevorstehenden belgischen Provinzialratswahlen Antwerpen verlassen. Den Hauptvorteil des Streiks dürfte Rotterdam, der Konkurrenzogfen Antwerpens, haben, um so mehr, als der! n von Rotterdam eben erst seine Tarife aus Konkurrenzgründen ermäßigt hat. Die„Libre Belgique“ erklärt, der internationale Ursprung der Streikbewegung werde immer klarer. Die Antwerpener„Metropol“ weist gleichfalls auf die Zusammenhänge dieser Streikbewegung mit den Ereignissen in Frankreich hin. Donnerstag vormittag war das Gerücht verbreitet, daß die Streikbewegung sich auch auf den Hafen von Gent und das Industriegebiet von Lüttich ausgedehnt habe. Diese Gerüchte haben sich aber nicht bestätigt. In Malaga wurde ein Geistlicher, der 3000 Peseten Gehälter bei sich führte, von Kommunisten überfallen, beraubt und durch Pistolenschüsse verletzt. Bei einem Zusammenstoß zwischen politischen Gegnern trugen ein Faschist und ein auf der Straße spielendes Kind erhebliche Verletzungen davon. In Saragossa legten Anarchosyndikalisten in den Geschäftsräumen des sozialdemokratischen Gewerkschaftsverbandes eine Bombe, bei deren Explosion erheblicher Sachschaden verursacht und zwei Personen verletzt wurden. In Madrid sind von der Polizei umfangreiche Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden, da man von Seiten der Anarchosyndikalisten, die im Gegensatz zu den Marxisten den Kellnerstreik weiter aufrechterhalten wollten, Sabotageakte erwartet. An einigen Stellen der Stadt explodierten bereits Feuerwerkskörper, die jedoch keinen großen Schaden anrichteten. Das Belleid des Führers zum Tode Generalleutnants Wever anb Berlin, 4. Juni. Der Führer und Reichskanzler hat der Witwe des tödlich verunglückten Generalstabschefs der Luftwaffe, Generalleutnant Wever, sein Beileid mit folgenden Worten ausgedrückt: „Zu dem schweren Verlust, den Sie durch den Unglücksfall Ihres Mannes, des höchstverdienten Generalstabschefs der Luftwaffe, erlitten haben, spreche ich Ihnen meine aufrichtigste Teilnahme aus.“ Generaloberst Göring und Frau Göring suchten am Mittwochnachmittag die Gattin des tödlich verunglückten Chefs des Generalstabes der Luftwaffe, Generalleutnant Wever, auf und sprachen ihr persönlich ihre Anteilnahme aus. Der Reichskriegsminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarschall von Blomberg, hat der Gattin des Generalleutnants Wever in einem Handschreiben sein aufrichtiges Beileid übermittelt. Aus Anlaß des Fliegertodes des Chefs des Generalstabes der Luftwaffe, Generalleutnant Wever, hat der Oberbefehlshaber der Luftwaffe eine achttägige Trauer für die gesamte Luftwaffe und eine dreiwöchige Trauer für das Reichsluftfahrtministerium und das Fliegergeschwader „Gotha“, das künftig den Namen„Fliegergeschwader General Wever“ führt, angeordnet. Das Reichsluftfahrtministerium setzt die Flaggen bis zum Tage der Beisetzung halbmast, und sämtliche Dienststellen der Luftwaffe setzen am Tage der Beisetzung halbmast. Eröffnung der neuen Arbeitsbeschaffungslotterie dnb. Berlin, 4. Juni. In der Zeit vom 5. Juni bis 31. August 1936 führt die Reichsleitung der NSDAP. die 7. Reichslotterie für Arbeitsbeschaffung durch. Die Lose werden wiederum in Form einer Straßenlotterie durch„Glücksmänner" vertrieben. Die offizielle Eröffnung der 7. Reichslotterie erfolgt diesmal in einem breiteren Rahmen als bisher. Die Berliner Losverkäufer werden am Freitag, dem 5. Juni, vor der Schloßrampe zu einem Appell zusammengerufen. Im Lustgarten spielt von 10.30 Uhr bis 11.30 Uhr eine Polizeikapelle. Die Eröffnung selbst findet um 11 Uhr vormittags von München aus durch den Reichsschatzmeister der RSDAP., Schwarz, statt. Die Rede wird über alle Sender verbreitet und auch im Gemeinschaftsempfang nach dem Lustgarten übertragen. Anschließend erhalten die Losverkäufer durch einen Beauftragten der Reichsleitung der NSDAP. ihre näheren Weisungen und gehen dann unmittelbar an ihre Arbeit. Führertagung des Kärntner Heimatschutzes dub Wien, 4. Juni. Die Kärntner Landesleitung des Heimatschutzes hielt am Mittwoch eine Sitzung ab, an der auch der Schwager Starhembergs, Staatsrat Graf Thurn=Valsassina, sowie sämtliche Gauführer und Gauwehrführer teilnahmen. Der Landesführer Juwan sprach, wie die Pressestelle des Heimatschutzverbandes mitteilt, über die politische Lage und gab Weisungen für die Sommermonate auf, die im wesentlichen die Vertiefung und den Aufbau des Eigenlebens des Heimatschutzes zum Gegenstand hatten. Wie die Pressestelle des Heimatschutzverbandes weiter meldet, wurde im Verlauf der Sitzung die Notwendigkeit schärfster Konzentration der Kräfte des Heimatschutzes unterstrichen und in Verbindung damit dem Wunsch nach enger Zusammenarbeit mit dem früheren Heimatschutzminister Fey Ausdruck gegeben. Neuer litauischer Schlag gegen die memelländischen Parlamentskandidaten dub Kowno, 4. Juni. Die litanische Staatssicherheitspolizei verhaftete am Mittwoch den Leiter der memelländischen Spar= und Darlehnskasse in Saugen, Kreis Heydekrug, Keslau. Er wird beschuldigt, seine Stellung bei der Kreditgewährung benutzt zu haben,„das litauische Nationalbewußtsein einzuschläfern". Keslau, der Schwiegersohn des Landespräsidenten Baldschus, tritt im Kreise Heydekrug als einer der neun memelländischen Kandidaten für die bevorstehenden Wahlen zum litauischen Parlament am 9. und 10. Juni auf. Durch die Verhaftung und die Einleitung eines Verfahrens auf Grund des Gesetzes zum Schutze von Volk und Staat verliert er auf Grund der Bestimmungen des Wahlgesetzes das Recht, gewählt zu werden, und scheidet als Kandidat ebenso aus wie die bereits gestrichenen drei Kandidaten. Von den ursprünglich neun aufgestellten Kandidaten im memelländischen Wahlbezirk bleiben somit für die Wahl der drei Abgeordneten des Memelgebietes nur noch fünf übrig. Berlin. Der Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generaloberst Göring, hat dem österreichischen Bundesministerium für Heereswesen und dem Präsidenten des Aero=Clubs von Oesterreich anläßlich des tödlichen Unfalls des erfolgreichsten österreichischen Jagdfliegers im Weltkriege, Hauptmann a. D. von Bremowski, auf dem Flughafen Amsterdam seine und der deutschen Luftwaffe Anteilnahme ausgesprochen. Niederges Unter den Leute raste der Leutnan mernden Körvern Kovf gegen gigar daß sein Stahlheln tlettern, um auf er rutschte wieder Pulverdampf und chweren Einschläg bückten sich, als trallten sich mit all sich endlich hinauf Ruck warsen sie si oben. Ihr Herz hämn Rippen und ihre hier aus sehen, w den sie zu gehen h so vorgestellt nach ten. es war ein 2 Das Gelände n der übrigen Finste sahen sie eine fahl Flammen einhaue schwefelgelben R. immer wieder he brochen. Und ges nächtliche tobende Fleury. Der Leutnant irgendwo als Rie gelegt sein. Inde auch da und dor lam nichts mehr Instinkt angewiest Und diese Män aufgelöst, in die hineingingen, wa wieder einmal Minute. Denn jener Aus nach der Front 3z1 Tage etwas unbe das Ziel der ge Souville. er war von der Front k durch Stunden un hatten, um das den Eingang niin fernen oder denen, die das Li die Kraft. durch tobte, zu stürzen. der Nähe, die Re denen, deren Ver übrig gelassen he den, wenn ihnen war, von einer Sprung erfaßt u deten drohte das holer. Krankentr. in dem unbeschre den den Eingan dursteten in ein Glück gehabt. sah und in den C Douaumont erbl schlagswolken sta Dann rannte weiter in die du Was vor ihne manchmal entsta varade eine Lüc durch neue Expl hoch über sie hi Tönen an ihnen Sverrfeuer ist Denn wenn sie hatten sie entde wurde und daß dann blieb für Fleurn. weiter Da das Gelät ein wenig erl wurde wieder h in die der Stie herausgezogen u Dann tauchte und sernen Ein Es war der Ba mehr. Die war deutschen und fr und rings in di Der Bahndar glücklich. Jetzt irrt hatte, sondJenseits des und also die ei Nr. 149 Iweites Blatt des„Stadtanzeigersfhr Castrov=Raugel und Umgebung“ Freitag, den 5. Juni 1936 P WAL STT Niedergeschrieben von Hermann Thimmermann Ein Tatzachenbericht nach den Aufzeichnungen eine: Ottiziers vom bayerischen Intanierie-Leibregiment Copyright by Verlag Knorr& Hirth G. m. b.., München 1936 Im goldenen Myrkenkranze Am heutigen Tage kann das Ehevaar Wilhelm Howarde und Lisette, geb. Höing. Adolf=Hitler=Straße Nr. 153, das Fest der goldenen Hochzeit begehen. Sowohl der Jubelbräutigam als auch die Jubelbraut sind gebürtige Castrov=Rauxeler Kinder. Wilhelm Howarde wurde am 28. Oltober 1862 zu Ickern geboren. während Lisette Höing am 12. Januar 1867 zu Habinghorst das Licht der Welt ericte slate. 6. Fortsetzung. Langsam stampften sie an die Bodenwelle heran, bis an die Knöchel einsinkend in den verdammten Lehm, der bald weich, bald mürbe war, immer aber nachgab und eine erbärmliche Schinderei blieb. Hier an diesem Bahndamm waren beim Sturme auf Fleury der Regimentsarzt und viele Offiziere Unter den Leuten, die mit ihm gesprungen waren, raste der Leutnant zwischen den armen, weißschimmernden Körpern hindurch. Er rannte mit dem Kovi gegen gigantische, zertrümmerte Betonklötze, daß sein Stahlhelm dröhnte. Er versuchte sie zu er= und„Leiber“ gesallen, tlettern, um auf den Kehlgraben hinauszukommen.] Und je näher sie an Fleurg herankamen. er rutschte wieder herunter: halb Pulverdampf und halb taub vom chweren Einschläge auf das Fort, rasten sie weiter. mußten. Die Nacht rings um sie herum war von bückten sich, als sie an den Grabenhang kamen, Stimmen angefüllt, von klagendem Sprechen, von trallten sich mit allen Fingern in die Erde und zogen Seufzern und Stöhnen, von Jammern und Schreien. lich hinauf, mit einem letzten keuchenden Wenn eine Granate das F um 10 9 5½1 Und je näher sie an Fleury herankamen, um so blind von dem häusiger wurden Begegnungen, die sie hatten und im Donnern der deren Anblick sie mit aller Willenskraft überwinden dann standen sie sich endlie Ruck warsen sie sich vorwärts oben. Ihr Herz hämmerte zum Zerspringen an die Rippen und ihre Lungen flogen. Sie konnten von hier aus sehen welcher Art der weitere Weg war, den sie zu gehen hatten und sie hatten sich ihn genau so vorgestellt nach allem, was sie bisher erlebt hatten. es war ein Blick in die Hölle. Das Gelände neigte sich sanft abwärts und. aus der übrigen Finsternis grell herausgeschnitten, übersahen sie eine fahle, nackte Wüste, die von den roten Flammen einhauender Geschosse erleuchtet war. von schwefelgelben Rauchwolken durchzogen und von Feld erleuchtete, sahen sie einzeln und in Gruppen, weithin zerstreut, bald nahe bei ihnen, bald mitten unter sich, bald weiter. Verwundete zurückgehen. Sie schleppten sich mühselig dahin, mit weißen Verbänden, im übrigen aber verdreckte. fahle. gelbgefärbte Gestalten. Es waren zu Tode erschöpfte Männer mit aschfahlen Gesichtern. Kamen diese in der Nähe vorbei, hörte man sie unverständlich stammeln, bisweilen ließen sie sich zu Boden sinken oder in die Knie brechen oder streckten sich aus, um sich gleich darauf wieder zu erheben und weiterzukriechen Von diesen elenden Gestalten war rings umher die Nacht lebendig Senkte sich nach einem Einschlag immer wieder bochwirbelnden Erdsontänen unter= wieder Finsternis über das Feld, hörte man nur noch brochen. Und geradeaus durch diese wahnsinnige das kurze, schwere, stoßartige Keuchen, mit dem sie nächtliche tobende Wüste hindurch ging ihr Weg nach Fleury. G. tn 8 Der Leutnant hah sich suchend um. Es sollten da irgendwo als Richtungsweiser weiße Trassierbänder gelegt sein. Indessen sie weiterliesen, entdeckten sie sich dahinmühten. schweigend gingen die Gesunden und noch Unversehrten an ihnen vorüber. Was sollten sie ihnen auch sagen? die sahen und hörten sie hinter ihrem Rücken in auch da und dort einen weißen Fetzen, dann aber der Dunkelheit untertauchen. Wollte Gott ihnen auf ihren lam nichts mehr und sie waren allein Instinkt angewiesen. Und diese Männer. die jetzt, in lockeren Gruppen aufgelöst, in dieses tanzende, tödliche Verhängnis daß sie alle sicher den Douaumont gnädig sein. erreichten Es war kein ermutigender Anblick. in dieses tanzende. tädiiche„Verbangnis Aber auch das wurde überwunden. Was Augen hineingingen, waren zufrieden und dankbar, daß seimstande sind, zu sehen und was Ohren vermögen zu wieder einmal entronnen waren bis zu dieser hören und was eine starke Seele fähig ist, zu ertragen, das sahen. hörten und ertrugen sie. Soviel Phantasie besaß jeder von denen, die an diesen nächtlichen Gestalten vorbei in die Schlacht zogen, daß sie sich vorstellen konnten, wie es um sie selber beschafsen sein würde, wenn das Geschick ihnen eine VerSoviel Vorstellungskraft hatte jeum zu wissen, daß außer diesen, die ihnen da begegneten noch andere irgendwo vorne lagen, stumm und schmerzlos für immer. .**...] Und trotzdem überwanden sie, einer wie der andere. in fernen oder nahen Trichtern. Und viele von diesen furchtbaren Eindruck und marschierten weidenen, die das Loch vor sich sahen, hatten nicht mehr ter, denn ihre Leiber und ihre Seelen gehörten dem Minute.„„4— Denn jener Ausgang aus Douaumont nach Fleury, nach der Front zu. bedeutete in den Kämpfen jener Tage etwas unbeschreiblich Fürchterliches. Er war das Ziel der genau eingerichteten Geschütze von Souville, er war aber auch das Ziel Unzähliger, die wundung brachte. von der Front kamen. Viele Verwundete, die sich der von ihnen, udurch Stunden und Tage und Nächte zurückgeschleppt hatten. um das rettende Fort zu erreichen, konnten den Eingang nicht finden. Sie starben irgendwo die Kraft, durch den Feuerwirbel, der am Eingang griege und nichts an tobte, zu stürzen. Auch sie starben in Trichtern in Sie überschritten der Nähe, die Rettung vor Augen. Und manche von denen, deren Verwundung ihnen noch so viel Kraft übrig gelassen hatte, um den Sprung zu tun, wurden, wenn ihnen das Schicksal nicht gnädig gesinnt war. von einer heranrasenden Salve mitten im Sprung ersaßt und vernichtet. Auch den Unverwundeten drohte das Verhängnis: Essenträger. Wasserholer. Krankenträger und Meldeläufer verirrten sich in dem unbeschreiblichen Gewirr von Kratern, fanden den Eingang nicht und verhungerten und verdursteten in einsamen Erdlöchern nicht weit davon. Glück gehabt, dachte der Leutnant, als er zurücksah und in den Explosionslichtern den Sargdeckel des Douaumont erblickte, über dem die Pinien der Einschlagswolken standen. Dann rannte er mit denen, die um ihn waren. weiter in die durchflammte Nacht hinein. Was vor ihnen tobte, war ein Feuervorhang. manchmal entstand dort in der zuckenden Flammeninderem. den Bahndamm. Sie waren längst atemlos und tief erschöpft. Nicht nur vom Laufen in dem weichen, zähen Boden. Und es wurde immer bitterer um sie. Die Einschlage häuften sich. Rasten die Feuerwirbel in ihre Nähe, stürzten sie wie Trauben zusammengenreßt, in den nächsten besten Trichter und blieben unten auf dem Grunde zusammen liegen Allmählich waren sie so zerschlagen von dieser immer wiederkehrenden Anstrengung, daß sie kaum imstande waren, nach einiger Zeit sich wieder auszurichten und aus dem Krater zu klettern. So ging es weiter. Sie waren nun seit ihrem Abmarsch aus der Orneschlucht 8 Stunden unterwegs und in jeder Sekunde, mit Ausnahme des Aufenthaltes im Fort, hatte der Tod über ihnen geheult. Sie entdeckle; allmählich fremde Gesichter und fremde Regimentsnummern bei sich, andere Trupventeile hatten sick ihnen angeschlossen. Plötzlich rannte mitten unter ihnen eine brennende Gestalt, eine lebendige Fackel, ein Flammenwerfer hatte ein Sprengstück in den Oelbehälter, den er auf dem Rücken frug. bekommen und brannte lichterloh. Der unglückliche Mann warf sich zu Boden. wälzte sich verzweifelt hin und her... aber niemand konnte zufassen, um ihm zu helsen, es war nicht möglich, diesem Flammenbündel näher zu kommen. Das brennende Oel konnte nicht gelöscht werden und so mußten sie mit zusammengebissenen Zähnen zusehen, wie er vor ihren Augen verkohlte. Kaum hatten sie dieses bittere Erlebnis hinter sich, als der Leutnant sich umklammert fühlte. Er drehte sich um. Ein junger Rekrut, einer vom Ersatz. der noch niemals in einer Schlacht gewesen war. hielt sich mit fliegenden Händen an ihm fest und stammelte mit schneeweißem Gesicht einen Schwall unverständlicher Sätze. Seine Augen irrten weit aufgerissen hin und her. Der Leutnant suchte den Jungen nach einer Verwundung ab. es war das nicht einfach, da die Arme des Rekruten nicht locker ließen Eine Verwundung war nirgend zu finden. Damit wußte der Leutnant Bescheid. Hier wollte einer zerbrechen, weil er glaubte, da er noch niemals den Krieg von Angesicht zu Angesicht gesehen hatte, der Krieg habe immer und überall das furchtbare Antlitz dieser schrecklichen Nacht. Daß es nicht so sei versuchte er, dem verstörten jungen Menschen ungefähr klar zu machen „Es ist nicht immer so!“ schrie er und zwang sich zum Lachen„Es kommt auch wieder anders! Nimm dich zusammen!" Und packte mit beiden verschmutzten Händen das schmale Gesicht des Jungen und drückte es tröstend. Sie waren ungefähr gleich alt, die beiden, die da umklammert standen, keiner war über 19 Jahre. (Fortsetzung folgt.) * Beide haben somit die Entwicklung der Industrie im Norden unserer Stadt von Anbeginn miterlebt. Der Jubelbräutigam war überdies aktiv an ihr beteiligt, da er 46 Jahre lang auf den VictorSchächten 1/2 und 3/4 unter Tage beschäftigt war. Er war somit s. Zt. wohl einer der am längsten aktiv im Ruhrkohlenbergbau tätigen Volksgenossen. Sein Fleiß und sein Eiser wurden von den Vorgesetzten dadurch anerkannt, daß ihm Beamteneigenschaft verliehen wurde. Nach 25jähriger Beamtentätigkeit trat Wilhelm Howarde in den wohlverdienten Ruhestand. Der alle Zeit glücklich und harmonisch verlaufenen Ehe entstammen 5 Kinder, die alle noch leben, so daß das Jubelpaar in ihrem und ihrer acht Enkelkinder frohem Kreise den heutigen Tag verbringen kann. Wir rufen dem goldenen Jubelbrautvaar an seinem heutigen Ehrentage ein herzliches„Glück auf!“ zu für den ferneren, hoffentlich noch recht langen und recht glücklichen gemeinschaftlichen Lebensweg. Ans Lirderoster kicht?.. ns.-Marine-Kameradschaft Castrop 1898 erlebte die Marine-Ehrentage von Kiel-Laboe Klar zum Abschiednehmen stand die MarineKameradschaft Castrov 1898 am 28. 5. abends am Bahnhof Castrov. Ein kurzes Händeschütteln und frohgestimmte Menschen fuhren zum Sammelbahnhof Wanne=Eickel, um von hier mit dem Sonderzug nach Kiel=Laboe zur Einweihung des Marine=Ehrenmals zu fahren. Schon bald nach der Abjahrt von Wanne kamen westfälische und rheinische Marinekameraden zusamvarade eine Lücke im nächsten Augenblick wurde sie lmen, kräftige Männersäuste sanden sich, alte Waffendurch neue Explosionen geschlossen. Splitter heulten kameradschaft tat sich kund und feierte Wiedersehen hoch über sie hinweg oder surrten mit häßlichen beim Tönen an ihnen vorüber. fröhlichen Umtrunk an der Tonbank Sverrfeuer ist es noch nicht, dachte der Leutnant.] im Packwagen. Denn wenn sie erst Sverrfeuer hierherlegten, dann Der Sonderzug trug eine frohe Last nach Norden hatten sie entdeckt, daß hier heute noch abgelöst zum großen Wasser, das den, der einmal mit ihm wurde und daß etwas im Gange war und dann...lrichtig verbunden war. nie mehr los läßt, sondern dann blieb für die, die unterwegs waren nach immer wieder ruft und lockt und dem, der es verFleurn, weiter zu überlegen nichts mehr übrig. steht, alles zu geben vermag, wonach ein KohlenDa das Gelände bergab führte, war das Laufen mensch hungert: Ruhe. Ausspannung. Vergessen des ein wenig erleichtert. Aber diese Erleichterung Alltags. wurde wieder hinjällig durch die ausgeweichte Erde.] Am Freitag, dem 29. 