Heute Unterhaltungsbellage # Sgux S S 28N S 5 5S 9835 8 S S7 nas #. S SU S S5g 44 8 S 83 615 2 *# 8 # 5 # 55 9 S 5 9 9 5 S 1ss S—** S##TE „ S 8 EFEEE S. SS S BR S8 8 8 8 0 # S 5 S SSSSEE S S S S SSSAS9 S SSgnSS #9. # S E SSa S 8 3SS R ag.— SSSOS ** 2 S. 2 S S 2 * ##g S S SSS 3525 5 2 # 5 832 S S 9 S a 3 20 S. 55 # 2. 93 9 8 S 8 8 9 2 S. 2. S S E S S 28E SaSs ##SS SnSS SSnss S-— S 8 TSEaE #nns #e S S.— 9 2 8 S 9 5 S 8 5 S 8 #S S S S 23 90 S S Tas BAR G S S— SuSg S9 SSSn #SnSS # S S S n Sg * S 5 5 5 29.79 9 85 2 8 S 2 9 55 S 5 9 5 9 a 5 8 Srs s 9 a. 5 S SSSs c9 S 49 2 S E. 85 S 8 s ##### 2 S 50 S 5 5 95 S 2 8." S 5 ####: #n S * *„„„„„„„ mit Bielefelder General-Anzeiger und Handelsblatt Biesofees Die„Westfällschen Neuesten Nachrichten“ mit den Beilagen für Sport, Unterhaltung. Literatur, Frau und Kind. Haus. Hof und Garten, Ravensberger Blätter. Ralio und Schach erscheinen wöchentlich Smal und kosten monatlich .00 RM., im Postbezug.00 RM einschließlich O 48 RM Zeitungsgebühr. aber ohne Bestellgeld Sie können bei allen Trägerinnen. Agenturen. Postanstalten, Briefträgern und in unseren Filialen und Geschäftsstellen bestellt wenien Im Falle böberer Gewalt, oder inlolge Störung des Betriebes hat der Bezieber keinen Anspruch auf Lieferung oiler Nachlieferung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises Hauptgeschäftsstelle und Redaktion Bielefeld, Rohrteichstr. Anzeigenpreis: Der Raum für die Anzeigenspalte(29 mm breit. 1 15 Pig., für die Reklamezeile(70 mm breit..mm hoch) 60 Pig Rahatt u. besonderem Tarif Bei verspätetem Eingang der Zahlung oler bei Zwangseinziebung des Betrages kommt der gewährte Rabatt in Fortfall Beilager 15 Mark las Tausend. ber Tellauflagen 20 Mark Annahwestellen für Bieleteld steld Herforler Ser 84. die Sonnabend, 11. November 1933 die Geschäftestellen, Rahrteichetr 8. Alter Markt 2. h. 192-73, Sae##e Filialen Bahnhofstr 84. Kreuzstr 40. Arndtstr 41 Bleichstr 125; für Brackwede: Adolf Hitler Str 60: Bielefel1 Schillesche: Talbrückenstr 4 Fernruf Gundls Zentrale: 4970—4973. nach 19 Uhr Geschäftsstelle 4972. Redaktion 4970 u 4973. Das deutsche„Ja“ Bielefeld, 11. 11. Wir schreiben den 11. November und denken zurück. Dreizehn Jahre ist es her. Im Wald von Compiégne, im Salonwagen des Marschalls Foch, nahm Deutschland das Diktat der Waffenstillstandsbedingungen aus der Feder der Alliierten entgegen. Bevor die deutschen Vertreter den Wagen verließen, sprach ihr Führer Erzberger einen salbungsvollen Protest. Er schloß mit den Worten:„Ein 70= Millionen=Volk leidet, aber es stirbt nicht.“ Fünfzehn Jahre hindurch folgten diesem ersten deutschen Protest unzählige andere. Sie fruchDeutsches Dolk! Du bist stark, wenn Du eine wirst! Adolf Hitler. Darum: Stimme mit De 4 Eine englische Nationalpartei 7der Jührer ruft Dich! Oder gehen Macdonald und Sir John Simon zu den Konservativen? Von unserem Londoner Mitarbeiter teten nichts und verhallten ungehört. Sie fanden kein Echo, weil hinter ihnen nicht der feste Wille einer geschlossenen Nation stand. Morgen schreiben wir den 12. November 1933. Auch er ist ein Tag des Protestes. Aber dieser Protest hallt anders als die zahlreichen Erklärungen der letzten fünfzehn Jahre. Leidenschaftlich klingt er empor aus dem ganzen deutschen Volke als furchtbare Anklage vor aller Welt gegen die Mächte, die Deutschland fünfzehn Jahre lang die Ehre und die Gleichberechtigung absprachen. War der 11. Novemder 1918 ein Tag düsterer Verzweiflung, der 12. November 1933 ist ein Tag der Hoffnung. Denn des deutschen Volkes Stimmabgabe am morgigen Sonntag unterzeichnet nicht nur eine Protesterklärung, sondern an diesem Tage setzt das deutsche Volk seine Unterschrift unter eine Vollmacht für den Kanzler und Führer des Volkes, der es aus Not, Elend und Unfreiheit emporführen will. : B. L o n d o n, 1 0. 1 1. Man beschäftigt sich in England seit einiger Zeit viel mit der Frage: was wird mit MacDonald? Hat er noch eine politische Zukunft oder sind seine Tage gezählt? Mit der Arbeiterpartei, die seit ihrem Zusammenbruch bei den Wahlen von 1921 wieder einen Anlauf genommen hat und zu neuem Leben gekommen zu sein scheint, hat der Premierminister endgültig gebrochen. Er ist heute der Führer der nationalen Arbeiterpartei, die über 18 Unterhaussitze verfügt und, wenn die Zeichen nicht trügen, bei den nächsten Wahlen vollends von der Bildfläche verschwinden dürfte. Als Parteiführer wird also MacDonald keine Rolle mehr spielen können. Aber noch ist er das Haupt der nationalen Regierung, und die nationale Regierung wird im Unterhaus von 465 Konservativen, 34 Liberalnationalen und 13 nationalen Sozialisten (nationalen Arbeiterparteilern) gestützt. Die Bildung der nationalen Regierung vor zwei Jahren war als Notstandsmaßnahme gedacht gewesen, und sie sollte nur„für die Dauer der Krise“ amtieren. Die Krise— sie war in erster Der Vater des Gedankens ist zweisellos MacLinie eine Finanzkrise— ist nach dem Urteil Donald, Simon ist für ihn gewonnen, und der großen zzehrheit, derer, die sich damals Baldwin versönlich scheint ihn nicht ob Diese Vollmacht, die das deutsche Volk seinem Führer Adolf Hitler ausstellen will, bedeutet sowohl außenpolitisch den Abschluß einer vergangenen Epoche und den Anbruch einer neuen Zeit, wie innenpolitisch die Grundsteinlegung eines neuen Staatsgebäudes. * mit der er ein Menschenalter hindurch eng verbunden war, die ihn hochgehoben und zu Amt und Würden gebracht hatte. Er verpaßt keine Gelegenheit, zu wiederholen, daß im Herbst 1931 nicht er die Partei, sondern die Partei ihn im Stiche gelassen habe, und daß die Bildung der nationalen Regierung damals nicht nur England, sondern mit England und der englischen Wirtschaft auch die englische Arbeiterschaft vor dem Ruin und dem Chaos bewahrt habe. MacDouald legt also Wert darauf, Sozialist zu sein und zu bleiben. Er möchte auch Premierminister bleiben, und er möchte Premierminister mit Parteirückendeckung sein. Wie läßt sich alles das vereinbaren? Hier taucht nun das Prajekt auf, mit dem die drei der nationalen Regierung angehörenden Parteiführer— MacDonald, Baldwin und Sir John Simon— offenbar liebäugeln: die Bildung einer neuen Partei, Nationalpartei. Die große Rede des Führers an die deutsche Arbeiterschaft und an das ganze deutsche Volk vom Freitag mittag bringen wir im Innern des Blattes. Außenpolitisch will das deutsche Volk den Schlußstrich ziehen unter anderthalb Jahrzehnte einer Gewaltpolitik, die mit dem Tage von Versailles ihren Anfang nahm und mit der neuerdings von den anderen Mächten vereinbarten Ummodelung der Abrüstungsvorschläge ins Endlose fortgesetzt werden sollte. Man rege sich nicht auf in den anderen Völkern über das„Genfer Nein“! Sollten die Staatsmänner, die sonst über die unmöglichsten Dinge in Deutschland so ausgezeichnet unterrichtet sind, etwa nicht wissen, das seit Jahren schon das deutsche Volk nach diesem Nein hungert und schreit? Sollten sie, die jedes Wort des Reichskanzlers Hitler nach allen Seiten drehen und wenden, wirklich nicht zu erkennen vermögen, daß das deutsche Nein zutiefst ein wahres Ja ist? Denn das Nein Deutschlands zu den Vergewaltigungsmethoden der Vergangenheit ist zugleich das Ja für einen neuen Frieden. Und die Entscheidung, vor die morgen das deutsche Volk gestellt ist, soll aus ganz Deutschland über die Grenzen hinüber aus vierzig Millionen Stimmen ein solches Ja erkli lassen. Deutschlands Führer und mit ihm das ganze Volk sind überzeugt, mit ihrem Ja am 12. November Fürsprecher zu sein einer Politik des Friedens, die unserem Volke die Ruhe sichert für Arbeit und Brot, und die zugleich den Neuaufbau der Völkerbeziehungen ermöglicht. der großen Rehrheit, derer, die sich damals mit ihren politischen Auswirkungen abfanden, überwunden, und weite Kreise vertreten die Ansicht, daß die nationale Regierung ihre Aufgabe längst erfüllt habe und die Zeit für eine Neugestaltung der Dinge gekommen sei. Je lauter und beharrlicher diese Forderung vorgebracht wird, um so deutlicher tritt der Mangel an Folgerichtigkeit in Erscheinung, der darin liegt, daß ein Sozialist und Führer einer Miniaturpartei an der Spitze einer Regierung steht, die im Grunde rein konservativ ist und von einer überwältigenden konservativen Unterhausmehrheit getragen wird. MacDonald selbst scheint sich in seiner Rolle unbehaglich zu fühlen. Nicht in seiner Rolle als Premierminister an sich, aber in der Rolle eines Premierministers, der gleichsam in der Luft hängt und, abgesehen von Schlagworten und Formeln, weder Boden unter den Füßen noch Deckung im Rücken hat. Es gäbe einen Weg aus dem Widerspruch heraus: MacDonald könnte sich offen zum Konservatismus bekennen und die Trennung vom Sozialismus, die er in der Praxis längst vollvonnen, und Baldwin persönlich scheint ihn nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen, wenn er auch Bedenken hinsichtlich der Stellungnahme seiner Partei, der Konservativen, hegen dürfte. Der Ausschuß der nationalen Arbeiterpartei gab den drei Ministern am Tage vor dem Parlamentszusammentritt ein Frühstück, und auf diesem Frühstück ließ man einen Versuchsballon steigen. Eine nationale Koalitionsregierung muß, wenn sie sich auf die Dauer behaupten soll, eine nationale „[Koalitionspartei hinter sich haben. Verschmelzung von drei grundsätzlich getrennten Parteien in eine einzige ist aber ein io gewagter Vorschlag in einem von der Tradition beherrschten Lande wie England, daß die drei Minister sich in ihren Reden sehr vorsichtig ausdrückten und nicht gleich mit dem Namen Nationalpartei herausrückten, zumal ein Teil der Presse den Plan bereits erwähnt und als fantastisch und undurchführbar verworfen hatte. Mac Donald sprach daher nur von der unerläßlichen Notwendigkeit weiterer Zusammenarbeit der RegierungsparNandrecht ader Vesierreich Dollfuß führt die Todesstrafe und Sondergericht ein Wien, 10. 11. Bundeskanzler Dollfuß hat am Freitag über das ganze Bundesgebiet Oesterreichs das Standrecht verhängt, und zwar bezieht es sich aus Verbrechen des Mordes, der Brandund der Gewalttätigkeit durch bosSozialismus, die er in der Prot gestens flassen. hafte Beschädigung fremden Eigentums. Mit zogen hat, auch in der Theorte.0gg,anasz den strafrechtlichen Verfahren für diese gerade das ist es, wogegen MacDonald ven strafrechtlichen Verfayren für diese Fälle tont er seine grundsätztiche Treue zu der Partei, geführt. Aber auch innenpolitisch ist die Entscheidung des morgigen Sonntags zugleich Abschluß und Ausblick in die Zukunft. werden soll auch äußerlich die Zeit der Zerrissenheit in Länder, Parteien und Inleseng.Wenn sich morgen das deutsche Volk mit der Reichstagsneuwahl endgültig abkehrt lamentarismus, so schafft es notwendige Grundlage für die jeder Friedenspolitik. wenn schon Bismarck hat 1887 gesagt:„Die gichrsur der Weuit eines großen Reiches kann nicht in den Dienst einer parlamentarischen Mehrheit gestellt werden, ohne in falsche Wege gedrängt zu werden.“ Darüber hinaus aber bringt DeutschBilligst Du, deutscher Mann, und Du, deutsche Frau, diese Politik Deiner Reichsregierung, und bist Du bereit, sie als den Ausdruck Peiner eigenen Auffassung und Deines eigenen Willens zu erklären und Dich feierlich zu ihr zu bekennen? gibt nur eine Antwort: land sein inneres Haus in Ordnung, 1 Abschied vom Parteien=Reichstag des Staates nimmt. Niemals ist die innere Einheit des Reiches so gefährdet gewesen wie in den Zeiten der Parteienherrschaft. Noch gen Jahres drohte das Reich zu zerfallen, weil Parteien sich der Länderregierungen bemächtigt hatten und sie nach ihrem in der Reichspolitik zu gruppieren begannen. Selbst der damalige Reichsrat als oberste Instanz der Reichspolitik drohte durch die Parteieneinflüsse zersetzt zu werden. Der 12. November soll den Weg freimachen nicht nur zu geschlossener Politik nach außen, sondern zu festerer Einheit im Innern. Das Werk Adolf Hitlers, das mit dem Reichsstatthaltergesetz seinen Anfang nahm, erhält durch die morgige Neuwahl des Reichstags einen weiteren wichtigen Baustein eingefügt. Außenpolitisch wie innenpolitisch hat das deutsche Volk morgen über seine Zukunft zu entscheiden. Zwei Wahlgänge finden statt. Glaube niemand, daß die Stimmabgabe für den neuen Reichstag weniger wichtig sei als das außenpolitische Jal Beide Stimmzettel gilt es auszufüllen. Und niemals noch war Wahlrecht so sehr Wahlpflicht wie jetzt! Denn niemats upe ging Pe so sturl um dar InDie Bundesregierung hat die Verhängung des Strafrechts mit Einführung der Todesstrafe bereits offiziell verkündet, womit die Anordnung in Kraft getreten ist. Es wird hinzugefügt, daß jeder, der sich nach dieser Kundgebung eines der angeführten Verbrechen, wozu noch Raub zu zählen ist, oder der Aufreizung hierzu oder der Teilnahme daran schuldig macht, standrechtlich gerichtet und mit dem Tode bestraft würde. Zu der Einführung der Todesstrafe schreibt die Amtliche Nachrichtenstelle u..: In Oesterreich ist die Einführung der Todesstrafe infolge der verfassungsrechtlichen Bestimmungen im ordentlichen Verfahren nicht möglich. Eine Reihe von schwersten Verbrechen, die geeignet sind, Ruhe und Ordnung und den wirtschaftlichen Aufbau des Staates zu gefährden, kann daher keine entsprechende Sühne finden. Der Bundeskanzler hat sich daher im Einvernehmen mit dem Justizminister entschlossen, das strafrechtliche Verfahren bei Verbrechen des Mordes, der Brandlegung und der öffentlichen Gewalttätigkeit durch böswillige Beschädigung fremden Eigentums für das ganze Bundesgebiet anzuordnen, das mit der Kundmachung in Kraft tritt. Die Strafprozeßordnung wurde dahin abgeändert, daß die Durchführung des strafrechtlichen Verfahrens dem Straflandesgericht Wien l für das ganze Bundesgebiet übertragen wurde. Auflösung der DRSAP der Tschechoslowakei in Prag, 10. 11. Der Ministerpräsident Benesch hat in einer Konferenz der politischen Minister mitgeteilt, daß er dem Ministerrat einen Beschluß vorlegen werde, gemäß dem Gesetz vom 25. 10. niemals noch ging es so stark um das Zu= 1933, die Deutsche Nationalsozialistische Arkunftsschicksal Deutschlands und um das Wohl beiterpartei in der Tschechoslowakei aufzuoder Wehe jedes einzelnen. al. lösen. UsA erkennt Rußland an Einigung Roosevelt=Litwinom? London, 11. 