der deutschsprachigen Presse.V. Bezugspreis vierteljährlich: Ausgade A(ohne „Wochenschau“) in Münster zweimal täglich frei ins Haus gedracht 2 Mk. 10 Pfg.,— auswärts von der Post ab gehol: 2 Mk. 10 Pfg., durch den Briefträger gebracht überall, wo nur einmel im Lage Briefbestellung stattfindet, 2 Mk. 52 Pfe, in Orten mit zwei= und mehrmaliger Bestellung 3 Mr. 32 Pfg.— Ausgabe 8(mit„Wochenschau") vierteljährlich 60 Pfg. mehr. Fernspr.: Redaktion u. Verlag Nr. 2448, 2449 u. 2450. Geschäftsstelle(Michaelisplatz 9) Nr. 78. P zwei Ausgaben ugig. und Münsterische Volkszeitung. 45294 Abonnenten. Zweite Ausgabe. Samstag, 27. Januar 1917. enzeigen: Der Roum für die Anzeigenspalte, 30 mm breit, 2, 2mm hoch, 25 Pf.; bei Anzeigen aus dem.=Bz. Münster 20 Pf., aus der Stadt Münster 15 Pf.(für Aktiengesellschaften 2c., Vereine und Behörden 25 Pf.: Reklamen: Der Raum für die Reklamespalte, S7mm breit, 2, 2mm hoch, 1 Mk.— Für Erfüllung von Platzvorschriften wird keine Gewähr, sowie für Druckfehle keine Haftung übernommen. Etwaiger Rabatt gilt al: Kassenrabatt u. kann verweigert werden, wenn Zah lung nicht binnen 4 Wochen nach Erhalt der Rechnin erfolgt.— Gebühr für Beilagen nach Gewi66. Jahrgang. Nr. 64. Die Geheimsitzung der französischen Kammer. Paris, 26. Jan.(WTB.) Die geheime Sitzung schloß um ¾7 Uhr. Fortsetzung am 27. Januar. Bei der Verhandlung im Senat über die Interpellation betreffend Maßregeln zur Verschärfung der Blockade gegen Deutschland und zur Verhinderung der Ausfuhr der für das Land und die Landesverteidigung unentbehrlichen Landeserzeugnisse machte Cazeneuve darauf aufmerksam, daß Frankreich, ohne es zu wollen, Deutschland mit Tierknochen und Seife versorge und zwar durch Vermittlung der Schweiz, und verlangte Verschärfung der Blockade in dieser Hinsicht. Namens der Regierung setzte Denis Cochin, Minister ohne Portefeuille, die Schwierigkeit einer vollständigen Blockade auseinander, erklärte aber, die Verträge mit der Schweiz böten genügende Bürgschaften. Die Versorgung Deutschlands mit Blei und Kupfer durch Vermittlung der Schweiz sei unwahrscheinlich. Er schloß: Wir müssen die völkerrechtlich als zulässia anerkannte Waffe der Blockade ausnutzen. Wenn wir Deutschland durch Hunger zu bewingen suchen, so geschieht es, um die Freiheit des Vaterlandes zu sichern. Die Deutschen beklagen, daß wir sie massenweise hinmorden wollen, aber ungerechterweise, da sie die zynischen Grundsätze Bernhardis und Treitschkes anwandten. Wir bleiben den liberalen Ideen treu, die stets die unserigen waren. Das soll aber nicht hindern, uns mit allen rechtmäßigen Waffen, auch der Blockade, zu verteidigen. Auf Ersuchen des Ministers wurde die einfache Tagesordnung durch Handaufheben angenommen. Darauf stimmte der Senat dem Gesetzentwurf betreffend einer Ackerbauprämie von 3 Francs für 1917 zu. " Paris, 27. Jan.(WTB.) Agence Havas. Die Kammergruppe der unifizierten Sozialisten, aus 89 Mitgliedern bestehend. nahm eine Tagesordnung an, welche die Botschaft Wilsons mit Freude verzeichnet. Die Auffassung von einem Frieden, der sich auf den freien Willen der Völker und nicht auf Waffengewalt gründe, eine Auffassung, die die Erbschaft der französischen Revolution sei, müsse die magna charts der zivilisierten Welt werden. Die Tagesordnung protestiert gegen imperialistische Bestrebungen und verlangt von der französischen Regierung, daß sie klar ihre Übereinstimmung mit den Worten Wilsons versichere, und schließt, indem sie die Vertreter aller kriegführenden Nationen auffordert, um die Zukunft der friedlichen Zivilisation sicherzustellen, einen Druck auf ihre Leiter auszuüben, damit der edle Versuch, der der Menschheit durch Wilson vorgeschlagen ist, ehrlich gemacht werde. Der bulgarische Tagesbericht. Sosia, 26. Jan.(WTB.) Generalstabsbericht. Mazedonische Front: Westlich des Prespa=Sees schwaches Gewehrfeuer zwischen Wachabteilungen. Zwischen dem Prespa=See und der Cerna schwache Artillerietätigkeit. Im Cerna=Knie vereinzelte Kanonenschüsse. In der Gegend von Moglena, spärliches Gewehr= und Minenfeuer. Vereinzelte Kanonenschusse. Schwächere feindliche Abteilungen versuchten gegen Buejük vorzurücken, wurden edoch durch Artilleriefeuer zerstreut. Im Wardar=Tal schwaches Artilleriefeuer. Längs der Südhänge der Belasica und an der Struma spärliches Artilleriefeuer. Im Aegäischen Meer beschossen wirkungslos feindliche Schiffe die Küste westlich der Mündung der Mesta. Artilleriefeuer auf beiden Ufern des St. Georgo=Armes. Feindliche Monitore beschossen vom Sulina=Kanal Prislava. Der Krieg im Osten. Die Kämpfe bei Mitan. Berlin, 26. Jan.(WTB.) Am 24. Januar nahmen die Kämpfe westlich und nordwestlich Kaluzen ihren Fortgang. Nach kräftiger Artillerievorbereitung stürmten wiederum unsere tapferen Ostpreußen in heldenmütiger Weise die russische Stellung. Letztere war nicht wie gewöhnlich, in die Erde eingegraben, sondern des sumpfigen Geländes wegen mit Hilfe von Baumstämmen und sonstigem Material auf dem gefrorenen Boden aufgebaut. Unsere Sturmkolonnen stießen bei weiterem Vordringen bald auf neue feindliche Kräfte und konnten sich daher nur langsam vorarbeiten. Sie gelangten unter Benutzung eines feindlichen Laufgrabens bis 3½ Kilometer nördlich Rohno und zwangen dadurch die Russen zum Ausweichen nach Norden. Unsere Linien folgen jetzt diesem Laufgraben und biegen dann in allgemein östlicher Richtung nach der Aa ab. Die Verluste der Ruslen waren, wie am Tage vorher, sehr groß. Wie Gefangene des Regiments aussagten, sind von ihrem Regiment höchstens drei Offiziete und 400 Mann mit dem Leben davongekommen: der größte Teil des Regiments wurde durch die furchtbare Wirkung unserer Artillerie in seinen Stellungen verschüttet. Außerdem geben die Gefangenen an, daß sie zwei Tage nichts zu essen bekommen hätten und daß viele von ihren Kameraden meuterten. Rechts der Aa hielten wir unsere Stellung. Der Gegner griff sie an zwei verschiedenen Teilen fünfmal mit großer Heftigkeit an: er wurde aber abgewiesen. Die Zahl der Gefangenen stieg auf 11 Offiziere und 1700 Mann. Der See= und Handelskrieg. London, 25. Jan.(WTB.) Reuter. Bei Lloyds werden folgende drei Schiffe als vermiß bezeichnet:„Hildarwell" (2494 Tonnen) von Westhartlepol,„P. L. M..“ von Haure und„Seafisher“ von Barrow. Auch von der„Louise Anne“ aus Lanniec, die am 15. November von Swansea ausfuhr, hat man seitdem nichts gehört. London, 26. Jan.(WTB.) Lloyds. meldet, daß der schwedische Dampfer„O. A. Brodin" versenkt worden ist. Großer italienischer Dampfer versenkt. Berlin, 27. Jan.(W2B.] Wie italienische Blätter melden, ist der italienische Dampfer„Taormina“ (15 266 To.) versenkt worden. Anmerkung: Lloyds Register gibt einen norwegischen Dampfer von 1345 Brutto=Registertonnen und einen italienischen von 8298 Brutto-Registertonnen an. Es ist zweifelhaft, um welchen von beiden es sich hier handelt. Die amtlichen Berichte der Feinde. Französischer Heeresbericht vom 26. Jan. nachmittaas: Auf dem linken Maasufer griffen gestern die Deutschen gegen Ende des Tages nach heftiger Beschießung an vier Stellen der Front an. Vom Gehölz Avocourt bis östlich des Toten Mannes durch Sperrfeuer, Infanterie und Maschinengewehrfeuhr abgeschlagen, mußten die Angreifer gegen ihre Gräben zurückgehen. Nur einigen Abteilungen gelang es, in vorgeschobene Teile des Abschnittes auf der Höhe 304 einzudringen. Bei diesen Angriffen erlitten die Deutschen sehr hohe Verluste und lagen zahlreiche Leichen vor unseren Linien, insbesonders im Gehölz von Avocourt. Während der Nacht versuchten die Deutschen, gegen kleine französische Posten nördlich von Chilly(Somme) und nordöstlich Vingre(zwischen Oise und Aisne) Handstreiche, die mißlangen. Im Oberelsaß verließen die Deutschen bei Largitzen nach heftiger Beschießung ihre Gräben an zwei Punkten. Unser Artillerie= Zusammenbruch französischer Gegenangriffe auf der Fohe 3041. Der deutsche Tagesbericht. Großes Hauptauartier, 27. Jan.(WTB.) Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Herzogs Albrecht von Württemberg. Südwestlich von Dixmuiden wurde ein belgischer Posten von zehn Mann ohne eigenen Verlust aufgehoben. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Kronprinzen Rupprecht von Bayern. Südlich des Kanals von La Bassée scheiterten mehrere durch Feuer vorbereitete Vorstöße englischer Abteilungen. Südöstlich von Chilly wurden gegen unsere Gräben vordringende Franzosen abgewiesen. Eigene Erkunder fanden bei Barleux die feindliche er ste Linie leer. Front des deutschen Kronprinzen. Dem fehlgeschlagenen Nachtangriff der Franzosen gegen die von uns gewonnenen Stellungen auf Höhe 304 folgte in den Morgenstunden ein weiterer Angriff. der gleichfalls blutig zusammenbrach. Bei Manheulles in der Woevre, bei der Combreshöhe und im Maasbogen westlich von St. Mihiel drangen Aufklärungsabteilungen in die französischen Gräben ein und holten etwa 20 Gefangene heraus. Dabei zeichneten sich wie an den Vortagen Stoßtrupps des Hannoverschen Res.=Inf.=Regts. Nr. 73 aus. Ostlicher Kriegsschauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold. von Bayern. Östlich der Aa konnten auch neue Verstärkungen der Rufsen das von unseren Truppen erkämpfte Gelände nicht zurückgewinnen. Front des Generalobersten Erzherzogs Josef. Zwischen Casiun= und Putna=Tal nahmen deutsche und österreichische Streifabteilungen dem Feinde 100 Gefangene ab. Bei der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. und an der Mazedonischen Front ereignete sich nichts von Bedeutung. Der erste Generalquartiermeister Ludeudorff. Der österreichische Tagesbericht. Wien, 27. Jan.(WTB.] Amtlich wird verlautbart: Ostlicher Kriegsschauplatz. Die österreichisch=ungarischen und deutschen Truppen des Feldmarschall=Leutnants v. Ruig brachten bei ihren Streifungen im Putna- und Casiun=Tal 100 Gesangene ein. Sonst im Bereiche der österreichisch=ungarischen Streitkräfte nichts von Bedeutung. Italienischer Kriegsschauplatz, Geschützkampf und Fliegertätigkeit waren im Görzischen lebhafter als gewöhnlich. In der Gegend des Doberdo=Sees hielt das Artilleriefeuer in unverminderter Stärke bis gegen Mitternacht an. Südöstlicher Kriegsschauplatz, Nichts Neues. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: v. Höfer, Feldmarschallentnant. feuer hielt diesen Versuch glatt auf. Unterbrochenes Geschützfeuer auf der übrigen Front.— Flugwesen: An der Sommefront schoß Gynemer gestern in den französischen Linien bei Legnieres das 20. deutsche Flugzeug ab. Es bestätigt sich, daß Heurteaux am 24. 1. zwei feindliche Apparate abschoß. Der zweite siel 1500 Meter nördlich von Noequigny nieder. Auch am 25. Januar schoß Heurteaux ein Flugzeug ab, womit die Gesamtzahl der von ihm zerstörten Apparate auf 19 steigt. Ein drittes und viertes Flugzeug zerschellten nach Luftkampf am Boden eines in den französischen Linien bei Altkirch, das andere südlich von St. Etienne bei Arnes. Es bestätigt sich, daß ein deutsches Flugzeug, das von einem französischen Apparat unter Maschinengewehrfeuer genommen war, am 23. 1. nördlich von Craonne abgeschossen wurde. Am 24. 1. und in der Nacht auf den 26. 1. warfen französische Bombenwerfer=Geschwader 210 Kla. Geschosse auf den Bahnhof von Drieules, wo eine große Feuersbrunst ausbrach, auf den Bahnhof von St. Quentin en Voyenne, auf Baracken von Liencourt, den Bahnhof und das Barackenlager von Guiscard. den Bahnhof von Tergnier und militärische Anlagen südlich von Chauny erhielten ebenfalls zahlreiche Geschosse. Abends: Nach neuen Nachrichten war der gestrige Angriff auf dem linken Maasufer außerordentlich heftig. Mehrere deutsche Regimenter nahmen daran teil. Der Kampf führte an einigen Stellen bis zum Handgemenge. Am Morgen setzte uns ein lebhafter Gegenangriff unserer Truppen in der Gegend der Höhe 304 wieder in den Besitz eines großen Teiles der Grabenstücke, in die der Feind eingedrungen war. Ziemlich lebhafter Geschützkampf auf dem rechten Maasufer in der Gegend von Bezauvaux(Louvemont] in der Woevre=Ebene bei Regnieville und im Abschnitt Veho löstlich von Luneville).