— der deutschsprachigen Presse.V. Dazugsprets vuerteljährlich: Ausgabe à(ohne „Wochenschau“) in Münster zweimal täglich froi ins Haus gebracht 2 Mk. 10 Pfg.,— auswärts von der Post abgeholt 2 Mr. 10 Pfg., durch den Driefträger gebracht überall, wo nur einmal im Tage Briefbestellung stattfindet, 2 Mk. 52 Pfg., in Orten mit zwei= und mehrmaliger Bestellung 2 Mk. 39 Pfg.— Ausgabe 8(mit„Wochenschau“) vierteljährlich 60 Pfg. mehr. Fernspr.: Redaktion u. Verlag Nr. 2448, 2440 u. 2450. Geschäftostelle(Michaelisplatz 9) Nr. 76. S U Zwei Ausgaben ugig. und Münsterische Volkszeitung. 45267 Abonnenten. Anzugen: Der Raum für die Anzeigenspalte, 20 mm breit, 2,2mm hoch, 25Pf; bei Anzeigen aus dem.=Bz. Münster 20 Pf., aus der Stadt Münster 15 Pf.(für Aktiengesellschaften 2c., Vereine und Behörden 25 Pf.: Reklamen: Der Raum für die Reklamespalte, 87mm breit, 2,2mm hoch, 1 Mk.— Für Erfüllung von Platz= vorschriften wird keine Gewähr, sowie für Druckfehler keine Haftung übernommen. Etwaiger Rabatt gilt als Kassenrabatt u. kann verweigert werden, wenn Zahlung nicht binnen 4 Wochen nach Erhalt der Rechnung erfolgt.— Gebühr für Beilagen nach Gewicht Die Kampflage am Sereth. Wenn auswärtige Blätter die vorübergehende Kampfespause die bei der Heeresgruppe Mackensen am Sereth=Abschnitt eingetreten war, frohlockend begrüßten und daraus auf die Erschöpfung der Angriffskraft der Mittelmächte und ihrer Verbündeten schlossen, so haben sie sich in dieser Annahme wie schon so oft wieder einmale gründlich geirrt. Die jetzt gemeldete Erstürmung des unmittelbar am Mittellauf des Sereth gelegenen Ortes von Nanesti wird sowohl unsere Gegner wie das neutrale Ausland erneut davon überzeugt haben, daß die Operationen auf dem rumänischen Kriegsschauplatz weiterhin in offensivem Sinne geführt werden, und daß die Angriffskraft der Heeresgruppe Mackensen noch in voller Stärke und Kraft besteht. Mit der Eroberung von Nanesti haben die Russen einen ihrer wichtigsten Stützpunkte auf dem Südwestufer verloren und die Heeresgruppe Mackensen konnte an dieser Stelle ihre vordersten Truppen bis dicht an den Sereth selbst vorschieben. Dies war nicht nur wichtig für die Fortsetzung des Angriffes, sondern auch um weitere feindliche Gegenvorstöße zu verhindern. Dieser Erfolg, den die deutschen Truppen wieder erzielt haben, ist zugleich ein deutlicher Beweis dafür, wie ergebnislos die vorhergegangene feindliche Gegenoffensive gewesen ist, denn die Russen sind nicht nur zurückgeworfen, sondern haben überdies noch das von ihnen besetzte Gelände verloren. Der Erfolg ist um so höher zu bewerten, als er unter den ungünstigsten klimatischen Verhältnissen errungen wurde, denn es herrschte ein dichtes Schneegestöber, durch das namentlich die Tätigkeit der Artillerie beschränkt wurde. Trotzdem gelang es der heldenmütig vorgehenden Infanterie auch ohne die sonst gewehnte Unterstützung der Artillerie das ihr gegebene Angriffsziel zu erreichen. Nördlich davon wurden rumänische Angriffe im Susitatale und russische Vorstöße in den Ostkarpathen abgewiesen. Sie haben nur den Gegner weitere schwere Verluste zugefügt. Alle diese Kämpfe zeigen, daß die vielfach in der französischen und englischen Presse verbreiteten Nachrichten, daß die Russen beabsichtigten, die Serethlinie zu räumen, und sich ohne weiteren Kampf hinter dem Pruth zurückzuziehen, unrichtig sind. Dies wird auch von der russischen Presse bestätigt. So schreibt der amtliche„Rußki Invalide“, daß das russische Heer, nachdem es die rumänischen Truppen endgültig hinter seinen Rücken genommen hat, fest entschlossen ist, am Sereth=Abschnitt zu siegen oder sich vernichten zu lassen. Danach muß man also auf den Fortgang der Kämpfe um den Sereth=Abschnitt gefaßt sein. Immerhin rechnen die Russen aber schon mit der Möglichkeit, daß ihr Widerstand auf die Dauer nicht von Erfolg begleitet sein wird, denn sie treffen alle notwendigen Vorbereitungen, um das ganze rückwärts gelegene Gelände zu räumen. In dem „Rußki Invalide“ wird ferner mitgeteilt, daß gegen die Serethmündung die mit allen Mittel vorbereitete Offensive begonnen hat, die als eine Entlastung des schwer bedrohten Galatz bedacht ist. Damit kann nur der Vorstoß gemeint sein, von dem unser Heeresbericht vor einigen Tagen berichtete, und der zu einer Aufgabe einer vorgeschobenen Stellung der osmanischen-Truppen bei dem Orte Vadeni führte. Auf diesen unbedeutenden örtlichen Erfolg beschränkte sich das ganze Ergebnis des feindlichen Vorstoßes, denn jedes weitere Vorgehen des Feindes wurde in der Hauptstellung aufgehalten. Wenn das amtliche russische Organ von„einer lang vorbereitenden Offensive“ spricht, für die sie„kein Opfer zu scheuen glaubt“, so ist dies ein recht klägliches Ergebnis. Der weiteren Ausführung, daß„der Verlust von Galatz die ernstesteren strategischen Folgen hätte", werden wir uns später erinnern. Vorfühlene= Ernantungkiangneil auf alten Fronten. Der deutsche Tagesbericht. Graßes Hauptauartier, 22. Jan.[W2V.) Westlicher Kriegsschauplatz, Bei Leus wurde ein schwächerer englischer Angriff im Handaranatenkampf abgeschlagen. Bei Bezonvaux und östlich Pont==Mousson brachten Erkundungsabteilungen von kurzen Vorstößen in die feindliche Stellung mehrere Franzosen und 1 Maschinengew ihr zurück. Ostlaher Kriegsschauplatz, Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold. von Bayern. Westlich Friedrichstadt wurden nachts angreifende russische Jagdkommandos abgewiesen. Front des Generglobersten Erzherzogs Josef. In den Ostkarpaihen kam es an mehreren Stellen zu Vorseldkämpfen, die st uns günstig verliefen. Nördlich des Oitos=Tales war die beiderseitige Artillerietätigkeit zeitweise leshaft. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Westlich Panein griff eine feindliche Kompagnie unsere Sicherungen an der Putna an. Sie wurde zurückgeschlagen. Mazedonische Front. Außer vereinzelten Erkunder=Zusammenstößen sind keine besonderen Ereignisse zu melden. Der erste Generalquartiermeister Ludendorff. Der österreichische Tagesbericht. Wien, 22. Jan.(WTB.) Amtlich wird verlautbart: Ostlicher Kriegsschauplatz. Im Odobesei=Gebirge wurden seindliche Aufklärungstruppen abgewiesen. Östlich von Nielniea in Wolhynien stießen Abteilungen des Brünner Iusanterie=Regiments Nr. 8 überraschend in die rus'schen Gräben vor und brachten einen gefangenen Offizier, 109 Mann, ein Maschinengewehr und einen Minenwerfer ein. Gut geleitetes Geschützfeuer fügte dem Gegner starke blutige Ver. Mtabiznischer Kriegsschauplat Italientscher Stgsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Südöstlicher Kriegsschauplatz, Südlich des Ochrida=Sees vereitelten unsere Trupven vorgestern einen feindlichen Vorstoß. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: v. Höfer, Feldmarschallentnant. Der bulgarische Tagesbericht. Sofia, 22. Jan.(WTB.) Generalstabsbericht vom 21. Mazedonische Front: Nordwestlich von Monastir vereinzeltes Feuer der Artillerie, sowie der Infanterie, Maschinengewehre und der Minenwerfer. Im Cernabogen schwache Artillerietätigkeit. Eine deutsche Patrouille drang in die italienischen Gräben ein und fügte dem Geaner Verluste zu. Ostlich von Cerna und in der Gegend der Moglenitza nur an gewissen Stellen vereinzeltes Feuer der Artillerie, der Infanterie, sowie der Maschinengewehre und Minenwerfer. Im Wardar=Tale schwache Artillerietätigkeit. An der Struma Patrouillengefechte und einzelne Kanonenschüsse. Rumänische Front: An der unteren Donau östlich von Galatz nichts Bemerkenswertes. Die Forts von Galatz zerstört. Nach Berichten österreichischer Flieger sind die südlichen Forts von Galatz, sowie die Befestigungen im Westen der Stadt vollkommen zerstört. Überall bezeichneten riesige Trümmerhaufen, wie verschiedenen Blättern gemeldet wird, die Stellen. wo die bulgarische schwere Artillerie ihre Arbeit getan hat. Besonders sind auch die für die Verteidigung wichtigen Hafenanlagen furchtbar zugerichtet. Plünderungen und Raub der rumänischen Truppen. Budavest, 22. Jan. Aus Sofia wird über die Zurückziehung der rumänischen Truppen von der russischen Front berichtet, daß die Rumänen in allen Dörfern. durch die sie zogen, raubten und plünderten. Sie zogen den bürgerlichen Einwohnern die Kleider aus. tauschten sie dann gegen ihre Soldatenkleider aus und desertierten zu Hunderten in bürgerlicher Kleidung. Deshalb werden jetzt die rumänischen Soldaten hinter der Front in die russische Armee eingereiht. Russischer Trost. Petersburg, 22. Jan.(TU.] Wie „Nowoie Wremja“ mitteilt, ist der Großfürst Georg Michailowitsch in besonderer Mission des Zaren in das rumänische Hauptquartier abgereist und hat dort dem König von Rumänien einen Bericht des Zaren überreicht. Der Inhalt dieses Berichtes ist natürlich nicht bekannt. Man vermutet aber, daß der Zar dem König von Rumänien mitgeteilt hat, daß er ihn nicht im Stiche lassen wird. Der See= und Handelskrieg. London, 20. Jan.(WTB.) Der„Times“ wird aus Pernambuco vom 18. Januar gemeldet: Der Dampfer„Dramatist“ kam am 18. Dezember in einer Entfernung von 7 Meilen. in Sicht des deutschen Handelskreu zers. Das deutsche Schiff kam längsseits, hißte die deutsche Kriegsflagge und signalisierte„Sofort stoppen“. Gleichzeitig wurde ein Teil der Verschanzung am Vorderdeck niedergelassen, hinter der zwei Geschütze von 2½ Zoll sichtbar wurden, die auf den Dramatist gerichtet waren. Dieser stoppte und ergab sich. Hierauf kamen bewaffnete Mannschaften an Bord des Dramatist. Die Offiziere und ein Teil der Besatzung des letzteren wurden nach dem Handelskreuzer gebracht, der Rest der Besatzung blieb bis Abend, als das Schiff mit Sprengstoffen zum Sinken gebracht wurde, an Bord. Später wurde die ganze Besatzung mit Ausnahme von 27 indischen Heizern mit 237 Mann von anderen versenkten Schiffen auf den„Hudson Maru“ gebracht. Wenn ein Schiff in Sicht kam, mußten alle, die sich an Bord befanden, in den Schiffsraum gehen, und es wurden die wasserdichten Schotten über ihnen geschlossen. Vor den Türen der Schotten wurde eine bewaffnete Wache aufgestellt. Bern, 22. Jan.„Petit Parisien“ meldet, daß der englische Dampfer„Teviot“ am 19. Januar bei Havre mit einem unbekannten englischen Dampfer zusammenge stoßen und dann auf Strand gesetzt worden sei. Reiche Beute eines Unterseebootes. Berlin, 22. Jan. Eines unserer Unterseeboote, das in den letzten Tagen zurückgekehrt ist, hat in den Tagen vom 2. bis 6. Januar sechsDampfer mit einer Gesamttonnage von 14°728 Reg.=Ton. versenkt. Zwei von diesen Dampfern hatten Kohlenladungen an Bord, je einer Erz und Eichenholz, während die anderen beiden Bannware verschiedener Art führten.2 Englischer Truppen=Transportdampfer auf eine Mine gelausen. Haag, 22. Jan.(TU.] Von Rotterdamer Schifffahrtskreisen verlautet, daß in der Nacht zum 19. Januar drahtlose Hilfesianale im Kanal aufgefangen wurden. Es handelte sich um einen enalischen Transportdampfer mit 1800 Soldaten, der auf eine Mine gelaufen und im sinkenden Zustande war. Griechenland. Athen, 21. Jan.(WTB.) Die militärischen Vertreter der Entente setzten den ariechischen Generalstab davon in Kenntnis, daß für den Transport aller Personen und Maschinengewehre des griechischen Heeres nach dem Peloponnes ein vierzehntägiger Aufschub bewilligt sei, der am 20: Jan. beginnen soll. Der Vierverband. Berlin, 22. Jan.