11. Wie Reuter aus Washington erfahren haben will, sollen Präsident Roosevelt und Litwinow ein Einvernehmen über die Anerkennung Sowjetrußlands durch die Vereinigten Staaten erzielt haben. teien und bezeichnete jeden Versuch, zur Parteiregierung und zum Parteigetriebe zurückzukehren, als Verbrechen. Sir John Simon vertrat die Ansicht, daß die nationale konservativ=liberal=sozialistische Verbindung im Kabinen sich bewährt habe und daher auch die rechte Mischung für eine nationale Partei darstellen dürfte. Baldwin war der vorsichtigste von den dreien. Er beschränkte sich darauf, die Notwendigkeit des Fortbestandes der nationalen Regierung„für die Dauer der Krise" zu betonen und wies nachdrücklich darauf hin, daß das Ende der Krise noch keineswegs in Sicht sei. Der Führer der konservativen Partei hat natürlich Ursache, dem Projekt einer Verschmelzung der drei Regierungsparteien mit einer gewissen Zurückhaltung gegenüberzustehen. Die Liberalnationalen und die nationale Arbeiterpartei können bei einer solchen Fusion zahlenmäßig sehr ungleicher Kräfte nur gewinnen, die Konservaten nur verlieren. Baldwin kann sich der von MacDonald und Simon ausgehenden Idee nicht anschließen, ohne sich vorher der Zustimmung seiner Partei zu versichern, und es ist kaum anzunehmen, daß diese ihm die nötige Ermächtigung erteilen würde. Eine Nationalregierung auf Frist: gut und wohl. Aber eine Nationalpartei, in der die konservative Partei aufgehen würde, wäre voraussichtlich das Ende Baldwins als politischer Führer. Man kann sich vorstellen, daß ein solcher Plan die konservative Partei spalten und die Gefolgschaft Churchills, des in der Indienfrage bereits gegen Baldwin arbeitenden konservativen Rebellen, bedeutend vermehren würde. Der Versuchsballon ist denn auch in widrigen Wnd geraten und wird sogar von den Freunden der Regierung mit Mißfallen betrachtet. Wenn also MacDonald und Simon sich über das Ende der jetzigen Regierung und die nächsten Neuwahlen hinaus in eine gesicherte politische Zukunft retten wollen, so wird ihnen kaum etwas anderes übrig bleiben, als offen ins konservative Lager überzutreten. Das wäre schließlich nichts weiter als eine Formsache. MacDonald ist so wenig Sozialist wie Simon Liberaler. Beide sind, wenn nicht in der Theorie, so doch in allem andern, Konservative und haben es kaum noch nötig, sich nechs einem neuen Namen für ihre Parteigesinnung umzusehen. Das Projekt einer Nationalpartei dürfte jedenfalls eine Totgeburt ftthn Reichspräsident von Hindenburg hat dem Staatsrat und Großindustriellen Fritz Thyssen zum 60. Geburtstag und dem Großindustriellen Geheimrat Dr. c. h. Peter Klöckner zum 70. Geburtstag seine Glückwünsche übersandt. * Reichsinnenminister Frick und Reichspostminister von Elz=Rübenach haben an die deutsche Beamtenschaft Aufrufe zum 12. November gerichtet. KIESSLING-RADIO Telefon 2111 Pröbelstraße 9 Telefon 2111 Das gute Fachgeschäft. Autorisierte Reparaturwerkstatt. Dis Ratton=keitt=Alt Vor vier Wochen hat Adolf Hitler den entscheidenden Schritt getan hat das Nein gesprochen gegenüber den Versuchen, Deutschland erneut zu einer Nation zweiten Ranges zu degradieren. Vor vier Wochen hat Adolf Hitler vor aller Welt den Weg zum wahren Frieden gezeigt, hat die Völker aufgerufen zur Zusammenarbeit im Zeichen der Gleichberechtigung und der gegenseitigen Achtung. Und er hat an das deutsche Volk in seiner Gesamtheit den Ruf gerichtet, in gemeinsamem Bekenntnis vor der ganzen Welt Zeugnis davon abzulegen, daß die ganze Nation hinter seinem Bekenntnis zum Frieden ebenso steht wie hinter seiner festen Entschlossenheit, das Recht und die Ehre des deutschen Volkes nicht preiszugeben. In den vier Wochen, die inzwischen vergangen sind, ist der Führer unermüdlich hinausgegangen in die deutschen Gaue und hat wieder, wie schon so oft in allen den Jahren bisher, gesprochen zu seinen Volksgenossen und ihnen die Bedeutung des Wortes, das er von ihnen fordert, eindrucksvoll umrissen. Den Höhepunkt der großen Kundgebungen bildete gestern die Rede des Führers in der Maschinenhalle des Siemenswerkes in Berlin, die ihre gewaltige Wirkung ausstrahlte überallhin, wo deutsche schaffende Menschen leben. In den Wochen dieses Wahlkampfes zum 12. November wurde in grandioser Weise ofsenbar, welche geschichtliche innere Wandlung mit der nationalsozialistischen Revolution im deutschen Volke vor sich gegangen ist: Das Volk hat in diesen Kundgebungen bewiesen, daß es nicht mehr wie in den Jahrhunderten bisher in Stämmen, Ständen, Parteien und Klassen denkt, sondern daß das, was blutmäßig als Volk zusammengefügt ist, gelernt hat als Nation zu fühlen, als Nation zu denken und als Nation zu handeln. Diese einige Nation tritt morgen an, um Antwort zu geben auf die Frage des Führers und um einen Reichstag zu wählen, der das Bild dieses neuen Deutschlands wiedergibt. Am 12. November wird die Nation beweisen, daß sie ihres großen Führers würdig ist, daß sie seinen Ruf verstanden und die Bedeutung der Skunde erkannt hat. Und die Welt wird erkennen, daß man diesem Deutschland das gleiche Recht nicht mehr verweigern kann. So wird der 12. November ein historischer Tag deutscher Geschichte sein. Es wird von ihm einmal heißen:„An diesem Tage legte die geeinte deutsche Nation ein gewaltiges Bekenntnis der Arbeit, der Ehre und des Friedens ab.“ Schluß mit dem Wahnsinn der Rüstungen! Italien und die Abrüstungsfrage Vorläufig abwartende Haltung Rom, 10. 11. Die verantwortlichen Kreise in Italien verfolgen aufmerksam die durch den Besuch des preußischen Ministerpräsidenten Göring hervorgerufenen Kommentare. Tatsache ist, daß der Brief des Reichskanzlers Hitler keine konkreten Vorschläge hinsichtlich der Abrüstungskonferenz enthielt, sondern eine retrospektive Prüfung der Lage, eine Erklärung der Gründe, die Deutschland bestimmten, Genf zu verlassen. Ministerpräsident Göring erläuterte einige Punkte im Briefe des Reichskanzlers. Die verantwortlichen Kreise in Italien sind der Auffassung, daß die Lage noch nicht so weit gediehen ist, daß man wieder in eine Prüfung des Abrüstungsproblems und der durch Deutschlands Ausscheiden in Genf entstandenen Frage eintreten könnte. Seldte und Göring Letzte Reden vor der Wahl Magdeburg, 10. 11. Auf einer großen Kundgebung in Magdeburg, die unter dem Zeichen des Stahlhelms stand, hielt Reichsarbeitsminister Franz Seldte am Freitagabend eine Rede, in der er ausführte: Wer die von leidenschaftlicher Liebe zu Vaterland und Nation durchpulste Stimme Adolf Hitlers am Mittag gehört habe, der müsse gespürt haben, daß es um die letzten Dinge der Nation geht. Adolf Hitler, der Kriegsfreiwillige des Weltkrieges, sei jetzt der friedenswillige Kämpfer des Reiches. Seldte erklärte weiter, daß bis jetzt schon 304000 Stahlhelmer in die SA übergeführt worden seien. Der Minister schloß mit einer Schilderung der Nachtfahrt mit Adolf Hitler von München nach Berlin. Zum Abschied habe ihm Adolf Hitler die Hand gedrückt und gesagt:„Es war schon recht, daß wir durchgehalten haben. Die spätere Geschichte wird uns bestätigen, daß wir recht behalten haben.“ In einem Riesenzelt auf dem Welfenplatz in Hannover sprach am Freitagabend der Ministerpräsident Göring. Er sprach zunächst, noch ganz unter dem Eindruck der erhebenden Münchener Tage, von dem erhabenen Sinn des 9. November 1923. In eindringlichen Worten legte er den Willen des deutschen Volkes zum Frieden dar, und unter tosendem Beifall erklärte der Ministerpräsident, daß das deutsche Volk an die Spitze allen Kampfes die Ehre der Nation stelle. Am 12. November werde sich jeder Volksgenosse zu Adolf Hitler bekennen, wenn er nicht zum Verräter an der Nation werden wolle. Anschlag auf ein Briand-Denkmal Die Büste völlig zerschlagen Paris, 11. 11. Havas berichtet, daß unbekannte Täter einen neuen Anschlag gegen das BriandDenkmal in Trebeurden ausgeführt haben. Da um das Denkmal ein Gerüst aufgerichtet war, um das Denkmal zu säubern, gelang es den Tätern, mit einem Hammer die BriandBüste, die aus Stein gehauen ist, und das Denkmal selbst so zu zerschlagen, daß das ganze Denkmal als verloren angesehen werden muß. Siemens an seine Arbeiter Aufrul aus Anlaß der Kanzlerrede Berlin, 10. 11. Aus Anlaß der Rede des Reichskanzlers im Dynamowerk der Siemens=Schucker=Werte an das deutsche Volk hat Dr. Carl Friedrich von Siemens an die Belegschaft einen Aufruf erlassen, in dem es u. a. heißt: Der Reichskanzler hat heute aus unserem Werke, umgeben von Tausenden von Mitarbeitern unseres Hauses, zu dem großen deutschen Heer der Werktätigen gesprochen. Wohl jeder von uns steht unter dem tiefen Eindruck seiner Worte, jeder fühlt, daß sein ganzes Denken, sein ganzes Handeln nur der einen Aufgabe geweiht ist, die Grundlagen dafür zu schaffen, daß das deutsche Volk in Frieden leben und seine geistigen und körperlichen Kräfte dem Wiederaufbau unseres Vaterlandes durch zähe, zielbewußte Arbeit widmen kann. Nur wer mit innerem Stolz und freiem Blick seinen Lebensweg gehen kann, wird ein Hort des Friedens sein, wird alles daran setzen, ihn zu erhalten. Wir aber in unserem Hause. als einer wichtigen Zelle der deutschen Wirtschaft, die gesund und kräftig zu entwickeln eine unerläßliche Vorbedingung für das Wohlergehen der Bevölkerung, die Kraft des Staates ist. wollen uns vermehrt bemühen, durch gegenseitige Unterstützung, durch kameradschaftliche Arbeit den von unserem Gründer schon gesteckten Zielen nachzustreben. In der Erkenntnis all dieser Zusammenhänge wird jeder mit Freude am kommenden Sonntag beweisen, daß er gerne dem Führer Gefolgschaft leistet, der ihn den Weg der EinigEntscheidung im WelfenfondsProzeß Der Welfensonds muß mit 20 Prozent aufgewertet werden Leipzig, 10. 11. Das Reichsgericht verkündete am Freitag seine mit Spannung erwartete Entscheidung im Welfenfondsprozeß. Es wurden die Revisionen beider Klageparteien, des Gesamthauses Brannschweig=Lüneburg sowohl wie des preußischen Staates durch Teilurteil in der Hauptsache zurückgewiesen. Das bedeutet, daß auch das Reichsgericht die bereits vom Kammergericht zugesprochene Aufwertung von 20 Prozent— das entspricht nach früheren Berechnungen einer Summe von rund 8 Millionen Reichsmark— für gerechtfertigt erachtet. Weiter wurde die über den Satz von 4 Prozent hinausgehende Mehrforderung an Zinsen abgewiesen. An unsere Leser! Unsere Zeitungsboten zlehen die Abonnementsbeträge für den lautenden Monat ein. Wir bitten unsere verehrlichen Leser, die mühevolle Arbelt unserer Boten zu unterstützen und die Abonnementsquittung recht bald einzulösen. Ferner machen wir nöfl. darauf aufmerksam, daß die Abonnementsgelder nur gegen Aushändigung der Quittung entrichtet werden dürfen. Verlag der Westfälischen Neuesten Nachrichten. Johan Luzian: Jugend von Tangemarck Jugend von Langemarck, Studenten, Handarbeiter, Bauernenkel deutscher Erde, singend gefallen in der Flandernschlacht, du lebst in uns als Geist, als Tat, als Wille, denn wir sind Söhne, Erben, Schlüsselträger ewig deines Glaubens, deines Opfers, deiner Liebe. Da lebst du in uns: wo ein Herz pocht: Deutschland! Und wo die Augen lieben: Deutschland! Und wo die Lippen beben: Deutschland! Und wo sich Hände schlingen: Deutschland! Und wo ein Volk in Not und Qual und Zorn aufschreit zum großen ungeheuer stummen Gotteshimmel: Deutschland! Deutschland! Laß, Himmel, es in uns erstehn, laß, Himmel, uns in ihm vergehn! Brich unsern Leib als heilig Opferbrot, nimm unser Blut und segne unsern Tod! Denn wir sind nichts, und alles ist das Reich! Da lebst du bei uns, in uns geistgewordne, sieghaft vollendete, unsterbliche Jugend von Langemarck! Damals in Flandern...“ Zum Gedenken an den 11. Nov. 1914 In ungezählten Gliedern zu vieren rückten die Kompanien an. Bärtige Männer mit dem kühlen Blick der Lebenserfahrung marschierten neben Knaben mit Gesichtern aus Milch und Slut, die mühsam unter dem schweren Gepäck keuchten. Hände, die vor wenigen Wochen noch den Federhalter geführt, klammerten sich fest um den Gewehrkolben. Augen, die nichts gesehen als Lehrbücher und Schriftstücke, maßen mit freiem Blick die endlosen Ebenen Flanderns und die fernen Höhenzüge um Ypern. Köpfe, vor kurzem noch angefüllt mit den Regeln der Algebra, den Oden des Horaz und den schwungvollen Perivden lateinischer und griechischer Klassiker, schauten strotzig unter stoffüberzogenen Helmen hervor. Offiziere, die niemals daran gedacht hatten, daß sie noch einmal eine Kompaniefront sehen sollten, ritten an der Spitze der Kolonnen. Alte, längst ausgediente Unteroffiziere maßen mit dem grimmigen Blick der Verantwortung die engen Reihen der Professoren und Studenten, aus denen ihr Zorn und ihr Schweiß in den vergangenen Wochen Schießkünstler und Dauermärschler gemacht. Muttersöhnchen und Taugenichtse schritten brav und unverdrossen nebeneinander, und richteten den gehorsamen Blick auf den gestrengen- Herrn Kopaniefeldwebel. Würdige Oberlehrer, denen die Gelenke noch schmerzten vom ungewohnten Hinlegen und Sprung auf marsch marsch in Die siellen Liovelpretsträßer Pros. Werner Heisenberg, mit 32 Jahren einer der hervorragendsten theoretischen Physiker, erhielt den physikalischen Nobelpreis für 1932. Pros. Erwin Schrödinger, der deutsche Atomforscher und Begründer der Wellenmechanik, erhielt den diesjährigen Nobelpreis für Phusik. Iwan Alexewitsch Bunin, der Schilderer des russischen Bauerntums der Vorkriegszeit, erhielt den Nobelpreis 1938 für Literatur. Jüterborg, Döberitz und im Sennelager, verbissen krampfhaft das verräterische Zucken im Gesicht und drückten die Knie durch, als hätten sie zeitlebens sich keiner anderen Beschäftigung hingeben. Jetzt hieß es nicht mehr„Herr Professor“, und„Jungens“, sondern Kamerad und du. Abends im Biwack, wenn das Rasseln der Kolonnen verklungen, die Feldküche dampfende Suppe ausgegeben, wenn Feldwachen und Doppelposten sich durch die heraufziehende Dunkelheit zerstreut, wenn zwischen Wachen und Schlafen und nervöser Uebermüdung Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges kraß aufeinanderstießen, dann schlich wohl schmerzhaft das Heimweh durch die Brust. Was man nicht ausspricht, das wandert heimlich in der Nacht. Warum nicht— es merkt ja niemand etwas davon— die selbstgewählte Bürde hervischer Männlichkeit für wenige Minuten beiseite stellen und sich einer ganz kindischen Sehnsucht hingeben? Warum nicht, wenn die kühle flandrische Nacht fröstelnd aus den Wiesen steigt, ein ganz richtiges Heimweh haben, das so schmerzt und doch so süß ist? Warum nicht dies alles noch einmal verschwiegen kosten, daran naschen wie an einer verbotenen Frucht, wo es doch— vielleicht— das letztemal ist? Die erste Berührung mit dem Feind belehrte diese jungen und unerfahrenen Regimenler, deren Rüstzeng in erster Linie aus einer wundervollen Hingabe an die Sache und an das Vaterland bestand, eines besseren. Sie mußten ihre Erfahrungen mit Strömen von Blut bezahlen, und wenn etwas geeignet ist, den Ruhm dieser„Kinderregimenter“ für alle Ewigkeit zu sichern, so ist es die surchtbare Art, in der das Schicksal sie im Verlaufe von zwei Wochen aus Knaben zu Männern machte. Damit diese blutige Unterweisung gelang, mußte ihrer die Hälfte das Leben lassen. Der übermenschliche Grad jugendlicher Begeisterung und das Gefühl, zur Entscheidung des Krieges berufen zu sein, halsen den fungen Formationen in den ersten Tagen die fürchterlichsten Nackenschläge überwinden und BNW. NSUZündappVictoria P TSterracer Jetzt günstige Gelegenhelten in neuen und gebrauchten Motorrädem Nor maln-Sonheider Motorrad- Spezlalhaus Bleisfeld Hesper Str. 34 Tel. 5193 Neues vom Jage Der Führer des Reichsbundes der deutschen Beamten Hermann Neef ist von Minister Dr. Frank zum Vorsitzenden des Reichsausschusses für Beamtenrecht, der im Rahmen der Rechtsreform bei der Akademie für Deutsches Recht ins Leben gerufen wird, ernannt worden. * Am 10. November, dem Kampftag der Studentendivision von Langemarck, legte der Reichsverband der Kriegsteilnehmer=Akademiker am Ehrenmal Unter den Linden einen Kranz nieder. * Anläßlich der Verurteilung einer Hausangestellten zu einem Jahr Gefängnis wegen Verunglimpfung des Kanzlers hat das Sondergericht in Hannover es für notwendig erklärt, in aller Oeffentlichkeit darauf hinzuweisen, daß es jede Verunglimpfung der Person des Volkskanzlers mit den härtesten Strafen ahnden würde. * Die Hamburger Polizei hat die Ueberfälle von Mitgliedern des Rotfrontkämpferbundes auf Nationalsozialisten am 26. Februar 1933 aufgeklärt. Bei diesen Bluttaten waren ein Hitlerjunge getötet, ein Hitlerjunge und zwei SA=Männer schwer verletzt worden. Die meisten der Täter haben gestanden. * In der französischen sozialistischen Zeitung „Populaire“ findet sich ein Artikel, in dem die Wiederaufnahme der ausgeschlossenen Sozialisten in die Partei angeregt wird. * Die Zahl der Opfer des Aufstandes in Havanna, der mit der Kapitulation der Rebellen endete, beläuft sich auf über 150 Tote und 300 Verwundete. Die Aufständischen sind in zwei Festungen gefangen gesetzt worden und werden vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Rechtsertigungsversuche der saarländischen Regierungskommission Genf, 10. 