— Luftkrieg: Ein deutsches Flugzeug wurde westlich von Barleuy durch unsere Flugzeug=Abwehrkanonen herunter geschossen. Holland. Amsterdam, 27. Jan. In dem gestern abend erschienenen Bericht über den Etat für Niederländisch=Indien zeigt der Kolonialminister an, daß es seine Absicht sei, die Landmacht in Niederländisch=Indien zu vermehren. Er meint, daß es unmöglich sei, das Heer so zu verstärken, daß es, wenn die Flotte evtl. geschlagen wäre, überall eine Landung auf dem weit auseinander gelegenen Gebiet verhindern könne. Er will aber das derzeitige stehende Heer reformieren zu einem Milizheer von solcher Stärke, daß es einer auf Java gelandeten Truppenmacht sich widersetzen kann. Diese Absicht geht, wie der Minister sagt, nicht über die Kraft Hollands und steht in Übereinstimmung mit den Interessen der Eingeborenen und des Mutterlandes. Des Kaisers Geburtstag. Berlin, 27. Jan.(WTB.) Das„Militär=Wochenblatt“ meldet: Der Kronprinz des Deutschen Reiches und Kronprinz von Preußen wurde zum General der Infanterie befördert.— von Falkenhayn General der Infanterie, a la suite des 4. Garde=Regiments zu Fuß, ist zum Chef des Deutschordens=Infanterie=Regiments 152 ernannt worden.— Zum Generaloberst befördert: General der Artillerie von Schubert, a la suite der Feldartillerie=Schießschule, zuletzt Inspektor der Feldartillerie. Berlin, 26. Jan.(WTB.) Der Kaiser hat dem General der Infanterie Ludendorff das Verdienstkreuz für Kriegshilfsdienst verliehen. Verleihung des Verdienstkreuzes für Kriegshilfen an Arbeiter und Arbeiterinnen. Berlin, 27. Jan.(WTB.) Seine Majestät der Kaiser und König hat anläßlich Allerhöchst Seines Geburtstages an eine Anzahl Arbeiter und Arbeiterinnen der Kriegswerkstätten Berlin das neugestiftete Verdienstkreuz für Kriegshülfe verliehen. Der Chef des Kriegsamts, Generalleutnant Gröner, überreichte heute mittag im Saale des Kriegsamts den bedachten Arbeitern und Arbeiterinnen als den ersten Inhabern dieses Kriegsehrenzeichens die Auszeichnungen mit einer Ansprache. Die bedachten Personen werden stolz darauf sein, daß sie, nachdem Seine Majestät das Krenz selbst angelegt hat, und dies nur unserem Hindenburg und dem Reichskanzler verliehen ist, als erste Männer und Frauen der harten Kriegsarbeit es erhalten haben, und werden darin die verdiente äußere Anerkennung für in schwerer Zeit dem Vaterlande geleisteten Dienste finden. Huldigungstelegramm der christlichen Bauernvereine. I. S. mgie.:.) Berlin, 27. Jannar. An Se. Maeistät den Kaiser und König an S#e; im Großen Hauptquartier. " Ew. Majestat bittet die Vereinigung der christlichen deutschen Bauern=Vereine zum heutigen Tage die ehrfurchtsvollsten Wünsche darbringen zu dürfen. Mit dem gesamten deutschen Volk wissen wir uns in dieser Stunde einig in den Gesinnungen unwandelbarer Treue, Liebe und Ergebenheit für Ew. Majestät erhabene Person in dem Gefühl des Dankes für die hochherzige Kundgebung, die der Welt ein weiteres Blutvergießen ersparen wollte, aber auch in der unbeugsamen Entschlossenheit, alle Kräfte restlos in den Dienst des Vaterlandes zu stellen und durchzuhalten, bis der Friede erzwungen ist, den die Verblendung der Feinde uns heute noch weigern will. Freiherr von Kerterink zu Borg, Vorsitzender. Münster, 27. Januar. Zur Feier des Geburtstages des Kaisers hatten die öffentlichen und privaten Gebäude der Stadt reichen Flaggenschmuck angelegt. In den Kirchen fanden Festgottesdienste statt, an denen sich die Angehörigen aller Konfessionen zahlreich beteiligten. Die militärischen Veranstaltungen wurden am Vorabend des Festtages durch einen Zapfenstreich eingeleitet. Schon lange vor der angesetzten Stunde hatte jung und alt die warme Stube verlassen, und war trotz des kalten Winterabends hinausgeeilt, um dem Aufmarsch beizuwohnen. In den fahnengeschmückten Straßen, die der Zug berührte, war es äußerst lebhaft, noch größer war jedoch der Andrang zum Marienplatz: wo der kommandierende General Exzellenz v. Gayl im Fürstenhof Wohnung genommen hat. Kurz nach 8 Uhr rückten die Spielleute und das Musikkorps des Ersatzbataillons des Infanterie=Regiments Nr. 13 unter Führung eines Offiziers mit klingendem Spiel an. Nach einem flotten Marsch und dem Vortrag des Niederländischen Dankgebets, den der kommandierende General vom Balkon des Hauses aus anhörte, richtete Exzellenz v. Gayl eine kurze markige Ansprache an die vielhundertköpfige Versammlung, in der er etwa folgendes ausführte: Wir haben soeben vernommen, daß westfälische Regimenter unter bewährter Führung des Generals der Infanterie v. Francois und des Generalleutnants von dem Borne, die Ihnen allen durch ihre langjährige Anwesenheit hier in Münster bekannt sind, schöne Erfolge vor Verdun errungen haben.(Bravo!] Sie haben dadurch Sr. Majestät, unserem geliebten Kaiser, ein schönes Geburtstagsgeschenk dargebracht.(Bravo!] Der Erfola stimmt uns freudig und erhöht unsere Zuversicht. Unsere tapferen Truppen kämpfen wacker an der Front: daß aber auch das einige deutsche Volk hinter seinem Kaiser steht, davon sind wir überzeugt, und deshalb rufen wir: Se. Majestät, unser allergnädigster Kaiser und Herr, hurra! Lebhaft stimmte die Menge ein und sang unter den Klängen der Kapelle die Nationalhymne, die wie ein Treuegelöbnis in heller Begeisterung zum Himmel drang. Nach dem Choral„Wir beten an die Macht der Liebe“ wurde der große Zapfenstreich geschlagen: dann setzte sich der Zug zum Rückmarsch in Bewegung und löste sich an der Agidiikaserne auf. Am Samstag morgen wurde der Geburtstag des Kaisers durch das große Wecken eingeleitet, das von sämtlichen Spielleuten und dem Musikkorps des Ersatzbataillons des Infanterie=Regiments Nr. 13 ausgeführt wurde, während vom Turm der Lambertikirche die Kapelle des 7. LandsturmBataillons einige Choräle spielte. Nach dem Festgottesdienst in der Krenzkirche, in der alten evangelischen Kirche und der Synagoge marschierten die Truppen zum Neuplatz, wo der Appell der Garnison stattfand. Den Südteil des Platzes, auf dem der Appell abgehelten wurde, säumte eine große Menschenmenge ein. In einem Viereck hatte das Offizierkorps mit den höheren Militärbeamten, den Staats- und Zivilbehörden, das Ersatzbataillon des Infanterie=Regiments Nr. 13, das LandsturmInfanterie=Ersatzbataillon, die Ersatz=Eskadron des Kürassierregiments Nr. 4, die Train=Ersatzabteilung mit dem Ersatz=Pferde=Depot und dem Fuhrpark, das Korpsbekleidungsamt, das Bezirkskommando, sonstige Unteroffiziere und Mannschaften, die keinem Truppenteil angehören, Aufstellung genommen. Ihnen schlossen sich an die Krieger= und Militärvereine, die Freiwillige Feuerwehr und die Jungmannen. Kurz nach 11 Uhr erschien der Kommandierende General Exz. v. Gayl, der den Mannschaften mit weithin schallender Stimme einen Guten Morgen!“ entbot, der kräftig erwidert wurde. Se. Exzellenz schritt die Front ab und betrat dann in Begleitung des Oberpräsidenten Prinzen von Ratibor und Corvey die Mitte des Platzes zu folgender Ansprache: „Wir haben uns hier versammelt, um Sr. Majestät, unserem geliebten Kaiser und Könige den Schwur der unverbrüchlichen Treue zu erneuern und ihm unsere heißen Glückwünsche zu seinem Geburtstage in einer Zeit zu Füßen zu legen, die für uns alle der Höhepunkt des menschlichen Erlebens sein wird. Es ist die Zeit, in der wir und unsere Gegner zu den entscheidendsten Schlägen ausholen, um diesen langen Krieg zu einem glücklichen und siegreichen Ende zu führen. Derjenige wird siegen, der den entschiedensten Willen zum Siege hat und alle Kräfte an den entscheidenden Punkten bereit zu stellen weiß. Und daß wir dies unter der sicheren Führung unseres Kaisers, seiner sieggewohnten Feldherren und dem Angriffsgeist und der zähen Ausdauer un rer unvergleichlichen Heere sein müssen und werden, darü er hat niemand auch nur den geringsten Zweifel, und name:# lich wir Westsalen nicht, deren Heldensöhne noch gestern vor Verdun wieder einen schönen Erfolg ersochten haben. Arch wir hier zu Hause haben diese feste Zuversicht. Auch für u. 6 gibt es keine Zeit, uns dem Kummer, der Not und Sorge hinzugeben, die der Krieg über den Einzelnen gebracht hu. Auch wir müssen alle Kräfte und die letzte Faser anspannen, um uns wehrhaft zu machen und das bürgerliche Leben aufrecht zu erhalten. Ob alt oder jung, ob Mann oder Frau, ob bei Tag oder bei Nacht, ob wachend oder träumend, muß der Siegeswille auch uns bis in das innerste Mark durch dringen und immer wieder anspornen, denn je mehr auch die letzte und schwächste Kraft mitarbeitet, um so sicherer ist der Sieg und mit ihm eine glückliche und gesicherte#ukunft. Dies alles unentwegt zu wollen, sei unser Gelöbnis am heutigen Festtage. Das wollen wir bekräftigen mit dem Rufe, der die Luft durchbrausen möge wie Donnerhall, wie Schwertgeklirr und Wogenprall:„Der Kaiser hurra!“ In das Hoch auf den obersten Kriegsherrn stimmten die Anwesenden begeistert ein und sangen die Nationalhymne, mit der der festliche Akt seinen Abschluß fand. Um 12 Uhr mittags fand auf dem Domplatz ein Konzert der Kapelle des 7. Landsturm=Bataillons statt. Die gleiche Kapelle spielte um 5 Uhr vor dem Junggermanen. Die Feiern der höheren Schulen. Am Königl. Paulinischen Gymnasium verlief die Freitag um 2½ Uhr abgehaltene Vorfeier des Geburtstages Sr. Majestät in würdigster, der ernsten Zeit entsprechend einfacher Form. Die ebenso inhalt= als lehrreiche Festrede des Herrn Professors Dr. Püning behandelte die Fortschritte der Naturwissenschaften und der Technik während der Regierung des Kaisers Wilhelm II., ihre Bedeutung für den Verkehr und ihre Verwendung im jetzigen Kriege. Sie fesselte die erschienenen Gäste wie die Schüler in gleichem Maße und riß durch das begeisternde Schlußwort die Festversammlung zu freudigstem Hoch auf den Kaiser fort. Die vortragenden Schüler und der— wie man sehen konnte— durch den Krieg verkleinerte Gesangchor machten ihre Sache recht gut. Das verdient diesmal besondere Hervorhebung, weil, wie bekannt, der Gesangunterricht lange Zeit überhaupt ausfiel und die verlängerten Ferien kein Üben gestatteten. Unter den Gästen, welche die Feier mit Ihrem Besuche beehrten, bemerkten wir den Kommandierenden General Freiherrn von Gayl, den Bischof, die Regierungspräsidenten Grafen Merveldt und Dr. v. Gescher sowie den Präsidenten der Generalkommission, Ascher, den Universitätsrektor Professor Dr. Jacoby, den Prälaten Prof. Dr. Hüls und Domkapitular Nienhaus, den Präsidenten des Konsistoriums, Dr. v. Sydow. vom Königl. Provinzial=Schulkollegium Oberregierungsrat Dr. Peters und Provinzialschulrat Dr. Cramer, als Vertreter der Städtischen Behörden den Beigeordneten Dr. Krüsemann, ferner den Direktor der Königl. Universitäts-Biblivthek, Professor Dr. Bömer usw. Auf die Schüler machte es tiefen Eindruck, daß Exzellenz v. Gayl nach der Feier die mit ihren KriegsEhrenzeichen geschmückten Pauliner, die augenblicklich als Kriegsbeschädigte ihre Studien fortsetzen, durch besondere Begrüßung und Anrede auszeichnete, den Leutnant Bömer und die Mannschaften Haverkamp und Finken. Unter den Zuhörern lenkte ein Fliegerleutnant durch seine schmucke Uniform und das Eiserne Kreuz 1. Klasse die Aufmerksamkeit der Pauliner auf sich, ein ehemaliger Schüler der Anstalt, K. Mettlich, der zurzeit als Verwundeter hier weilt. Sein Besuch legte wieder Zeugnts ab von der großen Anhänglichkeit, die den alten Paulinern innewohnt. Auch unter den Lehrern sah man jüngere Herren, geschmückt mit dem Eisernen Kreuz. Gerade dieses Bild einer Schulfeier unter dem Ehrenzeichen des deutschen Freiheitskampfes wird der heranwachsenden Jugend unvergeßlich bleiben für ihr Leben. Aus dem Jubel ihres„Hoch Kaiser Wilhelm II!