— 9#9 ge g„ nsanh Buzeigenpreise: Grunstreife 69- 1—.— Höhe in 22 mm Breite 8F Bezugspreise mit Botenlohn: 2 15 RM monatlich oder.08 RM halbmonatlich, Selbstabholer.85 RM. oder 93 Pf. halbmonatlich. Die Beilage „Bochumer Illustrierte“ 30 Pf. monatl.„Wochenschau“ 40 Pf. monatl.. Funkzeitschrift„hör mit mir“ 45 Pf. monatl. bei vier Sonniagen und 55 Pf. bei fünf Sonntagen im Monat.— Wenn das Erscheinen der Zeitung durch höhere Gewalt oder durch Verbot oder Betriebsstörung u. dal. verhindert wird, können keine Ersatzansprüche gestellt werden.— Geschäftsstelle geöffnet von 8 bis 13 und von 14½ bis 19 Uhr, Sonntags, von 11 bis 12 Uhr.— Sprechstunden der Redaktion von 16 bis 17 Uhr(außer Samstags).— Postscheckkonto Tortmund 1760. Verlag und Druck: Laupenmühlen& Dierichs in Bochum Mittwoch 25. Juli 1934 (Heuert) 41. Jahrgang Nummer 172 Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreise;, Grundpreise für 1 mm Höhe in 22 mm Breize Pe#. im Anzeigenteil und in 78 mm Breite 50 Pf. im Textteil, Famuilienanzeigen, und Stellengesuche 6 Pf, Vereinsanzeigen,(die nicht„der Wirtschaftswerbung dienen) 7 Pf., kleine einspaltige Anzeigen(Stellenangebote, Anzeigen privater Art) 8 Pf., Anzeigen im Vereins= oder Sportkalender im Tertteil 10 Pf. Auskunst= und Offertengebühren 25 Pf. Allgemeine Bedingungen in unserer Preisliste Nr. 4, Nachlaßstaffel B. Schluß der Anzeigenannahme für die sechsmal wöchentlich, frühmorgenz erscheinende Zeitung um 16 Uhr des Vortages. Für Anzeigen, die durch Fernsprecher aufgegeben werden, kann keine Gewähr übernommen werden. Hauptgeschäftsstelle: Rathausplatz 8. Anruf 67551, 52, 53 Oerstebrrauter safte pr Ar=Saurdrucken auf den Polizeikommissar Machts— Machts feuert wieder und verletzt den Täter schwer— Wahllose Haussuchungen der Polizei Saarbrücken, 24. Juli. Heute morgen hat ein gewisser Johann Baumgärtner aus Saarbrücken auf den Polizeikommissar Machts einige Schüsse abgegeben, die fehlgingen. Machts machte seinerseits kehrt und gab mehrere Schüsse auf Baumgärtner ab. Dieser brach zusammen und mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die marxistische Presse macht durch Extrablätter den Versuch, diesen Anschlag der Deutschen Front in die Schuhe zu schieben. Demgegenüber ist feststzustellen, daß Baumgärtner nicht der Deutschen ront angehört, er war auch nicht früher etwa Mitglied der NSDAP. oder der SA. oder SS., war vielmehr von der NSDAP. im April 1933 wegen politischer Unzuverlässigkeit abgelehnt worden. Es ist ganz selbstverständlich, daß die Deutsche Front ein derartiges Vorgehen aufs, schärfste verurteilt, da es vollkommen im Widerspruch zu ihren Richtlinien steht. Baumgärtner ist bisher noch nicht vernehmungsfähig, so daß man über die Gründe, die ihn zu seiner Tat trieben, auch keinerlei Vermutungen aussprechen kann. Der Landesleitung der Deutschen Front hat er am Montag einen Einschreibebrief geschickt, der schon seiner ganzen Form nach auf den verworrenen Geisteszustand des Verfassers deutliche Rückschlüsse ziehen läßt. Dieser Brief hat folgenden Wortlaut: „Ich melde mich hiermit von der Deutschen Front ab. Gründe: Durch Ihre allzugroße Nachsicht gegenüber den„Vaterlandsverrätern und Emigranten und durch das dauernde Predigen von Disziplin, das als Mitglied der Deutschen Front eine erste Stelle einnimmt. Hochachtungsvoll! Haus Baumgärtner!“ Die Landesleitung der Deutschen Front hat dieses Schreiben sofort der Staatsanwaltschaft übergeben, um auch ihrerseits alles in ihren Kräften Stehende zur Aufklärung der Beweggründe der Tat zu tun. Die Deutsche Front lehnt es selbstverständlich ab, sich diese Gewalttat eines geistig verwirrten Menschen an die Rockschöße hängen zu lassen Die Landesleitung wird, wie wir hören, in einer offiziellen Erklärung in schärfster Form gegen derartige Unterstellungen Front machen... Praut in.5 Daß man trotzdem die Deutsche Front in Zusammenhang mit diesem Vorfall zu bringen versucht, scheint aus einer Haussuchung hervorzugehen, die heute in den Mittagsstunden im Gebäude der Deutschen Front vorgenommen wurde. Ein starkes Polizeiaufgebot, darunter etwa 20 berittene Landjäger, riegelte diesmal die Waterloostraße ab und besetzte sogar die Vorgärten der Häuser. Die mit der Aktion betrauten Beamten gaben als ihren Auftrag an, sie hätten die Räume zu prüfen und zu versiegeln. Auch auf der Redaktion und in der Wohnung des Chefredakteurs des„Saarbrücker Abendblattes“ wurde eine Haussuchung vorgenommen, hier wegen„intellektueller Urheberschaft oder Mittäterschaft". Ferner hat sich die Kriminalpolizei nicht gescheut, eine Haussuchung sogar in den Räumen der Saarbrükker Zweigstelle des Deutschen Nachrichtenbüros vorzunehmen, eines Büros, das gar keine andere Tätigkeit ausübt, als die Versorgung der Presse mit Nachrichten aus dem In= und Auslande Während der Aktion wurden die Zugangsstraßen und die Straße selbst durch ein starkes Polizei= und Landjägeraufgebot abgesperst.„." Kennzs Fraet wrest Dieses ungeheuerliche Vorgehen kennzeichnet wohl am besten die Wahl= und Ziellosigkeit der polizeilichen Maßnahmen. M K 368 Wie berichtet, nahmen die Bayrenther Festspiele am Sonntag in Anwesenheit des Führers mit der Aufführung„Parsifal“ ihren Anfang. Unser Bild zeigt: Adolf Hitler dankt für die dargebrachten Ovationen. Neue Hochwässerweile in Holen Abermals riesige Ueberschwemmungen Warschau, 24. Juli. Auftuf des Fuhrers un die Hurkel Oeffentliche Sammlungen nur in ganz besonderen Ausnahmefällen Juli. die Nafolgenden Berlin, 24. Reichskanzler Adolf Hitler hat an tionalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei vtev hingebungsvoler Arbeit hat eine große Zahl von Mitgliedern der Partei, der SA., der SS., der NS.=Frauenschaft, der H J. in den letzten Monaten sich dem Einsammeln von Spenden gewidmet, um Not zu lindern oder sonst zur Erfüllung wichtiger Aufgaben der deutschen Volksgemeinschaft beizutragen. Ihnen allen danke ich ebenso wie den Volksgenossen in und außerhalb der Partei, die Spenden gegeben bsben. Asgu: Srung ur.. Nunmehr hat die Reichsregierung ein Gesetz erlassen, durch das alle Sammlungen von Geld= oder Sachspenden auf Straßen und Plätzen, von Haus zu Haus, in Gast= oder Vergnügungsstätten oder in anderen öffentlichen Orten bis zum 31. Oktober verboten werden. Bis zu diesem Tage sollen gleichsam Sammelferien sein Sie sollen den Sammlern selbst und allen Volksgenossen zugute kommen, die in der letzten Zeit oft über ihre Kräfte hinaus Opfer gebracht haben. Nur in ganz besonderen Ausnahmefällen, die lediglich der Stellvertreter des Führers im Einvernehmen mit dem Reichsminister der Finanzen bestimmen kann, werden in der Zeit bis zum 31. Oktober Sammlungen genehmigt werden. In Aussicht genommen sind solche Ausnahmen durch Gestattung eines Sammeltages für das Hilfswerk Mutter und Kind sowie für einige Haussammlungen karitativen Charakters. Am 1. November soll es dann mit frischen Kräften an das Hilfswerk für den Winter 1934 bis 1935 gehen. Ich empfehle der Partei und allen ihren Gliederungen die strenge Durchführung des erlassenen Gesetzes und verbiete jeden Versuch, seine Bestimmungen auf irgendeinem Wege zu umgehen. (gez.) Adolf Hitler. Die Zuständigkeit des Keichspropagandaninseriuns bei öffentlichen Veranstaltungen. Berlin, 24. Juli. Das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda ist für alle Aufgaben der geistigen Einwirkung auf die Nation, der Werbung für Staat, Kultur und Wirtschaft und die Unterrichtung der in= und ausländischen Oeffentlichkeit über sie zuständig. Danach fällt in seinen Geschäftsbereich auch die Durchführung aller Veranstaltungen der Reichs=, Landes= und Parteidienststellen politischer, kultureller und wirtschaftlicher Art. Aus gegebenem Anlaß weist der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda erneut darauf hin, daß die Durchführung selbständiger Veranstaltungen im Rahmen der oben festgelegten Zuständigkeiten ohne seine Unterschrift und Beteiligung unzulässig ist. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen, im besonderen bei denen das diplomatische Korps und die ausländische Presse eingeladen wird, behält sich der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda die Einladung und Betreuung der ausländischen Diplomaten und ausländischen Pressevertreter vor, die er im Einvernehmen mit dem Auswärtigen Amt(Chef des Protokolls) durchführt. Alle die Stellen des Reiches und der Länder sowie die Parteidienststellen sind in einem Rundschreiben angewiesen worden, diese Vorschrift nachdrücklichst zu beachten. Ernst Stein gegen unwahre Behauptungen Bochum, 24. Juli. Im Mitteilungsblatt der Reichsbetriebsgemeinschaft „Bergbau“ erläßt der Reichsbetriebsgemeinschaftsleiter des Bergbaues, Ernst Stein, folgende Erklärung: „Ich sehe mich genötigt, gewissen Unterstellungen in dieser Form entgegenzutreten, damit unwahre Behauptungen als solche gekennzeichnet werden und ihre Wirkung verlieren. Es ist nicht wahr daß ich mit irgendeinem Direktor vom Wintershall=Konzern oder mit einem Treuhänder bei der Aufstellung von Richtlinien für die neue Betriebsordnung im Kali=Bergbau mitgearbeitet habe. Es ist nicht wahr, daß irgendwelche Betriebsordnungen des Kalibergbaues von mir zur Annahme empfohlen wurden. Es hat daher niemand im Kalibergbau das Recht, bei Erlaß von Betriebsordnungen sich auf meine Person zu beziehen.“ (gez.) Ernst Stein,..., Reichsbetriebsgemeinschaftsleiter Bergbau. Schon 700 Hitzeopfer in Amerika Während Polen noch mit den Nachwirkungen der ersten Wasserkatastrophe zu kämpfen hat, kündigt sich bereits ein neues Unheil an. Die Flüsse im Karpathen= gebiet, die kaum wieder in ihre Ufer zurückgetreten waren, haben infolge neuer Wolkenbrüche in der vergangenen Nacht ihr Bett wieder verlassen. Es stehen bereits sieben Dörfer in dieser Gegend unter Wasser. Die Bevölkerung war zur Räumung ihrer Behausungen gezwungen. An der Mündung des Sau in die Weichsel bei Sandomir ist die Lage ganz besonders mißlich. Dort hat das Hochwasser die Eindeichung zerstört, so daß sich ein Riesensee gebildet hat; seine Länge beträgt 50, seine Breite sieben Kilometer; stellenweise steht das Wasser fünf Meter hoch über dem Grund. 15000 Hektar Ackerland sind damit unbrauchbar gemacht, 52 Dörfer und 1500 Einzelhäuser stehen unter Wasser. Bis jetzt sind 4200 Personen in Sicherheit gebracht, der Rest hat Zuflucht auf den Hausdächern gesucht und harrt sehnlichst der Rettung. Militär= und Zivilpersonen sind — Die Dämme brachen bei Sandomir zur Hilfeleistung aufgeboten. Allein der Verlust an vernichteter Ernte wird mit vier Millionen Zloty (rund 1,9 Millionen RM.) veranschlagt. Französische Kabinettskrise Begelegl Das Burgfriedenskabinett Doumergue bleibt unverändert Paris, 24. Juli. Im Kabinettsrat am Dienstag, der von 17 bis 19 Uhr dauerte, wurde ein Ausgleich in dem Zwischenfall Tardieu=Chautemps herbeigeführt. Ministerpräsident Doumergue richtete an die Regierungsmitglieder den dringenden Aufruf, das Burgfriedenskabinett in seiner bisherigen Zusammensetzung weiter bestehen zu lassen, andernfalls er die Schlußfolgerung ziehen und auf jede weitere politische Betätigung verzichten müßte. Entweder Beibehaltung des Burgfriedenskabinetts oder Rücktritt der Gesamt=Regierung und Bildung eines anderen Kabinetts unter einer anderen Persönlichkeit. Herriot verlas eine Erklärung, wonach die radikalsozialistischen Minister auf ihrem Posten verbleiben. Jedoch müsse die Lage, die sich aus den Ereignissen ergebe, im Oktober der radikalsozialistischen Parteitagung unterbreitet werden. Der Zwischenfall ist damit vorläufig beigelegt. Zwel Eoorburtene in Wien Ein Verurteilter schon hingerichtet, der zweite zu lebenslänglichem schweren Kerker begnadigt— Tatsächlich neuer Putschplan der Marxisten Newyork, 24. Juli. Die Zahl der Hitzeopfer steigt von Stunde zu Stunde. Bisher sind 700 Hitzetote zu verzeichnen. Schlächterstreik in Chikago Chikago, 24. Juli. In den Schlachthöfen sind 700 Schlächter plötzlich in den Streik getreten. Gerade in diesem Augenblick ist die Einstellung der Arbeit besonders verhängnisvoll. Es treffen nämlich dauernd aus den Viehgebieten des Westens Züge mit Vieh ein, das infolge der Dürre und der Futtermittelknappheit abgeschlachtet werden muß. Die Leitung der Schlachthöse sieht sich deshalb unvermutet vor die Aufgabe gestellt, mit unzureichendem Personal die Tiere zu füttern und zu tränken. Die großen Viehhöfe, die der vorübergehenden Aufnahme der Transporte dienen. sind bereits sämtlich bis zur Unerträglichkeit überfüllt. Da fortgesetzt neue Viehlieferungen eintreffen, hat man bereits begonnen, die schwächeren Tiere noch vor der Ausladung zu erschießen, um das Ausladen der stärkeren Tiere nicht aufzuhalten. Wien, 24. Juli. In dem Prozeß gegen die beiden wegen Sprengung der Donau=Ufer=Bahn und Mordversuchs an einem Wachbeamten vor dem Wiener Standgericht angeklagten Sozialdemokraten Gerl und Anzböck erkannte das Gericht gegen beide Beschuldigten auf Todesstrafe. Rudolf Anzböck ist zu lebenslänglichem schweren Kerker begnadigt worden. Bei Josef Gerl ist kein Gnadenakt erfolgt. Das Urteil an ihm wurde um 20.45 Uhr durch den Strang im Hof des Landesgerichtes vollzogen. Um Ruhestörungen zu vermeiden, wurde eine Kompagnie Insanterie zur Absperrung des Geländes rund um das Gerichtsgefängnis eingesetzt. Wie verlautet, soll der tschechoslowakische Geschäftsträger im Interesse des Gerl, der tschechoslowakischer Staatsangehöriger ist, heute nachmittag gleich nach Bekanntwerden des Todesurteils im Bundeskanzleramt vorgesprochen haben. In der Verhandlung gab der Hauptangeklagte Gerl an, daß er einen Terrorakt gegen die Regierung beabsichtigt habe, weil die Regierung das Volk versklave und die Arbeiterschaft unterdrücke. „Ich kann schon jetzt sagen“, fuhr der Angeklagte schreiend fort,„in Zukunft wird es statt sieben Selbstmörder täglich sieben Attentäter gegen die Regierung geben.“ Auf die weitere Frage des Vorsitzenden erklärte der Angeklagte, daß ihm von allen politischen Parteien die nationalsozialistische weitaus am besten gefalle, daß er aber aus Gesinnungstreue die Sozialdemokratie nicht verlassen wollte. Seinen Mitangeklagten versuchte er soweit wie möglich zu entlasten. Ueber die Herkunft der Sprengstoffe- verweigerte er jede Auskunft. Die Polizei hatte auch für die Verhandlung große Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Das Landgerichtsgebäude war in weitem Umkreis abgesperrt Der geflüsterte neue Aufstandsplan der Marxisten Wie man erfährt, soll tatsächlich ein Putschplan der radikalen Sozialdemokraten und Kommunisten für die nächste Zeit bestanden haben. Die Marxisten wollten einen Zeitpunkt, an dem die österreichische Regierung ihre Aufmerksamkeit in erster Linie auf Sprengstoffanschläge richten mußte, dazu benutzen, um einen neuen Aufstand zu entfachen. Besonders in den Arbeiterbezirken Floridsdorf und Ottakring ging dieser Plan flüsternd von Mund zu Mund. Die Schutzbündler besitzen noch von früher her zahlreiche Waffen, die sie in sicheren Verstecken untergebracht haben. Angeblich soll es Gemeindehäuser geben, in denen auch jetzt noch Waffen versteckt sind. Die Bevölkerung ist hauptsächlich durch die Erhöhung der Mietpreise in den Gemeindehäusern sehr ausgebracht. Anscheinend ist der Aufstandsplan durch frühere Sozialdemokraten den Behörden zur Kenntnis gekommen. Wie man hört, befinden sich auch bekannte Marxisten=Führer unter den Verhafteten. Die Namen waren von den Behörden sorgfältig geheimgehalten. Wie viele Sozialdemokraten und Kommunisten in Haft sind, läßt sich nicht genau feststellen, doch dürfte die Zahl 600 übersteigen. Vor dem Notarrest kommt es dauernd zu Ansammlungen von Angehörigen der Verhafteten. Seite 2 Nr. 172 Bochumer Anzeiger„ Mittwoch, 25. Juli 1934 Die Tragödie der 13 Tage Der Krieg der Noten und Kabinette vom 23. Juli bis 4. August 1914 Ein Zeitkalender der Kriegsausbruchstage 1914. Der dritte Tag: 25. Juli Deutschland nimmt Greys Vermittlungsvorschlag an und gibt ihn nach Wien weiter; der deutsche Staatssekretär des Auswärtigen von Jagow antwortet, der Konflikt bleibe zwischen Oesterreich und Serbien lokalisiert, die Mächte sollten nur zwischen Oesterreich und Rußland vermitteln. Brief Greys an Lichnowsky, die deutsche Regierung möge Wien veranlassen, die Antwortnote Serviens günstig aufzunehmen. Wien lehnt Sasonows Vorschlag einer Fristverlängerung für Serbien ab. Russischer Kronrat billigt die Beschlüsse des 24. Juli, überläßt den Zeitpunkt der Teilmobilmachung dem Außenminister und setzt als Beginn der„Kriegsvorbereitungs= periode“ den 26. Juli an. Der Parteivorstand der SPD. in Berlin erläßt eine Kundgebung„gegen die frivole Kriegsprovokation der österreichisch=ungarischen Regierung" und versichert: „Kein Tropfen Blut eines deutschen Soldaten darf dem Machtkitzel der österreichischen Gewalthaber, den imperialistischen Profitinteressen geopfert werden.“ 3 Uhr nachmittags: Mobilmachung des serbischen Heeres. .58 Uhr: Der serbische Ministerpräsident überreicht dem österreichischen Gesandten Baron Giesl die serbische Antwortnote. .30 Uhr: Baron Giesl verläßt Belgrad: Oesterreich=Ungarn bricht die diplomatischen Beziehungen zu Serbien ab. Der österreichische Außenminister Graf Berchtold sendet seinen Botschaftern bei den Großmächten eine Denkschrift über die„großserbischen Umtriebe“, seit 1908. .30 Uhr: Teilmobilmachung Oesterreich= Ungarns gegen Serbien. Kaiser Wilhelm II. bricht seine Nordlandreise ab. Poincaré und Viviani treffen in Stockholm ein. Italiens Botschafter in Wien erklärt: Italien wird freundschaftliche Haltung einnehmen, behält sich aber im Falle der Besetzung serbischen Gebietes Ausgleichsansprüche vor und erwartet Herbeiführung vorherigen Einvernehmens. Heldengedenken Berlin, 24. Juli. Der Reichsbischof hat zur 20jährigen Wiederkehr des Tages des Kriegsanfangs folgende Verordnung für die evangelische Kirche erlassen: Am 2. August begeht das deutsche Volk den Tag, an dem der Weltkrieg seinen Anfang nahm. Vor 20 Jahren zog die Blüte deutschen Mannestums hinaus, um die Heimat zu schützen. In allen lebte die reine heilige Bereitschaft, für die gerechte Sache des Vaterlandes, in einem uns aufgezwungenen Kriege sich zu opfern. Die erneuerte Nation gedenkt in schweigender Ehrfurcht jenes unvergleichlichen Heldentums, das sich auf diesem Opfergange bewährt hat. Die Deutsche Evangelische Kirche ruft als Kirche des Volkes die deutsche Nation dazu auf, diese Stunde würdig im Angesicht des ewigen Gottes zu begehen. Deshalb ergeht hiermit Anweisung an alle kirchlichen Stellen, daß am 2. August von 12 bis 12.15 Uhr die Glocken aller evangelischen Kirchen zur Erinnerung an die Gefallenen geläutet werden. Soweit zum Gedächtnis dieses Tages Feldgottesdienste vorgesehen sind, ist die kirchliche Mitwirkung hierbei selbstverständliche Pflicht. Darüber hinaus sind in den Gemeinden, gottesdienstliche Andachts= stunden zu veranstalten. Diese Feiern sollen davon bestimmt sein, daß in dem gewaltigen Schicksal unseres Volkes uns der ewige Gott begegnete. Wo in kleineren, besonders ländlichen Gemeinden, eine besondere Feier aus den Verhältnissen sich nicht ergibt, ist die Erinnerungsstunde auf den darauf folgenden Sonntag zu verlegen. Dabei wird allen Gedenkfeiern gemeinsam sein: das dankbare Bewußtsein, daß Gott uns aus Not und Schande zur Erneuerung der Nation im Nationalsozialismus emporgeführt hat. Zum Zeichen dessen werden die Kirchen am 2. August die Fahnen des alten und des neuen Reiches zeigen.“ Die„Meistersinger“ in Baureuth Ein Erlebnis deutschester Kunst. Der zweite große Tag der Bayreuther Festspielwoche, die mit der aufsehenerregenden Neuinszenierung des„Parsifal“ eingeleitet wurde, ist der„Meistersinger"=Aufführung vorbehalten, die in der aus früheren Jahren bekannten Inszenierung dargeboten wird. Wieder hat man den Eindruck, als nehme ganz Deutschland teil an dem künstlerischen Ereignis, so ungeheuer ist der Andrang der Menschenmassen, die sich nur unter starkem Einsatz der einheimischen Polizei in die gewünschte Richtung und gehörige Form hineindirigieren lassen. Zum regellosen Getümmel schwillt der Festspielhügel, als sich die Wagen des Führers und seiner Begleiter langsam durch die Menge bahnen. Dieser„Meistersinger"=Abend ist ein Fest der deutschen Kunst. Die lichte und heitere, von romantischem Glanz umstrahlte, Welt des Mittelalters empfängt uns nach den heilig=mystischen Klängen des Grals und tritt damit zu der sagenhaften Welt des„Parsifal“ in einen fein und bewußt empfundenen künstlerischen Gegensatz. Der Berliner Generalintendant Heinz Tietjen lebt sich mit seiner wirklichkeitsnahen Phantasie in diesem auf gesunde und reizvollste Zunftbürgerlichkeit gestellten Mittelalter in der verschmitztesten und poetischsten Weise aus. Deutsches Gemüt ohne den Beigeschmack des Philiströsen, deutsche Art, die keiner besonderen Reklame bedarf, alles das ist unseren Herzen und Sinnen nahe, wie es uns noch heute aus den alten Gassen der liebenswerten Stadt Nürnberg zauberhaft vertraut anweht. Am Pult steht diesmal Karl Elmendorff, der sein lebhaftes Temperament auf das prächtig musizierende Orchester, allen Feinheiten und Verträumtheiten der Partitur bewundernswert nachgehend, überträgt. Einzigartig wie schon so oft Rudolf Bockelmann als Hans Sachs, der herrliche Sänger, der mit seiner Partie in einer über alle Kritik erhabenen Form verschmilzt. Neben ihm die blühende Leichtigkeit des Tenors Mar Lorenz(Walter Stolzung) und das liebliche Wunder der Eva (Maria Müller). Auf alter Höhe der Beckmesser von Eugen Fuchs. Neu gehören dem Ensemble an Josef von Manovarda als Pogner und Herbert Janssens Kothner. Die Begeisterung des Publikums, das doch feststellbar deutscher geworden ist und bei weitem das ausländische überwiegt, kannte keine Grenzen. Schwielige und aristokratische, junge und alte, Hände regten sich im edlen Wettstreit, den Künstlern, dem Genius Richard Wagners und dem unverlierbaren Wesen deutscher Kunst zu huldigen. Sauberten und Renhen aber uner! Bekanntmachung des Stellvertreters des Führers gegen das Denunziantentum Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, gibt bekannt: „Ich habe am 18. April dieses Jahres bekanntgegeben, daß jedem Partei= und Volksgenossen, den die ehrliche Sorge um Bewegung und Volk dazu treibt, der Weg zum Führer oder zu mir als seinem verantwortlichen Vertreter offensteht, ohne daß er deshalb zur Rechenschaft gezogen werden kann. Ich bin nach wie vor fest entschlossen, im Interesse der Sauberkeit und Reinheit notfalls auch gegen verdiente Führer der NSDAP., die durch Verfehlungen das Ansehen der Bewegung schädigen, mit den schärfsten Maßnahmen vorzugehen und aus jeder berechtigten Beschwerde die mir durch mein Gewissen als Nationalsozialist und durch mein Verantwortungsgefühl dem Führer gegenüber vorgeschriebene Folgerung zu ziehen. Ich kann aber nicht zulassen, daß meine Anordnung vom 18. April von gewissenlosen, berufsmäßigen Denun zianten mißbraucht wird, um verdiente und makellose Führer, die seit Jahren treu ihre Pflicht erfüllt haben, bewußt oder leichtfertig in den Schmutz zu ziehen und damit auch das Ansehen der Bewegung in weiten Kreisen des Volkes herabzusetzen. Daß dies von Feinden der Bewegung und des Volkes die sich teilweise in die Partei einzuschleichen verstanden haben, immer wieder versucht wird, geht aus einer großen Anzahl von Beschwerden hervor, die von meinen Beauftragten an Ort und Stelle untersucht worden sind. Wer in berechtigter Sorge um die Bewegung unter Nennung seines Namens mein Eingreifen gegen Schädlinge und Versager unter den Führern der NSDAP. erbittet, darf stets meines Schutzes gewärtig sein, auch dann, wenn seine Angaben sich als nicht ganz richtig erweisen, die Untersuchung aber ergibt, daß ihm der gute Glaube zugebilligt werden kann. Anderseits bin ich entschlossen, mich schützend vor jeden treuen und sauberen Führer der NSDAP. zu stellen, der als Vertreter der Bewegung zu Unrecht verleumdet wird, und künftig böswillige und leichtfertige Verleumder und Ehrabschneider sowie nach Möglichkeit auch alle feigen, anonymen Denunzianten durch das öffentliche oder Parteigericht zur Rechenschaft ziehen zu lassen. Von allen Führern der NSDAP. aber erwarte ich, daß sie ihr Verhalten so einrichten, daß jeder Partei= und Volksgenosse vertrauend zu ihnen aufschauen und sich willig ihrer Führung unterordnen kann.“ Das Schatzamt der DAz. dem meister der partei unterstellt Weiter hat der Stellvertreter des Führers folgende Verfügung erlassen: Die Deutsche Arbeitsfront ist durch einen revolutionären Akt der Partei geschaffen worden; mit der Führung ist Stabsleiter der PO., Dr. R. Len beaustragt. Laut Dienstbuch der Deutschen Arbeitsfront sind alle Aemter der Deutschen Arbeitsfront Abteilungen der entsprechenden Aemter der PO.; zum Beispiel ist das Organisationsamt der TAg. eine Abteilung des Organisationsamtes der PO., das Personalamt der DAF. eine Abteilung des Personalamtes der PO. usw. Auf Wunsch des Stabsleiters der PO., Dr. Ley, genehmige ich, daß auch das Schatzamt der DAF. der Aufsicht des Reichsschatzmeisters der Partei unterstellt wird. Ausführungsbestimmungen erläßt der Reichsschatzmeister im Einvernehmen mit dem Führer der DAF. Adjutantur des Chefs des Stabes nach Berlin verlegt Die Adjutantur des Chef des Stabes gibt die folgende Verfügung des Chefs des Stabes bekannt: Die Dienststelle Adjutantur des Chefs des Stabes ist mit Montag, dem 23. Juli 1934, verlegt nach Berlin W. Wilhelmstraße 106, Fernruf Flora 7281. In München befindet sich lediglich eine Abwicklungsstelle der Adjutantur. Alle übri gen Dienststellen der Obersten SA.