Heute Unterhaltungsbeilage tizblock 11. 1933. er des Auswärtigen und de ster haben 19 Herren zu eisrats berulen. Zum, Geschäftg. ndelsrates ist der Leiter der Ausenhandel. Oberregierungerat vorden. Unter den 19 Mitglie. lsrats befindet sich auch Georg g vom 21. November 1933. die iger“ erscheint, ist bestimmt Einfuhrscheine, die zum 31. De. Auskuhr von Roggen, Weizen en daraus gegährt werden, die om 24. Juli 1933 aufgeführten viedereingeführt werden können. * meiden, daß Ford Vorkehrung stionskapazität der der Ford enden Stahlwerke soweit zu eraltig in der Lage sein werden. darf der Ford-Automobilwerke ipreis betrug am 23. November d 125 sh 8 d.— 86.5215 RM., 1d, demnach 48.4833 Pence= WeshauischeNieueste Nachrichten ebsschrumpfung in Westfalen. Nach der swerbsaufsichtsstatistik ist von en Zeitraume 1932 in, Rheinland der gewerblichen Mittel- und mehr Arbeitnehmern) um 24.5 n, während der Rückgang, in ind im Deutschen Reiche 22.5 der Rückgang der Arbeitrchschnittlich mit 31.1 Prozent Preußen und 28.0 Prozent im überwiegend industrielle Chaumt in diesen Ziffern zum Ausibrikate, witgetellt von Krause, Hannover-Linden. d Grundpreise für 100 Kilo: nd Drähte RM. 98.—. Messing. ssingrohre a. N. RA. 93.—. Kupferdrähte, Stangen RM. RM. 93.75. Aluminiumbleche, Aluminiunrohre o. N. Rül. ot). Bleche, Stangen, Drähte rbieche, Drähte, Stangen enkurse Berlin P. 11. „Heutr:.— Por Voligung eld Brie Geld Briet an zm 1 2 .559.307.572 S va gic Muer .45 35.35 84.0 2 2m 2s 9521 8c.3 554i 92 91.5 5 334 960.4# 55 sis#44 S.3 28 ais Dollar. sonst in 100 Einheiten Notterungen u n. sleime Spenerdem. 2L.0b.-M5 Futtererbsen.....-—.05 Peluschken...... I. #eterbohnen...... Piehten r.:: 70-14 Lupinen: blaus... 215. Lupinen: gelde..... Seradella Leinkuchen..... 1. Erdnubkuchen.:: 10.—10.40 gscteuehosioes::: Sar-1ch Extr. Sovabohnenschre.30—.60 etallmarkt 28 43.50 :.......: 100.00 194.00 ........: 205.00 ...:....: 92.05—41.00 ........: 97.25—40.25 mwollmarkt 2. 1. Geld Bezahlt 55 .77 11.20 u2 11.63 11.30 11.74 11.73 stet- Loko 11.45 Varenmarkt orembe: fferten von drüben unvert sich vermehrte Umsatzder diesjährigen Brasilgesteigertes Interesse. ees: Von Zentralamest vor. Es heißt, daß die iner ausfallen werden ais Da ein schr großer Teil r verkauft ist, sind Abzurückhaltend Columndenz. Das Angebot ist cheinen noch nicht überarkt hörte man unverrik. Steamlard 18. Pureurger Schmalz 152 RM. Middling Universal loko stillem Geschäft ist die etwas leichter. Die Harunveränderten Leindln sind im freien Markt okossl, Nov./Dez. 21.00 .50 RA., Soyabohnenbl Baumwollstaatel Nov. d Terminmarkt rubigDie„Westfällschen Neuesten Nachrichten“ haltung. Literatur. Frau und Kv. mit Bielefelder General-Anzeiger und Handelsblatt Ssim Rachrichuen- uit den Belcen ir. Surn v. Gerczern Selese. daus bel gunt danr u— ur. Maur Bltier. Radio und Schach erscheinen göchentlich Smal und 200 Rü im Postberug 200 Rl einchlieblich 4 Rü Zetungsgebahr ohne Bestellgelt Sie können bei allen Trägerinnen. Agenturen, Postanstalten, Briefträgern und in unseren Filialen und Geschäftsstellen bestellt werden Im Falle böberer Gewalt, keinen Anspruch auf Lieferung ofer Na Bezugspreises Hauptgeschäftsstelle und Redaktion oder infolge Störung des Betriebes hat Anspruch auf Lieferung oller Nachlieferung oder auf Rüch Seseiten Baiseha Behezsse: Sonnabend, 25. November 1933 Apzeigenpreis: Der Raum für die Anzeigenspalte(29 mm breit. 1 mm boet) 15 Pig für die Reklamezeile(70 mm breit. 1 mm hoch) 60 Pig. Rabatt nseb beson lerem Taril Bei verspätetem Eingang der Zahlung oler bei Zwangseinziehung des Betrages kommt der gewährte Rabatt in Fortall, Bellagen 15 Mart jas Tausen1. bei Teilauflagen 20 Mark Annahmestellen für Bielefeld die Geschäftsstellen Rohrteichstr 9 Alter Markt 2. Herlorier Str 84. die Filialen Bahnhofstr 34 Kreuzstr 40. Arnitstr 41 Bleichstr 125: für Brackwede: Aiolf-Hitler Str 60: Bielefel1 Schillesche: Talbrückenstr 4 Feraruf GunflschZentrale: 4970—4978. nach 19 Uhr Geschäftsstelle 4972 Redektion 4970 u 497a Glossen am Rande Die Toten mahnen Bielefeld, 25. 11. Der Totensonntag ist #r immmm# mehr als ein Tag der Erinnerung an die Toten, er ist der Tag des Jahres, an dem wir uns zu stiller Besinnung sammeln, um die Mahnung der Toten an uns ## vernehmen. Für die heutige Generation #### der Totensonntag eine viel tiefere Bedeutung als für frühere Zeiten. Der Rahmen der Familie, der am Totensonntag die, die einst waren, mit dem Lebenden in der Erinnerung verband, ist heute geweitet zu dem alle umschlingenden Band der Nation. Seit über zwei Millionen deutscher Männer und deutscher Jugend auf den Schlachtfeldern des Weltkrieges und im Kampfe für ein neues Deutschland geWDir wollen aus Deutschland einen Arbeiterstaat machen, in dem der Arbeiter der Stirn und der Jaust bestimmend ist! Göbbele. fallen sind, ruht auf den Lebenden das Vermächtnis der Toten der Nation. Der Totensonntag soll der Tag sein, an dem sie uns mahnen, ihr Werk fortzusetzen, das sie mit ihrem Blute besiegelten, aber nicht vollenden koruten. Sie alle, die in Feindesland fielen oder in den Straßenkämpfen der Heimat, sie starben im Glauben an die Zukunft ihres Vaterlandes, sie starben mit dem einen Wort auf den Lippen: Deutschland. Lange Jahre ichien es so, als sei ihr Sterben umsonst gewesen, ihr Opfer vergeblich. Heute ist es Gewißzheit im deutschen Volke, daß durch ihr Sterben ihr Geist weiterlebt. Heute treten die Lebenden an, um die Aufgabe zu vollenden, die die Toten ihnen hinterließen. Sie alle sind gestorben in einem Wollen, in einer Gesinnung. Die Pflicht, die sie uns auserlegt haben, ist diese Einheit des Wollens und der Gesinnung aufrechtzuerhalten in Deutschland. Denn nur auf dieser Grundlage kann das Reich erbaut werden, das alle Deutschen ohne trennende Unterschiede so vereint, wie die Ge.t geu in ihrem Tode und durch ihren Tod Mit geworden sind. #####rants Sturz Ueberrascht hat der Sturz der Regierung Sarraut niemanden. Man hatte seinem Kabinett niemals eine lange Lebensdauer vorausgesagt, ja man konnte sogar erstaunt sein, daß es sich einen vollen Monat am Ruder hielt. Genau vier Wochen sind vergangen, seit Sarraut den gestürzten Ministerpräsidenten Daladier ablöste. Schon aber munkelt man davon, daß nun Daladier wiederkehren werde. Er würde, wenn er jetzt wieder die Macht übernähme, nicht viel versäumt haben. Die entscheidenden Fragen der französischen Politik stehen heute auf demselben Punkte wie vor vier Wochen, als Daladier gehen mußte, weil die Kammer seinen Finanzplänen die Zustimmung versagte, wie sie jetzt den Plänen Sarrauts ihre Zustimmung versagt hat. Sarraut sollte damals ein Uebergangskabinett bilden, das eine stärkere Kammermehrheit hinter sich vereinen sollte, um so überzuleiten zu einer vom Parlament weniger abhängigen Regierung. Das Gegenteil ist geschehen. Sarraut ist in der Nachtsitzung der Kammer nicht einmal von einer grndsätzlichen Opposition gestürzt worden, sondern von der Laune einer Zufallsmehrheit, die sich bei einem gar nicht entscheidenden Antrag der jungen Gruppe der Neusozialisten aus den verschiedensten Lagern zusammenfand. Sein Sturz ist damit ein Musterbeispiel eines überspitzten Parlamentarismus geworden, den Sarraut gerade in etwa überwinden sollte. Was nun werden wird, läßt sich noch nicht absehen. Nur durch Taktik aber wird man die nun schon jahrelang schleichende französische Krise nicht überwinden. Auch nicht nur von der Innenpolitik her. Denn die Finanzsanierung wird wie bisher immer wieder daran scheitern müssen, daß eine fehlgeleitete französische Außenpolitik fast ein Drittel des Gesamthaushalts für Rüstungszwecke aufwendet. Erst wenn Frankreich diese dauernd erhöhten Ausgaben durch wirkungsvolle Abrüstung herabsetzt, wird der Weg zu geordneten Finanzen wieder frei. Dazu aber ist eine grundsätzliche Wandlung der französischen Außenpolitik erforderlich. England ist nach den Erklärungen seines Außenministers in der Freitagssitzung des Unterhauses bereit und auch schon bemüht, den Franzosen diesen neuen außenpolitischen Weg zu erleichtern. Interessant ist dabei, daß Eir John Simon UIr.heir und Ginhenkes Berlehe. Bedeutsame Rede des Reichsverkehrsministers— Reichsbahn und Keuftwagen. Taristonlrone dei Beschäftigungsgarantte Berlin, 24. 11. Reichsverkehrsminister Freiherr von EltzRübenach sprach am Freitagabend auf einem Presseempfang über„Gegenwartsaufgaben der Reichsverkehrspolitik“. Der Minister führte u. a. aus: Das erste und vornehmste Ziel, das sich jeder Reichsverkehrsminister stecken muß, ist die Lösung der außenpolitischen Bindungen, die die deutschen Verkehrseinrichtungen heute noch belasten, und die Anerkennung der Gleichberechtigung auch auf dem Gebiete des Verkehrs. Es liegt weder in der Politik der Reichsregierung, die in dem Haager Abkommen übernommenen Verpflichtungen zu ignorieren, noch auch im Hinblick auf die immer noch bestehenden Bindungen für die Reichsbahn, die in Lausanne vorläufig verabschiedete Reparationsfrage erneut aufzurollen. Wir behalten aber das Ziel der Loslösung der Reichsbahn von den Bindungen des Youngplans unverrückt im Auge. Praktisch hat das Schlagwort„Die Beichsbahn zurück zum Reich“ wesentlich an Bedeutung verloren. Die Reichsbahn ist rein deutsch und ihre Geschäftsführung wird nur von nationalen Gesichtspunkten gelettet. Viel schwieriger sind die internationalen Bindungen bei unseren großen deutschen Strömen, dem Rhein, der Elbe, der Oder und der Donau. Die deutsche Regierung hat niemals die Notwendigkeit verleugnet, sich auf den großen Strömen, die mehreren Staaten den Zugang zum Meere geben, über die polizeilichen und zolltechnischen Regelungen für die Schiffahrt mit den beteiligten Uferstaaten zu verständigen und auch ihren Ausbau in einer allen gerecht werdenden Weise einheitlich zu gestalten. Etwas ganz anderes aber ist es, wenn der deutschen Regierung in den Stromkommissionen Aufsichtsorgane aufgezwungen worden sind, deren Beschlüsse sie sich zu fügen hat und deren Zusammensetzung und Stimmenverteilung nicht nach sachlichen Gesichtspunkten erfolgt, sondern nach politischen. Für die deutsche Regierung ist es unerträglich, daß hier politische Machtinstrumente in den Händen der Siegerstaaten geschaffen worden sind. Es bleibt die Aufgabe der Reichsregierung, unter voller Aufrechterhaltung der berechtigten Ansprüche des internationalen Verkehrs aus den Schiffahrtsakten die internationale Zusammenarbeit für die Ströme auf die Uferstaaten zu beschränken und alle Elemente zu beseitigen, welche die Hoheit der von den Flüssen durchzogenen Staaten ohne wirtschaftlichen Grund antasten. Das zweite große Ziel, welches ich in der Verkehrspolitik zu verfolgen habe, ist die Durchführung des Reichsgedankens gegenüber innerdeutschen Bindungen, die noch aus früheren Zeiten übrig geblieben sind. Die Seeschiffahrtslinien sind die Straßen und Gleise des Welthandels, des Ueberseeverkehrs, des deutschen Ausfuhrhandels. Wenn Deutschland auch nicht die Politik der„Ausfuhr um jeden Preis“ fortsetzen kann und will, so wird doch immer eine starke Binnenwirtschaft ihre Ergänzung in einem starken Export finden müssen. Die deutsche Seeschiffahrt trägt dazu in erster Linie die Symbole des neuen Deutschlands in die ganze Welt. Darum hat das Reichskabinett der deutschen Seeschiffahrt eine„Reichshilfe“ zuteil werden lassen in einer Zeit, in der die Wirtschaftskrists und die Währungszerstörungen in England und in den Vereinigten Staaten auch die Grundfesten der Schiffahrt erschüttern. Schwieriger liegt die Durchführung des Reichsgedankens bei den Wasserstraßen. Im allgemeinen bietet die Organisation der deutschen Wasserwirtschaft trotz verschiedener Ansätze zur Besserung noch immer ein Bild der Zersplitterung nach örtlichen und sachlichen Zuständigkeitsgrenzen. Es ist selbstverständlich, daß das neue Deutschland seine Energie auf die Bereinigung auch dieser unbefriedigenden Die zweite große Aufgabe des Verkehrswasserbaues ist die Herstellung der Verbindung vom Main bis zur Donau. Noch ist die Vollendung dieser Wasserstraße nicht abzusehen. Die Reichsregierung hat sich aber im Jahre 1921 der bayerischen Staatsregierung gegenüber zum Ausbau verpflichtet. Der dritte in den Staatsverträgen vorgesehene Bau, die Kanalisierung des Neckars geht bis Heilbronn ihrer Vollendung entgegen. Soweit wir in der Aufbringung von Mitteln für die großen Ost=Westverbindungen durch die Fertigstellung des Mitetllandkanals Zustände richten muß Die Tragg kengt gufg durh die Fertigstellung des Mitetllandkana Zustände richten muß. Die Frage hangt auf's und der Bauten am Main und am Neckar im engste mit der Reichsreform zusammen. Es Reichshaushalt entlastet werden, müssen wir müssen sich Länder, Provinzen und Gemeinden daran denken, in verstärktem Umfange unsere der wasserwirtschaftlichen Führung durch das natürlichen Ströme auszubauen. Reich unterordnen. Das dritte große Ziel der Verkehrspolitik Die größte und wichtigste Aufgabe der Wasserstraßenverwaltung ist, wie ich kaum besonders hervorzuheben habe, die ist die einheitliche Zusammensassung der verBawnkun, Cos Smittes######s schiedenartigen Verkehrsmittel. Vollendung des Mittellandkanals. g I. an— pmnittellandtgugl m. u d u m d m1,#zie Schwierigkeit des Problems liegt in dem Der Mittellandkanal muß und wird fertig= Nebeneinanderbestehen der mit Monopolweil er eine staatliche und rechten und Monopolpflichten ausgestatteten wirtschaftliche Notwendigkeit ist.! Eisenbahn und den Verkehrsmitteln auf priJedisch osieek. Grengzwdischensan Reichswehrschütze von Heimwehrleuten erschossen München, 24. 11. Bei Reith im Winkel ist von österreichischen Grenzwächtern auf Angehörige des 21. Bayerischen Infanterie=Regiments, die dort ohne Waffen eine Skiübung unternahmen, geschossen worden. Hierbei wurde der Schütze Schuhmacher getötet. Eine amtliche Meldung über den Vorfall besagt Ein Skikurs des 2. Bataillons des 21. Bayer. Ins.=Rats. Nürnberg ist zur Zeit auf der südlich Reith im Winkel gelegenen Skihütte dieses Bataillons(„Hindenburghütte“) untergebracht. Eine Patrouille dieses Kurses OESTERREICH Lagekarte von Reith im Winkel, in dessen unmittelbarer Nähe österreichische Grenzbeamte eine deutsche Ski=Patrouille, die sich innerhalb des Reichsgebiets befand, beschossen. Ein Soldat wurde dabei getötet. den Vorschlag des Reichskanzlers Adolf Hitler auf ein Sicherheitsbündnis Frankreichs mit England vorsichtig aufgreift. Bemerkenswert ist aber nicht minder, daß innerhalb Frankreichs selbst ein großer Teil der Presse seit kurzem die Vorschläge Hitlers auf eine direkte deutsch=französische Bereinigung der Gegensätze für einen realpolitisch durchaus gangbaren und zweckmäßigen Weg hält. Wenn daher bei der Neubildung der französischen Regierung jetzt nicht nur die innerpolitischen Parteispannungen, sondern auch die außenpolitischen Erfordernisse eine entsprechende Berücksichtigung finden, dann dürfte auf weite Sicht damit auch die Bahn freigemacht werden, die schließlich den alleinigen Ausweg aus den immer dringender werdenden französischen Finanzsorgen weist. 81. übte am 23. November nachmittags unter Führung eines Unteroffiziers in der Nähe der Grenze am Eggenalmkogel. Aus bisher noch nicht bekanntem Grunde wurden die Soldaten, die Skianzug trugen und unbewaffnet waren, um 15.45 Uhr von drei österreichischen Grenzwächtern mit fünf Schuß beschossen. Dabei wurde der Schütze Schuhmacher der 6. Komp. .=R. 21 aus Nürnberg durch Kopfschuß tödlich getroffen. Nach den bisherigen Meldungen befand sich die Patrouille 80 bis 100 Meter diesseits der Grenze auf deutschem Boden. Sie hatte auch vor dem Vorfall die Grenze nicht überschritten. Das Wehrkreiskommando VII hat eine Sonderkommission von zwei Offizieren, denen ein Heeresanwalt beigegeben ist, nach der Hindenburghütte entsandt. Die eingesetzte Gerichtskommission, bestehend aus dem Oberstaatsanwalt von Traunstein und zwei Offizieren, der sich der Vorstand des Bezirksamtes Traunstein angeschlossen hat, hat nach eingehender Untersuchung folgendes festgestellt: 1. Schütze Schuhmacher wurde auf einwandfrei reichsdeutschem Boden diesseits der aus einer Entfernung von mindestens 800 Metern erschossen. 2. Der Skilehrgang, dem Schuhmacher angehörte und der aus 28 Mann bestand, war unbewaffnet. 3. Die Eröffnung des Feuers erfolgte ohne vorhergegangenen Wortwechsel und ohne Anruf seitens der Oesterreicher, die als drei Heimwehrleute festgestellt sind. Nachdem nunmehr das Ergebnis der amtlichen Untersuchung vorliegt, wird die Reichsregierung die notwendigen Schritte bei der österreichischen Bundesregierung unternehmen. Eine amtliche österreichische Verlautbarung Wien, 24. 11. In einer amtlichen österreichischen Verlautbarung wird die Tatsache des Grenzzwischenfalles an der Tirolisch=bayerischen Grenze zugegeben, ebenso, daß dabei ein deutscher Reichswehrsoldat getötet wurde. Die amtliche Verlautbarung teilt u. a. mit, daß die Erhebungen sich wegen der unsichtigen Bodenverhältnisse und bei den großen Entfernungen außerordentlich schwierig gestalten. Roosevelts Antwort Peemnnungbulton=Saglank?. Erklärungen John Simons über die Einleitung diplomatischer Abrüstungsverhandlungen London, 24. 11. Im Unterhaus wurde am Freitag die Debatte über die Thronrede fortgesetzt. Sir John Simon erklärte u.., es gäbe keine Methode, die geeigneter wäre, Deutschland zu verletzen, als die, ihm zu sagen, daß sein Fernbleiben von der Abrüstungskonferenz nichts an den Dingen ändere, daß ein Abkommen auch so geschlossen würde und daß dann erst Deutschland gebeten würde, das fertige Dokument an der für seine Unterschrift freigelassenen Stelle zu unterzeichnen. Deutschland sei, so erklärte Simon weiter, kein Objekt, dem man einfach diktieren könne, sondern es sei ein Partner bei Beratungen. Großbritannien sei entschlossen, alles, was möglich sei, zu versuchen, um Deutschland von nun ab wieder als Partner für die Besprechungen zu gewinnen. Die britische Regierung habe bereits Maßnahmen ergriffen, um die diplomatische Fühlungnahme in die Wege zu leiten. Sie sei über diesen Gegenstand bereits mit der französischen und der deutschen Regierung in Verbindung getreten. Die englische Regierung habe der französischen Regierung gegenüber bereits klargemacht, daß sie Englands Zustimmung finden würde, wenn sie ihren Weg darin erblicke, in engere Verbindung mit Berlin zu treten. Ferner habe sich die englische Regierung bereit erklärt, ihr jede Unterstützung angedeihen zu lassen, falls sie notwendig sei, um zu einer solchen engeren Verbindung zu gelangen. Großbritannten habe den deutschen Reichskanzler wissen lassen, daß es die Anregungen, die er und andere Vertreter Deutschlands gegeben hätten, mit größter Aufmerksamkeit zur Kenntnis genommen habe. Großbritannien habe erklärt, daß es seinen ganzen Einfluß aufbieten würde, um die innere Bereitschaft zu Verhandlungen zu schaffen, anstatt Deutschland abseits zu halten. England habe Italien gegenüber seine Befriedigung zum Ausdruck gebracht, daß auch dieses Land der Ansicht sei, die Abrüstungskonferenz müsse erhalten werden, und der Weg, den man gegenwärtig einschlage, sei der richtige. Großbritannien beabsichtige zu gleicher Zeit sowohl mit Paris und Berlin, als auch mit Rom in einen Meinungsaustansch einzutreten, denn nur ein Kontakt zwischen diesen großen Hauptstädten könne die Grundlage für das vorbereiten, wag in Geuf geschehen solle. Die britische Regierung begrüße die Versicherung des Reichskanzlers, daß Deutschlands einziger Wunsch der Frieden sei, und daß es keine aggressiven Absichten habe. Die britische Regierung sei der Ansicht, daß Deutschland auch dazu beitragen müsse, um die allgemeine Abrüstung praktisch möglich zu machen und sie hoffe, daß das Ergebnis des nun beginnenden Meinungsaustausches Zusicherungen in einer konkreten Form ermögliche, die zum Aufbau der internationalen Sicherheit als einer unerläßlichen Vorbedingung für die Abrüstung beitragen könnten. Die gesamte Welt habe zu wählen zwischen geregelter Rüstung oder ungeregelter. Das ganze Gewicht jeder britischen Regierung und der britischen öffentlichen Meinung würde ohne Vorbehalt zu Gunsten der Erreichung einer geregelten Rüstung im Gegensatz zu ungeregelten Rüstungen eingesetzt werden. Zum Schluß seiner Ausführungen beschäftigte sich Sir John Simon noch mit der schwierigen Lage, die sich im Fernen Osten entwickelt habe. Eine bemerkenswerte Rede hielt nach dem Außenminister der konservative Vizeadmiral Taylor, der u. a. erklärte, Ursachen eines etwaigen Krieges seien in Europa tatsächlich vorhanden, und zwar in den ungerechten Friedensverträgen mit Ungarn, Deutschland und Oesterreich. Wenn nicht von der englischen Regierung und den anderen großen Nationen der Welt etwas getan werde, um diese Beschwerden zu beseitigen, so werde es niemals Abrüstung geben und sicher werde die Gefahr des Krieges heraufziehen. Es würde von Seiten der britischen Regierung eine staatsmännische Großtat sein, wenn sie ankündigen würde, daß sie die Revision der Friedensverträge unterstütze und für Gerechtigkeit gegenüber Ungarn, Oesterreich und Deutschland sei. Eine zweite Rede Am Freitagabend sprach dann nochmals Außenminister John Simon in einer öffentlichen Rede zu den deutsch=französischen BeKeine Aenderung der Währungs Politik New York, 24. 11. Präsident Roosevelt hat in Warmsprings (Georgia) als Antwort auf zahlreiche gegen ihn gerichtete Angriffe nachdrücklichst erklärt, daß er gegenwärtig keinerlei Aenderung seiner Währungspolitik beabsichtige. Eine Stellungnahme zu den einzelnen Angrissen lehnte er ab. vatwirtschaftlicher Grundlage, der Binnenschiffahrt und des Kraftverkehrs. Das gleiche Problem, das in dem früheren Zwiespalt Eisenbahn—Binnenschiffahrt vorläusig abflaut, tritt nun auf in der Teilung des Verkehrs zwischen Eisenbahn und Kraftwagen. Die Zahl der Kraftfahrzeuge hat sich seit dem Jahre 1914 um das 18½ fache vermehrt, der Umfang des Reichsbahnnetzes ist nahezu unverändert geblieben. Der Verkehr der Reichsbahn hat in Vorkriegszeiten jährlich um rund 5 Prozent zugenommen. Er ist jetzt unter die Beförderungsziffern des Jahres 1913 gesunken. In anderen Ländern sind die Schwierigkeiten im wesentlichen die gleichen. Ueberall ist man zu der Ueberzeugung gekommen, daß die Motorisierung des Verkehrs nicht gleichbedeutend sein darf mit einer schrankenlosen Entwicklung des Kraftverkehrs um jeden Preis, sondern daß sich der Kraftverkehr in die gesamte Verkehrs= und Wirtschaftspolitik des Staates einordnen muß. Der eigentliche Kernpunkt des Eisenbahn— Kraftwagen=Problems liegt im Güterverkehr. Der Tarifkampf beider Verkehrsmittel geht zum Schaden des Gesamtverkehrs unter der Decke weiter. In diese verfahrene Situation hat der Kanzler eingegriffen und den gordischen Knoten kurzerhand durchhauen. Er hat der Reichsbahn, die Schienenwege zu bauen pflegt, aufgegeben, nunmehr für das konkurrierende Verkehrsmittel„Autobahnen“ herzustellen. Nach der programmatischen Erklärung der Reichsregierung kann es jetzt Meinungsverschiedenheiten nur noch darüber geben, was in der Zwischenzeit zu geschehen hat. Auf Grund der eingehenden Untersuchungen meines Ministeriums sind bisher zwei Lösungen erwogen worden: 1. Aufrechterhaltung der Tarifbindung des Güterfernverkehrs entsprechend den bisherigen gesetzlichen Bestimmungen in Verbindung mit einer wesentlichen Verschärfung der Tariskontrolle nicht nur gegenüber den= Unternehmern, sondern gleichzeitig auch gegenüber den Verladern und den Spediteuren. Auf Grund der Erfahrungen, die mit der bisherigen ausschließlich behördlichen Kontrolle der Tarife gemacht worden sind, bleibt das Bedenken bestehen, ob alle diese Maßnahmen ausreichen werden, um den Zweck des Gesetzes zu erreichen. Die Bedenken würden auch dann nicht restlos ausgeschaltet, wenn man die Tarifkontrolle den zu einer Zwangsgenossenschaft zusammengeschlossenen Unternehmen oder gar der Reichsbahn übertragen würde. 2. Diesen Schwierigkeiten würde man dadurch aus dem Wege gehen, daß man der Reichsbahn gesetzlich die Verpflichtung auferlegt, die Unternehmer vom Güterfernverkehr in ihrem Betriebe mit der Ausführung von Verkehrsleistungen im Nah= oder Fernverkehr auf die Dauer von mindestens fünf Jahren zu beschäftigen und ihnen bestimmte Fahrleistungen zu garantieren. Für diese Erwägung war vor allem der Umstand maßgebend, daß die Reichsbahn jetzt selbst zur Verwendung von Kraftwagen übergegangen ist. In diesem Jahre sind bereits für 30 Millionen Lasttkraftwagen beschafft worden. Gleich große Aufträge an die Automobilindustrie in den nächsten Jahren werden folgen. Es ist selbstverständlich, daß diese Fahrzeuge nicht nur im Nah=, sondern auch im Fernverkehr der Reichsbahn Verwendung finden und die schon jetzt mehr als mißliche Lage der Privatunternehmer weiter erheblich verschlechtern werden. Durch die Beschäftigungsverträge würde daher nicht nur das Unternehmertum, das zum größten Teil dem Mittelstand angehört, vor dem drohenden Ruin bewahrt, sondern auch die in ihrem Erfolg zum mindesten recht zweifelhafte Tartskontrolle des nach dem ersten Vorschlag freibleibenden Unternehmertums überflüssig werden. Die Reichsregierung wird sich bald entscheiden müssen, welchen Weg sie gehen will. Der Verkehr ist von jeher Gegenstand staatlicher Planung und staatlicher Regelung gewesen. Der Verkehr darf nicht nach privatwirtschaftlichen Grundsätzen geführt werden, sondern muß sich in allen seinen Zielen und Zweigen immer vor Augen halten, daß er dem Gesamtleben des Volkes, dem Wirtschaftlichen und dem Geistigen zu dienen hat. Ich glaube, daß ich die Aufgabe, die mir gestellt ist, nicht besser umschreiben kann, als in dem Ziele: Einheit des Verkehrs im nationalsozialistischen Staat. Die Grundsätze der Deutschen Christen Führertagung in Weimat Berlin, 24. 11. In Weimar sind gegenwärtig die Gauführer, der Führerrat und die Reichsleitung der Glaubensbewegung„Deutsche Christen“ zu einer Führerbesprechung versammelt. Aus den Verhandlungen wird folgendes Communigué durch die zuständige Stelle der Glaubensbewegung herausgegeben: „Die in Weimar versammelten Führer der Glaubensbewegung„Deutsche Christen" aus allen deutschen Gauen haben zu den von gewissen Kreisen verbreiteten Gerüchten über die Glaubensbewegung und zu den Schmähungen ihres Reichsleiters Stellung genommen und folgende grundlegende Erklärung abgegeben: 1. Die Glaubensbewegung„Deutsche Christen" steht als eine von altten Vorkämpfern der NSDAP gegründete Bewegung auf dem Boden des Parteiprogramms. Es können auch Nationalsozialisten ausgenommen werden, die noch nicht der Partei mitgliedmäßig angehören. Sämtliche Mitglieder verpflichten sich zur kraftvollen Förderung der nationalsozialistischen Weltanschauung im Sinne Adolf Hitlers. 2. Die Glaubensbewegung„Deutsche Christen" steht als eine von Christen gegründete Bewegung auf dem Boden des reinen Evangeliums. Die Bewegung steht nach wie vor auf dem Boden der Bekenntnisse der Kirche. 3. Die Glaubensbewegung„Deutsche Christen“ baut sich auf dem Führerprinzip auf und stellt sich geschlossen hinter ihren Reichsleiter, Bischof Hossenfelder.“ Diese Erklärung ist von sämtlichen Führern der Glaubensbewegung„Deutsche Christen“ in Weimar unter dem Datum des 24. November 1933 unterzeichnet worden. ziehungen und über Englands Vermittlerwillen. Er führte dabei u. a. aus: Den Kernpunkt der Abrüstungsfrage bilden die deutschfranzösischen Beziehungen. Frankreich ist von tiefem und aufrichtigem Friedenswillen beseelt, aber es hält fest an der Erinnerung, daß sein Gebiet wiederholten Einfällen ausgesetzt gewesen ist. Auf der anderen Seite sind nie Deutschen ein großes Volk, das die bittere Erinnerung an eine Niederlage und an die ihm durch Vertrag auferlegte Entwaffnung nicht verwinden kann. Dieser Vertrag hat die Entwaffnung der übrigen Vertragspartner von der Entwaffnung Deutschlands nicht eigentlich abhängig gemacht, wohl aber enthält er ausdrücklich die Absicht der Sieger, der Entwaffnung Deutschlands die ihre folgen zu lassen. Die neue deutsche Generation hat die Erinnerung, von der ich sprach, geerbt, und ihr Führer verkörpert in seiner Person den Anspruch des deutschen Volkes auf Würde und Gleichberechtigung. Bei beiden Völkern, bei den Franzosen und bei den Deutschen, bildet eine Erinnerung eine Schranke, die sie trennt. Nur, wenn wir für die Gewalt dieser Erinnerungen Verständnis haben, sind wir innerlich geeignet, bei dem Werke der Versöhnung Frankreichs und Deutschlands Hilfe zu leisten und das Abrüstungsproblem zu lösen. oie Damentasche vnn elvers Obernstr. 29— Niedernstr. 23/25 Die Doppelehe „Tja“, sagte der alte Segelschiffskapitän Christian Petersen, der seit 20 Jahren seinen Lebensabend in Gesellschaft von Filzpantoffeln, Grog und selbstgezogenen Geranien in seinem blitzblanken Finkenwerder Häuschen dahinschlängelte,„so kommt das woll, daß sich einer mit die Gesetzesparagraphen verheddern tut, nöch?“ Anno 1908 steuerte er nämlich die Bark „Pelikan" nach Ostindien und auf dieser Fahrt hatte er den steifen Aerger- und Verdruß mit seinem Schiffsjungen Perdie Hasenbank. Das war so ein echter Hamburger Jung, fix und fleißig, aber immerwegs zu allen möglichen Dönekens und Eulenspiegeleien aufgelegt. Schon im Kanal beklagten sich die 3 Kajütspassagiere, die die Romantik einer Segelschiffsreise auf dem„Pelikan“ bis nach Yokohama auszukosten gedachten, darüber, daß ihre Rotweinreste, für die sie auch nach dem gemeinsamen Mittagessen in der Kapitänskajüte ausreichende Verwendung wußten— regelmäßig verschwunden seien. Der Verdacht dieser unerwünschten stillen Teilhaberschaft fiel natürlicherweise auf Perdje; denn zu dessen Pflichtenkreis gehörte das Abräumen des Tisches. So schlich der Kapitän eines Mittags heimlich hinter einen Vorhang, um den lütten Swinegel „inflangrantri“ zu ertappen. Perdie erschten auch bald, sah sich vorsichtig um, ergriff eine Flasche Bordeaux und deklamierte:„Es erscheint hier das Fräulein Kläre aus Bordeaux, ich frage Sie Fräulein, sind Sie gewillt die Ehe mit dem Schiffsjungen Perdie Hasenbank einzugehen, dann antworten Sie ja.„Ja“ antwortete Perdje selbst,„dann erkläre ich hiermit die Ehe rechtens für geschlossen". setzte die Flasche an die Lippen und machte den Bund perfekt. Der Kapitän hatte im stillen eine kleine Freude über den pfiffigen Slüngel, jedoch Strafe muß sein schon von wegen der Obrigkeit und dem Respekt. In der Hand auf dem Rücken ein handliches Ende Schiffsmettwurst, tritt er hervor und sagt leise:„Süb eins Perdie, datt wor die mal scheun datt wor erhaben, P. die, un nn komm mal eben hier bei mich bei.“ Dann ging das Tauende über seinem Kopfe auf mit dem Begleitwort:„Hier erscheint die Jungfrau Tauline von Hanfgarn, ich frage Sie, ob Sie die Ehe mit dem Schiffsjungen Perdie Hasenbank eingehen will?„Ja“, antwortete Chrischan an Stelle der Jungfrau Tauline,„dann erkläre ich die Ehe hiermit für geschlossen.“ Als er nun den verdatterten Perdje in die passende Lage über sein Knie ziehen will, brüllt der fixe Hochzeiter:„Nä, nä, Herr Kaptain, dat geiht nich, hüt Middag hebb ick all irst de Fru ut Bordaux heirot, twe Frauen gifft dat nich nar datt Bürgerliche Gesetzbok, düsse Heirot is ungüldig.“ „Ich habe ihm seine zweite Frau aber doch und sogar ganz herzinnig angetraut“, schmunzelte der Kaptain. Haher Dietrich=Eckart=Dreis für neue Bühnenwerke Der Verlag Philipp Reclam jun. in Leipzig veranstaltet zusammen mit der Zeitschrift„Das neue Deutschland“ mit Billigung des Herrn Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda ein Preisausschreiben zur Gewinnung wertvoller deutscher Bühnenwerke. Hierfür setzt der Verlag unter dem Namen„Dietrich=Eckart=Preis" drei Preise aus, und zwar: 1. Preis 2500 RM., 2. Preis 1000 RM., 3. Preis 1000 RM. Zu Preisrichtern sind vom Herrn Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda ernannt worden: Professor Dr. Otto Erler. Weimar, Reichsdramaturg Dr. Rainer Schlösser, Berlin, Friedrich Kapßler, Mitglied des Berliner Staatstheaters. Gekrönt werden Stücke, die— ohne jede billige Tendenzmache— den Geist des erwachten Deutschland atmen und der großen Tradition des deutschen Dramas würdig sind; Stücke, die ohne großen Apparat wirklich aufführbar und möglichst auch für die Freilichtbühne geeignet sind. Es sind Tragödien und Komödien, Schauspiele und Festspiele, Einakter und abendfüllende Stücke arischer Autoren für den Wettbewerb zugelassen, soweit sie noch nicht aufgeführt oder im Druck erschienen sind. Ausgeschlossen sind zersetzende, krankhafte und niederziehende Stoffe. Einsendungen sind bis spätestens 31. März 1934 zu richten an die Verlagsbuchhandlung Philipp Reclam jun., Leipzig, Inselstraße 22/24, betr.„Dietrich=EckartPreis“. „Der arme Zeinrich“. Zur Erstaufführung im Bielefelder Stadttheater Richard Wagner war im Jahre 1883 gestorben. So groß und schaffenseifrig der Kreis seiner Nachfolger war, es währte ein volles Jahrzehnt, bis der abgedorrte Ast des deutschen Musikdramas sich mit neuem Grün belaubte: 1893 erschien Hans Psitzners „Der arme Heinrich“. Das Werk eines Vierundzwanzigjährigen, und trotzdem von einer Geschlossenheit des Stils, von einer Reine und Stärke der Empfindung, so eigengeprägt in der thematischen Erfindung und im seelischen Ausdruck, daß die reise Meisterschaft dieses„Jugendwerkes“ wundergleich überraschte. Psitzner, der bei der Gestaltung des von James Grund verfaßten Textbuches entscheidend mitwirkte, hat den Stoff seines ersten Bühnenwerkes der Dichtung des deutschen Mittelalters entnommen. Hartmann von Aue schrieb um das Jahr 1200 seine kleine Versnovelle„Der arme Heinrich“, deren evischer Erzählungsbericht nun in dramatisches Leben umgesetzt und in ihrer Grundidee vertieft wird. Der Ritter Heinrich ist in schweres Stechtum gefallen. Mit dieser Krankheit trifft ihn die Gottesstrafe für seinen früheren allzu „selbstich=lebensfrohen“. Wandel. Im Hause seines Dienstmannes Dietrich findet er Wartung und Pflege. Wenn noch Aussicht auf Heilung vorhanden, kann sie nur ein heilkundiger Arzt und Mönch in Salerno bieten. Der dorthin entsandte Dietrich bringt die Kunde zurück: einzig der Opfertob eines völlig schuldund selbstlosen Wesens kann die Genesung bringen. Zu diesem Opfer bietet sich Agnes, Dietrichs und Hildes Tochter, nicht bevor sie den Eltern die Einwilligung dazu abgerungen. Heinrich, unterhöhlt vom nagenden Siechtum, von einem Rest der Selbstsucht noch nicht befreit, nimmt an. Als nun aber das Fürchterliche geschehen soll und der Arzt sich anschickt, das Opfer zu vollziehen, bricht in dem Ritter ein ihn zuerst dunkel bedrängendes Gefühl hell hervor: er will nicht mehr gerettet sein! Das Wunder vollzieht sich in seinem eigenen Innern.„Er empfindet zum ersten Mal die Pein eines anderen und um einen anderen stärker als seine eigene.“ Mit dieser Läuterung des Herzens hebt sich die Gottesstrafe des Siechtums wie von selber. Heinrich ist geheilt, zu einem neuen Menschen gewandelt. Man sieht eine in strengen Ernst getauchte, ganz und gar ins Innere der Personen verlegte Handlung. Nicht nur ein„Erlösungsdrama“ im Sinne der Romantik und Richard Wagners, wenn sich von Agnes auch noch so unmittelbare Beziehungsfäden zu Senta, Elisabeth und vor allem Parsifal schlingen, sondern vom Gesichtswinkel des Titelhelden betrachtet mehr noch ein Drama der Wandlung, der Gnade. Auch im musikalischen Aufbau stützt sich Pfitzner gleich auf einen dem Wagnerschen klang= und ausdrucksähnlichen Orchesterapparat, bedient auch er sich der leitmotivischen Bindungen und lassen sich leichtlich anklingende Bühnensituationen(ein siecher Held wie Tristan, Dietrichs Erzählung, die in Tannhäusers„Romerzählung“ ihr Vorbild hat, das aus der Stimmung geborene Terzett am Schlusse des zweiten Aktes, das an das Meistersingerquintett gemahnt) herausschälen, auch im Musikalischen wird der Unterschied von dem Bayreuther Meister durchaus hörbar. Pfitzner schreibt seinen Eigenstil. Wagners szenischer Gestus wird— das liegt schon in der rein seelenhaften, ins Innere der Menschen verlegten Handlung— abgelöst durch einen mehr psychologischen. Schon das erste Wendung in Oesterreich? Verhandelt Dollsutz mit der NSDup? Budapest, 24. 11. Die Budapester Freitag=Abendblätter bringen fast ausnahmslos unter großen Schlagzeilen Meldungen ihrer Wiener Korrespondenten, denen zufolge der österreichische Bundeskanzler Dollsuß Unterhandlungen mit den österreichischen Nationalsozialisten ausgenommen haben soll. Es wird in Ungarn auf jeden Fall mit großen innerpolitischen Umgruppierungen in Oesterreich gerechnet. Besonderes Aufsehen erregt die Reise des österreichischen Gesandten in Rom, Rintelen, nach Wien, die als ein neuerliches Eingreifen Italiens gedeutet wird. In eingeweihten Kreisen wird vermutet, daß sich auch der ungarische Ministerpräsident gelegentlich seines bevorstehenden Aufenthalts in Oesterreich mit dem österreichischen Gesandten in Rom treffen wird. Der österreichische Ministerrat hat beschlossen, daß in der Zeit vom 1. Dezember dieses Jahres bis zum 15. Januar 1934 alle Versammlungen und Aufmärsche ausnahmslos zu unterbleiben hätten. Von diesem politischen Weihnachtsfrieden sind nur gesellschaftliche Veranstaltungen in geschlossenem Raum und solche zu nachweisbar wohltätigen Zwecken ausgenommen. Drei Deutsche gekötel Schwere Ausschreitungen in Graudenz Grandenz, 24. 11. Nachdem erst kürzlich in Graudenz eine deutsche Wahlversammlung gesprengt worden war, kam es am Freitagabend erneut zu schweren Ausschreitungen gegen Deutsche. Als im deutschen Klubhaus eine interne Besprechung über die Stadtverordnetenwahlen am Sonntag stattfinden sollte, wurde von polnischer Seite versucht, das Gebäude zu stürmen. Ein Teil der Fenster wurde eingeschlagen. Verschiedene Personen, die zu der Besprechung gingen, wurden tätlich angegriffen. Einer der Verletzten, Schmiedemeister Adolf Krumm, mußte im Krankenhause sofort operiert werden und starb dabei. Der blutige Ueberfall hat inzwischen zwei weitere Todesopfer gefordert. Außer dem Schmiedemeister Krumm sind noch die deutschen Bürger Rieboldt und Janz ihren Verletzungen erlegen. Der Geschäftsführer des deutschen Seimbüros in Graudenz, Schmidt, wurde so schwer verletzt, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Die Verletzten mußten mehrere Stunden auf ärztliche Hilfe warten, da das Sprengkommando das Haus blockierte. Dietrich Vizepräsident der Reichspressekammer Neuer Führer des Reichsverbandes der Deutschen Presse Berlin, 24. 11. Der Präsident der Reichspressekammer, Verlagsdirektor Max Amann, hat den Vorsitz des Vereins Deutscher Zeitungsverleger niedergelegt, um sich seiner Tätigkeit für die Pressekammer in völliger Unabhängigkeit widmen zu können. Zum Vizepräsidenten der Reichspressekammer hat der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda am Freitag den Reichspressechef der NSDAP, Mitglied des Präsidialrates der Reichspressekammer Dr. Ganters im Kafsichtsent Grundsätzliche Debatte im Bankenausschuß— Die Frage der Kreditversorgung Berlin, 24. 