11. Der jetzt in Geuf veröffentlichte Vierteljahresbericht der Regierungskommission des Saargebietes beschäftigte sich fast ausschließlich mit der politischen Lage, die sich nach Auffassung der Regierungskommission fortgesetzt weiter verschlechtert hat. Der Bericht, dessen politische Ausführungen bemerkenswerterweise nicht die Zustimmung des saarländischen Mitgliedes der Regierungskommission gefunden haben, macht die nationalsozialistische Partei für die gegenwärtigen unbefriedigenden Zustände verantwortlich. Die Regierungskommission erhebt eine Reihe von Beschuldigungen, die die jüngsten Verordnungen rechtfertigen sollen. Die Nationalsozialisten hätten den Willen, eine tatsächliche Macht an die Stelle der bestehenden Regierung zu setzen, und verliehen zu diesem Zweck der Betätigung der Bevölkerung auf allen Gebieten eine politische Färbung. Durch Drohungen, Denunziationen und verstecktem Boykott gegen Andersdenkende haben die Nationalsozialisten im Saargebiet eine Atmosphäre der höchsten Erregung geschaffen, die andere politische Parteien zu Gegenaktionen weranlaßt habe. Die Folge davon sei das Umsichgreifen von Gewalt= und Terrorakten gewesen. Mit der Begründung, allen Einwohnern des Saargebietes ohne Unterschied Schutz gewähren zu müssen, erklärt die Regierungskommission, daß sie sich in die Lage versetzt sähe, Ausnahmemaßnahmen zu 88rer 2 M M Kranke und Kriegsverletzte Alle Kranken, Kriegsverletzten und am Gehen verhinderten deutschen Volksgenossen in Bieleseld werden gebeten, sich umgehend bei ihren zuständigen NSDAP=Ortsgruppen telesonisch oder durch Boten zu melden, damit sie am Wahltag im Wagen abgeholt und durch Helfer betreut werden. Die Ortsgruppe Jahnplatz tritt um 18 Uhr am Deutschen Haus an. Es wird nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß alle Parteigenossen in Zivil antreten. RSDAP=Ortsgruppe Kesselbrink Die Ortsgruppe Kesselbrink und alle im Ortsgruppenbezirk wohnenden Volksgenossen treten seute, 18 Uhr bei Wiegand, Webereistraße an. Abmarsch 18.10 Uhr. Volksgenossen, die wegen körperlicher Behinberung zum Wahllokal gefahren werden wollen, geben ihre Adresse sofort in der Geschäftsstelle der RSDAP-Ortsgruppe Kesselbrink, Hermannstraße 58, Fernruf 5055 bekannt. Der Bereich der Geschäftsstelle umfaßt die Wahlbezirke 21, 22, 23, 24, 25, 27, 33, 34, 35, 36, 37, 39 und 44. Die Ortsgruppe Sparrenberg versammelt sich um 17.45 Uhr vor ihrer Geschäftsstelle Teutoburger Str., Ecke Rohrteichstraße. Ortsgruppe Wittekind Die Ortsgruppe tritt heute, 17.45 Uhr, geschlossen vor der Oetkerhalle an. In den Wahllokalen, die innerhalb des Ortsgruppenbezirks liegen(Bosse=, Gutenberg=, Wellensiekschule und Schelpheide), sind Wahlbüros eingerichtet. Der Ortsgruppenleiter bittet, hier für Wähler, die nicht zu den Weg machen können, Wagen anzufordern. Die Ortsgruppe Pottenau versammelt sich um 17 Uhr vor der Turnhalle Pottenau. Ortsgruppe Kamphof=Schildesche Die Geschäftsstelle der Ortsgruppe, die sich Schildescher Str. 54 befindet, ist jetzt unter der Fernsprechnummer 1820 zu erreichen. der Ortsgruppenleiter Pg. Wewers die Versammelten, um dann sofort dem Redner des Abends Bürgermeister Pg. Budde(Bielefeld) das Wort zu seinem Reserat zu erteilen. Der Redner führte ungefähr folgendes aus: Es ist ein schwerer Kampf, in den Adolf Hitler sich gestellt hat. Er ist sich der großen Verantwortung, die diese Aufgabe in sich schließt, voll bewußt. Ein Riesenprogramm gilt es zu bewältigen. Manches ist erreicht, manches harrt noch der Lösung. Die größte und wichtigste Aufgabe aber ist die ZurückSchwedenwache am Grabe der Gattin Görings Berlin, 10. 11. Aus Kreisen der schwedischen Kolonie in Berlin wird mitgeteilt: „Mit Bestürzung und Zorn erfahren wir, daß das Grab der verstorbenen Gattin des Ministerpräsidenten Göring. geschändet worden ist. Daß in Schweden niemand an eine solche Gefahr dachte, und daß deshalb keine Vorkehrungen getroffen wurden, um ihr vorzuführung des deutschen Arbeiters zur Nation. Ein heugen, beruht darauf, daß Fälle von GrabSie: is du zütag Beseitianne de= schändungen in Schweden bis jetzt fast gänzlich unbekannt waren. Um eine Wiederholung zu verhindern, haben wir— im Einverständnis mit Gleichgesinnten in Schweden— Sorge getragen, daß bis auf weiteres Tag und Nacht am Grabe Wache gehalten wird“. Landkreis Wahlkundgebung in Beihel Pastor Lie Schmidt, der Leiter der Deutschen Christen, sprach im großen Assapheumssaal zu den Wahlen und führte u. a. aus: Mit dem Siege des Nationalsozialismus hat eine neue Weltanschauung nicht nur Deutschland, sondern das ganze Europa vor dem bolschewistischen Chaos bewahrt. Hitlers Sieg ist ein Sieg für Arbeit und Brot, Zucht und Ordnung. Nicht Krieg, sondern Frieden will der Nationalsozialismus. Diesen Willen soll das ganze deutsche Volk an der Wahlurne bekunden. Der Tag des Handwerks, der Tag des Bauern, der Tag der Kunst ließen das deutsche Volk in gleichem Schritt und Tritt marschteren, damit der Klassenkampf nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich überwunden wird. In diesem Sinne müssen wir auch das Winterhilfswerk auffassen. Am 12. November aber wird die deutsche Nation die Völker aufrusen zum Frieden und gegen Versailles. Wer nicht mitwählt, ist ein ehrloser Geselle und Landesverräter. Das Opfer der vor 10 Jahren Gefallenen fordert von dir ganzen Einsatz; darum Deutscher tue deine Pflicht! Kundgebung in Eckardtsheim Die Ortsgruppe Senne II hatte zu einer großen Wahlversammlung aufgerufen, die einen sehr guten Besuch zu verzeichnen hatte. Zur Eröffnung spielte der Posaunenchor Volkslieder und Märsche. Nachdem ein Sprechchor einige markante Worte und Aussprüche des Führers vorgetragen hatte, begrüßte weiteres Zier in die vonigr Geseinigung der Arbeitslosigkeit. Was auf diesem Gebiet bisher heute schon erreicht wurde, erfüllt uns mit Stolz und Zufriedenheit. Endlich ist auch das Winterhilfswerk zu nennen, das ja mitten im Gang ist. Keiner wird zurückgestoßen und als Volksgenosse zweiten Grades betrachtet, der den ehrlichen Willen hat, dem Vaterland in täglich neuem Ringen zu dienen. Nationalsozialist sein heißt täglich neu werden! Nationalsozialist sein heißt täglich Opfer bringen! Redner verlas anschließend den Aufruf der Reichsregierung zum 12. November. Nachdem der Sprechchor nochmals zu Wort gekommen war, wurde zum Abschluß die erste Strophe des Deutschland= und des Horst=Wessel=Liedes gesungen. RSDAP=Ortsgruppe Heepen Am Donnerstag fand in Oldentrup eine Wahlkundgebung mit Kreisleiter Pg. Dr. Löhr statt. Aus allen Schichten und Ständen waren sie erschienen, um unseren Kreisleiter zu hören. Um 20 Uhr war die Turnhalle bereits überfüllt. Und jeder wird wohl zu seinem Recht gekommen sein, denn der Redner verstand es ausgezeichnet, seinen Zuhörern die wirklichen Gründe, die Deutschland zum Austritt aus dem Völkerbund bewogen haben, vor Angen zu führen. Als 2. Redner sprach dann noch Stahlhelmkamerad Niehoff. Sein Mahnruf galt besonders denjenigen Volksgenossen, die immer noch an der alten Vorkriegszeit festhalten wollen.„Bekennt auch ihr euch endlich zu dem jungen Deutschland Adolf Hitlers“. RSDAP-Ortsgruppe Milse Im Milser Kruge fand die zweite von der hiesigen Ortsgruppe der RSDAP einberufene öffentliche Wahlkundgebung statt, die wieder gut besucht war und in der Pg. Liz. Schmidt(Bethel) über die Bedeutung der Wahl am 12. November sprach. Nach kurzer Darlegung der hohen Ziele, die sich die Regierung unter Hitlers Führung in innenpolitischer Hinsicht gestellt hat, stellte er dann in eingehender Weise heraus, daß es sich am 12. November darum handle, dem Auslande zu zeigen, daß Deutschland nichts will und erstrebt als einen gerechten Frieden und daß hierin das ganze Volk hinter seiner Regierung steht. Die Kundgebung, die von flotten Marschweisen der Kapelle des hiesigen Musikvereins eingerahmt war, wurde mit dem Deutschland= und dem Horst=Wessel=Liede geschlossen. Ortsgruppe Hillegossen=Ubbedissen Die gesamte Bevölkerung von Hillegossen, Ubbedissen und Lämershagen wird dringend ersucht, an dem großen Fackelzuge am Samstag, 11. November, teilzunehmen. Antreten um 18½ Uhr abends auf dem Schulplatz in Hillegossen. Wer nicht erscheint, vergeht sich an der Gesamtheit der Nation. NSDAP=Ortsgruppe Brake In der Wahlkundgebung bei Pg. Segeler sprachen die Pg. Frau Hoffmann und Pfarrer Schmidt. Beide verstanden es in ganz vortrefflicher Weise, den Zuhörern die Bedeutung der Wahl zu illustrieren. Nicht um Personen oder Parteien werde dieser Kampf geführt, sondern um Frieden und Gleichberechtigung für das ganze deutsche Volk. Es wird bei dieser Gelegenheit nochmals auf den Fackelzug am Vorabend der Wahl hingewiesen.(Autreten um 18 Uhr am Bahnhof). Jeder Volksgenosse sollte es sich zur Ehrenpflicht machen, daran teikzunehmen. Kranke und alte Volksgenossen wollen 400 Millionen für Arbeitsbeschaffung durch die Oessa bewilligt Berlin, 10. 11. Vorstand und Kreditausschuß der Deutschen Gesellschaft für öffentliche Arbeiten haben in dieser Woche im Rahmen des Arbeitsbeschaffungsprogramms vom 1. Juni weitere Darlehen im Betrage von rund 24 Millionen RM, bewilligt. Insgesamt hat die Oeffa nunmehr Kreditzusagen über 400 Millionen RM. gegeben, das heißt, daß rund vier Fünftel der Mittel, die ihr im Rahmen des Arbeitsbeschaffungsprogramms vom 1. Juni zur Verfügung stehen, den Trägern der Arbeiten zugeteilt sind. Krämpfe und Schwächeanfälle der Angeklagten im Maikowski=Prozeß Berlin, 10. 11. Der Maikowski=Prozeß mußte am Freitag vorzeitig abgebrochen werden, da drei der Angeklagten verhandlungsunfähig wurden. Der Angeklagte Plessov erlitt einen Krampfanfall, die Angeklagte Frau Borchardt erlitt ebenfalls einen Schwächeanfall. In der kurzen Sitzung wurde der Angeklagte Richard Müller vernommen, der in Charlottenburg zu den Vertrautesten des kommunistischen Stadtrats Krüger gehörte und mit diesem am Nachmittag des 30. Januar zusammengewesen war. Auch dieser Angeklagte weiß von einem geplanten Ueberfall auf die SA„natürlich nichts“. Am Montag wird die Angeklagtenvernehmung fortgesetzt. sich melden, damit ihnen am Sonntag zur Wahl Fahrgelegenheit geboten werden kann. REDAP-Ortsgruppe Ibleubes Am Mittwoch sprach in einer gutbesuchten Wahlkundgebung in der Schule zu Theesen Pa. Dr. Feldmann(Bielefeld). Der Redner schilderte die Zeit des Opfergeistes von 1914 und des Zusammenbruches, ferner den schweren Kampf unseres Führers um die Erringung des deutschen Volkes. Jetzt gilt es, sich restlos hinter den Führer zu stellen und am 12. November bedingungslos unsere Ja=Stimme zu geben. befähigten die durch ein mehrwöchiges Blutsad geschrittenen Truppen noch im November zu jenen Massenstürmen, in denen die Scharen der Geweihten nach antiken Vorbildern hinjauchzten in den Tod. Das Blut der deutschen Jugend fließt an der Wende der Kriegsgeschichte und vielleicht der Geschichte überhaupt. Zum letztenmal vollzieht sich der Kampf in den dlutrünstigen Formen des Mittelalters und Altertums. Zum letztenmal stürmt die deutsche Jugend wie die Grenadiere Friedrichs des Großen und die Musketiere des alten Blücher, jeden Schutz verachtend, den Damm der Leiber hinwerfend in blutiger Verschwendung vor die Grenzen des Vaterlandes. In zwei Gliedern marschieren sie mit gefälltem Seitengewehr gegen feuerspeiende Hügerketten und knatternde Heckenreihen und stürzen, den Treuschwur für ihr Vaterland auf den Lippen, hin in die sumpfigen Gräben Flanderns, um nie wieder aufzustehn. Und in den grauenvollsten Stunden der als der Tod sie in ganzen Kolonnen abführt, und als die flandrischen Kanäle sich rot färben vom Blut, als die dumpfe Ohnmacht der Verzweiflung über die leichengesprenkelten Wiesen kriecht— da erhebt sich jener Gesang, der die brechenden Augen der Sterbenden noch einmal aufleuchten läßt und die Lebenden vorwärtsreißt in ungeheurem Antrieb, der den Lärm der Schlacht überbrüllt und die der Todgeweihten hoch hinaushebt über alles Menschliche, das wir mit dem Verstand zu ermessen vermögen—„Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt Entnommen aus dem in Kürzeudet 8. Kochler, Leipzig, ersch= Pzazentenschaf, marckbuch der Deutschen Zugug, Balicher, erouogegeben vo Zangemarcd=Kämpfer und etrugg bese, Haten, sowig namhafte 1— andere Frontsoldaten, owie numgufte deut sche Dichter wie Beumelburg, Blunck, Wilhelm Schäfer, Steguweit, Wehner u. u. Chemienobelpreis für 1933 Der Nobelpreis für Chemie gel.ngt in diesen nicht zur Verteilung und wirs für das Jahr zurückgestellt. Zugo Michaelis gestorben Der Komponist des vielgesungenen Liedes „Das war der Graf von Rüdesheim“, Dr. Hugo Michaelis, starb in seinem Berliner Heim nach kurzer Krankheit im 82. Lebensjahr Michaelis war eine Begabung von erstaunlicher Vielseitigkeit. Im Hauptberuf Chemiker, gelang ihm während des Weltkrieges die Entdeckung von Ersatzlebensmitteln. So verwendete er die Lupine unter Ausscheidung ihres Giftstoffes als Nahrungsstoff. Auch der Eichelkakao verdankt seinen Forschungen die Existenz als Genußmittel. Diese Vervienste um die deutsche Volksernährung wurden bei Erneuerung seines Doktor=Diploms anläßlich seines goldenen Doktor=Jubiläums mit Anerkennung hervorgehoben. In den Musestunden betätigte sich Michaelis als Komponist und als Sänger, der seine Ausbildung noch von Stockhausen erhielt und bis ins hohe Alter eine außergewöhnliche Stimmfrische bewahrte. Schließlich war er ein begabter Bildhauer, der zahlreiche lebensechte, formstark modellierte Plastiken schuf. Hzg. Alle gegen einen, einer für alle! Uraufführung in Leipzig Das Leipziger Alte Theater brachte mit mehreren anderen deutschen Büthnen das neue Werk von Friedrich Forster„Alle gegen einen, einer für alle zur Uraufführung mit dem der mehrfach erfolgreiche Bühnenautor sein großes dramatisches Können erneut unter Beweis stellte. Das Stück aus Schwedens surchtbarer Notzeit ist nicht aus der historischen Mottenkiste hervorgeholt, um durch die Parallelität der Geschehnisse und durch ein großes bombastisches Feuerwerk zu„wirken Bei aller Zeitbezogenheit wird die gutvoule, selbständige, dichterische Neuschöpfung des historischen Stoffes offenbar. Die Paxallele: zur Gegenwart sind mit den Hanven zu greisen. Schweden wird von Dänemark durch brutalen, halsabschneiderischen.. densvertrag geplündert, vergewaltigt, aupuesogen, und das Volk, ehr= und kraftlos, ist keines Widerstandes fähig. Da steht Gustav Erichson Wasa auf, landflüchtig, versemt durch Königs= und Kirchenbann, und hämmert gegen tote Herzen, gegen verzagte Seelen, rüttelt sein Volk auf und treibt den Feind aus dem Land. Die harten Leidensstationen dieses Kampf= und Befreiungsweges sind in erschütternde, von zwingender Sprachgewalt getragene Szenen gebannt. Menschen gegenüber die Bühne, Menschen mit ihren Irrungen und Umwegen, Krämerseelen und Ehrlose, aber mehr noch Menschen mit ihrem Glauben und der Liebe zu ihrer Muttererde. Am stärksten wirkt die Schlußszene mit ihrer eindringlichen Mahnung an die Jugend, über den Blüten im Sommer, über der Freude am Sieg, nicht die Erhaltung des Sieges und des Gewonnenen zu vergessen. Das Stück, das durch Detlef Siercks Regie und durch eine Reihe hervorragender darstellerischer Leistungen eine packende Gestaltung erfuhr, wurde mit starkem Beifall ausgenommen. R. Sch. Karl von Schirach 60 Jahre alt. Der Intendant des Wiesbadener Staatstheaters Karl von Schirach, der Vater des Reichsjugendführers Baldur von Schtrach und der bekannten Sängerin Rosalind von Schtrach, vollendete am Freitag das 60. Lebensjahr. Luther=Ausstellung im Kaiser=Friedrich=Museum. Die staatlichen Museen in Berlin eröffneten am Freitag im Kaiser=Friedrich=Museum eine Sonderausstellung„Luther und sein Kreis“. Aus dem Kupferstichkabinett, dem Deutschen Museum, dem Hohenzollernmuseum und anderen Museen ist in strenger Auswahl zusammengetragen, was„ohne Ueberladung einen Eindruck von Luther, seiner Zeit und seinen Zeitgenossen zu vermitteln geeignet ist.