der deutschsprachigen Presse.V. Nr. 204. Arusberg und Werl, Mittwoch den 5. September 1906. 51. Jahrg. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn= und Festtage und kostet vierteljährlich durch Boten oder die Post bezogen .50 Mk., durch den Briefträger ins Haus gebracht.92 Mk. für den Regierungsbezirk Arnsberg wit den Gratis-Veilagen„Fonntagsblumen“ und„Der Gemeinnützige“. Anzeigen werden spätestens bis 2 Uhr nachm. in Arusberg, größere möglichst früh erbeten. Die sechsgespaltene Peritader deven Raum kostet 15 zeile oder deren Ruum tostel 10 Reklamen in Textspalte die Zeile 40 Pfg. Ber 1 Hauptverbreitungsbeziek: die Kreise Arusberg, Soeft, Lippstadt, Meschede, Brilon, Olpe, Altena, Iserlohn und Hamm. Wescheiene. ..C. Vorbereitungen für die nächsten Relchstagswahlen. Die nächsten Reichstagswahlen finden erst in zwei Jahren statt; trotzdem werden sie schon seit einiger Zeit in der Presse und in Versammlungen aller Parteien besprochen. Namentlich beschäftigt man sich in Wort und Schrift mit der Parteikonstellation; die Ursache hiervon ist wohl der Ausgang der jüngsten Ersatzwahlen. Bemerkenswerte Vorgänge ereigneten sich in letzter Zeit im sozialdemokratischen Lager, und auch die Konservativen schicken sich an, in die Agitation für die Wahlen jetzt einzutreten. Die Sozialdemokratie entfaltet seit Wochen, ja seit Monaten schon eine so intensive Tätigkeit, daß man glauben könnte, der Wahltermin sei schon in merkliche Nähe gerückt. Diese fieberhafte Arbeit ist nicht zuletzt zurückzuführen auf den vielerörterten „Zusammenschluß aller bürgerlichen Parteien“, den sie in den Vordergrund der Erörterungen auf ihren parteipolitischen Zusammenkünften stellen. So geschah es auch am letzten Sonntag auf der „sozialdemokratischen Parteikonferenz für Berlin und die Provinz Brandenburg". Schon in der Eröffnungsrede wurde gefordert, daß die bei den letzten Wahlen gewonnenen Erfahrungen in die Tat umgesetzt werden; es sei gut, wenn der Reichsverband zur Bekämpfung der Sozialdemokratie sein möglichstes für den Zusammenschluß aller bürgerlichen Parteien gegen die Sozialdemokratie tue. Denn je geschlossener die Reaktion vorgehe, um so kraftvoller wolle die Sozialdemokratie auf dem Plane erscheinen. Wenig in Einklang mit dieser zuversichtlichen Auffassung stehen aber die Zahlen, welche der nächste Redner in seinem Bericht über die Agitationstätigkeit mitteilte. Danach beträgt die Zahl der politisch Organisierten in der Provinz Brandenburg nur etwa 16000, während die gewerkschaftlich Orgaisierten in manchen Wahlkreisen das fünf= bis zehnfache dieser Zahl erreichen. In mehreren Orten hat sich sogar kein einziger Gewerkschaftler der politischen Organisation angeschlossen. Für den unbefangenen Beobachter der Verhältnisse hat nun diese Tatsache nichts Erstaunliches mehr an sich. Es ist ja sattsam bekannt, daß dies Zahlenverhältnis für alle Wahlkreise, in welchen die Sozialdemokraten in Betracht kommen, Gültigkeit hat. Besonders eklatant zeigt es sich in den Wahlbezirken des niederrheinischen Industriegebietes; beispielsweise konnte der erst jüngst veröffentlichte Parteibericht für die Wahlkreise Düsseldorf und Bochum nur eine ganz minimale Zahl der politisch Organisierten angeben, während umgekehrt bei den letzten Reichstagswahlen die Mitläufer die sozialdemokratischen Stimmen bedeutend anwachsen ließen. Kein Wunder, wenn nun auf der Berliner Konferenz gefordert wurde, daß die Gewerkschaften die Pflicht hätten, die Partei mehr zu unterstützen. Der Abg. Peus=Defsau nahm zwar die Gewerkschaften in Schutz, aber er sorderte ebenfalls, daß Partei und Gewerkschaft eins sei müssen. Die Konferenz beschloß denn auch, daß jeder Wahlkreis verpflichtet ist, alljährlich der Agitationskommission rechtzeitis eine Statistik einzureichen über die Zahl der im Kreise anzen Gewerkschaftsmitglieder, über die Zahl der hiervon politisch Organisierten und die Zahl der Abonnenten der Parteipresse. Ebenso wurde der Resolution zugestimmt, in welcher die Konferenz an die Gauleiter der Gewerkschaftsorganisation das Ersuchen richtet, bei ihrer gewerkschaftlichen Tätigkeit auch auf die Partei hinzuweisen, wie auch ihre Mitglieder auf die Pflicht der politischen Organisation aufmerksam zu machen. Diese Beschlüsse haben angesichts der Reichstagswahlen besondere Bedeutung.„Wir haben drei Millionen Wähler, aber noch keine Viertel Million organisierter Genossen,“ bekannte Peus auf derselben Konferenz. Ob in dieser Hinsicht nun für die Zukunft eine Anderung eintritt? Viel wird davon abhängen, wie der Antrag über die Überwachung der Gewerkschaftsmitglieder praktisch durchgeführt wird. Wurde doch selbst von Maßregeln in dieser Konferenz gesprochen. 40) Klippen und Untiefen. Dem Englischen nacherzählt von J. Nemo. —(Nachdruck verboten.) Mrs. Mountjoy trat, entweder weil sie sich in der ihr größtenteils völlig sremden Umgebung nicht so ganz in ihrem Elemente fühlte, oder aus irgend einem anderen Grunde weit weniger in den Vordergrund, als solches auf Petmanshurst der Fall gewesen war, und Hilda, die keineswegs den Streit des Streitens wegen liebte, fand es am besten, ihre Gegnerin möglichst zu übersehen und jeder näheren Berührung mit ihr aus dem Wege zu gehen.„Sehnen Sie nicht ungeduldig die nächste Saison und Ihre Vorstellung bei Hofe herbei, liebe Mrs. Hayes?“ fragte die Herzogin eines Tages scherzend.„Die sogen. Flitterwochen legen den armen jungen Eheleuten keine geringen Opfer auf, das weiß ich noch aus der Zeit, wo ich sie durchmachte. Und wir, mein Gemahl und ich, hatten uns die Sache noch möglichst zu erleichtern gesucht; wir verbrachten die schlimme Zeit nämlich größtenteils in Paris. Sagen Sie einmal aufrichtig die Wahrheit, Mrs. Hayes, haben Sie sich in dem stillen, weltentlegenen Cruxwold nicht zu Tode gelangweilt?“ „Ganz und gar nicht,“ erklärte Hilda.„Das Leben auf dem Lande sagt mir überhaupt weit mehr zu, als das fortwährende Hasten und Treiben, das von dem Leben in der Stadt unzertrennlich zu sein scheint. Hast Du es auf Cruxwold langweilig gefunden, Hugh?“ fuhr sie fort, sich an ihren Vetter wendend. „Langweilig!“ wiederholte dieser.„Nie in meinem Leben habe ich weniger an Langeweile laboriert, als gerade dort. Was ich sagen wollte, Hilda, wo ist Miß Fisher? Feiert sie das Weihnachtsfest in tiefster Einsamkeit, wie eine verwunschene Prinzessin, oder wo steckt sie?“ „Sie ist auf Cruxwold, doch ich denke nicht, daß sie sich dort einsam fühlt,“ entgegnete Hilda. „Mrs. Burtenshaw wird sich ihrer schon annehmen.“ „Wer ist Miß Fisher?“ erkundigte sich die Herzogin, ihren Fächer handhabend. „Meine Gesellschaftsdame. Sie ist erst seit kurzem bei mir. Eine Tante, welche sie jahrelang gepflegt und für welche sie sich aufgeopfert hatte, starb vor etwa sechs Monaten, ohne ihr auch nur ein Legat nachzulassen, und seitdem steht sie allein in der Welt da.“ „Armes Geschöpf!“ sagte die Durchlaucht bedauernd.„Wo wohnte die Tante? Doch nicht in Worthing?“ „Jawohl, in Worthing,“ entgegnete Hilda überrascht.„Kannten Sie sie?“ Neben der sozialdemokratischen Agitation sind die Ausführungen beachtenswert, welche die„Kreuzzeitung“ über die Konservativen macht. Das konservative Blatt bereitet in Nummer 410 die kommenden Ereignisse vor. Vor allem müsse die Kasse gefüllt werden; dies solle jetzt schon geschehen, der Parteitag im Herbst dürfe nicht erst abgewartet werden. Das Blatt befürchtet, daß die konservativen Wähler bei den nächsten Wahlen dem Ansturm und dem Liebeswerben von verschiedenen Seiten ausgesetzt seien. Deshalb hält die„Kreuzztg.“ es für dringend nötig, „möglichst zeitig an die Lösung der Kandidatenfrage heranzutreten“, und bespricht die Faktoren, welche diese Frage erschweren. Dazu rechnet sie die„immer größer werdende Zahl von Organisationen und Ausschüssen, die den Anspruch erheben, daß die Kandidaten sich ihren Wünschen dienstbar machen sollen". Erhofft wird sodann, daß sich der Reichsverband zur Bekämpfung der Sozialdemokratie nicht in die Kandidatenfrage einmischt und schließlich gibt das genannte Blatt der konservativen Partei folgende Direktive: „Wir sind der Meinung, daß die konservative Partei gut tun würde, bei der Aufstellung von Reichstagskandidaturen in höherem Maße als bisher die Kreise der Handwerker, Kleinhändler und Arbeiter ebenfalls zu berücksichtigen. Wir wissen sehr wohl, daß unsere Parteileitung schon früher eine in diesem Sinne gehaltene Aufforderung erlassen hat; aber wir möchten wünschen, daß die Wahlkomitees im Lande nach Möglichkeit dieser Aufforderung nachkommen möchten.“ Dieser Mahnung wird die Begründung mit auf den Weg gegeben, daß heutzutage auch schon der äußere Schein, als ob die konservative Partei eine rein agrarische, eine Partei des„Adels“ sei, zu vermeiden wäre. Deshalb soll die Mitarbeit an der Erreichung des Zieles auf die verschiedenen Stände ausgedehnt werden. Nach einem Hinweis auf die Mitwirkung der Konservativen an der Inaugurierung der Sozialreform erhebt die„Kreuzztg.“ für die konservative Partei den„Anspruch auf das Vertrauen namentlich des gewerblichen Mittelstandes“. Deshalb hält das genannte Blatt die Schaffung besonderer mittelständischer Organisationen nur in dem Sinne für wünschenswert, daß sie eine nachdrückliche Vertretung der, keineswegs ausschließlich dem politischen Gebiete angehörenden, gemeinsamen Interessen des Mittelstandes sich zum Ziele setzen und ihren Einfluß dahin einsetzen, die politischen Parteien zur Berücksichtigung dieser Interessen zu bringen, nicht aber im Sinne einer neuen politischen Parteibildung". Schließlich betrachtet die„Kreuzztg.