1 der deutschspra higen Presse e.V a Wer udgen D S##n ür bei ünicherheit un breit, 2, 2mm hoch, 25 Pf.; bei Anzeigen aus dem R.=Bz. Münster 20 Pf., aus der Stadt Münster 15 Pf.(für Aktiengesellschaften 2e., Vereine und Behörden 25 Pf.: Reklamen: Der Raum für die Reklamespalte, 87mm breit, 2,2mm hoch, 1 Mk.— Für Erfüllung von Platz= vorschriften wird keine Gewähr, sowie für Druckfehler keine Haftung übernommen. Etwaiger Rabatt gilt als Kassenrabatt u. kann verweigert werden, wenn Zahlung nicht binnen 4 Wochen nach Erhalt der Rechnung erfolgt.— Gebühr für Beilagen nach Gewicht Be „achenschaul) Bünster ins Haus gebracht 2 Mk. 10 Pfg.,— auswärts von der Post abgeholt 2 Mr. 10 Pfg., durch den Briefträger gebracht überall, wo nur einmal im Tage Briefbestellung stattfindet, 2 Mk. 52 Pfa., in Orten mit zwei= und mehrmaliger Bestellung 2 Ml. 28 Pfg.— Ausgabe 8(mit„Wochenschau") vierteljährlich 60 Pfg. mohr. Fernspr.: Redaktion u. Verlag Nr. 2443, 2440 u. 2450. Geschäftostelle(Michaelisplatz 9) Nr. 76. den sgen n 1 die und Wunsterische Triuszeilung. 44771 Abomnenten. 10 Zwei Ausgaben täglich. Ig vinz. 4. a% 66. Jahrgang. Nr. 25. Freitag, 12. Januar 1917. Zweite Ausgabe. Reyawärte werden, verlangen die Beseitigung eines unseren Feinden dienstbaren Brückenkopfes an der flandrischen Küste. Die deutsche Note enthält kein Wort, das die Möglichkeiten weiterer Friedensverhandlungen berührt, sie liegen vielmehr in der Vergangenheit. Für die vier verbündeten Regierungen bleibt nichts übrig, als„den Kampf in ruhiger Zuversicht und im Vertrauen auf ihr gutes Recht weiter zu führen.“ Mit diesen Worten beendet die deutsche Regierung eine bochherzige, tatkräftige und große Aktion zur Herbeiführung des Friedens, die gescheitert ist an der Verbissenheit und dem Haß unserer Feinde. italienische Linienschiff„Reina Marqueritha“ gesunken. X Das Schicksal Griechenlands. Das P Die deutsche Note an die Neutralen. Reich an dramatischen Effekten rollt sich das Schauspiel in Athen ab. Man könnte auch von einer Tragödie sprechen, wenn man den schließlich zu erwartenden Ausgang vorweg nehmen will. Läßt sich dieser tragische Ausgang überhaupt noch vermeiden? denen jetzt nach dem Zusammenlauf in Rom Italien plötzlich entgegen seinem bis zum letzten Augenblick betonten„Desinteressement" das heißt entgegen seiner bisherigen, durch Zukunftserwägungen und Gegenwartsabneigung gegen den verdächtigen Venizelos bestimmten Zurückhaltung zum Büttel aufgerückt ist, der notifizieren muß, daß die Griechen sich entweder nach Churchillschem Rezept aushungern lassen müssen bis zur Herzlähmung oder nach Englands Pfeise zu tanzen haben, England und seine Verbündeten haben die griechische Regierung in immer größere Enge getrieben, sie zu einem Zugeständnis nach dem andern auf Kosten der Neutralität gedrängt, durch diplomatischen Druck zuerst, dann durch offene Gewalt. Und da kommt nun im kritischsten aller Augenblicke der„Manchester Guardian“ jenes Blatt, dem man nach der Überlieferung die einem Engländer überhaupt mögliche objektivste Behandlung der Tagesfragen zutraut, um zu erklären, England sei über den Verdacht erhaben, daß es Griechenland zwingen möchte, auf der einen oder anderen Seite im Kriege mitzukämpfen. Diese Unwahrhaftigkeit zeigt das Manchesterer Blatt auf der ganzen Höhe des britischen Pharisäertums. Tagtäglich kann man doch feststellen, wie auf jede Weise versucht wird, die Neutralen in den Krieg mit hineinzuziehen, wie ihnen vorgemacht wird, daß Deutschland die größte Gefahr für sie bedeute: man denke an die dummdreiste jüngste Verdächtigung Deutschlands bei der Schweiz und an die Hetze gegen die Tauchboote und deren Tätigkeit, eine Hetze, die der spanische Ministerpräsident Romanones soeben in auffälliger Weise unterstützt hat, aus persönlicher Profitsucht und aus einer grundsätzlichen Gesinnung heraus, auf die wir seinerzeit bei seinem neuesten Amtsantritt hinwiesen, um zum so und sovielten Male der unheilbaren und unheilvollen Kopfindensandpolitik gewisser deutscher Kreise und Zeitungen entgegenzutreten. Und da sollte England kein Interesse daran haben, auch die Griechen für seine Selbstsucht auf die Schlachtbank zu schicken? Dieses Interesse ist so stark, wie nur eines der egoistischen englischen Interessen, aber es kann nicht befriedigt werden. weil England es mit den Griechen ein für alle Mal verdorben hat. Denken wir an das verflossene Dardanellenunternehmen zurück. Damals tat Griechenland alles, was England zur Erleichterung dieses Unternehmens von Griechenland forderte: es stellte alle gewünschten Operationsbosen in seinem Inselreich zur Verfügung. Dann später, als statt der Dardanellenfront die Salonikifront ausgesucht wurde, gab sich Griechenland auch in diese Wendung. wobei ganz unverkennbar die aus dem letzten Balkankrieg überkommene Abneigung gegen Bulgarien mitspielte, mochte auch öffentlich und offiziell das gute Verhältnis zu Bulgarien versichert werden. Zwischendurch fielen doch Herzensgeständnisse, die vom„Erbfeind“ sprachen und die wirkliche Stimmung und Lage ehrlicher kennzeichneten, als die diplomatische Sprache das tat. Unsere Feinde unterließen nun nichts, um Griechenland zu überzeugen, daß es vertraglich gebunden sei, den Serben bei der Wiedereroberung ihres Reiches zu helfen: das war ja die Formel, mit der die Vierverbandsmächte ihren Balkanvorstoß maskierten und mit der die Griechen als Kanonenfutter geködert werden sollten. Diese Politik mißlang: sie scheiterte an der durch die Erfolge des Vierbunds in Griechenlands nächster Nachbarschaft geweckten Vorsicht, nicht etwa an einer griechischen Neigung für den Vierbund, dessen näch ster Vertreter für die Griechen ja Bukgärien war und blieb. Der Druck der Verbandsmächte, ihre Übergriffe, namentlich die Zerstörung des im Balkankriege blutig erkämpften größeren Griechenlands durch die Abtrennung des auf Hochverrat gegründeten Venizelos=Reiches rief im griechischen Volke eine Stimmung hervor, die noch nicht einmal der Anziehung des Hungerknebels bedurfte, um das Gegenteil der vom Verbande erwarteten Zermürbung zu sein. Wir sprechen vom griechischen Volke, dargestellt durch die vielgenannten Reservisten, nicht von der griechischen Regierung. Es war Reservisten=, nicht Regierungstat, was dann schließlich geschah und geschehen mußte, der Angriff auf die tyrannischen Bedränger und auf ihre Schützlinge, die Hoch= und Landesverräter. Berlin, 12. Jan.(BB.) Laut Depeschen mehrerer Morgenblätter bestätigt es sich nach einer Meldung des „Baseler Anzeiger", daß das italienische Linienschiff„Reina Margueritha“ vor Valona durch Mine oder Torpedo untergegangen ist. 600 Mann der Besatzung seien umgekommen. Die Note, die Deutschland als Erwiderung auf die Ablehnung seines Friedensangebots durch die Entente an die neutralen Staaten gerichtet hat, zeichnet sich aus durch die ruhige Würde ihrer Sprache und die Sachlichkeit ihres Inhalts. Sie steht damit in scharfem Gegensatz zu der Note, in der die Entente die Annahme des Angebots Deutschlands verweigerte. Es zeigt sich eben auch hier wieder, daß das Recht die rubige Sicherheit und Bestimmtheit gibt, und daß das Unrecht dazu führt, durch unwahre Beschuldigungen und Beschimpfungen den Gegner zu verunglimpfen. Nach der entschiedenen Ablehnung des Friedensangebots war der deutschen Regierung die Möglichkeit einer Fortsetzung ihrer Friedensbestrebungen nach dieser Richtung hin genommen worden. Wenn sie auf die Antwort der Entente überhaupt eingehen wollte, dann konnte sie es nur in einer Note an die Adresse der Neutralen, denen von der Entente Diesen England und seine Verbündeten, unter u0h. Der bulgarische Tagesbericht. 