“ Rundsunk übertrügt feierliche Eröffnung der Reichs=Kulturkammer. Die Reichssendelettung teilt mit: Am 15. November 1933 wird Reichsminister Göbbels die Reichskulturkammer feierlich eröffnen. Es wirken mit das Philharmonische Orchester unter Leitung von Staatsrat Wilhelm Furtwängler und Richard Strauß, Heinrich Schlusnus, Friedrich Kanßler und der Bruno Kittelsche Chor. Die Veranstaltung findet statt in der Zeit zwischen 12 und 18.30 Uhr rud wird von allen deutschen Sendern übertragen. Ulapoleon der Kleine Lustspiel=Uraufführung in Berlin Nicht der echte Napoleon, sondern nur sein Double ist der Held der Komödie „Napoleon der Kleine“ von Herbert vom Hau, der eine historische Anekdote aus der Zeit Bonapartes zu einer Köpenickiade herrichtet. Der gerade von der Insel Elba zurückgekehrte Napoleon läßt sich in Grenoble durch einen Friseur, der ihm täuschend ähnlich sieht, vertreten, um die Begeisterung seiner Truppen hochzuhalten. Während der Doppelgänger den Kaiser mimt, kann dieser ungestört nach Paris weiterreisen. Aus der mit Ueberraschungen und Verwechselungen bis an den Rand gefüllten Doppelgänger=Komödie hat der Autor, dessen Name etwas pseudonym klingt, ein Gemisch von Posse, Lustspiel, Schwank, Operette und Tragikomödie zusammengebraut. Aus dem Spiel gerät der Friseur in die Wirklichkeit hinein und beginnt, vom wilden Machtrausch überwältigt, richtig zu regieren, bis dann mit einem Schlag die Herrlichkeit zu Ende ist und die Weltgeschichte wieder zurückfällt in einen Familienroman mit einem resignierten Seitenblick auf das große Abenteuer. Das Rose-Theater erreichte mit der Uraufführung der Komödie einen Gipfel ursprünglicher komödiantischer Kunst. Napoleon der Kleine war Haus Rose. Aus der hintergründigen Mischung von Patriot und Gauner, Streber und Schalk gestaltete er einen ganzen Menschen, dem der Komiker nicht im Wege stand. Die von Paul Rose inszenierte vortreffliche Aufführung wurde mit Begeisterung und Ausdauer beklatscht. — frg. Weltstimmen. Francksche Berlagshandlung, Stuttgart. Das Novemberheft beginnt mit einem Referat von Bernhard R. Friedrichs:„Mustafa Kemal, der Retter eines Volkes" nach dem Buch von R. strong:„Der graue Wolf“, Außerdem ist erwähnenswert ein Artikel von Winfried Gurlitt:„Martin Luthers geschichtliche Bedeutung“. Aus dem Koman Gerhard Witteks„Durchbruch anno achtzehn“ ist ein Kapitel abgedruckt. Die Mestle Preislangee ermöglicht jedem, bewährte Qualltätsschche su kaufen. Bedenken Sie: Keine bellebigen sondern„Chasallkr-Schuhe in reser Ausiübrungen m. Palstitse Jetzt zu M 1200 Bielefeld Niedernstr. 28 Solide Selbständigkelt. Rentables Versandgeschöft kann für sofort oder später übernommen werden. Einarbeitung erfolgt. 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In einer Bielefelder Notgeldsammlung stöbert man einen Schein mit der Aufschrift auf:„Gicht, Blindheit und auch krumme Finger, Hühneraugen und auch andere Dinger, die heilte gründlich, gut und slink die Quelle auf dem Kesselbrink; das Wasser heilte Eitelkeit und gab den Suppen Fettigkeit.“ Quellwasser, das Hühneraugen weg= und Fettaugen(die letzteren in die Suppe) herbeizaubert——. Die Bielefelder Stadtverwaltung sollte es sich am Ende doch überlegen, ob sie diesen Wunderquell nicht von neuem erschließen läßt... Grhnnei den=Eenidbargei=Wald! Ein Jahr Beschäftigung für 660 Notstandsarbeiter Im Rahmen des Gesetzes zur Verminderung der Arbeitslosigkeit muß auch die Aufforstungstätigkeit des privaten Waldbesitzes im hiesigen Bezirk unbedingt gefördert und gefordert werden. Eine Aussprache der Leitung des Arbeitsamtes Bielefeld mit den Landräten des Kreises Bielefeld und Halle, einigen Bürgermeistern und den Kreisfachberatern der NSDAP für die forstlichen Fragen und einigen Waldbesitzern hat Einigkeit darüber ergeben, daß man sich mit allem Nachdruck dafür einsetzen müsse, Aufforstungsarbeiten in möglichst großem Umfange sofort in die Wege zu leiten. Die Verwandlung von Oedland in Waldkulturflächen ist in unserem Bezirk aus folgenden Gründen als eine besonders wirksame Maßnahme gegen die Arbeitslosigkeit anzusehen. Die Finanzierung der Aufforstung ist mit Hilfe von Notstandsarbeiten oder durch den freiwilligen Arbeitsdienst so günstig wie noch nie durchzuführen. Sie ist nach sachverständigem Urteil so geregelt, daß die geringen entstehenden eigenen Kosten als wirtschaftlich durchaus vertretbar angesehen werden müssen; zumal das Kapital selbst teils als Zuschuß teils als gering verzinsliches Darlehn vom Staate gewährt wird. Die Durchführung der in Frage kommenden Forstarbeiten würde allein im Landkreis Bielefeld eine Arbeitsmöglichkeit von etwa 200 000 Tagewerken bieten, d. h. etwa 660 Notstandsarbeiter könnten ein Jahr lang zusätzlich beschäftigt werden. Das würde für den Landkreis Bielefeld allein eine Minderung der augenblicklichen Arbeitslosigkeit um 22 Prozent bedeuten. Besonders günstig ist, daß diese Beschäftigung auch im Winter stattfinden kann. Der Teutoburger Wald von Oerling= hausen bis Borgholzhausen ist auf großen Flächen in einem so schlechten forstlichen Zustand, daß sich der Zeitpunkt ausrechnen läßt, an dem die Hänge unseres Gebirges waldlos sein werden, wenn nicht bald Durchgreifendes geschieht. Neben den wirtschaftlichen Erwägungen läßt es sich überhaupt nicht in Geldwerten abschätzen, was unser Wald für das Bild der Landschaft und für Seele und Gemüt unserer Bevölkerung bedeutet. Darum auf zur Tat! Kein Waldbesitzer oder Bauer darf sich unserm in den nächsten Tagen beginnenden Werbefeldzug verschließen. Es wird als eine nationale Pflicht des einzelnen angesehen, seine Grundstücke für diese wichtige Arbeitsbeschaffungsmaßnahme zur Verfügung zu stellen. Das Forstamt der Landwirtschaftskammer für die Provinz Westfalen Bielefeld, Steinbrink 1(Tel. 2199) und das Arbeitsamt Bielefeld(Tel. 6000) sind zu jeder weiteren Auskunft gern bereit. Die Kreisfachberater Die Landratsämter der NSDAP Beckhaus und Ummen. Oberförster Wilser, Graf Kerssenbrock. Die Kreisbauernführer Das Arbeitsamt Reinte und Kienker. Dr. Kuhlo. Ueberall sind sie zu finden. Sei es auf der Radrennbahn oder auf den Feldern des Fußballsports. Grundbedingung ist allerdings, daß der betreffende Platz, auf dem die Veranstaltung steigt, von einer hohen Planke oder einem Zann eingeschlossen ist und der Besucher ein Eintrittsgeld„abdrücken“ muß. Allerdings wollen wir nicht verhehlen, daß die meisten Mitglieder der Gilde der Zaungäste diesen „Nebenberuf“ aus der Notlage heraus ergriffen haben. Sie sind Sportler, möchten den Kampf auf jeden Fall sehen und miterleben, können aber den Eintritt nicht berappen und drücken sich deswegen an den zugigen Ritzen und Astlöchern der Planke herum. Auf dem ArminiaSportplatz haben ganz Schlaue ein besonderes System„ausgeknobelt". Jeden Sonntag, fünf Minuten vor Anfang des Spiels entfalten sie eine rege Tätigkeit. Sie schleppen hohe Stehleitern herbei und bauen diese Dinger auf dem Grundstück der benachbarten Schreberkolonie auf. Die Ordner stehen machtlos da, und der Vereinskassierer macht ein brummiges Gesicht. Von ihren luftigen Sitzen beobachten sie gespannt das Spiel, brüllen vor Begeisterung, wenn„ihre“ Mannen ein Tor schießen und ziehen geknickt ab, wenn es eine„Packung“ gegeben hat. Fanatische Sportler, aber... Zaungäste. De. Leu kält Wort Bielefeld ist bekannt als die Stadt der Heilkundigen. Wenn irgendeine kleine Krankheit auftritt, versucht man's erst mit Hausmittelchen; helfen die nichts, geht's oft zum Kurpfuscher. Zugegeben, es gibt Leute, die kleine Leiden heilen können, weil sie sich fast täglich in ihrer Praxis wiederholen. Es gibt aber auch Leute— und das ist die Gefahr bei der Geschichte—, die wegen Gefährdung von Menschenleben sich vor dem Richter zu verantworten hatten und dabei fest stets den Kürzeren zogen. Als Kuriosum kann es aber angesprochen werden, wenn ein Heilkundiger sein „Institut" durch ein Reklameschild am Haus ankündet und sich sofort darunter ein anderes Schild setzen läßt: Beerdigungsinstitut. Hat der Mann so wenig Zutrauen zu sich selbst, daß er seinen Patienten sofort die nächste„Station“ empfiehlt? Sollte man eigentlich kaum annehmen. Aber schließlich, vielleicht denkt er, wenn auf diese Art kein Geschäft zu machen ist, so geht's auf die andere Art— wer weiß, möglicherweise besteht eine GmbH., wo der„stille Teilhaber“ dann vom Patienten selbst gestellt wird? Ein Gesoig der Deutschen urbenssrom Lohnerhöhung in der Bielefelder Metallindustrie Rückwirkend ab 1. Oktober Der Besuch des Führers der Deutschen Arbeitsfront, Staatsrat Dr. Ley, in Bielefeld hat sich nicht auf eine rein demonstrative Wirkung beschränkt, er hat vielmehr für die Bielefelder Metallindustrie praktische Folgen gehabt, die sehr hoch anzuschlagen sind. In Verhandlungen zwischen dem Arbeitgeberverband der Metallindustrie und der Deutschen Arbeitsfront, die auf den Besuch hin unmittelbar angebahnt wurden, ist man übereingekommen, den alten Tarifvertrag, wie er vor den letzten Lohnkürzungen in Geltung war, rückwirkend ab 1. Oktober wieder in Kraft zu setzen. Damit ist der gesetzliche Zustand wiederhergestellt, nach dem Lohnkürzungen nicht vorgenommen werden dürfen. Die Bielefelder Arbeiterschaft, deren Forderungen durch diese Regelung in so weitgehendem Maße erfüllt worden sind, wird dem Führer den Deutschen Arbeitsfront für seine Initiative Dank wissen und erkennen, daß es der Regierung Hitler ernst ist um ihre Fürsorge für den deutschen Arbeiter. Wie wir hören, haben sich verschiedene Betriebe der Bielefelder Metallindustrie bereit erklärt, in nächster Zeit noch Neueinstellungen vorzunehmen. „Ollkn Röshner Nußun 4Lise Zwei Bielefelder Frauen sahen vor der Lür eines Warenhauses einen Kinderwagen tehen. Eine achtlose Mutter hatte darin ihr kleinstes sich selbst überlassen. Der Blondlockige nachte aber einen mordsmäßigen Spektakel. ir hatte auch allen Grund dazu, denn das niese Wetter mit kaltem Wind und feinem Sprühregen behagte nicht einmal den Erwachseten. Die beiden Bielefelderinnen hatten ein derz und wußten Rat. Kurz entschlossen schoen sie Wagen mit Kind ins Kaufhaus und singen davon. Durch das kräftig=gg seschret entstand bald ein Auflauf, Geschustsleitung und Personal wurden ropftos. Erst als die erstannte Mutter dazu kam, Situation. Manches unangenehme Mahnwort nußte sie über sich ergehen lassen. Ob es hilft? 4t Kirchenstenerzahlung An die zum 15. November 1933 fällige steuerzahlung wird im heutigen Anzeigenteil Wer gestern mittag kurz vor 13 Uhr in den Straßen Umschau hielt, mußte sich wundern über die geschäftige Eile der wenigen Menschen und über die Totenstille, die über sonst um diese Zeit so sehr belebten Gegenden lag. War es weiter verwunderlich, wo alle Welt die große Rede des Führers hören wollte? Und als um 13 Uhr nach einem kurzen Stimmungsbild des Propagandaministers die Berliner Fabriksirenen aus dem Lautsprecher erklangen, mischte sich das Heulen der Bielefelder Fabriksirenen dazwischen, eine etwas geräuschvolle, aber wirksame Ueberleitung vom weihevollen Glockengeläut der Kirchen zur Rede des Führers, die in der krafterzeugenden Arbeitsstätte des Siemens=Werkes gesprochen wurde. * Der Verkehr, schon sehr mäßig, hörte für eine Minute ganz auf, die Menschen blieben stehen— es war eine Minute, in der sich jeder, mochte er vorher noch so viel geschäftlichen Aerger im Kopf gehabt haben— auf das Kommende vorbereiten konnte und auch einfach mußte. Mit einem beistimmenden Lächeln quittierten die Menschen, die auf den Straßen — Am neuen Rathaus, am Markt, in der Niedernstraße, vor den vielen Radiogeschäften und Privathäusern, sowie in den Restaurants den gewaltig werbenden Worten lauschen wollten, den ironischen Ausspruch Dr. Göbbels:„Alle Räder stehen still, wenn Dein starker Armes will!" Ja sie stehen still, nicht, um volts= und samiliengerhtöhgen g,gune Gebür aufzubeschwören, rein, um dem Munng####### zu geben, der in acht Monaten das vorlbracht hat, wozu einige dreißig Regierungen lange Jahre brauchten, ohne einen Ausweg zu finden. Jeder, der sich nur irgendwie frei machen konnte, ging zum Nachbarn, überall in den großen und kleinen Betrieben standen und saßen die Arbeiter, die Angestellten und die Unternehmer um die Lautsprecher herum und lauschten und staunten. Mehr als einmal stimmten die Hörer mit ein in den begeisterten Beifall, der von den Berliner Arbeitern dem Führer gespendet wurde— und immer wieder eilten neue Menschen den Plätzen zu, wo man die kraftvolle, tiefe Stimme hören konnte. * Ein netter Zwischenfall ereignet sich dabei in der Innenstadt. Ein alter Maurer geht langsam durch die ausgestorbene Straße, den Kopf gesenkt. Er wird gefragt, warum er sich die Rede nicht anhört.„Ich kann schlecht hören,“ meint der Mann,„und bei dem Vorbeifahren der Autobusse verstehe ich noch viel weniger“. Und wirklich, er hat in beiden Ohren Wattebäusche. Schaut da eine alte Dame aus dem Fenster ihrer Wohnung und hört das. Tipp, tipp, tipp, kommt sie herunter und ruft dem Maurer zu:„Kommen Sie mit herauf, Sie setzen sich mitten vor den Lautsprecher, dann können auch Sie hören.“ Der Maurer sträubt sich, in seiner staubbedeckten Kleidung, so unrasiert...“ Papperlapapp, Sie kommen mit hinauf“ bestimmt energisch die alte Dame — der Mann entschwindet in der Haustür. Ja, selbst die Tauben hörten diese Rede! * Für die Rede des Führers in der Stunde der Arbeitsruhe waren in Bielefeld zehn Großlautsprecher aufgestellt worden. Dazu kamen noch etwa 20 Lautsprecher in sämtlichen Bielefelder Schulen, die der gesamten Bevölkerung kostenlos zugänglich gemacht wurden, wobei die ungeheure Zahl der in Gastwirtschaften, kirchlichen Gemeindesälen und Privatwohnungen aufgestellten Radio= und Lautsprecheranlagen zahlenmäßig gar nicht zu erfassen ist. Der Westdeutsche Rundsunk überträgt am Sonntag, von 11.55 Uhr bis 12 Uhr eine Fünf=Minuten=Wahlreportage mit Stimmungsbildern aus den Bieleselder Wahllokalen! Wie wird gewühlt! Natürlich mit Ja! Fast erscheint es überflüssig, heute in letzter Stunde Gleichgültige und Bedenkliche noch zur Wahl zu mahnen. Denn wer es jetzt noch nicht begriffen hat, verdient nicht, ein Deutscher genannt zu werden. Wer guten Willens ist, der hat durch den Mund des Führers längst erfahren, daß diese Wahl ein Bekenntnis des Volkes zu sich selbst ist. Also, gewählt wird am Sonntag von—18 Uhr. Es werden zwei Stimmzettel ausgegeben: ein weißer für die Reichstagswahl, in dessen Feld neben dem Wahlvorschlag der NSDAP ein Kreuz zu setzen ist— ohne Zusätze, Streichungen oder Bemerkungen — und ein grüner für die Volksabstimmung. Hier gehört das Kreuz in das Feld unter dem Wort„Ja“. Das zuständige Wahllokal steht aus dem Wahlausweis, den jeder Wähler erhalten hat. Die Wahl ist geheim, die Feststellung des Ergebnisses geschieht in voller Oeffentlichkeit. Die beiden Stimmzettel werden zusammen in einen Umschlag gesteckt und wie üblich beim Wahlvorsteher abgegeben. Stimmzettel, auf denen Namen durchstrichen, Worte eingesetzt oder außer dem Kreuz irgend welche Zusätze gemacht werden, sind ungültig. Die Wahlberechtigten werden gebeten, möglichst schon in den Vormittagsstunden abzustimmen, um den Wahlakt reibungslos zu gestalten. Für Kranke und Behinderte stehen Kraftwagen bereit. Die„Westsälischen Neuesten Nachrichten“ geben das Bielefelder Ergebnis noch am Abend durch Extrablatt, Aushang in den Geschäftsstellen und lausendes Band am Alten Markt bekannt. Montag früh wird noch ein Extrablatt mit dem vorläufigen Reichsergebnis erscheinen. Ganz Bielefeld stimmt mit Ja! Dein Schicksal ruft Dich! Wir stehen in einer historischen Stunde. Deutschland schreitet über die Schwelle einer neuen Zeit. Zu dieser Stunde legt uns unser Führer und Volkskanzler Adolf Hitler die Entscheidung über die Zukunft der Nation und somit über unser eigenes Schicksal in die Hände. Die Grundpfeiler des neuen einigen Deutschen Reiches sind gerichtet. Nun soll das Haus der Nation deutscher Menschen erstehen, das Lebensraum geben wird für alle, die guten Willens sind, Arbeit für alle, die sich unter dem neuen Adel der Arbeit zusammenfinden, Brot für alle, die unverschuldet am Hungertuche der Not zehren, Wärme, Licht, Glauben, Mut, Hoffnung für alle, die am deutschen Volke zweifelnd wurden. Ob Bauer oder Arbeiter, ob Angestellter oder Unternehmer, ob Mann oder Frau: wir alle sind durch die gleichen Ströme Blut verbunden und wachsen schicksalsverhaftet zum einigen Volk. Ein Schicksal steht über uns allen: Deutschland! Eine Heimat nährt uns: Deutschland! Ein Glaube beseelt uns: Deutschland!-Ein Wille brennt in uns: Deutschland! Lebt Deutschland, so lebst Du! Dein eigenes Wohlergehen wächst nur aus dem Glück der Nation. Die Ehre Deines Volkes ist Deine eigene Ehre! Erfülle Deine Pflicht! Gedenke Deiner Zukunft! Gib Deinen Baustein zum neuen Hause deutscher Nation, das Dein Führer baut! Wähle:„Ja!