“ noch die Mittelstandsvereinigung als auf demselben Boden stehend. Diese Vorkehrungen auf dem rechten Flügel und im äußersten linken Lager der politischen Parteien deuten jetzt schon an, mit welcher Entschiedenheit und in welchen Richtungen die kommenden Wahlen vorbereitet werden. Die Sozialdemokraten rechnen mit den Gewerkschaften, dehnen aber ihre Agitation auch auf die ländlichen Arbeiter aus, wie in der Berliner Parteikonferenz betont wurde; die Konservativen erheben Anspruch auf den gewerblichen Mittelstand und erhoffen das Vertrauen der Mittelstandsvereinigung. Es wird sich lohnen, diese Erscheinungen in Zukunft weiter zu verfolgen. Politische Nacbricbten. Deutsches Berlin, 4. Sept. * Eine Aeußerung des Kaisers über einen Besuch der Vereinigten Staaten von Nordamerika veröffentlicht der„Berliner Lokalanz.“ Bei der Audienz welche der Kaiser am Sonnabend dem Präsidenten der St. Louiser Weltausstellung Francis gewährte, erwähnte deser den Besuch des Kaisers in Amerika mit der Bemerkung, der Kaiser könne eines Empfanges sicher sein, wie er noch keinem Menschen zuteil geworden sei. Der Kaiser antwortete, er freue= sich sehr über das Interesse, welches das amerikanische Volk an seiner Persönlichkeit nehme und er würde die Vereinigten „Ich denke, ja, denn allem Anscheine nach ist Ihre Miß Fisher niemand anders, als Daunceys Rotkehlchen. Er wird entzückt sein. Wo ist er? O, da kommt er eben! Dauncey, ich habe eine Entdeckung gemacht, ich habe Dein verschwundenes Rotkehlchen wiedergefunden. Denke Dir, das arme kleine Ding ist ganz auf sich selbst angewiesen, sie ist Mrs. Hayes Gesellschafterin.“ „Was?“ rief der junge Mann.„Unmöglich! Die alte Dame war reich oder doch wenigstens sehr vermögend.“ „Freilich, aber die Nichte ist leer ausgegangen— nicht wahr, Mrs. Hayes?“ „Leider." „Dauncey war ganz von ihr bezaubert,“ lachte die Herzogin. „Manchmal stand er eine Stunde lang Schildwache vor der Haustüre, in der Hoffnung, den Hut vor seiner Angebeteten lüften und ihr guten Morgen sagen zu können.“ „Es ist reine Wahrheit,“ bekannte Mr. Dauncey Welbeck, nicht im mindesten aus dem Felde geschlagen.„Wäre mein Herz nicht bereits verschenkt gewesen, so würde ich es ihr ganz gewiß zu Füßen gelegt haben. Was hält Mr. Hayes von ihr? Findet er sie nicht einfach unwiderstehlich?“ „Wen soll ich unwiderstehlich finden?" fragte der Genannte, welcher eben zu der Gruppe trat und die letzten Worte gehört hatte. „Die kleine Fisher— ich hatte sie„Rotkehlchen“ getauft. Finden Sie nicht, daß dies eine äußerst passende Bezeichnung für sie ist, Mrs. Hayes?“ „Das kann ich nicht gerade behaupten,“ meinte Hilda zweifelnd.„Wie kamen Sie auf die Idee, sie Rotkehlchen zu nennen?“ „Ei, weil sie einem Rotkehlchen gleicht: sie ist so klein und rund und niedlich, und sie hat so schwarze, lebhafte, schelmische Augen,“ rief Mr. Welbeck. Hilda schüttelte den Kopf.„Ihre Beschreibung paßt so wenig auf Miß Fisher, daß sie und Ihr Rotkehlchen schwerlich eine und dieselbe Person sein kann.“ „Nein,“ stimmte Hugh Mackenzie bei.„Die Cruxwolder Miß Fisher ist groß und schlank, sie bewegt sich langsam und mit einer gewissen Feierlichkeit, jedenfalls hat sie mehr von„Edith mit dem Schwanenhals“ oder meinetwegen von der„ochsenäugigen Hexe“, als von einem munteren Rotkehlchen." „Wie merkwürdig!“ rief die Herzogin.„Es müssen sich also zur selben Zeit zwei junge Damen in Worthing aufgehalten haben, die beide Fisher hießen und eine schwerkranke Tante pflegten. Unmöglich ist das allerdings nicht, aber doch unglaublich. Es fehlt Staaten ganz gern einmal sehen. Aber er habe zu Hause zu viel zu tun. * Gegen den Reichskanzler Stimmung zu machen, sollen, wie das„Berliner Tagebl.“ hört, einflußreiche militärische Kreise am Werke sein. Anlaß zu dieser Haltung gebe den bezeichneten Kreisen nicht nur die Angelegenheit des„Kameraden“ Generalleutnants von Podbielski, sondern auch das Vorgehen des„Kameraden" Obersten und Schutztruppenkommandeurs von Deimling. Uns erscheint diese Nachricht mehr wie zweifelhaft, zumal doch die militärischen Kreise den Reichskanzler Fürsten Bülow ebenso gut zu ihren Kameraden zählen müssen wie den Herrn von Podbielski und den Obersten von Deimling. 2 Kleine Nachrichten. Erbprinz zu HohenloheLangenburg, der Leiter des Kolonialamts, hat, wie die„Nordd. Allg. Ztg.“„hört“, gebeten, ihn von seiner Stellung zu entbinden. Dem offiziösen Blatte zufolge ist in Aussicht genommen, dem Direktor der Bank für Handel und Industrie Bernhard Dernburg die Leitung der Kolonialabteilung zu übertragen.— Reichskanzler Fürst Bülow ist am Sonntag abend nach Norderney zurückgekehrt. Vor seiner Abreise wurde der Kanzler vom Kaiser empfangen.— Eine Ausstellung für Kindeswohl ist am Sonntag in Berlin eröffnet worden. Die Kaiserin und die Kronprinzessin ließen sich dabei durch die Gräfin von Gersdorff und die Oberhofmeisterin Freisrau von Thiele=Winckler vertreten. * Die Erträgnisse der Erbschaftssteuer in Preußen, die jetzt an das Reich übergegangen sind, sind in den letzten 10 Jahren von 9 046000 Mk. im Jahre 1896 auf 11 670000 Mk. im Jahre 1905 gestiegen. Den höchsten Ertrag brachte diese Steuer im Jahre 1904 mit 12 118000 Mk. * Geldern, 3. Sept. In der gestern abend im katholischen Gesellenhause stattgehabten Versammlung der Zentrumswähler des Wahlkreises Kempen=Geldern wurde Fabrikant und Rittergutsbesitzer H. Underberg(Rheinberg) als Kandidat für die Ersatzwahl zum Abgeordnetenhaus für den Wahlkreis Kempen=Geldern einstimmig aufgestellt. Ausland. Spanien. ch Bilbao, 4. Sept. Privatboote und Yachten begleiteten die königliche Yacht„Giralda“ in den Hafen. Das Königspaar war Gegenstand begeisterter Kundgebungen seitens der Bevölkerung; dasselbe beteiligte sich an den Regatten. Balkanstaaten. * Konflike überall. Fortwährend langen neue griechische Flüchtlinge aus Bulgarien in Piräus an, welche, soweit nötig, mit öffentlichen Mitteln versorgt und in öffentlichen Gebäuden untergebracht werden. Die Zahl der aus Bulgarien nach der Türkei und nach Griechenland geflüchteten Familien soll sich bis jetzt auf etwa 6000 belaufen.— Auf Grund von Dokumenten über eine angeblich geplante neue Aktion des bulgarischen Komitees in den Wilajets Uesküb und Saloniki, wovon auch den Großmächten Mitteilung gemacht wurde, beauftragte die Pforte das Kriegsministerium, einen entsprechenden Befehl an die Truppen zur Überwachung der Tätigkeit des Komitees und zur Verfolgung der Banden zu geben. Gleichzeitig sollen auch die türkischen Banden, gegen welche Klagen vorliegen, verfolgt werden.— Infolge der jüngsten Kriegserfahrungen beschloß auch die Türkei, die Kavallerie mit Maschinengewehren auszurüsten. Der in türkischen Diensten stehende französische Waffentechniker Berthier=Paschah ist zu Vorverhandlungen über die betreffende Bestellung gestern nach Frankreich abgereist; denn da die Streitfrage wegen der Oase Dschanet als geregelt betrachtet wird, sollen eventuell französische staatliche Fabriken die Bestellung erhalten. Rußland. * Von den Wirren. Als die Urheber des Attentats auf den Premierminister bezeichnet der Bruder des Ministers A. Stolypin der„Nowoje Wremja“ die von den Sozialrevolutionären abgetrennte nur noch, daß sie beide denselben Vornamen haben. Weißt Du wie Dein Rotkehlchen hieß, Dauncey?“ „Jawohl, Annette— ich habe hundertmal gehört, daß die alte Dame sie so anredete.“ Hildas Augen öffneten sich weit. „Das ist in der Tat seltsam. Meine Miß Fisher heißt ebenfalls Annette.“ Eine Pause entstand. „Hat Ihre Miß Fisher dunkles, lockiges Haar?“ fragte Dauncey Welbeck, das Schweigen brechend. Hilda machte eine verneinende Bewegung.„Ihr Haar ist blond— ein wunderschönes Goldblond, und sie hat ein längliches, blasses Gesicht.“ „Das macht jedem Zweifel ein Ende. Wie schade! Ich hoffte schon, Sie würden mich nach Cruxwold einladen, Mrs. Hayes, und mir Gelegenheit geben, die allerliebste Bekanntschaft zu erneuern. Wieder ein Beweis, daß das Leben aus Enttäuschungen zusammengesetzt ist!“ „Mr. Burtenshaw hat damals die nötigen Erkundigungen über Miß Fisher eingezogen, glaube ich?“ sagte Hayes in fragendem Tone, sich an Hilda wendend. „Ja.“ „Dann ist er der Mann, der das Rätsel lösen muß. Ich werde ihm noch heute abend eine Zeile schreiben und ihn bitten, persönlich nach Worthing zu gehen und die Sache gründlich zu untersuchen.“ „Denken Sie sich, wenn Ihre Miß Fisher das Glied einer gut organisierten, ihr Handwerk nach allen Regeln der Kunst betreibenden Diebesbande wäre!“ rief die Herzogin.„Solche Dinge kommen vor. Hoffentlich finden Sie bei Ihrer Heimkehr keine leeren Silberschränke und ein ausgeplündertes Haus.“ „Das ist wohl kaum zu befürchten: unsere Dienerschaft ist zuverlässig,“ entgegnete Hayes, während er sich abwandte und Mrs. Mountjoy zu dem an den vorzugsweise benutzten Salon grenzenden Zimmerchen folgte, welches Lady Morristowon den beiden für ihre literarischen Arbeiten angewiesen hatte. Diese Arbeiten nahmen, wie früher auf Petmanshurst, den größten Teil des Vormittags in Beschlag, und so konnte es nicht ausbleiben, daß bald mehr oder weniger boshafte Bemerkungen und Anspielungen sielen und man anfing, die von ihrem Gatten vernachlässigte Mrs. Hayes zu bedauern. „Weißt Du was, Hilda,“ sagte Lady Aline, die jüngste der Töchter des Hauses, eines Morgens, als Pierrepoint wie gewöhnlich mit Mrs. Mountjoy verschwand,„wenn ich an Deiner Stelle wäre, 1• Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse.V. 1 Partei der Maximalisten. Diese bezeichnet das Programm der anderen Sozialisten, Minimalisten genannt, als eine unzulässige Konzession an den Staat und das gegenwärtige Regime. Die Maximalisten wollen keinen Unterschied zwischen politischer und sozialer Rache machen. Die Eroberung der politischen Freiheit erscheint ihnen unnütz, wenn sie nicht gleichzeitig von der radikalsten sozialen Umwälzung begleitet ist. A. Stolypin meint, die Minimalisten seien zu ertragen, die Maximalisten müßten ausgerottet werden. Die Maximalisten stehen, so sagt die„Korr. Russe“ selbst, wegen ihrer Taktik isoliert da, keine Bevölkerungsklasse mag etwas von ihnen wissen.