5. 36, morgens.30 Uhr, in die der Stiefel tief einsank und mühselig wieder lief der Zug in die Halle des Kieler Hauptbahnhofs herausgezogen werden mußte. lein. Alle Reisemüdigkeit verschwand, als den AnDann tauchte in den tanzenden Feuern der nahen kommenden das alte, nie vergessene und fernen Einschläge eine niedrige Erdwelle aus.] Flaggenlied durch eine Marinekapelle als Es war der Bahndamm. Gleise trug er längst nicht Willkommengruß von Geschossen aller Kaliber aus irrt hatte, sondern auf dem richtigen Wege war. Jenseits des Bahndamms irgendwo lag Fleury] dem Anblick der Schiffswerften und der auf und also die eigene Stellung. Iden Hellingen liegenden Neubauten ein Erlebnis, so stieg die Spannung, als draußen auf der Kieler Förde die Silhouetten unserer Kriegsflotte an der Kimm auszumachen waren. Die große Zahl der Zuschauer=Dampfer, geführt von der Kriegsmarine, zog den Kriegsschiffen entgegen. Bald waren schwimmende Scheiben und das FernlenkZielschiff„Zähringen“ angeveilt und kritische Augen suchten die Treffer. Bei klarer Sicht waren die Angriff und Aufklärung fliegenden Kriegsflugzeuge der Marine gut zu beobachten, und das Staunen steigerte sich, als etwa 40 Kriegsflugzeuge in mustergültigen Formationen von der Flotte kommend. dicht über die kleinen Zuschauerdampfer dahinbrausten. Hierauf brachte eine Schwenkung der Schlachtenbummlerflotte diese auf Gegenkurs mit der in Kiellinie aufmarschierten Kriegsflotte. In langsamer Fahrt passierten nun die einzelnen Formationen: Panzerschifse, kleine Kreuzer, Spezialschiffe, Raubtier= und Vogelklasse sowie andere Boote der Torpedowasse.=Boot=Begleitschiff„Saar“ mit sämtlichen=Booten und die Räum= und=Flotillen mit ihren Begleitschiffen. Backbord achteraus kreuzten Aviso„Grille" und Segelschulschiff„Gorch Fock“. Auf sämtlichen Kriegsschiffen hatten an Backbordseite Offiziere und Mannschaften an der Reeling Paradeausstellung genommen Die Begeisterung der alten Marinekameraden beim Anblick unserer wiedererstandenen starken Flotte kannte keine Grenzen. Das Gefühl„Lieb Vaterland magst ruhig sein" zog in jedes Herz. Dann erfolgte die Rückkehr in den Kieler Hafen. Anschließend nach eingetretener Dunkelheit begann der Zapfenstreich. Unzählige Scheinwerfer der Kriegsschiffe warsen zuckende Lichtbündel gegen den Nachthimmel, farbige Leuchtkugeln stiegen auf. und die Schiffsumrisse sämtlicher Kriegsschiffe wurden gleichzeitig durch jackeltragende Matrosen gekennzeichnet. Der Zepfenstresch wurde durch Lautsprecher den am Ufer harrenden, unübersehbaren Zuschauern vermittelt. Die Begeisterung löste sich in den gemeinschaftlichen Liedern„Deutschland über alles" und„HorstWessel=Lied". Am Sonnabend. dem 30.., begann 6 Uhr früh das Uebersetzen der alten Marinekameraden und aktiven Kriegsmarine nach Laboe zum Aufmarsch beim Marine=Ehrenmal. Unübersehbar war die Zahl der Teilnehmer, welche geduldig bis 11 Uhr auf die Ankunft des Führers harrte. Die Abwicklung des Staatsaktes in Gegenwart des Führers wird allen Beteiligten unvergeßlich bleiben. Den Schlußakt der offiziellen Feier bildete am 30. 5. abends eine große Kundgebung in der Nordostscehalle mit Einmarsch von 900 Bundesflaggen. Unter den Ehrengästen befanden sich von der Marinekameradschaft Castrov 1898 die Kam. Henschel. Böhnke und Chavelier. Kamerad Henschel nahm außerdem als Ehrengast der Kriegsmarine an der Flottenvorführung und Flottenvarade an Bord der „Roland“ und am Staatsakt in Laboe auf der Tribüne der Ehrengäste teil. Durch die Vermittlung des Kameraden Böhnke über den Konteradmiral von Fischel erhielt die Marinekameradschaft Castrop 1898 vom Kommandanten. Kapitän zur See Fanger, eine Einladung zur Solobesichtigung des Panzerschiffes „Deutschland“ am Pfingstmontag, vormittags 10 Uhr. Nach Abholung durch die Deutschland=Barkaß, anlegend an Steuerbordseite, gingen die fröhlichen Castrover an Bord. Sie wurden vom Kommandanten auf der Schanze empfangen. In seiner Begrüßungsansprache sagte Kapitän zur See Fanger: „Ihr lieben Castroper, wenn Sie mein schönes Schiff besichtigen, dann denken Sie daran, daß meine 100 Soldaten die Elite der Nation darstellen. Ich freue mich, die Verbundenheit der Kriegsmarine mit den alten Marinekameraden jeststellen zu können. Uebermitteln Sie Ihren daheim gebliebenen Kameraden meine Grüße und schicken Sie mir Ihre Jungens." Hierauf erfolgte die Vorstellung und Begrüßung der einzelnen Kameraden mit Handschlag. Eine beDICK GVOLL RUND sichtsreicher Jungflieger Er ist bereits Werkstattleiter für den Bau von Gleitflugzeugen. In den nächsten Wochen wird er zur Rhön fahren, um sich auf die=Prüfung im Segelilug vorzubereiten. Dem jungen Castrop=Rauxeler Segelflieger ein kräftiges„Glück ab!". Selbstmord In einem Anfall geistiger Umnachtung hat am gestrigen Vormittag im Hause Bahnhofstraße 97 eine bereits in höheren Jahren stehende Frau Fr. in einer Grube den Tod gesucht und gesunden. sondere Ehrung wurde Kam. Bähner zuteil, dessen Sohn Bernd, zur Besatzung des Panzerschiffes „Deutschland“ zählt. Unter Führung des ArtillerieMechanikersgasten Bähner besichtigten die Castro= per das Panzerschiff. Dann hatten sie das Vergnügen, am Leben und Treiben der jungen Seeleute im Wohndeck teilzunehmen. Schifferklavier, Klampfen und fröhlicher Gesang der Matrosen schallten durch die Decks. Castrover Kameraden mit ihren Damen bildeten eine bunte Reihe an der Back und labten sich an einem guten Trunk. Zu früh schlug die Abschiedsstunde Die herzliche Verabschiedung vom Kommandanten auf dem Achterschiff wurde durch mehrere Gruppenbilder festgehalten. Die noch verbliebene Zeit bis zur Rückreise wurde durch Seejahrten und Besichtigungen von Sehenswürdigkeiten ausgefüllt. Wohlbehalten trafen die Castrover am Dienstag. dem 2. 6. 36 in der Heimat ein. Der viertägige Aufenthalt in der alten Garnisonstadt an der schönen Ostsee wird allen Beteiligten unvergeßlich bleiben. Heil dir Marine jung und stark. Alldeutschlands Hofsen ruht auf dir. Des deutschen Volkes bestes Mark. Du. Deutschlands größter Stolz und Zier! Auf dich ist unser Blick gewandt. Du deutsche Wacht am Meeresstrand. Stadttreis Gustrop=Kauße! Castrov=Rauxel, den 5. Juni 1936. Ferien=Ende Heut öffnen sich an allen Orten Nach ochttägiger Pause weit Der Schulen wohl bekannte Pforten: Zu Ende ist die Ferienzeit. Sie hat ja leider nicht gehalten Was man sich kühn von ihr versprach. Es war’n von regennassen, kalten Windböen ausgefüllt die Tag'. Die Radtour mußte man verschieben. Für's Zeltlager war es zu kalt. Da hat man sich die Zeit vertrieben, So gut es ging. im heim'schen Wald. War's gar zu schlimm, blieb man zu Hause Und schmökerte in dem Karl May Ecetera ohn' alle Pause. Bis das Unwetter war vorbei. Jetzt heißt es wieder, in den Schwarten Gebüffelt bis der Schädel raucht. Sonst hat zum Herbst man zu erwarten Ein Zeugnis, das(verdammt!) nichts taugt. Balduin. Neuer Meister Der Schreiner Otto Hülsmann, Oberschlesien= straße 77 bestand vor dem Prüfungsausschuß der Handwerkskammer in Dortmund die Meisternrüfung im Schreinerhandwerk. Herzlichen Glückwunsch! Großkundgebung der 9AF. herne—Castrop-Kauxe! Für Freitag. 19. Juni, abends 8 Uhr. findet im Evgl. Vereinshaus. Herne, Schulstraße eine Großkundgebung der DAF. Herne—Castrov=Rauxel statt. Es werden sprechen der Treuhänder der Arbeit Hahn und Gauschulungswalter Lebrecht. Versammlung der Walter und Warte der DAF. Castrop-Kauxel-Süd Am Sonntag: dem 7. Juni. vormittags 10 Uhr. findet in der Wirtschaft Haller am Markt eine wichtige Arbeitstagung für sämtliche DAF.=Walter und=Warte der Ortsgruppe Castron=Rauxel=Süd statt. Umtausch der allen Verbandsbücher Letzte Frist am 6. Juni 1936 Die meisten Arbeitskameraden in den Betrieben und in den freien Zellen werden inzwischen das neue, einheitliche DAF.=Mitgliedsbuch für ihre alten Verbandsbücher eingetauscht erhalten haben. Eine ganze Reihe von Volksgenossen hat es jedoch noch nicht für nötig befunden. trotz wiederholter Aufforderungen ihre alten Verbandsunterlagen zum Zwecke des Umtausches gegen das DAF.=Mitgliedsbuch abzugeben. Es liegt im Interesse jedes Volksgenossen selbst, nunmehr sofort dem Block= oder Zellenleiter oder der zuständigen Ortswaltung der Deutschen Arbeitsfront das alte Verbandsbuch abzuliefern. Wer das bis zum 6. Juni 1936 nicht getan hat, verliert seine sämtlichen Anrechte. die er aus der früheren Verbandsmitgliedschaft hat und die ihm nur in dem neuen, einheitlichen Mitgliedsbuche der Deutschen Arbeitsfront verbürgt werden können. Auch die Angehörigen der bisherigen Deutschen Angestelltenschaft haben bis zu dem genannten Termin ihre Unterlagen zum Umtausch auszuhändigen. Vielfach haben sich die Volksgenossen aus den früheren Angestelltenverbänden geweigert, ihre alten. Verbandsbelege der zuständigen Dienststelle der Deutschen Arbeitsfront abzuliefern. Es muß wiederholt die Zwecklosigkeit dieses Verhaltens herausgestellt und dabei darauf hingewiesen werden, daß diese Volksgenossen damit rechnen können, niemals ihre früheren Verbandsrechte gewahrt zu bekommen. ganz abgesehen davon, daß sie sich dadurch außerhalb der Gemeinschaft der Schaifenden stellen. Zur Opereite„Das glückhafte Schiff“. nach Dortmund Wie schon bekannt gegeben, findet am Sonntag. dem 7.., 15 Uhr, die vierte Aufführung des„Glückhaften Schiffes“, im Stadttheater Dortmund statt. Diese neue Overette ist für die NS. Gemeinschaft „Kraft durch Freude" als Sonderveranstaltung zu ganz bedeutend ermäßigten Preisen festgesetzt worden. Wer ein vaar Stunden fröhliche Unterhaltung und ungetrübte Freude verleben will, kann sich beim Kreisamt„Kraft durch Freude“ anmelden. Hier wird auch jede gewünschte Auskunft über Fahrgelegenheit erteilt. Mit RdF. nach Stuttgarl Zum Fußballspiel um die Vorentscheidung zur Deutschen Meisterschaft am 7. 6. 1936 Die NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude" vermittelt Eintrittskarten für das Fußballspiel in Stuttgart. Es fährt ein Sonderzug. Anmeldungen sind umgehend an das Kreisamt erbeten, das auch nähere Auskunft erteilt. Hausfrauen! Auch Ihr macht Euch strafbar, wenn Ihr Eure Hausangestellten ohne Arbeitsbuch weiterbeschäftigt. Sorgt dafür, daß diese schnellstens die Ausstellung des Arbeitsbuches beim zuständigen Arbeitsamt beantragen. Flieger-Ortsgruppe Castrop-Kauxel der Luftsport=Landesgruppe 10 des Deutschen Luftsvort=Verbandes Der Jung=Segelflieger Herbert Grenke. Stellbrinkstraße 3, hat in der Segelflugübungsstelle Schüren bei Meschede seine=Prüfung geflogen. Grenke, der am 3. August 1919 geboren ist, gilt als sehr ausheute kommen Erholungskinder aus dem Gau Weser=Ems Aus dem Gau Weser=Ems treffen am heutigen Tage 10 Kinder zu einem vierwöchigen Erholungsausenthalt in Castrov=Rauxel ein. Die Kinder werden bei Pflegeeltern im Norden und Süden der Stadt untergebracht. Die Ankunft der Kinder erfolgt um 12.51 Uhr am Bahnhof Rauxel. Die in Frage kommenden Pflegeeltern werden gebeten. die Kinder dann dort in Empfang zu nehmen. Wir wünschen den Kindern aus dem Weser=EmsLand recht angenehmen Aufenthalt und gute Erholung in Castrov=Rauxel. Erholungskinder fahren nach Olpe Am heutigen Morgen um.30 Uhr werden 48 Castrov=Rauxeler Kinder vom Bahnhoi Castrop aus die Reise nach Olpe im Sauerland antreten, wo sie für 4 Wochen im Rahmen des NS. Hilfswerkes „Mutter und Kind“ der NSV. Erholungsaufenthalt finden werden. Den Castrop-Kauxeler Kindern im hessengau gehl's gut Von den im Gau Hessen untergebrachten Castrop= Rauxeler Erholungskindern sind inzwischen schon recht gute Nachrichten eingelaufen. Die Kinder sind durchweg liebevoll ausgenommen und gut untergebracht, so daß sie sich schon gut eingewöhnt haben. Mit Stolz erzählte eine Mutter, daß ihr Töchterchen geschrieben habe, daß es in den ersten 14 Tagen schon 3½ Pfund zugenommen habe. Vom heimischen Taubensport Endlich ist jetzt die„Taubenliste" über den am 24. 5. 36 erfolgten Preisflug ab Brandenburg erschienen, der den Mitgliedern unserer heimischen Reisevereinigung Castrop=Rauxel so verhängnisvoll werden sollte. Nach der Liste wurden 2109 Tauben aufgelassen. Sie wurden Sonntag(24..) um 10.40 Uhr bei gutem Abflug in Freiheit gesetzt. Die Ankunft der ersten Preistaube erfolgte Montag(25..) .20 Uhr. die Ankunft der letzten Preistaube Freitag(29..) 17.27 Uhr. Zur Vergebung der 421 Preise hat es also 108.07 Stunden bedurft. Inzwischen ist erfreulicher Weise noch eine ganze Reihe von Tauben in die heimischen Schläge zurückgekehrt. Immerhin ist die Zahl der Abgängigen noch groß. Doch wird zum Flug Gandersheim 2 am Samstag, dem 6. Juni. gestartet. Die Namen der 10 ersten Preisträger des Brandenburger Fluges sind: 1. Gaiewski. 2. Börger, 3. Gerlack, 4. Böttger. 5. Bierkandt, 6. Kuhlmann, 7. Peinke. 8. Hirte. 9. Komberg. 10. Schwick. Gleichzeitig werden mit der neuen Taubenliste auch die Erringer der Medaillen für den Flug Magdeburg(17. 5. 36) bekanntgegeben. Es sind dies: 1. Tilker. 2. Przanowski, 3. Schleicher, 4. Wagner. 5. Delling. 6. Kuhlmann, 7. Kochalski. 8. Bleckmann, 9 Luczak, 10. Wink, 11. Cieslarzik, 12. Wilhelm. 13. Schaier, 14. Fritz, 15. Paßmann. 16. Schlüchtermann, 17. Haremsa. Komm, laß uns glücklich sein... Am gestrigen Nachmittag durchfuhr ein großer Lautsprecherwagen die Straßen unserer Stadt, um für das große Schützenfest zu werben, das am Samstag. Sonntag und Montag in der Nachbarstadt Herne stattfindet. Für die Feierlichkeiten wurden riesige Zeltbauten aufgeführt, die zusammen über 20000 am Bodenfkäche aufzuweisen haben. Hoffentlich wird das Wetter trockener und wärmer, sonst dürfte der Aufenthalt in den Zelten kaum besonders angenehm sein und sich kaum erfüllen, was der Lautsprecher uns in lieber Nachbarschaft durch Schallplättchenmusik versprach:„Komm, laß uns glücklich sein.. Verkehrsunfall Am 31. Mai gegen 13.15 Uhr wurde an der Ecke Wittener und Glückaufstraße ein 12jähriger Knabe von einem Motorradfahrer angefahren und verletzt, Der Verletzte wurde dem Krankenhaus zugeführt. Fußgänger, einen Augenblick! Wie habe ich mich als Fußgänger auf der Straße in verkehrstechnischer Hinsicht zu benehmen? 1. Ich muß grundsätzlich den Bürgersteig benutzen. Wenn ich den Fahrdamm überschreite, muß ich es auf dem kürzesten Wege tun. 2. Ich muß auf dem rechten Bürgersteig gehen. Ich muß, wenn ich den linken Bürgersteig zu begehen gezwungen bin, wenigstens auf der rechten Hälfte gehen. 3. Ich darf nicht an Straßenecken oder am Rande der Gehbahn stehen bleiben. 4. Ich darf mich nie an Fahrzeuge anhängen. Fußgänger! Lies über die Gebote nicht hinweg. sondern präge sie Dir ein und handle danach. Lokaler Sport Schau Stadtmeisterschaft im Schachspiel Die Ergebnisse der 11. Runde Kulbe— Tilsner:0. In einem Damen gambitt verlor Tilsner im Mittelsviel zwar zwei Bauern. erlangte jedoch einen starken Angriff auf dem Damenflügel. Durch eine unkorrekte Kombing tion verlor Tilsner jedoch eine Figur. Kulbe konnte seinen Vorsprung behaupten und Tilsner gab im Endspiel die Partie auf. Neuhaus— Jacke:0. Diese Partie wurde von Neuhaus mit dem=Bauern eröffnet. Jacke leitete im Mittelspiel einen übereilten Angriff ein, mußte eine Figur abgeben. Jacke gab die hoffnungslose Partie auf. Stock— Materlik:0. Diese Partie wurde von Stock mit dem Damenbauern eröffnet. Materlik leitete im 26 Zuge einen Angriff ein und opferte eine Figur. Das Opfer erwies sich jedoch als nicht korrekt. Stock konnte die gewonnene Figur behaup ten und die Partie für sich entscheiden. Skork— Erzmoneit:1. In einer sizilig nischen Partie opferte Erzmoneit im Mitteliviel eine Figur. erlangte hierdurch einen starken Angriff. wo bei Skork die Qualität und 2 Bauern zurückgeben mußte. Bereits im 28. Zuge gab Skork die aus sichtslose Partie auf. Stiewe— Pogger ausgefallen, wird nachgeholt. Stand nach der 11. Runde Schwabe 9 Punkte. Erzmoneit 9.. Neuhaus 7 P. Jacke. Pogger und Tilsner je 6 Punkte Stock 5½ Punkte. Kulbe 4 P. Materlik. Lücke je 3½ Punkte. Skork 3.. Stiewe II 2½., Schröder 1 Punkt. Hauptturnier: Nach der Auslosung svielen in der ersten Runde der Endkämpfe: Kusmierz— Bielstein: Psaff— Friedrichs 1. Nebenturnier: Ergebnisse der 1. Runde der Endspiele: Friedrichs— Schafeld:1: Hüser— Weiland:1; Borchers— Richter ausgefallen. 2. Runde: Richter— Weiland: Schafeld— Hüser: Borchers— Friedrichs. Die 12. Runde des Meisterturniers wird am 7. Juni in Castrop=Rauxel=Nord ausgetragen. Es spielen: Lüke— Pogger: Materlik— Kulbe: Tilsner— Stock; Jacke— Skork: Erzmoneit— Neuhaus. Es wird nochmals darauf aufmerksam gemacht daß der Beginn der Spiele auf.30 Uhr angesetzt ist. 2. Eine Feriengeschichte aus der Kinderlandverschickung der RSV. Waschwasser ist eingegossen und die Latschen stehen griffbereit vor der Eimerbank. Drei Stühle stehen um den Küchentisch, auf dem dritten aber sitzt niemand mehr. Und der Vater wird fragen:„Na, was schreibt denn der Bub? Hat er heute nicht geschrieben, der Steppke?“ Und die Tante Quietschel wird fragen, und dann werden sie sagen: „Ja, ja, der Steppke, der hat's gut. der kann aufs Land lchren: Die verarbeiteten Hände der Mutter füllen einen großen, starken Pappkarton— zu einem Koffer hat's nicht mehr gelangt— aber die Sachen sind heil und sauber. Acht Tage ratterte noch abends die Nähmaschine und die Mutter nähte, wusch, bügelte, besserte. Sie zauberte Neues aus Altem, aus Abgelegtem, das man ihr auf der Waschstelle gestiftet hatte, bis schließlich Steppke alles sein säuberlich und nach Vorschrift zusammen hat, sechs Hemden, Strümpfe, Höschen und Spenzer und nagelneue Taschentücher.„Daß du achtgibst, Steppke, mir alles ordentlich beisammenhältst und alles wieder mitbringst"— schärft ihm die Mutter ein.„O ja,“ verspricht Steppke; er kann die Zeit gar nicht mehr abwarten. Endlich die letzte Nacht. Steppke wälzt sich unruhig in seinem schmalen Kinderbett und kann und kann nicht einschlafen. Unermüdlich tickt die Weckuhr auf seinem Nachttisch die Zeit zur heißersehnten Abfahrt ab.„Weck mich aber, Mutti, weck mich ganz früh!“ „Ja. ja, doch Steppke, aber jetzt mußt du erst schlasen!“ Gehorsam schließt er die Augen, aber noch lange liegt er wach, hört das vielstimmige, dumpfe Gemurmel dieses großen Mietshauses, das den ganzen Tag wie ein großer, summender Bienenkorb ist, wie serne Wellen in seinem leisen Kinderschlaf plätschern. Erst gegen Morgen ist er fest eingeschlafen. An seinem Bett donnert der Zug vorüber, ganz vollgestopft mit lachenden, winkenden Kindern. Und Steppke schreit:„Ich muß doch mit, ich will mit aufs Land!“ Aber die Beine sind so stocksteif und bleischwer— und wollen ihn gar nicht so rasch vorwärtstragen. Dann dampft ihm der Zug gerade vor der Nase ab.„Mutti, Mutti!