GanertänrischehAinzeiger zugleich Wochenblatt für die Kreise Prilon, Büren, Stadt u. Amt Rüthen. Erscheint am Montag, Mittwoch u. Sonnabend und kostet in Brilon bei der Expedition 23 Sgr., durch die Post bezogen, portofrei, 27½ Sgr. halbjährlich. 110. 30. Montag, 21. März 1853. Inserate und Belanntnachungen kosten erstere 6 Pf., letztere 1 Sgr. die dreispaltige Petitzeile oder deren Raum.— Briefe und Gelder werden franco erbeten. Es ist besser, das, was wir vernichtet, sein, Als durch Zerstreuung banger Freud' uns weih'n. Shakespeare. Wie es Namen gibt, in deren Klange sich alles Edele und Schöne verkörpert, so gibt es wiederum andere, bei deren Nennung uns alle Leidenschaften des menschlichen Herzens in ihrer ganzen dämonischen Gewalt vor die Seeke treten. Aus beiden Kategorien hat das Jahr 1852 und das kaum begonnene 1853 seine Opfer gefordert, der letzteren gehört auch Hapnau an. Am 8ten März noch ließ sich die Times aus Wien schreiben, daß Haynau sich den Gesellschaften nicht entziehe und Carrikaturen vorzeige, die man auf ihn gemacht und schon am 14ten überraschte ihn der Tod. Die Thaten, um derentwillen er von aller Partheien gemieden und nicht ohne Entrüstung genannt, ja sogar von seinem Herrn, dem Kaiser, desavouirt wurde, reichen in ihren Folgen bis in die allerneueste Gegenwart. Sie fallen, ein dunktev Flecken, auf feine militärischen Verdienste und der spätere Geschichtschreiber wird sie entschuldigen, mit Schonung nennen, aber nicht verschweigen, nicht rechtfertigen können. Wenn das Erforschen dessen, was in der Menschenbrust vorgeht; überhaupt eine der schwierigsten Aufgaben ist, so bleibt uns diese Persönlichkeit, die— wie man erzählt— zugleich so liebenswürdig und so hart, so gut und so grausam, so klug und so sich überstürzend sein konnte, eines jener psychologischen Räthsel, das nie oder durch niedergeschriebene Memoiren und genaue Erwägung aller biographischen Einzelnheiten nur theilweise gelöst werden kann. Daß Haynau, seitdem er 1850 als Statthalter in Ungarn abgesetzt wurde, unstät von Ort zu Ort eilte und die Menschen suchte, die ihn mieden, daß er, der reiche Freiherr, noch im vergangenen Sommer an der Bank zu Homburg das Glück herausforderte, das und vieles Andere deutet auf einen Sturm im Innern, den nur der Tod beschwichtigen konnte. Des Menschen Leben ist sein Gericht! Wir geben deshalb, statt weiterer Reflectionen, nachfolgend einen gedrängten Umriß. Julius Jakob Freiherr v. Haynau ward 1786 in Kassel geboren. Er war der Sohn des Kurfürsten Wilhelm I. und der Frau v. Lindenthal. Kaum fünfzehn Jahre alt, trat er in österreichische Dienste und gerieth in dem unglücklichen Feldzuge von 1805; schwer verwundet, in französische Gefangenschaft. Nach dem Frieden trat er als Hauptmann wieder in Dienst und wurde 1809 bei Wagram abermals verwundet. An den letzten Feldzügen gegen Napoleon nahm er rühmlichen Antheil. Während des langen Friedens stieg #er langsam die verschiedenen militairischen Grade empor und stand 1848 als Dwpisonkr in Temesvar. Beim Ausbruche des Krieges in Italien dot er Ireiwtun seine Dienste dort an und pflückte mit Radetzky von demselben Lorberbaume. Während das Hauptheer ausrückte, um den Feind bei Custozza zu schlagen, blieb Haynau als Commandant in Verona zurück. Er