“ klang der feste Wille heraus, der Väter und Brüder würdig zu werden. Städtisches Gymnasium und Realgymnasium. Zur Vorfeier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers und Königs hatten sich am Vorabende des eigentlichen Festtages auf der festlich geschmückten Aula des Städt. Gymnasiums und Realgymnasiums neben zahlreichen Ehrengästen viele Eltern und Angehärige der Schüler eingefunden, die im Verein mit den Lehrern und Schülern der Anstalt eine gar stattliche Festversammlung bildeten. Unter den erschienenen Ehrengästen bemerkten wir u. a. den Stellvertretenden Kommandierenden General Exzellenz v. Gayl, Bischof Dr. Poggenburg, Oberbürgermeister Dieckmann, Oberbürgermeister a. D. Dr. Jungeblodt, Provinzialschulrat Dr. Cramer, sowie Vertreter der Königlichen Regierung, des Kuratoriums, des Magistrats, Stadtverordnetenkollegiums und der Universität. Der Schülerchor unter der Leitung des Gymnasiallehrers Höner und das Schülerorchester, dirigiert von Oberlehrer Petersen, wetteiferten, durch ihre mustergültigen Darbietungen die Feier zu einer alänzenden zu gestalten: auch die von den Schülern der verschiedenen Klassen mit Frische und Begeisterung vorgetragenen Gedichte zeitgemäßen Inhalts machten sichtlich auf die Festversammlung einen tiefen Eindruck. Die Festrede hielt Oberlehrer Dr. Stork. Er führte die Zuhörerschaft im Geiste zu unsern Stammesbrüdern, den Sachsen in Siebenbürgen, die fern vom Lande ihrer Väter und von diesen so gut wie vergessen, eine an Ehren und furchtbaren Opfern reiche Vergangenheit durchlebt haben. Durch die ewig denkwürdigen Siege der v. Falkenhaynschen Sturmtruppen wurden die sächsischen Gaue von der Gefahr der Knechtschaft befreit. Daß die Vorsehung dieses durch Deutsche geschehen ließ, werden die Sachsen als eine tief beglückende Vergeltung dafür ansehen, daß sie allzeit das Banner des Deutschtums an den fernen Ostmarken Mitteleuropas in allen Stürmen trotz aller Not hochhalten. Von der Einwanderung, der Ansiedlung, der in zahllosen Kämpfen bewiesenen Mannentreue der Sachsen, ihrer Bauernrepublik, ihrem ununterbrochenen todesmutigen Eintreten für ihre verbrieften Rechte, ihrem endlichen Zusammenbruch als politische Nation im Jahre 1876, der Aufrichtung einer deutschsächsischen Kulturgemeinschaft, von deren Pflege und Weiterentwicklung unter dem Protektorate der Landeskirche entrollte der Redner ein äußerst fesselndes und interessantes Bild. Die sehr erhebende Feier fand durch ein vom Herrn Gymnasialdirektor Dr. Werra mit begeisterten Worten ausgebrachtes Kaiserhoch und mit dem Gesange der Nationalhyuine einen würdigen Abschluß. Das Lyceum mit regloymnasialer Studienanstalt hatte das Unterseeboot zum Gegenstand der Festrede gewählt, die Fräulein Oberlehrerin Inkmann der mit äußerster Aufmerksamkeit folgenden Zuhörerschaft hielt. Gewiß fiel ein Teil der Spannung auf das besondere Interesse, das unsere Zeit dem=Boot naturgemäß entgegenbringt; aber es war auch die Darbietung an sich. die ungemein fesselte, um so mehr. als die Rednerin keinen Augenblick aus dem Auge ließ, daß das-Boot unsere Hauptwaffe ist gegen den Feino zur See. Nach einem trefflichen historischen Überblick führte sie an Hand eines selbst entworfenen Querschnitts und eines äußerst anschaulich wirkenden Modells in den Bau und die Tätigkeit des-Boots ein und ließ es gewissermaßen erleben, wie das-Boot dem feindlichen Dampfer das verderbendringende Geschoß in die Flanken bohrt. Mit verhaltenem Atem folgten die Schülerinnen den Schilderungen der Gefahren, die die=Boot=Mannschaft auf sich nimmt, um erst wieder befreit auszuatmen, als die Sicherheitsvorrichtungen vorgeführt wurden, die es ermöglichen, den Kampf mit den feindlichen Mächten auszunehmen.— Die anschließenden Gesänge, die unter der Leitung von Fräulein Mararet Moormann mit feinem Verständnis vorgeführt wurden, sügten sich wirksam in den Rahmen des Ganzen ein. Ein aus der Stimmung unserer Tage herausgewachsenes Kaisergedicht, das, voll ersaßt, seinen Eindruck auf die Zuhörer nicht verfehlte, leitete hinüber zu dem Kaiserhoch, das die Direktorin ausbrachte und das eine um so freudigere Entspannung herbeiführte, als es eingeleitet wurde durch einige sernige, zu Herzen gehende Worte der Dankbarkeit und Liebe zu unserem Kaiser.— Derselbe warme Ton kennzeichnete auch die Feier der Unter= und Mittelstufe, in der Fräulein Maria Vogelsang die Festrede hielt, die in ihrer Art als Beispiel dienen konnte, wie man jugendlichen Herzen die Liebe zu Kaiser und Reich einpflanzt. der deutschsprachigen Presse e.V. Im Lehrer=Seminer der Marks=Haindorf'schen Stiftung sand die Kaiser=Geburtstagsfeier Freitag, den 26. Jannar. nachmittags 3½ Uhr in der Aula der Anstalt statt. Zeitgemäße Gedichte und Lieder wechselten mit Musikvorträgen. Die Festrede hielt Seminardirektor Dr. Katz über Hindenburgs Siege im August und September 1914 über die Narewund Niemen=Armee der Russen. Der Redner gab an der Hand von Skizzen einen Überblick über die Vernichtungsschlachten von Cannae bis zur Gegenwart, und zeichnete Hindenburgs Strategie als den Gipfel der Feldherrnkunst aller Zeiten. Was Schlieffen und Clausewitz in ihren Schriften theoretisch darlegten, das hat Hindenburg praktisch erwiesen: die Vernichtung des Gegners durch seine Einschließung. Bei Tannenberg zwang Hindenburg den russischen Heerführer zum Fehler des Terentius Barro bei Cannae, das heißt die Front auf schmale Länge und große Tiefe zusammenzuziehen. Durch geschickte Umfassung wurde dann der Feind vernichtet. Bei Bezwingung der Niemen=Armee unter Rennenkampfs Führung nahm er sich Friedrich den Großen bei Leuihen zum Vorbild. Wie dieser den linkel Flügel Carls von Lothringen aufrollte, so hat auch Hindenburg Rennenkampfs linken Flügel bezwungen: der rechte Flügel konnte sich zurückzieben. Die ihm übertragene Aufgabe hat also Hindenbura glänzend gelöst. Mit 135 000 bezw. 160000 Mann Gesechtsstärke hat er Ostpreußen von dem Einfall der 500 000 Russen befreit. Das deutsche Volk kann seinem Kaiser nicht genug dankbar sein, daß er im entscheidenden Augenblicke Hindenburg zum Armeeführer ernannt hat. Voller Sieges=Zuversicht richten sich am heutigen Tage wieder die Augen aller auf unsern geliebten Landesherrn. Unsere Gegner müssen zu der Erkenntnis gezwungen werden, daß Deutschland nicht zu besiegen, noch viel weniger zu vernichten ist. Das Gelöbnis der Liebe und Treue zu unserm Kaiser wurde durch ein dreifaches Hurra zum Ausdruck gebracht, in welches Lehrer, Schüler und Gäste begeistert einstimmten. Mit der NationalHymne schloß die stimmungsvolle Feier. it Die Feier in der Universität. Die Aula unserer westsälischen Alma mater, an deren vornehmster Stelle das Bild des Kaisers aus dem Grün der Palmen und Blattpflanzen hervorleuchtete, bot wieder das altgewohnte, farbenprächtige Bild, als mittags 12 Uhr unter den Klängen des Einzugsmarsches aus„Tannhäuser“ der Lehrkörper, an der Spitze der Kurator Dr. Prinz von Ratibor und Corvey, und der Rektor, Professor Dr. Jacobi, seinen Einzug hielt. Von den Ehengästen seien nur genannt der Kommandierende General. Freiherr von Gayl und Bischof Dr. Voggenburg. 9 8 Und als die ewig schonen Klange Wagners verklungen waren, fand die ernste, fcierliche Festesstimmung weiteren Ausdruck in dem von Domplatze her kraftvoll jubelnd heröberklingenden wunderbaren nennstimmigen Geläute unseres Domes. Und von ihm getragen begann der Festredner, Professor Dr. Meinertz, seine mehr als einstündigen Ausführungen. Er erinnerte an das furchtbare Toben des Weltkrieges, an die Leiden und Wunden die er schlug, aber auch an das Bestreben, in der Frage nach Gesetz und Recht des Krieges die Verantwortung dafür von sich abzuwälzen, und wie manversuche, das grundsätzliche Recht des Krieges vom Standpunkte des Christentumes aus zu untersuchen. In diesem Zusammenhange, so führte der Redner weiter aus biete es einen großen Reiz. den Völkerapostel Paulus zu betrachten, der doch eine Kampfesnatur im vollen Sinne des Wortes war. Sein ganzes Leben sei nur vom Gesichtspunkte des Kampfes zu verstehen, und zwar sei Paulus bewußt ein Kämpfer gewesen. Daher wolle er von dem Apostel Paulus und von dem Kämpfer Paulus sprechen. Den Apostel Paulus betrachtete er zunächst in seinen Beziehungen zu den Vertretern des Kampfes, den Soldaten, namentlich zu den christlichen Soldaten im römischen Heere, deren Zugehörigkeit zum streitenden Heere er mit den Worten anerkannt habe, daß jeder in dem Stande, in den er berufen sei. bleiben soll. Die Kunst habe die Gepflogenheit, Paulus mit dem Schwerte darzustellen. Und das möge nicht nur hindeuten auf seinen Martyrertod, sondern auch auf den steten Kampf. in dem er sich sein ganzes Leben hindurch befunden habe, namentlich gegen sich selbst, gegen seinen Körper und gegen seine sinnlichen und sittlichen Neigungen, worüber er sich äußert, er zerschlage seinen Leib und er knechte ihn, um des ewigen Preises nicht zu entgehen. Das ganze apstolische Leben Pauli zeige in lebendiger Fülle seine ungemeine Charakter= stärke, und diese sittliche Hochspannung sei die Quelle gewesen für sein Geisteswesen, das stets im Zeichen des Kampfes gestanden habe. Sein Missionseifer erscheine ihm als Kriegsdienst. Seine Waffen freilich seien nicht von Stahl und Eisen gewesen, sondern Waffen des Lichtes, der Gerechtigkeit und der Liebe. Den Frieden des Evangeliums predige er mit kriegerischen Worten. Und wenn er gegen Sünde und Laster eifert, so klingen seine Worte wie Schlachtenlärm und sind von einer Kraft, die von den alten Kirchenvätern ausdrücklich hervorgehoben wird. Lassen wir uns nicht, so sagte er. vom Bösen überwinden, sondern überwinden wir das Böse! Als Soldaten mü en wir stets zum Leiden bereit sein. Keiner der Kriegsdienst leiste, dürfe sich auf den Dienst des Lebens einlassen. Diese Worte aus der Sphäre auf das kostbare Gut des Vaterlandes übertragen, heiße in der jetzigen Zeit, daß jeder Deutsche sich als Soldat zu betrachten habe, sei es der Kämpfer an der Front, sei es für die in der Heimat Zurückgebliebenen, die in ihren bürgerlichen Berufen sich für den Vaterlandsdienst einzusetzen haben. Und wie der Völkerapostel seine Person für das Gottesreich restlos eingesetzt habe, so gelte es auch für jeden der Kämpfer in dem heutigen Kriege, alles, selbst das Leben einzusetzen für die Sache des Vaterlandes. In dem Leben des Apostelfürsten spiele der Militarismus eine bedeutende Rolle, nicht als abgegriffenes Wort, sondern Paulus fühlt sich als Soldat und ist als solcher bereit, allen ihm obliegenden Vorschrifken zu genügen. Paulus habe auf seinen Missionsreisen viel zu kämpfen gehabt gegen ihm böse wollenden Menschen. So berichte er, dan er zu Ephesus mit wilden Tieren haben kämpfen müssen. Man habe verschiedentlich angenommen, daß dies buchstäblich der Fall sei, Redner aber sei der Ansicht, daß er damit im übertragenen Sinne nur die Art und Weise habe bezeichnen wollen, wie ihm die Menschen gegenüber getreten seien, gleichsam als wilde Tiere. Im Kleinen habe sich Paulus stets nachgiebig gezeigt, aber stahlhart sei er gewesen, wenn es sich um die Verfechtung grundsätzlicher Fragen gehandelt habe. Insbesondere habe er gegen den judaistischen Lügenfeldzug gegen ihn zu kämpfen gehabt und diesen Kampf mit aller Schärfe gesochten, allerdings stets ohne Haß und niedrige Rache. Diese Verfechtung des einmal als richtig Erkannten, verbunden mit dem Willen zur Versöhnung habe sich gezeigt in der Meinungsverschiedenheit, die zwischen ihm und Petrus entstanden sei, die aber für beide in Einigkeit und Eintracht geendet habe. Einigkeit und Eintracht verlange aber auch gegenwärtig das vaterländische Interesse von uns. Gegensätze werden auch im neuen Deutschland bleiben: denn es sei nicht wunschenswert, daß die mannigfaltigen Interessen künstlich niedergehalten würden. Die Erörterung der Ernährungsfragen und der Kriegsziele habe mancherlei Gegensätze gezeitigt: aber wir wollen der frohen Erwartung leben, daß es nur Gegensätze sind, die die Oberfläche des Meeres kräuseln, und hoffen, daß alles dazu beitragen werde, die Macht und das Ansehen unseres Vaterlandes zu fördern. Der Friedensengel, der bereits schüchtern seinen Flua anzutreten versuchte, habe sein Antlitz verhüllt, aber doch sei zu hoffen, daß wir am nächsten Kaisers Geburtstage in noch größerer Zahl dem Friedenskaiser zujubeln können, die mehr als ein Vierteljahrhundert diesen Titel geführt habe. Der Krieg sei unvermeidlich gewesen, und das deutsche Schwert und das deutsche U-Boot müssen vor allem noch ganze Arbeit getan haben (Beifall), und das Lügengewebe, das man um uns gesponnen habe, müsse zunächst zerrissen werden. In dieser Hoffnung begegnen sich gegenwärtig Fürst und Volk. Das Volk huldige seinem Herrn, und es lege das Gelöbnis ab, hart wie Stahl zu werden und in beldenhafter Bereitschaft freudig alles zu ertragen, damit das große Werk glänzend gelinge. (Lebh. Beifall.) Das Ergebnis der Preisaufgaben 1916 gab hierauf der Rektor, Professor Dr. Jacobi, bekannt, indem er ansführte. g.4 Lon. 4J, Runsuligh etenl. Für das verflossene Jahr hatte die Evangelisch-Theoiogische Fakultät 2, die Rechts= und Staatswissenschaftliche Fakultät 4 Preisaufgaben gestellt, von denen jedoch keine bearbeitet worden ist. B 41% flab fü. 51. Bei der Katholisch=Theoiogischen Fatuliat sino fur die Preisaufgabe aus der Missionswissenschaft:„Die Missionsmethode des hl. Bonisatius“ zwei Bearbeitungen eingelaufen. Die erste— mit dem Kennwort„Sauctus praesul Bonikatius usw.