=Führung haben nach wie vor ihren Dienstsitz in München, Barerstraße 11. An die Adjutantur des Chefs des Stabes sind ausschließlich den Chef des Stabes persönlich angehende Schriftstücke zu senden. Der gesamte übrige Schriftverkehr ist nach wie vor an die OSAF., München, zu leiten. Die=Grhahteners Kordestpatter Er birgt unübersehbare Abenteuer— Ein eindrucksvoller Nachweis London, 24. Juli. Ein Reuter=Vertreter hatte Gelegenheit, sich mit einer deutschen privaten Persönlichkeit, die den offiziellen Kreisen in Berlin nahesteht und die sich einige Tage hier aufhält, über den Nordostpakt zu unterhalten. Die Unterhaltung ergab etwa folgendes Bild von den in Berlin herrschenden Ansichten: Während West=Locarno für Deutschland und Europa einen nicht fortdenkbaren Faktor im Wiederaufbau Europas bedeutet, fragt sich jeder Deutsche heute besorgt, ob nicht der Nordostpakt die segensreichen Auswirkungen von Locarno schwer beeinträchtigt. Die gegenseitige bewaffnete Hilfeleistung, die der neue Vertragsentwurf sogar unbekümmert vor die Verständigung oder Versöhnung setzt, bedeutet das Umherspazieren von acht Armeen im Herzen Europas, und im Herzen Europas liegt Deutschland. Mehr als 20 Konfliktsfälle sind zwischen den acht Staaten des Vertragsplanes leicht errechenbar, und in all diesen Fällen soll Deutschland Etappe, wenn nicht Kriegsschauplatz werden. Wenn heute die Vorkriegsdiplomatie nicht hoch im Kurse steht, so hat sie doch eine These hochgehalten: Es muß in jedem Fall versucht werden, einen Streitfall zu lokalisieren. Hier wird das Gegenteil erstrebt. Im Falle kleinsten Konfliktes— und den Streit zum Beispiel zwischen zwei baltischen Staaten kann man unmöglich einen europäischen Konflikt nennen— sollen sich die schwerbewaffneten, modernst ausgerüsteten Riesenheere von Großmächten in Bewegung setzen können, eine Vorstellung, die auch einen beherzten Europäer schaudern läßt. Wie soll das abgerüstete Deutschland einen solchen Vorschlag seiner hochgerüsteten Abrüstungsschuldner mit Begeisterung aufnehmen können? Wie ferner Deutschland an der Mehrzahl der möglichen Streitfälle, für die der Vertrag Vorsorge treffen soll, uninteressiert ist und sein wird, so werden hier künstlich durch die Garantien Interessen geschaffen, die bisher zum Segen Europas nicht bestanden. Hatte Rußland bisher glücklicherweise keine Interessen im Westen Europas, so wird hier künstlich ein Russie prolongee au bord du rhin (ein bis zum Ufer des Rheins verlängertes Rußland) geschaffen. Wäre aber Rußland Garant im Westen, dann dürfte seine Interessennahme nicht an der deutsch=französtschen Grenze haltmachen, sondern würde logisch und zwangsläufig darüber hinaus vorstoßen bis an die Nordsee und deren Anlieger unmittelbar berühren. Und Frankreich östlicher Garant? Gemeinhin verbindet man mit dem Begriff Garant eine neutrale nicht unmittelbar interessierte Macht, die sich im Dienste der großen Idee des Friedens in einen ihr an sich fremden Interessenkreis hineinbegibt, um neutraler, objektiver Sachwalter im Interesse der Staaten zu werden die eine nach allen Seiten sich gleichmäßig auswirkende Stütze suchen. Die französischen Militärbündnisse mit einigen der vom Ostpakt zu erfassenden Staaten verhinderten aber selbstverständlich, daß Frankreich die Rolle eines parteilosen Garanten übernehmen könnte. Von vornherein Partei, durch derartige Bündnisse einseitig orientiert, müßte Frankreich logischerweise von sich aus ablehnen, eine Rolle zu übernehmen, deren Durchführung die Aufgabe aller seiner Sonderbindungen gebieterisch verlangen sollte. Der soeben von England beschlossene Fünfjahresplan der Luftaufrüstung bedeutet, daß England zu der schmerzlichen Erkenntnis gekommen ist, daß die sehr starke Zunahme der Reichweite von Artillerie und Flugzeugen ihm den insularen Charakter endgültig genommen hat, und daß es den Schutz seines Landes nicht mehr allein Flotte und Heer anvertrauen kann. Ist aber England Kontinental= macht geworden, dann fragt man sich, wie kann dann England glauben, daß es sich künftig aus einem der zahlreichen möglichen Streitfälle, die der Nordostpakt vorsieht, heraushalten könnte, zumal die Tendenz des Vertrages gerade auf eine Generalisierung anstatt auf eine Lokalisierung der Konflikte ausgeht? Angesichts der Tatsache, daß durch das Losbrechen der Assistence mutuelle(des wechselseitigen Beistandes) in jedem Falle englische Interessen berührt werden müssen, ist es dann wohl folgerichtiger, wenn England gleichfalls als Garant des Nordostpaktes auftritt und Europa gegenüber eine Bürgschaft übernimmt, die es nicht nur als sein Recht ansehen kann, sondern als seine Pflicht gefordert werden müßte. Wie England im Westen Garant von Locarno ist, so ist es im Osten Garant des Memelstatuts. Aber unabhängig von der Garantiefrage: Die deutsche öffentliche Meinung sieht mit Sorge, wie England, das angesichts seiner Weltinteressen Politik auf lange Sicht treiben sollte, aus einer nur vorübergehenden Auffassung über die Entmicklung eines anderen Landes heraus Europa den Weg ebnet für eine Masse unübersehbarer Abenteuer, die der Nordostpakt wie das trojanische Pferd in seinem Innern birgt. Frunzesische— Temundung Unterd unfuht Annäherung der baltischen Länder an Polen— Gegen den Nordostpakt Berlin, 24. Juli. Von unserer Berliner Schriftleitung. Der polnische Außenminister Beck, seit dessen Amtsantritt die polnische Außenpolitik das Bestreben zeigt, sich aus ihrer bisherigen Bevormundung herauszulösen und neue, für den nationalpolitischen Aufbau Polens notwendige Friedensgrundlagen zu schaffen, hat eine Reise nach dem Baltikum angetreten. Nach seinen Besprechungen mit den estländischen Politikern wird sich Außenminister Beck nach Lettland begeben. Daß man in den europäischen Hauptstädten angesichts der Lage, in die Polen und die Randstaaten durch das russisch=französische Bündnis gekommen sind, der Reise eine nicht geringe Bedeutung beimißt, ist ebenso wenig verwunderlich wie die Tatsache, daß Frankreich auch diesen Akt der polnischen Außenpolitik mit demselben Argwohn verfolgt wie jede andere selbständige Handlung der polnischen Regierung im Laufe der vergangenen Monate. Von Anfang an hat sich Polen in der Paktfrage die denkbar größte Zurückhaltung auferlegt, jetzt wird hingegen von der maßgebenden polnischen Presse ganz offen erklärt, daß in den Besprechungen zwischen dem Außenminister Beck und den Regierungen der baltischen Länder auch das Problem eines gemeinschaftlichen Vorgehens in der Paktfrage behandelt werden soll. Dies beweist, daß man sich trotz der von der französischen Presse an die polnische Adresse gerichteten Warnungen in Warschau die Entscheidung aus eigener außenpolitischer Machtvollkommenheit vorbehält. Anderseits aber beweisen die aus Warschau und den baltischen Ländern einlaufenden Nachrichten, daß das russisch=französische Pakt= bündnis dort auf wenig Gegenliebe stößt. Grund hierfür scheint die Auffassung zu sein, daß jene Paktvorschläge die freie nationale Entwicklung der Ostländer einschränken, weil sich die Diplomaten Europas langsam klar darüber geworden sind, daß der Ostpakt nur eine Fortsetzung der unterbrochenen französischen Einkreisungspolitik darstellt und somit die Ostländer jeder kriegerischen Entwicklung ausgeliefert sind, die von Paris und Moskau her aus ersichtlichen Gründen betrieben werden könnte. Wie Deutschland, so hat auch Polen nächst den übrigen Oststaaten ein lebenswichtiges Interesse am Frieden, nicht aber an neuen kriegerischen Verwicklungen. Die polnische und die deutsche Auffassung scheint sich darin zu decken, daß man in zweiseitigen Abkommen eine weit größere Garantie für den Frieden sieht als in Allgemeinverträgen. Aus diesem Grunde gewinnt es besonderes Interesse, daß auch der polnische Außenminister in seinen Besprechungen mit den baltischen Regierungen unmittelbar zweiseitige Abkommen mit diesen Staaten in Vorschlag bringen will, um so den Garantien für den Frieden und für die Sicherheit einen konkreteren Charakter zu geben, der dem französisch=russischen Paktvorschlag bisher fehlt. Man rechnet damit, daß die Reise Becks mit einem Zusammenschluß, zum mindesten mit einer herzlichen Annäherung der baltischen Staaten an Polen endigen wird, weil sämtliche Ostregierungen in einer solchen Annäherung uyd in einem gemeinsamen Vorgehen neben der politischen Notwendigkeit auch die einzige Möglichkeit dafür sehen, dem französisch=russischen Intrigenspiel in Europa WiderDeutschland von draußen gesehen Von England aus In Fortsetzung der Würdigung der vom Verlag Alfred Metzner(Berlin) herausgegebenen Schriftenreihe„Deutschland von draußen gesehen“ bringen wir heute einen Querschnitt durch die Arbeit von Wilhelm von Kries„London(England)“. Wilhelm von Kries bejaht in seiner Untersuchung die Frage, ob die gleichen Krafte, die im Jahre 1914 den Weltkrieg oder den deutsch=englischen Konflikt verursachten, auch heute noch wirksam seien. Politische und auch wirtschaftliche Gegensätze zwischen England und Deutschland finden eine weitere Erklärung in der seit 1904 erkennbaren Absicht Englands, die deutsche Gleichberechtigung nicht gelten zu lassen. Wenn man nun in einer Zergliederung der englischen Nachkriegspolitik die Frage aufwirft: Also tut England, was die Franzosen wollen?, so lautet die Antwort des Verfassers:„Rein.“ Zum grenzenlosen Aerger der Franzosen gibt es kein Mittel in der Welt, um die Engländer zu einer Festsetzung ihrer politischen Entwicklung auf lange Sicht zu bewegen. Man kann immer wieder feststellen, daß das Wesen des englischen Volkes in Deutschland völlig verkannt wird. Die englische Nation ist keine systematische, keine staatliche, sondern eine menschliche Einheit. Diese Feststellung in einer zugespitzten Antithese ausgedrückt: Der neuen Totalität des deutschen Staates entspricht die Totalität der englischen Nation, und wie innerhalb der deutschen Ordnung das soldatische Bewußtsein immer wieder richtunggebend zum Vorschein kommt, so dringt in England immer wieder das politische Bewußtsein durch. Ausgehend von der Ideologie einer sich sonverän dünkenden Nation, die Herr über den Staat ist, hat die englische Oeffentlichkeit der deutschen Umwälzung mit einer völligen Verständnislosigkeit gegenübergestanden. Interessant ist die Feststellung, daß die gesetzliche Regelung der Judenfrage in Deutschland im Gegensatz zu der offiziellen Politik den stärksten Beifall von allen Maßnahmen der Reichsregierung gefunden hat. Zur Zeit geht eine außerordentlich starke Wirkung von Deutschland auf England aus. Da aber die englische Presse und die Organe der öffentlichen Meinung dem großen Daseinszweck der Nation untergeordnet sind und sich selbst unterordnen, muß jede gedruckte Meinung nicht so angesehen werden, wie wir immer noch öffentliche Aeußerungen drüben irrigerweise betrachten. Es gibt in England nur eine von innerenglischen Interessen bestimmte Objektivität. In sehr vielem, was im Laufe des Jahres als Kritik, als Angriff, als Herabsetzung, als Verunglimpfung oder als offene Feindseligkeit in der englischen Presse zu lesen stand, war unvermeidlicherweise Reklame für Deutschland enthalten. Es wird auch in England mit Wasser gekocht und England selbst befindet sich in einer schweren Krise. Hätte die deutsche Staatsführung vor dem Kriege einen Sinn für die englische Weltpolitik gehabt, dann wäre vielleicht unendliches Unheil vermieden worden. Der englische Humor, die englische Gelassenheit die englische Freiheit sind vielleicht die wichtigsten Mittel, mit denen wir die Engländer jetzt zur politischen Abrüstung uns gegenüber zwingen, mit denen wir es mit dem Herzen erobern können. England, das die ganze Welt erobert hat, sucht heute nach einem Freund— oder nach einem Gegner, um von seinen inneren Schwierigkeiten abzulenken. Eine des englischen Verhältnisses zu uns herbeiLuftmanöver über London London, 24. Juli. Während gestern im Oberhause die berichtete Aussprache über die Verdoppelung der englischen Luftwaffe stattfand, griffen im Manöver 120 Bombenflugzeuge aus dem feindlichen„Südland" London, von der Ostküste kommend, an, während 90 Kampfflugzeuge des verteidigenden„Nordlandes", unterstützt durch Flugabwehrgeschütze und ein aus Zivilisten bestehendes Beobachterkorps, die Abwehr vornahmen. Die Luftkämpfe dauerten die ganze Nacht durch und endeten heute morgen um 9 Uhr. 150 Scheinwerfer leuchteten den Himmel ab. Nach dem Urteil der Sachverständigen konnten von den 39 Nachtangriffen 33 außerhalb Londons abgefangen werden, während das am Nachmittag nur zum kleinen Teil erreicht wurde. Kurze Nachrichten Reichskanzler Adolf Hitler sprach dem Generaldirektor der Deutschen Reichsbahngesellschaft, Dr. h. c. Dorpmüller, anläßlich seines Geburtstages mit Hinweis auf sein von verdienstvollem Schaffen für das deutsche Vaterland erfülltes Leben seine Glückwünsche aus. Der oberste SA.=Führer Adolf Hitler hat den Obergruppenführer von Jagow mit der Führung der Gruppe Berlin=Brandenburg beauftragt. Aus diesem Anlaß hat der Chef des Stabes der SA., Lutze, an General Daluege ein Schreiben gerichtet, in dem er ihm für die kommissarische Führung der fünf Gruppen im Osten des Reiches, von denen er jetzt die letzte wieder abgibt, seinen herzlichen Dank ausspricht. Der ehemalige Unterstaatssekretär im italienischen Ministerium des Innern und Regierungskommissar beim italienischen Olympiakomitee Leandro Arpinati ist aus der faschistischen Partei ausgeschlossen worden, weil er verschiedentlich Einstellungen gezeigt hat, die nicht mit den faschistischen Richtlinien in Einklang stehen. Wie die Pariser„Humanite“ berichtet, ist am Montag nachmittag ohne Angabe von Gründen der Sekretär des in Paris gegründeten kommunistischen„Komitees zur Befreiung Thälmanns“, Seigneur, verhaftet worden. Hauptschriftleiter: Dr. Paul Dierichs, Stellvertreter: Hans Schulte. Verantwortlich für Polltik: Rudolf Foest, Kommunalpolitik u. Nachbargebiet: 1. V. Kurt Dörnemann, Lokales: Haus Schulte, Kunst und Unterhaltung: Dr. Emil Strodthofs, Wirtschaft: 1. V. Rudolf Joest, Sport: Haus Hornverg. Gerichtsdienst und Brieftasten: Max Glegel, Anzeigen: Kuri Scholz, sämtlich in Bochum. Berliner Redaktion: Michael Haupt, Berlin SW 68, Wilbelmstraße 98. Anruf: Jäger 4115 und Karlshorst 0340. Berliner Anzeigenvertretung:„., W. Pempe, BerlinCharlottenburg, Uhlandstraße 194. Anruf C1 Steinplavz 6813. Für unverlangte Einsendungen keine Hastpflicht Rücksendung nur bei Rückporto.— DA. VI. 34: 24.150. Die heutige Nummer umfaßt 12 Seiten Seite 3 Nr. 172 Bochumer Anzeiger# Mittwoch, 25. Juli 1934 Augenblick mal, diese Geschichte handelt von einem Hund, einem Schuh und einer jungen Dame. Hunde sind des Menschen Freunde, weil sie kluge, manchmal folgsame, treue und anhängliche Tiere sind. wurden Bücher über ihre Eigenschaften geschrieben, selbst vor dem Pegasus konnten sie sich nicht retten. Ja, es gibt Gedichte über die Hunde, in denen... aber ich will nicht in jene Philosophie verfallen, von der schon die Alten sagten: Seht, welch eine Hundephilosophie! Hunde sind also stets die allerbesten Tiere, und ihre Besitzer freuen sich über sie— lehrt die Erfahrung und der Fachmann. Der Laie nimmt es zur Kenntnis, indem er weite Bögen um sonst freundlich gesinnte, hundebewachte Baulichkeiten schlägt. Nichts gegen die Bochumer Hunde— sie sind ja schließlich auch Hunde—, aber dieser eine Vertreter, den ich da auf dem Wilhelmsplatz beobachtete, hat seine Herrin doch arg in Verlegenheit gebracht. Das ist ja überhaupt der Grund, weshalb an dieser Stelle plötzlich Hunde auftauchen.„.,(guhere G. 15. Ich möchte keine Reklame für eine besondere Hundeart machen. Nur damit Sie ihn sich so etwas vorstellen können, sag ich Ihnen: Wissen Sie, es war einer der Hunde, die aussehen, als hätten sie vier dreißig Zentimeter lange Stöcke an den Stellen, wo die anderen Hunde ihre Beine haben. Die Burschen sehen in ihrem widerborstigen Fell aus wie die eine Hälfte von Dick und Dof, aber sie haben's in sich! Frauchen— eine Bochumerin zwischen 16 und mehr— hatte einen Stein im Schuh entdeckt. Zog den Schuh aus, um den lästigen Eindringling zu entfernen. Und wie sie den Schuh so schüttelte, da— ja, da kam der Hund... Karrin masst. Eit ihm FpielUnd dachte, seine Herrin wollte mit ihm spielen. Mit einem Jubellaut stürzte er sich auf das Fußbekleidungsstück, biß es seiner Besitzerin aus der Hand und raste schon wie ein irrsinniger Kreisel rund um das Kriegerdenkmal, während seine Herrin auf einem Bein Onestep tanzte.... den Verfolatme 2 in#. Bei der sich anschließenden Versolgung— in der ihr schüchternes Rufen vollkommen unterging— mußte einer der tatkräftigen Vertreter dienstbeflissener Bochumer Herrenwelt eine Beule— die Hausecke war stärker als er—, ein zweiter einen in den Rinnstein gefallenen neuen Sommerhut und ein dritter einen am Gitter eingeheimsten Winkelhaken im Anzug verzeichnen. Da die Verluste zu groß waren, zogen sich die siegreichen Truppen zurück. Und wenn nicht der Hund allein zurückgekommen wäre, die johlenden Kinder hätten ihn nicht erwischt, und seine Besitzerin stände— furchtbarer Gedanke— noch So brachte er stolz ein Etwas zurück, das früher einmal ein Schuh war. Legte es seiner Herrin mit dankbarem Blick zu Füßen. Die jedoch keine Notiz mehr davon nahrg. I, Ikfahranhes Thriante urd.i. Einige Tränen, ein abfahrendes Taxiauto und eine Schuhruine waren die letzten Eindrücke dieser Bochumer Momentaufnahme vom Dienstag. Und es bleibt nur noch die Feststellung:„. Gund 5. „Nicht immer denkt ein Hund daran. Was wohl ein Schuh bedeuten kann.“ n. Un 1800. Tos Talkl fal=Trchams An Graf von der Recke, der Vater der Armen— 45 dauernd Betreute von 1798—1801— Die„Armenjäger“— Erziehung zur„Moralität“— Das Fleißzeugnis— Dr. Kortums„Rumfordsche Suppe Bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts war die Armenpflege eine Privatsache. Erst das Landrecht schuf auf diesem Gebiet gründlichen Wandel und machte die Armenpflege zu einer öffentlichen Angelegenheit. Bis dahin war die Kirche die Hauptträgerin der Karitas. Die Mittel dazu brachte sie auf aus freiwilligen Sammlungen und aus Einkünften, die ihr zu diesem Zwecke vermacht waren. Graf Philipp von der Recke, der im Jahre 1784 nach Quittierung seines Militärdienstes aus dem Brandenburgischen nach Bochum kam und sich im Hause Overdyk bei Hamme niedergelassen hatte, befaßte sich eingehend mit der veränderten Sachlage und traf nach Besprechung mit den Bochumer Ratsherren Anstalten zu einer Organisierung der Armenpflege, die in vieler Hinsicht an unsere Zeit gemahnt. Graf von der Recke zeigte sich in allem, was er tat und unternahm, als ein Edelmann von der Sohle bis zum Scheitel. Er kannte in der Petreuung der Armen keine Unterschiede der Konfession. Er wollte nicht fragen:„Wes Glaubens bist du?, sondern:„Wie kann man dir helfen?" Zu damaliger Zeit hatte Bochum ein Armenhaus in der Gerberstraße,„ Jahr.] Ee lag im Sinne seiner ganzen Arheit, der Arr“ und zwar, war es die Stiftung eines im 15. Jahr=] Es lag im Sinne seiner ganzen Arbeit, der Armut hundert lebenden katholischen Edelmanns aus dem nicht, nur zu helfen, sondern der Armut, soweit wie schlecht derer von der Dornehurg. Das möglich, auch vorzubeugen. Eine Hauptquelle der ArDas alte Rettungshaus zu Overdyk, Sitz der Liebestätigkeit der Grasen von der Recke=Volmerstein. Auto gegen Pferdefuhrwerk Zwei Der Fuhrwerkslenker stürzte vom Wagen. weitere Verkehrsunfälle. Auf der Wittener Straße, in Höhe des Hauses 504, wurde am 23. Juli, gegen 14.10 Uhr, das Pferdefuhrwerk eines Landwirts von einem Personenkraftwagen angefahren. Der Lenker des Fuhrwerks stürzte vom Wagen und zog sich leichte Verletzungen am linken Am 23. Juli, gegen.40 Uhr, kam auf der Kortumstraße ein Motorradfahrer mit seinem Kraftrad zu Fall und zog sich eine leichte Knieverletzung zu. Das Kraftrad wurde leicht heschädigt.„0 u6.. 816 Am gleichen Tage, gegen 19 Uhr, wurde auf der Wittener Straße, in Höhe des Hauses 231. ein elfjähriger Schüler von einem Motorrade angefahren. Der Schüler erlitt leichte Verletzungen am Hinterkopf und am linken Oberschenkel. Er wurde in die elterliche Wohnung gebracht. Bei Ausübung des Berufes verletzt Ein Schmiedegeselle von der Roonstraße wurde am Montag beim Bearbeiten eines glühenden Eisenstückes durch Abspringen eines Stückes am Kopfe getroffen und erheblich verletzt. Er mußte sich in ärztliche Behandlung begeben. Anfall im Hauptbahnhof Ein junges Mädchen die Treppe hinabgestürzt Am Dienstag morgen, kurz vor 9 Uhr, rutschte im Hauptbahnhof ein junges Mädchen aus Bochum auf der Aufgangstreppe zum Bahnsteig 2 so unglücklich aus daß es schwer hinfie Das Geschlecht derer von der Dorneburg. Das Haus wurde von dem Grafen von der Recke zweikentsprechend hergerichtet. Tann ging er an die Regelung des Armenwesens selbst heran. Er teilte die Stadt in sechs Bezirke, an deren Spitze je ein Armenpfleger stand. Die sechs Armenpfleger bildeten mit den beiden Bürgermeistern, dem Stadtkämmerer und den Geistlichen der christlichen Kirchen den Armenrat. Die regelmäßig einlaufenden Einnahmen in Höhe von 1106 Talern jährlich flossen einer Zentralkasse zu. Unterstützt wurden Arme der Gemeinde, verabschiedete Soldaten, Waisenkinder, verschämte Arme. notleidende Reisende und die Armen der umliegenden Kirchspieldörfer. In standen in den beiden Bochumer W den Jahren 1408 bis 1801 waren es 30 Natholiken, 12/ damatz gab, Die, Geistlichez, wurden Lutheraner und drei Refgrmierte, die dauernd berreut kant-sKachzesiten und wurden. Schärfster Kampf wurde dem Hausbettel angesagt. Gänzlich unterband man den Zuzug fremder Bettler. Sofern sie an den Stadttoren Einlaß begehrten, erhielten sie einen kleinen Zehrpfennig. Tann konnten sie sich weitertrollen. Einheimische Bettler, die aufs Land gingen, gelangten zur Anzeige. Wurde einer wiederholt dabei ertappt, konnte er mit Zuchthaus bestraft werden oder er wurde nach Erhalt eines Zehrgeldes der Stadt verwiesen. Wachthabende über sie waren ausgediente Soldaten, sogenannte„Armenwächter“, oder„Armenjäger“, wie sie der Volksmund nannte. dort das für sie festgesetzte Un Doch hielt Graf von der Recke nicht viel von ihnen, da bensmitte##entgegenzuneymen. Sie mußten sich an den sie es mit ihrem Dienst zuweilen nicht sehr genau Gottesdiensten: beteiligen und eine Bescheinigung über nahmen und zu Klagen Anlaß gaben. ihren Besuch beibringen. Ihnen wurde geboten, die nicht nur zu helfen, sondern der Armut, soweit g möglich, auch vorzuhengen. Eine Hauptquelle der Armut sah er in der Trunksucht. Ihr rückte er mit allen Mitteln zu Leibe. So gründete er die Blaukreuz= bewegung, die erste ihrer Art hierzulande. Doch hielt sie nicht, was er sich von ihr versprochen hatte. Die Mittel zur Armenpflege entnahm Graf von der Recke, wie schon erwähnt wurde der zu diesem Zwecke eingerichteten„Zentralkasse". Er wandte sich an die Bürgerschaft mit Bitten um freiwillige Spenden, hatte aber damit so viel= wie keinen Erfolg. Außerdem sollte der„Gottespfennig“, das Handgeld bei An= und Verkäufen, in die Armenkasse fließen. Sammelbüchsen standen in deg beiden Bochumer, Wirtschaften, die es damals gab. Die Geistlichen wurden geheten, dei Taufen, Hochzeiten und sonstigen Familien für die Armen zu sammeln. Nach seiner Veranschlagung konnte Bochum außer den schon vorbandenen Armengeldern noch etwa 500 Taler durch Umlage aufbringen. Er dachte hierbei auch an die Erhöhung des Weggeldes.„ Lam Grakan.: d# Recke obe Armenpflege war dem Grasen von der Neue aber auch ein Erziehungsmittel zur„Moralität". Die Armen sollten sich alle 14 Tage pünktlich zur festgesetzten Zeit in der Wohrung des Rendanten, der der Einzieher und Verwalter des Armengeldes war, einfinden, um dort das für sie festgesetzte Unterstützungsgeld und Lettel entgegenzunehmen. Sie mußten sich an den Kinder regelmäßig zur Schule zu schicken, sich von Ungeziefer freizuhalten, sich friedfertig zu betragen und anständig gegen die Armenpfleger zu sein. Weiter wurde von ihnen ein Zeugnis über ihren Fleiß verlangt. Sie sollten danach streben, durch Fleiß und Arbeit sich selbst etwas zu verdienen. So hatte ein Teil der erwerbsfähigen Armen Beschäftigung in der damals bestehenden Bochumer Tuch= und Webefabrik Gebrüder Scheidt. Von der Recke plante sogar die Gründung eines Arbeitshauses. Doch zerschlug sich das Projekt, da die Mistel fehlten....4 van 4. Bate Aus alledem sieht man, daß Graf von der Rece schon die individuelle Behandlung, wie sie die moderne Armenpflege kennt, sehr hoch einschätzte. Ihm lag die Sorge für das Armenkind verständlicherweise sehr am Herzen. Es genoß einen besonderen Unterricht. Auch sonstwie waren ihm Vergünstigungen in der Freizeit eingeräumt.„. z6 Pr.#### dur.2 In jeder Beziehung ist Graf von der Recke ein treusorgender Vater der Bochumer Armen gewesen. Aufmerksam wachte er darüber, daß sie den notwendigen Lebensunterhalt erhielten. Sie bekamen auf eine Anregung des Dr. Kortum hin die sogenannte„Rumfordsche Suppe“, die aus Gerstenmehl, Fett und Gewürzen zubereitet war. Er meinte, einem Armen kämen alltäglich 1½ Pfund Brot zu. Der Grundzug AArbeitsdienst-Oflicht! Alle Müssen wir dienen! Alle! Ich und Ou! Alle mit reinem Herzen Oienen! Und auf des Führers Vorbild seh'n! Alle Müssen wir schaffen! Alle! Ich und Ou! Alle mit schwieligen Händen Schaffen! And treu zu Hitlers Fahne steh'n! Alle Müssen wir glauben! Alle! Ich und Ou! Alle an Oeutschlands Zukunst Glauben! An unsres Dolkes Aufersteh'n! Mehi Aindel in Kottenpen. Erfreuliches Ansteigen des Geburtenüberschusses im Ruhrgebiet wesentlich über dem preußischen Großstadt=Durchschnitt 18, daß es schwer hinstel und bewußtlos niegen###ev. Das junge, Mädchen erlin später einen neuen Ohnmachtsanfall, trat aber trotz einiger Verletzungen seine beabsichtigte Reise an. Zweijähriges Kind stürzte aus dem Fenster In einem unbewachten Augenblick stürzte das zweijährige Söhnchen einer Familie aus dem Feuster der elterlichen Wohnung in der Hattinger Straße. Die Verletzungen des Kleinen machten Krankenhausaufnahme erforderlich. Unter Totschlagsverdacht festgenommen Wie der Polizeibericht meldet, wurde eine aus Ziegelrode, Kreis Alsdorf, wegen Verdachts des Totschlags festgenommen;;.61. Jinz Rarkan an Weiter nahm die Polizei fest: eine Person aus Bochum wegen Verdachts des Taschendiebstahls, eine Person aus Bochum wegen Unterschlagung, eine Person aus Bochum wegen Fahrraddiebstahls. selbst um das Heim gebracht Diebische Siedler stahlen Baumaterial und vergruben es In der neuen Siedlung der Bergmannssiedlung auf der Altenbochumer Gemarkung bei der Zeche„Alte Steinkuhle" fand man in zwei Gärten vergraben allerlei Baumaterial. Einem Polier fiel der eigenartige Ton des Bodens auf. Beim Nachgraben fand er unter der dünnen Lehmschicht 200 Dachpfannen, große Kanthölzer, Rundhölzer, Betonstutzen, Rundeisen, Kalk und Ziegelsteine. Zwei unehrliche Siedler hatten das Material von den Bauplätzen gestohlen und wollten später eine Trinkhalle davon bauen. 6 Ihre Unehrlichkeit und Habsucht zieht, abgesehen von allem anderen, eine schwere Strafe nach sich: sie werden nicht in der Siedlung wohnen dürfen, die ihnen Heimstätte fürs Leben werden sollte. Nach den kürzlich von den westdeutschen statistischen Aemtern veröffentlichten Zahlen hat sich der Geburtenüberschuß über die Sterbefälle in den im Ruhrbezirk gelegenen Großstädten recht günstig entwickelt. Danach betrug im ersten Vierteljahr 1934 der Geburtenüberschuß auf je 1000 Einwohner in Essen 6,5(gegenüber 1,9 im ersten Vierteljahr 1933), in Bochum 7,1(2,0), in Dortmund 5,1(1,5), in Gelsenkirchen 9,8(3,1), in Duisburg=Hamborn 7,7(3,0), in Mülheim 5,9(0,2) und in Oberhausen 9,5(.). Damit ist die Tatsache erneut unter Beweis gestellt, daß in den Großstädten auf der Kohle der Geburtenüberschuß wieder erheblich über dem Durchschnitt der preußischen Großstädte liegt, der in der gleichen Zeit 4,5 auf 1000(Sterbeüberschuß— 0,4 im ersten Vierteljahr 1933) betrug. Auch im gesamten Deutschen Reich entwickelte sich nach Feststellungen des Statistischen Reichsamtes die Geburtenhäufigkeit bereits 1933 günstiger als im Vorjahre. Während das Deutsche Reich 1932 infolge der Wirtschaftsnot und Arbeitslosigkeit neben Italien und Polen den stärksten Geburtenrückgang zeigte, verlangsamte sich der Geburtenrückgang mit dem Nachlassen der Wirtschaftsdepression 1933 in Deutschland erheblich, während er in den ost= und südosteuropäischen Staaten jsich stark beschleunigte. Der Geburtenrückgang kam im Deutschen Reich in der zweiten Jahreshälfte 1933 sogar schon zum Stillstand, so daß sich für das ganze Jahr 1933 nur eine Abnahme um 2,2 vom Hundert der vorjährigen Lebendgeburten ergab. Im Vergleich zu Deutschland hatten 1933 die Niederlande einen zweimal, Großbritannien und Frankreich einen zweieinhalbmal und die ost= und südosteuropäischen Staaten einen drei= bis viermal so großen Geburtenrückgang. So erfreulich die Verlangsamung des Geburtenrückganges ist, so ist dadurch 1933 leider eine weitere Abnahme des Geburtenüberschusses über die Sterbefälle nicht vermieden worden, der von 4,3 auf 1000 Einwohner 1932 auf 3,5 im Jahre 1933 zurückging. In der gleichen Zeit ging der Geburtenüberschuß in Frankreich von 1,5 auf 0,5 und in England von 3,5 auf 2,4 je 1000 Einwohner zurück. Im laufenden Jahre ist jedoch in Deutschland eine günstige Entwicklung des Geburtenüberschusses zu erwarten, weil infolge der nationalsozialistischen Bevölkerungspolitik die Heiratshäufigkeit in Deutschland im Jahre 1933 bereits um 23,7 vom Hundert gegenüber dem Vorjahre gestiegen ist. Sie lag um mehr als dreieinhalbmal höher als im Irischen Freistaat, der mit 7,2 vom Hundert mehr Ehen an zweiter Stelle steht. Damit hat Deutschland unter den europäischen Ländern mit 9,7 auf 1000 Einwohner auch die absolut höchste Heiratshäufigkeit in Europa. Seitz seiner Gedanken war das Geben mit dem christlichen Herzen. Er vertrat den Grundsatz, daß Armenpflege nicht nur Büroarbeit, sondern in erster Linie eine Sache persönlicher Hingabe sei. Darum verlangte er von allen Beteiligten nicht bloß größte Genauigkeit und peinlichste Untersuchung der Sachlage, sondern vor allem Sinn und Verständnis für die großen Aufgaben der Liehestätigkeit.„„„„„ 9E#s Man darf wohl ohne Uebertreibung sagen, daß Graf von der Recke als ein vorbildlicher Apostel der dienenden Nächstenliebe für immer in die Bochumer Heimatgeschichte eingehen wird. Man inaß sich za keisenWsssen Ein eigenes Heim ist die Sehnsucht vieler Nur haben nicht alle das nötige Geld, um ein Haus bauen zu lassen. Da ist ein Weitmarer auf den Gedanken gekommen, aus einem ausrangierten Eisenbahnwagen sich eine Wohnung zu machen. An der Heintzmannsheide, die von der Markstraße zur Sandfuhrstraße führt, kann man sehen, daß der Bewohner es verstanden hat, sein Heim recht gemütlich zu gestalten. Schützt die deutsche Eiche! Der Eichenwickler ist wieder da! Es muß zum Kampf gegen den Verderber unserer deutschen Eiche, gegen den Wickler nämlich, aufgerufen werden. Nachdem in den letzten Jahren die deutsche Eiche wenig oder meist gar nicht zu leiden hatte, werden jetzt wieder die ersten Anzeichen der verderblichen Arbeit des Eichenwicklers aus dem Münsterlande, aber auch aus dem Sauerlande und dem Hannöverschen mitgeteilt. Die Trockenheit, die jetzt hoffentlich einer nässeren Witterung weicht, hat das Auftreten des Wicklers wie aller anderen Arten von Insekten sehr begünstigt. Zuerst sieht man ein auffälliges Gilben der Eichenblätter, und man denkt nichts weiter, als daß eben die Trockenheit daran schuld sei. Dann aber schrumpfen die Blätter. Es sieht aus, als sollten sie immer kleiner werden. Ein braun=schwärzliches Gespinst zeigt sich an den Blattstielen und den Blatträndern. Allmählich werden die Blätter ganz zerfressen, welken völlig dahin, und bald sind alle Zweige kahl. Wenn die Eiche im ganzen Sommer kahl steht, stirbt sie natürlich ab. Nur ältere, gut stehende Bäume, die kräftige Bodennahrung haben, erholen sich, und es ist Hoffnung vorhanden, sie zu erhalten, wenn das Auftreten des Wicklers sich nicht in jedem Jahre wiederholt und keine anderen Krankheiten, wie zum Beispiel der bekannte Meltau, hinzutreten. Jungen Pflanzungen ist der Wickler besonders gefährlich. Was kann man nun dagegen tun? Man hat sich gesagt: die Natur will offenbar die deutsche Eiche aussterben lassen. Deshalb wird sie so verderblich von Krankheiten befallen, Aeste werden dürr, die Kronen kahl, und eines Tages ist der Baum hohl, vorzeitig gealtert, wenn er überhaupt alt wird, und stirbt. Und man hat deshalb vor einigen Jahren begonnen, amerikanische Eichen, die sich als widerstandsfähig erwiesen, zu pflanzen. Diesem doch eigentlich fatalistischen Gedankengang kann man einen anderen entgegensetzen. Vielleicht ist nur eine vorübergehende Ermüdung der Lebenskraft der deutschen Eiche eingetreten. Warum wollen wir die noch lebenden deutschen Eichenbestände zugrunde gehen lassen? Auflockerung des Standortes, Ansiedlung von Ungeziefervertilgern(Vogel, Rüssellafer) und auch zweckmäßige Bodendüngung würden die Lebensbedingungen der Bäume und damit ihre Widerstandsfähigkeit verbessern. Ein Patentmittel ist noch nicht erfunden, und man sollte wahrhaftig nicht so bequem sein, immer auf die Wissenschaft zu warten. Und übrigens ist gar nicht gesagt, daß die amerikanische Eiche auf die Dauer der deutschen gleichwertig und lebensstärker ist. Auch ein Baum braucht guten Nährboden. Und die Natur, die an sich schon sorgen würde, haben wir Menschen zu sehr beraubt. Wenn wir Eichen haben wollen, müssen wir daher auch etwas dafür tun. 5 Nr. 1 Seite 4 Nr. 172/ Bochumer Anzeiger, Mittwoch, 25. Juli 1934 W Ein Zehniel Weniger Unsane und Deutschland gewinnt ungeheure ideelle und wirtschaftliche Werte Der Kampf der NSV. gegen den Anfall Die NS.