stand auf dem Walle und beobachtete scharf die Bewegungen der Truppen. In richtiger Beurtheilung der Lage sandte er auf eigene Hand eine Brigade nach Sommacampagna und entschied so jenen schönen Sieg der kaiserlichen Waffen am 25. Juni 1348. Er focht siegreich bei Lonato, beschoß Peschiera und erhielt nach dem Waffenstillstande das Maria=Theresien=Kreuz. Als der Krieg im folgenden Jahre, im März 1849, wieder begann und ein Aufstand in Brescia ausbrach, eilte Haynau zu dessen Dämpfung herbei. Er hatte sich bereits durch eine furchtbare Strenge bemerklich gemacht, und in Brescia erwarb er sich eine Unsterblichkeit, um die ihn Herostratus beneiden könnte. Rasch brach er von Padua auf, schloß die Stadt ein und erstürmte sie nach tapferem Widerstande, wie ihn die im Freien leichtfüßigen Italiener hinter Wall und Mauern zu leisten pflegen, am 1. Aprik. Haynau selbst meldete in seinem amtlichen Berichte:„Ich befahl, daß keine Gefangenen gemacht, sondern Jeder augenblicklich niedergemacht würde; die Häuser, in denen geschossen wurde, befahl ich, in Brand zu stecken.n Bald darauf leitete er mit Eifer und Geschick die langwierige Belagerung von Venedig. Ehe aber den Oesterreichern## gelang, dem adriatischen Meere seine reichgeschmüche Braut zu entreißen, wurde Haynau durch ein kaiferliches Handschreiben abberufen, um in Ungarn, wo Windischgrätz und Welden nichts ausgerichtet, den Oberbefehl zu übernehmen. Haynau war glücklicher, als seine Vorgänger; er erstürmte Naab und drang siegreich und unaufhaltsam bis Temesvar vor. Aber seine Erfolge nützten seinem Ruhme wenig, da man sie, zum Theil mit Recht, den Russen zuschrieb, die mit einem ungeheuren Heere den Oesterreichern zu Hülfe kamen. Görgetz, der in seinem Werke mit absichtlicher Geringschätzung von Haynau spricht; streckte mit dem Ueberreste des ungarischen Heeres bei Vilagos die Waffen vor den Russen. Paskiewitsch schrieb an den Kaiser von Rußland:„Ungarn liegt zu Ihren Füßen!. Der Groll des österreichischen: Heeres über das alles köchte am feurigsten in dem Herzen des Feldherrm. Seine Seele war in einer bösen Gluth, als er die ihm ausgelieferten Führer des ungarischen Aufstaudes, dreizehn an der Zahl; darunter einen Verwandten der Königin von England, am 6: October 1849; an dem Jahrestage der Ermordung Latour's, i'n Arab durch den Strang hinrichten ließ: Entsetzlicher noch ist die Hintung des Grafen Ludwig Batthyanyi, vie in Pesth an dem nämlichen Tage erfolgte: Batthyanyi war der reinste Character in der ganzen ungarischen Erhebung, der die letzte Kraft des Leibes und der Seele auf geboten hatte; um den Zusammenstoß zu verhindern; aber als der Kampf ausbrach, nach seiner ganzen Vergangenheit auf die Seite der Magyaren treten mußte. Man hat stets' den Wunsch ausgesprochen, daß Oesterreich sich in Ungarn behaupten möchte, aber eben so die Ueberzeugung, daß das größere formelle Recht den Ungarn zur Seite stand. Die Heldenführer eines solchen Aufstandes wie die erbärmlichsten Schufte aus der Welt geschafft zu sehen, empörte ganz Europa: Was Batthyanyi's Hinrichtung betrifft, so hat man Haynau damit entschuldigen wollen, daß er nur ein Werkzeug gewesen; aber er war damals so mächtig, daß er nicht nöthig hatte; sich zum Werkzeuge herzugeben, und die Hinrichtungen in Arad