“— kennt und verwertet die wichtigsten Quelken und gibt ein annähernd gutes Bild ihres Helden, zeigt auch sonst wohl lobenswerten Fleiß: aber sie ist mangelhaft disponiert, in Zitaten und Verweisen wenig wissenschaftlich und genau und dringt nur felten und oberflächlich in den Kern der Frage ein. Der Preis kann ihr daher nicht zverkannt werden... I. 4 um 4n. Dagegen ist die zweire mir dem Pcotro: wouiktev äller obbeis Börornt delres nugd rer neizueren, Ee Vorrv Inobe Xgeonbs 1. Cor. à. 11, eine außerordentlich fleißige und kritische Arbeit. Sie ist vortrefflich nach der bistorischen Seite; sie zitiert richtig und erschöpfend die Quellen, besonders die Vita und die Briefe des hl. Bonisatius, verwertet sie durchaus wissenschaftlich, berichtigt viele Irrtümer und bereichert die Forschung. Schwächer ist sie nach der missionswissenschaftlichen Seite; sie zeigt sich zu wenig vertraut mit den missionsmethodischen Problemen folgt zu einseitig der Missionslehre von Warneck und läßt die genaue Kenntnis katholischer Werke vermissen. Die Eintellung in Missionsstrategie und Missionstaktik ist ein neuer Gesichtspunkt, der jedoch nicht überall gleichmäßig und glücklich durchgeführt wird. Die sorgsame und umfangreiche Arbeit kann auf Grund ihres inneren Wertes und ihrer Gesamtleistung mit Recht Anspruch auf den vollen Preis erheben. Der Verfasser ist; phil. Fr. Flaskamp aus St. Vit. Aus der praktischen Theologie war das Thema gestellt:„Die liturgischen Texte der Votivmessen„tempore dell!“ und„pro pace“ homiletisch behandelt.“ Es ist nur eine Bearbeitung eingelaufen, deren Verfasser bis Ende Mai 1916 im Heeresdienste stand; sie trägt das Kennwort: „Ignorantia Beripturarum ignorantia Christi est.“ Der Verfasser hat sich mit warmer Begeisterung und hingebendem Fleiße in den Aufbau der gegebenen liturgischen Vorlagen des Meßbuchs vertieft und jedes einzelne Formular im ganzen wie in seinen Teilen für die bomiletische Verwertung durchforscht. Er trägt daraus eine reiche Ausbeute an Predigtmaterial heim, teils in Übersichten. Dispositionen und Skizzen, sodann auch in zwei ausgearbeiteten, gewandten und gedankenreichen Homilien. Die im Meßbuch vorherrschenden biblischen Texte hat er an der Hand guter Schriftausleger, aber auch mit selbständigem Urteil, homiletisch erklärt. Das Meßformular tempore beill ist besonders glücklich behandelt; bei der missa pro pace war das Auge des Verfassers zu sehr eingestellt auf die gegenwärtige Zeitlage und den Wunsch nach Abschluß des Weltkrieges durch einen für uns annehmbaren Frieden. Wenn auch nicht alle seine Erklärungen und Skizzen gleich gelungen und beifallswürdig sind, so ist doch die ganze Arbeit eine so tüchtige und lobenswerte Leistung, daß sie den vollen Preis verdient. Verfasser der Arbeit ist: Joseph Becking aus Recklinghausen. Die Philosophische und Naturwissenschaftliche Fakultät hatte für 1916 drei Preisaufgaben gestellt: Aus dem Gebiete der klassischen Philologie: „Vocabula Graeca Plauti setate in sermonem latinum vere recepta colligantur, disponantur, enarrentur.“ Aus dem Gebiete der semitischen Pbilologie: „Das Verhältnis der Religion zum Kriege in Babylonien und Assprien“. Anatomie:„Es soll die Verbreitung der chromatischen Organe und die Verteilung der Farbstoffzellen in der Haut der einheimischen Fische festgestellt werden.“ Das 1. Thema hat zwei Bearbeitungen gefunden. Der Verfasser, der mit dem Spruch:„Des Lebens Schule kennt keine Ferien" bezeichneten Abhandlung ist aus der Arbeit durch seine Einberufung zum Kriegsdienst herausgerissen worden und hat daher nur Unvollendetes einreichen können. Er hat einen richtigen Weg eingeschlagen, und im ganzen verdienen seine Aufstellungen Billigung. Aber das Vorgelegte ist so wenig abgeschlossen, daß kein Urteil darüber möglich ist, ob er unter normalen Verhältnissen eine Arbeit geliefert hätte, die des Preises würdig wäre. Die Fakultät ist daher bei aller Anerkennung seines Strebens und der Ungunst der Umstände nicht berechtigt, ihm einen solchen zuzuerkennen. Die Arbeit mit dem Spruch„Graecia capta ferum vietorem cevit“, hat sechs Stücke des Plautus benutzt, die zweckmäßig ausgewählt sind: die in Betracht kommenden Wörter sind mit Sachkenntnis und Urteil ausgehoben, gesichtet und besprochen, und es ist nicht ohne Erfolg versucht, sie sachlich zu grupieren. Allein der Verfasser hat nicht beachtet, daß die Aufgabe eine sprach-, nicht literargeschichtliche war, und daher viel Arbeit auf nicht dazu Gehöriges verwendet. Da er aber in dem behandelten Gebiet nichts Wesentliches vermissen läßt, hat die Arbeit trotzdem für die Erkenntnis des vorliterarischen Einflusses griechischer Kultur auf Rom ihren Wert, und die Fakultät erklärt sie deshalb des vollen Preises für würdig. Verfasser der Arbeit ist: Wilhelm Kahle, cand. phil., aus Wulfen, Vorsitzender des Kath. Wissenschaftl. Studentenvereins„Unitas=Sugambria“. Die Preisaufgabe„Das Verhältnis der Religion zum Kriege in Babylonien und Assyrien“ hat eine Bearbeitung gefunden, die den Leitspruch ttägt:„Gottes ist der Orient. Der Verfasser hat an der Hand eines reichen, gut ausgewählten Belegmaterials das Prinzivielle des Verhältnisses von Krieg und Religion bei den Babyloniern und Assyrern klar entwickelt und die darauf fußenden Einzelerscheinungen durch den Verlauf der baylonisch=assyrischen Geschichte verfolgt. Er kommt dabei zu dem Ergebnisse, daß die Formen des heiligen Krieges, wie sie die Sumerer begründet haben, sich im wesentlichen unverändert bis zum Sturze der assyrischen und babylonischen Weltmacht nachweisen lassen. Es ist zu wünschen, daß der Verfasser vor der Drucklegung seiner Studie auch noch die Frage behandele ob nicht doch eine gewisse Entwicklung sich bemerkbar mache, da es scheint, als ob in älterer Zeit die Gesamtheit des Volkes, später aber nur die herrschende Klasse die Ideen und Formen des heiligen Krieges stark betont habe. Aber auch so, wie sie vorliegt, stellt die Arbeit einen wertvollen Beitrag zur altorientalischen Kulturgeschichte dar, so daß ihr der volle Preis zuzuerkennen ist. Verfasser der Arbeit ist: Eduard Gooßens aus Straelen, Kreis Geldern(wohnhaft in Sendenhorst). Das dritte Thema aus dem Gebiete der Anatomie ist zweimal bearbeitet worden. Der Verfasser der ersten Arbeit, mit dem Kennworte:„Schaffen und Streben allein nur ist Leben“ hat sich mit großer Hingabe und feinem Urteil in seine Aufgabe vertieft und ihr beachtenswerte Ergebnisse abzugewinnen verstanden. Der historische Teil der Arbeit, deren Schwerpunkt in den eigenen Untersuchungen liegt, hätte etwas eingehender behandelt werden können. Sehr anzuerkennen ist die viele Mühe, die auf die Herstellung der äußerst gelungenen, zum Teil geradezu vollendeten Zeichnungen verwandt ist. Der Abhandlung sind über 30 farbig aquarellierte, meist größere Zeichnungen mikroskopischer Präparate beigegeben, die von scharfer Beobachtung und einem großen Talent zeugen. Dem Verfasser kann nur geraten werden, dieses schöne Talent weiter zu pflegen und für wissenschaftliche Zwecke später auszunntzen. Da die sehr fleißige Arbeit die ihr gestellte Aufgabe mit Geschick gelöst hat, ist sie des vollen Preises für würdig befunden. Die Arbeit ist verfaßt von Martha Kerner aus Kempen(Rhld.). Dieses Ergebnis wurde mit lebhaftem Beifall, nmentlich von den Damen, aber auch von den anwesenden Studenten aufgenommen. Die zweite Arbeit mit dem Leitspruch:„Frische Fische, gute Fische“, ist eine hervorragende, ganz ausgezeichnete Leistung.=Die umfangreiche Abhandlung behandelt das Thema mit erschöpfender Gründlichkeit und sicherem, reifem Urteil. Sie gefällt durch ihre klare, gut stilisierte Darstellung, auch enthält sie eine ganze Anzahl subtiler neuer Beobachtungen. Die Befunde werden erläutert durch weit über 100 farbig aquarellierte, meisterhafte Zeichnungen; viele davon sind geradezu Kunstwerke. Text und Abbildungen verraten eine hohe Befähigung des Autors zu wissenschaftlichen, mikroskopisch=anatomischen Untersuchungen, eine Befähigung, welche zu den schönsten Hoffnungen für die Zukunft berechtigt. Die Fakultät hat daher die überaus fleißige und vollendete Arbeit durch Verleihung des doppelten Preises ausgezeichnet. Verfasser der Arbeit ist: stud. med. Hellmuth Becher aus Remscheid. Das so ungewöhnlich hohe Lob, das dieser Arbeit zuteil wurde und die Verleihung des doppelten Preises erregten lebhaftes Aufsehen und lösten starken Beifall aus. Der Rektor knüpfte denn auch hier an, als er weiter ausführte: Das Ergebnis ist außerordentlich erfreulich. Besondere Hervorhebung verdient meines Erachtens zweierlei: Einmal, daß sich zum ersten Male eine Dame an der Lösung der Preisaufgaben beteiligt hat und sofort mit einem Preise gekrönt worden ist. Ich sehe das als gutes Omen an und hoffe, daß in Zukunft dies noch bäufiger der Fall sein wird. Ich sehe darin keine Gefahr für die männlichen Studierenden. Zum zweiten muß ich anerkennen, daß zwei Herren, die aus dem Felde gekommen sind, sich sofort wieder in Münster an die Arbeit gesetzt und Arbeiten eingereicht haben. Wenn auch die eine zu unvollständig war, um mit einem Preise gekrönt zu werden, so hat die andere doch einen Preis bekommen können. Wir Professoren zerbrechen uns die Köpfe darüber, wie die aus dem Felde zurückkehrenden Studenten dem Studium wieder zugeführt werden sollen. Wenn es aber alle so machen, wie diese beiden Herren, so braucht uns um die Zukunft unserer Wissenschaft nicht bange zu sein. Alsdann begründete er in längeren Ausführungen ein Hoch auf den Kaiser, dessen Widerhall in das Absingen der Nationalhymne ausklang. Am Schlusse seiner Rede verlas er das Huldigungstelegramm, des die Rektoren sämtlicher deutscher Universitäten heute dem Kaiser senden werden. Es hat folgenden Wortlaut: In alter Treue verbunden, bringen die deutschen Universitäten hiermit zum heutigen Tage Glückwunsch, Huldigung und Dank. Gott seane und schütze unsern Kaiser! ist heute der akademische Ruf. Für uns Professoren und Studenten, alt und jung, gibt es nach des Kaisers Botschaft an das deutsche Volk nur mehr eine Wissenschaft, nur ein Ziel: Alle Kraft gesammelt, jede Faser gestrafft, den Sieg zu erringen. Getreu dem deutschen Sinne, der unsere Kommilitonen vor hundert Jahren beseelte, geloben wir: Was wir sind, was wir haben, wissen und köngen, Blut und Gut für Kaiser und Reich! Kurz vor zwei Uhr ging die Feier zu Ende. Aus der Stadt. Münster, 27. Januar. ∆ Mattias Linhoff 1. Der Schriftsteller Mattias Linhoff. der gestern einem langjährigen Herzleiden erlag, war ein Sohn des 1893 in Münster verstorbenen Wirklichen Geh. Ober=Reg.