(WTB.] Wie die„Nieuwe Rotterdamsche Courant“ aus Le Havre meldet, hätte Deutfchland, dem italienischen Blatt„Unita Cattolica“ zufolge, Belgien besondere Friedensbedingungen vorgelegt. Der belgische Minister des Außern erklärt diese Nachricht für gänzlich falsch. Aus der Schweiz, 22. Jan.(KV.) Ein Großindustrieller der ententefreundlichen Westschweiz äußerte sich kürzlich in einer Unterredung mit einem Vertreter der Presse dahin, es werde eine Zeit kommen, in der keine überseeischen Waren für die Schweiz mehr vorhanden seien. Italien werde mit seinem Getreidevorrat nur noch bis zum April auskommen. Dies würde eine Hungersnot bedeuten auch für die Schweiz, welche in der Lebensmittelversorgung wesentlich von Italien abhängig sei. England könne jetzt schon seinen Verbündeten weder Kohlen noch Getreide in ausreichender Menge verschaffen, um so weniger, wenn eine weitere Erschwerung der Schiffahrt und ein noch größerer Bedarf für Munition die wichtigsten Rohstoffe für den eigenen Verbrauch festhalte. 4 Eine italienische Gefahrenzone an der Schweizer Grenze Basel, 22. Jan.(KG.) Die„Nachrichten“ melden: Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß längs der Schweizer Grenze eine italienische Gefahrzone geschaffen wird. In der Gegend von Domodossola ist die militärische Postzensur eingeführt wrden. Im Grenzverkehr sind einzelne Straßen gänzlich gesperrt worden. Italienische Arbeiter, die in Brissalo beschäftigt sind, erhielten keine Erlaubnis zum Passieren der Grenze. Demission des montenegrinischen Kabinetts. Paris, 20. Jan.(WTB.] Meldung der Agence Havas. Das montenegrinische Ministerium des Außern teilt mit: Das Kabinett Radowitz hat dem König seine Demission eingereicht, der sie angenommen hat. Das neue Ministerium ist gebildet: Vorsitz, Kriegs= und interimistisch, auch Inneres, General Milo Matanewitsch, bisheriger Kriegsminister, äußere Angelegenheiten und interimistisch, öffentliche, Unterricht und Kultus Major Milutin Tamanowitsch, Justiz und interimistisch, Finanzen und öffentliche Arbeiten Dr. Stanieke Illitsch, früher Mitglied des BerufungsGerichtshofes. Die neuen Minister haben ihre Amter übernommen. Rußlands Schuld am Kriege. Stockholm, 20. Jan. „Stockholms Dagblad“ veröffentlicht interessante Beobachtungen eines schwedischen Kaufmanns, der Finland eine Woche vor dem Ausbruch des Krieges bereiste. Er fand die Mobilmachung in vollem Gange. Vorbereitungen zur Auslegung von Minenfeldern wurden getroffen. Überall sprach man vom Krieg. Am 28. Juli 1914 wurde im Hafen von Helsingfors der Hamburger Dampfer„Wandram“ von der russischen Marine besetzt, eine deutsche Fahne durch die russische ersetzt, Kapitän und Mannschaft wurden verhaftet und eingesperrt. Ein anderer deutscher Dampfer wurde schon am 25. Juli seines drahtlosen Telegraphen beraubt. All dies beweist, so erklärt der Kaufmann, daß man russischerseits nicht nur den Krieg wünschte, sondern ihn auch als angefangen betrachtete, lange bevor die deutsche Kriegserklärung abgegeben war; letztere kann somit nur als Formsache angesehen weredn. Frankreich. Bern, 21. Jan.[WTB.) Nach Pariser Nachrichten hat der Kriegsminister bestimmt, daß alle den Klassen 88—89 angehörigen Ackerbauer und Landwirte zu landwirtschaftlichen Arbeiten herangezogen werden sollen. Bern, 20. Jan.(WTB.) Die von dem parlamentarischen Heeresausschuß in Paris ernannten Armeekommissare sind nach den hier vorliegenden Listen meist scharfe Gegner des Kabinetts Briand. Zuchkerkarten in Frankreich. Paris, 20. Jan.(W2B.) Meldung der Agence Havas. Der Minister für Lebensmittelversorgung forderte die Präsekten auf, die Zuckerkarte unverzüglich in Kraft zu setzen und ergriff ebenso Maßnahmen, um den Zuckerverbrauch auf ein strenges Mindestmaß zu beschränken. Er ordnete an, daß die Feinbäckereien am Dienstag und Mittwoch jeder Woche zu schließen seien, und daß an diesen Tagen kein Feingebäck in den dem Publikum geöffneten Lokalen verzehrt werden darf. Heftige Auftritte in der französischen Kammer. Bern, 21. Jan.(WTB.]„Dépeche de Lyon“ meldet: Nach Aufhebung der Sitzung der französischen Kammer trat am Freitag die sozialistische Kammergruppe zu einer Beratung zusammen. Bei Besprechung der gegen den Willen der Sozialisten erfolgten Interepellation Pressemane, über die Antwort an Wilson kam es zu so heftigen Auftritten, daß Renaudel, der zur Mehrheit gehört, mit 50 Anhängern die Versammlung verließ und in einem anderen Saale weiter beriet, während Pressemane mit 37 Freunden zurückblieb. Poincaré fordert Elsaß=Lothringen zurück. Paris, 20. Jan. Präsident Poincaré empfing einen amerikanischen Journalisten und erklärte ihm zu der Antwort der Alliierten an Wilson, daß Frankreich mit dem Schritt Wilsons nicht unzufrieden sei, weil sein Vorschlag der traditionellen Freundschaft zwischen beiden Völkern entsprossen sei. Da jedoch Frankreich sich bewußt sei, daß es für die ganze Menschheit kämpfe, könne es die Waffen nicht niederlegen, bevor ein wahrhaft menschenwürdiger Friede erreicht sei, wodurch die Welt in Zukunft vor so furchtbaren Katastrophen geschützt werde. Aber leider sei das sogenannte siegreiche Deutschland für einen solchen Frieden noch nicht reif. Man müsse deshalb den Krieg fortsetzen, bis die Alliierten die Wiederherstellungen erzielen und die nötigen Bürgschaften durchsetzen. Frankreich werde gern an internationalen Abmachungen nach dem Kriege mitwirken. Aber wenn diese wirksam sein sollten, so müsse erst das verletzte Recht und die Sicherheit Europas wiederhergestellt werden, anstatt eines Friedens, der nur die Keime für neue Überfälle in sich tragen würde. So groß auch die Bürde, so groß auch die Trauer gewesen sei, die Frankreich über den Verlust von Elsaß=Lothringen empfand, so habe es doch nie einen Revanchekrieg gewollt, trotzdem es immer von neuem herausgefordert worden. Aber jetzt, wo Frankreichs Blut durch Verschulden der Feinde fließe, könne Frankreich nicht aufhören, die Forderung der Zurückgabe von Elsaß=Lothringen zu stellen, eine Forderung, die auf Recht und Gerechtigkeit sich gründe. Präsident Wilson und das amerikanische Volk würden ohne Zweifel die hohe sittliche Bedeutung der Antwort der Alliierten verstehen. Japan. Eine japanische Anleihe an die westindischen Republiken. Bern, 20. Jan. Der japanische Bankier Ichikawa, Vertreter einer japanischen Finanz=Gesellschaft, verhandelt, einer Meldung der Agenzia Americana zufolge, in San Domingo über den Abschluß einer Anleihe, die Japan einen überwiegenden wirtschaftlichen Einfluß in Haiti und San Domingo sichern soll: die den Vereinigten Staaten von Amerika feindliche Gesinnung der Bevölkerung werde das Gelingen des Planes erleichtern. Artilleriekämpfe und Patrouillentätigkeit an der Westfront. Großes Hauptquartier. 21. Jan. Als ob sie es nicht wahr haben wollten, daß die Sommedurchbruchsschlacht am siegreichen Widerstand der deutschen Waffen endgültig gescheitert ist. trotzdem das britische Weltreich für diesen einen Kampf mehr Machtmittel aufgeboten hatte, als je in einem anderen Kriege seiner Geschichte, setzen die Engländer ihre ziel= und zusammenhanglosen Angriff.versuche längs der Front der halbjährigen Schlacht noch öfters sort. Einzelne dieser Angriffe sind unter Umständen befohlen worden, für welche ich die siegreichen deutschen Verteidiger habe Worte sprechen hören, die beinahe nach Mitleid klangen. Sicherlich ist sich die englische Heeresleitung wohl bewußt, daß sie mit diesen Angriffsversuchen, die höchstens zur Einnahme eines vorspringenden Grabenteiles führen können, keiner irgendwie belangreichen Entscheidung näher kommt. Da sie regelmäßig gegenüber den verstärkten deutschen Stellungen schwere Blutopfer kosten, so kann auch eine moralische Auffrischung der englischen Truppen nicht der Zweck dieser Unternehmungen sein, es hat vielmehr den Anschein, als ob diese englische Kleinbetriebsamkeit mehr einem politischen, als einem militärischen Zweck entspreche. Solange man noch von Kampfhandlungen im geographischen Gebiete der Somme berichten kann, braucht man nicht zuzugeben, daß die Sommeschlacht gestheitert ist, denn davon, daß das Ziel nicht die Einnahme eines Schleiergrabens bei Serre und die Zertrümmerung französischer Kunstschätze bei Peronne, sondern der Durbruch durch ganz Frankreich und Belaien bis zum Rhein sein soll, redet ja schon lange niemand mehr. Vielleicht müssen die Engländer auch durch gesteigerte Tätigkeit die über ihre hohen Verluste an der Somme schwer bedrückten französischen Bundesgenossen trösten, nachdem sie sich endlich entschließen mußten, diesen wieder einen größeren Frontabschnitt abzunehmen. Außer Kleinangriffen und Patrouillentätigkeit ist in den letzten Tagen nur eine zeitweilige und abschnittweise bemerkbare Zunahme der Artilleriekämpfe zu berichten. Die ganze Westfront liegt unter einer Schneedecke, scharf einsetzender Frost hat dann eine die Artilleriebeobachtung begünstigende Fernsicht geschaffen. Gestern herrschte im Sommegebiet ziemlich starkes Artilleriefeuer bei Ransart, von Hebuterne bis zur Ancre, bei Grancourt, Varlancourt und im Pierre=VaastWalde, südlich von Peronne, bei Soissons, an der Combreshöhe und bei St. Mihiel, schließlich in den Südvogesen, beim Sudelkopf und am Rhein=Rhone=Kanal war überall eine Steigerung der Artillerietätigkeit zu verzeichnen. Feindliche Patrouillenvorstöße von größerer oder geringerer Stärke wurden unternommen im Artois, bei Fromelles, bei Andesei im SomI megebiet und bei Ribecourt und Morsin an der Aisne. Sie wurden alle glatt abgewiesen. W. Scheuermann, Kriegsberichterstatter. Die amtlichen Berichte der Feinde. Französischer Bericht vom 20. Jan. nachmittags: Kurze und heftige Artillerietätigkeit in der Gegend von Plessie de Roye, südlich von Lassigny. In den Argonnen ließen wir im Abschnikt von Volants eine Gegenmine springen. Sonst war die Nacht überall ruhig.— Abends: In der Gegend südlich von Lassigny dauert der Artilleriekampf am Morgen mit einer gewissen Heftigkeit fort. Ein feindlicher Handstreich auf einen unserer Gräben scheiterte. Nordwestlich von Soissons gestattete uns ein Einbruch in die geanerische Linie im Abschnitt von Vingre Gefangene einzubringen. Im Elsaß Patrouillengefechte im Abschnitt von Burnhaupt. Eine starke deutsche Erkundungsabteilung, die sich unserer Linie in der Gegend südwestlich von Altkirch zu nähern versuchte, wurde zurückgeschlagen. Zeitweise unterbrochenes Artillerieseuer auf der übrigen Front. Französischer Heeresbericht vom 21. Januar nachmittaas: In der Gegend von Lasigny wurde ein deutscher Angriffsversuch gegen einen unserer Gräben bei Canny=sur=Matz leicht abgewiesen. Der Feind ließ Gefangene in unserer Hand. Auf dem rechten Maasufer zeitweise Tätigkeit der beiden Artillerien und Patrouillentätigkeit im Caurrières=Walde. An der übrigen Front ruhige Nacht. Belgischer Bericht. Beiderseits Artilleriefeuer im Abschnitt von Ramscapelle. Belgische Geschütze bekämpfte deutsche Patrouillen in der Gegend von Dirmuiden, wo im Laufe des Tages heftige Artilleriekämpfe stattfanden. Sehr lebhafte Kämpfe der Feld- und Schützengrabenartillerie in der Richtung von Steenstraete und Het=Sas. Englischer Heeresbericht vom 21. Januar. Wir unternahmen morgens eine ersolgreiche Streife gegen die feindlichen Gräben südöstlich von Loos. Voll mit Deutschen besetzte Unterstände wurden zerstört und zahlreiche Feinde getötet. Wir Österreich=Ungarn. Innsbruck, 20. Jan. Das Kaiserpaar nahm gestern in Innsbruck die Huldigung der Bevölkerung entgegen. Nach der Ankunft des Kaisers aus Südtirol war feierlicher Einzug des Kaisers und der seit Donnerstag hier weilenden Kaiserin zur Hofburg. Dort fand die Huldigung der Würdenträger statt. Nach einem Besuche des Iselberges erfolgte unter stürmischem Jubel der Bevölkerung nach herzlichen Kundgebungen die Abreise des Kaiserpaares nach Wien. Deutsches Reich. Berlin, 21. Jan. Dr. Kraetke, Staatssekretär des Reichspostamts, erhielt das Eiserne Kreuz 1. Klasse. (2 Weitere Verkehrseinschränkungen. Berlin, 22. Jan.