“ ero. Nür gogen-Rachundigung der Galttung sind die Abonnementsbeträge zu zahlen, damn Differenzen vermieden werden. Verlag der westiällschen Neuesten Nachrichten. Wahlschleppdienst Aufruf an das RSRK und alle Kraftwagenbesitzer Wir erwarten am Wahlsonntag den restlosen Einsatz aller vorhandenen Fahrzeuge. Das RSKK tritt geschlossen an, Befehle sind erteilt. Die fördernden Mitglieder des RSRK haben ebenfalls am Wahlsonntag Dienst zu machen. Wir brauchen zur Durchführung der großen Arbeit noch mehr private Kraftfahrzeuge. Wir erwarten, daß sich außer den bisher in erfreulicher Zahl gemeldeten Fahrzeugen noch weitere einfinden werden. Diese Fahrzeuge sollen möglichst um 9 Uhr am Kuffhäuser sein, im Behinderungsfalle ist auch späteres Eintreffen gestattet. Adolf Schmidt, Bereichführer. 2902 Merken Sie sich diese Telefon=Nummer. Es stehen den ganzen Tag Wagen zur Verfügung, um Kranke, Gebrechliche, Altersschwache zum Wahllokal zu fahren. Anruf genügt. 2902 Kyffhäuser=Bereichführung RSKK. 84000„Ja“=Abzeichen Für die Wahl am 12. November Gestern trafen in Bielefeld die bestellten „Ja“=Abzeichen, die als einziges Abzeichen für die Wahl am 12. November vom Reichspropagandaministerium herausgegeben wurden, ein. Man hat in letzter Minute den Auftrag von etwa 25000 auf 84000 Stück erhöht, um der großen Nachfrage überhaupt einigermaßen gerecht werden zu können. Diese Abzeichen wurden gestern sofort den NSDAP=Ortsgruppen weitergeleitet und sind dort für 5 Pfg. das Stück zu haben. Jeder Bielefelder sollte seine Zustimmung und sein Vertrauen zur Politik unseres Führers und seiner Regierung dadurch und nach außen hin freimütig bekunden, indem er dieses Abzeichen trägt. Die handelskammer zur Wahl Ein letzter Appell In ihrer Tagung am 10. November hat die Vollversammlung der Industrie= und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld nach einem von dem Präsidenten der Kammer, Oberschelp, erstatteten Bericht über die gewaltige Treuekundgebung der Deutschen Wirtschaft am 7. November in Berlin einmütig beschlossen, sich hinter die bei diesem Anlaß vom Präsidenten des Deutschen Industrie= und Handelstags, Dr. von Renteln, verkündete Proklamation der deutschen Berufsstände zu stellen. Im Geiste dieser Proklamation sordert die Industrie= und Handelskammer in letzter Stunde vor den entscheidungsschweren Abstimmungen noch einmal alle Kreise der gewerblichen Wirtschaft des Kammerbezirks auf, am Sonntag ihre staatsbürgerliche Pflicht zu tun. Jedermann hat mit seiner Ja-Stimme am Sonntag dafür einzutreten daß Deutschland endlich einen Frieden der Gleichberechtigung erhält, der der Würde und der Ehre des deutschen Volkes entspricht und ihm die Möglichkeit gibt, in friedlicher Arbeit für alle Volksgenossen ausreichendes Brot und menschenwürdige Daseinsbedingungen zu erringen. Das Rote Kreuz am Wahltag Sanitätsdienst für Sonnabend und Sonntag Das Bielefelder Rote Kreuz, insbesondere die Sanitätskolonnen und Helferinnen vom Roten Kreuz, stellen sich bei der Volksabstimmung und Reichstagswahl restlos in den Dienst der Sache. Die Sanitätskolonnen treten heute um 18½ Uhr am Kyffhäuser an zum Dienst bei der Kundgebung und dem Umzuge. Für Sonntag ist Bereitschaftsdienst angeordnet, um bei dem Transporte von Kranken und Schwachen zu den Wahllokalen Hilfe zu leisten. 40 Sanitätsmänner stehen vormittags und nachmittags dem NSKK als Begleitpersonal zur Verfügung. Antreten.15 Uhr am Koffhäuser. Außerdem befinden sich Sonntag ab .45 Uhr während des ganzen Tages zwei starke Bereitschaftswachen im Restaurant Kuffhäuser und im Restaurant Wiegand in der Webereistraße. Dort können jederzeit telesonisch Sanitätsmänner angefordert werden. Restaurant Kyffhäuser Teleson 2902, Restaurant Wiegand Teleson 1154. Ferner ist die Unfallwache der Berufsfeuerwehr mit Sanitätsmännern verstärkt. Das Kommando über die Sanitätskolonnen hat Sonnabend und Sonntag Kolonnenführer Stadtoberinspektor Rolf, der telefonisch unter Nr. 3835(Weber) zu erreichen ist. NNeme Ner Woche Als „Tunnel" Der Tunnel Gloria=Palast Bernhard Kellermann 1913 seinen „Lunnel“ schrieb, diese in Wurf und Spannung erregende Vision von der Bezwingung des Atlantik durch die Technik, da war das eine Sensation. Diese Ingenieure, die mit Riesenbaggern und Stahlbohrern, mit Arbeiterheeren und Dollarmillionen ein Spiel und ein Wagnis betrieben, das weniger dem Werk als der Bestätigung ihrer selbst galt, das weniger sinnvoller Zweck als Aeußerung eines aufs Technische gerichteten Kraftbewußtseins war, diese Ingenieure und Organisatoren waren die Herven einer Generation, die heute überwunden ist. Riesenleistungen der Technik, die damals noch ein ungläubiges Staunen erregten, sind uns heute selbstverständlicher geworden, wir haben das Wundern verlernt, wenn auch nicht die Achtung; der Götze von 1913 ist zu einem Gebrauchsgegenstand geworden, zu einem Objekt allerdings, vor dessen Tücken man auf der Hut sein muß. Wir haben hinter der Technik wieder den Menschen entdeckt— es war auch die höchste Zeit... So hat sich der Blickpunkt zwischen Roman und Film etwas verschoben. Weniger im Aeußerlichen. Das Unternehmen selbst ist heute noch so fantastisch wie vor 20 Jahren, das Ideal vom„Zeitalter des Verkehrs“ fast noch so lebendig wie damals, nur wir sind etwas nachdenklicher geworden. Diese Wandlung, die nicht im Stofflichen und Bildhaften liegt, deutlich gemacht zu haben, ist das Schönste an dem Film. Bei allem Riesenfeuerwerk von technischer Sensation, bei allem Massenaufwand der Szene ist dieser Film doch ein Film der Arbeit und der Werkgesinnung, liegt seine Stärke im Menschlichen mehr als im Technischen, mehr im Sozialen als im Spekulativen. Die Rahmenhandlung persönlicher Schicksale wird beherrscht vom Schicksal der Arbeit. Paul Hartmann, Cheingenteur und Hauptfigur, ist der stärkste und reifste Exvonent dieser verinnerlichten Auffassung, ein Mensch, der seinem Werk verfallen und vor höchste Verantwortung gestellt ist, ein Mensch, der in sich die große Wandlung vom Wagenden zum Wissenden erlebt. Daneben Gustaf Gründgens, der gewissenlose Spekulant, ein Partner, der zwar das Intriguante, kaum aber das Dämonische seiner Rolle glaubhaft macht. Der Saboteur(Otto Wernicke) hat eine große Szene als Agitator in der Arbeiterversammlung, eine Leistung, die dem politischen Leben vergangener Jahre entwachsen zu sein scheint. Die Gefahr, zu der das Thema verführen konnte, die Uebersteigerung und Veramerikanisierung der Massenszenen, ist im allgemeinen glücklich vermieden. Die Bilder sind dem Vorwurf angemessen, aber sie verzerren ihn nicht. Wir dürfen dankbar sein, daß dieser Film nicht von Amerikanern gedreht wurde. Wenngleich die Sprechbühne manche Operette besser herausbringt als der Film, so kann man bei der Benatzkyschen Operette behaupten, daß der tönende Filmstreifen diesmal das Bessere ist. Karl Hartl— der Regisseur des P. I antwortet nicht"— hat geschickt die Handlung, die allerdings sehr operettenhaft ist und die das Leben wohl niemals spielen wird, in den Vordergrund gerückt. Ihre Durchlaucht Irene(Liane Haid) und der arme Bibliothekar Dr. André Lenz(Willi Forst) füllen den Film aus. Liane Haid ist die frische, verwöhnte, immer reiche Gräfin, die sich mit Vorsicht einen erzieherisch wirken sollenden Mann aussuchen will und dann doch durch die bekannte„Liebe auf den ersten Blick“ ihr Auge auf den ganz seiner Wissenschaft lebenden Büchermenschen wirft. Und Willi Forst mimt eben diesen Büchermenschen mit der ihm eigenen spitzbübischen Frechheit. Beide zusammen sind die Krone des Films. Erwähnt zu werden verdienen der kleine Schuhhändler Peter Knoll(Paul Kemp), der „hochherrschaftliche". Diener Felix(Theo Lingen) und der sparsame Notar(Max Gülstorff), die in ihren verschiedenen Rollen teilweise zwerchsellerschütternd wirken. Im Beiprogramm ein netter Affenfilm, ein kleiner Bildstreifen über Japans Sitten und eine aktuelle Ufa=Wochenschau. Brigadeführer Vogel Ernennung am 9. Der Führer der Brigade 165, Oberführer Bogel, ist unter dem 9. November 1933 von der Obersten SA=Führung zum Brigadeführer befördert und zum Führer der Brigade 165 ernannt worden. Empfangt die alte Garde! Heimkehr aus München Die alte Garde der Bielefelder Nationalsozialisten— 56 aus dem Stadt= und 25 aus dem Landkreis— die an der Wiedersehensfeier der alten Kämpfer in München teilgenomIhre Durchlaucht— die VerKäuferin Universum=Theater Wiederum eine Operette, die den Weg zur Leinwand nahm, zur Leinwand, die ja so ungeheure Möglichkeiten zur seineren Ausarbeitung gewisser für die Bühne leider nur bunten andeutungsweise spielbaren Szenen gibt. Der große Bluff Palast=Theater Schüsse in der Nacht“—„Es ist alles Komödie“.—„Der große Bluff". Drei Titel zum Aussuchen für einen Film. Geschossen wird bestimmt genug im Verlauf dieser Komödie, aber geblufft noch mehr. Und auch mit den Schüssen wird geblufft. Da weiß man manchmal gar nicht, ob sie ernst gemeint sind oder ob es bloß Schreckschüsse sind, die zu dem Film, das heißt, zu dem Film im Film gehören. Die Idee, das Entstehen eines Films zum Gegenstand einer Filmhandlung zu machen, hat sich ja als überaus glücklich erwiesen.— Man denke an den Erfolg des„Schuß im Tonfilmatelier", oder„Die große Sehnsucht".— Aber keine Angst, man bekommt in diesem „Bluff“ keine aufgewärmten Pointen vorgesetzt. Die lustige Abwandlung des Themas besteht darin, daß der Hauptdarsteller des „Films im Film“ in Wirklichkeit ein gefährlicher Einbrecher, der„Silbersim", ist, und der große Bluff ist, daß zum Schluß auch der „Silbersim" falsch ist. Der richtige Silberjim aber— doch Schluß, für einen Kriminalfilm ist schon beinah zuviel verraten. Gesagt werden muß nur noch, daß die Sache von Georg Jakoby mit einem wundervollen Elan in Szene gesetzt ist, und daß die prominenten Darsteller— genannt seien Lee Parry, Betty Amann, Harald Paulsen und Otto Wallburg— mit einem fabelhaften Tempo und bestens disponiert diesen großen Bluff bis zum guten Ende durchspielten. Franz Grothe steuerte den zügigen Schlager bei:„Es ist alles Komödie“. Ken Maynard— im Beifilm— erweist sich wieder den heikelsten Situationen gewachsen. Er reitet die wildesten Pferde, schwingt mit tödlicher Sicherheit sein Lasso und schießt Flugzeuge mit Kinderschleudern ab.— Da kann kein noch so gewiegter Verbrecher widerstehen— Hübsch sind in dem Film die S. nenbilder des Wildwest=Zirkus. steft Haus-Plakette und Anstecknadel für Opfer im Kampf gegen Hunger und Kälte 1933/34. Monat November. Verlockende Oberlichter Neuerdings tritt in Bielefeld eine Einbrecherbande auf, die durch offenstehende Oberlichtfenster in die Geschäfte gelangt. Im eigenen Interesse wird jeder Geschäftsinhaber gebeten, nach Möglichkeit die in Frage kommenden Gültig für alle Strecken Neue Monatskarten der Reichsbahn Die Deutsche Reichsbahngesellschaft wird am 15. November zum ersten Male eine Monatskarte ausgeben, die für alle Reichsbahnstrecken gültig ist. Die Preise betragen in der dritten Klasse 250 Mark, in der zweiten Klasse 325 Mark und in der ersten Klasse 400 Mark. In Zukunft wird es auch Netzkarten für die erste Klasse, und zwar im Preise von 150 Mark geben. Im Bezirk Ostpreußen kostet die Netzkarte erster Klasse nur 100 Mark. Reichsbahn hilft Mittelstand Weitere Zusatzmittel in Höhe von 25 Millionen Die Reichsbahn hat im Dienste der Arbeitsbeschaffung für die kommenden Wintermonate Zusatzmittel in Höhe von 25 Millionen RM. zur Verfügung gestellt für Arbeiten, die sofort in Auftrag gegeben werden. Der größte Teil dieser Aufträge kommt den mittleren und kleineren Handwerksbetrieben zugute, da es sich vorwiegend um Instandsetzungen und Herrichtung von Bahnhofsgebäuden, Wohnhäusern und Werkstätten indelt. Gerade in den saisonmäßig ungünBroiversorgung Einteilungsplan Alle diejenigen, die vom Arbeitsamt Arbeitslosenunterstützung oder Krisenunterstützung beziehen, sowie alle vom Städtischen Wohlfahrtsamt Betreuten, erhalten nach untenstehender Einteilung unter Vorlage ihres Ausweises 1 Brot se Familie. Empfangsberechtigt sind nur Familien. Die Ausgabe erfolgt nicht an Ledige und Alleinstehende. Das Biot ist abzuholen in der Zentrale der NS=Volkswohlfahrt, Niedermühlenkamp 43. Buchstabe A Freitag von 14—14¾ Uhr, 8 Freitag von 14¾—16 Uhr, C Freitag von 16—16¼ Uhr, D Freitag von 16¼—17 Uhr, E Freitag von 17—17¾ men hat, wird Sonnabend um 16 Uhr wieder in Bielefeld eintreffen. Den alten Bielefelder Parteigenossen ist in München ein feierlicher Empfang bereitet worden. Von der Bielefelder Bevölkerung wird erwartet, daß sie die heimkehrenden alten Kämpfer so empfängt, wie sie es verdient haben. Einführung der Bischöfe Anfang nächsten Jahres Die feierliche Einführung der evangelischen Bischöfe wird voraussichtlich Anfang nächsten Jahres stattfinden. Die feierliche Einführung des Reichsbischofs Müller noch Ende Dezember dieses Jahres. Personalien Der Fabrikarbeiter August Aschoff feiert am 11. November sein 40jähriges Arbeitstubiläum bei der Mechanischen Weberei Ravensberg in Schildesche. Die Eheleute Tischlermeister August Lohmeier,.=Sieker, Detmolder Straße, feierten gestern zusammen ihren 70. Geburtstag. it Deutsche Bühne Der Einführungsvortrag zu„Die Meistersinger“ findet am Mittwoch 15. 11. 20 Uhr, in der Aula der Auguste=Viktoria=Schule statt, nicht wie ursprünglich angegeben am Donnerstag, 16. 11. Unkostenbeitrag 20 Pfennig. * Neue Richtlinien für die Technische Nothilfe Der Reichsminister des Innern hat für die Betätigung der Technischen Nothilfe im nationalsozialistischen Staat neue Richtlinien erlassen und dabei gleichzeitig den Nothelfern den Dank der Reichsregierung für die in schweUhr, F Freitag von 17¾—18½ Uhr, 6 Freitag vonren Jahren dem Volk und Staat geleisteten Wäsche=Rchmitz(2) unden in sanz Deutschland ermöglicht Croß-Enkaut der Vosiaberikste mn ginstigen Preisen. sollen die neuen Aufträge bis spätestens 31. März 1934 erledigt sein. Auch als selbständiger Arbeitgeber hat die Deutsche Reichsbahn dafür gesorgt, daß in diesem Jahre 62000 Reichsbahnzeitarbeiter, die sonst nur während der günstigen Sommermonate beschäftigt wurden, auch in den Wintermonaten Arbeit und Brot behalten. 