— Warschau, 3. Septbr. Gestern kam es in Zyrardow gelegentlich des Begräbnisses eines vom Militär erschossenen Arbeiters zu Ruhestörungen. Das Militär gab eine Salve ab, wodurch sechs Personen getötet und ungefähr 20 verletzt wurden.— Kattowitz, 4. Sept. In Zombkovice überfielen 5 Personen im Kontor der Elektrizitätsgesellschaft den Kassierer und raubten 7000 Rubel, die zur Löhnung bestimmt waren.— Odessa, 4. Septbr. Mehrere Mitglieder der hiesigen MilitärOrganisation, ein Arzt Dr. Levenson, der Adelige Leontiew, die Tochter eines Obersten, drei Unteroffiziere des Ismail=Regiments und eine Anzahl Soldaten anderer Regimenter wurden verhaftet; sie werden beschuldigt, 100 Soldaten zur Empörung aufgereizt zu haben. Den Verhafteten droht nach dem Rechtspruch des MilitärGerichts Todesstrafe. Amerika. X Oysterbay, 4. Sept. Präsident Roosevelt hielt gestern eine Flottenschau über 43 Kriegsschiffe ab, welche insgesamt 1198 Geschütze, 812 Offiziere und 15 335 Mann an Bord haben. Er empfing dann die Befehlshaber der verschiedenen Kriegsschiffe an Bord seiner Yacht„Mayflower“, hierauf begab sich der Präsident an Bord eines jeden zu den anwesenden einzelnen Divisionen gehörigen Admiralschiffes. Tagesordnung heben wir folgende Punkte hervor: Einheitliche ruhe, Eintreibung von Schulden, Befähigungsnachweis und Einbetliche onntags Sicherung der Bauforderungen. Gleichzeitig wird auch über die Frage der Be schickung des Mittelstandskongresses in Wien verhandelt werden. 1 Ein allgemeiner Streik in der Holzindustrie ist in Berlin erwarten. Die Vereinigungen der Arbeitgeber erklären, daß der Beschluß der Vertrauensleute der Holzarbeiter, den auf zwei Jahre abgeschlossenen Tarif zu kündigen, den Kriegszustand bedeutet. Sie werden nicht auf die in Aussicht stehende Verkürzung der Arbeitszeit auf acht Stunden, die Lohnerhöhung von 10 bis 20 Proz. und die Lohngarantie eingehen. Wie gespannt die Situation ist, geht daraus hervor, daß der Holzarbeiterverband beschlossen hat, einen erhöhten Beitrag bereits vom 1. September ab zu erheben. Diese Mittel sollen dem Kampffonds zu. Shncberband ahmen wird der Arbetgeber#sverband in der Holzindustrie und die Vereinigung der Berliner Holzindustriellen demnächst in besonderen Versammlungen beraten. * wiro Koloniales. * Bei einem Kampfe des 4. Bataillons unter Hauptmann Anders im südlichen Teil des Schutzgebietes fiel ein Offizier, dessen Name verstümmelt gemeldet wird. Oberst Deimling plant eine allgemeine Streife zur Vernichtung der kleinen Banden. Kirche und Schule. * Ueberführung der Leiche des Papstes Leo XIII. Nach der Lega Lombarda vom 1. September findet die Überführung der sterblichen Überreste Leos XIII. in der ersten Hälfte des Monats Oktober von St. Peter nach St. Johann im Lateran statt; das Grabmonument, ein Meisterwerk des Bildhauers Luchetti, sei bereits vollendet. Alle katho lischen Diözesanvereinigungen sollen sich bei der Überführung beteiligen. Der Ministerpräsident soll die Absicht haben, der Leiche des verewigten Papstes auf dem vier Kilometer langen Wege militärische Ehre erweisen zu lassen. Volkswirtschaft und Soziales. * Der 7. Deutsche Handwerks= und Gewerbekammertag trat am Montag in Nürnberg zusammen. Einen Hauptteil der Verhandlungen wird der Befählgungsnachweis in Anspruch nehmen. Der „westfältsche Handwerkskammertag“ hat folgenden Antrag gestellt: „Der 7. Deutsche Handwerkskammer= und Gewerbekammertag wolle beschließen, gegen den von der Reichstagskommission zur Abänderung der Gewerbeordnung angenommenen Antrag der Abgeord neten Dr. Hitze, Trimborn und Dahlem betr. Ausübung der Baukontrolle durch Gewerbeinspektoren unter Hinzuziehung gewählter Bauarbeiter in einer Eingabe an Bundesrat und Reichstag mit aller Entschiedenheit Stellung zu nehmen.“ Vom geschäftsführenden Ausschuß ist zur Frage der Führung des Titels„Baugewerkmeister" oder„Baumeister" der Versammlung folgender Antrag unterbreitet worden: „Der 7. Deutsche Handwerks= und Gewerbekammertag erachtet den Umstand, daß die Führung der Titel„Baumeister" und„Bau gewerkmeister“ in den meisten deutschen Bundesstaaten jedermann freigestellt ist, als geeignet, den Wert des in einem Bauhandwerk auf Grund des§ 133 R..=O. erworbenen Meistertitels zu beeinträchtigen. Er beschließt deshalb, dahin zu wirken, daß die Berechtigung zur Führung der Titel„Baumeister" und„Baugewerksmeister" in sämtlichen deutschen Bundesstaaten an den Nachweis der Befähigung zur selbständigen Ausführung der Arbeiten des Maurer, Zimmerer= und Steinmetzenhandwerks, sowie der zum selbständigen Betriebe dieser Gewerbe sonst notwendigen Kenntnisse, insbesondere auch in der Buchund Rechnungsführung, geknüpft wird.“ Eine allgemeine Lohnbewegung der Berliner städtischen Arbeiter aller Branchen wird für den nächsten Monat angekündigt. Anfang Oktober soll eine große Versammlung sämtlicher städtischer Arbeiter Berlins stattfinden, welche die neuen Forderungen formulieren soll. Diese Forderungen sollen alsdann— ergänzt durch die Sonder wünsche in den einzelnen Werken— an einem bestimmten Tage gleich zeitig von sämtlichen städtischen Arbeiterausschüssen den städtischen Verwaltungen überreicht werden. 8 Die Generalversammlung der Deutschen Mittelstandsvereinigung soll im September in Berlin zusammentreten. Aus der Die Erleichterung des Wechselprotestes wied bekanntlich von den interessierten Kreisen schon seit langem angestrebt; man wünscht hauptsächlich die Zulassung der Protestierung der Wechsel durch die Post und ihre Beamten, sodaß diumständliche und zeitraubende Weitergabe der zu protestierenden Postaufträge an die Gerichtsbeamten oder Notare in Wegfall kommen und die Erhebung des Protestes an allen Orten möglich sein würde, und die Vereinfachung der Form des Protestes. Beides hat denselben Endzweck: die gegenwärtig durch einen Protest entstehenden verhältnismäßig hohen Kosten zu verringern. Für die Einführung des Postprotestes in Deutschland ist vor allen Dingen Voraussetzung, daß die Wechselordnung durch ein Reichsgesetz geändert wird. Ein vorläufiger Entwurf eines„Ge setzes, betreffend die Erleichterung des Wechselprotestes", der im Reichsjustizamt aufgestellt worden ist, wurde in der Nr. 172 des Deutschen Reichsanzeigers vom 23. Juli veröffentlicht. Seine Bekanntmachung soll den beteiligten Kreisen Gelegenheit zur Kritik und zur Außerung ihrer Wünsche bieten. Die im Entwurf vorgesehenen Anderungen des bestehenden Rechtszustandes sehen in der Hauptsache die gewünschte Einführung des Postprotestes und die so notwendige Vereinfachung der Vorschriften des Protestverfahwad ver. Als Erleichterung bezw. Vereinfachung ist vie Bestimmung aufzufassen, daß es fortan gestattet sein soll, den Protest mangels Zahlung auf den Wechsel selbst zu setzen, wodurch die umständliche und lästige Aufnahme einer Abschrift des Wechsels nebst den darau befindlichen Indossementen und sonstigen Bemerken in den Zahlungsprotest entbehrlich wird. Daneben sind einige andere Erleichterungen, namentlich hinsichtlich des sogenannten Windprotestes und hinsichtlich der Protestierung von Wechseln mit ungenauen Ortsbezeichnungen vorgesehen. Auch Vorschriften über die Befugnis der Protestbeamten zur Annahme der Wechselzahlung und über die Proteststunden sind ausgenommen; Domizilwechsel und Zahlstellenwechsel sind hinsichtlich der Form der Protestation und der Folgen, die sich an die Unterlassung der Protestierung knüpsen, einander gleich getell. Nach Erleoigung dieses Gesetzer mußte auch die Postordnung einige Ergänzungen erfahren. Es wären vielleicht folgende Punkte festzusetzen: 1. der Höchstbetrag des Postprotestwechsels. Da der Postprotest hauptsächlich für kleinere Wechsel, deren Protestkosten jetzt bisweilen in keinem Verhältnis zur Höhe des Wechsels stehen, bestimmt sein soll, so dürfte es sich m. E. empfehlen, den Höchstbetrag der von der Post zu protestierenden Wechsel übereinstimmend mit dem zulässigen Höchstbetrage der Postaufträge zur Einziehung von Geldbeträgen auf 800 Mk. festzusetzen. 2. Die Frist, innerhalb deren die zu protestierenden Wechsel bei der Post einzuliefern sind. Entsprechend der Einlieferungsfrist für Postaufträge hätte als frühester Termin der siebente Tag vor dem Fälligkeitstage zu gelten. Als spätester Termin der Einlieferung dürste der dritte Tag vor dem Fälligkeitstage anzunehmen sein. Der zu protestierende Wechsel würde dann spätestens am Fälligkeitstage bei der Bestimmungspostanstalt eingehen und könnte somit noch rechtzeitig protestiert werden. 3. Da die Übertragung der Wechselprotestaufnahme an die so würde ich meinem Manne die Wahl lassen, entweder selbständig zu schriftstellern oder garnicht. Ich will damit natürlich nicht anseuten, daß Mrs. Mountjoy Dir im Ernste gefährlich werden könnte, aber— nun, gerade herausgesagt, ich würde an Deiner Stelle grün und gelb vor Eifersucht sein.