“ stöhnt Steppke,„warum hast du mich denn nicht früh genug geweckt?" Steppke reibt sich die Augen, er ist noch ein wenig benommen von dem aufregenden Traum. Er liegt ja noch daheim in seinem Bett, und eben tritt die Mutter, die in der Küche bereits frischen Kaffee aufgebrüht und Stullen gestrichen hat, ein, fährt ihm mit der Hand übers Haar und, sagt:„Ja, Steppke, aufstehen und fertigmachen! Ich bringe dich an die Bahn!" So schnell war Steppke noch nie gestiefelt und gespornt gewesen wie an diesem Morgen. Gestern, vor dem Zubettgehen, hat er schon alles bereitgelegt und die Schuhe blankgewienert, daß man sich schier darin spiegeln kann. Schneidig sieht der kleine Pimpf in seiner sorschen DIKlust aus, das schwarze Käopt schief und keck aufs Ohr gedrückt— eine Karte mit Nummer, Namen, Wohnungs angabe und Reiseziel an einer Schnur um den Hals gebängt. Die Mutter gibt ihrem kleinen Steppke das Geleit zum Bahnhof. Ach, der Bahnsteig wimmelt schon von Menschen und strahlenden Ferienkindern. Und so ganz anders wie ein gewöhnlicher Zug steht dieser lange Sonderzug für die Ferienkinder da. Ein gewöhnlicher Zug verpestet mit seinen schwarzen Qualmwolken ganz einfach die Luft. Dieser Ferienzug aber kräuselt seinen Rauch so leicht und launig in die Luft wie Seufzer aus befreiter Brust. Der ganze Bahnsteig summt und furrt wie ein aufgestochertes Wespennest. Mütter und Väter, Tanten und Großmütter nehmen wortreichen Abschied und durch Armbinden gekennzeichnete Helferinnen der RSV. weisen die Abteile an. Abschiedsgespräche flattern aus dem Nebeneinanden der Fenster und auch Steppke, der glücklicherweise noch einen Fensterplatz erwischt, nickt brav auf die letzten mütterlichen Ermahnungen herab. Sein Herz klopft von Freude, Stolz, Erwartung und wieder Freude, so laut, daß er meint, man müsse es hören. Kein einziges verstohlenes Abschiedstränsein, überall nur lachende Feriengesichter, und selbst der graubärtige Schaffner setzt eine freundliche, schmunzelnde Amtsmiene auf: „Ja, ihr kleenet Jemüse habt det jut— sechs Wochen zu de Bauern, hat unsereinen keener geboten— na ja, dazumalen gab's noch keine RSV., die so für det kleene Volk sorgte!“ sagt er. Endlich waren dann die Gepäckstücke verstaut und Kind und Kegel untergebracht. „Alles einsteigen!“ Pfeisen schrillen. Türen schlagen zu, dann hebt sich das Abfahrtszeichen über die rote Mütze, ein letztes:„Steppke, nun vergiß aber nicht..“ Steppke schwenkt sein Taschentuch wie eine Siegesfahne, als der lange Zug in schneidiger Kurve aus dem Weichbild der Stadt herausgleitet und mit Sang und Klang geht's binaus in die weite Welt. Fortsetzung folgt. Nr. 149 Beheitt Kundfl Dortmund. Da Rundflüge auf der wegen der schlecht mußten, hat die 7 für Sonntag, den ein 17sitziges Jun Lufthansa zu Rudenen, die noch ke Flugzeug eine Rei eines Fluges zu v Neben der Frei aus der Vogelschal Fluggast auch nor Freiflug zu gewir hansa je ein Frei und Dortmund—8 wird für den led 10 Prozent des F RM. zu entrichten Gleichzeitig wer hasengesellschaft i gebenen Freirund flugscheine verlier Treffen der 1 Dortmund. Di am Bande, der aus Gefahr und scher Auszeichnun 6. Juni. im Rest nerplatz, anläßlie der neugegründ Reichsbundes de e. V.(Schirmher ring). Soweit zeichnungen noch werden sie gebete Ortsgruppenführe straße 3, anzugebDüsseldot Dortmund. A munder Kriming mende Diebin. 10000 RM. aus genommen Bei Hauptbahnhof wi sitz gesunden. von Dort Dortmund. 2 vor einigen Schwestern des Messerstiche schw Laufe des Vorm Frauen, die Sa veröffentlichten richtigten sofort erfolgen konnte. Schi vergreifen sich Waltrop. In Bubenhände die Lindenbäume a zwischen der Ga mühle nahezu rissen. Weiter 1 und ein Verkeh Für diese be Wahrscheinlichte in Frage. die Richtung Oberr Schandbuben g tige Wahrnehm auf Wunsch ve die Kriminalpo Schützen-B Bochum. De vereine Bochun vom 27. bis 29 folgt festgelegt der General=A im Vereinshei dem 27. Juni. am Vereinshei an der Wirtsch marsch zum Fr und Königsbal großen Wecen 8 Uhr erfolgt Schießstand# Konzert. Prokl Rückmarsch zu die Proklamier erfolgt. Der fang der bena die Schützenba festlichen Krön teils Harpen Festzelt abgen ßend Konzert Harpener„Ge grei. Krönun ein großes Ki abends der gr Festtagen be Kirmestrubel. Bochume Bochum. N schungen darül heutigen Boch geschichtliche man in dieser Zeit ein bro ist. Augenbl die Erhöhung Wattensch eine sechs'e den 5. Juni 1936 htung hat am ofstraße 97 eine au Fr. in einer de an der Ecke ähriger Knabe in und verletzt. s zugeführt. iblick! auf der Straße hmen? rsteig benutzen. hreite, muß ich steig gehen. Ich teig zu begehen f der rechten der am Rande anhängen. nicht hinweg. danach. Nr. 149 Drittes Blatt des„Stadtanzeigero für Castrov=Naurel und Umgebung“ schsgiel inde einem Damen viel zwar zwei in Angriff auf rekte Kombina= Kulbe konnte ilsner gab im Partie wurde iffnet. Jacke en Angriff ein, zab die hoffPartie wurde öffnet. Materein und opferte jedoch als nicht Figur behaupn. n einer sizilia Mittelsviel eine in Angriff. woern zurückgeben Stork die ausnachgeholt. de Neuhaus 7.. nkte Stock 5½ je 3½ Punkte. er 1 Punkt. slosung svielen riedrichs 1. r 1. Runde der — Weiland:1: afeld— Hüser: ers wird am getragen. be: Tilsner— Neuhaus. erksam gemacht. Ihr angesetzt ist. Rheltnisch westsättsch Zild unntögertel Rundflüge über Dortmund Dortmund. Da die für den 26. April angesetzten Rundflüge auf dem Flughafen Dortmund seinerzeit wegen der schlechten Wetterlage abgesagt werden mußten, hat die Flughafen Dortmund EmbH. jetzt für Sonntag, den 7. Juni, ab 11 Uhr ein 1Tsitziges Junkers Großflugzeug der Deutschen Lufthansa zu Rundflügen bereitgestellt, um allen denen, die noch keine Gelegenheit hatten, in einem Flugzeug eine Reise zu unternehmen, das Erlebnis eines Fluges zu verschaffen. Neben der Freude, seine nähere Heimat einmal aus der Vogelschau betrachten zu können, wird dem Fluggast auch noch die Möglichkeit geboten, einen Freiflug zu gewinnen, da von der Deutschen Lufthansa je ein Freiflug Dortmund—Köln und zurück und Dortmund—Halle=Leipzig und zurück ausgelost wird, für den lediglich die Versicherungsgebühr von 10 Prozent des Flugpreises= 2,40 RM. bzw. RM. zu entrichten ist. Gleichzeitig werden am 7. 6. die von der Flughasengesellschaft im Ufa=Theater Dortmund ausgegebenen Freirundflugkarten eingelöst. Diese Freiflugscheine verlieren nach dem 7. 6. ihre Gültigkeit. Treffen der Rettungsmedaillen- Inhaber Dortmund. Die Inhaber der Rettungsmedaille am Bande, der Erinnerungsmedaille für Rettung aus Gefahr und ähnlicher deutscher und ausländischer Auszeichnungen treffen sich am Samstag, dem 6. Juni. im Restaurant Berghoff. Dortmund, Körnerplatz, anläßlich der ersten Monatsversammlung der neugegründeten Ortsgruppe Dortmund des Reichsbundes der Inhaber der Rettungsmedaille e. V.(Schirmherr Ministerpräsident Hermann Göring). Soweit Inhaber der vorgenannten Auszeichnungen noch nicht erfaßt sind im Reichsbund, werden sie gebeten, ihre Anschrift umgehend dem Ortsgruppenführer Dr. Traxel, Dortmund, Kullrich= straße 3, anzugeben. Düsseldorfer Diebin in Dortmund festgenommen Dortmund. Am Dienstag wurde von der Dortmunder Kriminalvolizei eine aus Düsseldorf stammende Diebin, die einer ihr befreundeten Frau 10000 RM. aus dem Schrank gestohlen hatte, festgenommen Bei der Festnahme am Dortmunder Hauptbahnhof wurden noch 7750 RM. in ihrem Besitz gesunden. Der Messerstecher von Dortmund-hörde festgenommen Dortmund. Der Bergmann Rudolf Sarg, der vor einigen Tagen in Dortmund=Hörde drei Schwestern des Evangelischen Kinderheimes durch Messerstiche schwer verletzte, konnte am Mittwoch im Laufe des Vormittags festgenommen werden. Zwei Frauen, die Sarg auf Grund eines in der Presse veröffentlichten Lichtbildes wiedererkannten, benachrichtigten sofort die Polizei, so daß die Festnahme erfolgen konnte. Schändliche Bubenhände vergreifen sich an jungen Lindenbäumen und an einem Straßenkreuz Waltrop. In der Nacht zum Dienstag haben Bubenhände die erst im Herbst gepflanzten jungen Lindenbäume an der Provinzialstraße in Waltrop zwischen der Gastwirtschaft Wenner und der Windmühle nahezu sämtlich abgebrochen oder ausgerissen. Weiter wurde ein Straßenkreuz umgebrochen und ein Verkehrszeichen erheblich beschädigt. Für diese besonders rohen Taten kommen aller Wahrscheinlichkeit nach zwei bis drei junge Burschen in Frage, die kurz nach Mitternacht Waltrop in Richtung Oberwiese verlassen haben. Wer hat die Schandbuben gesehen? Wer hat weitere verdächtige Wahrnehmungen gemacht? Mitteilungen, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden, erbittet die Kriminalpolizei in Waltrop. Schützen-Volksfest und Königsschießen in Bochum Bochum. Der Festausschuß des Bürgerschützenvereins Bochum=Harpen hat das Programm für das vom 27. bis 29. Juni stattfindende Schützenfest wie folgt festgelegt: Am Sonntag. dem 21. Juni findet der General=Appell und die Offiziersversammlung! im Vereinsheim Fleitmann statt. Am Sonnabend. dem 27. Juni. nachmittags. Antreten der Schützen, am Vereinsheim und Abholen des Königspaares an der Wirtschaft Loebel. Nach dem Empfang Rückmarsch zum Festzelt, dort Festkommers. Ansprachen und Königsball. Der Festsonntag wird mit dem großen Wecken um 6 Uhr morgens eingeleitet. Um 8 Uhr erfolgt der Abmarsch des Bataillons zum Schießstand Ruwe zum Vogelschießen. Daselbst Konzert. Proklamierung des neuen Königs und dann Rückmarsch zum Festzelt, wo ein Frühkonzert und die Proklamierung und Krönung der neuen Königin erfolgt. Der Festnachmittag beginnt mit dem Empsang der benachbarten Vereine. Um 15 Uhr treten die Schützenbataillone an der Baldusstraße zum festlichen Krönungszug durch die Straßen des Stadtteils Harpen an. Die Königsparade wird vor dem Festzelt abgenommen. Im Festzelt finden anschliebend Konzertdarbietungen und Liedvorträge der Harpener Germania" statt. Abends ist dann der greß. Krönungsball. Am Montagnachmittag findet ein großes Kinderfest mit Kinderbelustigungen und abends der große Schützenball statt. An allen drei Festtagen herrscht auf dem Festplatz großer Kirmestrubel. Bochum eine vorgeschichtliche Siedlung? Bochum. Neuerdings werden interessante Forschungen darüber angestellt, ob auf dem Gelände des heutigen Bochumer Stadtgebietes ehedem eine vorgeschichtliche Siedlung gewesen ist. Bestärkt wurde man in dieser Annahme dadurch, daß vor einigen zseit ein bronzezeitliches Messer gefunden worden st. Augenblicklich ist man nun damit beschäftigt, die Erhöhung an der Grenze von Bochum und Wattenscheid abzutragen, wobei es sich. um eine sechs Weter starke Lehm= und Lößbank gunvert. Dabei konnten Arbeiter die interessante Feststellung machen: Bei der Abtragung der Lehmbank fand man in ihr in Schachtform einen 1 Meter breiten Emscher=Mergelstreifen von fast gleicher Stärke, zweifellos noch ein Kuriosum aus der Eiszeit. Um nähere Einzelheiten über die vorgeschichtliche Siedlung feststellen zu können, hat man eine Begehung des Bochumer Stadtgebietes vorgenommen, bei der man eine Reihe von Scherben germanischer Gefäße an den Tag gebracht hat, die, abgesehen von einem einzigen, vollkommen schmucklos waren. Recht interessant war der Fund eines Scherbens, dessen Gefäß der schnurkeramischen riode angehört. Diese Funde, die direkt unter der Oberfläche lagen, wurden dem Bochumer Heimatmuseum zugeleitet. Es ist inzwischen die Frage aufgetaucht, ob die Scherben vielleicht durch Dungauftragungen nach hier: verlagert worden; sein können. Ist dieses nicht der Fall, dann dürfte einwandfrei feststehen, daß Bochum ein vorgeschichtlicher Siedlungsplatz ist. Die 700-Jahrfeier in Recklinghausen Das Festprogramm Recklinghausen. Für die Stadt Recklinghausen nahen die schönen Festtage der 700=Jahrfeier, die mit einer Fülle von Festen und Veranstaltungen am 13., 14. und 15. Juni ihren Höhepunkt erreicht. Am Samstag, dem 13. Juni, wird die Jahrhundertfeier mit einer Bewirtung der ältesten Mitbürger durch die Stadtverwaltung in der efeuumsponnenen Engelsburg eingeleitet. Feierliches Glockengeläute von allen Türmen wird sodann der vestischen Landschaft verkünden, daß der Tag erschienen ist, an dem vor 700 Jahren durch eine besondere Urkunde Recklinghausen erweiterte Stadtrechte verliehen worden sind. Nach Kranzniederlegung an den Ehrenmälern vereint am Abend ein Festkonzert im Saalbau Bürger und Gäste. Der Festsonntag steht zunächst im Zeichen von Festgottesdiensten. Im großen Saal des Saalbaues findet dann ein Festakt statt, zu dem hohe und höchste Persönlichkeiten aus Provinz und Reich erwartet werden. Nach Beendigung wird im Vestischen Museum die Jahrhundert=Ausstellung eröffnet. Höhepunkt des Festsonntags bildet der große historische Festzug, der am Nachmittag mit 25 Festwagen und Gruppen durch die Straßen der Altstadt zieht. Im Festzuge werden dank des Entgegenkommens der Reichspost und Reichsbahn die älteste deutsche Postkutsche und das Modell des ersten deutschen bahnzuges mitgeführt. Bei letzterem handelt es sich um den Zug(Lokomotive mit zwei Anhängerwagen), der gelegentlich der Jahrhundertseier der Reichsbahn auf der Ausstellung in Nürnberg gezeigt worden ist. Am Abend findet im Saalbau eine Wiedersehensseier alter Recklinghäuser und im Stadtgarten ein Als Abschluß der Feierlichkeiten zieht am 1 ein Fackelzug durch die illuminierte Altstadt hinauf zum Stadtgarten, wo die Bevölkerung mit einem Volksfest die festlichen Tage beschließt. Vorsicht beim Umgang mit Streichhölzern! Recklinghausen. Am Abend vor Pfingsten entstand in einem Anbau an der Steinstraße ein Brand, der durch das rasche tatkräftige Eingreifen der Feuerwehr gelöscht werden konnte, bevor größerer Schaden angerichtet wurde. Der Brand entstand dadurch, daß ein Lehrling in einem Räum, worin sich Stroh befand, ein Streichholz anzündete, wobei das Streichholz durchbrach und der brennende Teil in das Stroh fiel, das sofort Feuer fing. Bevor der erschrockene Junge mit Wasser zur Stelle war, hatte sich das Feuer schon soweit verbreitet, daß die Feuerwehr alarmiert werden mußte. Dieser Vorfall zeigt wiederum einmal, wie vorsichtig man beim Umgang mit Streichhölzern sein muß. Aus kleiner Ursoche entstehen so große und üble Folgen. Daber nochmals: Vorsicht beim Umgang mit Streichholz und Feuer. Herstellung des Rotkreuz-Abzeichens für Rotureuzsammlung am 13. und 14. Juui Su Vergiftel aufgefunden Bottrop. Am 30. Mai wurde in Bottrop in einem Roggenfeld an der Kappstraße ein Liebespärchen aus Essen im bewußtlosen Zustande aufgefunden. Beide wurden in das Marienhospital in Boltrop eingeliefert. Die Untersuchung ergab, daß beide in selbstmörderischer Absicht Schlafmittel in größeren Mengen zu sich genommen hatten. Das 26jährige Mädchen ist inzwischen gestorben. Der 24 Jahre alte Mann schwebt noch in Lebensgefahr. Man hofft, ihn jedoch am Leben zu erhalten. Schauspieler Reinhold Jungermann f Essen. Dienstag abend verschied plötzlich, von einer Probe im Schauspielhaus heimkommend, an einem Herzschlag das Mitglied der Essener Städtischen Bühnen, Reinhold Jungermann. Er ist nur 52 Jahre alt geworden 34 Jahre davon widmete er mit vorbildlicher Treue und Hingebung dem Theater. Norwegische Studenten in Essen Essen. Norwegische Studenten der Elektrotechnischen Abteilung der Technischen Hochschule in Trondheim, die zurzeit eine Studienreise durch Deutschland unternehmen, trafen am Pfingstmontag in Essen ein. Die 16 Teilnehmer umfassende Reisegruppe, die unter Leitung von Professor Jakobsen aus Trondheim steht, besichtigte Werksanlagen der Friedr. Krupp AG. In einer aus Chamotte=Material besonderhergerichteten Kapsel werden die Abzeichen in die einzelnen Rillen eingestellt und kommen dann in den Ofen. Aus deln Sauertand Vor dem 32. Sauerländischen Gebirgsfest Hagen. Alles Gute und Schöne fängt im Deutschen mit W an: Wein. Weib. Wald und Wandern, aber auch die Ruhrstadt Wetter, die den Sauerländischen Gebirgs=Verein während des 6. und 7. Juni beherbergt und zu Gast hat. Schon deshalb ist eine starke Beteiligung aller Wandererkreise zu erwarten. Kaum etwas anderes ist so gemeinschaftsverbindend wie das Wandern. Auf diesem Gebiete hat gerade der SGV. richtungweisende Arbeit geleistet. Wenn er 1935 über 70000 Volksgenossen ans Wandern brachte, so will das schon etwas heißen. Es genügt aber noch nicht angesichts der Millionendichte im Industriebezirk. Darum läßt der SGV. mit seinen heute 332 Ortsgruppen nicht nach im Trommelwirbeln und Rufen: Wandern tut not! Auch sein Gebirgsfest wird eine Verherrlichung des Wanderns zum Inhalt haben. Das 32. Gebirgsfest in Wetter wird unter dem Wahrspruch stehen: Es führt dich erst der Wanderschuh Dem Herzen deiner Heimat zu! Wer die letzten Tage durch Wetter kam oder seine Gaststätten besuchte, fand überall Gruppen von Pohlbörgern, deren Gesichter sich erwartungsvoll zum Himmel wandten und aus deren Mund immer wieder etwas vom„Gebirgsfest“ und seinen Vorbereitungen zu hören war. Will sich doch die Harkortstadt ein Festgewand anlegen, wie es dort vielleicht noch nicht gesehen ward. Es harren der Gäste aber auch abwechslungsreiche Darbietungen und Genüsse. So wird eine Ausstellung die Erzeugnisse der Wetterschen Industrie zeigen, gewiß etwas, was die meisten Wetteraner selbst noch nicht einmal beieinander gesehen haben werden. Die Unterhaltungsabende des Samstags in den beiden größten Sälen der Stadt bringen die gleichen reichhaltigen Vortragsfolgen, was, wird nicht verraten. Mit der einheitlichen Ausschmückung der Säle sind die Handwerker schon seit über einer Woche beschäftigt. Auch das Heimatfest am Sonntag, zu dem zahlreiche Arbeitskameraden von der RSG.„Kraft durch Freude“ erwartet werden. verspricht unter Mitwirkung von Maria Kahle recht viel Schönes zu bieten. Wer Wetters liebliche Umgebung noch nicht kennt, wird gern einen Einblick darin tun und über die Ruhrhänge und=höhen wandern, sei es an Harkorts letzter Ruhestätte vorbei durch die wunderbar gemachsenen uralten Scheder Buchen zu den friedlichen Gehöften von Ende oder über den„Auf dem Heil“ genannten Bergzug nach Herdecke, oder aber auf der anderen Ruhrseite die sagenumwobene Ruine von Volmarstein und die Herdplatte von Henriette Davidis. der bekannten Kochbuchverfasserin, besuchen, vielleicht auch die 3 Türme der größten Westfalen „vor einem Jahrhundert: Hartort. Stein und Vincke besteigen. Der blanke Spiegel des Harkortsees ladet zu Rundfahrten ein und die neugestaltete Hohensyburg winkt herüber. An der Spitze des Festes aber— nicht umsonst haben die Götter vor den Erfolg und das Feiern den Schweiß gesetzt— stehen mehrere Sondertagungen und die Jahreshauptversammlung. Noch ist Wetter nicht vorüber, da richten sich schon aller Augen auf das nächstjährige Gebirgsfest. Wo mag es wohr sein? Des Rätsels Lösung wird die Hauptversammlung des SGV. Samstag nachmittag bringen. Ihr wird eine kurze Gedenkstunde für den am 30. Mai allzu früh für den SGV. dahingeschiedenen Leiter des Hauptwegeausschusses A. Kunick voraufgehen. Die Notwohnung im Brieskasten Hagen. Ein Vogelpärchen, das in diesem Frühjahr seinen Aufenthalt in Dahlerbrück genommen hat, schien keine passende Wohnung zu finden und quartierte sich deshalb in einem Briefkasten auf dem Dahlerbrücker Bahnhof ein, der allerdings nur selten Verwendung findet. Ein auswärtiger Reisender allerdings wollte in ihn einen Brief einwerfen. Als er die Verschlußklappe des Kastens aufhob, strecten fünf junge Vögelchen ihre hungrigen Schnäbelchen hinaus. Der tierfreundliche Mann benachrichtigte sofort die zuständigen Stellen und bat, ein Schildchen an dem Kasten aufzuhängen:„Zur Zeit keine Leerung da bewohnt!" mit zehn Störchen aus, die ihn und die er wiederholt angriff. Schließlich entjesselte sich eine wilde Jagd, aus der allerdings der Falke als Sieger hervorging und sich dann siegesbewußt auf die Kirchturmspitze von Brake setzte. Es dauerte nicht lange, da näherte sich das jetzt noch verstärkte Storchenheer wiederum, ging auf den Falken mit einem eigentümlichen Geschrei los. Es kam wiederum zu einem heftigen Kampf, bei dem endlich der Falke seine Angreifer in südwestlicher Richtung in die Flucht schlagen konnte. Man nimmt an, daß dieser Kriegszustand seine Ursache darin gehabt hat. daß der Falke aus einem Storchennest ein Jungtier hat rauben wollen. In jahrhundertealten horsten hausen 400 Fischreiher Vechta. In den etwa 350 Hektar umfassenden Büschen des Gutes Reinshaus bei Kampe ist man damit zugange, große Fischreiherkolonien anzulegen. Nachdem bisher drei Kolonien vorhanden waren, ist jetzt die vierte hinzugekommen, so daß hier insgesamt 100 Fischreiher in den riesigen Horsten hausen, die schon mehrere hundert Jahre alt sind. Interessant ist allerdings der ewige Kampf zwischen den Reihern und den Krähen, die mit Vorliebe ihren„Kollegen“ die Bruteier aus den Nestern stehlen. Brand in einer Möbelfabrik Osnabrück. Infolge Staubexplosion im Sägemehlabsauger einer Großmöbelfabrik im benachbarbeln Weser unld Einlsland Todesfahrt gegen einen Baum Bielefeld. Auf der Straße von Schloß Holte nach Oerlinghausen verlor ein Automechaniker aus Brackwede die Gewalt über sein Fahrzeug in dem Augenblick, als er in einer=Kurve lag. Der Wagen sauste in vollem Tempo gegen einen Baum und wurde zertrümmert. Der Fahrer wurde nicht unerheblich verletzt. Der im Fond des Wagens sitzende 38jährige Angestellte Hugo Böckmann, ein Schwerkriegsbeschädigter der im Felde einen Fuß verloren hat, erlitt sehr schwere Verletzungen und ist wenige Stunden nach dem Unglück gestorben. Na, wal denn, wat denn? Bielefeld. Hans., 16 Jahre. Sohn eines achtbaren und, solventen Vaters von hier, hatte ein Mädchen kennen gelernt, aus Hamburg. Er wollte sich verloben, schickte sein Geld Hamburg 1. Postlagernd, ging in ein Bielefelder Geschäft, kaufte sich einen Smoting und zwei neue Anzüge auf Vaters Konto, mietete sich eine Taxe auf seines Vaters Kosten, fuhr damit nach Hamburg, mietete sich mit dem Chauffeur dort im besten Hotel ein und verlebte sonnige Tage, bis der finanziell abgebrannte Fahrer Geld haben wollte, nicht bekam und den „Bräutigam“ anzeigte. Knalleffekt: Anzeige. Festnahme, Aushändigung an die väterliche„Heimat= behörde". Tracht Prügel und— Vater bezahlt alles! Ein Berg wird abgetragen Minden. Oberhalb der Grube„Wohlverwahrt" bei Kleinenbremen wird. um Kalk und eisenhaltigen Stein im Tagebau brechen zu können, ein ganzer Berg abgetragen. Nachdem zunächst einige Morgen Wald geholzt worden sind, ist man jetzt damit beschäftigt, die etwa zehn bis fünfzehn Meter dicke Boden= und Humusschicht abzufahren. Infolge der verstärkten Produktion hat sich inzwischen die Belegschaft verdoppeln können. 