19 str. 15 Die Berliner Presse über die Note. Sofia, 10. Jan. Generalstabsbericht vom 10. Januar. Mazedonische Front: An einzelnen Frontabschnitten spärliches Artilleriefeuer von beiden Seiten. In der Ebene von Serres drangen unsere Patrouillen an zahlreichen Stellen in die feindlichen Stellungen ein, machten nach gelungenen Unternehmungen Gefangene oberten ein Maschinengewehr. wurde ein feindliches Flugzeug zur Landung gezwungen. Wir nahmen die Insassen, zwei Serben, gefangen. Apparat ist völlig unversehrt. Berlin, 12. Jan.(WTB.) Die Note, in der die deutsche Regierung den neutralen Mächten noch einmal den Standpunkt darlegt, den sie in der Friedensfrage eingenommen hat und weiter einzunehmen gedenkt, unterscheidet sich, so schreibt das„Tageblatt", nicht nur durch den Inhalt, sondern auch durch die Form von dem Schriftstück der Entente. Selbst die Anklagen, die gegen die Ententemächte erhoben werden, seien weniger in einem heftigen als im Tone der Abwehr vorgebracht. Mit ruhiger Festigkeit lege die Note gegen falsche Deutungsversuche Verwahrung ein..(utt g1. Aherschrift Tatsachen, nicht Phrasen, tauter die überschrift der Besprechung in der„Vossischen Zeitung". Die Sensation, die Komödie, das Melodramatische, sei das Kennzeichen der Kampfmittel der Entente in ihrem Ringen um die Seelen der Neutralen. Wie scharf hebt sich von diesem Virtuosentum der politischen Mache die Denkschrift der deutschen Regierung ab. Ohne Rhetorik, ohne Kniffe, ohne Blender werden hier Tatsachen zusammengefaßt, wird erdrückendes Anklagematerial aufgerollt, die Verantwortung für die Fortsetzung des Mordens denen zugeschoben, die eine, von den Mittelmächten in einem Zeitpunkt vollster militärischer Stärke dargebotene Friedensmöglichkeit schroff zurückgewiesen haben. Die Hinterhältigkeit, die Pose der Völkerbefreier und Völkerbeglücker, wird kurz und nachdrücklich nachgewiesen. Der Verleumdung, die uns als blutgierige Barbaren ausschreit, wird die unmenschliche Behandlung unserer Kriegsgefangenen in Keindesland gegenübergestellt. Wer den Willen hat, Sachlichkeit von Kulissentrick zu unterscheiden, wird ohne Schwierigkeit zu einem sicheren Urteil gelangen. Im Börsenkurier heißt es: Die Selbstachtung und die Rücksicht auf das nationale Ehrgefühl verbieten der deutschen Regierung, die den Gegnern wieder einmal zuvorkommt, eine direkte schriftliche Antwort auf die Beschimpfung und Beschuldigung in der letzten Note der Entente zu erteilen. Aber die politische Klugheit verbietet solche Beschuldigungen auf sich beruhen zu lassen. Die Gegner arbeiten nach dem berühmten Rezept: Nur frisch verleumden, es bleibt doch immer etwas hängen! Da heißt es, Zug um Zug erwidern. Unter der Überschrift„Die Arglist der feindlichen Mächte“ sagt die„Post": Deutschlands Kriegsziel wird noch einmal als Verteidigung gekennzeichnet. Im scharfen Gegensatz zu den Wünschen der Gegner, zu erobern und zu vernichten. Aus diesem Willen allein erklärt die Note die schroffe Ablehnung des Friedensangebotes. Die deutsche Regierung schiebt mit vollem Recht zugleich mit der gesamten schweren Verantwortung für die Verleugnung des Friedensgedankens auch den Vorwurf der Unaufrichtigkeit auf die leitenden Männer der Entente zurück. Im„Vorwärts“ wird gesagt: Die deutsche Rote zeigt ein nachdrückliches Beharren im Friedenswillen, der durch den Willen der Gegner wohl auf seinem Wege aufgehalten, aber von seinem Ziele nicht abgehalten werden kann. und erIn der Gegend von Drama 11. aufs neue Unwahrheiten aufgetischt worden waren. tritt die deutsche Regierung entgegen in einer Weise, die unsere Zustimmung finden muß. Sie lehnt es ab und kann es mit Recht ablehnen, auf den Ursprung des Weltkrieges einzugehen. Sie stellt aber erfreulicherweise fest, wie sich die Kriegslage gestaltet hat, d. h., wie Deutschland seine Kriegsziele zu verwirklichen wußte, während sich die Entente ständig weiter von ihrem Ziele entfernt, und sagt dann mit der milden Sprache der Diplomatie, daß angesichts dieser Lage das Verlangen nach Sühne, Wiedergutmachung und Bürgschaft im Munde der Gegner überraschen mußte. Diese entschiedene Zurückweisung der gegnerischen Ansprüche, so selbstverständlich ihre Nichterfüllung ist, ist nicht gleichgültig, weil sie die Entschlossenheit der deutschen Regierung uns zu bekunden scheint, das sich täglich wiederholende gegnerische Gerede für die Friedensverhandlungen selber außer acht zu lassen und die Grundlage zu wahren, die sich aus der Kriegslage ergibt. Die Grundlage ist der Sieg Deutschlands, der uns zu Ansprüchen berechtigt und nicht die Gegner. Auch die Antwort auf die Unterstellung der Feinde, daß das deutsche Friedensangebot nicht ernst gemeint, daß es nur eine Kriegslist gewesen sei, ist glücklich abgefaßt. Die Bereitschaft, Friedensvorschläge sofort nach Beginn der Verhandlungen zu machen, bildet den handgreiflichsten Beweis für den Ernst des Angebots, ebenso wie der Umstand, daß die Entente das Angebot überhaupt nicht auf seinen Inhalt prüfte und zum Gegenstand irgendwelcher Verhandlungen machen wollte, den klaren Beweis liefert, daß die Entente in der gegenwärtigen Situation den Frieden nicht will. Sie will ihn nicht, weil sie mit der Hoffnung des Ertrinkenden auf einen glücklichen Zufall, auf eine Wendung des Krieges hofft: und so wenig wir diese Hoffnung für begründet halten können, so sicher wir sind, daß sie auf das bitterste enttäuscht werden wird, so können wir doch verstehen, daß es nach den bochgespannten Erwartungen der Entente schwer wird, sich der Kriegslage zu fügen und auf Gewinne zu verzichten, die sie als sichere Frucht dieses Krieges erwartete. Die Entente ist so unvorsichtig gewesen, in ihrer Antwortnote von Völkerrechtsverletzungen der Mittelmächte zu sprechen Sie hat dadurch der deutschen Regierung Veranlassung und Gelegenheit gegeben, auch hierauf eine Antwort zu geben. Mit der kurzen Aufzählung der schweren Verstöße gegen Recht und Menschlichkeit, die England sich hat zuschulden kommen lassen, ebenso wie seine Verbündeten, hat die deutsche Regierung als Antwort eine Anklage gegen die Entente erhoben, die darin gipfelt, daß England und seine Verbündeten einen Zustand der Rechtlosigkeit herbeigeführt haben. Ohne sich in Einzelheiten zu verlieren, faßt die deutsche Note die Gebiete zusammen, auf denen sich die Verstöße gegen alle Regeln des Völkerrechts und die Gebote der Menschlichkeit täglich wiederholen. Der 1917: Griechenland. 610 Straßendemonstrationen wegen des Ultimatums. Bern, 12. Jan.(WTB.]„Corriere della Sera“ meldet aus Athen: In der Nacht zum Donnerstag durchzog ein Domonstrations zug die Hauptstraßen und protestierte gegen die Annahme des Ultimatums. Bereits um die Mittagstunde hatte sich, trotz des Polizeiverbots der Zug unter Hochrufen auf den König und Schmährufen auf die Note zum Sitze des Die größere Mehrheit zeigte Vor dem Ministerium 3000 PersoPlatz zu verlassen, 1917: idter in ngen Ministerpräsidenten begeben. sich der Note gegenüber resigniert. wurden die Demonstranten, etwa nen aufgefordert, den ohne Zwischenfall geschah. Die Bevölkerung schickt sich angeblich in die Haftentlassung der Venezilisten und in die wiederhergestellte Kontrolle der Alliierten. 