“ Hugh, welcher zufällig in der Nähe stand, sah zu Hilda herüber und bemerkte, daß sie die Farbe wechselte. „Ich bin nicht eifersüchtig, Aline,“ entgegnete sie. „Das sieht man,“ lachte Lady Beatrice,„Du würdest es kaum so ruhig ansehen, daß Mrs. Mountjoy Deinen Mann kaltblütig annektiert, und daß er sich in der liebenswürdigsten, galantesten Weise von ihr annektieren läßt.“ „Hilda hat ihr Herz auf Nonactivität gesetzt und dem Kopf allein die Herrschaft übertragen," warf Lady Aline ein.„Sehr vernünftig, aber es ist ein Kunststück, das nicht jeder nachmachen kann. Wenn Hayes mein Mann wäre, so würde ich ihn leidenschaftlich lieben, dessen bin ich sicher. Er ist ein prächtiger Mensch. Früher, als wir ihn zuerst kennen lernten, machte er auf mich den Eindruck, als sei er schwerfällig und schüchtern und eckig, aber ich sehe jetzt ein, daß ich ihn ganz unrichtig beurteilt habe.“ „Die Herzogin sagte gestern abend, Mrs. Mountjoy schreibe sich das Verdienst zu, ihn zu dem interessanten Mann gemacht zu haben, der er jetzt sei. Sie nennt ihn ihre Diamantmine und ist ganz stolz auf ihn.“ „Mein liebes Kind, wie kannst Du nur in Hildas Gegenwart einen solchen Unsinn wiederholen!“ fiel Lady Morristown mißbilligend ein.„Hilda faßt die Sache ja überaus vernünftig auf, ein derartiger Klatsch kann ihr aber trotzdem nicht gerade angenehm sein.“ „Ich mache mir nichts daraus, Tante Ernestine, erklärte Hilda mit gut gespielter Gleichgültigkeit.„Meine Ehe war einfach eine Vernunftheirat, wie ihr alle wißt. Pierrepotnt und ich, wir gehen jeder unseren eigenen Weg und wir befinden uns wohl dabei.“ „Aber, Hilda, Du kannst doch nicht meinen, daß es so Euer ganzes Leben lang bleiben soll,“ rief Aline.„Ist es Dir denn wirklich vollkommen gleichgültig, was Dein Mann tut und treibt?“ „Würde es vielleicht irgend welchen Nutzen haben, wenn ich mich darüber aufregte oder auch nur irgend ein Interesse dafür an den Tag legte? Er würde das nur als eine Störung empfinden und sich jede Einmischung von meiner Seite nachdrücklich verbatten. „Das wäre eine Rücksichtslosigkeit, eine Roheit der Gesinnung, welcher ich ihn nicht für fähig halte,“ rief Ladi Aline unwillig. „Pierrepoint weiß, daß ich ihn seines Geldes wegen geheiratet habe,“ entgegnete Hilda mit einem bitteren Lächeln.„Ich bin jetzt im Besitze meines Anteils an seinem Vermögen, ich kann mich mit Diamanten behängen, wenn ich will, und seine Häuser und seine Pferde und seine Diener stehen mir zur Verfügung. Mehr z. verlangen habe ich auch nicht, einen Schatten von Recht. Ein andel ist ein Handel. eer hat den Preis bezahlt und die Ware in Empfang genommen, damit ist die Sache abgemacht.“ (Fortsetzung folgt.) Postbeamten nicht allein eine Vereinfachung, sondern hauptsächlich auch eine Verbilligung des Verfahrens bezweckt, so müssen die von der Post erhobenen Gebühren auch entsprechend niedriger sein als die für einen gerichtlichen oder natariellen Protest zu zahlenden Beträge. Andererseits dürfen die Postgebühren aber auch nicht zu niedrig sein, da sonst die Fälle der Protesterhebung leicht übermäßig zunehmen, und hierdurch sowohl die Post zu sehr belastet, als auch das wirtschaftliche Leben geschädigt würde. Es erscheint zweckmäßig, entsprechend dem belgischen Verfahren, eine Grundgebühr und eine mit der Höhe der Wechselsumme steigende Versicherungsgebühr zu erheben. Die Grundgebühr dürfte auf 1 Mk. bis 1,50 Mk. festzusetzen sein. Als Versicherungsgebühr wären die tarifmäßigen Postanweisungsgebühren zu erheben. Für Proteste von Wechselbeträgen über 150 Mk. würden in gleicher Weise wie jetzt 1,50 Mk. Stempelkosten zu entrichten sein. Weitere Gebühren, insbesondere Reisekosten, Tagegelder, Schreib= und Postgebühren dürften nicht in Ansatz gebracht werden. Bei Festsetzung der Postprotestgebühren in der vorstehend geschilderten Weise würde die erstrebte und wünschenswerte Verbilligung der Protestaufnahme erreicht werden. 4. Die Abgrenzung der Haftung der Postverwaltung für Versehen der Beamten. In Anbetracht der Tatsache, daß die belgische Postverwaltung trotz Übernahme der Haftung für jeden aus der falschen oder mangelhaften Protestierung eines Wechsels entstande nen Schaden bisher nur in wenigen Fällen geringfügigen Ersatz zu leisten hatte, dürfte auch die Reichs=Postverwaltung nach Umgestaltung des Protestverfahrens durch die Übernahme der vollen Haftung keine schwerwiegende Verbindlichkeit eingehen. Es ist kaum anzunehmen, daß das vorgeschlagene Postprotestverfahren für die Postverwaltung eine besonders große Zahl neuer Ersatzfälle zeitigen wird. Die Vorteile, die dem Handel und Verkehr durch eine Protestierung der Wechsel durch Postbeamte erwachsen, sind ganz erheblich. Durch die Einführung des Postprotestes werden sich namentlich die Kosten für die Protesterhebung von Wechseln in kleinen Orten, an denen weder ein Notar oder Gerichtsbeamter ansässig ist, billiger als jetzt stellen. Außerdem wird dem Auftraggeber durch den Umstand, daß auch an den Orten, an denen sich keine zur Protestaufnahme berechtigte Gerichtsperson befindet, die Protesterhebung rechtzeitig stattfindet, eine größere Sicherheit geboten. Ferner brauchen die an Nebenplätzen wohnhaften Bezogenen ihre Wechsel nicht mehr an einem Bankplatz zahlbar machen und somit das Schicksal ihrer Wechsel in fremde Hände legen. nicht Lokales und Provinzielles. Oeffentlicher Wetterdienst. Voraussichtliche Witterung für die Zeit vom Abend des 4. bis zum nächsten Abend: Still. Vorwiegend heiter; meist trocken; Temperatur erheblich geändert. # Arusberg, 4. Sept. Heute morgen gegen 5 Uhr gelang es dem Flurschützen., drei Personen abzufassen, welche damit beschäftigt waren, im Elkemannschen Baumhofe an der Ruhrstraße die Apfelbäume— jedenfalls in der löblichen Absicht, ein Brechen der Zweige zu verhüten— ihrer Früchte zu entledigen. Zwei große Säcke hatten dieselben bereits mit Apfeln gefüllt, als sie durch den Flurschützen in ihrer Arbeit gestört wurden. Das dürften teure Apfel werden! * Arusberg, 5. Sept. In der Dortmunder„Tremonia" lesen wir:„Einer unserer geachtetsten Mitbürger, Herr Bergassessor a. D. Bergwerksdirektor Tilmann, welcher sich gegenwärtig zu seiner Erholung in Burg Marienfeld bei Remagen aufhält, begeht heute sein 50jähriges Bergmannsjubil dum. Nach seiner Entlassung aus dem Staatsdienst übernahm er die Stelle als Direktor der Steinkohlenbergwerke„Tremonia“ und„Dorstfeld“. Erst Stadtverordneter, dann seit 1895 unbesoldetes Magistrats. mitglied und Vorsitzender bezw. Mitglied einer größeren Anzahl städtischer Verwaltungsdeputationen und Kommissionen, hat er sortgesetzt neben seiner umfangreichen Berufstätigkeit auch an den Geschäften der Stadtverwaltung hervorragenden Anteil genommen. Hervorzuheben sind seine Verdienste um die Herstellung der aus gedehnten städtischen Hafenanlagen und vor allem die Anlage der umfangreichen städtischen Rieselfelder, ein Wohlfahrtsunternehmen, das er mit lebhaftem Interesse und großer Sachkenntnis gefördert hat. Dr Magistrat hat dem Jubilar zu seinem heutigen Ehrentage ein in herzlichen und anerkennenden Worten gehaltenes Glückwunschschreiben übermittelt.“ Werl, 4. Sept. Die Wahl des Oberlehrers Spieker(früher Rektor des Aloysianums in Gelsenkirchen) zum Leiter unseres neuen Progymnasiums mit realgymnasialen Nebenabteilungen wird hier lebhaft begrüßt. Die Anstalt soll zum 1. Oktober mit 5 Klassen Sexta bis inklusive Obertertia) eröffnet und von Jahr zu Jahr zu einem Vollgymnasium ausgebaut werden. Mit der Anstalt wird ein Konvikt verbunden. 8 Hüsten, 4. Sept. Zu der bei Gelegenheit des Tierschaufestes stattfindenden Geflügelschau werden die Ausstellungskäsige des Hüstener Geflügelzuchtvereins auf dem Festplatze aufgestellt, wovon ein Standgeld von 20 Pfg. pro Stand erhoben wird. Die auszustellenden Stämme müssen bis Samstag den 8. d. M. mittags beim technischen Leiter des hiesigen Geflügelzuchtvereins, Herrn Josef Becker=Hüsten, angemeldet sein. Spätere Anmeldungen werden nicht mehr angenommen. Als Preisrichter fungiert Herr Direktor Samuel=Soest. W Neheim, 4. Sept. Die am Sonntag abgehaltene Apolloniaprozession fand unter Führung des Herrn Pfarrer Dr. Balkenhol am Sonntag bei schönstem Wetter statt. Die Beteiligung, auch von auswärts, war eine ungewöhnlich zahlreiche. Die Festpredigt hielt Herr Vikar Riekschnitz. Die Andacht wurde einigermaßen gestört durch die gleichzeitig stattfindende Hundeausstellung. In Kreisen der Veranstalter derselben ist auch schon die Ansicht geäußert worden, man hätte besser einen anderen Tag für die Ausstellung gewählt, wenn man früh genug an das Stattfinden der Prozession gedacht hätte. Die Störungen waren also durchaus unbeabsichtigte. Neheim, 4. Sept. Am Sonntag fand hier eine Ausstellung von Hunden aller Rassen, verbunden mit einer Polizeihundeprüfung statt. Die Ausstellung war beschickt mit 174 Hunden. Als Preisrichter fungierten: für Jaadhunde Frhr. v. KleinsorgenElberfeld, für Luxushunde F. Lukas Burg(Wupper), für Airedales, Foxterriers und Coliers C. H. Stapelberg=Aachen. Die Ausstellung war aus allen Städten der Provinz zahlreich besucht, ein erfreuliches Zeichen, daß das Interesse für die Einführung eines rasseechten, brauchbaren Haus=, Luxus= wie auch Polizeihundes sich immer mehr Bahn bricht. * Aus dem Lennetal, 4. Sept. Die Handelskammer AltenaOlpe macht eine Reihe von beachtenswerten Vorschlägen zur Verbesserung des Winter=Fahrplans. 