=Volkswohlfahrt führt gegenwärtig mit ihrer Abteilung„Schadenverhütung“ einen großzügigen Aufklärungsfeldzug durch, der sich auf das gesamte Reichsgebiet erstreckt. Die NSV. hat sich damit zur Aufgabe gesetzt, den Millionen werktätiger Volksgenossen, die täglich von den Gefahren des Betriebes, der Straße und sogar des eigenen Heimes bedroht werden, diese Gefahren klar und verständlich vor Augen zu führen und sie zur Vorsicht zu mahnen. Ist es notwendig, daß alljährlich 24000 Menschen ihr Leben durch Unfälle verlieren? Das sind täglich 60 deutsche Volksgenossen die ihr Leben infolge Unachtsamkeit, Fahrlässigkeit, Unkenntnis von Vorschriften oder Leichtsinns verlieren. Es sind Menschen, die in der Vollkraft ihres Lebens stehen, gute deutsche Arbeitsmenschen. Durch Feuersbrünste wird dem Volksvermögen ein jährlicher Schaden von 500 Millionen RM. zugefügt, während Ratten, Mäuse, Käfer, Raupen und andere Schädlinge dem deutschen Volke einen Schaden von 400 Millionen RM. zufügen. Ungeheuer sind die Schäden, die in den gewerblichen und ge landwirtschaftlichen Betrieben alljährlich vorkommen. Alles in allem kommen wir auf eine Gesamtschadensumme von ungefähr 5 Milliarden RM. Wenn es möglich ist, nur den zehnten Teil dieser Summe durch Aufklärungsarbeit zu gewinnen, so erhalten wir dem deutschen Volke jährlich 500 Millionen RM., womit wir fast zwei Winterhilfswerke durchführen können. Da 75 vom Hundert aller Unfälle vermieden werden können, müssen wir bei der richtigen Durchführung des Aufklärungsfeldzuges einen großen Teil der Unfälle verhindern können. Wir vermeiden dadurch nicht nur einen großen Teil wirtschaftlicher Schäden, sondern wir bewahren unser Volk vor Leid, Trauer und Sorgen. Die Schadenverhütung ist keine Aktion, die zeitlich begrenzt ist. Unvorsichtige, Eilige, Leichtsinnige und Darum müssen wir immer auf dem Posten sein und dürfen in der Aufklärung nicht ermüden. Unser Leben gehört uns nicht allein, sondern dem ganzen Volke. Leichtgläubige wird es immer geben. Ein erfolgreicher Bochumer Geflügelzüchter. Die Bochumer Kleintierfarm an der Krümmede hat schon öfters im Mittelpunkt des Interesses bei allen tierfreundlichen Bochumern gestanden, wenn sie wieder durch Neuerwerbungen von sich reden machte. In diesen Tagen jedoch steht sie aus einem anderen Grunde im Vordergrund züchterischen Interesses. Der augenblickliche Leiter der Farm, Drogist Johannes Kneider, begeht nämlich das Jubiläum, 25 Jahre nur eine Rasse der Geflügelzucht gezüchtet zu haben, und zwar ist er jetzt ein Vierteljahrhundert Züchter rebhuhnfarbiger Italiener. In diesen langen Jahren konnte er zahllose Preise und Auszeichnungen von Ausstellungen heimbringen, die ihm für seine hervorragende Erfolge das beste Zeugnis ausstellten. Im vergangenen Jahre wurde ihm noch auf der Gau=Schau in Hamm der Staatsehrenpreis zuerkannt. Die mustergültigen Zuchtanlagen seines Geheges bevölkern neben den rebhuhnfarbigen Italienern auch noch goldhalsige deutsche Zwerge und weiße vommersche Kröpfer. Der erfahrene Züchter genießt in Kreisen, die sich mit der Geflügelzucht beschäftigen, besonderes Ansehen. STERSETTORDAS WErSVTLRN HUTER-KIND Sechs Konale=Gesungnis für Stienelerstaht Bilder aus den Bochumer Gerichtssälen Die Fahrt zur Funkausstellung in Berlin Wer an der viertägigen Fahrt zur Funkausstellung in Berlin teilnehmen will, muß den Bestellbogen bis zum 28. Juli ausgefüllt bei der Kreisgruppe des RDR. Bochum, Malteserstraße 14b. Zimmer 12, abgegeben haben. Der Sonderzug fährt am 17. August vormittags und in der Nacht vom 20. zum 21 August wieder zurück. Der Fahrpreis beträgt 10 RM. für Hin= und Rückfahrt. Neben der verbilligten Fahrt ist für die Sonderzugteilnehmer während des Aufenthalts in Berlin ein abwechslungsreiches Programm zu erheblich verbilligten Preisen vorgesehen und dieses des RDR. Bochum M gt:: hältlich. es ist bei der Kreisgruppe oochum, Maiteserstraße 14b. Zimmer 12, ec8 Werdet daher Mitglied der NS.=Volkswohlfahrt! Anmeldungen bei jeder Ortsgruppe, der Kreisgeschäftsstelle und dem Verkehrsverein. Nach den Feststellungen des Schöffengerichtes hat ein 25jähriger Bochumer fortgesetzt die Zeche Engelsburg um Briketts bestohlen. Diese Briketts staute er in einem Versteck auf in der Absicht, sie später gewinnbringend zu verkaufen. Aus der Absicht wurde aber nichts, denn die Kohlen wurden in dem Versteck aufgefunden. Für den Angeklagten wurde es vor dem Schöffengerichte recht übel, da er bereits trotz seiner Jugend mehrfach vorbestraft war, und zwar wegen Diebstahls. Rückfälliger Diebstahl bringt aber, wenn nicht besondere mildernde Umstände vorliegen, Zuchthaus ein. Da er sich zu der betreffenden Zeit in Not befand, da er erwerbslos war und keine Unterstützung bezog, so erhielt er mildernde Umstände zuerkannt. Das Urteil lautete auf sechs Monate Gefängnis. Auf dunklen Wegen Arg entgleist ist ein noch nicht mündiger junger Mann, der vor dem Schöffengericht unter Ausschluß der Oeffentlichkeit der Zuhälterei bezichtigt wurde. Er ging mit einem Mädchen ein Verhältnis ein und veranlaßte es, auf der Straße Geld zu verdienen, von dem auch er lebte. Die Anklage stützte sich auf die eidlichen Aussagen des Mädchens vor dem Untersuchungsrichter. Diese Aussagen wollte das Mädchen vor Gericht aber nicht mehr wahrhaben. Der Angeklagte kam in der richter erkläre sich aus dem Umstande, chen ersucht habe, ihn wahrheitswidrig zu bezichtigen, damit er ins Gefängnis komme. Das habe er gewollt, weil er noch keine 21 Jahre alt sei und sonst nach Hause müßte, wo ihm die strenge Zucht nicht behage. Als der Staatsanwalt das Mädchen auf die hohen Strafen bei Meineid hinwies, dessen es sich schuldig mache, ging das Mädchen in sich und hielt seine frühere Bezichtigung aufrecht. Das Schöffengericht verhängte darauf gegen den Angeklagten neun Monate Gefängnis und drei Jahre Ehrverlust. 24 Jahren arbeitsscheu Vom Schöffengericht erhielt ein noch junger Mann, erwerbslos, wegen Bettelns in wiederholtem Rückfalle sechs Wochen Gefängnis. Auch war gegen ihn die Unterbringung im Arbeitshaus ausgesprochen worden. Trotz seiner 24 Jahre hat er schon zehn Vorstrafen wegen Bettelns. Das Schöffengericht bescheinigte ihm, daß er geregelter Arbeit entwöhnt sei und in Nord und Süd, in Ost und West Deutschlands gewerbsmäßig bettele. Mit der Strafe von sechs Wochen Gefängnis war der Mann völlig einverstanden, nicht aber mit der Unterbringung im Arbeitshaus. Diese Anstalt wird eben von„arbeitsmüden“ Leuten wie die Pest gehaßt. So wollte auch der Angeklagte von dem Aufenthalt im Arbeitshause befreit werden, weshalb er Berufung bei der Kleinen Strafkammer des Landgerichts Bochum eingelegt hatte. Der Angeklagte meinte, er habe von Geburt eine Fischschuppenhaut und für ihn käme das Arbeitshaus gar nicht in Frage, da er für so manche Verbandlung mit.““. I errpprttugtr um m vet Arbeiten eben aus diesem seinem Zustand heraus nicht Verhauslung mit der unglaublichen Einwendung, die geeignet sei. Auch der Arbeitsdienst wolle ihn nicht. Die eidliche Aussage des Mädchens vor dem Untersuchungs=Kleine Strafkammer war aber der Ansicht, daß es für daß er das Mäd= den jungen Mann endlich an der Zeit sei, wieder in geregelte Arbeit zu kommen. Zudem gebe es im Arbeitshaus auch Aerzte, die dem Zustand des Angeklagten Rechnung tragen würden mit Uebergabe von Arbeit, die er auch bei seiner Fischschuppenhaut durchaus zu leisten vermöge. Die Berufung wurde also verworfen. Vereinzelte Niederschläge Bericht der Wetterdienststelle Essen vom 24. Juli. abends. Die Tiefdruckfurche, die in den letzten Tagen über Mitteleuropa sich ausbildete, wird nunmehr nach Osten abgedrängt. Hinter ihr steht feuchte atlantische Luft, die in breitem Strom von der Nordsee nach Südosten vordringt, und vielfach Randstörungen verursacht. Diese ziehen mit stärkerer Bewölkung und Gewittern in rascher Folge vorbei. Ein sehr kräftiges Tief liegt über Island, scheint aber in seinem Hauptkern über das Nordmeer abzuwandern. Seine südlichen Ausläufer werden sich dagegen, indem sie sich an dem Nordrande des über Großbritannien sich ostwärts ausbreitenden Hochdruckkeiles entlang fortbewegen,„auch bis Mitteleuropa hin bemerkbar machen. Beständige Witterung ist daher zunächst nicht zu erwarten. „Die Aussichten für Mittwoch: Mäßige Winde aus West bis Nordwest, wolkig, noch vereinzelt Niederschläge, kühl. Wahrscheinliche Weiterentwicklung: Bei westlichen Winden meist stärker bewölkt, Temperaturen wenig geändert. Dienstag, 24. Juli Barometer 24 Uhr: 66/8 Thermometer 3. Uhri ch 8 Zeiten für Sonne und Mond am 25. Juli: (2 Aufg 4 87, Unterg. 20.34: J Aufg. 20.13, Unterg..34 Wetternotizen, gemessen um 8 Uhr vormittags (Weitere Lokalnachrichten auf den Seiten 10 u. 11.) Wohin gehen wir heute Städtische Gemäldegalerie: Sonn= und feiertags bei freiem Eintritt von 10 bis 13 Uhr, werktags von 10 bis 16 Uhr. Heimatmuseum Haus Rechen, Königsallee 17; Sonn= und seiertags von 10 bis 13 Uhr, werktags von 10 bis 16 Uhr. Geschichtliches Berghaumnseum, Vödestraße: Wochentags, mit Ausnahme Mittwochs, von 9 bis 13 und 15 bis 18 Uhr, Mittwochs(Eintritt frei) von 15 bis 18.30 Uhr, Sonnund feiertags von 9 bis 13 Uhr. Capitol: ab 15.15 Uhr: Das Blumenmädchen vom Grand Hotel. Gloria=Palast: ab 15.30 Uhr: Die Gräfin von Monte Christo. Lichtburg: ab 15.15 Uhr: Das verlorene Tal. Odcon: ab 17.00 Uhr: Ich kenn' Dich nicht und liebe Dich. Skala Lichtspiele: ab 18.30 Uhr: Ich kenn' Dich nicht und liebe Dich. Tonhalle: ab 15.30 Uhr: Abel mit der Mundharmonika. Apollotheater: ab 15.20 Uhr: Nagana. KT Copyright bei Wilhelm Goldmann Verlag G. m. b.., 12) Leipzig „Ich hab' dich übrigens gestern im Stadttheater gesehen— warum bist du nicht in meine Loge gekommen? In der Pause nach dem zweiten Akt hab' ich Gert zu dir geschickt, aber er konnte dich nicht finden. Hat Lehrte übrigens nicht herrlich gesungen? Ein ganz großer Künstler, wirklich! Hätte ich eigentlich nach seinem ersten Auftreten in Ensburg nicht erwartet. Er sang damals ganz hübsch, aber er war nicht sehr fleißig, übte gar nicht, bummelte viel und war überhaupt ein leichtsinniger Mensch. Er hat sich sehr zu seinem Vorteil geändert. Ich war ganz erstaunt. Jeden Tag saß er geschlagene zwei Stunden am Klavier. Und auch sonst: du kennst ihn doch auch, er war früher einer der Fröhlichsten und Uebermütigsten, jetzt ist er eigentlich immer ernst und in sich gekehrt. Er hat Ensburg nur sehr ungern verlassen— na, in zwei Wochen kommt er wieder.“ „Er kommt wieder? In zwei Wochen?“ Gerda war sehr blaß geworden, ihre Hände spielten nervös mit der Serviette. „Ja, man wollte sein Gastspiel gleich verlängern, aber Lehrte hatte schon mit Köln abgeschlossen, auch ein Gastspiel. Aber in zwei Wochen tritt er wieder hier auf, dann bleibt er länger.“ Und nach einem merkwürdig forschenden Blick auf die Freundin:„Es scheint ihn mit aller Macht hierher zu ziehen, und ich glaube fast“ sie schwieg nachdenklich. „Was glaubst du?“ stieß Gerda hervor. Sie ahnte, was jetzt kommen würde, aber nun war ihr alles gleichgültig: sie mußte wissen, sie mußte es hören, und dann — ja, was würde dann sein? Lisl zögerte.„Ich weiß nicht, ob ich es dir sagen soll. Du bist mit Konrad Spangenberg verlobt— aber wir sind ja schließlich Freundinnen und hatten nie ein Geheimnis voreinander. Drum magst du es wissen: ich glaube, Hans Lehrte liebt dich noch immer. Liebt dich vielleicht jetzt erst wirklich, seit du ihm verloren bist. Vielleicht ist er sich früher über seine eigenen Gefühle nicht ganz klar gewesen. Aber jetzt—“ Gerda hatte sich abgewandt, ihre Wangen glühten, ihre Augen brannten. Sie starrte unentwegt in den sonnigen Garten hinaus, der Flieder duftete, die Bienen summten, es war Sommer, schönster strahlendster Sommer, es hätte so wunderbar sein können— und doch war in ihrem Herzen ein unentwirrbares Chaos ein heimliches Wünschen und Sehnen und die Gewißheit: du darfst nicht— du darfst einfach nicht— „Hast du irgendwelche Gründe für deine Annahme?“ fragte sie endlich rauh. Lisl nickte.„Er fragte so viel nach dir— alles wollte er wissen. Ob du Conny wirklich liebst, ob du glücklich bist. Er glaubte, diese Fragen ganz unbefangen und gleichgültig zu stellen, aber er tat es so ungeschickt, daß ich alles erriet. Und einmal überraschte ich ihn, als er dein Bild, das auf meinem Schreibtisch steht, in beiden Händen hielt und es mit einem merkwürdigen Ausdruck betrachtete: halb sehnsüchtige Liebe, halb Zorn und Eifersucht— weißt du: er tut mir im Grunde unendlich leid. Er ist kein schlechter Mensch, es steckt ein guter Kern in ihm trotz seines Leichtsinns; er hat ein gutes Herz. Daß er ein wenig theatralisch tut manchmal— mein Gott, er ist jung, und der plötzliche Erfolg ist ihm wohl ein bißchen zu Kopf gestiegen. Aber das wird sich alles geben. Er ist schon jetzt anders geworden. Und er ist ein begnadeter Künstler, er wird eine ganz große Karriere machen. Wirklich, er tut mir leid. Denn ich fühle es: er ist nicht glücklich.. Gerda verharrte lange schweigend. Dann erhob sie sich.„Ich muß gehen, Lisl.“— Sie war so blaß und so fieberhaft erregt, daß die Freundin erschrak.„Fühlst du dich nicht wohl? Bist du mir böse, daß ich dir das alles gesagt habe? Vielleicht hätte ich es nicht tun sollen. Aber ich dachte: du bist längst mit ihm fertig es wird dich nicht näher berühren. Er tut dir wohl auch leid? Nun“, sie zuckte die Schultern,„wir können ihm nicht helfen. Du hast ja Conny lieb, du wirst bald heiraten, vielleicht vergißt auch Lehrte dich dann.“ Sie küßte Gerda zärtlich. „Also, wenn du durchaus gehen mußt! Auf Wiedersehen, Gerda, und laß dich bald wieder sehen. Und nimm dir die Sache mit Lehrte nicht allzu sehr zu Herzen. Er ist ja im Grunde selbst schuld daran— und er muß es nun selbst durchkämpfen.“ Gerda nickte.„Natürlich.“ Lisl brachte sie bis vor das Haus. Dann kehrte sie nachdenklich zu ihren Briefen zurück. Den Federhalter in der Hand, saß sie einen Augenblick sinnend da. Eigentlich ist es doch schade, daß Gerda Lehrte nicht mehr liebt und daß sie mit Spangenberg verlobt ist, dachte sie. Gerda hätte viel besser zu Lehrte gepaßt. Auch er liebte ein geselliges, abwechslungsreiches Leben, er reiste gern und Geld spielte für ihn keine große Rolle. Spangenberg war gewiß ein weitaus wertvollerer Mann. Aber ob er für die kleine flatterhafte und nervöse Gerda der Rechte war? Vielleicht wäre auch Eva Gerdas Seelenzustand, ihre innere Zerrissenheit ausgefallen wenn sie gerade in dieser Zeit nicht so sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen wäre. Das tägliche Beisammensein mit Thomas Klapproth brachte ihr den jungen, strebsamen Mann immer näher. Sie lernte seinen Charakter immer mehr schätzen, seine Anschauungen über den Sinn des Lebens, über die Art, wie man das Leben glücklich und inhaltsreich gestalten konnte, stimmten völlig mit ihren Ansichten überein. Auch er strebte nicht nach Geld, er gab sich mit der Stellung eines Postsekretärs nur darum nicht zufrieden, weil er sich nach interessanterer Arbeit sehnte. Er hatte nie ein Heim gehabt, seine Eltern waren früh gestorben, unter Fremden war er herangewachsen. Wenn er von seiner liebeleeren Kindheit und Jugend erzählte, erfüllte heißes Mitleid Evas Herz. Sie versuchte nicht mehr sich selbst zu täuschen: sie wußte, daß sie ihn liebte, daß sie sich danach sehnte, ihn mit Liebe und Zärtlichkeit zu umgeben, alles wieder gut zu machen, was das Schicksal an ihm verschuldet. Daß er einfacher Herkunft war, störte sie nicht im geringsten. Der Rektor hatte seine Töchter gelehrt, jeden Menschen nach seinem Charakter, nach der Anständigkeit seiner Gesinnung zu werten und nicht nach sozialer Stellung und Vermögen. Daß Gerda trotzdem diesen Schwager nicht gerade mit offenen Armen empfangen würde, sie, die Braut des Barons Spangenberg, darüber war sich Eva klar. Aber ihre Liebe war so stark, daß sie sich über alles hinwegsetzen konnte und ihr Ziel einzig darin sehen würde, den geliebten Mann glücklich zu machen. Noch war kein Wort von Liebe zwischen den beiden jungen Menschen gefallen. Eva fühlte, daß Klapproth erst etwas erreichen wollte, ehe er bei dem Rektor um ihre Hand anhielt. Sie hoffte, daß die bevorstehende Prüfung und die damit zusammenhängende Beförderung die Entscheidung bringen würde. In zwei Wochen fuhr Klapproth nach München. Dann hatte auch Eva Urlaub, sie wollte ihn in Mittenwald mit Ery verbringen. Wenn sie nach Ensburg heimkehrte, war gewiß auch Klapproth wieder da, und dann— Sie zweifelte nicht, daß alles gut werden würde. Thomas Klapproth liebte sie, er war der beste, verläßlichste Mann auf Erden. Sie glaubte an ihm und vertraute ihm schrankenlos. Die Tage vergingen. Eva fing an, sich auf ihre Urlaubsreise vorzubereiten. Sie merkte nicht, wie blaß und nervös Gerda umherging. Es entging ihr, daß Angst und Verzagtheit in Gerdas Stimme mitschwangen, als sie fragte:„Du fährst wirklich? Gerade jetzt?“ „Natürlich, Gerda!“ erwiderte sie fröhlich.„Du wußtest doch, daß ich im Juli Urlaub habe!“ „Ja— gewiß— nur: ich bleibe dann so allein zurück. Ery ist fort— und nun auch du—“ „Ich komme ja in drei Wochen wieder", tröstete Eva.„Du behütest indessen Papa, lenkst ihn ab— und wenn ich wiederkomme, kannst du vielleicht auf ein paar Wochen zu Ery— glaubst du nicht, daß du es doch einrichten kannst?“ „Vielleicht“— sagte Gerda zerstreut. Und sie dachte: in drei Wochen— was kann inzwischen alles geschehen! Am liebsten hätte sie Eva gebeten: bleib! Laß' mich nicht allein! Ich habe Angst—— Wenn Eva ging, hatte sie gar keinen Halt mehr— Evas prüfende und besorgte Augen hatten sie vor Unbesonnenheiten beschützt. Was wurde nun werden? In einigen Tagen kam Hans Lehrte wieder nach Ensburg und niemand war da, der sie vor ihm, vor sich selbst beschützen würde. Nun sie wußte, daß Lehrte sie wirklich noch liebte, tiefer und heißer denn je, war alles, was sie längst vergessen und überwunden geglaubt, zu neuem Leben erwacht. Jedes Liebeswort, das Lehrte zu ihr gesprochen, fiel ihr wieder ein, jeder Kuß und jeder zärtliche Blick. Er war der erste Mann in ihrem Leben gewesen, sie hatte ihn mit der ganzen Leidenschaft, deren sie fähig war, geliebt— und sie hatte später nur darum geglaubt, ihn zu hassen, weil er sie so bitter enttäuscht hatte. Aber nun hatte sie Conny ihr Wort gegeben. Vielleicht war es nicht Liebe, was sie für Conny empfand, es war ein Gefühl starker Anhänglichkeit, sie fühlte sich ihm verbunden, sie wußte, daß er ein viel wertvollerer Mensch war als Lehrte, und sie wollte ihm nicht wehe tun. Wenn er nur bei ihr wäre— alles wäre gut. Seine Zärtlichkeit würde sie wie immer in einen Rausch versetzen, der ihr über alle Kämpfe ihres Herzens hinweghalf. In ihrer Not schrieb sie Briefe voll tiefster Zärtlichkeit an Conny, sie beschwor ihn, zu kommen, sie nicht so lange allein zu lassen. Sie schrieb ihm, daß sie sich unaussprechlich nach ihm sehne, daß sie ohne ihn verloren und tief unglücklich sei. Conny antwortete lieb wie immer. Aber es war ihm unmöglich, zu kommen. Gerade jetzt konnte er seinen Posten nicht verlassen. Er tröstete sie damit, daß sie ja nur noch ein paar Wochen warten müsse— dann kam er, um sie nie wieder allein zu lassen.— Gerda brachte Eva zur Bahn. Die Schwester war in fröhlichster Stimmung. Sie hatte sich am Morgen von Thomas Klapproth verbschiedet. „Uebermorgen fahre ich nach München“, hatte er gesagt.„Wenn Sie in drei Wochen von Ihrem Urlaub zurückkehren, hat sich hoffentlich vieles geändert, Fräulein Lenz. Werden Sie in der Zwischenzeit ein wenig an mich denken?" „Ich werde viel an Sie denken, Herr Klapproth“, hatte Eva erwidert.„Und Sie schicken mir eine Depesche, wenn Sie die Prüfungen bestanden haben, das versprechen Sie mir, nicht wahr?" „Soll ich das wirklich tun?" „Ich werde meine Ferien erst genießen können, wenn ich weiß: die Prüfungen sind vorbei, Sie können befreit ausatmen.“ „Das ist lieb von Ihnen, Eva.“ Zum ersten Male hatte er„Eva“ gesagt— und obwohl er sich zusammennahm und nicht mehr sagte, verrieten der Ton seiner Stimme, der Blick seiner guten, dunklen Augen alles, was sie wissen wollte. Er hatte heftig die Hand gedrückt, die sie ihm zum Abschied bot, es fiel ihm so schwer, sie drei Wochen lang entbehren zu müssen. „„Lassen Sie sich recht braun brennen von der Sonne da oben— und kommen Sie erholt und gesund wieder— und— und vergessen Sie mich nicht, Eva!“ Nun stand sie strahlend am Fenster ihres Abteils und sah auf Gerda herab, die auf dem Bahnsteig stand. Sie freute sich unbändig auf das Wiedersehen mit Ery, auf diese drei Wochen der Freiheit, des Erlöstseins von dem Einerlei des Büros. „Du mußt unbedingt nachher auch nach Mittenwald, Gerda— du siehst recht blaß aus.“ Zum ersten Male fiel es ihr auf.„Grüß Lisl von mir und alle andern— und sei lieb zu Papa!“ Der Zug setzte sich in Bewegung, Gerda lief ein Stück nebenher, in ihren Augen standen Tränen. Sie winkte mit dem Taschentuch, bis sie Eva nicht mehr sah. Dann ging sie langsam, mechanisch Fuß vor Fuß setzend, dem Ausgang zu.— In Mittenwald wartete Ery auf dem Bahnhof. Sie schloß die Schwester stürmisch in die Arme.„Herrlich, daß du da bist, Ev— nun wollen wir es uns in diesen drei Wochen recht gemütlich machen!“ „Laß dich erst mal ansehen“— Eva trat prüfend einen Schritt zurück.„Gut siehst du aus, Ery! Sonnverbrannt, klare Augen, aufrecht und schlank! Nun bin ich beruhigt. Wir fürchteten stets— Papa, Gerda und ich— daß dich deine Tätigkeit hier zu sehr anstrengen würde. Du hast ja mächtig zu tun, wie du schriebst!“ „Ich habe jetzt im ganzen fünfzehn Schüler", berichtete Ery stolz.„Die meisten davon von Anfang an. Die Gäste des Geheimrats bleiben immer viele Wochen in seinem Sanatorium, das ist mir lieb, weil ich dadurch nicht immer wieder neue Schüler habe. Aber jetzt komm, dein Gepäck holt der Diener später, ich führe dich jetzt ins Sanatorium auf dein Zimmer." Ein glücklicher Zufall hatte es gefügt, daß ein kleines Zimmer dicht neben Erys Raum freigeworden war. So wohnten die Schwestern nebeneinander. Eva war restlos begeistert. Von der eleganten Aufmachung des Sanatoriums, von Georg Baumers Liebenswürdigkeit — er hatte Eva in der Halle sehr herzlich begrüßt— von der Schönheit Mittenwalds und von ihrem reizend eingerichteten Zimmer. (Fortsetzung folgt) Seit Monaten einigten Staaten Nr.“, hinter ei Zeiten, hergewesen, und Flugzeugen, Kopf gesetzt, mehr packte zu— und g berhauptmann Dil Dreistigkeit, ein T zu„beehren“, war sich lebhaft an der trauter ihn verrat bäude umstellt hat stutzt— sieht die neue ist—. Grif vier, fünf, sechse den Augen zahlr Theater verlassen erschossen.. de Bandit von Amts kago und mit ihr atmen auf, von ei Der Beginn einer Sie setzt ein ger als der Sohn Vater wollte hoch genau die gleiche Gebieten, als der zog der„prächtig hatte, mit ungefä faulenzte sich gele — Nein! Er fan tonen, ihnen hielt seine Abende und wo er endlich Men zen entdeckte. Hin der Zeitungsberic brüche, tollkühne durch, zwanzig I John entpuppte s und brutaler Ehei Scherben. Der Lehrling Al Das ist die wahren Beruf en kannt, wird der„ wirbt eigene Ger Räuberbande zur seiner„Probestüc bruch in einen klei zehn Jahre Zucht Aber diese z Unablässig bemüh neur die Begnadi glückt endlich— aller Zeiten auf! wird. 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Uhr, Sonnvom Grand onte Christo. liebe Dich. h nicht und irmonika. ster war in 1 Morgen satte er geem Urlaub ert, Fräuein wenig klapproth“, eine Dehaben, das Seit Monaten war die gesamte Polizei der Vereinigten Staaten hinter dem„Feind Amerikas Nr.“, hinter einem der gefährlichsten Banditen aller Zeiten, hergewesen, man hat ihn gejagt mit Panzerwagen und Flugzeugen, man hat riesige Geldpreise auf seinen Kopf gesetzt, mehr als einmal hatte man ihn in der Falle, packte zu— und griff ins Leere. Jetzt erst hat den Räuberhauptmann Dillinger sein Geschick ereilt: er hatte die Dreistigkeit, ein Theater von Chikago mit seinem Besuch zu„beehren“, war in höchster Eleganz erschienen, freute sich lebhaft an der Vorstellung, ahnte nicht, daß ein Vertrauter ihn verraten, daß die Polizei bereits das Gebäude umstellt hatte. Dillinger verläßt das Theater— stutzt— sieht die Situation, die für ihn ja längst keine neue ist— Griff nach dem Revolver— zu spät— vier, fünf, sechs Schüsse krachen— sie treffen—: vor den Augen zahlreicher Passanten, inmitten der das Theater verlassenden Menge wird John Dillinger erschossen. der„Feind Amerikas Nr.“, wie der Bandit von Amts wegen genannt wurde, ist tot: Chikago und mit ihm die ganzen Vereinigten Staaten atmen auf, von einem wüsten Alptraum erlöst. Der Beginn einer„großen“ Laufbahn. Sie setzt ein im Westen. Hier wurde John Dillinger als der Sohn eines braven Farmers geboren. Der Vater wollte hoch hinaus mit seinem Sohn, John hegte genau die gleiche Absicht, nur auf wesentlich anderen Gebieten, als der Vater im Auge hatte. Immerhin bezog der„prächtige Bursche", zu dem er sich entwickelt hatte, mit ungefähr 19 Jahren die Hochschule— und faulenzte sich gelangweilt durch die Tage. Studium? — Nein! Er fand keine Freunde unter den Kommilitonen, ihnen hielt er sich fern, viel lieber verbrachte er seine Abende und Nächte in berüchtigten Gangsterlokalen, wo er endlich Menschen und Kameraden nach seinem Herzen entdeckte. Hinzu kam tagsüber die erregende Lektüre der Zeitungsberichte über Räubereien, verwegene Einbrüche, tollkühne und blutrünstige Mordtaten. Zwischendurch, zwanzig Jahre alt geworden, heiratete er. Aber John entpuppte sich als ein außergewöhnlich launischer und brutaler Ehemann; die Zweisamkeit ging alsbald in Scherben. Der Lehrling Al Capones. Das ist die Zeit, in der Dillinger endlich seinen wahren Beruf entdeckt. Er wird mit Al Capone bekannt, wird der„Lehrling“ des berüchtigten Gangsters, wirbt eigene Genossen, hat alsbald eine kleine eigene Räuberbande zur Verfügung— und hat Pech: eines seiner„Probestücke“ geht schlecht aus, bei einem Einbruch in einen kleinen Laden wird er erwischt. Ergebnis: zehn Jahre Zuchthaus. Aber diese zehn Jahre sitzt John keineswegs ab. Unablässig bemühen sich seine Landsleute, vom Gouverneur die Begnadigung Dillingers zu erreichen. Und es glückt endlich— womit einer der größten Verbrecher äller Zeiten auf die amerikanische Menschheit losgelassen wird. Der„Meister“ der glühend verehrte Al Capone, wandert ins Zuchthaus, das soeben Dillinger freigab. Die Prohibition wird aufgehoben— mit Alkoholschmuggel ist nicht mehr viel zu verdienen. Aber man muß sich zu helfen wissen: John stellt sich um. Er wirft sich auf den Bankraub. Schnell sammelt er eine verwegene Bande um sich, die für den Führer durch dick und dünn geht, denn sie bewundert ihn ob seiner Tollkühnheit, Todesverachtung und ausgesprochenen Bestialität. John ist fortan von einem wahren Blutrausch besessen; wo er erscheint, krachen die Revolver, säumen die Verwundeten und Leichen seinen Weg. Die Bande ist bald vortrefflich gerüstet; sie besitzt eine Menge Kraftwagen, besitzt eigene Maschinengewehre, ein großes Lager von Handgranaten und Tränengasbomben. Und sie greift rücksichtslos in vollster Oeffentlichkeit an. Kein Leben wird geschont. Ungeheure Beute fällt Dillinger in den Schoß, er wird zum Schrecken aller Banken des mittleren Westens. Man organisiert eine großzügige Abwehr. Aber sie fruchtet nichts. Dillinger kommt mordet, raubt, verschwindet. Er scheint unsaßbar und gleichzeitig unverwundbar zu sein. Verhaftung und Ausbruch. Einmal hat man einige Mitglieder seiner Bande dingfest gemacht. Wenige Tage darauf holt sie Dillinger mit seinen Genossen durch offenen Sturm auf das Gefängnis, unter rücksichtslosem Einsatz von Bomben und Maschinengewehren, heraus. Dann erwischt es ihn selbst. In Arizona verhaftet man ihn. Der Sheriff ist eine Frau. Sie jubelt, sie hat nun Amerikas berüchtigtsten Verbrecher in ihrer Obhut.— Nicht lange. Nach wenigen Tagen ist Dillinger wieder fkei. Mit einer Holzpistole bedroht er seine Wächter, et rennt sie über den Haufen, er befreit die Genossen, dsie man zugleich mit ihm eingelocht, er raubt den Amtswiagen der Ortspolizei, nimmt zum Andenken aus dem Gefängnisarsenal noch zwei Maschinengewehre, einige Karabiner und große Mengen Munition mit und verschwindet. Die amerikanische Oeffentlichketit bebt vor Entrüstung und Schrecken. Dillinger wieder auf die Menschheit losgelassen! Unter dem Druck dieser Oeffentlichkeit entschließt sich die Polizei zu großangelegten Fahndungsaktionen. Gleichzeitig werden von überall her neue Bankeinbrüche und Morde gemeldet. Wieder stellt man den Banditen. Diesmal weiß man ihn in einem Hotel des Badeorts Spiders Lake, wo er sich mit Genossen und einigen seiner zwölf Bräute aufhält, um sich bei Sekt und Spiel von den Strapazen der letzten Räubereien und Morde zu erholen. Vierhundert Mann Polizei umstellen das Gebäude. Dillinger erkennt die Gefahr— mit eins setzt aus den Fenstern und Türen des Hotels ein verheerendes Maschinengewehrfeuer auf die Belagerer ein Die Polizei weicht zurück— faßt Mut— dringt in das Gebäude ein— und findet völlige Verlassenheit und Totenruhe. Auf bis heute noch nicht geklärte Art ist Dillinger abermals mit den Seinigen entwichen. Jetzt ermannt man sich zu den schärfsten Maßnahmen. Dillinger wird zum Staatsfeind, zum„Feind Amerikas Nr. 1“ ernannt— ein Titel, auf den er sehr stolz gewesen ist—: man setzt zahlreiche Panzerwagen, Tausende von Kriminalbeamten, sechzehn Flugzeuge auf seine Spur; man vermutet ihn hier— man vermutet ihn dort; man erwischt das Dutzend seiner Bräute— und die schweigen; man setzt einen Kopfpreis von 15 000 Dollar auf ihn und seine Verhaftung oder Unschädlichmachung aus— auch das lockt nicht und fruchtet nichts... bis vor wenigen Tagen.... Zur Strecke gebracht. Da hat denn doch wohl die Verführung durch die zu verdienende hohe Geldsumme gewirkt, hat den einen oder anderen Genossen zum Verräter gemacht. Die Chikagoer Polizei erhält den Wink: „Heute abend— im Theater!