10 Störche überfallen einen„Kindesräuber“ Vechta. Nach Brake zu beobachtete man in der Luft in etwa zwanzig Meter Höhe ein sehr interessantes Schauspiel. Ein Falke socht einen Kampf ten Oesede brach ein Brand aus, der allerdings frühzeitig von den Gefolgschaftsmitgliedern entdeckt und gelöscht werden konnte, da eine ausreichende Zahl von Feuerlöschgeräten vorhanden war. Ein Zigarrenmuseum für Bünde Bünde. Die Stadt Bünde, der Mittelpunkt der gesamten nordwest=deutschen Zigarrenindustrie hat bereits seit längerer Zeit die Einrichtung eines Zigarrenmuseums geplant. Da die finanziellen Mittel jedoch bisher noch nicht zur Verfügung stehen, hat man sich entschlossen, zunächst einen langfristigen Pachtvertrag einzugehen. Viele wertvolle Stücke für das Zigarren= und Tabakmuseum sind bereits vorhanden. In einer Veröffentlichung hierzu wies die hiesige Stadtverwaltung darauf hin, daß eine weit stärkere Mitarbeit der deutschen Zigarrenindustrie notwendig ist, wenn das Muscum eine kulturelle, wirtschaftskundliche und wirtschaftspolitische Bedeutung erlangen soll. 12jähriger Lebensreiter Loruv. Das fünfjährige Söhnchen des Bauern Wilhelm Gerdes aus Westerholt sing am Dorsteich Wasserkäfer und fiel trotz der Einfriedigung in das tiefe Wasser. Der zwölfjährige Sohn des Bauern Wessel Olliges. der des Schwimmens kundig ist, holte den Knaben noch so rechtzeitig aus dem Wasser, daß die Wiederbelebungsversuche von Erfolg gekrönt waren. Bewahrt die allen haus=Spruchbalken! Tecklenburg. Gerade der Kreis Tecklenburg, der wie kaum ein anderer Kreis eine derartige Fülle von schwarz=weißen. blitzblanken Fachwerthäusern aufzuweisen hat. erhält seine besondere Note nicht zuletzt durch die alten Spruchbalken in der Giebelwand. Nur leider zu oft fallen diese alten landschaftlich gebundenen Spruchbalken beim Niederreißen der Zerstörung zum Opter. Besser ist es deshalb schon, mit ihnen so zu verjahren wie der Bauer L. in Lotte. Er hat beim Abbruch seines Hauses den alten Spruchbalken vorsichtig herausnehmen lassen, um ihn bei der Neuerrichtung seines Wohnhausee wieder einmauern zu lassen. Man liest auf diesem alten Balken:„Ich achte meine Hasser gleich wie der Regenwasser, das von dem Dache fleußt. Ob sie mir es schon neiden, so müssen sie doch leiden, daß mir Gott Hülf' verleiht!“ Auch in dem alten Töddendorf Honsten im Kreise Tecklenburg. das in seiner Art zweifellos als das schönste und auch als das kulturgeschichtlich interessanteste Dorf des gesamten TeutoburgerwaldGebietes im Regierungsbezirt Münster angesnrochen werden kann. bürgern sich diese Spruchbalten nach und nach wieder ein So hat man auf dem graßen Querbalken des Wohnhauses der alten Sieringschen Mühlenbesitzung neuerdings die Geschichte des Hauses festgehalten. Beachtet und benupt die in den Stralen und Anlagen aulgestellten Dapierkönt.. K Un Roonn, Aol fiolutesund dise ROMAN VON HANS HEUER 1 Mit etwas nervösen Fingern griff Helmut Hartmann nach der Zigarettendose. „Es hat alles keinen Zweck, Mensing“, sagte er und schob die Bücher mit einer müde wirkenden Bewegung zurück.„Wir rechnen und rechnen, und das Resultat ist immer dasselbe!" „Wenn es möglich wäre, irgendwo einen langfristigen Kredit aufzunehmen, Herr Hartmann", wagte Mensing einzuwenden und fuhr mit den langen mageren Händen durch sein schütteres, graues Haar. In dem eingefallenen bleichen Gesicht erschien ein Zug der Besorgnis.„Wir können doch nicht einfach aufhören... jetzt, da sich auf dem Markt eine allgemeine Belebung bemerkbar macht, von der sicher auch wir profitieren werden!“ Helmut Hartmann lachte kurz auf. Was nützt mir die schönste Belebung, Mensing, wenn ich nicht mehr durchhalten kann, bis sie sich zu mir hergefunden hat! Und Kredit? Ein Mensch, dem das Messer an der Kehle sitzt, hat keinen Kredit! Ich wüßte auch gar nicht, welche Sicherheiten ich geben sollte. Die letzten Jahre waren zu schwer, Mensing... immer hat man geglaubt, morgen müsse es besser werden und hat die Zähne zusammengebissen, hat durchgehalten, hat Maschinen verpfändet, wenn es nicht anders mehr ging— und nun, wo die Besserung endlich kommt, ist uns die Luft ausgegangen. Hundert Meter vor der Wendung!“ „Wir müssen dreißig Mann auf die Straße setzen, Herr Hartmann!“ sagte der Prokurist Mensing stockend.„Dreißig Familienväter...“ Helmut Hartmanns Blick glitt zum Fenster hinaus. Da stand gerade vor den Scheiben ein Baum. An braunen vielästigen Zweigen keimte das erste Grün des neuen Frühlings. „Was soll ich tun, Mensing?“, sagte Helmut Hartmann nach einer langen Pause, und in seiner Stimme war ein fast ratloser Klang. „Ich kann die Verantwortung meinen Gläubigern gegenüber nicht mehr tragen. Wenn die letzte Lieferung nach Rumänien glatt gegangen wäre...“ Mensings hagere Hände, spielten mit dem Bleistift in seiner Hand. „Zu dem Geschäft habe ich Ihnen geraten, Herr Hartmann... ich konnte nicht wissen, daß wir dabei soviel Geld verlieren würden...“ Hartmann winkte ab. „Ist schon gut, Mensing. Sie können nichts dafür. Wenn wir immer alles vorher wüßten und man könnte allem Unangenehmen immer aus dem Wege gehen...“ Er vollendete den Satz nicht. Stand langsam auf. „Lassen Sie mich allein, lieber Mensing... ich werde mir noch einmal alles durch den Kopf gehen lassen. Vielleicht... Der Prokurist nahm die Bücher, schob sie unter den Arm und schlich auf lautlosen Sohlen zur Tür. Er verschwand so behutsam, daß man es gar nicht bemerkte. Helmut Hartmann trat ans Fenster. Die Hände in den Hosentasen, stand er und sah auf die Straße hinaus. Hier zumachen und von vorn anfangen? Ganz von vorn? Das wäre nicht das Schlimmste an der Sache. Er war jung, hatte zwei gesunde Hände— und würde sicher schon einen andern Wirkungskreis finden. Schlimmer war, was Mensing vorhin sagte. Da waren dreißig Arbeiter, dreißig tüchtige Arbeiter, mit denen er in gemeinsamem Schaffen seit Jahren verbunden war. In den letzten schweren Jahren hatten sie treu zu ihm gestanden, hatten gewußt um sein Ringen für sich und für sie.. und was der alte Meister Kruse einmal zu ihm sagte, war der Ausdruck dessen, was sie alle dachten. Vor ein paar Wochen war es gewesen. Er war durch die Fabrik gegangen und bei Kruse stehen geblieben. Hatte ihm eine Weile zugeschaut. Und Kruse, mit seinen pfiffigen, lustigen Augen, hatte aufgesehen zu ihm. „Man merkt's, Sie haben einen dicken Kopp, Chef! Ist verdammt schwer, was?“ Kruse, von Helmuts Vater her schon in der Fabrik, durfte sich diesen vertraulichen Ton erlauben. Er kannte seinen Chef in= und auswenbie „Verdammt schwer, Kruse!“ hatte Helmut Hartmann geantwortet. „Es wird schon wieder besser werden, Chef... und, Sie wissen ja, wir hier, wir halten zu Ihnen.“ Ja, sie hielten zu ihm. Keiner von ihnen hatte gemurrt, als in den letzten Wochen ein paarmal die pünktliche Lohnzahlung stockte. Sie hatten geduldig gewartet, bis sie den Rest bekamen... nicht einer war gekommen und hatte gemahnt. Und nun... Nun sollte er es sein, der ihnen gewissermaßen davonlief? Der Fahnenflucht beging? Helmut Hartmann drehte sich um und ging in dem Zimmer auf und ab. Und dachte weiter an das, was werden würde, wenn er Schluß machte hier, weil harte Notwendigkeit es forderte. Renate war ja auch noch da! Renate, die zwei Jahre lang ihm zur Seite stand und so oft ihn tröstete, wenn er den Mut verlieren wollte. „Was macht es aus, Helmut, wenn's ein Jahr länger dauert bis zu unserer Heirat! Gewiß, es wär' schön, wenn wir heute schon zum Standesamt gehen könnten. Aber wenn's noch nicht ist, werden wir uns deswegen keine grauen Haare wachsen lassen. So jung, wie wir sind!“ Und sie ging weiter in ihre Gymnastikschule und brachte Zweizentnerkolossen die Grundbegriffe der Elastizität und graziösen Körperbewegung bei. Wenn man von vorn anfangen müßte... Ein zaghaftes Klopfen an der Tür ließ Helmut Hartmann auf seiner ruhelosen Wanderung durch das Zimmer innehalten. Er kannte diese Art von Klopfen. Fräulein Bernhardt, die junge, im persönlichen Verkehr sehr schüchterne Stenotypistin, pflegte sich so anzumelden. „Herein!“ Sie trat ein. „Ein Telegramm, Herr Hartmann!“ sagte sie leise und hielt ihm das Formular entgegen. „Danke!" Sie war offenbar froh, sich schnell wieder zurückziehen zu dürfen. Helmut Hartmann mußte trotz seiner gedrückten Stimmung über die Eile, mit der sie es tat, ein wenig lächeln. War eine so tüchtige Arbeiterin, die kleine Bernhardt... und hatte so gar kein Selbstbewußtsein. Wenn man sie ansprach, wurde sie rot wie eine Sechzehnjährige und gab mit Mühe und Not Antwort. Er blickte auf das Telegramm. Oeffnete es zögernd. In den letzten Wochen besonders waren ein paar Telegramme mit unangenehmen, geschäftlich nachteiligem Inhalt gekommen, seitdem hatte er eine gewisse Abneigung dagegen Er faltete es auseinander. Suchte gewohnheitsgemäß den Absendungsort und las: „Chikago.“ Chikago? Mit Chikago hatte er doch keine... Er überflo; den Inhalt: „Ihr Onkel schwer erkrankt. Zustand bedenklich. Wünscht dringend persönliche Anwesenheit. Umgehende Abreise notwendig. Betrag für Reise und Rebenausgaben bei Zentrale..=Bank angewiesen. Arlt, Privatsekretär.“ Helmut Hartmann mußte die Nachricht zweimal lesen, bevor er sie völlig begriff. Die Sache lag zu abseits, um sofort im Bilde zu sein. Daß ein Bruder seines Vaters vor bald dreißig Jahren nach Amerika gegangen war, wußte er. Und wußte auch, daß dieser Onkel, an den er sich persönlich gar nicht mehr erinnern konnte — er war knapp fünf Jahre alt gewesen, als Heinrich Hartmann Deutschland verließ,— in Amerika sein Glück gemacht hatte. Vor... ja, wie lange war das her?... Vor neun Jahren, ja, als sein Vater noch lebte, war die letzte Kunde von dem Onkel aus Amerika herübergekommen. Das war in der Inflationszeit. Da hatte der Onkel seinem Bruder ein paar Dollar geschickt, ein Riesenvermögen im Milliardenrausch jener Jahre, mit dem der Vater die damalige Krise überstand. Und dann... Dann war es wieder still gewesen um Heinrich Hartmann. Und nun war dieser Onkel schwer erkrankt und wünschte seine Anwesenheit? Erinnerte sich des einzigen Sohnes seines Bruders gerade in dieser Stunde? Bedeutete das, daß er... Helmut Hartmann riß die Tür auf und rief Mensing. Der Prokurist kam mit schweren Schritten angeschlichen und warf einen besorgten Blick auf seinen jungen Chef, als erwarte er ein neues Unglück, das auch den letzten Glauben an eine günstige Wendung zerstöre. „Lesen Sie, Mensing!“ Mensing nahm vorsichtig das Telegramm aus der Hand Helmut Hartmanns. Ueberflog es. Sah den Chef an. „Ich... ich verstehe nicht recht, Herr Hartmann...“ Seine Stimme zitterte ein wenig. „Es ist der Bruder meines Vaters. Es muß wirklich sehr schlimm um ihn stehen, sonst würde er mich nicht rufen...“ „Und Sie fahren, Herr Hartmann?“ „Sch muß wohl! Allerdings weiß ich nicht.“ Mensings zitternde Hand ließ das Blatt auf den Schreibtisch fallen. „Es... es handelt sich vielleicht um... um eine Erbschaft, Herr Hartmann!“ sagte er stokkend.„Vielleicht ist das die... die Rettung für uns!“ Helmut Hartmann antwortete nicht gleich. ging wieder, wie von innerer Unruhe getrieben, auf und ab und blieb dann vor Mensing stehen. „Soviel ich weiß, bin ich hier in Deutschland der einzige Verwandte meines Onkels. Wie es drüben steht, kann ich Ihnen nicht sagen. Ob mein Onkel verheiratet ist, ob er Kinder hat.“ „Es ist nicht anzunehmen, Herr Hartmann. Denn sonst würde er kaum nach Ihnen verlangen. Verzeihen Sie eine Frage: Ist Ihr Herr Onkel... hm... vermögend?“ „Mein Vater sagte mir früher einmal, daß er es drüben zu etwas gebracht hätte!“ Plötzlich überfiel den besorgten, zitternden Herrn Lebhaftigkeit. „Sie müssen fahren, Herr Hartmann... ich werde mich sofort erkundigen, wann der nächste Dampfer geht! Das Telegramm ist so dringend... „Und hier?“ „Hier? Sch... werde das Unternehmen halten, bis Sie zurück sind, Herr Hartmann. Ich werde es auf jeden Fall halten.“ Helmut Hartmann legte dem alten Herrn die Hände auf die mageren Schultern. „Sie sind ein Zauberer, Mensing... ich habe das in den letzten Wochen oft festgestellt. Aber wie Sie das Wunder fertigbringen wollen...“ „Verzeihung, Herr Hartmann, vielleicht rufen Sie einmal die Bank an, auf der Reisegeld liegen soll. Wäre es nicht möglich...“ Helmut Hartmann lachte. „..: daß mein Onkel mir einen Betrag angewiesen hat, mit dem wir die Fabrik sanieren können? Das ist wohl kaum anzunehmen, Mensing! Aber damit Sie beruhigt sind...“ Helmut Hartmann nahm den Hörer von der Gabel des Telephonapparates auf seinem Schreibtisch. Verband sich mit der Zentrale der..= Bank. Sprach. Wurde mit einer anderen Abteilung verbunden. Wieder Worte. Und dann eine rasche Frage: „Wieviel?“ Als Helmut Hartmann den Hörer auflegte, geschah es mit einem so harten Ruck, daß Mensing erschrocken zusammenfuhr. „Guter, alter Mensing! Sie sind ein Optimist ... aber einer, der beinahe recht behält!“ sagte Helmut Hartmann aufatmend.„Zweitausend Dollar sind für mich angewiesen, über fünftausend Mark nach deutschem Gelde! Tausend Mark genügen für mich vollständig... und mit den restlichen viertausend Mark können Sie uns schon noch ein paar Tage über Wasser halten!“ Der schmale, faltige Mund Mensings verzog sich zu einem Lächeln. „Ein paar Tage? So lange, bis Sie zurück sind, Herr Hartmann!“ Impulsiv griff der alte Mann nach Helmut Hartmanns Hand.„Sie sollen sehen, dies Kabel hier ist eine Wendung zum Guten... ich habe das im Gefühl!" 2. Buck Dymon schob seine breite klobige Gestalt dicht an die schlanke elegante Figur des Rechtsanwalts Sidney Walkers heran und blinzelte ihm zu, wie man einem Menschen zublinzelt, mit dem man sich in einer gewissen Sache einig fühlt. „Sidney Walkers“, sagte er gelassen,„Sie haben nur zu gewinnen! Wenn man den Firnis des angesehenen Advokaten nur noch mit Mühe üüber der äußeren Fassade hält, dahinter aber ein verdammt verdächtiges Abbröckeln und Rieseln hört, überlegt man nicht lange!“ Sidney Walkers faßt mit zwei Fingern in den Kragen, als würge er ihn. „Ich... ich weiß nicht, Dymon“, erwiderte er zögernd. Ich kann mich des Gefühls nicht erwehren...“ „Ein Mann, der über zweihunderttausend Dollar Schulden hat und durch einen einzigen Pfiff aus seiner stolzen Höhe in den Abgrund befördert werden kann, läßt Gefühle besser aus dem Spiele! Können Sie die fünfunddreißigtausend Dollar zahlen, die Sie vorgestern nacht an mich verloren haben?“ „Im Augenblick leider nicht!“ „Im Augenblick leider nicht!“ höhnte Buck Dymon.„Und morgen nicht und übermorgen nicht! Und es dauert nicht mehr lange, dann bleibt dem angesehenen Advokaten Sidney Walkers nichts weiter übrig als ein Strick, an dem er sich aufhängen kann, wenn er es nicht vorzieht, als Betrüger entlarvt zu werden!" Sidney Walkers griff nach dem vor ihm liegenden Brieföffner und ließ ihn durch die schmalen weiblichen Hände gleiten. Buck Dymon trat ein paar Schritte zurück zu dem Manne, der gelassen am Fenster lehnte, und flüsterte ihm ein paar Worte zu. Jack Carson nickte mit bösem Lächeln. Walkers drehte sich um. „Es... es geht nicht!“ sagte er leise. Dymon war im Nu wieder neben ihm. „Hören Sie gut zu, Walkers: Wir machen die Sache auf jeden Fall. Ob mit oder ohne Sie, ist uns gleich. Wird sie ohne Sie gemacht, sind Sie der Leidtragende. Sie kennen mich gut genug, um zu wissen, daß ich nicht mit mir spaßen lasse. Machen wir die Geschichte allein, hängt Ihr Leben an einem seidenen Faden. In dem Moment, wo Sie ein Wort über uns fallen lassen, sind Sie ein toter Mann! Sind Sie aber vernünftig, erhalten Sie zwanzig Prozent. Oberflächlicher Schätzung nach sind das vier bis fünf Millionen Dollar. Sie müssen ja wissen, was Sie lieber tun!“ Eine lange Pause. Der Rechtsanwalt Sidney Walkers war aufgestanden, machte ein paar Schritte in das Zimmer hinein und kehrte wieder zu dem Sessel zurück, als fühlte er sich nicht ganz sicher auf den Beinen. Er hob den Kopf und sah in das brutale Gesicht Buck Dymons, dessen zynisches Lächeln Ausdruck mitleidslosen Hohns zu sein schien. „Und... wie wollen Sie es tun?“ fragte Walkers endlich. „Sie haben mir in einer Spielpause gestern nacht erzählt, daß der alte Hartmann höchstens noch ein paar Tage zu leben habe. Der zweite Schlaganfall hat ihn fertig gemacht. Jeden Augenblick kann das Herz stillstehen.——— Stimmts?" Walker nickte. „Hier hat der alte Mann keinen Anhang. Der einzige Verwandte ist ein Neffe in Deutschland ... und diesen Reffen hat er rufen lassen, um ihn vor seinem Tode noch einmal zu sehen... „Er will den Mann kennen lernen, dem er sein Vermögen hinterläßt, will sehen, in wessen Händen es liegen wird!“ fügte Sidney Walkers hinzu. Buck Dymon lachte. „Er kann beruhigt sein! Es kommt in die Hände, die es gebrauchen können! Und meinen Sie nicht, daß Jack Carson die Rolle dieses Neffen, den der alte Mann nicht kennt, fabelhaft spielen wird?" Sidney Walkers Blick ging zu Jack Carson hinüber. Der Mann war schlank. Gut angezogen. Mochte Anfang der Dreißig sein. Das schmale Gesicht hätte man hübsch nennen können, wenn nicht ein mokanter Zug um den Mund und eine gewisse Verlebtheit der Züge gestört hätte. Man sah dem Mann an, daß er schon allerhand hinter sich hatte. „Und... und was geschieht mit dem Neffen?