(Eig. Meldung.) Der gegen das Vorjahr stark angewachsene Güterverkehr nötigt die Eisenbahn=Verwaltung, vom 23. Jan. ab noch einige Schnell- und Personenzüge ausfallen zu lassen. Es wird ferner erforderlich sein, eine Reibe Güter von der Eisenbahnbeförderung für eine kurze Frist zurückzustellen. Daher wird amtlich empfohlen, bei der beabsichtigten Aufgabe von Gütern sich vorher bei der Annahmestelle zu erkundigen, ob die betreffenden. Güter zur Beförderung angenommen werden. Mitteilungen des städtischen Kriegsausschusses. Dienstag Mager= und Buttermilchverkauf für das 2. Drittel der Kundenliste. Dienstag Heringsverkauf von—12 und von —6½ Uhr: In der Verkaufsstelle Servatiiplatz für die Nrn.: 4801—6700. In der Stadthalle Neubrückenstraße für die Nru.: 3601—5100. In der Verkaufsstelle Göbenstraße für die Nru.: 2701—3800. In der Verkaufsstelle Kreuzstraße für die Nru.: 2101—3000. In der Verkaufsstelle Warendorfer Straße für die Nummern: 1501—2100. In der Verkaufsstelle Servatiiplatz werden in der vorerwähnten Reibenfolge auch Eier verkauft. Kopfmenge 1 Ei: Preis 32 Pfa. für 1 Stück. Brotkarte und Eierkarte vorlegen. Die übrigen Verkaufsstellen werden je nach Zufuhr mit Eiern beliefert. Kleingeld mitbringen. Der dieswöchige Butterverkauf erfolgt von Mittwoch ab in der Zeit von—12 und—6½ Uhr in nachstehender Reihenfolge: In der Turnhalle des städtischen Gymnasiums, am Syudikatplatz sam Servatiiplatz kann die Ausgabe wegen des herrschenden Frostes nicht erfolgen): Nr.—1500 am Mittwoch. 1501—3300 am Donnerstag, 3301—. 5000 am Freitag. 5001—6700 am Samstag. der Stadtballe Neubrücken straße für die Nru.: —1200 am Mittwoch. 1201—2500 am Donnerstag. 2501—3800 am Freitag, 3801—5100 am Samstag. In der Verkaufsstelle Goebenstraße für die Nru.: —900 am Mittwoch. 901-1900 am Donnerstag. 1901—2900 am Freitag. 2901—3800 am Samstag. In der Verkaufsstelle Kreuzstraße für die Nru.: —700 am Mittwoch, 701—1500 am Donnerstag, 1501—2300 am Freitag. 2301—3000 am Samstag. In der Verkaufsstelle Warendor ferstr. s. d. Nrn.: —500 am Mittwoch, 501—1100 am Donnerstag. 1101—1600 am Freitag. 1601—2100 am Samstag. In der Verkaufsstelle Reckfort, Kinderhaus: für die Haushaltungen, die sich dort in die Butterkundenliste haben eintragen lassen, und zwar von Donnerstag ab. Btotkarte, Warenkarte und Fettkarte mitbringen. Kopfmenge 40 Gramm. Preis in der Verkaufsstelle Warendorferstraße.30 Mark(Landbutter), in den übrigen Verkaufsstellen .50 Mark(Molkereibutter) für das Pfund. Zur glatteren Abwickelung des Verkehrs ist es aubedingt erforderlich, daß abgezähltes Geld oder wenigstens viel Kleingeld mitgebracht wird WIIKTOTMGTERN der deutschsprachigen Presse.V. hatten wenig Verluste und machten auch Gefangene. Wir drangen vergangene Nacht nördlich von Neuve Chapelle in die feindlichen Linien ein. Die seindliche Artillerie war tagsüber in der Umgebung von Rancourt, Beaucourt und Serre und auch im Abschnitte von Yvern tätigt. Unsere Artillerie beschoß wirksam feindliche Stellungen im Saint Bierre=Vaast=Walde und die Umgebung von Gommecourt, Arras und Armentières. Italienischer Heeresbericht vom 21. Jan. Zwischen Sarea und der Etsch Bewegungen von Feinden und Artilleriekämpfe. An der übrigen Trentinofront und der Front der italienschen Alpen die übliche Tätigkeit der Artillerie= und Grabenkampfwerkzeuge. In der Gegend von Plava und auf dem Karst führte die Tätigkeit unserer Patrouillen zu kleinen Zusammenstößen mit den Aufklärungstruppen. Amtlicher russischer Bericht vom 19. Jan. Westfront: In der Nacht vom 18. Jan. überfielen bei Muklaloff. nordöstlich Baranowitschi, Mannschaften eines unserer Regimenter zwei feindliche Feldwachen, und nahmen dabet 17 Deutsche gefangen. Der Rest wurde mit dem Bajonett niedergemacht. Der Feind beschoß das Tal beim Dorfe Bubnoff mit schwerer Artillerie. In der Gegend von Zorow griff der Feind, nachdem er mit Artillerie unsere Drahtverhaue zerstört hatte, unsere Truppen auf den Höhen nordwestlich von Zworow an und drang trotz unseres Geschützfeuers an einer kleinen Stelle in unseren Schützengraben, wurde aber sofort durch herbeigeeilte Reserven daraus vertrieben und die Lage so wieder hergestellt.— Rumänische Front: Im Trotus= und Oitoz=Tale beschoß der Feind mit schwachem Feuer schwerer Artillerie den Flecken Okna und das Dorf Hogdanesti. Auf der übrigen Front schwacher Feueraustausch und Erkundung unserer Aufklärer.— Kaukasusfront: Es ist nichts von Bedeutung zu melden. Französischer Bericht von Orient=Armee. Artilleriekampf in der Gegend von Magarevo, in Richtung Firnovo, am Wardar in der Richtung von Doiran. Die Russen machten eine erfolgreiche Streise in der Zone von Sparsvine. Patrouil= lengefechte werden gemeldet südwestlich Vetrenik, an der Struma und in Richtung auf Homudos. Auf der übrigen Front herrschte fast vollkommene Ruhe. Englischer Heeresbericht aus Mesopotamien vom 21. Jan. Der Feind ist jetzt auf dem schmalen Geländestreifen auf dem rechten Tigrisufer und in dem Flugbogen nordöstlich Kut=el Amara vertrieben. Das ganze Schützenarbennetz in einer Front von 2300 Yards Tiese und 1100 Yards Länge befindet sich jetzt in unseren Händen. Das rechte Tiarisufer ist von Kut=el=Amara stromabwärts vom Feinde gesäubert. Ein weiterer Fortschritt gegen die Gräben am rechten Tigrisufer südvestlich von Kut=el=Amara ist erzielt worden. Dewey und die Deutschamerikaner. Es hat wenig Wert, beim Tode des„großen“ amerikanischen idmirals George Dewey dessen selbstgefällige„Erinnerungen“ und ihre Abfuhr durch Admiral v. Diederichs(im Märzheft der „Marinerundschau“. 1914) wieder aufzuwärmen. Aber es dürfte von Wichtigkeit sein, daran zu erinnern, daß jener Konflikt von 1898, der vor Manila zwischen dem amerikanischen und dem deutschen Admiral ausbrach, der Ausgangspunkt der deutschamerikanischen Bewegung und ihrer Politik im jetzigen Weltkriege wurde. Und das kam so: Die völkerrechtlichen Meijungsverschiedenheiten zwischen den beiden Admiralen, insbesondere die Blockadefragen des spanisch=amerikanischen Kriegsschauplatzes waren, wie man weiß, sehr rasch in Güte und in aller Form erledigt. Aber die englischen Kriegsberichterstatter, die sensationsdurstig und lüstern nach einer Deutschenhetze dort zusammengekommen waren, witterten Morgenluft. Sie bauschten den Vorfall Dewey=Diederichts ins ungeheuerliche auf und logen nach bekanntem Muster und Schema über Deutschlands angebliche Ausbreitungsabsichten das Blaue vom Himmel herunter. Die Wirkung war prompt. Gar bald hieß es in den angloamerikanischen Zeitungen, die dazu noch von den Londoner Brunnenvergiftern gespeist wurden, ganz unverfroren: Deutschland wolle die Philippinen annektieren. Die amerikanischen Jingos gerieten ganz aus dem Häuschen und zeterten über das hinterlistige Deutschland, das man„züchtigen“ müsse. Ja, einige Blätter brachten schon Artikel mit der Überschrift: Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland in Sicht! Der damalige amerikanische Botschafter Andrew D. White gab sich die größte Mühe, den albernen Verdächtigungen entgegenzutreten, aber es gelang ihm nicht, die kriegswütigen Jingos zu beruhigen. Da griffen die Deutschamerikaner ein. Sie versammelten sich am 27. März 1899 zu Tausenden aus allen Staaten der Union im„Auditorium“ zu Chicago, um eine mächtige Kundgebung gegen die Deutschlandhetzereien zu veranstalten. Es war die größte deutsche Versammlung, die je in den Vereinigten Staaten stattgefunden hatte. Mit flammender Begeisterung traten die deutschen Redner für die alte, unvergessene Heimat ein, und die Entschließung, die dort gefaßt wurde, ist so interessant und liest sich so hochaktuell, als wäre sie heute niedergeschrieben. Es heißt darin:„Mit steigender Entrüstung haben wir die schon lange andauernden Hetzereien englischamerikanischer Zeitungen gegen Deutschland sowie die Versuche wahrgenommen, die Vereinigten Staaten in ein Bündnis mit England zu verstricken. Als treue Bürger dieser großen Republik fühlen wir uns berechtigt und verpflichtet, diesem Unwesen fest entgegenzutreten. Wir erheben entschieden Einspruch gegen den Versuch, unser Volk als ein„angelsächsisches“ zu einem Helfer Englands zu machen. Mit allen gesetzlichen Mitteln und ganz besonders bei den Wahlen werden wir alle diejenigen bekämpfen, die die maßlosen Hevzereien begünstigen. Die Drohung mit den Wahlen richtete sich gegen Me. Kinley. Der Präsident, der bisher untätig den Hetzereien gegen Deutschland zugeschaut hatte — war er doch in seinem Herzen„echter Angelsachse"—, erinnerte sich ganz plötzlich seiner Pflicht als Landesvater und oberster Kriegsherr und depeschierte an Admiral Dewey, der bisher ebenfalls wohlgefällig zu den Kriegshetzereien geschwiegen und sich als forscher Draufgänger gegen den deutschen Geschwaderchef hatte feiern lassen, daß dieser den Hetzlügen entgegentreten möge. Da fand auch Dewey endlich Worte und—„nun war auf einmal alles wieder gut", wie es in jenem schönen Volksliede heißt; da ward der soeben noch schwarz verhangene politische Himmel wieder hell. Warum aber erinnerte sich Mc. Kinley so rasch seiner Pflicht? Er hatte wohl verstanden, was die Chicagoer Entschließung mit den Wahlen meinte,— und er dachte daran, daß er sich im nächsten Jahre, in November 1900, wieder dem amerikanischen Volke als Präsidentschaftskandidat vorstellen wollte, daß er aber ohne das verflixte„deutsche Votum“ dies Ziel nicht erreichen könnte— da gab er als der Klügere nach und tat den Deutschen den Willen. Zum Dank dafür wurde er denn auch wiedergewählt. Hat sich diese Geschichte bei Wilson nicht mit geradezu drolliger Ahnlichkeit wiederholt? Zuerst angloamerikanische Feindseligkeit gegen Deutschland als Kriegspartei und Beschimpfung der Deutschamerikaner als Verbrecher und Anarchisten. Und dann im„Heilbade“ der Wahlen eine auffallende Gesundung. Die Deutschamerikaner werden dafür sorgen, daß Wilson keinen Rückfall in die alte Dewey=Krankheit erleidet. Georg Hochstetter. Aissiensfenie!" in Munstel. * Münster, 22. Januar. Ergänzung unseres zusammenmassenden Berichts über den am gestrigen Sonntag in Münster abgehaltenen Missionstag tragen wir im Nachstehenden die Ausführungen der Redner auf den größeren Versammlungen auszüglich nach. Die Versammlungen der höheren Schulen. Um den Missionsgedanken in wirksamer Weise den Schülerinnen nahezubringen, wurde die Oberstufe des Lyzeums und der realgymnasialen Studienanstalt am Sonntag nachmittag um 3½ Uhr in der Aula versammelt, während die Unter= und Mittelstufe im Anschluß an den sonntäglichen Gottesdienst ihre Missionsfeier beging. Der hochwürdige Herr Pater Emonts aus der Kongregation der Pallotiner verstand es augenscheinlich, die jungen Gemüter zu begeistern. In einer dem kindlichen Fassungsvermogen durchaus angepaßten Weise wandte er sich durch Beispiele, durch Selbsterlebtes an die eindrucksfähigen Kinderherzen.