“ Und es vollendet sich das Schicksal eines der größten Verbrecher aller Zeiten, von dem man bis heute noch nicht recht weiß, wie hoch sich die Zahl seiner Opfer beläuft. Nun sucht man Billingers Kompnieen Newyork, 24. Juli. Die Dienstag=Morgenblätter widmen dem Ende des Banditenführers Dillinger einen großen Raum. Allem Anschein nach ist die Polizei durch Informationen von zwei früheren Sträflingen und einer Frau auf die Spur des„Staatsfeindes Nr. 1“ gekommen. Nähere Auskünfte über die Personen, die zur Ergreifung Dillingers beigetragen hatten, werden von der Polizei verweigert. Wie man hört, dürften die drei jedoch den Preis von 15 000 Dollar erhalten, der auf den Kopf Dillingers ausgesetzt war. Dillinger scheint sich in finanziellen Schwierigkeiten befunden zu haben, denn in seinen Taschen sind nur sehr geringe Barmittel gefunden worden. ihre Ansprüche anzumelden, daß von der Bundespolizei noch Gelder Dillingers gefunden werden. Die Polizei bemüht sich, auch der übrigen Mitglieder der Dillinger=Bande habhaft zu werden. Noch vor kurzem hat Dillinger mit einigen Mitgliedern seiner Bande einen Richter aufgesucht und ihn gebeten, ihm doch Material für einige Kriminalromane zur Verfügung zu stellen. Bei dieser Gelegenheit kundschaftete Dillinger die Räumlichkeiten des Richters aus, aus denen kurz nach dem Besuch Waffen und Munition entwendet wurden. Die„Monte Rosa“ wieder flott Hamburg, 24. Juli. Die Versuche des Motorschiffes„Monte Rosa“, das, wie gemeldet, auf einer Fahrt zum Nordkap auf ein Riff aufgelaufen ist, mit eigener Maschinenkraft wieder freizukommen, haben am Dienstag gegen 7 Uhr zum Erfolg geführt. Der Regierungsdampfer„Arcus“ leistete bei den Bemühungen des Schiffes weitgehende Unterstützung. Die„Monte Rosa“ bleibt zunächst bei der Unfallstelle in der Nähe von Thorshavn liegen, um durch Taucher feststellen zu lassen, ob und welche Beschädigungen des Schiffes bei dem Auflaufen eingetreten sind. Sollte die Annahme der Schiffsleitung, daß Beschädigungen des Schiffsbodens nicht vorhanden sind, durch die Untersuchungen bestätigt werden, so wird die„Monte Rosa“ die Fahrt fortsetzen. Nach dem aufgestellten Reiseprogramm wäre das Schiff noch bis zum 4. August unterwegs. * Wie die Hamburg=Südamerikanische Dampfschifffahrts=Gesellschaft mitteilt, hat das Motorschiff„Monte Rosa“ nach erfolgter Untersuchung des Schiffsbodens durch Taucher das Seetüchtigkeitsattest erhalten. Das Schiff hat die Fahrt am Dienstag um 15 Uhr fortgesetzt und wird die Nordkapreise programmäßia Ende führen. An Bord ist alles wohlauf. zu Der König der Belgier hält eine Zestrebe in beutscher Sprache Der König der Belgier, Leopold III., hielt anläßlich des belgischen Nationalfestes am 21. Juli, nachdem er eine französische und eine flämische Ansprache gehalten hatte, auch eine deutsche Rede an die Vertreter von Eupen=Malmedy. Es ist das erstemal seit dem Kriege, daß ein belgischer König in deutscher Sprache bei offizieller Gelegenheit redete.— Das Bild zeigt den König der Belgier bei der Ansprache, neben ihm die Königin Astrid. Hatten die Weichseldumnte! Warschau, 24. Juli Der Wasserstand der Weichsel betrug am Montag und in der Nacht zum Dienstag in Warschau durchschnittlich 5,40 Meter. Gegen Morgen ließ sich ein leichter Rückgang beobachten. Die Behörden nehmen an, daß der Wasserstand am Dienstag seinen Höhepunkt erreicht hat, daß aber der Hauptstadt größere Gefahr droht. Entscheidend wird sein, keine ob die ben sich nach Chikago begeben, um dort für den Fall halten können. Der Schwerpunkt der HochwasserBilnngel und Siaaisanwan Arm in Arm Leichter Rückgang des Wasserstandes— Warschau nicht mehr ernstlich gefährdet gefahr scheint sich jetzt nach dem Unterlauf der Weichsel verschoben zu haben. Die Hochwasserwelle nähert sich jetzt Danzig Danzig, 24. Die Hochwasserwelle nähert sich dem Unterlauf Weichsel. Am Dienstag vormittag wurde folgender Stand über Normal gemessen: bei Thorn 3,76 Meter, bei Graudenz 3,63 Meter, bei Kurzebrack 3,40 Meter, bei Dirschau 2,57 Meter und an der Mündung der Stromweichsel bei Schiewenhorst (Freistaat Danzig) 2,72 Meter. Zwischen TThorn und Dirschau sind die Ufer schon teilweise überschwemmt. Eine Gefahr für die Deiche und damit für die tief liegenden Niederungsgebiete besteht vorläufig nicht. Der Höhepunkt der Flutwelle wird die Danziger Grenze allerdings erst am Mittwoch erreichen. Neue schwere Anwetter in polen Durch Blitzschlag zwölf Siedlungen vernichtet Warschau, 24. Juli Ein schweres Unwetter ist in der Woiwodschaft [Lodz niedergegangen, das großen Schaden verursachte. In der Ortschaft Sulmirschütz schlug der Blitz in eine Kirche, die trotz der Bemühungen der Feuerwehr niederbrannte. Auch in der Gemeinde Jasna hat der Blitz gezündet. Zwölf Siedlungen sind den Flammen zum Opfer gefallen. Bei den Löscharbeiten kamen zwei Menschen ums Leben. Sieben Todesurteile in Moskau Spionageprozeß vor dem Obersten Gericht der SowjetUnion Moskau, 24. Juli Wie erst jetzt amtlich mitgeteilt wird, fand kürzlich vor dem Obersten Gericht der Sowjet=Union ein Spionageprozeß gegen eine Gruppe von 23 Ingenieuren und Technikern statt. Es handelt sich um Ingenieure der Verwaltung der Eisenbahn Moskau—Kasan und um Ingenieure und Techniker des Lokomotiv=Repara= turwerkes in Murom. Den Angeklagten wurden Spionage zugunsten einer fremden Macht und Anschläge auf Eisenbahnzüge und wichtige Eisenbahnknotenpunkte vorgeworfen. Ferner wurden Mobilmachungspläne der Eisenbahnstrecke nach dem Fernen Osten ausgekundschaftet und einer fremden Macht übermittelt. Angesichts der schweren Vergehen— es gilt als erwiesen, daß die Gruppe mehrere Eisenbahnkatastrophen verursacht hat, z. B. bei der Station Tschern a an der Linie Moskau—Kasan und bei der Station Panki— und der Tatsache, daß Hochverrat vorliegt, wurden sieben Mann; die die Leitung der Gruppe hatten, zum Tode durch Erschießen verurteilt. Die anderen wurden zu zehn Jahren Konzentrationslager verurteilt. Nur im Lande der unbegrenzten Möglichkeiten denkbar. Das Bild zeigt rechts John Dillinger, den jetzt von Polizisten erschossenen amerikanischen„Staatsfeind Nr.", nach seiner, einiger Zeit in Arizona erfolgten Verhaftung Arm in Arm mit dem Staatsanwalt. Ganz links der weibliche Sheriff, der ihn verhaften konnte. Selbst in Amerika erregte es damals großes Aufsehen, daß Dillinger schon kurze Zeit später mit einer aus Holz geschnitzten Pistole aus dem Gefängnis ausbrechen konnte. Wörde derverkein gestoll wenn nicht das Oel von Rhein und Ruhr unausgesetzt seine Pflicht erfüllte: ONDEE Immel Unfer-KionbenG Scholz! riebssicher und wirtschaftlich aus deutschen Fabriken Friseur#ehrLing Jeelke Gericktet Von ktans Reimann Ich heiße eigentlich Paul Wagner, aber alle sagen Seefke zu mir, und deshalb heiße ich so, weil ich dauernd einseifen muß. Meine Größe beträgt 1,46 Meter und hoffe, noch größer zu werden, denn ich bin erst fünfzehn, aber das geht vorüber. Meine Stellung als Lehrling befindet sich im Salon Holzpeter, welches gar nicht so einfach ist. Ueberhaupt machen sich die Leute einen falschen Begriff von unserm Beruf, denselben als nebensächlich betrachtend, denn muß jemand zum Bahnhof, so wird er stets sagen, er geht noch mal fix zum Friseur mit ran, oder er geht zum Zigarrenhändler und vorher auf einen Sprung sich rasieren lassen, weil keiner warten will. Aber rasieren darf ich noch nicht, daher auch mein Spitzname Seefke. Den Friseurberuf habe ich mir auserwählt, weil= ich schon als ganz kleiner Junge furchtbare Dresche bezogen habe. Nämlich mein Vater betraf mich mehrfach dabei, wie ich meine Puppen frisierte und selben auch die Haare schnitt mit einer richtigen Schere. Der Drang dazu steckte infolgedessen bereits schon früh in meinen Kinderbeinen, und so ließ man mich denn gewähren. Woran erkennt man den Friseur? Erstens an seine Hände, die sind so rot vom vielen Planschen im Wasser, und dann vor allem an der rechten Hand, wo die Schere einen Knubbel hinterläßt am Mittelglied vom vierten Finger und beim Damenfriseur inwendig am Daumen durch die Ondulierschere, was ich in Kriminalromanen noch nicht als Alibi gefunden habe, weil unter uns Barbieren die Bösewichte nur selten gesät sind. Was nunmehr meine Tätigkeit betrifft, so habe ich abends einmal pro Woche Fachschule und jeden Montag vormittag, so daß ich erst um drei ins Geschäft zu sein brauche. Bei meinem Chef habe ich großen Stand, weil ich neulich Herrn Breitbach beinah das Leben gerettet habe, indem selbiger beim elektrischen Haarschneiden an die Wasserleitung fummelte und somit einen Kurzschluß hervorbeschwor, welchen ich sofortigst beendete, indem ich den Strom abstellte. Wenn ich komme, ist nicht oft so viel los. Ich muß das Becken scheuern, die Bürsten auswaschen, wozu heißes Wasser und eine zweiprozentige Sodalösung benötigt wird, die Haarschneidemaschinen sauber halten und auf den Warmwasserkessel aufpassen, welcher in unsere Privatecke steht. Selbiger dient zum Schampunieren und fürs Kaffeekochen oder zum das mitgebrachte Essen heiß machen. Aber das ist noch nicht alles. Die Hauptsache ist das Ausfegen, welches regelmäßig geschieht, denn in unserem Gewerbe gehts haarig schaum keine Flecken macht, und die Finger dürfen nicht wonach riechen, namentlich nicht nach Nikotin wie neulich bei Herrn Heinrich, weshalb selbiger vom Chef eine dicke Zigarre in Form eines Anschnauzers nach Geschäftsschluß hineingewürgt bekam, weil ein Kunde sich beschwert hatte. Auch Zwiebeln sind nicht empfeh Französisch nächstens anfangen will, lenswert, geschweige denn umso weniger Knoblauch, einem entfernten Onkel von mir als Bordfriseur auf und die Fingernägel müssen kurzgeschnitten und tadel= einem Salondampfer unterkomme und ein schönes Stück Manchmal darf ich schon bei die Kollegen probieren. Am schwersten ist's beim Herrn Trittel, weil der ein Grübchen am Kinn hat wie ein Kartoffelauge, wo man schrecklich aufpassen muß. Wenn man so den ganzen Tag herumgestanden hat, da tun einem vielleicht die Beine weh, und man ist heilfroh, eine Weile sitzen zu dürfen, aber das gibts nicht. Vor Weihnachten, Ostern, Pfingsten und die großen Ferien ist Hochbetrieb, aber sonst ist nicht oft viel los, weshalb ich hoffe, mich rasch heranzubilden, wozu ich nebenbei mit meiner großen Schwester Englisch und Französisch nachstens anfangen will, damit ich bei los sauber sein, was mir nicht schwer fällt. Welt sehen kann, um mir dann später selbständig zu Das Einseifen lernt man erst am Holzkopf und her=jmachen und neue Seefkes heranzubilden, denn unser nach das Rasieren ebenfalls. Ein altes Messer wird! Beruf ist nicht der schlechteste, wenn man eine geschmeimit Leukoplast umwickelt, und dann gehts los. dige Hand hat, wie ich mir schmelchele. ist ein Langer Weg nack Tipperaty Oswald Rickter Durch Zufall traf ich einen alten Bekannten aus Helsingfors, den ich lange Jahre nicht gesehen hatte, irgendwo an der Ostsee wieder. Es war Anfang September. Der Herbst kündete durch Sturmesschäumen seine baldige Ankunft. Blätter trieb der Wind vor sich her. Wie kleine braune Vögel hoben sie sich hoch in die Luft, um dann, wie ermattet, langsam hinabzuflattern. Das Meer hatte schon eine andere Färbung. Grau=grün vom aufgewirbelten Sand; selbst die Schaumköpfe schimmerten dunkler. An einem besonders stürmischen Tag sichteten wir eine losgerissene Boje. Mein Bekannter starrte lange auf das Ungetüm. Plötzlich fing er, in Gedanken versunken, an zu erzählen. Die Boje erinnert mich an eine Begebenheit in Helsingfors. Es war im Jahre 1916. Damals hatte ich noch das Hotel„de Rome“, du kanntest es ja. Im Hafen bösen Traum verscheuchen wollten verschwanden sie sofort hinter den dunklen Scheiben. Der wachthabende Polizeioffizier konnte sich nur mit Mühe eines Lächelns erwehren. Wir sahen ja auch schier faschingsmäßig aus. Unsere Damen hatten nicht gerade Abendkleider an,— ich im Pyjama und Schaftstiefeln. In der Mitte stand die Kapelle mit ihren Instrumenten,— auf einem Maskenball konnte es nicht bunter zugehen. Plötzlich stand vor den russischen Offizieren eine Ordonnanz mit dem Befehl, daß das Schiff in einer halben Stunde in See stäche. Wer konnte wissen, ob sie je zurückkehrten; die Deutschen waren gefährliche Gegner. Ohne weitere Fragen zu stellen, entließ uns der Polizeioffizier. Wir brachten unsere 14 Freunde zum Boot, es war ein selten herzlicher Abschied. Langsam machte sich der Kreuzer„Zar Peter“ vom Kai los, beinahe gespenstisch zog er in die dunkle Nacht hinaus. Unsere Kapelle übertönte das 14 Öffiziere zechten bei mir die ganze Nacht durch; Rauschen des Meeres:„Es ist ein langer Weg nach Tiplärmten, lachten und sangen, daß es durch das ganze Haus schallte. Gegen 1 Uhr kamen einige Gäste zu mir und baten mich, hinunterzugehen, um zu versuchen, wenigstens etwas Ruhe zu schaffen. Mit einem Pyjama und ein Paar Schaftstiefeln bekleidet, begab ich mich zu der lustigen Gesellschaft hinab. Kaum erblickten mich die Seeoffiziere, da ließen sie die Musik abbrechen, und ein Tusch, er tönt mir noch heute in den Ohren, empfing mich. Bevor ich überhaupt zu Worte kam, hatten sie mich umringt und boten mir von eigenem, selbstmitzu. Nach Ladenschluß oder an stille Tage sind die gebrachtem Wein an. Kennst du die Russen? Sie könvom Linoleumbelag angesaugten Haarfusselchen zu ent=nen von einer bestrickenden Liebenswürdigkeit sein, und fernen und bei Regenwetter derselbe mit Korkschnipseln so blieb mir nichts anderes übrig, als mitzuhalten. Du zu reinigen. Jeden Monat kommt einer von die Reinigung und ölt letzteren, weshalb ich in der Zwischenzeit mit Oelspänen aufwische. Fernerhin muß ich mir die Vorbereitungen fürs Hagrschneiden obgelegen sein lassen, wozu außer dem imtegen des Mantels die aus Seidenpapier gefertigte Kamprathsche Serviette zwischen Hemdkragen und Hals des Kunden befestigt wird. Sodann passe ich auf, wenn ein Herr seine Zigarette anbrennen will oder den Aschenbecher braucht, und wenn er lesen möchte, da muß man sich merken, was er die vorigen Male gern gehabt hat, damit jeder seine Lieblingslektüre bekommt. Hinterher muß man schnell den Hut holen oder vorher, wenigstens weißt, ich bin trinkfest, aber Wein und Wodka wie Wasser hinunterzustürzen, na... Damals kam aus England ein irisches Soldatenlied, ein Lied voller Sehnsucht und Wehmut. Soldaten und auch russische Offiziere sangen es mit Hingabe. Es war ein Marschlied, eine feste tapfere Melodie „Es ist ein langer Weg nach Tipperary“ hieß es. In dieser Nacht wurde nur dieses Lied gespielt— nur dieser englische Marsch. Gegen 2 Uhr war es den Nachtgästen des Hotels doch zu arg geworden. Drei Herren und zwei Damen betraten den Saal. Aber auch diese wurden von der unwiderstehlichen Liebenswürdigkeit der wenn es kalt ist, auch den Paletoh und in selben Russen bezwungen. Nach kurzem Verhandeln saßen die nhelfen. Man muß bei allen Verrichtungen hupfen funf zwischen den Offizieren und— tranken mit. Du hiheistheisen. Wan muß der auen Verrichtungen hagsen und ehenso flink wie freundlich sein sonst ja unsere Damen, die leisten ja auch etwas auf diesem Gebiet. Und ohne Unterlaß spielte die Kapelle, begleitet vom Gegröle der Offiziere, auch meine Gäste beteiligten sich nunmehr daran:„Es ist ein langer Weg nach Tipperary". Plötzlich, es war halb vier, überrascht uns eine Polizeistreife. Damals, im Kriege, war es verboten, daß Offiziere tranken, vor allem war es dem Zivil aufs strengste verboten, mit Militärpersonen zu trinken. Die Polizei machte mit uns Zivilisten kurzen Prozeß. Ein Lastwagen wurde angefordert, und auf diesen wurden wir alle, so wie wir gingen und standen, verfrachtet. Selbst die Kapelle mußte mit, und unter den icht alls varblabt; Fs##: Klängen„Es ist ein langer Weg nach Tipperary“ zu achten, daß nicht alles verklebt wird, sonst traten wir unsere Fahrt durch das in tiefer Ruhe kriegt der Kunde schlechte Laune und keine Luft. Mund, liegende Helsingfors an. Nebenher aber marschierten wie Nase, Ohren und der eventuelle Bart dürfen nicht zu= zu unserer Bewachung die 14 russischen Offiziere. Aus geschmiert werden, und darf man auch nicht kleckern manchen Fenstern sahen wir aufgeschreckte Menschen oder den Anzug des Kunden bespritzen, obwohl Seifen= hinunterstarren; aber kopfschüttelnd, als ob sie einen und springen und ebenso ftint wie freundlich sein, sonst gibt es kein Trinkgeld, und auch die Höflichkeit, sagt Herr Breitbach, darf nicht ausarten. Ich kucke auf die Abonnentenkarte, wie der betreffende Kunde heißt, und rede ihn mit Namen und Titel an, oder ich suche es auf andere Art herzubekommen. Wer eine Brille hat, den rede ich vorsichtshalber mit Herr Doktor an, wenn er nicht zu alt ist; und mit Herr Professor, wenn er eine Glatze hat. Meine wichtigste Tätigkeit ist das Einseifen, wie schon mein Name sagt.„Gut eingeseift, ist halb rasiert“, predigt Herr Breitbach immer. Man hat scharf da perary.“ Vom Abschied wehmütig gestimmt, blieben wir noch bis zum frühen Morgen in der großen Hotelhalle sitzen. Der Wein machte uns wieder lustig. Wir tanzten, scherzten, und erst gegen 8 Uhr, in der Hotelhalle begann schon das Leben, dachten wir an den Krieg. In diesem Augenblick zerriß ein ungeheurer Donner die Stille. Wenige Minuten später wußten wir die Ursache. Der Kreuzer„Zar Peter“ war im Hafen auf eine russische Mine gelaufen. Das Schiff war mit seiner Besatzung in die Luft geflogen. Regungslos und wie gebannt saßen wir da Ein jeder von uns dachte der 14 lustigen russischen Offiziere. Und in unseren Gedankenkreis spielte leise, ganz leise die Musik hinein: „Es ist ein langer Weg nach Tipperary.“ Bewerbung vor 150 Jahren „Hochwürdigster Großmächtigster Unüberwindlichster Herr Kurfürst: Euch tue ich kund und zu wissen, wie daß der Küster=Dienst zu Langen=Lonsheim nun Gottlob einmal ledig geworden ist, worauf ich so lange gewartet, und ich solchen Dienst mehr als würdig bin und auch Lust dazu habe. Ja wenn Euer Kurfürstliche Durchlaucht nur einmal meine Personne sehen sollte oder singen hörten, so würden Sie sagen, der Kerl verdient meiner Seel ein Küster zu seyn. Daß aber in diesem Dorf der Schultheiß, der Berenheider, mein Feind ist, das macht jawohl, da ßmeine Frau einen eben so rothen Rock mit weißen Schnüren tragt, als wie des Schultheißen seine Frau, und sich deswegen bei den Haaren geraupset haben, meine Frau aber oben gelegen. Und wenn ich den Dienst bekomme, so mir gewiß dann angenehm ist, so will ich demnach meiner Frau noch einen bessern Rock machen lassen, als des Schultheißen seine Frau hat es mag den Hundsfott verdrießen oder nicht. Und wenn ich den Dienst habe, so dann dazu gewiß ist, so müßt Ihr mein Hochgeehrtester Herr Kurfürst es dem Schultheißen nicht zu wissen lassen, sonst stoßt der Hundsfott gewiß wieder alles um. Und hiermit Gott befohlen, und verlasse mich ganz gewiß darauf und verbleibe dem Hochwürdigsten Herrn Kurfürst mit Gnaden gewogen bis in mein Grab; sodann nicht ermangeln mit meinen Gegendiensten, weder bei Tag als Nacht als ein treuer Freund aufzuwarten. Langen=Lonsheim, den 11. April 1788. Euer Kurf. Durchlaucht Dienstwilliger N. N. daselben.“ Die Antwort der kurfürstlichen Verwaltung: „Sr. Churfürstlichen Durchlaucht willigen dem Supplikanten, sofern er des Dienstes fähig ist, vor Uen andern, nebst 6 Ducaten, den Dienst.“ Bis auf die goldene Uhr Der Schauspieler Lemaitre und sein Direktor erhielten eines Tages den Besuch eines jungen Dichters, der vor einer Woche sein Stück eingereicht hatte.„Nun, mein Bester“, meinte der Direktor gemütlich,„Ihr Stück ist nicht schlecht, aber es wimmelt darin von Unwahrscheinlichkeiten. Ich werde Ihnen jedoch einen erfahrenen Mitarbeiter geben, der das alles in Ordnung bringen kann. Aber er muß natürlich dafür eine Entschädigung erhalten: Sie werden ihm drei Viertel Ihres Autorenhonorars überlassen müssen.“ Der Direktor vergaß dabei zu erwähnen, daß der„Mitarbeiter“ ihm ein Viertel davon wieder zurückzuzahlen hatte. Der junge Dichter war trotzdem sehr glücklich über das Angebot, was der Direktor natürlich sofort merkte, Und er fuhr fort:„Außerdem erfordert Ihr Stück viele Dekorationen, eine besondere Aufmachung. eine große Statisterie und prachtvolle Kostüme. Weil Sie es sind will ich von Ihnen nur einen Betrag von 30000 Frank verlangen...“ Der Autor war auch noch mit dieser letzten Bedingung einverstanden. Jovial begleitete ihn der Direktor zur Tür. Da rief Lemaitre, der sich so lange schweigend verhalten hatte:„Halt, Direktor, Sie haben noch etwas vergessen!“—„Was denn?" fragte der Direktor erstannt. Lemaitre wies lächelnd auf den jungen Dichter: „Der Herr hat ja noch seine goldene Uhr!“ Knauserig Als Mark Twain einmal krank war, hatte er einige Tage lang gar keinen Appetit. Dann aber stellte sich plötzlich ein großes Hungergefühl ein. „Vorläufig gibt es nichts als einen kleinen Löffel Nährsalz", erklärte die Pflegerin. „So“, meinte Mark Twain ärgerlich,„Sie sind, mir ja eine komische Seele! Wenn Sie nicht so komisch wären, hätte ich Ihnen auch noch gesagt, daß ich mich nach Lektüre sehne. Aber bei Ihren Grundsätzen muß ich ja befürchten, daß Sie mir eine— Briefmarke bringen.“ Zange Seeco Von E. G. Kolbenheyer. Nicht an deinen großen Leiden, Bange Seele, Wirst du untergehn. Eine Schönheit wird umkleiden Dich, ein Auferstehn. Wenn die kleinen Freuden fallen, Tagesseele, Langsam, Stück um Stück, Schleicht von deinen Wegen allen Schönheit, Trost und Glück. Träumst du dich zum Gott geboren, Tagesseele? Bück dich, pflück vom Rain! Ist dein Spiegelglanz verloren, Fruchtet dir der Stein. Durch die großen Schmerzen schreiten Engel purpurrot. In den kleinen Kärglichkeiten, Arme Seele, Nagt der bittre Tod. Hale=rTtinp und die kleine Brise Roman von hans Leip 9) Es ist ja nur eine alte Bootsbudel antwortete er langsam, als wolle er phantastische Vorstellungen auf den Boden der Wirklichkeit zurückführen. Ganz wie Sie wollen! entgegnete sie im Tone einer Erzieherin: Wir könnten auch Piraten sein, anstatt Störtebecker zu fangen und ihn hinzurichten mit dem Schwerte. Wenn dies Schiff„Brigantine“ hieß, so wären wir Briganten des Meeres. Großartig! begeisterte sich Jan Himp: Sagten Sie „Brigantine"? So heißt Gondefros Boot in Blankenese, Jollenkreuzer, vierzig Quadratmeter. Wir haben ihm das Beiboot geliefert. Ach! murrte sie mit erzwungener Bosheit: Wie dürfen Sie so roh unsere Romantik stören! Glauben Sie vielleicht, ich weiß das nicht? Wir können unsere Brigg vielleicht deswegen„Anna Bonny“ nennen! schlug er zögernd vor, und da sie ihn stirnrunzelnd anblickte, ereiferte er sich verlegen: Anna Bonny war nämlich eine Seeräuberbraut, Käptn Rakkams rechte Hand. Ich habs gelesen. Sie trug Matrosenkleidung und kämpfte tapfer wie ein Mann. Sein Schiff hieß Black=hell, das heißt schwarze Hölle. Eine Weile saßen sie schweigend da. Der Regen raschelte gegen die Außenwand und klöterte vom Dach. Der Wind musizierte in den Fensterritzen. Sschwapp, schwapp klappten die Wellen gegen den Ponton und schoben ihn auf und ab. Ein Schlepper schrie sein Kompagniesignal. Ein Dampfer rief dumpf nach dem Hafenlotsen. In der Bude roch es nach Teer, Lack, nassem Holz, nasser Wolle und nach Zoo aus dem kleinen lebendigen Bärenpelz und einen Hauch süß aus Kyris Haar, von Kyris Haut. Der Wecker tickte. Vom Brückensteg waren durch die Regengeräusche hindurch Schritte und Stimmen vernehmbar. Jan wollte nachsehen. Sie hielt noch seinen Aermel. Er gehorchte ihrem Ruck und blieb stehen: Rasch, schließen Sie ab! wisperte sie erregt: Ich möchte nicht mit Ihnen gesehen werden! — Sie ließ ihn los. Er schlich beeilt an die Tür. Den Schlüssel hatte er in der Tasche, aber es wäre nicht rasch gegangen. Es war auch ein Riegel da. Er schob ihn ziemlich geräuschlos zu. Lauschte. Schlich wieder zurück. Wer ist es? Ihr Hauch streifte dicht sein Ohr. Er beugte sich zu ihr, beide Hände um den Mund: Willy! flüsterte er. Draußen wurde an die Tür gefaßt. Keiner da! Knorke! krächzte eine windige Stimme. Willy Möllers heiserer Baß antwortete: Boot ist klar, Riemen dito. Denn ran! Ist Zeit! Man hörte, wie das Beiboot flott gemacht wurde und zwei hineinjumpten. Der Riemen polterte seinen Abstoß gegen die Pontonkante. Dann hörte man das wriggende Janken in der Heckkimme. Das Boot entfernte sich. Der andere war der Flunki! sagte Ian leise vor sich hin: Er will meinem Bruder wahrscheinlich die neue Barkasse zeigen. Hätten sich auch besseres Wetter aussuchen können! Er hob sich vorsichtig ans Fenster. Die kleine Brise sah über seine Schulter. Ihr Hand stützte sich auf ihn. Er achtete nicht darauf. Er sah die beiden Männer in Oelzeug. Der Regen war wie ein grauer Schleier dazwischen. Sie legten bei dem großen Motorboot „Guschi“ an. Kletterten beide an Bord, machten von der Boje los und belegten das Stegboot an der Boje. Der Flunki schloß den Motorstand auf. Es dauerte nicht lange, so zuckelten sie davon. Wie leise das fährt! Kyri richtete sich auf. Die beiden Bullaugen in der Bude, stromauf das eine, stromab das andere gerichtet, befanden sich etwa in Schulterhöhe: Das war ordentlich spannend! sagte sie aufatmend: So, nun muß ich aber weg! Es regnet noch furchtbar! erwiderte Jan gleichgültig, stieß den Riegel zurück und öffnete die Tür. Gar zu gern wäre er mit den beiden Männern gefahren. Und obwohl er eine klare Abneigung gegen Hein Kluback, den Flunki. hegte, und obwohl er es nicht gerade als sehr herzlich von seinem Bruder empfand, sich nur so eben zu seiner verschwenderisch bereiteten Lieblingsmahlzeit im Haufe sehen zu lassen, es überwog doch die grenzenlose Hochachtung vor dem abenteuerumwitterten Heimgekehrten, ja, er hatte ihn eigentlich immer schon bewundert, den großen Bruder, der viel robuster, flegelhafter und unbekümmerter veranlagt war und in allen Jungensschlachten und Ausfressereien die Anführerrolle in Oevelgönne gespielt hatte, und bis Ottensen und Nienstedten hinauf und hinab im Ruf eines unerschrockenen aber auch unzuverlässigen Briten gestanden hatte. Diese Bewunderung hatte nicht nachgelassen und hatte die Kraft, sogar den Flunki etwas erträglicher überzustreichen. Mechanisch zog Jan seinen Oelrock an. Die Brise beobachtete ihn und sog nachdenklich an ihrer Unterlippe. Der Oelrock und der Wachstuchsturmhelm des Südwesters standen ihm nicht schlecht. Er sah breiter und älter darin aus. Er trat vor die Tür, schimpfte, daß die beiden sein Beiboot an die Boje gebunden hatten. Nein, mit einem anderen Kahn hinterherpullen wollte er nicht. Mochten die auch allein wieder rüberkommen. Er legte die Hand über die Augen. Es tropfte auf seine Nase. Das Motorboot war nicht mehr zu sehen. Ein leerer Frachtdampfer, hoch auf den mennigroten, muschelbewachsenen Unterwasserplanken schwimmend, wurde von zwei vorgespannten Schleppern stromab gezockelt. Die„Nipangu"! sagte Jan Himp traurig: Mein Bruder kam damit. Nun wird sie aufgelegt. Auf einmal erkannte er hinter ihrem Heck herschleichend, ja, fast unter der Spiegelwölbung das graue Schnellboot Hein Klubacks. Warf dort nicht jemand etwas herunter? Einen Seesack, zwei Seesäcke? Der Regen wischte über den sonderbaren Vorgang. Vielleicht hatten zwei Kameraden Willys noch ihre Sachen an Bord gehabt und bedienten sich nun der billigen Beförderung durch die zufällige Barkasse. Womöglich würden dann auch die, sobald der Dampfer drüben auf dem Schiffsfriedhof vertäut war, persönlich herüberkommen, um sie sich abzuholen. Jan freute sich darauf. Das Schnellboot Guschi" war inzwischen schon wieder in Fahrt. Es hielt nicht auf Klas Möllers Bootsteg zu. Es glitt schnurrend stromab und verschwand hinter den Stacks am Halbmondstrand. Lot jem susen! knurrte Jan. Er wandte sich um. Die kleine Briese war nicht mehr da. Er sah höchst verwundert den leeren Brückensteg entlang. Die wird schön naß! sagte er, ging hin und her und wartete, daß die Barkasse zurückkommen solle. In der Bude auf der Kistenbank lag die kleine Puderdose und der Bär schnupperte dran herum. Die Schmuggler Willy Möller, Jans großer Bruder, war den Vormittag gleich nach Altona zum Fischmarkt gefahren und ging von der Haltestelle stracks dahin, wo in einer Seitenstraße das Gastwirtschafts= und Frühstückslokal „Zum lustigen Sprottenkeller" lag. Da roch es schon auf der Treppe mehr nach Bier, Bratenfett und heißem Rum als nach Sprotten, die eben nur einen geringeren der Genüsse ausmachten, die hier angeboten wurden. Eine Bumsorgel war schon den frühen Tag im Betrieb und zingelte eine nagelneue Walze heraus, von einigen übermäßig geölten Kehlen begleitet, die sangen, so laut sie konnten: Im Hotel zum lustigen Matrosen Das in Hamburg an der Elbe liegt, Bleibt das Geld nicht in den blauen Hosen, Weil es darin bloß die Motten kriegt. Guschi Bohnsack, die dicke Wirtin, begrüßte Willy Möller wie alle ihre Gäste mit kräftigem: Step in! How are hou, fellow? Na, denn sett di, Betty! Willy Möller schüttelte ihr die Hand. Sie erkannte ihn nicht gleich. Es war fast zwei Jahre her, als er, eben Leichtmatrose, es mal mit einem Altonaer Fischdampfer versucht hatte. Damals gab es noch so eine Art Vermittlung, so eine Art Heuerbüro bei Frau Bohnsack, und sie selber war der Heuerbaas. Aber es handelte sich bei dem, was sie an der Hand hatte, gewöhnlich um schlechte Schiffe, um gefährliche und dunkle Unternehmungen, nur geeignet für Burschen mit doppeltem Gewissensboden und einer Hornhaut ums Gemüt oder für solche, die etwas Besseres nicht finden konnten. Manchem hatte eine vom Sprottenkeller aus getätigte Anmusterung eine gespickte Tasche eingebracht, manchem aber auch einen unerwünschten Zusammenstoß mit der Polizei und manchem ein frühes Ende. Fast wäre auch Willy damals abgebuddelt auf dem Seelenverkäufer, der nur wegen der Versicherungssumme noch einmal ausgelaufen war und sich bei Island allzu