“ fragte Sidney Walkers ängstlich, mit einem Unterton heimlichen Grauens, als wisse er schon vorher, wie die Antwort lauten würde. „Der verschwindet, sowie er ankommt!“ Sidney Walker sprang auf. „Und ich erkläre Ihnen, daß ich nicht mitmache, Dymon! Ich biete meine Hand nicht zu einem großangelegten Erbschaftsschwindel und einem Mord...“ rief er erregt. „Pst! Nicht so laut, Walkers!“ unterbrach ihn Dymon.„Sie bieten also nicht... schön! Komm, Jack... wir brauchen Mister Walkers nicht!“ Buck Dymon wandte sich mit scheinbarer Gleichgültigkeit der Tür zu. Jack Carson löste seine Gestalt vom Fenster und tat so, als wolle er ihm folgen. Sidney Walkers hob die Hand. „Wartet noch einen Augenblick!“ „Wir haben nicht viel Zeit!“ knurrte Buck Dymon.„Und für hysterische Ausbrüche fehlt uns das Verständnis!“ „Ich bin der Testamentsvollstrecker!“ sagte Sidney Walkers und versuchte umsonst, seiner Stimme Festigkeit zu geben.„In meiner Hand liegt es, wer nach Mister Hartmanns Tod das Erbe antritt!“ Buck Dymon sah ihn mit spöttischem Lächeln an.— „Es wird ein Mann zu Ihnen kommen, Walkers, der einwandfreie Papiere hat. Und aus den Papieren wird hervorgehen, daß er der Neffe des Verstorbenen ist...“ „Und wenn ich diese Papiere nicht anerkenne...“ „Dann wird der Rechtsanwalt Sidney Walkers keine Gelegenheit mehr haben, ein Testament zu vollstrecken! Sie haben zu wählen, Sidney Walkers: Entweder Tod— oder zwanzig Prozent, von denen Sie Ihre sämtlichen Schulden bezahlen können und noch soviel übrig behalten, daß Sie sich über die Haltbarkeit oder Unhaltbarkeit Ihrer Stellung keine Sorgen mehr zu machen brauchen!“ Sidney Walkers sah den Mann an, der das mit schonungsloser Stimme sprach. Und er wußte, daß hinter jedem seiner Worte unerbittliche Wahrheit stand. Buck Dymon, ehemals berüchtigter Alkoholschmuggler, Führer einer Bande, von denen jedes Mitglied den Tod verdient hatte, drohte nicht lange... er handelte. Wenn Buck Dymon ein Todesurteil sprach, dann wurde es vollstreckt— und wenn der Verurteilte Erdteile zwischen sich und seine Richter legte! Einen Augenblick lang verfluchte Sidney Walkers die Stunde, in der er sich bestimmen ließ, gegen ein horrendes Honorar die Verteidigung zweier Mitglieder der Dymonschen Bande vor Gericht zu übernehmen. Er brauchte damals Geld, wie er es heute brauchte. Die verdammte Spielleidenschaft war schuld daran.. Seitdem betrachteten die Brüder ihn halb und halb als einen der ihren und glaubten, er müsse nach ihrer Pfeife tanzen. Und Sidney Walkers dachte an seine Lage. Seit Monaten hielt er sich nur noch krampfhaft über Wasser. Er hatte Schulden, wohin er sah. Und es waren Schulden darunter, die ihm auf den Nägeln brannten, die nicht mehr lange hinausgeschoben werden konnten. Und er hatte Gläubiger unter den vielen, die sich nichts daraus machen würden, dem angesehenen Rechtsanwalt das Genick zu brechen. (Fortsetzung folgt.) Die Suche nach dem Fischdampfer„Girl Pal“. OO„„„l der Neocne Schiffe, die spurlos verschwanden— Ungeloste Kaiser der Lzeane Das Geheimnis der„Waratah“ Seit Wochen wird fieberhaft nach dem spurlos verschwundenen kleinen Fischdampfer„Girl Pat“ aus Grimsby gesucht. Die verschiedensten Gerüchte sind aufgetaucht. Der Kapitän soll sich Pläne beschafft haben, um die Seeräuberschätze auf den Salvage=Inseln zu heben, aber die Schiffe, die dorthin geeilt sind, um nach der„Girl Pat“. Ausschau zu halten, haben den kleinen Dampfer ncht zu Gesicht bekommen. Nach anderen Gerüchten ist die„Girl Pat“ ein Seeräuberschiff geworden. Ihre Besitzer jedenfalls geben sie verloren. Wahrscheinlich wird das Rätsel der„Girl Pat“, wie so viele andere Rätsel der Ozeane, nie gelöst werden. Vanderdecken war ein verwegener Holländer, ein Mann, der den Tod und die Hölle nicht fürchtete und bereit war, den Teufel selbst herauszufordern, wenn er ihm begegnen sollte. Mit seinem großen Segelschiff fuhr er vor dem Kap der Guten Hoffnung in einen Gegenwind, der so stark war, daß er einem„Bullen die Hörner vom Schädel hätte wehen können". Seine Mannschaft bekreuzigte sich und beschwor den Kapitän in Todesfurcht, doch um Himmelswillen beizudrehen. Vanderdecken aber spuckte verächt; gesagt hätte. lich aus, lachte nur und fluchte gotteslästerlich, lichen Latigs Und da, in dem brüllenden Aufruhr der Wogen, hatte Vanderdecken eine grausige Vision. Es erschien ihm ein Phantom, verfluchte ihn mit Donnerstimme und befahl ihm, bis in alle Ewigkeit mit seinem Segelschiff über die Meere dahinzurasen, nie zu rasten, nie das Ende seiner Qual in den Fluten zu finden und allen Seeleuten, die ihm begegnen sollten, Unheil und Tod zu bringen. Dies ist die Geschichte des Fliegenden Holländers, der überall auf den sieben Meeren wie der Teufel selbst gefürchtet wird... Das Feuer der Palatine Noch eines anderen holländischen Schiffes hat sich die Seemannssage bemächtigt. Es ist das Auswandererschiff„Palatine", das im Jahre 1752 mit Kurs auf Philadelphia über den Atlantik segelte. Von furchtbaren Stürmen wurde es verschlagen, die Mannschaft meuterte. Sie beraubte die Auswanderer ihrer letzten Habe. bemächtigte sich der Rettungsboote und überließ die Unglücklichen ihrem Schicksal. Hunger, Durst, Typhus und Cholera wüteten auf der„Palatine“, aber der Ozean war nicht unerbittlich, das hilflos treibende Schiff lief an der Küste der Blockinsel östlich von Newyork auf Grund. Alle überlebenden Auswanderer bis auf eine Frau wurden gerettet. Diese Frau hatte sich, vom Wahnsinn gepackt, in dem pestverseuchten Schiff verbarrikadiert und weigerte sich, en Land zu gehen. Um die Pest auszurotten, wurde die „Palatine“ zurück ins Meer geschleppt und angezündet. Mit vollen Segeln, am Bug und Heck eine riesige große Feuersäule, verschwand die „Palatine“ am Horizont. Die Schreie der irrsinnigen Frau sollen noch Nächte hindurch gehört worden sein und alljährlich an dem Tage, an dem man das Schiff verbrannte, sollen auf der Höhe der Blockinsel Feuerlichter über das Meer geistern. Und dann weiß jedermann, daß die „Palatine“ wieder aufgetaucht ist... Der englische Passagierdampfer„Waratah“ war mit seinen 16 000 Tonnen das größte Schiff und der Stolz der Blue=Anchor=Linie. Es war ein moderner Ozeandampfer mit allen technischen Hilfsmitteln der Neuzeit, die nach menschlichem Ermessen auch bei den widrigsten Umständen eine Katastrophe ausschließen mußten. Mit einer Besatzung von 120 erprobten Seeleuten und 92 Passagieren an Bord befand es sich im Juli 1909 auf der Fahrt von Durban nach Kapstadt. Am 26. Juli, sechs Uhr morgens, wurde die„Waratah“ von dem kleinen englischen Dampfer„Clan Mac Intyres gesichtet. Die beiden Schiffe tauschten Grüße aus und verglichen ihre telegraphischen Wettermeldungen. Wenige Minuten später dampfte die„Waratah“ weiter. Keine Menschenseele hat sie je wieder gesehen. Die„Clan Mac Intyre“ meldete noch am gleichen Tage schwere Wetter und am nächsten Tage brach ein Orkan herein, aber von der„Waratah“ wurden keine SOS.=Ruse vernommen, obwohl man das Meer sorgfältig absuchte, fand man keinen Oelfleck, keine Schiffsplanke, nicht einen einzigen Gegenstand, der auch nur das geringste über das Schicksal des verschollenen Schiffes ausgesag, hätte. Man stand vor einer unbegreiflichen Tatsache. Ein prächtiger, moderner Ozeandampfer war von dem Meere verschlungen worden und bis heute weiß kein Mensch, wo er sein Grab gefunden hat. Zwei Jahre später wurde an der Küste von Neuseeland siebentausend Seemeilen entfernt eine Rettungsboje angetrieben. Nur mit Mühe konnte man die Buchstaben„Warat“ entziffern und mit diesem Fund mußten die Akten über eine Katastrophe geschlossen werden, die wie wenige in der Geschichte der Schiffahrt, die Welt in Atem hielt. Das Schiff ohne Besatzung Für immer ungelöst wird auch das tragische Geheimnis des dänischen Schulschiffes„Kobenhaon" bleiben, der letzten und schönsten FünfMast=Barke. Am 14. Dezember 1928 segelte sie von Buenos Aires ab. Kurs nach Melbourne. Sechzig Seeleute befanden sich an Bord, darunter 45 junge Kadetten. 120 Tage lang hörte man nichts von der stolzen Barke, aber noch machte man sich keine Sorgen, die Reise war wei und die„Kobenhavn“ konnte in eine Flaute gekommen sein. Aber Wochen um Wochen, Monate um Monate vergingen, das Schulschiff blieb verschwunden und konnte nicht entdeckt werden, soviel man auch suchte. Die Bewohner der einsamen Insel Trikatan da Cupha haben im Januar 1929 ein großes Segelschiff mit fünf Masten beobachtet. Es trieb langsam dahin und keine Menschenseele wurde an Bord gesehen. Lediglich das Klüversegel war gesetzt. Das Schiff wurde schließlich von einer Strömung erfaßt und verschwand langsam im Nebel. War das Geisterschiff die„Kobenhavn"? Man muß es vermuten. Niemals ist das Schiff seither wieder gesehen worden. Und nirgends an den Küsten sind Wrackstücke des dänischen Schulschiffes angeschwemmt. An der westafrikanischen Küste hat man neben einem zertrümmerten Rettungsboot sieben Skelette gefunden. Vielleicht sind diese Toten Ueberlebende der„Kobenhaon“ gewesen, die hier in den Sanddünen doch noch den Tod fanden. Doch das kann niemand mit Bestimmtheit sagen. Das Meer hat sein Geheimnis nicht preisgegeben. zorn die Faust auf den Tisch und ruft:„Pfäfflein, was erlaubst du dir wider deinen Landesherrn? Wenn dir mein dreimaliger Bescheid nicht genügt und du ihn nicht verstanden haben solltest, wird man dir bei Wasser und Brot Gelegenheit geben, darüber nachzudenken!" „Es ist also Euer fester Wille, unsere Bitte abzulehnen!“ sagt ruhig und ungerührt Breyban.„Herr Herzog, bis jetzt habe ich als Euer Untertan nur um eine Gnade gebeten. Runmehr aber befehle ich Euch, uns eine Glocke gießen zu lassen. So Ihr diesem Gebot nicht nachkommt, befehle ich Euch, von heut an jeden Montag auf meinem Hof als Tagelöhner zu arbeiten. Dies ist mein unumstößlicher Entschluß, den ich Euch als Euer rechtmäßiger Lehnsherr Einen Augenblick schweigt Herr Wilhelm tieferstaunt. Schon glaubt er, einen Wahnsinnigen vor sich zu haben— da hält der Pfarrer ihm ein mit Siegeln bedecktes Pergament entgegen. Herzog entfaltet es mißtrauisch und begann zu lesen. Da steht es, mit kaiserlichem Insiegel versehen und vom Kanzler des Kaisers unterschrieben: Die von Celle erhalten in Hermannsburg das Land am Rebenberg zu Lehen von den Breybans und haben ihren Lehnsherren hierfür Die Slolke von Zeemannkrurg Eine heitere geschichtliche Erzählung Christian Breyban, der Bauernpfarrer von Hermannsburg, überlas noch einmal das Schreiben des herzoglichen Kammerrates. Der Schluß dieses Briefes trieb dem Pfarrer die Zornröte in die Stirn:„... und verbieten wir Euch aufs strengste, den Herrn Herzog noch einmal mit solchen Eingaben um Eure Glocke zu incommodieren.“...anhan 4: Kanier Wütend zerknullte Herr Breyvan das Pupier und warf es in die Zimmerecke. Für kostspielige Reisen nach Versailles und für allerlei Luxus an seinem Hof hat der Herzog Wilhelm von Celle immer Geld. Aber eine arme Bauerngemeinde, deren Kirche seit vierzig Jahren keine Glocke mehr hat, darf ihn nicht„incommodieren!“ Anna 1640 war es, als die Kroaten das Land brandschatzten, die Höfe verwüsteten, das Vieh forttrieben und die Glocken der Kirche in Kanonen umschmolzen. Und seit jenen furchtbaren Tagen schweigt der Glockenturm der Hermannsburger Kirche, weil die Bauern zu arm sind, eine neue Glocke gießen zu lassen. Der Landesherr aber lehnt die Bitte der Gemeinde, eine Glocke gießen zu lassen, ab. Christian Breyban kennt die Bauernnot aus eigenem Erleben. Seine Vorfahren saßen als freie Bauern seit 200 Jahren auf dem Hof, den der Pfarrer geerbt hat, und an dem er zäh und treu hängt wie jeder Bauer im Dorf. Noch liegen die Lasten des großen Krieges drückend auf Höfen und Bauernschaft, Abgaben und Steuern sind gestiegen, Not und Sorge verschonen niemand in der Gemeinde. Und mißmutig und verärgert hören die Bauern zu, wenn ihnen einer von dem glänzenden Hof des Herzogs in Celle erzählt, des Herzogs, der ihre Steuern verschwendet und kein Geld für eine Kirchenglocke übrig hat... Am nächsten Tag aber fährt Christian Breyban nach Celle. Vor dem herzoglichen Schloß läßt er seinen Wagen halten. Im Vorzimmer will man den schlicht gekleideten Bauern abweisen. Aber mit dem riesigen Mann ist nicht zu spaßen. Mit seinen breiten, schwieligen Händen schiebt er den Sekretär unsanft beiseite und klopft vernehmlich an die Tür des herzoglichen Arbeitskabinetts. Herzog Wilhelm sieht verwundert auf, als Christians mächtige Gestalt im Türrahmen steht. „Was ist Euer Begehr?“ fragt der Herzog. Christian Breyban steht aufrecht und ruhig vor dem Herrn.„Herr Herzog“, sagt er,„ich bin der Pfarrer von Hermannsburg. Ich bin zu Euch gekommen, weil Ihr es uns verweigert habt, eine neue Glocke auf Eure Kosten gießen zu Der Herzog runzelt die Brauen:„Nun, und was wünscht Ihr nach diesem Bescheid von Der Pfarrer blickt dem Herzog fest in die Augen:„Fragen will ich Euch, Herr Herzog, ob das wirklich Euer fester Entschluß ist, den Ihr uns durch Euren Kammerrat habt mitteilen eev... Wilbelm auf schlägt im gaß. Da springt Herr Withelm auf, schlagr im Jaheinen Tag in jeder Woche Tagelohn zu leisten, dazu im Jahr dreimal beim Heumachen zu helfen...„ Der Herzog schüttelt den Kopf:„Von diesem Eurem Recht habe ich bisher noch nichts gewußt, „Nun, so habt Ihr Euch jetzt davon überzeugt!“ sagt der Pfarrer,„bis heut in Hermannsburg mir einen Tagelöhner für Eure Leistungen als mein Lehnsmann gestellt. Wenn Ihr uns aber keine Glocke geben wollt, so werde ich künftig nach meinem verbrieften Recht Euch selbst auffordern, bei mir Heu zu machen und Holz zu hauen und hinter dem Pflug zu gehen.“ Da erhebt sich Herr Wilhelm und reicht dem Pfarrer die Hand:„Kommt mit und speist mit mir zu Mittag. Dabei wollen wir die Sache noch einmal besprechen.“ Am Fastensonntag 1681 läutete die Glocke wieder in der Kirche zu Hermannsburg, und zu ihrer Weihe erschien auch der Stifter, Herr Wilhelm von Celle, der Landesherr und der Lehnsmann des Pfarrers Christian Breyban, in Hermanns Von O. G. Foerster Flugzeug gegen Mücken Große Sumpfflächen werden mit übergossen Die in Marokko ständig zunehmende Mückenplage beschäftigt die sanitäre Verwaltung der Regierung in Casablanca seit geraumer Zeit. Die Lage ist allmählich derart gefährlich geworden, daß man sich gezwungen sah, Sachverständige zu Rate zu ziehen, die nun auch, wie es den Anschein hat, das einzig richtige Mittel zur Bekämpfung dieser Mückenplage gefunden zu haben scheinen.„7, ers1ch m. Es ist schon früher wiedervolt versucht worden, den Mücken zu Leibe zu gehen, aber die weiten und unzugänglichen Sümpfe Marokkos hatten bisher jeden Erfolg verhindert. Nun ist man auf den Gedanken gekommen, Flugzeuge einzusetzen. Mehrere Piloten sind beauftragt worden, Luftaufnahmen von den sumpfigen Gebieten des Landes zu machen. Anhand dieser Luftaufnahmen hat man inzwischen diese Sumpfgebiete in Abschnitte eingeteilt, die nun von den Flugzeugen überflogen werden sollen. Dabei wird aus geringer Höhe Petroleum auf diese Sümpfe ausgegossen. Das Petroleum befindet sich in großen Tanks unter dem Rumpf der Maschinen. 6.62152 45. Diese Maßnahme ist an sich recht konspielig, aber die Regierung hofft doch, der Plage auf diese Weise endlich beikommen zu können. Durch das Petroleum würden nämlich nicht nur die Mücken, sondern auch ihre Larven vernichtet werden. Bumte Geschlaften aus unler Wen Gepolsterte Mathematik Wie sich ein Pariser Gelehrter sein Arbeitszimmer einrichten ließ Unter großem Kostenaufwand hat sich der Pariser Mathematikprofessor Fronard ein Arbeitszimmer bauen lassen, das wohl das ruhigste und geräuschloseste der Welt sein dürfte. Dieser Arbeitsraum ist von zwei weiteren Räumen umschlossen, deren Decken und Wände alle schalldicht abgeschlossen sind. Der eigentliche Raum ist mit dicken Kork=, Lehm= und Strohplatten ausgelegt und besitzt keine Fenster. Moderne Tageslichtlampen sorgen für die nötige Beleuchtung. Selbst die in diesem Arbeitszimmer befindlichen Stühle sind mit dickem Gummi abgepolstert, so daß man sie, ohne ein Geräusch zu verursachen, hin= und herschieben kann. Prossefor Fronard beabsichtigt in diesem, von Geräuschen der Außenwelt völlig abgeschnittenen Arbeitsraum, schwierige mathematische Probleme zu lösen. Wie der Gelehrte betont, sei es von seher sein sehnlichster Wunsch gewesen, ein derartiges ideales Arbeitszimmer zu besitzen. Die gerönigten Tulpen Interessante Veredelungs=Experimente an der Universität in Amsterdam Die Tulpenzucht spielt in Holland eine große Rolle. Es gibt dort sogar eine„Vereinigung zur Förderung der wissenschaftlichen Veredelung von Ziergewächsen“, die bekannte Gelehrte zu ihren Mitarbeitern zählt. Nach Meldungen aus Amsterdam ist es nunmehr nach langjährigen Experimenten gelungen, durch Bestrahlung von Tulpensamen mit Röntgenstrahlen zwei neue Tulpenarten zu züch Die eine von ihnen wurde„König von Island“ die andere„William Pitt“ getauft. Die„König von Island"=Tulpe gibt es in drei Farbtönen, dunkelrot, hellrot und violett. Auch die„William=Pitt"=Tulpe kann in mehreren Spielarten gezüchtet werden, in dunkelrot, rosa und weinrot mit einem blauschwarzen Fleck außen auf einem weißen Rand. Dr. de Mol, dem diese Veredelungen von Tulpenarten gelungen sind, erklärt die Vorgänge, die zur Bildung neuer Spielarten führen, durch die Teilungshypothese. Nach Auffassung dieses Gelehrten wird der Vorgang der Zell- und Kernteilung durch die Bestrahlung des Samens mit Röntgenstrahlen in seinem regelmäßigen Ablauf gestört, so daß in dem einen Fall die Tochterzelle zu viel, im anderen Fall zu wenig an elementarer Substanz erhalte. Die Versuche, an denen jahrelang gearbeitet worden ist, fanden im Röntgenlaboratorium der Universität in Amsterdam statt. Solche Experimente sind außerordentlich diffizil und mißlingen häufig. Es gehört ein großes Maß von Zähigkeit und Selbstvertrauen dazu, um trotz aller Enttäuschungen immer wieder von vorne anzufangen. Die gestohlene Marianne Eine Statue von unbekannten Tätern über Nacht entführt In nicht geringer Aufregung befinden sich die Bewohner von St. Denis, einem dicht besiedelten Industrievorort von Paris. Einer der größten Plätze dieses Ortes erhielt vor längerer Zeit ein Denkmal, das eine junge Frau mit einer Fahne darstellte. Es handelte sich demnach um ein Standbild Mariannes, der symbolischen Schutzgöttin des republikanischen Frankreichs. Die Bewohner von St. Denis waren auf ihr republikanisches Denkmal sehr stolz und versäumten es nie, einen Blick hinüberzuwerfen, wenn sie an ihm vorüberkamen. Dieser Tage ist nun das Unfaßbare geschehen. Als Arbeiter des Morgens über den Platz gingen, bemerkten sie zu ihrem Schrecken, daß ihre Schutzgöttin verschwunden war. Nur der leere Sockel stand noch da. Man benachrichtigte sofort die Polizei, die sich alsbald auch auf die Suche nach den Entführern des Standbildes machte. Währenddessen verbreitete sich die Nachricht von dem Denkmalsdiebstahl wie ein Lauffeuer in der ganzen Ortschaft. Die Bürger kamen von allen Seiten herbei, um sich persönlich von dem Vorgefallenen zu überzeugen. Bis heute fehlt noch jede Spur von den Tätern. Man ist sich vor allem noch nicht darüber klar, ob es sich um einen üblen Scherz oder um einen politischen Racheakt handelt. Die Polizei arbeitet jedenfalls fieberhaft an der Aufklärung der Angelegenheit und hofft in kurzer Zeit die Diebe der Marianne festnehmen zu können. Lachs auf großer Jahrt 3000 Kilometer durch das Nördliche Eismeer Im August des vergangenen Jahres haben russische Fischer aus der Gegend von Soroka am Weißen Meer einen Lachs gefangen, der. an seiner Rückenflosse befestigt, eine kleine metallene Plakette trug. Auf dieser Plakette stand der Vermerk:„Zoologisches Museum, Oslo. 133.