hat er allein auf seinem Gewissen: er kam der kaiserlichen Gnade zuvor. Politische Neuigkeiten. Berlin, 15. März. Die erste Kammer hat heute einen Gesetzentwurf zur Erhaltung des ländlichen Grundbesitzes in den Familien der Besitzer für die Provinz Westsalen angenommen. Es ist dabei aber diesesmal nicht von einer Beschränkung der Freiheit des Grundeigenthums die Rede, sondern im Gegentheil von einer Erweiterung der Freiheit des Eigenthümers. Es ist die Tendenz, das ländliche Erbrecht unbeengter der provinziellen und localen Sitte folgen zu lassen und demselben weniger den Zwang einer allgemeinen Gesetzgebung aufzudrängen. — Die erste Kammer nahm gestern den Antrag an, der Regierung, resp. dem Minister des Innern das Recht auf Verbietung ausländischer Druckschriften zu geben. Heute wurde derselbe Antrag in der zweiten Kammer einer Commission von 14 Mitgliedern überwiesen. — Von Seiten der russischen Regierung war der Wunsch geäußert worden, daß die großen Continentalmächte als Repressalie gegen die Duldung, welche England den politischen Flüchtlingen zu Theil werden läßt, gemeinschaftlich eine Verschärfung der Paßcontrole und ähnliche Maßregeln gegenüber den englischen Reisenden und in den betreffenden Staaten sich aufhaltenden Engländern anordnen möchten. Sicherem Vernehmen nach hat indeß die preußische Regierung es abgelehnt, sich bei diesen Retorsions=Maßregeln zu betheiligen. — Daß der Domherr Förster den erledigten Sitz des Fürstbischoss von Breslau einnehmen werde, ist kaum mehr zu bezweifeln. Hr. Förster ist eines der begabtesten und beliebtesten Mitglieder des breslauer Domcapitels. Berlin, 16. März. In der zweiten Kammer gelangte heute der Antrag des Abgeordneten v. Gerlach zur Berathung, welcher unter dem Namen der„Freiheit des Grundeigenthumsn die Aufhebung des Verbotes unablöslicher Grundlasten verlangt. Es fühlt Jeder, wie es nur ein Hohn ist, es als Freiheit des Eigenthums zu bezeichnen, wenn dem augenblicklichen Eigenthümer die Macht gegeben, seine Nachbesitzer fur alle künftigen Zeiten in ihrem Dispositions=Recht dergestalt zu beschränken, daß es nach ihm freie Eigenthümer niemals mehr geben würde. Dieser Hohn wurde dann auch vom Grafen v. d. Goltz verdienter Maßen gegeißelt. Aber daß sich über 80 Stimmen in der Kammer fanden, die sich nicht scheuten, für den von Gerlach'schen Antrag zu stimmen, das hat überraschen müssen. — 18. März. Von Otto und Genossen(katholische Fraction) ist ein Antrog mit 90 Unterschriften auf Realisirung der Verpflichtungen aus der Bulle de salute animarum eingebracht. Frankfurt, 12. März. Der in der vorgestrigen Bundestagssitzung gefaßee Beschluß für eine Vermehrung der Contingente um 50,000 Mann ist nach einer verlässigen Mittheilung mit 10 gegen 7 Stimmen erfolgt. Eltville, 13. Män. Gestern wurde ein der Ermordung des Collec= teurs Schwarzschild in Frankfurt a. M. dringend verdächtiges Subject mittelst Landjäger=Escorte hier durch— nach Frankfurt— transportirt. Sein Name is Johann Kraft von Unterheim bei Worms; er wurde im Oldenburgischen aufgegriffen; bis zum Tage der Ermordung 2c. Schwarzschild's hatte er als Schneidergeselle in Frankfurt a. M. gearbeitet, war aber seitdem spurlos verschwunden. Sein Mißtrauen erweckendes Aeußere, sowie sein rohes Benehmen, scheinen