11. schudes iher Situn des Untersuchungsaus. das Bankwesen am Freitag faßte Vizepräsident Dreyse von der Reichsbank, der an Stelle des verreisten Dr. Schacht die Verhandlungen leitete, das Ergebnis der bisherigen Erörterungen über das LiquiditätsProblem zunächst einmal zusammen. Es sei eine größtmögliche„Intimität“ der Banken untereinander, zwischen Banken und Kundschaft und zwischen den Banken und der Reichsbank gefordert worden. Als Voraussetzung zu der letzten Forderung habe die Einblicksmöglichkeit der verantwortlichen Notenbank in die Kreditbanken zu gelten. Zur Frage der Höhe und Größenordnung der kurzfristigen Kredite wurde Präsident Wagemann vom Institut für Konjunkturforschung das Wort erteilt. Wagemann erklärte, daß man nur auf Grund von Schätzungen einen ziffernmäßigen Zusammenhang zwischen Liquidität und Umsatzbedarf der Wirtschaft herstellen könne. Was das Umsatzvolumen der Volkswirtschaft überhaupt angehe, so sei die Sachlage vor dem Kriege derart gewesen, daß sich die Jahresumsätze auf den Warenmärkten, den Geldmärkten und den Effektenmärkten mit je ungefähr 100 bis 150 Milliarden RM. in einem gewissen Gleichgewichtsverhältnis zueinander bewegt hätten. Nach der Inflation, die eine Schrumpfung der Geld= und Effektenmärkte brachte, habe sich dieses ausgeglichene Verhältnis der drei Märkte zueinander bedeutend verschoben, um nach dem Konjunkturausstieg wieder eine Besserung zu erfahren. Der Bedarf an kurzfristigen Krediten in der Hochkonsunktur war so groß, daß er den Umfang der Depositen überschritt. Zurzeit dürfte der Bedarf so scharf angesunken sein, daß er wohl nicht die Höhe der gesamten Depositen erreicht. Den Gesamtumsatz der deutschen Volkswirtschaft für 1932 könne man auf ca. 125 Milliarden RM. gegen 220 Milliarden RM. im Jahre 1928 veranschlagen. Wenn man annehme, daß die Hälfte dieser Summe mit Eigenkapital und die andere Hälfte mit finanzieller Hilfe der Banken finanziert worden ist, so komme man rechnerisch auf einen Bedarf an Kurzkrediten für 1932 von 15 Milliarden RM. Auch von der Seite der Lagervorräte der Wirtschaft stoße man auf diese Summe, denn unter Zugrundelegung von 30 Milliarden RM. Lagervorräten der deutschen Volkswirtschaft, von denen die Hälfte aus eigenen Mitteln finanziert worden sei, ergeben sich 15 Milliarden RM. Betriebskredite. Die weitere Debatte beschäftigte sich dann mit banktechnischen Einzelfragen, die insbesondere die Auslandsobligationen der DDBank und Copri=Bank betrafen. Ausführlich wurde auch erörtert, ob die personellen Aufsichtsratsverpflichtungen der Banken mit der Wirtschaft zu einer rascheren Krebitgewährung geführt hätten. Staatssekretär Feder warf die Frage auf, ob sich nicht ein generelles Verbot für die Banken=Aufsichtsratsposten in Unternehmungen anzunehmen, wie dies für die Amtswalter der NSDAP bestehe, günstig auf die gesamte Geschäftsmoral auswirken würde. Dieser Ansicht wurde von verschiedenen Seiten widersprochen. .. In der Nachmittagssitzung schnitt Staatsserretar Feder nochmals die Frage an, wie den Klagen über die Entfremdung zwischen Kreditgeber und Kreditnehmer abzuhelfen sei und ob es nicht zweckmäßig sei, die Verbinzwischen Bankwelt und Wirtschaft so zu gestalten, daß statt der jetzt üblichen Aufsichtsratsvertretung die Bank das Recht hat, ihre Beauftragten in die zu ihr in Beziehung stehenden Unternehmungen direkt zu entsenden. Dr. Mosler führte hierzu aus, daß in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle die Zuwahl eines Bankvertreters in den Aufsichtsrat eines Industrieunternehmens auf Verlangen der betreffenden Gesellschaft erfolge und nur in der Minderzahl der Fälle von der Bank gefordert bezw. zur Bedingung gemacht werde. Die früher beobachtete Zusammenballung von unzähligen Aussichtsratsmandaten in einer Hand dürfe sich natürlich niemals mehr wiederholen. Jedes Machtstreben auf dem Wege der Erlangung von recht viel Aufsichtsratsposten sei ebenso zu verurteilen. Ein anderer Sachverständiger unterstrich den Standpunkt Dr. Moslers und betonte, daß der Federsche Vorschlag dem Bankenvertreter eine Art Sonder stellung im Industrieunternehmen verschaffen würde, daß er mit dem Vorstand direkt in Verbindung treten könne, dann aber mit dem Aufsichtsrat nichts mehr zu tun habe und sein Einfluß in diesem Gremium fehle. Dr. Fischer von der Reichs=Kredit=Gesellschaft glaubte nicht, daß das Aussichtsratsamt des Bankvertreters diese Beziehungen so eng gestalten könne, daß die Objektivität aufhöre. Durch die Anregung des Sonderbeauftragten des Reichskanzlers für die Wirtschaftsfragen, Keppler, die Befugnisse des Aufsichtsrates in der Weise abzuändern, daß er nur als beratendes Organ tätig sein solle, griffen die anschließenden Erörterungen stärker auf aktienrechtliches Gebiet über. Nach Ansicht Direktor Moslers würde dies die Einführung des Führergedankens bei den Unternehmungen bedeuten und eine vollständige Umänderung des Aussichtsratswesens zur Folge haben. Staatsrat Posse bemerkte, daß diese aktienrechtlichen Fragen nicht in den Bereich der vom Untersuchungsausschuß zu erörternden Probleme gehöre. Staatssekretär eder stellte zusammenfassend fest, aus den Erörterungen ergebe sich der Wunsch nach einer engeren Gestaltung der Beziehungen zwischen Werk und Bank. Diese läge in der Richtung der Stärkung des Privatbankiers unter gleichzeitigem Ausbau des Aktienrechts. Zum Beweis für das ausreichende Vorhandensein von Mittelstandskrediten verlas Dr. Tewaag=Berlin eine vom Hansabund veröffentlichte Statistik, nach welcher von einer großen Zahl befragter Firmen 78 Prozent überhaupt keine Kredite verlangt hatten, 13½ Prozent erhielten die nachgesuchten Kredite und nur 12½ Prozent der Firmen wurden die Kredite versagt. Nach Ansicht des Hansa=Bundes sei nur in drei Fällen ein Kredit zu Unrecht abgelehnt worden. Auch Direktor Mosler bestätigte, daß das wirklich vorhandene Kreditbedürfnis entsprechend den Anforderungen immer befriedigt werden könne, da genügend Mittel vorhanden seien. Otto Dietrich ernannt. Demzufolge hat auch Dr. Dietrich die Führung des Reichsverbandes der Deutschen Presse niedergelegt. Zum Führer des Reichsverbandes der Deutschen Presse hat der Reichsminister Dr. Göbbels heute den bisherigen Vorsitzenden des Landesverbandes Berlin im Reichsverband der Deutschen Presse, vom Berliner Dienst des Völkischen Beobachters, Wilhelm Weiß ernannt. Vorspiel gibt trotz aller fast peinvoll deutlichen Schilderung der Krankheit nicht so sehr Heinrichs Siechtum, als vielmehr die Reflexe seines Innern, die durch den Aussatz hervorgerufen werden. Aus einem motivischen Kern von höchster Einprägsamkeit(Mollterz aufwärts, Quartschritt abwärts) wächst, ohne das Ebenmaß eines streng logischen Aufbaues zu verlassen, ein musikalischer Ablauf von bewundernswerter Kühnheit der Orchesterfarben und des Ausdrucks. Wir sind damit an einem Herzpunkte angelangt: Pfitzners musikalisches Ausdrucksstreben drängt wieder zurück zur Urheimat des„Absoluten“. „Musik wird als Musik nicht mehr gehört, in der Oper schon gar nicht mehr“, klagt der Meister einmal, und er hat uns in heilsamer Reaktion wieder zu diesem rein musikalischen Hören zurückgezwungen. Deshalb verzichtet er auf eine Erleichterung der musikalischen Auffassung durch das Notgerüst szenischer Hilfsmittel und schreibt eine Musik, die in erster Linie„gehört“ werden will, gehört mit der ganzen Versenkungstiefe, die für den vollkommenen Genuß etwa der letzten Beethovenschen Quartette Grundbedingung ist. Das lyrische Element herrscht naturgemäß sehr stark in diesem dramatischen Seelengemälde. Das Rauschen dieses Unterstroms bleibt fast durchweg erlauschbar. Romantische Liedblüten knospen auf und entsenden bezaubernden melodischen Duft. Breit ladet die Musik hin und wieder ins Zuständliche aus, so in Dietrichs großer Erzählung im ersten Aufzug. Scheinen hier auch alle Handlungspulse zu stocken, der breit ausgesponnene epische Bericht dient dem Erzähler vor allem dazu, allmählich auf die Schreckensbotschaft vorzubereiten, die der Vasall seinem Herrn zu bringen hat— ein psychologisch ungemein seiner und tiefschürfender Zug. Ueberhaupt wird man in dieser Partitur nichts Nebensächliches oder Zufälliges finden, wie es denn in diesem Musikdrama auch keine„Nebenrollen“ gibt. Jede der handelnden Personen erlebt ihren seelischen Höhepunkt, jede wächst an diesem Gipfel über sich selbst hinaus. Bezeichnendstem Pfitzner begegnet man beim Abklingen der Handlung am Ende des Dramas, einem auf jeglichen äußeren Glanz und Schmuck verzichtenden Hinweis auf die Innerlichkeit der Vorgänge. Dies Ausschwingen in Demut und Bescheidung zeigt auf das enge Verhältnis dieses romantischen Welt= und Lebensgefühls zu den Erlebnisinhalten des Christentums. Romantisches und christliches Empfinden münden im„Armen Heinrich“ zu unlösbarer Einheit zusammen. Beide sind aus einer tiefen Erfahrung des Leids herausgeboren, jenem Wissen um„das Leid der Welt“, von dem ein Kind wie Agnes wie auch später der Knabe Ighino in„Palestrina" dunkle Ahnung in sich fühlen. Ueber allem schwebt, der Gralstaube gleich, der Glaube an die Erlösung, deren Möglichkeit jeder im eigenen Innern trägt. Jenes Reich der ewigen Werte über den wechselnden Erscheinungen dieser Erde suchen voll heißer Inbrunst alle Menschen der Pfitznerschen Musikdramen und sucht der Meister selbst. Der Gefahr der Monotonie hat der Komponist durch ein wohl ausgewogenes Spiel der Gegensätze gesteuert. Die wehe und wunde Stimmung des ersten Aufzuges wird unterbrochen durch die schwungvoll ritterlichen Töne bei Dietrichs Einzug, die wie eine Welle erfrischender Luft in das Krankengemach strömen, durch Heinrichs ergreifenden Abschied von seinen Waffen; das auf ganz intime Stimmung gestellte Seelendrama des zweiten Aufzuges führt über den anfänglich zürnenden Vater, die flehende und betende Mutter in einem kühnen Stufenbau bis zu den Höhen ekstatischer Entrückung. Unsagbar ergreifend — ein Höhepunkt deutscher Musik— Heinrichs zarte Liedweise(„In deiner Jugend zarter Blüte") inmitten der büsteren Todesstimmung des Schlußaktes; man muß schon bis zu Schumann zurückgehen, um solch herzverzehrender Schönheit wieder zu begegnen! Mit dieser seiner ersten dramatischen Schöpfung hat sich Pfitzner bereits jenen festen und überragenden Platz in der deutschen Musik erobert, den er heute noch behauptet. Denn „der arme Heinrich“ trägt den reinsten Adel, der einem Kunstwerk zuteil werden kann, den Adel ursprünglichster musikalischer Erfindung. Mit ihm hat der Meister jene dramatische Ausdrucksform geprägt, die man als ausgesprochen„Pfitznerisch“ bezeichnen darf, die musikalische Legende. Dr. Wilhelm Zentner „Roon und Bismarck“ Uraufführung im Stadttheater Bremen Düren ist am deutschen Theater ein neuer Name, aber man kann ihm nicht nachsagen, daß er der Bühne und ihren Bedingungen nicht gerecht werde. Er erweist sich im ganzen Aufbau seines Stückes als geschickter, wirkungsbewußter Könner, der die Berufung Bismarcks in kluge Gleichstellung zur Beauftragung Hitlers zu setzen wußte. Damals wie in unseren Tagen eine hoffnungslose Verstrickung in parlamentarische Bindungen, die jede staatsnotwendige Arbeit unterband, jede Maßnahme der Regierung vom Wohlwollen der kompakten Majorität abhängig machte. Das Werk bringt einen Stoff, der die Herzen erwärmt, Menschen findet, die Gefühl und Verständnis haben für den scheinbar aussichtslosen Kampf Roons. Die Gestalten sind im wesentlichen gut herausgearbeitet, die Szenen sicher gestaltet, wenn es auch bisweilen in den Gesprächen ein wenig nach politischen Leitartikeln klingt. Carl Rehder führte eine vortreffliche Regie und stellte selbst einen mannhaften, kernigen Roon heraus. Ausgezeichnet auch Walter Grüntzigs beweglicher Virchow, Philipp Orlemanns aufrechter König und Ingeborg Wachendorffs temperamentvolle Kronprinzessin. Der Beifall wuchs von Akt zu Akt und erzielte am Schluß viele Vorhänge. O. N. Zum 150. Geburtstag Schenkendorfs. In einem Erlaß weist der Preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung Rust auf den 150. Geburtstag Max von Schenkendorfs hin. In General von dem Borne f General Kurt von dem Borne, einer der ältesten und verdientesten deutschen Generäle, ist in Berlin im 77. Lebensjahr gestorben. Von dem Borne war 1918 mit der Sturmausbildung der Angriffsdivisionen für die große Frühjahrsoffensive betraut. Während der Offensive selbst führte er die aus fünf Divisionen bestehende nördliche Stoßgruppe. Nach dem Waffenstillstand wurde er zum Oberbefehlshaber des Grenzschutzes Süd ernannt und hatte in dieser Eigenschaft bis zur Annahme des Vertrages von Versailles die Verteidigung Schlesiens gegen die eindringenden Polen und Tschechen durchzuführen. Stoßtrupps der Arbeit Stützung von gefährdeten Betrieben Berlin, 24. 11. In der letzten Tagung des kleinen Konvents der Deutschen Arbeitsfront wurde u. a. auch die Bildung von Stoßtrupps der Arbeit erwogen. Wie von der Arbeitsfront gemeldet wird, wären diese Stoßtrupps überall da einzusetzen, wo ein Industriezweig gefährdet oder ein Betrieb schwach und bei normalen Bedingungen nicht mehr lebensfähig ist. Die Ursache dieser Schwächung kann in allgemeinen Veränderungen liegen und braucht nicht immer in der schlechten Führung der betroffenen Industrien gesucht zu werden. Es können bei solchen gefährdeten Industrien oder Betrieben die normalen Löhne nicht gezahlt werden. Der organisierte Gemeinnutz hat hier einzusetzen. Es sei nur an die Schmutzkonkurrenz ausländischer Industrieprodukte erinnert, die von Arbeitern bedürfnisloser Völker mit Hungerlöhnen hergestellt und mit einem Spottpreis auf den deutschen Markt geworfen werden. Gäbe es eine internationale Solidarität der Arbeiter, dann brauchte er sich nicht gegen solche Schmutzkonkurrenz zu verteidigen. Eine solche internationale Solidarität gibt es nicht. Statt internationaler Solidarität sehen wir nur internationale Schmutzkonkurrenz der Arbeiter. Der deutsche Arbeiter hat viel zu verteidigen, weil er viel zu verlieren hat. Wo seine Arbeitsfront schwache Stellen hat, da müssen die sozialistischen Stoßtrupps der Arbeitsfrontkämpfer eingesetzt werden. Die Männer, welche diese Stoßtrupps bilden werden, sind schon da, sind schon bereit, für die Verteidigung des deutschen Arbeits= und Lebensraumes an den gefährdeten Stellen in der Front der Arbeit eingesetzt zu werden. diesem Erlaß heißt es:„Am 11. Dezember 1933 gedenkt das deutsche Volk und mit ihm die deutsche Jugend des 150. Geburtstages des edlen Freiheitssängers Max von Schenkendors. Die Schulen wollen an diesem Tage die Gedanken der Jugend auf diesen Dichter lenken.“ „Gasthaus zum Niemandsland“. Am 25. November sand am Mannheimer Nationaltheater, am Münchener Volkstheater und am Leipziger Schauspielhaus die gemeinsame Uraufführung des Lustpiels„Gasthaus zum Niemandsland“(Das Huhn auf der Grenze) von Heinz Lorenz statt. Shakespeares„Heinrich IV“ wird eine der ersten Premieren des Preußischen Theaters der Jugend sein. Mit der neuen Uebersetzung und Fassung des Werkes, das beide Teile für einen Abend zusammenzieht, wurde Hans Rothe von Intendant Maisch betraut. Lutherschriften. Unter dem Titel„Gut Regiment“ hat Hans Pförtner eine Auswahl Lutherworte zusammengestellt, die im Verlag Paul Müller, München, erschienen sind.— Der Verlag Joh. Herrmann, Zwickau, gibt eine bebilderte Jugendschrift heraus:„28 Bilder aus Luthers Leben“. Reclams Universum. Das neue Heft bringt einen Bildbericht vom Leben der jungen deutschen Forscherin Walter in den Sümpfen Albaniens. An Hand von Statistiken wird der Aufstieg Japans dargelegt. Dr. Kurt Pfister schreibt über Werden und Vergehen der großen privaten Kunstsammlungen. Dazu aktuelle Bilder, rraktische Winke und einige Kunstbeilagen. Melos. Zeitschrift für Musik. Das neue Heft bringt u. a. folgende Beiträge:„Probleme heutiger Musikphilosophie“ von Eberhard Fahrenhorst, „Junge Komponisten“ von H. H. Stuckenschmidt und„Gedanken über Cambridge“ von Fred Hamel, ein Kommentar zum zweiten internationalen Kongreß für Musikwissenschaft.— Dazu Besprechungen, Notizen, kleine Berichte. „Der Winter". die Winter= und Skisportzeitschrift, das Verbandsblatt des Deutschen Wintersportverbandes, hat soeben seinen 27. Jahrgang begonnen. Carl J. Luther, der Schriftleiter des „Winter“, weiß immer wieder die Hefte neu und reizvoll zu gestalten, so daß jedem, dem Tourenfahrer, dem Sportler, dem Künstler, dem Fotografen, dem Theoretiker und dem Praktiker etwas gebeten wird. 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Tschorsch, Borgholzhausen 2 Dornberg f rechnen mit Bielefeld ab Verb.-Ortsgruppe Hertord Amt Enger " Gchteld-Mennighüffen " Ennigloh " Kirchlengern Stadt Bünde Amt Hiddenhausen " Rödinghausen " Viotho Adolf Wiegand, Herford, Haus der Deutsch Arb. Kassenwart: W. Kruse rechnet mit Herford ab K. Stracke, löllenbeck 291, Kr. Herford H. Bonhaus, Bünde(Markt) H. Gronemeier, Eilshausen 307 W. Lipphard, Schwenningdorf 154 H. Steinmann, Uffeln 314 Verb.-Ortsgruppe aufersloh i. W. Amt Herzebrock Rheda Rietberg verl Wiedenbrück Erich Ulke. Gütersloh, Friedrichstr. 12 Kassenwart H. Bökenhans." 12 H. Kiflmeier, Herzebrock Dorf 103 J. Barski, Rheda, Wall 104 W. Ebach, Rietberg, Bahnhofstr. 490 A Gräfe, Verl 153 A. Klein, Rhedaer Straße. Geterkasserern erhallich Aushänchgung der Beiragwarke. Beiträge sind Bringschulden.— Beitragsrückstände sind nicht erlaubt. Deutscher Arbeiter— Deutsche Arbeiterin werde noch heute Mitglied deiner Berutsorganisation, Deuischer Arbellerverband d. Nahrungsmittelgewerbes verbandskreisleitung Bielefeid gez. Nordmeyer. Verbandskreisleiter. Hauptvertretung für Junker& Ruh-Erzeugnisse: AdUhrienlektterstr. 57. Spezialhaus für Herde, Oefen, Waschmaschinen. Die arbener der Heenspeechtandendienst? Das denkende Telefon— Die Sekretärin am Klappenschrank Tolengebachinis -„Dein Volk und dein Geschlecht haben dir viel gegeben, sie verlangen dafür ebenso viel von dir. Sie haben dir den Leib behütet, den Geist geformt, sie fordern deinen Leib und Geist für sich.“ (Gustav Freytag) Wenn durch den grauen Novembernebel die Glocken des Totenfestes klingen, ersteht vor unserem Geist der lange stille Zug der Millionen, die für ihr Vaterland und ihrer Kinder Land starben, und die ruhen auf weitem Erdenrund, wo Deutschlands Söhne ihren Heldenkampf kämpften. Gerade das Gedenken an sie macht das Wort von Gustav Freytag lebendig:„sie haben uns den Leib behütet“, sie setzten sich dafür ein, daß uns die Lebensmöglichkeiten blieben! An die Gestalten des Weltkrieges, die in unserer Erinnerung lebendig werden, schließen sich nun unsere wackeren deutschen Jungen, die Blut und Leben dafür eingesetzt haben, daß das erwachende Deutschland den schweren inneren Spannungszustand überwand, daß ein geeintes deutsches Volk um seinen Lebenstaum in der Völkerwelt jetzt kämpfen kann. Aber Unzähligen, die in tiefer Trauer zu unseren Friedhöfen hinauspilgern, liegt heute ein junger Schmerz näher; in ihnen brennen neuere Wunden. Sie denken der geliebten Menschen, die im letzten Jahr aus ihrem Lebens= und Fan#ilienkreis abgerufen worden sind. Wenn wir Kränze und Blumen auf ihren Gräbern niederlegen, soll das ein Sinnbild dafür sein, daß sie unvergessen in unserem Herzen fortleben. So wirkt der Totensonntag an den Lebenden sein stilles Werk. Er vertieft und erhebt uns dadurch, daß wir die Toten ehren. Aber noch ein anderer tiefer Sinn eignet dem Totensonntag. Er stellt uns vor die Wirklichkeit, die keiner wegleugnen kann. Ein ergreifendes Kunstdenkmal des Altertums stellt uns die Pforte zum Totenreich dar mit der Überschrift:„Omnes eodem cogimur“ d..: „Wir alle müssen durch das Todestor gehen!" Das bedeutet für den, der nicht glauben kann, das Versinken ins Nichts. Es nützt nichts, den Gedanken innerlich abzulehnen oder nur sich kapfer mit dem Unabänderlichen abzufinden. Solange Menschen denken und leben, gibt es nur eine wirkliche Antwort auf die ernste Todesfrage, das Wort des Christus:„Ich bin die Auferstehung und das Leben!" In dieser inneren Geisteshaltung empsangen wir ganz Großes vom Totensonntag. Er hebt uns über die Kleinlichkeiten des zermürbenden Alltagslebens. Er gibt unserem Wollen und Denken auch bei allem verflachenden Lebenskampf Tiefe und Kraft. Klingt der Ton tapferen Glaubenslebens durch unser Herz:„Christus lebt, mit ihm auch ich!" Tod, wo sind deine Schrecken? dann sind uns die Tiefen des Lebens und des Leidens nicht mehr voll beengender Dunkelheit, sondern voll hoffnungsfrohen Lichts! VI. Wie wir gestern bereits kurz meldeten, wird in den größeren Orten der Oberpostdirektion Minden der Fernsprechkundendienst eingeführt. In Bielefeld soll er ab 1. Dezember seine Tätigkeit aufnehmen. Die Dienststelle des KD=Dienstes ist bereits im Ortsamt eingerichtet und unter der Nummer 6060 oder kurz Kundendienst zu erreichen. Der Kundendienst hat die Aufgabe, eine Lücke im Fernsprechwesen auszufüllen, denn was nützen schließlich alle Anrufe, wenn der Betreffende nicht zu Hause ist? Jetzt haben die Teilnehmer die Gewähr, daß ihnen zum Beispiel Aufträge, die von einem Kunden vergeben werden sollten, nicht verloren gehen. Der Kundendienst übernimmt es, Anrufe, die für den Auftraggeber bestimmt sind, entgegen zu nehmen und die Anrufer nach Weisung des Auftraggebers zu verständigen. Das ist der sogenannte=Auftrag. Weiter kann er bestimmte Personen anrufen und ihnen eine kurze Nachricht übermitteln(=Auftrag). Das Fabelhafteste aber ist: die Fernsprechteilnehmer werden auf Minute und Sekunde genau geweckt. Dabei wird auf diesem=Auftragszettel genau vermerkt, um wieviel Uhr die erste Antwort gekommen ist. Alle diese Aufträge können für das eigene oder auch für fremde Ortsnetze, wo ebenfalls der Kundendienst eingeführt ist, übernommen werden. * Der Kundendienst hat ohne Zweifel eine Menge Vorteile für sich. Da ist z. B. ein junger Arzt, ohne Hilfe, unverheiratet. Während der Zeit der Außenbesuche läuten die Patienten vergeblich an, werden verärgert und gehen zum andern Arzt. Der Kundendienst nun übernimmt es, Name und Nummer der Anrufer zu notieren und sie dann dem Arzt zu übermitteln. Oder ein anderer Fall. Der Bankier Meyer ist auf irgend einer Sitzung und sollte programmgemäß abends nach Hause kommen. Er erhält ein Telegramm, das ihn dringend nach Berlin ruft. Seine Frau ist bei einer Bekannten, deren Anschluß momentan gestört ist. Was tut er? Er ruft den Kundendienst an und bittet ihn, seiner Frau gegen 10 oder 11 Uhr, wenn sie zu Hause sein wird, seine Abreise mitzuteilen. Und da ist noch der Vorsitzende des Aufsichtsrates, der erst spät in der Nacht von einer schwierigen Sitzung nach Hause kommt. Und urplötzlich fällt ihm ein, daß drei Stunden später der Schnellzug nach Hamburg fährt, den er ja unbedingt benutzen muß. Der Kundendienst hilft auch hier, weckt den Herrn Vorsitzenden pünktlich und kann sogar in Verbindung mit einem=Auftrag eine Kraftdroschke 10 Minuten vor Abfahrt des Zuges vor sein Haus beordern. Nun darf sich niemand denken, daß er ellenlange Botschaften übermitteln lassen könnte. Nein, die Nachrichten sind durchschnittlich auf etwa dreißig Wörter beschränkt. Aufträge, bei denen eine ununterbrochen länger sjedesmal 10 Rof. Jeder vergebliche Anruf als 24 Stunden dauernde oder eine täglich ohne Rücksicht auf die Anzahl kostet 10 Rpf., wiederholende Leistung verlangt jedes Wecken 20 Rpf. Gespräche, Telegramme Die Anmeldung geschieht folgendermaßen: der Teilnehmer verlangt den KD=Dienst.“ „Hier ist das Amt, der Fernsprechkundendienst, bitte Ihre Nummer!" Der Beamte notiert die Nummer, wiederholt sie und sagt: „Wir rufen wieder an, bitte hängen Sie an!“ Dann wird der Teilnehmer wieder angerufen und der Auftrag entgegengenommen. Auf diese Weise geht das Amt sicher, daß die Angabe der Nummer echt ist. Aufträge können jederzeit geändert oder zurückgezogen werden. An Gebühren sind vorerst folgende Sätze festgelegt worden: Eine Auftragsgebühr von 20 Rpf. für jeden Auftrag und während des ersten Tages. Für jeden weiteren Tag erhöht sich die Gebühr um je 10 Rpf. Die Umschaltgebühr für jede Um= und Rückschaltung beträgt 20 Rpf. Jede Uebermittlung einer Nachricht sowie der Rufnummer und des Namens des Auftraggebers, jede Uebermittlung der Rufnummer und des Namens oder nur des Namens von je drei Anrufern kosten jedesmal 10 Rof. Jeder vergebliche Anruf regelmäßig zu wiederholende Leistung verlangt wird(z. B. Wecken), sind Daueraufträge. Als Daueraufträge gelten auch Aufträge, bei denen dieselbe Leistung innerhalb zwei Stunden mehrmals verlangt wird. * Dem Kunden=Dienst kann jedermann Aufträge erteilen. Die Fernsprechteilnehmer können verlangen, daß sie im Fernsprechbuch durch die Bezeichnung KD aks Benutzer des DK=Dienstes eingetragen werden. Diesem Zeichen kann die Zeit hinzugefügt werden, während welcher sich die Anrufer an den KDDienst wenden sollen, so zum Beispiel: KD 14—16. Zur Verhütung von Mißbrauch bei der Uebermittlung von Nachrichten kann von Fall zu Fall ein Kennwort vereinbart werden. Das Kennwort m uß vereinbart werden, wenn gesammelte Nachrichten an einen andern Anschluß als den anmeldenden übermittelt werden sollen. und Postsendungen, die von dem KD=Dienst auftragsgemäß ausgeführt wurden, kosten die bestimmungsmäßigen Gebühren. Das Dauerkennwort kostet je Jahr 2 RM. Mit der Einrichtung des Fernsprechkundendienstes reiht sich Bielefeld ein in die Großstädte, die diese Betreuung der Fernsprechteilnehmer bereits seit längerer Zeit übernommen haben. Vielen Teilnehmern wird geschäftlicher Schaden erspart bleiben, wenn sie rechtzeitig dem Kundendienst ihre Aufträge übermitteln. * Auch in der Telegrafie hält man tapfer Schritt mit den Neuerungen der Technik. Die jetzt in den Eigendienst der großen Firmen gestellten Fernschreiber können auch in Bielefeld angebracht werden, die Telegrafie hat bereits die Grundlagen für derartige Verbindungen geschaffen, so daß lediglich die Anlagen der Firmen herzustellen wären.—ers. Tägliche Kündigung aufgehoben! Praktischer Sozialismus eines Bielefelder Unternehmers Der Besuch des Führers der Deutschen Arbeitsfront, Staatsrat Dr. Ley, hatte für die Bielefelder Metallarbeiterschaft insofern ein über Erwarten günstiges und praktisches Ergebnis, als der abgeänderte Tarifvertrag in seine ursprüngliche, sozialere Fassung zurückversetzt wurde. Die Präzision=Werke Bielefeld sind noch einen bedeutenden Schritt weiter gegangen und haben freiwillig durch eine grundsätzlich bedeutsame Neuregelung der Kündigungsvorschriften bestehende Härten, wenn auch nicht ganz beseitigt, so doch stark herabgemindert. Im Einvernehmen mit der NSBO=Betriebszelle ist folgende Vereinbarung getroffen worden: Für unverheiratete Arbeiter und Arbeiterinnen besteht eine=wöchige Kündigungsfrist; sofern die Arbeiter länger als fünf Jahre in dem Werk beschäftigt sind, beträgt die Kündigungsfrist 2 Wochen. Dieselbe Kündigungsfrist erhalten verheiratete Arbeitnehmer. Wenn diese jedoch länger als fünf Jahre im Werk beschäftigt sind, beträgt die Frist 8 Wochen. Außerdem verlängert sich diese Kündigungsfrist mit jedem minderjährigen Kind um je eine Woche. Es würde also ein verheirateter Arbeitnehmer mit drei minderjährigen Kindern eine Kündigungsfrist von 5 Wochen haben und sofern er über fünf Jahre im Werk arbeitet, sogar 6 Wochen Kündigungsfrist! Diese Neuregelung trat bereits gestern in Kraft. Möge dieses Beispiel von wahrem Sozialismus und enger Verbundenheit zwischen Unternehmer und Belegschaft Vorbild für alle zukünftigen Tarifverträge im neuen Oeutichlans seim Die tetste Station Gleisseider=Volenstatten Wer die Kulturstufe einer Stadt feststellen will, der gehe auf die Friedhöfe Viele Bielefelder haben erst bei der Aufstellung des Leineweberbrunnens oder bei irgend einer Kanallegung in der Stadt erfahren, daß auch um die Altstädter Kirche herum ein Friedhof lag. Im Jahre 1809 wurde dieser Friedhof geschlossen und als neuer Friedhof der Friedhof vor dem Niederntor an der Heeper Landstraße angelegt der jetzige alte Friedhof am Jahnplatz. Mit Bielefelds Anwachsen mußten auch neue Totenstätten geschaffen werden, und so wurden in den 70er Jahren der Nikolaifriedhof an der Herforder Straße und der Johannisfriedhof am Haller Weg eingeweiht. Auf dem Friedhof am Jahnplatz wird heute noch beerdigt, alte Bielefelder Familien, die dort noch ihre Erbbegräbnisse auf unbestimmte Zeit haben, lassen ihre Angehörigen hier beisetzen. Viele noch Lebende haben schon jetzt ihren Wunsch festgelegt, auf diesem Friedhof im Kreise ihrer bereits dort ruhenden Anverwandten begraben zu werden. * Im Publikum herrscht heut noch vielfach Der Sennefriedhof, der am 15. August 1912 in Benutzung genommen wurde, verzeichnet bisher rund 16000 Beerdigungen; außerdem wurden im Krematorium 255 Leichen eingeäschert. * Mit der fortschreitenden Entwicklung der Geschmackskultur ist natürlich auch in der Ausgestaltung der Gräber manche Aenderung eingetreten. Früher, als die Friedhöfe noch um die Kirchen herum lagen, schrieben die Friedhofsordnungen vor, daß sämtliche Gräber mit eisernen Gittern eingefriedigt werden mußten. Die Schmiedekunst bekam allerlei zu tun, heute noch finden sich auf alten Teilen unserer Friedhöfe verschiedene Proben mehr oder weniger schöner Gitter. Betritt man dagegen den neueren Teil der Friedhöfe, so empfindet man die große Wandlung in der Grabstättenpflege. Die eisernen Gitter sind verschwunden, flache Steinfassungen umrahmen die Ruhestätten. Der schwarzweiße Marmorkies, der die Grabflächen auseinanderriß, der so oft und sorgsam von Erbbegräbnisse, die womöglich wenige Jahre nach dem ersten Todesfall in eine andere Stadt ziehen. Die Friedhofsverwaltungen geben sich schließlich alle erdenkliche Mühe, ihre Anlagen auf der Höhe zu halten, doch sind sie alle immer wieder auf die Mithilfe der Bewohner angewiesen, denn jede Unterhaltung kostet Geld. Gestorben, begraben, vergessen— sollte nicht manchmal etwas mehr Pietät am Platze sein?—er3. der Glaube, daß ein Erbbegräbnis das Recht den Angehörigen geschrubbt wurde, ist verauf das Stückchen Erde auf ewig gibt. Das ist ein Irrtum. Lediglich auf dem Friedhof am Jahnplatz sind seinerzeit derartige Erbbegräbnisse auf unbestimmte Zeiten vergeben worden. Bei der Aufteilung der neueren Friedhöfe an der Herforder Straße und am Haller Weg wurde man schon vorsichtiger, die Erbbegräb= deutsche Gesteinsarten gewinnen immer mehr nisse wurden auf nur 100 Jahre vergeben und dann noch mit dem Wiederbeerdigungsrecht nach rfolgter Verwesung. Das nimmt etwa 25 Jahre in Anspruch. Als der Sennefriedhof eingerichtet wurde, gab es nur noch Erbbegräbnisse auf die Dauer von 35 60 und 100 Jahren und auch nur unter der Bedingung, daß nur eine einmalige Belegung der Grabstätte erfolgt. Die Erbbegräbnisse werden auch nur bei einem Todesfall vergeben; daß eine Familie sich bereits zu Lebzeiten sämtlicher Familien= angehörigen eine letzte Ruhestätte sichert, ist dort nicht mehr möglich. Stirbt jetzt ein Familienmitglied, kann das Erbbegräbnis gemietet werden für die oben angegebene Dauer, sagen wir auf 35 Jahre. Stirbt nun nach Ablauf von 30 Jahren ein weiteres Familienglied so kann schwunden. Die Grabhügel sind kleiner geworden, gegen die frühere Höhe von 40 Zentimetern haben sie heute nur noch 15 Zentimeter. Der schwarzgeschliffene Marmorstein verschwindet, Beton= und Zementgrabdenkmäler sieht man nur noch selten, deutsche Formen und an Boden. Der Sennefriedhof wird mit seiner vorbildlichen Anlage auswärts immer mehr zum Muster genommen, und es ist erfreulich, daß sich dieser Einfluß auch schon auf den Friedhöfen in Schildesche und Sieker bemerkbar macht. Gemeinden, die durch die Eingemeindung zu Bielefeld gekommen sind und deren Friedhöfe nun auch der städtischen Verwaltung unterstehen. Es hat mir mal jemand gesagt:„Wer die Kulturstufe einer Stadt feststellen will, der gehe auf die Friedhöse“. Ein nur zu wahres wir auf 35 Jahre. Stirbt nun nach Ablauf von Wort, denn leider gibt es viele Orte, deren au Junren ein weileres gamittengliey, s0 kann Friedhöfe vollkommen verwahrlost sind. Weni Rikolatfriedhof finden je um 15.30 Uhr, statt. selbstverständlich die Dauer der Erbfolge ver= ger durch die Schuld der Friedhofsverwal=Auf dem Nikolaifriedhof Ansprache von Pastor werden. ltungen, als durch die Schuld der Besitzer der Schneider unter Mitwirkung des MGB.„LorTotensonntags-Feiern Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge Am Totensonntag, 26. 11., findet die diesjährige Straßensammlung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge statt. Die Ziele des Volksbundes„Pflege und dauernde Unterhaltung der Kriegergräber in Feindesland“ sind derart bekannt, daß es eines weiteren Hinweises auf dieses edle und nationale Liebeswerk wohl nicht bedarf. Wie immer, so hat sich auch in diesem Jahr die Bielefelder Orchestergemeinschaft gern in den Dienst dieser nationalen Aufgabe gestellt und veranstaltet in der Zeit von 11.30 bis 12.30 Uhr vor dem neuen Rathaus ein Wandelkonzert mit nachfolgendem Programm: Benedictus von Rust, Friedens=Ouvertüre von Reinecke, Deutsches Gebet von Hackenberger, Tannhäusers Pilgerfahrt und Gebet der Elisabeth aus„Tannhäuser“ von Wagner, Aases Tod von Grieg, Hymne und Triumph=Marsch aus der Oper„Aida“ von Verdi. Da sich Sammlerinnen und Sammler aller nationalen Verbände bereitwilligst in den Dienst der Sache gestellt haben, ist zu hoffen, daß die Sammlung in ihrem Ergebnis auch ihre Vorgänger würdig erreicht. Gedenkseiern auf dem Sennefriedhofe 11.15 Uhr: Kriegergedenkfejer des Stahlhelms mit Kranzniederlegung auf dem Ehrenfriedhof(Ansprache: Kamerad Dürkopp); 14.30 Uhr: Kirchliche Feier in der Kapelle (Pastor Mebus); 15.30 Uhr: Kirchliche Feier in der Kapelle(Pastor Pawlowski); 15.30 Uhr: Bläserchor(Pastor Kuhlo) auf dem unteren Teil des Friedhofes; 16 Uhr: Gesangsdarbietungen der Vereinigten Bielefelder Männerchöre auf dem Ehrenfriedhof; 16.15 Uhr: Bläserchor(Pastor Kuhlo) vor der Kapelle. ... und auf den anderen Friedhösen Die Feiern auf dem Johannisfriedhof und Nikolaifriedhof finden je um 15.30 Uhr statt. sind die Abonnementsbeträge zu zahlen, damit Differenzen vermieden werden. Verlag der wesllällschen Neuesten Nachrichten. beer“; auf dem Johannisfriedhof Pastor Kuhlo.s.26 72.6. Auf dem Gadderbaumer Friedhof spricht um Vör Seven Zanten 15 Uhr Pastor Ostermann. In Schildesche fin det um 15.80 Uhr eine kirchliche Feier statt, in Sieker um 16 Uhr. Heldengedenkseier im DHB Der Deutsche Handlungsgehilfen=Verband veranstaltet am Sonntag, 11¼ Uhr, in der Süster=Kirche(Reformierte Kirche), Güsenstraße, eine Heldengedenkfeier. Mitwirkende sind: Musikdirektor E. Nacken(Orgel), Lobedachor und Orchestergilde im DHV; Werke von Corelli, Schubert, Walter Rein, Vorlesungen. Bei eisne Einsah der UnnsenerEch Erinnerungen aus der Zeit des Kampfes Wer wurde am 12. November geboren? Für zwölf Neugeborene je 500 RM. Lebensversicherung gestiftet Aus Anlaß des überwältigenden Treuebekenntnisses des deutschen Volkes zum Führer am 12. November 1933 hat sich eine große deutsche Versicherungsgesellschaft entschlossen, zwölf Kindern, die an diesem Tage geboren wurden, je einen Betrag von 500 RM. zu schenken. Dieses Geschenk erfolgt in Form einer beitragsfreien Lebensversicherung, die nach Beendigung des 16. Lebensjahres ausgezahlt wird. Kinderreiche oder arbeitslose deutsche Familien, die am 12. November d. J. Familienzuwachs erhielten, können sich unter Beifügung der nötigen Unterlagen in Bielefeld bei der Verbandsleitung des Deutschen Metallarbeiter=Verbandes, Reinhold=Muchow= Haus, Marktstraße 8, bis spätestens 3. Dezember 1933 melden. Wir würden uns mit den glücklichen Eltern freuen, wenn ein solches Geschenk auch nach Bielefeld fallen würde! Wann kommt das SA-Amt? Der Selbstanschlußbetrieb beim Bielefelder Postamt Mit Rücksicht auf den erst vor 10 Jahren erfolgten Umban des Ortsnetzes in Bielefeld ist die Umwandlung in den Selbstanschlußbetrieb(SA=Amt) noch unterblieben. Es ist nun vorgesehen, in den Jahren 1936 und 1937 das Amt umzubanen. Die vorhandenen räumlichen Einrichtungen sind allerdings zu klein, so daß wiederum gebaut werden muß. Das neue SA=Amt soll über die jetzige Packkammer kommen. Die Paketstelle bleibt bestehen wie sie ist, nur werden die Grundmanern verstärkt und in dem neu zu errichtenden Aufbau wird das SA=Amt untergebracht. Schnellerer Fernsprechverkehr Verbindung sofort nach Anmeldung Der Beschleunigung des Fernverkehrs widmet die Reichspost größte Aufmerksamkeit in der Erkenntnis, daß die wartezeitlose Herstellung der Fernverbindungen zur Belebung des Verkehrs beiträgt. Der Schnellverkehr, bei dem Verbindungen sofort hergestellt werden, muß also auf die bisher eingerichteten Verkehrsbeziehungen beschränkt bleiben. Im bayerischen Verwaltungsgebiet werden seit längerer Zeit erfolgreiche Versuche mit der Herstellung von Fernverbindungen durch die Teilnehmer selbst mit Hilfe der im Selbstanschlußbetrieb üblichen Wählverfahren angestellt. (Selbstfernwahl). Auch dieses Betriebsverfahren muß aus wirtschaftlichen Gründen zunächst auf einen verhältnismäßig kleinen Umkreis beschränkt bleiben. Versuche der letzten Jahre ermöglichen aber jetzt einen beschleunigten Fernverkehr, bei dem die Verbindungen unmittelbar im Anschluß an die Gesprächsanmeldung hergestellt werden. Eine 93jährige Mutter Demaré Frau Demaré Horst=Wessel=Straße 120, vollendet heute ihr 93. Lebensjahr. Vor fast 50 Jahren starb der Mann und ließ sie mit acht Kindern allein. Vier davon leben noch heute. Doch trotz aller Mühe und Arbeit bewahrte sich Frau Demaré ein frohes Herz, und noch heute liebt sie fröhlichen Scherz. An der Zeit mit ihren Ereignissen nimmt sie regen Anteil. Hitler hat sie besonders ins Herz geschlossen.„Das ist ein Mann!“ sagt sie, den hat uns Gott geschickt. Möge er ihn gnädig bewahren!" * Unerwartet verschied am Donnerstagabend infolge Lungenödems der frühere Portier des Bielefelder Hauptbahnhofs, August Wittenberg, Bielefeld=Schildesche, im Alter von 62 Jahren. Eine Hüftgelenkentzündung, die eine Lähmung im Gefolge hatte, zwang den pflichttreuen Beamten vorzeitig aus dem Dienst zu Geiden. So war der Sieche seit etwa zehn Jahren zur Untätigkeit verurteilt. Der Verstorbene zählte zu den seltenen Menschen, die keinen persönlichen Feind haben. Die Nachricht von dem Abscheiden des lieben Mitbürgers, wird alle, die ihn kannten, mit Wehmut erfalten. Am 9. November 1926 wurde die Bielefelder SA nach Ueberwindung innerer Schwierigkeiten neu gegründet, und von diesem Tage an ist die SA in unserer Heimatstadt in stetigem Wachsen begriffen. Kurze Zeit nach der Neugründung, am 26. November 1926 — morgen sind es genau 7 Jahre her— hatte die Bielefelder SA ihre schwerste Kraftprobe zu bestehen. Die Ortsgruppe Bielefeld hatte für diesen Tag zu einer großen öffentlichen Versammlung im Hotel Vereinshaus aufgerufen, für die der heutige Staatssekretär Pg. Gottfried Feder als Redner angesetzt war. Da die vorherigen Versammlungen ganz ansehnliche Erfolge für die nationalsozialistische Bewegung gebracht und die kommunistischen Diskussionsredner manche Abfuhr mit nach Hause genommen hatten, war bei der KPD beschlossen worden,„dem nationalsozialistischen Spuk in Bielefeld ein Ende zu bereiten“. Bei Beginn der Versammlung war der große Saal des Hotels Vereinshaus berstend voll. In der Hauptsache waren die Kommunisten erschienen, die sich derartig provozierend benahmen, daß es jedem Menschen schon vorher klar war, daß es dieses Mal etwas geben würde. Außer den wenigen anwesenden Zivilparteigenossen und der ganz geringen Zahl der offenen Anhänger waren neben der kleinen Sielstsder## noch einige Kameraden aus 55 umn erschtenen, so daß insgesamt reichlich 20 uniformierte Nationalsozialisten den Saalschutz übernehmen mußten. Die Zahl der aus der ganzen Umgegend zusammengezogenen Kommunisten aber betrug mindestens 400, die vereinzelt sogar in Rotfrontkämpfer=Uniform angetreten waren. Als pünktlich zur festgesetzten Zeit der damalige Bezirksleiter Pg. Homann die Versammlung eröffnete und der KPD klarmachte, daß die NSDAP sich nichts gefallen lassen würde, begann sofort das Schreien und Toben, das noch größer wurde, als Pg. Gottfried Feder das Wort ergriff. Wenn es auch hin und wieder gelang, vorübergehend Ruhe in den Saal zu bringen, so dauerte es doch nicht lange, bis die Kommune wie wild erneut anfing zu toben. Die kleine SA aber stand im Saal und bewahrte eine eiserne Ruhe, und dank der mustergültigen Disziplin der SA konnte denn auch der Redner seinen Vortrag beenden, ohne daß es zu tätlichen Auseinandersetzungen kam. Nach dem Vortrag wurde die übliche Pause eingelegt, in der am Vorstandstisch, an dem außer dem Pg. Feder und dem Pg. Homann noch der damalige Ortsgruppenführer Pg. Kasten saß, Wortmeldungen abgegeben werden konnten. Zwei Diskussionsmeldungen gingen ein, und zwar von dem ehemaligen kommunistischen Landtagsabgeordneten Abel aus Hannover und einem„Parteilosen“. Zunächst sprach der sogenannte Parteilose, der sich jedoch bald als waschechter Kommunist und darüber hinaus noch als Kassierer des Rotfrontkämpferbundes entpuppte. Der Moskowiter sprach in der bekannten bolschewistischen, hetzerischen Art, ohne es allerdings sertigzubringen, eine Schlägeret zu provozieren. Die SA war schon während der Pause in einem Glied vor der Bühne angetreten, um der offensichtlich gewollten Schlägerei besser parieren zu können. Doch vorläufig kam es nicht dazu. Auch als der zweite Kommunist seine Phrasen in den Saal schleuderte, blieben Auseinandersetzungen tätlicher Art noch aus. Der Kommunist Abel holte sogar einen angeblichen„Fememörder“ hinter dem Bühnenvorhang hervor. Es handelte sich allerdings nur um einen harmlosen Küchenlehrling aus der Hotelküche des Vereinshauses, der zu seinem Unglück auch noch ein Küchenmesser in der Hand hielt. Es bedarf wohl keiner besonderen Erwähnung, 505 Mrsee- S harmlosen Jungen die wildesten Absichten unterschoben. SALeute führten den jungen Mann aus dem Saal, und wieder trat Ruhe ein. Als der Abgeordnete der KPD erfolglos seine Rede beendet und zum sichtlichen Aerger gewisser Leute noch immer keine Schlägerei in Gang gebracht hatte, meldete sich noch ein dritter Kommunist, dem das Wort nicht erteilt wurde, weil er sich nicht rechtzeitig gemeldet hatte. Der freche Lümmel sprang, als er nicht zur Diskussion zugelassen wurde, auf einen Stuhl, schrie in den Saal, daß die Arbeiterschaft hier zu bestimmen habe, daß man sich nicht provozieren ließe, und schon flog der erste Stuhl gegen die SA. Sekunden später durchdröhnte den Saal das Schreien der Frauen, das Bersten von Stühlen, das Aufstöhnen Verletzter, das Klirren von Gläsern. Kurzum: es war eine Keilerei im Gange, wie sie seitdem in einer öffentlichen Versammlung in Bielefeld nie wieder vorgekommen ist. 20 SA=Männer wehrten sich gegen die in vielfacher Ueberzahl angreifenden Kommunisten. Was kein Mensch für möglich gehalten hätte, wurde hier wahr: langsam, Schritt für Schritt wichen die Kommunisten, die teils von ihren eigenen Leuten im Eifer des Gefechts mit Stühlen von der Galerie herab beworsen wurden. Einige Minuten mochten vergangen sein, da war der Saal nahezu leer, lediglich am Ausgang versuchten noch einige Kommunisten, sich der SA entgegenzustemmen, was jedoch nicht lange dauerte, da inzwischen die Polizei eingetroffen war und den Rest des Herauswersens besorgte. Der Saal glich einem Trümmerfeld. Ueber 100 Stühle waren in Stücke geschlagen, ebenso das Rednerpult, einige Tische und auch die meisten Lampen. Die SA war bei dieser Saalschlacht, die zu den unerfreulichsten Kapiteln im politischen Kampf in Bieleseld gehört, Siegerin geblieben. Die KPD hatte nicht nur eine ganze Menge Verletzte, während die SA=Leute sämtlich unverletzt geblieben waren, sondern darüber hinaus war es gelungen, die Kommunisten auf einige Jahre davon abzubringen, ihr Unwesen in den nationalsozialistischen Versammlungen in Bielefeld zu treiben. So setzte sich vor sieben Jahren die winzig kleine Bieleselder EA gegen eine 20fache Uebermacht durch, und so brachten die ersten Kämpfer im braunen Hemd zum ersten Male in ihrer Heimatstadt die aufgehetzten Bolschewisten zur Raison. Die SA hat sich später leider noch oft mit der Faust durchsetzen müssen, aber in Bieleseld, wo es im Verhältnis zu anderen Städten auch in den aufgeregtesten Zeiten noch halbwegs ruhig herging, hat es für die SA schwere Zusammenstöße eigentlich nicht gegeben; denn bei einem Verhältnis von 400:20 Mann sich durchzusetzen, ist schon immerhin keine Kleinigkeit. Ein Glück ist es nur, daß es im neuen Staat mit dem vom Marxismus provagierten Bruderkampf nunmehr für alle Zeiten vorbei ist. M. HI. NNeme Ner Woche Cavalcade Universum Die Propaganda für diesen Film spricht von einem Massenaufwand an Menschen, Geld und Material— 10000 Soldaten, 15000 Statisten, 5000 Sänger und Sängerinnen, drei Zeppeline, 10 Millionen Mark— wir haben es nicht gezählt, aber es mag wohl stimmen. Wichtiger erscheint uns, daß das Werk Massen bewegt, Massen von Zuschauern, die in diesem„Film einer Generation“ ein Stückchen ihrer selbst erkennen, Schicksale begreifen und hinter dem bunten Bild des Lebens hier und da eine Wahrheit sehen, deren Gesetz auch über ihnen steht. Denn dieses Werk ist ein großartiger Versuch, Großes im Kleinen— trotzdem im Kleinen!— sinnfällig zu machen, das Filmband der Geschichte in das Familien= zimmer zu profizieren und wiederum aus der Gebundenheit im Privaten und Persönlichen den Weg in die Weiten der Zeit zu weisen. Ein großer, ein sehr großer Versuch, der schon ob seiner Kühnheit Lob verdient, wenn er vielleicht auch die Fassungskraft der Leinwand übersteigt. Wenn ein solcher Film, der in fremder Sprache(aber deutsch synchronisiert), in fremder Umwelt gedreht ist, trotzdem ein deutsches Publikum mitreißt, so trifft dagegen alle Einzelkritik ins Nebensächliche. Die Generation, deren Schicksal im Erleben einer Mutter sich spiegelt, ist eine englische Generation. Was da in ein paar Dutzend Bildern vorüberrollt, ist englische Geschichte— Burenkrieg, Titanic= Untergang, Tod der Königin, Zeppelinangriff auf London— und dort, wo deutsches und englisches Erleben sich begegnen, wie im Weltkrieg, im Waffenstillstand, im Nachkrieg, da ist es natürlich mit fremden Augen gesehen. Und diese Menschen, die sich vergnügen und begetstern, die trauern und leiden, die opfern und sich betäuben und leben und sterben, tun dies auf englische Art. Darin, daß sie es auf so typisch englische Art tun, liegt sogar ein besonderer Reiz, eine Stärke. Aber nicht nur Menschen, Stoff und Um#ltins, so ganz anders, so ganz fremd, auch die meittel, mit denen der Film arbeitet, kommen aus dem gleichen Geiste. Schon dieser Titel:„Cavalcade“! Wie übersetzt man das? — Ein feierlicher Aufzug?