Nr. 1. Fernsprech=Nr. 2. Olpe, Samstag, den 1. Januar. Tel.=Adr.: Volksblatt. 1916 mit Ausnahme von 3 Lonn= und Feiertagen.# beunsmentspreis: 2 dr depstt.„ ### ür best dhr in dem. eoen in k. uul n ful in um geiwacht „ FETUSUTUTT s kotten bte einspaltige Pett" gelle oder beren Raum 15 Pla. a o gertagste Größe 4 Zeilen. c in Reklaueseile 2 3 s denz enbers r Aay; Dedährmn dur Jde Amtliches Kreisblatt für den Kreis Olpe Verantwortlicher Schriftleiter: Paul Fischer in Olpe. S Anzeiger für das Sauerland Druck und Verlag von F. T. Ruegenberg. Olbe. Deujahr 1916. War das ein Jahr! Wohl wenige auf Erden, die 1915 vollbewußt durchlebt haben, sagen in dieser Nacht nicht mit einem Seufzer der Erleichterung: Gott sei Dank, daß es vorüber ist! Wie ein Bergsteiger, der eine unheimlich steile, gefährliche Strecke hinter sich gelegt hat, aufatmet — es geht zwar weiter, und was hinter der nächsten Wegbiegung kommt, weiß er noch nicht— trotzdem: gut, daß dies überstanden ist; gut, daß ich es vorher nicht gekannt habe; gut, daß ich nicht wieder zurück muß, zum zweiten Male überlebt' ich's kaum. Und nun läuteten uns die Sylvesterglocken: ein neues Jahr! Freilich ist es nur menschliche Vorstellung, daß das etwas Neues wäre.„Die Sonne tönt nach alter Weise in Brudersphären Wettgesang: Kein hörbarer Ruck schob den Zeiger der Weltenuhr vorwärts, Menschen schreiben eine neue Zahl— nichts weiter. Und doch gibt es neue Dinge unter der Sonne, unerhörte, die man noch vor kurzem nicht für möglich gehalten hätte. Die Welt ist keine Maschine, die immer dieselben Bewegungen macht und die gleichen Dinge erzeugt; sie ist ein lebendiges Wesen, das wird und wächst, Verlebtes abstößt, Sonderbares hervorbringt, jeden Tag ein anderes Gesicht hat, nie vorauszuberechnen. So stark wird das kaum jemals gefühlt wie an dieser Jahreswende. Vor 16 Jahren begingen wir einen Jahrhundertanfang. Aber was kehrt sich der geheimnisvolle Lauf des Weltalls an menschliche Zeitberechnung! Erst jetzt geht ein Zeitalter zu Ende.„Ein Jahrhundert ist im Sturm geschieden, und das neue öffnet sich mit Mord.“ Und eine neue Kulturepoche, eine neue Ordnung unter den führenden Völkern der Erde hebt nach aller Voraussicht an. Die Ziffer 1916 wird in den Geschichtsbüchem der Zukunft groß gedruckt werden, unsere Nachfahren werden sie auswendig wissen als ein Merkblatt großer Dinge. Allerdings, solche Umwälzung der Erdenwelt geschieht unter Schmerzen und Tränen. Und die in solche Zeit hineingeraten wie wir, haben nie eine reine Freude daran. Im Gegenteil ist es uns zumute, als ginge die Welt, eine uns durch Gewohnheit liebgewordene, trotz aller Mängel mit uns verwachsene Welt unter. Wie ernst ist diese Sylvestemacht! Von dem übermütigen Willkommen, mit dem man sonst das Neujahr grüßt, ist wenig zu hören. Zu viel haben wir gelitten, um uns herkömmliche Glückwünsche zu sagen. Wir sind nicht in der Stimmung, die Tür, auf der die neue Zahl geschrieben steht, lachend aufzustoßen. Ein drittes Kriegsjahr beginnt, und kein Prophet verbürgt uns, daß es das letzte sein werde. Gedrückt von der Last des Erlebten, sprechen die meisten nur mit gedämpfter Stimme von dem kommenden Unabsehbaren, leiser noch als vor einem Jahre. Dennoch gilt es, sich nicht von noch so begründeten Stimmungen beherrschen zu lassen. Vielen von uns hat das durchkämpfte alte Jahr die heilige Ueberzeugung befestigt, daß die Menschheitsgeschichte nicht von Menschenwillen gemacht wird, sondern eine innere Folgerichtigkeit verrät, die eine weltüberragende Weisheit ahnen läßt. Wofür sonst all die blutigen Opfer, all die hohe Begeisterung und sittliche Empörung, käme nichts dabei heraus als ein am Ende gleichgültiges Spiel elementarer Kräfte? Unsere frommen Alworderen traten mit ehrfürchtigen Gedanken auf die Schwelle eines neuen Jahres und schrieben getrost darüber: Anno domini. So blicken auch wir vertrauend auf zu dem, der zwar keine Jahre kennt, um den sie dennoch sich drehen und laufen, der die dahinstürmenden Rosse auch dieser tollen Zeit bändigt und im vorausbestimmten Geleise hält. Das sei denn die Losung, mit der insbesondere wir Deutschen in dieses unser Schicksalsjahr hineinschreiten: Wir hoffen! Wenn wir dieses Wort aussprechen, so meinen wir aber nicht damit eine blasse Vermutung, eine willkürliche Annahme; auch nicht ein keckes Wagen, mit dem ein Glücksspieler sein Alles auf unsichere Karten setzt. Wir wollen keine Luftschlösser bauen, nicht auf den Regenbogen reiten und phantasieren. Ernsthaft hoffen, das heißt: von einer bestimmten Voraussetzung aus der Zukunft entgegengehen. Nämlich, daß unser Volk und jeder einzelne von uns mit ihm eine Zukunft hat. Nicht, daß wir den erhabenen Weltwillen kännten, wie er in Wirklichkeit ist: er bleibt immer über unseren Gedanken. Aber auch ein kleines Kind kennt seine Mutter, ohne ein Wort von ihr zu verstehen, weil es an ihrem Herzen liegt und dessen Pulsschlag spürt. Nicht, daß wir den Unerforschlichen damit ergründet hätten. Worauf er im einzelnen abzielt, wissen wir nicht. Es sind im vorigen Jahre unzählige Dinge geschehen, vor denen wir uns entsetzt haben. Es wird auch im neuen Jahre sich vieles ereignen, wovon wir uns heute nichts träumen lassen, was wir nicht begreifen werden. Aber es wird nichts geschehen, was der große Wille nicht fügt. Und er wird nichts wollen, was nicht schließlich uns und allen Menschen diesseits und jenseits der Schützengräben und Haßlinien in irgendeinem Sinne heilsam sein wird. So spricht deutscher Glaube. Worauf also hoffen wir? Und wir antworten zuversichtlich: Deutschland wird nicht untergehen. Wir behaupten nicht, das könne nie geschehen. Auch die herrlichsten Reiche, die Menschenhand gefügt, haben ihre Erdenzeit. Aber das fühlen wir deutlich, daß die unsere noch nicht abgelaufen ist, vielmehr ihre Höhe noch vor sich hat. Dieses neue Jahr, so glauben wir, wird es beweisen. Worauf wir das gründen? Auf die gesamte Erfahrung deutscher Geschichte. Länger als irgendein anderes Volk neben uns haben wird damit zugebracht, ein Volk zu werden. Mühfelig haben wir uns in der ungeschützten, stets gefährdeten Mitte Europas emporentwickelt. Nicht nur die Gegner zur Rechten und zur Linken machten es uns schwer, in uns selbst lagen hemmende Kräfte. Langsam sind wir gereift, erst vor einem Menschenalter wurden wir, was wir werden sollten. Sollte das schon unser Ende sein? Die Ereignisse der beiden letzten Jahre sprechen dagegen. Daß wir uns in so unerhört schwerer Krisis, in der uns Feinde und Unparteiische fast ausnahmslos aufgegeben hatten, behaupten konnten, war noch nicht einmal das Größte: sondern: wie wir uns behaupteten. Das war nicht Glückszufall aus blauem Himmel, auch nicht nur die vielgerühmte Organisation, das war eine Offenbarung geistiger Lebenskraft, die wir uns selbst nicht zugetraut hatten. Was für Schwankungen in den Machtverhältnissen der Völker das neue Jahr bringen mag, wissen wir nicht. Aber es ist höchst unwahrscheinlich, daß die Höhe, aus die uns 1915 gestellt hat, einen Absturz zur Folge haben werde. Zu gradlinig war der Aufstieg, zu folgerichtig der Sieg. In solcher Zielstrebigkeit, wie der Naturforscher es nennt, waltet ein Gesetz, enthüllt sich ein Sinn des Geschehens, wirkt sich der göttliche Wille aus. Nein, es ist keine Anmaßung, wie noch neuerdings von den Mißgünstigen erklärt worden, auch keine Leichtfertigkeit, wenn wir 1916 damit beginnen, daß wir hoffen!! Indessen hoffen darf nur der Tätige. Gott hilft dem Hthld und Sichge. Roman von Käthe Lubowski. 40 „Das ist mir nicht klar genug. Haft Du ihn lieb? Ja oder nein?