5., 16. a2 was Deutsches Reich. * Repressalien gegen die Mißhandlung deutscher Kriegsgefangener in Frankreich. 1X Berlin, 11. Jan.(WTB.) Amtlich. In letzter Zeit häufen sich die Nachrichten über unmenschliche, jedem Völkerrecht hohnsprechender Behandlung. die den deutschen Kriegsgefangenen in französischer Gefangenschaft zuteil wird. Nicht genug damit, daß die Gefangenen im Wirkungsbereich des deutschen Feuers zu schwersten Arbeiten, darunter Ausheben von Schützengräben und Transport von Munition, gezwungen werden, wird in unmenschlicher Weise alles getan, ihnen ihr ohnehin bitteres Los zu verschärfen und ihnen das Leben zur Hölle zu machen. Schon unmittelbar nach der Gefangennahme werden die Gefangenen ihrer Wertgegenstände planmäßig beraubt. Auf dem Transport zur Sammelstelle werden sie von den Wachmannschaften und der Bevölkerung angespien und in der gemeinsten Weise beschimpft und durch Schläge und Fußtritte Wiederholt sind Hunde auf die Gefange1917, Wlene 9 ng. ster. sison 191:. mißhandelt. gehetzt worden. Französische Offiziere haben derartigen Brutalitäten nicht nur nicht gewehrt. sondern sich selbst daran beteiligt. Die erste Unterbringung findet in offenen, mit Stacheldraht umzäunten Pferchen statt, wo der bloße Erdboden, ohne Rücksicht auf Wind und Wetter als Lagerstätte dient. Das Essen ist unzureichend und oft ungenießbar, Krankheiten und Epidemien sind die Folge. Disziplinarstrafen von beispielloser Härte werden verhängt. So hat man wieder ergriffene Flüchtlinge in einen Drahtkäfig gesperrt, der zum Niederlegen zu kurz und zum Stehen zu niedrig war. Die Verhältnisse in den Gefangenenlagern, wohin die Gefangenen nach wochenlangem Aufenthalt in den Drahtpferchen übergeführt werden, sind unwürdig und trostlos. Die Mannschaften liegen in Zelten. die Regen durchlassen und der Winterkälte freien Zutritt lassen. Nur selten werden Decken geliefert und es dienen Stroh und Flechtwerk als notdürftiges Lager. Arztliche Fürsorge fehlt fast gänzlich. Kranke werden ohne Rücksicht auf ihren leidenden Zustand zur Arbeit angetrieben. Postsachen der Gefangenen werden nicht oder nur nach längerer Liegefrist befördert. Ihnen aus der Heimat geschickte Pakete und Geld werden nur in einzelnen Fällen ausgehändigt. Die Pakete sind fast durchweg beraubt. Selbstverständlich hat die deutsche Reichsriegierung sofort Masnahmen ergriffen, um in diesen emvörenden Zuständen Wandel zu schaffen. Den unglücklichen gefangenen Deutschen, die in der französischen Armeezone im deutschen Feuer unter so elenden Bedingungen ihr Leben fristen, muß und wird, und zwar schnellstens geholfen werden, dessen kann das deutsche Volk versichert sein. Näheres wird in kurzem mitgeteilt werden. nen 10 9 1117 1e Die österreichische Note an die Neutralen. Wien, 12. Jan.(WTB.) Der Minister des Außern Graf Czernin hat gestern an die hiesigen Vertreter der Vereinigten Staaten von Amerika, der neutralen Mächte Europas und des Heiligen Stuhles eine Note gerichtet, in der die k. u. k. Regierung ihre Auffassung über die durch die Ablehdes Friedensangebotes seitens der Gegner geschaffene on r die im Die Entente hatte in ihrer Antwort auch das Paradepferd wieder vorgeführt, das seit Beginn des Krieges Stimmung machen muß: Belgien! Die Beurteilung unseres Vorgehens gegen Belgien in der neutralen Welt ist für Deutschland ganz gewiß eine ungünstige gewesen. Es haben da die von unseren Feinden bis aufs äußerste ausgenutzten bedauerlichen Ausführungen des Reichskanzlers in seiner bekannten Reichstagsrede für uns eine sehr nachteilige Rolle gespielt. Während des ganzen Krieges ist es nicht möglich gewesen, den Eindruck jener Worte zu verwischen, obwohl die nachträglich bekannt gewordenen Ereignisse, die aufgefundene Dokumente zur Evidenz erwiesen haben, daß wir nicht einem neutralen Staate Unrecht getan haben, sondern einem feindlichen Staate durch schnellen Stoß zurvorgekommen sind. Das konstatiert auch heute die deutsche Note, und sie steht damit in erfreulichem Gegensatz zu jenen Worten von dem„Unrecht gegen Belgien“. Auf Belgien selbst und auf die Mächte, die es verführt haben, wird mit vollem Rechte die Verantwortung für das. Schicksal geschoben, das Belgien getroffen hat, und wir möchten hinzufügen, das Belgien treffen wird. Dasein und Entwickelungsfreiheit, die auch in dieser Note als das Kriegsziel bezeichnet Pl. nung Sachlage kennzeichnet. Sie stimmt im wesentlichen mit der deutschen Note überein. wiehe r die VorDer See- und Handelskrieg. M. en: Zur Versenkung des englischen Schlachtschiffes„Cornwallis“ sagt der„Lokalanzeiger“: Unsere Unterseeboote sind augenblicklich in einer Erfolgperiode sondergleichen. Die Linienschiffe„Suffren",„Gaulois".„Cornwallis“, dazu eine stattliche Reihe großer Transportdampfer. Das ist, von den Ergebnissen des Kreuzerkrieges ganz zu schweigen, Höchstleistung, auf die unsere Tauchboote wahrlich mit gutem Recht stolz sein dürfen. Die Verluste der feindlichen Flotte belaufen sich jetzt auf insgesamt 189 Schiffe mit 776 600 Tonnen, davon entfallen auf England 127 Fahrzeuge mit 582 000 Tonnen. Das neue Jahr fängt also ebenso bös für die Marine der Entente an, wie mit dem Untergang des„Gaulois“ das alte Jahr schloß. „Dann werde ich also auch das Vergnügen haben, Sie, Komtesse, bei mir begrüßen zu können,“ sprach Lorenz Hammerschlag gesellschaftlich sehr höflich und ruhig, aber Anne vernahm den sehnsüchtigen Unterton, der da bat: Oh, komm, komm, ich erwarte dich! Sie lächelte ihn an.„Wie gern komme ich.“ Gisbert von Hoff saß steif und unfreundlich. Immer unsympathischer wurde ihm der Mann, der ihm da am Tische gegenübersaß und den er selbst hier ins Schloß gebracht. „Ich liebe die Gegenstände, die aus der Vergangenheit stammen, sie bringen so viel Erleben mit,“ sagte Komtesse Anne mit verträumtem Blick,„und ich würde, wenn ich viel Geld besäße, so viel liebe, schöne, alte Dinge aufkaufen, daß ich eigens dafür ein großes Gebäude errichten lassen müßte.“ „Aber Mädel, wir können uns doch nicht beklagen, unser Schloß ist doch das reinste Altertumsmuseum, lachte der Graf. „Als ich die Komtesse in Begleitung der Frau von Brinken in Frankfurt kennen lernte," erzählte Lorenz Hammerschlag, „gingen wir mitsammen bis zum Römerberg, und damals blieb die Komtesse vor dem Schaufenster des Antiquars stehen, in dem der Becher, der Glücksbecher wie Sie ihn hier nennen, ausgestellt war. Sie äußerte dabei, so einen Becher besäße man bei ihr daheim, ohne damals zu ahnen, daß es sich gerade um diesen Becher handelte. Der Becher gefiel mir ausnehmend, und als die Damen, die sich einen Wagen nahmen, fortgefahren waren, kaufte ich den Becher.