1906/07. Zug Nr. 1272(ab Betzdorf.49) möge bis Finnentrop bis zu 8 Minuten später gelegt werden, um in Kreuztal den Zusammenschluß des Schnellzuges Nr. 82 mit diesem Personenzug herzustellen. Zug Nr. 1272 fährt jetzt von Kreuztal bereits.56 ab, und hat in Altenhundem 7 Minuten, in Finnentrop 5 Minuten Aufenthalt; auf beiden letzteren Stationen kann der Aufenthalt um zusammen 8 Minuten verkürzt werden, sodaß die Abfahrt von Kreuztal erst .03 zu erfolgen braucht; dadurch würde dann der Übergang von dem.59 in Kreuztal eintreffenden Schnellzug Nr. 82 erreicht, und den mit letzterem Zug ankommenden Reisenden für Krombach, Littfeld und Welschenennest Gelegenheit geboten, mit Zug Nr. 1272 von Kreuztal zurückzufahren.— Beschleunigung des Personenzuges Nr. 1254(Betzdorf=Hagen), jetzt ab Betzdorf 10.05, an Hagen.09, also über 4 Stunden Fahrzeit für die 123 Kilometer lange Strecke; kaum 30 Kilometer in einer Stunde. Der um.00 nachmittags von Betzdorf nach Hagen fahrende Zug Nr. 1268 braucht nur 3 Stunden 26 Minuten und hält auf genau denselben Stationen, wie Zug Nr. 1254.— Durch Beschleunigung des ersten Zuges um zirka ½ Stunde würde in Hagen Anschluß an den.41 in Neuß fahrenden Schnellzug Nr. 68 geschaffen.— Personenzug Nr. 1263 fährt jetzt ab Hagen.18 und hat in Siegen 21 Minuten Aufenthalt. Würde dieser Zug von Hagen zirka 25 Minuten später abgelassen, so könnte er noch den Anschluß von dem.36 in Hagen eintreffenden Schnellzug Nr. 68 von Münster und Soest, sowie an den.32 von Dortmund eintreffenden beschleunigten Personenzug Nr. 418 aufnehmen. In Betzdorf würden trotz der späteren Abfahrt von Hagen die Anschlüsse nach Köln und Gießen gesichert bleiben. * Plettenberg, 3. Sept. Die Witwe Rentmeister Heinrich Bald hierselbst hat die Stadtgemeinde Plettenberg vor kurzem testamentarisch als Universalerbin ihres auf 60000 Mk. angegebenen Vermögens eingesetzt. Bei der Entsiegelung der Wohnung der Verblichenen und Durchsicht der vorgefundenen Wertpapiere hat sich herausgestellt, daß die der Stadtgemeinde zufallenden Kapitalien sich auf annähernd 70000 Mk. beziffern. Laasphe, 3. Sept. Die nähere Feststellungen der gemeldeten Liebestragödte haben jetzt ergeben, daß es sich um eine Eifersuchtsszene handelt. Das Mädchen wollte nämlich einen anderen jungen Mann heiraten. Geitz hat es nicht erschossen, sondern durch Dolchstiche getötet. Dann schoß er sich eine Kugel in den Kopf. Der Mörder soll übrigens ein Nachkomme eines der Täter sein, die im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts bei Gladenbach den noch heute bekannten Postraub und mehrere Morde begingen, wofür dieselben in Gießen hingerichtet wurden. * Lüdenscheid, 1. Sept. Über reichen Kindersegen verfügt das Ehepaar König in dem benachbarten Rahmede. Nachdem die Frau ihren Mann im September des vorigen Jahres mit Zwillingen erfreute, brachte der Klapperstorch jetzt wiederum Zwillinge ins Haus, das sind in elf Monaten 4 Kinder. Da die Eheleute bereits 13 Kinder hatten, so ist der Segen etwas sehr reichlich. X Hamm, 4. Sept. Die der Kindesentführung angeklagte Frau des Verzinkmeisters Karl Schäfer erhielt von der Dortmunder Strafkammer zwei Wochen Gefängnis; ihr Ehemann kam mit einer Woche davon. Der Staatsanwalt hatte drei bezw. 1 Tag beantragt. * Paderborn, 3. Sept. Ein eigenartiger Jagdunfall traf einen Elberfelder Jagdanpächter in der Westernkotter Fecstgasg, Ein hitziger Jagdhund, den er mit einer Schnur an der „gotasche angeleint hatte, stürzte plötzlich mit einer Kraft vor, daß sein Herr zur Erde fiel, wobei das Gewehr sich entlud und der Schuß einem Nachbarn in den Oberschenkel ging. Der Verletzte konnte nach Anlegung eines Notverbandes heimreisen. * Münster, 3. Sept. In der Sitzung des Westfälischen Provinzialausschusses vom 29. August d. J. machte der Landeshauptmann zunächst Mitteilung von der Bestätigung des Beschlusses des Provinziallandtages betr. die einheitliche Verrechnung der Einnahmen und Ausgaben des ganzen Rhein=Weserkanals einschließlich der Lippekanalisierung, sowie durch die Beschlüsse des Hauses der Abgeordneten, von der Überweisung eines Olgemäldes Letzte Schicht von Koberstein zur Eröffnungsfeier an das Landesmuseum. Olgemälde Flandrisches Dorf von Eugen Kampf und von dem Beschluß des Vorstandes des Westfälischen Provinzialvereins für Wissenschaft und Kunst, betr. Bewilligung eines Betrages bis zu 7500 Mk. für die Ausstattung des Lese= und Sitzungszimmers nebst Vorraum im Landesmuseum. Der Dispositionsfonds der Provinzialfeuersozietät wurde behufs Bewilligung von Beihülfen zu Wasserleitungsanlagen in dem Geschäftsjahr 1906/07 um 30000 Mk. erhöht. Bewilligt wurden: 4500 Mk. für den Bau einer Kapelle in der Nähe des Gutshofes in der Brechte, 1400 Mk. an die Haushaltungsschule in Gohfeld, Kreis Herford, für 1905, 250 Mk. an die Wiesen= und Wegebauschule zu Siegen für 1906, 300 Mk. an den Rothenfelder Kinderheilanstaltsverein für 1906, 2000 Mk. an den Fischereiverein für Westfalen und Lippe für 1908, 900 Mk. für die Besoldung des cäparators am Provinzialmuseum für Naturheilkunde für die Austeranshelt pur Bet 400 Mk. an den mie zu Düsseldorf 1907. Dem Verein falen wird eine Bei beiten der einzuricht den zu vereinbarend des Laboratoriums s brandfälle wird gen widerruflich dem Kreis Vertreter der Departe Einrichtung des Labo# tragt. Dem Vorstan ein Ehrenpreis im 2 führung am 15. un kammer ein Ehrenpre für den 27. und 28. sion der landwirtscha eines Stellvertreters sicherungsamtes für 31. Dezember 1911 zu Lohne bei Sassen! lung des Erkers an wird eine Beihülfe alten Malerei in d solche von 400 Mk. 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Die Errichtung des Laboratoriums für die Nachprüfung der Milz= und Rausch= brandfälle wird genehmigt, die Ausführung der Untersuchungen widerruflich dem Kreistierarzt in Münster übertragen und zu seinem Vertreter der Departementstierarzt in Münster bestellt. Mit der Einrichtung des Laboratoriums wird der Landeshauptmann beauftragt. Dem Vorstande des Westfälischen Pferdestammbuches wird ein Ehrenpreis im Werte bis zu 175 Mk. gelegentlich der Vorführung am 15. und 16. September d.., der Landwirtschaftskammer ein Ehrenpreis bis zu 175 Mk. für den Zuchtviehmarkt für den 27. und 28. September gestiftet. Der ständigen Kommission der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften soll zur Wahl eines Stellvertreters der nicht ständigen Mitglieder des Reichsversicherungsamtes für die Wahlperiode vom 1. Januar 1907 bis zum 31. Dezember 1911 der Ehrenamtmann Okonomierat Schulze=Henne zu Lohne bei Sassendorf vorgeschlagen werden. Zur Widerherstellung des Erkers am Hause des Kaufmanns Weber in Minden wird eine Beihülse von 700 Mk., für die Widerherstellung der alten Malerei in der katholischen Adreaskapelle in Medebach eine solche von 400 Mk. bewilligt. Erhöht werden die Beihülfen zur Wiederherstellung der katholischen Stiftskirche in Breden von 5625 Mk. auf 8000 Mk. unter näher zu vereinbarenden Bedingungen, sowie die zur Wiederherstellung der katholischen Neustädter Kirche in Warburg von 11 000 Mk. auf 13 500 Mk. Für den verstorbenen Generaldirektor Bergrat Behrens zu Herne wird der Kommerzienrat Gravemann zu Wetter als stellvertretendes Mitglied des Provinzialrats gewählt. Der aus dem Rechnungsjahr 1905 vorhandene Bestand von 65 287 Mk. in der Rechnung über die Provinzialstraßenverwaltung wird der Provinzialstraßenverwaltung zur Verfügung gestellt, die Beschlußfassung über die Verwendung des Bestandes der Hauptrechnung ausgesetzt. Für die Restaurierung von Kunstgegenständen im Landesmuseum wird ein Betrag von 13000 Mk. zur Verfügung gestellt. * Münster, 4. Sept. Die älteste Einwohnerin Münsters, die Frau Witwe Landrat Elisabeth Corman, hat heute morgen 7 Uhr ihre Augen zum ewigen Schlummer geschlossen; im hohen Alter von 103 Jahren, 9 Monaten und 17 Tagen ist sie vom Herrn über Leben und Tod abberufen worden. * Velbert, 2. Sept. Im Streite um eine zerbrochene Schnapsflasche wurde heute in aller Frühe ein Schuhmacher von hier erstochen. Der Stich ging ins Herz, worauf der Tod sofort eintrat. Der Täter wurde bereits verhastet und hat die Tat eingestanden. * Krefeld, 3. Sept. Heute abend explodierte vor der Essigfabrik von Konerds ein Spiritusbehälter. 7 in der Nähe spielende Kinder wurden schwer verletzt, 5 davon liegen im Sterben. * Losheim(Bez. Trier), 2. Sept. Gestern wurde hier ein aus Westfalen zugereister Mann festgenommen, der falsche Zehnpfennigstücke angefertigt hatte und zu verausgaben suchte. Man fand noch 62 Falschstücke bei ihm. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, daß man es mit einem alten Falschmünzer zu tun hatte, der wegen dieses Verbrechens sechs Jahre Zuchthaus verbüßt hatte. * Trier, 3. Sept. Vor dem Kriegsgericht hatte sich der Unteroffizter Klothmann vom 69. Infanterie=Regiment wegen Mißhandlung seiner Untergebenen zu verantworten. Er ließ eine große Stube durch zehn Mann mit Zahnbürsten putzen. Einen Mann, dem er sechs Mark unterschlagen hatte, quälte er besonders arg. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu einem Jahr Gefängnis, Degradation und Versetzung in die zweite Klasse des Soldatenstandes. * Zittau, 3. Sept. Beim Spielen mit einem Revolver schoß der 23 jährige Bauschüler Riedel aus Leipzig seinen 18 jährigen Kameraden Parthey aus Markneukirchen in die linke Brustseite und verletzte ihn gefährlich. * Breslau, 4. Sept. Die Hinrichtung des Zimmerhäuers Johann Rzyska aus Rosdzin, welcher in der Nacht zum 29. April 1905 bei einem Einbruch in die Kassen= und Bureauräume der Eintrachthütte den Hüttenwächter Richter erschossen hat und hierfür, sowie wegen vorsätzlich schweren Totschlags und Einbruchsdiebstahls in zwei„Fällen vom Schwurgericht Beuthen.