=Rats Jos. Linhoff. das letzte im Dienste verbliebene Mitglied der 1871 aufgehobenen katholischen Abteilung des Kultus=Ministeriums. Mit ihm ist einer der ersten unentwegten Vorkämpfer für die Befreiung der deutschen Schriftsprache von allem fremdländischen Überfluß, mit dem eigentlich erst der Weitkrieg von Grund aus aufgeräumt hat, dahingegangen. Wo immer durch persönlichen Einfluß dieser Zweck sich erreichen ließ, da war Linhoff mit seinem Eifer und seiner überzeugenden Art zu vermitteln, zur Stelle. Vor allem der„Münsterer Zweigverein des Deutschen Sprachvereins“ verliert in Linhoff seinen unermüdlichen Vorsitzenden, der es stets verstanden hat, das Interesse der Mitglieder und weiter gebildeter Kreise für die Bestrebungen des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins wach zu halten und zu vermehren. Er ruhe in Frieden! ∆ Städt. Handwerker=Fortbildungsschule. Der Ausfall des Werktagunterrichtes für sämtliche Fortbildungsschulklassen sowie für den Abendunterricht in den Kunstgewerbeklassen wird bis zum 3. Februar einschließlich verlängert. * Jugendwehr. Die Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers findet am Sonntag, den 28. Januar. abends 8½ Uhr beginnend, in der Aula der Oberrealschule statt. Herr Ferdinand Eimermacher wird dabei einen Lichtbildervortrag über Freiballonfahrten halten. Die Jungmannen haben in Uniform zu erscheinen. — Die Eltern der Jungmannen sowie Freunde und Gönner der Jugendwehr sind zu der Feier freundlichst eingeladen. Mitteilungen des städtischen Kriegsausschusses. Sonntag kein Mager= und Buttermilchverkauf. Die Ausgabe von Gemüse aus städtischen Vorräten soll demnächst auf Grund von Gemüsekundenlisten erfolgen. Die Eintragung in die Gemüsekundenliste muß von heute ab bis spätestens Montag abend erfolgt sein. Bei der Eintragung sind Warenkarte und Brotkarte vorzulegen. Die Geschäftsinhaber haben die Kundenliste nach der ihnen erteilten Anweisung auszufüllen. Als Zahl der empfangsberechtigten Personen ist die auf der Brotkarte angegebene Zahl einzutragen. Die Warenkarte ist von der Verkaufsstelle mit dem Namen des Geschäfts und der Nummer der Kundenliste zu versehen. Bei Feststellung von falschen Eintragungen wird Schließung des Geschäfts erfolgen. Die aufgerechneten Kundenlisten sind bis spätestes Mittwoch 1 Uhr mittags bei der Gartenbauverwaltung (Zimmer 84—87 des Stadthauses) abzugeben. Die Kundenlisten liegen in nachfolgenden Geschäften auf: Dimmers, H., Lingenerstr. 1, Nordbeck, Christ., Agidiistr. 18, Hagedorn, Berny., Agidistr. 32, Kemper, Anton, Annenstr. 19, Schmelter, Ant., Bispinghof 18, Doepp, Heinr., Blücherstr. 16, Heese, Bernh., Blumenstr. 11, Leißing, Bogenstr. 12, Beermann, W., Bremerstr. 59, Anfang, Bernh., Brinkstr. 15, Schoenen, Hub., Cördeplatz 12, Bühner, Josef, Cördestr. 52, Lange, August, Dieckstr. 6, Hanhardt, Bernhard, Dortmunderstr. 12, Tiemann, Franz, Dortmunderstraße 25, Goddemeyer, Eberhard, Dortmunderstr. 34, Behner, H., Emdenerstr. 9, Witte, Heinrich, Ewaldistr. 24, Pues, August, Ferdinandstr. 6, Szkudlapsky, Fr., Friedenstr.45, Heuer, Heinr., Gallitzinstr. 15, Dreisilker, W., Gertrudenstr.19, Lips, Gertrud, Graelstr. 46, Hill, Heinrich, Grevenerstr. 20, Hill, Heinrich, Hammerstr. 46, Krukenkamp, G., Hammerstr.64 Simon, Josef, Hammerstr. 89, Kulke, Wilhelm, Hansaring 22, Löckner, Anna, Hansaring 23, Hill,„Heinrich, Hansaring 33, Buschrotter, Jos., Hansaring 34, Börger, G., Havichhorststr. 9, Dreier, Franz, Heerdestr. 20, Brokamp, Herm., Heisstr. 18, Schmitz, Melchior, Heisstr. 21, Schulden, I., Hollenbeckerstr. 1, Ahlers, Anton, Hoppendamm 7, Römer, Peter, Industriestr. 35, Lienkamp, W., Judefelderstr. 50, Breede, Josef, Junkerstr. 16, Hill, Heinrich, Kanalstr. 30, Hill, Heinrich, Katthagen 47, Brockamp, B., Kettelerstr. 30, Wernsing, Herm., Königstr. 44, Heger, Martha, Leererstr. 9, Bruns, Robert, Leostr. 1, Johanndieding, I., Leostr. 16, Wittler, Bernhard, Leostr. 21, Ernst, Lorenz,, Ludgeristr. 86, Harms, Jos., Marientalstr. 67, Hunke, Ant., Marientalstr. 89, Lodde, B., Maximilianstr. 30, Beukmann, Josef, Mecklenbeckerstr. 53, Stützel, H., Mecklenbeckerstr. 60, Dreßen, A., Mecklenbeckerstr. 60, Hoffmann, Ludwig, Mecklenbeckerstr. 61. Ishorst, H., Melchersstr. 76, Johannknecht, Arnold, An den Mühlen 25, Hirtz, Maria, Neustr. 6/7, Blanke, Theresia, Nordstr. 31, Schmitz, M., Overbergstr. 14, Hegge, Ferd., Overbergstr. 27, Tegel, Geschw., Ritterstr. 2, Holterhues, A., Ritterstr. 43/44 Terwege, Carl, Rothenburg 1, Leißing, Anton, Salzstr. 18/19, Bödeling, Elisabeth, Schiffahrterdamm 11, Funke, Anton, Schillerstr. 32, Ohmann, G., Schillerstr. 74, Beckers, A., Schillerstr. 90, Pelster, August, Schulstr. 11, Bloch, Carl, Sophienstr. 12. Hill, H., Alter Steinweg 26, Terwege, Carl, Südstr. 4, Hoffmann, Josef, Südstr. 58, Frenking, Josef, Verspoel 18, Leste, E., Warendorferstr. 14, Terstegge, Franziska, Warendorferstr. 57, Hill, H., Warendorferstr. 61, Rümpler, Paul, Warendorferstraße 118, Hovelmann, I., Wasserstr. 10, Sickmann, H., Wermelingstr.48, Wohlhage, K., Wermelingstr.68, Schmitte, Maria, Wevelinghofergasse 40, Hill., Heinrich, Weselerstr. 28, Wersebeckmann, Franz, Wolbeckerstr. 42, Kerklau, 2., Wolbeckerstr. 72, Hill, Heinr., Wolbeckerstr. 89, Fölling, H., Wolbeckerstr. 115. Gerichtszeitung. Lyck(Ostpreußen), 27. Jan. Die hiesige Strafkammer verurteilte den Besitzer August Walzer im Kreise Johannisburg wegen Kriegswuchers zu 5 Monaten Gefängnis und 3000 Mark Geldstrafe. Walzer hatte einer Berliner Firma 9 Gänse im Gesamtgewicht von 100 Pfund für 1800 Mark angeboten. Vermischtes. * Breslau, 27. Jan. Der in Langenoels den staatlichen Dienst versehende Stabsarzt Dr. Räbiger stürzte beim Überschreiten des Dorfbaches hin und verletzte sich so schwer, daß er sich nicht mehr erheben konnte. Er wurde am andern Morgen im Bache erfroren aufgefunden. * Eisenbahnunfall. Berlin, 27. Jan.(W2B.) Amtlich. Heute, um 1.25 Uhr vormittags, fuhr der von Vouziers—Frankfurt am Main kommende D=Zug 11 bei der Einfahrt in den Anhalter Personenbahnhof über den Prellbock und den Kopfbahnsteig und kam an der Hallenwand zum Halten. Hierbei wurden der Post= und Gepäckwagen erheblich beschädigt. Verletzt wurden weder Reisende noch Postoder Bahnbedienstete. Eine Betriebsstörung ist nicht eingetreten. Die Untersuchung über die Schuldfrage ist eingeleitet. * Paris, 27. Jan.(WTB.) Der Schnellzug Montlucon—Bourges stieß um 2 Uhr morgens bei Chateau neuve sur Cher mit einem Güterzug zusammen. Die Lokomotive und 10 Wagen des Schnellzuges entgleisten. Zehn Personen wurden getötet, 40 verletzt. Vor einem Jahre. 28. Januar 1916. Vermehrte Kämpfe im Westen. Russische Angriffe am Dujestr zurückgeschlagen. — Im Westen näherten sich die Kämpfe. Bei Neuville stürmten deutsche Truppen die feindlichen Gräben in 1500 Meter Ausdehnung, viele Gefangene machend: französische Gegenangriffe brachen zusammen. In St. Laurent bei Arras kam es zum Sturm, wobei den Franzosen eine Häusergruppe entrissen wurde. Südlich der Somme wurde das Dorf Friee erobert und 1000 Gefangene wurden gemacht. In der Champagne herrschten lebhafte Artillerie= und Minenkämpfe: auf der Combreshöhe kam es zum Nahkampf. Ein nächtlicher französischer Luftangriff auf Freiburg verursachte nur geringen Schaden.— Im Osten wurde ein heftiger russischer Angriff auf die Brückenschanze von Uscieszko am Dujestr nach heftigen Kämpfen zurückgeschlagen: das Feld war von russischen Leichen besäht. Ein über der Strypafront erscheinendes russisches Flugzeuggeschwader mußte sich nach Vernichtung von 5 Fahrzeugen durch österreichische Artillerie zurück. ziehen. Handel und Industrie. Von der Berliner Börse. Berlin, 27. Jan.(W2B.) Die leichte Geschäftsbelebung der letzten Tage war wieder verschwunden, und volle Zurückhaltung bei nahezu vollkommen stagnierendem Geschäft hat wieder Platz gegriffen. Die Tendenz war anfangs trotzdem als fest anzusprechen, doch bröckelten die Kurse infolge der intensiven Geschäftsstille, dann auf fast allen Marktgebieten, etwas empfindlicher für Schiffahrtsaktien, wieder etwas ab. Besonderes ist auch auf dem Gebiete der Nebenwerte und vom Rentenmarkte nicht zu berigen.„, 6 1ur emin K. 9. Der freie Produttenverreyr verlief ohne Anregung mit lustlosem Geschäft außer am Saatenmarkt, wo einige Geschäfte in Seradella zustande kamen. Es waren Umsätze kaum zu verzeichnen, da die Zufuhren an Rüben und anderen Artikeln aus den bekannten Gründen noch keine Zunahme erfahren baben. Hauptredakteur Rudolf Strietholt.— Es verantworten: den redaktionellen Teil Paul Koene, die Reklamen und Inserate Anton Busch, alle in Münster.— Druck und Verlag der Aschendorfsschen Buchhandlung in Müniter. In unser Handelsregister A sind heute a) folgende Firmen eingetragen: 1. unter 1064 A. Knnbel, Münster, Inhaber Frau Fabrikant Anton Knubel, Münster; 2. unter 1065: Wilh. Hausmann, Münster, Inhaber Fabrikant Wilhelm Hansmann, Münster; 3. unter 1066 die offene Handelsgesellschaft E. Petzel u. Co. zu Münster. Persönlich hafsende Gesellschafter sind: Betriebsleiter Max Hanemann zu Münster, Rentner Vernard Twenhöven zu Hiltrup, Ingenieur Emil Petzel zu Munster und technischer Leiter Adolf Hoffmann zu Münster. Die Gesellschaft hat am 18. Januar 1917 begonnen. Zur Vertretung der Gesellschaft ist nur Emil Petzel ermächtigt. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb einer Fabrik für Heeresbedarf; b) folgende Firma: Preminger u. Scheier, Münster, Inhaber Kaufmann Moses Preminger zu Münster, ist heute gelöscht. Münster, den 19. Jan. 1917. Königliches Amtsgericht. Guterh. Anrichte zu kauf. ges. Off. u. 3 9 328 an die Gesch, Kordweiden in großen Mengen kauft a2 Gefangenenlager 2 (Rennbahn). Vollerwagen zu kausen ges. Off. u. K K 329 an die Gesch. * Wach amer Hund zu kaufen gesucht. Off. u. M C 305 an das Central=Zeitungs=Bureau. Einige Peking=Enten und Schrute zu kaufen gesucht. Off. erb. u. M D 306 an das Central=Ztgs.=Bureau. Gestr. Flanell=Bluse(Gr. 44), einmal getragen, zu verkaufen. Näh. Geschäftsstelle ds.Bl. Ein neuer Winter=überzieher, mit Seide gefüttert, u. Anzüge (starke Figur) zu verkaufen. Elisabethstraße 4. 2 Paar Herren=Schlittschuhe zu verkaufen. Engelstraße 15, 1. Etage. Gaskronleuchter Parre verkaufen. Ziehen und Damenpelzret, echt Bisam, neu, Dettenstraße 10. 31 4 Gut erhaltener Brotwagen, auch für Heereszwecke, zu verkaufen. Industriestraße 5. Langer wattierter Frauenmankel zu verk. Näh. Gesch. Vohnungen Abgeschl. Etage, 5—6 Zim., Küche nebst Zubehör, Bad, el. Licht, zum 1. April 1917 ges. Offerten mit Preisangabe bitte umgehend unter O O 332 an die Geschäftsstelle ds. Bl. 2—3 Zmmerwohng. u. Küche mögl. zentr. Lage, sofort od. z. 1. Apr. ges. Ang. m. Pr. u. M. B 304 an das Centr.=Zigs.=Bur. Ner 1 Zuverl. brav. Mädchen, welches in allen Hausarbeiten erfahren ist und Liebe zu Kindern hat, in kleinem Haushalt (2 Pers.) sofort od. 1. April ges. Frau Gerta Hornung, Münster, Windthorststr. 13, 111 Fa oder Mähhel für die Morgenstunden gesucht. Helsberend, Schillerstr. 63, 1. Jüngere zuverlässige Buchhalterin, die auch im Stenographieren u. Maschinenschreiben geübt ist, findet zum 1. April bei uns Stellung. Angebote sind Zeugnasabschriften und Gehaltsford. beizufügen. Gebr. Rath, Sassenberg i. W., Kammgarnspinnerei. Suche zum 1. April od. früher kath., kinderliebes 62 Madchen für Haus und Garten, welches kochen kann oder erlernen will und jüngeres Kindermädchen. Frau Apotheker Rochol, Horstmar. Suche zum 1. April ein braves, kath., ordentl. für Küche und Haus. Frau Lotheier Laurck, Burgsteinfurt in Westf. Stundenmädchen für Vormittags gesucht. Euli, Lazaretstr. 28. Ein zuverlässiges, kath. a2 Madchen zu 3 Kindern uach ausw. ges. Näheres Frau Mühlen, Bahnhofstr. 