“ Eisersucht schoß dem blonden Gisbert Hoff ins Blut, denn ihn hatte Komtesse Anne niemals so angesehen wie jetzt diesen großen Mann, in dessen Augen ein Leuchten war, seit dem Moment, da Komtesse Anne erschienen. Oh, wie bereute er es, Lorenz Hammerschlag hierher geführt zu haben! Aber vielleicht war er ein Narr, der Dinge sah, die es gar nicht gab. Er mußte versuchen, die Komtesse allein zu sprechen, denn schließlich kam der bürgerliche Lorenz Hammerschlag kaum in Betracht. Nach Tisch trank man im Nebenraume Kaffee und Seine Erlaucht bat Frau von Brinken in sein Zimmer, damit sie vordringe, was sie bedrücke. Malvine von Brinken saß wie aus Holz geschnitzt auf dem Stuhle, den ihr der Graf angeboten, und es dauerte geraume Zeit, bis sie halblaut hervorbrachte: „Verzeihen Sie mir, Erlaucht, daß ich Komtesse Anne vor einigen Wochen nicht besser behütete. Aber Sie wissen, Erlaucht, die Komtesse ist eigenwillig, und ich konnte nichts dagegen tun, Pfg. im Zwe. Kein Wunder, wenn jetzt der Brite heuchelt, es komme ihm nicht darauf an, die Griechen zum Kampfe an seiner Seite zu veranlassen. Aber es ist Heuchelei. Er weiß nur zu gut, daß es ihm und seinen Trabanten gelungen ist, im griechischen Volke eine Sympathie für Deutschland zu wecken, die aus der Sehnsucht nach einem Retter entspringt und den Verzicht auf die oben erwähnten Gefühle in den Kauf nimmt. Das muß man freilich dem„Manchester Guardian" zugestehen. England über den Verdacht erhaben sei, als liege ihm eine 9 1 aufzuweisen hatte, um damit ein Dutzend neugeadelter Familien reichlich zu versehen! „Erlaucht, ich bitte, mir zu gestatten, mich zurückzuziehen, meine Migräne meldet sich.“ Mit fahlen Wangen hatte sich Malvine von Brinken in ihr Zimmer begeben und Anne war froh, daß sie sich nicht wieder einfand, um mit mißtrauischem Späherblick jede ihrer Mienen zu beargwöhnen. Der Graf war durch die Reden der Gesellschaftsdame doch etwas stutzig geworden und ab und zu flog sein Blick zwischen Lorenz Hammerschlag und Anne hin und her. Sie unterhielten sich über allerlei Altertümer, und dabei machte Seine Erlaucht die Entdeckung, daß zwei Augenpaare zu weilen viel wärmer ineinandertauchten, als es unbedingt not wendig war. Frau von Brinken hatte, wenn er sich nicht sehr irrte, scheinbar recht. Da spannen sich Fäden zwischen zwei Herzen an. Ach, lächerlich, wehrte er gleich darauf seinen eigenen Gedanken, sein Nesthäfchen war weit von dergleichen entfernt, die törichte Schwatzerei der Brinken hallte nur noch in ihm nach und beeinflußte ihn. Dummes Zeug, die Anne gab sich zu Lorenz Hammerschlag wie zu jedem andern Herrn auch. Gisbert von Hoff plauderte krampfhaft mit der älteren Komtesse und die Eifersucht auf den reichen Lorenz Hammerschlag wucherte in seinem Innern empor gleich einer Giftblume. Kom tesse Anne widmete sich ja diesem Manne, als existiere niemand mehr weiter. Förmlich verblüffend war das. Der Graf meinte lächelnd:„Und nun äußern Sie sich, bitte, meine Herren, wie die Rückgabe des Bechers vor sich gehen soll. Ich halte es für das einfachste, ich kaufe Herrn Hammerschlag den Becher für die Summe, die er dafür gezahlt hat, ab.“ Gisbert von Hoff nickte.„So denke ich ebenfalls.“ Lorenz Hammerschlag saß nachdenklich.„Könnten wir die Sache nicht anders ordnen, Erlaucht?— Sehen Sie, das Wort „Glücksbecher“ hat mich elektrisiert und kleine abergläubische Regungen, die irgendwo auf dem Grunde meines Herzens schliefen, aufgerüttelt. Ich trage nun auch Verlangen nach so einem Glücksbecher und deshalb unterbreite ich Ihnen den Vorschlag, Erlaucht, mir den neu angefertigten Becher für den andern einzutauschen. Selbswerständlich trage ich die Mehrkosten, die auf dem neuen Becher ruhen.“ * F als sie darauf beharrte, dieser Herr, den wir beim Betrachten des Stolze=Denkmals kennen lernten, solle uns durch die alten Gassen führen.“ „Aber Frau von Brinten, wenn Sie weiter reine Sorgen haben, die Sünde vergebe ich Ihnen auf der Stelle," lachte der Graf. Der Glücksbecher von Willerstein. e. 5 Kriminalroman von A. v. Panhuys. Coppriabt 1916 by Karl Duncker, Berlin. 83 9 2 „Komtesse Anne fand sichtlich Gefallen an diesem Herrn Lorenz Hammerschlag,“ preßte Malvine von Brinken heraus. „Sie scheinen eine etwas sehr lebhafte Phantasie zu besitzen, Frau von Brinken.“ Sehr kurz und scharf kam es aus dem Munde Seiner Erlaucht. Malvine von Brinken knickte zwar um ein weniges zusammen, aber trotzdem wagte sie weiterzusprechen. „Erlaucht, ich möchte das, was ich soeben behauptet habe, doch aufrechterhalten und mir außerdem noch gestatten. Sie darauf aufmerksam zu machen, Erlaucht, daß Herr Hammerschlag, wie er uns in Frankfurt selbst mitteilte, aus einer der bescheidensten Gassen des ältesten Frankfurter Stadtviertels stammt, in dem nur ganz kleine Leute hausen.“ So, nun hatte sie ihren Trumpf ausgespielt, und mit nach oben himmelnden Augen wartete sie ab, wie sich Seine Erlaucht zu dem, was sie ihm verraten, stellen würde. Der Graf erhob sich, schwer und breitschulterig pflanzte er sich vor der Dame auf und dann schleuderte er ihr seine Auffassung gleich einem scharfen Pfeil zu. „Sehr verehrte Frau von Brinken, man könnte fast meinen, Sie seien aus demselben Jahrhundert übriggeblieben, wie der Glücksbecher, denn in unserer klardenkenden Zeit hat man doch mit solchen albernen Vorurteilen längst gebrochen. Man kann Traditionen und Kronen achten, aber man muß sie ebensohoch, wenn nicht höher einschätzen, die Menschen, die sich durch eigenes Verdienst in der Welt emporarbeiten. Und wenn Herr Hammer= schlag wirklich aus niedrigen Verhältnissen kommt, so muß man ihn bewundern, denn sein Name ist bekannt im Deutschen Reich und noch weithin in andere Länder gedrungen. Wer Loren; Hammerschlag ist, wissen viele, wer Graf Zettingen=Willerstein ist, wissen nur wenige. Malvine von Brinken war zumute, als überriesele sie ein Hagelschauer. Also so dachte Seine Erlaucht, Graf Ferdinand von Zettingen=Willerstein! Das,— das hätte sie einfach nicht für mbolich schalten. So dachte ein Mann, der genügend Uhnen Man ging zu Tisch und den zwei Gästen zu Ehren hatte die Köchin einen Gang eingeschoben. Man aß wie immer von altem wertvollen Porzellan und das Silber der Bestecke war gediegen und auf keinem Stück fehlte das Wappen. Aber dennoch, an verschiedenen Kleinigkeiten, merkten die scharfen Augen Lorenz Hammerschlags, es war kein solider gediegener Reichtum vorhanden, der imstande war, die Familie auf einem Fuße leben lassen, wie es sich für die Bewohner dieses alten feudalen Schlosses gehörte. Die Zettingen=Willersteins waren eines jener uralten hochadeligen Geschlechter, die von ihrem Landbesitz, auf dem sie früher wie die Fürsten gesessen, ein Stück nach dem andern verkaufen mußten, um sich nach außen hin nichts zu vergeven..6 inhem 6 Gret. Seine Erlaucht trank iym zu, und indem der Graf sein Besitzen Sie viele Altertümer, 1917, ett zu pau! len. e: ends des Glas niedersetzte, fragte er: Herr Hammerschlag?“ 9ng 4 „O ja, eine ganze Menge habe ich so im Laufe der letten Jahre zusammengetragen, und wenn Sie Ihr Weg mal in die Nähe von Koblenz führt, würde ich mich freuen, Ihnen meine Schätze zeigen zu können, Erlaucht. Lorenz Hammerschlag verbeugte sich leicht gegen Seine Erlaucht. „Das ist ja wohl als Einladung aufzufassen," dröhnte das gräfliche Organ auf,„das Vergnügen können Sie haben, und zwar bald. Wenn ich meine Alteste erst glücklich durch die Vermittlung unseres Dorfpfarrers an ihren geliebten Burggrafen abgetreten habe, will ich nämlich mit meiner Anne einen kleinen Reisebummel machen, den Rhein runter bis zu den Mynheeren im Land der Holzschuhe, Windmühlen und guten Butter! her Kr. ge g in ber. pore waar ngel. raße, „Davon wissen wir ja noch gar nichts,“ Komtesse Anne atmete schneller in freudiger Erregung. „Ja, Kiekindiewelt, das habe ich mir auch erst ausgeknobelt, als ich vom Amtsstädtchen heimwärts gondelte.“ Er sprach nun zu allen.