— Ungefähr! Diese seltsame Mischung aus nüchternstem Realismus und feierlichster— für uns schon sogar ein wenig lächerlicher— Symbolik, diese drastische, spleenige Komik, die so unvermittelt in prüdesten Ernst und kühlste Reserve übergehen kann, diese Herbheit mit Sentimentalität und diese Kabinettkunst mit Kolossalaspekten— das werden wir nie ganz begreifen, auch wenn es uns ergreift! Der Film ist stark genug, uns alles dieses bieten zu können, Fremdes und Lächerliches und Allzu=Englisches, es bleibt soviel Menschliches und Gültiges, daß wir in diesen englischen Schicksalen unsere eigenen erkennen können. Und selbst, wer das nicht vermag, den wird gerade das Andersartige reizen. Zwei Menschen überschatten das Spiel: Clive Brook, der kühle, beherrschte Gentleman, der so entzückend jungenhaft=naiv sein kann, und Diana Wunyard, die Mutter. Eine Mutter, der ihr Haus ihre Welt ist— „Meine Welt ist nicht so sehr groß...“— und die in ihrer kleinen Welt und in ihrem großen Herzen doch soviel stärker ist als alles Geschehen, an dem die Generationen bauen und vergehen... Breitere Fahrbahn Verkehrsverbesserung am Jahnplatz Man schreibt uns: In diesen Tagen wird der Gehsteig am „Kafsee am Jahnplatz“ um einige Meter verschmälert. Jeder Autofahrer wird den zuständigen Stellen für diese längst notwendige „Schönheitsoperation“. Dank wissen. Wie oft mag es wohl passiert sein, daß ein Kraftfahrer zwischen der haltenden Straßenbahn(der Linie 2) und einem entgegenkommenden Fahrzeug vielleicht noch auf Haarnadelbreite hindurchschlüpfte! Und man hörte mitunter die bissige Randbemerkung:„Ausgerechnet auf dem Zshuplss brauchen die Fußgänger eine TanzBei dieser Gelegenheit noch eine kleine Anregung. Der hiesige Autofahrer weiß, daß der Richtungsanzeiger mit den Rundpfeilen die Rundfahrt rings um den gesamten Jahnplatz fordert, aber es letzten Endes an— für den ortsfremden Fahrer ist das Schild nach wie vor mißver„Wollt Ihr Euer Vertrauen zur Regierung Adoif Pitlers durch die Cat beweisen, so hört nicht auf, für das Winterhilfswerk zu opfern!“ ständlich. Jeder Verkehrsposten wird das bestätigen. Selbst erfahrenen(auswärtigen Automobilisten passiert es, daß sie irrtümlich zwischen Jahndenkmal und Verkehrsinsel der Linie 2 durchfahren. Es wäre vielleicht doch angebracht, die Richtungsanzeiger in der früheren Form wieder anzubringen. Erlauschtes Zwiegespräch ga7cen Sie schon das Neueste? Die BieleGeschzifacblachter haben das Theater wegen Geschaftsschädigung verklagt.“ „Geschäftsschädigung? Wieso?“ „Weil jetzt zweimal wöchentlich— Wurstebrei gegeben wird.“ Recht haben sie! Denunziant festgenommen Der ehemalige Stadtverordnete Höcker wurde ## Noyember wegen Denunztation in Schutzhaft genommen. Wirtschaft im Am Freitag, 1. Dezember, 17 Uhr, spricht in is Erste geschäftsführende talmitglied des Deutschen Industrie= und Handelstages Dr. Hilland über den Umbau deutschen Wirtschaft im nationalsozialtstisondere auf JieAu üdrungen werden insbestellung der freien Verbände Miruschaf. Verusvertretungen der angebahnten Neuordnung der ständischen Organisation eingehen. In ein paar Zeilen Gess sitee, 22.30 Uhr stießen an der Bühnhofstruße, Ecke Arndtstraße, zwei Personenautos zusammen. Beide Wagen wurden schwer beschädigt. Personen wurden zum Glück nicht verletzt. gegen 17.45 Uhr wurde in der Nähe der Feuerwache eine Frau von einem Auto angefahren. Sie erlitt Armverletzungen und wurde auf der Feuerwache verbunden. Fahrräder sichergestellt Bei der Kriminalpolizei sind in der letzten Zeit mehrere offenbar gestohlene Fahrräder der Marken Präzision, Standart, Dürkopp und Göricke sichergestellt. Sie können im Polizeipräsidium, Viktoriastraße, Zimmer 18, besichtigt werden. Bei dieser Gelegenheit wird nochmals darauf hingewiesen, daß es im eigenen Interesse jedes Fahrradbesitzers liegt. sich außer der Marke auch die Nummer seines Fahrrades zu notieren. Die Evangelische Akademie Bielefeld beginnt am Mittwoch, 29. 11., 20 Uhr, im Altstädter Gemeindehause, Grünstraße 36, mit ihren Vorträgen. Pfarrer Buschtöns spricht über das Thema:„Der evangelische Mensch im nationalsozialistischen Staat“. Eintritt o Ganri, Pategkarten zum Besuch sämtlicher 18 Vollluge 2 RM. Die Karten sind zu haben auf dem Altstädter Gemeindeamt, Altstädter Kirchplatz 2, der Geschäftsstelle der Deutschen Christen, Goebenstraße 23, der Geschäftsstelle der Deutschen Bühne, Viktoriastraße 2, im Horst=Wessel=Haus, in der Ernst=Moritz=Buchhandlung, in den Buchhandlungen Fischer, Küster, Pfeffer und Anders. Erwerbslose haben bei Vorzeigen ihres Ausweises freien Eintritt. * Zum FAD nach Zeven Gestern sind wieder zehn junge Bielefelder in den Arbeitsdienst eingereiht worden. Ihr Reiseziel war diesmal Rotenburg in Hannover, von wo sie mit dem Lastwagen in das Arbeitsdienstlager Zeven bei Bremen weiter geschickt worden sind. Die neuen Reichsarbeiter werden in diesem Lager mit Bielefeldern zusammentreffen, die hier schon seit Wochen Dienst tun. Einpfennigs=Briefmarke Die Deutsche Reichspost wird demnächst eine Freimarke zu einem Reichspfennig mit dem Kopfbilde des Reichspräsidenten in Schwarz= druck auf Hakenkreuzwasserzeichenpapier herausgeben. Diese Freimarke soll den Postbenutzern als Ergänzungsmarke in Fällen dienen, in denen die passenden Marken nicht zur Hand sind. Aus der Bewegung „Stahlhelm“, Ortsgruppe Bieleseld=Süd Die letzte Pflichtversammlung wurde vom Führer der Ortsgruppe, Kamerad Studienrat Heldmann mit dem Bundeslied und einer markigen Ansprache eröffnet. Kamerad Heldmann wies in seinen Darlegungen darauf hin, daß auch der„Stahlhelm“ auf den Wahlerfolg des 12. November stolz sein könne. Die Stimmen bewußten Uebelwollens würden immer mehr zum Schweigen gebracht, sie könnten uns niemals daran hindern, das Notwendige zu tun und bei aller Nüchternheit immer wieder den Schwung ungebrochenen Kampfwillens in die Arbeit des Alltags zu tragen. Solche Alltagsarbeit gebe es für den„Stahlhelm“ überall, sie bringe keine äußere Ehren, müsse aber gerade darum mit soldattschem Mut und mit gewohnter Dienstfreudigkeit getan werden. So handele es sich z. B. jetzt um die Umorganisation, die neue Zielsetzung und die Eingliederung der neuen Anwärter. Auch die Neu=Hinzugekommenen müßten jeden Dienst freudig mitmachen. Der Vortragende stellte in Aussicht, daß die neuen Kameraden durch einen besonderen Einführungsvortrag eines Kameraden aus Bochum das erste Rüstzeug über Geschichte und Bedeutung des Stahlhelms erhalten werden. Zum Schluß erinnert der Vortragende an den 11. November 1918, an dem Franz Seldte mitten in der Zeit der größten Schmach in scheinbar hoffnungsloser Lage den„Stahlhelm“ gründete als eine erste Keimzelle für ein neues und besseres Deutschland. Hiernach erfolgte die vorläufige Verpflichtung, der neuen Anwärter auf die„Stahlhelm"=Disziplin. Sodann werden einige Besehle des AbschnittsFührers bekanntgegeben. Kamerad Dr. von Bernuth wies auf die Neugliederung des Sanitätswesens hin. Ferner wird mitgeteilt, daß der Kreiskulturwart Kamerad Dr. Müller, das Weihnachtsfest für den 10. Dezember vorbereitet. Es findet auf dem Johannisberge statt. Schließlich wurde die Ernennung des Kameraden Niehaus zum Gau=Bevollmächtigten der Sterbekasse bekanntDie Gliederung der Hitler=Jugend Ganz Deutschland gliedert sich in 5 Obergebiete (das 6. ist Oesterreich), wobei jedes Obergebiet wieder verschiedene Gebiete umfaßt und diese wieder die Oberbanne. Nachstehend bringen wir die 5 Obergebiete mit ihren Gebieten, wobei wir auch die Untecteilung des Gebietes Westfalen in Oberbanne mittellen: 1. Obergebiet Ost. Gebiete: Ostland, Kurhessen, Berlin, Schlesien. 2. Obergebiet Nord. Gebiete: Ostsee, Nordmark, Nordsee, Niedersachsen. 3. Obergebiet West. Gebiete: Westfalen, Ruhr=Niederrhein, Köln=Aachen, Koblenz=Trier, Henen=Nassau, Kurhessen, Saarland. Oberbanne im Gebiet Westfalen: Industriegebiet, Hellweg, Sauerland, Siegerland, Münsterland, Minden=Ravensberg. 4. Obergebiet Mitte. Gebiete: Mitte, Sachsen, Thüringen. 5. Obergebiet Süd. Gebiete: Franken, Hochland, Württemberg, Baden. Hieraus ist ersichtlich, daß das Obergebiet West, zu dem auch Westfalen, und darin wieder der Oberbann=Minden=Ravensberg(von Steinhude über Minden, Lübbecke, sämtliche Lippe=Länder, über Poderborn bis Hörter, Warburg, Büren und ein Stück von Hessen=Nassau) gehört, das größte Obergebiet in Deutschland ist. Ehestandsdarlehen Neue Bestimmungen Der Reichsfinanzminister weist in einem an die Gemeindebehörden gerichteten Erlaß darauf hin, daß der Tetlerlaß des ursprünglichen Darlehnsbetrages nur für in der Ehe geborene Kinder zu gewähren ist. Für voreheliche durch die Eheschließung legttimierte Kinder ist kein Erlaß zu gewähren. Auf die Gewährung des Erlasses ist es ohne Einfluß, ob das in der Ehe geborene Kind vor oder nach der Gewährung des Darlehns geboren ist. Auch für Kinder, die vor dem Inkrafttreten des Gesetzes über Förderung der Eheschließungen in der Ehe lebend geboren sind, werden 25 v. H. des ursprünglichen Darlehnsbetrages erlassen. Ist jedoch ein in der Ehe lebend geborenes Kind vor Gewährung des Ehestandsdarlehns wieder gestorben, so entfällt der Anspruch auf den Erlaß. Durch den Erlaß des Reichsfinanzministers wird ferner die Frage geregelt, ob und wann ein Anspruch auf Gewährung eines Ehestandsdarlehns besteht, wenn die Eheschließung vor dem 1. Juni 1932 stattgefunden hat. In der 3. Durchführungsverordnung ist bestimmt, daß in besonders gelagerten Fällen ein Ebestandsdarlehn ausnahmsweise auch dann gewährt werden kann, wenn nicht jegliche im Gesetz zur Verminderung der Arbeitslosigkeit vorgesehenen Voraussetzungen gegeben sind. Der oben erwähnte Ministerialerlaß bestimmt nun: 1) daß diesenigen Fälle, in denen die Ehe zwischen dem 1. 1. 32 und 31. 5. 32 geschlossen worden ist, dem Reichssinanzminister ausnahmslos zur Entscheidung vorzulegen sind; 2) daß diejenigen Fälle, in welchen die Ehe vor dem 1. 1. 32 geschlossen ist, von den Finanzämtern abzulehnen sind. Eine Ausnahme kann in Fällen, in welchen die Antragsteller im Jahre 1931 geheiratet haben. nur dann gemac werden, wenn es sich um Fälle handelt, in denen mit der Gewährung des Darlehns der Zweck zur Verminderung der Arbeitslosigkeit erreicht wird— wenn z. B. die Ehefrau noch heute in einem Arbeitnehmerverbältnis steht— und in denen das Finanzamt die Gewährung des Darlehns aus besonderen Gründen befürworten kann. Als solcher besonderer Grund kommt u. a. in Betracht, wenn sich der Ehemann im Kampfe um das nationalsozialistische Reich besonders verdient gemacht hat. Alle diese Fälle sind ausnahmslos dem Reichsfinanzminister zur Entscheidung vorzulegen. Vereine und Veranstaltungen Stadttheater: Heute„Wurstebrei“, die echt=westsälische, humorgewürzte Bauernkomödie von Hinrichs. Beginn 20 Uhr. Morgen, 10½ Uhr, Erstaufführung des„Armen Heinrich“, Musikdrama von Psitzner. Inszenierung: Carl Theodor Wagner; Dirigent: Werner Gößling; Bühnenbild Georg Weiß. Beschäftigt sind: Ilse Herrmann, Grete Lüddecke, Josef Janko, Ernst Hölzlin, Carl Bissuti. Rudolf=Oetker=Halle: Am Freitag, 1. 12., 20¼ Uhr, findet das 3. Sinsonie=Konzert des verstärkten städtischen Orchesters statt. Leitung: Werner Gößling; als Solist wurde Adolf Steiner(Berlin) gewennen, der 2 Cellokonzerte, von Bullertan und zu Gehör bringen wird. Die Nationale Erhebung im Spiegel ihres Schrifttums: Die Pfeffersche Buchhandlung hat den bekannten Dozenten Dr. Erckmann zu einem Vortragsabend im Eintrachtsaal für obiges Thema verpflichtet. Die Veranstalterin will hierdurch allen kulturell interessierten Kreisen unserer Stadt die Bekanntschaft mit einem sichtenden Führer durch die gewaltige nationale Buchproduktion unserer Tage vermitteln. Historischer, Kolonial= und Naturwissenschaftl. Verein. Mittwoch, 29. 11. 20 Uhr, im Festsaal des Gymnasiums Lichtbildervortrag des Forschungsreisenden Dr. Helbig(Blankenese) über Wanderungen auf Java, Sumatra, Madura und Rias. Frauenbund der deutschen Kolonial=Gesellschaft. Die Führerin Frau Agnes v. Boemcken spricht zu uns am Mittwoch, 29. 11., im Eintrachtssaal, 16 Uhr, über:„Die Deutschen in Afrika" Jahresversammlung, Lichtbilder, Flaggentanz. Kabarett für alle(Konzerthaus): Nur noch wenige Tage das glänzende Kabarett=Programm. Café Europa: Totensonntag: Sonderkonzert des Orchesters W. Ballentin. Freudental: Heute abend Tanzveranstaltung. Wintersportvortrag: Der in Bielefeld sehr beliebte Skilehrer und Bergsteiger Willi Dobiasch wurde auch in diesem Jahr wieder von der Firma Friedrich Berke, Faltbootbau—Wintersportgeräte, zu einem bichtbildervortrag gewonnen. Dobiasch spricht über das Thema:„Bekannte, unbekannte und schwierige Skitouren.“ Der Vortrag findet statt am 1. 12., 20 15 Uhr, im Gemeindehaus Grünstraße. Vorverkauf im Städt. Verkehrsamt, in den Zigarrengeschäften Kleine und bei der Firma Friedrich Berke. Vortrag im Ho2: Am Dienstag, den 28. 11., spricht Frau Schütte im Vortragssaal des HdT. über„Allerlei Leckeres im Eintopf.“— Kostproben — Verteilung von Rezepten. Eintritt frei. Die große Bielefelder Rassegeflügelschau findet vom 1. bis 3. Dezember in der Städtischen Ausstellungshalle statt. Ueber 1000 Tiere sind gemeldet. Neuzeitliche Geflügelhaltung. Am Sonntag, 26. 11., 9½ Uhr, findet im Lokal Unionbräu, Viktoria= und Kaiserstraße=Ecke, ein Lichtbilder=Vortrag statt. Diplomlandwirt Dr. Mattonet spricht über: „Neuzeitliche Geflügelhaltung“. Eine Schönheitskonkurrenz für Rassetauben findet am Sonnabend und Sonntag im Saale Restaurant Keßler, Kesselbrink, statt. Die Bielseitigkeit der Schau gibt ein gutes Bild von dem Hochstand der Rassetaubenzucht in unserer engeren Heimat. gem vorzügiiche ungebleichte Köberware von großer etat. berker cm 76 cm dr. Meter echneeweiß gebleicht. eideherorragendechöfe GankbareWava, fürjedetr! 14äsche ca. 80 cm br. 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In tiefem Schmerz: Famille Heinrich Brinker. Bielefeld, 25. November 1933. Die Beerdigung findet in aller Stille statt. Nach langem Leiden ist am Mittwoch, den 22. Novemb., um 13 Uhr mein lieber Mann, unser Vater. Großvater und Onkel, der Invalide Otto Bautz im Alter von 67 Jahren sanft entschlofen. Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Selma Bautz geb. Wende Bielefeld, den 25. Nov. 1933. Am Damm 5. Die Beerdigung findet am Montag. den 27. Novemb., 14.30 Uhr, auf dem Sennefriedhof statt. Vorfeier 14.10 Uhr. der Prepher In. Weng und was von ganz weither kommt, muß besser sein (so urtellen manche Menschen). Wobei für den Edeka-Kaffee eine Ausnahme gemacht werden muß: Er besitzt eine Qualität, die ihm auch In der Helmat Geltung verschafft. 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Oberntorwall 33, Tel. 922 „Schomann Beerdigungs- Institut„PIstEI“ übernimmt sämtliche Im Familienbeeitz Beerdigungsangelegenheiten 16 Jahre Kirchlicher Anzeiger 24. Conntag nach Trinitatis. Totenfest. Evangelische Gemeinden. Altstädter Nikolai=Kirche. Vorm. 10 Uhr: P. von Sicard, anschl. Beichte und Feier des heil. Abendmahls. Vorm. 11½ Uhr: Gottesdienste in der Kirche und Fehrbelliner Str. Nr. 7a. Nachm. 5 Uhr: Liturg. Abendgottes##: Deppe, anschl. Beichte und Feier der heil. Abendmahls. Mittwoch abend 8 Uhr: Gemeindebibelstunde in der Grünstraße, P. #icard. Sonnabend abend 6½ Uhr: Musikalische Wochenschlußfeier. Neustädter Marien=Kirche. Vorm. 10 Uhr: P. Kuhlo, anschl. Beichte und Abendmahlsseier. Mittags 12 Uhr: Kindergottesdienst. Andacht zum Gedächtnis der Entschlafenen. abends 6 Uhr: Liturg. Feier. Abends 8 Uhr: Gemeindeabend. Jakobus=Kirche. Vorm. 10 Uhr: P. Nieund Abendmahlsfeier. Vorm. 11¾ Uhr: Kindergottesdienst. Nachm. 3 Uhr: Jausen. Abends 6 Uhr: Liturg. Feier mit Beichte und Abendmahl, P. Hesselmann. Mittwoch abend 8 Uhr: Gemeindebibelstunde. „Lanlus=Lirche. Vorm. 10 Uhr: P. Schwarze, o Seichte und Feier des heil. Abend2. übendmahlsgang der von Pastor Schwarze Konfirmierten. Vorbereitung für die Konfirmierten am Sonnabend abend 6 Uhr im Gemeindehaus. Vorm. 10 Uhr in der Aula der Helmholtz=Oberrealschule: P. Quistorp, anschl. Beichte und Feier des heiligen dierste Pachm. 34x. 1 Uhr: KindergottesUhr: Totengedenkfeier auf dem Nikolaifriedhof an der Herforder Str., P. Schneider. Abends 6 Uhr: Liturgische abendfeier mit Beichte und Abendmahl, P. Quistorp. Dienstag abend 8¼ Uhr: Bibel834 ühr: Bichelstunge Herforder Staßen in der Kinderschule „####uge 170. Freitag abend 8½ schul, estunde in der Helmholtz=Oberreal= Petri=Kirche. Vorm. 10 Uhr: P. Mebns, guschl., Beichte und heil. Abendmahl. Nachm. Kindergottesdienst. Abends 8 Uhr: anschk Beichte Veller, heil. Abendmahl. Mitt8 Uhr: Sing= und Gemeindebibel#e, P. Weller. Freitag abend 8 Uhr: Sinszug u— Gemeinschaftsbibelstunde, P. Johannis=Kirche. Vorm. 10 Uhr: P. Hammerschmidt, anschl. Vorbereitung und Feier des heil. Abendmahls. Vorm. 11.50 Uhr: Kindergottesdienst. Abends 6 Uhr: Liturg. Gottesdienst, P. Niemann, anschl. Vorbereitung und Feier des heil. Abendmahls. Mittneuen Seim.)r: Gemeindebibelstunde im Martini=Kirche. Vorm. 10 Uhr: P. BarnNachm. 3 Uhr: Andacht auf dem PellafriedZleustag abend 8¾ Uhr: GemeindebibelHorm, 10 115.. 1 P Conrad. Ferrszanchl. Beichte und Feier des heiligen Wenbmachls. Vorm. 11½ Uhr: diens mit Feier.s 10r: Mendmahlsgottes. Alug mit geise bes heil. Abendmahls, Plüschsofas v. 65 RM. an, Chaiselongues v. 29 RM. an, Matratz. auspolstern v. 8 RM. an, Sofas v. 10 RM. an. Patentmatratzenreparatur Polsterei Horn, Welle Ecke Obernstraße. Evangelischer Gottesdienst zu BielefeldWellensiek(Schule). Vorm. 10 Uhr: P. FromUhr: Kindergottesdienst. Bielefeld=Sudbrack. Vorm. 10 Uhr: P. Brück, anschl. Beichte und Abendmahl. Nachm. 3 Uhr(bei günstigem Wetter): Feier aus dem Friedhof. Stifts=Kirche zu BielefeldSchildesche. Vorm. 10 Uhr: P. Dahlmann, anschl. Abendmahlsfeier. Nachm. 1½ Uhr: Kindergottesdienst. Nachm. 3½ Uhr: Feier auf dem Friedhof. Nachm. 5 Uhr: Liturg. Abendgottesdienst, P. Hopmann. „Evangelisches Johannis=Stift zu BielefeldSchildesche, Engersche Straße. Vorm. 10 Uhr: :„Riemann. Vorm. 11¾ Uhr: KindergottesLuther=Kirche zu Bielefeld=Sieker, HauptVorm. 10 Uhr: P. Buschtöns, anschl. Beichte und Feier des heil. Abendmahls. Bskar geche, Nach, Friedhofsfeier, Ansprache geicht.* Tcchm. 5 Uhr: P. Ferke, anschl. Becchte und Feier des heil. Abendmahls. Evangelische Kirche zu Bielefeld=Stieghorst. 10 Uhr: Gottesdienst, anschl. Beichte und Feier des heil. Abendmahls. Nachm. 3½ uhr: undacht in der Kirche. Ztens=Kirche zu Beihel. Sonnabend abend uhr: Beichte und Abendmahl in Zion, r. Wilm. Sonntag vorm. 8½ Uhr: P. Wörmanz:, Vorm. 9 Uhr: P. Ronicke, anschließend Leichte und Abendmahl. Vorm. 10 Uhr: P. Lic. Schmidt. Montag abend 8¼ Uhr in „Gemeindebibelstunde. Donnerstag abeno 77 Uhr: P. Schlatter. „Exangelische Kirche zu Brackwede. Vorm. Uhr: P. Hentschel, anschl. Abendmahlsseier. Mittags 12 Uhr: Tausen, P. Hentschel. Uhr: Kindergottesdienst, P. Münter., Nachm. 3½ Uhr auf dem Friedhof: Hilfs##reviger Horstmeier. Nachm. 5 Uhr: Besper in der Kirche mit Abendmahlsfeier, P. Freitag abend 8 Uhr: Bibelstunde im Westseld Nr. 11, P. Münter. Kirche zu Brackwede=West Wchendrgz) 1 Uhr: P. Grauthoff gzndet. gottesdienst eter: Vorm. 1134 Uhr: Enangelisch=kirchliches Gemeindehaus zu uür: p Porm, 9½ Uhr: Beichte. Vorm. 10 #r. r. Lic. Gronau, anschl. Abendmahlsfeter. Vorm. 11¼ Uhr: Kindergottesdienst. 1 dis Mobtchen unls Hoel. Brtuafter. SeERHRONeT C. F. Lönneker, Hannover, Körnerstr. 14. an kreditwürdige Henten Prsonen durch Walter Reichardt, Gütersloh, Elsä Katholische Gemeinden. 95„ Uhr: Heil. Messe. Vorm. 7½ Uhr: Heil. Resse mit Predigt und gem. hl. Kommunion ##7 Frauen und Mütter. Vorm. 8¾ Uhr: Tamene mit Predigt(nur für Schüler und Breztsr nnen). Vorm. 9¾ Uhr: Hochamt mit Prepist, Nachm. 2½ Uhr: Christenlehre. 8 Uhr: Andacht. Mittwoch abend 8 un Indacht mit Predigt für den Frauentutterverein. Freitag vorm. von—9 Arsich. Abends 8 Uhr: Herz=JesuKaiserstraße 7. Vorm. Wene wie§l. Messe. Vovm. 7¾4 Uhr: H1. des Fran predigt und gem. hl. Kommunion uhr: Sacen und Müttervereins. Vorm. 10 Andachan.t Predigt. Nachm. 2½ Uhr: Hochamt mit Aust Prei v m. 734 Uhr: Ror: Fwpige Raden St. Anbreag. im St. Joseisheim. St.srstapelle, Stapenhorststraße 21. Kleine Familien-Anzeigen (Aus anderen Blättern entnommen) Gestorben: Ww. Fr. Weißbart, geb. Disse, 73., Detmold.— Mathilde Pegel. geb. Lindemann, 72., Salzuften.— WilPär# Kizel, 27., Salzuslen.— Wilhelm Stottendieck, 26., Osnabrück. Prsuc: Uhr: H1. Messe. Nachm. 2½ Uhr: Latholischer Gottesdienst zu Bielefeld=Velwrezig(Schule). Vorm. 8 Uhr: Hl. Messe mit Marien=Kapelle zu Bielefeld=Sieker (Elpke). Vorm. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. Schil hgan.=Haptist=Kirche zu Bieleseld# Vorm. 7½ Uhr: Frühmesse. Vorm. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. Nachm. 2½ Uhr: Andacht. Herz=Jesu=Kirche zu Brackwede. Vorm. 7 Uhr: Frühmesse mit Predigt und gem. heil. Kommunion der Frauen und Mütter. Vorm. Uhr: Hl. Messe mit Predigt. Vorm. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. Nachm. 2½ Uhr: Christenlehre und Andacht, darauf Standespredigt für die Frauen und Mütter. Freitag Standes Uhr: Herz=Jesu=Andacht, darauf männest für die Männer und JungPürtee gu### Kapelle zu Senne I. Vorm. d uhr. Hochamt mit Predigt. Evangelisch=lutherische Gemeinde, Aula der Landeskirchliche Gemeinschaft und Jugendbund für E.., Bielefeld, Meller Straße 77. Wittrmach abe§ Totenfestandacht. Rinwoch übend 6 uhr: Bibelbesprechung. Donnerstag abend 8 Uhr: Jugendbundstunde. Herforder Str. 31. Vorm. Heilsversammlung. Freitag aben: Heiligungsversammlung. Bischöfliche Methodisten=Kirche, HermannVorm. 113 Uhr: Conny Bißerckunze 10r: Baptisten=Gemeinde, Rohrteichstr. 14(EinGerichtstraße). Vorm. 9½ Uhr: Bibel1 uhr. Bgzmn 13. Uhr: Sonntagschule. Nachm. „#ottesvienst. Donnerstag abend 8 Uhr: Gevetstunde, Prediger Lehmann. Gemeinschaft, Augustastraße 2. Pörn 10 Uhr: Prediger Scheibe. Vorm. 11¾4 ger Scheißtes schule. Abends 7½ Uhr: PrediFer Scheie. Freitag abend 8 Uhr: Vorbereitungspredigt, Prediger Mohr, Hannover. „Erste Kirche Christi, Wissenschafter(Firot Churen of Christ Scientist) in Bielefeld e. B. Gr.=Kurfürstenstraße 91(Vortragssaal). Donnerstag, abend 8 Uhr: Danksagungsfeier. ristlich= Wissenschaftliche Bereinigung, Düppelstraße 18 Gottesdienst: Sonntag vorm. Cheißliche Versammlung. Sonnabend, 25. November 1933 estfälische Neueste Nachrichten Mesiger holeldrund in Alzzu Großfeuer in einer Pariser Druckerei 24. 11. Eines der größten Hotels in Nizza, der Mittelmeer=Palast, ist am Freitagnachmittag ein Raub der Flammen geworden. Gegen 13 Uhr bemerkte man plötzlich dichte Rauchwolken aus dem großen Speisesaal dringen, und noch ehe die Feuerwehr eingetrofsen war, hatten die Flammen den Theatersaal und den Spielsaal ergriffen. Die großen reich verzierten Scheiben der Bogensenster platzten nacheinander infolge der großen Hitze. Die Feuerwehr mußte sich im wesentlichen darauf beschränken, die Front des Gebäudes zu retten. Im Innern ist dagegen fast alles ausgebrannt. Die Ursache des Feuers ist noch unbekannt. Man vermutet jedoch, daß Brandstiftung vorliegt. Glücklicherweise sind Menschenleben nicht zu beklagen. Das Hotel ist während des Sommers geschlossen und sollte erst im Laufe der nächsten Wochen für die Wintersaison wieder eröffnet werden. chashen Pittelmeer=Palast gilt als eines der vo wini Hotelpaläste der Welt. Er hat über 70 weinionen Franken gekostet, und an seinem Bau ist seinerzeit der amerikanische Milliardär Frank Jay Gould beteiligt gewesen. Zum Brande wird noch bekannt, daß eine Angestellte des Kasinos als erste ein verdächtiges Knistern im ersten Stockwerk gehört hatte. Sie ist sofort hinaufgelaufen. Unterwegs will sie einem jungen Manne auf der Treppe begegnet sein. Als die Angestellte im ersten Stock ankam, sah sie, daß ein Vorhang des Restaurants in Flammen stand. Sie lief dann schnell herunter, um den Direktor zu benachrichtigen. Inzwischen hatten auch zwei Polizisten auf der Promenade des Anglais dichte Rauchschwaden bemerkt, die aus den Fenstern des Kasinos drangen. Der erste Wagen der Feuerwehr stieß auf dem Wege zur Brandstelle mit einem Lastwagen zusammen, wobei drei Feuerwehrleute leicht verletzt wurden. Dieser Zwischenfall hatte eine Verzögerung des Eintreffens der Feuerwehr zur Folge. Als schließlich drei andere Wagen der Feuerwehr eintrafen, hatten sich die Flammen schon über das ganze erste Stockwork ausgebreitet und schlugen aus den Fenstern. Erst nach dreistündiger Arbeit konnte das Feuer gelöscht werden. Der Sachschaden ist noch nicht “ zu übersehen. Ein anderes Großfener zerstörte am Freitag eine Großdruckerei in dem Pariser Vorort Levallois=Berret. Der Sachschaden wird auf etwa 600000 Franken geschätzt. Berliner Arzi verschleppt Ein dreister Raubüberfall Berlin, 24. 11. Ein dreister Raubüberfall wurde in der Nacht zum Freitag an dem 56jährigen Dr. med. in Charlottenburg verübt. H. wurde angerufen, und zwar im Auftrage eines Generaldirektors Lindemann, dessen Frau plötzlich schwer erkrankt sei. Der Privatwagen des Generaldirektors würde in einigen Minuten vorfahren. Als H. auf die Straße trat, wartete ein großer brauner Privatkraftwagen auf ihn. Der Führer war mit einem braunen Kordanzug und grauer Mütze bekleidet. Er fuhr los und hielt am Kurfürstendamm kurz an. In diesem Augenblick drangen drei Mann von links und rechts in den Wagen, stürzten sich auf Dr.., fesselten ihn und erklärten ihm, daß er festgenommen sei wegen Devisenvergehens. Sie fragten ihn nach seinem Bankkonto und postscheckheft, durchsuchten ihn und nahmen ihm die Geldbörse und eine goldene länglichviereckige Armbanduhr mit leuchtendem Zifferblatt ab. Es ging nun in rasender Fahrt in westlicher Richtung weiter. Auf der Fahrt wurden der Grunewald und auch Zehlendorf berührt. Am Schillerheim wurde Dr. H. aufgefordert, den Wagen zu verlassen und 300 Meter weiterzugehen. Einer der Räuber setzte ihm eine Pistole auf die Brust und erklärte, falls H sich umdrehen würde, würde auf ihn geschossen. Der Wagen sauste darauf mit erhöhter Geschwindigkeit davon. Zugunglück in Frankreich 30 Verletzte bei einem Zusammenstoßz Paris, 25. 11. Auf der Strecke Besancon—Belfort fuhr Freitag abend ein Arbeiterzug auf einen anderen plötzlich abstoppenden Arbeiterzug auf. Bei dem Zusammenprall wurden mehrere Wagen zertrümmert. 30 Arbeiter wurden verletzt, darunter fünf schwer. Ministerien im Diskonlogebäude Das Reich erwirbt das ehemalige Bankhaus Berlin, 24. 11. Das Reich hat zur Unterbringung bisher getrennter Ministerien die seit vier Jahren leerstehenden Gebäude der Deutschen Bankund Diskontogesellschaft Unter den Linden, Charlottenstraße und Behrenstraße erworben und als Gegenleistung der Bank einen Posten ihrer eigenen Aktien, die aus dem Besitz der Deutschen Golddiskontbank stammen, sowie einen Posten fünsprozentiger Reichsschatzanweisungen überlassen. Dem Reich ermöglicht der Grundstücksbesitz im Interesse der Verwaltungsvereinfachung die räumliche Zusammenlegung sehr weit auseinanderliegender Ministerien, deren Geschäftsbereich sich eng berührt. Motordraisine verunglückt Ein Toter und zwei Schwerverletzte Dresden, 24. 11. Auf der Kleinbahnstrecke Radebeul—Radeburg stießen Freitag vormittag eine mit vier Personen besetzte Motordraisine der Bahnmeisterei Radebeul und ein beladener Kleinbahnwagen zusammen. Dabei wurden drei Insassen der Draisine schwer verletzt. Sie wurden in ein Dresdener Krankenhaus gebracht, wo mittags einer der Verunglückten seinen Verletzungen erlegen ist. Mord und Selbstmord Das Ende einer zerrütteten Ehe Lauchhammer(Prov. Sachsen), 23. 11. Der 35jährige Kutscher Artur Kricke aus Lauchhammer brachte in der Nacht mit einem Beil seiner Ehefrau und seinen beiden Kindern schwere Verletzungen bei. Im Krankenhaus, wohin die drei Verletzten gebracht worden waren, ist die Frau gestorben. Das Befinden der beiden Kinder ist gleichfalls sehr ernst. Kricke verübte nach der Tat Selbstmord durch Erhängen. Der Grund zu der furchtbaren Tat dürften eheliche Zerwürfnisse sein. Van der Lubbe plötzlich gesprächig Der Hauptangeklagte im Reichstagsbrand=Prozeß bei der Abgabe seiner aufsehenerregenden Erklärungen Das Verhalten des Marinus van der Lubbe wird immer rätselhafter. Bei der Wiederaufnahme des Prozesses in Leipzig begann der Holländer plötzlich unvermittelt Erklärungen abzugeben, die vollständig klar in den Worten waren, deren Inhalt jedoch den Tatbestand weiter völlig im Dunkeln ließ. die Wehemacht gedenn der Toten Gedächtnisfeier vor dem Ehrenmal Unter den Linden Berlin, 24. 12. Der Reichswehrminister Generaloberst von Blomberg wird sich am Totensonntag um 11 Uhr im Anschluß an den evangelischen Gottesdienst in der Alten Garnisonkirche (Neue Friedrichstraße) zu einer Kranzniederlegung zum Ehrenmal Unter den Linden begeben. Doxt steht eine Kompagnie der Wachttrupe. Generaloberst von Blomberg schreitet ihre Front ab. Ein dumpfer Trommelwirbel wird geschlagen. Während die Kompagnie unter präsentiertem Gewehr steht und die Musik das Lied„Ich hatt' einen Kameraden" spielt, betritt der R eichswehrminister das Innere des Ehrenmals, wo er einen Kranz der Wehrmacht niederlegt. An= und Abmarsch der Kompagnie vollzieht sich mit Rücksicht auf den Totensonntag ohne Spiel. Berlins Innenstadt erhält ein neues Gesicht Abriß von alten Bauten im Zeutrum der Reichshauptstadt, jatzt Platz für den Riesen=Neubau=Kompler der Reichsbank geschaffen wird. Ein Maueranker riß... Tragischer Unfall von vier SA=Männern Neustrelitz, 24. 11. Im städtischen Gaswerk ereignete sich beim Abbruch einer Ofenanlage ein schwerer Unglücksfall. Während der Arbeiten löste sich ein schwerer Anker, wodurch der Ofenblock zusammenbrach und vier Arbeiter unter sich begrub. Die verletzten Arbeiter wurden ins Karolinenstift gebracht, wo einer von ihnen gestorben ist Von den drei anderen haben sich zwei Arbeiter schwere Schädelbrüche zugezogen, während der vierte Verunglückte mit leichten Halsverletzungen davonkam. Der Unglücksfall ist umso tragischer, als die vier Verunglückten, die der SA angehören, erst morgens nach längerer Arbeitslosigkeit ihre Arbeit angetreten hatten. In eine s5-Kolonne gefahren Drei ES=Männer durch ein Motorard verletzt Köslin, 24. 11. Der leider so häufige Fall, daß Kraftfahrzeuge in marschierende Abteilungen hineinfahren, hat sich nachts abermals ereignet. einfahren, hat sich nachts abermals ereignet. Ein seinem Kraftrad in eine marschierende, etwa 25 Mann starke SS=Abteilung hinein und verletzte dabei drei SS=Männer. Der Kraftradfahrer landete mit seinem Rade im Straßengraben und wurde ebenfalls schwer verletzt. Mord nach elf Jahren geklärt Der Mörder eines Bahnbeamten gefaßt Hildesheim, 23. 11. Ein im Jahre 1922 in Groß=Freden bei Alfeld verübter Mord an einem Eisenbahnbeamten hat jetzt durch die Kriminalpolizei seine Aufklärung gefunden. Damals war in der Nacht zum 3. Dezember der Bahnbeamte Helmbrecht aus Klump mit noch einem anderen Beamten mit der Bewachung eines Güterzuges beauftragt worden, der auf einem Gleise der Kleinbahn stand. Die Beamten überraschten einen Eisenbahndieb, der einen Güterwagen erbrochen und ein Faß Butter gestohlen hatte. Bei der sich anschließenden Verfolgung der Diebe wurde der Bahnbeamte Helmbrecht auf der Landstraße erschossen. Die Aufklärung des Mordes gelang durch Zufall. Die Landeskriminalpolizei hatte vor kurzem eine größere Einbrecherkolonne im Kreise Alfeld festgenommen, und im Verlauf der Ermittlungen kam man auch auf den Mord. Für diesen kommt als Täter der jetzt 34 Jahre alte Fahrradschlosser Borchers aus Hannovür in Frage. Er befindet sich augenblicklich im Zuchthaus Celle, wo er wegen Straßenraubes eine 2½jährige Zuchthausstrafe verbüßt. Deutscher Dampfer gestrandet Die Besatzung gerettet London, 24. 11. Nach einer Meldung aus Reykjavik ist der deutsche Fischdampfer„Neufundland“ an der Nordküste von Island auf Grund gelaufen. Die Besatzung der„Neufundland“ ist von einem unbekannten Fischdampfer übernommen worden. Flugzeugabsturz in Ostasien Sieben Passagiere verletzt Schanghai, 24. 11. Ein Flugzeug, das mit Kurs auf Kanton gestartet war, ist über der Insel Tschuschan abgestürzt. Die sieben Passagiere wurden verletzt. Es handelt sich um die Gräfin Carlisle, den amerikanischen Konsul in Futschau, einen deutschen Geschäftsmann namens Schäfer, die beiden amerikanischen Piloten und zwei Chinesen. Lindberghs nach Madeira gestartet. Das Ehepaar Lindbergh ist am Freitag von Ponta Delgada nach Madeira gestartet. Kreuzer„Köln“ auf dem Wege nach Spanien. Der Kreuzer„Köln“ ist von Taranto mit Kurs auf Spanien in See gestochen. Deutsches Wasserflugzeug in Brasilien gelandet. Wie aus Natal berichtet wird, ist dort am Freitagabend ein deutsches Wasserflugzeug nach glücklicher Ueberquerung des Atlantik gelandet. Schwerer Unfall bei der Treibjagd. Im Sprendlinger Wald bei Bingen ereignete sich ein schwerer Jagdunfall. Der Landwirt Becker wollte auf einen Hasen schießen, schoß dabei aber zu hoch. In diesem Augenblick kam ein Teil der Jagdgesellschaft aus einem Hohlweg heraus. Die ganze Schrotladung traf den elf Jahre alten Sohn des Landwirts Hessert. Schwer verletzt wurde der Junge in das Binger Krankenhaus eingeliefert, wo er in bedenklichem Zustande darniederliegt. Das Augenlicht ist verloren und rechtsseitig ist der Junge gelähmt. Der Unfall ist umso tragischer, als der unglückliche Schütze dem kleinen Hessert vor längerer Zeit das Leben gerettet hat. 0 Wieder Weihnachisrückfahrkarten Vom 22. Dezember bis 2. Jannar Die Reichsbahn gibt zu Weihnachten und Neujahr wieder Festtagsrückfahrkarten mit einer Fahrpreisermäßigung von 33½ Prozent aus. Die Karten gelten in der Zeit vom Dezember 0 Uhr bis zum 2. Januar 24 Uhr an allen Tagen zur Hin= und Rückfahrt. Landhelfergruppen auf Siedlungsgütern Landhelfer auch im nächsten Jahr Der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung erörtert in einem Runderlaß an die Landesarbeitsämter und Arbeitsämter die Frage des gruppenweisen Einsatzes von Landhelfern auf Gütern, die für Siedlungszwecke bestimmt sind. Er erklärt sich mit einem Versuch in dieser Richtung einverstanden. Es sollen danach also in Zukunft nicht mehr nur Landhelfer für kleinbäuerliche Betriebe zugelassen sein, sondern es soll auch der Einsatz von Landhelfern in geschlossenen Gruppen auf Siedlungsgütern ermöglicht werden. Derartige Landhelsergruppen können nur auf Gütern angesetzt werden, die nachweislich zur Besiedlung bestimmt sind, sich also in der Regel in der Hand einer gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft befinden. An Stelle der Aufnahme des Landhelfers in die bäuerliche Familiengemeinschaft tritt in diesen Fällen die lagermäßige Unterbringung der Landhelfergruppe. Die Barvergütung an die Helfer soll sich im allgemeinen auf ein Taschengeld nach den Sätzen des Arbeitsdienstes beschränken. Nach einem bereits vorliegenden Erlaß des Reichsfinanzministers kann weiter mitgeteilt werden, daß einer Fortführung der Landhilfe über den 30. 6. 1934 hinaus nichts entgegensteht. Die Halanst des Badardeners Erhöhung der Invalidenunterstützung- Neue Urlaubsgarantie Die erste Bielefelder Kundgebung des Deutschen Arbeiterverbandes des Baugewerbes fand am Freitag in der Ausstellungshalle statt. Nach kurzem Begrüßungswort des Bezirksleiters Obst(Dortmund) referierte Verbandsbezirksleiter Becker(Brandenburg) über das Thema:„Unter welchen Gesichtspunkten sind die Arbeiterverbände überhaupt gegründet worden?" Der Redner bezeichnete es als vordringliche Aufgabe des Nationalsozialismus, die in der Vergangenheit ins Schlepptau des Marxismus geratenen Gewerkschaften zu Sammelstätten guter Nationalsozialisten und damit guter Deutscher umzuformen. Den Hauptvortrag hielt Verbandsleiter Ullmann(Berlin). Der Arbeiter der Vergangenheit wurde dargestellt, der die Folgen der falschen Politik seiner damaligen Führer am eigenen Leibe verspüren mußte. Heute dagegen sei die Organisation so, wie es der Arbeiter seit Jahrzehnten hätte verlangen können; sie könne jederzett auch die größte Krise ohne Beitragserhöhung und Leistungsminderung überwinden. Mit Beginn nächsten Jahres werde man die Invalidenunterstützung für den deutschen Bauarbeiter wesentlich erhöhen und die Wartezeit von 78 auf 52 Wochen herabsetzen. Die Erhöhung solle von 2 auf 5, 8 auf 6, 4 auf 7 und 5 auf 8 RM. erfolgen. Außerdem werde man prüfen, ob sich im kommenden Frühjahr die Wartezeit noch weiter herabsetzen lasse. Von einer Beitragssenkung sehe man vorderhand lediglich ab, um erst einmal die finanztellen Grundlagen wiederherzustellen. Der Arbeiter solle als bester Sohn der Nation für seine Leistung einen gerechten Lohn erhalten. Man wolle erst den Arbeitsplatz sichern und danach die gerechte Entlohnung für die geleistete Arbeit errechnen. Die deutschen Arbeiterführer würden am kommenden Montag über eine Urlaubsgarantie für den Arbeiter beraten. Dieser Urlaub müsse mindestens zehn Tage betragen und wenn nicht anders, aus einem besonderen Fonds bezahlt werden. Der Redner schloß seine beifällig ausgenommenen Ausführungen mit dem Wort:„Anstatt Internationalität Selbsthilfe auf nationaler Grundlage.“ Im Rahmenprogramm wirkten Standarten=Kapelle und Straßenbahnergesangverein mit.—— Aus dent Eununteie Milzert Kundfunkberatungsstelle Ab 1. Dezember Am 1. Dezember wird Bielefeld, wie schon berichtet, eine Rundsunkberatungsstelle erhalten. Ihr Aufgabenkreis umfaßt insbesondere die Sorge für den programmtechnischen Aufbau des deutschen Rundfunks. Sie soll Dienst am Hörer leisten und schließlich als Treuhänder für alle Volksgenossen zum Wohle der deutschen Rundsunkeinheit wirken. „Tragt des Führers Wort bis in den letzten Winkel deutscher Erde.“ Unter dieser Parole unseres Reichsministers Dr. Göbbels kämpfen wir für den Rundsunk. Millionen deutscher Menschen nehmen noch keinen Anteil an dieser technischen und kulturellen Errungenschaft unserer Zeit. Unter diesem Gesichtspunkte ist die Eröffnung der Rundfunkberatungsstelle in Bielefeld besonders zu begrüßen. In Verbindung mit einer Dauerausstellung alter Empfangstypen findet man in den Räumen der Beratungsstelle im Haus der Technik auch modernste und beste Empfangsgeräte. Die Beratungsstellen sind keinerlei Verkaufsstellen und keinerlei Reparaturwerkstätten, wollen vielmehr aufklärend und beratend wirken. Die Leiter und ausführenden Organe werden in uneigennütziger Weise die Hörer und alle Rundfunkfragen, über Störungsquellen und Fehler unterrichten. Des weiteren wird die Beratungsstelle helsen, dem Hörer einen einwandfreien Empfang zu vermitteln. Musik am Wochenende Posannen=Musik Am Samstag(25. 11. 33), als dem Tage vor dem Totensonntag, erklingen um 17 Uhr, ausgeführt von der Bethel=Posaunen=Mission, vom Balkon des Rathauses folgende Weisen: Alle Menschen müssen sterben, 1651, Tonsatz Kuhlo; Was mein Gott will, gescheh' allzeit, 1530, Tonsatz Kuhlo; Mitten wir im Leben sind von dem Tod umpfangen, Luther 1524, Tonsatz Erythräus 1608; Es ist ein Schnitter, der heißt Tod, alte Volksweise, Tonsatz Prof. Lamping: O Ewigkeit, du Donnerwort, 1653, Tonsatz Masberg, 1877; Herrscher über Tod und Leben, mach einmal mein Ende gut! 1690, Tonsatz Joh. S. Bach, 1723. Die Musikalische Wochenschlußfeier in der Altstädter Nikolaikirche heute, 18½ Uhr, weist folgendes Programm auf: Mitten wir im Leben(Bach'; Präludium=Moll (Bach); Tag des Zorns(aus dem Reguiem)(Mozart); Choral: Wenn wir in Totesnöten(Bach); Durch Einen kam der Tod(aus dem Messias) (Händel); Vorspiel und Choral: Christus, der ist mein Leben(Wolfrum). Geistliche Abendmusik in der Altstädter Kirche Die 43. Musikaltsche Feierstunde, die Sonntag abend, um 20½ Uhr, in der Altstädter Nikolai=Kirche stattfindet, ist ganz auf die Stille des Totensonntages eingestellt. Das Schroiff=Quartett wird aus seinem reisen Können Choralsätze und geistliche Lieder vorwiegend von Bach zum Vortrag bringen. Frau Elisabeth Schroiff(Sopran) wird auch einige Solo=Gesänge vortragen. An der Orgel wirkt Musikdirektor Fritz Gerlach und bringt u. a. Variationen von Kurt Thomas über„Es ist ein Schnitter, der heißt Tod“ zu Gehör. Der Eintritt ist frei. Gewährung von Reichszuschüssen Wo werden Anträge gestellt? Die Pressestelle der Regierung Minden teilt mit: Aus zahlreichen Anfragen an den Regierungspräsidenten in Minden geht hervor, daß in der Oeffentlichkeit teilweise die Stellen noch nicht genügend bekannt sind, an die Anträge auf Gewährung eines Reichszuschusses zu richten sind. Im Regierungsbezirk Minden sind dies: die Landräte, die Magistrate in Bielefeld, Herford, Minden, Paderborn und Gütersloh, der Gemeindevorsteher in Brackwede und die Aemter Heeven und Brackwede. Schulvorstandsund Gemeinderatssitzung y. Genne, 24. 11. Am Donnerstag sand bei Kampeter in Anwesenheit des Bürgermeisters Stender, eine Sitzung des Schulvorstands= und Gemeinderats statt. Einleitend verpflichtete der Bürgermeister die Lehrer Niedermowe, Meyer, Wörmann, Spellmann und Twele durch Handschlag.— Die Vorschläge der Stadt Bielefeld auf Errichtung zweier Klassenzimmer an der 5. Gemeindeschule sanden Annahme, vorausgesetzt, daß einige Aenderungen stattfinden können.— Das Gesuch der Hitlerjugend und des BöM, um Ueberlassung von Klassenzimmern zu Versammlungszwecken wurde stattgegeben. Ueber die Anträge der Gesellschaft für Treuhandgeschäfte und Wirtschaftsberatung m. b.., Bielefeld, auf Errichtung von weiteren 44 Siedlungshäusern und der katholischen Kirchengemeinde Brackwede auf Errichtung von Siedlungsbauten auf ihrem Grundstück an der Bartholomäuskapelle soll mit den Antragstellerinnen noch verhandelt werden.— Es wurde über die unzureichende Wasserversorgung an der Schule 5 Klage geführt. Für Abhilfe soll gesorgt werden. Auch die Tagesordnung der Gemeinderatssitzung wurde schnell erledigt. Einstimmige Annahme fsand der Beschluß, einen kleinen, lausenden Betrag in den Etat einzusetzen, zur Erneuerung von undeutlichen Katasterkarten beim Katasteramt II, Bielefeld. — Das Gesuch eines Privatmanns aus Bielefeld, um käufliche Ueberlassung eines zwei Morgen gropen Grundstückes von der Besitzung Nr. 38— früher Wächters Hof— wurde der Wegebaukommission überwiesen. Ebenfalls der Antrag der Gemeinde Friedrichsdorf um Vermessung des Gem.= Weges Asholt—Reker und Ausführung der Erdarbeiten und Uebernahme der entstehenden Kosten in Höhe von 50 Prozent. Zum Schluß wurde über einen Dringlichkeitsantrag der Kriegerheimstätte verhandelt. Brunnen sorgten für die Wasserversorgung der Anwohner. Im Laufe der Jahre siel der Wanserstand und die Brunnen versiegten teilweise. Heute ist der Mangel an Wasser derart groß, daß Bürgermeister Stender versprach, alles aufzubieten, um die katastrophale Lage zu beseitigen. rt. Brackwede, 25. 11. Vom Bahnhof. Im hiesigen Stationsgebäude werden augenblicklich einige umfangreiche bauliche Veränderungen vorgenommen. Vollkommen renoviert wird der Wartesaal zweiter Klasse, in dem der Nichtraucherraum an die Straßenfront verlegt wird, während die Bahnhofsbuchhandlung an der Flurseite untergebracht werden soll. Die Anlage einer notwendigen Ueberdachung der Bahnsteige scheint noch nicht vorgesehen zu sein, da der Plan eines vollständigen Umbaues der ganzen Bahnhofsanlage wohl in absehbarer Zeit erfolgen dürfte. tag wird Herr Adolf Justu alt Hohes 9 uf 11 2. Nr. 1235, 75 Jahre o. Ummeln, 25. 