— Die Feier für die oberen Klassen, zu der der hochwürdigste Missionsbischof Msar. Hennemann erschienen war beehrte der Dezernent der Anstalt, Geh.=Regierungsrat Dr. Flügel, mit seiner Anwesenheit. Die Feier wurde eröffnet durch einen stimmungsvollen Choral. Um der Weihnachtszeit gerecht zu werden, folgte sodann, von Klavier und Geige begleitet, das mehrstimmige„Vom Himmel hoch, o Engel kommt“, das die Zuhörer sichtlich fesselte und für die Ansprache des hochw. Herrn Bischofs die rechte Stimmung schuf. Die warmen, von bochherziger Begeisterung getragenen Worte wirkten ganz besonders dadurch, daß sie unmittelbar auf den Boden des Erlebnisses gestellt waren. Alsdann hielt Herr Dr. P. J. Louis die Festrede, die in ihrer Art den Lehrer verriet, der gewohnt ist, zu jungen Menschen zu reden. Er gab einen trefflichen Überblick über die Tätigkeit der einzelnen Orden in den Missionen und charakterisierte die Art ihres Wirkens; seine Ausführungen gipfelten in dem Hinweis auf die erhöhte Bedeutung der Missionstätigkeit, die, um gleich nach dem Kriege in allem Umfange wieder ausgenommen werden zu können, jetzt schon mit allem Eifer vorbereitet werden muß. Diese religiöse Aufgabe, die zugleich von so großer nationaler Tragweite ist, muß heute, mehr denn je, Gegenstand unseres Interesses werden. Das war es, war Herr Dr. Louis den Schülerinnen klarzumachen wußte, und als er auf besonderen Wunsch der Direktorin noch einige praktische Winke gab für die Durchführung der Missionsarbeit an der Schule, da war so viel hilfsbereiter, guter Wille ausgelöst, daß es nur ein Kleines sein kann, dem immer schon in der Anstalt gepflegten Missionsgedanken neuen Nachdruck zu geben. In der Versammlung der oberen Klassen der höheren Schulen, die um 3½ Uhr in der Aulades Städt. Gymmasiums stattfand, wies Prof. Dr. Piever aus Hamm eingangs seines Vortrages hin auf die gloria-umklungene, segenbringende, fröhliche Weihnachtszeit, in der wir gegenwärtig noch stehen, in der das Christkind zu uns gekommen ist, zu allen Menschen, auch zu den Heiden, deren drei bereits dem Messiaskinde zu Bethlehem huldigten. Daß Christus auch für die große Heidenwelt gekommen sei, hat er öfters in seiner Lehrtätigkeit zum Ausdruck gebracht, am deutlichsten kurz vor seiner Himmelfahrt durch den großen Imperativ: „Gehet hin in alle Welt und lehret alle Völker und taufet sie.“ Dieser Befehl des göttlichen Heilandes ist die Stiftungsurkunde der Weltmission und umschließt Recht und Pflicht zur Heidenbekehrung. Zu allen Zeiten hat es denn auch seit Christi Befehl Missionare gegeben: aber nicht immer ist der gleiche Eifer entfaltet worden, was daraus hervorgeht, daß es noch 800 Millionen Heiden auf der Welt gibt, die Hälfte der Menschheit also dem Christentum noch nicht zugeführt ist. Und doch sollen alle Mitarbeiter an diesem großen Werke werden, nicht als Missionare, sondern durch Bekundung des Interesses und Spendung von Almosen. Früher lag die Missionstätigkeit vor allem in den Händen der Kolonialpolitik treibenden Staaten Spanien und Portugal. und ihre Fürsten wandten viel für die Missionen auf. Tann übernahm Frankreich die führende Rolle. Aber namentlich nach den großen politischen Wirrnissen um die Wende des 18. Jahrhunderts und durch die damit verbundene Verarmung der Fürsten dieser Länder trat ein gewaltiger Rückschlig ein, so daß zwischen 1800 und 1830 die Missionstätigkeit sehr darnieder lag.„„ Im zweiten Viertei des 19. Jahrhunderts war es dann das glaubenseifrige Volk in Frankreich, das durch Gründung von Missionsvereinen die Missionstätigkeit zu fördern sich bestrebte. So entstand 1822 in Lyon der Verein für Verbreitung des Glaubens, der durch die unablässigen Bemühungen des Nachener Arztes Dr. Heinrich Hahn auch in Deutschland sseit 1894 weitefte Verbreitung fand und in der Erzdiszese Köln durch den Erzbischof Clemens August Droste zu Vischenng. einem Sohne der Stadt Münster, tatkräftigste Unterstüdung erfuhr. Noch heute wirkt er glänzend unter dem Namen Franciscus Xaverius-Verein. Bereits 34 Millionen Mark sind durch ihn den Missionen zugeflossen. Im Jahre 1949 wurde in Nanen der Kindheit Jesu=Verein ins Leben gerufen, der auch in Deutschland schnell Aufnahme fand und durch das in Münster herausgegebene„Sonntagsblatt für katholische Christen“ auf das schönste gefördert wurde. Jetzt marschiert Deutschland in diesem Verein bereits seit 20 Jahren an der Spitze mit seinen Beiträgen, die ein Drittel der ganzen Welteinnahme darstellen, in den letzten Jahren jährlich 1 Million, 1913 sogar 1 400000 Mark erbrachten. Insgesamt sind in Deutschland bereits 38 500000 Mark, d. i. fast ein Viertel der gesamten Welteinnahme, aufgebracht worden. Als dann 1884 Deutschland durch die Besitzergreifung von Togo in die Reihe der Kolonialmächte eintrat, wurde seine Beteiligung am Missionswerke noch bedeutend lebhafter, da die Deutschen sich bewußt waren daß sie damit auch Pflichten gegenüber den Eingeborenen übernahmen, weil die Kolonial= politik Deutschlands der Missionstätigkeit nicht entraten kann. Noch gehoben wurde diese neue Missionsbegeisterung durch die ungefähr gleichzeitig kräftig einsetzende Antisklavereibewegung, der in dem großen französischen Kardinal Lavigerie einen so gewaltigen Förderer erstand. Diese Bewegung hatte 1889 in Köln die Gründung des Afrikavereins deutscher Katholiken zur Folge, der in den ersten fünf Jahren seines Bestehens bereits 900000 Mark zusammenbrachte. Ihm zur Seite trat 1894 die Petrus Claver=Sodalität und bald darauf die Missionsvereinigung katholischer Frauen und Jungfrauen. Ganz besonders groß aber sind die herrlichen Früchte, die von den 10 Missionsgesellschaften und 50 Missionshäusern ausgehen, die gegenwärtig in Deutschland bestehen. Die älteste dieser Gesellschaften, die Gesellschaft vom göttlichen Worte, gewöhnlich nach ihrem Sitze die Steyler Mission genannt, bestand am 1. Januar 1914 aus 1448 Zög= lingen, 888 Brüdern und 626 Missionspriestern. Auf dem Katholikentage zu Breslau im Jahre 1909 trat der edle Fürst Alois zu Löwenstein für die Aufnahme des Missionsgedankens bei der katholischen akademischen Jugend ein, und wiederum war es die Stadt Münster, die ihren Missionseifer dadurch bekundete, daß an ihrer Alma mater ein Lehrstuhl für Missionswissenschaft errichtet wurde. Auf Anregung des Inhabers dieses Lehrstuhles, Professors Dr. Schmidlin, wurde wieder in Münster der erste akademische Missionsverein gegründet, dem gleich auf seiner ersten Missionsversammlung(im November 1910 525 Mitglieder beitraten. Und von Münster aus hat diese Missionstätigkeit der akademischen Jugend sich schnell über ganz Deutschland verbreitet. Auf dem für Münster 1914 in Aussicht genommenen Katholikentage sollte dann ein großer katholischer Missions= Bund für ganz Deutschland ins Leben gerufen werden, doch hat der Krieg diesen großzügigen Plan zunichte gemacht. Aber auch die gewerbliche Jugend wollte in der Missionstätigkeit nicht zurückbleiben, und die Folge war die Gründung der großen Missionszentrale der katholischen Jugendvereine in Düsseldorf, die jetzt schon einen eigenen Missionssekretär angestellt hat. Ebenso hat sich die katholische Geistlichkeit zu einem Missionsverein zusammengeschlossen. Also bei allen Ständen und in jedem Alter Zusammenschluß zu der großen Phalanx der werktätigen Missionsarbeit. Nur eine Lücke ist noch vorhanden: Es fehlen noch die höheren Schulen und bei ihnen namentlich die mittleren und oberen Klassen. Sie sollen auch von dem Missionsgedanken erwärmt werden, um, wie Pius X. es nennt, Mitarbeiter zu werden im Weltapostolat. Zwar fordert die Mission von uns etwas aber sie gibt mehr als sie nimmt. Um dieses zu erläutern, beantwortet der Redner die Frage: Was gibt die Mission den Schülern der höheren Lehranstalten?, und faßt die Antwort kurz zusammen genommen in die Lei'gedanken: 1. Förderung und Vertiefung des Glaubenslebens, 2. gesteigerte Bildung des Herzens und des Charakters, 3. Weckung und Förderung edlen Opfersinnes, 4. weithin reichende, selbstlose Betätigung christlicher Nächstenliebe, 5. Gelegenheit zur Bekundung echter Vaterlandsliebe, 6. die Möglichkeit zur Mitarbeit an der Lösung einer großen Aufgabe der Gegenwart. Was gerade die katholischen Missionen für unser Vaterland und seine Kulturaufgaben in den Kolonien bedeuten, haben keine Geringeren als die beiden Nichtkatholiken General v. Trotha und Major Dom nick mit Worten hö nsten Lobes anerkannt. Unter Bruch der Kongo=Akte durch unsere Feinde, ist der furchtbare europäische Konflicht auch in die Kolonien übertragen worden. Und wenn wir, wie wir bestimmt erwarten, nach dem Kriege in mindestens dem früheren Umfange wieder zurückerhalten, dann gilt es die Lösung einer gegen früher erheblich vermehrten Aufgabe. Da aber heißt es für unsere studierende Jugend: Omni bono adsum! Bei allem Guten bin ich dabei! Denn es bandelt sich darum, dem Deutschtum auch in fernen Landen den ihm gebührenden Platz zu erobern. Im hatholischen Arbeiterhause richtete nach berzlichen Begrüßungsworten des Prälaten Migr. Kochmeyer der hochw. Bischof Johannes folgende Ansprache an die Erschienenen: Verehrte Anwesende! Meine Damen und Herren! In Anfange dieses Monats feierten wir das Fest der Erscheinung des Herrn. Wir sahen Weisen aus dem Morgenlande, Könige des Orients, anbetend knien vor dem Kinde in Betblehem. Sie sagten:„Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenlande, und sind gekommen, ihn anzubeten. Das, verehrte Anwesende, war die Wallfahrt des Heidentums zum Kinde von Bethlehem. Aber diese drei Könige waren nur die ersten: Tausende und Abertausende sind ihnen gefolat durch die Jahrhunderte auf allen Straßen und Wegen der Welt und auch sie konnten sagen mit den hl. drei Königen:„Wir haben seinen Stern gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten.“ Sie sahen den Stern des Glaubens, den Stern der Wahrheit: er führte sie zum Glauben, und sie folgten ihm. „Gebet hin in alle Welt, lehret alle Völker und taufet sie!“ Das waren die letzten Worte des scheidenden Heilandes an seine Apostel. Meine sehr verehrten Anwesenden, das letzte Wort eines sterbenden Vaters wird von seinen Kindern bewahrt als ein kostbares Kleinod. Treu diesem letzten Wort des Heilandes hat die Kirche die Missionnare hinausgesandt zu den Heiden, um ihnen das Licht des heiligen Glaubens zu bringen, und die katholischen Missionen haben glänzende Fortschritte gemacht. Da kam der Weltkrieg. Mit einem Schlage wurde die Missionsarbeit gestört oder ganz unterbunden, die Missionsbäuser stehen vielfach leer. Die M ssionare sind gezwungen, ihre Friedensarbeit zu vertauschen mit harter Kriegsarbeit. Die Missionsstationen sind leider Gottes zum Teil geplündert und zerstört; dort muß die Arbeit von neuem begonnen werden. Aber wir wollen nicht verzagen. Gott hat unser Missionswerk bisher gesegnet. Er wird es auch weiter segnen und seine Hilfe spenden. Wir wollen das unsrige tun, wollen beten, damit Gott Arbeiter in den Weinberg sendet und ihre Arbeit segne, und gerne unser Scherflein opfern, ein jeder nach seinem Können und Vermögen. Auf seiner zweiten Missionsreise in Kleinasien hatte der hl. Paulus eine Erscheinung. Ein Mann aus Mazedonien stand vor ihm und sagte:„Komm herüber zu uns und hilf uns.