“ Der Alte hat die Augen geschlossen. „An solche Liebe glaube ich nicht. So fängt sie vielleicht an. Aber das Ende kommt anders. Ich habe sie entstehen sehen mit Angst und Zittern. Aber ich habe mir immer wieder als Beruhigung gesagt, ihre Mutter war so rein wie ein Kind, warum soll sie anders sein?“ „Aber nun neulich das. Sie hätten Dich doch totschlagen können. Er steht Dir wohl viel höher und näher als ich? Nur an ihn haft Du gedacht, als Du ihn schütztest, nicht an Deinen alten Bater und daran, was der ohne Dich wohl noch auf der Welt sollte.“ *„Ich habe nichts anderes denken können, als daß ich tun mußte, was ich tat.“ „Das wirst Du mir vielleicht auch später antworten, wenn Deine=Liebe nicht mehr rein ist. Denkst Du, sie bleibt, wie sie ist? Sie nimmt Dir nachher das Recht über den Kopf weg." „O nein, Vater. Bei mir ist die Liebe nicht nach und nach gekommen. Sie war da, solange ich denken kann. Ich habe ihn immer lieb gehabt. Als ganz kleines Kind schon, wenn er mich auf seinen Schlitten setzte und sagte:„Jadwtgachen, sang' mal die Sonnenstrahlen mit Deinem Haar.“ „Siehst Du, Vater, und nun hat er so viel Schweres durchgemacht. Go viel, was wir gar niemals erfahren werden. über was es auch sein mag, er selbst tet nichts Böses, das weiß ich. Es ist alles so wund in ihm. Merkst Du das gar nicht? Sie sagten in Posen, seine Braut hütte einen andern gedetratet. Ich kenne sie sogar. Die Dame war es Vaterle, nie damals mit den andern aus Posen kam, als die Linde blühte. Ich merkte schon damals, daß sie sich lieb hatten. Gie ihn auch. Ihre Augen konnten nicht von einander los. Du siehst, Vater, sein Herz kann gar nicht mehr reden. Das ist tot und still. Und daß er später, wenn er wieder gesund ir, mit Deinem Kind spielen Lönnte, das glaubst Dy. doch. nicht. Mit Deinem einzigen. Bedenke doch! Das sollte er Dir antun für all Deine Treue? Wenn Du ihn für so schecht hälst, dann hättest Du ihm nicht solange dienen dürfen.“ „Mein Kind, mein gutes!“ „Nicht wahr, Vaterle, ich darf bei Dir bleiben? Er sieht ta meine stille Liebe nicht. Nur Du weißt von ihr. Und Du wirft sie schon verstehen. Kommt wirklich eine Herrin nach Boldrowo, dann sei gewiß, ich nehme ihr nichts, weil ich ja nichts besaß, was ihr gehören muß.“ Der elte Mann wischt sich heimlich die Tränen aus den Augen. Er wird seine Jadwiga nicht von sich lassen. Er vertraut ihr.—— Der junge Dublischinsk hat sich wegen Anstiftung von vielerlei Sachen vor Gericht verantworten müssen. Körperverletzung, grober Unsug und Sachbeschädigung in unzähligen Fällen, ausgeführt von Boldrowoer Arbeitern, standen an. Zu allem war er der treibende Faktor gewesen. Diesmal hatte ihm seine Verschlagenheit nichts geholfen. Weder sein Geld noch der Wodki, mit denen er seine Entlastungszeugen traktierte, konnten ihn vor der gerechten Strafe retten. Die Richter sind unbestechlich und weitsichtig. Sie sehen nicht nur, was offen vor ihnen liegt. Gie sehen auch, was verhüllt in den Herzen der Menschen ruht und sich angstvoll durch die Augen Bahn bricht, das zermarterte Gewissen. Die meisten freilich waren hartgesottene Sünder, die nicht mehr wutten, wie oft sie schon wegen ähnlicher Delikte an der nämlichen Stelle gestanden. Nur der eine, der Radokki, der mit dem Stock auf seinen Herrn losgegangen war, zeigte Reue. Gein junges Weib hatte ihm daheim hart zugesetzt. Rastingen hatte gerade an ihnen sehr viel Gutes getan. Vor Jahresfrist dienten sie auf dem Gutshof. Er als Ochsenfnecht, sie als Gäusemagd. Sie sahen sich gern. Aber sie besaßen kein Bett und keine Kuh und hütten eigentlich noch Jahre dienen müssen, ehe sie ernstlich daran denken sammen zu geben. Sie besaßen nur die junge, sich ihr Recht simmt, ehe ihre Zeit gekommen ift. Da sorgte Raftingen, bevor noch das Kind da war, daß sie den Segen ihrer Kirche empfingen. Ge ließ ihnen eine Wohnung herrichten, trotzdem'er übergenug verPeltctete Duite Hatte, utih geng für das Gett und die Kuh Goung ünd den ding von denen die e gütclich genachd hatte, wollte ihm zuleibe. Nur einem gnädigen Zufall verdankte er es, daß er schließlich nicht an Jadwiga zum Totschläger geworden war. Sein Weib hatte ihn nachher mit Bitten und Tränen weich gemacht. Darum sagte er alles heraus, wie es wirklich gewesen war. Er sagte auch, daß der alte Krautusch dem Reitpferd die inge ausgeschnitten, weil Dublischinski ihm dafür Geld geben hatte. Ueberhaupt, Dublischinski, er hatte sie unablässig mit Geld und aufreizenden Reden toll gemacht, daß sie gar nicht anders konnten. Dafür wurde er nun für fünf Monate unschädlich gemacht. Auch die anderen bekamen ihr reichliches Teil. So war mit einem Schlage Ruhe und Frieden über Boldrowo gekommen. Der alte Maruschek aber gewann mehr und mehr die Ueberzeugung, daß noch kein Fest größeren Segen über eine Scholle gebracht haben könne, als jenes Kaiserfest, das eigentlich ungefeiert blieb. Raftingen fühlte sich nach dieser Exploston innerlich niel freier. Alle Zweifel über die Behandlung der polnischen Arbeiter waren in ihm ausgelöscht. Er für sein Teil hatte die große Preisaufgabe gelbst, die allein den Bewohnern der Ostmark den Kern des Deutschtums nach innen pflanzen wird. Strenge zuchtfeste Hand, bis sie allein die große Straße gehen können. Danach erst das allmähliche Hinführen utter die deutschen Wimpel zum deutschen Treuschwur. um Gottes willen keine Ueberstürzung, kein Zwang in Gefühlen, keine Notreife. Aus solcher Frucht wird doch kein Brot gebacken, das satt macht.“ Und er ging mit erhobenem Haupt an dem alten Brachschlag vorüber, der mit Raggensaat bewachsen war. Wie sie über den braunen Ackerfurchen wehten und winkten, die grünen Fähnchen der Hoffnung. Klein und sein! Und sie wilrden doch mit Gottes Hilfe wiederum zur Stärke anwachsen und Achren tragen. Ein eigenes Gefühl, das Geflhl des Besitzes. Es mütet den, der nicht selbst auf einer Scholle steht, die sein ist, wie Uebertreibung an und ist im Grunde genommen doch nur Heimatsliebe im engsten Sinne. 229.20 Schaffenden. So stellen wir zum neuen Jahr dessen Aufgaben mahnend vor uns hin. Zum ersten: wir wollen nicht müde werden. Daß wir es auf den Kampsplätzen nicht werden, dafür sorgt der Wille zum Sieg, sorgt auch der Gegendruck derer, die noch immer auf unserer Zertrümmerung bestehen. Wichtiger noch ist, daß wir daheim nicht lässig werden in der Betätigung des Gemeinsinns, den viele noch immer nicht gelernt haben; in den vergleichsweise so geringen Entsagungen, die der Besitzende sich auferlegen muß; in don schwereren Opfern ds Herzens, die unserem Gemüte zu schaffen machen. Zum anderen: wir sollen unser Land in Ordnung halten. Eine ungeheure Arbeit der Friedensvorbereitung liegt vor uns. Nicht minder schwer, als diesen Krieg zu führen, wird es sein, einen Zustand zu schaffen, der den wirtschaftlichen und sittlichen Ertrag der gewaltigen Zeit sichert und die ungeheuren Verluste ersetzt. Wahrlich, wir haben keine Zeit, uns auf kriegerischen Lorbeeren auszuruhen! Die Voraussetzung aber dafür, daß wir den Krieg innerlich überstehen, wird das dritte sein: ein weiser Friede. Etwas ganz Neues, Großes muß das sein; nicht eine Wiederherstellung jenes unseligen Scheinfriedens, der die Völker zerüttete, indem er den größten Teil ihrer Kraft der Abwehr der Kriegsgefahr opferte. Ein neues Verhältnis der durch diesen beispiellosen Kampf gewarnten Völker, eine Organisation sich ergänzender Staaten zu einer wahren Kulturgemeinschaft. Auch bei diesem Werke wird unser starkes Volk seinen Beitrag zu liefern haben. So gehen wir ins neue Jahr hinein, bescheiden, doch