11 Schlachtsteuer. Aus verschiedenen Nachfragen ist zu entnehmen, daß Unklarheiten über die Ausstellung von Steuerfreischeinen für Hausschlachtungen bestehen. Grundsätzlich zuständig ist für die Ausstellung von Steuerfreischeinen der Fleisch= oder Trichinenbeschauer. (Für Ummeln der Beschauer Friedrich Holtmann, Ummeln, in dessen Behinderungsfalle Wilhelm Brinker, Isselhorst.) Nur in den Fällen, wo eine Fleisch= oder Trichinenbeschau nicht stattsindet, z. B. bei der Schlachtung eines Kalbes für den eigenen Haushalt hat den Steuerfreischein der zuständige Gemeindevorsteher auszustellen. Wenn jedoch der Beschauer um die Ausstellung eines Steuerfreischeines in solchen Fällen angegangen wird, so ist er auch berechtigt, nachdem er sich von der wirklichen Hausschlachtung überzeugt hat, den Steuerfreischein auszustellen. o. Ummeln, 25. 11. Bestätigung des Gemeindevorstehers. Wie wir hören, ist der gewählte Gemeindevorsteher Pg. Wilhelm Stroth= mann jetzt in seinem Amt bestätigt worden. o. Ummeln, 25. 11. Schnitter Tod. Eine ungewöhnlich hohe Sterbeziffer hat unsere kaum 2½ Tausend Einwohner zählende Gemeinde Ummeln zu verzeichnen. So hat der Tod in etwa 8 Wochen achtmal seine Ernte gehalten. Oldentrup, 23. 11. Turnverein„Jahn“ Die Kinderabteilung des Turnvereins„Jahn“ Oldentrup veranstaltete in der vollbesetzten Turnhalle einen Elternabend. Nach einem flotten Marsch entbot Turnbruder Hanau den Eltern und Gästen den Willkommensgruß. Mit dem Prolog begannen dann abwechselnd die Turnübungen der Knaben und Mädchen. Die Knaben erfreuten am Reck, Pferd und durch Bodenübungen, während die Mädels ihr Können am Barren, durch Poramiden und in Volkstänzen under Beweis sellten. Verschönt wurde der turnerische Teil durch Deklamationen.— Im 2. Teil des Abends brachte die kleine Künstlerschar das Theaterstück„Die goldne Gans“, das sehr nett gespielt wurde. Bezirks=Kinderturnwart Sundermann(Bielefeld) sprach dann über den Zweck des Kinderturnens. Sehr gut veranschaulichte er den Zuhörern an Hand einiger Beispiele, welch großer Nupzen das Kinderturnen für Körper, Geist, für Volk und Vaterland in sich birgt. Zum Abschluß des Abends brachten dann zwei der kleinsten Mädels das Duett„Gänseliese" und die alten Mädels einige Trachtentänze, die mit reichem Beisall und Blumen belohnt wurden. Mit dem Schlußwort dankte Turnbruder Ober meyer den Gästen für ihr Erscheinen. Heepen, 24. 11. Der Gesangverein Harmonie(Gem. Chor.) und die NSBOKapelle veranstalteten gemeinsam in Weddings Muschelsaal ein Wohltätigkeitskonzert. Beide Vereine stellten durch gut vorgetragene Musikstücke und Lieder ihr ganzes Können in den Dienst der guten Sache. Obgleich der Besuch nicht allzu groß war, so konnte doch ein annehmbarer Betrag für die Winterhilfe abgeführt werden. v. Heepen, 25. 11. Volksmissions woche. Vom Montag bis Sonnabend findet in der Schule zu Kammerratsheide eine Volksmissionswoche statt. Der Evangelist Homann spricht über folgende Themen: Wo sind unsere Toten? Blicke ins Jenseits. Eile und errette deine####ele! Gedenket an Lots Weib! Das Schönste in der Welt. Glückliches Familienleben. Geplante Entwässerungs= arbeiten Iölenbeck, 25. 11. Da die am Mühlenbach(Iölle) gelegenen Wiesen zu wasserreich sind, ist geplant, diese im Wege von Notstandsarbeiten entwässern zu lassen. Ein entsprechender Antrag ist bereits eingereicht worden, und es ist damit zu rechnen, daß das Landesarbeitsamt in Dortmund seine Zustimmung zu diesem Projekt erteilen wird, zumal auf diese Weise wieder eine Anzahl Arbeiter vorübergehend beschäftigt werden können. Die geplanten Arbeiten umfassen insgesamt rund 2500 Tagewerke. Es ist zu wünschen, daß mit der notwendigen Entwässerung der Wiesen recht bald begonnen werden wird. Iöllenbeck, 25. 10. B und Königin Luise Zum Pflichtabend des Bundes„Königin Luise“, Ortsgruppe Jöllenbeck am 23. November war die Gauführerin Frau Schröder(Detmold) erschienen, ebenfalls die Ortsgruppe Schildesche geschlossen. Frau Schröder betonte in ihrer Rede, daß der Luisen=Bund schon seit 10 Jahren für das wahrhaft Deutsche eingetreten sei und bezeichnete ihn als die weibliche SA seit 10 Jahren. Als erster weiblicher Bund stellte er sich gleich nach dem 5. März Hitler zu Verfügung und wurde von ihm anerkannt. Eine der vornehmsten Aufgaben des Bundes bestehe in der Erziehung der Jugend. Der Bund wolle nichts Besonderes sein, die Kameradinnen seien alle gleich. Frau Schröder betonte immer wieder das Zusammenarbeiten mit der NS=Frauenschaft. An ihre Rede schloß sich eine rege Aussprache an. Gegen Ende des Abends konnte Frau Schröder mit einer feierlichen Ansprache 11 Kameradinnen auf die Satzungen des Bundes verpflichten. Theesen, 25. 11. Hohes Alter. Am Conntag vollendet die Witwe Luise Kerksiek, Theesen 6, ihr 85. Lebensjahr. Erfolgreiche Züchter Bieleselder Kaninchenzucht Der Spezialklub für die Zucht Belgischer und weißer Riesen=Kaninchen für das östliche Westsalen und die lippischen Freistaaten, der seinen Sitz in Bielefeld hat, ist auf der„Großen allgemeinen Kaninchenschau" in Lünen a. d. Lippe, die aus ganz Deutschland beschickt worden war, mit hohen und höchsten Preisen ausgezeichnet worden. Die höchste verliehene Auszeichnung erhielt für eine Häsin Emil Endrigkeit in Gadderbaum(Siegerpreis). Einen ersten und drei zweite Preise erzielte Eduard Wiethüchter in Brackwede, Niederstr. Ferner erhielten erste Preise August Ellermann, Bielefeld, Leimweg, v. d. Most, Brackwede, Gütersloher Straße, und Ed. Huff, Bielefeld, Webereistr., letzterer auch einen zweiten Preis. Als besondere Anerkennung wurde außerdem dem hiesigen Klub für höchste Punktzahl und für die zahlreichste Beschickung ein großes Bild unseres Volkskanzlers Adolf Hitler verliehen! Der rührige Bielefelder Züchterklub, der seine Monatsversammlungen bei Hillenkötter, Zastrow= straße, abhält, ist bestrebt, der Riesenkaninchenzucht wetteste Verdreitung zu verschaffen. Aindelt ste, dass Frau Müller SR.ESKUT verhält? 58 Tag für Tagnimmt sie zum Aufwaschen das, womit schon Großmutter sich behalf. Tag für Tag quält sie sich ab, fettiges Geschirr wieder blank zu kriegen. Wie gut könnte sie es haben, wüßte sie von###: Zauberkraft! Sie wäre um Stunden früher fertig! Denn Gu) säubert unerhört schnell, ist immer auf dem Posten und— was die Hauptsache ist— billiger! Beim Geschirraufwaschen genügt1 Teelöffel 6 für eine normale Aufwaschschüssel. So ergiebig ist es! UMI W K uug Wt Hergestellt in den Persilwerken! Kein Anhängen an das Pfund in Wuppertal Wuppertal, 24. 11. Vor Vertretern der Wirtschaft wies in Wuppertal am Freitag Reichsbankpräsident Schacht u. a. darauf hin, daß eine gesunde Ausfuhr nach wie vor für Deutschland eine Lebensnotwendigkeit sei. Deutschland sei keine Insel in der Welt und ein 65=Millionen=Volk könne sich kulturell nicht weiter entwickeln, Vus„sich, in die Welt einzufügen. In der Dessenllichkeit werde vielfach der Plan erörtert, die deutsche Währung mit dem Schicksal deo pfundes zu verbinden. Deutschland könne aber niemals eine Währungspolitik betreiben, die von der Bank von England gemacht werde. Es sei aug, uumöglich, eine schwankende Währung anzunehmen, ohne dadurch Kräfte mobil zu mach.n, die man nicht mehr beschwören könne. Deutschland habe die Folgen der Zerrüttung einer Inslation einmal gekostet, und zwinge aus staatspolitischen Gründen jeden Gedanken einer Inslation oder einer schwankenden Währung von vornherein mit aller Deutlichkeit zurückzuweisen. Die notwendige Umformung der Wirtschaft könne nicht von der Währung aus erfolgen, ehne eine in ihren Folgen gar nicht übersebvalt Verlagerung der Kräfte. Bisher haben bereits 600 Gemeinden aus allen Teilen des Reiches ihren Beitritt zum umschuldungsverband erklärt. * "„Der. Stabschef Röhm hat dem preußischen Juslizminister Staatsrat Kerrl mitgeteilt, daß ihn der Führer zum SA=Gruppenführer unter Zuteilung zum Stabe der SA=Gruppe BerlinBrandenburg ernannt hat. Die Reichsbahn hat die Frachtsätze für die Ausfuhrkohle vom Erzeugungsort bis zur Küste oder Grenze ermäßigt. * Der Reichsminister der Luftfahrt hat der Segelfliegerin Hanna Reitsch und dem Polizeiobermeister Gutsche für ihre Leistungen bei ihren Dauersegelflügen in Rossitten und auf seine besondere Anerkennung übermitteln lassen. * In die beim Reichsjustizministerium gebildete Strafrechtskommission sind als weitere Mitglieder der Rechtsanwalt, Preußische Staatsrat Dr. Graf von der Goltz in Stettin und der Oberstaatsanwalt Reimer von der Staatsauwaltschaft bei dem Kammergericht berusen worden. Eine Aenderung der Tarifbedingungen im Tiefbaugewerbe Oberschlesiens bringt im Durchschnitt eine Steigerung des Lohnniveaus um etwa 13 v. H. * Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft hat den Reichstagsabgeordneten und Präsidenten der Landesbauernkammer Bayern, Arthur Holzmann, in das Landwirtschaftsministerium berufen. * Der französtsche Staatspräsident Lebrun empfing am Freitagnachmittag den ehemaligen Ministerpräsidenten Herriot, der von verschiedenen Kreisen als zukünftiger Regierungsführer angesehen wird. Staditheater Bleieleld Heute, 25. Nov. 20-22¼ Preis 11 Wurstebrei Josanihe“ Bauernkomödie von Hioriche Sonntag, 26. Nov. 19½ bisgeg. 22 Pr. 11 Erstaufführung! Der arme Heinrich von Pülzner Montag. 27. Nov 20—22¼ Geschl. Vorst. für die Deutsche Bühne(Gruppe A) Der Waffenschmied Dienstag, 28. Nov. Ab. A 11 120—22½ Mittwoch, 29. Nov. Ab. B 11 Preis 11 Luther(Die Nachtigall —uter von Wittenberg) Deutsche Histore von Strindbeg Donnerst., 30. Nov. 20-22½, Ab CIO Pr. III Der arme Heinrich Preitag, 1. Dez. 20—22½ Auber Ab. bei kleinen Preisen! Letztmalig! Die vier Musketlere vont Gtact -18 Kleine Preise. Oper von R. Wagner Sonnabend, 2. Dez. 2. Fremden-Vorstellun Die Meistersinger Sonntag, 3. Dez.%½ bus geg 22½ Pr. III Neueinstudlerung! Robert und Bertram Posse mit Gesängen und Tänzen von Raeder J. Umtans-Konzert des verstärkten städt. Orchesters Freitag, 1. Dezember, 20¼ Uhr Leitung: Musikdlrektor Werner Gößling Sollst: Adolf Steiner-Berlin(Cello) PROGRAMM: Bach: Brandenburg. Konzert Nr. 1 Bullerlan: Cello-Konzert Haydn: Cello-Konzert Beethoven: Sinfonle Nr. 8 Preise:.—,.20,.50,.20 und.— Mk. Vorverkauf: Theaterkasse, etädt Verk.-Amt, Pfetfer'sche Buchhandlg.. Niemeyer'sche Musikal.-Handlg., Buchholz, Fischer. Autobus-Sonderverkehr: ab Rathaus und Jahnplatz 19,37 und 19,52 Uhr. Rudolf Oetkerhalle H. d. v. Wiederholung. Frau Schütte spricht: Am Dienstag, den 28. Nov 1933, abends 8(20 Uhr) im Vortragssaal des H. d. T. über: Allerlel Leckeres Im Eintopf. Zubereitung von 12 Eintopfgerichten auf Gas- und Stromgeräten. Eintritt trei. Kostproben. Verteilung von Rezepten dieser Speisen mit Kostenangabe. in der städtischen Musstellungshane vom 1. bis 3. Oezember. Mistorischer, Kolonlal- und Naturwissenschaftl. Verein. Mittwoch, 29. Nov., 20 Uhr, im Festsaal d. Gymnasiums *„„* erug des Forschungsreisenden Dr. Helbig-Blankenese über Wanderungen auf Java, Gumatra, Madura und Rias. Einteitt für Mitglieder frei, für Nichtmit glieder 30 Pfg., für Arbeitolose und Schüler 15 Pfg. Man hört nur eln Urtel!: Münchener Lecenbrad-Marzehster schmeckt und bekommt vorzüglich! Preis ½ Liter 52 Pig. Auschet Löwenhof Besltzer: Fritz Remke Wohln gehen wir morgen? Zur Rassetauben-Schau Restaurant Keßler, Kesselbrink Eintritt: Erwachsene 30 4, Kinder frei. das von der Bielefeider Presse glänzend beurtellte Kabarett-Programm im Kabarett für alle (Konzerthaus) Eintritt frei Kaffeehauspreise Montag 27. 1sov., 8 Uhr, Eistrachtssnl####. K Eo Dermstast, spricht über: deuannen d. Schr igut S— der nationalen Erhebung. Karten nur:.—. Schüler 030 in der Pfelferschen Buchhandlung — Evangelische Akademie Blelefeld Mittwoch, den 29. Nov. 1933, abends 8 Uhr, im Altstäder Gemeindehause, Grünstraße 36, Beginn der Vorträge. Pfarrer Buschtöns spricht über das Thema: „Der evangelische Mensch im nationalsozialistischen Staat“. Eintritt pro Vortrag RM..30. Dauerkarten zum Besuch sämtlicher 12 Vorträge RM..—. Dieselben sind zu haben auf dem Altstädter Gemeindeamt, Altst. Kirchplatz 2, der Geschäftsstelle der Deutschen Christen, Goebenstr. 23, der Geschäftsstelle der Deutschen Bühne, Viktoriastraße 2, im Horst=Wessel=Haus, in der ErnstMoritz=Arndt=Buchhandlung, in den Buchhandlungen Fischer, Küster, Pfeffer und Anders. Erwerbslose haven bei Vorzeigen ihres Ausweises freien Einteitt. ONEE! PEIPEIC SPRICHN 0 Ich verdiene wieder viel mehr an meinen Hennen, seitdem ich nur OriginalMuskator in zugenahten Packungen kaufe. Muskater KE Sämtl. Muskator Erzeugnisse zu haben bei: Olo Lorentz. Bleleteld, Zimmerstr. d. 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Reichskolonialbund. Unsere Führerin Frau Agnes v. Boemcken spricht zu uns am Mittwoch, den 29. Nov. 1933, im Eintrachtsaal, nachm. 4 Uhr. über „Die Deutschen in Alrika“ Jahresversammlung Lichtbilder- Flaggentanz Ihr Kommen ist dringend erwünscht. Gäste willkommen. Kaffee und Kuchen billig zu haben. Der Vorstand: Marie Kirker. Keischees stemptel ST s Raume ir-Kochtsunwalts-Cdel A Eiprums, von. Iu. Buros 1. Etage, Niedernstraße, Nähe Jahnplatz. günstig zu vermieten. Es handelt sich um einen Neubau mit Helzung. Die Raumgrößen können auf Wunsch noch bestimmt werden. Angebote unt. K. H 16368 an die Geschäftsst. d. W. N. N. Due Miulur Mot denn es ist nechgewiesen, daß man bei gleicher Ernährung Im Winter mehr zunimmt als Im Sommer. Trinken Sie deshalb gerade letzt Dr. Ernst Richter: Frühstückskräufertee, er macht schlank und elastisch, reinigt und erneut das Blut und erhalt dedurch den Körper gesund, ung und leistungsfählg. Paket Mk..— und.20, extre bik..25 In Apotheken und Drogerien. 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Im Mittelpunkt des Abends stand ein Vortrag von Pfarrer Buschtöns(Bielefeld) über„Der evangelische Mensch im nationalsozialistischen Staate.“ Arbeitsbeschaffung in Lohe 6000 Tagewerke hk. Lohe, 24. 11. In der letzten Gemeinderatssitzung wurden Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen bekanntgegeben. Eine große Anzahl von Landwirten hat sich zusammengeschlossen, um Bodenkultivierungsarbeiten ausführen zu lassen. Die vielen kleinen Einzelmaßnahmen sind zu einer großen Notstandsarbeit zusammengefaßt, dessen Träger die Gemeinde Lohe ist. Die Gemeinde läßt ihrerseits Notstandsarbeiten ausführen. So soll ein Steinbruch erschlossen werden, außerdem soll ein Feuerteich geschaffen werden. Die Gesamtarbeiten fordern etwa rund 6000 Tagewerke. 30 Arbeiter erhalten auf fünf Monate wieder Beschäftigung. Mit den Arbeiten soll unverzüglich begonnen werden. Führung der Erogosbacher Jeder vom Anerbengericht anerkannte Bauer kann die Anlegung beantragen df. Herford. Ehrenmeister Birke meyer f. Nach schwerem Leiden verstarb der Ehrenmeister der Herforder Bäckerinnung. B. ist Veteran des Krieges 1870/71. An dem Heimgegangenen hat die Herforder Bäckerinnung eines ihrer treuesten Mitglieder verloren. )( Herford. In den Ruhestand versetzt wurde der Gewerbekontrolleur Rybski. cki. Spenge. SA=Mann Borgstädt, letzte Fahrt. Unter großer Beteiligung der Spenger Bevölkerung und der SA wurde der bei einem Unglücksfall so tragisch ums Leben gekommene SA=Mann Borgstädt zu Grabe getragen. An der Spitze des Trauerzuges wurde das Feldzeichen der Standarte 68 „Hermann Pantföder“ getragen. Nach dem Segen ergriff der politische Referent der Stardarte 68, Werner, das Wort, um dem Kameraden den letzten Gruß zuzurufen. Die Fahnen senkten sich, während das Lied vom guten Kameraden erklang. I. Hunnebrock. Feuer. In der Nacht brach im Hinterhause des Kaufhauses Ellermann ein Brand aus, der schnell die Heu= und Strohvorräte ergriff und das ganze Dach unter Feuer setzte. Durch schnelles Eingreisen der Nachbarn wurde das Vieh und der größte Teil des Mobiliars gerettet. Die Feuerwehr mußte sich in der Hauptsache auf den Schutz des Vorderhauses beschränken. Da genügend Wasser für die Motorspritze vorhanden war, wurde das Vorderhaus vor dem wütenden Element gerettet. Das Hinterhaus brannte bis auf die Grundmauern nieder. Die Entstehungsursache ist unbekannt. lz. Bad Oeynhausen. Von rückwärts angefahren wurde der etwa 50jährige Einwohner Sch. aus Volmerdingsen. Er blieb bewußtlos liegen. Passanten nahmen sich seiner an und sorgten für die Ueberführung ins Städtische Krankenhaus. Leider ist es dem schuldigen Kraftfahrer gelungen, unerkannt zu entkommen. Die Polizei konnte bisher keine Tatzeugen ermitteln. z. Bad Oeynhausen. Frau A. Kißler f. Kurz nach Vollendung ihres 91. Geburtstages verschied eine der ältesten Bürgerinnen, die Witwe Auguste Kißler, geb. von Laer, Portastraße 7. h. Holzhausen. Die Einebnung der Kiesgruben soll dieser Tage beginnen, nachdem die Verhandlungen mit der Reichsbahn erfolgreich abgeschlossen sind. Viele Erwerbslose erhalten dadurch Verdienst. Von Khein und Nunr Grubenbrand Zwei Tote auf„Mont=Cenis“ Herne, 24. 11. In der Schachtanlage der Zeche„MontCenis“ in Herne=Sodingen, in der vor kurzem ein Grubenbrand ausgebrochen war, fand die Ablösung die beiden an der Brandstelle als Wache aufgestellten Hauer tot vor. Der Befund ergab, daß die beiden Leute trotz der Gasschutzgeräte erstickt sein müssen. Münster, 24. 11. Eine Verordnung des preußischen Justizministers enthält Vorschriften über die Führung der Erbhofbücher und des Buches der alten Erbhöfe. * Jeder vom Anerbengericht anerkannte Bauer kann beantragen, daß für seinen Hof ein Erbhofbuch angelegt wird. Es besteht aus Urkundenpapier in Folioformat, ist in Leder gebunden und mit einer Tasche zur Aufnahme der auf den Hof bezüglichen Urkunden versehen,„Die erste Seite hat die Eintragung „Erohofouch des.... Hofes in.... im Erbbesitz der Bauernsamilie...., erstmals auf dem Hofe urkundlich im Jahre.... Das Erbhofbuch hat.... Seiten; es ist angelegt am....“ Es folgt die Unterschrift des Vorsitzenden des Anerbengerichts. Darunter bleibt Raum für ein Lichtbild des Hofes. Auf der zweiten Seite steht ein beglaubigter Auszug aus der Erbhöferolle und die folgenden zwei Seiten dienen zur Aufnahme von Veränderungen in der Erbhöferolle. Weitere Seiten sind für beglaubigte Abschriften der Erbfolgezeugnisse vorgesehen. Die letzten zehn Seiten sind bestimmt zu Eintragungen über die Geschichte des Hofes, z. B. Stammbaum der Familie, Aufzeichnungen über Bauten. Brände, den Hof berührende kriegerische Ereignisse. Die Ausstellung des Buches erfolgt durch das Anerbengericht. * In den Vorschriften über das Buch der alten Erbhöse heißt es: Erscheint nach den dem Anerbengericht vorgelegten Urkunden glaubhaft, daß der Hof sich schon seit über 300 Jahren in der Hand derselben Bauernfamilie befindet, so hat der Vorsitzende des Anerbengerichts auf Antrag des Bauern den Hof zur Eintragung in das beim Landes=Erbhofgericht in Celle geführte Buch der alten Erbhöfe vorzuschlagen. Als in derselben Bauernsamilie befindlich gilt ein Hof auch dann, wenn er in der weiblichen Linie unter Aufnahme des zum Hof gehörenden Familiennamens fortgeerbt ist. Bei Vorhandensein des gleichen Familiennamens wird das Vorhandensein der gleichen Familie vermutet. Ueber die Eintragung entscheidet der Präsident des Landeserbhofgerichts. Ordnet er die Eintragung an, so ist zugleich zu verzeichnen, wann die Bauernfamilie zuerst urkundlich auf dem Hofe erscheint. Eine beglaubigte Abschrift der ersten auf den Hof bezüglichen Urkunde und etwaiger weiterer geschichtlich oder kulturgeschichtlich wertvoller Urkunden wird zu den Akten des Landeserbhofgerichts genommen. Ist die Eintragung erfolgt, so erhält der Bauer einen von dem Präsidenten des Landeserbhofgerichts unterschriebenen und mit Siegel versehenen Auszug aus dem Buche der alten Erbhöse, der auf Antrag unter Schnur und Siegel dem Erbhofbuch vorgelegt wird. * Die Anlegung eines Erbhofbuches und die Eintragung in das Buch der alten Erbhöfe kann übrigens erst beantragt werden, wenn die Erbhöferolle für den Bezirk des Anerbengerichts angelegt ist. Auno 1777 Der Haderbörner Rafseeillen Wie die Bürger erfolgreich gegen den Fürstbischof revoltierten Der braune Trank Arabiens ist für uns heute ein so vollkommen selbstverständliches und auch unentbehrliches Genußmittel geworden, daß wir uns kaum noch vorzustellen vermögen, wie frühere Generationen ohne ihn ausgekommen sind. Und doch war noch vor hundert und mehr Jahren der Kaffee erst das Getränk der besser gestellten Bürger geworden, während man für den kleinen Mann und den Landmann dieses Getränk als einen beinahe unerhörten Luxus ansah. Auch hat man dem Volke den Genuß des Kaffees zu verbieten versucht, weil man nicht nur etwas gesundheitsschädliches, sondern auch wirtschaftlich Verderben bringendes darin erblickte.— Von einem solchen Verbot und dem etwas unerwarteten Eindruck desselben auf das davon betroffene Volk von Paderborn wollen wir hier kurz berichten. * Einer der letzten Fürstbischöse von Paderborn war Wilhelm Anton von Asseburg, der das durchaus berechtigte Bestreben hatte, die ihm anvertraute Bevölkerung zur größtmöglichen Sparsamkeit zu erziehen. Eines Tages kam er auf den Gedanken, seinen Untertanen den bereits recht lieb gewonnenen Kaffeetopf zu entziehen. Am 25. Februar 1777 erging ein Edikt, das dem Bürger= und Bauernstande den Kaffee vollständig untersagte und nur dem Adel gestattete. Das Ergebnis dieser fürstbischöflichen Verordnung war überraschend. Dasselbe Volk von Paderborn, das jahrhundertelang in dumpfer Ergebung den Befehlen seiner geistlichen Oberherren gehorcht hatte, leistete dem Verbote des Kaffeegenusses keine Folge und erhob sich sogar offen dagegen. Der Befehl wurde einfach unbeachtet gelassen und dem exotischen Tranke weiter geopfert.— Allerdings war dieser in damaligen Zeiten noch ganz unerhörte Fall einer Auflehnung gegen das Gebot des Oberhirten nur möglich, weil bei demselben auch alle Beamten, soweit sie nicht vom Adel waren, mitbetroffen wurden und diese es schon im Hinblick auf die Kaffeevisiten ihrer Frauen nicht wagen durften, bei dem sich erhebenden Widerstand sich passiv zu verhalten. So trat also der ungewöhnliche Fall ein, daß die staatlichen Organe, welche die Durchführung des Befehls zu überwachen und unter Umständen zu erzwingen hatten, sich mit den Untertanen solidarisch fühlen und sich aktiv zurückhalten mußten. Aber der Fürstbischof gab seinen Plan nicht auf, wenn er auch zunächst— und anscheinend jahrelang— fünfe gerade sein ließ und mindestens ein Auge zudrückte, denn als vier Jahre ins Land gegangen waren und es sich zeigte, daß im Paderborner Lande nach wie vor jeder seinen Kaffee schlürfte, erging ein neuer und geschärfter Ukas gegen das üppige Getränk, das wohl dem Adel und der Geistlichkeit— denn auch diese war von dem Verbot ausgenommen — bekommen mochte, aber nicht den Untertanen bürgerlichen Standes. Die Polizei mußte nun wirklich und mit einigem Nachdruck gegen die Witterungsbericht vom 25. November: Mitgeteilt von F. Böckelmann Ww Niedrigster Thermometerstand in der Nacht— ½ Grad Celsius. Thermometerstand um 9 Uhr vormittags ERKURUNGoudkenos ahener oholbbedecht ewollig, ebedecu- Reoen, KSchnee.+ 1½ Grad Celsius. Barometer 745 - Duns z lebel K Gewiter. AGraupein,. 4 Hogel O Stile. 10###ch, 10 massig Millimeter. Wind N. Himmel mr gechem loktuch bedeckt. Niederschläge am 24. NoDas Wetter der Woche Bericht der Wetterwarte Essen vom 24 Novembe: Unter Energiezunahme haben sich die beiden Wirbel von Skandinavien und Nordafrika her einander genähert. Der erste liegt heute über der mittleren Ostsee, der andere als geschlossener Kern über dem südlichen Italien und der Adria. Deutschland meldet zwischen diesen beiden Störungsgebieten bei vorwiegend westlicher Luftströmung allgemein unbeständiges, meist trübnebliges Wetter mit verbreitetem Sprühregen. Die Temperaturen haben am Boden gegen gestern kaum eine Aenderung erfahren. Das Schlechtwettergebiet wird nur sehr langsam ostwärts abwandern, so daß das unfreundliche, neblige Wetter noch anhält. Aussichten für Sonntag: Strichweise stärker aufgeheitert, aber noch immer nicht niederschlagsfrei. Früh vielfach neblig. I Finanzlage des Kreises Detmold X Detmold, 24. 11. Vor den Gemeindevorstehern des Kreises Detmold gab heute der Landrat Schweiger einen Ueberblick über die Finanzlage des Kreises und der Gemeinden. Danach hatte der Kreis Detmold am 1. Oktober eine Gesamtschuldenlast von 1804000 RM. und ein Vermögen von 581000 RM., so daß eine Nettoschuld von 1223000 RM verbleibt. Der Fehlbetrag aus dem vorhergehenden Rechnungsjahr beträgt 525000 RM. In den letzten Monaten hat sich allerdings die Finanzlage des Kreises und der Gemeinden erheblich gebessert. Von den 91 Gemeinden des Kreises lassen 66 Notstandsarbeiten ausführen, die insgesamt 82000 Tagewerke umfassen. Die Zahl der Wohlfahrtserwerbslosen beträgt 785 gegen 2300 am 1. März. Kind tödlich verbrüht X Bad Salzuflen, 24. 11. Ein 4½ Jahre alter Knabe fiel in einem unbewachten Augenblick in einen Kessel mit kochendem Wasser. Trotzdem er sofort von der Mutter herausgezogen wurde, hatte er doch so schwere Brandwunden erlitten, daß nach wenigen Stunden der Tod eintrat. Säugling im Bett erstickt X Voßheide, 24. 11. Auf tragische Weise fand das 10 Monate alte Töchterchen eines Bauernehepaares seinen Tod. Das Kind hatte sich im Bett die Decke über den Kopf gezogen und konnte sich nicht wieder befreien, so daß es den Erstickungstod fand. bg. Schötmar. Ein gerissener Schwindler. In einem Radiogeschäft erschien nachmittags ein junger Mann, um zwei Radioapparate zu kaufen. Er gab an, in der Nähe von Kusenbaum beheimatet zu sein. Die Vorführung der Apparate sollte im„Tannenkrug"(Berterhagen) erfolgen. Da der Käufer angab, noch in der Stadt zu tun zu haben, machte sich der Händler mit den beiden Geräten auf den Weg. Nach geraumer Zeit erschien der Käufer wieder im Laden und erkärte dem Kompagnon des Händlers, daß der eine Apparat nicht sunktioniere. Er forderte und erhielt dann auch einen großen Blaupunkt=Empfänger. Als nach einiger Zeit der Radiohändler dann aus dem Kreuzkrug anrief, daß der Käufer noch immer nicht eingetroffen, und ein Mann mit dem angegebenen Namen nicht bekannt sei, kam der ganze Schwindel heraus. tr. Lage. Ihren 80. Geburtstag feierte die Witwe Böckel(Schötmarsche Straße). Uebertreter des Verbots einschreiten. Aber das Volk war auch jetzt nicht zum Gehorsam in diesem ungewöhnlichen Falle zu bewegen. Es folgte ein Krawall auf den anderen, man verhöhnte offen die mit der Durchführung des Verbots betrauten Beamten und einem, der sich besonders mißliebig gemacht hatte, setzte man seinen Keller unter Wasser,„um ihm das Weintrinken zu verleiden.“ Es erschienen auch zahlreiche Schmähschriften und Karikaturen, durch welche die ganze Bürgerschaft von Paderborn zum Widerstande gegen das mißliebige Verbot aufgereizt werden sollte.— -stork un o. sfürmisch Die linen lsobaren verbinden die Orte mit (15:##)-SN Sark. wöltig, Bagen, 2 Grad Celaus vember.0 Millimeter. Eine, wenn auch recht harmlose, förmliche Revolte brach aus. Man inszenierte auf offenem Markte ein regelrechtes Kaffeegelage, an dem jeder teilnehmen konnte, der Lust hatte. Wie man sich denken kann, war die Beteiligung an diesem seltenen Vergnügen eine außerordentlich große, zumal man noch Gratiskonzert dabei hatte, indem auf einer zu diesem Zwecke errichteten Tribüne eine Musikbande „revolutionäre Kaffeeweisen"(2) spielte. Auch die liebe Straßenjugend wurde aufgeboten, mit Trommeln und Pfeisen ausgerüstet und zu fortwährendem„Musizieren" ermuntert. Der Trubel und das Geschrei der kaffeebegeisterten Menge durchtoste die Straßen und Plätze und währte bis tief in die Nacht.—— Der Fürstbischof versuchte durch schnell alarmierte Truppen die Menge zu beruhigen oder auseinander zu treiben. Vergebens! Das Volk empfing die bewaffnete Macht höhnisch mit dem Spiel geistlicher Lieder, und die fürstbischöflichen Soldaten waren verständig genug, nicht mit Schießen und Stechen dazwischen zu fahren. Sie begannen im Gegenteil mit dem Volke zu sympathisieren, für dessen„gerechte Sache“ und Forderung nach ungestörtem Kaffeegenuß sie Verständnis bewiesen.— Damit war denn auch, da der Fürst seine Machtmittel als erschöpft ansehen mochte, die Sache abgetan. Von dem Verbot war von Stund' an keine Rede mehr, und die Paderborner konnten in Zukunft ihren Kaffee trinken, ohne daß die Obrigkeit ihnen hineinredete.— Es ist erfreulich zu vernehmen, daß die Paderborner Kaffeerevolution so glimpflich abgelaufen ist und nicht zu ähnlichen weitgehenden Folgen geführt hat wie der um die gleiche Zeit entbrannte amerikanische Unabhängigkeitskrieg, der bekanntlich von einer„Kaffeerevolte“ seinen Ausgang genommen hat. I. U Beilage der Westfälischen Neuesten Nachrichten Vtwollimn Wört Klockhaus war zu gut vorbereitet! Die große Enttäuschung, die der Kreselder Klockhaus den Boxfreunden durch seine schon nach zwei Minuten Kampfdauer erfolgte Aufgabe im Meisterschaftskampf gegen Gustav Eder bereitete, aber mit seinem schnellen Aufstieg keineswegs in Einklang zu bringen war, sand jetzt seine Aufklärung.„Die ärztliche Untersuchung hat ergeben, daß der Grund zu dem schnellen Verlust des Kampfes eine leichte Gehirnerschütterung ist. Die Schläge Eders waren zwar nur leichte Gesichtstreffer, aber das Gehirn des Krefelders war durch eine zu intensive Vorbereitung über Gebühr beansprucht und empfindlich, so daß diese leichten Schläge Wirkung zeitigten. Erst in der Kabine ist Klockhaus regelrecht zu sich gekommen. Er hat sich sofort bereit erklärt, ohne Börse in Wuppertal einen Kampf gegen Eder zu liefern und angeblich soll Eder seine Zustimmung gegeben haben. Ob es um den Titel geht, ist allerdings fraglich.“ Wien vor einem Spielerausverkauf Mageres Programm. Pasbahter-Mir Bienst des WilN Zwei Punktespiele und zwei Städtetreffen Im Gau Westfalen Wie schon am Bußztag, bringt auch der Totensonntag ein Fußballprogramm in den drei westdeutschen Gauligen. das vorwiegend Städtespiele umfaßt, deren Reinertrag der NS=Volkswohlfahrt zufließen soll. Eine Ausnahme macht lediglich der Gau Westfalen. der die Freigabe für Pflichtspiele ausnutzte und Die vielen Spielerabwanderungen in das Aus= zwei Meisterschaftskämpfe ansetzte und zudem nur bedingt durch die schlechten mirtschaftlichen Spiele, die auf die Tabellenspitze keine Einwirkung haben, denn die beiden Tabellenführer, Schalbe und Höntrop, die sich am vorletzten Novembersonntag noch den Kampf der Satson lieferten, sind spielfrei. So sind die Paarungen weniger interessant und mehr als Vereinsinteresse werden sie nicht finden. Da ist zunächst einmal die Begegnung zwischen Preußen Münster und die SpVg. Herten. Die Hertener spielten gegen den DSC Hagen in alter Frische und ersochten einen klaren Sieg. Gegen Münster sollte es ihnen auch glücken können, Voraussetzung ist aber, daß mit der letzten Hingabe gekämpft wird. Das Programm beschließen Hüsten 09— DSC Hagen. Wie hier die Aussichten sind, ist schwer, sehr schwer zu sagen. Hüsten fand sich letzthin zur großen Ueberaschung aller wieder recht gut zusammen und landete gegen Bielefeld einen knappen Sieg. Sie müssen aber nun am Sonntag zur Höhle des Löwen, zum Gelände des mehrfachen Südwestfalenmeisters Die Hüstener Einheit kennt die einzelnen Hagener Akteure und wird sich dementsprechend einzustellen wissen. In den letzten Jahren waren die Hüstener— ausnahmslos— besser und gehen auch diesmal als Favortten in den Kampf. Ein Sieg der Hagener käme überraschend. land, proinge durch die schlechten wirtschaftlichen Verhältnigse in Oesterreich und begünstigt durch die Zahlungsangebote ausländischer Vereine, treiben den Wiener Fußballsport jetzt in eine Krise. Das Wiener Sport=Tageblatt bezeichnet die derzeitige Lage als unerträglich und führt aus, daß ein Spielerausverkauf bevorsteht, wie ihn noch kein anderes Land erlebt hat, wenn jetzt nicht umgehend Sperrbestimmungen erlassen werden. Die treibenden Kräfte, die hinter den Spielerwechseln stehen, sind Provisionsagenten, die aus der Vermittlung von Spielern nach dem Ausland einen neuen Geschäftszweig gemacht haben. Man jagt rücksichtslos den Spielern nach, läuft ihnen das Haus ein, stellt ihnen verlockende Angebote und kümmert sich nicht um die Spielerverträge mit den Wiener Klubs. Kommt ein Abschluß der Verhandlungen zustande, dann wird der unter Vertrag stehende Spieler durch eine Ablöse an seinen Verein losgekauft. In der Stellungnahme des Wiener Blattes zu diesen Vorkommnissen heißt es u..: „Der Aerger über diese Vorfälle und zum Teil vielleicht auch über die Erkenntnis der Unvermögens, hier mit den bisher angewendeten Mitteln Einhalt zu gebieten, haben bewirkt, daß die Angelegenheit gewinermaßen auf ein Nebengeleise geschoben und eine heitige Kampagne gegen die Provisionsagenten eröffnet wurde. Ihre Tätigkeit ist in jeder Weise zu verurteilen, aber sie sind ja schließlich nur eine Nebenerscheinung, da sich überall dort, wo„Ware“ verlangt wird, aber doch nicht in„bedarfdeckender Weise“ auf den Markt gebracht wird, das Unwesen der Agenten breit macht. Man wird ihnen also auch mit Verordnungen und mit noch so laut geäußerter Entrüstung nicht beikommen, solange man ihnen und den spielerbedürftigen Vereinen des Auslandes nicht ganz eindeutig vor Augen führt, daß der„Markt“ gesperrt, und zwar endgültig gesperrt sei. Man muß sich von allen Bedenken freimachen und vor allem zu der Erkenntnis durchringen, daß die sogenannte Freizügigkeit der Spieler nichts anderes als ein Freibrief für gewissenlose Agenten ist und in seiner Auswirkung eine grenzenlose Schädigung aller Spieler darstellt, da eine weitere Abwanderung österreichischer Spieler nicht etwa der Mittelklasse den Weg nach oben öffnet, sondern den Wiener Fußballsport seiner Anziehungskraft berauben und deshalb die anderen Spieler, für die sich das Ausland weniger interessiert, brotlos machen müßte. Die bisherigen Vorschriften müsen also schärfer gesaßt werden, schon deshalb, damit die Agenten wissen, daß in Oesterreich für sie nichts mehr zu holen ist.“ Drei Länderspiele unter der Lupe Nach den drei Länderspielen gegen Belgien, Norwegen und die Schweiz, die innerhalb einer Zeit von vier Wochen ausgetragen wurden, folgt am 3. Dezember der Fußball=Länderkampf gegen Polen. Anfang des nächsten Jahres sind zwei weitere Spiele gegen Ungarn und gegen Italien vorgesehen, die ebenfalls beide auf deutschem Boden vor sich gehen werden. Die Aufstellung der Mannschaft gegen Polen wurde dem Berlin=Brandenburger Sportwart Birlem übertragen, der nach den Richtlinien des Bundesführers Linneman zu handeln hat, die stärste Mannschaft gegen Polen einzusetzen. Birlem ist ein erfahrener Praktiker, aber die Aufgabe, die er zu lösen hat, ist keine leichte. Denn wenn man die drei im O tober und November ausgetragenen Länderspiele unter die Lupe nimmt, dann stellt sich heraus, daß unsere Vertretung in den internationalen Spielen doch noch nicht so ist, wie wir diese wünschen. Bei der kritischen Bewertung muß man sich darüber im klaren sein, daß weder Belgien Norwegen noch die Schweiz zur ersten kontinentalen Spitzenklasse zu rechnen sind. Die Leistungen in dem Duisburger:=Spiel gegen Belgien werden durch diese Feststellung nicht geschmälert, wohl aber beugen sie einer Ueberschätzung dieses Ergebnisses vor, die nach diesem Treffen in weiten Kreisen. Platz griff. Das ging bekanntlich schon so weit, daß von einer deutschen„Wundermannschaft“, gesprochen wurde. Dann deckten die Norweger in dem:2= Spiel in Magdeburg die taktischen Schwächen der deutschen Spielweise auf. Nach diesem Mißerfolg gab es in Zürich gegen die Schweiz einen:=Sieg. Alle Kritiken, auch die schweizerischen, stimmen darin überein, daß die deutsche Mannschaft das Spiel verdient gewann und daß sie ein gutes, aber kein überragendes Spiel lieferte. Wenn von drei Länderspielen zwei gewonnen wurden und das andere unentschieden gehalten wurde, so ist das gegenüber dem Abschneiden in früheren Jahren unbedingt als ein Fortschritt zu werten. Obwohl gewisse Einschränkungen zu machen sind, kann kein Zweifel darüber bestehen, daß es wirklich vorwärts geht. Es bestehen auch gute Aussichten, daß weitere Fortschritte folgen werden. Die drei Länderkämpfe haben viele nützliche Erkenntnise und Lehren gebracht. Erfreulicherweise läßt sich die Feststellung machen, daß für internationale Spiele eine größere Auswahl an guten Spielern als früher zur Verfügung steht und daß die Mehrzahl der für die Nationalmannschaft in Betracht kommenden Spieler den jüngeren Jahrgängen angehört, so daß nach der Sammlung von Erfahrung in den internationalen Spielen weitere Leistungsstehen. So wertvoll Begeisterung und Kampfeseinsatz sind, gerade in Länderspielen kommt auch der Routine Für das Winterhilfswerk spielt die Dortmunder Stadtelf gegen den ZV Saarbrücken. Wenn auch die Zusammenstellung der Dortmunder Mannschaft noch so vorsichtig und versprechend vorgenommen worden ist, so vermögen wir doch nicht an einen Sieg über die Saarvertreter zu glauben, die sich glatt durchsetzen müßten. Die Stadtmannschaft Wattenscheid steht gegen SV Höntrop ebenfalls vor einer schweren Aufgabe. Der größere Zusammenhang, den zweifellos die Höntroper aufbringen werden, wird den Ausschlag geben. In vier Zeilen Preußen Münster— Spielvg. Herten SuS. Hüsten 09— DSC Hagen Stadtelf Dortmund— Fs Saarbrücken Stadtelf Wattenscheid— SB Höntrop. Ein umfangreiches wickelt der Städtespiel=Programm Gau Niederrhein einzelnen lauten die am Totensonntag ab. Paarungen: Düsseldorf— Duisburg Hamborn Düren— Nachen Krefeld— Homberg Rheinhausen Duisburg— Hamborn Oberhausen— Mülheim Sterkrade— Osterfeld Emmerich— Kleve Hilden— Ratingen Elberfeld— Barmen Remscheid— Solingen Wesel— Dinslaken. Ein kleines, aber interessantes Programm steht im Mittelrhein-Gau bevor. Es spielen dort: Köln— Frankfurt M. Trier— Köln Betzdorf— Köln Koblenz— Vonn Beuel. VIB kämpft um die Führung Wieder sechs Spiele Im Bezirk Zum erstenmal seit Jahren darf am Totensonntag wieder gespielt werden. Wenn auch nicht in allen Klassen(die Stamm=Mannschaften haben durchweg Volkssportsonntag), so find es doch eine Reihe von Punktespielen, die den Kreis der Sportfreunde in Spannung halten. Je mehr es in der Bezirksklasse dem Ende der ersten Serie zugeht, desto schärfer werden die Kämpfe um eine gute Position in der Tabelle. Auch morgen sind die Spiele wieder geeignet, die Stellung der Favoriten weiter zu festigen oder die Wertungsskala erneut durcheinander purzeln zu lassen. Die Spiele: Union Herford— B/B Bünde Hammer Spielvereinigung— SpBg 06/07 Westfalie Brackwede— Teutonia Lippstadt SpSp Uhlen— Westfalia Ahlen 08 Paderborn— Unna 08 B/B Bielefeld— Polizei Hamm * Um die Führung kämpft morgen an der Heeper Straße B/B 03 Bielefeld gegen Polizei Hamm. Die stämmigen Gäste stehen relativ am günstigsten in der Tabelle und haben bisher nur zwei Verlustpunkte eingesteckt. Ob morgen ein oder zwei weitere hinzukommen werden, das hängt von einer einheitlichen Leistung der Bielefelder Rotweißen ab. Unterstützt die Bielefelder Mittelreihe ihren Sturm wie in den letzten Treffen bei entscheidenden Spielen, dann sollte selbst die so schlagkräftige Deckung der Hammer Ordnungsleute kapitulieren müssen. Vielleicht wird es ein Kampf von zwei guten Abwehrreihen, bei dem ein Unentschieden herausspringt. Man darf aber annehmen, daß die Bielefelder Rotweißen auf Sieg spielen werden. Anstoß um 14.30 Uhr. In Brackwede erwartet Westfalia die Lippstädter Teutonen auf dem Platz am Kupferhammer. Die Gäste haben in der letzten Zeit recht unbeständig gespielt, so daß man nicht weiß, ob ihnen morgen ein Sieg zuzutrauen ist. Die Brackweder Westfalen haben die Punkte bitter nötig und werden ihrerseits olles daransetzen, um den Gegner geschlagen im Felde zu lassen. Und die Vereinigten machen morgen den schweren Gang nach Hamm zur Spielvereinigung. Das freundschaftliche Treffen vom Bußtag in„Klein=Berlin“ läßt wenig Hoffnungen auf ein günstiges Abschneiden der Blauweiß=grünen von der Mühlenstraße. Und die Hammer Rotblusen werden nicht geneigt sein, auf heimatlichem Boden auch nur einen Punkt abzugeben. Bleibt nur, daß die Spielvereinigung 06/07 ein gutes Ergebnis mit nach Hause bringt. In der Kreisklasse herrscht durch den Volkssportsonntag im allgemeinen Ruhe. Lediglich der SB. Schildesche holt ein noch rückständiges Meisterschaftsspiel, das letzthin ausfallen mußte, nach und fährt nach Viktoria Rietberg, um sich von hier sicherlich die beiden Punkte zu holen. In miemortam eine große Bedeutung zu. Das hat ja das Spiel in Magdeburg gegen Norwegen besonders deutlich gezeigt. Wägt man die Licht= und Schattenseiten der Leistungen in den letzten Länderspielen ab, so ergibt sich, daß frühere Erfahrungen zum größten Teil wieder neu bestätigt wurden. Es fehlt nach wie vor an Innenstürmern von Sonderklasse. Die Feldleistungen finden daher— das Spiel gegen Belgien ausgenommen— ziffernmäßig keinen entsprechenden Ausdruck. Wenn auch ein Mittelläufer von überragender Klane fehlt, so kann doch die Hintermannschaft sehr stark besetzt werden. In Jakob(Regensburg), Buchloh(Speldorf), Kreß(Dresden) stehen gute Torwächter zur Verfügung. auch ist an gutem Nachwuchs kein Mangel. Das Gleiche gilt für die Besetzung der Verteidigung, die im übrigen auch in den vergangenen Jahren stets am wenigsten Sorgen gemacht hat, weil der deutsche Fußballsport an guten Abwehrspielern immer eine ziemlich große Auswahl hatte. Nach dem Spiel gegen die Schweiz gilt zur Zeit die Münchener Kombination Haringer=Wendl als die beste Wafse, die eingesetzt werden kann. Ebenso steht an Außenläufern ein gutes Material zur Verfügung. Vielleicht sind Janes(Düneldorf) und Gramlich(Frankfurt) im Augenblick die besten Vertreter. Die erste Anwartschaft auf den Mittelläuferposten hat der Düsseldorfer Bender. Es ist eigenartig, daß der deutsche Fußballsport gerade für diesen Posten in der Nachfriegszeit wenige große Talente hervorgebracht hat. Als der Nürnberger Kalb für internationale Kämpfe ausschied, trat Leinberger(Fürth) sein Erbe an. Leinberger hat in den 24 Länderspielen, in denen er die deutschen Farben vertrat, sehr viele gute Leistungen geboten und doch war er nicht ein Spieler von wirklicher Sonderklasse. Aber es fehlte vollkommen an einem Ersatzmann für den Fürther, nachdem Münzenberg(Nachen) den Erwartungen nicht gerecht zu werden vermochte. Das war in der Vorkriegszeit ganz anders. Da hatte der deutsche Fußballsport besonders an guten Mittelläufern eine große Auswahl. Es sei nur an einige Namen wie Ugi, Knesebeck, Breunig, Tewes, Edy erinnert. Die beiden Dügeldorfer Kobierski und Albrecht sind, auch mit internationalem Maß gemessen, gute Flügelstürmer, doch wird Albrecht wahrscheinlich nach dem erfolgreichen Debut in Zürich der zielstrebig spielende junge Augsburger Lehner vorzuziehen sein. Dann kommt das Sorgenkind, der Innensturm. Die Schalker, die Benrather, die Düsseldorfer, alle spielen„schön“, bieten in technischer Hinsicht reise Leistungen, doch unverkennbar tritt die Neigung zu dem typischen unproduktiven„Kreiselspiel, der Mangel an taktischer Erfahrung und an Schußvermögen in Erscheinung. Wo ist ein Mittelstürmer, der die Klagseleistungen eines Jäger oder Harder bieten kann? Wo ist ein Verbindungsstürmer, der einen Richard Hofmann ersetzen kann? Der Münchener Lachner, der Hamburger Noack und andere, alle sind technisch glänzend beschlagene Spieler, aber keine„Stürmer“. Hier fehlt es an Könnern, die Körperkraft, Schnelligkeit und Wucht zusammen mit taktischer Schulung und Schußvermögen in die Wagschale werfen können. Daher ist denn auch die Besetzung der Innenstürmerposten das schwierigste Problem, was es noch zu lösen glbt. Polen ist nicht zu unterschätzen. Ungarn und Itallen sind stärker als Belgien. Norwegen und die Schweiz. Der deutsche Fußballsport steht daher noch vor sehr schweren Ausfgaben. So sehr wir sportliche Fortschritte und Erfolge erstreben, so ersi Seien au n0ch einen anderen internationalen Treffen Deutschland abzulegen, den ausländischen Gästen zu beweisen, wie es wirklich srei Ainderspsiele gezen Beialen, Vorvoll befriedigt haben, in dieser Hinsicht waren sie ein voller Erfolg. Reuräkentan. Miisigg Jam.eu, eiches gezeigt und eine Wir gedenken der Toten! Totensonntag! Der Tag der Selbstbesinnung und des Gedenkens. Flaggen halbmast! Im Geiste ziehen sie an uns vorbei, sie, die Alten und Jungen, die der großen Armee des Sports und des Turnens angehörten. Wir gedenken jener, die während des großen Weltbrandes ihr Leben für Heimat und Vaterland ließen, und sehen erschüttert die lange Reihe der sportlichen Kämpfer, die uns in diesem Jahre verließen. * Nur zu oft griff der Tod mit jäher Hand in die Speichen des Schicksalrades, fällte ein Menschenkind, das erst im Anfang oder im Zenith wirklichen Erlebens stand. Sportlerschicksal! Erschütternd der jähe Tod des hervorragenden Fliegers Reinhold Potz, der mit seinem Kameraden Paul WeiAugenblick sportlichen Ringens beim Deutschlandflug dahingerafft wurde. Nicht weniger erschütternd ist das tragtsche Ende unserer Marga von Eyzdors im fernen Angora. Der junge Lukas Wesing erlag im Anfang einer sportlichen Laufbahn, die Großes versprach, einer tückischen Krankheit. Eine der größten Hoffnungen des deutschen Schwimmsports schwand mit Wesing dahin. Beim Kampf der sausenden Räder, gefällt vom Blitz der Sekunde, ließ Fritz Weder beim EilenriedeRennen sein Leben. Er folgte seinem beim Training verunglückten Kameraden Herbert Haupt in den Tod. Noch tragtscher war das Ende des Müncheners Gschwilm, der im Augenblick seines Sieges im Eibsee=Rennen den Tod fand. Und dann der unvergeßliche Otto Merz, den sein Pflichtgefühl keine Ruhe ließ. Auf der regennassen Avus wollte er seinen Wagen für das große Rennen probieren, von dieser Fahrt sollte er nicht mehr heimkehren. * Doch die Gendenktasel ist noch weit umfangreicher. Einer der Führer des deutschen Reursports ging mit dem Besitzer Mydlinghovens, Ernst Bischoff, dahin. In hohem Alter verstarb Anthony Mills, der Senior der berühmten Trabertrainer= Familie, wenige Wochen später wurde Trainer Julius Blume vom unerbittlichen Tod dahingerafft. Der Radsport verlor in Max Strohbach, Fritz Hoffmann, Hans Krewer, Höferl, Erich Maidorn einige seiner Besten. Die Wintersportler trauern um Rudolf und Karl Gerloff denen ein tücktscher Zufall beim Bobfahren das Leben nahm, und um den mehrfachen mitteldeutschen Skimeister Albert Brinkmann. Wen soll man sonst noch nennen?