“ Tausende und Abertausende von Heiden rufen auch uns zu: Kommt herüber zu uns und helft uns. Ich denke, wir wollen alle helfen. Mögen, verehrte Anwesende, das ist mein einziger Wunsch, dieser Missions=Sonntag und auch diese Missions=Versammlung dazu beitragen, daß nach dem Weltkriege die katholischen Missionen wieder in alter Weise wachsen, blühen und gedeihen! Im Anschluß an diese Ausführungen erteilte Bischof Johannes der Versammlung den oberhirtlichen Segen, den die Anwesenden kniend empfingen.„.55ach tuhut. Kaplan Dr. Mergentheim=.=Glabsach, fühlte etwa folgendes aus: Der fürchterliche Geist des Krieges regiert die Welt. In Blut und Eisen starren die Völker, wie wilde Tiere ineinander verkrampft, schwören sie einander Haß und Kampfe bis zum Tode. Millionen von Menschen, die nach unseres göttlichen Meisters Gebot einander lieben sollten, hassen einander. Der fürchterliche Weltkrieg ist die grauenhafte Abwendung von der christlichen Nächstenliebe. Der Krieg ist der Zusammensturz der vielgerühmten und vielgepriesenen Kultur unseres 29. Jahrhunderts. Zusammengebrochen liegt unsere Sitte, unsere Kultur, liegen all die Wunder von Wissenschaft und Technik; sie scheinen heute keinen anderen Zweck zu haben, als den, zu töten. Aber wo der Haß so laut redet,— das ist ein Naturgesetz— da kann die Liebe nimmer schweigen. Zwar redet nicht so vordringlich wie der Haß, aber um so demütiger und erhebender, um so tiefer. Schon. in früheren Jahren, im Ringen einer von Gott abgewendeten Kultur, regt sich überall in unserer heiligen katholischen Kirche die Nächstenliebe mehr und mehr. Nicht nur jene Nächstenliebe, die die leibliche Not lindern soll, nein, auch jene, die die Seelen sucht und zu Gott zurückführen will. die verloren gegangen, Seelen, die den Heiland noch nie gesehen, die einsame Wege wandeln. Jene Nächstenliebe, die hinausgetragen wurde in ferne Lande, um den Heiden das Christentum zu bringen. Es war eine neue Zeit angebrochen für unsere heilige Kirche und sie versprach Blüten und Früchte. Überall regte sich der Missionseifer, der Opferund Gebetsgeist. Deutschland stand in dieser Linie nicht zuletzt. Hell entflammt war auch in Deutschland überall der Eifer für die heilige Sache der Mission, und Münster war wahrlich nicht die geringste unter den deutschen Städten, die sich der Pflege der Mission annahm. Dann kam der 2. Aug. 1914. Redner warf einen Blick auf das sturmdurchwogte Gebiet der katholischen Missionen, denen der Krieg so schwer zugesetzt hat. Durch den Gegensatz der Nationen wurde die Kluft immer mehr vergrößert, man sah in dem Missionar nur noch den Sohn des Feindes. Als die Franzosen mit ihrer Kolonialmacht heranrückten, da wurde eine deutsche Missionsstation nach der andern niedergestampft, die Missionare wurden gefangen genommen, von den Schwarzen gebunden, mißhandelt und in furchtbare Sumpfgegenden gebracht, wo sie des Todes sterben mußten. Und auch bei den Engländern gab es flammende Schulen, flammende Kirchen und hirtenlose Herden. Wenn man die Geschichte der Eroberung unserer deutschen Kolonien dereinst schreiben wird, dann wird man nicht mehr von deutschen Barbaren reden. Der Haß trieb furchtbare Blüten. und dieser Haß macht aus dem Missionar nicht mehr den Diener der göttlichen Liebe, er machte ihn zum Soldaten. Wohl trieb die Vaterlandsliebe auch unsere deutschen Missionare, sich zur Verfügung zu stellen, aber nicht als Kämpfer, sondern als Seelsorger und Krankenträger. Mehr als 300 Missionspatres stehen für diesen edlen Dienst im Heer, die Laienbrüder in der Zahl von über 1000 und die Zöglinge der Missionsschulen in gleicher Zahl sind Soldaten geworden. Frankreich und Italien mit ihrer kirchenfeindlichen Gesetzgebung schritten jedoch dazu, auf die Priester ihre Hand zu legen und sie in den Soldatenrock zu stecken, und so sehen wir katholische Missionsbischöfe in Frankreich als Rekruten: 3000 der Diener des göttlichen Wortes, 3000 dieser Außenkämpfer unserer heiligen Kirche sind unter den Waffen. Hunderte von Missionsbischöfen liegen im Schützengraben, zahlreiche Seelsorger kehren nicht zurück in die Mission, ein Verlust, der kaum auszugleichen ist. Eine wahre Dornenkrone hat die völkerrechtswidrige Heranziehung der farbigen Nationen der katholischen Kirche auf das Haupt gedrückt. Bisher galt der Weiße bei den Farbigen als ein Wesen höherer Kraft und höheren Geistes. Man wollte, das war eine stillschweigende Vereinbarung der europäischen Nationen, nie dazu schreiten, den Fabrigen in europäische Wirren hineinzuziehen, und für Afrika hat die Kongoakte dieses Prinzip zur nationalen volkerrechtlichen Akte erhoben, die Frankreich, Enaland und alle europäischen Nationen unterzeichnet haben. Was ist da Völkerrecht im Kriege geworden? Ein Spielball und ein Fetzen Papier in der Hand machtgieriger und skruppelloser Menschen. Als der Krieg ausbrach, war es das erste, daß unsere euroväischen Gegner Hunderttausende von Schwarzen und gelben Sklaven hinüberholten nach Europa und dort Seite an Seite gegen uns kämpften. Als die Truppen hinenafielen in unsere Kolonien, da wurde den Schwarzen gestattet, den weißen Mann anzugreifen, ihn zu berauben, zu binden und gefangen zu nehmen, selbst den Missionar.„Wie wollt Ihr Liebe predigen,“ so sagten sie,„die Ihr uns Hassi, und Morden lehret? Wie wollt Ihr uns glauben machen, daß Eure Religion, nach der Christus für die Menschheit am Kreuze starb, besser ist als unser Fetischdienst?“ Ein Fluch über die Kirche und über das Christentum war jenes fürchterliche Verbrechen: Das Verbrechen des Kolonialkrieges, das Verbrechen des farbigen Krieges, ein Verbrechen das die Missionen und das heilige Werk der Kirche um Menschenalter zurückgebracht hat. Wir werden arbeiten müssen still und demütig, um wieder artzumachen, was Englands Waffen, was Englands Völkerrechtsbruch verdorben und zerstört hat. Das heilige Werk der Glaubensverbreitung ist nicht tot; es kann nicht tot sein, denn es ist unsterblich wie die heilige Kirche. Aus den meisten Trümmern weht noch katholisches Leben. In Afrika haben wir eine Anzahl deutscher Missionare an der Arbeit, die sich um das Glaubenswerk bemühen. In Asien oder gar in China, da sehen wir das Land der Zukunft, wo, unberührt von Krieg und Kriegswirren. Tausende und Abertausende sich der segnenden Hand unserer Missionare nähern und das heilige Wasser der Taufe über ihre Stirn fließen lassen. Nach dem Kriege wird eifrige Missionsarbeit erneut einsetzen müssen. Dann heißt es: Jedermann muß belfen durch Gebet und Opfer. Wie auf den Ruf des Kaisers zur Kriegsanleihe aus allen Teilen des lieben Vaterlandes das Geld floß, so heiße es auch im Dienste der Mission die „Missionskriegsanleihe", zu zeichnen, die göttliche Zinsen bringe für Zeit und Ewigkeit. Der Heilige Vater und die hl. Kirche erwarten, daß jeder Katholik, auch der deutsche Katholik, und auch der Katholik dieser guten katholischen Stadt Münster im heiligen Missionswerk seine Pflicht tut. Gott will es! Hierauf richtete Missionsbischof Wolf einen kurzen Avvell an die Versammelten zur Mithilfe an der Wiederaufrichtung des darniederliegenden Missionswerkes und spendete den Anwesenden den oberhirtlichen Segen. Im Neuen Krug. Nach der Begrüßungsansprache des Pfarrers Druffel, in welcher dieser in Anknüpfung an das gestrige sonntägliche Evangelium vom Hauptmann von Capharnaum von der Berusung der katholischen Kirche, die Heiden dem Reiche Gottes zuzufüdren sprach und an des aläuzend verlaufene Missionsfest vor 4 Jahren hier in Münster erinnert hatte, führte der „ Bischof Franziskus Hepnemann, Ppostolischer kar in Kamerun, über das Thema„Heideumission und settkrieg" ungefähr folgendes aus: Seitdem die Avostel und deren Nachfolger das Wort des abttlichen Heilandes befolgen:„Gehet hin in alle Welt und lehret alle Völker, und lehret sie alles halten, was ich euch befohlen habe, seitdem ist auch unsere bl. Kirche stets bemüht gewesen, mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln an der Bekehrung der Heidenwelt zu arbeiten. Zu allen Zeiten haben Päpste und Bischöfe Glaubensboten hinausgesandt in alle Teile der Welt. Aber auch zu allen Zeiten haben es die Gläubigen als eine ihrer ersten und vornehmsten Pflichten aufgesaßt, diese Glaubensboten zu unterstützen. Gewiß hat es im Laufe der Zeiten Verfolgung und Bedrängnis gegeben. Sie haben den Missionsgedanken, die Missionsarbeit für manche Jahrzehnte oder auch für Jahrhunderte zurücktreten lassen. Gerade unsere Zeit aber brachte für das Werk der Bekehrung der Heiden neue Momente. Unseren Tagen ist die Entscheidungsstunde über dic Weltmissionen vorbehalten. Weite Reisen, zu denen man früher Wochen. Monate gebrauchte, können heute in kurzer Zeit. in Tagen oder wenigen Wochen zurückgelegt werden. Ein weiteres günstiges Moment für die Ausbreitung des Christentums brachte das Bestreben der europäischen Großmächte, sich Kolonien zu erwerben, Kultur und Zivilisation in diesen Ländern zu verbreiten, und da konnten sie das Christentum, die Mission, nicht gut entbehren. Das sahen auch die meisten oder alle diese Mächte bald ein. Selbst die ältesten Kulturvölker zeigten sich immer mehr empfänglich für die westliche Kultur und damit notwendig für das Christentum. Allerorts, auch in unserm lieben deutschen Vaterlande, drang der Missionsgedanke immer tiefer und tiefer in die Herzen des Volkes ein. In Asten, in Ostafrika oder Afrika, überall wurden Missionsstationen gegründet. überall sahen wir frisch pulsierendes Leben, hoffnungsvolle Missionsstationen. Die Statistik von 1913 zeigt, daß Ende des Jahres seit Eröffnung der deutschen katholischen Missionen die Zahl der Neuchristen 170 000 betrug. die der Katechumnen 60 000. die der Schulen 2000 mit 150000 Schülern. Doch dann sollte ein Sturm kommen, der über das Arbeitsfeld hinwegbrauste und das ganze Feld größtenteils vernichtete. Dieser Sturm, es war der Krieg. Jene Staaten, die für das Werk der Missionen am meisten geleistet haben. Frankreich und Deutschland, wurden auch vom Kriege am meisten mitgenommen. Der Krieg mit all seinen Schrecken und Folgen wurde auch in diese Länder übergeführt, wo der Same des Glaubens gerade gepflanzt oder kaum aufgegangen war. Es liegt auf der Hand, daß bei der herrschenden Seeherrschaft der Engländer Deutschland seine Kolonien nicht für allzu lange Zeit verteidigen konnte. Daher haben wir Missionare unsere Posten verlassen müssen, weil wir, abgeschnitten von der Heimat, aus verlorenen Posten standen. Aber wir haben den Mut nicht sinken lassen. Wir deutschen Missionare warten auf die Stunde, die uns auf unsere Posten zurückruft. Man erwartet uns dort, das Licht des Glaubens zu verbreiten, und nur wir Missionare können das tiefe Sehnen der armen Heiden erfüllen. Wir betrachten uns als die Soldaten Christi.) an der Front und benutzen unsere unfreiwillige Muße in der Heimat uns in enger Verbindung mit der Heimat neu zu wappnen für den Kampf um die Missionen, der nach dem Kriege schärfer denn je entbrennen wird. Der wird Sieger sein, der über die reichsten Mittel verfügt. Dazu müssen Sie uns in der Heimat verhelfen, denn die deutschen Katholiken wollen doch gewiß nicht, daß wir zurückstehen. Wir müssen den verlorenen Boden