erhobenen Hauptes. Erwartungsvoll, mit großen Entschlüssen in der Brust. Unser ist dieses Jahr; ein Ackerfeld, das wir bestellen sollen, düngen vielleicht mit unserem Blute, sicher mit unserem Schweiß! Wir hoffen! Bericht des österreichisch=ungarischen Hauptquartiers. WTB Wien, 30. Dez. Russischer Kriegsschauplatz. Die Kämpfe in Ostgalizien nahmen an Umfang und an Heftigkeit zu. Der Feind richtete gestern seine Angriffe nicht nur gegen die bessarabische Front, sondern auch gegen unsere Stellungen östlich der unteren und mittleren Strypa. Sein Vordringen scheiterte meist schon unter dem Feuer unserer Batterien. Wo dies nicht geschah, brachen die russischen Sturmkolonnen in unserem Infanverie= und Maschinengewehrfeuer zusammen. Im nördlichsten Teil seines gestrigen Angriffsfeldes vor dem Brükkenkopf von Bukanow ließ der Gegner 900 Tote und Schwerverwundete zurück. Es ergaben sich hier drei Fähnriche und 870 Mann. Die Gesamtzahl der gestern in Ostgalizien eingebrachten Gefangenen übersteigt 1200. An der Ikwa und an der Putilowka kam es stellenweise zu Geschützkämpfen. Am Kormyn=Bach und am Styr wiesen österreichisch=ungarische und deutsche Truppen mehrere russische Vorstöße ab. Italienischer Kriegsschauplatz. An der Tiroler Front wurden feindliche Angriffsversuche auf Torbole und gegen den Monte Carbonile durch unser Feuer zum Stehen gebracht. Auf den Hängen nördlich des Tonale=Passes versuchten die Italiener unter Mißbrauch der Genfer Flagge ihre Drahthindernisse auszubauen. Sie wurden beschossen. Auf der Hochfläche von Doberdo fanden lebhafte Minenwerferkämpfe statt, die bis in die Nacht hinein anhielten. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Höfer, Feldmarschalleutnant. Die österreichisch=ungarische Flotte vor Durazzo. Ereignisse zur See. Am 29. früh hat eine Flotille von fünf Zerstörern und der Kreuzer Helgoland das französische Unterseeboot„Monce“ vernichtet, den zweiten Offizier und 15 Mann gefangengenommen, darauf im Hafen von Durazzo einen Dampfer und einen Segler durch Geschützfeuer versenkt und das Feuer mehrerer Landbatterien zum Schweigen gebracht. Dabei stießen zwei Zerstörer auf Minen.„Lika“ ist gesunken,„Triglaw“ schwer beschädigt. Der größte Teil der Mannschaft ist gerettet. Der„Triglaw“ wurde ins Schlepp genommen, mußte jedoch nach einigen Stunden versenkt werden, da mehrere überlegene feindliche Kreuzer und Zerstörer den Rückzug der ganzen Flottille bedrohten. Unsere Flottille ist in den Basishafen zurückgekehrt. Unter den feindlichen Schiffen wurden englische Kreuzer Typ Bristol und Falmouth sowie französische Zerstörer Typ Bouelier deutlich erkannt. Flottenkommando. Die Aus der Schweiz, 30. Dez. wird der Köln. Vztg. berichtet: Der Corriere della Sera vernimmt aus London, Asquith sei überzeugt, daß England der bittere Kelch der allgemeinen Wehrpflicht angesichts der unzulänglichen Refultate Lord Derbys nicht erspart bleiben könne und werde im Parlament am 4. Januar einen Gesetzesvorschlag einbringen, wonach alle unverheirateten, noch nicht angeworbenen Leute sich stellen müssen. Dadurch werde die Kabinettskrise nicht vollständig verhindert. Hauptsächlich Me Senna und Runciman seien der Ansicht, daß dieses Vorgehen den Handel und die Finanzen Englands schwer schädigen werde. Der Opposition würden sich die radikalen Arbeiter anschließen, die sich mit Händen und Füßzen dagegen wehren, das Freiwilligenprineip aufzugeben; ebenso würden die irtschen Nationalisten den Vorschlag bekämpfen. Man sehe voraus, daß die Minister Me Kenna, Runcman, Grey, Harcourt, Simon, Buckmaster und Henerson den Vorschlag ablehnen würden. Nachdem alle Unverheirateten von 19 bis 42 Jahren einberufen seien, gedenke Lord Derby die ersten Klassen der Verheirateten zur Dienstleistung heranzuziehen. * Berlin, 30. Dez. Unter der Ueberschrift Militarismus in England führt die Vossische. Zeiu. a. aus: Um der Vorzüge der militärischen Erziehung eines Volkes teilhaftig zu werden, bedarf es eines Zeit raumes von Generationen. Hierin wird und kann uns England nicht nachkommen. Dagegen bringt uns die Einführung der Dienstpflicht in England eine willkommene Ausgleichung der beiderseitigen militärischen Lasten, die geeignet ist, uns den Vorsprung zu sichern, den wir uns in der Technik, Wirtschaft und Sozialpolitik und zum Teil auch schon im Handel gegenüber England errungen haben. Die englische Regierung kann sich nicht anders helfen und findet sonst keinen Ausweg. Doch hat die englische Wehrpflicht in der Hauptsache wohl den Sinn, die sich verblutenden Bundesgenossen Englands hinzuhalten.„Blute, dulde, warte, von England kommt Hilfe", das wurde den Belgiern in Antwerpen gesagt, dasselbe den Serben zugerufen. WIB London, 30. Dez. Westminster Gazette schreibt, die Zahl der Unverheirateten, die sich nicht zum Militärdienst gemeldet hätten, sei viel größer, als man erwartet habe. Nur einige davon seien nach der Ansicht der Regierung unabkömmlich. Es sei möglich, daß ein oder zwei Minister zurücktreten werden, wahrscheinlicher aber sei, daß es Asquith gelingen werde, seine Kollegen von der Notwendigkeit der in Aussicht genommenen Maßregel zu überzeugen. Es werden sich nicht, wie man in einigen Kreisen glaube, etwa 200 Mitglieder des Unterhauses und ein großer Teil der Arbeiterpartei den Zwangsmaßregeln widersetzen. WTB London, 30. Dez.(Reuter.) Es wurde eiligst eine Versammlung von Arbeiterführern einberufen, um die Rekrutierungsfrage zu besprechen. Das vereinigte Arbeiterrekrutierungskomitee hielt heute eine Versammlung ab, in der, wie verlautet, die verschiedenen Mitglieder des Komitees die Einberufung einer nationalen Konferenz von Gewerkschaften verlangten, ehe das Unterhaus zusammentritt. Man sprach die Ansicht aus, daß keine Notwendigkeit für die von dem Kabinett angenommene Entscheidung bestand. Das Kabinett erklärte, daß 60 Prozent der nicht angeworbenen Männer untauglich seien, und daß 20 Prozent bereits anderweitig für die Rezierung beschäftigt seien. Die Arbeitervertreter werden nichts unternehmen, bis Henderson über die Lage Bericht erstattet hat. Die Genter Universität. * Brüssel, 29. Dez. Ausländische Blätter haben viel herumgeraten, wie sich wohl die deutsche Regierung in Belgien mit der Genter Hochschulfrage abfinden würde. Auch allerlei falsche Nachrichten sind verbreitet worden, offensichtlich um Stimmung gegen Deutschland zu machen. Dazu gehörte auch die gänzlich unzutreffende und auf die Aufhetzung der Flamen abzielende Mitteilung, es sei beabsichtigt, deutsche Professoren nach Gent zum Zwecke deutscher Vorlesungen zu berufen. Diesem Treiben ist nunmehr durch die Stellungnahme der deutschen Regierung in Belgien ein für allemal ein Ende gemacht. Von zuständiger Seite erhält die Köln. Ztg. nämlich folgende Nachricht: Die Frage der Errichtung einer flämischen Hochschule die sich nach den in der belgischen Kammer gestellten Anträgen auf die Forderung der Umwandlung der Universität Gent in eine flämische verdichtet hatte, ist nunmehr dank der Initiative des Herrn Generalgouverneurs einen entscheidenden Schritt vorwärts gerückt. Der Herr Generalgouverneur hat angeordnet, daß in den Etat des Jahres 1916 die Summen eingestellt werden, die zunächst erforderlich sind, um die Umwandlung der Universität Gent in eine flämische in die Wege zu leiten. Weiter sollen die für die Neugestaltung des Unterrichts notwendigen organisatorischen Maßnahmen von fachkundiger Seite vorbereitet und in Angriff genommen werden. Damit geht einer der wesentlichsten Wünsche der flämischen Bewegung seiner Erfüllung entgegen, ein