gründlich auf die Klippen setzte. Da hatte Willy als einer der Geretteten es nachdem vorgezogen, dank der Verbindungen seines Vaters auf einem großen Frachter anzumustern und lieber etwas weniger Heuer zu beziehen, dafür jedoch etwas sicherer zu fahren. Fast aber wäre er durch Guschi Bohnsack auf den Deimpfer Falke gekommen, der jenes merkwürdige südamexikanische Abenteuer unternahm und Venezuela erobern wollte. (Fortsetzung folgt.) Seite 7 Nr. 172 Bochumer Anzeiger Mittwoch, 25. Juli 1934 Die Rellung der dratschen=Milchwirtschuft Der Tiefstand der Milchpreise vor der Regelung der Milchwirtschaft durch den Nationalsozialismus und das Chaos auf dem Milchmarkte sind allgemein bekannt. Die Frischmilch wurde früher oft aus entfernten Gegenden nach den Verbraucherzentren gebracht, während die Milcherzeuger in der Umgebung der betreffenden Städte ebenso oft ihre Milch verarbeiten mußten. Diese unwirtschaftliche Belieferung der Märkte führte naturgemäß zu einer auf die Dauer untragbaren Ueberhöhung der Milchpreisspanne. Nur durch eine Regelung des Milchmarktes in Gestalt der Milchversorgungs= und Milchwirtschaftsverbände, nur durch eine Zusammenfassung der Milcherzeuger, der Molkereien und des Milchhandels konnte der Wirrwarr beseitigt werden und dem Bauern ein angemessener Preis für die Milch garantiert werden. Daher ist auch die Vermarktung der Trinkmilch durch den Bauern untersagt worden, der seine Milch an die zuständige Molkerei zu liefern hat. Die Erfolge der Marktregelung für Milch sind offensichtlich. Die Verteilungsspanne bei der Trinkmilch konnte im Durchschnitt um—3 Pfennig gesenkt werden, die dem Bauern als erhöhter Preis zugute kommen. Der Bauer kann auf lange Sicht mit festen Milchpreisen rechnen. Es ist ferner Vorsorge getroffen, daß auch in Zeiten stärkster Milchlieferung keine katastrophalen Preisstürze erfolgen und das Angebot glatt untergebracht werden kann. Sehr wesentlich ist vor allem die erzielte Besserung des Werkmilchpreises durch Einführung von Ausgleichsabgaben und Zuschlägen, ferner der Preisausgleich zwischen den Fern= und Nahzonen. Die frachtungünstig gelegenen Erzeuger sind nicht mehr wie früher benachteiligt, sondern kommen in den vollen Genuß der verbesserten Milchpreise, nach dem nationalsozialistischen Grundsatz, daß Gemeinnutz vor Eigennutz geht. Jeder weitblickende Bauer wird es verstehen, daß es notwendig war, den freien Absatz von Frischmilch zu beschränken, das Selbstmarkten zu verbieten. Er wird gern seine Milch an die Molkerei liefern und diese kleinen Einschränkungen und Pflichten auf sich nehmen. Sie liegen ebenso sehr im Interesse des gesamten Bauernstandes wie auch in seinem eigenen. Denn nur durch die Wahrung der Disziplin ist die Durchführung der Marktregelung und die damit verbundene Preisaufbesserung und der Ausgleich der Preise für die verschiedenen Milcharten möglich. Die Vorteile der gebesserten Preise und der festen Kalkulationsmöglichkeit auf lange Sicht sind der Lohn für diese selbstverständliche Beschränkung der Bewegungsfreiheit. Es ist absolut verfehlt, wenn Nörgler und Besserwisser diese Pflichten als unerträgliche Belastungen bezeichnen. Alle diese Kritikaster sollen sich gesagt sein lassen, daß eine Auflockerung der Marktregelung wieder zu einem Chaos auf dem Mischmarkte, zu außerordentlichen Preisstürzen, unerträglichen Preisspannen zwischen den einzelnen Milcharten und erhöhten Handelsspannen führen müßte. Es ist bezeichnend, daß der deutsche Bauer heute im Durchschnitt etwa 10 Pfennig, dank den Maßnahmen der nationalsozialistischen Regierung, für seine Milch ab Hof erhält, während in den Vereinigten Staaten von Amerika die Milchpreise im Großhandel sich auf 8 Pfennig stellen und in Dänemark der Milchpreis— es gibt da nur Notierungen der Molkereigenossenschaften— ab Meierei zur Zeit nur 4 Pfennig beträgt! Der deutsche Bauer hat es auch nicht nötig gehabt, seine Kühe zu„verschrotten“, wie es beispielsweise noch in der letzten Zeit in Holland und in Dänemark notwendig wurde, wo Zehntausende von Milchkühen zu Fleischmehl oder Konserven verarbeitet werden mußten. Es steht außer Zweifel, daß ohne die Marktregelung für die Milch die deutschen Milchpreise, auch dank der Konkurrenz der ausländischen Butter, weiterhin katastrophal gesunken wären. Selbstverständlich hat uns auch, abgesehen von der Eindämmung der ausländischen Buttereinfuhr, die Arbeitsbeschaffungspolitik der nationalsozialistischen Regierung mit ihrer weitgehenden Beseitigung der Arbeitslosigkeit und der damit erzielten Steigerung der Kaufkraft vor weiteren Preisstürzen bewahrt. Mit die bemerkenswerteste Tatsache an der Marktregelung und Preisaufbesserung für die Milch ist die ausgebliebene Belastung des Verbrauchers. Die Verkaufspreise für Milch in der Stadt brauchten nicht erhöht zu werden, da die Preiserhöhung für den Bauern auf Kosten der Handelsspanne durchgeführt werden konnte. So erhält heute der Bauer höhere Preise für seine Milch, während der Verbraucher dieselben Preise zahlt, aber dazu noch den Vorteil hat, daß sie nicht dauernden Schwankungen unterworfen sind, sondern auf lange Sicht stabil bleiben. Auch hier wird also der sozialistische Grundsatz des Nationalsozialismus und der Volksgemeinschaft verwirklicht, indem Erzeuger und Verteiler einen angemessenen Lohn für ihre Arbeit erhalten, während der Verbraucher einen Preis zahlt, der seiner Kaufkraft entspricht und für ihn durchaus tragbar ist. G. W. Keine Sonderbeauftragten des Treuhanders mehl Vom Treuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Westfalen wird uns mitgeteilt:# Immer wieder gehen beim Treuhänderbüro Schreiben ein, die an Sonderbeauftragte des Treuhänders in den verschiedensten Orten des Wirtschaftsgebietes Westfalen gerichtet sind. Ich mache hierdurch nochmals besonders darauf aufmerksam, daß es außer den von dem Herrn Reichsarbeitsminister bestellten Beauftragten des Treuhänders, die im hiesigen Treuhänderbezirk beschäftigt werden, keinerlei Sonderbeauftragte mehr gibt. Es hat infolgedessen auch niemand das Recht, sich als Beauftragter oder Sonderbeauftragter zu bezeichnen, der nicht im Besitz eines von mir unterschriebenen, mit Lichtbild versehenen und abgestempelten Ausweises ist. Ich bitte mir sofort Mitteilung zu machen, wenn irgendwo noch Personen auftreten, die sich als meine Beauftragten bezeichnen. Soweit vereidigte Mitglieder eines Sachverständigen=Ausschusses mit bestimmten Erörterungen von mir beauftragt werden, erhalten sie dazu ebenfalls einen von mir unterschriebenen und abgestempelten Ausweis. Bei weiteren Uebergriffen behalte ich mir Strafanzeige wegen Amtsanmaßung vor. Bei dieser Gelegenheit wird nochmals darauf hingewiesen, daß sich das Treuhänderbüro in Essen, Glückaufhaus, Hermann=Göring=Straße 2, befindet. Neuorganisation der Wirtschaftsgruppe Eisen= und Metallwaren-Industrie Der Führer der Hauptgruppe 8 der Gesamtorganisation der deutschen Wirtschaft, Pg. E. Hartkopf, gibt bekannt, daß sämtliche Unternehmer und Unternehmungen der Wirtschaftsgruppe Eisenund Metallwaren=Industrie sich bis zum Ein schöner Erfolg der nationalsozialistischen Regierung Deutschen Zigarettenindustrie stellte sich auf den das Zuge Wirtschaftsgruppe Eisen= und Metallwaren=Industrie gehören diejenigen Unternehmer und Unternehmungen, die im nachstehenden Gewerbe in einem Fabrikationsbetrieb Eisen= und Metallwaren herstellen, und zwar insbesondere: Hauswirtschaftswaren, Schneidwaren und Bestecke, Schmuckwaren und Uhren, verschiedene Eisenund Metall=Fertigwaren, Spielwaren, Sportartikel, Turngeräte, Blechwaren, seine Kurzwaren, Schlösser und Beschläge, grobe Kurzwaren, Halbware, Werkzeuge, Geräte für Feld, Garten und Forst, Schmiede= und Preßteile, Bestandteile für Maschinen=, Apparate=, Fahrzeugbau und Installation und Werkstoffverfeinerung. Für die für die Zugehörigkeit zur Wirtschaftsgruppe Eisenund Metallwaren=Industrie in Frage kommenden Unternehmer und Unternehmungen wird Zwangsmitgliedschaft angeordnet. Diejenigen Unternehmer und Unternehmungen, die mit ihrem Hauptbetrieb Waren herstellen, die unter die Zuständigkeit der Wirtschaftsgruppe Eisen= und Metallwaren=Industrie fallen, aber einen handwerklichen Nebenbetrieb unterhalten, melden den Hauptbetrieb über die Anmeldestelle bei der Wirtschaftsgruppe Eisen= und Metallwaren=Industrie, den handwerklichen Betrieb bei der für sie zuständigen Wirtschaftsgruppe der Hauptgruppe 8 der deutschen Wirtschaft(Handwerk) zum gleichen Zeitpunkt an. Die Führung der Wirtschaftsgruppe Eisen= und MetallwarenIndustrie, Wuppertal=Elberfeld, hat der Reichsführer der Hauptgruppe 3 der deutschen Wirtschaft, Pg. E. Hartkopf, übernommen. Zum Stellvertreter wurden Pg. B. Römmert(Braunschweig), und zum Organisationsleiter Pg. Dipl.=Ing. H. Reinhold(Wuppertal=Elberfeld), ernannt. Aschenbecher sind erlaubte Zugaben Um die Frage, ob Aschenbecher mit Reklameaufdruck von Zigarettenfabriken und von Brauereien als Zugaben verwendet werden dürfen, bestand bisher ein Streit. Besonders der Verband der Standbietung im Sinne der Bestimmungen des Zwangskartells sei. Diesem Standpunkt hat sich jedoch jetzt nach einer Mitteilung der Südthüringischen Industrie= und Handelskammer Sonneberg der Reichswirtschaftsminister nicht angeschlossen. Das Zwangskartell erklärt nunmehr daraufhin das Zugeben solcher Aschenbecher für erlaubt. Reichs=Erfindermesse in Leipzig Der wirtschaftlichen Förderung der deutschen Erfinder dient die jetzt als ständige Einrichtung der Leipziger Messe durchgeführte„Reichs=Erfindermesse", auf der Erfindungen und noch nicht industriell ausgewertete Neuheiten zur Ausstellung gelangen. Der Reichs=Erfindermesse steht die Halle 4 auf der Technischen Messe zur Verfügung. Innerhalb dieser erfolgt eine völlig neuartige Anordnung der Ausstellungs= plätze, die jeden Aussteller, auch die kleinste im Modell gezeigte Erfindung, richtig zur Geltung bringt. Der Zweck, Erfinder und Erfindungskäufer aus dem Inund Auslande zusammenzuführen, wird hier in bestmöglicher Weise erreicht. Dem sozialen Verhältnis der Erfinder ist dadurch Rechnung getragen, daß Minderbemittelte während der Messe nicht selbst in Leipzig anwesend sein müssen; für sie ist eine sorgfältige Interessenvertretung eingerichtet, die von einer Fachorganisation durchgeführt wird. Berücksichtigung Juni=GeDie Beschäftigung der deutschen Kabelindustrie hat sich seit Jahresfrist infolge der Belebung im Inlande um etwa 60 Prozent gebessert. Das Exportgeschäft konnte sich in den ersten fünf Monaten dieses Jahres trotz aller Schwierigkeiten auf 7940 Tonnen gegenüber 6210 Tonnen im gleichen Zeitraum des Vorjahres heben.. Im Jahre 1931 betrug der Export während dieser fünf Monate noch 18390 Tonnen. Ichuinnenfihg, der Wruchurne=Ineufteie Eingliederung in die landwirtschaftliche Marktregelung Dem Grundgedanken des Reichsnährstandsgesetzes entsprechend wird nunmehr auch die Margarineund Kunstspeisefett=Industrie zu einer wirtschaftlichen Vereinigung zusammengeschlossen, die die Aufgabe hat, die Erzeugung, den Absatz und die Preise von Maxgarine, Kunstspeisefett. Pflanzenfett, gehärteten Speiseölen und gehärtetem Tran so zu regeln, daß die Versorgung der Bevölkerung mit den genannten Erzeugnissen zu volkswirtschaftlichen Preisen im Rahmen des Fettplanes der auf. Reichsregierung gesichert wird. Der Zusammenschluß wird, wie aus der amtlichen Verlautbarung hervorgeht, etwa 100 Betriebe umfassen. Nicht angeschlossen sind dagegen die Oelmühlen, soweit sie andere als die angeführten Fette herstellen. insbesondere flüssiges Speiseöl und anderes flüssiges Oel. Im Hinblick auf die überragende Bedeutung der Fettwirtschaft für die gesamte Bevölkerung ist es selbstverständlich, daß die wirtschaftliche Vereinigung der Aufsicht des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft untersteht. Aus diesem Grunde ist die dem Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft durch die Verordnung gegebene Aufsichtsbefugnis sehr weitgehend. Da der Handel der wirtschaftlichen Vereinigung nicht angeschlossen ist, mußte es dem Reichsernährungsminister vorbehalten bleiben, Handelsspannen für den Absatz solcher Erzeugnisse festzusetzen, für die auf Grund der neuen Verordnung von der Vereinigung für deren Mitglieder verbindliche Preise festgesetzt werden. Trotz der im Rahmen der Aufsichtsbefugnisse dem Staat verbliebenen Eingriffsmöglichkeiten liegt die neue Verordnung ohne Frage in der bei der landwirtschaftlichen Marktregelung allgemein verfolgten Linie, die Ordnung der Märkte möglichst durch elbstverwaltungskörperschaften durchführen zu lassen und staatliche Zwangsbewirtschaftung zu vermeiden. Dementsvrechend wird der wirtschaftlichen Vereinigung der Margarine=Industrie eine große Reihe von Aufgaben übertragen, die bisher vom Reich geregelt wurden. Zu diesen Aufgaben der wirtschaftlichen Vereinigung gehört die Festsetzung des Gesamtumfanges der Margarine=Erzeugung, ferner die Aufstellung von Richtlinien für die Aufteilung der Gesamtkontingente auf die einzelnen Mitgliedsbetriebe. Besonders wichtig ist, daß die wirtschaftliche Vereinigung auch den Absatz der Erzeugnisse der Mitgliedsbetriebe im Rahmen der von der Reichsregierung für die Versorgung der Bevölkerung getroffenen Maßnahmen zu regeln hat. Die Erfüllung dieser Aufgabe wird weiter dadurch erleichtert werden, daß ein Ausgleichsstock gebildet werden kann, um einen Ausgleich zwischen den verschieden hohen Verteilungskosten herbeizuführen. Die Festsetzung der Gesamtkontingente und die Richtlinien über deren Aufteilung bedürfen zu ihrer Wirk„Reichsministers für ErBraunkohle fördernden Ländern von Bedeutung rückläufig war, komme die europäische Förderzunahme an Braunkohle allein Deutschland zugute, das seine Förderung von 122,6 auf 126,8 Mill. Tonnen steigern konnte. Während die Braunkohlenförderung Mittel= und Ostdeutschlands von 81,06 auf 84,39 Mill. Tonnen stieg. nahm die rheinische Förderung von 38,8 auf 39.7 Mill. Tonnen zu. Die deutsche Brikettherstellung wies nur eine bescheidene Zunahme Sie stieg in Mittel= und Ostdeutschland von 20,73 auf 20,93 Mil 9 1 MiN T Tonnen und im Rheinland von 9,09 auf 9,1 Mill. Tonnen. Die rheinische Braunkohlenindustrie setzte im Berichtsjahre 39,716(i. V. 38,836) Mill. Tonnen Braunkohlen und.103(9,196) Mill. Tonnen Braunkohlenbrikette ab. Der rheinische Braunkohlenbergbau vermehrte im Jahre 1933 seine Belegschaft durch Neueinstellungen von 12149 im Februar auf 12 868 im Dezember 1933, weiterhin im ersten Halbjahr 1934 auf 13444 Mann. Sparkasse Darmstadt senkt Hypothekenzins auf 4¾ prozent Als erste der größeren städtischen Sparkassen hat der Verwaltungsrat der Sparkasse Darmstadt im Einvernehmen mit der Direktion einstimmig beschlossen, den Zinsfuß für Hypothekendarlehen ab 1. Juli 1934 um ein weiteres viertel Prozent, also von 5 auf 4¼ Prozent, herabzusetzen. Dieser Beschluß fällt um so stärker ins Gewicht, als die Darmstädter Sparkasse neben den Zinsen keinerlei Zuschläge(Verwaltungskostenbeiträge usw.) erhebt, so daß die Schuldner im ganzen nur 4¾ Prozent netto zu bezahlen haben. Die Zinsermäßigung wird nicht nur auf sogenannte neue Hypotheken, sondern auf alle Hypotheken, also auch auf die Aufwertungshypotheken ebenso wie übrigens auf Baudarlehen und Kommunaldarlehen, erstreckt. Der Nachlaß an Zinsen wird von der Darmstädter Sparkasse selbst übernommen, d. h. eine Ermäßigung der Vergütung für Spareinlagen findet nicht statt. Für solche wird vielmehr nach wie vor der festgesetzte Zinsfuß von 3½ Prozent pro Jahr vergütet. den Hauptbetrieb auf die Fabrikation von Transportanlagen, Aufzügen, Materialprüfungsmaschinen usw. legen. Im Tapetenhandel ist sowohl eine erhebliche mengenals auch wertmäßige Umsatzsteigerung, die im Durchschnitt auf 20 bis 25 Prozent in den letzten Monaten 1933 und Anfang 1934 zu veranschlagen ist, eingetreten. Nach Mitteilung des Reichsverbandes Deutscher Schuhhändler e.., Berlin, war der Umsatz im Schuhwarenhandel im Juni, verglichen mit dem im Vormonat Mai, im Durchschnitt um 11 v. H. geringer, dagegen zeigte er gegenüber dem Juni 1933 eine Steigerung um durchschnittlich.8 v. H. Bei der Beurteilung dieser Ziffern muß beachtet werden, daß das Pfingstfest in diesem Jahre in den Mai, im Vorjahre aber in den Juni fiel. Bei dieser Verhältnisse wird deshalb das schäft als gut bezeichnet werden müssen. Börsen von gestern Berlin: Weiter fest. An der Berliner Börse hielt die Aufwärtsbewegung infolge größerer Kaufaufträge auf den meisten Gebieten weiter an. Mit Ausnahme einzelner Werte, hier vor allem Versorgungsaktien, die stärker gefragt waren, blieben die Kursbesserungen in kleinen Grenzen. Auf dem Montanmarkt lagen Maxhütte(plus 8 Prozent), Klöckner und Stolberger Zink(etwa plus 2 Prozent) besonders fest. Von Braunkohlenwerten hatten Rheinische Braunkohlen mit plus 4 Prozent die Führung. In den anderen Werten war kaum Geschäft. Kaliwerte um 1 Prozent gebessert. Farben unverändert. Gummiund Linolwerte interesselos. Am Elektromarkt lagen Bekula(plus 2 Prozent), Siemens, Lahmeyer und Chade kräftig gebessert. In Bauwerten hielt die Aufwärtsbewegung an. Der Maschinenmarkt lag ruhiger. Bier= und Wasserwerks=Aktien wurden um 1 Prozent höher bezahlt. Fest lagen Verkehrs= und Schiffahrtswerte. Bankaktien blieben knapp gehalten. Der Rentenmarkt zeigte wenig Veränderung und war gut gehalten. Etwas schwächer lediglich Altbesitz. Die Börse schloß ziemlich behauptet und ruhig. Tagesgeld auch weiterhin 4 bis 4¼ Prozent. Düsseldorf: Lebhaft und fest. Die Düsseldorfer Börse behielt die feste Haltung bei regem Geschäft bei. Der Markt der fortlaufend notierten Werte zeigte eine durchschnittliche Kursbesserung von etwa 1 Prozent. Rheinische Braunkohle lagen um 3 Prozent höher. Zu regen Umsätzen kam es in Wintershall. Lebhaft gefragt auch Hoesch, Klöckner und Mannesmann. Im Verlauf dauerte das gute Geschäft an. Wesentliche Aenderungen ergaben sich nicht. Von Kohlenkuren notierten Ewald und Graf Schwerin höher. Langenbrahm wurden billiger abgegeben. Braunkohlenwerte lagen uneinheitlich. Stärkerer Umsatz in elsäsen Kaliwerten. Beienrode knapp behauptet, BurbachKali leicht anziehend. Umtauschanleihen lagen kaum verändert und ziemlich still. Frankfurt: Abendverkehr sreundlich. Die Abendbörse wurde von einer freundlichen Stimmung beherrscht. Das Geschäft zeigte aber kein größeres Ausmaß, da besondere Anregungen nicht vorlagen. Lebhafter waren nur einige Spezialwerte, die gegenüber dem Berliner Schluß um ¼ bis ½ Prozent anzogen. Renten waren eher vernachlässigt, blieben aber meist behauptet. Im Verlauf blieb das Geschäft allgemein klein, die Berliner Schlußkurse blieben ungefähr behauptet. Berlin notierten: 24. Juli 23. Juli. England Amerika Holland Frankreich Belgien Schweiz Italien Oesterreich Tschechoslowakei Schweden Norwegen Dänemark Wittschaftsrundschau Die Kennziffer der Großhandelspreise(1913= 100) stellt sich für den 18. Juli auf 99,1. Sie hat sich gegenüber der Vorwoche(98,8) um 0,8 Prozent erhöht. Zwischen dem Losenhausenwerk, Düsseldorfer Maschinenbau AG., Düsseldorf, und der Maschinenfabrik Schenck& Liebe=Harkort AG., Düsseldorf, ist ein Abkommen getroffen, wonach das Losenhausenwerk seine gesamte Kranbauabteilung und hierhergebörigen Betriebe auf die an zweiter Stelle genannte Düsseldorfer Firma überträgt. Das Losenhausenwerk wird künftighin Die Auslandsbörsen Newyork: Nicht einheitlich. London: Vorwiegend lustlos und nachgebend. Amsterdam: Schwach. Paris: Ueberwiegend schwach. Getreidegrotzmarkt zu Berlin Amtl. Preise. Getreide und Oelsaaten per 1000 kg. sonst per 100 kg Brüssel: Nach schwächerem Beginn fester. Mailand: Fest. Wien: Still, im Verlauf leicht nachgebend. Zürich: Unregelmäßig. Weizen märk. Roggen märk. Industriegerste Hafer märk... Weizenm. Auszm. (.820 Asche) Bosgagn..880A. Weizenkleie Roggenkleie Viktoriaerbsen Speiseerbsen Futtererbsen 21.15 21.40 12.90 12.90 13.00 13.00 26.-29.0 26.-29.0 Erzeugerpreis in RM. je Tonne Weizen: M I 190. W III 193, W IV 195. Roggen: RV 148. RV 149, R VII 150, R VIII 151. R IK 153 R A 155. Gesetzlicher Möhleneinkaufspreis für Weizen 6 RM, für Roggen&4p; RM, hoher. * Berliner Elektrolntkupfer=Notierung vom 24. Juli: 43,00 Reichsmark für 100 Kilogramm. Reichsbankdiskont 4% Lombardzinstuß 5% Industriewerte Gesteigerter Amsatz im rheinischen Brauntohlenvergbau Der Rheinische BraunkohlenbexgbauVerein, der nach der Auflösung des Arbeitgeberverbandes im rbeinischen Braunkohlenrevier sowie des Vereins für die Interessen der rheinischen Braunkohlenindustrie an die Stelle des letzteren getreten ist, legt nunmehr seinen Geschäftsbericht für das Jahr 1933 vor. In ihm wird ausgeführt, daß die von der deutschen Wirtschaft gehegte Hoffnung auf eine Aufwärtsentwicklung sich erfüllt habe. Wie aus einem Ueberblick über die Entwicklung der allgemeinen Kohlenwirtschaft der Welt im besonderen hervorgehe, wurde der deutsche Kohlenbergbau zweifellos durch die Wiederaufrichtung des deutschen Wirtschaftslebens günstig beeinflußt. Die Braunkohlenförderung der Welt betrug im Berichtsjahre 174,5 gegenüber 171,2 Mill. Akkumulatoren I Aku A. E. 6. Aschaftb. Zellst. Augsb.-N. Masch -ie Masch. Basalt Bayr. Motoren P. Bemberg Jul. Berger Bergmann El. Berl. Gub. Hutt. " Karls. Ind. Nr. u. Licht „ Maschinen Buderus Div. 24..123. 7. 16 175.0 175.5 0 61.8 62.0 0 26.1 26.1 60.7 60.2 0 67.4 67.0 Flektr. Lieferg. 6 99.5 99.0 k. Licht u. Kr. 6 114.6 114.71 Engelh. Brauerei Enzinger Erlang. Baumw. Eschw. Bergw. garbenind. I. 6. Feldm. Papier Felten& Guill. geisenk. Bergw. U Gerresh. Glas Ges. f. el. Untern. Gildemeist.& Co. Gladb. Wollind. Glasm. Schalke Glückauf Gelsk. Gebr. Goedh. 00s. Th. Goldschmidt Grün& Sillinger Gruschw. Textil Guano-Werke 87.5 95.0 81.2 samkeit der Genehmigung des Reinährung und Landwirtschaft. Dem Ziel des Fettvlanes, Berliner Effekten-Börse die deutsche Fetterzeugung möglichst zu steigern, um die Unabhängigkeit Deutschlands in der Fettversorgung zu verstärken, entspricht es, daß von der wirtschaftlichen Vereinigung die Bildung eines Ausgleichsstockes angeordnet werden kann, um die Sicherung des notwendigen Verhältnisses zwischen den Buttervreisen und den Preisen der Margarine, Kunstspeisefette und dergleichen durch Bereitstellung von Mitteln zu fördern. Die Verordnung tritt am 1. August 1934 in Kraft. Im Zuge der hier mitgeteilten Neuregelung der Margarinewirtschaft werden Aenderungen im Fettplan eintreten, die vor allem dem sozialen Bedürfnis noch mehr als bisher Rechnung tragen werden. Der Zeitpunkt des Inkrafttretens dieser Aenderungen und die Einzelheiten hierzu werden zu gegebener Zeit bekanntgegeben werden. 87.0 94.8 81.0 7 149.4/149.2 6 104. 6 104.5 70.0 69.5 Holn Gas u. E.. König Wilhelm W. Kretft Kromschröder Kronprinz Metall Küppersb.&am; Co. 1ahmeyer& Co. L Laurahütte Lindes Eismasch. C. Lorenz Magdeb. Berg MMannesm. Werk Mansteld, Bergb. Masch.-.Untern. Maximil. Hütte 1ag Mimose.-G. Mix& Genest Mölheim Bergw. 3 70.2 70.0 12—. d 48.0 47.0 88.0 89.0 S 101.0s101 5 5—. 122 0 19.6 97.0 8 121.7 0 20.1 98.8 0—. 0 69.8 79.5 0 48.7 S 152.0147.5 0 72.4 71.7 12 179.0s179.0 0—. 39.0 S 122.0119.0 93 0 26.7 60.0 79.2 49.0 915 15/211.0 5 92 5 4 70.0 92 Nopnst. 4 opeel 214.0 94.5 68.7 Schuckert& Co. Schultheis-Patz. Schwaben-Brau Siegesdort Wk. Siemens Glasind. Siemens&ap Helske Stolberg. Zink Gebr. Stollwerk rack& Co. Thört's V. Oifd. Thür. Gas Leipz. Fransradio Tuchfabrik Aach arzin. Papiert. Ver. Otsch.Nick. Ver. Glanzst. Stahlwerke St. Zyp u. W. Ultramarin Vogel Telegr. Voigt&4p Hasfiner 91.80 91.51 117.8118.0 142.0140.0 60.5 60 0 76.5 76.0 149.4 148 0 51.5 50.0 75.0 75.0 106.5 105.0 73.0—. 127.0 45.2 94.7 93.0 Festverzinsliche Werte 15 0—. 130.0 84.7 0—. ghönix Bergbau Polyphonwerke Ablösgssch. alte Schatzw. d. D. R. 35 6% Wetb..5 0. Reichsanl. 1927 Reichssch. Kom. #% Pr. Ctr. St.-5 Farbenbonds 6 Berl. Hyp. B. 10 6 Nordd. Grundk. 3 6 Nordd. Grundd.4 6 Pr. Ctr. B. G. Pf. 6 Rogg. G. Pfd.-3 Concord. Bergb. Cont. Gummi Daimler Benz Hoesch-Eisen Klöckner Werke Fr. Krupp A. 8. Mont Cenis Siem.& Halske Ver. Stahl RVI. Anl. Rheinstahl RMl. A. 95.1 82.2 90.8 93.0 95.0 119.0 1182 94.7 81 7 90. 8 92.9 88.7 88.2 #afl. Wasser Chem. Gelsenk. 4 2/##.—. Cont.-Gummi 4 14 Seite 8 Nr. 172, Bochumer Anzeiger 7 Mittwoch, 25. Juli 1934 Turnen und Spor Peterkafe-Erolung der Beundten-Hamphipfere 20000 Zuschauer und 8000 Wettkämpfer im Nürnberger Stadion Die ersten Deutschen Kampfspiele im Dritten Reich erlebten einen Auftakt von unerhörter Wucht. Daß die Kampfbahn des schönsten Stadions der Welt in Nürnberg restlos besetzt war, ist Zeugnis genug dafür, welche Bedeutung das Volk, das für Großereignisse ein seines Gefühl hat, diesem Geschehnis beimißt. Glänzend vorbereitet und meisterhaft gesteigert, brachte der Einmarsch der Teilnehmer mit den Führern der Verbände ein farbiges Bild von größter Eindruckskraft, zu dem die festlich gekleidete Menge auf den Rängen der Hauptkampfbahn einen hellen und breiten Rahmen bot. Als Zeichen der unlösbaren Verbundenheit der Turn= und Sportbewegung mit der nationalsozialistischen Bewegung zogen zuerst zerfetzte Fahnen aus der Kampfzeit der SA. und SS. mit ihren Begleitern vor den Fahnen der Verbände ein. Dann aber ergoß sich ein Farbenrausch über den grünen Teppich. In bunter Reihenfolge marschierten hinter den Schülern der MarineSportschule Mürwik die Deutsche Hochschule für Leibesübungen, die badische Polizeischule, die Fußballer und Leichtathleten, die Turner und Turnerinnen, die Schwimmer, Ruderer, Ringer, Boxer, die Kegler und Schützen, Jugendabordnungen der Sportverbände, Hitler=Jugend und zum Schluß SA. und SS., die am rechten und linken Flügel des Blocks wie eine treue Wacht wirkten. Bewegung ging durch die Massen, als, von den Studenten der Hochschule für Leibesübungen getragen, die Fahnen der abgetrennten Gebiete, alte Banner der Turnerschaften aus dem Memelland, aus Straßburg, aus Eupen=Malmedy, Ost=Oberschlesien, von Trauerfloren umweht, hereingetragen wurden. Ihnen folgten, wehend im frischen Winde, wohl 50 Fahnen des alten und neuen Reiches, die vor dem Block der aufmarschierten Kampfspielteilnehmer Aufstellung nahmen. Es war ein geschichtlicher Augenblick, als hier die Millionenbewegung der deutschen Leibesübung mit ihren Führern und Führerinnen und in ihren besten Aktiven angetreten stand vor einer Tribüne, auf der Führer der Bewegung im Mittelblock versammelt waren. Noch niemals hat die deutsche Leibesübung eine derartige Parade ihrer Kraft erlebt, noch niemals sprachen aus einer Versammlung von Führern und Aktiven dieses Gebietes so starke Werte und ein so sicheres Vertrauen auf die Zukunft der Bewegung. So steht nun der Block der Turner und Sportler da. Ergriffenheit geht durch die Menge, die die Bedeutung des Augenblicks ahnt. Kanonenschläge, dann fallen mit klingendem Spiel die Kapellen ein, die Fahnen senken sich zur Gefallenenehrung, Reichswehr, Landespolizei und die Fahnen der Bewegung marschieren in breiter Front vor. Die Fahnen der Verbände werden rechts und links zu einem Rahmen herausgezogen, in den sich die breiten Wälle der Teilnehmer ergießen. Der Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, Liebel, bot den Willkommsgruß. Der Reichssportführer wies in seiner Ansprache auf den tiefen Sinn der ersten Deutschen Kampfspiele im neuen Deutschland hin, der am besten mit dem alten Worte ausgedrückt werde: „Dem Vaterland gilt's, wenn wir zu spielen scheinen.“ Mit einem Heil auf Volk, Vaterland und Führer, in das die 20 000 Besucher begeistert einstimmten, und dem Deutschland= und dem Horst=Wessel=Lied fand die Feier ihr Ende. P. B. Vorkumpfe der Schwimmer-Zwischohrunde der Böker Eilenecker Florettmeister Der Vorjahrsmeister Heim geschlagen. Ein Ende mit Spannung und Dramatik entwickelte sich im Florettfechten der Herren. Nur mit einem Stichkampf zwischen Eisenecker und dem letzten Meister Heim aus Offenbach war der neue Titelträger zu finden. Schließlich holte sich der untersetzte Frankfurter, dessen schnellere Reaktionsfähigkeit diesmal den Ausschlag gab, den Sieg mit:3. Eisenecker war bereits 1931 Deutscher Meister, den Frankfurter Hermannen half er zwölf Mannschaftsmeisterschaften zu gewinnen. Eisenecker verlor in der Endrunde nur gegen Kolbinger, der bis dahin nur wenig gezeigt hatte. Er konnte auch Heim die einzige Niederlage beibringen. 