„Alle waren uns teuer! In der Blüte ihrer Jahre verstarben Oberlandstallmeister Wilhelm Gatermann und der große süddeutsche Sportführer Graf Egon von Beroldingen. Der deutsche Fußballsport betrauert das Ableben von Max Brandt, des bekannten Berliner Fußballführers. Weiterhin weilen ErwinDraeger, der bekannte Berliner Ruabyspieler, Heinrich Stoll, der hervorragende Segelfluglehrer. der Rennfahrer Theo Perelger, der Dauerfahre### Pawlack, der frühere bekannte Ringer Otto Matull nicht mehr unter uns. Diesen Vorkämvfern für den Sport und den vielen anderen, die hier nicht erwähnt sind, wollen wir am Sonntag einige stille Minuten des Gedenkens weihen. Und denken wir auch an die toten Sportler des Auslandes, die unsere Freunde waren und an deren Leistungen auch wir uns begeistern konnten. Da sind in erster Linie die Opfer des großen Autorennens auf der Monzabahn, Guiseppe Campari. Borzacchini und Graf Czankowski, dann George Saling, der amerikanische Olymviasieger im Hürdenlauf, der das Opfer eines Autounglücks wurde. Wir erinnern uns auch an Hilde Holowski, der bluttungen, herrlichen Wiener Eislaufkünstlerin. Frankreichs Sportler beklagen das Ableben des Grafen Clarn, der den Vorsitz im Französischen Olympia=Komitee führte. Dem englischen Svort wurden die berühmte Fliegetin Winnifred Svooner, der großartige MotorradRennfahrer Frank Lonaman und der bekannte erfolgreiche Automobil=Rennfahrer Sir Henrn Birkin entrissen. Durch das plötzliche Ableben des zweifachen Olymniasiegers Oscar Friman erlitten Finnland und der gesamte Rinakampfsport einen unersetzlichen Verlust. Die Anhänger des amerikanischen Norsportz wurden erschüttert durch das tragische Ende zweier ihrer berühmtesten Mitglieder: Young Stribbling und Ernie Schaaf. Städtekampf der Schwimmer Ifeluf Bielefelder starten in Paderborn Der für den morgigen Sonntag ausgeschriebene Städtewettkampf zwischen den beiden Paderborner Schwimmvereinen und dem Ersten Bielefelder Schwimmverein bedeutet wieder eine harte Probe, denn von jeher hat eine gewisse Spannung zwischen Paderborn und Bielefeld bestanden. Wenn trotzdem eine derartige Veranstaltung zustande kommt, so bedeutet es doch soviel, daß die Paderstädter in einer nicht schlechten Versassung seien müssen. Das Programm des Städtewettkampfes sieht eine Kraulstaffel über 8 mal 4 Bahnen, Lagenstaffel über 6 mal 4 Bahnen, Bruststaffel über 8 mal 4 Bahnen, Kraulschwellstaffel 2, 4, 6, 8, 6, 4, 2 Bahnen und ein Wasserballspiel vor. Die Kraulstaffel wird als eine Gefallenengedächtnisstaffel geschwommen. Den Bielefelder Schwimmern war es zweimal vergönnt, diese Stafsel bei den alljährlich ausgeschriebenen Wettkämpfen zu gewinnen. Während Kraulrennen und die Lagenstaffel für Bielefeld aussichtsreich sind sind die Bruststaffeln und das Wasserballspiel offen. Die Leinenstädter werden es aber an Kampfesgeist nicht sehlen lassen. Die Wettkämpfe werden von internen Staffelwettwennon ersuue, deren 7. Reicheß, gezelat und eine kämpfen und einem Kunstsoringen umrahmt, vielveranfchfagen in. Prvutung nicht gering zu leicht wird sich auch der Bielefelder Alfred Eremer Schmellng-Loughran perfekt Am 24. Januar in New York Joe Jacobs, der Manager von Max Schmeling, hat am Donnerstag einen neuen Kampfvertrag für seinen Schützling abgeschlossen und den Vertrag bereits unterzeichnet. Schmeling wird am 24. Januar in New York, wahrscheinlich im Colosseum, gegen Tommy Loughran über 15 Runden kämpfen. Loughran slegt weiter Der amerikanische Ueberschwergewichtler Ray Impelletiere, der an Gewicht und Größe nur wenig hinter dem italienischen Weltmeister Carnera zurückbleibt, konnte sich gegen seinen Landsmann Tommy Loughran nicht durchsetzen. Loughran war für den Koloß viel zu schnell und besiegte seinen fast 70 Pfund schwerenen Gegner über zehn Runden leicht nach Punkten. Schönrath boxt in Paris Hans Schönrath, der deutsche Exmeister im Schwergewicht, wurde für den 15. Dezember nach Paris verpflichtet, wo er mit dem bisherigen schwedischen Europameister im Halbschwergewicht, John Anderson gepaart wurde. Fünf Länderkämpfe 1934 Das Leichtathletik-Programm für 1984 der Deutschen Sportbehörde sieht fünf Länderkämpfe vor. In Stockholm steigt am 19. August der erste Länderkampf gegen Schweden und gleichzeitig in einer süddeutschen Stadt die Begegnung mit der Schweiz. Am 1. September werden gleichfalls zum ersten Male Italien und Deutschland sich in einem Länderkampf gegenüberstehen und im Anschluß daran wird die deutsche Mannschaft vom 7. bis 9. September an den Europameisterschaften in Turin teilnehmen. Für den 23. September ist dann der Länderkampf gegen Frankreich in Deutschland angesetzt und im Herbst wird eine deutsche Vertretung die Reise nach dem Fernen Osten antreten, um am 18. und 14. Oktober in Tokio einen zweiten Länderkampf gegen Japan zu bestreiten. Waltersport Die ersten Skirennen mit Birger Ruud An den ersten am Sonntag auf dem Zugspitzplatt stattfindenden dieswinterlichen Skirennen werden 90 der besten deutschen Skiläufer und Springer teilnehmen. Gemeldet hatten rund 180 Bewerber, doch mußten, da die Teilnahme beschränkt war, einige Meldungen zurückgewiesen werden. Fast die gesamte deutsche Spitzenklasse, wie Loisl Kratzer(Rottach), Willi Bogner(Traunstein), Friedl Däuber, Alfred Stoll(Berchtesgaden), Ostler, Bader, Schindl(Garmisch), Dietl, Motz(München) usw. werden bei den Skiwettläusen versammelt sein, zu denen sich noch der ausgezeichnete norwegische Springer Birger Rund gesellt, der zurzeit in Innsbruck als Trainer tätig ist, und als Gast im Sprunglauf an den Start gehen wind. Pressetagung in Dortmund In Anwesenheit des Presseführers der DT, Werner Gaertner(Berlin), treten heute und morgen die Pressewarte der DT von Westdeutschland im Eintrachtsaal in Dortmund zusammen. Es gehören hierzu die Gaue IX(Westfalen=Lippe), X und XI(Rheinland). Gaertner hat sich besonders um den Ausbau der Deutschen Turnzeitung verdient gemacht, die heute mit einer Auflage von 100 000 die meist gelesene Zeitung für Leibesübungen ist. Er wird über die zukünftige Pressearbeit in der DT sprechen. Westsalens Turnpresseleute werden viel anregenden Stoff für ihre Arbeit mit auf den Weg bekommen. Sie werden bekunden, daß sie in doppeltem Maße gewillt sind, sich für eine große und starke Deutsche Turnerschaft, die sich restlos der Volksregierung zur Mitarbeit zur Verfügung gestellt hat, einzusetzen. An Beteiligung wird es nicht sehlen. Auch aus dem Bezirk Minden nehmen mehrere Pressewarte an dieser Tagung teil. Wolkenflug kehrt zurück Nach seinem erfolglosen Gastspiel aus dem Pariser Turf wird der deutsche Vollblüter Wolkenflug in den nächsten Tagen die Heimreise antreten. Der Tünfjährige zog sich am Donnerstag vor seinem nart in Auteuil eine schmerzhafte Verletzung zu, so daß sich Trainer Johnstone entschloß, den Wallach für die beiden noch in Aussicht genommenen Rennen zu streichen. Pilnenburg Wals siegen in Amsterdam Rausch Hürtgen enden an dritter Stelle Das Amsterdamer Sechstagerennen wurde am Donnerstagabend vor gutem Besuch beendet und brachte den erwarteten Sieg des holländischen Paares Pijnenburg Wals, das vom ersten Tage an einen guten Platz in der Spitzengruppe behauptete und einen durchaus verdienten Sieg erzielte. Am letzten Abend gab es noch interessante Pofitionskämpfe, vor allem RauschHürtgen und BroccardosGuimbretiere versuchten immer wieder, den Holländern davonzuziehen. Pifnenburg und Wals blieben aber außerordentlich aktiv und behaupteten durch taktisch sehr kluges Fahren ihre führende Position. Von den schwächeren Paaren rückten die Italiener Guerra Bresciani bis auf eine Runde an die Spitzengruppe heran. Gegen 22.30 Uhr stürzte Pijnenburg schwer, es war sein fünfter schwerer Sturz bei diesem Sechstagerennen, aber der zähe Holländer war nach zehn Minuten wieder auf der Bahn und griff unter tosendem Beifall in die Wertungskämpfe ein. Piinenburg und Wals waren auch die erfolgreichste Mannschaft, nach ihnen sind Randball im Gau IX Loncke, Guimbretiere und Braspenning van Kempen zu nennen. Nach 145 Stunden waren 3141,603 Kilometer zurückgelegt. Der Schlußstand lautete: 1. Piinenburg Wals 589 Punkte(Sieger). 2. Broccardo Guimbretiere 215 Punkte, 3. Rausch Hürtgen 161 Punkte. Eine Runde zurück: 4. Braspenning van Kempen 271 Punkte. 5. Guerra Bresciani 174 Punkte. Zwei Runden zurück: 6. Aerts Loncke 208 Punkte. Fünf Runden zurück: 7. Bluggen Müller 178 Punkte. Sechs Runden zurück: 8. van Nek van Hout 99 Punkte. Sieben Runden zurück: 9. Adam Dewolf 82 Punkte. Plinenburg Wals in Köln Am 6. Kölner Sechstagerennen, das in der vom 1. bis 7. Dezember in der Rheinlandhalle stattfindet, nehmen nun auch die Amsterdamer Sechstagesieger Pijnenburg Wals teil. Aussichtsreiche Verhandlungen schweben mit den Holländern Vluggen Muller. Aufnahme ehem. Marxisten Eln Drittel der Mitgliederzahl Reichssportführer von Tschammer und Osten gibt in einem Rundschreiben an alle Sportverbäude bekannt, daß auf Grund des Wahlergebnisses die auerkannten Sportvereine statt bisher 20 Prozent jetzt ein Drittel der Gesamtmitgliederzahl an ehemaligen Marxisten aufnehmen dürfen. Weiterhin kann auch bei denjenigen, die erst nach dem 30. Januar einer Organisation der RSDAP beigetreten sind, auf die Beibringung von Bürgschaften und Führungszeugnissen verzichtet werden, falls sie eine ordnungsmäßige Unbedenklichkeitsbescheinigung einer Parteiorganisation einreichen. Sport am Jotensonntag Von einem allgemeinen Sportverbot am Totensonntag wurde wieder abgesehen, nur in einigen Bezirken und Städten herrscht Sportruhe. Lärmende Großveranstaltungen fehlen ganz, sie vertragen sich auch nicht gut mit der Bedeutung eines Tages, der ganz dem stillen Gedenken an unsere Toten gewidmet sein soll. Dem Ernste des Tages bleibt der Spielbetrieb in der Hauptsache auf die Veranstaltung von Wohltätigkeitsspielen beschränkt, während die Meisterschaftskämpfe so gut wie ruhen. Der Kampf gegen Hunger und Kälte soll auch am Totensonntag nicht ruhen. Man soll über den Toten die Lebenden nicht vergessen! Zahlreiche Notopferspiele finden im Fußball statt. Neben einigen Punktekämpfen gibt es besonders in West= und Süddeutschland eine Reihe von Städtespielen, von denen die Spiele Köln=Frankfurt, Nürnberg=Fürth und Ulm=Stuttgart erhöhte Bedeutung haben. Weit weniger Betrieb herrscht im Handball. Im Westen findet fast kein Spiel statt, dagegen setzen der Süden und auch andere Gaue ihre Meisterschaftsspiele fort. Für die Winterhilfe wirbt der Städtekampf Nürnberg=Fürth. Am ruhigsten geht es im Hocken Nal zwer Pihontspiele-uWestralen Preußen Paderborn in Bielefeld und Polizei Münster in Künsebeck Auch im Handball ist es seit Jahren zum erstenmal wieder gestattet, am Totensonntag Spiele durchzuführen. Trotzdem verzichten die Spielleitungen im allgemeinen auf Ansetzungen, sondern beschränken sich mit Rücksicht auf den ernsten Charakter dieses Novembersonntags nur auf Meisterschaftsspiele, die nötig sind, um den Terminkalender wieder einigermaßen in Ordnung bringen zu können. Im Gau X (Niederrhein) herrscht Ruhe, und im Gau XI(Mittelrhein) ist nur die Kölner Gruppe mit PflichtArminia Bielefeld— Preußen Padervorn so lautet die Paarung. Zwei Gegner, die zusammen schon manchen Strauß ausgesochten haben. Das Gefüge der Bielefelder Mannschaft ist vielleicht etwas einheitlicher, vor allem wenn morgen darauf gesehen wird, die Läuferreihe zweckmäßiger aufzustellen. Und dann: schon in der ersten halben Stunde aktiv sein, und nicht warten, bis der durchschlagskräftige Gegner die eigene Festung im Sturm genommen hat. Gelingt es den Arminen auch diesen Kampf siegreich zu gestalten, dann ist Punktegleichheit mit den Mindener Pionieren erzielt, und das Treifen am 3. Dezember in Bielefels wird ein wirklicher Entscheidungskampf werden. Als Schiedsrichter wird morgens Lange (Hagen) amtieren, augepfiffen wird um 15 Uhr. Es kann nicht, wie sonst üblich, am Vormittag gespielt werden, da die Reichswehrleute am Totensonntag sämtlich Kirchgang haben. zu, wo nur sehr wenige Freundschaftstreffen vorgesehen sind. In Berlin geht der Kampf um die Punkte weiter. Auch im Rugby stehen nur wenige Spiele auf dem Programm. Im Schwimmen beansprucht der Start des Kölners Deiters am Sonnabend in Brüssel erhöhtes Interesse. In Leipzig und Düffeldorf finden Olympia-Prüfungskämpfe statt. Selbst im Radsport ist am Sonntag nicht viel los. Die einzige Veranstaltung im Reiche ist den Amateuren vorbehalten, die in Dortmund um den„Helden=Gedenk=Preis" kämpfen Im Ausland veranstalten noch Basel, Brüssel und Paris. Die Ringer spielen beschäftigt. Künsebeck— Polizei Münster Zwei Spiele in Westfalen lenken die Aufmerksamkeit der westfälischen ersten Klasse auf die Trefsen der Nordstaffel, das sie für den weiteren Verlauf der Serie ausschlaggebend sind. Es handelt sich um nichts mehr, als darum, ob Hindenburg Minden, die heute in Kassel gegen die nennte Jägerkompagnie spielen, nach diesem Treffen schon ungefährdeter Tabellenerster sein können. Diese Paarung ist vollkommen gleichwertig, siegt Künsebeck, geht es in Ordnung. Erreichen die Münsteraner die Punkte, ist es auch keine Ueberraschung. Die Polizisten konnten am Vorsonntag gegen Jahn Minden nur nach Aufbietung aller Kräfte knapp mit:8 gewinnen, wogegen die Künsebecker den bedeutend spielstärkeren Paderborner Preußen eine hervorragende Partie lieferten, die nur•6 verloren ging. Die bessere Tagesform dürfte diesmal den Ausschlag geben. Schach-Neuigkeiten Gütersloh— Brackwede 016 beenden am Sonntag in Paris die Kämpfe im stilringen um die Europameisterschaft, an der auch zwei deutsche Ringer beteiligt sind. Die Berufsboxer sind bereits am Sonnabend wieder im Berliner Spichernring beschäftigt. Im Wintersport gibt es die erste skisportliche Veranstaltung der Saison. Anläßlich der Sitzung des Vorbereitungsausschusses für die Olympischen Winterspiele in Garmisch=Partenkirchen finden auf dem Zugspitzplatt Skirennen statt, an denen auch Olympiasieger Birger Rund teilnimmt. Die deutsche Eishockenmannschaft weilt in Paris, wo auch Sonja Henie auftritt. Am Sonnabend steigt in Frankfurt a. M. nach Berliner Muster ein der Sportpresse, Am Bußtag trug die=Mannschaft des Brackweder Schachklubs das fällige Meisterschaftsturnier in Gütersloh gegen den dortigen Schachverein aus. Scheele, der schon im Ansang stark auf Verlust stand, konnte im schneidigen Endspiel als erster seine Partie beenden. Die Gegner von Erdmann, Haller, Kahmann und Hüker kamen für einen Sieg nicht in Frage und mußten nacheinander die Wafsen strecken. E. Ramforth, der Gegner von Quackernack, verteidigte sich äußerst zäh, aber auch hier langte es zu keinem Siege, somit sind sämtliche Partien für Brackwede gewonnen. Am kommendenn Mittwoch beginnt das Brackweder Pokal= und Klubmeisterturnier. Spielabend jeden Mittwoch 20½ Uhr im Hotel„Großer Kurfürst“ in Brackwede. Flugsport Europa-Rundflug 1934 Die Strecke des Europa=Rundfluges 1934, der nach dem letzten Siege des polnischen Hauptmannes Zwirko vom Polnischen Aero=Club durchgeführt wird, ist 9500 Kilometer lang. Vom 28. August bis 7. September werden die technischen Prüfungen erledigt und anschließend die Strecke abgeslogen. Von Warschau führt der Weg über Königsberg, Berlin, Köln, Paris, Bordeaux, Madrid, Sevilla, zum erstenmal nach Afrika, und zwar Casablanca, Meknes, Algier, Tunis und über Itallen Palermo, Neapel, Rom, Padua, Wien, Prag, Kattowitz, Lemberg, Wilna nach Warschau zurück. Letzte ADAC-Auszeichnungen Nach der Ueberleitung des ADAC in den DDAC wurde zum letzten Male die vom ADAC gestiftete Sportauszeichnung verliehen. Unter den Ausgezeichneten befindet sich auch ein Bielefelder, der bekannte Automobilsportler Karl Fürstenau Für die Punktzahl 41 erhielt er die bronzene Sportauszeichnung. * Der ehemalige Gausportleiter Rudolf Solle (Detmold wurde mit der goldenen ADAC=Ehrennadel mit Brillanten geehrt. Bergmeister Möritz wurde vom Führer Adolf Hitler empfangen. Unser erfolgreichster Seitenwagenfahrer der letzten Jahre hatte in München=Daglsing den vom Volkskanzler gestifteten„Goldenen Helm“ gewonnen, den der Kanzler anläßlich des Empfanges mit feinem Namenszug versah. DSC Prag bleibt bestehen Der D8C Prag bleibt nach einem Beschluß der Generalversammlung weiter bestehen. Die hauptsächlichen aus rückständigen Steuern bestehende Schuldenlast von 170000 Kronen soll durch Sammlungen und Spenden aufgebracht werden. bei dem in 27 Schaunummern eine Sportrevue abgewickelt wird. Im Rennsport gibt es auf deutschen Bahnen nur Flachrennen in Neuß und für die Traber in Mariendorf. In Frankreich wird die Startglocke in Auteuil geläutet. „Wenn die Karte richtig zeigt, müßte jetzt bald ein Abgrund kommen!"(„Mocca") Wir sind gerüstet für den großen Kauf *• K——a— Un MSSORTA Ehestandsdarlehen Eine Riesen-Auswahl zeigen wir In einer Sonderausstellung zu billigsten Preisen. 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Sie weiß ebenfalls nichts von einer solchen Besprechung, kann aber auch nichts Bestimmtes darüber sagen, weil sie selten in der Wohnung weilte. Schlagt die Faschisten... Der nächste Zeuge, der Elektromonteur eyer, war kommunistischer Literaturobmann in derselben Organisationszelle wie Grothe. 1931 sei er aus der Partei ausgetreten, weil er das Zettelankleben und die Versammlungssprengungen nicht mehr mitmachen wollte. Zu der ihm vorgehaltenen Aussage Grothes, daß Meyer in einem Lokal des Roten Frontkämpferbundes im Februar dieses Jahres sich in Alarmzustand befunden habe, sagt der Zeuge: Wenn Gothe das gesagt hat, dann hat er die Unwahrheit gesagt! Von einem Alarmzustand des Rotfrontkampferbundes will der Zeuge nichts gewußt haben. Er habe diesem Bund auch nicht angehört. Auf eine Frage des Oberreichsanwaltes bestätigt der Zeuge, daß ihm die Parole„Schlagt die Faschisten, wo Ihr sie trefft" bekannt war. Dimitroff: Wie hat der Zeuge diese Parole verstanden? Zeuge: Wir haben in unserer Zelle darüber diskutiert und haben gesagt, daß diese Parole sehr unglücklich gehalten sei. Wir haben darüber diskutiert, daß der Herausgeber dieser Parole schließlich die Bearbeitung der Nationalsozialisten meint. Vors.: Haben Sie sonst im Leben schon einmal gehört, daß man unter Schlagen ein Bearbeiten durch überzeugende Worte versteht? Der Zeuge schüttelt den Kopf und der Vorsitzende erklärt: Ich auch nicht! Dimitroff: Ich möchte z. B. die Anklage kaputtschlagen und das bedeutet für mich auch nicht, daß ich den Oberreichsanwalt totschlagen will.(Heiterkeit.) Der Vorsitzende erwidert dem Angeklagten, daß er ja eine so eigentümliche Ausdrucksweise haben möge. einmal die Kellner Es folgen dann die Zeugenvernehmungen über die von den Angeklagten Taneff und Popoff behauptete Anwesenheit im Aschingerlokal in der Potsdamer Straße am Brandabend zwischen neun und zehn Uhr. In den letzten Tagen hatte in Berlin nochmals eine Gegenüberstellung Popoffs und Taneffs mit den Kellnern stattgefunden. Darüber äußert sich heute Kriminalassistent Kynast. Die beiden Angeklagten seien insgesamt sieben Kellner einzeln gegenübergestellt worden. Die Angaben der Angeklagten seien aber durchaus unsicher gewesen. Auch die heute vernommenen Kellner Dombeck, Borchert und Machmar können sich nicht erinnern, am Brandtage Popoff und Taneff im Lokal gesehen zu haben. Vor der Mittagspause wurde dann noch der Koch Kraus von der Aschingerfiliale am Bahnhof Friedrichstraße vernommen. Nach Aussage des Zeugen kamen Torgler und Koenen am Brandabend zunächst allein, und zwar zwischen .15 und.30 Uhr. Auf den Vorhalt, daß es nach anderen Zeugenaussagen später gewesen sein müsse, erklärt der Zeuge, er habe um .30 Uhr bereits Dienstschluß gehabt. Der Oberreichsanwalt fragt den Zeugen, ob der verstorbene Kellner Stübling eines natürlichen Todes gestorben sei. In irgend einer ausländischen Emigrantenzeitung finde sich die Behauptung, Stübling wäre umgebracht worden, weil er ein lästiger Zeuge sei. Kraus erklärt dazu, er habe gehört, daß Stübling wegen Familienstreitigkeiten Selbstmord begangen habe. Ein Zellennachbar Popoffs Nach der Pause wird der Zeuge Weinberger aus der Strafhaft vorgeführt, der wegen Bestechung zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden ist. Der Zeuge hatte seine Zelle in Berlin neben der des Angeklagten Popoff. Während der Haft hat er wiederholt Gelegenheit gehabt, mit Popoff zu sprechen. Popoff habe ihm seine Unschuld beteuert und wiederholt geäußert, daß er mit der Brandstiftung im Reichstage nichts zu tun habe. Er habe aber die Befürchtung geäußert, daß er wegen Paßvergehens, wegen Devisenvergehens und vielleicht auch wegen Hochverrat bestraft werden könnte. Auf die Frage des Zeugen, was er in Deutschland tue, habe Popoff erklärt, er studiere hier die Wirtschaftslage. Im übrigen sei er nichts weiter als Kommunist. Ueber das Devisenvergehen soll Popoff gesagt haben, daß er einige tausend Dollar ins Auland geschickt habe. Woher Popoff das Geld hatte und wohin er es schickte, und zu welchem Zweck, danach habe der Zeuge nicht gefragt. Der Zeuge Weinberger bekundet weiter, er habe zu Popoff gesagt, daß er einen sehr schweren Stand haben werde, denn niemand werde ihm seine Angaben über seinen Berliner Aufenthalt glauben. Darauf habe Poposs erwidert: Ausgerechnet muß mich gerade jemand in der Dorotheenstraße gesehen haben. Popoff habe dann noch so etwas von der Roten Hilfe, Rotfrontkämpferbund usw. geäußert. Die Frage des Reichsanwaltes Parrisius, ob der Zeuge die Mitteilung Popoffs so aufgefaßt habe, daß er tatsächlich in der Roten Hilfe gewesen sei, wird von dem Zeugen Weinberger bejaht. Auf eine weitere Frage des Reichsanwaltes gibt der Zeuge noch an, Popoff habe ihn gebeten, die Adresse der Frau Sobetzki zu ermitteln, bei der er gewohnt habe. Er wisse nur noch die Telefonnummer, habe aber die Hausnummer vergessen. Der Zeuge sollte durch seine Frau Sobetzki bitten lassen, die von Popoff in der Wohnung vorhandenen Aufzeichnungen zu beseitigen. Er habe aber diese Bitte nicht erfüllen können. Popoff streitet ab Der Vorsitzende hält dann dem Angeklagten Popoff die einzelnen Aussagen des Zeugen Weinberger vor. Zunächst wird die Frage des Devisenvergehens behandelt. Popoff erklärt, er habe nichts ähnliches zu Weinberger gesagt. Auch über die Dorotheenstraße will er mit keinem Wort zu Weinberger gesprochen haben. Popoff wird ziemlich erregt und erklärt, er habe Weinberger immer erklärt, daß er niemals in der Roten Hilfe gewesen sei. Vors.: Hat er den Zeugen gefragt, ob er dem Untersuchungsrichter seine Adresse angeben solle? Popoff: Kein wahres Wort. Vors.: Dann ist es wohl auch nicht wahr, daß er ihn gebeten hat, seine Papiere und Notizen vernichten zu lassen. Popoff: Auch das ist vollständig unwahr! Der Zeuge Weinberger wendet sich erregt zu Popoff und ruft aus: Das ist ja unerhört, daß Popoff mich jetzt Lügen straft. Ich weiß es ganz genau, daß er mir das gesagt hat und zwar zwei Tage vor meinem Haftprüfungstermin, bei dem ich meine Frau sehen sollte. Als nächste Zeugin wird Frau Küßner vernommen. Die Zeugin hat am 27. Februar abends einen Vortrag im Nationalklub gegenüber dem Reichstagsgebäude beigewohnt. Der Vortrag begann um.45 Uhr. Die Zeugin ist etwas verspätet eingetroffen und gegen 9 Uhr im Klub gewesen.„Ich war ungefähr“, so erklärt sie,„50 Meter vom Portal II entfernt, als ich bemerkte, daß die Tür geöffnet wurde. An dem Portal war ein weißes Schild angebracht und ich konnte deutlich sehen, wie dieses Schild nach innen schwenkte, als ein Torflügel aufging. Mir fiel es nun auf, daß ein Herr Barkes Ahnemaser Bauernblut aus Schweden und Hannover Walther Tröge, Weimar, der Herausgeber des„Thüringer Bauernspiegels", des Archivs für thüringische Stammes= und Familienforschung, macht im Novemberheft dieser Zeitschrift bemerkenswerte Mitteilungen über die Herkunft des Reichsernährungsministers R. Wie so manches namhafte deutsche Geschlecht sind die Darré nach 1680 in der Zeit der Religionsverfolgungen aus Nordfrankreich und der Rheinpfalz und später nach der Uckermark aus dem Reichstag herauskam, sehr schnell die und Vorpommern eingewandert. Als Siedler Stufen heruntersprang und in schnellem unter dem großen Kurfürsten haben in der Tempo in Richtung Krolloper ging. Er ging hastig mit großen Schritten. An die Figur des Mannes kann ich mich nicht genau erinnern. Als ich nachher beobachten konnte, wie van der Lubbe abgeführt wurde, glaubte ich, daß sei der Mann gewesen. Das war aber nur eine Ideenverbindung von mir und die Bemerkung stützt sich nicht auf genaue Beobachtung seiner Person.“ Nach Aufforderung des Vorsitzenden steht der Angeklagte Popoff auf. Die Zeugin sieht ihn an und sagt: Sie könne nicht unter ihrem Eid sagen, daß der von ihr gesehene Mann die Figur Popoffs gehabt habe. Nach einer kurzen Vernehmung der stenotypistin Kirst, die in der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion tätig war, wird die Verhandlung auf Sonnabend vertagt. Der Reichsbischof empfing am Freitag den Erzbischof Germanof von Thyatira(London), den Vertreter des Patriarchen von Konstantinopel für die griechisch=orthodoxen Gemeinden in Westeuropa. Uckermark Glieder einer Familie„'Arrest", wie der Name auch geschrieben wird, eine Rolle gespielt. Der Reichsernährungsminister R. W. Darré ist 1895 zu Belgrano bei Buenos Aires in Argentinien geboren, wo sein Vater deutscher Ueberseekaufmann war. Die Mutter des Ministers, Eleonore Darré, geborene Lagergreen, ist eine in Südamerika geborene Halbschwedin. Ihr Vaterstamm kommt von der Insel Oeland her und hat dem schwedischen Staat führende Männer geliefert. Der Oheim der Frau Eleonore(Bruder ihres Vaters) war Bürgermeister von Stockholm. Die Mutter der Frau Eleonore Darré war eine hannöversche Bauerntochter namens Thole aus der Gegend von Haselünne. Wenn es stimmt, was die Genealogie als Erfahrungstatsache festgestellt zu haben glaubt, daß nämlich die Mütter sehr oft ihre Erbmasse wesentlich auf die Söhne vererben, trägt, wie Tröge seine Untersuchungen schließt, der Reichsminister stark nordisches Bauernblut aus Schweden und Hannover in sich. Die kieinen Reudent Von Bruno H. Bürgel Nachdruck verboten Alle wirklichen Wahrheiten dieser Welt Sonnenuntergang hinter heimischen stillen sind ewig, sie sind losgelöst von Zonen und Kornfeldern für nichts zu achten und ihn nur Zeiten, sie schweben wie Sterne über dem unruhvollen Gewoge der Menschen in den Niederungen. Lietai=peh, der große Dichter der Chinesen, dessen Ruhm viele Jahrhunderte überdauert hat, ist wieder modern geworden mit seinem„Lob der kleinen Freuden", von denen er mit der Zartheit und philosophischen Vertiefung spricht, wie sie nur einem Dichter und noch dazu einem chinesischen Dichter jener Tage eigen ist, die längst verklungen sind und die das ferne Land des Ostens still und verträumt sahen. „Lob der kleinen Freuden", das ist die Weisheit eines klugen Mannes, der die Menschen und das Leben kennt, das Vergängliche von dem Bleibenden zu trennen versteht und uns sagt: Alles Große im Leben des Menschen ist sehr sehr selten, sowohl der große Schmerz wie die große Freude; es sind die unzähligen kleinen Schmerzen der Alltäglichkeit, die uns zermürben, müde und bereit machen am Ende der Tage, und es sind die kleinen Freuden, die uns erheitern und uns sagen lassen, daß das Leben dennoch schön sei. Die große Kunst besteht darin, diese kleinen Freuden überhaupt zu sehen, zu finden und zu empfinden, und Li=tai=peh ist eben gerade deswegen so zeitgemäß, weil die ganze Welt heute unter großen Schwierigkeiten zu leiden hat, und selbst Kreise, die sich früher leicht große Freuden verschaffen konnten, recht bescheiden geworden sind. Wäre ich Li=tai=peh, so würde ich mit dem merkwürdig wissenden, stillen und versonnenen Lächeln des chinesischen Weisen sagen, daß das kein großes Unglück sei, denn es war eine Zeitlang Mode geworden, den Deutsche Erdölbohrung wird durch die Reichsregierung gesordert Oben: Bohrtürme im Erdölgebiet in Steinförde= Wietze. Unten: Eine Oelpumpe, mit der man früher mühsam das Oel aus der Tiefe holte. In Hannover fand die Gründungssitzung der Fachgruppe „Erdölbohren, Fördern und Gewinnen" der deutschen Gesellschaft für Mineralerforschung statt. Die Gesellschaft will mit aller Energie und Kraft an die systematische Förderung der Erdölgewinnung herangehen. Durch neue BohrMethoden will man die in 2000 Meter Tiefe vermuteten Erdöllager erschließen, um sie der deutschen Wirtschaft zugänglich zu machen. dann der Bewunderung für wert zu halten, wenn die Pyramiden den Hintergrund bildeten, oder das Nordkap oder Palmenhaine an irgendeiner idyllischen Küste, die man unter tausend Dollar nicht erreichen konnte. Nicht der Sonnenuntergang an sich, sondern die tausend Dollar waren schließlich die Hauptsache geworden, oder die fünfhundert, oder die hundert Mark, ob es sich nun um einen Sonnenuntergang oder um sonst etwas handelte, was schön war oder sein sollte und Freude brachte. Und da sind wir mitten in den Gedankengängen Li=tai=pehs!„Beachte die kleinen Freuden!“ Ein kleines Mädchen hat ein paar Blumen ins Haar gesteckt und um den zierlichen Hals eine Kette aus rosigen, winzigen Muscheln geschlungen, die wie Fingernägel eines Kindes aussehen und die man zu Hunderttausenden am Strande findet. Dieses kleine Mädchen, sagt Li=tai=peh, ist in seinem Schmuck glücklich und findet ihn reizend. Er ist es auch! Muß es eine Perlenkette sein, die ein kleines Vermögen kostet? Ein Muscheltier baute die billigen Muschelschalen. Nun, auch die teuren Perlen stammen von ihm, sind Absonderungen der Körpersäfte dieses Tieres, um einen eingedrungenen Eingeweidewurm zu umkapseln und unschädlich zu machen. Eine nicht sehr ästhetische Angelegenheit also! Sind die Perlen und die Diamanten im Haar wirklich schöner als die Blumen und die rosigen Muscheln? Oder sind sie nicht vielmehr nur teurer? Der Spötter Bernard Shaw sagte einmal von einer Dame, die pfundweise mit Brillanten und Perlen behangen war:„Wieviel leichter hätte sie es, wenn sie sich einen Zettel um den Hals hängte, der die Höhe ihres Vermögens angäbe!“ Aber man muß nicht falsch verstehen! Auch Perlen sind schön und funkelnde Steine sind es, und wer es kann, der soll sie kaufen und soll sich daran freuen. Falsch ist es nur, die kleineren, die bescheideneren Schmuckdinge dieser bunten Welt eben darum geringer zu achten, weil sie billig sind, denn dann haben wir das Gegenstück zum teuren und zum billigen Sonnenuntergang, und landen bei einer Gesinnung, die häßlich ist und ohne Kultur. Die Welt ist arm geworden, die reichen und die großen Freuden haben sich vermindert, aber die kleinen sind geblieben, und es kommt nur auf uns an, sie zu sehen und zu empfinden. Ich sah einen kalkbespritzten Bauarbeiter, er sah ein wenig rauh aus und bärbeißig, aber in seinen breiten und verarbeiteten Handen hielt er einen bunten Herbststrauß, einfach mit einer groben derben Schnur zusammengebunden, und den— er stammte aus einem verwilderten Garten neben der Baustelle— brachte er, wie er etwas unwirsch sagte:„seiner Alten mit“. Und ich sehe eine verarbeitete und etwas müde Frau, die es nicht leicht hat mit Mann und Kindern, die diesen Strauß mit einem glückhaften Lächeln entgegennimmt, obwohl er ohne alle Komplimente dargeboten wird. Es ist plötzlich etwas Sonne in der kleinen Wohnung, eine kleine Freude, und ganz im Untergrund des Herzens wird eine Erinnerung wach an vergangene Zeiten, da dieser Mann und diese Frau jung waren und verliebt, und sich kleine zärtliche Torheiten zuflüsterten. Das ist die kleine Freude des Lietai=peh. Den Leiermann sehe ich, der seinen Kasten humpelnd durchs Hoftor trägt und um den sich eine Schar von Kindern sammelt. In die graue Eintönigkeit der Hinterhäuser dringt plötzlich ein wenig von der naiven und primitiven Poesie der Großväterzeit, alte Melodien und alte Tänze werden lebendig, Kinder, die noch eben in dunklen Höhlen saßen, oder im Gewirr der Großstadt wie entwurzelte Feldblumen vor dem Sturm dahintrieben, machen sich ein kleines Fest, denn gerade die Kinder sind die immer Bereiten, ihre jungen Herzen sind aufgeschlossen den kleinen Freuden wie den kleinen Leiden, voll von einer weltumspannenden Liebe und Barmherzigkeit, der der kranke Sperling, der zwischen Müllkästen im Hof hockt, Objekt einer rührenden Fürforge wird. Die Welt ist voll von kleinen Freuden, sagt Lietai=peh. Er lobt sich den Mann, der nach seinem Tagewerk vor dem Bauer sitzt und der Drossel, die ihn sehr wohl kennt und auf ihn wartet, kleine Leckerbissen reicht, ihr eine einfache Melodie vorpfeisend und seinen Spaß daran hat, wenn sie mit schief gestelltem Kopf und klug blinzelnden Augen die gleiche Tonleiter zu vfeisen trachtet. Er erzählt von dem kleinen Händler, der beglückt ist, wenn er des abends leise auf seiner Flöte bläst und mit Andacht die zarte Silhouette genießzt, die das Gezweig gibt, wenn es im langsam verblassenden Abendrot sich gegen den Himmel abhebt.— Wir abendländischen Menschen haben es vielleicht verlernt, umgeben von lauter Freuden, die wir bezahlen müssen, so zu empfinden, wie die Menschen des fernen Ostens, deren Weise und kaiserliche Räte der „Musik“ lauschen konnten, die die fünfhundert verschiedenen Tulpen„hören“ ließen, die im kaiserlichen Garten zu Peking standen. Lietai=peh sagt, daß der Kaiser in diesem seinen Garten, wo die Türme mit den tausend abgestimmten Glocken stehen, die der Wind läutet, nicht glücklicher sein kann, als der kleine Reisbauer, der still mit seiner Liebsten den Mond betrachtet, der durch perlmutterumsäumte Wolken friedlich und fern dahinzieht, und in die Herzen ein Ahnen der ewigen und unendlichen Welt gießt, in der der Kaiser und der Bauer gleich werden.——— Ei gebenRiamts! E. S. Sie möchten gern zum Film, ein Wunsch, den Sie mit vielen Ihrer Mitschwestern teilen. Aber auf die flimmernde Leinwand trifft das Wort zu: „Viele sind berufen, aber wenige auserwählt.“ Und diese wenige müssen besondere Glückskinder sein. Beschaffen Sie sich durch eine hiesige Buchhandlung das Buch„Film und Kino“, Verlag Dünnhaupt in Dessau. Sie finden dort ein sehr ausführliches Kavitel mit der Ueberschrift:„Wie komme ich zum Bilg.#.„„„ 6 Sir. N. 64. Die Dame kann, wenn sie sich verheiratet, um Abfindung der Rente einkommen oder aber die Rente weiter beziehen. Eine Wiederaufnahme der Versicherung kommt nicht in Frage, so lange ihr die Rente nicht entzogen wird, und das ist nicht zu erwarten. Nur wenn es sich um eine Witwenrente handelt, würde sie sich abfinden lassen müssen, und sie würde, wenn sie bei der Angestellenversicherung versichert ist, das Dreifache der Jahresrente, bei der Invalidenversicherung das Einsache der Jahresrente erhalten.(h) M. B. Sie geben nicht den Wert des Hauses an. Ist das Grundstück nur gering belastet, dann empfiehlt sich die Aufnahme einer weiteren Hypothek. Auch kann Ihnen für die Neudeckung des Daches ein Instandsetzungszuschuß gewährt werden, der bei Ihrer Gemeinde zu beantragen ist. Hat Ihnen die Sparkasse erklärt, kein Geld für hypothekarische Darlehen zu haben, dann versuchen Sie eine Hypothek durch ein Inserat in den W. N. N. aus Privathand zu erhalten. 2. Die Erlaubnis zur Umstellung Ihres Betriebes wird Ihnen voraussichtlich gegeben werden. Halten Sie Rückfrage bei der Polizeiverwaltung. 3. In der Versorgungsangelegenheit müssen Sie einen Antrag beim Versorgungsamt in Bielefeld einreichen, damit Ihnen eine Witwenrente nachträglich bewilligt wird.(h) K. F. Schloß Holte. Wenden Sie sich an Herrn Rechtsanwalt Strüh(Bielefeld). W. W. Ihr Gläubiger hat ein etwas ungewöhnliches Verfahren eingeschlagen, um zu seinem Gelde zu kommen. Der Pfarrer, an den er sich wendete, um einen Druck auf Sie auszuüben, wird sich auch bestens für diese Vermittlerrolle bedankt haben. Aber Sie werden, wenn Sie Ihre Schulden nicht bezahlen, eines Tages mit einem viel unangenehmeren Besuch zu rechnen haben, denn der Kaufmann kann und wird Sie auf Zahlung verklagen und Ihnen dann den Gerichtsvollzieher ins Haus schicken. Also machen Sie wenigstens eine Abschlagszahlung, damit der Kaufmann nichts gegen Sie unternimmt. 2. Wegen der Gutscheine wenden Sie sich an das Wohlfahrtsamt.(h) Hauswirt. Die Wohnung unterliegt dem Mieterschutz und sie kann infolgedessen nur beim Vorliegen eines wichtigen Grundes vom Vermieter gekündigt werden. Als wichtiger Grund kann aber der Umstand daß Ihr Sohn im Neubau wohnt und dort eine höhere Miete zahlen muß, als Sie für eine gleichwertige Wohnung in Ihrem Hause erhalten, nicht angesehen werden. Das Amtsgericht wird also die Kündigung zurückweisen.(hb) Fr. Z. Ihre Tochter hat ein vollstreckbares Urtell in Händen, aus dem sie 30 Jahre lang die Psändung versuchen kann. Augenblicklich wird gegen den Schuldner, nachdem er in einer anderen Sache den Offenbarungseid geleistet hat, nichts zu unternehmen sein. 2. Die Winterhilfsscheine werden Ihnen vom Wohlfahrtsamt voraussichtlich bewilligt werden. 3. Der Mitarbeit Ihrer Tochter steht nichts im Wege. Unter den Begriff„Doppelverdienst“ würde ihre Tätigkeit nicht fallen. 4. Lassen Sie sich im Rathaus ein Mittellosigkeitsattest ausstellen, legen Sie dieses dem Amtsgericht vor und erheben Sie dort Klage gegen den Vermieter auf Erfüllung des Um obllegenden Gerpflichtungen. Wie können sich auch an das Wohnungsamt wenden, deß Ihre Beschwerde nechprüsen und für Abhilfe forden wir 55 42. Fr. G. Kann der Eigentumer eines Grundstücks das oberirdisch außerholb eines Wasserlaufs abfließende Wasser durch Anlagen auf seinem Grund und Boden nicht oder nur mit unverhältnismäßigen Kosten abführen so ist er berechtigt, von den Eigentümern der tiefer liegenden Grundstücke die Aufnahme des Wassers ohne Entschädigung zu verlangen. Können aber diese Eigentümer das Wasser nicht oder nur mit erheblichen Kosten weiter abletten, so sind sie zur Aufnahme nur gegen Entschädigung und nur dann verpflichtet, wenn der Vorteil für den Eigentümer des höher liegenden Grundstücks erheblich größer is als ihr Schaden. H. V. Ehe Sie sich entschlossen, Küche und Badezimmer auf Ihre Kosten renovieren zu lassen, hätten Sie sich durch einen längeren Vertrag vor einer Kündigung schützen sollen. Zum Ersatz der Kosten, die Ihnen durch jene Arbeiten entstanden sind, ist der Hauswirt nicht verpflichtet. Ob der Vermieter Ihnen die Räume zum 1. November kündigen konnte, diese Frage hätten Sie uns im Laufe des Oktober vorlegen sollen. Jetzt, nachdem Sie die Wohnung aufgegeben haben, ist es ja zwecklos, zu untersuchen, ob Sie in einem Neubau wohnten, ob die Wohnung dem Mieterschutzgesetz unterlag und auf welche Gründe der Hauswirt die Kündigung gestützt hat.(h) 2911. Ein neuer Paß wird Ihnen nicht ausgestellt, wohl aber eine Dienstzeitbescheinigung, die bei der Reichsarchivnebenstelle. Spandau, SchmidtKnobeldorffstraße, zu beantragen ist. Gebühren werden nicht erhoben, fügen Sie aber Ihrem Gesuch ein frankiertes Kuvert mit Ihrer Adresse bei.(h) S. S. Wir raten Ihnen, die Weiterzahlung abzulehnen und es auf eine Klage ankommen zu lassen. Wir vertreten den Standpunkt, daß die Kosten, die dem Hauswirt durch die Anlage seinerzeit erwuchsen, überreich gedeckt sind.(h) K. O. Bringen Sie den Briefkasten an dem Settensutter Ihres Korridors an, dagegen wird der Hauswirt keinen Einspruch erheben. Die Anbringung von Briefkästen ist allgemein üblich und bei vorsichtiger Befestigung werden sich auch keinerlei Schäden an den Holzteilen ergeben.