den auf ihm lastenden Verdacht zu bestätigen. Es wäre sehr zu wünschen, wenn es gelänge, dieser Schandthat auf die Spur zu kommen. Freiburg, 10. März. Die Beschlüsse, welche in den karlsruher Conferenzen vereinbart wurden, sind dem Erzbischof von Freiburg am 5. d. zugekommen, und schon am nächsten Tage ging ein officielles Schreiben an den Präsidenten des Ministeriums des Innern ab, welches eine entschiedene Protestation des Metropoliten der oberrheinischen Kirchenprovinz gegen diese Beschlüsse enthält. Stuttgart, 12. März. Die Abgeordnetenkammer genehmigte heute auch das Princip der Anwendung der Prügelstrafe auf Polizeivergehen. München, 14. März. Heute Vormittags starh hier der Staatsrath Freiherr v. Thon=Dittmer im besten Mannesalter. Bamberg, 13. März. Der hiesige Stadt=Magistrat hat außer den bereits neulich aufgelösten Gesellschaften„Apollon und=Freundschaftsbundnoch weiter die Gesellschaften uThalian und„Euphrosyne- aufgelöst. Diese Vereine bestanden entweder ausschließlich oder zum größten Theile aus Handwerksgesellen, die sich schon früher bei den Arbeiter=Vereinen betheiligt hatten und auch neuerdings democratische Tendenzen kund gaben. Wien, 13. März. Der Kaiser Franz Joseph hat der hochbetagten Mutter des hingerichteten Mörders Libeny eine Pension für ihre letzten Lebensjahre ausgesetzt. Wie sehr es der Willel des Kaisers ist, daß die Erinnerung an das Ereigniß vom 18. Fehr. nicht durch bildliche Darstellungen verewigt werde, geht schon daraus hervor, daß es einer hiesigen Buchhandlung nicht gestattet wurde, eine dasselbe betreffende Broschüre mit den entsprechenden Illustrationen zu versehen. Wien, 13. März. Oesterreich hat durch den Grafen von Leiningen das Oberhoheitsrecht über die christliche Bevölkerung Bosniens und der Herzegowinn erwirkt, ein Punkt, der dem neuesten Vertrage nur als geheime Clausel angehängt ist. Brüssel, 16. März. Unter den zahlreichen von der RepräsentantenKammer heute votirten Gesetzvorschlägen stand derjenige, welcher die Dotation des Thronerben, des Herzogs von Brabant ordnet, an der Spitze. Die Kammer nahm den fraglichen Gesetzvorschlag mit 84 gegen 1 Stimme an Die Dotation beträgt 200,000 Fr. jährlich, die Nutznießung des früheren Palastes des Prinzen von Oranien und eines anderen von Tervueren mit dem dazu gehörigen Parke und bestimmt außerdem 300,000 Fr. für die Errichtung der prinzlichen Residenz. Paris, 15. März. Der verstorbene Orfila hat in seinem Testamente befohlen, daß seine Leiche wie jede andere in der Mediein=Schule secirt und nicht einbalsamirt werden solle. Unter den armen Leuten zu Paris hatte er oft das Vorurtheil angetroffen, daß ihre Leichen allein diesem Zwecke dienen müßten. Paris, 16. März. Die Schauspielerin Dlle. Marthe, deren Selbstmord neulich gemeldet wurde, soll vorher 100,000 Fr., welche ihr der junge Graf Camerata geschenkt hatte, einem Mitgliede seiner Familie zugeschickt haben. Der Graf hatte ihr in seinem Testament 10,000 Fr. jährlicher Renten vermacht. — 17. März. Nach dem heutigen Moniteur ist dem Viee=Admiral Baudin das Großkreuz der Ehrenlegion verliehen worden; im December 1851 lehnte er diese Ehre ab. Marseille, 17. März. Der englische Dampfer Caradoc ist eben von Konstantinopel angekommen. Er bringt die Nachricht, daß der