1. und Deutscher Meister Julius Eiseneker (Hermannia Frankfurt) 7 Siege, 19 erhaltene Treffer, 2. August Heim(TV. Offenbach) 7 Siege, 16 Treffer, 3. Eugen Geiwitz(TV. Ulm) 6 Siege, 24 Treffer, 4. Stephan Rosenbauer(Hermannia Frankfurt) 5 Siege, 20 Treffer, 5. Adam(Wiesbaden) 3 Siege, 24 Treffer. Die Reichswehr Meister im Degen=MannschaftsBei den Schwimmern zunächst mäßige Zeiten— Die Boxer vor den Endkämpfen— Nur Schmedes(Dorfmund) kann lich durchsetzen Der Deutsche Schwimmverband begann mit den Vorkäufen zu den diesjährigen Deutschen Meisterschaften, die zugleich auch als Kampfspielmeisterschaften gewertei werden, am Dienstag morgen. Kampfstätte ist das Nürnberger Schwimmstadion, das mit seinen zwölf Bahnen dem überaus starken Meldeergebnis überraschend gut gerecht wird. Zu den einzelnen Konkurrenzen hatten sich durchweg starke Felder eingefunden, die meistens die Deutschen Meister des Vorjahres und die in der Zwischenzeit besonders stark nach vorn gekommenen Nachwuchskräfte vereinten. Wenn sich die Favoriten nicht immer als Sieger ihrer Vorläufe entpuppten, so lag das zum größten Teil daran, daß sie sich für die weiteren Entscheidungen schonten, denn in die Entscheidung gelangen außer den ersten drei eines jeden Vorlaufes noch die schnellsten Vierten in jeder Konkurrenz. Die geschwommenen Zeiten sind noch nicht überragend. So siegte im ersten Vorlauf zum 200=MeterBrustschwimmen die Favoritin Frl. Martha Genenger(„Neptun“ Krefeld) in der für sie verhältnismäßig schwachen Zeit von 3,14,8 Minuten vor Traute Engelmann(„Nixe“ Charlottenburg) 3,16,4 Min. und Frl. Matthes(„Nixe“ Charlottenburg) 3,18,2 Min. Im zweiten Vorlauf lag Frl. Gertrud Blattmann(Weißensee) mit.13,2 Minuten vor Anni Hölzner (Plauen), die 3,13,9 Minuten benötigte, und der Düsseldorfer Titelverteidigerin Cläre Dreyer, die mit .16.2 Minuten gleichfalls in die Entscheidung kam. Als schnellste Vierte sicherte sich hier Frl. Suchardt („Nixe“ Charlottenburg) die Teilnahme am Endlauf. Ueber die voraussichtliche Siegerin ist nach diesen beiden Vorläufen nur schwer etwas zu sagen. Favoritinnen sind die Westdeutschen Martha Genenger und Cläre Dreyer, die sich vor allen Dingen der spurtschnellen Anni Hölzner zu erwehren haben, die erst dieser Tage über 100 Meter mit einem neuen deutschen Rekord aufwartete. Ein Sieg der drei„Niren“ Engelmann, Matthes und Suchardt käme überraschend. Als zweite Konkurrenz wurden die Vorläufe zum 100=Meter=Rückenschwimmen der Herren ausgetragen, Der Titelhalter Ernst Küppers(Bremen) mußte sich im zweiten Vorlauf hinter dem Magdeburger Schwarz mit dem zweiten Platz begnügen. Doch lassen die verhältnismäßig schwachen Zeiten von.13.4 und 1,14.4 Minuten vermuten, daß der Europa=Rekordhalter Küppers sich nicht voll ausgegeben hat. Den dritten Platz belegte der Süddeutsche Schulz(„Bayern 07“ Nürnberg). Im ersten Vorlauf konnte sich der Westdeutsche Simon(Gladbeck 13) mit.14,5 Minuten glatt behaupten. Die nächsten Plätze belegten der Deutsche Studentenmeister Schumann(„Poseidon“ Leipzig) mit 118 Minuten und Kimmerle(IR. 13) mit 1,19,4 Minuten. Als schnellste Vierte werden der Thüringer Klipp II.( Wasserfreunde“ Jena) und der Bremer Knappam Endlauf teilnehmen. Favorit in dieser Konkurrenz ist neben dem Titelverteidiger Ernst Küppers der stark verbesserte Westdeutsche Simon, der versuchen wird, auch in Nürnberg den deutschen Rekordhalter zu schlagen, nachdem er bereits bei den OlympiaAusscheidungskämpfen in Plauen einmal den Bremer besiegen konnte. Eine Bombenbesetzung hat das 200=Meter=Kraul= schwimmen für Herren gefunden. An drei Vorrennen kam man nicht vorbei. Eine Ueberraschung gab es in zweiten Vorlauf, wo der Karlsruher Faaß in 2,27,2 Minuten so gute Leute wie Schwager(Magdeburg) .27.9 Min. und Heibel(Bremen) 2,28,3 Min. auf die Plätze verwies. Einen scharfen Kampf lieferten sich Lenkitsch(Aachen 06) und Wille(Gleiwitz). die in.26.1 Min. bzw. 2,26,2 Min. den ersten Vorlauf unter sich ausmachten. Auch die Zeit des Dritten, Leisewitz(Hannover), mit 2,26.4 Min. ist recht ansprechend. Der Deutsche Meister Raymond Deiters (Magdeburg 96) holte sich ganz verhalten den Sieg im dritten Lauf. Die Zeit.30,4 Min, besagt alles. Die nächsten Plätze belegten Glautz(„Hellas“ Magdeburg) mit 2,31.2 Min. und der Deutsche 100-Meter=Meister Fischer(Bremen) mit 2 36,2 Min. Als bester Vierter gelangte der jugendliche Stettiner Gaucke mit der Zeit von 2,29,8 Min. in den Endlauf. Auf den Endlauf kann man besonders gespannt sein. Hier wird es sich ganz klar zeigen, ob der noch junge Deutsche Meister Raymond Deiters sich des Ansturms seiner noch jüngeren Kameraden Lenkitsch, Leisewitz und Gaucke wird erwehren können. Die Vorentscheidungen der Schwimmer, die am Mittwoch vormittag fortgesetzt werden, fanden mit den Pflichtsprüngen im Kunstspringen und den Vorläufen für das 400=Meter=Kraulschwimmen der Herren ihr Ende. In den beiden 400=Meter=Vorläufen siegten die Westdeutschen Peters(Elberfeld) und Deiters (jetzt Magdeburg 96). Etwas lang zogen sich die Pflichtsprünge des Kunstspringens hin. Nach Erledigung des ersten Teils steht der Berliner Maraun mit 88.41 Punkten knapp vor dem Westdeutschen Esser(Iserlohn) mit 86,13 Punkten und Greusing(Berlin) mit 80.10 Punkten an der Spitze. Der Titelverteidiger Viebahn liegt vor Leikert(Teplitz) zunächst noch an vierter Stelle. Die Ergebnisse: 200=Meter=Damen=Brustschwimmen: 1. Vorlauf: 1. Geneuger(„Neptun“ Krefeld).14,8 Min., 2. Engelmann(„Nixe“ Charlottenburg) 3,16,4 Min., 3. Matthes („Nire“ Charlottenburg).18.2 Min. 2. Vorlauf: 1. Blattmann(Weißensee)„3,13.2 Min., 2. Hölzner (Plauen) 3,13,.9 Min., 3. Dreyer(Düsseldorf 98).16.2 Min.— 100=Meter=Herren=Rückenschwimmen: 1. Vorlauf: 1. Simon(Gladbeck 13) 1,14,5 Min., 2. Schumann der („Poseidon“ Leipzig) 1,18 Min., 3. Kimmerle(Inf.= Regt. 13).19.4 Min, 2. Vorlauf: 1. Schwarz(Inf.= Regt. 12) 1,13.4 Min., 2. Küppers(Bremen).14.4 Min., 3. Schulz(„Bayern 07“ Nürnberg).17 Min.— 200; Punkte, 4. Viebahn(Berlin) 80.10 Punkte, 5. Leikert (Teplitz) 77,63 Punkte.— 400=Meter=Herren=Kraul= schwimmen: 1. Vorlauf: 1, Peters(Elberfeld) 5,24 Min., 2. Kienzl(Stuttgart).27 Min., 3. Witthauer(Frankfurt).28 Min., 4. Baulisch(Leipzig),.37.4 Min. 2 Vorlauf: 1. Deiters(Magdeburg) 5,21,2 Min., 2. Nüßke(Stettin).25,4 Min., 3. Schrader(Magdeburg) .28,5 Min., 4. Freese(Bremen) 5,37,3 Min., 5. Heurich (Frankfurt) 5,39,6 Min.— In die Entscheidung kommen diese genannten neun Schwimmer. sechten. Im Kampf um die Degen=Mannschaftsmeisterschaft lieferten sich der Titelverteidiger„Hermannia“ Frankfurt und die Mannschaft der Reichswehroffiziere einen erbitterten Kampf um den Sieg. Beide Mannschaften besiegten alle übrigen Mannschaften. Auch im Schlußkampf waren sich„Hermannia“ Frankfurt und die Reichswehroffiziere wieder ebenbürtig, und erst in den beiden letzten Gefechten vermochten die Reichswehrleute den Kampf für sich zu entscheiden. Damit errang die Reichswehr erstmalig die Meisterschaft im Degenfechten. Die besten Einzelfechter beim Schlußkampf waren Hptm. Har und Rosenbauer(„Hermannia“), die je drei Ufhlere Böker nabenreehl! Niederlagen am laufenden Band— Schmedes in der Endrunde 1. LenMeter=Herren=Kraulschwimmen: 1 Vorlauf: kitsch(Nachen 06) 2,26.1 Min., 2. Wille(Gleiwitz).26.2 Min., 3. Leisewitz(Hannover).26,4 Min., 4. Gaucke (Steitin).29,8 Min, 2. Vorlauf: 1. Faaß(Karlsruhe) .27,2 Min., 2. Schwager(Magdeburg).27.9 Min., 3. Heibel(Bremen) 2,28,3 Min., 4. Richter(Gleiwitz) 2 30,1 Min. 3. Vorlauf: 1. Deiters(Magdeburo) 2,30,4 Min., 2. Glantz(„Hellas“ Magdeburg).31,2 Min., 3. Fischer (Bremen) 2,32,6 Min., 4. Breuhahn(„Hellas“ Magdeburg) und Feiler(Inf.=Regt. 13) je 2,34.9 Min.— Kunstspringen für Herren(Stand nach dem Pflichtspringen): 1. Maraun(Berlin) 88,41, Punkte, 2. Esser Iserlohn) 86.13 Punkte, 3. Grensing(Berlin) 80.62 Die Amateurboxer haben es besonders eilig. Nachdem bis Montag abend die Vorrunde bewältigt, werden konnte, wurden am Dienstag morgen schon die Endrundenteilnehmer ermittelt, ein Zeichen dafür, daß die Erganisation bei den Deutschen Kampfspielen keine Wünsche offen läßt. In der Luitpoldhainfesthalle hatten sich auch zu den Zwischenrundentreffen wieder zahlreiche Zuschauer eingefunden, die sich über den gebotenen Sport nur freuen konnten. In allen Gewichtsklassen gab es spannende, hartumstrittene Kämpfe, die auch hier dem deutschen Nachwuchs ein gutes Zeugnis ausstellen.,.2 4 99.1. 8 Im allgemeinen konnten sich die Meister des Vorjahres und Favoriten nach den Stuttgarter Ausscheidungskämpfen klar behaupten. Eine Ausnahme bildet lediglich die Niederlage des Berliner Fliegengewichtlers Weinhold, der sich dem ganz groß boxenden Hannoveraner Brofazi glatt beugen mußte. Der technisch ausgezeichnete Hannoperaner trifft in der Endrunde auf Rappsilber(Frankfurt), der den Westdeutschen Stasch(Kassel) ausschalten konnte. Es ist hier mit einem äußerst harten Endkampf zu rechnen, da beide Boxer zur Zeit groß in Fahrt sind. Die Ueberraschung der Bantamgewichtsklasse. Cremer(Köln). konnte sich auch am Tienstag mit einer ganz vorzüglichen Leistung für die Endrunde empfehlen. Der Kölner trifft hier auf Miner(Breslau).— Europameister Otto Kästner (EErfurt) bewies auch in der Zwischenrunde, daß der Abstand zwischen ihm und der deutschen Federgewichtsklasse nur noch sehr knapp ist. Der Berliner Arenz setzte ihm äußerst hart zu und verlor nach erbittertem Kampf nur ganz knapp nach Punkten. Kästner,wird in der Endrunde gegen Schöneberger(Fraukfurt). der Aring(Lsnabrück) ausschaltete, einen schweren Stand haben.— Teutlicher ist die Ueberlegenheit, des Deutschen Leichtgewichtsmeisters Schmedes(Dortmund), der sich dank seiner technisch hervorragenden Schulung über Häuser(Böckingen) glatt hinwegsetzte. Ten schönsten Kampf des bisbergien Turniers lieferten sich die beiden großen Techniker Frey(München) und Kars(Oherhausen). Der Süddeutsche lieferte einen überaus farbigen Kampf und siegte verdient nach Punkten. Eine klare Fehlentscheidung gab es im Weltergewichtstreffen zwischen dem schwer zu boxenden Schalker Murach und dem Berliner Lütke. Nach Ablauf der drei Runden wurde das Urteil des Rinagerichtes: Punktsieger Lütte mit einem großen Pfeifkonzert aufgenommen. Der Berliner konnte zwar nach großem Kampf die erste Runde für sich buchen, war aber nach einer ausgeglichenen zweiten Runde am Schluß vollkommen fertig, so daß der Schalker verschiedentlich hart treffen konnte. Der, Teutsche Meister Erich Campe(Berlin) besiegte den Stuttgarter Leitner nur knapp nach Punkten so daß es im Weltergewicht zu einer rein Berliner Endrunde kommen wird. Etwas überraschend kommt das Ausscheiden der beiden westdeutschen Mittelgewichtler Blum(Altena) und Stein(Bonn), die sich nach harter Gegenwehr den Süddeutschen Schmittinger(Würzburg) und Altmeister Bernlöhr beugen mußte. Dex StuttgartSieger Blum mußte der vielseitigeren Technik des Würzburgers weichen, während Bernlöhr für den schlagstarken Stein doch ein z u routinierter Gegner war— Im Halbschwergewicht qualifizierte sich der bei den Eurovameisterschaften in Budavest so erfolgreiche Berliner Pürsch durch einen sicheren Punktsieg über Voigt (Hamburg) für das Finale. Die letzten Zwischenrundenkämpfe brachten für den westdeutschen Amateurborsport wenig erfreuliche Resultate. So mußte sich im Halbschwergewicht der Deutsche Altmeister Figge(Elberfeld) dem Süddeutschen Meier(Singen) nach einer gewonnenen ersten Runde knapp beugen.— Noch überraschender kommt das Ausscheiden der westdeutschen Schwergewichtler Herbert Runge(Elberfelo) und Kohlhaas(Münster). Runge als zweiter Eurovameister verlor gegen den zwar borerisch unterlegenen Nürnberger Fischer knapp nach Punkten, doch war Fischer an Körverkräften seinem Gegner überlegen Der zweite Endrundenteilnehmer ist der in letzter Zeit stark nach vorn gekommene Eckstein (Lübeck), gegen den Kohlhaas keine Chance hatte. Die Ergebnisse: Fliegengewicht: Rappsilber(Frankfurt) schlug Stasch (Kassel n.., Brofazi(Hannover) schlug Weinhold (Berlin) u..— Bantamgewicht: Cremer(Köln) schlug Liwowski(Magdeburg) n. P. Miner(Breslau) schlug Wilte(Hannover) u. P.— Leichtgewicht: Schmedes (Tortmund) schlug Häuser(Böckingen) n.., Frey (München) schlug Kart(Oberhausen) n. P.— Federgewicht: Kästner(Erfurt) schlug Arenz(Berlin) u.., Schöneberger(Frankfurt) schlug Aring(Osnabrück) n. P— Weltergewicht: Campe(Berlin) schlug Lettner (Stuttgart) u..,„Lütke(Berlin), schlug Murach (Schalte) n. P.— Mittelgewicht: Schmittinger(Würzburg) schlug Blum(Altena) u. B Vernlöhr(Stuttgart) schlug Stein(Bonn) n. P.— Halbschwergewicht: Pürsch (Perlin),schlug Vogt(Hamburg) n.., Meier(Singen) schlug Figge(Elberfeld) n. P.— Schwergewicht: Fischer(Nürnberg), schlug Runge(Elberfeld) n.., Eckstein(Lübeck) schlug Kohlhaas(Münster) u. P. Nürnberger Bilderbogen Hitze-Phantalien Schwimmspritzer (Von unserem in Nürnberg weilenden..-Redaktions= mitglied.) Auf dem Würzburger Hauptbahnhof, während der Zug Würzburg—Budapest zusammengestellt wird, treffen Westfalens Amateurboxer mit der Mannschaft des RV. Schweinfurt 92 zusammen, die die Meisterschaft im 100=Kilometer=Mannschaftsfahren gewinnen will (wenn diese Zeilen gedruckt sind, wissen Sie bereits, daß es ein frommer Wunsch geblieben ist). Nach einer Minute ist ein lebhaftes Gespräch im Gange, wobei der Schalker Weltergewichtler Murach Wert darauf legt, die Schweinfurter davon zu überzeugen, daß er und seine Kameraden um die Meisterschaft der Briefmarkensammler kämpfen würden, eine Behauptung, die angesichts der herkulischen Gestalten von Koppers und Kohlhaas, die wegen der Hitze leichte Borschuhe angelegt haben, und besonders im Hinblick auf diverse „Blumenkohl=Oehrchen“(ein Gewächs, das auf dem Roden des Briefmarkensammelns kaum gedeiht) einigen Kameraden wenig wahrscheinlich erscheint. Nachdem die Boxer unter dem Druck solchen Beweismaterials ihren Beruf nicht länger verheimlichen, wendet sich das Gespräch den Radfahrern zu, denen die Bullenhitze offenbar eine höchst unwillkommene Beigabe zu ihrer geplanten Meisterfahrt ist. Und da findet Meister Schmedes einen geradezu genialen Ausweg:„Ihr fahrt einfach alle gans langsam; wer zuletzt ankommt, hat gewonnen.“ Die Radjahrer sind ganz begeistert und und Schlafpulver malen sich in den schönsten Farben aus, was das für ein herrliches„Rennen“ sein würde, bei der Hitze. * 22 Stunden später jagen die Schweinfurter Radfahrer wie besessen die Strecke Nürnberg—Bamberg— Rürnberg entlang. treten ins Pedal, daß die Zacken vom Zahnkranz abbrechen. Und vergessen alle gutgemeinten Ratschläge. Bei der Hitze. * Die Vorspiele um die Wasserball=Meisterschaft finden im Pulversee statt. Man fühlt sich schon allein durchs Zuschauen erquickt. Herr Huber aus Fürth war offenbor nicht beim Wasserball=Turnier. Beim Krug Bier äußert er jedenfalls unmotiviert den Wunsch, daß man„bei dera Hitzen a Regenwurm sein mecht, daß man si vakriacha kunnt bis zum Grundwassa obi“ Tarauf Herr Kriechbaumer:„Do waar i scho liaba a Eishär am Nordvoi drobn.“(Er sieht träumend ins Weite und sieht sich sicher als Eisbär auf einer gewaltigen Eisscholle.) Das ist nicht im Sinne des Herrn Schöberl. der da sagt:„I waar scho'friedn, wenn i a Fisch im Dutzendteich waar, so an ganz'n Tog im frischen Wassa runzschwimma derfa, mei Lieha, dös war schö " Da findet aber Herr Büchner den Haken:„A Fisch... na, a Fisch mecht i wieder net san. Allwei 's ganze Maul voll Wassa ham..., sei Lebtag nir als Wassa im Maul... pfui Teifil“ Er nimmt einen eser de bue ue e ee ken weiter:„Nia an Turscht.. sei ganz Leben lang:'s Vogerl trinkt aus da Wasserlach'n, a Hund sauft, wann's'n dürscht und an Ochs. wann's a bloß a Wassa is, bloß da Fisch hat nia an Durscht.“ * Die„Schlafmittelfabrikanten“. Wenn es auch in Nürnberg Langfinger oder Hotelmarder geben sollte, so würden sie sicher unklug haudeln, wenn sie dem Hotel Wittelsbacher einen Besuch abstatten würden. Denn in diesem Hause haben die Fabrikanten der Schlafmittel Quartier genommen, deren Anwendung und Wirkung man im Ringe gern sieht, ohne selbst eine besondere Vorliebe für diesen Idealzustand zwischen Wachen und Schlafen(lies„.“) zu empfinden. Im„Wittelsbacher“ wohnen Wand an Wand und Tür an Tür die 66 besten deutschen Amgteurboxer, die im Rahmen der Deutschen Kampfspiele ihre Meisterschaft austragen. Von diesen 66 Kämpfern werden 58 geschlagen heimfahren und nur acht werden sich am Mittwoch mit dem Meistergürtel schmücken können. Das ist eine scharfe Auslese, eine unerbittliche Sonderung, die zu sieben Achteln Enttäuschung und nur zu einem Achtel Erfüllung bringt. Man sage nicht, daß ja auch Außenseiter im Rennen seien. Das ist ein schlechtes und häßliches Wort, nie hört man es aus dem Munde eines der 66 prächtigen Burschen, die mit hoffnunggeschwellter Brust nach Rürnberg gekommen sind, um hier jahrelange Arbeit mit dem Lorbeer der Meisterschaft zu krönen. Man kann in jedes Zimmer gehen, überall sprechen sie mit größter Achtung vom Können ihrer Gegner. Abei jeder will Meister werden. Wir sprachen wenige Stunden vor den ersten Ausscheidungskämpfen mit einem jungen niederrheinischen Weltergewichtler, der zum ersten Male in einem solchen Wettbewerb kämpft und gleich im ersten Kampf dem ebemaligen Europameister seiner Klasse vor die Fäuste kommt. Eine nach menschlichem Ermessen unlösbare = Aufgabe.„Ich will alles hergeben, was in mir steckt“, sagt der Junge,„ich will angreifen und kämpfen, bis ich umfalle.“ Das klingt aus diesem Munde so zuversichtlich, in der Stimme schwingt das Vertrauen in das eigene Können und ein Wille mit, der alle theoretischen Einwände lächerlich macht.„Es gibt hier keinen Unterschied, es sind entweder alle Favoriten oder alle Außenseiter“, sagt unser Gauführer, der die westfälische Elite selbst betreut. Die westfälische Acht wohnt im dritten Stock des Hauses. Die Jungen sind in bester Laune, vom Boxen wird kaum gesprochen. Keine Spur von Aufregung. Beim Skat verliert Gauführer Adler. Weil der Weltergewichtler Murach nicht nur seine Hände im Nabkampf zu gebrauchen versteht, sondern auch beim kunstvollen Kartenmischen(wobei wir hoffen, daß der Leser den „Tatbestand“ aus dieser Umschreibung entnehmen kann). Bei einem Probewiegen am Sonntag abend hatte sich herausgestellt, daß alle Boxer der westfälischen Staffel Uebergewicht hatten und daß die an sich vortreffliche Verpflegung aus diesem kühlen Grunde nicht unerheblich verkürzt werden mußte. Sehr zum Leidwesen von Radomski, der sich„zur besonderen Verwendung“ eine 26½ Zentimeter lange Salami mitgebracht hatte. Und sehr zur Freude des Schwergewichtlers Kohlhaar, der sich bereit erklärte, für den anderweitigen Verbleib der Wurst zu sorgen, wobei der Schluß auf die Unterbringung dieses schmackhaften Nahrungsmittels durch die Tatsache erleichtert wird, daß Schwergewichtler nie Gewicht machen müssen(höchstens nach oben) und sich demgemäß keinerlei Begrenzungen in Art und Menge ihrer täglichen Atzung zu unterwerfen haben. Die Bekanntgabe, daß die zum Probewiegen henutzte Waage nicht gestimmt habe, soll nach glaubwürdigen Mitteilungen bei Radomsti trotz aller Freundschaft mit dem Schwergewichtler einige Entrüstung ausgelöst haben. Zu diesem Zeitpunkt war aber die Wurst schon verzehrt. Seite 9 Nr. 172., Bochumer Anzeiger 2 Mittwoch, 25. Juli 1934 Siege errangen. Eisenecker(„Hermannia“), Oblt. Heigl und Hptm. Hölter brachten es auf je zwei Siege. Neue Kegelmeister In der Festhalle am Luitpoldhain wurden am Dienstag wieder einige Meisterschaften entschieden. Der Berliner Buckow gewann die Einzelmeisterschaft auf Bohlenbahn mit der guten Leistung von 1587 Holz. Den zweiten Platz belegte Frank(Erfurt) mit 1554 Holz und an dritter Stelle kam der Lüneburger Rademacher ein. Zu einem weiteren Sieg kam auf der Scherenbahn der Berliner Roschild mit 1451 Holz vor Schneider(Bremerhaven), 1419, und Pleiß (Thale), 1416. Die Einzelmeisterschaft auf der internationalen Bahn holte sich Kunz(Saarbrücken) mit 1635 Holz vor Damm(Hamburg), 1527, und dem Nürnberger Stoy. Bei den alten Herren siegte auf der Asphaltbahn der Braunschweiger Dietrich mit 1572 Holz. Auf der Bohlenbahn war der Spandauer Lorbeer mit 762 Holz vor Brinkmann(Hannover) mit 758 Holz erfolgreich. Mit 700 Holz gewann die Scherenmeisterschaft der alten Herren Ernst Bünger (Remscheid). Eine sehr schöne Leistung des 64jährigen. Die ersten Kämpfe beim Tennisturnier Das bedeutendste nationale Tennisturnier, das München je gesehen hat, nahm am Dienstag bei gutem Wetter seinen Anfang. Einige Regenschauer sorgten für Abkühlung, aber sonst konnten die Spiele in allen Konkurrenzen stark gefördert werden. Eine Reihe der Gemeldeten erschien nicht am Start, so daß vom Programm des ersten Tages 13 kampflos ausschieden. Wohl die bedeutendste Begegnung gab es zum Abschluß des Tages im Herreneinzel zwischen Gottfried von Cramm und Dr. Heitmann(Krefeld). Dank des besseren Könnens siegte von Cramm mit:4,:2. Von den übrigen Spielen ist vor allem der erbitterte Kampf im Dameneinzel zwischen Frl. Hammer (Stuttgart) und Fr. Ottberg=Krüger(Essen) zu erwähnen, wo Frl. Hammer 24:20 Spiele benötigte, um in einem Zweisatzspiel erfolgreich zu bleiben. Ferner ist noch zu erwähnen, daß das Berliner Paar Denker Henkel ll gegen Helmis(Nürnberg) und Mitterer(Regensburg) gutes Können an den Tag legte und daher auch mit einem klaren Sieg sich schon für die Vorschlußrunde placierte. Sachlen HandballKampffpielmeister Gau Mitte vor 40000 Zuschauern:6(:5) geschlagen Elf Sachsen im Glück waren es, die die markante Eröffnungsfeierlichkeit der 4. Deutschen Kampfspiele mit ihrem Siege im Handball=Turnier abschlossen. 40 000 wollten das Finale um den Kumpfsplergbrar,im Ganeball zwischen den Gauen Mitte und Sachsen sehen. Unter ihnen waren auch der Reichssportführer von Tschammer und Osten und Polizeigeneral Daluege, der es sich nach der schweren 2000=Kilometer= seinen Gegner und schlug ihn mit einem rechten Geraden ans Kinn zu Boden. Bei„8“ war Kowalczyk wieder hoch und bückte sich, um seinen am Boden liegenden Mundschutz aufzuheben. Der Ringrichter, der ehemalige Deutsche Halbschwergewichtsmeister Sänger(Breslau), glaubte offenbar, daß der Westfale wieder zu Boden gehen würde, und brach den Kampf wegen zu großer Ueberlegenheit Bernlöhrs ab. Obwohl man darüber streiten kann, ob der Abbruch zu diesem Zeitpunkt schon gerechtfertigt war, muß zugegeben werden, daß der Bochumer gegen Bernlöhr keinerlei Chancen gehabt hätte, obwohl seine boxerische Klasse von dem sachverständigen Publikum rückhaltlos anerkannt wurde. Auch der Reichssportführer, der wenige Minuten vor diesem Kampf am Ring erschienen war, spendete, beim Abgang des tapferen Bochumers lebhaften Beifall. P. B. Kampflpielprogramm am Mittwoch Morgenfeier im Jugendlager; Degen=Einzelkampf (.30 und 14 Uhr); Boxkämpfe um den dritten und vierten Platz(16—18); Box=Endkämpfe(20); Kegeln(—19); Mehrkämpfe der Turner(); Vorläufe und Entscheidungen im Schwimmen(.30); Schlagball, 3. und 4. Platz(); Faustball=Entscheidunden(15.30); Rugby(16); Vorführungen der Badischen Polizei und der Deutschen Hochschule für Leibesübungen(17.40—18); Fußball=Vorrunde(18); Hockey (8 und.30); Schießen(—19); Moderner Fünfkampf, Geländereiten(); Kunstkraftsport=Meisterschaften(20). Deutsches Pech bei der„Tour“ Buse hat aufgegeben. Bei der 28. Tour de France ist die deutsche Mannschaft tatsächlich vom Pech verfolgt. So mußte jetzt am Montag auf der letzten Pyrenäen=Etappe von Tarbes nach Pau auch der Berliner Hermann Buse die Fahrt aufgeben, wodurch die Mannschaft einen ihrer besten Fahrer verlor und zugleich auf vier Mann reduziert wurde. Buse klagte schon am Sonntag über eine Magenverstimmung, hielt aber dennoch bis zum Col du Tourmalet durch, mußte aber dann wegen zu großer Schmerzen aufgeben. Ebenso hart wurden die Belgier betroffen, die durch das Ausscheiden von de Caluwé, der zusammen mit Buse aufgab, nur noch zwei Leute ihrer Mannschaft im Rennen haben und somit als Mannschaft ausgeschieden sind. Der zweite Tagauf der Wallerkuppe Der zweite Tag des 15. Röhn= Segelflugwettbewerbs auf der Wasserkuppe war ohne Ereignisse. InHandball=Turnier, abschl... folge dichter Nebelschwaden und der niedrig hängenle um den Kampfspielpokal im Hans= den Wolken konnte keine segelfliegerische Tätigkeit aufGauen Mitte und Sachsen sehen, genommen werden. Dagegen konnte die überaus strenge Zulassungsprufung vorgenommen werden. Es wurden nahezu 90 Segelflugzeuge zugelassen. Im übrigen, sud, zahbtreich,lnghafenecheze lschaft, Fahrt nicht hatte nehmen lassen, nach„Nürpberg, Zu worden so von der ankfurter, Faughafen=Geschat eilen. Es war ein schönes Endspiel, voller Spannung,###:# Mabetriebs=Gesellschaft aber auch Glück. Und das hatten die Sachsen, die den Gau Mitte bezwangen, trotzdem die Unterlegenen in der Spielführung besser waren. Mitte hatte immer etwas mehr vom Spiel, trotzdem von der zehnten Minute an schon der ausgezeichnete Klingler fehlte Er hatte sich eine Fußverletzung zugezogen und nach seinem Ausscheiden klaffte zwischen dem Sturmführer und dem linken Flügelmann eine böse Lücke. Wenn der Gau Mitte trotz allem noch zum Wechsel der Seiten mit :2 führte, so spricht das nur von der Qualität seines Spieles. Und die Ueberlegenheit hielt bis kurz vor dem Ende an. Mitte führte noch mit:4, aber nun wirkte sich doch der große Kraftaufwand, den fehlenden Mann durch verdoppelten Eifer zu ersetzen, aus. Erst jetzt bekamen die Sachsen das Heft in die Hand und vor allem der wurftüchtige Verbindungsmann Naumann war es, der sich nun hervortat. Seine Freiwürfe erreichten fast immer das Ziel. Er warf allein drei Tore. Ein interessanter Rahmen für das Spiel waren die Vorführungen der badischen Landespolizei, die Bodengymnastik und Turnen am lebenden Reck zeigte. Auch die Marineschule Flensburg=Mürwik konnte für ihre exakten Darbietungen viel Beifall hinnehmen. Selbstverständlich auch die Deutschlandriege der Turner, die unter Leitung von Turnwart Schneider in der Pause Ausschnitte aus ihrem großen Können bot. Ein Sonderlob erwarb sich Weltmeister Winter aus Frankfurt für seine schweren Uebungen am Reck. Aus der Hand des Reichssportführers nahmen dann die Sachsen am Ende den Kampfspielpokal entgegen. Gau Baden Dritter im Handball Nordmark mußte sich 10:12 beugen. In der Kampfbahn des Nürnberger„Stadions kam Dienstag vormittag das Handball=Entscheidungsspiel um den dritten Platz im Kampfspielwettbewerb zwischen den Gauen Baden und Nordmark zum Austrag. Der Reichssportführer wohnte dem Treffen bei, ferner sah man den Führer des Deutschen Fußball=Bundes. Felix Linnemann, und sämtliche Führer des deutschen Handballsports. Bis zur Pause lagen die Norddeutschen zwar noch mit:6 Treffern in Front, aber nach dem Wechsel drehten die Badenser auf und blieben schließlich mit 12:10 Treffern siegreich, Nach Beendigung des Treffens überreichten die beiden deutschen Handballspielwarte Burmeister(DSB.) und Otto(TT.) der siegreichen badischen Mannschaft die Kampfspielplakette für den dritten Platz. Wie Kowalczyk gegen Bernlöhr verlor Wie bekannt, verlor der Bochumer Mittelgewichtsboxer Hans Kowalczyk in der Vorrunde des Boxturniers gegen Bernlöhr(Stuttgart) durch Kampfabbruch in der zweiten Runde. Nachstehend ein ausführlicher Bericht über den Kampf. Kowalczyk hat eine entscheidende Niederlage erlitten, weil er mit taktisch falscher Einstellung ins Gefecht ging. Bernlöhr ist unbesiegbar, wenn der Gegner angreift, wenn er selbst aus dem Rückzug kontern kann und wenn der Gegner— keilt. Die einzige Möglichkeit, diesen phänomenalen Techniker zu schlagen, ist die, daß er zum Angriff gezwungen und dann mit seinen eigenen Waffen bekämpft wird. Kowalczyk wollte aber sogleich eine Entscheidung herbeiführen oder zumindest einen ausreichenden Vorsprung in der ersten Runde erobern. Er schlug unmittelbar nach Kampfbeginn ein Paar schwere, lange, rechte Haken, von denen einer den Stuttgarter empfindlich an der Nasenwurzel traf. Noch ehe der Bochumer diesen Erfolg durch Nachsetzen auswerten konnte, war Bernlöhr vollkommen im Bilde. Er ging langsam zurück, duckte jeden Schlag Kowalczyks ab und antwortete mit blitzschnellen rechten und linken Kontern. Der Gerther war schon Mitte der Runde angeschlagen, keilte aber herzhaft weiter, obwohl Bernlöhr seine Angriffe immer wieder mit unnachahmlicher Eleganz abdrehen konnte und geradezu nach Belieben traf. In der zweiten Runde wurde der Unterschied zwischen der zierlichen Arbeit des„Gentleman=Boxers“ und der wuchtigen Art des Bochumers noch krasser. Bernlöhr verstärkte das Tempo noch ein wenig, täuschte ERICH MIUSCH: Arecersdihbiehsientt VII. Rasputin ernennt einen Innenminister von der Südwestdeutschen Flugbelttens=Gefeuschaft Rhein=Main, von Reichsstatthalter Gauleiter Sprenger und von Bayerns Ministerpräsident Siebert. Heute leichtathletischer Klubkampf TV. 48 Bochum— MBV.=SC. Linden=Dahlhausen und TV. Wanne 85 Heute abend findet der für Samstag angesetzte leichtathletische Klubdreikampf auf dem Sportplatz an der Krümmede zwischen TV. 48 Bochum, MBV.=SC. Linden=Dahlhausen und Turnverein Wanne 85 statt. Termin= und Platzschwierigkeiten machten die Umlegung dieses Kampfes auf heute notwendig. Bereits am 14. Juli sollte diese Begegnung in WanneEickel steigen, kam aber dann wegen eines heftigen Wolkenbruchs nicht zur Durchführung. Der Verlauf dieser Auseinandersetzung verspricht recht spannend zu werden, zumal die Linden=Dahlhauser Kombination erstmalig mit den 48ern zusammentrifft. Für Wanne dürfte nicht mehr als der dritte Platz übrigbleiben. Ob TV. 48 oder MBV.=SC. siegt, läßt sich schwerlich sagen. Knapp wird es auf jeden Fall. Vom Turt Unglückstag in Karlshorst. Die Dienstag=Rennen in Karlshorst, die sich bei den überraschend schwachen Feldern sportlich auf mäßig niedriger Stufe bewegten, standen unter einem unglucklichen Stern. Nicht weniger als drei Pferde verunglückten und mußten getötet werden. Besonders tragisch war das Geschick von Staroste, der noch im Hauptrennen des Tages, dem über 4000 Meter führenden Graf=Lubbert=von=Westfalen=Jagdrennen, unter Lt. von Both, als Sieger durch das Ziel gegangen war und schon wenige Minuten später getotet werden mußte, da er sich auf den letzten Metern vor dem Ziel einen Bruch der Gleichbeine zugezogen hatte. Schon Lebenslied, die am kleinen Bach so unglücklich zu Fall gekommen war, daß sie die linke Schulter brach, ihre Teilnahme an dem von Dorsch gewonnenen Diamant=Jagdrennen mit dem Leben bezahlen, und Antonius als Dritter teilte das Schicksal von Staroste und Lebenslied. Der Wallach mußte im Ziegler=Erinnerungs=Jagdrennen mit gebrochener Fessel angehalten werden, so daß auch er die Gnadenkugel erhielt. 1. Rennen: 1. Ivanhoe, 2. Mary, 3. Verführerin. Toto: S. 21. Pl. 11, 11.— 2. Rennen: 1. Dorsch, 2. Meine Freundin, 3. Ancona. Toto: S. 14, Pl. 12, 17. Ferner: Lebensleid Vinsepeter, Hans von Kienbaum.— 3. Rennen: 1 Gräsentonna, 2. Hatto, 3. Brabant. Toto: S. 26, Pl. 18. 19. Ferner: Antomus. Kern.— 4. Rennen: 1. Lapsus, 2. Vagabund. Toto: S 15. Ferner: Famor.— 5. Rennen: 1. Staroste, 2. Ju, 3. Ostkind. Toto:., 84, Pl. 30, 12.— Rennen: 1. Corviglia, 2. Els, 3. Ala. Toto: S. Pl. 24, 17, 43. Ferner: Achmed Karfunkel, Messalina, Vigna, Paradis. Rivale.