10. aus der Eisen= oder Maschinen=Branche, welcher möglichst schon im Einkauf tätig gewesen ist, zu balbigstem Eintritt gesucht. Ausführliche Angebote mit Zeugnisabschriften u. bestimmten Gehaltsansprüchen erbeten an az F. Stille, Maschinen= u. Fahrzeugfabrik, Munster i. W. Büchag wriche in dauernde Stellung für Kriegsindustrie=Arbeiten (Akkoed=Arbeiten) gesucht. Jean Wimmersberg Nachflg., Cöln. Große Witschgasse Nr. 1. Für, einen adligen Hof in Münster wird ein kath. zuverlässiger, unverhetrat. in mittleren Jahren stehend gesucht. Eintritt nach übereink. Auch Kriegsbeschädigte wollen sich melden. Angebote sind an die gräfl. Droste=Bischering= sche Renteiverwaltung in Darfeld I. W. zu richt. Piccht gastiert Dienstag, d. 30. Jan., abends 7½ Uhr in der Aula des Realgymnasiums. Eintrittskarten zu 3.30, 2.20, 1.10 sind in der Bisping'schen Musikalienhandlung zu haben. w2 Joseph noch in vollem Betrieb. Statt jeder besonderen Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute nachmittag 4½ Uhr meine geliebte einzige Schwester Fräulein Maria Soer zu sich zu nchmen. Sie starb nach langem Leiden verschen mit den Tföstungen unserer bi. Religion im Alter von 59 Jahren. In tiefer Treuer: Luise Soer. Niederichsstein, 24. Januar 1917. * — der deutschsprachigen Presse e.V. * 4 uu g ihelg nd tug 126 M hnd t u un uihg u Mt c uin u a Wihaun Au „Iedur#####0 poos fedag Pct M up aun usalh ura: Gou bunspi bulhg unn u Wpcp Mbzhhlunt wouts ushs Soppssct WWhne Suun dnn Juuchtun n 1n bfuniun ua 1 hubze udun Wts uunh Jub 9 chh W sun uuh ug pln t ai W Sattn n e Jucl un M Nu p h uhhn piicus 1 u u c huute Wgeun——— gn cch 1m— Wete t Vus Aouh n V t urhn u unc pudct M M t M omssan pozc 1311 M Spiuhn ubs pi whrh Mcupfbuc gun iub Wu e uc d ch i h et un Wpii WM W usci Mu n Wn aun Mn unndug ug 85 g Wu msisgub jun Gue W unr uunet Wutu rsin 2 W M u M u t an W ubd u Wun uen s sic bi uiat Su Muncn gun n i pn aun Mtu hun unnSu Satg ha Rgholgonn uss Pruhusuhet gun u Aun att W n WpiiuSpie Mdat Wien I uscpzöbsn n ucnn uhint ign u M c uid M Mu Pute Wen ct Whlue ubishpeun zzm Wat Mc e slag 51g ur M im Nuiu piiguß t n hnuc i g u ucc m im hnen Pune W oc lpr S in M iu W St oc i M g gun Mu uhatic ptt i Aat nn gun„uoptod unn Si upn dun M uh ung imuch Su n up M unn un nol fu bingin Mnhoaisbun duht 1 Wne tan Wu We uc o h un Julung uon S pc M ic„ Ke heai Prin u u lan M M M mat We usdnt r W un u Mun c uo au h ne uht u Mat n Mi uu uuc u uct ae ii Wr an i p g gum unn u cilag u int Wu MtNune r ch W n unn Su pi W Mhn Wcct Wit un du Mii Sru un scpbnt Wich 1 c M ie u uun pi h S du umun aud 1 pat Su W Mt Mu pnun n nd Nousb Na Mlae Wt U u u Me M Wiun We d Wo uo Sinal u 10 nlg uuzg gn binnpise s ndn M ukM ut Mt n Sich gun Buncnlälu buib unn gun inn ine ustal#u uuzee s gun ig 130 230 gun Wpunc ug Spasc f u stun aun W u ut uu an Horbozg u Nu 1 ictag Mpuct pn u W M c St Pl Wat Wii Mui pin Nude sic spont t pi Sinct M u.unda gun gunzcz „WM W Pimt oh Wun Me Wite S han St W ue W Piscnnn Whnn M Mit c W u W c“ uht t utme Mulgnn Nn Wu Wc ngch M e Mn u We aat Mmce nuzge iptn ue n i t Mt uccu n Su n Mncun untugt pi ue t uhe Woisi sttu usnse Mc ui i Sht M n nt uht i c M un ur gun uht i itg h l#tt u uhu e 1 Inb uht sjo ud bis Wun n uc uhbnt W utu h n Wi an gun Gung gun hun uuizck Mud ui Mt iic Mili 1 Sandt Wut an u M S M w t 1 unc wat S M Mt a g u 1 Su n dn hn Bunvaat „u“ Mcu pil uch u M hut u picuch W M M H an W W ucc r c W uhdb 1 nusct ust nd u ip#e Pi. Mt ussoctiset Jusdm ind ind##l W r gun W ung M a ua „LUipd urh p M gui bo“.1 Juim,“ pi„ Sp P us u gi u e n gu Mut M W c W unc t iut 1 uh ohon M inn ic M un ut uuc M tn Du Mhu i hne zun pil ussat un zuppmt pi„ucicc Me n u btinn uuh poc u M n At u Mu Mt S t isugt gof 1 uigbznung A c W u gu u in i Wt in ee cueg Wahu M t Mhn gun un S Ml gin Mngug 21 M W im Htitt s pii Sc gn Wng i n i um W W i M n un t fi Iu psaat uug Ppisssalun 1i Mpi nt g Wih Wch un ipi sus igcg gun Whog ann cc; Pim ui te uge unt Mp Mcc uc ur„ud“ Hm gun uslont uu Wiu hnug Mn gun Win Wsic pc s## aat gssistt g zvm spin gut W M W t „iiduczc“ M M aai ulting i i t sie u ndthcnn aun un sbungun 10 une b Mn em Autuse 1 a S an ihittn ugs usuntn ut M cigse un iu i g W M guu uud 20 ck tn uhl#i sct ig zu sompmt u pi uu hnctn ec pe i M irt W n Wht Wiete uuct pi aun Ppane Ma unne udd 19 dar fiic 130 St u WMpii uh Mug uss inv zun Wu ut te u ui ice(pou u r i iitc pi nundign M Mle uuitlcunt t gun Wim(pr shnngn gun gu ann un W W eng rr iiune pt W g gh p Mc i ptnt g W i uunt t zun Mn nne M Mt u nt gnn W uir ue u cn pt M ic t Winn une W Mt M W M „tuc“, ant uhct uuee uhensbuun pou t itg We W iitun M n u Wtn hming Mne e gu Wii uc u t unt ne uct 1g ui ög Uid nn usdunt Wig ud c unntcg ic unnune M We Mi ppat gun p Mat iiu ut uhcunt Wpi iut i g Wi g c M tt unng M M W Win ihntu Wcu M uo ng aer u Wit us Wnut pfn E Mun W ug gun Wct S su M uen Mn W M un u valts(pou gun Wm M u Mun un ttuu n u ee t iunun gun iin uin WW u ss gu voe ppi hpnd# ur Pimt Momhon S W W t gun pnW W un ub mi uphuendit St u t Mc ann uniiglng nos F. S u unc- N e u at Mue tge M ma t W Supt er 1 fn uhnat utuntg ate ahpzsbun ppzc Tiut Mu Wb i Mn M r uunet uh Mis 1 Snd aun n n n u Wpt ur gun voggb 1h Suuce M ah un Sug ge in Mön monism ui tpub(pi ahn i ungt ni uit int Wc M g i bilzg(pon unn aun hnt Mpi uin tuut pi g ann Sescpigse e gnr uhn i Mcu 1 M r au uiunn t Mann ie ver tumzuue mhn g nlalgni(on Mbat M Au M W= 10 S it pi b#pi Sst Sat uu m M a u uhoct W 1 u uuigrznunz tt S Wog. n u M Mn t c W i M W ne Mccu nd n gun Mmpttt M t Wue Wn uu m cc ut Nuhucn hsc Mt n M Wnn uhung nusb inn gu M Mctt M u M i o u uc uc W Mt tu i eepan n Mt upe iun Spuvmt u n ipi t iim u W itne pi wui g, W u ii un(pim s Pusch e### t unti un W h it aun Nah t n in c aat sin c##n u uu i u cu M Wn gun.t un ct hnt unng i Mt uc u c M### chl ihn S u itung uis Mat uunce Wscieng bihni Mung guhat i c ustanmt mpp u Muu ic Pizanzizlcun Wos gu Wh W W im i shpsck nit gun iut Wiu s pi h ct uus 10 i n gun ite 100 13 pz Wet unt Wtt i W c W W „Jun inb hoa Mun u ct p 1 NR 2182 Kei 7567 Zad“ win gur 83 2132 * Ath Seite 161 Vergessen waren Müdigkeit und Not, vergessen das drückende Heimweh, Will sang ja, und alle, alle sangen sie mit. Da kam ein Tag voll Sonnenlicht und Himmelsblau, voll lachenden Lebens. In dem russischen Graben regte es sich. „Eine Kugel kam geflogen.“ Sie traf den Liebling der Kompagnie. Er ahnte nicht die Schwere seiner Verwundung, und ganz traurig sagte er zu seinen Kameraden:„Kinder, nun muß ich doch für ein paar Tage weg, aber ich komme bald wieder.“ Man trug ihn in ein Feldlazarett. Dort hat er noch drei Tage gelegen. Seine Fieberphantasien führten ihn heim ins traute Elternhaus, zur geliebten Mutter; von ihr sprach er oft und viel. Man las dem armen hübschen Jungen jeden Wunsch von den Augen. Ach, seine Wünsche waren, wie sein ganzes Wesen, noch so kindlich. Einmal verlangte er nach ein paar Boubons. Mit der sofort herbeigeschafften Düte in der Hand fragte er den Arzt mit seinem lieben Lächeln, ohne das man sich sein Gesicht garnicht denken konnte: „Herr Doktor, kann ich morgen wieder in den Graben?" „In, mein Junge, wenn Sie ganz stille liegen.“ Der Arzt wandte sich ab.„Armer Kerl," dachte er,„du kommst nie mehr zurück in den Graben." „Herr Doktor, schreiben Sie meiner Mutter, daß es mir gut geht.“—-In der Nacht darauf ist Will gestorben. So jung, so blühend jung, und doch ein Held!— * „Halloh, Träumliese, komm, faß an, wir laufen Schwungbogen.“ Christel und Hilde stehen vor mir.„Nein, laßt mich heimgehen, mir ist kalt. Gute Nacht!“ — Die Sonne will scheiden. Sie wirft ihren goldenen Schein noch einmal über die glitzernde Fläche, streichelt noch einmal wie liebkosend die heißen Wangen der Mädchen, und dann taucht sie unter in einem Meer von Licht und Farbe. Die Bäume heben sich wie Silhouetten so scharf vom klaren Abendhimmel ab. Es schummert. Auf der Eisfläche wird es leerer. Da hinten, wo die Sonne versinkt, sehe ich die zwei Mädel vom rotgoldenen Licht umflossen. Sie laufen immer noch Schwungbogen— Schwungbogen———. Schneg. Es war ein großes Leichentuch, Das uns der Schnee zu Füßen legte, Und als wir sinnend hingeschritten, Viel Ernstes unser Herz bewegte. Es will ein großes Leichentuch Sich heute über Deutschland strecken. Um ungezählte Heldensöhne Zu ew'ger Ruhe zuzudecken. Doch durch die Decke brechen Glöckchen, Die einen jungen Frühling künden, Wo wir mit Himmelsblau und Sonne, Auch Glück und Frieden wiederfinden. T. R. 1917 Bergen eines abgeschoffenen Wallerklugzeuges. Von Erust H. Putz. Man wartete zwei Stunden über die Zeit, daß unser Leutnant zurückkehren würde. Gegen Mittog war er mit seinem Wasserflugzeug aufgestiegen, um von der flandrischen Küste aus nach Westen aufzuklären. Seine letzte Meldung war um.. Uhr eingegangen. Als er nach Stunden nicht kam, stiegen einige seiner aKmeraden auf und suchten nach ihm. Sie kreuzten über dem Gebiet, das auch er zur Aufklärung überflogen haben mußte. Einer brachte nach kurzer Zeit die Meldung, daß bei der...=Boje ein umgekipptes Wasserflugzeug auf den Wellen schwimme. Beim Niedergehen habe er nichts Lebendes entdecken können. Die Torpedoboote machten klar zur Ausfahrt. Sie wollten bergen, was noch zu bergen war. Gegen die untergehende rotglühende Sonne fuhren sie, die da in zackigen, goldgeränderten Wolkenfetzen und in dem Dunst verschwindet, den die Abendnebel über die Wasser legen. Die See ist glatt wie Ol, lange noch sind auf iyr die Furchen zu sehen, die die Boote eingezeichnet haben. Die stürmen jetzt in voller Fahrt, weit ausgeschwärmt dahin. Tief saugen die mit äußerster Kraft arbeitenden Schrauben den Achterteil der Boote ins Wasser. Wie Möwen begleiten uns zwei Wasserflieger. Sie eilen voraus in der Richtung der Unfallstelle, kommen wieder, umkreisen die Boote, stürzen wie Raubvögel auf uns nieder, daß man sich unwillkürlich duckt: so nahe über den Masten fängt der Flieger seine Maschine ab. Über das ewig gleiche Sausen der Ventilatoren dröhnt zeitweise der harte hämmernde Viertakt des Motors und das Donnern der Luftschrauben.— Schon dämmert es stark. Da kreisen die Flieger nicht allzuweit vor uns über einer bestimmten Stelle, stoßen nieder, schwirren unruhig umher. Hier liegt ihr Kamerad mit gebrochenen Schwingen. Die Boote verlangsamen die Fahrt, ändern den Kurs und steuern auf das Wrack zu, von dem man nicht viel mehr sehen kann als die grauen Schwimmer. Von einem Boot aus hat man mit langen Bambusstöcken, die sonst zum Einfangen der Torpedos beim Ubungsschießen dienen, die Trümmer gesaßt. Das Boot liegt still. Matrosen steigen von Bord aus auf die Schwimmer und befestigen Taue daran. Es dauert eine Weile, bis man den schweren Apparat gut gefaßt glaubt. Dann hievt der mit Dampfkraft bewegte Hebebaum die Last langsam hoch. Knackend brechen die dünnen Holzspanten der Verstrebungen. „Stopp!“. Die Maschine ist soweit gehoben, daß der Führersitz aus dem Wasser ist. Eine kurze Zeit nur, dann ruft uns das Megaphon herüber:„Eine Leiche ist gevorgen!“ Der Leutnant, der mit den Beinen im Fahrgestell verschlungen war, wird an Bord genommen und am Achterdeck aufgebahrt. Mit der Kriegsflagge bedecken sie die Leiche — Langsam wird das Wrack weiter gehoben. Dann befestigen eifrige Hände die Trümmer an Deck und an der Bordwand. Die Boote setzen sich mit ihrer traurigen Last in Marsch. In der Nacht kommen sie zurück. Die Leiche des Fliegers wird von Bord getragen. Am Fallreep grüßt ihn zum letzten Mal die Bootsmannspfeife: „Oberdeck stillgestanden! Front nach Steuerbord!“ Offiziere und Mannschaften entbieten dem gefallenen Helden den letzten Gruß.„Rührt Euch!“ Die Arbeit nimmt ihren Fortgang. Die Boote müssen klarmachen, um zum Nachtunternehmen auszulaufen. Aus dem Feide. Inhalt: Dem Kaiser.] Die Kämpfe an der Riga=Front, von Rolf Brandt, Kriegsberichterstatter. Ein Tag ti Paradtes, v. Paul Schweder, Kriegsber chterstatter. Die Fischvergiftung des Mac Garvin. Eislauf, v. Eltfabeth Johanna Schnee. 