wiedergewinnen. Zu meiner Freude muß ich sagen, daß wir Missionare überall freigebige Herzen finden, trotz aller Not des Krieges. Und namentlich tut sich bei den Spenden Westfalen hervor; ich sage das nicht, weil ich selbst ein Sohn der roten Erde bin sondern aus voller ehrlicher Überzeugung. Die Organisationskunst Deutschlands, die uns bisher den Sieg bescheert und das wirtschaftliche Durchhalten ermöglicht hat, müssen wir auch auf das Gebiet der Mission übertragen. Redner aab zum Schluß praktische Fingerzeige, wie die Organisation vor sich gehen muß, und empfahl die Unterstützung und Förderung der bestehenden Missionsvereine und Missionshäuser. Von der Unterstützung der Missionare durch die Heimat hänge es nächst der Enade Gottes ab, ob die Grenzpfähle im Reiche Gottes weiter vorgerückt werden könnten. Mit dem Rufe:„Es handelt sich um die Ehre Gottes, um die Ehre der hl. katholischen Kirche", schloß der hochw. Herr seine eindrucksvollen Worte. P. Windhuis aus dem Hiltruper Missionshaus vom Hl. Herzen Jesu, der kurz vor dem Kriege nach 12 jähriger Missionstätigkeit auf Neupommern in die Heimat zurückgekehrt war. bereitete seinen Zuhörern eine äußerst genußreiche Stunde mit den Erzählungen aus seiner langjährigen und erfolgreichen Tätigkeit unter den Menschenfressern der Südseeinseln. Wohl alle werden bewundernd auf den glaubens= und willensstarken Missionar geblickt haben, der in ganz kurzen Umrissen und knappen Skizzen die Schwierigkeiten darlegte, die ein Missionar zu überwinden hat, wenn er 1. eine Missionsstation gründet, 2. die Eingeborenen auf den Empfang der hl. Taufe vorbereitet und 3. die Neugetauften in pastorale, seelsorgerische Behandlung nimmt. Über den ersten Punkt ging Redner mit einigen Sätzen hinweg, um desto eingehender bei der Katechumnenzeit zu verweilen und seinen Zuhörern die Kehrseite des häufig dargestellten friedlichen Bildes zu zeigen, wie ein Missionar das Wasser der hl. Taufe über die zu seinen Füßen knieenden Wilden ausgießt. Bis zu diesem Augenblick ist es von der Errichtung einer Station an ein gar weiter und mühevoller Weg. namentlich in einem Tropengebiet mit seinen klimatischen Gefahren und unter einer Bevölkerung, die bis auf den heutigen Tag dem Kanibalismus huldigt und den Missionaren mit furchtbarem Mißwie es im Missionsgebiet der Päter vom Hl. Geist in den deutschen Südsee-Inseln der Fall ist. Wenn es auch verhältnismäßig leicht sei, die Jugend durch die Schule zu gewinnen— ohne Schule kein bodenständiges Christentum—. so bereite die Gewinnung der in wahnwitzigen Götzendienst mit seinen Lastern und Aberglauben verstrickten erwachsenen Bevölkerung desto größere Schwierigkeiten. Daß der Redner die Eingeborenensprache der Kanaken zungengewandt beherrscht, davon lieferte er der Versammlung erheiternde und doch lehrreiche Proben ab. Schwieriger aber wie die Erlernung der Sprache sei die Einlebung in die Gedankenwelt, die Sitten und Gebäuche der Eingeborenen. Und doch seien nur auf diesem Wege Erfolge zu erzielen. Es würde zu weit führen, wollten wir auch nur einigermaßen auf Einzelheiten aus dem interessanten Thema eingehen; diese kurzen Andeutungen mögen genügen. Wenn die improvisierten Klingelbeutel— zwei von Hand zu Hand gehende Hüte— sich während des Vortrags ansehnlich füllten, so mag das nicht in letzter Linie auf das Geschick des Redners zurückzuführen sein, mit welchem er seine Zuhörer, selbst von heiligster Begeisterung für seinen heiligen Beruf entflammt, für die Heidenmission zu begeistern wußte.„Helfen Sie die großen Wunden heilen, die der Krieg uns geschlagen hat, helfen Sie uns durch Ihr Gebet und Opfer: helfen Sie uns dadurch, daß Sie Kinder, die vielleicht den Beruf zum Missionar oder Missionsschwester in sich fühlen, in unsere Missionshäuser senden, damit wir Mithelfer und Nachwuchs haben“, das war die mit einem Gebet bekräftigte Bitte, mit der P. Windhuis seine einstündigen Ausführungen schloß. Versammlung des akademischen Missionsvereins. In seiner Begrüßungsansprache zur Eröffnung der Versammlung des akademischen Missionsvereins— die Namen der erschienenen Ehrengäste haben wir bereits in unserm kurzen Bericht in der vor. Nr. aufgeführt— wies der Leiter der Veranstaltung und zeitige Vorsitzende der akademischen Missionsvereinigung, stud. jur. Ganter, auf Zweck und Ziele der Vereinigung und die mit der Abendversammlung verbundenen Absichten einer immer stärker werdenden Belebung des Missionsgeistes und Missionsgedankens hin. Als erster Redner sprach der apostolische Vikar für Kamerun, Missionsbischof Hennemann, über Lage und Aussichten der katholischen Missionen in Kamerun. Am 25. Oktober 1890 betraten unter Führung des späteren apostolischen Vikars, Bischof Vieter, ein Pater und sechs Brüder den Boden des neuen Missionslandes. Sie waren in ein Neuland versetzt; nicht wußten sie zu Anfang ihrer Tätigkeit, wo der erste Schritt, der erste Spatenstich getan werden sollte. Das mitgenommene Bauholz hatten schweren Stürme bis zur letzten Bohle über Bord des Schiffes gespült. Es galt einen Bauplatz zu sichern, für den der geschäftstüchtige Eigentümer, ein Kameruner Neger, die Kleinigkeit von 75000 Mark verlangte— vielleicht ohne zu wissen, welche Summe diese Zahl ausdrückt. Er hat sie auch nicht bekommen— aber immerhin mußte ein bedeutender Kaufpreis erlegt werden. Negersklaven wurden geworben, um den urwaldähnlichen Baugrund zuzurichten, aber sie waren faul und träge und da mußten sich unsere Brüder bald selbst an die mühselige Arbeit geben. So entstand die Station Marienbern, die, wie alle Tätigkeit in der Kameruner Mission, unter den besonderen Schutz der Himmelskönigin gestellt wurde. Krankheit und Tod rafften gar manchen hinweg. der dem mörderischen Klima und den verbeerenden Tropenkrankheiten, vorab der Malaria, nicht gewachsen war. Gott der Herr hat unsere Arbeit sichtlich gesegnet. Mit fünf Katholiken, die aus andern Kolonien eingewandert waren, begann voonzgn — Mikrotimarchit deutschsprachigen Presse.V. unsere Missionstätigkeit im Jahre 1890. 1916 waren es gegen 23000. 13000 Negern konnten unsere Missionare in dem gleichen Zeitraum vor dem Tode den Weg zum Himmel zeigen. Überall blühte reges, christliches Missionsleben. Der ausgestreute Samen trug hundertfältige Frucht! Aber ein Sturm kam, der alles vernichtete, was wir in langen Arbeitsjahren gepflanzt hatten: der Weltkrieg. Zwar war in den sogenannten Kongoakten festgesetzt, daß ein europäischer Krieg nicht auf Afrika übergreifen dürfe. Was die Konaoakte sagten und in feierlicher Vertragsform niedergelegt hatten, waren im Grunde genommen Selbstverständlichkeiten für den kultivierten Europäer. Sie waren ein Gebot der Vernunft. Nun aber gaben wir den Schwarzen das Beispiel sich selbst bekämpfender Weißen! Bereits am 27. September 1914 fiel Duala in Feindeshand; es war kein Heldenstück! In ganz Kamerun konnten wir dem eingedrungenen Feind raum 13 Kompagnien Schutztruppen und farbiger Polizeitruppen gegenüberstellen. In Duala allein landeten 10000 Engländer. Die Patres wurden zu dem englisch=französischen Kommandanten geladen, angeblich nur zu dem Zwecke, um ihre Namen anzugeben. Als sie arglos dieser Aufforderung nachkamen, wurde ihnen bedeutet, sie seien Kriegsgefangene, könnten nicht mehr zu den Stationen zurückkehren und hätten nur die Erlaubnis, durch Schwarze ihre Sachen abbolen zu lassen; in einer halben Stunde fahre der Dampfer ab, der sie wegbringe. Ende 1914 landeten die ersten Patres und Schwestern aus Kamerun in der deutschen Heimat. Die Wohnungen der Vertriebenen wurden geplündert. Schlimmer erging es der Station Edea. Die ganze Station wurde vollständig zerstört und ausgeplündert, die Tabernakel zertrümmert und die heiligen Gefätze geraubt. Zwei Meßkelche fand man, von Grünspan bedeckt, am Wegesrand. Sie wurden mir übergeben und ich konnte noch manches andere retten. Aber das meiste ging doch bei dieser sinnlosen Plünderung verloren. Heute steht die vormals so blühende Station nicht mehr. Das Schwesternhaus in Kribi wurde ebenfalls zerstört und geplündert. Die neue Kirche, die schönste in Kamerun, wurde durch zwei Volltreffer aus Schiffsgeschützen schwer beschädigt. Unsere braven Schutztruppen schlugen sich mit heldenhafter Kraft; was sie dort unten auf verlorenem Posten geleistet haben, kann gar nicht genug gelobt werden. Als in Jaunde das Pulver ausging und die Verpflegung immer schwieriger wurden, haben sie sich durch Hunderte von Kilometern Urwald auf spanisches Gebiet durchgeschlagen. Im Innern haben, Gott Dank, die Stämme gut ausgehalten. Unsere schwarzen Christen haben sich im Weltkriege gut bewährt. Ein englisch=französischer Missionar schrieb mir, daß unsere Bekehrten auch heute noch, trotz aller Schwierigkeiten, getreulich ihrer Christenpflicht nachkommen, regelmäßig, auch aus weiten Entfernungen, die Kirchen besuchen und die heiligen Sakramente empfangen. Von unseren 95 Patres, Brüdern und Schwestern ist niemand mehr im Lande. Zwölf englisch=französische Missionare suchen zu retten, was zu retten ist. Aber ihre Schwierigkeiten sind, namentlich durch Unkenntnis der Landessprache, sehr groß. Wie ist die Zukunft der Kameruner Heidenmission? Wir tappen auch hier, wie in so manchen Fragen, die der Weltkrieg aufgeworfen hat, im Dunkeln. Aber, Gott Dank, der koloniale Gedanke, und in Verbindung damit der Missionsgedanke, haben sich durchgesetzt und sind im Kriege nur noch stärker geworden. Eins steht jetzt schon fest: wir werden nach dem Kriege mit sehr großen Schwierigkeiten in den Missionen zu kämpfen haben. Die Autorität der Weißen hat durch diesen Krieg zu sehr gelitten. Wir werden von unsern schwarzen Christen eine große Zahl von Fragen gestellt bekommen, die wir nur schwer, sehr schwer beantworten können. Allein sind unsere Missionare nicht imstande, nach dem Kriege auf den Trümmern des alten Missionsfeldes wieder aufzubauen. Dazu bedürfen sie neben der Gnade Gottes der tätigen, unermüdlichen, ovferbereiten Mithilfe der Heimat. Gott Dank ist das Missionsinteresse und der Missionsgedanke im Kriege erstarkt. Möge auch in Münster der Missionsgedanke immer breiteren, immer festeren Boden fassen. Möge Münster sich rühmen, auch in dieser Beziehung an der Spitze zu stehen. Nur wenn wir alle bereit sind, opferbringend, in heiliger Begeisterung und voller Hingabe zusammenzustehen, wird sich das Wort Gottes erfüllen und bald ein Hirt und eine Herde sein! Der apostolische Vikar für Toao, Bischof Wolf", sprach über die Lage der katholischen Missionen in Togo und ihre Zukunftsaussichten. Zu Beginn des Krieges wurde Togo von zwei Seiten, von den Engländern im Westen und von den Franzosen im Osten, angegriffen. Unsere Besatzung war diesem Ansturm nicht gewachsen. Meines Wissens war in ganz Togo keine einzige Kanone, die diesen Ansturm hätte abwehren können. Unsere Schutztruppen zogen sich in das Innere des Landes zurück, um die kurz vor Ausbruch des Krieges fertiggestellte Funkenstation zu halten, die uns mit der Heimat verband und uns auch in den ersten Tagen von Kriegsausbruch und Siegestaten der Deutschen berichtete. Ende 1914 wurde die Station zerstört, ehe unsere Truppen sich der sie umzingelnden Übermacht ergaben Unsere Gegner gestatteten den Missionaren und Schwestern zu bleiben und weiter zu arbeiten. Hindernisse sind ihnen meines Wissens in erheblichem Maße nicht in den Weg gelegt worden und so blieben unsere Patres im Lande. 