(b) Samadrr-Luhe Partie- und Problemteil Partie Nr. 56 Damengambit Problem Nr. 36 Ch. Mauritius, Luxemburg Weiß: Schwarz: W. Herrmann v. Holzhausen (Defsau)(Magdeburg) 47—45 67—66 Sg8—16 67—66 1. 42—44 2. 62—04 3. Sg1—13 4. Sb1—68 5. e2—63 Es kann auch 5. Lgö geschehen, denn die daraus folgende Möglichkeit 5. dXc4 6. e4. bö 7. e6. h6 8. Lh4, g5 9. SXgb. hXg5 10. LXg5, Le7 11. eX16 braucht der Anziehende nicht zu fürchten. 5. S56—47 a7—46 065 L18—46 —0 91— 6. D0i—-2 7, c4Xd5 8. L11—48 9. Lei—02 10. 82—24 11. h2—h3 Der Bauer muß wohl gedeckt werden. Eine Fortsetzung wie 11. hi, SXg4 12 hö würde vermutlich nichts Rechtes einbringen. 11. 12.——0 13. T41—21 14. L42—81 118—68 847—18 D48—67 Eine Vorbeugungsmaßnahme gegen das zu erwartende St6—e4. 14...... 57—65 Mit diesem Zuge geht Schwarz zum Gegenangriff über. 15. Se8—e2 16. Ke1—b1 17. Se2—63 18. d4Xc5 19. De2—b3 20. 813—44 Das findet eine direkte Widerlegung. Schwarz hat aber ohnehin schon das bequemere und aussichtsreichere Spiel. 20..... Se4Xg3 21. 12Xg3 Traurige Notwendig= keit! Die natürliche Schlagweise 21. TXg3 verbietet sich wegen 21... LX44 22. hX44, DX 61+ 21.... DeTXes 22. 844—c2 Verhältnismäßig besser war 22. Se2. Nach dem Textzuge gewinnt Dis vermöge der Drohung Ddi matt die Qualität. 22.... De3—f3 23. Lei—54 Lesxgl 24. TblXg1 L47-66 und Schwarz gewann. Weiß zieht und setzt in 2 Zügen matt. Kontrollstellung: Weit: Kas, Db7, Tg6, h4. Lf8, h3, 847, e2, Bds. 44, 85(11). Schwarz: Kd5, Dh6, Te4. h7. Lds. gs. Se6, el, Bat, a6(10). Lösung des Problems Nr. 35 Matt in 2 Zügen. 1. 711—14! A5-Sozialpolikik Grundsätzliche Ausführungen Pepplers Berlin, 24. 11. Der Leiter des Amtes für Sozialpolitik in der Deutschen Arbeitsfront, Karl Peppler, eröffnet die von ihm soeben zum erstenmak der Oeffentlichkeit unterbreitete Zeitschrift „NS=Sozialpolitik“ mit grundsätzlichen Ausführungen über nationalsozialistische Sozialpolitik. Unter Sozialpolitik, so heißt es darin,„verstehen wir die Summe von Maßnahmen, die erforderlich ist, um durch Begrenzung der Machtfülle starker wirtschaftlicher Gruppen und durch Schutz und Unterstützung wirtschaftlich schwacher Kreise der Bevölkerung die Gesetze und Spannungen zwischen großen Teilen des Volkes zu mildern und die Gesamtheit in ihrer Wohlfahrt und der Fähigkeit zur Lösung ihrer Aufgabe im Hinblick auf das Gemeinwohl zu fördern.“ Peppler weist dann darauf hin, daß, um eine spätere Sozialpolitik zu betreiben, das Amt für Sozialpolitik der Deutschen Arbeitsfront geschaffen wurde. Es gebe eine Menge Menschen, fährt er fort, die meinen, nationalsozialistische Sozialpolitik bestehe darin, die Gehälter und Löhne heraufzutreiben und auch im übrigen das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten. Abgesehen davon, daß ohne Opfer noch nie Großes erreicht wurde, sei es auch nicht möglich, alles einmal Erträumte von heute auf morgen zur Verwirklichung zu bringen. Man könne nicht eine Reihe sozialpolitischer Forderungen an eine Wirtschaft mit der Maßgabe herantragen, die Wünsche sofort in die Tat umzusetzen, wenn sich diese Wirtschaft zum großen Teil erst im Wiederaufbau und in einer Neuorganisation befinde. Gleichermaßen hänge die Gestaltung eines sozialpolitischen Programmes von dem Riesenkampf ab, der zur Zeit gegen die Arbeitslosigkeit geführt werde. Selbst wenn dieser Kampf zu einem glücklichen Ende geführt habe, könne es nur langsam möglich sein, berechtigten Forderungen Raum zu geben, denn das empfindliche und komplizierte Gebäude der deutschen Wirtschaft dürfe nicht durch wildes Drinherumwühlen gestört oder gar teilweise außer Funktion gebracht werden.„Mögen sich alle“, so schließt Peppler, „vor Augen halten und sich auch darüber klar sein, daß die Grundlage für nationalsozialistische Sozialpolitik im Programm der NSDAP niedergelegt ist. Hiervon wird keinen Millimeter abgewichen, und dieses Programm findet seine Erledigung nur durch seine Erfüllung. Von übereilten Schritten jedoch hat niemand Vorteil.“ Urren-Geieueren-Besische“ preiswert und gut, von W. Wemhöner, Berke Nachf. Obernstraße 21. ie Ustersiktrung ChisemialMundiabletten 43 Süchk EN..20 Die Schnupfenzeit ist dal Oeeneleberrechtzetterargesorgt. Chinosol-Schnupfenputver bewahrt Sie vor den unangegchnen foigen Vogenssie auch nicht die bewährten, regelmäßig zu verwendenden Chinosol-Fabtail 75 Stöck RM. 1,10 Chessel-Schaaptespalte 90 Ml. in Apsthehen u. Dregerien LEE Reverdtienaurreusa Ein Roman in 24 Stunden Von Hermann Hilgendorff 4) In diesem Augenblick hört er das wilde Tack.... Tack.... eines Maschinengewehrs und das Dröhnen eines vorbetrasselnden Panzerautos. Es ist das Auto des Obersten Ibanez, der mit Insuas Vermögen und der Schönsten der Welt.... davonfuhr. Miquel ballt in ohnmächtiger Wut die Hände. „Er wird davonkommen....! Und ich..?“ schreit er verzweiselt heraus und hämmert mit den Fäusten auf den Tisch. Nach einer Weile beruhigt er sich wieder. „Vielleicht läßt Ibanez mich doch noch holen, wenn er Maria in Sicherheit gebracht hat. Er kann mich doch nicht so betrügen. Diese Schießerei macht mich verrückt.... verrückt" * Er hält sich die Ohren zu und blickt wild um sich. Ihm ist, als sei das Zimmer von den düsteren Schatten jener Menschen erfüllt, die er, weil es seine Gegner waren, meuchlings durch seine ihm ergebenen Leute hat erschießen lassen.... Miquel schreit auf.... Frühestens in zwei Stunden kann mich Ibanez holen. Solange wird es dauern, bis er Maria und deren Bruder in Sicherheit gebracht hat. Zwei Stunden....! Eine Ewigkeit....! Erst jetzt entdeckt er, daß sein Diener in der Tür steht. Blasco, der Verräter, der sicher im Herzen ein Revolutionär ist....„Was ist los, Blasco?“ „Nicht viel, Miquel....“ Der Name Miquel trifft den Obersten wie einen Schlag. Wie kann es dieser Bursche wagen, ihn mit Vornamen anzureden? Das ist ein schlimmes Zeichen. Am liebsten würde er ihm auf der Stelle mit der Reitpeitsche ins Gesicht schlagen.... Aber Nein! Draußen knattern die Schüsse der Revolutionäre immer heftiger. „Also, was ist denn los, Blasco?“ spricht er höflich und verbeißt seinen Grimm. Blasco zögert. Sein Gesicht zieht sich in spöttische Falten. Er weiß, wie sein gefürchteter Herr auf der Folter liegt. Das ist sein Entzücken. Blasco denkt an die Reitpeitsche, die er oft genug ins Gesicht bekam. Diese Zeit ist nun vorbei.... Eine neue Zeit bricht an....! Das steht alles in Blascos Gesicht geschrieben.... „Unsern Leuten geht die Munition aus. Sie verhandeln schon mit den Revolutionären. Die Revolutionäre gestatten uns allen freien Abzug, wenn wir nur Sie.... ausliefern, Miquel...!“ Miguel Insua ist es, als weiche der Boden unter seinen Füßzen. Er schaut in einen Abgrund. In der Tiefe des Abgrunds lauert der Tod auf ihn! Und das Schlimmste....! Draußen schweigt plötzlich das Geknatter. Eine beängstigende Stille bricht herein.... „Man hat also die Verhandlungen abgeschlossen!“ sagt Blasco ruhig.„Das ist Ihr Tod!“ Blasco verläßt ganz ruhig den Raum. „Blasco....? Ihr könnt doch nicht!“ Aber Blasco kehrt nicht zurück. Jetzt weiß der Oberst, daß seine Leute ihn verlassen haben. Jetzt kommt die Stunde des Gerichts für ihn. Er weiß, wie das Volk richten wird... Und inzwischen entkommt Oberst Ibanez mit Insuas Geld und der schönsten Frau der Welt.... „Er hätte mich retten können!“ schreit Insua verzweifelt auf, und der Haß läßt ihn bersten.„ 6 Da durchzuckt ihn ein Geoanre. Sein Gesicht verzerrt sich höhnisch.... „Meine letzten Minuten werde ich dazu verwenden, um meinem Freund Inbanez einen Streich zu spielen. Ist Marias Bruder tot, so ist ihm die Frau verloren...!“ ruft der Oberst aus. Er springt zum Teleson. Das ist noch intakt. Er läßt sich mit dem Campamento Formingo verbinden. Dort hat Guerra das Kommando. Er ist ein Freund von ihm und geheimes Mitglied der„La Porra“. In diesem Augenblick wird auch das Campamento von Aufrührern belagert, aber Guerra ist noch immer Herr des stark befestigten Lagers. Er kann sich sicher noch lange halten... Schon meldet sich das Campamento. „Hier Oberst Insua, verbinden Sie mich sofort mit General Guerra!“ Eine Minute später spricht er mit dem General persönlich. „General, soeben war Oberst Ibanez bei mir. Wir hatten eine wirkliche Unterredung. Es liegt im dringendsten Interesse von allen Mitgliedern des„La Porra“, daß der Häftling Fritz Deußer sofort erschossen wird...“ „Ohne Urteil, Oberst?“ „Jawohl, General, wir leben jetzt in einer Zeit, wo wir nicht mehr nach Urteilen fragen können!" „Ich tue das sehr ungern, Oberst. Man wird mir später...“ „Ich trage die Verantwortung, General!“ „In diesem Fall! Gut...!“ „Zögern Sie keine Minute mit der Erschießzung. Dieser Fritz Deußer weiß Dinge über uns, die uns alle in jedem Fall vernichten können, ganz egal, wie die Revolution verläuft. Wir können später alles mit den Wirrnissen der Revolution entschuldigen. Auch Deußers Erschietzung. Deuder kann in diesem Fall nicht intervenieren, weil Deußer ja die kubanische Staatsangehörigkeit erworben hat. Also geben Sie sofort den Befehl!" „Jawohl, Oberst!" „Wie ist die strategische Lage bei Ihnen, General?“ „Ich hoffe mich zu halten. Das Campamento ist gut befestigt!“ „Ich werde ebenfalls belagert, aber meine Leute halten fest zu mir!“ log der Oberst, dann legte er den Hörer auf die Gabel. „Nein, es ist besser, nicht zu sagen, daß meine Leute mich verlassen haben“, sagte Miguel Insua zu sich selber.„Vielleicht vollstreckt dann Guerra das Todesurteil nicht...“ Insua hört schreiende und johlende Menschen die Treppe heraufkommen. Man sucht ihn. Das ist das Ende...! Aber hat er sich nicht noch im letzten Augenblick an Ibanez gerächt. Die blonde Frau wird Ibanez hassen, wenn ihr Bruder erschossen ist...! 4. Kapitel „Fertigmachen zur Exekution.. In einer langen Zelle des Campamento Formingo schreitet ein junger Mann unablässig auf und ab. Sein Gesicht ist blaß und eingefallen. Qual und Furcht haben mit ehernem Griffel in diesen Zügen geschrieben. Es ist Fritz Deußer, der ehemalige Sekretär des Coronel Insua. Er ist kein Mann der Kraft. Er ist ein stiller, seiner Mann. nachdenklich und den Künsten hingegeben. Wie er den Mut fand, einmal aus Deutschland auszuwandern, um sich sein Brot in der Fremde zu verdienen, er weiß es kaum noch. Die Arbeitslosigkeit in Deutschland trieb ihn hinaus. Es schien, als habe er sein Glück gemacht, als er eine Stellung bei Coronel Insua fand. Als Privatsekretär. Von den dunklen Geschäften Insuas hat er nie etwas verstanden. Er tat seine Arbeit und in seiner Freizeit hatte er seine Bücher. (Fortsetzung in der nächsten Nummer.) Das Wochen-Programm des Westdeutschen Rundfunks vom 26. November bis 2. Dezember Gleichbleibende Tageseintellung (außer Sonntags) .00 Morgenruf. .05—.40 Morgenkonzert, I. Teil. .45—.00 Leibesübungen. .03—.00 Morgenkonzert II. Teil. 10.00 Erste Tagesnachrichten. Amtl. Wasserstandsmeldungen. 12.10—12.50 Unterhaltungskonzert. 12.50 Erster Wetterbericht(Sonntags 13.00). 12.55 Nauener Zeitzeichen, anschließend bis 13.05 Zweite Bekanntgabe der neuen Tagesnachrichten. 13.00—14.30 Mittagskonzert. 14.30 Funkwerbung: Ratschläge fürs Haus. 19.00—19.15 Wirtschaftsmeldungen, zweiter Wetterbericht und Sportvorbericht. 19.00—20.00 Stunde der Nation. Anschließend an die Abendveranstaltungen(nicht vor 22.00): Letzte Meldungen, Bericht über das geistige Leben, Sportbericht. Sonntag, 26. November: .35 Von Hamburg: Bremer Hafenkonzert. Frühkonzert aus dem Bremer Freihafen. Das Geläute vom Bremer Dom. Im neuen dewande finden Sie jetzt die Hamburger Radio-Werkstätten Inh. u. techn. Leitung: Radio-ing. Ottried Prager Horat- Wessel- Str., Ecke Heeper Str. Tel. 5176(Läden Meyer zu Bentrup Gebr.). Umzug u. Vergrößerung ist durch das Vertrauen der Kundschaft notwendig geworden. Schenken auch Sie mir Ihr Vertrauen! Umbau von BatterieEmpfängern In Netz- Geräte. RadloBastel-Telle. Alle Marken-Geräten. Lager. .45 Evangelische Morgenseier. Pros. M. Menger (Orgel), der Paulus=Kirchenchor, Hermann Plais (Violincello). Die Glocken des Ulmer Münsters. .30 Feierstunde der Schaffenden.„Stirb und Werde". Musik. Aus Briefen und Kriegstagebuchblättern des Leutnants Bernhard von der Mar#is wird vorgelesen. Musik. .00—10.45 Katholische Morgenfeier,„Unsere Toten #eben“. Ansprache Religionslehrer Delbeck (Münster). 11.00 Sinsonie=Dur Nr. 5 von Anton Bruckner. Das Orchester des Westdeutschen Rundfunks, Leitung Buschkötter. 12.00 Chor= und Orgelkonzert. Einlage: Totentanz, Deutsche Balladen, Sprecher Rudolf Rieth. 13.00 Kleines Kapitel der Zeit. 13.15 Mittagskonzert. Liselotte Mann(Alt), Hans Haaß(Klavier), Rudi Rhein(Violine), Regnerus Ringnalda(Viola), Robert Grote(Violoncello), Kurt Wessel(Harse). 14.40 Eltern und Kinder. Vom rechten Schenken. 15.00 Kinderstunde. Dornröschen und andere Königskinder. 16.00 Nachmittagskonzert der Kapelle der Landespolizei Danzig, Leitung Musikdirektor Ernst Stieberitz. 18.00 Der deutsche Mensch. Lebensdokumente deutscher Meister. Johann Sebastian Bach: Ein Brief an den kaiserlich=russischen Agenten Erdmann. Sprecher Kandner. 18.15 Sinsonie Nr. 4=Dur„Die Uhr“ von Handn. 18.45 Griff ins Leben oder Die bunte Stunde. Verantwortlich Wilfrid Schreiber. In dieser bunten Stunde albt Dr. Förster, Direktor des Kölner Wallraf=Richartz=Museums, Erläuterungen zu der Sonderausstellung„Fantasie des Volkes“, in der Dilettanten=Arbeiten ausgestellt werden. 19.45 Sportvorbericht. 20.00 Aus dem Ulmer Münster. Orgelkonzert. Fritz Hayn(Orgel). 21.10 Abendmusik des Südfunkorchesters(Württ. Landessinfonie=Orchester), Leitung Ferdinand Drost; Solist Hans Hermann Missen(Bariton). 22.20 Du mußt wissen... 23.00 Nachtmusik des Orchesters des Westdeutschen Rundsunks, Leitung Buschkötter. Montag, 27. November: 10.10 Wir und die Welt. 11.00 Schulfunk= für Schüler vom 12. bis 16. Lebensjahr. Hans Lorenz Lenzen: Winterschlaf. Ein Wintermärchen, Gespräch mit Schülern. 12.00 Unterhaltungskonzert des Funkorchesters, Leitung Theodor Blumer. 18.35 Unterhaltungskonzert. Die Wiener Philharmoniker spielen und Paul Bender singt. 23.00 Nachtmusik des Funkorchesters, Leitung und am Flügel Theodor Blumer, Solisten: Erich Kindscher(Violine), Alfred Jehmlich(Vlola). 24.00—.00 Nachtmusik„Franz Schubert“. Dienstag, 28. November: 10.10 Schulfunk für Schüler vom 7. bis 10. Lebensjahr. Käthe Martin: Kinderturnen mit Musik. 10.30 Wir und die Welt. 12.00 Unterhaltungskonzert, gespielt vom Kleinen Rundsunkorchester, Leitung Otto Sepfert. 13.85 Mittagskonzert. Die Kapelle Otto Kernbach spielt. 15.00 Achtung, Sie hören Hausmusik. Jacob Braun (Violine). Willi Jansen(Harmonium). 1. Berceuse von Inon. 2. Präludium von Kißler. 15.15 Dr. Wilhelm Ahrens: Grundzüge neuer deutscher Verkehrspolitik. 15.50 Stimme der Bewegung. 16.00 Nachmittagskonzert. 1. Aus einem alten Liederbuch. 2. Tanzmusik. Die Tanzkapelle des Westdeutschen Rundsunks. 3. Achtung, Sie hören die Mailänder Scala. 18.00 Italienischer Sprachunterricht von Lino Masala und Otti Franck. 18.20 Am lausenden Band. Kleine Berichte und Gespräche. 18.35 Von deutscher Art und Kunst. Theodor Fontane: Vom alten Schadow. Sprecher Apel. 19.00 Stunde der Nation. Vom Deutschlandsender: „Der ewige Bauer". Hörspiel von Josef Martin Bauer. 20.00 Dr. Paul Fleischer: Die deutsche Arbeiterschaft im Kampfe für gleiches Recht unter den Völkern. 20.10 Tanzmusik der Tanzkapelle des Westdeutschen Rundfunks, Leitung Otto Julius Kühn.; dazwischen: zweimal„Alte Musik auf alten Instrumenten". Rudi Rhein(Violine), Robert Grote(Viola da Gamba), Hans Haaß(Cembalo). 21.00 Das deutsche Dorf. Hörfolge von Heinrich Lützeler, Leitung Josef Kandner. 22.20 Du mußt wissen.. 23.00 Aus London: Englische Studenten singen. Solist Ratmond Newell(Bariton). 23.30 Allerlei Blasmusik. 24.00—.45 Von deutscher Seele.„Die deutsche Ode“. Mittwoch, 20. November: 10.10 Wir und die Welt. 11.00 Musikaltscher Schulfunk für Schüler vom 16. bis 19. Lebensjahr. Hertha Obling: Kaiser Maximilian besucht den Gottesdienst. 12.00 Unterhaltungskonzert.„Rhein=Main=Neckar“. Ein Schallplatten=Potpourri. 13.85 Opernmusik. Gespielt vom Großen Rundsunkorchester, Leitung Otto Seyfert. 14.80 Stunde der Jugend. Der Rattensänger von Hameln. Ein Hörspiel von Otto Rahn. 15.50 Stimme der Bewegung. 16.00 Nachmittagskonzert. 1. Tanzmusik. Die Tanzkapelle des Westdeutschen Rundsunks, Leitung Kühn. 2. Schallplatten, Anekdoten und Witze. 3. Volkschor Köln=Mülheim, Leitung Willy Brouwers. Das Große Orchester des Westdeutschen Rundsunks, Leitung Otto Julius Kühn, Walter Schneiderhan(Violine). 18.00 Deutsch für Deutsche. 18.20 Rasse ist entscheidend. 18.85 Neues aus Forschung und Wissenschaft. Kurzberichte mit musikalischen Denkpausen. 19.00 Stunde der Nation.„Florestan und Eusebius“. Vom Kampf der Davldsbündler für die Kunst und gegen die Philister. Eine musikalische Hörfolge um Robert Schumann. Das Frankfurter Rundsunkorchester, Leitung Hans Rosbaud. 20.00 Griff ins Heute. 20.10—22.00 Welle. Ein Potpourri in Wort und Ton. Zusammenstellung Werner Vergold; verbindende Verse Paul Enderling; Regie A. G. Richter: Musikalische Leitung Otto Sepfert. MitNachtgespräch mit einem Mi r Intendant des Südsunks. Karl Jautz(Tenor), Theodor Brandt(Rezitation), Willy Reichert. 22.20 Du mußt wissen... 28.00 Szenen aus Mozarts Leben. Singspiel in einem Akt mit Melodien aus Mozarts Werken, versehen von Albert Lortzing. Donnerstag, 30. November: 10.10 Kinderspielstunde. 10.30 Wir und die Welt. 12.00 Unterhaltungskonzert der Kapelle MarioIseglio. 13.85 Die Mailänder Scala, Solisten, Chor und das Orchester. 15.00 32 Variationen in=Moll von Beethoven. Hans Haaß(Klavier). 15.10 Winterhilfe. Hörbild von Wilhelm Rinke. 15.50 Stimme der Bewegung. 16.00 Nachmittagskonzert des Rundsunk=Orchesters, Leitung Hans Rosbaud, Solist Pros. Julius Dahlke(Klavier). 18.00 Spanischer Sprachunterricht. 18.20 Prof. Dr. Bastian Schmid: Verlassene tierische Wohnungen. 18.85 Pros. Dr. Kötteritz: Blut und Boden. 19.00 Stunde der Nation. Aus Berlin: Der junge Beethoven. Berliner Funkorchester, Dirigent Otto Frickhöffer. 20.00 Griff ins Heute. 20.10 Dreiklang der Lyrik— Goethe— Möricke— Heynicke. Erläuternde Worte: Martin Lang, Rezitationen Walter Reuschke. Mitwirkende: Das Südsunk=Streichquartett: Hermann Hubl(1. Violine), Erich Schumacher(2. Violine), Alexander Presuhn (Bratsche), Walter Reichardt(Violoncello). 21.00„Fortsetzung folgt“. Eine musikalische Unterhaltung ohne Ende. 1. Teil. Das SüdfunkOrchester, Leitung Gustav Goerlich. 22.20 Du mußt wissen... 22.45 Unterhaltungsmusik auf Schallplatten. Freitag, 1. Dezember: 10.10 Wir und die Welt. 12.00 Operettenmelodien. 16.95 Mittagskonzert des Rundsunkorchesters, Leitung Dr. Reinhold Mertens. 15.00 Achtung, Sie hören Hausmusik! Anni Beuthel (Sopran), Begleitung Egbert Grape(Klavier), Walter Schneiderhan(Violine), Rudi Rhein (Violine) 15.15 Wanderungen in Rheinland und Westfalen. Robert Götz: Feldherbst im Siegerland. 15.50 Stimme der Bewegung. 16.00 Nachmittagskonzert des Kleinen RundsunkOrchesters, Leitung Otto Julius Schröder. 18.00 Englischer Sprachunterricht(Unterhaltung). 18.20 Warum Familiensorschung? 19.00 Stunde der Nation. Aus Königsberg: Musiker unserer Zeit. Orchester des Königsberger Opernhauses. Dirigent Erich Seidler; Solist Hugo Kolberg(Violine). 20.00 Griff ins Heute. 20.10 Reise durch Westfalen. Manuskript Rudolf Predeek. 21.10 Tanzmusik der Tanzkapelle des Westdeutschen Rundfunks, Leitung Kühn. 28.00 Nachtkonzert des Rundsunk=Orchesters, Leitung Hans Rosbaud; Solist Friedrich Noack(Baß). Musik am Darmstädter Hof im 18. Jahrhundert. Der neue Sender i Sreibuch 1. vor seiner Vollendund) Radlo-Hoppe Ruf 3058 Geldstraße7 Ruf 3058 Dae Fachgeschäft für Sie! Autorislerte Reparaturwerkstätte 15.00 Aus der Praxis der Angestelltenversicherung. Gespräch Clemens Bramlage— Josef Koeser— Karl Börner. 15.50 Stimme der Bewegung. 16.00 Nachmittagskonzert des Kurhessischen Kampfbund=Orchesters Kassel, Leitung Ludwig Maurick, Sollstin Anita Franz(Sopran). 18.00 Französischer Sprachunterricht. 18.20 Dipl.=Ing. Eberhard Hundt: Technik auf der Straße. 18.35 Westdeutsche Wochenschau. 19.00 Stunde der Nation.„Die Walküre“. 1. Akt. 20.00 Griff ins Heute. 20.10„November 1933". Stegreiferzählungen aus der Gegenwart, Leitung Paul Laven. 81.00 Montagskonzert des Frankfurter Orchestervereins. Das Frankfurter Rundsunk Sinsonie Orchester, Leitung Hans Rosbaud. 22.20 Du mußt wissen... Der Aufbau des neuen Rundfunksenders Freiburg i. B. geht seiner Vollendung entgegen. Der vierstufige Sender gibt bei 70prozentiger Modulation(Aussteuerung) eine Antennenleistung von 10 kW und arbeitet im Gleichwellenbetrieb mit den Sendern Frankfurt a.., Trier und Kassel. Die Synchronisierung(Gleichlauf) dieser Sender erfolgt durch eine besonders entwickelte Stimmgabelschaltung des Gleichwellengerätes. Erst durch dieses System wird eine bisher unerreichte Gleichheit der Trägerwellen dieser Sender erzielt. Der Sender Freiburg i. B. ist, wie die anderen von der.=G. Lorenz gebauten Großsender, in Einheitsgehäusen aufgebaut, wobei jedoch nicht mehr wie früher die zur Wasserkühlung der Röhren dienenden Porzellantrommeln im Kellergeschoß, sondern direkt im Unterteil des entsprechenden Sender=Einheitsgehäuses angeordnet sind. Ein besonderes Kennzeichen des neuen Freiburger Senders ist die Einmast=Dipolantenne. Diese neue, von Lorenz entwickelte Art einer Höhenantenne unterdrückt die Raumwelle und bevorzugt die Bodenwelle. Dadurch werden die den Empfang störenden Schwunderscheinungen in der sogenannten Nahfading= zone wesentlich verringert. Die Antenne besteht aus einem möglichst hoch über dem Erdboden aufgehängten, senkrechten Draht, der in seiner Mitte durch eine besondere Erregerleitung gespeist wird. Die Gesamtlänge des senkrecht aufgehängten Drahtes, des sogenannten Dipols, beträgt 74 Meter. Ständig werden von Lorenz neue Wege zur weiteren Vervollkommnung der Rundsunksender beschritten und immer neue Erfahrungen finden im Senderbau wieder Anwendung. Diese großen Erfahrungen kommen auch dem Lorenz=Radio=Empfängerbau zugute. Besonders bei der Konstruktion des neuen LorenzGroßsuperhetempfängers„Supercelohet“ sind diese Erfahrungen berücksichtigt worden. Dieser Ueberlagerungsempfänger modernster Art mit den neuesten Röhren, einer Misch=, einer Fadinghexode und einer Binode, ist nach einer besonderen Schaltungsart aufgebaut, die den Empfangsschwund(Fading) auch auf der Empfangsseite automatisch bewirkt. Die Fernempfangs=Empfindlichkeit des Geräts ist einstellbar. Unabhängig davon kann die WiedergabeLautstärke geregelt werden. Ferner können örtliche Störungen durch einen„Störbegrenzer“ soweit unterdrückt werden, daß sie den Empfang nicht mehr beeinträchtigen. Die Bedienung des Lorenz=„Supercelohet“ ist so einfach, daß auch beim Fernempfang auf Kurz=, Mittel= oder Langwellen keinerlei Schwierigkeiten auftreten. Die Stationsnamen auf der Trommelskala brauchen nur in einen farbigen Lichtstreifen der Skala hineingedreht zu werden. Dieser Empfänger ist mit einem ausgezeichneten dynamischen Lautsprecher vereinigt und ist wirklich ein Gerät, das auch nach Jahren noch hohen Ansprüchen genügen wird. .10—.00 Vom Schicksal des deutschen Geistes. Gedächtnisstunde für den Grafen Platen. Vortrag von Albert H. Rausch. Sonnabend, 8. Dezember: 10.10 Von Köln: Kindergarten. 10.30 Arbeitsschlacht im Westen. 11.25 Schulsunkseierstunde„Deutscher Advent“. 12.00 Unterhaltungskonzert des Rundfunk=Orchesters, Leitung Walter Caspar. 13.35 Mittagskonzert. 14.30 Stunde der Jugend. 1. Dr. Junge: Faltbootfahrt im Urwald. 2. Josef Viera: Zwischenfall am Sambesi. Ein Hörbericht aus Afrika. 3. Weihnachten in Afrika. 15.15 Lernt morsen. 15.45 Deutsche Erzähler. Johann Peter Hebel: Heiteres aus dem Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes, Sprecher Kandner. Radio-Geräte aller führenden Firmen liefert zu OriginalFabrikbedingungen, auch auf Tellzahlung Radio-Spezial-Geschäft Telefon 6452 BIELEFELD Lange Str. 10 Meine verehrten Kunden möchte ich hiermit gleichzeitig auf die Verlegung meines Geschäftes von Jöllenbecker Straße 161 nach Lange Straße 10 (Endetat. Linie 8) aufmerksam machen. Prompte u. sorgfältige Bedienung garantiere ich nach wie vor und rechne auch fernerhin mit dem geneigten Zuspruch meiner verehrten Kundschaft. 16.00 Nachmittagskonzert zum Besten der NS=Volkswohlfahrt Emmerich=Hüthum. 1. Das Orchester des Westdeutschen Rundsunks unter Leitung von Otto Julius Kühn. 2. Eduard Künnecke dirigiert in seiner Geburtsstadt. 18.00 Stimme der Grenze. 18.20 Wochenschau. 18.35 Hier ist der Zupfgeigen=Hauf'l. 19.00 Stunde der Nation. Aus Hamburg:„Leichte Musik". Das Orchester des Norddeutschen Rundfunks(Hamburger Philharmonie), Leitung Generalmusikdirektor José Eibenschütz. 20.00 Griff ins Heute. 20.10 Bunter Abend im großen Senbesaal. .00 Beim Kölner Sechstagerennen. Sprecher Do Ernst Probst. 23.15 Bunter Abend. Zum Besten der NS=Volkswohlfahrt Emmerich. Die Tanzkapelle und die „Fröhlichen Fünf“ des Westdeutschen Rundsunks, Leitung Kurt Baumgarten, unter Mitwirkung des Komponisten und Dirigenten Eduard Künnecke. 24.00—.00 Nachtkonzert auf Schallplatten. Chefredakteur: Dr. Hans Havemann(in Urlaub) Verantwortlich für Politik und Handel, sowie Gericht: Dr. Hans Seei, für Feuilleton: 1. V. Dr. Walter Goch, Beilagen: L. V. Dr. Hans Seei, für Kommunales, Lokales und Vermischtes: Dr. Waiter Goch, für Sport und Provinz: Waldemar Uppmann, für den geschäftlichen und Anzeigentell, sowie Sonderbeilagen: Priedrich Niemeyer, Druck und Verlag: E. Gundiach.-., sämtlich in Bielefeld. Aerztlicher Sonntagsdienst für den Stadtbezirk Bieleseld Vom Sonnabend mittag 13 Uhr bis Montag früh 8 Uhr stehen zur ärztlichen Versorgung in dringenden Erkrankungsfällen, wenn der Hausarzt nicht zu erreichen ist, folgende Aerzte zur Verfügung: raktische Aerzte: Dr. Hilburg, Dr. Henze, Dr. Schröder, Dr. Pleitner. Frauenarzt: Sanitätsrat Dr. Fromm. Hals=, Nasen= und Ohrenarzt: Dr. Weidmann. Augenarzt: Dr. Waubke. Kinderarzt: Dr. Strathmann(Aerztin). Sonntagsruhe in den Bieleselder Apotheken Den Dienst versehen— nachts in Notsällen und gegen Entrichtung der Nachtdienstgebühr— folgende Apotheken: Löwen=Apotheke, Am Jahnplatz Kreuz=Apotheke, Gütersloher Straße * In Brackwede: Adler=Apotheke Wenn Dort, gemwalg.. S1adt, por 0 u he e ach en er ier eeheene ese enhenr er i er Teaaunt dem wae man ieinger. as e e Ledruch, Anzeigen m: lond esen e. Air er un enr Name den und stellen. au üb erch vor Die Warg.“ lich mit ihr Seseser enrce egche ZEITUNGS=ANZEIGEN helfen kaufen und Sonnabend, 25. November 1933 estfälische Neueste Nachrichten Nr. 276 Sechstes Blatt Letzte Worte Wenn es zam Rerden gehl.... Wie merkwürdig sind die letzten Worte groder Männer und Frauen, die heimgehen. Die meisten sterben schweigend. Manche fassen noch einmal, vielleicht schon unbewußt, ihr Lebenswerk zusammen, andere wieder sagen nur Alltagsworte an die Lieben, die sie pflegen. Wilhelms I. letzte Worte sind an seinen Enkel, den späteren Wilhelm II. gerichtet. Er rät ihm, an der Allianz mit Oesterreich festzuhalten, aber auch die Freundschaft mit Rußland zu hegen und zu pflegen. Auch die letzten Worte seines Schwagers, des viel früher(1855) verstorbenen Zaren Nikolaus I. betreffen diese Freundschaft. Sterbend sagt er zu seiner Familie auf französisch:„Sage Fritz, daß er für Rußland immer derselbe bleibt und die Worte von Papa niemals vergißt.“ Fritz ist Friedrich Wilhelm IV., Papa sein Vater Friedrich Wilhelm III., Schwiegervater des Zaren. Stumm ist der große Held und Dulder Friedrich III. zur Regierung gekommen, schweigend muß er sterben. Um so ergreifender berührt uns seine letzte Geste. Am Nachmittag vor seinem Tode läßt er Bismarck kommen. Er streckt ihm beide Hände entgegen, drückt die Hände des Fürsten und sieht ihm lange ins Auge. Dann legt er die Hand der Kaiserin in die rechte des großen Kanzlers: „Schütze sie, sorge für sie.“ Blick und Geste sagen es deutlich, sprechender als jedes Wort. * Auch Bismarcks Gedanken am letzten Tage seines Lebens gelten den deutsch=russischen Beziehungen. Bald darauf tritt akutes Lungenödem ein, der große Staatsmann verliert das Bewußtsein. Sein letztes Wort gilt seiner einzigen Tochter, der Gräfin Marie Rantzau. Als sie ihm den Schweiß von der Stirne trocknet, sagte er leise:„Danke, mein Kind!“ Wie Bismarck dankt auch Goethe als letztes der, die ihn pflegt. Sein letztes Wort ist nicht: „mehr Licht", vielmehr ruft er seiner Schwiegertochter Ottilie, die ihm wie eine Tochter nahe steht, zu:„Setze dich zu mir, liebe Tochter, und gib mir dein liebes Pfötchen.“ Auch eines anderen Genies letztes Wort ist eins, von Liebe inspiriert. In der Nacht vom 4. zum 5. Mai 1821 liegt Napoleon im Sterben. Plötzlich springt er aus dem Bett und lallt: „France, armée, Josephine. Er wirft Montholon, der ihn halten will, auf die Erde und würgt ihn. Nur mit Mühe wird der Rasende wieder ins Bett gebracht. Am Abend des 5. Mai geht sein letzter Atemzug. Ruhiger stirbt Preußens großes Genie Friedrich II. Er sitzt in seinem Lehnstuhl, richtet den brechenden Blick in die untergehende Sonne und murmelt auf französisch:„Wir sind nun über den Berg, es geht uns besser". Wundervoll ist das letzte Wort eines andern genialen Herrschers, freilich aus der Welt der Töne. Verklärt sagt Beethoven, der zuletzt so taub geworden war, daß er sein eigenes Wort nicht mehr hört:„Im Himmel werde ich hören“. Der Feldmarschall Graf Schlieffen ist zwar mit Napoleon und Friedrich dem Großen nicht in einem Atem zu nennen, doch ist er zweifellos einer der bedeutendsten preußischen Heerführer gewesen. In seiner Sterbestunde beschäftigt ihn immer wieder der Zweifrontenkrieg. Sein letztes Wort:„Macht mir den rechten Flügel nur recht stark.“ * Groß an Liebe, reich an Geist, sind diese letzten Worte, geistreich dagegen andere, die uns überliefert sind, so von Oskar Wilde, dem englischen Poeten. In einem armseligen Pariser Hotel wird er krank und kränker. Freund Hein naht. Aber kurz vor dem Ende kommen Freunde und helfen ihm. Er bekommt ein besseres Zimmer. Als er dort liegt, lächelt er, noch einmal der alte Witz und Geist.„Ich sterbe über meine Verhältnisse". Auch Anzengruber behält seinen Humor, als es zum Sterben geht.„Jetzt bin i do neugierig, ob i mit der Gschicht' oder die Gschicht' mit mir fertig wird———“ sagt er seinem Arzt. Einen so leichten, seinen Humor hat Heine nicht, er bleibt auch im Sterben Zyniker. Als man ihn fragt, ob er nicht einen Priester haben wolle, antwortet er:„Gott wird mir verzeihen, das ist sein Metier". Im wohltuenden Gegensatz dazu stehen die letzten Worte zweier anderer großer Dichter Byron und Dostojewski. Am 19. April 1824 stirbt Byron in dem kleinen griechischen Ort Missolunghi, wie Beethoven und Napoleon, während es stürmt und gewittert.„Ich habe Griechenland meine Zeit, mein Geld, meine Gesundheit geopfert, was konnte ich mehr tun? Jetzt gebe ich ihm mein Leben". Der große russische Dichter aber hat als letztes Jesu Worte auf den Lippen:„Haltet mich nicht auf". Vor ihm liegt die Bibel, die er während seiner langen Sträflingszeit in Sibirien immer wieder gelesen hatte. Zaren Alexander., sagt sterbend:„O wie wenig weiß die Welt von den Dingen, die da kommen werden.“ Auch Maria Theresia, Oesterreichs große Kaiserin, ist fromm und gläubig. Aber als sie die letzte Oelung bekommen hat, packt das Leben einmal noch die starke Frau mit ihrem Mann dichterisch zu inspirieren. Neben ihr liegt ein Brief, der mit den Worten schließt: „Zeige dich nicht schwach, sei ruhig und stark und groß". Der Opfertod war nutzlos. Und doch am ergreifendsten ist das beispiellos mutige Sterben eines jungen bayerischen Prinzen. Kurz vor dem Kriege stirbt Herzog Franz Joseph von Bayern, ein Sohn des schon 1909 heimgegangenen berühmten Augenarztes Karl Theodor von Bayern. Der junge Fürst, hübsch, liebenswürdig, kerngesund und lebensmutig, beliebt bei allen, erkältet sich sehr schwer bei einer Autofahrt. Die Folge ist Angina pectoris. Sie lähmt beispiellosen Todesmut. Als ihr der Leibarzt erst die Füße, dann aufsteigend den Rumpf auf ihr Verlangen sagt, das Ende sei unmittel= und die Atmungsorgane. Bis zum Ende ist bar bevorstehend, läßt sie sich ans Fenster er bei Besinnung und kann noch stoßweise tragen, steht auf ihr geliebtes Wien und ruft, sprechen. Er verlangt nach seinem früheren ihm zu:„Zünd' er die Sterbekerzen an und Erzieher und seinem Kaplan, der ihm die drück' er mir die Augen zu, der Kaiser wird letzte Oelung erteilt. Seinem Bruder sagt er nicht die Kraft dazu haben". Nicht minder ruhig und gefaßt:„Wenn nur das Herz noch todesmutig ist Charlotte Stieglitz, des Dich= aushält“ und dann„Jetzt heißt's abfahren“". ters Heinrich Stieglitz junge Frau. Achtund= Er nickt noch allen zu, dann kommt der letzte zwanzigjährig stößt sie sich den Dolch ins Atemzug. Vierundzwanzig Jahre, jung, hübsch Herz, um durch den Opfertod den geliebten und lebenslustig ein Held im Sterben. Deutschtands große Jote des Jahres 1933 Oberste Reihe von links nach rechts: General Edwin von Stülpnagel, Führer des einstigen Reichskuratoriums für Jugendertüchtigung; General von Francois, der erfolgreiche Heerführer im Weltkrieg; Admiral von Schröder, der„Löwe von Flandern"; Paul Ernst, der Wiedererwecker des Klassizismus in der deutschen Dichtung: Geheimrat Lubarsch, der berühmte Berliner Kliniker. Mittlere Reihe von links nach rechts: Theodor Fritsch, der seit Jahrzehnten in Wort und Tat für den völkischen Gedanken eintrat; Kardinal Frühwirth, Großpönitentiar im Vatikan und früherer Nuntius in München; Geheimrat Cuno, der einstige Reichskanzler und Generaldirektor der Hapag; Josef von Lauff, der bekannte rheinische Dichter; Reinhold Poß, der sich vor allem bei den Europa=Flügen auszeichnete. Unterste der das Hande Oberreichsanwalt; Präsident der Akademie Reihe von links nach rechts: Ernst von Borsig, der bekannte Großindustrielle; Paul König, andels==Boot„Deutschland“ im Weltkrieg führte; Ludwig Ebermayer, der ehemalige nwalt; Generalmusikdirektor Max von Schillings, der Komponist der„Mona Lisa“ und f d der Künste: Dr. Bracht, der frühere Reichsinnenminister. Hehn Dagt Eachinesse Aufruf der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums Berlin, 23. 11. Die Reichsstelle zur Förderung des Deutschen Schrifttums erläßt folgenden Aufruf: „Das deutsche Volk steht in Bereitschaft! Nicht um Kriege zu führen, nicht um Waffen zu führen, sondern um am Aufbau unseres Reiches mitzuarbeiten, um einer alten Forderung vergangener Generationen zu folgen, eine Nation zu werden, eine Nation des Willens und Charakters. Alle Ausdrucksmöglichkeiten unseres Volkstums fließen hier in einem großen Strom zusammen. Auch das deutsche Schrifttum zeigt diese Bereitschaft, hält die geheimen Kräfte fest, die unsichtbar gewirkt haben, um den großen Zusammenschluß, den unser Führer Adolf Hittec durchführte, zu unterstützen. Diese geheimen Kräfte aber, die regen sich langsam, wie es ihre geheime Art ist und bauen im Stillen. Doch sie sind der Unterbau eines echten Volkslebens und entfalten die herrlichsten Blüten der Kultur. Deutsche Volksgenossen! In unserem Buch, in dem Buch, das bei uns gewachsen ist, zeigen sich diese schöpferischen Kräfte. Das deutsche Schrifttum ist das Spiegelbild unserer Seele, zeigt Wille und Handlung. und zuführen. Das Buch soll aber auch damit die Messe— vor der ganzen Welt Zeugnis ablegen von dem ehrlichen Friedenswillen und dem Drang zum Aufbau. So ist die Buchmesse eine Sinndeutung unseres Volkes und unserer großen Gegenwart. „Zehn Tage deutsche Buchmesse". Ein Zeugnis der Opferbereitschaft eines schwerringenden Buchhandels. Brauner Soldat Adolf Hitlers! Deutscher Staatsbürger! Deutsche Stände, für Euch alle hat diese Buchmesse eine Bedeutung. Besucht sie, um Euer Volk noch mehr lieben und achten zu lernen.“ Falschgeld in Spanien Eine Falschmünzerbande festgenommen Lissabon, 23. 11. Die Polizei hat eine Falschmünzerbande festgenommen, die Banknoten der Bank von Spanien im Werte von 50 Peseten gefälscht hatte. Es sollen für eine Million falsche Peseten=Scheine im Umlauf sein. Der unsichtbare Automobilist. In Guttzeigt Wille und Handlung. stadt setzte sich plötzlich ein anscheinend leeres Aus den alten Büchern und Schriften reden Auto in Bewegung. Das Auto fuhr im Zickin Generationen zu uns, schlagen Zack=Kurs weiter und wäre in eine Kinderet: Geschichte der Vergangenheit. schar hineingefahren, wenn es nicht einem Komtanaie Aufgaden Entlastung der Gemeinden Erörterungen darüber, wie im nationalsozialistischen Staat die Kommunalpolitik sich entwickeln werde, sind schon deshalb in der Oeffentlichkeit vielfach angestellt worden, weil unter dem vergangenen System in einigen großen Gemeinden eine offenkundige finanzielle Mißwirtschaft herrschte, die zu starken Belastungen der Einwohner führte. Der Leiter der kommunalpolitischen Abteilung des Kreises Köln=Stadt der NSDAP, Bauhaus, macht in einem Aussatz in der„Nationalsozialistischen Gemeinde“ an Hand des Kölner Haushaltsplanes grundsätzliche Ausführungen zur Gemeindepolitik, die großes Interesse beanspruchen. Durch die Arbeitsbeschaffung, so sagt er u.., werde die Erwerbslosenunterstützung als Aufgabe der Städte und Gemeinden am Ende des Vierjahresplanes verschwunden sein. Erwerbslosenunterstützung werde nur noch aus der Erwerbelosenversicherung zu zahlen sein; eine notwendige Ergänzung sei Aufgabe des Reiches. Mit fortschreitender Beseitigung der Arbeitslosigkeit würden auch die Aufgaben für Wohlfahrtspflege wieder auf ein erträgliches Maß sinken. Nach eingehenden Einzeldarlegungen kommt der Sachverständige zu einigen Forderungen grundsätzlicher Natur. Danach sei die Deckung des Finanzbedarfes der Städte in erster Linie durch Steuern aufzubringen. Ueberschüsse der städtischen Betriebe seien zur Deckung der öffentlich=rechtlichen Verpflichtungen der Städte nur solange heranzuziehen, wie die Steuern dafür nicht ausreichten. Wenn dieser Zustand erreicht sei, dann seien die Gebühren zu senken. und die Ueberschüsse für Wohlfahrtspflege in erweitertem Sinne zu verwenden. Der Verfasser, dessen Darlegungen noch dadurch an Bedeutung gewinnen, daß sie in dem Zentralblatt der NSDAP für Gemeindepolitik„Die nationalsozialistische Gemeinde“ veröffentlicht werden, schließt mit der Erklärung, daß, ebenso wie das Haushaltswesen der Städte vor dem Kriege, so auch die Steuerveranlagung zur Einkommens= und Vermögenssteuer allen billigen Anforderungen entsprochen habe. Die Wartezeit der Rotstandsarbeiter Neue Erleichterungen Nach den Richtlinien der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung ist für die Zuweisung von Erwerbslosen zu Notstandsarbeiten der Nachweis eines Unterstützungsbezuges für die Dauer von zwei Wochen erforderlich. Nun haben sich die Arbeitsämter auf den Standpunkt gestellt, daß Arbeitslose, die aus der Beschäftigung von Notstandsarbeiten zu vorübergehender Tätigkeit bei Erntearbeiten entlassen worden waren, nach Beendigung dieser Arbeiten erneut einen 14tägigen Unterstützungsbezug nachweisen und vorher noch einmal eine Wartezeit ableisten müßten. Der Präsident der Reichsanstalt hat demgegenüber in einem Erlaß es für vertretbar erklärt, daß die Notstandsarbeiter während der Beschäftigung bei Erntearbeiten nur als beurlaubt angesehen werden, so daß es einer Neuzulassung zu Notstandsarbeiten nicht bedarf und also auch die damit zusammenhängenden Voraussetzungen nicht verlangt werden können. Die Beschäftigung als Notstandsarbeiter darf neuerdings auch 6 Monate innerhalb eines Jahres übersteigen. Ein weiterer Erlaß ermächtigt die Präsidenten der Landesarbeitsämter, auf die Zurücklegung eines zweiwöchigen Unterstützungsbezuges vor der Zuweisung zu Notstandsarbeiten zu verzichten. Schafft Arbeit! Führertagung des westdeutschen Hausbesitzes (Mitgeteilt von Verbands=Syndikus Dr. Schulte, Religiöser Natur ist auch die Mehrzahl letzter Worte, die uns von berühmten Frauen überliefert ist. So ruft die Jungfrau von Orléans auf dem Scheiterhaufen:„Alle meine Stimmen waren von Gott. Alles was ich getan, habe ich auf Befehl Gottes getan. Nein, meine Stimmen haben mich nicht betrogen.