=S. am 17. Januar cr. zum Tode, 12 Jahren Zuchthaus und dauerndem Ehrverlust verurteilt worden war, wurde Mittwoch morgen 6 Uhr durch den Scharfrichter Schwirtz aus Breslau im Hofe des Beuthener Gefängnisses vollzogen. Über die letzten Stunden des Delinquenten werden der„Ob. Ztg.“ folgende Einzelheiten bekannt: Dienstag nachmittag 4 Uhr wurde dem Unglücklichen das Allerhöchst bestätigte Todesurteil in seiner Zelle verkündet und ihm die Stunde seines Todes bekannt gegeben. Gefaßt hörte er das Urteil an und auf die Frage nach etwaigen Wünschen erklärte er, daß er unschuldig sei. besitzer,=Straße Nr." Die sonderbare Karte wird mit anderen zur Post befördert. Und siehe da! Sie kommt als„unbestellbar“ zurück, und zwar mit dem Postvermerk:„Hausbesitzer Fiskus ermitteln!" Vermischtes. ∆ Kopenhagen, 4. Sept. Als der zweijährige Sohn des deutschen Botschafters Grasen Bernstorff für einen Augenblick sich gestern selbst überlassen war, erkletterte er ein Fenster, von dem er auf die steinerne Treppe stürzte Hier blieb er so schwer verletzt liegen, daß der Tod unmittelbar darauf eintrat. 8 129 M. 2 London, 4. Sept. Gestern nachmittag fand an Bord des für russische Rechnung im Bau begriffenen Kreuzers„Rurik“ auf den Maxim Werften eine Explosion statt. 4 Mann wurden getötet, 8 verletzt, darunter 4 tödlich. Man glaubt, daß die Explosion durch die Unvorsichtigkeit eines Arbeiters erfolgte, der sich mit einer Lampe in die Nähe eines mit leicht entzündbaren Gasen angefüllten Reservoirs begeben hatte.„Rurik“ sollte in diesen Tagen bereits vom Stapel gelassen werden. *e Budapest, 3. Sept. Bei dem gestrigen Zusammenstoß der streikenden Arbeiter der Petrosenyer Kohlenbergwerke(Komitat Hunyad) mit Militär wurden 175 Personen leicht verwundet. Der Anführer der Streikenden, Mihaly Gulassy, wurde heute nacht mit 15 Genossen verhaftet. Gegen sie ist Anklage wegen Aufreizung erhoben. In Petrosenyer Krankenhause werden eine Anzahl Schwerverletzte gepflegt, doch ist keiner derselben lebensgefährlich verletzt. Heute sollen noch weitere Verhaftungen vorgenommen werden. Ein Arbeiter, der einfahren wollte, wurde von seinem Genossen derart mißhandelt, daß er in das Krankenhaus übergeführt werden mußte. Gestern wurde das Militär um 2 Kompagnien Infanterie verstärkt. Die Zahl der Streikenden beträgt 7000. mehr in Anwendung gebracht wird, besagt, daß„Frauen eines jeglichen Alters, Berufes oder Standes, seien es Mädchen oder Witwen, die einen Bewohner des Landes vermittels von Parfüms, kosmetischen Mitteln, Tinkturen. Schminken, künstlichen, falschen Haaren oder Schuhen mit hohen Absätzen betrügen und eine falsche Vorstellung in ihm erwecken, mit den Strafen belegt werden sollen, die gegen Hexenwesen und Sauberet in Kroft knd.. Neueste Rachrichten. * Berlin, 4. Sept. Die„Nordd. Allg. Zig.“ schreibt:„Der Erbprinz zu Hohenlohe Langenburg ist als Nachfolger seines Vaters auf den Statthalterposten von Elsaß Lothringen in Aussicht genommen.“ C' Berlin, 4. Sept. Wie das ,B..“ mitteilt, sind die Verhandlungen mit Bernhard Dernburg bereits zum Abschluß gekommen. Ternburg ist zum selbständigen Leiter der Kolonialabteilung des auswärtigen Amtes mit dem Titel eines Wirkl. Geh. Rat und dem Prädikat Exzellenz ernannt worden. Der neue Leiter der Kolonial= abteilung wird zunächst, bevor er seinen Posten übernimmt, einen Urlaub antreten. Bankdirektor Dernburg ist 1865 in Darmstadt geboren und besuchte in Berlin das Gymnasium. Dernburg ist ein Schüler des Direktors der Deutschen Bank, v. Siemens, mit dem er zu mehrfachen Studienzwecken in Amerika weilte. Auch war Dernburg längere Zeit bei der von der Deutschen Bank gegründeten Deutschen Treuhandgesellschaft an hervorragender Stelle tätig, bis er im Jahre 1901 in das Direktorium der Darmstädter Bank eintrat. Auch seit dieser Zeit hat Direktor Dernburg für Erweiterung seiner Kenntnisse, so z. B. erst zu Beginn dieses Jahres mehrfache Reisen nach Amerika unternommen. Dernburg war früher in Darmstadt Advokat. Eine Reihe von Jahren war er einer der Führer der nationalliberalen Partei. Als solcher vertrat er den Wahlkreis Offenbach, der später an die Sozialdemokratie fiel. Erst im Jahre 1903 wurde der Wahlkreis von den Nationalliberalen zurückgewonnen. An der Reorganisation der Pommerschen erdat gagg. deeien Intenturr bersiähct. De.=2 5. süheralen zurüictgengngen.„An dr Rorgansatzen der Poumezschen Alte Zuchthäuslerin. An der Schwelle des 100. Lebensjahres Hypothekenbank uno weutschen Grundschuldenbank yatte Direktor Derndes ist ein gewiß einzte dastehender Fall. Vor burg hervorragenden Antell.,. Autergtügter Stahl umm dmr 4 Sum. das Zuchthaus verlassen, vaw ist ein gewig rungig vustrgenwrk Fall, Vor einigen Tagen wurde, wie das„Wiener Extrablatt“ berichtet, die 99jährige Maria Jammikar aus der Strafanstalt, wo sie eine vieljährige Kerkerstrafe abbüßen sollte, entlassen. Nachdem sie zwei Jahre von ihrer Strafzeit abgebüßt hat, ist ihr der Rest der Strafe geschenkt worden. Im Jahre 1904 hatte die Greisin ihre Schwiegertochter, mit der sie im fortwährenden Hader lebte, durch Arsenik zu vergiften versucht und sich deshalb vor dem Schwurgericht in Cilli in Steiermark zu verantworten. Mit Rücksicht auf das hohe Alter der Angeklagten wurde der Geisteszustand der Greifin geprüft. Das Gutachten lautete dahin, daß keine Geistesschwäche angenommen werden könne und daß sich die Angeklagte ihrer Handlungsweise bewußt war. So wurde sie denn verurteilt. Und jetzt hat sich ihre Geistesschwäche herausgestellt, worauf sie sofort freigelassen worden ist. Fürwahr, ein tragischer Vorgang! ∆ Das Recht der Herero. In der neuesten Nummer der„Zeitschrift für vergleichende Rechtswissenschaft" veröffentlicht Prof. Kohler über das Recht der Herero einen Artikel, der angesichts der Ereignisse in Südwestafrika besonderes Interesse erregen dürfte. Das Familienrecht der Herero befindet sich gegenwärtig auf einer Zwischenstufe zwischen dem Vater und dem Mutterrecht. Unter dem Mutterrecht ist bekanntlich ein Zustand zu verstehen, bei dem das Kind lediglich mit der Mutter und deren Verwandten in einer Verwandtschaftsbeziehung steht; die mutterrechtliche Familie besteht also nicht etwa aus Vater, Mutter und Kind, sondern aus Mutter, Mutterbruder und Schwesterkind, und der Bruder der Mutter vertritt an den Kindern Vaterstelle. Bei den Hereros nun gibt es einen doppelten Verwandtschaftsverband, den mutterrechtlichen, die„Eanda“, und den vaterrechtlichen,„Oruze", die in verschiedene Grade und Unterstufen zerfallen, Vater, Mutter und Kinder leben zusammen, wie überhaupt das Vaterrecht die Tenzenz hat, das Mutterecht zu verdrängen; das letztere ist im allgemeinen für die Erbfolge entscheidend. Nur bei der Häuptlingsschaft ist die mutterrechtliche Nachfolge der schwesterlichen Neffen selten, und die Nachfolge des Sohnes gebräuchlich. Ferner wird gewöhnlich im letzten Willen des Vaters das Vermögen an die Kinder vermacht und bestimmt, daß der Schwestersohn nach dem Tode des Vaters nicht in die Hütte kommen dürfe. Eine bestimmte, ausschließlich gebräuchliche Form der ehe lichen Gemeinschaft gibt es nicht. Zwar ist die Alleinehe sehr häufig. Doch entspricht sie dem Rechtsbewußtsein des Volkes durchaus nicht. Vor der Eheschließung müssen sich die Brautleute möglichst verbergen. Denn die Einzelehe gilt als Verletzung der Götter und erregt Abscheu, Furcht und Scham des Volkes. Häufig ist die„Oupanga“, eine Gemeinsamkeit von Gütern und Frauen. Sie kann auch in der Art eingegangen werden, daß die eine oder die andere Frau ausgenommen wird. Sie ist gleichzeitig Vermögensgemeinschaft und polyandrisches Verhältnis, erscheint gegenwärtig als eine Art von Blutbrüderschaft und ist auch unter Frauen gebräuchlich, in der Art, daß mehrere Frauen denselben Mann haben. Merkwürdig sind die Zeremonien, welche erforderlich sind, damit irgend etwas in den„Oruzo“ eingebracht werden kann. Alles Familienfremde muß nämlich von dem Familienhaupt zunächst„beschmeckt“ werden. So werden Nahrungsmittel wie z. B. Milch zunächst vom Hausvater beschmeckt, ehe sie genossen werden. Aber auch die Braut, die in den„Oruzo“ eingeführt wird, wird—„beschmeckt". Die Speiseverbote können übrigens durch gewisse Sühnakte wie durch„Sie wiegt jetzt doppelt soviel.“ Besprengen mit Wasser aufgehoben werden. Bei den Hereros finden## Sie Wtem= 2.—.=—. Straßburg, 4. Sept. Wer Unteroffizier Stahl von der 4. Kompagnie des Fußartillerie=Regiments 14 wurde unter dem Verdacht des Landesverrats verhaftet. Durch einen an das Regiment gerichteten Brief wurde Stahl beschuldigt, in Beziehungen zu einem französischen Offizter in Epinal zu stehen, dem er zahlreiche Zeichnungen und Pläne der Feste Kaiser Wilhelm in Mutzig ausgeliefert haben soll. Da Stahl ein guter Zeichner ist, wurde dem anonymen Schreiben Beachtung geschenkt. Standesamts-Nachrichten. Neheim. (Monat Juli und August 1906.) Geburten. Ein Sohn dem: Fabrikanten Kaspar Krick, Bahnarb. Wilhelm Tepel, Fabrikarb. Anton Zöllner, Glasmaler Wilhelm Alesch, Kaufmann Wilhelm Heinrich Bogt, Leitungsaufseher Franz Kupitz, Bahnarbeiter Anton Neuhaus, Friseur Paul Laverick, Brennereibesitzer Gisbert Brökelmann, Metalldrucker Josef Franz Wiethoff, Kgl. Forstsekretär Max Kissing, Huthändler Josef Drucks, Fabrikarb. Bernh. Steinhoff, Fabrikarb. Josef Wolf, Buchdrucker Joh. Christian Mattig, Fabrikarb. Johannes Fürstenberg, Lackierer Alb. Jos. Leklatr, Schlosser Fritz Burgard, Fabrikarb. Wennemar Meisterernst, Volksschullehrer Friedrich Schunck.