— 7. Rennen: 1 Abendgeläut, 2 Crasi, 3. Linda, 4. Patroklus. Toto: E. 58, Pl. 16, 25, 15. Ferner: Nomos, Chinaseuer,, Kerner. Milliardär, Hyksos, Greifer, Passatwind, Amarant, Marschblume. Tagesdoppelwette: 166:10. Compiegne, 24. Juli 1. Rennen: 1. Water Legend, 2. Knoloma, 3. Le Trac. Toto: S 49 Pl. 18 43. Ferner: Aiglemont, Lona, Jafsa. — 2 Rennen: 1. Makt, 2. Magpar, 3. Tam=Tam. Toto: S. 45. Pl. 14, 15, 19. Ferner: Ball Trap, Khalise, Herodiade, Oural, Happy Land.— 3 Rennen: 1. Tara, 2. Zette de Savoie, 3. Kern 2. Toto: S. 57, Pl. 31, 45. Ferner: Adonide, Damuti, Rosalind.— 4. Rennen: 1. Grand Lama, 2. Malart, 3. Prince des Tenebres. Toto: E. 47, Pl. 14, 11. Ferner: Felton Rose.— 5. Rennen: 1. Palmeraie 2, 2 Beau Pantin, 3. Prince Consort. Toto: S. 17. Pl. 11, 13. Ferner: La Madoulie, Merodach.— 6. Rennen: 1. Delicia, 2. Seintillante 2, 3. Olymptenne Toto: S. 75. Pl. 21, 18. 15. Ferner: Montreal. Le Grand Soleil, Dilleman, Bark Ball, Canterbury Abbeß. Unlere Vorauslagen: Mittwoch=Rennen zu Düsseldorf=Grafenberg. 1. Rennen: Hecht—Treuer Husar. 2 Rennen: Rbenus— Oh Pes. 3. Rennen: Hausmarke— Thurid. 4. Rennen: Morgengabe— Voltaire II. 5. Rennen: Toller Junge— Steinmetz. 6. Rennen: Audi— Schwerthieb. 7. Rennen: Ballonpost— Prachtmädel. 8. Rennen: Stall Zimmermann— Rosenkönig. Chantilly, 25. Juli 1 Rennen: Moire— Fortune Carec. 2. Rennen: Anath — Ninon. 3. Rennen: Stall Aly Khan— Telamon. 4. Rennen: Savonette— Ambroise Pare. 5. Rennen: Shining Tor— Makila. 6. Rennen: Pignohardy— La Pommeraie 2 Die kleinen schmutzigen Zettelchen, die von Rasputins Hand stammten und die in den Fingern beutelüsterner Kriegsschieber schwerer wogen, als vierstellige Schecks auf die russische Staatsbank, konnten natürlich im Innenministerium nur dann Wirkung haben, wenn dort ein Mann regierte, der Rasputins Wünsche als Befehle auffaßte. Und so sorgten die Kriegsgewinnler dafür, daß ihr Freund bei bevorstehenden Ministerwechseln die richtigen Kandidatennamen erfuhr und dann durch die Zarin ihre Ernennung durchsetzte. Einer derer, die von diese Clique dunkler Ehrenmänner für würdig erachtet wurden, Minister zu werden, war der frühere Gouverneur von Nishni=Nowgorod, Kammerherr Alexis Chwostow, ein wüster Säufer und Schürzenjäger. Er hatte seinen Posten als Gouverneur verloren, weil er, als sich eine Operndiva aus Moskau bei einem Gastspiel nicht seinen Wünschen gefügig zeigte, einfach das Theater schließen, die Zugänge mit Brettern vernageln und die Truppe aus der Stadt ausweisen lieb... g Merhgrn Fhmastgen murche BaaDieser kaiserliche Kammeryerr Chwoston wurde Rasputin durch den Schieber Fürst Andronnikow präsentiert, mit dem Wunsche, seine Ernennung zum Innenminister durchzusetzen. Rasputin konnte seinem„Wohltäter“ Andronnikow nichts abschlagen, und so ging er zur Zarin und sagte ihr treuherzig, es gäbe für den Posten des Innenministers keinen geeigneteren Mann als Alexis Chwosow.„..... g amuf, Im Linem Cich. Einige Zeit darauf traf Raspurin in seinem Lieblingslokal, der„Villa Rode“, den Kammerherrn Chwostow in voller Uniform mit einigen Kumpanen beim Champagner. In' dem Lokal sang wie üblich, ein Zigeunerchor, mit dem Rasputin an diesem Tage nicht zufrieden war. Er schnauzte den Primas an, der sich darüber sehr bestürzt zeigte, weil er wußte, daß Rasputin ein einflußreicher Mann war. Schließlich sagte der schon ziemlich betrunkene Rasputin zu Chwostow:„Die Bässe sind zu schwach! Man muß lauter singen! Geh Du Ihnen helfen, Bruderherz! Du bist dick, Du kannst bestimmt gut schreien! Geh nur singen, ich hör' *„„„" r GeucchTatsächlich ging der Kammerherr in seiner prunkvollen Hofuniform zum Chor aufs Podium und sang mit, sehr zum Vergnügen Rasputins, der begeistert in die Hände klatschte und schrie:„Du bist ein Kerl! Du kannst singen! Einen ganzen Chor solcher Sänger möchte ich hören!" Von nun an schwärmte Rasputin für Chwostow, er drängte wieder bei der Zarin wegen der Ministerernennung, und wirklich wurde Alexis Chwostow einige Tage nach diesem Auftritt in er „Villa Rode“ zum Innenminister ernannt. Fursr Andronnikow triumphierte: nun saß im Innenministerium wieder ein Mann, der die unscheinbaren Zettelchen Rasputins zu würdigen wußte. Andere Kreise waren allerdings über diese seltsame Art, Minister zu machen, empört, und einige Zeit danach äußerte in der Duma im Beisein Chwostows der Abgeordnete Purischkewitsch, einer der späteren Mörder Rasputins:„Wir durchleben eine eigentümliche Zeit, da die Ministerkandidaten, anstatt eine Prüfung in den Staatswissenschaften, eine solche im Zigeunergesang ablegen müssen." So rasch indes Chwostow aufgestiegen war, so rasch wurde er wieder gestürzt. Rasputin machte ihn zum Minister, und Rasputin stieß ihn auch wieder ins Dunkle zurück, als Chwostow sich einfallen ließ, gegen den„Mann Gottes“ zu intrigieren. Die Ministerherrlichkeit Chwostows hatte nur ein halbes Jahr gedauert! Raspunn=Agen in Geuischem Soid! Nach der Absetzung Chwostows wurde von der Clique um Rasputin Boris Stürmer nicht nur als Innenminister, sondern auch gleich noch als Ministerpräsident durchgesetzt. Das führte zu einem ungeheuren Sturm in der von der Kriegspartei aufgeputschten Oeffentlichkeit, die Stürmer wegen seines deutschen Namens den Beinamen„der Germane“ gab, obwohl er ein Judenstämmling war, dessen Vater noch seine Ausbildung auf der Rabbinerschule in Wilna genossen hatte. Der englische Botschafter in Petersburg denunzierte den Halbjuden sogar als„baltischen Baron“, was der Gipfel der Unsinnigkeit war. Nunmehr wurde gegen die Rasputin=Clique offen der Vorwurf der Spionage zugunsten Deutschlands erhoben, und auch der Ministerpräsident mußte es sich gefallen lassen, in diese Anklage einbezogen zu werden. Der Hauptsturm richtete sich gegen Rasputin, der der Beherrscher von diesem Kreise war, obwohl die Bezeichnung Medium vielleicht richtiger wäre. Es wurde öffentlich ausgesprochen, daß Rasputin im deutschen Solde stünde, ja, daß man ihn als den Zentralpunkt der deutschen Spionage in Rußland betrachten müsse. Dabei wurde auch auf seine großen Geldausgaben hingewieFrankreichs Botschafter Paléologue sen, auf seine deutschfreundlichen Aussprüche, auf seine Vorliebe für friedensfreundliche Minister, und endlich behauptete man noch, daß Rasputin über ansehnliche Mengen deutscher Wertpapiere verfüge. Wie man sieht, waren das alles nur Indizien, mit denen ein schlüssiger Beweis nicht geführt werden konnte. Wo das viele Geld herkam, das Rasputin ausgab, ist schon gestreift worden. Die Clique der Kriegsschieber, die sich um Rasputin herum angesiedelt hatte, leitete ihm Beträge in die Hand, die ein noch so gut dotierter deutscher Geheimdienst nie hätte auswerfen können. Außerdem ist nachträglich bekannt geworden, daß Rasputin über Mittelsmänner für sein Hofamt— er war der Form halber zum Lampenwärter des Zarenpalastes ernannt worden— eine Vergütung bekam, die von seinem Geheimsekretär später mit 5000 Rubel pro Monat angegeben wurde. Man muß bedenken, daß der deutsche Geheimdienst eine recht bescheiden aufgezogene Institution war, die im Vergleich mit den ähnlichen Einrichtungen der Westmächte, und auch, was Dotierung anbetraf, Rußlands kümmerlich zu nennen war. Das hing damit zusammen daß bei der deutschen Wesensart diese Gattung militärischer Betätigung immer in Verruf stand. Es lag dem offenen deutschen Wesen einfach nicht, die Daseinsberechtigung einer Institution einzusehen, die mit Bestechung und Spekulation auf Verrat arbeiten muß. Infolgedessen konnte nie erreicht werden, daß für diesen Zweck ausreichende Mittel zur Verfügung gestellt wurden, ohne die aber ein richtiger Geheimdienst nicht möglich ist. Der Spionagezweig war in Deutschland ganz einfach nicht volkstümlich zu machen, so sehr auch die Franzosen das Gegenteil behaupteten, indem sie spitzfindig feststellten, das Wort Spion käme aus dem Deutschen und sei von„spähen“ hergeleitet. Es muß gesagt werden, daß das Talent des Deutschen zur Spionagetätigkeit gering ist, was man ja im allgemeinen nicht zu bewundern braucht. Jedenfalls war diese Nichteignung der Grund dafür, daß zu Beginn des Krieges sehr viele Deutsche, die auf solche Weise dem Lande helfen wollten, ihr Leben am Galgen oder auf dem Sandhaufen lassen mußten, weil sie naiverweise annahmen, man könne immer noch mit Geheimtinten und unter Briefmarken geschriebene Meldungen Kundschafterdienste tun, ohne vom gegnerischen Geheimdienst ertappt zu werden. Da waren selbst die Russen viel geschickter, denn man fand bei gefangengenommenen Stäben Pläne der deutschen Ostfestungen, auf denen auch die winzigsten Details eingezeichnet waren. Der deutsche Nachrichtenoffizier Oberstleutnant a. D. Hans Witte, der selbst im Geheimdienst beschäftigt war, hat eingestanden, daß das deutsche geheime Nachrichtenwesen zu Beginn des Krieges noch in den ersten Anfängen steckte. Bei dieser Beschaffenheit des deutschen Geheimdienstes bei Kriegsausbruch kann nicht angenommen werden, daß man über eine genügend„lockere Hand“ verfügte, um die Summen auszustreuen, die notwendig gewesen wären, den damals im Geld schwimmenden Rasputin zu ködern. Da Rasputin, so sehr er auch ein kostspieliges und verschwenderisches Lotterleben liebte, nicht persönlich am Gelde hing, was schon der Umstand beweist, daß er keine nennenswerten Summen hinterließ, muß überhaupt bezweifelt werden, ob Bemühungen, ihn zu kaufen, zu einem Erfolg geführt hätten. Der französische Botschafter Paléologue hat zugegeben, daß ihm selbst der Gedanke gekommen ist Rasputin zu bestechen, um ihn für die Ziele der Alliierten einzuspannen. Niemand wird glauben, daß Paléoloque solche Bestechungsversuche darum unterlassen hat, weil sie, wie er sagte, kompromittierend gewesen wären. Vielmehr hat der Botschafter den Gedanken an eine Bestechung darum wieder verworfen weil ihm Rasputin seinem ganzen Wesen nach nicht die Person schien, die man für eine Agententätigkeit benutzen könnte. Paléologue unterhielt sich über diese Frage einmal mit einem prominenten Manne der Großfürsten=Clique, und dieser Mann sagte, es würde nicht schwer sein, Rasputin Geld anzubieten, das Geld würde er bestimmt, woher es auch immer käme, annehmen. (Fortsetzung folgt.) Seite 11 Nr. 1 Schachialbenen Verens in 100 Ineier Tiest Die Maßnahmen auf der Zeche„Mansfeld“ Die Zeche„Mansfeld" führt gegenwärtig für ihren Schacht 4 ein großes Arbeitsbeschaffungsprogramm das einmal dadurch geschaffen ist daß der Schacht bedeutend erweitert wird, und zwar von 4,25 auf 6,25 Meter. Dieser Schacht wird dann als Hauptförderschacht benutzt, während der andere Schacht„Colonia“, der dem Schacht 4 gegenüberliegt, als Wetterschacht verwandt wird. Der neue Hauptförderschacht wird aus sechs Sohlen bestehen, um dadurch für spätere Zeit nach Stillegung der Schachtanlage 5 in Querenburg genügende Kohlenvorräte zur Verfügung zu haben. Die Erneuerungsarbeiten haben über Tage bereits sehr große Fortschritte gemacht. Das neue Fördergerüst ist schon bis auf die Seilscheiben fertiggestellt. Die Schachtarbeiten sind inzwischen bis zu einer Tiefe von 100 Meter gekommen. Nach Fertigstellung des Schachtes wird unter dem Fördergerüst das neue Schachtgebäude errichtet. Das alte Maschinenhaus und die alte Fördermaschine sind auch inzwischen abgebrochen worden und werden neu errichtet. kriegerbundes Kyffhäuser, insbesondere das Schreiben des Bundesführers Oberst a. D. Reinhard an Reichskanzler Adolf Hitler bekannt. Nach Abwicklung einiger interner Angelegenheiten schloß der Vereinsführer mit einem Sieg Heil die Versammlung. Bergschäden. In den letzten Wochen treten am Werner Hellweg im Hauptgeschäftsviertel merkliche Bergschäden auf. Die neu angestrichenen Häuser weisen bereits wieder große Risse auf und hier und dort sind sogenannte„Erdspalten“ aufgetreten, die auf Verlagerungen im Erdinnern hindeuten. Stadtteil Werne Erste Kompagnie des Landwehr= und Kriegervereins. Samstag, 21. Juli, abends 8 Uhr, fand im Vereinslokal Jungermann unter starker Beteiligung der übliche Monatsappell statt. Vereinsführer Krapf begrüßte die Kameraden mit dem Deutschen Gruß und gab dann die neuesten Befehle des Deutschen ReichsStadtteil Harpen Kirchlicher Abend der evangelischen Jugend. Im Gemeindeheim bei der Kirche fand am Freitag der zweite Kirchliche Abend für die evangelische Jugend von Harpen statt. Das Heim war bis auf den letzten Platz von Jugendlichen besetzt. Pfarrer Paulmann und Vikar Schroer lasen die Geschichte von der Todesfahrt Scotts und seiner Begleiter zum Südpol. Zwischen den einzelnen Kapiteln sang die Jugend ihre KampfPreis, bei den Herren Fritz Grumm. Für die Kleinen bot das Kinderfest allerlei Abwechslungen, während die Kapelle durch schöne Vorträge erfreute. Stadtteil Gertbe Von einem Tonrohr niedergeschlagen und schwer verletzt. Ein schwerer Unfall ereilte den bei einem chumer Tiefbauunternehmer tätigen Erdrohrarbeiter Ferdinand GrosseX vom Castrover Hellweg, als er mit Tiefbauarbeiten in Herne=Holthausen beschäftigt war. Mehrere Tonrohre von zirka 75 Zentimeter Durchmesser sollten 4 Meter tief hinabgelassen werden, als plötzlich eins der Rohre aus dem Hanftau entglitt und hinabstürzte, so daß der unten arbeitende Gr. getroffen wurde Mit schweren Schädelverletzungen, Schulter= und Rückenschäden wurde geborgen, Stadtteil Hiltrop Beim Kohlenschürfen schwer verunglückt. Trotz Verbotes wird immer wieder auf der alten Steinhalde und Soldatenlieder und auch der Kirchenchor trug durch seine Lieder wesentlich zur Hebung des Abends bei.— Der Kindergottesdienst fällt in diesem Jahre während der großen Ferien nicht aus. Abbrucharbeiten. Eines der ältesten Gebäude des Stadtteils Harpen, das frühere Besitztum des Landwirts Schulte=Ladbeck, Harpener Straße, verfällt dem Abbruch. Die an dem Wohnhause befindlichen Stallungen sind bereits entfernt. Anlendochumer=Sck. uls Gasi um Rieberihei Die NSDAP.=Ortsgruppe Ossenberg bei Moers hatte 40 Altenbochumer SA.=Männern eineinhalbtägige Gastfreundschaft angeboten. Samstags um 14 Uhr fuhr Obertruppführer Aug. Schweppe mit seinen Männern ab zum Niederrhein. In Ossenberg wurden die Gäste von der Ortsgruppe und den Einwohnern empfangen und in Einzelquartieren untergebracht. Anschließend war zu Ehren der Bochumer ein Deutscher Abend, bei dem auf beiden Seiten ehrliche Worte der Freundschaft gewechselt wurden. Die Gäste wurden den ganzen Abend unentgeltlich bewirtet. Am Sonntag war gemeinsamer Kirchgang, anschließend Besichtigung der Hafenanlagen. Nach dem Essen ging es mit den Bewohnern Ossenbergs nach Haus Momm am Rhein, wo die NS.=Frauenschaft die Gäste reichlich bewirtete. Um 21 Uhr fuhren die Bochumer nach herzlichen Dankesworten an die Gastgeber mit der schönen Genugtuung heim, echte Freundschaft in nationalsozialistischem Sinne kennengelernt zu haben. kenstein) gehalten wird. Die gesamte evangelische Jugend wird herzlich eingeladen. Stadtteil Linden=Dahlhausen Tagung der Vereinsführer im Kreis=Kriegerverband. Die Vereinsführer des Kreis=Kriegerverbandes Hattingen, dem auch die Linden=Tahlhauser und Stiepeler Vereine angehören, hielten am Sonntag nachmittag im Anschluß an das Pokalschießen im Lokal Zum Schützenhof eine Tagung ab, in deren Mittelpunkt die eingehende Besprechuna über die Weihe der neuen Bundesfahnen stand. Verbandsführer Kamerad Wolff(Linden) sprach zunächst herzliche Begrüßungsworte. Die Richtlinien für die Weihe der Bundesfahnen wurden grundsätzlich festgelegt, ebenfalls wurden die Straßen benannt, durch die der große Festzug gehen soll. Die Weihe der neuen Bundesfahnen findet bekanntlich in Hattingen auf dem Adolf=Hitler=Platz am 5. August statt. Motorradunfall. In den Abendstunden des Montags ereignete sich auf der Wittener Straße vor dem katholischen Schwesternhaus ein Verkehrsunglück. Ein zehnjähriger Junge wurde von einem Motorradfahrer angefahren und auf den Bürgersteig geschleudert. Der Junge erlitt nur leichte Hautabschürfungen. Der Motorradfahrer, der ebenfalls zu Fall gekommen war, trug erheblichere Verletzungen davon. Stadtteil Laer Hohes Alter. Metzgermeister Wilhelm Vieting in Bochum=Laer begeht heute in besonderer geistiger und körperlicher Frische seinen 78. Geburtstag. In Bochum Grabenstraße geboren, erlernte er nach beendeter Schulzeit, bei dem verstorbenen Metzgermeister von Oepen das Metzgerhandwerk. Nach einigen Wanderjahren ging er mit Agnes Rosenbera in Laer die Ehe ein und gründete dort ein eigenes Geschäft. Seine Ehefrau ist nach 54jähriger Ehe im Januar dieses Jahres gestorben. Von 12 Kindern leben noch 7, die mit 11 Enkeln und 4 Urenkeln dem Hochbetagten herzliche Glückwünsche überbringen können. Kriegerverein„Kaiser Wilhelm“. In der außerordentlichen Generalversammlung am vergangenen Sonntag wurden die letzten Anordnungen für das Jubelfest am 4. und 5. August gegeben. Nach dem vom Verein aufgestellten Programm verspricht die Feier glänzend zu werden. Darum kann ein Besuch den Bewohnern nur empfohlen werden. Der Festzug am Sonntag nachmittag nimmt folgenden Weg: Aufstellung auf dem Sportplatz an der Dannenbaumstraße, dann Dannenbaum=, Wittener, Laerfeld=, Suntumer, und Fritz=Reuter=Straße. Werner Hellweg, Wittener Straße, Am Volkspark wird der Vorbeimarsch vor den Vereinsführern sein. Angeführt wird der Zug durch Reiter in historischer Kavallerieuniform. Die Anwohner der genannten Straßen werden durch reichliches Flaggen und Schmücken ihre Verbundenheit mit dem Jubelverein bekunden. Sportfest der Wikinger. Das Sportfest der Wikinger, das am Samstag auf dem Sportplatz an der Dannenbaumstraße stattfinden sollte, mußte wegen des Regenwetters ausfallen. Dafür findet die Veranstaltung am Donnerstag, 26. Juli, um 16 Uhr, auf dem Sportplatz Am Pappelbusch(Altenbochum) statt. Am Dreikampf beteiligen sich die Fähnlein„Admiral Scheer" Laer,„Weddigen und„Moltke“ Altenbochum und„Seeteufel“ Querenburg. Sportverein LFC. Laer. Der Vereinsleiter Abt hat zu seinen Mitarbeitern ernannt: Kassierer Hugo Brune, Fußballobmann Robert Balte und Werbewart Karl Graf. Linden=Dahlhauser Haus= und Grundbesitzer tagten. Im Vereinsheim Wolff versammelten sich am Sonntag vormittag die Mitglieder des Linden=Tahlhauser Hausund Grundbesitzervereins. Zunächst teilte der Vereinsführer Steinbach mit, daß die neuen Vereinssatzungen vom Amtsgericht Bochum genehmigt seien und der Verein selbst unter dem 6. Juli in das Vereinsregister eingetragen sei. Nachdem dann vom Vereinsführer die Mitglieder Sintermann, Küpper, Wiegemann, Weber und Fricke zu beratenden Mitgliedern berufen worden waren, gab der Vereinsführer weiter noch eingehende Aufklärungen über die Mietsätze für Neubauwohnungen und sonstige Wohnungen bekannt. St.=Johannes=Knappen= und Arbeiterverein. Der Verein unternahm am letzten Sonntag mit seinen Mitgliedern eine Fahrt ins Ungewisse, die gleichfalls mit dem diesjährigen Ausflug verbunden war und an der 144 Knappen teilnahmen. Dahlhauser Eisenbahnverein. Etwa 450 Teilnehmer des Vereins, jung und alt, marschierten am Sonntag unter Marschmusik zum nahen Altendorf, dem Ziel des diesjährigen Kinderfestes und Familienausfluges. Dann kam auf der großen Spielwiese bei Nieding und im Lokal selbst ein buntes Programm zur Abwicklung. Es wurden Preise ausgeschossen und ausgekegelt. Bei den Damen holte sich im Kegeln Frl. Haake den ersten einem Beinbruch und Quetschungen heimgeschafft werden mußte. Stadtteil Hamme Aus der Herz=Jesu=Pfarrei Hamme. Nach alter Sitte machten am Montag die Kinder der katholischen Schule an der Von=der=Recke=Straße aus Anlaß des Vinzenzfestes ihren Opfergang zu den Schwestern des St.=Josephs=Hauses Freudig wurden die Kinder aufgenommen und ihnen für die zahlreichen Spenden herzlich gedankt Großer Tagesbruch. Auf der Gahlenschen Straße in Höhe des Hauses 161 brach plötzlich der Anhänger eines mit Steinschlag beladenen Lastkraftwagens infolge Tagesbruchs in das Erdreich ein. Der Wagen mußte entladen und später abgeschleppt werden. Auch der Motorwagen wurde beschadigt.: Stadtteil Riemke Bestandene Meisterprüfung. Hubert Gietzen, Sohn des Markenkontrolleurs Jos. Gietzen, bestand in Münster seine Meisterprüfung als Herren= und Damenfriseur.„ 8 getranee Evangelisches Vereinsleven. Der Evangelische Männerverein des ersten Pfarrbezirks hielt im Lutherhaus am vorigen Sonntag seine Monatsversammlung ab, in der über die Fahrt nach Bethel bei Bielefeld eine eingehende Aussprache erfolgte.— Ihren Ausflug machten beide Frauenhilfen des ersten Pfarrbezirks in diesem Jahre nach Buchholz, zur Wirtschaft Bramer. und zwar die Frauenhilfe Hofstede mit 45 und die Frauenhilfe Riemke mit 91 Teilnehmerinnen. Schwerer Arbeitsunfall. Der Transportarbeiter Walter St. aus der Hiberniastraße war auf einem Riemker Röhrenwerk mit dem Transport von Eisenträgern beschäftigt, als plötzlich ein Unberufener das Kommando gab. Sein Kumpel ließ daraufhin den Träger fallen. St. geriet darunter und wurde schwer verletzt. In bedenklichem Zustande mußte er ins evangelische Krankenhaus in Herne eingeliefert werden. Stadtteil Hordel Silberne Hochzeit. Das schöne Fest der silbernen Hochzeit feiekten die Eheleute Friedrich Lukas und Frau aus der Bänksgenstraße., Jugendstunde in Hordel. Die evangelische Jugend von Hordel traf sich am Sonntag im Kindergarten an der Finefraustraße zu ihrer monatlichen Jugendstunde. Die Stunde war der Unterhaltung gewidmet. Singen, Spielen und Erzählen standen im Vordergrund. Erfolgreiche Hordeler Schützen. An dem großen Schützenfest in Wanne=Eickel nahmen auch die Hordeler Schützen teil und konnten beachtliche Erfolge buchen. So schoß Niedrich von den Hordeler Schützen beim dritten Ehrenvogel den Schwanz herunter. Beim Hauptvogel holte derselbe Schutze den linken Flügel herunter. Er wurde deshalb auch mit einem Preise bedacht. Gartendiebstähle. In der letzten Zeit haben die Gartendiebstähle in unserem Stadtteil in erschreckender Weise zugenommen. So wurden einem Gartenbesitzer auf der Sonnenscheinstraße in einer der letzten Nächte die Bohnen aus dem Garten gestohlen. Teilweise schützen sich die Feldbesitzer durch Aufstellen von Wachen vor Diebstählen. Gunger Jarriselerin Wänenscheie=Poniter 1848 1867 25. Juli: Sieg Radetzkys über Karl Albert von Sardinien bei Custozza. Der Dichter Max Dauthendey in Würzburg geboren(gestorben 1918). Seine eigenartigsten Schöpfungen sind die poetischen Reiseschilderungen, seine bekannteste Novelle„Die acht Gesichter vom Biwasee". Von seinen Dramen hatte den größten Erfolg das Werk„Spielereien einer Kaiserin". Kanal die Leiche eines 30jährigen Mannes geholt, der wegen zerrütteter Familienverhältnisse den Tod gesucht hatte. 20000 Menschen am letzten Schützentag Nachdem Montag nachmittag 10000 Kinder Gäste des Schützenvereins waren und sich in Hans Pilz und Alice Krupphölter das Königspaar gewählt hatten, weilten abends weit über 10000 Menschen im Festzelt und auf der Kirmes. Abends hielten Oberbürgermeister Dr. Günnewig., Burgermeister BönnebruchAlthoff, Oberst Flaskamp und Vereinsführer Stienecke, der König Fritz I. einen Orden überreichte, Ansprachen. Die Sängervereinigung Röhlinghausen sang unter Dr. Kranzhoffs Leitung schöne Volksweisen. Das Königspaar hatte ferner 46 Blinde des Blindenvereins zu Gast, die festlich bewirtet wurden. Abends herrschte in dem übervollen Zelt ausgezeichnete Stimmung. Zehn Jahre Dienst an der Jugend. Die evangelische Nähschule Wanne=Süd konnte jetzt auf ein zehnjähriges Bestehen zurückblicken. Pfarrer Keinath war der Nähschule in den langen Jahren ein guter Berater und Förderer. Vor zehn Jahren war es der Männerverein, der durch Stiftung von 100 Reichsmark die Anschaffung der ersten Nähmaschine ermöglichte. Fraulein Holstein, die vor zehn Jahren die Leitung der Schule übernahm, ist es zu danken, daß die Schule zu einer so leistungsfähigen Einrichtung der Gemeinde wurde. Aus Anlaß des zehnjährigen Bestehens wurde die Leiterin für ihre treue Arbeit im Dienste der Jugend geehrt. Hohes Alter. Heute wird Frau Luise Schieweck, geb. Mayer, Am Mühlenbach 26, 85 Jahre alt. Evangelischer Männerverein Röhlinghausen. Zur Rauschenburg ging die große Fahrt des Röhlinghauser Männervereins. Mit Musik ging die„Reise“ vom Herner Bahnhof zum Hafen und bald waren in vier Schiffen die Röhlinghauser verstaut. In Henrichenburg wurde ausgestiegen und gewandert. Frohe Spiele für die Jungen und Alten sorgten bald für beste Stimmung und abends wurde kräftig das Tanzbein geschwungen. Volkstanzabend auf grünem Rasen. Der Volkstanzkreis, dessen Anhängerschar ständig wächst, wartete am Montag abend auf dem grünen Rasen an der Hindenburgstraße neben dem Stadtkaffee und der Sparkasse mit einem der so beliebt gewordenen Volkstanzabende auf. Nach den Klängen einer Ziehharmonika tummelte sich die Jugend im Kreise und eine große Zuschauermenge bedachte die Tanzenden mit Beifall. Die„Bergmannskuh“ kommt wieder zu Ehren. Die vier Stationen im Stadtgebiet Wattenscheid und die drei Stationen im Stadtgebiet Wanne=Eickel wurden durch Lehrer Schreier von der Landwirtsch=eschule in Bochum als Vertreter der Landesbauernschaft in Begleitung der Vorstandsmitglieder Wilhelm Sippel aus Wattenscheid und Heinrich Lange aus Wanne=Eickel besichtigt. die seitens des Ziegenzuchtverbandes mit Une terstützung der Stadtverwaltungen von Wattenscheid und Wanne=Eickel eingerichteten Bockstationen befanden sich in mustergültigem Zustande. Zusammenstoß. Am Dienstag, gegen.35 Uhr, stießen auf der Dorstener Straße ein Radfahrer und ein Motorradfahrer zusammen. Ein auf dem Soziussitz des Motorrades mitfahrendes Mädchen aus Dortmund wurde am rechten Oberschenkel verletzt. Sie ist dem Krankenhaus zugeführt worden. Unhold festgenommen. Am 24. Juli wurde auf dem Schützenfest auf der sogenannten Hundewiese an der Hindenburgstraße ein Mann festgenommen, der in den späten Abendstunden des 23. Juli zwei schulpflichtige Mädchen in unsittlicher Weise belästigt hatte. Stadt Witten Stadtteil Querenburg Wohnhaus muß wegen Bergschäden geräumt werden. Weil sich an einem Wohnhause in der Lennershofstraße infolge Bergschäden starke Risse zeigten, mußte das Haus teilweise geräumt werden. Stadtteil Weitmar Am kommenden Sonntag begeht der MGV.„Deutsche Eiche“ Höntrop die Feier seines 40jährigen Bestehens. Der Jubelverein wurde von einigen Sangesfreunden im Jahre 1894 gegründet, und es spricht für die Tradition des Vereins, daß er auch heute noch in seinem Gründungslokal tagt. Schon nach kurzer Zeit des Bestehens konnte der junge Verein schon mit einer stattlichen Sängerzahl an die Oeffentlichkeit treten. Das Vereinsleben wuchs in den kommenden Jahren unter der geschickten Leitung des Vorstandes und unter der Stabführung nur guter Dirigenten konnte auf Wettstreiten manche Siegestrophäe errungen werden. Der Krieg unterbrach das Vereinsleben, da der größte Teil der Mitglieder zur Fahne einberufen wurde. Mancher von ihnen kehrte nicht zurück. Im Jahre 1919, dem Jahr des 25jährigen Bestehens aber kam durch das Mitglied Meister neues Leben in den Verein. Die 25=Jahr=Feier wurde in auer Stiule begangen. Der Vorsitzende Meister nahm die Vereinsführung in seine Hände und konnte bald erfreuliche Erfolge erzielen. Der Weg des Vereins war nicht leicht, aber er führte ständig aufwärts. Wieder konnten auf Wettstreiten Erfolge errungen werden, als deren schönste die fünf ersten Preise von einem Wettstreit in Lengerich heimgebracht wurden. Welche Achtung man dem Jubelverein in Sängerkreisen entgegenbringt, mag daraus ersehen werden, daß nicht weniger als 25 auswärtige Vereine ihre Teilnahme am Freundschaftssingen, das für kommenden Sonntag vorgesehen ist, zugesagt haben. vathäusern unbeaufsichtigt oder ungesichert abgestellte Fahrräder gestohlen worden. Die Besitzer der Räder haben in fast allen Fällen ihre Räder nur für kurze Zeit ohne Obhut gelassen, um Bestellungen oder Besorgungen zu erledigen.— Das Publikum wird in seinem eigenen Interesse gut tun, Fahrräder niemals ohne Aussicht oder ungesichert— selbst nicht für kurze Zeit — abzustellen. Wenn auch der Diebstahl gesicherter Fahrrader nicht ausgeschlossen ist, so wird doch hierdurch den Fahrraddieben das Handwerk erschwert. Wittener Kraftwagen auswarts Verunglault Drei Schwerverletzte „Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit.“ Ueber dieses Thema sprach vor der versammelten Kolvings=######### familie in der Vollversammlung Gewerbeoberlehrer Siavi Gelsentirchen Holthoff. Ausgehend von den früheren Verträgen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer sprach er über die hohen Werte auf allen Gebieten gegenüber der Arbeiterschaft und den Verpflichtungen der Arbeitnehmer. Achtung, Luftschutzhauewarte: die Schulung wird fortgesetzt! Am Mittwoch, 25. Juli, abends 8 Uhr, findet im Lokale Waldschlößchen ein Schulungsabend statt. Die LSW. nachfolgender Straßen sind verpflichtet, zu erscheinen: Hattinger Straße 364 bis 4160 und 393 bis 549, Blankensteiner Straße, Schloßstraße, Haus Weitmar. Am roten Hirsch, Wasserstraße 406 bis 413, bis zum Ende, Franziskusstraße, Hasenkampstraße. Am Gosevötken, Berswordtstraße. Am Dickmannshof. Blumenfeldstraße, Nebelstraße, Schnatstraße, Generalstraße, Eppendorfer Straße, Florastraße, Melanchthonstraße, Am Bremkamp, Nevelstraße. Neue Fernsprechzelle. Durch das Aufstellen einer Fernsprechzelle auf dem freien Platz vor der Weitmarer Post ist man einem lang gehegten Wunsche der Weitmarer entgegengekommen. Es wäre zu begrüßen, wenn sich die Post dazu entschließen würde, noch Markenbzw Postkartenautomaten auszuhängen. Auch diese Maßnahme fände einen freundlichen Widerhall. Stadtteil Stiepel Von der Wallfahrtskirche. Am Sonntag morgen zogen die polnisch sprechenden Katholiken von der Bochumer Klosterkirche in großer Zahl nach der hiesigen Wallfahrtskirche. Nach dem Hochamt am Freialtar hielt ein Pater die Marienpredigt. Am Nachmittag versammelten sich viele Bochumer Teilnehmer der vorjährigen Pilgerfahrten zum Heiligen Rock in Trier in der Wallfahrtskirche zu einer Weihe= und Sühnestunde. Evgl. Jugendgottesdienst. Donnerstag, 26., abends .30 Uhr, findet in der Kirche ein Jugendgottesdienst statt, der von Superintendent Müller(BlanFast täglich Raddiebstähle In den letzten Wochen sind in der Stadt Wattenscheid fast täglich vor öffentlichen Gebäuden und PriTagung der Sportvereinigung Wattenscheid 19. Die Halbjahrestagung fand bei Langensiepen statt. Der Vereinsführer gedachte des in der Ruhr ertrunkenen Spielers Aug. Walter. Es wurde dann der Tätigkeitsbericht erstattet. Die Kassenverhältnisse sind nach Abstoßung eines Teiles der Schulden gesund. Beim zweiten Volkssportfest wurden von allen Klassen beachtliche Siege errungen. Jedes aktive Mitglied bis zum 21. Lebensjahr muß beim Geschäftsführer einen Versicherungsausweis beantragen. Die Vereinsmeisterschaften finden am 12. August, verbunden mit dem 15jährigen Stiftungsfest, statt. Schulen in der Waldbühne. In dieser Woche wird die Waldbühne von Wattenscheider Volksschulen besucht. Bisher waren mehr als 4000 Kinder Besucher des Märchenspiels, das die Leitung der Waldbühne bietet. 