russische Gesandte, Fürst Menczikoff, erklärt hat, er sei durch die Absetzung des türkischen Kriegs=Ministers nicht zufrieden gestellt. Er hat ein Ultimatum vorgelegt, und der Divan hat dasselbe verworfen. Der Sultan hat den sofortigen Beistand Frankreichs und Englands angerufen. Die russische Flotte des schwarzen Meeres ist bereit, von Sebastopol nach den Dardanellen auszulaufen. Rom, 5. März. Ein allgemein verbreitetes Gerücht will wissen, es sei vor drei Tagen ein als Priester Verkleideter im Vatiean festgenommen worden, bei dem man einen Dolch vorgefunden. Rom, 10. März. Der heilige Vater versammelte am 7. d. M. früh im Vatican die Cardinäle zu einem geheimen Consistorium. Er eröffnete dasselbe mit einer Ansprache an das heilige Collegium, worauf acht Cardinäle ereirt wurden. Turin, 12. März. Man hat bereits über die zahlreichen Verhaftungen und Ausweisungen berichtet, welche die Regierung in Folge einer Haussuchung bei einem ungarischen Emigranten angeordnet hatte; heute wird hinzugefügt, daß diese Maßnahmen über alles Erwarten weitgreifend ausgefallen sind, und daß die öffentliche Meinung lebhaft beunruhigt ist, zumal die Regierung sich mehrfache Mißgriffe hat zu Schulden kommen lassen. Turin, 13. März. In gut unterrichteten politischen Kreisen spricht man von einem engeren Anschlusse Piemonts an Frankreich, London, 15. März. Mehrere Organe der öffentlichen Meinung sind der Ansicht, daß England in der türkischen Frage eine Schlappe erlitten habe. Das Chroniele, welches als Peeliten=Organ die Regierung schonte, hat die Schuld mehrmals auf die Unzuverlässigkeit des französischen Cabinets geschoben, bei welchem Lord Stratford de Redeliffe jetzt Versäumtes nachzuholen suche. Dies sei der Grund seines langen Verweilens in Paris. In der heutigen Sitzung des Unterhauses interpellirte Disraeli die Regierung über die Beziehungen Oesterreichs zur Pforte. Madrid, 11. März. Die mit Prüfung der Beschwerde=Schrift des Marschalls Narvaez beauftragte Senats=Commission hat beschlossen, ihn einfach zu ermächtigen, nach Madrid zu kommen und seinen Sitz im Senate einzunehmen. Konstantinopel, 2. März. Die Erscheinung der außerordentlichen russischen Gesandtschaft, bestehend aus den Fürsten Menzikoff und zehn russischen Officieren verschiedener Grade, mag immerhin als eine Unterstützung der Forderungen des Grafen Leiningen ausgelegt werden; sie hatte aber wefentlich den Zweck, durch ihren Glanz zu imponiren, und den Eindruck, welchen das österreichische Ultimatum hinterlassen könnte, zu verwischen. Die griechische Bevölkerung ließ ihrem Jubel über die Erscheinung der Russen freien Laufz zu Tausenden umstanden sie das Gesandtschafts=Hotel und begrüßten jeden heraustretenden Russen durch Abziehen der Kopfbedeckung. Asien. Die Nachrichten aus Rangun reichen bis zum 26. Januar. Die Birmanen waren in ihrer so überaus günstigen Stellung im Aeng=Paß, wo sie sich verschanzt hatten, am 6. Jan. durch Capitän Ruthall Überrascht und von dort vertrieben worden. Die Engländer verloren bei dieser Gelegenheit auch nicht einen Mann. General Steele hatte mit seiner Heeresabtheilung Martaban am 14. Jan, verkassen, um den angeblich in der Nähe von Pegu verschanzten Feind anzugreifen.