„Habe zwei große Acker an unsern reichsten Dorfbewohner abgetreten und die Schose ist heute notariell in Ordnung gebracht worden. Ein Morgen von dem Ackerland kann für so'n kleinen Ausflug in die Welt draufgehen. * e. (Voxtsetzung folgt.) * — 1— A der deutschsprachigen Presse e.V. Griechenland auf Deutschlands Seite kämpfen sehen, aber seine diesbezügliche Versicherung hat doch kein anderes Verdienst, als daß sie uns lachen macht. England will nicht den Verdacht auf sich laden, als wenn es Griechenland zum Anschluß an Deutschland zwinge! Nein, es übt im Interesse der kleinen Nation lediglich sein Recht als Schutzmacht aus, indem es in jeder denkbaren Weise durch Zwang zu erreichen sucht, daß Griechenland wie ein geschlagener und getretener Hund sich in die Ecke des Pelovonnes verkriecht. Nehmen wir einmal an, England wäre in der Lage Deutschlands. Deutschland aber in derjenigen Englands gegenüber Griechenland, und Deutschland beschütze letzteres in der jetzigen britischen Weise. Wir erlebten dann das denkbar gegensätzlichste Spiel im Vergleich zu dem heutigen, die Selbständigkeit, Unabhängigkeit und Neutralität Griechenlands bis in deren letzte Spuren achtenden Verhalten des deutschen Reiches. Ginge es nach der Stimmung des ariechischen Volkes, dann wäre ja. wehl schon lange ein Schritt erfolgt, der als positiver, entscheidender Akt über diese letzten Spuren hinweggegangen wäre; aber die griechische Regierung, und auf diese kommt es im Verhältnis von Macht zu Macht allein an, hält nach wie vor, soweit das die gegen sie geübte Gewalt überhaupt gestattet, an der Theorie der Stellung zwischen den Kriegführenden fest und hat deshalb der Gewalt der Volksstimmung, natürlich ebenfalls, soweit das in ihrer Macht stand, die Stirn geboten, ohne einerseits dabei den geringsten Dank unserer Feinde zu ernten, ohne andererseits auch nur durch die geringste Anregung zu anderem Verhalten von Seiten des Vierbundes zu empfangen. Die verantwortliche Leitung der Staatsgeschicke muß wissen, was sie zu tun und zu lassen hat. Die Geschichte wird darüber entschieden, ob sie die Gelegenheiten richtig benutzt oder ob sie je verpaßt hat. Die neueste Gewalttat Italiens. zu sellschaft die Verluste tragen. Es ist ferner interessant, aus dem Bericht mit ziemlicher Sicherheit entnehmen zu können, daß auch die Anlagen der„Romna Americana"(Besitzerin ist die Standard Oil Co. of American), wie die der „Steaua Romana“ und die der„Astra Co.“, ebenfalls auf Befebl der Britischen Militärkommission in Rumänien zerstört worden sind. ten müßten die Gäste für den seltenen Genuß einen Aufschlag bezahlen. Dann kam ich.“ erzählte die Bäuerin weiter, zu einem jüdischen Kaufmann. Nach vielem Hin= und Herreden der Eheleute, die der Meinung waren, daß die Gas wahrscheinlich verendet sei. kauften sie mir eine ab, nachdem sie durch mehrfaches Anriechen festgestellt hatten, daß sie frisch war und sprachen ihre Absicht aus, sie einem Geschäftsfreund in einer Großstadt zu schicken, der dies großartige Geschenk zu würdigen wisse, und mit einer Gegenleistung nicht kargen werde. Mit der dritten Gans,“ fuhr die Bäuerin fort,„hatte ich jedoch kein Glück. Niemand wollte sie mir abnehmen. Jeder stieß sich an dem Preis. Da ich in einigen Häusern gehört hatte, daß die Leute für eine gute, frischgeschlachtete und unverdächtige Gans 4,50 Mark das Pfund bezahlt hätten, forderte ich von einer Witwe, die immer ganz kläglich tut und anderen Leuten über die teuren Zeiten etwas vorgejammert, diesen Preis. Sie sprach von unverschämtem Wucher und wollte nur höchstens 4 Mark zahlen. Scheinbar widerwillig ging ich hierauf ein und nahm die 40 Mark an. Da ich jedoch keinen Wucher treiben und nur 2 Mark nehmen will, so liefere ich Ihnen, Herr Pfarrer, die überschießenden 20 Mark zur Verwendung für einen guten Zweck ab.“ Der Herr Pfarrer war sehr nachdenklich geworden und sagte: Das ist eine sehr lehrreiche Geschichte.— Ja, die Geschichte ist sehr lehrreich, man muß sie jedoch auf Speck, Schinken, Eier usw. ausdehnen, und man wird zu der Erkenntnis kommen, daß der erbärmliche Wucher von den Käufern selbst großgezogen wird. Der Wucher kann niemals aufkommen, wenn sich nicht Käufer finden, die ihm Vorschub leisten. Diese versündigen sich an ihren Mitmenschen ebenso, wie die Wucherer. Gegen den Schwindel mit Lebensmittelersatz. Die gegenwärtig in den Ausstellungshallen des Berliner Zoo veranstaltete Schau praktisch wertvoller und amtlich geprüfter Ersatzmittel auf den verschiedensten Gebieten legt es nahe, auch einmal die Schattenseiten des Ersatzmittelbetriebes zu betrachten, die nicht nur den breiten Schichten der Bevölkerung, sondern auch den vielen anständig arbeitenden Ersatzmittelindustrien zum Schaden gereichen. Der Schwindel vor allem mit Lebensmittelersatz, der sich natürlich nicht vollständig hintertreiben ließ, zeitigte, wie einer zusammenfassenden Darstellung von J. Schwalbe in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift zu entnehmen ist, eine Anzahl von Produkten, die teils lediglich eine finanzielle Schädigung, teils aber auch von direkt schadenbringender Wirkung sind. Im Frieden diente der Verfolgung von Lebensmittelfälschung das Nahrungsmittelgesetz, das aber nach der Ansicht Schwalbes heute noch mehr den Kriegsbedürfnissen angepaßt werden sollte. In der ersten Kriegszeit machten sich die Lebensmittelfälscher besonders den äußerst regen Liebesgabenverkehr zunutze. Viele sogen. Feldpost=Nahrungspräparate kamen auf den Markt, die nicht nur geringen oder gar keinen Nährwert hatten, sondern manchmal geradezu gesundheitswidrig waren. Dies galt vor allem von vielen Milchpräparaten und Teetabletten, von Punsch= und Grogwürfeln usw. Da die Anklagen gegen eine Anzahl von Fälschern nicht genügend Wirksamkeit hatten, gingen die Verwaltungsbehörden dazu über, das Publikum vor bestimmten, namhaft gemachten Schwindelpräparaten zu warnen. Aber auch derartige Warnungen stellen keine ausreichende Schutzmaßnahme dar, da sie nur von einem geringen Teil des Publikums gelesen werden und überdies ihre Veröffentlichung in den meisten Fällen erst einsetzt, nachdem die betreffenden Waren bereits eine Zeitlang Schaden angerichtet haben. Im weiteren führt Schwalbe eine Anzahl minderwertiger Ersatzmittel an. Der„Gulasch=Ersatz“ stellte ein künstlich gefärbtes, mit Gewürzen versehenes Gemisch von ungefähr 55 Teilen Kartoffelstärke und 44 Teilen Kochsalz dar. Das angeblich zur Herstellung von Kotelettes dienende, nach den Reklamen dreimal nahrhafter als Fleisch gepriesene „Pflanzenfleisch, Deutsche Kraft“ von dem ein Pfund für 40 Kotelettes genügen sollte, erwies sich bei näherer Untersuchung als eine höchst primitive Mischung von Erbsenmehl, Weizen=, Roggen- und Maisschrot. Ein„Wurstersatz Naerol" bestand aus rotgefärbter, mit 12 Gr. Kochsalz und Gewürz versehener Nährhefe. Auch verschiedene Bouillonwürfel und Salatölersatzmittel erwiesen sich als zumindest wertlos, desgleichen der eine Zeitlang vielgerühmte„Napfkuchen in der Düte.