“ Maria Stuart aber sagt vor dem Gang aufs Schafott zu ihren Frauen:„Weinet nicht, ich habe für eure Zukunft gesorgt. Saget, daß ich als gute Katholikin sterbe“. Königin Luises Lippen sprechen als letztes das Gebet: allen und Erweckerin desz derschlages, die Fülle deutischen Erlebenz Brücken zu der Geschichn der#gungengeerschur„mtingesagren, wenn es nicht einem soll belsen, bos Gesch, Zuchmesse soll belsen, bringen. Aus dem Bagen stieg dann ein oste unserez Volkes, vor allen Din= kleiner Knirps, der sich in das Auto geschlichen ven Mitkämpfern, die Fülle des Nie= hatte und dreist an dem Motor herumhantiert Bielefeld Die Führer der Hausbesitzer=Organisationen Westdeutschlands trafen sich im Hotel„Germania“ Düsseldorf, um sich das nötige geistige Rüstzeug zu holen, das zur Aufklärungsarbeit im Sinne Adolf Hitlers notwendig ist. Es werden im kommenden Wintersemester besondere Schulungskurse durchgeführt, die bei der ersten Führertagung mit einem Reserat über das Thema„Die Wirtschaft im nationalsozialistischen Staat“ eingeleitet wurden. Dieser Vortrag behandelte das Verhältnis von Staat und Wirtschaft, von Nationalsozialismus und Kapitalismus, um schließlich das Wirtschaftssystem des Nationalsozialismus im einzelnen darzulegen. Es gilt gerade auf diesem Gebiete noch große Aufklärungsarbeit zu leisten. So kann z. B. nicht scharf geuug darauf hingewiesen werden, daß der Sozialismus im Sinne Adolf Hitlers mit dem Sozialismus der Marxisten absolut nichts zu tun hat. Während Karl Marr und seine Anhänger die Wirtschaft verstaatlichen wollten sollen im Dritten Reich das Privateigentum und die Privatinitiative geschützt werden, wobei jedoch ungesunde Auswüchse, die die Interessen des Allgemeinwohls gefährden, vermieden werden. " Der Hausbesitz hat freudig am 12. November dem Führer sein„Ja“ gegeben; nachdem er in den vergangenen 15 Jahren durch Steuern und Abgaben ausgepreßt wurde, ist er sich jetzt bewußt, daß er auch weiterhin im Interesse des ganzen Volkes Opfer bringen muß. Getragen von dem Vertrauen des Führers, das ihn in den Mittelpunkt der Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit stellt, gilt es, sich dieses Vertrauens würdig zu erweisen. Es ergeht daher an alle Hausbesitzer der dringende Appell: Schafft Arbeit! Westianscles Pienaolszos Wenig Aenderung Berliner Börsenbericht vom 24. November 1933 Das Geschäft erschien am Froitag im allgemeinen ruhiger. Als besonders stark gedrückt sind die gestern favorisierten Reichsbankanteile zu nennen, die 8½ Prozent einbüßten, ferner Dt. Telefon und Kabel, die 3 Prozent verloren, und die Kaliwerte, bei denen die Rückgänge—8 Prozent betrugen. Fester blieben Montanpagiers. Ebenso konnten Elektrowerte überwiegend anziehen. Rheag und Licht und Kraft gewannen je 2 Prozent, Lahmeyer und Bekula je 8½ Prozent. Für Siemens und Farben erhielt sich angeblich Auslandsinteresse. Letztere setzten zwar ca. 1 Prozent unter ihrem Höchstkurs von gestern abend ein, holten aber im Verlaufe diesen Verlust wieder auf. Ueberhaupt waren nach den 1. Kursen, besonders in den anfangs gedrückten Werten, Kursbesserungen festzustellen. Am Rentenmarkte trat nach der starken Aufwärtsbewegung der letzten Tage eine gewisse Atemnause ein, wenn auch eine weiter leicht anziehende Tendenz auf den meisten Gebieten unverkennbar ist. Plandbriefe lagen fast unverändert und nur vereinzelt bis etwa ½ Prozent gebessert. Provinzanlethe weiter kreundlich. Von Staatsanleihen sind die Hessen und Lübecker mit je+ ¼ Prozent kräftiger gebessert. Von Industrieobligationen sind Concordis Spinnerei mit einem Gewinn von 6½ gegen letzte Notiz, Klöckner mit+ 2½, Farbenbonds mit+ 1 Prozent zu erwähnen. Bei Steuergutscheinen wu schnittskurs mit 93.70 festgesetzt. überwogen die Gewinne. Papiere wie Chem Albert, Werchen-Weißenfels und Gebhardt& König waren bis zu 4 Prozent gebessert. Nach Erledigung der Kassakurse, in denen Publikumsaufträge wieder zu einer Besserung geführt hatten, bröckelten die Kurse am variablen Markte bis zum Schluß des Verkehrs wieder ab. Nachbörse. Tendenz ruhig. I. G. Farben Einheitsverband der Wäscheindustrie Tusammenschluß der bisherigen zentralen Verbände Frankfurter Abendbericht Leicht gebessert An der Abendbörse war die Stimmung nach den Rückgängen des Mittage wieder freundlicher, doch hielt eich das Geschäft in verhältnismäßig engen Grenzen. Bevorzugt waren J. G. Farben, die zunächst # Prozent unnd epäter weitere ¼ Prozent über Berliner Schluß eröffneten. Auch die übrigen Marktgebiete wurden hiervon etwas mitgezogen und vermochten geringe Besserungen aufzuweisen. Das Geschäft am Rentenmarkte blieb ebenfalls nur klein, doch zeigten die Kurse Ansätze zu einer Erhöhung. Von Kassswerten waren Großbankaktien weiterhin gefragt. Im Verlaufe bröckelten J. G. Farben leicht ab. Auf den anderen Gebieten ergaben sich kaum Veränderungen gegen den Anfang. Auf Zeit gehandelte Werte Im Zuge der Vorbereitung des ständischen Aufbaues und der damit verbundenen Vreinheitlichung der Organisationen der industriellen Verbände bat sich unter Zusammenschluß der bieherigen zentralen Verbände der deutschen Wäscheindustrie, des Verbandes Deutscher Herrenwäsche-Fabrikanten e.., des Verbandes Deutscher Damenwäsche-Fabrikanten e.., des Verbandes Deutscher Fabrikanten von Schürzen, Unterkleidern und Kinderbekleidung e.., des Verbandes der Fabrikanten konfektionierter Weißwaren, Rüschen, Kinderhüte und verwandter Artikel e.., auf Grund der Initiative des Reichsverbandes der Deutschen Bekleidungsindustrie, der unter der Führung des Herrn Tengelmann stcht und dessen geschäftsführender Direktor Herr Jung ist, ein Einheitsverband unnter dem Namen„Verband der Deutschen Wäscheindustriee..“ gebildet. Zu seinem Führer wurde Herr Dr. Grohmann In Firma Schäffer& Vogel, Bielefeld, gewählt, der inzwischen auch vom Reichsverband der wurde der Dureb- Deutschen Bekleidungs-Industrie bestätigt worden ist. Am Kassamarkt Dr. Grohmann hat im Einvernehmen mit dem Spitzenverband zum Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Wäscheindustriee. V. Herrn Dr. Melzer eingesetzt. Entsprechend der in der Gründungsversammlung vom 8. 11. 1933 In Berlin angenommenen Satzung des Vrbandes der Deutschen Wäscheindustrie hat der Verbandsführer aus den Angehörigen der einzelnen Verbandsgruppen Fachgruppen gebildet, und zwar die Verte Aunfang Arr 17475 Alle Eiektris.=Gez..... 20.28 Bayer Hotoren...... 159.00 Bemberg........ 4.390 Berger fieldan...... 140.75 Bers Ztzschinendan.... 42.00 Buderns Elsenw...... 21.918 Charlotide Vaue.... 79.623 Somp hlagano...... Comt, Gummi=V.....: 141.0 Daimler Benz..... 32.73 Disch Cost. Oas..... 112.75 Heutsche Erddl...... 101.00 Linoleun.... 41.00 Eiekirieitüte=Liel,.: 92.00 Elektr Licht und Kraft.. 99.0 I. O Farbenindustrie. 124.78 Feldmühle.... 62.25 Felten u. Quilleaume... 47.33 Gelzenkirch, Berrw. 30.75 Des f elektr Untern... 90.23 Ramburger Elektr..... 902.0 Rarpener Berodan.... 49.73 Hoech-Koln-Neuames:: 69.28 Ph Holzmase..... 89.25 Hotelbetr.-Oesellsch.. lige Berrden...... 136.00 Klöchner Verte...... 55.423 Mannesmannröhren.. 90.10 Mansteider Berrban.... 25.25 Maschb Ust d. O..... 40.00 Netall=Oen........ 64.00 Orenstein 9 Koppal.... 32.•0 Phdain Bercdau...... 35.75 Beiyohes....:.40 Khein, Braunk. u. dr... 194.30 Rhein. Elektr. Werk...— Rhein Stahlwerbe 94.75 Rhein Weatt. Eiektr.... 94.30 Kütgerwwerte....... 34.73 Salzdherfurtd Kall..... 132.00 Schles Eiekt. u. Oas Ia. B. 109 80 Schudert 5 Jeiren.... 155.00 Schocken&Co.....: 94.00 Schultheis-Patzenh. 92.30 Ziemens d kalate..... 137.73 Stöhr kammgars..... 109.00 Täüringer Oas...... 101.75 Leonhard Tletz..... 17.75 Vereinigte Stahlwerke 39.78 Vesteregein Alkall.... 117.23 Tellstoff Welchof..... 44.30 Bank f Brauindustr. 99.75 .-O. für Verkehrswesen 53.75 Di. Reichsbahn Vorz.-Akt. 106.10 Hambr.-Amerik., Pak.. 11.78 „„Südamerik. Dmnpt. 21.0 Hanss Dampfsch. 14.0 Norddentsch. Liord.. 12.878 Otari Ainen u. Els.... 12.128 Schluß s 20.40 31.00 .00 7 00 62.00 71.00 78.00 35.0 141.128 31.573 273 101.50 91.38 91. 0 94.0 22.073 62.00 43.30 49.75 .73 00.30 82.00 62.00 2 75 42.00 31 85 96.50 99.75 23.28 95.30 64.00 22.25 94.33 24.25 94.30 91.0 94. 128 99.73 32.33 30.0 108. 128 183.00 94. 30 92.25 39. 0 02 20 108.0 16 623 85.373 5 80 elen ∆ 0 32.25 43.75 40.30 62.0 .5 7.00 .923 .00 91.23 113.0 101.21 4 10 91.0 99. 75 124.73 a5 5 43.30 30.50 85.00 08.0 82.50 62.505 .00 91.0 33.0 36.73 S9. 575 25. 23 10.00 .3 99.0 24.40 92.123 90. 0 94.75 94.308 39.50 84.00 ad. 2 199.75 94.00 17.30 .3 10.40 45.00 99.75 33.00 100.250 .5750 24.30 .0 12.573 .73 19 73 30. 125 44.00 # 035 40. 20 31.272 11.33 99.973 9. 3.50 96.30 22123 40.10 45.00 48.623 .00 9b.923 82.30 62.373 67.00 42.00 34.0 30.30 .30 24.33 33.50 6i.1250 91.428 Ankerwerze Berliner Handels-Oes. Selen wech. Bederas: Commerz. u. Priv.=Bank Oater Därfsier...... DeDl-Bank....... Dresdner Bank...... Gildemeister&ap Co..... E Gundlach Hoffmann Stürde..... Koche Adler-Nähm. Karensberger Spian.... RI. Stodiek&a Co. Vont 8 Voll....... .15 99 005 92.973 90.73 32 623 150.00 07.775 183.00 99.123 85.005 233 38 33.00 95.50 11.523 49.75 91.28 .35 Hamburger Warenmarkt Brasil-Kaffees: Die brasillanischen Ablader haben ihre Angebote um 10 Dollarcents ermäßigt. Holland und Skandinavien sind als Käufer für gute Röster im Markt, Lokogeschäft bei unv. Preisen rubig. Gewaschene Zentralamerikaner: Zentralameriks meldet Auseret feste Tendenz. Nur Kleinigkeiten werden angeboten. Die Preise zogen drüben weiter an. Nach Europa kommen nur geringe Mengen zur Verschiffung, da die Vereinigten Staaten als Oroßkäufer auftreten. Am Platz erhöht sich das abliche Bedartsgeschäft. Preise unv. Schmal:: Flau. Amerik. Steamlard 17½, Parelard 18¾—19 Dollar. Hamburger Schmais 130 RM. per 100 kg. Baumwolle: Rubig. Middling Universal loko 11.50 Dollarets. Oele und Fette: Bei geringen Umsätsen liegt der Oel- und Fettmarkt ruhig. Preisveränderungen eind nicht eingetreten. Zacker: Am Effektivmarkt bleibt die Stimmung ruhig-abwartend. Preise nominell unv., Geschäft belanglos. Terminzucker liegt bei unwesentlich Anderten Kassen gleichtalls sehr ruhle. Fachgruppen Herrenwäsche, Damenwäsche, Schürzen und Weißwaren. Zum Führer für die Fachgruppe Herrenwäsche ist bestellt worden Herr Pltschewaky, 1. Fa. Förster& Co., Bielefeld; für die Fachgruppe Damenwische Herr Direktor Würmel, i. Fa. Elsbach& Co..-., Herford; für die Fachgruppe Schürsen: Herr Feilgenhauer, i. Fa. Dresdner Schürzen- und Kleiderfabrik Hopf& Feilgenhauer, Dresden; für die Fachgruppe Weißwaren: Herr Breitfeld, I. Fa. Heinrich Breitfeld, Leipzig. —Zum Stellvertreter des Verbandsführers wurde bestellt: Herr Wertenberg i. Fa. Wartenberg& Co., Berlin. * Der Verband der Deutschen Wäscheindustrie teilt zu dieser Neugründung u. a. noch folgendes mit: „Die Hauptaufgabe des neuen Verbandes ist die Herbeiführung des vollkommenen Zusammenschlusses der gesamten deutschen Wäscheindustrie, und zwar auf der Basis der Gedankenwelt des kommenden ständischen Aufbaues, wonach der Zusammenschluß in erster Linie ein beruflicher ist, der die Gesinnung der Kollegialität zu fördern hat und von dem Solldaritätegefühl der Angehörigen des gleichen Gewerbes verlangen muß, daß eie sich in dem Bedürfnis nach Einheit und Zusammenschluß ohne Aufforderung zu gemeinsamer Arbeit zusammenfinden. So kann und wird der Boden geschaffen, auf dem alle die Arbeiten möglich sind, die einen gesunden Ausgleich zwischen dem Gesamtinteresse und dem Interesse des einzelnen Unternehmers herbeiführen, die der Förderung des Wohlstandes des gesamten Gewerbes dienen und die auch die Bedürfnisse der das ganze Volk umfassenden Käuferschar in sozialer Weise berücksichtigen. Die Verantwortung, die jeder Fabrikant und Hersteller von Wäsche und wäscheähnlichen Produkten allein dadurch hat, daß er sich in diesem Sinne betätigt, und zwar sowohl gegenüber der Volksgesamtheit als auch gegenüber den Erfordernissen des wirtschaftlichen Aufbaues, muß heute auf der ganzen großen Front der deutschen Wäscheindustrie lebendig werden. Sie muß auch dort gefühlt werden, wo bislang die rein privatwirtschaftliche und geschäftliche Ueberlegung des eigenen Vorteils den Ausschlag gab; denn die neue Zusammenbindung aller Berufskollegen ist in erster Linie eine berufliche Bindung, die selbstverständlich auch das wirtschaftliche Moment in geiegneter Form zu pflegen und zu fördern hat, die aber niemals den Stahlring der beruflichen, aus natürlichem Wachstum sich ergebenden Zusammengehörigkeit verlassen oder sprengen darf. Die von der Prese getragene öffentliche Meinung muß wissen, weiche Ziele der inneren Arbeit der deutschen Wäscheindustrie somit gesetzt sind. Sie muß wissen, daß hier eine Stelle geschaffen ist, die unter absolut einheitlicher, politischer und wirtschaftspolitischer Führung steht, so daß der restlose Einklang mit dem Werden und Wachsen des neuen Deutschland und des nationalsozialistischen Staates gewährleistet ist, der bekanntlich gar nichts vom Mitläufertum, aber alles vom ehrlichen, freiwilligen Zusammenschluß hält. Die öffentliche Meinung soll wissen, daß diese Stelle, die unter Aufsicht arbeitet, sich verantwortlich fühlt gegenüber dem Markt, aber auch gegenüber dem im Gewerbe tätigen Volksteil, und die daher alles verlangen muß vom Einheitswillen der Unternehmer, die abschwören müssen den Sondergeist des rein individuellen Vorteils, die aufgeben müssen die Meinung, als könnte ein jeder auch hinsichtlich der Frage der Zugehörigkeit zur Verbandsorganisation tun und lassen was ihm beliebt. An Stelle des überwundenen Geistes hat die Ueberzeugung zu treten, daß alles, was der einzelne tut, Wirkungen auf die Kollegen des Gewerbes und auf das ganze Volk hat und daß daraus die Offenheit des Zusammenschlusses und die Weite des Verantwortungsgefühls abgeleitet wird. Diese Gedanken eind vom geschäftsführenden Direktor des Reichsverbandes der Deutschen Bekleidungsindustrie in der Gründungsversammlung des Verbandes der Deutschen Wäscheindustrie e. V. mit Nachdruck und Schärfe vorgetragen worden, und sie mögen durch das gesamte Gewerbe hallen, um überall verstanden zu werden. Eine große Arbeit steht bevor. Sie soll des Volkes und des Staates wegen verständnisvolle Mitarbeiter und Förderer finden.“ Notizblock 25. 11. 1003. Durch eine Bekanntmachung des Reichswirtschaftsministers im Deutschen Reichsanzeiger wird inländischen Besitzern deutscher Auslandebonde. weiche die Ausstellung von Bescheinigungen über die Handelsbarkeit im Inlande(Zertifäkate) nicht oder nicht rechtzeitig beantragt haben, die Möglichkeit gegeben, dies bis zum 31. Desember 1933 nachzuholen. * Die Preisindexziffer der Metalwirtschaft, Metallwissenschaft, Metalltechnik, stchte sich am 21. November 1933 auf 48.5 gegen 48.4 am 15. November (Durchschnitt 1909/18= 100), stieg also um.3 Proz. der Zifer vom 15. November. Für die einzeinen Metalle wurden nach dem Preisstande vom 21. November folgende Einzelindexziffern errechnet: Kuofer 34.8 (am 15. November 35.), Blei 492(44.), Zink 40.6 (40.). Zinn 84.1(81.), Aluminium 111.1(111.), Nickel 101.5(101.), Antimon 59.8(59.). * Der Londoner Goldpreis betrug am 24. November für eine Unze Feingold 126 ch 1 d= 86.7453 RM., für ein Gramm Feingold demnach 48.6440 Pence= .78892 RM. Rehitkeitten Aus Ner Wieisendt Aus der Fleischwarenindustrie. Auf einer Mitgliederversammlung des Reichsverbandes der deutschen Fleischwaren-Industrie gab zur Frage der berufsständischen Preissicherung und der Verkaufsbedingungen der Fleischwarenindustrie der Reichsverbandsvorsitzende Buschendorf ein Bild über die organisatorischen Pläne des Reichsverbandes auf diesem Gebiet durch Bildung vonn vorerst 6 Fachgruppen unter besonderen Fachgruppenvorsitzenden, nämlich: Fachgruppe Fleischsalatfabriken, Rohwurst, Schinken, Sodenwürstchen, deutsches Corned Beef und Kochwurst. In eingehender Aussprache wurden Grundkalkulationen für die wichtigsten Fleischwaren zur Sicherung gerechter Fabrikpreise aufgestellt, um die im Interesse der Gesamtheit unheilvolle Preisschleuderei und den unlauteren Wettbewerb im Sinne der von der Regierung verfolgten nationalen Wirtschaftspolitik zu bekämpfen. Schließlich wurde in einer Entschließung die Aufhebung der auf der Fleischwarenindustrie liegenden Sonderlasten erbeten. Anhaltende Autokonjunktur. Die konjunkturelle Besserung des Kraftwagenmarktes in Deutschland hat im Oktober weitere Fortschritte gemacht. Die Zahl der Zulassungen fabrikneuer Personenwagen ist vom September auf Oktober nur um 1 Prozent(auf 313.5 arbeitstäglich) gesunken. Nach den Erfahrungen früherer Jahre hätte man mit einem wesentlich stärkeren Abstieg rechnen müssen. Besonders deutlich wird die Besserung bei dem Vergleich mit den beiden Vorjahren: im Oktober 1932 wurden nämlich nur 131,7 und im Oktober 1931 cogar nur 118.4 fabrikneue Personenwagen arbeitstäglich zugelassen.— Das Lastwagengeschäft hat eich, nach einer Feststellung des Instituts für Konjunkturforschung, ebenfalls wesentlich gehoben. Gegenüber dem September ist hier sogar eine Zunahme der Zulassungen auf 45.2 (September 44.5) festzustellen. Bemerkenswert ist weiterhin, daß der Markt für gebrauchte Wagen ein freundlicheres Aussehen zeigt. 1 Nrd. Dollar aus den Vereinigten Staaten entflohen? In Wallstreet sind Gerüchte verbreitet, daß in jüngster Zeit aus den USA etwa 1 Nrd. Dollars entflohen seien. Im Spätsommer d. J. schätzte die Administration die ausgewanderten Kapitalien auf 500 Millionen Dollar. Ob dieser Betrag in der oben zitierten Milliarde enthalten ist, wird in den Meldungen aus New York und Washington nicht gesagt. Jedenfalls hat die Kapitalflucht aus der Union den Präsidenten Roosevelt veranlaßt, energische Schutzmaßnahmen zu ergreifen, die eie unterbinden sollen. Freilich kennen die Völker, die in dem letzten Jahrzehnt eine Inflation über eich ergehen lassen musten, die Problematik eines Kapitaltluchtverbotes. Die Großen wissen meistens Rat, wie man es umgeht, und nur die Kleinen müssen daran glauben. Mag auch die Summe von 1 Nrd. Dollar hoch gegriffen sein, so lehrt se doch, wohln es führt, wenn das Vertrauen in eine vorgelegt. Währung mutwillig zerstört wird, wie es die Admini- die Abschreibungen hinaus ein Gewinn erzielt. stration in den USA macht. Es mutet geradezu wie ein Das zweite Halbjahr zeigt bis jetzt eine weitere Treppenwitz an, daß das Land mit den größten Gold- Besstrung. Die spätere Entwicklung hängt von der beständen der Welt sich gezwungen sicht, gegen die Gestaltung der zukünftigen Holzpreise und der interAbwanderung von Kapital Front zu machen. Dessen nationalen Währungslage#ab. ungeachtet wird man die Bemühungen einsichtiger amerikanischer Kreise, den Dollar wieder zu stabilisieren, nicht allzu ernst nehmen dürfen, denn noch sind die Inflationisten zu stark, als daß sie vor den Gegnern der Währungsexperimente kapitulieren würden. Allerdings beginnt es auch bei den Farmern allmählich zu dämmern, daß man von der Währungsseite her das Preisgebäude nicht zu regulieren vermag. Ein Blick auf die Chicagoer Getreidebörse lehrt, daß der Weizen sich nicht von der Stelle rührt und wenn die Notierung schon einmal unter dem Eindruck der Dollarverflauung anzieht, s0 sinkt sie bald wieder auf das alte Niveau von etwa 85 Cts. zurück. Das gleiche gilt von der Baumwolle und vom Kupfer. Der Ruhrkohlenabsatz im Oktober. Nach den jetzt vorliegenden endgültigen Ziffern erhöhte sich der auf Verkaufsbeteiligung in Anrechnung kommende Absatz des Rhein.-Westf. Kohlensyndikats im Oktober 1933 gegejüber dem Vormonat auf 5 006 747(4694518) t. Von diesem Absatz gingen 2 655 947(2 459 985)t in das unbestrittene und 2 850 800 (2 234 583) t in das bestrittene Gebiet. Der Werksselbstverbrauch stieg gegenüber dem Monat September auf 1193243(1 094515) t, der Zechenselbstverbrauch auf 652 967(606 645) t. Der Gesamtabsatz des Syndikats weist eine Erhöbung auf 6 852 857(6 395 678) t auf, das entspricht einem arbeitstäglichen Gesamtabsatz von 263 575(245 987) t. Im Vergleich zum arbeitstäglichen Absatz im September ist also eine Steigerung um.15 Prozent zu verzeichnen, gegenüber dem Monat Oktober 1932 eine Absatzzunahme um .80 Prozent. Der Rheinmetall-Abschluß. Die Gesellschaft weist für 1932—38 einen Rohertrag von 23 154249(1. V. Fabrikationsertrag 17 257287) RI. und einschließlich Gewinnvortrag einen Reinngewinn von 1 901 315(389 276) RM. auf, aus dem erstmals wieder eine Dividende von 6 Prozent ausgeschüttet werden soll, während 89 158 RM., zum Vortrag auf neue Rechnung kommen(i. V. wurden 300000 RM. der gesetzlichen Rücklage zugeführt).— Nach dem Bericht des Vorstandes hat die leichte Belebung, über die bereits im Vorjahrsabschlus Mitteilung gemacht wurde, dank der durchgreifenden Maßnahmen der neuen Regierung, zür Ankurbelung der Wirtschaft in der zweiten Haltte des Berichtsjahres in allen Betrieben erhebliche Steigerungen der Erzeugung hervorgerufen. Zu dem befriedigenden Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres, das er ermögliche, nach angemessenen Abschreibungen die Ausschüttung einer Dividende vorzuschlagen, habe hauptsächlich die Abrechnung größerer Russenaufträge beigetragen. .-G. für Zellstoff und Papierfabrikation Aschaffenburg. In der Aufsichtsratseitzung wurde der Halbjahresabschlus vorgelegr., In diesem Zeitabschnitt wurde über Der Markt in Rohbaumwolle Bremen, 24. November In der Berichtswoche wurden dem Bremer Markt neu zugeführt 40048 Ballen Baumwolle(gegen 66 569 Ballen in der Vorwoche und 24 428 Ballen in der Vergleichszeit des Vorjahres), wieder ausgeführt 24 310 Ballen Baumwolle(32 509 bzw. 41 604). Die Bremer Baumwollvorräte erhöhten eich auf 596 557 Ballen(520 819 bzw. 425 925). Schwimmend auf Bremen sind zurzeit 133000 Ballen Baumwolle(125 000 bzw. 177 000). Die Märkte für amerikanische Baumwolle waren in der durch den Buß- und Bettag verkürzten Berichtswoche ungünstig beeinflußt durch die gesteigerte Verwirrung der finanziellen Verhältnisse in Amerika. Am Bremer Baumwollterminmarkt war die Stimmung sehr unsicher und die Unternehmungslust wurde hierdurch verschiedentlich behindert. Die Berichtswoche eröffnete mit umfangreichen Glattstellungen von Kaufkontrakten, doch konnten sich die Kurse bei recht guter Nachfrage zunächst behaupten. Der zunehmende Verkaufedruck hatte dann aber ziemlich scharfe Preisrückgänge am letsten Sonnabend zur Folge. Nach leichten Preiserholungen wurde die Stimmung Mitte dieser Woche sehr unsicher und es machte sich am Bremer Markt Unlust bemerkbar, der inflationistischen Bewegung in Amerika weiter zu folgen. Die Abgabeneigung wurde stärker und die Preise gaben nach, in verstärktem Maße auf die Beobachtung hin, daß selbst in Amerika der Widerstand gegen die Finanzpolitik Roosevelts erheblich zu wachsen scheint. Der Wochenschluß war uneinheitlich mit Abgabedruck in den entfernteren Monaten. Die heutigen Bremer Schlußnotierungen liegen 29 bis 32 Centspunkte unter den Schlußnotierungen vom 17. November d. J. Im Effektivgeschäft der Bremer Baumwollbörse blieb die Industrienachtrage auf Bedarfsdeckung beschränkt. Auch im Einfuhrhandel war nur geringe, Umsatztätigkeit zu verzeichnen. Die Bremer Loko-Notierung für amerikanische Baumwollg, ging zurück von 11.59 Dollarcents am 17. Novembes 0“ d. J. auf 11.29 Dollarcents je lb. am 24. November. Am Markt für Agyptische Baumwolle wanis# die Haltung sehr ruhig. Die Preise gingen mit geringen Schwankungen um eine Kleinigkeit zurück. Die Nachfrage seitens der Spinnerei hielt sich in bescheidenen Grenzen. Gefragt waren hauptsächlich mittlere Beschaffenheiten von Ashmouni-Baumwolle. Auch die Preise für ostindische Baumwolle gingen bei ziemlich geschäftsstillem Markt zurück und die heutigen Bremer Notierungen liegen für ostindische Baumwolle 10 Pence-Punkte unter Vorwochenschluß. Der Markt in Bombay war bei kleinem Geschäft zu abbröckelnden Preisen matt. Devisenkurse Barlin 24. 11. Telegr Auszahlung Heute Ver. Notierung Oes er: Geie Pries Londen.n.55.7 New Vord..........802.493.332.348 Amsterdam-Rotterdam.. 99.00 499.37 168.25 169.22 Brüssel-Antwerven.... 33.26 39.35 39.35 92.4 Bodauent........—. 24 Helsingfors....... 6 974.095.034.026 stallen........ 22.12 22.10 22.12.16 Kopenhagen........ 61.24 61.45 64.350 61.42 Oelo.......... 69.00 49.17(.00 69.22 16.40 46.44 16.40 10.44 gar::...... 12.423 12.41s 12.62 s2.24 Schveis........ 91.17 91.3 91.3 37.33 Spanien.......... 34.27 34.77 34.22 34.22 Stockholm......... 70.25 71.02 70.97 71.07 Wien.......... 49 085 49.15 49.05 42.15 Notierung für je 1 Pfund Dollar sonet in 100 Einheiten amtl. Produkten-Notlerungen 9 fl. Veiren: Mürkische 1e Aleine Speiseerbeun 39.60—27 00 Rosgen: Närkischer s57 Futtererbsen. 19.00— 22.10 Braugerste... 199—190 Peluschken.......00—16.40 kattergerste.....— dekerbohnen... 17.00- 19.00 Hiafer: Märkischer. 162-143 Wichen„ Weizenmehl 100 kg. 31.13-—32.13 Lupinen: biase....— Roggenmehl dto... 21.—22.35 Lupinen, gelde....= Weizenkleie.. 11.78-12.00 Seradelia.....— Koggenkleie..... 10.20—10.40 Leinkuchen..... 12.40—12.40 Kaps.......— Eränudkuchen..:: 10.40—10.49 Leinaast.......— frockenschnitzel... 920—980 Viktoriaerhess... 40.(—43.00 Extr Sovabohnenschre.60—.60 Berliner Metallmarkt 24 9 zlektrolvtkupfer(wire bere) 48.75 Driginalhüttenaluminium............ 160.00 Desgl. in Walr- oder Drahtbarren.......... 164.00 Zeinnicke 30.00 zutimon Regulus................... 98.00—41.0 einslider.. 37.-—40 25 Bremer Baumwollmarkt 24. f. Mona: Brte! Geie Besehl Noremder„„„ Dezemder 10.72 10.09 Januar.... 10.22 10.91 10.82 10.90 Februar—“ ..... 11.92 11.91 11.02 11.90 dori..... 149 Mai.... 16.19 61.07 11.19 11.1 11.1 Juni....—„ 97. 8 1120 lall..... 11.22 11.21 3201.91 Augus... septemder„„„ Oktoder... 11.29 11.07 11.90 11.49 11.30 Tendenr haum stetig-— Loto## 29 Ausländer und Sperrmark. Der Schiedsausschus für deutsche Kredite hat zwei Einzelstreitfälle entschieden. Nach dem augenblicklich in Deutschland geltenden Recht müssen deutsche Gläubiger Reichsmark zum Ausgleich ihrer Devisenforderungen annehmen. Im Zusimmenhang mit einem der verhandelten Fälle hat der Schiedsauschuß dahin erkannt, daß ausländische Bankgläubiger, ausb wenn die an einem deutschen Konsortium beteiligt sind, als Erfüllung ihrer dem Stillhalteabkommen unterliegenden Devisenforderungen Reichsmark nicht anzunehmen brauchen; demzufolge ist der Antrag eines deutschen Schuldners auf Feststellung, daß ausländische Bank: gläubiger gesperrte Reichsmark als Erfüllung anmschmen haben, abgowiesen worden. der dem Deutschen Längerbund angeschlossenen Gesangvereine von Vielefeld=Stadt u. Kand Erscheint jeden Monat. Särtliche Zuschriften dieser Bellage sind zu richten an den Ortspressewart Karl Ernst, Bieleleld, Weststt.;, Hängergau Nordostwestfalen Die Mitgliederkurve unseres Gaues ist im weiteren Steigen begriffen, so daß sich bald die Zahl der angeschlossenen Vereine auf 150 stellen wird. In Bielefeld wurde der Verein „Deutscher Sängerkreis“ neu ausgenommen. Mit dem Anwachsen des Gaues wachsen natürlich auch die Verwaltungsarbeiten, und zur Erleichterung dieser Arbeiten ist strengste Disziplin und musterhafte Ordnung in den Vereinen unbedingt erforderlich. Er. Sängerkafe„Loreley“. Ein Sängerjubiläum Der in Sängerkreisen beliebte und bekannte Sangesbruder Heinrich Pfestorf seiert am 29. November seinen 75. Geburtstag. Seit 40 Jahren Sänger und Diener des deutschen Liedes, zählt er heute noch zu den Säulen der Sängertafel„Loreley". Trotz seinem hohen Alter besucht er die Uebungsabende heute noch mit gewissenhafter Pünktlichkeit. Seit 16 Jahren hat der Jubilar nicht einen Uebungsabend versäumt. Von 1919 bis 1929 war Heinrich Pfestorf abwechselnd 1. und 2. Liedervater. Noch heute gehört er dem Vorstand als Beisitzer und Revisor an. Sein liebenswürdiges Wesen und seine Aufrichtigkeit sichern ihm in Sängerkreisen größte Sympathie. Die Sängertafel„Loreley“ weiß, was sie diesem vorbildlichen Sangesbruder schuldig ist, und sie wird es sich nicht nehmen lassen, den Jubilar an seinem Jubeltage entsprechend zu ehren. tn. co Männergesangverein„Eintrachk“ hillegossen Heil deutschem Sang! Unter diesem wahSangerspruch traten am 29. Oktober 1899 auf die Initiative von Aug. Holtmann 12 Mann zur Gründung des Männergesangvereins „Eintracht“ Hillegossen beim Gastwirt Aug. Siekmann zusammen. Zum ersten Vorsitzenden wurde Heinrich Tölke sen. und zum Dirigenten Hauptlehrer Dessin gewählt. Auch Wilhelm Döweler bekleidete für eine geraume Zeit das Amt des 1. Vorsitzenden. Neue Mitglieder kamen und gingen. Einige suchten etwas anderes als Gesang, denen aber schnell wieder die Tür gezeigt wurde; denn die „Eintracht" hat stets unter strengster Disziplin und straffer Organisation gestanden. Hauptaufgabe war tiefe innere Pflege des Gesangs und allzeit bester Frohsinn. Zu Ehrenmitgliedern wurden schon damals ernannt Wilhelm Jerrentrup, Philipp Budde, Wilh. Holtmann, Gust. Werning, Wilh. Brinkmann und Ludwig Horstkötter. Sie förderten in jeder Beziehung das Vereinsleben. Im Jahre 1919 legte Dirigent Dessin sein Amt nieder, und an dessen Stelle trat Hauptlehrer Oelker, der noch bis zur Stunde den Verein dirigiert und mit seiner ganzen schöpferischen Kraft im Verein wirkt. Der Weltkrieg entriß dem Verein vier treue Sänger. Nach dem Kriege gab es wieder eine Sturm= und Drangperiode im Verein. Am 19. 10. 1924 seierte der Verein sein 25jähriges Jubiläum. Dieses Fest gestaltete sich zu einem wahren Volksfest, das als Abschluß mit einem gigantischen Brillantfeuerwerk endete. Der beliebte und leider zu früh verstorbene Lehrer Wegener aus Lämershagen weihte die herrliche Fahne ein. Später erfolgte die Aufnahme in den Deutschen Sängerbund. Fahnenschrank und Klavier vergrößerten den Besitz des Vereins. Fest an der Stange halten heute noch die Gründer und alten Kämpen des Vereins in den Personen von Friedrich Habigsberg, Aug. Holtmann, Wilh. Döweler und Heinr Tölke sen. Das 50jährige Sängerjubiläum feierte vor 2 Jahren unser jüngster Sänger im weißen Haar Gustav Ehrlich. Seit 1920 leitet Friedrich Habigsberg ununterbrochen als 1. Vorsitzender den Verein mit viel Sorgfalt und Treue. Zum Gedenken der Toten Vereinigte Bielefelder Männerchöre Am Totensonntag, 16 Uhr, werden auf dem Ehrenfriedhof des Sennefriedhofes zum Gedenken der Toten einige Chöre gesungen. Ein jever Sänger sollte es als seine Pflicht betrachten, an dem Singen teilzunehmen. Er. Neuaufbau des deutschen Musiklebens Schulung und Tusammenlassung Von Generalmusikdirektor Pros. Dr. Fr. Stein, Direktor der Hochschule für Musik in Berlin Die wichtigste Frage ist: Wie bringen wir unser Volk in allen seinen Schichten wieder zur Musik, wie können wir für unser Volkstum die seelischen Kräfte mobil machen, die ihren reinsten Ausdruck gefunden haben in der deutschen Musik? Wie erreichen wir dieses Ziel mit dem geringsten Aufwand? Das kann nur dadurch geschehen, daß wir an die natürlichste musikalische Betätigung anknüpfen, an das Singen, an den Chorgesang, der in keinem anderen Lande der Welt so zum Allgemeingut des Volkes geworden ist wie bei uns Deutschen, dessen Pflege nicht außergewöhnliche Unkosten verursacht, der überall. selbst im kleinsten Bauerndorf, möglich ist, wenn die Kehlen und Herzen richtig gestimmt und geleitet werden. Aber leider fehlt es an Können, weil der weitaus größte Prozentsatz der Sänger trotz aller Sangesfreudigkeit musikalische Analphabeten sind. Warum denn nur? Sie haben doch alle eine Schule, zum mindesten eine Volksschule besucht, sie haben in dieser Volksschule innerhalb 8 Jahren insgesamt mindestens 500 Gesangstunden gehabt; haben sie denn in dieser langen Zeit nicht die paar Noten gelernt, d. h. sich das Verständnis für die elementaren musikalischen Zusammenhänge angeeignet? * Leider Gottes muß diese Frage verneint werden, und damit kommen wir zum Kern des ganzen Problems der musikalischen Volksbildung. Unter den neueren Schulgesangsmethoden zur Erzielung von Musik= und Notenverständnis die einfachste herauszufinden und sie dann einheitlich durchzuführen vom Kindergarten an bis in die höhere Schule, das erscheint mir heute als die dringendste Aufgabe, um zu einer allgemeinen musikalischen Volksbildung zu gelangen. Das zum Teil heute noch bekämpfte Tonwort von Carl Eitz ist es, das auf kürzeste und sicherste Weise zum Ziele führt. Wer es erlebt hat, wie einfache Dorfschulklassen mittels des Tonwortes dahin gelangt sind, Händelsche, ja Bachsche Chorwerke vom Blatt zu singen, wie in solchen musikalisch vorgebildeten Dorfschulen das Instrumentenspielen(Flöte, Laute, Gitarre, Geige, Klavier) sich von selbst entfaltete— wer es immer wieder erlebt, wie einzelne nach dem Tonwort unterrichtete junge Sänger mit sicherer Notenkenntnis in unsere Chöre kommen, wie in einer Stadt, in der seit 25 Jahren nach dem Tonwort unterrichtet wird, das ganze Chorleben einen Aufschwung genommen hat und heute Chorleistungen zeitigt, die von keiner anderen Stadt übertroffen werden—, wer von alledem weiß, der muß mit Leidenschaft die Forderung erheben: Führt einheitlich und obligatorisch das Tonwort in den Schulen ein, wie es die klugen Bayern schon seit zehn Jahren mit schönstem Erfolg getan haben! * Es ist selhstverständlich, daß alles geschehen muß, um die bisher von der Oeffentlichkeit unterhaltenen musikalischen Organisationen, soweit sie wirklich der Kunst dienen und nicht nur einem platten Unterhaltungsbedürfnis, weiterhin aufrecht zu erhalten und sie womöglich noch auszubauen. Aber die Opfer, die die Oeffentlichkeit für diese Institutionen bringt, können nur verantwortet werden, wenn in ganz anderem Umfange wie bisher diese künstlerischen Unternehmungen dem Volksganzen nutzbar gemacht werden. Es gibt Hunderte, sa Tausende von kleinen Städten im Reich, in denen noch keine Beethovensinfonie erklungen ist, während man die Großstadt so blasiert und übersättigt vorfindet, daß man hier gar nicht mehr des Werkes wegen ins Konzert geht, sondern eines prominenten Stardirigenten oder Solisten wegen. Die öffentlichen Musikinstitutionen dürften in Zukunft nicht mehr abhängig gemacht werden von den Einnahmen, die sie einbringen, die Zuschußnotwendigkeit müßte als selbstverständlich betrachtet werden. Die Mittel hierzu könnte der von Minister Göbbels bereits angekündigte„Rundfunk=Kulturgroschen“ aufbringen. Zum Schluß möchte ich nur noch in Stichworten auf folgende Punkte hinweisen: Einbeziehung der Fachkritik in die Aufbauarbeit, Schaffung der Musikkammer, Regelung des Tantiemewesens, musikalischer Heimatschutz, musikalische Denkmälerpflege. Und eine der wichtigsten Aufgaben: Pflege des deutschen Volksliedes, nicht im Sinne einer lediglich auf Spieltrieb und formale Veräußerlichung eingestellte Betrachtungsweise, sondern auf breitester nationaler, weltanschaulich und seelisch fundierter Grundlage. (Nach einem im Kampfbund für Deutsche Kultur gehaltenen Vortrage.) Vereinskalender Bielefeld: Bieleselder Männergesangverein von 1895: Uebungsstunden jeden Dienstag, 20½ Uhr, bei Strötker, Goebenstraße. Musik=Verein Sieker(Gemischter Chor): Uebungstunden jeden Mittwoch, 20½ Uhr, im Vereinslokal H. Wellmann (Endstation). Bielefelder Liedertasel von 1831: Uebungsabend des Orchesters: Jeden Mittwoch, abends 8¾ Uhr. Uebungsabend des Chores: Jeden Donnerstag, 20¼ Uhr, im Vereinsheim„Ressource". Deutscher Männerchor: Vereinslokal Hotel„Drei Kronen". Uebungsstunden: Statt Donnerstags finden die Uebungsstunden jetzt Mittwochs statt. MGV.„Germania“: Vereinslokal„Hotel Vereinshaus". Uebungsstunden: Jeden Donnerstag, 20½ Uhr. MGV.„Harmonie": Vereinslokal„Handwerkerhaus“. Uebungsstunden: Jeden Donnerstag, 20½ Uhr. Komba=Gesangsabteilung: Uebungsstunden: Jeden Freitag, 18¼ Uhr, in der Auguste=Viktoria=Schule. .=.=V.„Liederkranz von 1867“: Vereinslokal: Restaurant„Zum AdolfHitler=Park". Uebungsstunden: Jeden Dienstag, 21 Uhr. Männerchor im DHV., Ortsgruppe Bieleseld. Uebungsstunden: Jeden Mittwoch, 20½ Uhr, im Kaufmannsgehilfenheim, Schulstraße 10. Halle: MGV.„Ravensberg“, Halle: Uebungsstunden jeden Donnerstag, 20½ Uhr, im Hotel Brune. Aus dem Leben der Verelne Frühsingen des MGV.„Tängerwarte“ Die Sängerschar der„Sängerwarte" gab unter Leitung von Friedrich Oberschelp gelegentlich des Besuchs eines erkrankten Sangesbruders im städtischen Krankenhaus ein Frühkonzert. Einfach, schlicht und zart, aber tief ins Herz greisend, erklangen die unvergänglichen, Volksliedex, durch Gänge und Türen standes Pa. Ludwig Ruthmann einstimmig des Krankenhauses. Deutlich fühlten es die zum Führer des Vereins gewählt. Er bestimmte Kranken: Der Männergesang ist doch ein zum 1. Schriftführer Helmut Riese, zum 1. Kasschen Volke verbunden sind, werden in einer sorgfältig zusammengestellten Vortragsfolge zu ihrem Recht kommen. Musikverein Sieker(Gem. Chor) Nachdem der Verein in den DsB ausgenommen ist, wurde bei der Neuwahl des Vorstandes Pg. Ludwig Ruthmann einstimmig gutes, altes Rezept! Die abgespannten Nerven wurden erquickt und der bedrückte Mut emporgehoben. E. M. 62. Stiftungsfest des MGV.„Harmonie“ Die Feier des 62jährigen Bestehens nahm einen würdigen Verlauf. Der festgebende Verein, sowie der MGV. Heepen und der Männerchor Senne I von 1926 verrieten in ihren gesanglichen Darbietungen eine gute Schulung und reifes Können. Daß die„Harmonie“ in der Bielefelder Sängerschaft viele Freunde hat, bewies die Teilnahme zahlreicher Sangesfreunde der einzelnen Vereine. Von den Damen des Vereins wurde ein Hakenkreuzwimpel an die Fahne geheftet. Führerwahl im MGB.„Harmonie“ In einer gut besuchten Versammlung wurde der Sangesbruder J. Ontrup zum Führer gewählt. Zu Amtowaltern wurden die Sangesbrüder A. Sönius(stellvertretender Führer), R. Franke(Schriftführer), W. Wesselmann (Kassierer) und K. Ernst(Pressewart) ernannt. zum 1. Schriftführer He sierer Robert Vinke und zum Vereinspressewart Willy Hölscher. Die Chorleitung liegt nach wie vor in den Händen des Herrn Ernst Büsing. Es besteht die Absicht. im kommenden Frühjahr wieder mit einem Konzert an die Oeffentlichkeit zu treten. Die Weihnachtsfeier findet in althergebrachter Weise am Sonnabend, 23. 12., bei Heinrich Wellmann(Endstation Sieker) statt. 116. Kath. Gemischte Chor Schildesche Eingangs der Herbstfeier hielt der Führer des Vereins Lindler eine markige Ansprache, in der er ein Treubekenntnis zum jungen Deutschland ablegte. Gute Leistungen des Chores legten davon Zeugnis ab, daß neben dem kirchlichen Gesang auch das deutsche Volkslied gepflegt wird. Ein flott gespieltes Theaterstück und der anschließende Tanz hielten die Teilnehmer noch recht lange zusammen. Volksliederabend des MGB. von 1926 Brake i. W. Wie alljährlich im Herbst veranstaltete der Verein auch in diesem Jahre im Saale des Gastwirts Segeler(Brake) unter Leitung des Dirigenten Rektor Naggert einen„Volksliederabend". Durch Hinzuziehung des unter MGV.„Germania“ und 1. Bielefelder Bandoneon=Musikverein„Oktavia“ Angespornt durch den letzten Erfolg, veranstalten die beider,itftine am Seuniog Zon; gleicher Leitung stebenden Damensingvereins 19 ugx auf dep zthtst, und deutische Volks= wurde ein, reichbaltiges Programm in Ablieder, die so eng miteinander in unserem deut= wechllung des Frauen=, Männer= und auch Gemischten Chores geboten. Der Männerchor begrüßte die Besucher mit dem Vortrag des „Deutschen Liedes“ von Silcher. Es folgten die Chöre„Hab oft im Kreise der Lieben" und „Aennchen von Tharau“, ebenfalls von Silcher, „Stehn zwei Sterne“, von Bein,„Die Gedanken sind frei“,„Die Lore am Tore“ usw. Der Frauenchor brachte:„Es ist so still geworden“, altdeutsches Volkslied, und„Ihr Berge lebt wohl“, schweiz. Volkslied,„Zu Straßburg auf der langen Brück“, sowie„Robin Adair“, ein irisches Volkslied. Vom Gemischten Chor gelangten„Das Zigeunerleben“.„Der Lindenbaum“ von Schubert und„Wenn ich den Wanderer frage“ von Brückner zum Vortrag. Zum Schluß trat nochmals der Männerchor auf mit dem alten Soldatenlied„Kapitän und Leutnant" und von Heinrichs„Wo gen Himmel Eichen ragen". Das Konzert war gut besucht. Der MGV.„Liedertasel“, Brönninghausen, der ein Konzert zum Besten der Winterhilfe veranstaltete, konnte einen Reinertrag von 31,50 RM. an die NS=Volkswohlfahrt in Heepen überweisen. Er. MGV.„Ravensberg“, Halle i. W. Das Konzert des MGV.„Ravensberg“, Halle, mußte wegen der Luther=Feiern verschoben werden. Es findet nun am 10. Dezember im Hollmannschen Saale statt. Das auf künstlerischer Höhe stehende DHV.=Orchester und der stattliche Chor des MGV.„Ravensberg“ sind eifrig mit den Vorbereitungen beschäftigt. Voraussichtlich findet am 14. Januar eine Tagung der gesamten Männergesangvereine und Gemischten Chöre des Kreises Halle statt, und zwar im Hollmannschen Saale. Eine besondere Einladung an die einzelnen Vereine erfolgt noch. H. W. An die Führer und Pressewarte der Vereine! Mit Freuden kann ich feststellen, daß die Vereinspressewarte unserer Sängerbeilage reges Interesse entgegenbringen. Jedoch muß ich darum bitten, daß sämtliche Pressewarte ihre Berichte für die Folge in dreifacher Ausfertigung einsenden. Ebenso sind noch einige Vereine mit der Meldung ihrer Vereinspressewarte im Rückstande, was nun unverzüglich nachgeholt werden muß. Die Berichte für die nächste Ausgabe der Sängerbeilage müssen bis spätestens zum 22. Dezember in meinen Händen sein. K. Ernst, Ortspressewart, Bielefeld, Weststr. 27. " 1g zum Tag der Arschen Haustlillstkt Sehr langsam. Rudolf Predeek: Seltsames Erlebnis am Tage der Hausmusik als Ausübung individueller Kunst und als Pflege eines samilienwieheneemeinschatbildenden deutschen Geistes nicht beanigen ringen, so darf man sich ich. brgnügen mit dem Bedauern über den der osizielen Gre Hausmusie— ertigrung eines Tages der Soweit war ich mit meinem Aussatz gekommen, den ich für den Verlag schreiben wollte, als auf einmal eine rauhe Stimme neben mir klang: „Zwecklos und viel zu gelehrt!“ Aergerlich fuhr ich auf und sah neben mir einen Fremden stehen, altertümlich gekleidet in blauem Frack mit großen Messingknöpfen, die behaarten Hände auf einem dünnen Rohrstock mit Elfenbeingriff gestützt, eine mächtige, mit grauem Haar durchsetzte, dunkelbraune Mähne— aber was war das? Dieses dunkle, etwas pockennarbige Gesicht, diese hohe, wundervoll gemeißelte Stirn, dieser zusammengepreßte Mund, diese großen braunen Augen unter den buschigen Brauen, die breite Nase, das Muschelkinn, die ganze gedrungene Gestalt — verschwunden war mein Aerger— ich sprang hoch vor Erregung: das war doch,— das war ja— „Ganz recht, Beethoven!“ vollendete die Erscheinung meinen Gedankengang. „Beethoven!“ sagte, nein, schrie ich. Verwirrt sank ich in meinen Sessel zurück. Beethoven? Ludwig van Beethoven? über ich meinte doch, ich dachte, Sie wären—“ „ Sie dachten, ich sei gut hundert Jahre „Allerdings,“ sagte ich, und um mich von meinem grenzenlosen Staunen ein wenig zu erholen, griff ich zwischen die Bücher: "„Sehen Sie,“ und schlug eine Stelle im Lexikon auf:„Ludwig van Beethoven, geboren 16. Dezember 1770 zu Bonn, gestorben am Passersuch an der ucht, wie der Leibarzt Prof. Wawruch fensteute: Sie begreisen doch!“ Groß sah ich ihn an. Da erst fiel mir ein, daß ich dem Gast in meiner Verlegenheit nicht einmal Platz angeboten hatte, während ich im Sessel saß. " Mit einem etwas grimmigen Lächeln setzte Geerhoven sich vor meinen Schreibtisch. „So seid Ihr!“ sagte er, indem er seinen etwas abgetragenen Kottonhut auf den Schreibtisch legte.„Ihr führt große Worte im Munde von Unsterblichkeit, und will man Euch mal die Unsterblichkeit beweisen, dann glaubt Ihr nicht.“ „Ja, aber, mit der Unsterblichkeit ist doch die Ewigkeitsdauer Ihrer herrlichen Werke gemeint!“ „Wie soll ich das verstehen? Sind denn meine Werke nicht ich selbst?“ „Gewiß, gewiß!“ stammelte ich, noch immer verwirrt,„gerade bei Ihnen, dieser Persönlichkeitsausdruck, diese——“ „Lassen Sie das,“ unterbrach er mich unwillig,„Ihr kennt heute meine Werke und eben deshalb mich selbst auch nicht mehr!“ .„Aber Meister! Das kann doch nicht sein! Ueberall spielt man Ihre Sinfonien, sogar im Grammofon und Radio hört die Welt täglich Ihre Werke, die wundervollen Sonaten, die Trios, die Quartette, diese göttlichen Quartette, da können Sie doch nicht sagen——“ „Das ists ja eben, das ists ja!“ fuhr er auf.„Mechanisierte Hörer seid Ihr geworden, bequem habt Ihrs Euch gemacht! Ihr lest Eure Gazetten und hört dazu Noten! Mein Herr!“ herrschte er mich bei diesem Gedanken an.„Meinen Sie denn, daß die Welt mich auf diese Weise hört und kennen lernt?“ „Aber,“ wagte ich einzuwenden,„durch die moderne Technik und Erfindung wird doch Ihre Musik erst recht in aller Welt verbreitet, für die Sie doch geschrieben haben. Und Sie waren doch auch immer für den Fortschritt!“ „War ich! War ich immer! Hab ich doch selbst in der Musik den Anfang gemacht mit der Technik, indem ich das Metronom des Herrn Mälzel einführte. Aber man vergaß vabei doch nicht, zu musizieren. Was Sie heute machen, das ist wohl fürtrefflich zum Erinnern und zum Lernen, aber damit musiziert man doch nicht selbst. Früher freute man sich darauf des Abends in der Familie oder im Freundeskreis zusammen zu kommen mit Violine und Violoncell und beim Lampenlicht am Klavizimbel drauf los zu spielen, da kannte man seine Instrumente und wußte zu hören und zu erleben.“ „Aber,“ wandte ich ein,„das war doch alles nur Vilettantenmusik, bei der man oft mehr Wollen als Können zu hören bekam!“ „Einfältiger Einwand! Das wars ja gerade, was diese Musik so tief erleben ließ, daß man sie sich nicht mechanisch anhörte, sondern daß man sie sich erst selbst erwerben mußte. Fiel da auch schon mal eine Note unter das Pult oder vergriff sich der Spieler mal bei einem diffizilen Läufer, dann waren solche kleinen Molesten doch eine rechte liebe Not, weil sie mit dem Herzen mitempfunden wurden. Und das mit dem Herzen, das ist wichtiger und musikvoller als alle mechanische und nur halbgehörte Musika der süperbesten Artisten. Nein, nein!