Wunsch, der, je länger je mehr, vor 75 Jahren, im Jahre 1840, wurde der erste Antrag auf die Einrichtung eines höhern Unterrichts in flämischer Sprache in den Kammern eingebracht, im Jahre 1912=13 der letzte, derjenige der Abgeordneten Franck, Cauwelaert, Huysmans. Möchten nunmehr alle beteiligten Kreise in ruhigem Erwägen und Abwägen die Maßnahmen vorbereiten helfen, die zu der Lösung füh, ren: der hundertjährigen Alma Mater die wissenschaftliche Bedeutung und innere Tüchtigkeit zu erhalten, die ihren Ruhm bilden, sie zugleich aber auch, und in höherm Maße als bisher, zu befähigen, eine Trägerin flämischer Kultur, eine Förderin des Wissens und des Könnens in flämischen Landen zu werden. Die erste Aeußerung eines flämischen Blattes. Brüssel, 30. Dez. Die flämische„Gazet van Brüssel" begrüßt die Nachricht über die Flamisierung der Genter Hochschule unter dem Titel:„Eine Freudennachricht“ folgendermaßen: Im Augenblick, da unser Blatt zur Presse geht, wird uns eine Botschaft, die ganz Flandern mit Freuden erfüllen und auf dem ganzen Erdenrund Widerhall erwecken wird: Die Genter Hochschule wird flämisch! Wir hatten also unrecht, unlängst zu beklagen, daß die Polen durch die Deutschen besser behandelt würden als die Flamen. Auf der Hochschule von Warschau sind bereits 1000 polnische Studenten; laßt uns hoffen, daß mit der Eröffnung unserer flämischen Universität zu Gent zum mindesten so.piel vorhanden sein mögen. Die weise Maßregel, die Herr v. „sing getrosfen hat, ist von höchster Bedeutung, doch wir können nicht langer mit der Wiedergabe der nachstehenden Kundgebung warten. Wir beschränken uns daher heute darauf, den Bericht hier abzudrucken. Unsere Mitarbeiter werden in den nächsten Nummern die Tragweite dieser Leben weckenden Tat näher beleuchten. Der türkische amtliche Bericht. WTB Konstantinopel, 30. Dez. Bericht des Hauptgaurtiers: An der Irakfront dauert die Schlacht bei Kutel Amara mit längeren Paufen fort. Bei der Einnahme Schik Saids erbeuteten wir 450 Kannen mit Petroleum und Benzin, die den Engländern gehörten. An der Kaukasusfront ereignete sich außer Patrouillengefechten nichts. In der Nacht zum 28. und am 28. Dez. brachte unsere Artillerie in Erwiderung des Feuers eines feindlichen Kreuzers und eines Torpedobootes die Geschütze dieser beiden Kriegsschiffe, die wirkungsloses Feuer gegen Angforta und Ari Burnu richteten, zum Schweigen und zwang sie, sich zu entfernen. Bei Seddil Bahr fand in der Nacht zum 28. Dezember und am 28. Dezember ein heftiger Kompf mit Bomben und Lufttorpedos auf dem rechten und linken Flügel und im Zentrum Artilleriekampf statt. Nachmittags beschossen zwei Kreuzer kurze Zeit den rechten Flügel, stellten aber infolge der Gegenwirkung unserer Artillerie das Feuer ein und entfernten sich. Ein Kreuzer ist von einem Geschoß getroffen worden. Vormittags holte unsere Artillerie einen Zweidecker herunter, der Jeni Köi und Kum Kale überflog. Er fiel auf der Höhe von Teke Burnu ins Meer und wurde auf Imbros zu abgeschleppt. Unsere anatolischen Küstenbatterien beschossen wirkungsvoll die Landungsstellen von Teke Burnu, Seddil Bahr und Umgebung. Am 27. Dezember unterternahm eines unserer Wasserflugzeuge Erkundungsflüge über Lemnos und Mavro und warf erfolgreich Bomben auf den Hafenspeicher von Mudros ab, wo ein Brand hervorgerufen wurde. Sonst nichts neues. Die Trümmer des serbischen Heeres. WIB Athen, 29. Dez.(Vom Sonderberichterstatter des WB.) Die Trümmer des serbischen Heeres sind in Elbassan und Skutari angelangt. Ihre Gesamtstärke beträgt 40 000 Mann, und sie besitzen weder Artillerie noch Munition. Griechenlands Neutralität gegenüber den kommenden Kämpfen. WIB Athen, 29. Dez.(Vom Sonderberichterstatter des WIB.) Wie ich erfähre, wird Griechenland während der bevorstehenden Kämpfe der europäischen Mächtegruppen bei Saloniki neutral bleiben. Schebekows Mission. Ctr. Bln. Bukarest, 30. Dez. Minerva meldet: Die Mission Schebekows hatte den Zweck, Rußland gegen einen unerwarteten Angriff von einer neuen Seite zu sichern. Rußland mußte infolge des mißlungenen Dardanellenunternehmens die Hoffnung aufgeben, auf diesem Wege Waffen und Kriegsmaterial zu erhalten. Schebekow hatte die Aufgabe, Rumänien zu veranlassen, daß es sich mindestens neutral verhalte. Von Rumänien in dieser Beziehung zu gebende Sicherheiten mußte Schebekow nach Petersburg bringen. Bis zu welchem Grade ihm dies gelang, wird der Verlauf der späteren Ereignisse zeigen. Der französische amtliche Bericht. WIB Paris, 30. Dez. Amtlicher Bericht von Mittwochnachmittag: Die Nacht war ruhig; abgesehen von dem Abschnitt von Chaulnes, wo man Kampf mit Handgranaten meldet und von der Champagne, wo wir die Werke des Feindes westlich des Navaringehöftes beschossen. Bericht von Mittwochabend: In Belgien und im Artois zeigte sich unsere Artillerie an verschiedenen Stellen im Laufe des Tages tätig. Nördlich der Aisne zerstörten wir durch unser Feuer die Deckungen von Maschinengewehren und zerstreuten Arbeiter. In der Umgegend von Ville au Bois in den Argonnen brachten wir zwei Minen zur Explosion. Bei der Höhe 285 im Norden von Fille Morte wurde ein feindlicher Posten vernichtet. In Haute Meuse ergab unser Artilleriefeuer auf eine am Walde von Warmont nordöstlich von St. Mihiel aufgestellte feindliche Batterie nach den Auszeichnungen unserer Flieger ein sehr gutes Ergebnis. In den Vogesen herrschte eine ziemlich lebhafte Kanonade an verschiedenen Stellen, besonders zwischen Fecht und Thur, und sehr heftig in der Gegend des Hartmannsweilerkopfes. Trotz heftiger Gegenangriffe des Feindes mechte uns das gestern begonnene Vorgehen bis zum Ende des Tages zu Herren einer Reihe deutscher Werke zwischen dem Rehfelsen und dem Hirzstein, die sich an die schon vom Feinde verlorenen Gräben anschließen. Die Zahl der Deptschen, die gestern in unsere Hände fielen, beläuft sich im ganzen auf 300. Die Gesamtzahl der unverwundeten Gefangenen seit Beginn dieser Kämpfe beträgt jetzt 1668. Die Gefangenen sagen einstimmig aus, daß die deutschen Verluste im Laufe unseres Angriffes vom 21. und den folgenden Tagen beträchtlich seien. Belgischer Bericht: Im Norden und Süden von Dixmuiden ergab unser Feuer auf die feindlichen Maschinengewehrstellungen gute Ergebnisse. Unsere Batterien zerstörten deutsche Schanzwerke bei dem Schlosse Woumen und bei Luyghem. Eine sonderbare Friedenskundgebung. Hamburg, 30. Dez. Aus Stockholm meldet das Hamburger Fremdenblatt: Wie die Rietsch mitteilt, haben die Reichsduma=Abgeordneten der Rechten eine Erklärung zugunsten eines Sonderfriedens mit Deutschland und Oesterreich=Ungarn erlassen. Die Kundgebung enthäli zwar den Vorbehalt, daß die Partei keine derartige Agitation ohne Wissen und Wollen anderer politischer Gruppen betreiben werde, gleichzeitig wird aber betont, daß Rußland keine nutzlosen Opfer mehr bringen dürfe. Eine Weiterführung des Krieges um jeden Preis wird als polttischer Kardinal= fehler bezeichnet, in den man aus Gründen der Selbsterhaltung nicht wieder verfallen dürfe. Danach scheint diese sonderbare Friedenskundgebung doch allerlei Vorbehalte zu machen, die ihr ein gut Teil ihrer Wirkung und Bedeutung nehmen. WTB Tokio, 27. Dez. Der Korrespondent der Times meldet, daß die Regierung beim Wiederzusammentritt des Parlaments angegriffen werden wird, weil sie den Vertrag der Verbündeten, keinen Sonderfrieden zu schließen, unterzeichnete, ohne vorher den Staatsrat befragt zu haben. Mackensen in Sosia. WTB Sofia, 30. Dez. Meldung der bulgarischen Telegraphenagentur. Generalfeldmarschall von Mackensen ist heute in Sofia eingetroffen. Am Bahnhofe hatten sich Vertreter des Königs und der Regierung zur Begrüßung eingesunden. Eine Kompagnie Zöglinge der Militärschule mit Musik erwies die Ehrenbezeugungen. Der Gneralseldmarschall stattete in der deutschen und österreichisch=ungarischen Gefandtschaft Besuche ab und begab sich dann in den königlichen Palast, wo er vom Könige empfangen wurde. Nach der Audienz fand zu Ehren des Feldmarschalls große Frühstückstafel zu 40 Gedecken statt. Die Tafel trug militärischen Charakter, da alle Gäste höhere Offiziere waren. Am Abend erfolgte die Rückreise des Generalfeldmarschalls in das Hauptquartier. Die Bevölkerung bereitete ihm einen begeisterten Empfang und jubelte ihm herzlich zu, so oft er sich in den Straßen der etoht zeigte. Die angeblichen Friedensziele Deutschlands. Ctr Bln. Berlin, 30 Dez. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung schreibt an der Spitze ihres Blattes: In der ausländischen Presse macht sich die Reigung bemerkbar, den gestern gebrachten Artikel der Neuen Zürcher Zeitung„Friedensgedanken" zu Betrachtungen über Kriegs= und Friedensziele zu benutzen. Um jeder Irreführung der deutschen öffentlichen Meinung vorzubeugen, weisen wir erneut darauf hin, daß der Arrikel lediglich private Gedankengänge enthält und daher nicht nicht als Ausgangspunkt für ernste Distkussionen über die Ansichten leitender Kreise dienen kann. Bericht der Obersten Heeresleitung vom Donnerstag. (Wiederholt, weil nicht in der ganzen Auflage der letzten Rummer u. Bls. entbalten.) WTB Großes Hauptquartier, 30. Dez (Telegr.) Amtlich. In Olpe eingetroffen 3,40 Uhr nachm. Westlicher Kriegsschauplatz. In der Nacht zum 29. Dez. mißglückten englische Versuche, nordwestlich von Lille, durch Ueberraschungen in unsere Stellungen einzudringen. Eine kleine nächtliche Ueberraschung unserer Gruppen füdwestlich von Albert war erfolgreich und führte zur Gefangennahme von einigen hundert Engländern. Am Hartmannsweilenkopf wurden gestern die in französischen Händen gebliebenen Grabenstücke zurückerobert. Im übrigen fanden an vielen Stellen der Front bei günstigen Beobachtungsstellen zeitweilig lebhafte Feuerkämpfe statt. Auch die Fliegertätigkeit war beiderseits sehr rege. Ein feindliches Geschwader griff die Orte Werzian und Meninin und die dortigen Bahnanlagen an. Militürischer Schaden ist nicht angerichtet, dagegen sind 7 Einwohner verletzt und ein Kind getötel. Ein englisches Flugzeug wurde nordöstlich von Cambrais im Luftkampf abgeschossen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Südlich von Szlhock sowie an mehreren Stellen der Heeresgruppe des Generals von Linsingen wurden Vorstöße russischer Jagdkommandos abgewiesen. Bei der Armee des Generals von Bodmer wiesen die österreichisch=ungarischen Truppen gegen die Brückenkopfkämpfe von Burkanow an der Strypa ab. Neben starken blutigen Verlusten büßte der Feind etwa 900 Gefangene ein. Balkankriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Oberste Heeresleitung Gesundheitszustand des Kaisers. WTB Berlin, 30. Dez. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung schreibt: Zur Widerlegung der im Auslande zirkulierenden unwahren Gerüchte über den Gesundheitszustand des Kaisers kann auf Grund von an maßgebender Stelle eingezogenen Erkundigungen festgestellt werden, daß der Kaiser lediglich an einem ganz harmlosen Furunkel leidet. Der Kaifer ist nicht an das Bett gefesselt, nur das unbeständige Wetter läßt es für Se. Majestät ratsam erscheinen, noch einige Tage das Zimmer zu hüten. Die Arbeit des Kaisers hat keinerlei Störung erfahren. Der Kaiser nimmt die täglichen Vorträge in der gewohnten Weise entgegen. Fortschritte des Volksschulwesens in Lodz unter deutscher Verwaltung. Gegen das Schuljahr 1913=14, das letzte unter russischer Verwaltung, ist die Zahl der Schulen in Lodz um ein Drittel, und die Zahl der Klassen um zwei Fünftel gestiegen. Es ist dies um so mehr anzuerkennen, als dieser Fortschritt in kaum vier Monaten erreicht worden ist.(Köln. Vztg.) Weitere Mitteilungen. WIB Wien, 30. Dez. Die südslavische Korrespondenz meldet aus Athen vom 28.: Die griechische Regierung hat gegen die von den Truppen der Entente um Saloniki errichteten Befestigungen zum zweiten Male Protest eingelegt. Der italienische Gesandte hat dem griechischen Kabinett im Auftrage seiner Regierung die Erklärung abgegeben, daß die bei Walona stehenden italienischen Truppen die albanische Grenze nicht überschreiten werden. Ctr. Bln. Berlin, 30. Dez. Dem Lokalanzeiger zufolge meldet die Frankfurter Zeitung aus Lugano: Die Kolennot hat einen unbeschreiblichen Umfang angenommen. Die Tonne kostet 175,4 Lire. * Basel, 29. Dez. Ueber Lyon wird berichtet, daß außer den Indern auch die ürigen englischen Kolonialtruppen aus Frankreich fortgebracht wurden. Ihr Abtransport wurde von der Agentur Havas ebensowenig bekannt gegeben, wie der von Reuter gemeldete Transport der Inder nach Aegypten. Ortsnacbrichten aus dem Kreise Olpe. (**) Olpe, 31. Dez. Wie wir hören, sollen in der„Wüste“ die stattlichen alten Eschenbäume gefällt werden. Angehauen sind sie, etwa 70 an der Zahl, bereits. Was soll man dazu sagen? Die schönste Straße um Olpe soll aus diese Weise so verschandelt werden? Wo hat man im Sommer besseren Schatten, wie unter den dichtbelaubten alten Eschen an der Kölner Straße? Wer lenkt seine Schritte nicht, wenn die Zeit es ihm erlaubt, in die „Wüste“! Ganz Olpe würde es mit Recht verurteilen, wenn jetzt das Fällen der Bäume den Reiz landschaftlicher Schönheit in allernächster Umgebung von Olpe verkleinern würde. Glücklicherweise sind bereits von maßgebender Seite Schritte in die Wege geleitet worden, die hoffentlich dazu beitragen werden, daß unserem Heimatschutz und unserer Heimatpflege nicht in dieser Art und Weise Abbruch getan wird. □ Olpe, 31. Dez. In einer Verfügung des Kriegsministeriums wird darauf hingewiesen, daß die Bezeichnung „Offizierstellvertreter“ keinen Dienstgrad darstelle und jene daher auch nicht mit„Offizierstellvertreter", sondern mit ihrer Dienstgradbezeichnung— Feldwebel (Wachtmeister), Vizefeldwebel(Vizewachtmeister), Fähnrich— dienstlich anzureden sind. = Olpe, 31. Dez. Das Eiserne Kreuz 1. Kl. erhielt der erste Vorstandsbeamte des Verbandes kath. kaufm. Vereinigungen Deutschlands D. W. Tewes aus Essen a. d. Ruhr, Oberlt. d. R. im J.=R. 39, der schon im vorigen Jahre das Eiserne Kreuz 2. Kl. erhalten hatte. — T. ist durch seine Vorträge im K. k. V. in Olpe sehr gut bekannt. (“) Olpe, 31. Dez. Der kath. kaufmännische Verein hat in seiner vorgestrigen Versammlung beschlossen, sein übliches Winterfest diesmal ausfallen zu lassen, dagegen Kaisers Geburtstag in angemessener Weise besonders zu begehen und zwar am Sonntag, dem 30. Januar. Als Festredner ist hierfür unser Reichstagsabgeordneter Becker gewonnen worden. Olpe, 31. Dez. Vom Detaillisten=Verband von Rheinland und Westfalen, Sitz Barmen, wird uns geschrieben: Wir machen darauf aufmerksam, daß in den Regierungsbezirken Düsseldorf, Cöln und Arnsberg die Saisonund Inventur=Ausverkäufe nicht mehr wie früher am 2. Januar, sondern erst am 10. Januar beginnen. Diese endigen in den Regierungsbezirken Cöln und Düsseldorf am 31. Januar, während sie im Regierungsbezirk Arnsberg in den Zeitraum vom 10. Januar bis 15. Februar gelegt werden können, indes die Dauer von 3 Wochen nicht überschreiten dürfen. Ferner muß darauf geachtet werden, daß die Ankündigung nur unter der ausdrücklichen Bezeichnung„Saison“ oder„Inventur=Ausverkauf" zulässig ist. Diese Ausdrücke sind im Gesetz festgelegt, weshalb andere Bezeichnungen nicht gebraucht werden dürfen. + Olpe, 31. Dez.