18½—19 Uhr, H Sonnabend von—8½ Uhr, I und J Sonnabend von 8½—9 Uhr, K Sonnabend von 9 bis 9¾ Uhr, I. Sonnabend von 9¾—10½ Uhr, A Sonabend von 10½—11¾ Uhr, N Sonnabend von 11¾—12½ Uhr, 0 Sonnabend von 12¾—12½ Uhr, P und ∆ Sonnabend von 12½—13 Uhr, R Sonnabend von 18—14 Uhr, S Sonnabend von 14—14¼ Uhr, St Sonnabend von 14¾—15 Uhr Sch Sonnabend von 15—16 Uhr, T Sonnabend von 16—16½ Uhr, U Sonnabend von 16½—16¼ Uhr, V Sonnabend von 16¾—17 Uhr, W Sonnabend von 17—18 Uhr, X. T, 2 Sonnabend von 18—18¼ Uhr. Puddingpulver für Kinderreiche Für kinderreiche Familien findet die Ausgabe von Puddingpulver und Milchscheinen in der kommenden Woche statt. Die nähere Mitteilung erfolgt noch. # Wieder ein Alleinflieger! Am Donnerstag machte der Flugschüler Ernst Ottensmann seinen ersten Alleinflug auf der„Stadt Bieleseld". Damit besitzt Bielefeld einen weiteren Piloten=Anwärter. Dienste ausgesprochen. ir Hakenkrenzwimpel für das Handwerk erlaubt Vom Reichsstand des deutschen Handwerks wird festgestellt, daß das Verbot des Führers von Hakenkreuzfahnen durch die Handwerksinnungen so aufzusassen sei, daß die reinen Hakenkreuzfahnen nicht geführt werden dürften, wohl aber die Hakenkreuzwimpel an den Handwerksfahnen. Die Stadt der Zwerge in Brinkhoffs Tonhalle Nach einer erfolgreichen Gastspielreise durch Holland ist in Brinkhoffs Tonhalle, Gütersloher Straße, eine Zwergenstadt mit Miniaturgebäuden aller Art, Post, Kirche, Museum, Geschäfts= und Prirathäusern, errichtet worden. Eine Kleinkunstbühne und ein Wunderzirkus werden mit einem auberlesenen Programm auswarten. Man wird Liliputaner als Akrobaten, Kunstreiter, Tänzerinnen erleben und neben dressierten Zwergpferden einen Zwergelefanten zu sehen bekommen. Heute, 13 Uhr, Eröffnungsvorstellung. An den folgenden Tagen ist die Schau ebenfalls ab 15 Uhr bis 23 Uhr geöffnet. Die Küche im Monat November Die Obsternte ist in diesem Jahr auch in unserer Gegend eine reichliche, und es ist Ehrensache für jede Hausfrau, ihren Bedarf aus heimischer Ernte zu decken. Das Obst erleichtert ihr den ganzen Aufbau der Gesamtkost. Der Arzt Pros. Dr. von Noorden aus Wien empfiehlt einen Sonntag für den Stoffwechsel und versteht darunter wöchentlich einen Obsttag, an dem man sich vollständig an Obst satt ensen soll. Schon seit 20 Jahren hat er in eigener Familie als zweckmäßigste Rohkost, unvergorene Obstsäfte und sonstige Obstgericht= unter Ausschluß jeglicher anderer Nahrung mit dem Erfolg ausprobiert, daß er dieses„Zickzacksystem“ heute zur allgemeinen Einführung empfiehlt und von grundsätzlicher Bedeutung für die Volksgesundheit hält. Das anfänglich an solchen Obsttagen in den späteren Stunden des Tages sich einstellende Flausein sowie die Beeinträchtigung des Kraftgefühls und der Leistungsfähigkeit verliert sich bald. Wer nicht ganz sicher ist, lasse sich vom Arzt beraten, denn ein solcher, meist das Richtige treffende Schalttag ist natürlich nur für Gesunde in jedem Falle zweckmäßig. Als einziges deutsches Frischobst bleibt der deutsche Apfel uns durch alle Fährnige des Winters treu, in seinen spätesten Corten sogar bis zur Zeit des frischen Rhababers und der grünen Stachelbeeren. Für unsere Gesundheit ist der Apfel von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Er bildet ein Gegengewicht zur schweren Winterkost und darf nicht fehlen bei fettem Fleisch(Schweine=, Gänseoder Entenbraten) und bei Hülsenfruchtgerichten, mag er nun roh oder gekocht genossen werden. In einem Vortrag, den Pros. Dr. von Noorden in der Hauptgeschäftsstelle für gärungslose Früchteverwertung in Berlin gehalten hat, erwähnt er die Heilwirkung von geschälten, rohen, auf einer Glasreibe geriebenen Aepfeln(5X täglich 200 Gramm) bei Darmkatarrh, die allein, nicht gleichzeitig mit anderer Kost, gereicht werden sollen. Nach 1 oder 2 reinen Apfeltagen muß dann natürlich der Speisezettel für den Patienten wieder vorsichtig erweitert werden durch gut zubereitetes, gekochtes und gebratenes nicht zu fettes Fleisch, Fleischsuppen, Eter, weißes Röstbrot und etwas Butter. Die Aevfel gehören noch weiterhin zur Diät. Allmählich wird die Diät durch leichte Mehlgerichte(Nudeln, Maccaroni) ergänzt und nach 12—14 Tagen reiche man erst Gemüse. Kraut und Hülsenfrüchte müssen noch längere Zeit vermieden werden.(Ssehe „Volksernährung“). Täglicher Genuß von Obstsöften und Obst in reichlichen Mengen härten sowohl den gesunden Darm von Kindern wie den von Erwachsenen unzweifelhaft gegen Katarrhe ab. Gute Abwechslung bringen die Wintersalate in den Küchenzettel. Jede Hausfrau sollte wenigstens 1 mal am Tage einen Calat auf den Tisch bringen. Das ist nicht so schwierig, wenn auch nur als Blattsalate Rapunzel und Endivien in Garten und Feld vorhanden sind. Wurzel= und Kohlgemüse, sachgemäß gelagert, bleiben den ganzen Winter über schmackhaft und bekömmlich und füllen alle Lücken aus. Zur„Auswertung" kann nach Weihnachten, wenn durch die Lagerung das Gemüse an Wert etwas eingebüßt hat, Zitronensaft statt Essig zur Marinade verwendet werden. Endivien sind ihres geringen Absalls wegen ein ausgiebiger billiger Salat, der sehr gut schmeckt, wenn er mit Sahne angemengt wird. Weißkohl, Rotkohl, Blumenkohl, Rosenkohl, Sellerie, rote Rüben, Schwarzwurzeln und Möhren ergeben alle einen schmackhaften Salat. Eines der wertvollsten Wintergemüse ist das Teltower Rüdchen, das sich bei später Ernte und zweckmäßiger Aufbewahrung hält. bis bei uns die neue Gemüseernte einsetzt. Die Teltower Rübchen sind aromatisch, pikant und bekömmlich, sie haben einen auffallend hohen Nährwert und sind reich an Nährsalzen, besonders an Kali. Der Abfall ist gering. Die Rübchen müssen weiß und die Sauce hellbraun aussehen, so ergeben sie ein hübsches Gemüfe. K. Hölzer. Vereine und Veranstaltungen Neues vorn Jage Der frühere preußische Wohlfahrtsminister und stellvertretende Ministerpräsident Hirtsiefer hat zu der von der Staatsanwaltschaft gegen ihn erhobenen Anklage wegen Bestechung eine ausführliche Erklärung abgegeben. Da einer der Mitangeklagten Verlängerung der Erklärungsfrist beantragt habe, werde in der nächsten Zeit nicht mit dem Beginn des Prozesses zu rechnen sein. Kommt zum„Vurstebrei“. Heute 20 Uhr im Stadttheater erste Wiederholung der westsälischen Bauernkomödie von Henrichs„Wurstebrei“. Sonntag um 19½ Uhr die Neueinstudierung der komischen Oper von Lortzing„Der Waffenschmied“ unter der Regie von Leo Falk; die musikalische Leitung liegt in Händen von Kurt Eichhorn und die Bühnenbilder sind von Georg Weiß gestellt. Beschäftigt sind die Damen: Hirblinger und Lüddecke, die Herren: Bissuti, Wocke, Bosler, Falk, Rehkemper. Rudols=Oetker=Halle. Das 2. Volkssinsoniekonzert des verstärkten städt. Orchesters unter Leitung von Musikdirektor Gößling findet am Freitag (17. Nov.) 20½ Uhr statt. Colist des Abends: Haus Wocke vom Stadttheater, der Arten des 18. Jahrhunderts, mit Orchester, zu Gehör bringen wird. Auch für dieses Konzert wird ein Einheitspreis von 50 Pfg. nur erhoben. Eine Groß=Kundgebung des Deutschen ArbeiterVerbandes des Nahrungsmittelgewerbes findet am Montag, 13. 11., 20.30 Uhr, im„Kyffhäuser“ statt. Es sprechen Reichsredner Pg. Gensch und Bezirksleiter Pg. Fichtner. Es wirkt mit die Standarten=Kapelle Bieleseld. In der Nacht vom 13. zum 14. November, 1½ Uhr, versammeln sich die Gasthausangestellten zu einer Kundgebung bei Wiegand, Webereistraße 4. Johannisberg: Sonntag, 16 Uhr, Frei=Konzert. Bergluß: Sonntag, 16 Uhr, Lustiger Nachmittag unter Mitwirkung von Bert Büscher=Burgen, Cläre Bussik, Kapelle Hatschbach usw. Der Eintritt ist frei. Ab 19 Uhr Gesellschaftstanz. Freudental. Heute Deutscher Abend mit Tanz. Sonntag nachmittag Konzert= und VolksliederVeranstaltung. Erholung: Sonntag Gesellschafts=Tanz. Hotel Excelsior: Sonnabend und Sonntag Konzert. Sonntag, 17 Uhr: Tanztee. Rheinischer Hof: Sonntag Tanz, neue Tanzkapelle. Freibad=Restaurant. Conntag, 12. 11., 18 Uhr: Sathoer Rochaton. In einem Aufruf des Erzbischofs Dr. Konrad Gröber zur Volksabstimmung am 12. November heißt es, es ergebe sich als vaterländische Pflicht der Katholiken, dem deutschen Vaterlande und Volk in der gegenwärtigen Schicksalsstunde die Liebe und Treue zu wahren und am 12. November die Einmütigkeit mit den übrigen Volksgenossen zu beweisen. Aus Anlaß des Volksentscheids am 12. November zieht die Berliner Wache am Ehrenmal in Kompagniestärke zu der ge, wohnten Zeit auf. * Der Senator a. D. Konrich aus Hannover, der bereits durch plattdeutsche Vorträge bekannt geworden ist, hat von der Justizverwaltung den Auftrag bekommen, eine plattdeutsche Ausgabe des Reichs=Erbhof=Gesetzes fertigzustellen, damit dieses Gesetz der bäuerlichen Bevölkerung in erhöhtem Maße verständlich gemacht werden könne. Die Uebertragung werde nicht wörtlich, sondern sinngemäß erfolgen. Die zum Konzern der Interessengemeinschaft gehörende, in der Nähe von Kattowitz gelegene Bismarckhütte hat ihren Namen in Batoryhütte umgeändert. Dieser Beschluß wurde in einer Vorstandssitzung der Interessengemeinschaft infolge des andauernden Drängens von polnischer Seite gefaßt. * Die afghanische Gesandtschaft in London hat Nachrichten aus Kabul erhalten, daß der Mörder des Königs Nadir Schah ein Afghane der niederen Klassen namens Abdul Khalik ist, der sich heimlich in das Palais eingeschlichen hat. Khalik ist sofort nach der Tat verhaftet worden und wird in Kabul abgeurteilt. Dauerbrandofen für Anthrazitheizung— der idesle Wärmespender.— Die Vorleile und Annehmlichkeilen der senirelen Beheizung verEindet er mit der Spersemkeit des Stubenbrandes. Elink bedient, lein zu regulieren und siets gleichmöhig in der Wärmesbgebe. Hauptvertretung Junker& Ruh-Erzeugnisse Blelefeld Adomvieme altterstraße 37 Puppenwagen kauft man deshalb am best beim Hersteller im Spezlalgeschäft Rudolf Niebuhr Bielefeld, Blumenetr. 1, Fernr. 5834 Reparaturen jeder Art gut u. billig. Jetzt schon bestellte Wagen werden bis Weihnachten zurückgest. trichwene nicht filzend, nicht einlaufend, das Beste gegen Schweißfug. Verkauf bei Adam Obernetraße 36, Straße der guten Spezialgeschäfte. 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Dienstag abend 8¼ Uhr: Bibelstunde im Gemeindehaus. Donnerstag abend 8¼ Uhr: Bibelstunde in der Kinderschule Herforder Straße. Petri=Kirche. Vorm. 10 Uhr: P. Buschtöns. Vorm. 11¼ Uhr: Kindergottesdienst. Nachm. 2½ Uhr: Taufen. Abends 8 Uhr: Sing= und Gemeinschaftsbibelstunde im Jungmännerheim Am Finkenbach 13a. Johannis=Kirche. Vorm. 10 Uhr: P. Neuhaus(Schildesche). Vorm. 11½ Uhr: Kinde: gottesdienst. Abends 6 Uhr: P. Niemann, anschl. Vorbereitung und Feier des heiligen Abendmahls, besonders für die Konfirmierten des 1. Pfarrbezirks. Martini=Kirche. Vorm. 10 Uhr: P. Ostermann. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienst. Dienstag abend 8¼ Uhr: Gemeindebibelstunde. Evangelisch=reformierte Süster=Kirche. Güsenstraße 22. Vorm. 10 Uhr: P. Mund. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienst. Evangelischer Gottesdienst zu BieleseldWellensiek(Schule). Vorm. 10 Uhr: Gottesdienst. Vorm. 11¼ Uhr: Kindergottesdienst. Mittwoch abeni 8 Uhr: Gemeindeseier. Evangelische Stifts=Kirche zu BielefeldSchildesche. Vorm. 10 Uhr: P. Dahlmann. Nachm. 1½ Uhr: Kindergottesdienst. Mittwoch abend 8 Uhr: Bibelstunde im Gemeindehause. Evangelisches Johannis=Stift zu BielefeldSchildesche, Engersche Straße. Vorm. 10 Uhr: P. Pawlowfki. Vorm. 11¾ Uhr: Kindergottesdienst. Luther=Kirche zu Bieleseld=Sieker, Hauptstraße. Vorm. 10 Uhr: P. Ferke. Vorm. 11¼ Uhr: Kindergottesdienst für beide Bezirke, P. Buschtöns. Nachm. 2½ Uhr: Taufen.“ Evangelische Kirche zu Bielefeld=Stieghorst. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienst. Zions=Kirche zu Bethel. Vorm. 8½ Uhr: P Brandt. Vorm. 9 Uhr: P. Jasper, anschl. Beichte und Abendmahl. Vorm. 10 Uhr: P. Jungblut. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienst. Montag abend 8½ Uhr in Gosen: Gemeindebibelstunde. Donnerstag abend 8 Uhr: Musikalische Resormationsfeter. Erangelische Kirche zu Brackwede. Vorm. 10 Uhr: P Lie. Gronau. Vorm. 11¾ Uhr: Taufen. Vorm. 11¾ Uhr: Kindergottesdienst, P. Gronau. Montag abend 8 Uhr: P. Klose (Bochum). Dienstag abend 8 Uhr: P. Wöhrmann(Bethel). Mittwoch abend 8 Uhr: P. Mebus(Bieleseld). Donnerstag abend 8 Uhr: P. Güse(Lübbecke). Freitag abend 8 Uhr: P. Gronemeyer(Gütersloh). B Evangelische Kirche zu Brackwede=West (Quelles. Vorm. 9½ Uhr: Beichte. Vorm. 10 Uhr: P Hentschel, anschl. Abendmahlsfeier, besonders für die Ostern Konfirmierten und ihre Angehörigen. Kindergottesdienst fällt aus Mittags 12 Uhr: Taufen. Katholische Gemeinden. St. Jodokus=Kirche, Klosterplatz. Bonifatiustag. In allen hl Messen predigt Herr Pfarrvikar Diekhaus aus Evingsen. Vorm. 6½ Uhr: Hl. Messe. Vorm. 7½ Uhr: Hl. Messe mit Predigt und gem. hl. Kommunion der Jungmänner. Vorm. 8¾ Uhr: Hl. Messe,, mit Predigt(nur für Schüler und Schülerinnen). Vorm. 9¾ Uhr: Hochamt mit Predigt. Vorm. 11½ Uhr: Hl. Messe mit Predigt. Nachm. 2½ Uhr: Christenlehre. Abends 6 Uhr: Andacht. Mittwoch abend 8 Uhr: Religibs=wissenschaftlicher Vortrag durch Herrn Pater Klein über das Thema„Der Mensch redet mit Gott“„ 95 St. Josefs=Kirche, Kaiserstraße 7. Vorm. 6½ Uhr: Hl. Messe. Vorm. 7¾ Messe mit Predigt und gem. hl. Kommunion der Jungmänner. Vorm. 10 Uhr: Levitenhochamt mit Predigt, Aussetzung, Te Deum und Segen aus Anlaß des 25jährigen Jubiläums der Grundsteinlegung d. Kirche. Nachm. 2½ Uhr: Festandacht. Donnerstag abend 8 Uhr: Predigt für die Jungfrauenkongregation mit Andacht und Segen. St. Andreas=Kapelle, Stapenhorststraße 21. Vorm. 6 Uhr: Hl. Messe. Nachm. 2½ Uhr: Katholischer Gottesdienst zu Bielefeld=Wellensiek(Schule). Vorm. 8 Uhr: Hl. Messe mit Predigt St. Marien=Kapelle zu Bielefeld=Sieker, Eloke. Vorm. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. St. Johannes=Baptist=Kirche zu BielefeldSchildesche. Vorm. 7½ Uhr: Frühmesse. Vorm. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. Nachm. 2½ Uhr: Andacht. Herz=JZesu=Kirche zu Brackwede. Vorm. 7 Uhr: Frühmesse mit Predigt und gem. heil. Kommunion der Jungmänner und der Schulknaben. Vorm. 8½ Uhr: Hl. Messe mit Predigt. Vorm. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. Nachm. 2½ Uhr: Christen lehre und Andacht. St. Bartholomäus=Kapelle zu Senne I. Vorm. 9 Uhr: Hochamt mit Predigt. Evangelisch=lutherische Gemeinde, Aula der Cecilienschule(Eingang Schulstraße). Vorm. 10¾ Uhr: Predigtgottesdienst, P. Schöne. Landeskirchliche Gemeinschaft und Jugendbund für E.., Bielefeld, Meller Straße 77. Sonntag abend 8 Uhr: Evangelisationsvortrag. Mittwoch abend 8 Uhr: Bibelbesprechung. Donnerstag abend 8 Uhr: Jugendbundstunde. Bischöfliche Methodisten=Kirche, Hermannstraße 24. Vorm. 10 Uhr: Prediger Bitter. Vorm. 1½½ Uhr: Sonntagschule. Nachm. 5 Uhr: Gesanggottesdienst. Von Montag bis Freitag jeden Abend 8¼ Uhr: Evangelisation. Baptisten=Gemeinde, Rohrteichstr. 14(Eingang Gerichtstraße). Vorm. 9½ Uhr: Bibelstunde. Vorm. 11 Uhr: Sonntagschule. Nachm. 4 Uhr: Taufgottesdienst. Donnerstag abend 8 Uhr: Gebetstunde, Prediger Lehmann. Evangelische Gemeinschaft. Augustastraße 2. Vorm. 10 Uhr: Prediger Scheibe. Vorm. 11¾4 Uhr: Sonntagsschule. Abends 8 Uhr: Pred. Scheibe. Von Montag bis Freitag jeden Abend 8 Uhr: Evangelisation. Erste Kirche Christi, Wissenschafter(Piet Church of Christ Seientist) in Bieleselb e.., Gr.=Kurfürsten=Str. 91(Vortragssaal). Gottesdienste Sonntag vorm. 10½ Uhr und Mittwoch abend 8½ Uhr. Lesezimmer, Herforder Str. 35, 1. Montag—7. Mittwoch 7 bis 8. Freitag—9 Uhr nachm. Christlich= Wissenschaftliche Bereinigung, Düppelstraße 18 Gottesdienst: Sonntag vorm. 104 Uhr und Mittwoch abend 8½ Uhr. Christliche Versammlung, Rohrteichstr. 10. Nachm 4% Uhr: Rihelstunde Sonnabend, 11. November 1933 *„„„„„ ** Nr. 265 Drittes Blatt „Markin Luther singen wir“. Alljährlich am 10. November ist für die evangelische Jugend Bielefelds ein besonderer Tag. Wenn die Dunkelheit beginnt und die Glocken der Kirchen zu läuten beginnen, huschen kleine vermummte Gestalten, Knaben und Mädchen in Gruppen zu vieren und Zim nie Luee Woitn in Sustoenes Das Wetter der Woche Besserung noch nicht dauerhaft Das großzügige Arbeitsbeschaffungsfünfen über die Straßen, in die Hauseingängs Wege hingewiesen.. maucberzs und aus hellen Kinderstimmen ertönt es aller= eg hiagewiesen, wie erwerbslosen Voiksund aus hellen Kinderstimmen ertönt es allerorten:„Martin Luther singen wir, wir treten vor reich' Manns Tür. Wer uns was gibt und nicht vergißt, der kriegt eine goldene Krone.“ Unberührt von allem politischen Treiben, unberührt von der Bedeutung des 12. November für das deutsche Volk singen Knaben und einzuschätzen ist. genossen wieder dazu verholfen werden kann, ohne die bewußte graue Karte ehrliches Geld zu erhalten und ausgeben zu können. Großzügige Umschulungsmaßnahmen Bielefelder Firmen haben richtunggebend gewirkt, die erreichten Erfolge beweisen, wie hoch diese Idee Mädchen. Und nirgends verhallt der Ruf ungehört. Die Türen öffnen sich, und milde Hände spenden einen Apfel, eine Birne oder würzige Pfeffernüsse in die geöffneten Hände der kleinen Sänger.