“ energisch schüttelte er die mächtig um eu. Lers, gelagerte Mähne.„Erinnerung und Inlerhaltung, aber Musizieren ist das nicht!“ „Aber ist es denn nicht wertvoll, daß alle Welt Sie jetzt hört und kennen lernt?“ „Kennen lernt? Sagen Sie,„Noten hört“ dann mags sein. Wiedererkennt vielleicht. Aber dann muß man doch erst mal mich kennen, studieren, spielen, verstehen! Bei mir ist alles Subjektivität. Meint Ihr, die könnt Ihr in Eurer Mechanik einfangen? Ihr machts Euch zu bequem, Ihr Herrschaften, Ihr lernt nicht mehr, weil Ihr es durch Eure Maschinen leichter haben könnt! Und dann veranstaltet Ihr große Tage der Hausmusik, schreibt gelehrte Abhandlungen, schimpft über den Verlust der Hausmusik und wißt nicht, wie Ihrs machen sollt! Seele, Herr!###ele! Da steckts! Man kann durch die Journale wohl einen Tag lang Musik machen lassen, dadurch aber singt Eure Seele noch nicht, damit musiziert noch nicht das Herz, die Familie, das Heim, der Freundeskreis, das Volk!" "„Aber, Herr van Beethoven,“ warf ich schüchtern ein.„es kann doch nicht ein jeder ein Instrument spielen, und Eure Werke sind doch, mit Verlaub! mitunter recht schwierig zu spielen!“ „Ja, ja, Ihr seid verwöhnt! Früher ging man durch Studium und aus echter Liebhaberei zur Musik und erwarb sie sich. Heute läßt man die Musik an sich herankommen und bleibt ihr —— — Plegt wieder deutsche Kausmusik! herankommen und bleibt fremd, weil man ihre Sprache nicht erlernte und ihre Seele nicht erlebt. Was ich in schwersten Kämpfen niederschrieb für Euch und die Welt, das stellt Ihr durch einen Knopf an und ab, ganz wie es Euch gefällt, und denkt bei all Eurem Fortschritt nicht daran, daß Ihr in Gefahr seid. Eure Seele dabei zu verlieren!“ „Aber die Welt sagt doch, daß kein Volk soviel Seele habe wie das deutsche!" gJemohl! Deshalb ist auch kein Volk zu solcher wusik fähig, wie wir sie schreiben. O, glaubr mir! Wenn Ihr Euch nicht losmacht von der Oberflächlichkeit und Hast, und wenn Ihr Euch begnügt mit der Musik, die Ihr mit den Ohren bezieht, dann seid Ihr zum Musizieren und erst recht zur Hausmusik nicht mehr fähig. Dann könnt Ihr in Euren Journalen schreiben, was Ihr wollt! Und dann bitte ich mir aus: dann laßt wenigstens mich heraus aus Eurem Spiel!“ Um Gottes Willen! Was wäre die Musik ohne Sie, ohne Beethoven!“ Ebensowenig, wie sie ohne Seele etwas ist. Könnt Ihr auf die verzichten, dann müßt Ihrs auch auf mich. Aber sprecht dann nicht von meiner Unsterblichkeit! An der habt Ihr nur Anteil, wenn Ihr mit dem Herzen musiziert!" Damit griff er seinen Hut und stand auf. „Wenn Sie nun noch über Hausmusik reiben wollen, dann schreiben Sie nicht so gereyrtes Zeug, wie Sie es da angefangen haben, sondern sagen Sie einfach, daß die Menschen wieder mit Herz und Seele leben sollen. Dann habt Ihr nicht, wie jetzt, Musik im Hause, sondern dann habt Ihr alle Tage Hausmusik!“ Ehe ich noch etwas erwidern konnte, sah ich ihn schon, den Hut tief hinten auf den gewaltigen Schädel gedrückt, die Hände mit dem Stock auf den Rücken gelegt und etwas vornübergebeugt, ganz so, wie die Bilder ihn oft zeigen, in der Tür verschwinden. ich führe nur gute Klaviere in allen Preislagen Bedarfsdeckungsscheine(Ehestandsdarlehen) werden In Zahlung genommen. Stimmungen und Reparaturen werden gewissenhaft ausgeführt B. Kemnp lerwan 22 Klaviere kann man auch mieten! schterelten! Ernst Nacken Musikdlrektor u. Organist Klavier. Orgel. Musiktheorle. Komposition, Chorgesang. Missundestr. 10a. Violine— Klavier— Cello Gustau Köler Musikdirektor Chor- u. Orchester-Dirigent Rolandstrasse 10 WEUSIA Musikalien für alle Instrumente sowie alle Kleininstrumente wie: Vlolinen, Bratschen. Cellle, Lauten, Guitarren, Klarinetten, Blocktlöten, Accordeone u. a. in der bekannt großen Auswahl bei: GEHRENBERG 2 Beachten Sie meine Sonderfenster Klavierspiel lehren Emmu Ichulz Staatl. akad. Hochschule für Musik und Seminar für Musikerziehung, Berlin. Bleiefeld, Hermannstr. 17 Werner Renter Goebenstraße 2a Fernruf 2377 Gewissenh. Ausblidung für Antänger u. Fortgeschritt. Alle Musik=Instrumente Juk. Dworzak Bielafeld Bismarekst. 40 samie Violigen Bratschen Pellig Musikdirektor Geicleid, Sielllarekstr. 0 Klavier-, Violine-, OrgelTheorje Vorbereitung f. die Staatliche Muslklehrerprüfung. sOWIe vlonnen, Bratschen. Senls, Gultarren, Lauten. Blocktlôten, Bandonikas, Wiener Harmonikas und sämtliche Salten und Zubehörtelle In großer Auswahl Suuma Ruchesas Körners Musikhaus trüher Volkshochschule, Bieleteld) Neustädter Straße 8 Tel. unter 5503 Laute und Gitarren Einzel- u. Chor-Unterricht Bahnhofstraße 40 Komplette Radio-Anlagen, sowie sümtliche Grammophon- Schallplatten Annahme von Ehestandedarlehnescheinen Kapellmetr.(ehem. Stadttheater Bielefeld) u. Chordirigent Klavier-, Harmonle- und Instrument.-Lehre. Korrepetition, Heeper Str. 421, Jabea Bauka Gründlicher Unterricht für Antänger und Fortgeschrittene Wilhelmatraße S 1. Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie. Ludwig van Beethoven Schulmusik- Pflichtunterricht Das sächsische Ministerium für Volksbildung verpflichtet in einem Erlaß die Schulen zu aktiver Musikpflege. Wir entnehmen der Verordnung folgende Stellen: „Jede Schule hat die Pflicht, unter Wahrnehmung aller Möglichkeiten Instrumentalmusikgruppen in der Schülerschaft zu bilden: Gruppen für Mundharmonika, Ziehharmonika, Zither, Laute, Mandoline, Violine, Trommeln und Pfeifen(Spielmannszug), gegebenenaus auch Bläsergruppen und Orchester. Die Wahl der Instrumente muß sich nach den gegebenen Verhältnissen richten. Doch ist allenthalben anzustreben, daß die Eltern nach Maßgabe ihrer wirtschaftlichen Lage ihren Kindern das eine oder das andere Instrument kaufen. Für besonders bedürftige musikalische Kinder können die Kosten für Beschaffung der Instrumente, soweit haushaltplanmäßig Mittel nicht zur Verfügung stehen, aus Schülerkassen, dem Erlös von Sammlungen, musikalischen und sportlichen Veranstaltungen gedeckt werden. Der Herr Ministerpräsident hat angeregt, sich gegebenenfalls wegen der Mittelbeschaffung mit den örtlichen Parteistellen in Verbindung zu setzen. Das Ministerium erwartet, daß jeder Lehrer, der die Fähigkeit hat, Unterricht im Spielen eines Instrumentes zu erteilen, sich dazu bereit erklärt außerhalb seiner Pflichtstunden. allem wird dies auch erwartet von den nicht voll beschäftigten Aushilfskräften und den Studienreferendaren. Es muß auch verwerden, Berufsmusiker und Privatmusitlehrer für diesen Unterricht zu gewinnen. Letzteren bietet sich dadurch vielleicht eine Vervienrmöglichkeit. Eckstunden, für Lehrplanoder sonstige Arbeiten freigegebene Stunden dies angängig ist, dem Instrumentalunterricht nutzbar gemacht werden." Willn Rnigge Klavler— Violine Mandollne— Gltarre Chordirigent Mittelstraße 29 Tel. 5297 Ignas Adler Viollne- u. Klavier-Theorte Komposltion Rolandstraße 7 Streichmusik Es gibt ja kaum etwas Schöneres, als im Kreise der Familie zu muslzleren. Ob Gesang, ob Klavier, ob Streichmusik, immer wird man erkennen müssen, daß die Musik innere Werte zu geben vermag. Kinder sollten vor allem— wie es einstmals war— wieder zu Muelk freunden werden. Ernst Davich Rosenstraße 22 /Tel. 4908 Großes Lager in Zupf-instrumenten wie Mandolinen, Gitarren, Lauten Streich- Instrumente sowie Blockflöten Tvio□ P. Ravensberg, St. 91. 7el.49831 Reparatur-Werket.aller instrumente Albert Bauka Violine-, Vlola-, KlavierTheorle 1 Orchestereplel, Kammermusik Marktetr. 26/ Ruf 6165 Rerm. Barkhausen Hofmuslkdlrektor Klavier! Violine Kammermusik Streichquartett u. Trio CelloKlavler Max Götze Lehrer am Landeskonservatorlum Detmold Bleiefeld, Viktorlastr. 42 herbent Grotendien. Niedermühlenhof 6 Violin-Unterricht Gründl. Ausblldung nach neuzeitlichen Methoden. Jaul von Ragen Cello— Klavler Ausblldung für Anfänger und Fortgeschrittene EIIerstraße Reinrich Lorenz Musikdirektor Staatl. anerkannt als Lehrer In Klaviereplel, Muelktheorle, Direktion und Komposition. Blelefeld, Poststraße 49 Bieleleider Konservatorium derlllusik Staatlich anerkannte Anstalt Rohrteichstraße 10a Tel. 464 Unterricht in allen Fächern der Musik von den Anfängen bie zur künstlerlechen Reite Relene Tellering Olpi. Klavierlehrerin Detmolder Str. 38, Ruf 211 Erna Ikaskämper Ausblidung: Westrallsche Schule für Musik, Münster Lulsenetraße 18a Ernst Büsing Staatl. gepr. Klavierlehrer Mühlenstraße 124 Fernruf 4187 Gretel Lenkewite Rolandstraße 48 Gründliche theoretischeund technische Ausbildung Frite Jeubner Zimmerstr. 7 Tel. 4265 (Ausblldung Musikhochschule Leipzig) Gesangunterricht Gerteud Bauka=Rchröder Konzertsängerin Stimmtechn. Ausbildung, Lied, Oratorium, Oper. Ensemble und Chorgesang Marktstr. 26 Ruf 6165 Marie Peetz Gesangepädagege Horet-Wesseletraße b (früher Kalserstraße) E Pd e, Atur unr uee Ausen Aunehe UNGSBEIZGE- Nachiruck aller dieser Artikel verboten Bieleselt, T. 11. Maria Waiter: Das Fest der Toten Es ist ein Schnitter, heißt der Tod, Hat Gewalt vom großen Gott... Wenn er mich verletzet, so werd ich versetzet, Ich will es erwarten, in dem himmlischen Garten, Freu' Dich, schön's Blümelein! eine Trennung bedingt, haben es die Zurückbleibenden schwerer als die Scheidenden. Sie müssen das gewohnte Leben weiterführen und spüren stündlich die Lücke, die sich aufgetan hat. Der Tod bringt das große unerbittliche Scheiden in unser Leben. ist eine unumstößliche Wahrheit diese: Jeder Tote macht uns um soviel ärmer als er an unersetzbaren Werten für uns besaß. So begraben wir in Bruder und Schwester den Gefährten und Zeugen der eigenen Kindheit, dessen Stelle nicht wieder auszufüllen ist. Man hört auch erst dann ganz auf, Kind zu sein, den Jahren zum Trotz, wenn wirklich niemand mehr übrig blieb, dem gegenüber man Kindespflichten zu erfüllen hat. Es ist ein edler schöner Brauch, einen Tag im Jahre unseren geliebten Toten zu widmen, einen Tag lang in gemeinsamer Trauer ihr Andenken aufleben zu lassen und die Bindungen zu erneuern, die sie mit den Ueberlebenden einst verknüpften. Kein Dahingegangener ist völlig tot, solange die Spur seines Erdenwandelns noch im Gedächtnis der Ueberlebenden fortlebt. Erst wenn Niemand mehr da ist, der sich seiner erinnert, erlischt sein Andenken und das große Schweigen umfängt ihn, die Vergessenheit. Früher oder später ist das aller Erdenbürger Los; selbst die Unsterblichkeit der Größten unter ihnen währt nicht in alle Ewigkeit. Aber auch derjenige, dessen Wirken nur auf einen engen Kreis beschränkt blieb, ist gewissermaßen unsterblich, solange das Mutterherz noch schlägt, das über ihm gewacht hat. Hier ist die Spur seines Erdenwallens wohl am unvergänglichsten eingegraben, denn hier hat der Mensch die stärksten Bande der Natur, hier größtes Glück und vielleicht auch größtes Leid einmal geweckt. Immer ist es doch die Mutter, die den tiefsten Verlust erleidet, wenn eins ihrer Kinder ihr im Tode vorangehen mußte. Immer auch mischt sich in den Stolz der beglückten Mutter die bange Ahnung einer derartigen Gefahr künftigen Verlustes. Die alten Germanen wußten um solches Leid; niemals wäre sonst der Mythus von Balder entstanden, für den Frigga in treusorgender Mutterliebe bei allen Wesen der Schöpfung Schonung erbat, ohne doch verhindern zu können, daß ihn der Todesstoß fällte! Auch die alten Griechen hatten einen Mythus, in dem das höchste Glück und Leid der Mutter Gestalt annahm: Niobe, die überselige Mutter, die den Neid der Götter herausfordert und dann ihre Kinder unter den sicher treffenden Pfeilen des Rächers hinsinken sehen muß. Schmerzerstarrt stellten die bildenden Künstler des Altertums sie dar. Aber den ergreifendsten Ausdruck für die über der Leiche des Sohnes trauernden Mutter zu finden, war der christlichen Kunst vorbehalten: die Mater dolorosa, von sieben Schwertern, den Zeichen ihrer sieben Leiden, durchbohrt, versinnbildlicht die tiefste Tragik des Frauendaseins, das bestimmt ist, Leben zu spenden und zu bewahren und dennoch wehr= und hilflos dem opferheischenden Geschick ausgeliefert wird, das ihr die Frucht des Schoßes entreißt. Erich Grisar: Ewigkeit war... Gottfried Kölwel: Der Schmetterling Ewigkeit war ehe wir waren. Ewigkeit ist wenn wir nicht mehr sind. Ein Sandkorn nur sind wir, vom Winde des Schicksals in eine Oase verweht. Wer weiß, wie lange wir weilen im schattigen Hain? wer weiß, wie lange wir irinken vom spiegelnden Quell? Einmal müssen wir fort. Ein Wind hebt uns wieder empor, wirft uns hinein in die Wüste, aus der wir gekommen. Oder in eine andre Oase. Wer weiß um die Lose des ewigen Schicksals? Wer weiß um den Willen der Welt? Ewig atmet die Wüste, ewig wirbelt der Sand, ewig droht uns Vergessen, Ewigkeit wirft uns ins Licht. Deinrich Tempel: In memoriam An einem trüben Novembertag des Jahres 1918 grub ein Bauersmann in seinem Garten einen jungen Eichenstamm ein. Bevor er Erde um die Wurzeln schichtete, legte er einen blutgetränkten zersetzten Waffenrock darum. Dieser Waffenrock gehörte seinem jüngsten Sohn, der im September bei Laon an der Spitze seiner Kompagnie fiel. Nur der Waffenrock war von ihm zurückgekommen.——— Nun stehen nebeneinander vier junge Eichbäume und grünen. Sie treiben kraftvoll empor. Ein Vater hat sie dem Andenken seiner vier Söhne gesetzt, die er im Krieg verloren hat. Er sieht sie gedeihen, und wenn er an ihnen vorbei geht, dann leuchten seine Augen, als ob er seine vier toten Buben sähe.— Die vier Eichbäume werden emporwachsen, wenn wir alle längst nicht mehr sein werden. Aber warum in jenem Garten vier Eichen stehen, wird man nicht vergessen.——— Sooft ich an sonnigen Tagen an den Falkengraben kam. einen aus den Jurahöhen herabführenden Hohlweg, begegnete ich zahlreichen blauen Schmetterlingen, die, besonders um die Mittagszeit, sich oft in Schwärmen auf den weißen Steinen niederließen. Sie sahen, während sie die Flügel bewegten, wie lauter kleine bläuliche, aus der Erde hochschlagende Flämmchen aus. Es vibrierte die Luft, sie kochte förmlich über diesen Schmetterlingsschwärmen. Damals gab es noch andere Sommer, die waren blau und wolkenlos, wenigstens scheinen sie so in der Erinnerung. Schön und leicht war die Welt. Wenn sich da die blauen Schmetterlinge, schon durch einen Schatten gestört, plötzlich von den weißen Steinen wie eine in sich taumelnde Wolke erhoben, schien alle Schwere der Erde aufgelöst. Es schwirrte, schwebte, es gaukelte nur so vor mir her. Mit jeder Bewegung schienen die Falter leichter zu werden, als lüden sie alle Erdenschwere ab, sie stiegen höher, ihre Flügel schienen bald nur mehr aus Licht zu sein, bis sie sich irgendwo hoch oben völlig im Blau aufzulösen schienen. An diese Schmetterlinge, die mir in der Erinnerung zum Gleichnis geworden waren für jenes auch in der späteren Jugend so sehr ersehnte, schwebende, traumhafte, von aller Erdenlast befreite Leben, mußte ich wieder denken, als ich jüngst in meine Heimat kam und, den Falkengraben durchquerend, die Jurahöhen hinausstieg. Merkwürdig: Es war auch nicht ein einziger blauer Schmetterling zu sehen. Nirgends schwebte, nirgends gaukelte etwas. Dabei schien die Sonne, der blaue Himmel war da und die Luft vibrierte um die weißen Steine. Aber es war, wie ich bald merkte, eine andere Wirklichkeit. Dies wurde mir so recht bewußt, als ich plötzlich, dicht neben mir, mit meinem Fuß unzertrennlich verwachsen, meinen Schatten sah. Hängt er nicht wie ein Schmetterling an mir, dachte ich, und begann ihn immer genauer zu betrachten. Wirklich, er war leicht, scheinbar schwebend, ich fing an, im Zickzack, im Kreise zu gehen, er schwebte um mich herum wie ein Flügel. Aber er war dunkel und an die Erde verhaftet. Während ich so immer dieses seltsame Bild betrachtete, kam ich allmählich einer Bergspitze zu. Es war der sogenannte Hohe Felsen, auf dem ich einst als Kind, ebenso wie drunten im Falkengraben, in das Blau des Himmels geguckt hatte. Gab es denn etwas Schöneres als hier oben, wie von einer Faust der Erde emporgehoben, auf dem Rücken zu liegen und in den Himmel hinein zu träumen? Ich setzte mich auf die oberste Spitze des Felsens und sah mich um. Es war noch wie einst. Der Berberitzenstrauch, der aus dem Felsen herausdrängt, stand noch da, kleine gelbe Moossterne blühten aus den Ritzen des Gesteins, kurzes, trockenes Gras wuchs, dazwischen kauerte ein dunkler Wacholderbusch. Seine Nadeln stachen noch wie einst, und hinter ihm, in seinem Schatten, was war da plötzlich? Ich traute kaum meinen Augen. Im Grase saß ein blauer Schmetterling. Er saß da mit ausgebreiteten Flügeln, von schattenloser Sonne bedeckt und bewegte nur dann und wann die Fühler. Ich rührte mich kaum, um ihn ja nicht zu verscheuchen. Eine Zeitlang suchte ich sogar den Atem anzuhalten, um den Schmetterling recht genau betrachten zu können. Er war noch ebenso blau wie jene Schmetterlinge meiner Kindheit. Etwas ungemein Zartes und Sanftes lag auf seinen Flügeln. Ich näherte mich ihm noch mehr, als müßte ich auch die kleinste Zeichnung auf seinen Flügeln entdecken, da fiel es mir auf, daß der Schmetterling gar nicht furchtsam war und Dansfürgen Weidlich: Ein Schreibtisch zieht um Herr König hatte sich entschlossen, in Anbetracht der Wirtschaftskrise aus seinem 40=Mark=Zimmer im ersten Stock des Einfamilienhauses in das 35=Mark=Zimmer im dritten Stock überzusiedeln. Das bedeutete also eine monatliche Ersparnis von fünf Mark= zehn Tassen Kaffee ohne Bedienung. Und das lohnte sich. Nur wollte er gern den Schreibtisch mit nach oben nehmen. Das besprach er mit Herrn und Frau Warmbold, seinen Wirtsleuten.„Aber, Herr König“, sagte Herr Warmbold,„den Schreibtisch kriegen Sie ja gar nicht rauf. Dafür ist die Treppe viel zu eng, ist doch die reinste Wendeltreppe.“„Nein“, sagte Herr König,„ich habe das schon alles ausgemessen. Wenn die Sache richtig angefaßt wird, läßt sich das Ding schon drehen. Ich werde meine beiden Freunde bitten, mir dabei zu helfen,— denn allein kann ich es natürlich nicht“, fügte er erläuternd hinzu, als hätte man das von ihm erwartet. Herr und Frau Warmbold erklärten sich einverstanden. Was sollten sie sonst auch tun? Es gab möblierte Zimmer genug. Und sie wollten Herrn König nicht verlieren. Er war ein sehr angenehmer Mieter, weil er nur über Sonntag zu Hause war, und so hatte man noch ein Fremdenbett in der Woche. Also fuhr Herr König am nächsten Sonnabend los. um seine Freunde zu holen. Das tat er natürlich per Auto. Erstens, weil er Reisender war, und zweitens, weil er dachte, es ziemte sich so Freunden gegenüber, die helfen sollten. Beide waren durch Postkarten verständigt und standen pünktlich bereit mit trainierten Muskeln. Sie saßen zu dritt im zweisitzigen Ford, und es war eine schöne Fahrt. Herr König erklärte den Stadtteil, durch den sie fuhren, obwohl er wußte, daß beide Freunde ihn längst kannten, doch er tat es aus Höflichkeit, nannte eine Frau, die seinem Wagen nicht schnell genug auswich,„Alte Wasserziege!“ und einen Mann, der sich gleichfalls allen Verkehrsregeln zuwider bewegte„Napssülze“, er zeigte noch auf den Briefkasten, in den er die beiden Karten geworsen hatte, dann stoppte das Auto. Feldererstraße 52. Dort wohnte er. Erst zogen sie die Röcke aus und krempelten die Aermel auf. Dann nahmen sie sämtliche Schubladen aus dem Schreibtisch. Nun faßten die beiden Freunde— übrigens vergaß ich vorzustellen: Herr Engel, 1,80 Meter und Hornbrille, Herr Leidlich, 26 Jahre alt und war schon in Amerika— also, sie faßten den Schreibtisch und hoben ihn an.„Nein, nein!“ rief Herr König.„Erst müssen wir die Türen ausheben.“ Das ging sehr einfach, nur bei der Tür im dritten Stock verbogen sie die untere Angel. Dann wurde der Schreibtisch hochkant gestellt und ohne Komplikationen durch den Türrahmen gebracht. Jetzt kam die erste Treppe, Herr Engel ging voran und führte, Herr Leidlich und Herr König trugen. Das ging sehr schön. Es wurde ein wenig geschwitzt dabei. Herr König sagte ab und zu„Holz komm!“ Dann waren sie im zweiten Stock. Und es wurde gerastet. Herr König nahm die Gelegenheit wahr, sich den während des Transports angerichteten Schaden anzusehen; denn man hatte natürlich, wie das bei Umzügen eben zu sein pflegt, ein paarmal gegen die Wand gebumst. Es war eine grün getünchte Wand. Jetzt zeigte sie verschiedene weiße Flecken. Der Mörtel lag noch auf den Stufen. Doch Herr König sagte, das wäre schon so gewesen. Das erledigte diesen Fall. Nun hieß es, die zweite Treppe zu überwinden. Herr König schlug auf Grund seiner Messungen einen Weg vor, nur ließ sich der praktisch nicht durchführen. Herr Engel hatte einen anderen Plan. Herr Leidlich einen dritten. Inzwischen hatte sich das Dienstmädchen Lina eingefunden. Auch sie wußte einen Weg und wollte sogar helfen. Dienstmädchen nehmen den Rang von Königinnen ein. Das hatten die drei erfahren, denn sie alle waren Untermieter. So folgte man Linas Rat. Herr Engel wieder vorn, Herr Leidlich und Herr König wieder hinten. Und Lina in der Mitte. Sie hatte sich in die Nische des Schreibtisches gestellt und trug ihn gewissermaßen auf den Schultern. Herr König sagte wieder„Holz komm!“ Und es ging los. Herr Engel war schon sieben Stufen hoch, Lina schon drei. Da mußte der Schreibtisch gewendet werden. Doch das ging nicht, sonst wäre Lina eingeklemmt worden.„Lina, Sie müssen dadrunter weg!“ rief Herr König. Lina versuchte es. Man sah, wie sie sich bemühte, ihr wertes Hinterteil zwischen Geländer und Schreibtisch durchzuzwängen.„Es geht nicht“, sagte Lina. Herr Engel ging sieben Stufen zurück, Lina drei, Herr Leidlich und Herr König ein paar Schritte. Dann versuchten sie es ohne Lina. Sie ließen den Schreibsch jetzt auf dem Geländer reiten. Bei der neunten Stufe ef Herr Engel:„Mehr rechts!“ Doch das ließ sich nicht achen, da war die Wand schon.„Dann höher heben!“ Doch war der linke Vordersuß des Schreibtisches im Wege. Herr idlich versuchte, den Fuß übers Geländer zu bringen. Herr önig versuchte, den Schreibtisch von der Wand wegzudrücken. err Engel versuchte, ihn höher zu heben. Sie versuchten es le zu gleicher Zeit, dann nacheinander, dann nur zwei zummen. Der Schreibtisch ging nicht weiter. Herr Engel kam enn Stufen zurück, Herr Leidlich und Herr König mehrere chritte. Der Schreibtisch stand wieder im zweiten Stock. err Engel band ein Taschentuch um seine linke Hand. Sie lutete. Ling zählte die Löcher in der Wand, stellte fest, daß as vierstufige Ziergeländer wackelte, und meinte:„Au, au! zenn das Frau Warmbold sieht!“ Herr König war der Anht, daß das Ziergeländer erstens gar keinen Zweck hätte, veitens schon sehr wacklig und drittens bei dem Schreibtisch= ansport überhaupt im Wege wäre. Und es wackelte das eländer hin und her, bis der Mörtel in großen Stücken us der Wand fiel. In diesem Augenblick kamen Fräulein Salomon und err Cohn die Treppe herauf. Sie bewohnten ein Zimmer zweiten Stock. Das heißt, Fräulein Salomon war die Lieterin. Herr Cohn war ihr Freund und offiziell nur am age bei ihr. Doch als Freund einer Untermieterin hatte Rechte. Und das wußte er. Er wandte sich an Herrn König und lächelte, ob es nicht gelungen wäre, der Schreibtisch hinaufzuschaffen, und ob es nicht möglich wäre, es noch einmal zu versuchen, und zwar so und so. Herr König antwortete nicht. Herr Cohn lächelte weiter, flüsterte noch„Sie schweigsamer Philosoph“ und verschwand mit Fräulein Salomon in deren Zimmer. Herr König machte„Bäh!“ hinter ihm her. Dann rief er Herrn Warmbold. Der brachte gleich Herrn Eisenbrecher, seinen Sekretär, mit. Erst stellte man einander vor, teilweise in Hemdsärmeln und schmutzigen Hosen. Dann sagte Herr König:„Es geht nicht so, wie ich es mir dachte. Wir müssen das Geländer entfernen. Für die Unkosten stehe ich ein.“ Und Herr Warmbold sagte:„Da hilft denn alles nichts, so kann das Geländer nicht bleiben, repariert muß es doch werden.“ Und er freute sich, daß das nun auf Herrn Königs Kosten geschehen würde, denn das Geländer wackelte schon, seitdem er beim Einzuge mit dem großen Koffer dagegen gefallen war. Er sagte also: „Reißen Sie es nur weg.“ Doch das war nicht so einfach. Herr Eisenbrecher erklärte das. Er wollte seinem Chef gegenüber mit Kenntnissen protzen. Ein Holzpflock war im Wege. Lina brachte Stemmeisen und Hammer. Dann versuchten sie nacheinander, den Pflock zu durchschlagen. Herr König war der letzte. Er sagte:„Holz komm!“ und stellte fest, daß der Holzpflock ein Eisenbolzen war.„Es bleibt nichts übrig, als den Treppenpfosten zu durchsägen.“ Herr Warmbold sagte das und außerdem:„Ich hab's ja gleich gesagt, daß es nicht so einfach wäre. Aber—“ und dabei hob er die Stimme,„die heutige Jugend mit ihrem Feuer.....“ Weiter kam er nicht. Die Tür von Fräulein Salomons Zimmer öffnete sich. Herr Cohn lächelte heraus. Fräulein Salomon lächelte über seine Schulter.„Was sagten sie da eben, Herr Warmbold?“ lächelte Herr Cohn glücklich; denn er hörte es gern, wenn man sein Temperament lobte, noch dazu in Gegenwart seiner jeweiligen Herzensdame. Allerdings hätte ihm die Blöße, die er sich gab, peinlich sein sollen. Das merkte er auch. Er tat daher beschämt und zog sich mit Fräulein Salomon zurück. Herr König machte„Bäh!“ und ärgerte sich, daß Herr Cohn es sich angemaßt hatte, das Feuerlob auf sich zu beziehen. Inzwischen hatte Lina die Säge geholt. Erst sägte sie selber. Dann Herr Warmbold. Dann Herr König. Schließlich war der Pfosten durch. Herr Leidlich und Herr Engel packten das Geländer und rissen es ab. Auf einmal sagte Herr Eisenbrecher und er war stolz auf seine Idee:„Wir sollten die Füße auch abhauen. Die sind doch nur geleimt und springen ab wie Glas. Und dann ist der Transport noch leichter.“ Er nahm den Türvorleger von Fräulein Salomons Zimmer, wickelte ihn um einen Fuß des Schreibtisches und schlug mit dem Hammer drauf, bis es krachte. Der Fuß saß noch am Schreibtisch. Allerdings nur teilweise. Ein Teil war abgesplittert. Keiner sagte ein Wort. Herr Warmbold ging nach unten. Lina folgte, in zaghaftem Abstand der Sekretär. Die drei Freunde saßten den Schreibtisch an. Diesmal führte Herr Leidlich. Herr Engel und Herr König trugen. Sie sagten alle drei„Holz komm!“, schwitzten sehr, aber brach Er bewegte wieder seine Fühler. Bleibt öär eue nsitenz, daw## ug, während er doch schon meinen Atem Kuren muß. Ich nahm nun, immer mehr verwundert darüber, einen Grashalm und suchte den Falter ganz leise zu berühren. Jich feüt sicheni mehr begreifen: der Schmetterling slog un..# nicht davon. Er bewegte nur plötzlich die Flügel und hob sie voch. Dicht aneinandergefaltet ließ er sie ruhen. Im selben Augenblick erschrak ich furchtbar. Denn es war, hätten sich die Flügel wie zwei Hände weggezogen und einemmal in eine andere Welt hinein. Es war eine unheimliche Welt. Denn da kamen, von unten aus dem Gras herauf, wie Erdgeister, wie kleine Teufelchen, lauter schwarze Ameisen. Sie hatten den Leib des Schmetterlings überfallen und fraßen, fraßen... Ganz hohl und leer hatten sie ihn schon gefressen, aber die blauen Flügel bewegten sich noch. Sie bewegten sich, wohl noch voll Sehnsucht nach oben... Mit Hilfe des Grashalms gelang es mir, den Schmetteretnen Zeinigern zu befreten. Ich hob ihn aus dem leder###### eine leere Zündholzschachtel und trug ihn nach Hause. Fler setzte ich den Heimgesuchten auf einen Blumenstock, mit dem Wunsche, es möchte ein Wunder geschehen und den Schmetterling, der noch immer Flügel und Fühler bewegte, wieder flugfähig machen. Flugfähig: hinauf in das schattenlose Blau... Leider ging mein Wunsch nicht in Erfüllung, und als ich am nächsten Tag den blauen Schmetterling tot im Blumentopf fand, da war es mir, als läge hier nicht irgend ein verendeter Falter, sondern als läge ein Traum meiner Kindheit tot auf der schwarzen Erde. Max Dauthender 1: Liebe zu den Toten kleinen Stadt Macao in China, die noch eine Besitzung ist, sah ich in der Ladenwerkstatt Hausastar harsten derbar verschucre Ovfertassen stebend, zwei wunter hat die g Zinnleuchter. Jeder dieser beiden Leuchmier der Soinergein dinesischen Schriftzeichens, so erklärte langes Leben aptlagte, jedes Zeichen bedeute: Gluck und Sousaltar... damals die beiden Leuchter vom weg, denn die wunderbare Schriftgestalt derselben Zert'c#ut auberordentlich, und für meine Bezahlung konnte stellen Due 0 mebrere neue Leuchter auf den Abnenaltar # Dn alten Leuchter mochten viele Menschenalter schon den uynenopfern geleuchtet haben, und ihr Zinn war dick von geschmolzenem Kerzenwachs umkrustet. Die beiden Leuchbei mir in Deutschland vor meinen alten Samiltenhildern, und ihr Anblick bestärkt in mir die Liebe gossenen Schriftze Zinn gem Säute la# icen betrachte, sebe ich die vierbundert Milder Weste die Geiseny inesen, die vor allen Geistern lagen, das ae beiner der Loten am böchsten verehren. Sie andenken vergangener Lebenstage und die Ehrung enen Lehens befruchtet den Menschengeist mit Weisheit. Aber einen gibt wiederum langes Leben und Glück. Drei Arten der Anbetung sage ich mir, begründen, ver## tiesen und verschönern das Menschenleben; als erste: die Artttemkge Berr Geschwindigkeit „Was ist Geschwindigkeit?“ fragte der Lehrer. „Geschwindigkeit", definierte Fritz,„ist das, womit jemand einen zu heißen Teller auf den Fußboden fallen läßt.“ „Lustige Blätter“ Ein Fabelwesen Sie:„Heute habe ich etwas Wunderbares gesehen, vorne Schlange und hinten Krokodil!“ Er:„Ist es möglich? Bist du im Aquarium gewesen?" Sie:„Nein, das war in einem Schuhgeschäft!“ Bart Hem“ Aus dem Kaffeesatz Die Wahrsagerin:„Oh, hier sehe ich einen begrabenen Schatz!“ Der Besucher:„Danke, den kenne ich... das ist der erste Mann meiner Frau!“„Söndagsnisse" Nicht zu übertreffen Deutscher:„Ja, bei uns in Bayern kenne ich ein Echo, das gibt erst nach zwei Minuten Antwort!“ Amerikaner:„Was? Zwei Minuten? Ha=ha=ha! In meiner Sommerfrische in Los Angeles gehe ich jeden Abend hinaus und rufe: Steh auf, du alte Schlafmütze!— Dann kommt das Echo jeden Morgen zurück und weckt mich!" „Berlingske Tidende" Inserat Für eine sensationelle Erfindung wird reicher Kompagnon zur gründlichen Ausbeutung gesucht.„Hiemmet" Kreuzworträtsel Auflösung des Rätsels aus voriger Unterhaltungsbeilage Die Eltern sind 58 bzw. 50, die beiden Söhne 29 bzw. 25 Jahre alt. Die Wörter bedeuten von oben nach unten: 1 Fluß in Italien, 2 Gewässer, 8 Pracht, großer Aufwand, 5 Tonstufe, 6 Fluß in Westsibirien, 7 Nebenfluß der Elbe, 8 rechter Nebenfluß der Drina, 10 deutscher Romandichter, 12 Auerochs, 15 Hirsch, 16 persönliches Fürwort, 18 Kielwasser, 19 Sinnesorgan, 20 Getränk. Von links nach rechts: 1 Tonstuse, 4 Untiese, Wasserstrudel, 6 nordische Hauptstadt, 9 Abschnitt im Koran, 11 Meeresbucht, 18 Nebenfluß der Donau in Bayern, 14 Erdteil, 17 militärische Begleitmannschaft, 21 Gemüsefrucht. Anbetung des Mannes zur Frau und der Frau zum Manne, das ist die Anbetung der Liebesfreude. Als zweite: die Anbetung des Vaterlandes, der Erde, des Weltalls und aller Leben und ihrer Lebensarbeit, das ist die Anbetung der Lebensfreude; und endlich als dritte: die Anbetung der Vergangenheit, der Ahnen und der Toten. Aus diesem dreifsachen Geist dreifacher Anbetung ergibt sich für mich die Anbetung des Weltgeistes. Der Mensch, der durchdrungen von dieser heiligen Dreiheit lebt, lebt im Sinne des Weltgeistes und vollkommen glücklich und im Einklang und Takt mit der Weltmaschine.— F. E. Sillanpäc: Herbst in Finnland Aus dem neuen Buche des bedeutendsten finnischen Dichters der Gegenwart„Eines Mannes Weg“, das soeben im Insel=Verlag, Leipzig, erschienen ist. Der finnische Herbst sängt an, sich ahnungsschwer anzumelden, wenn der Mensch seine Waffe schärft und seine Kraft sammelt, um die sommerliche Pflanzenwelt niederzumähen. Nach solch einem kraftgeladenen Heuerntetag hat das Dorf ein anderes Aussehen, und anders ist auch der Gemütszustand seiner Menschen... Die Eile des Bergenmüssens füllt ihren Geist und erschöpft ihren Körper. Oft will der Roggen, zumal auf Feldern an sonnigen Hängen, bereits kommen, ehe der Mensch sein Heu hat einfahren können. Gerste, Kartoffeln und der unberechenbare Hafer erinnern mit dem Farbenwandel ihrer Halme und Stengel daran, daß sie ihrer Vollendung entgegengehen. Eines Tages rötet sich auf den eben noch ins Grauviolette spielenden, glatt geschleiften Feldbreiten schon die neue Roggensaat und grünt der Weizen. Von altmodischen Gehöften schlägt ein Darrenrauch— seit Geschlechtern den Dörflern vertraut— entgegen. Es kreischt der Häher und zwitschert eifrig die Meise, die wieder den Menschenbebausungen näherrückt. In manchen Gehöften #urten und rattern dann später die von der neuen Zeit geschaffenen Dreschmaschinen, und stumm atmen die hochwandigen Trockendarren in die Mondscheinnacht. .. Der Himmel— er bestätigt wiederum dasselbe— rückt dem Menschen wieder näher, mit seinen Sternen ihn an die Ewigkeit gemahnend, die sich auch nicht im geringsten dadurch verändert hat, daß seit dem letzten Entzünden dieser selben Sterne wieder ein Jahr in ihrem Schoß versunken ist. Von abendlichen Gängen im August haftet in des Menschen Erinnerung nur der etwas ungleichförmige, abnehmende Mond. Er ist hell und friedlich— vielleicht wird bei seinem Anblick einem jungen, schwärmerischen Wanderer bewußt, daß er gar nicht dorthin gegangen, wo sein Ziel war, als dieser selbe Mond ganz voll war. Und er gelangt auch nie hin... Aber wenn der September kommt, dann scheint die ganze Nacht hindurch vom hohen Himmel der feine Halbmond, der im Laufe der Nacht kaum von Ufer zu Ufer gelangt und sich während der nächsten Nächte nur langsam zur Sichel verschmälert... Und wenn der Mond das nächste Mal wieder voll ist, dann steigt er bereits weiß auf, dorthin, wo sich in des Sommers schönsten Tagen die Sonne bewegte. Der Mondschatten des Menschen wandert neben ihm her auf dem gefrorenen Weg, wenn er heimkehrend in die offene Landschaft hinaustritt aus dem Waldpfad, dessen Gräser er diesen Sommer in ihrem Wachsen und Wandeln hat verfolgen können. Jetzt sind sie ganz tot; in dem blassen Mondlicht künden sie ihm nichts anderes mehr, als daß getan ist, was getan. Die Erde ruht gesättigt und gedüngt, vollgesogen mit Herbstfeuchtigkeit. In den Schutz ihrer Runde haben die Laubbäume ihre grüne Kraft zurückgezogen, die sie im Sommer dem Auge der Sonne preisgegeben hatten. Dieser Gedanke läßt die Bäume auch jetzt noch warm erscheinen, es ist, als kauere sich ihr Leben dort zwischen Wände, so wie auch das Leben des Menschen und seines Viehs. Das Wachstum der Nadelbäume stockt, aber ihr warmes Grün blüht lebensvoller gegen das Violett des Birkengehölzes. Das große Herbstgeschehen der Wälder, in dem nur der Einfältige ein Sinnbild des Todes sieht, geht mit viel Farbigkeit einher. Das offenbart sich dem Menschen sowohl auf den weiten Fluren wie an dem einzelnen Weidenblatt, das zufällig seine Aufmerksamkeit weckt, wenn er um seine Kartoffelmiete herum aufräumt. ten den Schreibtisch jetzt die Treppe hinauf. Bis zur vorletzten Stufe. Dort hatte sich die Läuferstange gelöst. Der Läufer lag lose. Herr Leidlich rutschte aus. Der Schreibtisch fiel gegen das Geländer. Das hielt dem Anprall stand. Doch die Rückwand des Schreibtisches wurde eingedrückt. Herr Leidlich faßte wieder zu. Endlich war der Schreibtisch oben. Es gelang auch, ihn ohne weitere Schwierigkeiten in das neue Zimmer zu bringen. Als Herr König ihn zurechtrückte, sah er, daß der Stoffbelag eingerissen und eine Ecke der Tischplatte abgestoßen war. Da lud er seine Freunde zu einer Tasse Kaffee ein.„Auf die eine Mark fünfzig ohne Bedienung kommt es jetzt auch nicht mehr an“, sagte er schlicht, aber ergreifend. Sie krempelten die Aermel runter und zogen ihre Röcke an Als sie aus der Tür gingen, riß sich Herr König an der verbogenen Angel den rechten Hosenumschlag entzwei. Herr Engel trug um die linke Hand das Taschentuch. Herr Leidlich hinkte. Er hatte sich den Fuß verstaucht. So gingen sie ins nächste Kaffee. Als Frau Warmbold nach Hause kam, rief sie das Ueberfallkommando an. Günther Franz: Revolution Tragödie der deutschen Bauernkriege Auf Grund zahrelanger Archivarbeiten hat Günther Franz eine zusammenfassende wissenschaftliche Darstellung der Bauernbewegung veröffentlicht, die unter dem Titel„Der deutsche Bauernkrieg" soeben im Verlag von R. Oldenbourg, München=Berlin, erschienen ist. Damit besitzen wir die erste und objektive Darstellung dieser großen Volksbewegung. Günther Franz schildert in lebendigen Bildern den Sieg der Bewegung, der schon so groß war, daß kluge Diplomaten sich auf die dauernde Machtergreifung der Revolution einrichteten. Er läßt aber auch verstehen, wie dennoch diese größte Massenbewegung unserer Geschichte zusammenbrechen mußte. Der deutsche Bauernkrieg ist die Tragödie einer Revolution ohne Führer. Noch fehlte das Bewußtsein, jenseits aller Landesgrenzen eine gemeinsame deutsche Sache zu verfechten, so versanken die Pläne zum Aufbau des neuen Reiches aus der Bauernbewegung heraus wieder im Dunkel. Im Juni 1525 war mit der Niederlage der württembergischen, Thüringer und fränkischen Bauern der eigentliche Bauernkrieg zu Ende. Die Niederlage der Bauernbewegung war vollständig. Fast alle Chroniken sprechen von hunderttausend Bauern, die während des Aufstandes ihr Leben verloren hätten. Die Zahl ist gewiß abgerundet, aber sie ist kaum zu hoch gegriffen. In allen Schlachten waren Tausende von Bauern von den fürstlichen Rettern und Knechten hingemordet worden. Gefangene wurden fast nirgends gemacht. Hunderte sielen noch nach dem Siege dem Schwerte oder Stricke des Henkers heim. Allein in Franken ließ Bischof Conrad von Würzburg 272, Markgraf Casimir 80 seiner Untertanen richten. In die Tausende wird auch die Zahl derer gegangen sein, die vor der Strafe in die Fremde flohen oder, dem Strafgebrauch der Zeit folgend, ausgewiesen wurden. Zumeist wandten sie sich nach der Schweiz. Einzellre aber flohen selbst nach Ungarn und zu den Türken. Sie verkamen im Elend. Nur wenige der Führer hatten sich gerettet. Georg Metzler war in der Schlacht gefallen. Thomas Müntzer und Heinrich Pfeiffer, Ulrich Schmid und Hans Müller von Bulgenbach, Erasmus Gerber und Jäcklein Rohrbach waren gerichtet worden. Wendel Hipler verendete 1526 in einem pfälzischen Kerker. Der Dolch eines spanischen Schergen erreichte Michael Gaismair 1530 in Friaul. Die wenigen, denen es gelang, ihr Leben zu retten, wie Götz von Berlichingen oder Matern Feuerbacher, wurden durch die langwierigen Prozesse zerrieben. schnelle und endgültige Zusammenbruch der Bauern bewegung ist nicht leicht zu erklären. Militärische Unterlegen heit der Bauern kann nicht der ausschlaggebende Grund sein Die Bauernheere waren an Zahl nur selten geringer, zu weilen sogar stärker als die ihrer Gegner. Die Masse de Bauern war nicht etwa nur mit Gensen und Dreschflegeln sondern mit Spießen und Gewehren bewaffnet. Denn im gan zen Aufstandsgebiet hatten die Bauern das Waffenrecht. Di Obrigkeiten selbst hatten in den vorangegangenen Jahren die Bewaffnung der Bauern durch geldliche Unterstützung ge fördert. Vielfache Musterungen sorgten dafür, daß die Rüstungen und Wassen instand waren, damit der Untertau jederzeit dem Aufgebot seiner Herren folgen konnte. Jeder Fürst wollte die bestgerüsteten Bauern haben. Oberdeutsch land war überdies das Hauptwerbegebiet der Landsknechte Ein beträchtlicher Teil der Bauern hatte sich in seiner Jugenanwerben lassen. So organisierten sich die Bauernhaufen jetz vielfach als Landknechtgemeinden und gaben sich Landsknecht# als Führer. Entscheidend wurde stets, daß den Bauern in der Schlach der militärische Führer fehlte. Kriegsgewohnte Landsknechte mochten gute Feldwebel sein, als Feldherren mußten sie versagen. Sie gaben fast stets die günstige militärische Stellung der Bauern leichtfertig preis und suchten ihr Heil in der Flucht. Den Zeitgenossen waren diese schnellen Zusammenbrüche der Bauern so unverständlich, daß sie zumeist von Verrat sprachen. Aber nicht Verrat, nur Unfähigkeit gab den Ausschlag. Ausschlaggebender noch als das Fehlen der militärischen war das der politischen Leitung. Den Bauern fehlte die überFührergestalt, die Tatkraft und Kühnheit mit der Einsicht in das Mögliche und Erreichbare verband und die damtt der Erhebung Richtung, Ziel und Stoßkraft geben und sie über alle persönlichen und sachlichen Gegensätze hinweg zum Siege hätte führen können. Die Führer der Bauern waren zumeist nur Dorfgrößen, die sich in ihrer Heimat durchzusetzen verstanden, die aber nicht über die Grenzen blickten und nicht erkannten, daß der vereinten Fürstenmacht gegenüber nur einheitliches Vorgehen Aussicht auf Erfolg gab,„Der treuherzige Ulrich Schmid von Sulmingen, den sich die augauer zum Hauptmann wählten, und der ehrbare Bottwarer Gastwirt Matern Feuerbacher, der in Württemberg sorgsam darauf achtete, daß kein fremder Hause altwürttemberger„Boden„hetrat, sind vielleicht noch die bedeutendsten bieser Bauernfuhrer. Neben ihnen standen schmärmerische Naturen wie Balthasar Hubmeyer von Waldshut oder der alttestamentliche Prophet Thomas Müntzer, die die Massen mitzureißen verstanden, die aber im Kampfe versagen mußten. Einem Theoretiker der Revolution, wie Friedrich Weigandt, der seiner Zeit weit vorauseilte, fehlte die engere Verbindung mit bäuerlichem Denken und Wollen. Endlich gab es anarchistische Gesellen wie Jäcklein Rohrbach, die der Erhebung genau so schadeten wie auf der anderen Seite die Adligen und Bürger, die sich gleich Götz von Berlichingen den Bauern nicht ohne Zwang angeschlossen hatten und im Grunde nur ihren persönlichen Vorteil suchten. Kein einziger von ihnen konnte die Leitung des Ganzen an ne hmen. Aber auch den wenigen Männern, die are Heimat wären, gelang es nicht, über Franken, Fiorian“s zu wirken. Die beiden bedeutendsten Geyer und Wendel Hipler, konnten sich miair, Zie gröste Gested mdstrgrsche Re“ ganzen Bauernkrieges, der einund Saleburg. Führer, derrschte nur in wand a# Suizturg, gußerhalb der Grenzen kannte ihn nieer konnte nicht hindern, daß ein Hause nach dem von den Fürsten geschlagen wurde, bis zuletzt das Dor Die göächnmabtichen Bundes auch ihn besiegte. allerarten.... au die sich die Augen der Aufständtschreten und denen sich die Haufen allein utrasuien. agten sich. Der Kaiser weilte fern pläne, die I. Ihn kümmerten allein seine weltpolitischen seiner Polizieu waren ihm nur Lutheraner, die die Kreise ständnis. Sein Stesin Für ihre Ziele hatte er keinerlei VerFerdinand, stend zgvertreter im Rleich, sein Bruder Eraberzog „ ag# den Bauern kaum anders gegenüber, wennJür seine politischen Zwecke auszunuzen suchte. Kurfürst greorich von Sachsen war ein totttanter Mann. Aver auch in gesunden Tagen wäre er zu schwach gewesen, um etwa, gestützt auf die Bauern, ein Volkskaisertum zu errichten und sich so die Krone wiederzuholen, uuf ver e. 1019 verzichten mußte.