“ Im weiteren Verlaufe des Kampfes gegen diese Gefährdung der Volkswohlfahrt wurden verschiedene Schutzverordnungen erlassen, die sich vor allem gegen eine absichtlich irreführende Bezeichnung von Nahrungs= und Genußmitteln richteten. Aber auch dies genügt nach der Meinung Schwalbes nicht. Denn es ist vielen Fabrikanten nicht unmöglich, die Bezeichnungen so geschickt zu wählen, daß sie einem sonst wohlverdienten Schuldspruch entgehen. Einen wirklichen Fortschritt im Kampfe gegen diese Mißstände kann man also nur erzielen, wenn man vorsorgt, sodaß minderwertige Ersatzpräparate überhaupt gar nicht erst auf den Markt gelangen können. Den wichtigsten Schritt hierzu haben die Preisprüfungsstellen in Frankfurt a. M. und München getan. Die Grundlage des gesetzmäßigen Systems besteht darin, daß jedes Ersatzmittel, das neu auf den Markt gebracht werden soll, einem Konzessionszwang unterliegt. Bei jedem neuen Ersatzmittel ist vorher die Erlaubnis der Preisprüfungsstelle einzuholen. Bei Anderung der Zusammensetzung, des Gewichtes oder Preises ohne Genehmigung der Preisprüfungsstelle kann die Genehmigung sofort widerrufen werden. Der Frankfurter Magistrat verlangt sogar, daß dem Antrage auf Zulassung das Gutachten eines vereidigten Chemikers über die genaue Zusammensetzung des betreffenden Ersatzmitzels beigefügt wird. In Frankfurt wurden von den gestellten Anträgen ungefähr 10—15 Prozent abgelehnt. Dieses System verursacht gewiß viel Arbeit und Mühe. erscheint aber als das beste Mittel zur weitgehendsten Ausschaltung des Schwindels mit Lebensmittelersatz. Darum fordert Schwalbe, daß im Interesse des Volkswohles die in Frankfurt a. M. und München getroffenen Einrichtungen auf das ganze Reich ausgedehnt werden. Besonders wichtig sei der Deklarationszwang für Ersatzmittel, der wirklich reelle Fabrikanten auch niemals schädigen wird. Dies ist vom ärztlichen Standpunkt bei der heutigen Einschränkung der Ernährungsweise unbedingt notwendig und kann den Erzeugern und Verkäufern der wirklich wertvollen Ersatzmittel auch nur nützen, indem es die wertlose oder gar schädliche Konkurrenz in kurzem vom Markte verschwinden läßt. K2 Handel und Industrie. Biehmärkte. * Dorsten, 11. Januar. Der heutige Rindvieh= und Schweinemarkt war mittelmäßig beschickt. Aufgetrieben waren 54 Stück Großvieh. Es kosteten Kühe 1. Sorte 1200 bis 1500 Mark, 2. Sorte 900 bis 1200 Mark, 3. Sorte 750 bis 900 Mark. Tragende Rinder wurden mit 800 bis 1000 Mark bezahlt. Auf dem Schweinemarkte waren 425 Stück Schweine und Fertel aufgetrieben. Auf dem Ferkelmarkte waren anziehende Preise zu verzeichnen. Die Alterswoche wurde durchschnittlich mit 5.50 bis 6 Mark bezahlt. ½ Jahr alte Schweine wuden mit 70 bis 80 Mark, und ½ Jahr alte mit 120 bis 150 Mark bezahlt. Tragende Schweine kosteten 250 bis 400 Mark. Der nächste Rindvieb= und Schweinemarkt findet hierselbst am Donnerstag, 8. Februar er., statt. Belgien. Zur Beschäftigung der belgischen Arbeitslosen. Brüssel, 11. Jan.(WTB.] In Briefen von Belgierinnen finden sich neuerdings mehr und mehr zustimmende uße rungen zu der Beschäftigung der Arbeitslosen in Deutschland. So schreibt eine Löwener Dame:„Man nimmt nur Arbeitslose; wenn dies der Fall ist, so ist die Maßregel nicht schlecht, sie erlöst uns von den Hausen von Drückebergern, die sich lieber unterstützen lassen, statt zu arbeiten. Als ich gestern von der Kirche kam, begegneten mir etwa 30 junge Leute von 20 Jahren, die zum Fußballspielen gingen. Glaubst du, daß mir da das Herz nicht wehe tat, da ich meine drei Kinder an der Front habe, diese Ausgelassenen zu sehen, die zum Vergnügen gehen, während die Meinigen stündlich ihr Leben aufs Spiel setzen?“ Eine Brüsselerin schreibt einem Kriegsgefangenen in Deutschland:„Ich finde es ganz recht, daß man Leute ohne Arbeit nach Deutschland bringt, denn sie sind zu faul, um zu arbeiten. Es ist ihnen bequem, sich gute Tage zu machen, während die anderen leiden. Hier in Brüssel ist es geradezu widerlich: man würde nicht glauben, daß Krieg ist, wenn nicht das Leben so teuer wäre und die Brüsseler keine Kartoffeln hätten. Trotzdem sind jeden Abend die Theater voll von Leuten, wie nur jemals.“ Eine Antwerpenerin schreibt an einen kriegsgefangenen Freund im Lager Jüstrow:„Alle jungen Männer, die hier keine Arbeit haben, müssen fort. Es gibt hier mehr, die nicht arbeiten, als jene, die arbeiten. Die Frauen, deren Männer gefangen sind, sagen natürlich: Was sollen es die anderen besser haben und sie haben nun schon so lange die faulen Knochen geschont.“ Aus Namur schreibt endlich eine Offiziersfrau an ihren in Magdeburg gefangenen Mann:„Der„ami de l'Ordre“ ist seit einigen Tagen interessant. Die Rede des Kanzlers und die Abreise der Arbeitslosen. Um so besser; das wird ihnen gut tun, allen diesen Herren, die man immer mit der Zigarette im Munde antrifft, während ihre Landsleute in der Verbannung sterben oder als Soldaten sich für sie töten lassen.“ Und gar nicht selten sind Außerungen, wie die folgenden, aus.....„Dieses, um Ihnen zu melden, daß alles gut verlaufen ist. Man hat die Arbeitslosen genommen.—“ Aus. allem ergibt sich, das Gesamtbild, daß trotz aller Erschwerungen von belgischer Seite die deutschen Behörden sich die redlichste Mühe geben, die Arbeitslosen ausfindig zu machen und nur diese zur Arbeit heranznziehen, und daß ein großer Teil der Bevölkerung mit dieser Maßregel ganz einverstanden ist und zwecklosen Widerstand gegen sie entschieden mißbilligt. Ke Hauptredakteur Rudolf Strietholt.— Es verantworten: den redaktionellen Teil Paul Koene, die Reklamen und Inserate Anton Busch, alle in Münster.— Druck und Verlag der Aschendorfsschen Buchhandlung in Münster. In- und Verkäufe Zuverlässiger N 44.* an es zu sofort oder zum 1. Februar gesucht. Schriftlicher Lebenslauf sowie Zeugnisabschriften erbeten. Maschinen= u. Fahrzeugfabrik Für 10—12 lan alten Knaben ein noch gut erhalt. Mantel u. ein Dauerbrenner zu verkauf. Königstraße 34. Wie Die Schwein 3. Weitersütt., um zu ca. 100—120 Pfd., zu kauf. ges. Roters, Bispinghof 11. abe: F. Stille, Gl 9 Kr Münster i. W. X Lugano, 9. Januar. Man muß es Italien lassen: seine Politik gegen den Patikan läßt an Offenheit nichts zu wünschen übrig. Immer mehr tritt zutage, daß Italien auf den offenen Bruch mit dem Hl. Stuhl hinarbeitet und daß ihm dabei jedes Mittel recht ist. Zu den verschiedenen Rechtsbrüchen der italienischen Regierung gegen den Vatikan, deren letzter die Konfiskation der österreichisch=ungarischen Botschaft beim Quirinal, des Palazzo Venezia, war, gesellt sich nun die Ausweisung des letzten deutschen Prälaten bei der Kurie des im persönlichen Dienst des Papstes stehenden Msar. von Gerlach. Die Ausweisung des Herrn von Gerlach, ist der Schlußstein in der Abschließungspolitik Italiens gegenüber dem Papst, die mit der erzwungenen freiwilligen Abreise der bei der Kurie beglaubigten deutsch=österreichischen Diplomaten anfing. Der Ring um den Papst wird immer enger gezogen, nachdem Benedikt XV. sich allen Einflüsterungen wie auch offenen Drohungen für den Vierverband Partei zu ergreifen, energisch widersetzte und durch seine Vermittlungsaktion im Dezember, wie durch seine Neujahrsansprache beim Empfang der Kardinäle und auch bei dem der römischen Bürgerschaft unter Führung des Fürsten Molenna vor aller Welt kund tat, daß er nichts sehnlicher wünscht, als einen raschen Frieden herbeizuführen, daß er also mit der italienischen Regierungspolitik durchaus nicht einverstanden ist, sie als ein Unglück nicht nurfür Italien, sondern die ganze Welt betrachtet. Die Ausweisung des deutschen päpstlichen Vertrauensmanns des Papstes ist eine Angelegenbeit. die nicht allein Italien angeht und vielleicht Deutschland, sondern die ganze katholische Welt, ganz besonders auch die Neutralen. Roch in seiner vor wenigen Tagen erfolgten Antwort auf das deutsche Friedensangebot haben die Vierverbandsstaaten, also auch Italien, gemeinsam feierlich gegen die angebliche Verletzung des Völkerrechts durch die Zentralmächte und die Mißachtung der Rechte der Neutralen protestiert. Dasselbe Italien straft einige Tage darauf seine feierliche Erklärung