“ Der gefangene Lachs wurde zunachst an das Institut für Ichtylogie in Leningrad überwiesen und von dort dann nach Oslo. in seine Heimat, zurückgeschickt. Dort in Oslo hat man sich inzwischen der Mühe unterzogen, festzustellen, welchen Weg dieser Lachs vermutlich von Oslo aus bis nach Soroka. wo er dann gefangen wurde, genommen hatte. Es ist ziemlich wahrscheinlich, daß der Lachs die 3000 Kilometer längs der West= und Nordküste Norwegens, um das Nord=Kap herum und durch das Nördliche Eismeer in das Weiße Meer hinein, auf direktem Wege zurückgelegt hat. Es kommt selten vor, daß Lachse— noch dazu in so verhältnismäßig kurzer Zeit— so weit wandern. Dieser Lachs aus Norwegen hat jedenfalls so etwas Aehnliches wie einen Rekord in dieser Beziehung aufgestellt. Das zerrissene Glück Ein Irrtum, der einen großen Verlust brachte Großes Pech hatte ein Werkmeister aus Novara, in Italien, der irrtümlicherweise ein Lotterielos zerriß, das einen hohen Gewinn gebracht hatte. Der Werkmeister beauftragte schon vor einiger Zeit seinen Sohn, für ihn ein Los in der Mailänder Lotterie zu kaufen. Der Junge führte diesen Auftrag auch aus. Endlich kam der Tag, an dem die Ziehung stattfinden sollte. Leider erwies sich die gezogene Nummer als eine Niete. Wütend zerriß daraufhin der Werkmeister das Los und warf die tausend Stücke auf die Straße. Sein Erstaunen war jedoch nicht gering, als ihm sein Sohn noch am gleichen Abend mitteilte, daß das Los doch einen Gewinn von 120000 Lire gezogen habe. Der Vater war zunächst ungehalten, sein Junge wollte einen schlechten Witz mit ihm machen. Der Sohn ließ jedoch nicht locker, und schließlich gingen die beiden zur nächsten Lotteriegeschäftsstelle. Dort mußte der Werkmeister zu seiner Bestürzung tatsächlich feststellen, daß sein Sohn irrtümlicherweise ein Los der Turiner Lotterie gekauft hatte, das mit einem Gewinn von 120 000 Lire herausgekommen war. Das Los der Mailänder Ziehung hatte dagegen verloren. Ganz niedergeschlagen lief man nun die Straße nach allen Seiten ab, immer in der Hoffnung, noch einige Stücke von dem zerrissenen Los aufzufinden. Aber alle Bemühungen waren ohne Erfolg. Arnigeklau=Tdee not ochwue. Allenthalben ist das Rätselraten um das Vorentscheidungsspiel für die Deutsche Fußballmeisterschaft zwischen Schalke 04 und dem 1. FC. Nürnberg am kommenden Sonntag in Stuttgart im Gange. Wie wird's werden? Siegt Schalke oder Nürnberg? Kommen die„Knappen“ ins Endspiel? Werden sie, was bislang noch keiner deutschen Mannschaft gelungen ist, zum dritten Male ohne Unterbrechung Deutscher Meister? Oder gelingt dem„Club“ diesmal der Griff nach der„Viktoria“? Wie wird's werden? Wir haben uns in beiden Lagern umgehört. Hier das Ergebnis: Schulte OL und der SesesgusterRalnp keine Aufregungen und Ueberstürzungen— Das neue Angriffspatent der Schalker„Knappen“— Auf Pörtgen ist vorerst nicht zu rechnen— Szepan als Sturmdirigent! „Bist Du Sonntag in Stuttgart?“ ... Diese Frage möchten... zigtausende mit einem schmetternden Ja beantworten, denn keiner der Ruhrgebietler versagt freiwillig den„Knappen“ die Gefolgschaft, die vielleicht notwendige Rückenstärkung in der württembergischen Residenz. Und mit der„württembergischen Residenz“ sind wir auch gleich bei dem Punkt, der es der großen Anhängerschaft des Meisters nicht erlaubt, Zeuge des Geschehens zu sein nicht dabei sein zu können, wenn die„Himmelblauen“ zum dritten Griff zur Meisterkrone starten, die vorletzte— ach so schwere Hürde Nürnberg zu überspringen versuchen. Nicht dabei sein zu können, wenn es vielleicht zum letzten, entscheidenden Schlag nur dann reicht, wenn ein vieltausendstimmiger Chor das „Auf. auf. ihr Schalker“ in das weite Rund der Adolf=Hitler=Kampfbahn trompetet. Süddeutschland— noch vor einigen Jahren ein fast sagenhaftes Ziel— ein Wunschtraum des kleinen Mannes— vor allem der Fußballfreunde — wird am kommenden Sonntag trotz aller Schwierigkeiten zahlreiche Leute des Ruhrgebietes in den Mauern Stuttgarts sehen. Ist es doch die NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude", die zur Freude von rund tausend begeisterten Schalkeanhängern einen Sonderzug zusammenstellte und für einen fast phantastisch geringen Preis manch einem wenig begüterten Mann so nicht nur das Spiel erleben läßt, sondern ihm auch ein herrliches Stück Deutschland zeigt. Das wird ein Hallo in Stuttgart geben, und daß der Schalker Troß den Mannen um Szepan und Kuzorra ein Halt sein wird, dafür garantiert die Lungenkraft des Westfalen und die grenzenlose Liebe aller im Westen für den Deutschen Meister. Mit Pauken und Trompeten soll der Einmarsch in Stuttgart vor sich gehen und daß der richtige Schalke=Fans für jeden Spaß zu haben ist, den Beweis erbrachte er in Köln, Berlin und sonst irgendwo. Springen wir hinein in die wirbelnde Gegenwart, versuchen wir mit der Feder zu erfassen, was sich im engsten Kreis der„Knappen“ und ihrem riesengroßen Heerlager in den letzten Tagen vor dem Einmarsch in Stuttgart getan hat. Beherrschend— das darf festgestellt werden— und am aktuellsten ist in der Oeffentlichkeit die Frage: Spielt nun Pörtgen? Mit neunundneunzigprozentiger Sicherheit können wir versichern. daß der„Essener“ Schalker nicht dabei sein wird. War schon die erste Probe gegen Barmen nicht ganz zur Zufriedenheit der Schalker Verantwortlichen ausgefallen, kam im Laufe der Woche beim Training noch eine Fußprellung dazu, die den Mittelstürmer die„Generalprobe“ gegen Schwarz=Weiß Essen nicht mitmachen ließ. Es ist vernünftig von Schmidt=„Bumbas“. kein Risiko einzugehen und auf einen nicht ganz gesunden Pörtgen zu verzichten. Voraussichtlich sieht die Elf so aus: Mellage Bornemann Schweißfurth Tibulski Nattkämper Valentin Kalwitzki Gellesch Szepan Kuzorra Urban. Schalke und das-Sustem Reichstrainer Dr. O. Nerz und Schalke Dem vor einiger Zeit im Verlag Karl Busch Wattenscheid erschienenen„Buch vom Deutschen Fußballmeister", das gerade in diesen Tagen der Meisterschaftsentscheidungen von besonders aktuellem Interesse ist, entnehmen wir folgendes Kapitel: Fragen über den Tisch Gelsenkirchen=Schalke. Soeben ist die Aufstellung der Deutschland=Elf gegen Spanien der Oeffentlichkeit bekannt geworden. Und zur gleichen Zeit trifft es sich, daß der Chronist von dieser Meldung überrascht wird, als er sich mit Ernst Kuzorra unterhält. Natürlich setzt gleich ein großes Palaver ein, das mit einer kritischen Würdigung der„Erklärten“. endet. Aber ein alter„Fußballhase“ mischt sich in die Unterhaltung und glaubt gegen die Nerzsche Sicherheitstaktik Sturm laufen zu müssen. Im selben Augenblick wurde das Gespräch hochinteressant für mich. Denn auf einmal, urplötzlich und mit temperamentvollem Einsatz, hält Ernst Kuzorra ein Plädoyer für den Angegriffenen. Kuzorra wird zum energischen Verteidiger der Nerzschen Theorie. Tas kommt dem„Fußballhasen" anscheinend so Die gleiche Mannschaft, die in Dresden gegen Chemnitz sich behauptete und auch heute das Vertrauen aller Westdeutschen trägt. Szepan als„fliegender" Mittelstürmer! Aus den diesjährigen Endspielen hat der Deutschmeister gelernt und ein Gegenmittel gefunden, dem übertriebenen Sicherheitsspiel beizukommen. In Essen war es z. B. interessant zu ebeobachten, wie geschickt Szepan seine neue Aufgabe löste. Er ist nicht ein„Stopper“— und doch, nicht Mittelstürmer— und doch der geistige Führer der Vorderreihe! Dieser VierMänner=Sturm gleicht einem Wirbelsturm, der die festesten Grundmauern zu erschüttern vermag. Daß Schalkes Art hochklassige Stürmer verlangt, versteht sich und die Kuzorra, Gellesch und Urban können als solche gewiß angesprochen werden. Der ständige Wechsel im Sturm— keiner der Schalker hält stur an seinem Posten— ist es, der Erfolge heranreifen läßt, Verwirrung in des Gegners Abwehr bringt. Der Meister ist bestens gerüstet, auch ohne Pörtgen! Ist auch die Abwehr nicht allererste Klasse, dafür—„wacht“ hinten ein Szepan mit— entspricht der Lauf höchsten Ansprüchen. Vor allem ist es Tibulski, der in der Form seines Lebens ist und in Valentin einen treuen Helfer hat. Rechtsaußen Kalwitzki hat seine letzthin gezeigte Nervosität abgelegt und sich zum produktiven Spiel wieder zurückgefunden. Einen Formanstieg zeigt auch Gellesch, dem vor allem Szepan als Aufbauer groß zusagt. Der„blonde Fritz“ nähert sich seiner Bestform, die gegen den„Club“ erreicht sein soll. Ewig junger Kuzorra! Einstweilen ist der Mannschaftsführer der 04er aus der Elf gar nicht herauszudenken; er ist und bleibt der gefährlichste Stürmer Schalkes.„Adda“ Urbans Heranziehung zu den Evertonspielen sagt genug. Von Sonntag zu Sonntag wird sein Spiel abgerundeter und die Stuttgarter werden von seinem lebendigen Spiel begeistert sein. Schalke hoffnungsvoll! Der schweren Aufgabe, die in Stuttgart der Lösung harrt, sind sich die„Knappen" bewußt.„Geschenkt wird uns wahrlich nichts und sehr wahrscheinlich wird es mit etwas Glück für den einen oder anderen ausgehen“, so meint Kuzorra.„Die Tagesform wird entscheidend sein!" Auch der„Bumbas“ ist äußerst vorsichtig mit irgendeiner Prognose und läßt sich nicht aus. Erst im Laufe einer längeren Unterhaltung entschlüpft ihm nachfolgende Meinung:„Die spieltechnische Grundlage allein hat noch selten Spiele solcher Art entschieden. Ausschlaggebend sind Nerven und das gewisse Etwas, das sich schlecht in Worte fassen läßt. Klar ist soviel: Schalkes Kameradschaft, das nie angezweifelte Spielvermögen und der letzthin unter Beweis gestellte Kampfgeist sind Faktoren, die Schalkes neuerlichen Angriff zur Krone solide untermauern.“ Auf Herz und Nieren geprüft, alle Wenn und Aber beiseite geschoben, vertraut jeder an Rhein, Ruhr, Emscher und Lippe den„Knappen“ und die besten Wünsche aller im Westen begleiten die„Himmelblauen“ auf der Fahrt ins Schwabenland, zum schweren Kampf in der herrlichen Adolf=Hitler= Kampfbahn zu Stuttgart! prief aus kürnberg Sie gestatten: 1. Je. Karnoerg Dr. Hans Kalb, Nürnbergs neuer Trainer Vor dem Start zum Vorentscheidungsspiel— Die Nürnberger Rotjacken sind bestens gerüstet— Der Bessere möge siegen— Vertrauen zu sich selbst Als der„Club“ groß war Der 1. FC. Nürnberg— oder wie ihn die deutsche Sportgemeinde nennt:„Club“— gehört seit den Nachkriegsjahren zu den deutschen Fußballmannschaften, deren Ruhm weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt wurde. Und wenn in den Deutschmeister=Jahren der Sutor, Träg und Popp die verwaschenen Jerseys der Nürnberger auf den Plätzen Spaniens, bei der Sparta oder Slavia Prag oder auch auf der„Hohen Warte“ in Wien auftauchten, dann vergaßen die einheimischen Fußballanhänger für Augenblicke den heimischen Vertreter, und sogar beim traditionsbeladenen MTK. Budapest konnte man erleben, wie die heißblütigen Söhne der Pußta den Rotjacken aus dem Süden Deutschlands ihr aufpeitschendes Heja, Heja, Heja— Nürnberg entgegenschrien. Jawohl, so war es— und nicht anders; der„Club“ galt nicht als eine beliebige deutsche Mannschaft, sondern seine Mannen wurden auf dem ganzen Kontinent als Repräsentant des deutschen Fußballsports schlechthin empfangen und beachtet. Wenn sich jemals eine sportliche Vertretung dieser Ehre würdig erwies, wenn jemals eine Sportvertretung des damaligen in sich zerrissenen Vaterlandes dieses trotzdem in einer erhebenden und überzeugenden Art glanzvoll vertrat, dann waren es die Recken aus der Stadt, die Hans Sachs besungen und Dürers Palette in die richtigen Farben getaucht. Wer glaubt, mit Vorstehendem sei etwas zu stark aufgetragen, der besuche einmal die Anlage und das Vereinshaus der Vielgerühmten. Er wird allein fünf Wimpel der deutschen Fußballmeisterschaft am Flaggenmast der„Clubberer“ baumeln sehen, die Finger seiner Hände, die Zehen seiner unverhofft, daß er ohne zu unterbrechen den Worten des Schalker Mannschaftsführers lauscht, von dem man annahm, daß er auf den Reichstrainer, der Ernst Kuzorra in den Länderspielen der letzten Jahre so arg links liegen ließ, doch eigentlich sehr schlecht zu sprechen wäre. „Glaube nur ja nicht, mein lieber Freund“— so läßt sich Kuzorra hören,„daß du mit diesem Gerede mir oder den Schalkern einen Gefallen tust; du schimpfst dich„Schalker", aber anscheinend kennst du das Spiel und die Spielvoraussetzung deiner Mannschaft nicht. Denn wir haben über Nerz eine ganz andere Meinung" " Und nun erzählt Kuzorra, was jeden deutschen Fußballfreund interessieren muß. „Es war nach dem:=Spiel im Duisburger Stadion des Jahres 1927, als Schalke gegen den Duisburger SV. spielte. Da erreichte Fritz Szepan und mich eine Einladung vom Reichstrainer Nerz zu einem Kursus nach Berlin. Diese Einladung haben wir nie bereut Im Gegenteil, sie ist uns sehr wichtig und sehr vertvoll geworden. Denn wir lernten unendlich viel vom„Doktor“, und zwar, so komisch es anscheinend für euch alle klingt, gerade und genau das, was heute oder richtiger eben seit diesem Berliner Kursus 1927 Schalkes Stärke ist. Nämlich: Die feinen, weichen und genauen Passes, richtiges Schießen, formgerechtes KopfballSpiel und satzungsgemäßes, regelrichtiges Rempeln. Und vor allem aber die Hauptsache: Die richtige Tordeckung unter Mithilfe der Halbstürmer. Das=System Also— setzte Kuzorra sein Plädoyer fort— schon 1927 wurde uns nachdrücklichst das heute so berühmte und für manche meinetwegen auch berüchtigte=System empfohlen und von uns übernommen. Das danken wir Nerz. Und dieses NerzSistem spielt Schalke seit vielen Jahren. Und ich glaube, das dürfen wir sagen, mit Erfolg! Keiner im weiten Fußball=Reich wird abstreiten können, daß Fritz Szepan und ich als Halbstürmer von jeher „Zubringerdienste“ dem Sturm leisteten, daß wir als aufbauende Halbstürmer stärker; als es die frühere Aufgabenstellung für den Halbstürmer verlangte, zwischen Stürmerreihe, Lauf und sogar Verteidigung hin und her pendelten. Und ganz besonders gilt das für Fritz Szepan. Es war einfach so, daß den kritischen Augen des Doktor Nerz die Schwäche in der Abwehr Schalkes nicht entging, obwohl Alfred Jatzek immer schon ein sogenannter Prellbock als Mittelläufer war und sich vor 1927 schon ähnliche Aufgaben stellte, wie sie mit fast zu großer Selbstverständlichkeit heute von dem modernen deutschen Mittelläufer sozusagen allgemein verlangt werden. Füße werden nicht ausreichen, um die Attribute der bayerischen, inddeutschen und Pokalmeisterschaften zu zählen. Ganz besondere Beachtung muß dann noch dem Schrein gewidmet werden, in dem in= und ausländische Erinnerungen in aller Form und Aufmachung, vom einfachen Diplom bis zum kostbarsten Pokal. untergebracht sind. Alles das sind Gaben oder Preise, die mitunter nach heißumstrittener Schlacht seinem heutigen Besitzer übereignet wurden. Der 1. FC. heute! Dieser Rückblick zeigt gewiß nur die glorreiche Vergangenheit auf und wie imposant dieselbe ist und war, geht am besten daraus hervor, daß auch heute noch in keinem deutschen Gau der Name „Club“ ohne gewichtigen Klang bleibt. Daran ändern auch die Stimmen nichts, die den„RotSchwarzen“ ab und zu ihr Sterbestündchen prophezeiten; es wurde immer noch bewiesen, daß die Totgesagten kurz darauf ihre Auferstehung feierten. Grundlage dieser immer wiederkehrenden guten Zeiten dürfte zweifellos die reiche Tradition sein und wenn man bedenkt, daß sich zu den besten Zeiten dreitausend Mitglieder innerhalb der„Zabo“. Gemeinde zusammenfanden, so ist eine weitere Wurzel der Kraft angezeigt. Unsere Freunde im Westen gehören zum guten Teil zu den aufmerksamsten Beobachtern des sportlichen Erfolges der„Noris"=Leute. Mit einigem Bedauern wurde gewiß auch an Rhein, Ruhr und Lippe die Verletzung des so hochtalentierten Linksaußen Spieß zur Kenntnis genommen. aber aus dem schier unerschöpflichen Nachwuchs wurde diese Lücke schnellstens wieder ausgefüllt und ist kaum bemerkbar. Die deutlich in den letzten Jahren in Deutschland verspürbare Vormachtstellung des Westens(Fortuna— Schalke— Benrath!) rüttelte unsere vormals so schlagkräftigen Vereine mächtig auf. Zeigte dieser westdeutsche Vormarsch doch an, daß auch die verdientesten Lorbeeren welken, wenn nicht von Zeit zu Zeit neue Blätter in den Kranz geflochen werden. Elf„Rothemden“ und ihr Können Ist auch der Ausfall von Spieß eine kleine Schwächung, so sieht mon in der„Noris“, dem Sonntagspiel gegen den Deutschmeister der beiden letzten Jahre mit Ruhe und Zuversicht entgegen. So sieht die Elf aus, die— unterstützt von einer nach Tausenden zählenden Schar von Schlachtenbummlern— in Stuttgart die„Festung“ Schalke stürmen will: Köhl Billmann Munkert Kreisel Carolin Oehm Gußner Eiberger Friedel Schmitt Uebelein. An Ersatzleuten stehen noch Uebelein 2, Luber und Schwab zur Verfügung, die mehr oder weniger kaum als Ersatzleute anzusprechen sind. Köhl, der tapfere„Hauptmann“ im Tor. ist ein „Kipper“, überdurchschnittlichen Formats. Die Stimmen im Süden, die ihn für die Nationalelf in Vorschlag bringen, sind nicht vereinzelt. Billmann hat sich auf den Verteidigerposten famos eingeführt und ist die Zuverlässigkeit selbst. Munkert gehört zu der ersten Auswahl als linker Verteidiger! Die Mittelreihe: Kreisel=Carolin=Oehm, drei Deckungsleute, die allererste Klasse sind.„Tipfi“, Oehm ist ein Techniker erster Ordnung und besonderer Strafstoß=Spezialist. Carolin, von Leipzig zum„Club“ kommend. ist durch seine kluge Art ein würdiger Nachfolger von Hans Kalb. Kreisel, ein Wühler und unermüdlicher Kämpfer, ist gleich Uebelein besonders stark in der Defensive. Ausgesprochene Wunderknaben stehen heuer nicht im Sturm unserer„Rot=Schwarzen“. Vom Geist des berühmten Teams hat lediglich Seppl Schmitt einiges abbekommen. Leider ist der Halblinke in den letzten Jahren langsam geworden und sein gefürchteter Torschuß bleibt meistens durch zu langes Zögern ungefährlich. Goalgetter ist Mittelstürmer Friedel, der sich nach einer Schwächeperiode wieder fein herausgemacht hat. Eiberger, der von Augsburg zum„Club“ kam, spielt den Aufbaustürmer; ein Ballartist, dazu durch seine blitzschnellen Starts immer gefährlich. Ganz hervorragend ist Gußner auf rechtsaußen, den Schalkes linker Läufer scharf auf's Korn nehmen muß. Von dieser Seite aus droht besondere Gefahr. Ob Schwab, Uebelein oder Luber auf dem linken Flügel, die Jungen wissen sich zu helfen und werden mit einem Hölleneifer dabei sein. Und was wird? Das schwerwiegendste Argument: Wird Nürnberg siegen? Sollte in Stuttgart die Hintermannschaft das Spiel entscheiden, so hieße der„Club“ der Sieger. Allein selbst bei uns im Süden schwört man auf diese These nicht, vertraut wohl dem alten Clubgeist und erinnert sich an den Dezember 1935, wo die Schalker als hoher Favorit:2 unterlagen. Alle, die sich frei wissen von engstirniger Einstellung, stimmen meiner Formel zu: Möge der Bessere siegen! Ich gehe noch weiter und behaupte, daß Schalfe 04 mit Hertha BSC. als erster sich des=Systems bediente und damit wirklich nicht schlecht fuhr, wie unsere Erfolge beweisen. Und nochmals betont: Schalke verdankt Herrn Nerz viel, sehr viel. Ich mache hier keine Konzessionen, registriere lediglich nackte Tatsachen und sage es so, wie es wirklich ist — obwohl manch einer alles andere als ein Loblied auf den deutschen Reichstrainer von mir erwartet! Es gibt natürlich Unterschiede in der Art der Anwendung des=Systems. Wenn den Zuschauern das Schalker Spiel restlos gefällt, ihnen unsere Sicherheitstaktik weniger auffällt, ist es eben der Spielkunst einzelner, wenn nicht aller Mannen zuzuschreiben. Alles muß gekonnt sein, auch das WSpielen, und sind erstklassige Halbstürmer zur Stelle, dazu schnelle und technisch versierte Außenstürmer, wie wir sie stets hatten, dann fällt den Zuschauern all das nicht sehr auf. Aber ich muß und will gerecht und dankbar Dr. Nerz gegenüber sein.