1 Bergen eines abgeschossenen Wasserflugzeuges, von Ernst H. Putz. Dem Kalfer. Auf des Kampfes Weltarena Traten Millionen Fechter, Um zu siegen, oder sterbend Noch zu sein der Freiheit Wächter. Oft in Qualm und Eisenhagel Sahen wir dem Tod ins Auge, Doch er ließ uns leben, meint" wohl, Daß nicht jeder für ihn tange. Ave. Cnesar imperator. Morituri te salutant! Erste heilige Begeist'rung, Zu beschirmen Thron und Kaiser, Schwandest du? Nein, doch nach außen Begst du dich erhaben leiser. Voll Ermattung uns bezwingen? Nimmermehr! Ein deutscher Mann Hofft, solang die Pulse pochen, Fragt nicht, wo und wie und wann. Ave. Caesar imperator, Morituri te salutant! Wo der Sieg?— Er kommt, ihr Zagen! Bürgt euch doch der Brüder Blut, Unser aller Leib und Leben Für der Freiheit köstlich Gut. Und wenn dann nach schwerem Ringen Viele sehn die Heimat wieder, O, so denkt in stolzer Wehmut Aller, die der Tod zog nieder, Die dann aus der Gräber Ruh' Ihrem Kaiser jauchzen zu: Ave. Caesar triumphator, Etiam mortui te salutant! Im Felde. G. H. Die Kämpfe an der Riga-Front. (Unberechtigter Nachdruck verboten.) II. Gefechte an der kurischen Ac. Mitan, Anfang Januar 1917. Am nachmittag des 6. und in der Nacht vom 6. zum 7. Januar zogen die Russen in einzelnen Kommandos immer stärkere Kräfte in die Lücke nordwestlich Mangal. Die deutschen Verteidiger, die auf der Düne und in der Kirchhofstellung von Wismann stauden, waren frontal nicht zu erschüttern, aber immer stärker machte sich der russische Druck auf den rechten Flügel im Sumpf geltend. Die Flügelkompagnie war bei dem ersten Angriff am 5. zurückgedrückt worden, hatte dann aber ihre Blockhäuser wiedererobert und nach Süden hin sich gesichert. In der Nacht nach 12 Uhr kamen westlich der Aa gegen die Stellungen auf der Düne und im Sumpf stärkere russische Abteilungen vor. Gleichzeitig entwickelte sich unter Einsatz starker russischer Kräfte ein Waldgefecht westlich und nordwestlich von Mangal. Man lag sich dort am Sumpfgraben gegenüber. Zwei deutsche Maschinengewehre bekamen einen Volltreffer, von einem dritten fiel die Besatzung. Die Russen erreichten die Düne, die sich in 1½ bis 2 Kilometer Entfernung parallel der Aa von Süden nach Norden hinzieht und dann südlich von Wismann nach Osten umschwenkt. Nun setzten, während gleichzeitig die Vorstöße vom Rücken aus heftigen Charakter annahmen, erbitterte Frontalangriffe gegen die Stellung östlich der Aa ein. Die Artillerie trommelte auf die Stellungen. Die Kirchhofskompagnie von Wismann ging Schritt für Schritt zurück, machte immer wieder Halt und brachte den Russen blutige Verluste bei. Die anderen Kräfte sammelten sich und gingen nordwestlich auf das Westufer der Aa. Den Russen war die Lust zum scharfen Nachdrängen vergangen. Am 7. setzten sie dann, als die Truppe wieder auf das Ostufer gegangen war und längs der Aa Boden gewann, Kavallerie gegen die ermüdeten deutschen Linien an. Sie hatten sich gctäuscht. Die ersten Züge fielen, drei neue Schwadronen schwenkten zurück und griffen mit dem Karabiner an; sie wurden zusammengeschossen. Südlich Pikke waren inzwischen deutsche Reserven gegen das„Russenlager" südlich Studr vorgegangen. Sie fanden die Anlage besetzt und wurden bald von allen Seiten angegriffen. Sie bildeten einen Igel und schlugen während der Nacht alle Angriffe ab. Am Morgen des 7. Januar erneuerten die Russen dann ihre Augriffe auf der ganzen Linie. Um ½7 Uhr wurde ein starker Angriff bei Buobai und bei Olai abgewiesen. Reserven trafen ein, die Linie wurde geschlossen. Trotz aller Anstreugungen konnten die Russen gegen die bewunderungswerte Zähigkeit der Verteidigung nicht den kleinsten Erfolg mehr erringen. Wohl lag die feuernde Schützenlinie auf dem gefrorenen Sumpfboden. nur dünne Erdhäufchen vor sich, wohl froren die schneenassen Kleider wieder fest, aber die Linie hielt gegen den starken Druck sehr vielfacher Übermacht. Am 8. folgten neue russische Angriffe, während die Dünen bei Kaluzem und die Schützenlinie längs der Straße Grabbe—Kalnzem unter schwerem Feuer lag. Am Abend gingen die Russen wue derum in mehreren Wellen vor sich und wurden miederum blutig zusammengeschossen. Am 9. Jan. folgen auf dem linken AgUfer mehrere vergebliche russische Angriffe. Am 10. Januar wird das alte russische Mittel beobachtet, daß Kavallerie die angriffsmüde russische Infanterie östlich Kaluzem vorwärte peitscht. Das russische Ermatten ist deutlich, freilich werden neue Kräfte wohl heraugezogen. Es ist augenscheinlich, daß der russische Oberbefehlshaber auf leichten Sieg gerechnet hatte. Seine Rechnung haute sich auf das Zufrieren der Sumpfstrecken und auf die Hoffnung, daß zu starke deutsche Keinmern. der deutschsprachigen Presse e.V. W Wo g unr Pprsttu 1 Sccin uspling Hpu si Mg, ungg“ s 1 ii au u Hou W u We g Mn Su ue M in Mue M unn„idung non S M pn unn 1. u 1 uuct i chat Mhn W ir#r sipin uht t sic##pno nubat gun nue ga un Mpug uid zzm 15 uudz ( ii une pon en W iscch“ auun 10 zihh, bosizulpen at# wps Jch Sval o un“.1 s bi“ W ichet uopi Mu dnt ipr gun Wupichp pfin 1 hpt n zun gb Inn Mpie Su W uhpe mt cs utn## S ue gun u us Mpra Mu Mpt t S ie n ut Hu in zat Wuntushpntz ck t cu Nuh Wsut ind spin 3 g0 ct gun Popipipune u Gon iiu uid ut gun i Mpe Suingn 10 Wun un unn uphmt ipe ctt um gushlnt aun sseap W u ii t n nn ubat u M u ht gn 11 fun M Mals umuon gun Mu Mne zun uut zud pi M M ncu n ipr uht ur u im uuct gi bii k 1.13“ ud bull gl. f M unsohlslu u Mue u ue icu gn guc, ug i un Wt Nnn zur uuph Wi When un ur Mg u guuc#i uic t e qun WMitg ne und ipi Ml M W- uutn M Wpi, Mun ue Na lun uts(pou gun un un ut un pr 1id Mick W omt gun and 1sc, gba ud iuste i bituge Wtut W ubh p isch pntig gun unig uc ie x Su pi dee Me Wn und iht guugt M W We ut Su Nutt Mat wc e W utg pi sapat n ln uh sichmn tick pi h in it tug on ssa at i („Mihi Sit sep Sunssssiecpiis eig — M Wu u u n g unuttoc W r hn uiuug i ann sg un t uet pitg i imie ug in gun pit Mctt M suc A uet WMitt Gun u iii i t Miuie ud u u ige unt S Wct 1 bi uuuh uhi ziguntbg uob Mn Wt i uhe u ct uu ciat Wit n uc i ii ntunz ain wscpick bok gun W M W Mn ii Wicng h Mpntilc npput n gushse u Mid dun untg doa nc ug(pung wou(onv 11 1 h W gun i Me aun iun ucc Nchl Bunciic ucusssdhmn ht ucing mn ir e un Wn e unhh pt Issp W Mind Wine u t Wtusspuung nod Muc 0 Vau tc Wc e ban use noc i Mc N i un M aun ue punc Mmnt ig ut 1 r bn s sus 1cd uncud c n c Me pune u t Meu u u W W nnm ung Inv 1360 u Mtg sun noit u W M aa Neusbal dun i Wpipg Se#uug. succe os gui pn gun Ws undt e Wht tte u uc hso 1 Muhcalue 000 00 sie Mn uc uu Mpbat Jugs Micen We i dn hng gun zunn Wincuh ah Rubb i uunnc aun ilung u Mug Wit Wuc ung oalppnc Mn Mn gun Wuuue Ind Indull Wpritca Gan—. Mc Sn u M unuhbat uid= Miine Se uc Sun unng u a un Me n ind n un Mnnh umn ui ie unn insut gnn udt Pu Wuat Mccut unt#pi 1cin S MppgiM M gunM uat W M A i Muht i ipiis M Wie ain„ M ib 1„ Gubgssoc“ g#s„Jutng „u Dns“ te sic uasbt W at W n Ut ii bu M st g uon tne wnge uc ur duninde M iug t sslc npiig i M n Miune uog an 10 ug a iige Mgue in aun D un t u ut a u n gun ilug Mlcht Nunch ue 51910 1 pai M u un udcuge Se W c uc uir Spnn ucpte Win an nn uhun Sus ug guhhat aun Minne zun uunc u u g atee# ce gu Wa n N Mc n Mi uonn W n Mun ung sig bollpung gun W u n stu Mn gun Wpigtat un u W ipr Mcu nn n ut Se 1 Mcut u„plplut zun„pbaibt, schwbat Mu uun nt Wc 1 ne Mhlu gu Wgs uu Wtb u hlnng u i M P un M ie 1 at ipig uig, uac u gun nu piesbne 136 u in g Mm e unhg M Mi h Gusct Gun„anpic Mss u ch M nd c u i l ga Win och Wssoct“ ur uht Mn gusasnng cssat u i umme n ug m gun„Inb Jompon Shsb uug#u sin tlse aaat umot“. ur Me uue aun ut Msat gun Wpi uonel Wti p si Wsn pnit M Puuhet grgpis ie u MWi Wet wunc i a ugis unc Mo uM S t Wapihg arct wi buui u ptt Wue ut un ipint St Wrind pat pi Wcg Spin ubb vir Wtgn u uat Men Mune Suv zud og#pi c uolpluncPusc n hnn mg iu t gun(Tcou tpu Mntu Muct moa Auui 13 Tgum Hig t gun fuun sic(pung See Munnig Iscpomt Wut(pim ud z A at Wpii Wicl Mc M cunc un une Wn 10 W in W u h nbuntg enb Mc M i h WMMiuti gn ni Sin iign t h“ M gn b Sganat lpi W S i Mt Wai t nct up tend ucc i M Mee u ung uic ach un Wih n n uc Mhg unc ui jom Wpin W i ue r it un peck ud nozun Moch gu Mini non usang ii M i Wu uir Wen M sgng u h an u irit Whi tpi uug gun ne oigan u u 1 Mt gb unn u gihtin n u ui M a uungg Jund ug hc hn ue ru t gu Mn i at unh gun tohoo uune u i t Wc u gu ia ne u at Scx, „W ht Spi i Mcing ugun n Muuch M u uoht t tcit itu o i M M t unc M M zi in un M P W ucn tn unh(ponl M W Miet ct guiduh 1# W W au it ant uut 8 giia c u uucnge uobinsg r ucugtg hi Wpi i shnsb 1go uug gun W W u ce „Wii d uic pi cuee uun Wt n at gun giscling(pou hiat(pi unzg“ „Tt ii Mn aun cuisu i t Mt gicc zub W Mt Mu ur Sc hoh ip; W uti n“ u e utppuckt an sieg Pprut Uhon n S ii Mn ic u iim po usizan zu W M u M W M Wnhign W 9 f siie W Tn Mh f u tt i it u cue un Wur uuc n gu u uc u Nit gun uquza Vu St ur iu p uc Pu r ungt uuc ic M W n gun r et u Me iet i S#n M unn Mnn s W ue„poos“ u pat spul ipi Spat W Wut Muunt nicut i nr un gun utig 1 urc Wn M c u t M M M Si c M Wengunn M i uu W W M t al bunit at Wh u W osi c u uzg 1 i gu ii ii sic cie 1c Mu ung g at Mee ie unzuc t gun Junsute Sumt uug it W Wisnnn c mn gun„ui Mc ua Mcc W puunc i pou i h t ueh Whln sppzc n Wi Nucipe Mitg iim nm 111 S##b ang gun zg uid ct n gn ch hct dotp Mn tt e Ss be n n i Mn Wi u i e ur W uch ucc hlutg 10 M gum ubpscplne Win uc Wi si M uo u ic Wpi S M ut Vuzuspoat u M Witt ue i Mcue nn uph uc gun un u ssclun g va u ct(vou gun uiduc zn e nan Sau„M M n uec M r i ucc umdact i5 gun ndbubbod t u Wat nuh hlne(pou uiinze uu iunte uzlut W h un M Mi i„M u ct e Wchhtac gun n a ncr Miuucnng von u#c u ntt h M S u pi Mn ue i uid p aat cict Wunnnn gin n spung h(pou si stbuclt tn Nne 1 noc Whn M i Mt„ M inn ut ltt b Wn Wuist nt gzuni Mt i hunt Mnne Mnslt pi mit de umt We tc ui uru M uuh g gun ncud Sx e ud Wa u i u Mitt ut uuzog uc 1d tun ushalg ct unine ph#pont ug Nus ii Mcunsn Mct e e n n un n ue ii ie 1 Mt NR 10520 Ubziun wdlipsenen und nner 1561 1367 Se1 m 08 3 * Seite 16 Aus dem Feide. 1917 1917 Beilage zum Münsterischen Anzeiger. Seite 31 Kräfte in Rumänien eingesetzt seien. Die Rechnung mit dem gefrorenen Sumpf war nicht einmal falsch. Denn trotz erheblicher Verluste beim Überschreiten war er schließlich doch passierbar, das andere Exempel erwies sich als falsch. Die Widerstandskraft der deutschen Truppen war wieder einmal als viel zu gering in Rechnung gestellt worden. In einem oft nicht ungeschickten Armeebefehl auf das deutsche Friedensangebot hin, in dem nach reichlich abgebrauchter Methode die deutschen Soldaten als halbverhungert hingestellt werden, sagt der Führer der russischen Nordarmee, Radko=Dimitriew, daß die Vorbereitungen der 12. russischen Armee mit größter Siegessehnsucht beeilt würden. Bald werde der Feind ihre Kraft fühlen! Es ist festzustellen, daß der Russe nur wieder unzerbrechlichen Widerstand gefühlt hat und daß nach acht Kampftagen seine Angriffskraft nach außerordentlich schweren Verlusten zum mindesten wieder unterbrochen ist. Inzwischen wurde in Rumänien die Sereth=Linie erreicht; daß dort Erfolg um Erfolg möglich war, daran haben die unerschütterlichen Verteidiger hier im Norden ihren guten Anteil.(Kb.) Rolf Brandt, Kriegsberichterstatter, Ein Tag im Paradies. Paul Schweder, Kriegsberichterstatter. Einmal im Jahre zieht sie sich mit ihren sechs Mädchen in ihr Schmollstübchen zurück(die vier Jungens haben dort nichts zu suchen) und entnimmt dem alten lübischen Schrank ein Paket in weißem Seidenpapier. Fast andächtig wird es geöffnet, und heraus quillt eine Flut wundervoller Damascener Seide. Es ist ihr Brautkleid, und mit scheuer Bewunderung streicheln die Hände der Großen wie der Kleinen darüber hinweg. Die Mama wird bestürmt, es doch wie in früheren Jahren anzuziehen, weil sie dann wie eine Prinzessin aussehe. Aber sie wehrt ab.„Erst wenn der Krieg vorbei ist und der Papa wiederkommt!“ sagt sie.