— Der neue König von Ava, welcher seinen Vorgänger und Bruder gestürzt hat, soll nebst einer starken Partei seiner Unterthanen bestrebt sein, den Rest des Birmanen=Reiches durch Wiederherstellung des Friedens mit England zu retten. Eine Gesandtschaft unter Oberst Handscombe hatte sich nach der Hauptstadt begeben, um Unterhandlungen zu eröffnen. Bombay, 12. Febr. Ueber die Revolution im Reiche Sr. Goldfüßigen Majestät hat man noch keine verbürgten Einzelheiten. Gewiß ist nur, daß der König von Ava todt ist, und daß mehrere birmanische Prinzen und Generale die Bertheidigung der unteren Provinzen aufgegeben haben und gegen Ava marschirt sind, um an dem großen Erbfolge Streit Theil zu nehmen. Einer der Kron=Prätendenten ist im Begriffe, mit General Godwin Unterhandlungen anzuknüpfen. — Der chinesische Aufstand, über welchen die(Mittheilungen noch immer sehr consus lauten, soll reißende Fortschritte machen. New=York, 1. März. Washington ist jetzt voll von Gästen, und darunter sollen nicht weniger denn 3000 Stellenjäger sein. Am 25. Febr. hielt Präsident Fillmore sein letztes Lever. Uebermorgen wird General Pierce installirt. Präsident Fillmere hat noch die verschiedenen durchgegangenen Bills zu unterschreiben, dann tritt er ab. — 5. März. Die Einsetzung des Präsidenten, Generaks Pierce, fand gestern in Washington statt. An 40,000 Zuschauer waren am Capitol versammelt. Briefe aus Mexico melden die Wahl Lombardini's zum interimistischen Präsidenten bis zur Ankunft Santa Anna's. In der Hauptstadt erwartet man letzteren mit Sehnsucht, in den Provinzen dagegen scheint nicht dieselbe Einstimmigkeit zu herrschen. Gemeinde=Ordnung für die 6jährige Wahlperiode gewählten Beisitzer verlesen, worin das Landraths=Amt die Ansicht des Beschwerdeführers, daß die Beisitzer jedesmal für die ganze 6jährige Wahlperiode gewählt würden und daß dse Neuwahl der Beisitzer für jede allenfalls in der regetmäßiden Wahlperlode rtwa vorkommende Ergänzung des Gemeinderaths nirgends vorgeschrieben, für gerechtfertigt erklärte. Hierauf nun beschloß der Gemeinderach wiedet einstimmig und was? daß er setzt, bis zur Eittfübrung der baldigst zu erwartenden neuen Gemeinde=Ordnung von der Ergänzung des Gemeinderaths Abstand nehmen wolle! Die Logik dieses Verfahrens läßt sich folgendermaßen sehr anschaulich und übersichtlich machen: 1ter Act. Vot 5 Wochen einstimmiger Beschluß zur Vornahme der Neuwahl. Zwischen=Act. Ersuchen des Vorstandes, vorab die Neuwahl der Beisitzer des Wahlvorstandes vorzunehmen. 2ter Act. Nach Verlesung des landräthlichen Schreibens wieder einstimmiger Beschluß: die Wahl jetzt nicht vornehmen zu wollen. Wo befinden wir uns?? *) Für den Fall, daß eine Wohllöbliche Redaction unseren Referaten gern den nöthigen Raum in diesen Blätrern einräumt, sind wir erbötig, von nun an monatlich 2mal über unsere Gemeinderaths=Sitzungen zekrenlich zu referiren. (Wir sind zur Aufnahme fortlaufender gedrängter Berichte gern bereit. Red.) Gemeinnütziges. Mittheilungen aus den Kreisen. Brilon, 19. März. Es ist uns folgendes Referat über einen bereits früher in d. Bl. beregten Fall zugegangen, das wir mit mit dem Bemerken aufnehmen, daß wir für die nächste Schwurgerichtsperiode einen eigenen Correspondenten für unser Bl. zu gewinnen Aussicht haben. Arnsberg, 18. März. Am 15. und 16. d. wurde vor dem hiesigen