“ Dem lieben guten Mann, unserem alten„Fußballhasen“, geht nun ein Licht auf; er nickte während der Belehrungen Kuzorras wiederholt mit dem Kopf, und als er nach einigen eingestreuten Fragen ihn zufriedenstellende Antworten erhält, verläßt ein„Bekehrter“ uns, und wir hatten Zeit, uns weiter über Schalker Art und Spielkünste zu unterhalten. Großkundge Der: dnb. Berlin, 4. hatte der Reichs die Hauptamtslei dem ganzen Reid litischen Gaues Beamtenfachschaft in der Deutschlan vertreter des Fü Heß, über die I Beamten am me Der Leiter des ten und Haupta der RSDAP., 9 marsch der mehr ster Heß als den Neef gedachte de sich von den Plät fer der Bewegur storben sind, des und des Genera Dann begann mit lang anhalt rufen begrüßt, dem verstorbenen Generalleutnant Hierauf ging er ein. Einleitend Berührung, die zweifellos der E Volksgenossen al genübertritt. He kes zu seinem E nationalsozialist ankert, daß es wenn ein Beai delte, sondern Heute ist der g gesetzte, sondern wie der deutsche empfindet, daß seinem Amt en einschlägigen ge wird, die für sind, verlangt d Reichsminister Haltung und di kens der Natio terpartei. Ich den alten Par wurf. Höchste? Beamten zoller gesetzes sich der sie die Ueberze Ideale versicht, Ihre große Heß den Bean Pflichterfüllung neue festgefüg leicht, und ich amten Grund Bewegung, die Uebernahme d neuen Beamte bar zu sein. Rudolf vor allen von Beam nommen u Diese Ein letzt dem Durch das Ge rufsbeamtenti geschaltet wor Beamten käm der eine ode einmal für e entscheidend i er leistet. C Pflicht dem er sich bemü sozialist zu notwendige( dem Willen „Volksgenosse zu,„seien E Schicksale mi manchmal wi dub Stutte Verhandlung Teil der An der Angeklag nicht nur in sondern auch Beichte des sem Fall ste unter Ankla schimpfenden fehlungen it nicht erinne lungen in d findet die T betet, noch i wird, furcht keiner Sünd fragen des gegen die# Gewissen ha bemerkt hie Schutz seine habe. — Pfllasten der Beumttenschaft Großkundgebung der Deutschen Beamtenschaft in der Deutschlandhalle— Der Stellvertreter des Führers spricht über Beamtenfragen dnb. Berlin, 4. Juni. Vor den Sommerferien milie! Sie können durch Rat Volksgenossen aufhatte der Reichsbund der Deutschen Beamten, richten, Sie können sie aber auch quälen, wenn die Hauptamtsleiter des Amtes für Beamte aus Sie Ihre Pflicht nicht im nationalsozialistischen dem ganzen Reich, die Politischen Leiter des po Sinne tun. Es ist nicht wichtig, welches Amt litischen Gaues Groß=Berlin und die Berliner der Beamte verwaltet, ob es groß ist oder klein, Beamtenfachschaften zu einer Großkundgebung ob er Minister ist oder Polizist., Nach einem in der Deutschlandhalle gerufen, bei der der Stell= nationalsozialistischen Grundsatz isr nicht wichtig, Namen nach. Hier entscheidet sich, ob er ein der RSDAP., Neef, begrüßte nach dem Einmarsch der mehr als 250 Fahnen den Reichsminister Heß als den ersten Mitarbeiter des Führers. Neef gedachte dann, während die Versammlung sich von den Plätzen erhob, der zwei alten Kämpfer der Bewegung, die in den letzten Tagen gestorben sind, des Brigadeführers Julius Schreck und des Generals Litzmann. Dann begann der Stellvertreter des Führers, mit lang anhaltendem Händeklatschen und Heilrufen begrüßt, seine Rede. Zuerst widmete er dem verstorbenen Chef des Stabes der Luftwaffe, Generalleutnant Wever, Worte des Gedenkens. Hierauf ging er auf das Thema seiner Rede selbst ein. Einleitend stellte er fest daß die lebendigste Berührung, die es zwischen Volk und Staat gibt, zweifellos der Staatsbeamte darstellt, der seinen würdiger Diener des neuen Staates, ein würdiger Diener seines Volkes ist Ich weiß— so schloß der Stellvertreter des Führers seine Rede Landon gegen Roosevelt onb Cleveland, 4. Juni. Zu der am 9. Juni loß der Stelvertreter des Führerg eine Bede abzuhaltenden Tagung der republikanischen Parder deutsche Beamte trägt seinen Teil bei dum tei treffen schon jetzt die Delegierten ein. Die Aufbau unseres Deutschlands, eines Deutsch, Aussichten des Gouverneurs Landon von Kansas, lands vorbüdlicher Ordny gg, estchter Gerechtige als Gegenkandidat Roosevelts aufgestellt zu werkeit, das all den Seinen aroeit und Brot Zu. den, wachsen täglich, Seine Stellung wird noch Genüge geben sol, das ihnen Schutz angedeihen Zurch das Versprechen der Abordnungen läßt, eines Deutschlands wahrhafter Schöuheit von Zudzang und Tergs, seine Kandidatur zu und wahrhafter Würde.“..(unterstützen. Aus Kreisen der Führung der repuDie Rede des Stelvertreters des Führers wur, blikanischen Partei verlautet, daß Landons Romi. de oft von Verfal unterbrochen, der sich am nierung ziemlich sicher sei und daß er viellicht Schluß zu stürmischer Zustimmung steigerte. Der sagar schon bei der ersten Abstimmung die für Leiter des Reichsbundes der deutschen Ve,)9v, Zundigatur zur Präsidentenwahl erforderamten, Pg. Reef, schloß die Kundgebung mit dem seine Kanooutur zur Präsidentenwahl Gelöbnis für die deutschen Beamten, dem Manne, sliche Mehrheit erhalte. der Deutschland gerettet hat, immer anzugehören in treuer Hingabe. dub. Berlin, 4. Juni. Mehrere Zeugen bekunden in der Donnerstagvormittagsitzung, daß die einzelnen Bohlen in der Baugrube mit besonderer Sorgfalt eingezogen wurden. Bedeutend ist die Aussage eines Zeugen, der als Tiefbauarbeiter unten im Schacht beschäftigt war. Zufällig habe er sich, wie er erzählt, die Bohlen zwischen den Trägern an der Westseite des Brandenburger Tors angesehen und dabei bemerkt, daß die Bohlen durch die Erdmassen eingedrückt zweifellos der Staatsbeamte darstelt, der seiigg, waren. Er habe darauf noch zu seinem ArbeitsVoltsgenossen als Verkörperung des Staates ge“ kameraden gesagt:„Sieh mal, wenn das genübertritt. Heute sei das Verhältnis des Vol- nachgibt, haben wir hier ein Masseinem Staate dank der Durchsetzung mit sengrab!“ Wenige Zeit vor der Katastrophe Vorijehung. der Jeugendrenehiung das Baugenbenunglick in der Hernamr=Görtug Straße vor vercht augahn uud ausenteeae tse3s= hai ci. Auftrag erhielt, einen Kollegen gemeiner Zusammenbruch der Industrie bevorstehe. eine Stelle in die Baugrube Moskau habe die Gelegenheit, die sich durch die Die Erfolge der Wühlarbeit in Frankreich, Spanien und Belgien dnb. London, 4. Juni.„Daily Mail“ weist in einem Leitaufsatz auf die Erfolge der von Moskau geleiteten kommunistischen Wühlarbeit in Frankreich. Spanien und Belgien hin. Moskau arbeitet Tag und Nacht, um in allen Teilen der Welt Unheil anzurichten. In Frankreich seien zahlreiche Streiks von den roten Agenten herbeihe so aus als ob ein allkes zu(einem Stackte bank der Balchsegung mit nationalsozialistischem Gedankengut so fest verankert, daß es nicht sage, der Staat sei schlecht, wenn ein Beamter unnationalsozialistisch handelte, sondern es sage, der Beamte sei schlecht. Heute ist der gute Beamte nicht mehr der VorPeuue 5; der V·,,g###und dag Volkos Ehenso erhielt dieser Zeuge vom Schachtmeister den Auftrag, die Sandsäcke nach oben zu bringen. Das war seine Rettung, denn kurz danach ereignete sich der Einfturz,( dam sicheren Tode Ein anderer Zeuge int dem sicheren Tove dadem Einsturz den abzulösen, der an seine Stelle in die Baugr hinunter mußte, während er— der Zeuge— Erfolge der Linken bei den französischen Wahlen eroben eine andere Arbeit verrichten sollte.„Dergeben habe, geschickt ausgenutzt. Frankreich Kamerad, der mich ablöste, ist stattllerne jetzt die Gefahr kennen, die jenes Liebäugeln meiner in den Tod gegangen“; mit mit Sowjetrußland mit sich bringe. Die soziale diesen Worten beendete der Zeuge diesen erschütOrdnung sei in Gefahr, und das sei eine große Gefahr in der gegenwärtigen unruhigen Lage dub. Wien, 4. Juni. Bei einem Fußballkampf, der zwischen einer österreichischen und einer italienischen Mannschaft ausgetragen wurde, kam es am Sonntag die schließlich den Schiedsrichter veranlaßten, nach Herausstellung von Mannschaftsmitgliedern aus beiden Lagern das Spiel drei Minuten vor Schluß abzubrechen. Der Wiener Berichterstatter der„Times“ weiß hierzu noch folgendes zu berichten: Nach einer Reihe offensichtlicher Regelwidrigkeiten der Italiener begannen die Oesterreicher Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Sie erhielten darauf einen Verweis, und es wurde ein Strafstoß gegen sie ausgesprochen. Bevor dieser durchgeführt werden konnte, stürzte sich der italienische Spieler, der das Opfer der Regelwidrigkeit geworden Heute ist der gute Beamte nicht mehr der Vor Ein anderer Zeuge, gesetzte, sondern ein Freuno des Volkes. Ebenso durch entgangen, daß er eine halbe Stunde vor wie der deutsche Beamte es als selbstverständlich empfindet, daß von ihm eine Grundhaltung, die seinem Amt entspricht, und eine Kenntnis der einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen verlangt wird, die für sein Aufgabengebiet notwendig sind, verlangt das deutsche Volk heute— betonte Reichsminister Heß, von ihm nationalsozialistische Haltung und die Kenntnis des Wesens und Wirkens der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. Ich mache den Beamten, die nicht zu den alten Parteigenossen gehören, keinen Vorwurf. Höchste Anerkennung müssen wir aber den Beamten zollen, welche trotz des Republikschutzgesetzes sich der Bewegung anschlossen, von der sie die Ueberzeugung gewonnen hatten, daß sie Ideale verficht, die ihre Ideale sind. Ihre große geschichtliche Leistung, sagte Rudolf den Beamten, heißt Pflichterfüllung. Pflichterfüllung macht— so glaube ich— der neue festgefügte Staat den deutschen Beamten leicht, und ich glaube auch, daß alle deutschen Beamten Grund haben, der nationalsozialistischen Bewegung, die nach der Revolution und nach der Uebernahme der Macht in Deutschland einen neuen Beamtentyp sich zu schaffen bemüht, dankbar zu sein. Rudolf Heß führte dann aus, daß die Partei vor allen Einsetzungen und Beförderungen von Beamten, soweit sie vom Führer vorgenommen würden, um ihr Urteil befragt wird. Diese Einschaltung der Partei gelte nicht zuletzt dem guten Beamten selbst. Durch das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums seien wirkliche Schädlinge ausgeschaltet worden. Bei den im Dienst befindlichen Beamten käme es nicht so sehr darauf an, was der eine oder andere Beamte vielleicht früher einmal für eine Aeußerung getan hat, sondern entscheidend ist, wie er sich heute verhält und was er leistet. Entscheidend ist, ob er loyal seine Pflicht dem neuen Staat gegenüber erfüllt, ob er sich bemüht, in seinem Verhalten Nationalsozialist zu sein, ob er durch sein Wirken die notwendige Einheit von Partei und Staat nach dem Willen des Führers fördert oder nicht. „Volksgenossen“, rief Rudolf Heß den Beamten zu,„seien Sie sich dessen bewußt: Sie erleben Schicksale mit, Sie tragen Entscheidungen von manchmal weitreichender Bedeutung in die Faternden Teil seiner Aussage. Dem toten Schacht, Gefahr in der gegenwärtigen, unrubise meister Dümcke und dem Angeklagten Noth stellt! Europas. Ein ähnliches Ergebnis hätten die komder Zeuge das beste Zeugnis aus. Beide häten mentemahsen gegezigte Der Steist in den 90 sich stets hilfsbereit und kameradschaftlich den Ar. von Antwerven, der sich am Mittwoch zu einem beitern gegenüber gezelgt, Bag Ggrmohmung allszemeinen Streit ausgewachsen habe, sei auf komDie Verhandlung wurde nach Verneymung munistische Anstiftung zurückzuführen. In Spaweiterer Zeugen, die nichts Wesentliches aussagen nien erinnere die Lage sogar an die zu Beginn konnten, auf Freitag vertagt.. der bolschewistischen Revolution in Rußland. Ein Ende der Beweisaufnahme ist vorerst noch Zustände in Spanien zeigten, daß Sowjetrußland nicht abzusehen, obwohl bereits 80 Zeugen gehört und seine Werkzeuge nichts als Unheil und worden sind; es sollen noch etwa 50 Zeugen ver= ordnung anrichteten. Uebersall auf chinesisches Holl=Lager onb Peiping, 4. Juni.(Ostasiendienst des DNB.) In der Nacht zum Donnerstag versuchte eine über 100 Mann starke bewaffnete Bande, die sich den Berichten zufolge aus Koreanern und Japanern zusammengesetzt haben soll, in Tsinanfu in den Besitz eines bei der Zolkontr. auf Kauferei denn Jugonnspiel Zwischenfälle beim Fußballkampf Italien— Oesterreich in Wien “ Wien in den Besitz eines bei der Zollkontrole auf dem war, auf einen österreichischen Spieler und ver- Pare zu setzen. Im Verlauf des Ueberfalls kam schzte ihm einen heftigen Faustschlag gegen,ben wout, einem Feuergefecht mit der cinesischen Unterleib. Er wurde darauf herausgestellt., pä= ses zu einem Vrur=Br1e“:. Seiten eine Anzah. ter, nach weiteren offensichtlichen Fehlern, schlug Wache, wobei auf beiden 6 rer italienischer Spieler einen Oesterrei= von Personen verletzt wurde. ein anderer italienischer Spieler einen Oesterreicher mit der Faust unter das Kinn. Andere traten nach ihren österreichischen Gegenspielern, und der herausgestellte Spieler und der italienische Torwächter stürzten auf das„Schlachtfeld". Die Folge war ein allgemeines Handgemenge. Der Schiedsrichter gab das Schlußzeichen. Polizei erschien auf dem Sportplatz, um die Kämpfer zu trennen. Die Italiener verließen unter einem Sturm von Zischen und Pfeifen das Feld. Der Berichterstatter schließt seinen Bericht damit, daß Ausbrüche dieser Art im internationalen Fußballsport in diesem Teil der Welt bisher noch nicht dagewesen seien. Hochverenisprozeß in Kundwih 119 Personen wegen Geheimbündelei unter Anklage Juni. Vor der hiesigen Großen arbeitslos. Zu dem Prozeß sind zwölf Belastungsam Mittwoch früh der seit zeugen, hauptsächlich Polizei= und Kriminaldub Kattowitz, 4. Jun Straftammer begann am Mittwoch früh der seit langer Zeit angekündigte Prozeß gegen 119 Angeklagte wegen Hochverrats. Den Angeklagten wird zur Last gelegt, einen politischen Geheimbund organisiert zu haben mit dem Ziel, Gebietsteile aus dem polnischen Staatsgefüge loszureißen. Außer dieser Beschuldigung, die sich auf§ 97 des Strafgesetzbuches stützt, wird außerdem sieben Angeklagten aus§ 98 des Strafgesetzbuches vorgeworfen, mit Personen, die sich im Dienst einer fremden Macht befinden, Verabredungen getroffen zu haben. Nach der Anklage, die 43 Schreibmaschinenseiten umfaßt, sollen die Angeklagten Paul Maniura aus Friedenshütte und Joseph Zajons aus Antonien= hütte die Gründer und Leiter dieser Geheimorganisation, die zwölf Ortsgruppen mit einigen tausend Mitgliedern zählte, gewesen sein. Die Angeklagten sind sämtlich polnische Staatsangehörige, Die Angeklagten sind zum überwiegenden Teil Sittliche Verfehlungen vor Gericht Schwere sittlichkeitsverbrechen an Kindern Ein 14jähriges Mädchen gibt als Zeugin mit Bestimmtheit die an ihm begangenen Verfehlungen in dub Stuttgart, 4. Juni. Zu Beginn des zweiten Verhandlungstages gegen Pfarrer Joannis kam der Teil der Anklage zur Besprechung, nach dem sich der Angeklagte an einem 10—11jährigen Mädchen nicht nur in der Schule beim Religionsunterricht, sondern auch in der Sakristei der Kirche nach der Beichte des Kindes vergangen haben soll. Zu diesem Fall steht nicht nur das Unzuchtsverbrechen unter Anklage, sondern auch das Vergehen des beschimpfenden Unfugs in einer Kirche. An die Versehlungen in der Schule will sich der Angeklagte nicht erinnern können, aber die unzüchtigen Handlungen in der Sakristei gibt er zu. Der Vorsitzende findet die Tat. daß ein Kind, das nach der Beichte betet, noch in der Sakristei vom Pfarrer mißbraucht wird, furchtbar. Der Angeklagte bleibt dabei, sich keiner Sünde bewußt zu sein. Auf besonderes Befragen des Vorsitzenden erklärt er, seine Vergehen gegen die Kinder nicht gebeichtet zu haben. Sein Gewissen habe ihn nicht bedrückt!— Der Vorsitzende bemerkt hierzu, daß der Angeklagte sich unter dem Schutz seines priesterlichen Gewandes sichergefühlt habe. der Schule und in der Sakristei an. Aus einem anderen der am Vormittag verhandelten Fälle geht deutlich hervor, daß die Kinder sich des verwerflichen Treibens des Pfarrers wohl bewußt waren. In der Nachmittagsverhandlung wurden die restlichen unter Anklage stehenden Verfehlungen des Pfarrers Joannis verhandelt. Hierzu mußten Mädchen zwischen neun und zwölf Jahren als Zeuginnen vernommen werden. Eines dieser Mädchen gab an, daß sich der Angeklagte an ihr 20mal vergriffen habe. Als besonders schwer ist der Fall hervorzuheben, wonach der Angeklagte ein 10jähriges Mädchen erst in der Schule, dann in dessen Wohnung gelegentlich eines Krankenbesuches in Gegenwart des blinden Vaters und der 78jährigen Großmutter und zuletzt in der Wohnung des Pfarrers, wohin das Kind Beichtzettel hatte bringen müssen, mißbrauchte. Nach verübter Tat gab der Pfarrer dem Mädchen ein Heiligenbildchen. Hierauf wurden die Sachverständigen=Gutachten erstattet, nach denen die Plädoyers beginnen sollen. zeugen, hauptsachlich Polizei= und Kriminal= beamte, geladen. Die Verteidigung liegt in den Händen von drei von Amts wegen bestellten Kattowitzer Rechtsanwälten. Nach der Aufnahme der Personalien sämtlicher Angeklagten beantragte zunächst der Staatsanwalt, die hier fehlenden Angeklagten zu verhaften, bzw. Steckbriefe gegen sie zu erlassen. Die Verlesung des umfangreichen Anklageaktes nahm soviel Zeit in Anspruch, daß das Gericht erst gegen Mittag in die Beweisaufnahme eintreten konnte. Als erster wurde der Hauptangeklagte, der 34= jährige arbeitslose Schlosser Joseph Zajons aus Friedenshütte vernommen. Zajons erklärte, daß er sich völlig schuldlos fühle. Er sei 1934 von dem aus dem Leben geschiedenen Paul Maniura für die Gründung der Organisation, der dieser eine deutsche Bezeichnung gegeben hatte, obwohl er niemals einer deutschen Organisation angehörte und auch innerhalb des Deutschtums nicht bekannt war, gewonnen worden. Den Eintritt in diese Organisation habe er nur vollzogen, weil Maniura immer wieder erklärt habe, er werde die Rechtmäßigkeit der Organisation bei den zuständigen polnischen Behörden durchsetzen. Am zweiten Verhandlungstag im großen Kattowitzer Hochverratsprozeß wurde die Vernehmung der Angeklagten fortgesetzt. Es wurden am Donnerstag insgesamt neun Angeklagte vernommen, und zwar einzeln unter Ausschluß der übrigen Angeschuldigten. Aus den bisherigen Vernehmungen geht eindeutig hervor, daß der Gründer und Leiter des Geheimbundes Maniura, der bekanntlich im Gefängnis Selbstmord verübt hat, es verstanden hat, die Mitglieder dadurch für sein Vorhaben zu gewinnen, daß er ihnen versprach, Arbeit zu besorgen und sagte, daß man sich zu diesem Zweck zusammenschließen müsse. Als die Mitglieder die von Maniura aufgestellten Ziele des Geheimbundes erfuhren, kehrten sie zum größten Teil der Organisation den Rücken und kümmerten sich nicht mehr um die Angelegenheit. Für die meisten von ihnen war es jedoch schon zu spät, da die Sicherheitsbehörde bereits die Ermittlungen eingeleitet hatte. Soweit die bisherigen Aussagen dies zulassen, kann gesagt werden, daß Maniura die zum größten Teil arbeitslosen Angeklagten auf das gröblichste irregeleitet und ihr Vertrauen mißbraucht hat. Er hat sie in dem guten Glauben gelassen, daß die Organisation behördlich angemeldet würde. von Personen verletzt wurde. Ein übles Kapitel Katholischer Geistlicher wegen Sittlichkeitsperbrechens und Hetze gegen den nationalsozialistischen Staat zu 3½ Jahren Zuchthaus verurteilt dub Koblenz, 4. Juni. Vor der Ersten Strafkammer des Landgerichts Koblenz stand am Donnerstag der katholische Geistliche Anton Jakobs. Er ist angeklagt, sich durch fünf selbständige fortgesetzte Handlungen von 1933 bis 1934 an minderjährigen Schülern im Sinne des§ 174,1 vergangen zu haben. Weiter wird dem Angeklagten zum Vorwurf gemacht, in Predigten und bei Versammlungen politische Angelegenheiten des Staates in einer den öffentlichen Frieden gefährdenden Weise behandelt ! Die Vernehmung des Angeklagten, der 29 Jahre alt ist, fand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Der Angeklagte ist in allen ihm zur Last gelegten Fällen geständig. Bei dem Angeklagten fand man bei seiner Verhaftung eine Reihe Entwürfen, die er sich zu seinen Predigten anfertigte. Bei seinen Aushilfspredigten benutzte er diese Entwürfe zur Textlegung. In Niederlahnstein, Horchheim(Bezirk Koblenz) und anderen Orten behandelte er in seinen Predigten die staatliche Schulpolitk und verging sich in unsachlicher Polemik gegen den Kanzelparagraphen. Bei einer Versammlung in Mayen gab er den Leitern der Katholischen Jungmännervereine Verhaltungsmaßregeln. Dabei scheute er sich nicht, Angriffe auf Einrichtungen des Staates zu unternehmen. So warnte er am 1. Juli 1934 schulentlassene Kinder in Niederlahnstein„vor den Wölfen in Schafspelzen“, wobei die wahre Absicht seiner Warnung nicht schwer zu erraten war. Der Staatsanwalt schildert das traurige Bild, das der Angeklagte, der sich in sittlicher und moralischer Beziehung in seinem geistlichen Beruf wie als Mensch und Erzieher in schwerster Weise vergangen habe, vor Gericht biete. In hetzerischer Weise habe er sich darüber hinaus gegen den nationalsozialistischen Staat, seine Einrichtungen und Gesetze und seine grundlegenden Ideen vergangen. Seine Predigten richteten sich gegen bestehende nationalsozialistische Gesetze. Er habe versucht, bei seinen Zuhörern Eindrücke und Gedankengänge zu erwecken, die mit der Idee des heutigen Staates nicht zu vereinbaren sind. De Angeklagte habe den öffentlichen Frieden in gefährlicher Weise zu stören versucht und eine unsachliche Polemik getrieben. Es sei merkwürdig, so betonte der Staatsanwalt weiter, daß gerade der Angeklagte sich für berufen hielt. die Kinder„vor den bösen Wölfen zu warnen“. Man könne den Kontrast in seinen Worten und Werken nur verstehen, wenn man die gesamte Natur des Angeklagten berücksichtige. Er habe keine Milde verdient, denn er habe sich in gleicher Weise auf dem Gebiet der Sittlichkeit und Moral und gegen den Staat vergangen.