„Gib uns eine Nuß, dann gon wir nach Hus!" 4t. Eröffnung der Evgl. Akademie Am 22. November Die Eröffnungsfeier der Evangelischen Akademie am Mittwoch, 22. November, beginnt erst um 20½ Uhr, nicht wie angegeben um 20 Uhr. Landesbischof Adler kann erst um diese Zeit hier eintreffen, da er am gleichen Abend noch in Gütersloh zu sprechen hat. In Auswertung dieser Erfolge— die nicht nur in Bielefeld gebucht werden konnten— hat die NS=Frauenschaft einen schönen Plan in die Tat umgesetzt. In den letzten Jahren sind sehr viel gewerbliche Lehrerinnen ausgebildet worden, denen jedoch in absehbarer Zeit kaum eine Stellung zugewiesen werden kann. Die Gauleiterin der NS=Frauenschaft von Westfalen=Nord hat nun einen Umschulungskursus für erwerbslose Fürsorgerinnen, stellungslose Gewerbe= und technische Lehrerinnen eingerichtet, der vorgestern im Sternhof bei Oesterholz nach rund achttägiger Dauer seinen Abschluß fand. All diese brachliegenden Kräfte wunden in einen neuen Beruf eingeschult, in den einer sozialen Betriebsarbeiterin. Jede einzelne dieser Teilnehmerinnen arbeitete vor Beginn des Kursus praktisch in einer Fabrik und wurde dann in den Kursus eingereiht. Sämtliche Kursisten wurden von den Kreisleiterinnen der NS=Frauenschaft ausgesucht. Während des Lehrganges wurden Vorträge gehalten von Arbeitnehmern, Arbeitgebern und schon in Arbeit stehenden sozialen Betriebsarbeiterinnen. Das Ergebnis dieser Maßnahme ist als sehr gut zu bezeichnen, der weitans größte Teil der Kräfte wurde als tanglich befunden Das Regengebiet vom Montag zum Dienstag war auf einen Luftmassenwechsel von atlantischer zu volarer Herkunft zurückzuführen. Die nächtliche Aufheiterung in der Kaltluft brachte dann an der mitteldeutschen Gebirgsschwelle Morgenfrost bis 6 Grad. Der nördliche Luftstrom hat unser Gebiet nun verlassen. Ueber den Nordatlantik dringt von Westen her bereits wieder Warmluft vor und wird mit stärkerer Bewölkung auch unser Gebiet erfassen. Das Wetter vom 12. bis 18. November Auch in der kommenden Woche ist wieder mit dem Ueberfließen maritimer Subtropikluft in Richtung Grönland zu rechnen. Die von Neufundland nach Europa wandernden Tiefdruckgebilde werden dadurch wieder aktiviert. Eine Besserung hängt von der endgültigen Verschiebung des ostatlantischen Hochs auf den Kontinent ab. Zurzeit erscheint seine Energie ziemlich geschwächt. und zur weiteren praktischen Ausbildung und zur praktischen Mitarbeit einzelnen Betrieben überwiesen, in denen bereits soziale Betriebsarbeit durchgeführt wird. Nach abgeschlossener Umbildung werden sie dann ihrem neuen Wirtungskreis zugeführt. Die Organisation der Glaubensbewegung Deutsche Christen hat insofern eine Aenderung erfahren, als die frühere Provinz Westfalen jetzt Landesgruppe Westfalen heißt, sie umfaßt die Provinz Westfalen, Lippe und Waldeck. Die Landesgruppe gliedert sich in Gaue und Untergaue(Bezirke). Für Bielefeld kommt der Untergau(Bezirk) Bielefeld in Frage, der die Kirchenkreise Bielefeld, Halle i. W. und Paderborn umfaßt. Untergau=(Bezirks)=Leiter ist Pg. Lohmann, Bielefeld, Breitestraße 38, Fernruf 3525, Kirchenkreisleiter für den Kirchenkreis Bielefeld Pg. Holtkamp, Bielefeld, Goebenstraße 23, Fernruf 5063, das Presseamt für Untergau und Kirchenkreis befindet sich bei dem Pg. Wimmers, Bielefeld, Luisenstr. 11, Fernruf 3497. Aus dem Eundkreise Meilzert Billige Kleinwohnungen Neuregelung der Reichsbürgschaften Lutherfeier in Quelle e. Quelle, 11. 11. U5-Lehrerschaft tagt in Bielefeld Ausführungen zweier bekannter UniversitätsProfessoren Vom 25. bis 27. November findet im „Kyffhäuser“ zu Bielefeld eine außerordentlich wichtige pädagogische Tagung der NS=Lehrerschaften von Bielefeld, Gütersloh, Halle und Herford statt, die drei Tage dauern soll. Ein von Bielefelder Buchhändlern veranstaltete Buchausstellung wird mit dieser Tagung verbunden sein, und einen interessanten Ueberblick über nationalsozialistische Literatur ermöglichen. Die Tagung erhält eine besondere Bedeutung dadurch, daß die bekannten Universitätsprofessoren Petersen(Jena) und Kade(Frankfurt) grundsätzliche Ausführungen über die neue Lehrerausbildung im Zusammenhang mit der neuen Schulreform machen werden. Am 18. November findet in Dortmund eine große Erziehertagung statt, auf der der Kultusminister Rust und der bayerische Kultusminister Schemm sprechen werden. An dieser Tagung nehmen fünf Mitglieder der Bielefelder NS=Lehrerschaft teil. Aus Anlaß der 450. Wiederkehr des Geburtstages Dr. Martin Luthers fand am Freitag im Gemeindehause eine Lutherfeier statt, zu der sich die Schüler und Gemeindeglieder zahlreich eingefunden hatten. Lutherlieder und Gedichte wechselten miteinander ab. Im Mittelpunkt der Feier stand die Ansprache von Pastor Grautoff, in der die Bedeutung der Reformation gewürdigt wurde. Nach der Feier wurde eine Luthereiche gepflanzt, die vom Landwirt Wörmann gestiftet war. Bei der Pflanzung, die von den Pfarrern Grautoff und Horstmeier, den Presbytern Strakeljahn und Kerkhecker, sowie einigen Schulkindern vorgenommen wurde, wurde der Gemeinde noch manches Lutherwort zugerufen. Im Namen der kirchlichen Vereine nahm der Vorsitzende Scheele den Baum in seine Obhut und Pflege und wünschte, daß auch hire weiterhin der Geist der Reformation herrschen möge. 1785 Mark Arbeitsspende der Arbeiter und Angestellten der Bielefelder Konsumvereine Die Arbeiter und Angestellten der Bieleselder Konsumvereine haben sich in vorbildlicher Weise im Sinne der nationalsozialistischen Volksgemeinschaftsidee betätigt und bis jetzt 1785 Mark als Arbeitsspende an das Bielefelder Finanzamt abgeführt. Brackwede, 10, 11. Ehemalige Baltikum=, Freikorps= und Grenzschutz=Kämpfer. Im Lokale Richard Huff in Brackwede fand ein Treffen der alten Freikorpskämpfer zur Gründung einer Ortsgruppe statt. Vom Gauführer Dr. Wiemers in Münster wurde Kamerad Dietrich Lieske, Brackwede, Querstraße 7, zum Ortsgruppenführer ernannt. Zum Stellvertreter wurde der Gastwirt Willy Voß und zum Schrift= und Kassenwart der Justizangestellte Fred Kollmeier ernannt. Anschließend fand ein gemütliches Beisammensein der alten Freikorpskämpfer statt, wobei der alte Freikorpsgeist wieder zur Geltung kam. Nach Absingen von alten, schönen Landsknechtsliedern ging man wieder fröhlich nach Hause. Brackwede, 10. 11. Eine Braune Weihnachtsmesse. Ermuntert durch den schönen Erfolg und durch die große Anteilnahme der Einwohnerschaft gelegentlich der Handwerkerwoche haben die NS=Hago und GHG beschlossen, in der ersten Dezemberwoche, vom 2. bis 10. Dezember eine „Braune Weihnachtsmesse“ zu veranstalten. Sie wird in der nahe beieinander liegenden Turnhalle und dem Vereinshause untergebracht werden und soll ein Bild von dem Stande und der Leistungsfähigkeit heimischen Gewerbefleißes geben. Die Eröffnung der Messe wird am Sonnabend, 2. 12., durch Bürgermeister Stender vollzogen werden. Eine Reklamefahrt durch den Ort ist für Sonntag, 3. 12., vorgesehen. Quelle, 10. 11. Nationalsozialistische Gemeindepolitik. Am Donnerstag trat die Gemeindevertretung in der Wirtschaft Kornfeld zusammen und beschäftigte sich u. a. mit der Neufestsetzung der Gebühren für das Bestattungswesen. Die Beerdigungskosten wurden durchweg um 33½ Prozent gesenkt. Mit dem Friedhofsgärtner Lütgert wurde ein neuer Vertrag abgeschlossen, jedoch wurde die für die Pflege und Instandhaltung des Friedhofes bisher gezahlte Vergütung von RM. 1500.— auf RM. 900.— jährlich herabgesetzt.— Die Biersteuerordnung der Gemeinde wurde in einem Punkte ergänzt.— Von dem Schriftwechsel zwischen der Gemeinde Quelle und der Firma H. W. Schlichte nahm die Gemeindevertretung Kenntnis. Die Erledigung des Antrages des Landwirtes Johann Kerkhecker, Quelle Nr. 38, wurde dem k. Gemeindevorsteher Röhrmann übertragen.— Aus der Erkenntnis heraus, daß das kostbarste Gut der Nation die Kinder sind, wurden für ein tägliches Milchfrühstück für schulpflichtige Kinder von Unterstützungsempfängern und Notstandsarbeitern ein Betrag in Höhe von RM. 300.— bewilligt. Des weiteren wurde ein zwischen dem Freiwilligen Arbeitsdienst Steinhagen und der Gemeinde Quelle abgeschlossener Vertrag betr. Benutzung der Brausebad=Einrichtung zugestimmt. Dornberg. Abgekürzte Wahlzeit. Die Abstimmungszeit für die Reichstagswahl und die Volksabstimmung ist für die Gemeinden Babenhausen Hoberge=Uerentrup, Kirchdornberg und Niederdornberg=Deppendorf abgekürzt worden. Gewählt wird in diesen Gemeinden in der Zeit von 10 Uhr bis 17 Uhr. In der Gemeinde Großdornberg gilt die allgemeine Wahlzeit von 9 Uhr bis 18 Uhr. Wie kürzlich bekanntgegeben worden ist, besteht die Möglichkeit, Reichsbürgschaften für Darlehnsverpflichtungen zur Förderung des Kleinwohnungsbaues zu übernehmen. Reichsbürgschaften für zweitstellige Hypotheken können nur dann bewilligt werden, wenn es sich um Bauvorhaben handelt, die mindestens 5 Geschoßwohnungen umfassen, oder um Einfamilien=Häuser, die in Gruppen von mindestens 5 Häusern durch einen einheitlichen Träger errichtet werden. Die Wohnfläche soll bei den Geschoßwohnungen 75 Quadratmeter, bei den Einfamilienhäusern in der Regel 90—100 Quadratmeter nicht übersteigen. Die zu verbürgenden Hypotheken sollen einschließlich vorhergehender und gleichstehender Grundpfandrechte 70 v. H. der Gesamtherstellungskosten nicht übersteigen, so daß die Bauherren also die erste Hypothek(40 v. H. der Gesamtherstellungskosten) und die restlichen 30 v. H. der Gesamther= stellungskosten auf andere Weise beschaffen müssen. Die Hypotheken müssen mit 1 v. H. unter Zuwachs der ersparten Zinsen getilgt werden. Die Anträge auf Bürgschaftsübernahme sind schriftlich einzureichen, und zwar für Bauvorhaben in kreisangehörigen Stadt= und Landgemeinden an den zuständigen Landrat, im übrigen an den Gemeindevorstand(Magistrat, Bürgermeister, Oberbürgermeisters. Es empfiehlt sich gleichzeitig ein Doppelstück des Antrages der Deutschen Bau= und Bodenbank.=G. in Berlin W. 8, Taubenstraße 48/49. zu übersenden. Den Anträgen sind folgende Unterlagen beizufügen: Der Stadtplan mit eingezeichneter Grundstückslage, eine Bebauungsskizze des Grundstücks, eine Skizze der geplanten Bauten, ein Finanzierungsplan mit einer überschlägigen Berechnung der Kosten und Lasten sowie eine vorläufige Rentabilitätsberechnung, die grundsätzliche Bereitwilligkeitserklärung eines leistungsfähigen Geldgebers auf Hergabe der zu verbürgenden Hypothek. Ein Toker, 25 Verlehle Verkehrsunfälle im Oktober Reichszuschüsse für Instandsetzung und Umbau Auf Veranlassung des Preußischen Ministers für Wirtschaft und Arbeit machen wir nochmals darauf aufmerksam, daß die Anträge auf Bewilligung von Reichszuschüsse für Instandsetzungs=, Ergänzungs= und Umbauarbeiten im Stadtbauamt, Neues Rathaus, Zimmer 39, bearbeitet werden. Die Anträge müssen nach vorgeschriebenem Formular, das in dem genannten Zimmer zu haben ist, vor Beginn der Arbeiten gestellt werden. Musik am Wochenende Die musikalische Wochenschlußfeier in der Altstädter Nicolaikirche heute um 18½ Uhr weist folgendes Programm auf: Wach auf, wach auf, du deutsches Land; Echo=Fantasie (Joh. Swelinck); Vorspiel: Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort(Forchhammer); Zeuch an die Macht, du Arm des Herrn(Vulpius): Fantasic: o daß ich tausend Zungen hätte(F. W. Franke). Im Monat Oktober 1933 wurden von der Verkehrspolizei im Stadtgebiet Bielefeld 60 Verkehrsunfälle gezählt. Es stießen zusammen: Kraftwagen mit Kraftwagen 13 mal, Kraftwagen und Fahrrad 24 mal, Kraftwagen und Fußgänger 6 mal, Kraftwagen und Fuhrwerk 5 mal, Kraftwagen und Straßenbahn 1 mal, Kraftwagen und Kraftrad 2 mal, Kraftrad und Fahrrad 2 mal, Fahrrad und Fahrrad 4 mal, Straßenbahn und Fahrrad 3 mal. Als Ursache der Zusammenstöße wurde ermittelt: Außerachtlassung des Vorfahrtsrechts 9 mal, vorschriftswidriges Einbiegen 6 mal, Unachtsamkeit des Führers 16 mal, zu schnelles Fahren 7 mal, Fahren auf falscher Straßenseite 5 mal, Vorbeifahren an haltender Straßenbahn 2 mal, Unachtsamkeit des Fußgängers 8 mal, Ueberholen an Kreuzungen 5 mal, Betrunkenheit des Führers 1 mal, Fahren ohne Führerschein 1 mal. Leicht beschädigt wurden: 25 Kraftwagen, 15 Fahrräder, 3 Krafträder, 1 Straßenbahn, 3 Fuhrwerke. Schwer beschädigt wurden: 7 Kraftwagen, 12 Fahrräder, 1 Kraftrad. Verletzt wurden: 13 männliche und 12 weibliche Personen. Getötet 1 männliche Person. WANDERER V rcch eechece Lad crse W W KS 9 * * — Aus der Proving Por 25 Jatren der biehseuchenstand Hus Genbenunglau uu Feche„kiuedoe in der Provinz Westfalen Im Stand der Maul= und Klauenseuche ist gegenüber der letzten Nachweisung keinerlei Veränderung aufgetreten, es sind also auch in der zweiten Oktoberhälfte noch drei verseuchte Gehöfte festgestellt, von denen eins im Kreise Coesfeld und zwei im Kreise Recklinghausen liegen. Auch die Schweinepest ist noch weiter zurückgegangen, so daß jetzt nur noch ein verseuchtes Gehöft aus dem Kreise Tecklenburg gemeldet ist. Während der Milzbrand jetzt vollständig erloschen ist, ist in der Stadt Hagen ein neuer Fall von Geflügelcholera ausgetretn. Es ist aber zu hoffen, daß es sich hier nur um eine vorübergehende Erscheinung handelt. Von allen anderen meldepflichtigen Seuchen war die Provinz frei. Deutschlands größte Bergwerkskatastrophe forderte 348 Todesopfer ss. Radbob, 11. 11.] In den ersten Nachmitagsstunden waren Am morgigen Sonntag, wo ganz Deutsch= weiteres Reitungswerf aussichtslos sei, da sich tigung tämpft, jährt sich Male ein lebend kein Bergmann in den abgeschlossenen schwarzer Tag in der Geschichte des deutschen Grubenteilen mehr besinden konnte. Brände 70 in der Gheschichte der vrnen# und die dichten gistigen Nachschwaden der Explosion hatten zweifellos jedes Lebewesen geBergbaues. Am 12. November 1908 kam durch surcht; tötet. Da das fernere Verweilen der Rettungssurchtbare Grundexplosion auf Zeche„Rad= mannschaften in der Grube mit höchster Lebensbod“, fast die gesamte zur Nachtschicht ein= gefahr verbunden war, entschloß man sich zum efehrene Belegschaft nämlich a48 Barg= Rückzug derselben. Eben noch rechtzeitig wurde gefahrene Heiensahaft, namtich 348 Oerb; dieser Befehl gegeben, denn kaum hatte der leute, ums Leben. Viehzählung am 5. Dezember Auch in diesem Jahre findet am 5. Dezember eine allgemeine Viehzählung statt, von deren Durchführung nur die Großstädte mit 100000 und mehr Einwohnern befreit sind. In diesen Städten wird die Zahl der Tiere festgestellt, die am Zähltage auf den Schlacht= und Viehmärkten vorhanden sind. Herforder Winterhilfswerk 8000 müssen betreut werden hh. Herford, 8. 11. Die Ausgaben des Herforder Winterhilfswerkes sind jetzt zu übersehen. In 2500 Familien müssen rund 8000 Personen betreut werden. Zur Verfügung stehen 13.500 RM. aus den bisherigen Sammlungen, die verwendet werden zur Ausgabe von Lebensmittelgutscheinen. Bargeldunterstützungen gibt es nicht. An Kartoffeln stehen 14 500 Zentner zur Verfügung, so daß der Kartosselbedarf aller Notleidenden gedeckt werden kann. Von der Bäckerinnung, dem Konsumverein und einer Mühle sind 5000 Brote gestiftet, von den Kaufleuten für 2000 RM. Lebensmitteln und für 1000 RM. Kleidungsstücke. Die Kleidersammlung selbst hat ein Vielfaches der Vorjahrssammlung ergeben. Es sind allein 1500 Paar Schuhe abgeliefert worden. An Kohlen erhält jeder Haushalt pro Monat einen Zentner, im Dezember zwei Zentner. Rettungstrupp die Grube verlassen, als eine neue heftige Explosion Es ist das größte Unglück, daß jemals den deutschen Bergbau betroffen hat. Zur Erinnerung an die 348 Opfer sei kurz das furchtbare eintrat. Schwerwiegend war der weitere EntGeschehen in der Nacht des 12. November 1908 schluß, beide Schächte unter Wasser zu setzen. ins Gedächtnis zurückgerufen. Nur so war es möglich, den Brand zu löschen Am Mittwoch, den 11. November, waren und damit auch die Bergung der in der Grube 378 Bergarbeiter und sechs Beamte zur Nacht= eingeschlossenen 301 Toten in späterer Zeit zu schicht eingefahren. Kurz nach 4 Uhr morgens ermöglichen. Noch in den Abendstunden des ereignete sich eine furchtbare Explosion, die Unglückstages begann man mit dem Unterwahrscheinlich auf dem südlichen Felde der wassersetzen der Grube. Um das zu beschleunizweiten(Wetter=) Sohle ihren Ausgang nahm gen, wurde eine Leitung von der Lippe zu den und sich im Augenblick über den gesamten Schächten gelegt. Am Abend des Unglückstages Grubenbetrieb ausdehnte. In kürzester Zeit traf bereits Prinz Eitel Friedrich auf der war die Grubenleitung zur Stelle, ebenso Zeche ein. Er hat dann Vertreter des Bergamtes. Nachdem einige Bund Niedersachsen! Die Bausparkasse des Eigenheim=Bundes Niedersachsen, Hannover, die Neue deutsche Kreditanstalt e. G. m. b.., nimmt aus dem auf sie entfallenden Anteil am 100. Millionen=Kredit für Bausparkassen eine Sondervergebung von 5 Millionen RM., ferner aus ihren sonstigen Mitteln eine ordentliche Vergebung von einer weiteren Million, also zusammen von 6 Millionen RM. vor. Mit dieser Zuteilung überschreitet die größte preußische Bausparkasse die 40. Million erheblich, indem sie eine Gesamtdarlehnssumme von 42½ Millionen RM. erreicht. Die sechs Millionen, die fast ausschließlich für Bauzwecke Verwendung finden, sichern die Finanzierung von 600 neuen Heimstätten auf eigener Scholle und geben 4200 Volksgenossen Monate lang Arbeit und Verdienst. Die Vergebung erfolgte unter dem Motto: „Jedem Deutschen im neuen Reich ein Eigenheim“. wenige Leute, die sich am Füllort des Schachtes befunden und größtenteils durch die Explosionsflamme schwere Verbrennungen erlitten hatten, zutage gefördert waren waren, konnte die große„Kronprinzenspende“ eingeleitet, durch die in ganz Deutschland mehrere Millionen Mark für die Opfer der das eigentliche Rettungswerk nicht sofort in Grubenkatastrophe gesammelt wurden. 