— Eine Tochter dem: Fabrikarb. Eberhard Engel hard, Packer Theodor Greis, Fabrikarb. Franz Kühle, Fahrikarb. Andreas. Theil, Fabrikard. Anton Kleffner, Kaufmann Friedrich Brökelmann, Schneidermeister Hermann Ottensmann, Fabrikarb. Bernard Düllberg, Fabrikarb. Fritz Walter, Mechaniker Paul Steinfort, Fabrikarb. Christian Hönnemann, Eisenbahninvalide Hetnrich Schäfer, Bäcker Ferd. Lammert, Fabrikarb. Bernh. Droste, Fabrikarb. Ludw. Püttschneider, Fabrikarb. Kasp. Joh. Kampmann, Fabrikarb. Heinr. Dierkes, Königl. Amtsrichter Eheschließungen. Fabrikarb. Karl Friedrich Pfeil und Auguste Flinkerbusch, beide zu Neheim, Metalldrucker Ferdinand Josef Beckschäfer und Ww. Maria Theresia Funke geb. Grote, beide zu Neheim, Buchhalter Heinrich Ludwig Hermann Grüne zu Düsseldorf und Anna Maria Hershoff zu Neheim, Fabrikarb. Max Heinrich Brunstein und Franziska Hemeke, beide zu Neheim, Schlosser Anton Boß und Josesine Helene Köster, beide zu Neheim, Bahnarb. Heinrich Theodor Schilling zu Hüsten und Ww. Maria Schröer geb. Schäfer zu Neheim, Fabrikarb. Mathias Schmäring und Dorothea Magdalena Wilhelm, beide zu Neheim, Witwer Franz Brinkmann und Anna Theresia Deimel, beide zu Neheim. Sterbefälle. Theodor Stüken, 3.; Margaretha Limberg, geb. Strippel, 53.; Maria Elisabeth Schüpstuhl, 5.; Bernhard Beringhoff, 2.; Kaspar Cloer, 79.: Luise Sophia Leikopf, 7.; Bernhard Josef Cöppicus, 6.; Franz Anton Drucks, 7.; Franziska Stromberg, 2.; Ww. Landwirt Jos. Ortmann, Anna geb. Koßmann, 65.; Ww. Franz Rüschenbaum, Elisabeth geb. Lüke: Ida Püttschneider, 2T.; Elisabeth Maaß geb. Schrage, 43.: Josef Schlüter, 1.: Elisabeth Greis, 3 J. 3 M. alt. Berantwortlicher Redakteur B Mommertz in Arnsberg. Die verlangte Henkersmahlzeit, bestehend aus einem Braten, Zigarren und Bier wurde ihm verabreicht, und verzehrte er dies alles mit gutem Appetit. Der dem Delinquenten zugeteilte Geistliche Pater Augustinus, welcher zurzeit an der Trinitatiskirche zur Aushülfe tätig ist, stand ihm die ganze Zeit zur Seite und wachte die Nacht mit ihm. Unbefangen erzählte Rzyska mit vollkommener Aufrichtigkeit seine Leidensgeschichte, hob verschiedene Momente hervor, die ihn an den Abgrund gebracht hatten, schilderte mit Humor verschiedene Diedes= und Einbrecheranekdoten— war überhaupt in seinen letzten Lebensstunden zur Verwunderung aller Beamten guter Dinge. Auf den nahen Tod aufmerksam gemacht, bemerkte er ruhig:„Kaum 30 Jahre zu sein und eines solchen Todes zu sterben, ist schrecklich,“ aber er versicherte, er sei unschuldig, sämtliche anderen Missetaten, welche man ihm zur Last lege, leugne er nicht, den Wächter Richter habe er aber nicht ermordet. Zudem wäre aber das Leben in der Welt so schwer, er wäre hier nur unglücklich und sterbe darum gern. Von einem letzten Wiedersehen mit seiner Frau, Kindern und Anverwandten nahm er Abstand, bat jedoch um einen schö en Sarg und ein feierliches Begräbnis. Unter allerlei Gesprächen war es mittlerweile Mittwoch 5 Uhr morgens geworden, und Pater Augustinus begab sich mit dem Verurteilten und einigen Aufsichtsbeamten nach der Gefängriskapelle, wo er einer hl. Messe mit Andacht beiwohnte und hierauf auf seinen eigenen Wunsch in seiner Gefängniszelle kommunizierte. Die letzten Wochen führte der Gefangene überhaupt ein musterhaftes Leben, er empfing die hl. Sakramente alle 14 Tage. Der Aufforderung, sich zur Richtstätte zu begeben, leistete er willig Folge, festen Schrittes und erhobenen Hauptes schritt er unter den schaurigen Klärgen des Armensünderglöckleins mit dem Franziskanerpater an das Schaffot. Nachdem ihm nochmals das Todesurteil vorgelesen wor den war, erklärte er feierlich, daß er unschuldig des Mordes sei, und bitte er für seine falschen Anschuldiger zwei bl. Messen lesen zu lassen, eine in Bogutschütz, die zweite in Schwientochlowitz. Sodann nahm er Abschied von seinem geistlichen Beistand und dankte ihm für seine Mühe und Aufopferung. Noch ein Vaterunser und die Henkersknechte hatten ihn ergriffen, auf das Schaffott geworfen— ein Sausen, ein Schlag— der irdischen Gerechtigkeit war Genüge getan. * Breslau, 3. Sept. Bei den Mannövern der zehnten Division sind vom Infanterieregiment Nr. 155 vier Soldaten an Hitschlag gestorben, gegen 300 sollen schlapp geworden sein. Oberarzt Golling vom Regiment 46 und ein Stadsarzt aus Magdeducg, die bei der zwölften Division eingezogen waren, sind vom Pferde gestürzt und schwer verletzt. * Breslau, 29. Sepr. Herr Fiskus ist nicht zu ermitteln. Die„Bresl. Morgenztg.“ schreibt: Ein hiesiges großes Geschäftshaus bietet den Hausbesitzern durch gedruckte Postkarten Fahnenstoffe an. Mit der Adressierung der Postkarten wurde ein Lehrling detraut, der an der Hand des Adreßbuches die Namen der Hausbesitzer zu ermitteln und sie auf die Karten zu schreiben hatte. Wie man weiß, siguriert auch der Fiskus verschiedentlich als Haus. besitzer in Breslau. Der Vermerk im Adreßbuch lautet in solchem Falle: Eigentümer: Fiskus. Besagter Lehrling adressierte nun in seinem blinden Geschäftseiser wörtlich:„An Herrn Fiskus, Haussich auch Anklänge an den Totemismus, eine Art von Symbolisierung der gemeinsamen Abstammung der Menschen und gewisser Tiere und Pflanzen, die auch rechtlich von mancherlei Bedeutung ist. Wo Totemis mus herrscht, ist z. B. gewöhnlich verboten, das Totemtier zu töten, und die Personen desselben Totem betrachten sich als Blutsverwandte. Bei den Hereros nun besteht die Sage vom heiligen Baum, von dem die Menschen und das Großvieh abstammen; das Kleinvieh stammt vom Felsen. Sagenhaft ist auch der Fluch, der auf den Zwillingen liegt. Dieser Fluch, der sonst dem Stamme verderblich würde, muß gesühnt werden. Die Eltern werden ausgeschieden, sie müssen sich mit den Zwillingen in eine besondere Hütte begeben. Dann findet eine scheindare Bewerfung wit Erde statt. Bei alledem wird völliges Stillschweigen beobachtet. Hierauf werden die Eltern reich beschenkt, und die Zwillinge gelten als geweiht und heilig. Gegenwärtig dürfte das Gebot der Blut rache von Bedeutung sein. Wird ein Herero getötet, so gilt die Rache nicht nur als Recht, sondern auch als Pflicht. Die Blutrache geht von Familie zu Familie und von Stamm zu Stamm. Die Einrichtung ist umso verhängnisvoller, als beinahe jeder Todesfall als Wirkung bösen Zaubers eines Feindes ausgedeutet wird. Die Toten werden gefürchtet und verehrt. Man nimmt an, daß sie sich in besondere Arten von Tieren verwandeln können. Als Vertreter der angebeteten Ahnen gelten geweihte Holzstäbe, die mit Farren umwickelt werden. 9 Küsses verboten! Es scheint, als ob das freie Amerika für die Liebenden kein Paradies wäre: denn die leisesten Beweise inniger Zärtlichkeit sind in manchen Städten durch strenge Gesetze verboten, und Gott Amor entflieht vor den rauhen Worten bärtiger Polizisten. In Denver ist jüngst ein großer Fortschritt in der humanen Verwaltung der Stadt gemacht worden. Auch hier war jede Zärtlichkeit in dem mitten in der Stadt belegenen Stadtpark verboten. Aber de: Bürgermeister war von modernem Geiste beseelt, und als er eines Tages bemerkte, wie ein dicker Poli int eine Anzahl zärtlich bingeschmiegter Pärchen aufstörte und verhaften wollte, ließ er seinen Wagen halten und befahl dem Schutzmann, von seinem rohen Beginnen abzustehen. In Zukunft wird das unschuldige Bergnügen des Küssens im Stadtpark von Denver gestattet sein.„Die jungen Leute haben es gern,“ so begründete der Stadtvater die Gesetzekänderung,„und ich nehme an, die jungen Damen auch. Mögen sie also sich nach Herzenslust gut sein— solange die Sonne scheint.“ In anderen Städten der Vereinigten Staaten freilich ist die Melodte anders. So ist z. B. in Atlantic Ctty weder bei Sonnenschein noch bei Mondlicht irgend ein Zärtlichkeitsbeweis zwischen den beiden Geschlechtern gestattet. Küssen während der Badezeiten wird mit einer Geldstrafe von 60 Mk. für jeden der beiden Deltnquenten geahndet. Als einer der auf frischer Tat Ertappten entrüstet beteuerte, daß er nur seine Frau geküßt habe und sie sich in den Flitterwochen befänden, entgegnete ihm der Beamte rauh, daß der Strand kein Ort zum Küssen wäre. Ebenso streng werden die Gesetze in einem andern Badeort in New=Jersey, Asdury Park, gehandhabt. Hier ist Liebespaaren überhaupt verboten, von einer bestimmten Tageszeit ab am Strande zu promenieren. Die Polizisten üben eine strenge Aufsicht und alle Liebenden, die beim Übertreten dieser Vorschrift ergriffen werden, werden streng bestraft und geraten in eine sehr unangenehme Sttuation. In Toledo im Staat Ohto war der dichte Walbridge Park der hohen Poltzei lange ein schlimmer Stein des Anstoßes, da hier die Liebenden des Städtchens sich in traulichem Betetnander zusammenfinden. Eines Abends nun im scht Monat Mai, als alle Bänke des Parkes mit Liebenden dicht waren, flammten auf einmal mit großem Zischen elf gewaltige elektrise Bogenlampen auf und warfen ihren hellen Schein bis in die tiefst Büsche des Waldes. Wie ein nächtiger Spuk stoben die gestörten Paare auseinander, aber seitdem fällt es dank der elektrischen Beleuchtung und der sorgfältigen Beobachtung durch die Polizei den Liebespaaren Toledo schwer, in ihrem Stadtpark noch ein heimliches Plätzchen zu finden. Im Staat Connecticut existiert ein Gesetz, nach dem jeder Kuß im Freien mit Auspettschen bestraft wird, und zwar wird die Strafe nicht nur an dem Mann sondern auch an der Frau vollzogen. Ein anderes altes Gesez im Staate New Jersen, das aber hoffentlich nicht Viele Kinder verweigern jede Nahrung und siechen dahin, während doch den Eltern kein Opfer zu groß gewesen wäre, das kleine Leben zu retten. Der