(Kultusminister und Kriegsprimaner.) Die Frage der Behandlung der freiwillig in den Heeresdienst getretenen Unterprimaner der höheren Lehranstalten hat durch die Verfügung des Kultusministers von Trott zu Solz vom 23. Oktober d. J. eine neue(die dritte) Regelung erfahren, die in den Kreisen der Beteiligten tiefgehende Unzufriedenheit erregt. Sie bestimmt, daß die Kriegsprimaner nach Friedensschluß einen Sonderkursus von sechs bzw. zwölf Monaten durchzumachen und dann sich der Abschlußprüfung zu unterziehen haben. Namens des Ausschusses der Väter der Kriegsprimaner hat der Amtsanwaltschaftsrat Liedtke in Magdeburg jetzt an den Reichskanzler die Bitte gerichtet, eine Allerhöchste Entscheidung in der vielerörterten Frage herbeiführen zu wollen. In der Eingabe ist ausgeführt, daß, wenn bisher die Abschlußprüfung ohne einen sechs= oder zwölfmonatigen Vorbereitungskursus bestanden werden konnte, zu einem solchen auch in Zukunft bei dem gleichen Schülermaterial ein Grund nicht vorliege, daß durch den Kursus nach zweijähriger oder nach längener Kriegspause höchstens eine Auffrischung des durch das Abgangszeugnis bescheinigten Wissens von 1914 erreicht werden könne, daß es deshalb angezeigt erscheine, den kampferprobten Kriegern, die im Frieden Ostern 1916 die Reifeprüfung würden ablegen können, zu diesem Zeitpunkte unter Erlaß der Prüfung das Reifezeunis zu erteilen, wie das die Universität Göttingen in einer besonderen Denkschrift gefordert hat, und es im übrigen den Hochschulen zu überlassen, durch Ergänzungskurse, wie in Göttingen, die zweifellos vorhandenen Lücken in dem Wissen der Kriegsprimaner auszufüllen. Olpe, 31. Dez.(Die Heizung der Eisenbahnzüge.) Die Eisenbahnzüge werden bekanntlich von der Lokomotive aus geheitzt. Zur Unterstützung dieser Heizung werden besondere Heiztesselwagen verwendet. Diese Kesselwagen hat man im Kriege in Lazarettzüge eingestellt. Um den Heizdampf der Lokomotiven möglichst gleichmäßig über den ganzen Zug zu verteilen, mußten deshalb besondere Anordnungen getroffen werden. Bei strenger Kälte hat dies zur Folge, daß in allen Abteilungen eine geringere Wärme vorhanden sind. Um die Abteile dauernd zu erwärmen, ist es unter diesen Umständen durchaus notwendig, ein längeres Offenhalten der Fenster und Türen insbesondere auch auf der Zugangsstation zu vermeiden. Das Zugpersonal wird hierauf aufmerksam machen. Die Eisenbahnverwaltung läßt es als dringend erwünscht bezeichnen, daß die Reifenden auch ohne besondere Aufforderung auf ihre Mitreisende gebührende Rücksicht nehmen und die Verwaltung in ihrem Bestreben unterstützen, die Heizung der Züge auch unter den jetzt sehr erschwerten Verhältnissen so gut wie irgend möglich durchzuführen. Dringend empfohlen wird ferner, sich für die Reisen während der kalten Jahreszeit mit wärmerer Kleidung oder Schutzmitteln gegen die Kälte, Reisedecken usw. zu versehen. „Friedrachsthal b. Olpe, 31. Dez. Dem Gardisten Prr. Virischilling wurde auf dem westlichen Kriegsschauplatze die hessische Tapferkeitsmedaille verliehen. 00 Weitenohl b. Rhode, 31. Dez. Dem Gefreiten Paul Siedenstein aus Weikenohl wurde auf dem östlichen Kriegsschauplatze das Eiserne Kreuz verliehen. ).( Kirchveischede, 30. Dez. Der Musketier Hubert Schlüngermann, Sohn des Cigarrenarbeiters Johann Schlüngermann, gnt. Kleintigges, erhielt auf dem östlichen Kriegsschauplatze das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Sch. liegt zur Zeit verwundet in Mülhausen i. Eichsfeld. ## Altenhundem, 30. Dez. Der Vizefeldwebel im Ins.= Leib.=Reg. 117 Jofeph Simon, Sohn des Kaufmanns Ferd. Simon, wurde zum Leutnant befördert. + Altenhundem, 31. Dez. Die diesjährige Weihnachtsveranstaltung der hiesigen Jüngl.=Sodalität findet am Sonntag, dem 2. Jan., im Saale des I. H. Cordes (Lake) statt. Dem Ernste der Zeit wird hierbei selbstverständlich Rechnung getragen. Aus dem Programme seien besonders hervorgehoben die Festrede eines Pallottiner= paters aus Kamerun, welcher u. a. seine Erlebnisse in der englischen Gefangenschaft schildern wird, und die Ehrung der aus unserer Gemeinde gefallenen Kriegsteilnehmer, die in Lichtbildern gezeigt werden. Um recht vielen Gemeindemitgliedern die Möglichkeit zur Teilnahme zu bieten, ist eine zweimalige Abwickelung des Programms und zwar im 4½ und 7½ Uhr, ins Auge gefaßt. Ein etwaiger Reinertrag soll für wohltätige, in erster Linie für Kriegszwecke Verwendung finden. Provinzielles. * Kabel, 30. Dez. Zwischen 12 und 1 Uhr entgleiste in der vergangenen Nackt im hiefigen Bahnhof bei der Ausfahrt an der Stelle, wo die Güterzugstrecke nach Hengstey und Westhosen von der alten Personenstrecke abS„•*- Annmmns. Bericht der Obersten Heeresleitung vom Freitag. WTB Großes Hauptquartier, 31. Dez. (Telegr.) Amtlich. In Olpe eingetroffen 2,30 Uhr nachm. Westlicher Kriegsschauplatz. Nach erfolgreicher Sprengung wurde den Engläudern nordwestlich von Hutluch ein vorgeschobener Graben entrissen, zwei Maschinengewehre und einige Gesangene fielen in unsere Hand. Ein seindlicher Fliegerangriff auf Ostende richtete in der Stadt erheblichen Gebäudeschadlen an. Besonders hat das Kloster vom hl. Hevzen gekitten. 19 Einwohner sind verletzt, einer getötet. Militärtscher Schaden ist nicht entstanden. Oestlicher und Balkankriegsschauplatz. Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung. Oberste Heeresleitung. 0 Berlin, 31. Dez. Ctr. Bln.(Telegr.) Der „Lokalanzeiger“ meldet aus Rotterdam: Die Paketpost, die die Engländer bei Downs von dem aus Java kommenden Dampfer„Gundow“ fortnahmen und zurückhielten, ist jetzt in Rotterdam eingetroffen. 0 Berlin, 31. Dez. Otr Bln.(Telegr.) Der „Lokalanzeiger“ berichtet aus Lugano: Der neue chinesische Gesandte Wang Kusang Ky ist in Rom eingetroffen. Er reiste nach dem„Secolo" über Sibirien mit Extrazug nach Norwegen, England und Paris. 0 Berlin, 31. Dez. Otr. Bln.(Telegr.) Der „Lokalanzeiger“, schreibt aus Budapest: Der französische Generalstab in Saloniki veröffenlicht heute eine Kundmachung, wonach die verbündeten Truppen in Mazedonien die Offensive wieder aufnehmen werden. Zweck der Offensive ist die Durchführung jenes großen Kriegsplanes, der in London vom Großen Generalstab der Verbündeten ausgearbeitet wurde. Gestern trafen 10 mit Munition und neuen Truppen beladene große Dampfer ein. 0 Berlin, 31. Dez. Ctr. Blo.(Telegr.) Nach dem„Lokalanzeiger“ sind, wie diesem aus Lugano berichtet wird, gestern in Bari die Mitglieder des französischen Roten Kreuzes bei der serbischen Armee eingetroffen. Als besonders schwierig schilderten sie die Mühseligkeiten der Fußreise von Valjevo bis Skutari, die namentlich durch Schnee und Eie im Gebirge erschwert wurde. zweigt, ein nach Hengstey abgelassener Süterzug. Die Ursache der Entgleisung steht noch nicht fest. Ein Glück, daß der Zug noch in langsamer Fahrt begriffen war. Dadurch kam das Zugpersonal noch mit dem Schrecken davon ab. Immerhin machten sich infolge der Entgleifung größere Störungen im Betriebe bemerkbar. Der Personenverkehr wurde, so gut es ging, durch Umsteigen aufrecht erhalten, erlitt ober erhebliche Verspätungen, so der D=Zug 176 nach Frankfurt etwa 70 Minuten. Der Güterverkehr stockte ganz. Bold nach der Entgleisung lagen alle Stationen voller Gaterzüge. Weiter erfährt die„Westd. Volksztg.