40 Patres, 15 Brüder und 28 Schwestern sind jetzt noch in den Missionsstationen tätig. Sie sind ganz auf die Landeserzeugnisse angewiesen: Zufuhren aus der Heimat, namentlich an Lebensmitteln, sind unmöglich. Das ist schon für Gesunde ein großes Opfer, geschweige denn für Kranke. Und so mußten denn viele erkrankte Missionare die deutsche Heimat aufsuchen, wenn sie nicht als Kranke im Lande sterben wollten. Der Redner schilderte die allgemeine Lage der katholischen Togo=Mission in der Jetztzeit. Das Verhalten der Franzosen unseren Missionen gegenüber läßt sehr vieles zu wünschen übrig. Einige Patres erhielten wegen angeblicher Vergehen Hausarrest. Unsere Schultätigkeit ist ganz lahmgelegt. Es ist himmelschreiend, daß die Franzosen die Arbeit vieler Jahre mit einem einzigen Federstrich unterbunden haben. In dem von England besetzten Teile unserer Kalonie haben unsere Missionare bessere Verhältnisse angetroffen. Die Behandlung ist, wie ich vernahm, im allgemeinen recht rücksichtsvoll. Der Schulunterricht wird nicht behindert und wird nach wie vor in deutscher Sprache erteilt; nur an einigen Schulen sahen sich die Patres durch die Zeitlage gezwungen, neben dem deutschen auch englischen Sprachunterricht zu geben. In der Pastoration lassen die Engländer unseren Missionaren freie Hand. Trotzdem hat unsere Missionssache auch in Togo sehr gelitten. Daran sind die Gründe schuld, die sich durch Besetzung des Landes von selbst ergaben. Dazu kommt der große Geldmangel. Nach dem Kriege werden wir an manchen Stellen ganz von vorne anfangen müssen. Die Zahl der Taufen hat nachgelassen; die Verwahrlosung der Jugendlichen ist groß. Für 1916 wurden 21303 Christen angegeben. Unsere schwarzen Christen haben sich, von Ausnahmen, die es überall gibt, abgesehen, wacker gebalten und manchmal eine rührende Anhänglichkeit gezeigt. Die Wohltätigkeit nimmt zu. Auch in ihren Gebeten haben sie uns nicht vergessen. Sie beten noch jetzt täglich für die Wohltäter der Mission und für die Beendigung des Krieges. Wie sind unsere Aussichten in Togo nach dem Kriege? Wird Togo französisch, dann wird man die deutschen Missionare nicht dulden und wir tuen am klügsten, unsere ganzen Arbeiten einer französischen Missionsgesellschaft zu übertragen, obwohl= auch diese mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen haben wird. Als katholischer Bischof, ganz abgesehen davon, daß ich ein Deutscher bin, muß ich wünschen, daß unsere Mission in ihrem eigenen Interesse wieder in deutsche Hände kommt. Wenn Togo wieder deutsch wird, habe ich keine Besorgnisse und unsere Mission wird eine gute Zukunft haben, wenn die Heimat uns nicht im Stiche läßt. Ich sehne den Tag herbei, wo über Togo wieder die deutsche Flagge weht und Gott uns gestattet, den Tag unseres silbernen Jubelfestes, am 28. August 1917, im deutschon Togoland feiern zu können. Professor Schmidlin ergänzte die Vorträge der beiden bischöflichen Redner und wies auf die Lage unserer katholischen deutschen Missionen in Deutsch=Südwestafrika, DeutschOstafrika, den Südsee-Inseln und Kiautschau hin. Der Weltkrieg fuhr mit der Gewalt eines verheerenden Orkans in den blühenden Garten unserer katholischen deutschen Missionen hinein. An zwei Beispielen, Kamerun und Toao, wurde die Lage unserer katholischen Missionen gezeigt. Wie dort, so ist es fast überall. In Deutsch=Südwestafrika wurden unsere Missionare zu Beginn der Feindseligkeiten verjagt, aber nach Eroberung der Kolonie durch die Unionstruppen wieder zugelassen. Noch eine stolze Säule ragt empor: im südöstlichen Teile von Deutsch=Ostafrika, umtobt von mehr als zehnfacher Übermacht, hält der Rest unserer Schutztruppe Stand. Der Mut, die Tapferkeit, die Ausdauer dieser Helderschar erinnern an die sagenhafte Heldenhaftigkeit unserer alten Germanen. Was diese Abgeschnittenen einem wohlgerüsteten, gut verpflegten Gegner gegenüber geleistet haben und noch leisten, daß ist so groß, so heroisch, daß die gewiß unvergleichlichen Heldentaten unserer Tapferen auf den Kriegsschauplätzen in West und Ost dagegen fast verblassen in seiner tragischen Verklärung. Mit ihnen haben unsere schwarzen Hilfstruppen gelitten und gestritten, wie sich der Bruder zum Bruder gestellt und in Treue ausgehalten. Die deutschen Südsee=Inseln sind schon zu Beginn des Krieges in Feindeshand gefallen. Die Missionare können, von Ausnahmen abgesehen, ihrer Arbeit nachgehen. Nur einige Hiltruper Missionare sind aus Neupommern nach Australien transportiert und interniert worden. Die Kapuziner aus der rheinischen Ordensprovinz ließen unsere japanischen Gegner zu Anfang des Krieges mit vollendeter Höflichkeit ihre Tätigkeit auf den Marinanen weiter ausüben, in der stillen Hoffnung, daß die Schwierigkeiten der Mission sie von selbst zur Aufgabe der Arbeit zwingen würden. Als diese Hoffnung sich nicht erfüllte, erhielten sie Ausweise und Verbote. Behindert sind auch unsere Steyler Missionare in dem verloren gegangenen Kiautschau. Die Japaner haben im Lande selbst die Tätigkeit der Missionare nicht beeinträchtigt, aber die Abneigung und der Haß gegen alles Deutsche legt sich, wie mir ein Missionar schrieb, wie ein giftiger Mehltau auf ihre Tätigkeit. Besonders perfide ist das Vorgehen der Engländer gegen die indischen Missionare. Wir haben das in der letzten Versammlung der akademischen Missionsvereinigung ausführlich gehört. In Britisch=Afrika war die Behandlung deutscher und österreichischer Missionare je nach den lokalen Behörden verschieden. An einigen Stellen ließ man sie ihres Amtes walten, an anderen Stellen wurden sie interniert. Sonst hatten unsere katholischen Missionare in den neutralen Län dern keine' Schwierigkeiten. Namentlich in China entwickelt sich die Missionsarbeit, nachdem sich die ersten Erschütterungen des Weltkrieges gelegt haben, prächtig. Hier winken uns besondere Aufgaben, besondere Ziele. Nicht bloß auf dem Gebiete der Christianisierung, sondern auch auf dem kulturellen Gebiete. Unsere außerdeutschen Missio nen sind durch den Krieg, namentlich in finanzieller Beziehung, schwer heimgesucht. Empfindlich ist der Mangel an Geld, empfindlicher der Mangel an geeigneten Kräften. Ergreifend sind die Klagen, die zu uns dringen. Am schlimmsten sind die französischen Missionen und die sonst in bezug auf finanzielle Leistungen an der Spitze standen, und die italienischen Missionen gestellt. Am schlimmsten hat sich die Lage der katholischen, französischen und italienischen Missionen in der orientalischen Türkei nach dem Eintritt der Türkei in den Weltkrieg gestaltet. Sie sind zur Untätigkeit verurteilt. Unsere Bemühungen blieben da erfolalos. Zu den Kriegsverheerungen kommt die moralische Depression durch die Entzweiuna der europäischen Völker, durch das gesteigerte Selbstbewußtsein der Heiden, durch die Übertragung des europäischen Krieges in die Kolonien, durch das Hineinzerren der nichtchristlichen Welt in den häuslichen Streit der europäischen Christen. Wir hoffen, daß der Endsieg unserer Missionssache neue Flügel leiben wird. Die Beobachtung, daß die Massenbewegung zum Christentum in den beidnischen Ländern anhält, daß andererseits unsere Neubekehrten sich in den Missionen mancherorts gut bewährten, endlich die unerschütterliche Ausdauer der heimatlichen Christenheit: alles das gibt uns Hoffnung, Mut und Zuversicht. In Frankreich, Belgien und Italien ist der Missionsgedanke bedeutend zurückgegangen. In manchen neutralen Ländern. namentlich in Spanien, hat der Krieg zu energischer Missionspropaganda angetrieben. In Deutschland hat der neuerwachte Missionsgeist seine Feuerprobe alänzend bestanden. Die deu## schen Missionsvereine haben während des Krieges keine nennenswerte Einbuße erlitten. Die praktischen Missionsveranstaltungen haben in der münsterschen Veranstaltung ihren Höhepunkt erklommen. Die missionswissenschaftlichen Bestrebungen, die in Münster ihren Brennpunkt und Sitz haben, nehmen an Ausdehnung zu. Das missionswissenschaftliche Institut an unserer Universität nimmt in diesem Winter seine Arbeiten in vollem Umfange wieder auf. Das internationale und missionswissenschaftliche Institut hat seine erste Gabe in dem umfangreichen ersten Bande der Bibliotheca Missonum von Pater Streit noch im Kriege herausgebracht. Der Kölner missionswissenschaftliche Kursus stellte mit der Teilnahme von 600 Priestern aus allen Teilen Deutschlands einen Höhepunkt dar. Die Zeitschrift für Missionswissenschaft hat an Abonnenten gewonnen. Ganz besonders nahe steht uns die akademische Missionsvereinigung. Sie hat während des Krieges schwer gelitten. Die Mehrzahl ihrer Mitglieder steht unter der Fahne. Gar viele sind den Heldentod gestorben. Die Missionszirkel, denen Schwestern und kath. Studentinnen angehören, sorgen, daß der alte Geist lebendig bleibt. Der akademische Missionsverein soll der Unterbau sein zu dem geplanten Ausbau eines großen katholischen Akademiker=Missionsbundes. Unsere gesamten Arbeiten, unsere Hoffnungen und Wünsche müssen dahin führen, daß das heilige Feuer der Begeisterung für die katholische Missionssache nicht erlöscht, sondern weiter glüht zur Erreichung all der großen Aufgaben und Ziele, die unser. nach dem Kriege auf dem weiten Gebiete der katholischen Missionstätigkeit in Deutschland harren. Der Vorsitzende sprach den Rednern für ihre interessanten, mit tiefer Anteilnahme und lebhaftem Interesse aufgenommenen Ausführungen herzlichen Dank aus, in der Hoffnung, daß der heutige Taa tausendfältige Frucht trage, damit ungezählte Scharen der Heiden dem Kreuze Christi untertan bleiben. Aus der Stadt. Münster. 22. Januar. Aus dem Militär=Wochenblatt. Befördert: zu Leutnants d. Res.: die Offizieraspiranten des Beurlaubtenstandes: * Hackethal(Münster) Inf.=Regt. Nr. 16,* Glasmeier(Recklinghausen).* Budke(Münster),* Perey(Coesfeld),# van de Kamp(Münster), diese vom Masch.=Gew.=Lehrkursus Döberitz, ferner*mp; Harms(Münster), Inf.=Regt. Nr. 77, 2 Mügge (Lingen),* Schulze=Steinen(Münster). Benninger(Lingen), diese vom Tr.=übungsplatz Munster. Husader(Münster). Gren.=Regt. Nr. 9,* Schlatholt(Recklinghausen), Jnf.= Regt. Nr. 128.* Mannel[Recklinghausen),* Bäumer(Münster), diese vom Tr.=übungsplatz Warthelager,# Nordhaus (Coesfeld).* Reiner(Münster), Inf.=Regt. Nr. 18.* Echterbeck(Münster). Inf.=Regt. Nr. 159. diese vom Tr.=übungsplatz Senne: zu Leutnants d. Landw.=Inf. I. Aufa.: die Offizieraspiranten des Beurlaubtenstandes* Gosebruch(Münster). Inf.=Regt. Nr. 95 vom Masch.=Gew.=Lehrkursus Döberitz, * Müller, Friedrich(Recklinghausen), vom Tr.