Assisenhofe der Prozeß gegen den Postsecretär Born vor einer gedrängten Zuhörermasse— worunter namentlich sehr viele Damen— verhandelt, welche durch den an und für sich interessanten Fall und den als Vertheidiger fungirenden sprachgewandten Rechtsanwalt Schuchhardt aus Iserlohn herbeigelockt war. Die Anklage auf Diebstahl ließ der Staatsanwalt fallen, hielt dagegen seinen Antrag auf versuchte Brandstiftung aufrecht. Auf Grund ärztlicher Gutachten beantragte der Vertheidiger, den Angeschuldigten für unzurechnungsfähig zu erklären. Den Geschworenen wurden folgende zwei Fragen vorgelegt: 1. Hat der Angeklagte vorsätzlich Pulver in den Briefkasten geworfen? 2. Hat er dabei mit Zurechnungsfähigkeit gehandelt? Die erste Frage wurde bejahet, die zweite(mit mehr als 7 Stimmen) verneint, der Angeklagte freigesprochen und sofort entlassen. Im Fall einer Verurtheilung würde er wohl zu 10 Jahren condemnirt worden sein. Um so reger war die Theilnahme des Publikums. (Mittel gegen Ungeziefer des Viehes.) Nichts besser, als reines Leinöl, das mit einer Bürste dem Vieh eingerieben wird. Es hilft sehr bald und schadet auf keine Weise. Die Mittel: Quecksilbersalbe, Lauge, Tabaksdekokt, sind theils gefährlich, theils umständlich und viel weniger wirksam. Buntes. Am 2. März ist in Lünen(Westfalen) eine Falschmünzer=Bande sommt ihren Geräthen aufgehoben worden. Dieselbe beschäftigte sich seit längerer Zeit mit der Anfertigung und Verausgabung salscher preußischer Thaler und Fünffrankenstücke. Aus dem Stammbuche einer Köchin. Hier sahse wir peysamme In Frilings rosen=Tuft Und klagten unsre Flammen Der Abend Vezier=Luft. Soll heißen:(Zephyr=Luft.) Sümbohl: bei den betripten Abschitt gewittmet von Eduward F. aus Dessau. ##n ut##i S Marsberg, 16. März. jaus dem Gemeinderath)*) Vor ohngefähr 4 bis 5 Wochen machte der Gemeinderath von dem ihm nach§ 19 der GemeindeOrdnung vom 11. März 1850 zustehendem Rechte, auch in der Zwischenzeit der Wahlperiode für ausscheidende Mitglieder eine Neuwahl veranstalten zu können, dahin Gebrauch, daß er einstimmig für ein verstorbenes Mitglied die Neuwahl beschloß und den Vorstand geschäftmäßig um die baldige Vornahme dieses Geschäfts ersuchte. In einem Rückschreiben des Vorstandes hielt derselbe aber unbegreiflicher Weise jedoch vorab auch die Neuwahl der nach§ 22 der allegirten Gemeinde=Ordnung erforderlichen beiden Beisitzer des Wahlvorstandes für nöthig und war wirklich vom Vorsitzenden die Vornahme der Wahl der beiden Beisitzer auf die heutige Tagesordnung gesetzt. Als der Gemeinderath nach der Tages=Ordnung jedoch bei diesem Gegenstande anlangte, wurde eine iamittelst eingegangene hohe Landräthliche Verfügung auf eine bei verselben eingegangene Beschwerde eines der beiden im Jahre 1851 bei Einführung der — Die Zahl sämmtlicher Sträflinge in den Gefängnissen und Korrektions=Anstalten Preußens beträgt— der„Zeitn zufolge— etwa 90,000. Bei der am 17. März beendigten Ziehung der 3. Klasse 107 königl. KlassenLotterie fiel 1 Gewinn von 4000 Thlr. auf Nr. 61,536; 2 Gewinne zu 2000 Thlr. fielen auf Nr. 3772 und 17,740; 1 Gewinn von 1000 Thlr. fiel auf Nr. 47,370; 2 Gewinne zu 400 Thlr. fielen auf Nr. 7126 und 82,197; 3 Gewinne zu 200 Thlr. auf Nr. 22,366, 24,850 und 30,941 und 8 Gewinne zu 100 Thlr. auf Nr. 