„ F4 Der Staatsanwalt beantragte eine Gesamtzuchthausstrafe von fünf Jahren. Der Verteidiger plädierte auf Grund des vollkommenen und freimütigen Geständnisses des Angeklagten auf mildernde Umstände. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen fortgesetzten Verbrechens gegen§ 174 Abs. 1 des Strafgesetzbuches und auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze von Volk und Staat zu einer Zuchthausstrafe von drei Jahren und sechs Monaten und zum Verlust der Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren. Kuoto=Kundschau Sendungen des Reichssender Köln, die man hören muß! Sonntag, den 7. Juni: Der erste Tag der neuen Sendewoche bringt eine reiche Auswahl an Darbietungen, die man hören muß. Die Morgenseier. unter dem Titel„Der Geist macht lebendig", wird aus der Pauluskirche in Essen übertragen Um 11.40 Uhr hören wir die Serenade Werk 141a für Flöte, Violine und Bratsche von Max Reger. Eine musikalische Delikatesse. Ueber die„Netten Sachen aus Köln" um 16 Uhr brauchen wir kein Wort mehr zu verlieren. Abends unterhält uns der Reichssender Köln von 20 bis 22 Uhr mit der Sendung„Bunt ist die Welt der Over". Die aktuelle Berichterstattung wird besonders den Fußballfreund interessieren Von 17 bis 17.45 Uhr erleben wir eine Halbzeit aus der Vorschlußrunde zur deutschen Fußballmeisterschaft: FC. Schalle 04 gegen 1. FC. Nürnberg aus Stuttgart; um 19.30 Uhr aus Leipzig: Fortuna Düsseldorf gegen VfR. Gleiwitz. Außerdem ist das Zeitjunkmikrophon des Reichssenders Köln bei der Einweihung der AdolfHitler=Brücke in Krefeld. Uebertragung um 14.30 Uhr. Montag, den 8. Juni: Im Mittelpunkt des Interesses steht an diesem Tage die Sendung„Der Erzähler“(16 Uhr). Es folgt um 18 Uhr ein unterhaltendes Konzert„Fröhlicher Alltag" und um 19 Uhr bunte Schallplatten über das Thema„Meister der Overette“, Kammermusikfreunde schalten sich um 22.20 Uhr ein. Das „Schatzkästlein" enthält diesmal unbekannte Schubertlieder. Dienstag, den 9. Juni: Um 17.35 Uhr bringt der Reichssender Köln „Musik unserer Zeit" und beweist damit seine Verbundenheit mit den lebenden Künstlern. Um 18.30 Uhr wird ein Funkbericht vermittelt von der Vorbereitungsarbeit oer japanischen Athleten auf die 11. Olymvischen Spiele eine Sendung, die sich kein Sportsmann entgehen lassen wird. Mittwoch, den 10. Juni: Märsche und Walzer sind immer beliebt. Aus diesem Grunde bietet das Unterhaltungskonzert um 16.30 Uhr. unter Leitung von Hermann Hagestedt. jast ausschließlich Werke von Strauß und Millöcker. Die Nachtmusik mit Tanz bestreitet von 22.30 bis 24 Uhr das beliebte Kleine Orchester des Reichssenders Köln unter Leitung von Leo Eysoldt. Donnerstag, den 11. Juni: Besonderes Interesse verdienen heute um 10.30 Uhr ein großes Morgenkonzert u. das Nachmittagskonzert um 16 Uhr. das vom Kleinen Orchester unter Leitung von Leo Eysoldt ausgeführt wird. Im Abendkonzert von 20.10 Uhr ab finden wir eine Einlage„Die Mutter von drüben“, eine Anekdote von Heinz Steguweit, gesprochen von Josef Kandner. Freitag, den 12. Juni: Die Hörfolge dieses Tages ist besonders reichhaltig: Um 10 Uhr ein Hörspiel„Mich schuf Solingen". Szenen aus der deutschen Waffen= und Stahlfabrikation: 16 Uhr Richard=Wagner=Stunde; um 19 Uhr singt Heinrich Schlusnus, der bekanntlich Rheinländer ist und in Braubach geboren wurde. Um 20.10 Uhr kommen die jungen und alten Soldaten auf ihre Kosten. Etwas besonderes, der Funkbericht:„Besuch in einer Fliegerschule der Luftwasse" um 21.30 Uhr. Samstag, den 13. Juni: Im„Frohen Samstagnachmittag“ hören wir wieder die 6 frohen Sänger und natürlich die drei lustigen Gesellen 19 Uhr zum Feierabend: 45 besinnliche Minuten und zwar eine Bildbetrachtung von Edmund Ringling über Stefan Lochners„Madonna im Rosenhag". Der Abend bringt eine Veranstaltung des westdeutschen Volkssenders, eine Funkauslese der besten Volkskünstler. Von Rhein, Mosel und Saar Der erste deutsche Groß-Tonfilm-Zug Düsseldorf. In der vergangenen Woche hat die Gaufilmstelle der NSDAP., Gau SüdhannoverBraunschweig als erste einen Groß=Tonfilm=Zug hergestellt, der sofort auf die Reise geschickt wurde, um in der Ausstellung„Film und Foto“ in Düsseldorf gezeigt zu werden. Die Nachricht, daß dieser Wagen in Düsseldorf sei. hat zahlreiche Interessenten angelockt, die sich dieses wohl als Vorbild für andere deutsche Gaue gedachte Fahrzeug ansehen wollten. Die eine Hälfte des Autobusses enthält zunächst die Rundfunk= und Lautsprecheranlage: Sie kann Rundfunk übernehmen und selbstverständlich auch eigene Darbietungen(Reden und Schallplattenwiedergabe) verbreiten und schließlich auch Schallvlattenaufnahmen herstellen, die bei anderer Gelegenheit benutzt werden. Geschickt an den Außenwänden angebrachte Großlautsprecher strahlen Reden und Musik nach allen Richtungen aus. Selbstverständlich können die Darbietungen auch auf zahlreiche Großlautsprecher, die irgendwo im Gelände ausgestellt werden. übertragen werden, so daß bei Massenkundgebungen usw. sozusagen im„Schnellschuß“ eine großzügige Lautsprecherübertragung auf weite Flächen ermöglicht wird. Die andere Hälfte des Wagens füllt eine Tonfilmanlage aus, die mit Filmbildern, in Riesenausmaßen arbeiten will. Sie soll Filmbilder in einer Größe von 12X18 Meter auf die Leinwand werfen. Wahrscheinlich wird man einen weiteren Wagen bauen, der die Gerüste für derartige große FreilichtTonfilmvorführungen aufnehmen kann. Amtsketten für den Krefelder Kal Krefeld. In einer öffentlichen Ratsherrensitzung am Dienstagabend überreichte Oberbürgermeister Dr. Heuyng den Beigeordneten und Ratsherren der Gesamtstadt Krefeld=Uerdingen und des Stadtteils Krefeld Amtsketten, die für die Stadträte in Silber und für die Ratsherren aus Gründen der äußeren Unterscheidung in Bronze gearbeitet sind. In seiner Ansprache betonte er daß die Ketten nicht nur ein äußeres Zeichen der Würde, sondern vor allen Dingen ein Symbol des Amtes und seiner hohen Pflichten sein sollen.“ Sie werden erstmalig am kommenden Sonntag. dem Tage der feierlichen Verkehrsübergabe der Adolf=Hitler=Rheinbrücke getragen werden. Aus diesem Grunde tragen die Ketten das eingravierte für die weitere Entwicklung der Stadt so bedeutungsvolle Datum des 7. Juni 1936. Anschließend konnte Stadtkämmerer Dr. Helm die erfreuliche Mitteilung machen, daß der für das Haushaltsjahr 1935 ausgewiesene Fehlbetrag von.7 Mill. RM. nicht nur abgedeckt, sondern darüber hinaus ein Reinüberschuß von rund 330000 RM. erzielt wurde. Das Vermögen der Stadt hat sich. abgesehen von diesem Ueberschuß, durch im Etat vorgesehenen Einlagen in die Rücklagen um rund.1 Mill. RM. verbessert. Statt Danke schön— Verhaftung Autodiebe fuhren einen Kriminalbeamten spazieren Köln. Drei Diebe, die im Alter von 13. 28 und 21 Jahren stehen, hatten in der Nacht ein auf der Straße parkendes Auto gestohlen, mit dem sie nach Düsseldorf fahren wollten. Vorher aber besuchten sie verschiedene Nachtlokale, so daß sie schließlich in recht„angeregte Stimmung" kamen. Als sie nun die Fahrt nach Düsseldorf antreten wollten, boten sie einem zufällig des Weges kommenden Mann an. ihn mit nach Düsseldorf zu nehmen. Sie hatten natürlich keine Ahnung, daß sie einen Kriminalbeamten vor sich hatten. Der Beamte. der gleich sah. was mit den Burschen los war. nahm anscheinend recht erfreut das Anerbieten an und stieg ein. Schon während einer kurzen Fahrtstrecke konnte er feststellen. daß der Wagenlenter des Fahrens fast unkundig war. Unter dem Vorwand, er wolle doch lieber die Eisenbahn benutzen, ließ der Kriminalbeamte in der Nähe des Hauptbahnhofes den Wagen anhalten. Die Diebe, die nun sicherlich Dantesbezeugungen ihres „Gastes" erwartet hatten, machten nicht gerade geistreiche Gesichter, als der Fahrgast sich als Kriminalbeamter auswies und sie festnahm. Sämtliche drei Burschen. von denen übrigens keiner im Besitz eines Führerscheins war, sind mehrfach vorbestraft. Wenn man auf den fahrenden Zug springt Junges Mädchen tödlich verunglückt Neuwied. Auf dem Bahnhof Leutesdorf wollte morgens die zwanzigjährige Anna Marg. Lauermann aus Leutesdorf auf den fahrenden Zug soringen Dabei fiel sie unter die Räder eines Wagens. und es wurde ihr das eine Bein abgefahren, das andere und ein Arm zermalmt. Schwer verletzt und besinnungslos brachte man das Mädchen nach Neuwied ins Krankenhaus, wo es bald nach der Einlieferung verstarb. Tödliches Unglück in der Grube Geilenkirchen. Im Untertagebetrieb der Zeche Maria=Hauptschacht kam es zu einem schweren Un glücksfall. Der Bergmann Ewald Borkowsky wurde plötzlich von stürzenden Gesteinsmassen verschüttet und erlitt schwere Verletzungen. Nach mehrstündiger Arbeit wurde er aus den Trümmern hervorgeholt. Kurz nach der Bergung erlag er seinen Verletzungen. Der verunglückte Bergmann war kaum 28 Jahre alt. Ein wenig Bierologie Wer weiß auf Anhieb den Unterschied zwischen obergärigem und untergärigem Bier zu sagen? In welchen Gegenden Deutschlands. in welchen Jahrhunderten deutscher Kulturgeschichte wird Weizen=, Mais= und Gerstenbier bevorzugt? Was bedeutet die Kennmarke„Pilsener" Bier für die Güte des Stoffes? Wer unserer Vorfahren braute das erste Bier? Solche und verwandte Fragen werden in der Sendung des Reichssenders Köln„Bierlein rinn", am Sonntag, dem 7. Juni. 18.40 Uhr. in launiger Form beantwortet. Das Mikrophon ist mitten in den Betrieb einer westfälischen Großbrauerei gewandert. Der Hörer erlebt an Ort und Stelle den Werdegang seines Lieblingsgetränks vom Sudhause über den Gärkeller bis zum Abfüllraum.—„Lieblingsgetränkes“?— Auch wenn jemand dem Gerstensaft kritischer gegenübersteht, wird er seine Bedenken im Laufe der Sendung durch einen höchst angriffslustigen Biergegner vertreten finden, der bald vom Standpunkt des„besseren Rebensaftes" und bald sogar von volkswirtschaftlichen und volksgesundheitlichen Rücksichten her zu protestieren versucht. Mit welchem Erfolge, das bitten wir den Hörer selbst nachzuprüfen. „Beim Brauen gesungen, gerät das Bier.“ So lautet ein alter hausfraulicher Spruch. Und weil auch beim Biertrinken das Singen nicht fehlen darf. so wird die Bierlein=rinn=Sendung begleitet von einigen der altvertrauten, immer jungen Trinklieder die den edlen Stoff des flüssigen Brotes aus tiefstem Herzen und mit vollem Munde zu rühmen wissen. „hör mit mir“. 7,69 Meler Weilsprung! Das ist die Rekordleistung, die Wilhelm Leichum, eine unserer stärksten Olympiahoffnungen, vollbringt! Sie müssen sich einmal vor Augen führen, was das bedeutet, über 7½ Meter weit in einem Satz zu springen! Von dieser und anderen sportlichen Leistungen erfahren Sie durch einen zweiseitigen Bildbericht im neuesten Heft unserer Rundfunkzeitschrift— hör mit mir—, die eine An. zahl unserer tüchtigsten Leichtathleten und Schwimmer vorstellt. Diese Seiten sind außerordentlich interessant und geben einen guten Ueberblick über die Olympiahoffnungen, die wir uns machen dürfen. Eine schöne Bildseite führt uns an den sommerlichen Bodensee, nach Meersburg, Ueberlingen, Konstanz und auf die Insel Reichenau.— Die Filmseite bringt u. a. weitere Aufnahmen aus dem Film „Das Hermännsche“ mit den drei frohen Gesellen; die Frauenseite„Leichtbeschwingt für warme Tage“ überrascht mit einer Anzahl wunderhübscher leichter Sommerkleider.— In dem neuesten Heft von hör mit mir— beginnt ein außerordentlich spannend und lebhaft geschriebener neuer Roman: „Wolf, wo bist du?“ von Roland Marwitz, der unseren Leserinnen in den kommenden Monaten zweifellos im stärksten Maße sesseln wird. Es hau. delt sich dabei um die Suche einer jungen Malerin nach dem verschollenen Bruder, die sich hauptsächlich zwischen Berlin und Paris abspielt und allerlei abenteuerliche, schckisalhafte Verwicklungen herbeiführt. Daneben läuft unser bisheriger Roman „Erde im Morgenwind“ zunächst weiter. Die gute Kurzgeschichte, das schöne Bild, Kritiken, Einführungen und Köpfe der Woche sowie der übrige Unterhaltungsteil beleben weiterhin das neue Heft unserer Funkzeitschrift. Zeltschristenschau Junifolge von Westermanns Monatsheften Jede Menschenhand stellt etwas durchaus Ein maliges dar. Was heute durch die Chirologie bekannt ist, genügt einwandfrei. um das Wesentliche des Charakterbildes eines Menschen herauszuarbeiten. Westermanns Monatshefte veröffentlichen in der Junifolge einen Beitrag von Elsbeth Ackermann „Die Sprache der Hand“, in dem die Verfasserin an vielen praktischen Beispielen die Handlesekunst erläutert. In die Wunderwelt der Fiorde führt ein anderer Aufsatz. Gute Wiedergaben nach Pastellen von Curtius Schulten zeigen Bilder aus Norwegen und Spitzbergen und verraten den Zauber der eigenartigen Schönheit und Herbheit nordischer Landschaft. Dr. Walther Linden läßt junge deutsche Lyriker zu Worte kommen und zeigt, daß in den drei Jahren des neuen Deutschlands eine junge Generation völkischer Lyriker herangewachsen ist, die in verantwortungsbewußter Arbeit am deutschen Schrifttum schafft. Hans Schwarz van Berk schreibt „Ueber die Einsamkeit" und Ernst Wagner ist mit einem interessanten Beitrag„Wohin reitet der Bamberger Reiter?" vertreten. Gar manches völ terkundliche Rätsel bergen die Länder der Erde und die geschichtlichen Ueberlieferungen, kein größeres aber vielleicht als den Indianerstamm der Mana, der heute in trübseliger Degenerierung nur noch aus etwa 200000 Köpfen besteht, der aber früher ein reiches, mächtiges, auf erstaunlicher Kulturhöhe stehendes Volk war. Professor Dr. R. Hennig berichtet anschaulich über dieses Kulturrätsel. In diesem Monat findet in München die 4. Reichstagung der NS.=Kulturgemeinde statt, in deren Mittelpunkt u. a. eine Aufführung der Reichsvuppenbühne(Gerhards Künstler=Marionettentheater) stehen wird, die sich„Nationaltheater des Kindes" nennt. Bei der kulturellen Bedeutung dieser Kunstgattung ist es erfreulich, daß auch in einer so verbreiteten Zeitschrift wie Westermanns Monatshefte das Puppenspiel und Gerhards Deutsches Künstler=Marionetten Theater besondere Beachtung finden. Unser Wissen über die Himmelskunde unserer Vorfahren ist immer noch Stückwerk. Aeußerst begrüßenswert ist deshalb die Abhandlung von Kurt Pastenaci„Vom Sternwissen der Germanen“ die beweist, wie sehr die geistige Kraft der Germanen bisher unterschätzt worden ist. Auch dieses Heft enthält viele ein= und mehrjarbige Kunstbilder und Einschaltbilder. den „Bunten Bogen“ die„Dramatische Rundschau" die „Literarische Rundschau". Probeheft der Zeitschrift auf Wunsch kostenlos vom Verlag Georg Westermann. Braunschweig. 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Juni .45 Choral— Wetterbericht für den Bauer .55 Leibesübungen, anschließend Wiederholung der zweiten Abendmeldungen .30 Frühkonzert .00 Choral— Morgenruf .00 Kalenderblatt. anschließend Zeit, Wetter. Wasserstandsmeldungen .00 Frauenturnen .45 Zeit. Nachrichten, Wasserstandsmeldungen 10.00 Volk an der Arbeit 11.50 Hier spricht der Bauer 12.00 Musik am Mittag 13.00 Mittagsmeldungen Glückwünsche 11.00 Mittagsmeldungen 11.15 Kleine Musik 15.45 Wirtschaftsmeldungen 16.00 Der Erzähler 18.00 Musik am Feierabend 19.00 Tanz durch die deutschen Lande 19.45 Momentaufnahme 20.00 Erste Abendmeldungen 20.10 Soldaten— Kameraden! 21.30 Wo bist du. Kamerad? 22.00 Zeit, Wetter. Nachrichten 22.20 Drei=Tage=Mittelgebirgsjahrt 1936 22.40 Das Schatzkästlein 23.10 Unterhaltungskonzert. Samslag, 6. Juni 5 45 Choral— Wetterbericht für den Bauer .55 Leibesübungen. anschließend Wiederholung der zweiten Abendmeldungen .30 Frühkonzer: .00 Choral— Morgenruf .00 Kalenderblatt. anschließend Zeit. Wetter. Wasserstandsmeldungen .00 Frauenturnen .45 Zeit. Nachrichten. Wasserstandsmeldungen 10.00 Deutsches Schicksal am Rhein 10.30 Hallo. ihr Kleinen, wer spielt mit? 11.00 Was ist los im Sport? 11.50 Bauer merk auf! 12.00 Musik am Mittag 13.00 Mittagsmeldungen— Glückwünsche 14.00 Mittagsmeldungen 14.15 Wochenendkonzert 15.15 Für unsere Kleinen 15.45 Wirtschaftsmeldungen 16.00 Der frobe SamstagNachmittag 18.00 Frische Brise 19.00 Zum Feierabend 19.45 Momentaufnahme 20.00 Erste Abendmeldungen 20.10 Rheinisch=Westfälische Volkskunst 22.00 Zeit. Wetter. Nachrichten 22.30 Und morgen ist Sonntag. Sonntag, 7. Juni .00 .00 .15 10.00 11.00 11.40 12.00 13.00 14.00 14.30 16.00 15.40 16.00 17.00 18.00 18.30 18.40 19.30 19.50 20.00 22.00 22.50 Hafenkonzert Zeit, Wetter. Wasserstandsmeldungen, anschl. Funk ins Blaue Der Geist macht lebendig Musik am Sonntagmorgen Eröffnung der Ausstellung „Die deutsche Gemeinde" Serenade Musik am Mittag Glückwünsche Für unsere Kleinen Einweihung der Adolf Hitler=Brücke in Krefeld Lustiger Rätselfunk Zum Tag der Kinderreichen Nette Sachen aus Köln Vorschlußrunde zur Deutsch Fußballmeisterschaft: Schalte 04— FC. Nürnba. Wo bist du. Kamerad? Kleine Musik Bierlein rinn Fortuna Düsseldorf— ViN Gleiwitz(Vorschlußrunde) Sportvorbericht Bunt ist die Welt der Over Zeit. Wetter. Nachrichten Nachtmusik. —