=Übungsplatz Senne. c' Das Konsulat der Niederlande zu Münster i. W. macht darauf aufmerksam, daß nach neuen niederländischen Paßbestimmungen jeder Paß für Nicht=Niederländer, für die Reise nach Holland, mit dem Visum des zuständigen niederländischen Konsulats versehen sein muß. r Anderweitige Festsetzung der Geschäftsstunden der Stadtverwaltung. Auf die im Anzeigenteil enthaltene Bekanntmachung des Magistrats wegen anderweitiger Festsetzung der Geschäftsstunden machen wir an dieser Stelle besonders aufmerksam. Insbesondere bitten wir unsere Leser zu beachten, daß die sämtlichen Büros für den Verkehr mit dem Publikum nur in der Zeit von 9 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags geöffnet sind. Es muß also jeder in seinem eigenen Interesse sich diese Zeit merken und dafür Sorge tragen, daß er alle Geschäfte, die er in der Stadtverwaltung zu erledigen hat, nur in dieser Zeit besorgen kann. Diese Anordnung des Magistrats ist mit Rücksicht auf die augenblickliche Kohlenknappheit erforderlich geworden. Dir Beschränkung des Publikumverkehrs ist notwendig, damit die einzelnen Büros die Möglichkeit haben, während der geschlossenen Zeit ungestört zu arbeiten. E. darf deshalb erwartet werden, daß sich das Publikum in richtiger Würdigung der vorliegenden Umstände dieser Anordnung einpaßt. A Kriegsversorgung der Witwen und Waisen. Nach einer Entscheidung des Reichsgerichts sollen die Witwen und Waisen von Beamten, die im Kriege als Unteroffiziere oder Gemeine gefallen sind, neben der Versorgung aus der Zivilstelle auch die vollen Versorgungsgebührnisse aus Heeresmitteln, nämlich Witwen= und Waisengeld(allgemeine Versorgung), sowie Kriegswitwen= und Kriegswaisengeld zu beanspruchen haben. Sobald diese Entscheidung vorliegt wird die Neuregelung der Militärversorgungsgebührnisse der betreffenden Witwen und Waisen durch das Kriegsministerium erfolgen. Eines besonderen Antrages der Hinterbliebenen bidarf es nicht. * Die hiesige Schuhmacher=Innung beschloß in ihrer letzten Generalversammlung, und zwar einstimmig mit Rücksicht auf ihre eigene schwierige Lage fortan sämtliche Arbeiten, seien es neue Sachen oder Reparaturen, nur noch gegen sofortige Barzahlung verabfolgen zu lassen. Da die Schubmachermeister ihre sämtlichen Leder. Schäfte und Bedarfsartikel ebenfalls bei den Kaufleuten nur noch gegen sofortige Barzahlung erhalten können, so ist dieser Beschluß sicher gerechtfertigt. à Starke Kälte ist in den beiden letzten Nächten ausge treten. In der Nacht zum Sonntag fiel das Quecksilber 10 bis 12 Grad unter den Gefrierpunkt, und in der Nacht zum Montag sogar noch tiefer. Auf den stebenden Gewässern ist schen eine ziemlich dicke Eisdecke gefroren, die am Sonntag bereits zu Schlittschuhläufen benutzt wurde:. ein Sport, der in den letzten Jahren in Münster fast ganz außer Brauch gekommen war. Vorsicht ist aber bei den unsicheren Gewässern und Flußläufen sehr am Platze. Gewarnt wird vor allen Dingen vor dem Betreten des Kanals, der nach Jahren mal wieder eine Eisdecke zeigt. Die Hafenverwaltung weist ihrerseits auf die Gefahr des Betretens dieser Eisfläche bin und verbietet die Benutzung. Hohe Kältegrade werden auch aus dem Weichselgebiet und aus Ostpreußen gemeldet. Dort sind bereits Todesfälle durch Erfrieden vorgekommen. () Das Kaiser=Panorama(Agidiistraße 5) führt seine Besucher in der lausenden Woche nach Kairo, dem Nil und den Pyramiden. Der Löwenanteil der prachtvollen 50 Bilder entfällt auf die Hauptstadt Kairo. ihren Straßenverkehr, ihre Prachtgebäude und Moscheen, bei welch letzteren namentlich das imponierende Innere der Moschee Moherirt Hervorhebung verdient. Besonders interessieren werden auch die berühmten, von reichgearbeiteten Kuppeln überwölbten Kalisengräber, vor allem die gewaltigen Pyramiden in der Wüste. von denen fünf Jahrtausende auf uns herniederschauen. sowie die Cheopspyramide mit der riesenhaften Sphinxs. = Deutscher und Österreichischer Alpenverein. Der auf den 25. Januar, abends 8½ Uhr, angesetzte Vortragsabend, auf dem Fräulein Alice Schalek aus Wien über„Drei Monate an der Isonzofront“ sprechen wird, findet im großen Saale des Hotels„Fürstenhof“ statt. 6' Ein fettes Schwein gestohlen wurde in der Nacht zum Sonntag einem Anwohner der Teichstraße. Die Diebe haben das Schwein in den anarenzenden Gärten abgeschlachtet. Das Eingeweide ließen sie in einem Gartenhäuschen liegen. Vermischtes. * Unwetterverheerungen in England. Amsterdam, 20. Jan.(EK.) In vielen Teilen Englands haben Schneeverwehungen und Hochwasser starke Verkehrsstörungen hervorgerufen. Die Themse ist abermals gestiegen und ihr Wasserstand zwei Meter höher, als in normalen Zeiten. In der Derbyshire hat ein Schneesturm große Verwüstungen angerichtet: der Schnee liegt teilweise mehr als drei Meter hoch, der Verkehr ist vollkommen unterbunden. In Süd=Esser fällt der Schnee ununterbrochen und hat bereits eine Höhe bis zu vier Metern erreicht. handel und Industrie. Von der Berliner Börse. Berlin, 22. Jan. Auch zu Beginn der neuen Woche kam kein frischer Zug in das seit längerer Zeit daniederliegende Geschäft an der Börse. Lustlosigkeit, Zurückhaltung und im Gefolge davon kleine Veränderungen bei zumeist abbröckelnden Kursen bleiben bestehen. Anfangs war die Tendenz für die tonangebenden Werte ziemlich fest, doch setzte infolge der Geschäftsstille der abbröckelnde Prozeß bald wieder ein. Gut behauptet blieben Kohlen. Oberschlesische Hütten=Aktien. Höher notierten Langendreer, Rheinische Stahlwerke, Schwarzkopf und einige andere neue Werte.— Die Devisenkurse sind unverändert. Die andauernde Kälte ist im Interesse der Vertilgung des Ungeziefers auf den Getreidefeldern sehr erwünscht, doch erschwert sie andererseits die Transportmöglichkeiten, insbesondere für Rüben und andere dem Frost leicht ausgesetzte Artikel. In ersteren stockt er beinahe gänzlich. Die Umsätze im heutigen Verkehr sind kaum nennenswert, wenn auch die Nachfrage reger blieb. Hafer gegen Bezugsscheine für Industriezwecke war etwas stärker offeriert, da am 1. Febr, mit der Herabsetzung der Richtpreise gerechnet wird. Lebhafter Nachfrage für Heu und Stroh stand sehr geringes Angebot gegenüber. Am Saatenmarkt zeigte sich vereinzelt Besserung für Saathafer und Saatgerste. die jedoch kaum zu erlangen waren. Das Angebot in Seradella nimmt zu, so daß Geschäfte zeitweise unter den Richtpreisen zustande kommen. Die Höchstpreise für Wicken und Lupinen sind nunmehr heraus gekommen, doch wird derselbe in Anbetracht des reichlich zur Verfügung stehenden Materials ziemlich hoch bemessen. Hauptredakteur Rudolf Strietholt.— Es verantworten: den redaktionellen Teil Paul Koeue, die Reklamen und Inserate Anton Busch, alle in Münster.— Druck und Verlag der Aschendorfischen Buchhandlung in Münster. Bekanntmachung. Zur Ersparung von Licht= und Heizungsmaterial sehen wir uns genötigt, zunächst für die laufende Woche die Dienststunden in der städtischen Verwaltung allgemein festzusetzen auf die Zeit von vormittags 8 Uhr bis nachmittags 3 Uhr ohne Unterbrechung. Für das Publikum sind die Büros der Stadtverwaltung nur geöffnet in der Zeit von 9 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags. Wäbrend der übrigen Zeit müssen die Büros für den Verrehr mit dem Publikum geschlossen bleiben. Münster, den 22. Januar 1917. Der Manistret. Ein katholisches, durchaus zuverlass. Mädchen für auswärtiges kathol. Pfarrhaus gesucht. Offerten unter H B an Frau Valtzer, Prinzipalmarkt Nr. 22. Suche für meinen klein. Geschäftshaush.(etw. Gartenarb.) ein zuverlässiges kath. Mädchen. Frau Böger, Lichtenau i. W. Möbl. Zim. mit gut. Pens. zu verm. Hermannstr. 34a, 1. Herrschaftl. Wohn., 1. Etage, 3 Zim., Küche Speisekammer, Diele, gr. Balk., Bod., Keller, Leucht= und Kochgas, für 1 Zim. Heiz., Pr. 520 Mk. Dorocheenstr. 20, Cing. i. 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Die Brotkarten= Ausgabe für die Zeit vom 26. Jannar .8 26. Februar 1917 findet Fire tag, den 29. Januar 1917, vorm.—12 Uhr bei den bisherigen Ausgabestellen statt. Brotzusatzkarten für Jugendliche wie auch für Schwerarbeiter werden lediglich im Amtsbureau auf besonderen Antrag verabfolgt. Münster,.18. Jan. 1917. Der Amtmann des Amtes St. Mauritz: Bartosch. 2 bis 3 Zim. u. Küche in Überwasser od. Mittelpunkt der Stadt für sof. od. 1. April ges. Off. unt. B.207 Gesch. Wohnung, 4 Zimmer, Küche Baderaum Bedingung), zum 1. 3. oder 1. 4. in der Nähe des Korps=Bekleidungsamts gesucht. Angebote unter W W 12s an die Geschäftsstelle. (elektr. Licht, *e Ahseschisene Gine von 6 Zim., Küche nebst Zöh., Bad, elektr. Licht, zum 1. 4. 17 gesucht. Offerten mit Preis erbitte umgehend unt. H J 3475 an die Geschäftsstelle ds. Bl. Wohnungsgesuch. Köh. Beamt.=Wwer. m. 15jähr. rochter sucht zum 1. 4. freundl. Wohn. v. 4 Zim., Küche usw., in gut. ruh. Hause in gut. Lage. Preis—500 Mk. 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Des tslesliche Beslenamt Bludet Donnerstag, den 25. Januur 1917, morgens 9 Uhr in der Liebtreuen-Pfarrktrehe smft. Von Beileidsbsruchen wolle man absehen. 1— 1 WIIKTOTImaTCRN der deutschsprachigen Presse.V. Snst. 21. fernspr. 357. Nur 4 Tage! Dienstag bis Freitag! Fräulein Pork Kaura Pesena-Peuter Ludgeristr. 263. Größtes Theater am Platze. Von Dienstag bis Freitag: Der neueste und spannendste Riesenfilm SUUCUMNMS des berühmten Meisterdetektivs und Krimalisten erstes Abenteuer 1118.„ un-Briekertser Be-Ba-Briefordaer. Be. Be-Follmappen M. LÖWENSTEIN Luudgertstr. 8. Statt jeder besonderen Anzeige. * Die Verlobung meiner * Tochter Ewalda mit Herrn " Bankbeamten Berthold * Bohnhoff beehre ich „ mich anzuzelgen. Frau Post verwalter Krämer Ludowiks geb. Niemeyer. " Rheine(Westf.), den S 21. Januar 1917. Ewalna Kramer Berthold Bohnhoft Bankbeamter Verlobte. Kaufbeuren(Bayern), z. Zt. München. I in ihrer neuesten prachtvollen Filmschöpfung: „Wenn Menschen reit zur Liebe werden. In der 2. 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Ich traure um einen treuen Beamten, der Freud und Leid seit meiner Jugend mit mir geteilt. Seiner Seele bitte ich im Gebet zu gedenken. Haus Assen, den 19. Januar 1917. Graf von Galen, Erbkämmerer. Statt jeder besonderen Anzeige. Dem lieben Gott hat es gefallen, heute morgen 5 Uhr unser liebes Söhnchen und Brüderchen Feinrich) im zarten Alter von 11 Monaten nach kurzer schwerer Krankheit wieder zu sich in den Himmel zu nehmen. Dies zeigen tiefbetrübt an Gutsbesitzer Heinrich Bracht und Frau Gertrud geb. Winterkamp. St. Mauritz b. Münster, den 20. Januar 1917. Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichem Ratschlusse gefallen, meinen innigstgeliebten Mann, unsern guten Vater, Sohn, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel, den Oberlehrer Dr. 30seh Wiekensuek zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Er starb zu Bittburg am 11. d. Mts. insolge Lungenentzündung, wohlvorbereitet durch einen christlichen frommen Lebenswandel und versehen mit den heil. Sterbesakramenten. Die Seele des teuren Verstorbenen empfehlen wir dem frommen Gebete der Gläubigen und besonders dem Priester beim hl. Meßopfer. Bittburg, Beckum, Ascheberg, Westbevern, 3 Brüder und 4 Schwäger im Felde, den 22, Januar 1917. Die trauernden Angehörigen. In den letzten schweren Kämpfen erlitt den Heldentod an der Spitze seiner Kompagnie Leutnant d. R. Holtschulte Ritter des Eisernen Kreuzes II. u. I. Kl. Diesen vortrefflichen kampferprobten Otfizier und den mit ihm gefallenen braven Mannschaften seiner Kompagnie wird das Regiment ein dauerndes ehrendes Gedenken bewahren. Schmidt, Oberstleutnant und Kommandeur 3. Lothr. Inf.-Regts. 133. Nachruf. für ein junges elle 167 Gesucht, wird kräft. Mädchen Lehrstell Kontor. Offerten unter M 198 an die Geschäftsstelle. für Kriegshilfsoienst. In Bautontrolle und Bauabrechnung durchaus erfahrener älterer Bautechniter gesucht. Bewerbungen mit Referenzen, Zeugnisabschriften u. beitimmten Gehaltsansprüchen erdsttet Maichigenfabr. F. Stille Rünster i. 29. 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