“ zu der Entgleisung: Der Güterzug überfuhr an der Kurve nach Hengstey die Weichen. Die Lokomotive, eine Heißdampflokomotwe größter Bauart, stellte sich infolgedessen quer über das Geleise. Der nachfolgende Pack und zwei Güterwagen entgleisten ebenfalls und schoben sich ineinander. Die Aufräumungsarbeiten wurden gleich von den herbeigerufenen Betriebswerkstätten von Letmathe und Hagen in Angriff genommen. Da infolge Weichen= und Schienenbruches das Geleise an der Unfallstelle ausgewechselt werden mußte, nahwen die Arbeiten geraume Zeit in Anspruch. Immerhin konnte der eingleisige Betrieb schon heute vormittag vor 10 Uhr wieder aufgenommen werden, im Laufe des Tages dann auch der volle Betrieb. * Hagen, 30. Dez. In eine böse Lage hat sich eine in Altenhagen wohnende Kriegerfrau gebracht, die es mit dem Heiraten gar zu eilig hatte. Sie hatte allerdings von ihrem seit Beginn des Krieges im Felde stehenden Manne keinerlei Nachricht erhalten, hatte aber ebensowenig von seinem Tode die Gewißheit. Sie nahm an, daß ihr Mann gefallen sei und heiratete wieder. Jetzt erhielt sie von dem Totgeglaubten einen Brief, in welchem er mitteilt, daß er in Gefangenschaft sei und nicht früher Nachricht geben konnte. * Datteln, 30. Dez. Eia tragischer Unglücksfall infolge unvorsichtigen Hautierens mit einer Schußwasse ereignete sich im benachbarten Erkenschwick. Vort weilten bei einer besceundeten Familie im Hause Ulmenstraße 21 zu Besuch der Bergmann Leonhard Hagen, seine junge Frau und sein 20jähriger Bruder Heinrich. Letzterer beschäftigte sich, während sie alle in festfroher Stimmung beim brennenden Weihnachtsbaum saßen, mit einem Gewehr, das er nicht geladen glaubte. Plötzlich krachte ein Schuß, und mit zerschmettertem Kopfe brach Frau Hagen tot zusommen. Ihr Schwager, dessen Leichtsinn das Unglück herbeigefühet hatte, stellte sich sofort der Polizei, die den sich wie verzweifelt Gebärdenden in Untersuchungshaft nahm. * Sachen, 30. Dez. Eine Anzahl junger Burschen vergnügte sich gestern abend mit Kriegspielev. Sie waren mit Stöcken und sonstigen Jastrumenten bewaffoet. In der Michaelstraße stellte sich den anstürmenden Burschen ein dort wohnender etwa fiebzehnjähriger junger Mann in harmloser Absicht entgegen. Dabei erhielt er mit mit einem scharfen Instrument einen Schlag auf den Kopf, wodurch er so schwer. verletzt wurde, daß der Tod alsbald eintrat. * Sinbeck, 30. Dez. Daß sich das Einsammelm von Goldgold im Interesse des Vaterlandes immer noch lohnt, zeigt sich auch im hiesigen Kreise noch täglich an dem Emwechseln von Goldstücken bei den öffentlichen Kassen. So wurden an einem der letzten Tage noch 1000 Mark in Gold von einer Person bei der Reichsbank umgewechselt. Die Reichsbank konnte wiederum 20000 Mark in Gold an die Hauptstelle abführen. Eingegangen sind ferner bei der Geschäftsstelle des Sauerländ. Bos. 22 Mk. für ein Heidenkind„Franz“ zu tausen von H. in S. Vom Holdatenheim. Uns wird geschrieben: In Warschau, Kowno, Suwalk! und anderen besetzten Städten sind Soldatenheime errichtet oder im Entstehen begriffen. Und das ist gut so. Denn der Segen dieser Einrichtungen für den Krieger ist außerordentlich groß. Nicht nur für sein leiblich Teil wird hier ohne Gewinnabsichten gesorgt, sondern das„Heim“ gibt ihm, der von Familie und eigenem Hausstand getrennt ist, seelisch noch viel mehr. Er fühlt sich dort allmählich—„wie bei Muttern“, und alle die gemütvollen Gefühle, die, zurückgedrängt durch das neue Leben, die neue Umgebung, um Herd und Heim kreisen, finden hier eine freundliche Stätte. Zugleich aber wirkt die Familienstimmung, die ihn hier umfängt, sänftigend und sittigend auf sein durch das rauhe Waffenhandwerk nicht selten etwas verdorbenes Benehmen. Es geht im Soldatenheim stets ruhig und friedlich zu, nicht lärmend und wüst, wie manchmal in anderen Soldatenkneipen, und der hübsche Spruch wird befolgt, der sich häufig angebracht findet: Und rauf' nicht und sauf' nicht, Und sing' nicht und spring' nicht, Sei sauber und nett, Spuck nicht aufs Parkett. Benimm Dich genan, Als ob Deine Frau Hier schalte und walter „Kamerad, tritt ein! Ein Heim soll's sein Und nicht— bedenke! Eine wüste Schenke. Nimm ab die Mütz', Dann geh' und sitz' Gemütlich und friedlich Du kennst Deine Alte!“ In viele Soldatenheime und Soldatenrasten— die Heime sind vom Vaterländischen Frauenverein, die Rasten vom Nationalen Frauendienst gegründet— bin ich gekommen und habe hier die anmutigsten und idyllischsten Eindrücke vom Soldatenleben empfangen. Der so notwendige beseelende und mildernde Einfluß der Frau, der in der Kaserne und im Felde so ganz fehlt, er macht sich hier wenigstens in einer bescheidenen Form geltend. In den großen„Heimen“, bei denen die Gemütlichkeit zurücktreten muß und etwas von„Massenabfütterung“ hereinkommt, imponiert es den Soldaten gewaltig, von„Damen der besten Kreise" bedient zu werden, und er begegnet ihnen mit ebenso viel Achtung wie Zutraulichkeit. Nicht selten spinnt sich eine Unterhaltung an, und der Krieger nimmt eine unbestimmte Empfindung von „guter Gesellschaft“ mit zu den kahlen Wänden und dem derben Ton der Kaserne. Viel hübscher, gemütlicher und traulicher geht es jedoch in den kleineren„Heimen“ oder„Rasten" zu, wo jeder an den Schenktisch herantritt und sich wie zu Hause seine Portion von der freundlichen„Frau Wirtin" abholt. Da spinnen sich über den Tisch herüber rasch Fäden näherer Bekanntschaft. Bald handelt es sich nicht mehr bloß um Speis' und Trank. Der Soldat hat ja so tausendfältige Anliegen an eine Frauenhand: da bringt einer seine Strümpfe zum Stopfen; ein anderer hat ein Loch zu flicken; ein dritter läßt sich beim Abschicken eines Paketes helfen. Man gewöhnt sich, mit seinen kleinen Leiden und großen Sorgen zu den„guten Damen“ zu gehen, und kurz: man fühlt sich daheim! Welche Szenen echtesten Humors spielen sich doch in diesen Soldatenheimen ab! Ich kam einmal in eins, das in dem Gemeindehaus eines kleinen Städtchens eingerichtet war. Die Frau Küster hatte außer für ihre sechs Kinder auch noch für die großen feldgrauen Kinder zu sorgen. Da stand sie, umgeben von ihren blondköpfigen Jungen und Mädels, die wie die Orgelpfeifen abgestuft waren, und machte am hellflammenden Herd Bratkartoffeln. Zwei„Ordonnanzen“ schälten eifrig die Erdäpfel. Drinnen in den beiden hellerleuchteten Stuben aber herrschte gespannteste Erwartung.„Bratkartoffeln" lautete das große Wort, das die Herzen höher schlagen, die Magen lauter knurren ließ. Im„Lesezimmer“ war man bei Zeitungen und Zeitschriften nicht aufmerksam; das Grammophon mochte noch so helle Weisen spielen — alles lauschte gespannt nach der Küchentür, und trat dann die junge Frau heraus und rief:„Viermal Bratkartoffeln fertig!“— mehr konnte sie nämlich nicht auf einmal machen—, dann begann ein Wettlauf danach, und neidisch blickten die anderen nach den Glücklichen, die die dampfenden Teller forttrugen. Man wartete weiter in Geduld und Ruhe.„Hier is es ordentlich,“ erzählte mir einer.„Hier kommt jeder dran und wenn's bis Zapfenstreich dauert. Hier is alles gut und billig. 5 Pfennig der Topp Kaffee, 5 Pfennig die Marmeladenschnitte. Da kann man noch satt werden!" Jetzt sind die seligen Zeiten der Bratkartoffeln freilich vorbei. Fett und Butter sind zu teuer: der Kartoffelsalat regiert! Ich kenne eine Soldatenrast in den drei niedrigen Zimmern einer ehemaligen Bäckerei, die ein wahres Schmuckkästchen ist. An den Wänden hängen hübsche Bilder und stehen sinnvolle, lustige und nachdenkliche Sprüche, Zeitungen und Zeitschriften liegen auf allen Tischen; gute Erzählungen werden unentgeltlich verliehen. In einer Ecke steht ein altes Klavier. Jeder ist gastlich eingeladen in das freundliche Licht und die behagliche Wärme, auch wenn er nichts zu sich nimmt. Aber da alles gut und billig ist, will jeder etwas, und sei's auch nur eine Tasse Kakao für einen Groschen. Man kann Schach und Mühle und Domino spielen, und stets findet sich ein Pianist, der dem alten Klavier Walzerklänge und bekannte Melodien entlockt. Die einen singen mit, andere blicken träumerisch vor sich hin und„denken vergangener Zeiten".