nachfolgende Brief schildert einen solchen Fall und berichtet, was Hilfe brachte: Elberfeld, Riemenstraße 20, den 26. Okt. 1905. Mein Töchterchen Elfriede litt mit 11 Monaten an heftigem Brechdurchfall und konnte absolut nichts mehr vertragen; dabei schrie das Kind Tag und Nacht und hatte auch durch das Zahnen viel zu leiden. Nach wenigen Tagen des Gebrauchs von Scotts Emulsion trat jedoch schon eine Besserung ein, und seitdem hat sie sich so gekräftigt, daß sie jetzt doppelt so viel wiegt, als vor dem Gebrauch von Scotts Emulsion. Sechs weitere Zähnchen hat sie leicht ohne Schmerzen bekommen, Oor(gez.) Karl Salzbrenner. Wo alles andere versagt, wird Scotts Emulsion willig genommen und vertragen, kräftigt das ganze System, regelt die geschwächte Verdauung, so daß der Appetit zurückkehrt, und bald stellen sich rosige Wangen und lachende Augen wieder ein. Scotts Emulsion besteht nur aus den reinsten Rohmaterialien, und ausschließlich der feinste Norwegische Dampflebertran wird dazu verwandt, der teurer als andere Transorten, aber auch weit nährkräftiger ist. Scotts Emulsion wird von uns ausschließlich im großen verkauft, und zwar nie lose nach Oewicht oder Maß, sondern nur in versiegelten Originalflaschen in Karton mit unserer Schutzmarke(der Fischer mit dem Dorsa). Scott& Bomme, Bestandtrie: Feinster Redizinal=Lebentran 150.0, prima Giheerin 50/0, unterphosphorigsaurer Kalk 4,3, unterphosphorigsaures Natron.0. feinster arad. Gummi pulv. 2/0, destill. Wasser 199,0, Alkohol 11,0. Hierzn gromatische Emuision mit Zimt=, Mandel= und Gauliherta=Oel je 2 Tropfen. *0„ sehe der beliebteste und verbreitetste, zu Originalpreisen bei Franz Dohm, Westfalia=Drog. Werl, Fritz Berling, Fernspr. 11, Arnsberg PYOINGTNE zu Werl am 7. September. Die Meinung eines Asthmakranken Arztes über Apotheker Neumeier's Asthma=Pulver und Asthma=Cigarillos. Derselbe schreibt wörtlich: „Ich kann nicht geuug danken für die gefällige Sendung des AsthmoPulvers, das gerade zu einer Zeit eintraf, als ich schwer an Asthma zu leiden hatte. Die Wirkung war eine vorzügliche.“ Dr. Kirschner, Arzt, Polzu, Vonmucr.# 1990 M Erhältlich nur in den Apotbeken, die Dose Pluver wit.#. ser den Karton Cigarillos Mr..50. Apotheker Neumeier, Franrfurt a. M. Orst. Nirr. Drechpdichns Srant 45, Sebel. Nrant 5. Gelpetens. Dutl 25 Saipetrigs. Norr. 5. Jodk. 5, Rodrzucker 45 Telle. 21•v Mlkrotilmarchiv der deutschsprachigen Presse.V. 1— 2 Gelklottere zur Erhaltung d. Siebengebirges Zichung 19. September und folgende Tage In Bonn. Anzahl d. Lose 275 000. 12126 Gew. Alle Sewiags ehne Abang nahlber. I. Hauptgewinn Mark 100000 R Ar epigenion Mart 50000 3. Hauptgewinn Mark 30000 4. Hauptgewinn Mark 10000 2. 5000— 10.2000— 20.1000— 40 500— 50 200— 100.100— 400.50— 1500.20— 10000410— 10000 20000 20000 20000 10000 10000 20000 30000 100000 Los 4 Hk.) Porto und # Liste 90 Pf. 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Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die in der Gemarkung Grevenstein belegenen, A im Grundbuche von Grevenstein Band 9 Bl. 148 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes auf den Namen des Ackerers Josef Wengeler in Grevenstein eingetragenen Grundstücke: Flur 7 Nr. 138, Obstgarten auf dem Ohl, 6,72 a und Flur 7 zu 496/78, Hofraum, Wohnhaus in Grevenstein, 3,30 a, ferner B. das im Grundbuche Grevenstein Bd. 6 Bl. 41 eingetragene Grundstück der Gemarkung Grevenstein, Flur 3 Nr. 129, Estenberg, Weide, 47 a 28 am groß mit Reinertrag 0,13 Tlr., soweit dem Ackerer Josef Wengeler in Grevenstein daran das Miteigentum zu ½ Anteile zusteht, am 7. September 1906, vormittags 10½ Uhr, durch das unterzeichnete Gericht— an der Gerichtsstelle— Zimmer Nr. 6 versteigert werden. Arnsberg, den 28. Juni 1906. Königliches Amtsgericht. Landwietsch, Kreieverein Soest. Am Sonnabend den 8. September d.., nachm. 3½ Uhr findet beim Gasthof Gerling in Soest die Versteigerung von etwa 25 aus Ostfriesland eingeführten Bullen= und Kuhkälbern des schwarzbunten Schlages statt. Der Vorstand. Gras=Verkauf Freitag den 7. er., nachmittags 5½ Uhr, werde ich für Wickeder Werke und Portland=Zement=Fabrik zu Wickede 60 Morgen vorzügliches Gras in der großen Wiese gegen ausgedehnte Zahlungsfrist verkaufen. Menden. Fr. Gottlob jr. In unser Handelsregister Abteilung A ist am 31. August unter Nr. 118 die Firma„Josef Schumacher“ zu Bruchhausen und als deren Inhaber der Kaufmann Josef Schumacher in Bruchhausen eingetragen worden. Arnsberg, d. 31. August 1906. Königliches Amtsgericht. Wegen Umbaues verkaufe alle vorrätigen Waren als: Ich komme Donnerstag nach Arusbe Arnsberg mit einer großen Partie Möbel, Spiegel, Teppiche, Gardinen, Betten, Tornister, Reisekörbe und Reisetaschen pp. zu bedeutend herabgesetzten Preisen. Arusberg, Neumarkt. H. B. Wortmann. Zwangs=Verkäufe. *„ AA Am Donnerstag den 6. September er., vormittags 9 Uhr werde ich in Grevenstein im Pfandlokale bei Wirt Herrn Mesters bezw. an Ort und Stelle zwangsweise: 1 Sturzkarre, 1 Kleider= Ehrank und ea. 3 Morgen wurkoffeln und Hafer öffentlich meistbietend gegen gleich bare Zahlung versteigern. Arnsberg, 4. Sept. 1906. Dietrich, Gerichtsvollzieher. Marke Schwan Ist das Oeste, Spar Samste, im Gebrauch billigste Waschmittel.: Zu haben in allen besseren Geschäften. Grummer=Verkauf. Freitag den 7. September d. Is., vormittags 9½ Uhr soll das auf meinen Wiesen zu Niederberge meistbietend verkauft werden Zusammenkunft auf der Ebbelwiefe. Boese. im Loher Kuhkamp— 30 Morgen— finde; am Freitag den 7. Septbr. er., nachmittags 6 Uhr an Ort und Stelle statt. Werl. F. Wulf. Bei der Verlagsanstalt Benziger&Co. A. G. in Einsiedeln, Waldshut, Köln a Nh. ist erschienen: Der agoantalt Bonsiger a# Co. A. H. Typograpten des#. Apostel. Studles, Sptichein Mahrhn und Atln e 81. In hübschem mehrfarbigem Umschlag, mit Farbendruckbild, zirka 100 Illustrationen, darunter 5 Vollbilder, gediegener, abwechslungsreicher Inhalt, Preis=Rebus, Märkteverzeichnisse. 50 prg. Durch aue Buchhandlungen und Kolenderverkäufer zu beziehen. Weesun Wesee Markische Bunk Krüeburg Könisstrasse 38. Fernsprecher Nr. 82. — Centrale Bochum— Niederlassungen: Beckum, Buer, Castrop, Dortmund, Gelsenkirchen, Herne, Langendreer, Münster, Reck— linghausen. Wanne, Witten. Aktienkapital Mark 8000000 Ausführung aller in das Bankfach einschlagenden Geschäfte. Eröffnung laufender Rechnungen. Einräumung von Krediten. Diskontierung und Zahlbarstellung von Wechseln. Verzinsung von Spargeldern mit tägl., kurzer od. langfristiger Kündigung zu günstigsten Sätzen. Cheokverkehr frei von Provision z. Zt. 3½% Aufbewahrung, Verwaltung sowie Beleihung von Wertpapieren. An- und Verkauf von Kuxen, Aktien und Obligationen. Verwahrung von Wertsachen unter eigenem Verschluss des Besitzers(Safes). 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Porto und Gewinnliste 30 Pfg. 15750 Geldgewinne ohne Abzug: 1 Gewinn von 100000 Mk., 1 Gewinn von 50000 Mk., 1„„ 25000 Mk., 1,„„ 15000 Mk, 2 Gewinne von je 10000 Mk., 4 Gewinne von je 5000 Mk. 10„„ je 1000 Mk., 80„„ je 500 Mk. 150„„ je 100 Mk., 500„„ je 50 Mk. 15000„" je 15 Mk. Werl. A. Steinsche Buchhandlung. W KNE OEE Ween In einem besserem Hause finden 2 propere, kath. Mädchen zu Martini vorzügliche Stellung bei hohem Lohne. Meldungen an die Geschäftsstelle ds Bl. in Arnsberg. Für ein ordentliches Mädchen wird Stelle gesucht als Küchenmädchen bei katholischer Herrschaft in Arnsberg, Hüsten oder näheren Umgegend. Von wem, zu erfragen in der Exped. d. Bl. in Arnsberg. Junges Mädchen sucht Stelle zur Erlernung des Haushaltes ohne Vergütung. Off. unter A. A. 100 an die Exp. d. Bl. in Arnsberg. Tüchtiges Mädchen für Hausarbeit und Wäsche sofort nach Köln gesucht. Meldunzen zwischen 3 u. 4 Uhr bei Frau Geh.=Rat Surmann, Arnsberg, Grafenstraße. 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Vielmehr dür der Reichskanzler u gelegt worden sein. der Reichskanzler n sich verpflichtet geft das er bei der Tau diesem Kenntnis vo darauf entschlossen, von dem Amte zu stätigt, daß der Er dem Reichskanzler Korrespondenz stellt menhang keine Rede öffentlich über den des Kaisers Zustim war." Das„Berli das Zeugnis mit a seinen Charakter üb einen falschen Platz Hohenlohe gehört Personen, deren n flecken bespritzt wor sehen. Das„Berli nung zum selbständ mit dem Titel eine Exzellenz. Zu der burgs mitgewirkt Quelle, daß es der Vorschlag machte, rückgeführt werden bisher nicht gekannt Korr." Der neue noch jung. Er zäh daß Herr Dernburg sten Bismark beruf Wie das genannte er noch dem Juder so würde die Ang Der„Vorwärts“ Dernburg der Kolo damit, daß Dernbu Industrie, nicht nu und Aussichtsratsm Rarhr Bergwerk vbrsitzender des ist, die ihrerseits he nitionsfabriken betei 47) K Dem 0 Druck, Verlag und Expediien der Stein'schen Buchdruckerei(Inh. Theodor Pöpperling) in Arnsberg.— Expedtion von A. Stein in Werl. Lady Mildred sie ihre ganze Um sah, wie das Blatt haltung ein Ende, Töchter aufforderte, Feste in Augenschei den sollte. Hilda: zurück. „Es hat mich chen zu hören,“ sa Entfernenden geschl. was Du Dir selbst Recht hast nicht nu Achtung Deines M „Sollte die Ar wohl besonders geseiten meines Mani dächtigen Aufblitzen „Du bist also hinzunehmen, Du, towon?“ rief Lady! „Was würdest „Sage Hayes, gerade im besten R Erklärung...“ „Scheint es D genug gehabt hab Du wußtest bereits ist, mit dem man sele“ „Neulich hande vorgefallen waren, Müdred.„Aber je Mrs. Mountsoy. „Sage kein W. Selbstbeherrschung abzielst. Erst hast Willen, ohne Rück meinem Elende, un jetzt willst Du mich