Lügen und begeht einen fortgesetzten Bruch vor aller Welt eingegangener Verpflichtungen, eine grobe Verletzung des Garantiegesetzes vom Jahre 1871 und einen Eingriff in die Rechte eines Souveräns, als der der Papst nicht nur von Italien, sondern von der ganzen Welt anerkannt wird. Das Vorgehen Italiens gegen den Papst gewinnt noch dadurch an Erbärmlichkeit, daß es sich gegen einen Gegner richtet, der vollständig in seiner Gewalt und dazu völlig wehrlos ist. Die gegen Österreich=Ungarn angewandte Methode in neuer Auflage, die Mothode des Banditen, der seinem für wehrlos gehaltenen Gegner rücklings den Dolch in den Rücken stößt. Das Ziel, das sich Italien, wohl im Vereine mit seinen Verbündeten, gesetzt hat, den Papst auf die Seite des Vierverbandes zu ziehen, wird es nicht erreichen. Was es erreicht, ist lediglich, daß die ganze gesittete Welt mit Abscheu erfüllt wird und das Ansehen des Papstes bei den Zentralmächten wie in der neutralen Welt steigt und daß auch die Blindesten einzusehen beginnen, daß die römische Frage nicht eine ausschließlich katholische Angelegenheit, sondern eine solche der Opportunität, des Rechts und der Gerechtigkeit ist, die alle Welt angeht. aral der Ach 1 möbliertes Zimmer mit Morgenkaffee zu vermieten. Mecklenbeckerstraße 30, ob. Wohnung, 1. Etage, Küche, Bad, Mansarde Keller, zu vermieten. Näheres Staufenstraße 55. Herrschaftl. Wohn., 1. Stage, 3 Zim., Küche, Speisekammer, Diele, gr. Balk., Bod., Keller, Leucht= u. Kochgas, evtl. für 1 Zim. Heiz., Pr. 520 Mk. Dorotheenstraße 20, Eing. im Torw. 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Jan. bis jetzt erbeuteten wir in der Gegend des Babitz=Sees 21 schwere Geschütze, 11 Munitionswagen, 2 Scheinwerfer; außerdem viele Waffen und Material aller Art. In der Gegend von Ostrowlang nordöstlich des Wischniew=Sees machten wir einen gelungenen Vorstoß gegen feindliche Gräben, machten Gefangene und erbeuteten viel verschiedenes Material. Bei dem Dorfe Mintczy an der Schtschara südöstlich der Chaussee nach Luck schoß einer unserer Flieger ein feindliches Flugzeug ab, das in die gegnerische Linie fiel. In der Nacht zum 9. Januar warfen einige Trupps feindlicher Flugzeuge Bomben auf Luck.— Rumänische Front: Wiederholte Angriffe des Feindes auf eine Höhe nördlich des SlonikuFlusses wurden durch unser Feuer und Gegenangriffe abgewiesen. Am Abend des 8. Jan. und besonders in der Nacht zum 9. Jan. machte der Feind acht Angriffe auf die Höhen nördlich des Casinu=Flusses: alle Angriffe wurden abgeschlagen. Im Laufe des Tages griffen die Deutschen zweimal die Rumänen in der Gegend von Monastir Iskacasinu am Casinu an, wurden aber mit großen Verlusten zurückgeschlagen. In der Gegend südlich von Rekos gelang es dem Feinde, die Rumänen zurückzutreiben: aber ein nächtlicher Angriff stellte die Lage wieder her. 270 Soldaten wurden gefangen genommen und drei Maschinengewehre erbeutet. Während des ganzen Tages griff der Feind, unterstützt durch starke Artillerie, hartnäckig unsere Abteilung an der Rimniculmündung an. Alle Angriffe der Deutschen wurden mit schweren Verlusten durch unser Feuer und Gegenangriffe abgeschlagen. Bei einem Gegenangriff nahmen wir 6 Offiziere und 65 Soldaten gefangen.— Kaukasus=Front: Keine Anderung. Rei rei Militärfreier, unverheirateter la Rutscher 22 2 möbl. Zimmer mit Kochgelegenheit sucht mittlerer Beamter. Ang. mit Preis erbeten unter B 114 an Aug. Rolef, Markt 37. nen zum sofortigen Dienstantritt gesucht. Königl. Westfäl. Landgestüt Warendorf. 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Die vorhandenen 4½=, 5- und 6=prozentigen Bonds können zu Pari gegen die neue Anleihe umgetauscht werden. Bezüglich der Einkommensteuer unterliegen die fremden Besitzer von Anleihen und die in den Kolonien nicht der britischen Besteuerung. Dem Publikum ist jede Erleichterung gegegeben, von den Banken Darlehen zu erhalten, um die neue Anleihe zu zeichnen. Bonar Law erklärte, daß dem Publikum niemals bessere Bedingungen dargeboten worden seien und daß ihm niemals in der Zukunft bessere Angebote gemacht würden. Solange Geld im Lande wäre, würde der Krieg nicht aufhören. Lloyd George sagte, man müsse sich eine große Anleihe sichern, nicht nur um den Krieg wirksam zu finanzieren, sondern als Beweis der fortdauernden Entschlossenheit des Landes, den Krieg fortzusetzen.„Ein Krieg ist besser als ein Friede unter preußischer Herrschaft.“ Mit der wirksamen Unterstützung unserer tapferen Heere werden wir uns den Weg zum Siege im Jahre 1917 öffnen. Eine erfolgreiche Anleihe wird helfen, den Krieg abzukürzen, das Leben vieler zu retten, das britische Reich, Europa und die Zivilisation zu retten. Die Flotte hat den feindlichen Handel unterbunden, sie wird damit fortfahren, trotz aller seeräuberischen Pläne der Feinde. bringt die Heiligenstädter„Mitteldeutsche Vztg.“ wie folgt: Der jetzige Weltkrieg hat die höchsten Tugenden zur Blüte gebracht, aber auch die niedrigsten Laster hervorgerufen. Während unsere tapferen Kriecer im Felde wie ein Minn den zahlreichen Feinden die Stirne bieten und bei eintceiendem Lebensmittelmangel den letzten Brocken Brot brüderlich teilen, gibt es im Inlande leider viele Leute, welche die allgemeine Knappheit dazu benutzen, sich einen ungerechtfertigten Vorteil zu verschaffen und ihren Mitmenschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Unter dem Wort„Wucher“ hat man von ieher eine der gemeinsten Handlungsweisen verstanden. Der Wucher hatte schon kurz nach Beginn des Krieges so eingesetzt, daß die staatlichen Behörden sich gezwungen sahen, für die nötigsten Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände Höchstrreise festzusetzen und Überschreitungen mit hohen Strafen zu bedrohen. Dies hindert aber gewissenlose Menschen nicht, unter Benutzung eines Hintertürchens die Höchstpreise zu überschreiten, indem sie ihre Waren als aus dem Auslande stammend zu höheren Preisen anbieten. So werden jetzt holländische Zwiebeln und holländische Hasen usw. zu äußerst hohen Preisen angeboten, die vielleicht ganz in der Nähe gebaut bezw. geschossen sind. Wo keine Höchstpreise festgesetzt sind, kennt die Begehrlichkeit überhaupt keine Grenzen. Nun sollte man denken, daß die Käufer so vernünftig wären, unverschämte Forderungen zurückzuweisen und auf diese Weise angemessene Preise zu erzwingen. Dies ist leider nicht der Fall. Leute, die durch hohe Kriegsgewinne viel Geld einheimsten oder solche, die sich einen Genuß nicht versagen können, zahlen die geforderten unverschämten Preise und begünstigen geradezu den Wucher. Es soll nur an die Preise für Gänse erinnert und die nachstehende Geschichte erzählt werden. Höchstpreise von 1,75 bis 2.25 Mark für das Pfund ausgeschlachteter Gänse je nach ihrer Schwere festgesetzt sind, bestehen leider für Preußen keine Höchstpreise. Hier werden von Gänsebesitzern 4 Mark, 4,50 Mark, ja sogar 5 Mark für das Pfund gefordert und. was das Schlimmste ist, auch von Käufern bezahlt. Nun kommt unsere Geschichte: Ein alter Landpfarrer, der einen großen Einfluß in der Gemeinde hat, geißelte kürzlich in seiner Sonntagspredigt den Wucher im allgemeinen und den mit Gänsen im besonderen. Er ermahnte seine Gemeindemitglieder, vom Wucher abzulassen und anderen Gemeinden mit einem guten Beispiel voranzugehen, was sicher Nachahmung finden würde, indem den biblischen Vergleich mit dem Sauerteig anführte. Seine Worte waren auf fruchtbaren Boden