„Das Rast“, wie es genannt wird, ist unter den Kameraden allbeliebt, und die Aelteren führen die jungen Rekruten gleich hin. So ist es stets gedrängt voll, und das erhöht die Gemütlichkeit. Leidenschaftlich hängen sie alle an„ihrem Rast“, und die Erinnerung daran folgt ihnen wie ein schöner Traum ins Feld. Die drei alten Damen, die die guten Geister dieser Soldatenheimat sind, bekommen fast täglich aus Osten und Westen, aus Galizien und Serbien Grüße und Dankesworte an„das Rast“, und immer wieder liest man:„Wir denken oft an den guten RastKaffee und=kuchen" oder:„Gibt es immer noch den Pudding, den wir alle so gern aßen?.... „Ich kauf' mir eine Kanone und mache mich selbständig.“ Der gern belachte Scherz, der von einem unzufrieden gewordenen deutschen Rekruten erzählt, ist in England offenbar sehr bittere Wahrheit. Brivische Gesinnung leuchtet überwältigend aus dem Bericht hervor, den die„Daily Mail“ über den Tod des GolfWeltmeisters Wilding veröffentlicht. Es heißt da: Als der Krieg ausbrach, trat Wilding in das dem Königlichen Marine=Luft=Dienst zugeteilte Automobil=Korps ein und tat bei Antwerpen und an anderen Plätzen Dienst. Einige Zeit später trat er in die Abteilung des Herzogs von Westminster ein, wurde zum Captain befördert und kam direkt an die Front. Da diese Abteilung aber in Dünkirchen längeren Aufenthalt hatte, ärgerte sich Wilding, der begierig war, nach vorn zu kommen, über diese Verzögerung und es gelang ihm, dem Indischen Korps attachiert zu werden. Er hatte sich selbst ein kleines Geschütz besorgt— a three pounder-gun— nennt es die„Daily Mail“— und begab sich nun mit diesem an die Front, um gewissermaßen auf eigene Rechnung Krieg zu führen. Nach echt englischer Art gange hat ihn das Schicksal hierbei sehr bald ereilt. Am Sonntag war es, als Wilding mit seiner Vatterie an der Straße Estadres—La Bassée, 300 Meter entsernt von dem Dorf Neuve Chapelle, in einem Schützengraben lag. Morgens um 5 Uhr 20 hatte er bereits mit dem Feuern begonnen und dies bis nachmittags halb 4 Uhr fortgesetzt, wobei er selbst das Feuer leitete. Gegen halb 5 Uhr kam, als Wilding gerade auf die kleine Platt= korm vor seinem Geschütz gestiegen war, um Ausschau zu halten, eine Granate an und tötete ihn und sämtliche Insassen der Grabens. Am Morgen deoselben Tages, an dem er ftel, hatte Wilding noch einen Brief an seine Mutter gevichtet, aus dem hervorgeht, wie leichthin er über seine Beteiligung am Kriege dachte. Er schrieb u. a.:„Zum erstenmal in meinem Leben bin ich nun seit siebeneinhalb Monaten in einem Geschäft, bei dem mein Geschütz, ich selbst und zein ganzer Kram sehr leicht zum Teufel gehen können.“ Die„Daily Mail“ bemerkt hierzu: „Er spielte auch den Krieg wie ein Meister.“ Wir möchten sagen: wie ein„Prosessional“, wie ein selbständiger Kaufmann, wozu ihn ja allerdings die Erfahrungen seiner Weltmeisterschaft hinreichend befähigten. Auch Sport ist in England ein Geschäft, wenigstens soweit ihn die„Meister" betreiben. Vorläufer unseres K=Brotes. Die Zutaten, durch die man zu den verschiedenen Zeiten, je nach den Umständen und Möglichkeiten, das Brot zu„strecken“ suchte, würden im Zusammenhang betrachtet eine ganz erkleckliche Anzahl ergeben. Ueber einige dieser Brotstreckungsmittel berichtet Ernst Brauer=Tachorze im „Prometheus“. In Europa wurden in den Hungersnöten, die im Mittelalter ziemlich häufig auftraten, da ein Ausgleich durch intensiven Handel über viele Länder damals noch sehr stockend stattfand, die verschiedensten Wald= und Feldfrüchte zur Streckung herangezogen: Kastanien, Eicheln, Bucheckern, ja selbst Birkenrinde und Baummoose. In der neueren Zeit waren wir zu Zeiten der Not und der drohenden Hungers ebenfalls nicht viel wählerischer. So wurde im Jahre 1773 der Akademie der Wissenschaften zu Stockholm ein Rezept für ein Rübenbrot vorgelegt, das als ausgezeichnet befunden wurde. Gekochte und zu Brei zerstampfte Kohlrüben wurden halb und halb mit Roggen= und Gerstenmehl gemische und mit Hilfe von kochendem Wasser ein Teig hergestellt, der mit Säuerungsmittel ausgegärt wurde. Bei uns wurde diese Bach vorschrift in einigen hessischen Dörfern im Notjahr 1847 auf den Rat der Pfarrherrn befolgt. In anderen Gegenden benutzte man Eicheln, die vor dem Mahlen in fließendem Wasser entbittert werden mußten. Im Jahre 1850 empfahl der Oberpräsident von Brandenburg eine Beigabe von zerriebener Queckenwurze! zum Mehl. Am durchgehendsten in der Verbreitung und am zweckentsprechendsten wegen des angenehmen Geschmackes und der kurzen Wachstumszeit war aber wohl die Verwendung des Buchweizens. Er hat in der Geschichte unserer Ernährung eine oft bedeutende Rolle gespielt und ist besonders in den Niederlanden heute noch in Gebrauch. Auch der Tiroler„Sterz“, der aus Buchweizen hergestellt wird, erinnert noch an die Zeiten der im Spätherbst überall in deutschen Landen blühenden Heidekornfelder, die mit ihren weißen leuchtenden Blüten, den versteckten roten Stengeln gerade den dürftigsten Gegenden, wie Heidefluren und Mooren, ein eigenartiges Gepräge gaben. Wie stark dieses zentralasiatische Korn sich bei uns eingebürgert hatte, zeigte der Hinweis der Botaniker des 16. Jahrhunderts, daß dieses später Buchweizen benannte Saatkorn seit Urzeiten schon bei uns eingeführt sei. Die verschiedegen Namen, die der Buchweizen im Laufe der Zeiten in den einzelnen Gegenden erhalten hatte, geben uns Kunde über den Weg, den er bei der Uebersiedelung genommen hatte. In Frankreich heißt er„sarazenisches Korn“, dann auch wieder türkisches Getreide“ selbst die Bezeichnung„Heidekorn“ weist auf jene Abstammung hin, da dieses Wort aus„Heidenkorn" umgebildet wurde. Ein anderer alter deutscher Name„Taterkorn" würde genauer die Tataren als die Uebermittler bezeichnen; diese brachten es bis an das Schwarze Meer, von wo es nach Venedig, Genua und Antwerpen gelangte. Das nationalrussische„Kasagericht“ ist nichts weiter als Buchweizengrütze. Trotz der verhältnismäßig großen Güte gerade dieses letzten Streckungsmittels müssen wir sagen, daß unser heutiges Kriegsbrot noch immer ebenan steht. Bekanntmachung. Dem Königlichen Kriegsministerinm gehen fortgesetzt Gesuche und Beschwerden in zu. Ich mache wiederholt darauf aufmerksam, daß Anträge auf Jamilien=Unterstützung nur an die Ortsbehörden und Beschwerden an den Kreis=Ausschuß zu richten sind. Olpe, den 30. Dezember 1915, Freusberg, Landrat, Geheimer Regierungsrat. Werhrere jungrte g kier per sofort gesucht. J. A., Kraft, Drahtseilfabrik, Olpe. „ bei gutem Akkordverdienst und fürkldauerndes Beschäftigung, ssowi2er. S... k.•* sofort oder baldmöglichst gesucht. Auf Wunsch gute und billige,Verpflegung und Unterkunftsin unserer Kantine.“ Wolt Retter 8 Jacobi, werk u. Verzinkerei, Finnentrop i. W. Blechwalzu##1 Zahn-Atelier Millia-Krafe Siegen, nur Kreuzweg 23 — Haltestellen der Elektrischen— Sprechstunden 9—12 und 2—6 Uh. Sonntags geschlossen.— Behandlung ven Kassenmitgliedern. und Walzwerksarbeiter finden bei uns gegen hohen Lohn dauernde Beschäftigung. 11572] Aktiengesellschaft Christinenhütte, Stabeisen- und Glechwalzer, sonstige Fabrik= und Platzarbeiter für dauernde Beschäftigung gesucht. Akt.=Ges. 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