25jähriges Bestehen des Bayernvereins in Buer. Bundestag der Bayernvereine. In Buer fand am Samstag und Sonntag im Zusammenhang mit der Feier des 25jährigen Bestehens des Bayernvereins Buer=Hugo der Bundestag der rheinisch=westfälischen Bayernvereine statt. Bei der Jubelfeier am Samstag sprach der zweite Bundesführer Schloßmann(Buer), in der Bundesfeier am Sonntag nachmittag der erste Bundesführer Widemann(Essen), der sich über die Erhaltung des bayrischen Brauchtums und über die Pflege alter Heimatsitten verbreitete. An dem Festzug, der der Bundesfeier voraufging, beteiligten sich u a. Bayernvereine aus Dortmund, Essen, Mülheim a. d. Ruhr, Düsseldorf usw. sowie verschiedene weitere heimattreue Verbände aus den Ostmarken. Schwerel=Teltehtrunsau in Wanne=Eiltel Sechsjähriges Mädchen getötet, Vater schwer verletzt Aus der ASDAp. Am Dienstag, gegen 13.20 Uhr, ereignete sich in Wanne=Eickel auf der Dorstener Straße in der Nähe der Einmündung der Heerstraße ein schwerer Verkehrsunfall. Ein von Bochum in Richtung Dorsten fahrender Personenkraftwagen sah an genannter Stelle plötzlich vor sich einen aus der Heerstraße kommenden Radfahrer nach links einbiegen. Um diesen nicht zu überfahren, versuchte der Fahrer des Personenkraftwagens auf die linke Fahrbahn zu kommen, kam jedoch zu nahe an den südlichen Bürgersteig und riß einen an diesem stehenden Radfahrer um und dessen sechsjähriges Töchterchen vom Bürgersteig. Das Kind gab nur noch schwache Lebenszeichen von sich und starb bald darauf in der elterlichen Wohnung. Der Vater wurde schwer verletzt in das St.=AnnaHospital eingeliefert. Er hat eine schwere Gehirnerschütterung davongetragen. Im Interesse der Aufklärung dieses Falles bittet die Kriminalpolizei Personen, die Zeugen dieses Vorfalles waren, insbesondere auch den Radfahrer, der zur genannten Zeit aus der Heerstraße kam und in die Dorstener Straße einbog, sich sofort bei der Kriminalpolizei zu melden. 18 Uhr: GemütIn den Fluten umgekommen 20 bis 21 Uhr: Der 27jährige Schiffer Emil Nitsch, der auf dem Schiff„Komet" Dienst tat, stürzte in den Rhein=HerneKanal und ertrank. Nach einer Viertelstunde konnte er als Leiche geborgen werden. Im Augenblick steht noch nicht fest, worauf der Unglücksfall zurückzuführen ist. — Aus den Fluten des Kanals wurde ferner ein 19jähriger Mann aus Wanne=Eickel geborgen, der Selbstmord begangen hatte.— Ferner wurde aus dem (Nach Bekanntmachungen der Partei.) Mittwoch, 25. Juli. NS.=Frauenschaft Griesenbruch. 20 Uhr: Zusammenkunft bei Lotz. NS.=Frauenschaft Weitmar=Mark. liches Beisammensein bei Kreter. NS.=Frauenschaft Weitmar=Nord. Gymnastik im Luthersaal. NS.=Frauenschaft Weitmar=Mitte. abend im Handarbeitssaal neben Kirche. NS.=Frauenschaft Langendreer=Oberdorf. 20 Zusammenkunkft in der Friedrichschule. BDM. Hofstede=Riemke. 20 Uhr: Heimabend bei Rembaes. NS.=Frauenschaft Marmelshagen. 17 Uhr: Zusammenkunft im Ne.=Frauenschaftsheim. BDM. Marmelshagen. 20 Uhr: Zusammenkunft bei Beramann. B2M. Hordel. 20 Uhr: Heimabend im neuen Heim. 20 Uhr: Heimder evangelischen Uhr: Bacharach, 24 katastrophe, die sie Bacharacher Gegen zelheiten gen wurden an der B geschwemmt. damit beschäftigt, Schutt zu befre Kloster“ ist vö falls betroffenen scheid, Neuha völkerung beschäfti bar zu machen. A nungen auf eine Außer Kartoffeln, noch nicht geernt Im westlichen verheerende Folger schlug der Blitz in Die Scheune mit räten brannte des Wohnhau Während es gelat Mobiliar, ein Re landwirtschaftliche Zwei In Brünninghausen bei Dortmund fuhr am Montag ein Kraftwagen infolge Schleuderns mit voller Wucht gegen einen Baum. Der Führer, ein gewisser Bernhard W. aus Witten, sowie ein Ehepaar aus Aplerbeck, das sich gleichfalls in dem Wagen befand, erlitten schwere Verletzungen, während ein weiterer Insasse mit leichten Verwundungen davonkam. Alle vier Verletzten fanden Aufnahme im Krankenhaus. Der Kraftwagen wurde vollkommen zertrümmert. 78jährige stürzt aus dem Fenster. Am Montag stürzte aus einem Fenster im dritten Stockwerk des Joseph=Heims auf der Sachsenstraße in Buer=Erle die 78jährige Insassin Charlotte K. auf die Straße. Ein sofort hinzugezogener Arzt konnte nur noch den Tod feststellen. Ob ein Unglücksfall oder Freitod vorliegt, muß die Untersuchung noch ergeben. Beim Versu gleichf Hatzenport wandten in Hatzer Junge aus Linz bi in ein tiefes Loch die Hilferufe hia dem Rettung ihr Leben las Vom Zaung Wuppertal, 24. jähriger Schüler i kurve befindet. 0 brach hierbei die 2 gen sofort in ein der Tod festgestel Bluttat Dortmund, 24 meinde Massen ge sonen in Streit, Beteiligter namen in Begleitung der hoff seine Wohr Streit schlichten w heftigen Wortweck Au Aus den evangel # des Evangelischen im Evangelischen außerordentliche Sit rungen der Sterbe vor kurzem beschlos des„Evangelischen Freuenbilfe wirkt der genanzggn Vei e ee laß des Beitrages 1 den neuen Satzung * einzelnen Fall zu # wird oder nicht. 2 p erfolgen.— Für e 9 des 7. Pfarrbezirks gesehen, der abends ## voriusstraße stattsin! ∆, Bochumer Bürge tag auf dem Sch Straße zum Schieß nenswerte Schießer Visefeldwebel Kreke Leutnant Riepe mit Eine stattliche Zah 29 Ringen. In Zu a sport eine noch grö tigt ist, jeden Mor aufzubteten. Nach der Wiedergabe des Verein„Eichsfel Eichsfeld überall e und=gilden, die stehen. Ein solches „Eichsfeldia“ in de Küche und Keller d u da im übrigen jede war man sofort in kurzen Ansprache e * Veranstaltungen. Vogel ab für den „ und unseren Volks Krone für unseren * Chr. Döring, de Zepter Theodor F Stdber, den I (Ehrenschuß für den rechten Flügel Euge ##rig. Die rechte # linke Kralle Georg # kurzer Zeit schwer als jeder geglaubt war deshalb„wie # wohlgeztelter Schuf Festscheive 1, auf de ∆ Schützen„scharf“ sch ge W PIIS sow. alle and. Spezi Sch Mühlenstraße Jede Anzeige die wirtschaftliche und das gibt ihr mit dem Pfennig muß, eine doppelt s Kapil Darl an Kreditwürdige Keine Zweckspari August Wo Hermann-Cör um ardinien bei ürzburg gegsten Schöpen, seine ben Biwasee". 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Weit über hundert Personen waren damit beschäftigt, die Straße von dem angeschwemmten Schutt zu befreien. Die Weinberglage„Altes Kloster“ ist völlig vernichtet. In den ebenfalls betroffenen Orten Wienzbach, Medenscheid, Neuhart war am Montag die gesamte Bevölkerung beschäftigt, die Dorfstraßen wieder passierbar zu machen. Auch in diesen Orten sind die Hoffnungen auf eine gute Weinernte restlos vernichtet. Außer Kartoffeln, Rüben und Gemüse sind auch die noch nicht geernteten Halmfrüchte völlig vernichtet. Im westlichen Taunus hat das Unwetter ebenfalls verheerende Folgen gehabt. In dem Dorfe Weisel schlug der Blitz in eine Scheune und zündete sofort. Die Scheune mit den darin untergebrachten Erntevorräten brannte völlig nieder. Ein angrenzendes Wohnhaus wurde ebenfalls vernichtet. Während es gelang, das Vieh zu retten, wurde Mobiliar, ein Raub der Flammen. Auch zahlreiche landwirtschaftliche Maschinen sind verbrannt. Zwei Knaben ertrunken Beim Versuch, den Freund zu retten, gleichfalls untergegangen. Hatzenport(Mosel), 24. Juli. Ein bei Anverwandten in Hatzenport zu Besuch weilender 14jähriger Junge aus Linz badete in der Mosel. Plötzlich geriet er in ein tiefes Loch und drohte zu ertrinken. Auf die Hilferufe hia eilte sein Freund herbei. aber bei dem Rettungswerk mußten beide Knaben ihr Leben lassen. Vom Zaun gestürzt und tödlich verunglückt. Wuppertal, 24. Juli. Im Stadion kletterte ein achtjähriger Schüler über den Zaun, der sich in der Südkurve befindet. Er fiel die Böschung herunter und brach hierbei die Wirbelsäule. Man schaffte den Jungen sofort in ein Krankenhaus; hier konnte jedoch nur der Tod festgestellt werden. Beil holte und auf Karl Steinhoff einschlug. Günther ergriff dann noch ein Messer und versetzte seinem Gegner einen schweren Stich, an dessen Folgen er auf dem Wege zum Krankenhaus verschied. Der Tote war 32 Jahre alt und Vater von vier Kindern. Fünf Jahre Gefängnis wegen vorsätzlicher Tötung Krefeld, 24. Juli. Das Krefelder Schwurgericht verurteilte am Montag Jakob Boeckels aus Csterath wegen vorsätzlicher Tötung seines Vetters Peter Boeckels zu fünf Jahren Gefängnis. Dem Angeklagten wurden mildernde Umstände zugebilligt und die erlittene Untersuchungshaft angerechnet. Der Angeklagte lebte mit seinem Vetter in gutem Einvernehmen, bis der Vetter ein Haus erbte, in dem Jakob Boeckels wohnte. Als diesem dann die Wohnung gekündigt wurde und sein Vetter, der bei ihm wohnte, auszog, begannen die Auseinandersetzungen. Am 4. Mai gerieten die beiden tätlich aneinander. Die Frau des Angeklagten verließ das Zimmer, da ergriff Jakob Boeckels ein Brotmesser und stach seinen das f20jährigen Vetter nieder, der nach wenigen Minuten verschied. Der Staatsanwalt hatte gegen den Angeklagten eine Zuchthausstrafe von neun Jahren beantragt. Kommunistische Rowdys verurteilt Duisburg=Hamborn, 24. Juli. Ein grelles Schlaglicht in die Zustände der vergangenen Zeit warf eine Verhandlung vor der Strafkammer in Duisburg. Am 3. Februar v. J. waren die drei Kommunisten Sickmöller, Meckel und Lamberts über einen Bekannten, von dem sie wußten, daß er Anhänger der Nationalsozialisten ! Der König von Siam besuchte die Kruppschen Werke. Am Dienstag morgen gegen 10.50 Uhr traf der König von Siam, mit dem Flugzeug aus Köln kommend, zu einem privaten Besuch der Kruppschen Werke auf dem Flughafen Essen=Mülheim ein. Unter Führung von Herrn Krupp von Bohlen und Halbach besichtigten die siamesischen Gäste dann einige Kruppsche Betriebe, u. a. das Schmiedepreßwerk und das Hammerwerk in EssenBorbeck. Vorsicht beim Baden. Wieder zwei Todesopfer. Ein junger Mann aus.=Gladbach, der in dem Moselort Beilstein zu Besuch weilte, nahm ein Bad in der Mosel. Plötzlich hörte man gellende Hilferufe, und als Passan= ten herbeieilten, sahen sie nur noch den jungen Mann in den Fluten verschwinden. Seine Leiche konnte noch nicht geborgen werden.. Im Stadtteil. Beyenburg in Wuppertal ertrank beim Baden in einem Stauweiher ein zehnjähriger Junge aus Barmen. KEMEEEE Vom 25. bis 26. Juli 1934 0 Gleichblelbende Tageseinteilung: .00 Morgenruf und Frühkonzert .40 Leibesübungen .00 Zeit, Wetter, Nachrichten .10 Wiederholung des Morgenrufs und Morgenkonzert .00 Zeit, Wetter, Wasserstandsmeldungen .05 Gymnastik für Frauen .20 Fur die Frau 10.00 Zeit, Wetter, Nachrichten 12.45 Mittagsmeldungen 1 13.45 Mittagsmeldungen II 15.30 Wirtschaftsmeldungen 18.40 Vom Tage 18.50 Wirtschaftsmeldungen und 20.00 Erste Abendmeldungen 22.00 Zeit. Wetter, Nachrichten Sportvorbericht ERRRHEIH Bluttat in Anna Dortmund, 24. Juli. Ein Toter war, nach einer Bierreise hergefallen. Während Meckel den Mann festhielt, schlug Sickmöller ihm mit einer Bierflasche auf den Kopf und der dritte der feigen Burschen stach ihm mit einem Messer in die Brust, so daß der Mann tagelang mit dem Tode kämpfte. Es gelang jedoch arztlicher Kunst, ihn am Leben zu erhalten. Das Gericht verurteilte den Haupttäter Lamberts zu drei Jahren, Sickmöller zu 1¼ Jahren, und Meckel zu einem Jahr Gefängnis. S. und., die sich noch auf freiem Fuße befanden, wurden auf der Stelle verhaftet. In der benachbarten Gemeinde Massen gerieten am Sonntag verschiedene Personen in Streit, der in Tätlichkeiten ausartete. Ein Beteiligter namens Heinrich Günther suchte später in Begleitung der Brüder Karl und Emil Steinhoff seine Wohnung in Unna auf, in der man den Streit schlichten wollte. Dabei gerieten die drei in einen heftigen Wortwechsel, in dessen Verlauf Günther ein Pater Professor Dr. Richartz gestorben. Im Alter von 60 Jahren ist nach einer bei der Ordensgesellschaft ..D. in Steyl aus Rom eingegangenen Meldung Pater Professor Dr Richartz in Peking gestorben. — Professor Dr. Richartz war 20 Jahre lang am Priesterseminar in Wien tätig und ging im Jahre 19•21 nach Techny bei Chikago an das Kolleg der Steyler Missionsgesellschaft. Vor wenigen Jahren wurde er nach Peking an die Philosophische Fakultät berufen. den Verdanden und Bereinen Aus den evangelischen Vereinen. Die Vertrauensmänner des Evangelischen Männervereins im 7. Pfarrbezirk hielten im Evangelischen Jugendbeim an der Liboriusstraße eine außerordentliche Sitzung ab, in der zu den Satzungsänderungen der Sterbekasse Stellung genommen wurde. Die vor kurzem beschlossene Zusammenlegung der Sterbekassen des„Evangelischen Männervereins und der Evangelischen Freuenbilfe wirkt sich dahin aus, daß für jedes Mitglied der genannten Vereinigungen ein Sterbegeld in gleicher Höhe von 180 RM. zur Auszahlung kommt. Von einem Erlaß des Beitrages mußte Abstand genommen werden. Nach den neuen Satzungen ist der Vorstand berechtigt, in jedem einzelnen Fall zu bestimmen, ob das Sterbegeld gezahlt wird oder nicht. Die Zahlung der Beiträge muß pünktlich erfolgen.— Für Sonntag, 5. August, ist für die Frauen des 7. Pfarrbezirks ein Mütterabend besonderer Art vorgesehen, der abends 8 Uhr im Jugendheim an der Liboriusstraße stattfindet. Es wird der Kultur=Tonfilm gezeigt. Bochumer Bürgerschützenverein. Die 4. Kompagnie des Bochumer Bürgerschützenvereins trat am Sonntag vormittag auf dem Schießstand Wiesmann an der Castroper Straße zum Schießen an, das bei guter Besetzung anerkennenswerte Schießergebnisse zeitigte. Den besten Schuß tat Vizefeldwebel Krekel sen, mit der Höchstzahl 36. ihm folgte Leutnant Riepe mit 34 und Schütze Schüler mit 33 Ringen. Eine stattliche Zahl Schußergebnisse lag zwischen 27 und 29 Ringen. In Zukunft wird die Kompagnie dem Schießsport eine noch größere Pflege angedeihen lassen. Beabsichtigt ist, jeden Monat die Kompagnie zu einem Schießtag aufzubteten. Nach dem Schießen wohnten die Teilnehmer der Wiedergabe des Maiabendfest=Filmes bei. Verein„Eichsfeldia“ Bochum. Im Juli ist auf dem Eichsfeld überall Schützenfest bei den Schützengesellschaften und=gilden, die oft schon verschiedene Jahrhunderte bestehen. Ein solches Schützenfest veranstaltete der Verein „Eichsfeldia“ in der Wirtschaft Clevingbaus in Eppendorf. Küche und Keller des Schützenwirtes gaben das Beste, und da im übrigen jeder einen Zuschuß aus der Kasse erhielt, war man sofort in richtiger Schützenfeststimmung. Mit einer kurzen Ansprache eröffnete der Vereinsführer Knieb die Veranstaltungen. Er gab auch die Ehrenschüsse auf den Vogel ab für den Reichspräsidenten von Hindenburg und unseren Volkskanzler Adolf Hitler, wobei die Krone für unseren Volkskanzler fiel. Den Hals holte sich Chr. Döring, den Reichsapfel Josef Klapproth, das Zepter Theodor Fahria, den rechten Schwanz Albert Stöber, den linken Schwanz Vereinsführer Knieb (Ehrenschuß für den Reichspräsidenten von Hindenburg), den rechten Flügel Eugen Knieb, den linken Flügel Th. Fahrig. Die rechte Kralle erhielt Joachim Sperling und die linke Kralle Georg Meer. Dem Korpus wurde schon in kurzer Zett schwer zugesetzt, aber er fiel doch viel früher, als jeder geglaubt hatte. Landsmann Josef Klapproty war deshalb„wie aus den Wolken gefallen", als ihn ein wohlgeztelter Schuß zum Schützenkönig machte. Auf der Festscheibe 1, auf der— wie auf den Vogel— die zünftigen Schützen„scharf“ schossen, versuchten alle während fünf Stunden, sich in der Ringzahl zu verbessern. Zwei Anwärter um den Sieg standen freilich schon lange fest: Eugen Knieb und Robert Stöber hatten mit je 36 Ringen die nicht zu überbietende Spitze. Beim Stechen wurde dann Robert Stöber Scheibenkönig, während Eugen Knieb sich mit dem zweiten Platz begnügen mußte. Dritter wurde hier mit 34 Ringen Andreas Kramer. Die Festscheibe 2 stand besonders den Damen und der Jugend zur Verfügung. Hier wurde Fräulein Grete Monecke Scheibenköntaln mit 32 Ringen. Auf dem zweiten Platz folgte ihre Schwester Fräulein Thea Monecke und auf dem dritten Platz Herbert Knieb. Nebenber gab es Spiele für die Damen und die Kinder mit reichlichen Belohnungen und Geschenken. Als am Schluß des Festes der Vereinsführer die Sieger ehrte und den Schützenkönig in sein Amt einführte, war überall Freude über ein wohlgelungenes und echtes Heimatfest.— Am nächsten Sonntag geben die Landsleute nach Blankenstein, um an einer Herz=Mariä=Bruderschaft und einer Feier des Vereins Hattingen teilzunehmen. Der Abmarsch erfolgt 13.45 Uhr vom Bülowplatz. Eisenbahnverein Bochum=Nord—Bochum=Präsident. Am verflossenen Sonntag unternahm der Eisenbahnverein, vom schönsten Wetter begünstigt, einen Vereinsausflug. Am Personenbabnhof Bochum=Präsident batte sich eine große Zahl von Mitgliedern nebst Angehörigen eingefunden. Punkt 2 Uhr setzte sich der lange Zug, unter Vorantritt der Riemker Musikkapelle in Bewegung. Es ging die Dorstener Straße herauf nach Marmelsbagen zum Lokal Schulte. In der Gartenwirtschaft ließen sich die Teilnehmer nieder. Der Vorstand hatte für jung und alt reichlich gesorgt. Die Mustkkapelle des Riemker Eisenbahnvereins umrahmte die Veranstaltung durch Musikvorträge. Allerlei Belustigungen waren für die Jugend da. In den Sälen und Gartenanlagen entwickelte sich im Laufe des Nachmittags fröhliches Leben. Nach Eintritt der Dunkelheit wurde mit Fackeln der Heimgang angetreten. Auf dem Bahnbofsvorplatz hielt der Vereinsführer, Oberinspektor Holthulsen, eine kurze Ansprache. 10.10 Von den sieben Himmeln unserer Erde(Major a. D. Lenders und Studienrat Brüls). Ein Gespräch mit Schülern 10.45 Wir und die Welt. Willi Schäferdiek:„Andreas Haukland, ein Dichter nordischen Arbeiter= und Bauerntums“.— Hildegard Schmidt:„Westfalen lacht!— Lustige Geschichten von westfälischen Originalen" 11.40 Natur= und Heimatschutzwoche des Reichssenders Köln. Erhaltet den Fischreichtum unserer Gewässer!(Aufnahme aus dem Fischereibiologischen Institut der Landesbauernschaft Münster)(Dr. Lehmann und Paul Hidding) 12.00 Schallplattenkonzert. Alte und neue Lieder— gespielt und gesungen 13.00 Blasmusik(Uebertragung aus Remscheid), ausgefuhrt vom Musikzug der SA.=Standarte 136 Remscheid(MZ.=Führer A. Anton) 14.00 Die fröhlichen Fünf. Ludw. Dauner(Violine), Edmund Kirst(Klavier). 1. Die kleinen Soldaten (Marks). 2. Rokoko=Liebeslied(Meyer=Helmund). 3. Märchen aus dem Quellental, Walzer(Fetras). 4. a) Aus Wien(Gaertner), b) Aloha Oe, Hawaisches Volkslied, Ludwig Dauner(Violine). 5. Das Bleibende im Wandel, Melodienfolge(Rosenbaum). 6. Ninna=Nanna(Micheli). 7. Bundesschützen=Marsch(Czwoydzinski) 15.00 Jugendstunde für Leibesübungen(Grete Ohligschläger) 16.00 Gartenkonzert des Musikkorps des 2. Batl. Nr. 9 (pr. Inf.=Reg.),(Musikmeister Otto Jovvy)(Von Berlin) 17.00 Bücherstunde. Die großen Meister der Musik. Ernst Bücken: Richard Wagner.— Fritz Gysi: Richard Strauß. Sprecher: Paul Heinrich Gehly 17.20 Lieder und Bilder. Henny Schulte=Schmitz Carl Ottersbach(Klavier). 1. Zwei Lieder (Franz); a) Mutter, o sing' mich zur Rub, b. Im Mai. 2. Aus„Wanderbilder", Werk 17(Jensen; Morgengruß— Froher Wanderer— Fernsicht— Festlichkeit im Dorfe. 3. Zwei Lieder: al Wie wundersam ist dies Verlorengehen, b) So steht es im alten Liede(Aus d. Nibelungen(Schillings, 4. Aus„Wanderbilder", Werk 17(Jensen; Waldkapelle— Heimziehende Schnitter— Im Wirtshaus— Irrlichter 17.45„Die Thingspiele in Heidelberg“(Von Stuttgart). Uraufführung der„Deutschen Passion" von Richard Euringer am 28. Juli. Funkbericht, 18.00 Deutsche Kampfspiele 1934. Tagesbericht(Von München) 18.30 Deutsch für Deutsche. Das liebe Geld im Spiegel der Volkssprache(Werner Dackweiler) 19.00 Der neue Student und seine Lieder. Mitwirk.: Der Chor der Studentenschaft und des Kameradschaftshauses der Universität Köln unter Leitung von Helmuth Riethmüller. Manuskript: Heinrich Sievers Natur= und Heimatschutzwoche des Reichssenders Köln. Wanderunsitten(Oberstudiendirektor Rein, Düsseldorf) Unsere Saar— Den Weg frei zur Verständigung (Von Frankfurt) Stunde der jungen Nation(Von Berlin) Orchesterkonzert. Das Große Orchester. Solist: Paul Baumgartner(Klavier)(Dr. Wilhelm Buschkötter). 1 Konzert=Dur für Klavier und Orch. #. Weber). 2. Sinfonie Nr. 4=Moll(Tschaikowsky) 22.30 Tanzmusik. Das Kleine Orchester des Reichssenders Köln(Leo Eysoldt) 19.50 20.10 20.35 21.00 Traditionsecke Korpsappell des XVII. Armeekorps. Der Korpsappell findet am 25. August in Gumbinnen und die Reichsfeier am 26. August am Tannenberg=Nationaldenkmal statt. Die Gesamtkosten einschließlich Hin= und Rückreise und Verpflegung betragen von hier aus RM. 40.—. Bochumer Veranstaltungen Heute Konzert des Städtischen Orchesters Bochum im Stadtpark. Unter Leitung von Konzertmeister Curt Hofmann findet heute nachmittag von 4 bis 6 Uhr auf der Parkhausterraffe in Stadtpark ein Konzert des Städtischen Orchesters statt. Die Veranstaltung ist nur bei günstiger Witterung. Ein Eintrittsgeld wird nicht erhoben. Deutschlandsender: 18.30: Kartenlesen für die HitlerJugend. 19.00: Heitere Lieder für vier Frauenstimmen. Das Frauenquartett Karin von der Heyde„Deutsches Volkslied“. 20.30: SS=Konzert. Musikkorps der Leibstandarte Adolf Hitler. 21.35: Stunde der jungen Nation. Deutsche Frühzeit. 23.00: Die besten Kapellen spielen für Sie! (Schallplatten) ESESLEE 10.10 Märsche gesungen und gepfiffen! Frohe Fahrt in schöne Ferien. Zusammenstellung: Wolf Dieter Meinardus 10.45 Wir und die Welt.„Der Trommler von Althagen“ (Carl von Bremen).— Zur Natur= und Heimatschutzwoche des Reichssenders Köln. Was man vom Pflanzenschutz wissen muß(Naturschutzkommissar Dr. Schwickerath) 12.00 Zur Unterhaltung. Schallplattenkonzert 13.00 Das Westd. Kammerorchester(Josef„Breuer). 1. Vorspiel zu„Die Nürnberger Puppe“(Adam). 2. Hiawatha(Coleridge=Taylor). 3. Hochzeit der Winde, Walzer(Hall). 4. Melodien aus„Der Waffenschmied",(Lortzing). 5. a) Canzonetta ('Ambrosio); b) Liebesgruß(Elgar). 6. Hexentanz(MacDowell). 7. Im Krug zum grünen Kranze(Rhode). 8. a) Nixengeflüster(Heykens); b) Stelldichein mit Colombine(Heykens). 9. Erste Walzerfolge(Robrecht). 10. Durch Nacht zum Licht, Marsch(Urbach) 15.10 Der Osten ruft(Dr. Bodo Ebhardt) 16.00 Nachmittagskonzert. Die fröhlichen Fünf. Fr. Schmidt(Klarinette), Edmund Kirst(Klavier). 1. Pat und Patachon(Lindsay=Theimer)? 2. Ritorna, Ständchen(Carusio). 3. Puppenwalzer (Bayer). 4. An meine Freunde, Melodienfolge (Komzak). 5. Lied=Variation für Klarinette und Klavier(Berr).& Ständchen(Widor). 7. Es war einmal, Lied(Einegg). 8. Meine Liebste, Csardas (Gabriel=Marie). 9. Tölzer Schützen= Marsch (Krettner) 17.00 Kaspar Brocksieper und Theodor Bräucker. Westfälische Köpfe in aller Welt(Dr. Ewald Dresbach) 17.15 Kammermusik von Paul Graener. Gerda SchülerRehm(Sopran), Hermann Faßbender(Klavier), Robert Grote(Cello). 1. 1. Folge, Werk 66, für Cello und Klavier. 2. Drei Löns=Lieder aus Werk 71: a) Das bittersüße Lied: b) Der König; c) Erwartung. 3. a) Choral im Grünen; b) Wolken im Wind für Cello und Klavier 17.45 Der Dichter und der Sommer. Gedichte von Hans Carossa(Rudolf Rieth) 18.00 Deutsche Kampfspiele Nürnberg 1934(Von München). Tagesbericht 18.30 Neues aus Forschung und Wissenschaft. Das Elektronenmikroskop(Dr. H Gundermann) 19.00 Abendmusik. Das Große Orchester(Otto Julius Kühn). Solisten: Genia Guszalewicz(Sopran), Adolf Savelkouls(Bariton). Giuseppe Verdi. 1. Vorspiel zu„Aroldo". 2. Arie des Ziesco aus „Simone Boccannegra“. 3. Arie der Leonore aus „Die Macht des Schicksals":„Hier bin ich.. 4. Tanzmusik aus„Othello“. 5. Duett aus„Die Macht des Schicksals". 6. Vorspiel des 3. Aktes aus„La Traviata“ 19.50 Natur= und Heimatschutzwoche des Reichssenders Köln. Blick für die Heimat. Anregungen von Elisabeth Dick 20.15 Stunde der Nation. Intermezzo(Von Leipzig). Ein heiteres Hörspiel von Alfred Schnura. Musikalische Umrahmung: Siegfried Walter Müller. Spielleitung: Hans Zeise— Goett. Personen: August der Starke(Dietrich von Oppen); Gräfin Cosel(Martina Otto); Bernhard von Helm (Arnold Meister); Albrecht von Witzthum(Mar Ernst Hacke); Henriette Renard(Hanna Heinrich) 20.45 Natur= und Heimatschutzwoche des Reichssenders Köln. Schutz der Landschaft, Schutz der heimischen Tier= und Pflanzenwelt! Ein Mahnwort an alle (Prof. Langewiesche, Bünde) 21.00 Klavierkonzert im Dreivierteltakt(Egbert Grape). 1. Beethoven: Walzer=Dur: Walzer Es=Dur. 2 Tschaikowsky: Walzer, Werk 7; Mazurka, Werk 9; Walzer, Werk 4. 3. Brahms: Zwei Walzer aus Werk 39. 4. Gounod=Lisat: Faustwalzer 21.30 Arbeitsschlacht im Westen. Kleineisenindustrie im Bergischen Land 22.20 Wochenvorschau 22.30 Allerlei Instrumente. Ludwig Dauner(Violine), Alfred Sauerteig(Flöte), A. Lange(Fagott), Kurt Wessel(Harfe), Edmund Kirst— Walter Wielsch (zwei Klaviere), Erich Rummel(Klavier). 1. Wiegenlied für Harfe(Posse). 2. Romanze aus dem Konzert Nr. 1, Werk 22, für Violine und Klavier (Wieniawski). 3. Der hl. Franziskus auf den Wogen des Meeres schreitend(Liszt). 4. Bacchanal für Flöte und Harfe(Hilse). 5. Andante und ungarisches Rondo für Fagott und Klavier (Weber). 6. Walzer und Tarantelle für zwei Klaviere(Rachmaninow) 23.15 Rheinromantik. Eine Hörfolge von A. von Grolman(Josef Kandner) Deutschlandsender: 17.20: Französische Kammermusik des 18. Jahrhunderts. Berliner Kammermusikvereinigung für alte Musik, 18.30: Stunde der Scholle. 19.00: Volkstümliches Unterhaltungskonzert. Das kleine Orchester des Deutschlandsenders. 21.00: Robert Gaden spielt zum Tanz K W Schh DLISSEE sow. alle and. Spezialarb. schnellstene mohlenetrade 8, am bathaus Jede Anzeige ist eine Nachricht, die wirtschaftliche Vorteile anbietet, und das gibt ihr in einer Zeit, wo mit dem Pfennig gerechnet werden muß, eine doppelt so große Bedeutung. Kapitalien und dergl. führen aus Geschw. Spellh, Baragse 63 Straßenbahnhaltest. Sternetr.(Vorketr.) Privatdetektiv H. Huning, Kriminal=Wachtm. a.., Bochum. Kortumstraße 93. Ermittlungen, Beobachtungen an allen Plätzen der Welt. Langjähr. praktische Erfahrungen. Beste Referenzen. Streng vertraulich u. diskret. Telephon 66224 Hellestes und größtes Geschäft der Branche mit am Platze Riesenauswahl 9R• Lurkopp Triumph Bauer sind an Qualität nicht zu übertreffen. Andere Räder schon von 32 Mk. an. 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Zahnarzt Dr. Köhler Kortumstr. 53 Errichtung einer Verzinkereianlage. Der Klempnermeister Otto Winkler in Bochum, Blumenfeldstr. Nr. 7, beabsichtigt, auf dem Grundstück Blumenfeldstraße Nr. 7 in BochumWeitmar eine Verzinkereianlage zu errichten. Dieses Vorhaben wird gemäß§ 17 der Reichsgewerbeordnung mit der Aufforderung bekanntgemacht, Einwendungen nichtprivatrechtlicher Natur binnen 14 Tagen bei der unterzeichneten Beyörde schriftlich in zwei Stücken oder mündlich zur Niederschrift anzubringen. Nach Ablauf dieser Frist können Einwendun gen nicht mehr erhoben werden. Die mit Paul Gelissen. Gretel Buchthal m. Rudolf Kaiser. Vermühlte: Gel senkirchen: Wilh. Adrian mit Ruth Neukirch Essen Heinz Fiege mit Ilse Sasse. Hamm: Alfons Schneider mit Ria Meier. Wilibald Cornelius m. Lilly Otto Gestorben: Gel senkirchen: Witwe Gertrud Rottmann geb. Tahlmann, 76 Jahre Paula Kaiser, 36 J. Hugo Kläukens, 52 J. Essen: Wwe. Maria Meerbeck gut. Unterberg geb. Hohaus, 61 J. Katharina Rohrbach geb. Eickmeyer, 70 J. Johann Forsch. ner, 49 J. Gertrud Bauer geb. Masuch verwitw. Kirchhoff, 41 J. Während der Reisezeit nehme Beschreibung und die Zeichnungen liegen im Zimmer 449 des Rathauses. 4. Obergeschoß, Ostflügel, zur Ein Zoologische sicht offen. Zur mündlichen Verhand=siung lung der rechtzeitig erhobenen Einwendungen wird Termin auf Freitag, den 17. August 1934, 11 Uhr, im Sitzungszimmer Nr. 152 des Rathauses, 1. Obergeschoß, anberaumt. Im Falle des Ausbleibens des Widersprechenden wird ohne Rücksicht hierauf Erörterung der Einwendungen erfolgen. Bochum, den 23. Juli 1934. Der Oberbürgermeister als Ortsvolizeibehörde. Zwangsversteigerung Am Donnerstag, dem 26. Juli 34, vorm. 11 Uhr, werde ich beim Wirt Morjan, Bochum, Alleestraße 54, folgende Gegenstände öffentlich meistbietend gegen bar versteigern: 1. 1 Schreibtisch, 1 Schrank, 1 Büfett. 2. 1 Tischwaage, 1 Schreibpult. 3. 1 Schreibtisch, 2 Sessel. 4. 1 Gritzner Sohlen Doppelmaschine..1 Bohrmaschine. 6. 1 Schreibtisch, 1 Geldschrank, 1 Sessel. 7. 1 Gasherd. §. 1 Schreibmaschine(Kappel). 9. 2 Ladenregale, 1 Theke. 10. 1 Ausstellschrank, 1 Ladentheke. 11. 1 Büfett, 1 Kredenz, 1 Ausziehtisch. 12. 1 Nähmaschine, 1 Sofa. 13. 1 Vitrine. 14. 1 Registrierkasse(National). 15. 1 Grammophonapparat. 16. 1 Büjett. 1 Kredenz, 1 Ausziehtisch. Gentz, Gerichtsvollzieher kr.., in Bochum, Hattinger Straße 19, Zimmer 70. Zwangsversteigerung Am 26. Juli 34, 11 Uhr, werde ich in der Wirtschaft Morjan, Allec straße 54, folgende Gegenstände: 1. 1 Klavier, schwarz(Ferd. 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