14,022, 36,336, 55,810, 62,343, 64,548, 69,861, 80,534 und 81,748. Redigirt unter Verantwortlichkeit des Verlezers. Bestellungen auf den Sauerländischen Anzeiger für das mit dem 4. April beginnende Dte Quartal wolle man, der Zeitungssteuer halber, sehr bald machen. elie Stasealsheine schei ses uid ie Siadslahen au den Jhpnr 140d ud 1452 haludue. Beträge in Enpfang genommen werden. rkassen eingereicht und See ue eeee ee eien, apeckasen dngrithz und begsen, uatz rteiger Buistung der Doamant, de Kopzialder geluadgten Schaldvoerschreibugen ausßsrt und daßer miü den Ddligaltonen der freipe 2. auseshe. 3. a5 de Verziasung die dan gehsigen 7 Zuseozpons der, zwpeten Serie Nro. 2 bis a über die Ziasean 14 Abrl 9 4646 mit den Lobigaltenen der Anleitze vom Jahre 1830(r. 2——— i— vusen von k. upeun 4653 bis zum 1. Delober 1856; die 3 Zinscoupons Serie I. Nro. 6 bis 8, uber die Zinsen vom 1. April 1853 bis zum 1. Otionen der Anleihe vom Jahre 1852, die 6 Ziuscoupons Serie I. Nro. 3 bis 8 über die Zinsen vom. April 1856 unentgeldlich zurückgelifert werden müssen, widrigenfalls der Betrag der sehlenden Coupons— Kapital ten wird. Berlin, den 15. Februar 1853. abrigenfals der Bet...—re— vom auguacdkl prück behalHaupt=Verwaltung der Staatsschulden.(gez.) Natan. Rolcke. Gamet. Amislats vom 18. Sepenber benachrihigen wie die Interesenten zugleich, daß u. Vesen Stäck des vorigsährigen von den an die Haupkasse, einzusendenden Schulbverschreibungen bei jeder Steuer=Kasse nieder udeeeaden Verzeichnise metbenden Interesenten verastolgt werden. huldverschribugen, udergtlegt fud, de soche den sich darm Arnsberg, den 23. Februar 1853. „ 0 * Kloben und Knüppel 0 9 5) 9 0 9 7 * 9 Der öffentliche Verkauf folgender Hölzer: 1. Aus den Schutzbezirken Küstelberg und Glindfeld: 1) eircg 280 Clftr. Buchen Kloben und Knüppel im Forstdistrict Winterkasten, 2) zg 80gn Buchen Knüppel# Johanneswiese und Heerbruch, Nordschloßberg, Hopperkopf u. Vue bim Säuti... Jilloh. II. Aus dem Schußzvezirke Latrop: 80 Clftr. Kloben und Knüppel nebst Reisern 200„„„ 320„„„„„„ III. Aus dem Schutzbezirk Sorpe: 150 Clftr. Kloben und Knüppel nebst Reisern 440„„„„„„ 60„„„ IV. Aus der Mark Vieden: 300 Clftr. Kloben und Knüppel 70„„„ 120„ Knüppel„, V. Aus der Mark Eckeringhausen: 400 Clftr. Kloben und Knüppel 00 * hinterm Schlümverbrüche, „„ Salzscheid, n Kleine Baumecke. * Obere Winterseite, #i Untere Winterseite, * Ostwald. n Kaltenscheid, „ hohe Rechtenscheid, „, Dillenscheid. Die executionsfreie Zeit für die Frühlings=Saat=Periode dauert in diesem Jahre vom 15. April bis zum 1. Mai, welches den Kreis=Eingesessenen hierdurch bekannt gemacht wird. Brilon, 11. März 1853. 216.) Der Landrat Auf die Verpackungsart Beskreitesuise sein, die geisrten Klaser bisei Heäindet schr usmisichumer sam zu machen. 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Mde Der Königliche Oberförster v. d. Reck. Zur gefäligen Beachtung! berrefenden Gehaben ausd iun den bei und feldern Stg en werden gegen Entihtung von einem Oritl der deres Verlangen der Iuserenten ausgenommen. Ju. 2.3=eishelnenden Waldeckschen Anzeiger au behonWeizen Roggen Gerste Hafer Buchweizen Erbsen Bohnen Kartoffeln Heu pr. Cntr. Stroh p.Schock 20 Druck und Verlag von M. Friedländer in Brilon. Die Exped. des Sauerl. Anz.