— Dann werden sie alle ganz traurig, und nur die Aussicht auf die schöne Kaffee= und Kuchentafel am Nachmittag stimmt sie schließlich wieder heiter. Denn dieser Tag ist ja ihr Hochzeitstag, und an dem saß man früher mit beim festlichen Mahle. Ich denke mir, daß nach diesem Kriege in Deutschland recht viele Bräute in Damascener Seide gehüllt zum Altar schreiten werden. Denn die Seidenhändler von Damascus, bei denen ich heute, in Erinnerung an alte Zeiten versunken, vorsprach, versichern mir, daß sie noch niemals so viele Ballen ihres köstlichen Gutes verkauft haben, wie in diesem Weltkriege. Schon seit zwei Jahren kommen aber weder englische Misses, noch französische Demoiselles, noch amerikanische Dollarprinzessinnen in die Damascene. Deutsches und österreichisch ungarisches Feldgrau allein beherrscht die Stadt Suttan Saladius, und ihr blankes Kriegsgold sticht den Händlern der großen Karawanenstadt gar verführerisch in die Augen. Im Handumdrehen sind denn auch die Seiden= und Teppichpreise hier fast um 300 Prozent heraufgegangen und steigen noch mit jedem neuen Tage. Damascus—— das ist wie ein Märchen aus„Tausend und einer Nacht“, wie ein Traum, wie ein Gedicht in den Sinnen unserer Offiziere und Mannschaften. Von hier aus müssen sie unbedingt etwas zum Weihnachtsfeste nach Hause schicken oder doch für die einstige Heimreise erstehen. So kommt es denn, daß wir alten Orientfahrer die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn wir die heutigen Bazarpreise für Waffen, Möbel, Teppiche, Lampen, Perlen u. a. mehr hören, die man früher in Damascus bei einiger Ausdauer im Feilschen und Handeln noch verhältnismäßig billig erstehen konnte.„Die Deutschen verderben alle Preise!“ sagte mir der angesehene deutsche Großkaufmann Frank aus Haifa, der hier als Vertrauensmann des Oberbefehlshabers der 4. Armee, Dschemal Pascha, Einkäufe macht.„Man kann, da sie in ihrer Gutmütigkeit und Unerfahrenheit jeden Preis zahlen, der ihnen abverlangt wird, statt zunächst grundsätzlich nur die Hälfte zu bieten, weder hier noch in Jerusalem mehr gut und billig kaufen. Ich glaube sogar, daß heute die Teppiche in den großen deutschen Spezialgeschäften und Warenhäusern viel preiswerter sind als am ganzen Orient. Denn die haben noch zu den alten Sätzen gekauft und auf Qualitätsware gehalten. Neue Ware aber wird schon seit den Balkankriegen nur noch im bescheidenen Maße angefertigt, da die Wolle fehlt und der Nachschub an minderwertiger Ware aus Belgien und Nordfrankreich ganz aufgehört hat!“ So machen denn die Damascener trotz der Kriegszeit vergnügte Gesichter. Sie haben auch sonst gut verdient. An Kriegslieferungen war niemals Mangel, und was die türkische Heeresleitung nicht gebrauchen konnte, das nahmen die deutschen und österreichisch=ungarischen Etappen ab. Das arabische und mesopotamische Hinterland hatte im Frieden ungeheure Vorräte an allen möglichen und unmöglichen Dingen aufgestapelt, die nun von den klugen Händlern hierher geschafft und zu steigenden Preisen an den Mann gebracht wurden. Die türkische Regierung selbst soll kaum eine Ahnung davon gehabt haben, was in diesen weltenfernen Gegenden aufgestapelt lag. Und so gibt es noch heute hier Sachen, für die wir daheim längst Phantasiepreise zahlen müssen. Nur daß die Damascener inzwischen auch schon so klug geworden sind, sie nicht mehr um einen Pappenstiel herzugeben. Aber schließlich ist ja doch die Hauptsache die, daß greifbare Ware vorhanden ist und daß die großen Armeen im Norden, Osten und Süden des türkischen Reiches keine Not leiden. Damascus ist heute die Haupt= und Residenzstadt Dschemal Paschas, der abwechselnd hier und in Jerusalem Hof hält. Noch habe ich den Oberstkommandierenden der IV. Kaiserlich Osmanischen Armee nicht zu Gesicht bekommen. Aber es macht mir Vergnügen, mir schon vor dem Zusammentreffen mit ihm ein ungefähres Bild seiner Persönlichkeit zu entwerfen. Und dazu bietet sich hier in der alten Märchenstadt überaus reichlich Gelegenheit. Ein reicher Sagenkranz umschwebt sein Haupt. Abwechselnd ist er ein moderner Harnn=al=Raschid oder ein antiker Nero, je nachdem man auf einen seiner Freunde oder Gegner stößt. Auf alle Fälle aber ist er ein bedeutender Mann, von dem wir Deutschen voraussichtlich noch mancherlei Förderung zu erwarten haben werden, wenn es uns nur gelingt, ihn davon zu überzeugen, daß wir hier lediglich im Interesse seiner von ihm heißgcliebten Türkei arbeiten wollen. Dazu ist freilich auch eine gewisse Rücksichtnahme auf die Gefühle und Empfindungen derjenigen nötig, bei denen wir hier als Bundesgenossen zu Gaste sind, auch wenn wir einen wesentlichen Teil der Kriegsarbeit zu leisten haben. Mit Monokel, Reitpeitsche und großen Namen machen wir bei den durch und durch demokratisch denkenden Türken gar keinen Eindruck, sondern nur mit Höflichkeit, Ausdauer und gewissen hafter Arbeit. Andererseits dürfen wir dann wohl auch auf Dankbarkeit und Anerkennung, vor allem aber auf Vertrauen rechnen. Die Meinung mancher türkischer Kreise, daß man nach dem Kriege, und zum Teil schon jetzt, nach dem deutschen Schema alles allein machen könne, würde zu verhängnisvollen Folgen führen. Glücklicherweise haben wir in dem deutschen Führer der IV. Armee nach der überein stimmenden Ansicht aller deutschen Kreise einen Mann, der Ich stehe am Ufer und schaue zu. Müde wird man von dem Kampf mit dem Wind. Und da träume ich von früher. Ach, damals war's anders. All unsere lieben frischen Jungen waren noch dabei. Mir ist, als sähe ich sie vor mir, den Hermann mit den blitzenden Blauaugen, Bruder Fritz, der so elegante Kurven schnitt, Nachbars Heini mit seinen Holländer Schlittschuhen, der immer allen voraus war, den Will, den lustigen Kerl, und all die anderen, lauter Nachbarskinder. Wie fröhlich waren wir alle zusammen aufs Eis gezogen! Dort hinten auf dem starken Heck der Kuhweide saßen wir und die Jungen schnallten uns die Schlittschuhe fest. Dann gings los. „Komm, Lore,“ sagte Hermann,„wir laufen Schwungbogen, Fritz, faß mit an, wir laufen zu dritt.“ Und der Wind pustete gerade wie heute, er trieb uns vor sich her. Herrlich! „Halt, Fritz, da liegt ein Strohhalm," da— zu spät. Alle drei liegen wir auf dem Eise und stehen lachend wieder auf. Weiter!„Nein, Fritz, du kannst jetzt mit Christel laufen oder mit wem du willst. Du paßt nicht auf.“ Schon schwenkt Bruder Fritz ab und singt lachend:„Weh, daß wir scheiden müssen.. Hermann und ich laufen weiter. Die Fläche ist fast frei. Nur da ganz hinten ein einzelner Läufer. Das ist Heini mit seinen Holländern. Er brummte soeben, weil wir nicht so schnell mitlaufen wollten, aber die Christel, das lustige Ding, zog ihre Mütze fester über die Ohren. „So, nun brumm du nur, ich höre nichts.“ „Halloh, Bahn frei!“ Will und Hilde sausen vorbei. Wann immer ich den Will sah, freute ich mich. Das war ein Bursch, so frisch und fröhlich, so stark und so sonnig; der wagte alles. Und wenn man ihm sagte, er solle doch aufpassen, da lachte er nur und seine braunen Augen strahlten. „Nee, mir ist noch nie was passiert, nur keine Bange! Ich bin nicht so vorsichtig wie der Hermann. Der hat immer Angst für die Lore.“ Ich wollte noch etwas erwidern, da waren die beiden schon weiter.„Na, laß ihn man, den Jung,“ lacht Hermann,„der knackt sicher noch mal ein mit seinem Leichtsinn. Tief ist's ja nicht hier, aber er kann sich eine ordentliche Erkältung holen.“ Wir drehen um. Nun geht das Üben los. Eine Drei schneiden ist nicht so einfach, aber Hermann ist ein strenger Lehrmeister.„Heute mußt du's zwingen, Lore, ein Hexenwerk ist es doch nicht. Hilde hab ich es gestern beigebracht, die kann schon bald den Walzer.“ Und wir üben. Bruder Fritz steht dabei und lacht:„Kinder, ihr seid wohl geck, kommt, laßt uns laufen. Ja, Hermann, Schwungbogen.“ Mit dem Wind. Wundervoll ist's, das Eielaufen... So war’s vor drei Jahren. Und heute? Da steht noch das starke Heck, da ragen dieselben Bäume in den Himmel hinein und auf dem Eise die muntere Menge— Lachen und Jauchzen— alles wie damals. Und doch, wie anders! Wo sind unsere Jungen? Von ihnen sehe ich keinen. Ach, wo sind sie geblieben? Fritz und Hermann stellten sich gleich in den ersten Kriegstagen freiwillig. Stunden und Stunden haben sie auf den Kasernenhöfen gestanden. Warten mußten sie und immer wieder warten. Doch eines Tages kamen sie strahlend heim. In Uniform. Wie Bruder Fritz aussah, vergesse ich nie. Die Hose war ihm viel zu groß, das Krätzchen war älter als der ganze Kerl, und an seinen Füßen glänzte ein Stiefel. Jawohl, einer, denn der andere war gran und glänzte nicht, dabei war der graue um zehn Zentimeter kürzer als der schwarze. Doch was wollte das alles besagen? Bruder Fritz war glücklich, strahlend, selig, er war ja Soldat! Nun gings bald ins Feld. Hermann kam zum Westen. Nach ein paar Wochen zog auch Bruder Fritz hinaus. Lange, lange haben sie in den Schützengräben gelegen und sich das Eiserne Kreuz verdient. Beide waren längst befördert worden, die Leutnantstressen schmückten ihre Schultern, manchen Sturm hatten sie mitgemacht, und doch war in jedem von ihnen ein heißer brennender. Wunsch übrig geblieben. Flieger wollten sie werden. Und endlich ward ihrem Sehnen die Erfüllung. Zuerst kam Hermann an die Reihe. Nach kurzer Ausbildung wieder zur Front zurückgekehrt, konnte er seinen„herrlichen" Dienst nur kurze Zeit ausüben. Im Kampfe mit einem Engländer, hochoben in der sonnenklaren Luft, traf ihn das tödliche Geschoß. Armer, lieber Hermann! Ich sehe wieder deine hellen blitzenden Blauaugen. Ich sehe dich wieder vor mir stehen in deinem flotten Eisanzug mit den grünen Wadenstrümpfen, und ich höre dich rufen: „Komm, Lore, Schwungbogen.“ Ach, Schwungbogen! Schwungbogen liefst du in den Himmel hinein. Bruder Fritz ist noch bei der Ausbildung. Er arbeitet und lernt unaufhörlich, um bald, recht bald wieder zur Front zu kommen, um den Engländern zu zeigen, daß sie seinen Freund nicht umsonst abgeschossen haben. Er will ihn rächen. Gott möge ihn gnädig bewahren. Heini ging zu seiner schon von frühester Jugend an geliebten Marine. Es mag ihm nicht leicht geworden sein, das Schlafen in den Hängematten, das Waschen und Putzen, all die grobe Arbeit. Aber er hat nie geklagt. Heut ist er schon Fähnrich. Die Seeschlacht am Skagerrak hat er mitgemacht und das Eiserne Erster hat er sich dabei erworben. Als er kürzlich auf Urlaub zu Hause war, hatte er keine Ruhe mehr, als es hieß, es könnte wieder losgehen dahinten auf der See. Eine neue Seeschlacht ohne ihn? Das wäre doch überhaupt nicht auszudenken. Er brennt ja nur darauf, abzurechnen mit den Engländern, dieser „finsteren" Gesellschaft. Will war noch zu jung für das Heer, aber als er eben das nötige Alter hatte, ging er zu den Jägern. Er war so begeistert für seine Waffe. Einmal trafen sich die vier zufällig im Urlaub in unserm Elternhaus. Hei, wie die Augen blitzten, wie die Worte flogen! Ein jeder brach eine Lanze für„seine" Waffe. Will hatte das größte Wort:„Ach. Ihr Infanteristen und Marineleute, packt doch ein! Was wäre wohl„ unser Heer ohne uns Jäger? Immer an der Spitze, immer mit der Nase voran, nein, es gibt keine schneidigere Truppe als uns Jäger!“ Dann führte Bruder Fritz die Vorzüge des Maschinengewehrs, seine großen Erfolge in diesem Kriege vor, die diejenigen der Jäger weit überträfen, und Heini schwärmte von all den kühnen Heldentaten, die von den blauen Jungen schon zu des deutschen Reiches Ehre und Ruhm vollführt seien. Immer erregter und erregter wurden sie. Und wir Mädchen saßen dabei und lachten und waren im Grunde so stolz auf sie, unsere lieben Jungen! Will kam zum Osten. Er war der Liebling der Kompagnie. Wenn alle verzagen wollten, dann erzählte der Will eine von seinen Schnurren, und sofort lachte die Sonne nochmal so hell. Oder er stimmte ein Liedchen an: Und darum Madel, Madel wink wink wink. Unter einer grünen Lia=lind Sitzt ein kleiner Fink Fink Fink Pfeift nur immer: Madel wink! 12 1