gefallen, denn die Bauern kamen überein, ihre Gänse zu 2 Mark das Pfund zu verkaufen. Einige Tage darauf kam eine Bäuerin zum Pfarrer und sagte zu ihm:„Herr Pfarrer, so einfach, wie Sie sich die Sache denken, ist sie doch nicht. Ich schlachtete drei meiner Gänse im Gewichte von je 10 Pfund. trug sie in die Stadt und bot sie in einigen Häusern feil. Drei= bis viermal wurde ich abgewiesen, da die Leute meinten, mit den Gäsen müßte einen Haken haben, da sie so billig wären. Nun kam ich in eine Gastwirtschaft. Hier nahm man mir eine Gans ab. auch erhielt ich eine Tasse Kaffee. Während ich diesen trank, hörte ich, wie der Wirt zu seiner Frau sagte: Mit der Gans ist #trgs nicht richtig, wir können sie aber für unsere Stammzyrecht machen, selbst brauchen wir nicht davon zu essen. Die Wirtin stimmrtz dem zu, meinte aber, bei den teuren ZeiGeschäftsmann mit eigener Besitzung, Witwer, 41 J., vier Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren, sucht eine Tüchtiger Fuhrmann gesucht. daß nich hole! land Oste drän errei fern ihre ßen. im Alter von 35 bis 42 J. August Wittkamp, Dortmund, Huckarde. Krankheitshalber braves Schmeken, Kanonengraben 3 Arbeiler fleißiges Mädchen für Haus und Küche gesucht. Frau Mosecker, Südstr. 31. oder Arbeiterin Mädchen gesucht zu sofort gesucht. zum 15. Januar in Haushalt von 2 Pers. für alle Arbeit nach Lippstadt. Bedingung: Dienst in herrschaftl. Hause und gute Zeugnisse. Vorstell. bei Frau Kampmann, Staufenstr. 65, p. Suche zum 1. 2. 1917 ein braves, katholisches men, Carl Nolte, heit Hafenstraße 34. 6 lage. Ente daus rend Wir suchen für unsere Betriebs=Abteilung TaufsichtsPersonen (1 männlich, 1 weiblich), die solchen Posten mit Gewandheit, zielbewußt bekleiden können. Es kommen nur ältere, energische Personen in Frage. Schriftliche Bewerbungen unt. Angabe der Gehaltsansprüche an Hauptkontor: Engelhard& Co. Ludgeristraße 119. bar 2 die Aus der Stadt. eine zur Erlernung der Küche und des Haushaltes bei Vergütung von Taschengeld. Heinr. Schmitz, „Hotel Germania, Haltern i. W. Alteres, tüchtiges, kath. Madchen Münster, 12. Januar. A Zur Kartoffelknappheit schreibt uns mit Bezug auf die Ausführungen des Herrn Oberbürgermeisters ein Leser unserer Zeitung: Es ist allgemein bekannt, daß viele Familien in Münster, namentlich ärmere Familien, sehr unter der Kartoffelknappheit leiden und dadurch umsomehr bedrückt sind, als gerade in bedürftigen Familien die Kartoffel das Hauptnahrungsmittel ist. Da wäre es dann wohl an der Zeit, daß die Familien, die in der Lage waren, den Kartoffelbedarf einzukellern, insbesondere diejenigen, denen neben dem Kartoffelvorrat auch noch andere, wenn auch wohl bescheidene Vorräte, an Nahrungsmitteln zur Verfügung stehen, mit sich zu Rate gingen, ob sie nicht den bedürftigen Familien von ihrem Kartoffelbestande freiwillig— und doch auch wohl unentgeltlich!— eine kleine Menge abgeben könnten. Ich nehme an, daß hierzu viele Familien, die sich auch in dieser barten Zeit den Sinn für Wohltätigkeit erhalten haben, bereit sind. Diese Familien sollen— sagen wir einmal— 25000 Köpfe enthalten. Wenn für den Kopf 10 Pfund Kartoffeln dem Magistrat zur Verfügung gestellt werden, so würden 2500 Zentner Kartoffeln für die ärmere Bevölkerung Münsters abfallen. Wie gering ist die Entbehrung für den Abgebenden! In jeder der bis zur neuen Ernte noch vor uns liegenden Wochen sollen, auf jeden Kopf berechnet, wöchentlich 180—200 Gramm Kartoffeln weniger verbraucht werden! Das kann jeder Verzehrer auch bei den heutigen knappen Zeiten noch entbehren. Wie groß aber auf der anderen Seite der Gewinn für ärmere Familien, die aus dem Ergebnis von 2500 Zentnern— es werden vielleicht auch mehr sein— bedacht werden könnten. Wenn der Magistrat meinen Vorschlag aufareisen wollte, so wäre eine Sammelstelle zu bezeichnen, bei der die Kartoffeln von den freiwilligen Spendern abzugeben sind. Man bedenke: 250 Pfd. Kartoffeln auf den Kopf berechnet, sind zwar für uns, die wir bisher mit reichlichen Kartoffelvorräten wirtschaften konnten, eine nicht angenehme Einengung, aber bei gutem Willen können die wenigen Knollen, die im Gewicht von 200 Gramm wöchentlich erspart werden sollen, doch auch noch. entbehrt daß den Als gegle zu ki zum 1. Februar für größeren Haushalt gesucht. Frau Apotheker Reckmann, Dorsten i. W. as sehr Stac „Business as usuell?“ Das von Churchill geprägte arrogante Wort„dusiness a. ueuel!“ erweist sich für die englischen Kapitalisten mehr und mehr als ein Mene Tekel, und noch Jahre nach dem Kriege wird es ihnen allen noch schmerzhaft in die Ohren gellen. Daß die Geschäfte durchaus nicht wie üblich gehen, läßt sich abermals aus der Generalversammlung der„Rommanian Cinsolidated Oilfields Ltd.“ ersehen, über die in den„Times“ berichtet wird. Der Vorsitzende gab in der Versammlung zuerst einmal bekannt, daß die Gewinne von 140000 Pfd. im Jahre 1915 auf 14000 Pfund gesunken seien. Dazu bemerkte er jedoch mit Nachdruck, daß in seinem Berichte die letzten großen Verluste, die der Gesellschaft infolge der Eroberung Rumäniens durch die Mittelmächte erwachsen, noch nicht mit einbegriffen seien, da der Bericht nur bis zum 30. Juni 1916 reiche. Der Vorsitzende hob besonders hervor, daß die letz Ereignisse der Gesellschaft sehr großen Schaden zugefügt hätten. Dieser sei in erster Linie dadurch entstanden, daß die„Britische Militär=Kommission“, in Rumänien es aus militärischen Gründen für notwendig erachtet hätte, die der Gesellschaft Olvorräte: Bur ei und Vorräte unbrauchbar zu daraus keinerlei Nutzen mehr zu; durch entstandenen Verluste belaufen sich für die Gesellschaft auf über 900000 Pfund Sterling. Es wird allerdings darauf bingewiesen, daß dafür Schadenersatzansprüche geltend genacht werden würden, vorläufig mößte frotlich die Gedaß Haushälterin Während in einzelnen Thüringischen Staaten pfän Zivi stehe press oder erfahrenes selbständiges Hausmädchen für Küche und paushalt gegen sehr hohen Lohn sofort oder zum 1. Februar gesucht. Oberhausen, Marktstraße 102. 2 Gesuchte Stellen und w3 der Ein in allen Zweigen des Haushalts durchaus erfahrenes wour! fang land betei ten sich feige kath. Mädchen, 27. J., sucht z. 1. April Stelle zur selbständig. Führung eines kl. Haushaltes, evtl. eines einzelnen Herrn. Gute Zeugnisse und Empfehlungen zu Diensten. Offerten an Therese Bergmann, Münster, Warendorferstraße 148 a. nicht unter 18 Jahren, für alle landwirtsch. Arbeiten bei vollem Familienanschluß zum 1. März gesucht. bevorzugt) 13 Landwirt Ant.Nachbar=Schulte Buer=Hassel i. Westf. (Mädchen vom Lande er dem Wir suchen für sofort einen tüchtigen, militärfreien, jüng. sten Mor und Fräulein, 20 J. alt, Waise, welches die Handelsschule bes. und im Maschinenschreiben sehr bewandert ist, sucht Stelle zum 1. Februar. Off. unter O O 1476 an die Geschäftsstelle ds. Bl. fenhe Ried gehörigen maschinellen Anlagen, Gebäude und m allerletzten Augenblick sei es der ion tatsächlich gelungen, alle Anmachen, so daß die Feinde ziehen vermöchten. Die dader auch im Lohnwesen Erfahr. besitzt. Schriftliche Angebote mit Angabe der Gehaltsansprüche und Beifügung von Zeugnisabschr. zu zerstören. Militärkommiff nun s hang Junger Mann. und seebo maß 18 Jahre alt, sucht zum 15. Februar od. 1. März Engagement in einem Manufaktur= oder Weißwarengeschäft für Lager oder als Verkäufer. Offerten u. S T 1428 an die Gesch an Beter Büscher& Sohn. und Ahne: Baunnternehmung, Münker 4 Weitt * 1