3000 Kinder singen„Martin Luther“ hh Herford, 10. 11. Ein eigenartiges Erlebnis hatten die Herforder Bürger am Freitag abend. Rund 3000 Schulkinder versammelten sich auf dem Wilhelmplatz und zogen dann— nachdem jedes Kind eine Fackel erhalten hatte— mit fröhlichem Gesang durch die ganze Stadt. Auf dem Hindenburgplatz vor dem Rathaus endete der gewaltige Kinderzug, wo nach dem Liede„Ein feste Burg“ der Rektor Strangmeier und Pfarrer Dietrich in kurzen Worten auf die Bedeutung Martin Luthers hinwiesen und die damalige Zeit mit den heutigen Tagen in Beziehung brachten. Mit dem Liede„Ich hab mich ergeben“ schloß die eindrucksvolle Kinderkundgebung, die on kirchlicher Seite aufgezogen worden war, um das in eine Unsitte ausgeartete„Martinssingen“ wieder auf seinen rechten Sinn zurückzuführen. Kreiskriegerverband Herford hh. Herford, 8. 11. Auf der Herbsttagung des Kreiskrieger= verbandes Herford wurde zum stellvertretenden Führer an Stelle des ausgeschiedenen Kameraden Diekwisch der Kamerad Kröpp ernannt. Das Kreiskriegerverbandsfest 1934 findet in Rödinghausen statt. Angriff genommen werden. In den ausziehenden Schacht II konnte man nicht einfahren, da er voller Brandgase war, und im Schacht I waren die Spurlatten, in denen der Förderkorb läuft, beschädigt. Mit fiebernder Hast arbeitete man an der Ausbesserung des Schachtes und gegen.30 Uhr konnte die erste Rettungskolonne einfahren. Im Grubenbau bot sich den Rettungsmannschaften ein furchtbares Bild der Verwüstung. Man konnte nur kurze Strecken in die Querschläge vordringen, weil sie verschüttet waren. Insgesamt konnten nur 30 Verletzte und 17 unverletzte Bergleute zutage gefördert werden. Nur 36 Tote konnten geborgen werden. Man fand sie sämtlich auf ihrer Arbeitsstelle, der Tod hatte sie mitten in der Arbeit ereilt. Alle Versuche, zu den eingeschlossenen Bergleuten vorzudringen, waren vergeblich. Grubenbrand und eingestürzte Gebirge machten dies unmöglich. Die Grube wurde bis zu 500 Meter Teufe unter Wasser gesetzt und am 17. Dezember begann man bereits mit der Entleerung des Grubenbaues und im Verfolge damit mit den Aufwältungsarbeiten, die insgesamt etwa zwei Jahre dauerten. Dabei wurden 290 von den eingeschlossen gewesenen Toten geborgen, während elf Leichen von dem Grubenbrand vollständig aufgezehrt worden waren. Amtliche und gerichtliche Untersuchungen haben sich eingehend mit der Ursache der furchtbaren Katastrophe beschäftigt. Dabei kam man zu dem Ergebnis, daß es sich zweifellos um eine Schlagwetterexplosion gehandelt hat. Das Untersuchungsverfahren gegen 44 Beamte, Schieß= und Rieselmeister wegen fahrlässiger Tötung endete mit der Außerverfolgungsetzung der Angeklagten unter Belastung der Staatskasse mit den Kosten des Verfahrens. Die Strafkammer zu Münster kam nach eingehender Untersuchung zu dem Schluß, daß niemandem ein vertretbares Verschulden nachgewiesen werden könne. Witthüser, Branntweinbrennerei beschäftigt ist, erhielt eine Ehrenurkunde der Industrie= und Handelskammer. Spenge. Goldene Hochzeit feiern heute die Eheleute Zigarrenhersteller Wilh. Mohrmann und Frau, geb. Tiemann, Mühlenburgstraße 400. hk. Hiddenhausen. Das Gemeindeparlament tagte. Unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Lehbrink war die Gemeindevertretung von Hiddenhausen zu einer Sitzung zusammengetreten. Zunächst wurde der kommissarisch eingesetzte Vorsteher Wellmann zum Gemeindevorsteher gewählt. Stellvertreter wurde Fischer. Dann erfolgte die Abnahme der Jahresrechnung. Sie schließt ab in Einnahme mit 40644 RM. und in Ausgabe mit 59 305 RM., so daß ein Vorschuß von 18 656 RM. vorhanden ist. m. Herford. Der Imker=Kreisverein tagte. Am Mittwochnachmittag tagte im Vereinshause der Imker=Kreisverband Herford. Zunächst wurde ein Antrag des Vereins Gescher auf Erhaltung der Lehr= und Versuchsanstalt für Bienenzucht in Münster erledigt. Der Kreisverband schließt sich der Stellungnahme des Vereins Gescher an und billigt dessen Erklärung, doch lehnt der Kreisverband eine zwangsweise Eingliederung aller Imker in die Vereins= und Bundesorganisationen ab Der bisherige Vorsitzende des Kreisverbandes, Lehrer a. D. Krauskopf(Dünnerholz), legt mit Rücksicht auf sein hohes Alter den Vorsitz nieder. Der Kreisverband wählte Hauptlehrer Kölling(Obernbeck) zu seinem Vorsitzenden. Der bisherige Vorsitzende wurde einstimmig zum Ehrenvorsitzenden ernannt. df. Herford. Jubilare der Arbeit. Der Kraftwagenführer Gustav Knaufmeier, der seit über 25 Jahren bei der Firma H. hk. Laar. 25 Jahre im Beruf. Die Heuerlingsleute Wilhelm Bentrup sind nun 25 Jahre ununterbrochen bei dem Landwirt Winter in Laar beschäftigt. Gleichzeitig konnte das Ehepaar die silberne Hochzeit feiern. Von der Landwirtschaftskammer für die Provinz Westfalen wurde ihnen die bronzene Medaille und die bronzene Brosche überreicht. lastung des Wohlfahrtsetats bedeuten.— Ueber die Zukunft des freiwerdenden Platzes ist noch leine Entscheidung gefällt. hk. Löhne. Fackelzüge finden am heutigen Sonnabend in den einzelnen Ge meinden des Amtes Goyfeld=Mennighüffen statt. Es sollen nicht nur die Vereine und Organisationen hieran teilnehmen, sondern die ganze Bevölkerung soll durch ihre Teilnahme ihre Verbundenheit mit der Nation ausdrücken. hk. hk Gohfeld. RS=Frauenschaft ge gründet. Nach einem aufklärenden Vortrag der Kreisleiterin Hillgruber über Ziele und Aufgaben der NS=Frauenschaften wurde eine NS=Frauenschaft gegründet. Leiterin wurde Frau Kleinkauf, Stellvertreterin Frau Vocke. Zur Kulturleiterin wurde Fräulein Menke bestimmt, während als Wirtschaftsberaterin Fräulein Bröker ernannt wurde. Die Saline fällt! lz. Bad Oeynhausen, 10. 11. Die ehemaligen Siedehäuser, die seit der Stillegung der Saline im Februar 1928 einem langsamen Versall ausgesetzt waren, werden jetzt ein Opfer der Spitzhacke. Der Abbruch war seit der Einstellung der Salzgewinnung ohnedies nur noch eine Frage der Zeit. Der Badeverwaltung ist es gelungen, noch für diesen Notwinter die erheblichen Mittel aus dem Arbeits=Beschaffungs=Programm vom Westfälischen Landesarbeitsamt zu erhalten. Durch die Abbruch=Arbeiten, die schon in der allernächsten Zeit beginnen, werden etwa 50 bis 60 Leuten für die Dauer von sechs bis acht Monaten vollen Verdienst finden. Für die Stadt wird das eine erhebliche Enthk. Halstern. Ein frecher Diebstahl wurde bei dem Kohlenhändler Gerke verübt. Ein bisher noch unbekannter Spitzbuhe hatte sich durch Anbohren eines Fensters Einlaß verschafft und aus einem Behälter eine Summe von über 500 RM. gestohlen. Man nimmt an, daß der Täter mit den örtlichen Verhältnissen vertraut gewesen sein muß. Aus Lippe Wasserleitung in Brakelsiek Der letzte Arbeitslose wird untergebracht bg. Brakelsiek, 10. 11. Nach langen Prüfungen und Verhandlungen scheint es nun der Dorfvertretung gelungen zu sein, den Bau der Wasserleitung spruchreif zu machen. Im Forstgebiet am Töllenkamp soll eine Quelle erschlossen werden, die gut 60 Kubikmeter Wasser ergibt und daher fast ausreicht, um die Wasserversorgung Brakelsieks sicherzustellen. Die fehlenden 20 bis 30 Kubikmeter stellt die Stadt Schwalenberg von ihrem großen Ueberschuß zur Verfügung. Die ganze Anlage, deren Zuleitung über eine Strecke von 3000 Metern führt, wird an Kosten 50000 RM. beanspruchen. Die Ausführung des Planes ist doppelt zu begrüßen, da dadurch die Möglichkeit gegeben ist, auch den letzten Arbeitslosen der Gemeinde in Arbeit zu bringen. Aerztlicher Sonntagsdienst für den Stadtbezirk Bielefeld Dr. Dr. Vom Sonnabend mittag 13 Uhr bis Montag früh 8 Uhr stehen zur ärztlichen Versorgung in dringenden Erkrankungsfällen, wenn der Hausarzt nicht zu erreichen ist, folgende Aerzte zur Verfügung: Praktische Aerzte: Dr. Dorner, Franzmeyer(Aerztin), Dr. Schrader, Becker. Frauenarzt: Dr. Jacoby. Hals=, Nasen= und Ohrenarzt: Wenzel. Augenarzt: Dr. Kühn. Kinderarzt: Dr. Corsdreß. Dr. Sonntagsruhe in den Bielefelder Apotheken Den Dienst versehen— nachts in Notsällen und gegen Entrichtung der Nachtdienstgebühr— folgende Apotheken: Anker=Apotheke, Feldstraße 30 Krummachersche Apotheke. Alter Markt Wittekind=Apotheke, Jöllenbecker Straße hk. Blotho. 80 Jahre alt. Frau Christine Wehmeier in Bonneberg konnte nun ihr 80. Lebensjahr vollenden. D. Levern. Das Fest der diamantenen Hochzeit können die Eheleute Mauermeister Usler(Destel) feiern. Chefredakteur: Dr. Hans Havemann Verantwortlich für Politik und Handel, sowie Gericht: Dr. Hans Seel, für Feuilleton und unterhaltende Beilagen: Dr. Hans Havemann, für Kommunales. Lokales und Vermischtes: Dr. Walter Goch, für Sport und Pr vinz: Waldemar Uppmann, für den geschäftlichen und Anzeigenteil sowie Sonderbeilagen Friedrich Niemeyer. Druck und Verlag: E. Gundlach.-., sämtlich in Bielefeld. In Brackwede: Falken=Apotheke Geschäftliche Mitteilung Fortschritte im Karosserieban— Deutsche Werke führend! Immer mehr bilden bei modernen Kraftwagen Maschine und Karosserie ein einheitliches Ganzes. Es sind insbesondere die in der Auto Union zusammengeschlossenen deutschen Weltmarken — Audi, DKW, Horch und Wanderer— die auch im modernen Karosseriebau Vorbildliches leisten. So sind die Karosserien der neuen Wanderer=Sechszylinder=Schwingachs=Typen geradezu richtunggebend geworden für den neuen Formenbegriff des mittelstarken Qualitätswagens. Ob geschlossene Wagen oder Cabriolets, zeigen die„Wanderer“ von dem neuartig rassigen Kühlergesicht bis zu dem der Karosserieform ideal angepaßten Kosserraum eine außerordentlich schwungvolle künstlerische Linie. Die Innenausstattung der Wanderer=Wagen ist ganz auf höchste Bequemlichkeit der Insassen abgestellt. Der große Radstind von 3 Meter bietet einen bei Wagen der Mittelklafse'sher ungewohnten Raumkomfort. Form 200 L. von RM 150.(incl. Röhr.) an. korm 321 von RM 192.(incl. Röhr.) an. Erhältlich in allen Fechgeschätten. Gibt es jüdische Pfarrer in der evangelischen Kirche? Witten, 10. 11. Nachdem vor einiger Zeit die Behauptung verbreitet worden war, es gäbe in der evangelischen Kirche 500 bis 600 Pfarrer jüdischer Herkunft, hat die Zeitschrift für Wappen=, Siegel= und Familienkunde„Deutscher Herold“ eine Untersuchung angestellt, die sich auf die Gesamtheit aller evangelischen Pfarrer Deutschlands seit der Reformation bezieht und die Frage der arischen Abstammung nachgeprüft hat. Auf diese Weise wurden 63 verstorbene Pfarrer ermittelt, bei denen die jüdische Abkunft nachgewiesen ist. Dazu kommen noch 35 bezw. 37 lebende evangelische Pfarrer, von denen 29 noch in einem geistlichen Amt stehen, während 8 bereits emeritiert worden sind. Das Ergebnis ist also, soweit die Gegenwart in Frage kommt, folgendes: Unter den ungefähr 18000 gegenwärtig im Amt stehenden evangelischen Pfarrern Deutschlands sind etwa 29, d. h. noch nicht einmal 3/00 jüdischer Abkunft. Von den genannten 29 nichtarischen aktiven Pfarrern gehören 17 der preußi schen Landeskirche an. 11 davon haben bereits vor dem 1. 8. 1914 in einem kirchlichen Amt gestanden oder sind Frontkämpfer gewesen. Das Kirchengesetz vom 6. September 1933 über die Rechtsverhältnisse der Geistlichen und Kirchenbeamten der altpreußischen Union findet also mit dem Absatz 2 des§ 3 nur auf sechs Pfarrer Anwendung. Diese Zahl kann sich eventuell noch etwas erhöhen. Die mit nichtarischen Frauen verheirateten Pfarrer sind bisher nicht in den Kreis der Untersuchung gezogen worden. Polens Küstungsausgaben Ein Beitrag zur Abrüstungskonferenz Berlin, 10. 11. Der gewiß unverdächtigen polnischen Zeitung„Naprzod“ entnehmen wir folgende Angaben ohne Kommentar: Bei den Budgetausgaben im Jahre 1931/32 in Höhe von 2467 Millionen Zloty betrugen die Ausgaben für die Armee 761 Millionen. Im Haushaltsjahre 1932/33 betrugen die allgemeinen Ausgaben nur 2444 Millionen, die militärischen aber wiederum 761 Millionen Zloty. Für das kommende Haushaltsjahr steigen sie auf 823 Millionen. Man muß bedenken, daß dies die Ausgaben sind, welche ausschließlich im Etet des Kriegsministeriums enthalten sind. Es gibt aber auch militärische Ausgaben in anderen Ministerien, z. B. für das Grenzwachkorps im Innenministerium. Die Schulden Polens betragen zurzeit 540 Millionen Zloty im Inland und 5054 Millionen im Ausland. Was im Jahre 1933/34 werden wird, kann man sich nach dem Verlauf der ersten fünf Monate des Haushaltsjahres ungefähr vorstellen. Trotzdem: die Armee kann größere Ausgaben machen— hier haben keine Einschränkungen Anwendung zu finden.— Soweit die Ausführungen der polnischen Zeitung. Mit Blut geschrieben Japanische Bittbriese Tokio, 10. 11. Die Erregung, in die Japan durch den Prozeß gegen die Mörder des Ministerpräsidenten Inukai schon seit Wochen versetzt ist, kommt in den eigenartigsten Formen zum Ausdruck. Das Gericht, das nach langen Beratungen jetzt zur Urteilsverkündung schreitet, wurde mit Bittbriefen überschüttet. Mehr als eine Million Japaner hat sich schriftlich für einen Freispruch der Angeklagten eingesetzt. Als ein Rest alter Sitten im Lande der aufgehenden Sonne mutet der Umstand an, daß über 1000 Briefe mit Menschenblut geschrieben worden sind. Das Gericht scheint auf die Volksstimmung insofern Rücksicht genommen zu haben, als es den Antrag des Staatsanwaltes auf Todesstrafe gegen drei Angeklagte überging und nur Gefängnisstrafen verhängte. Die Polizei hat übrigens alle nur erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um einen Ausbruch von Unruhen im Keime zu ersticken. Ein englisches Arbeitslosengesetz London, 10. 11. Im englischen Unterhaus wurde der Text eines neuen Arbeitslosengesetzes eingebracht. Dies Gesetz stellt die umfassendste Maßnahme zur Regelung der Arbeitslosigkeit in Großbritannien dar. Es erstreckt sich auf alle Arbeitslosen im Alter von 16 bis 55 Jahren und wird um 10 Millionen mehr Menschen erfassen, als gegenwärtig. Abgesehen von Beiträgen örtlicher Behörden werden die Kosten von dem Schatzamt getragen.„ Der erste Teil des Gesetzes enthalt die Bestimmungen über Arbeitslosenversicherung. Er sieht keine Aenderung in den Beiträgen oder den Arbeitslosenbezügen der bisher Bezugsberechtigten vor. Eine bemerkenswerte Bestimmung ist, daß das Mindestalter für die Beiträge für Arbeitslosenversicherung auf das Alter beim Verlassen der Schule und das Mindestalter für den Bezug der Unterstützung. auf 16 Jahre herabgesetzt wird. Der zweite Teil sieht die Bildung einer neuen zentralen Behörde, des Arbeitslosenunterstützungsamtes vor, das von den öffentlichen Behörden die Aufgaben der Krisenfürsorge übernehmen wird. Die Hauptaufgabe des neuen Planes ist, die Arbeitslosen der bisherigen Wohlfahrtstätigkeit lokaler Behörden zu entziehen und sie unter einer zentralen Behörde zu vereinen. Groß-Kundgebung im Kyffhäuser Vontes. 13 „e. Nov. 20.30 Uhr Es sprechen Reichsredner Pg. Gensch Bezirksleiter Pg. Fichtner Deutsche Arbeitsfront Deutscher Arbeiterverband des Nahrungsmittelgewerbes Unter Mitwirkung der Standartenkapelle Kundgebung der Gasthausangestellten um 1½ Uhr In der Nacht vom 13. zum 14. Novbr. bei Wiegand, Webereistr. 4. Heute, 11 Nov 20bisgegen 22½ Preis! Wurstebrei(rsch um Bauernkomödie v Jolgnthe) Hinrichs 22½ P g. 2¾ Sonntag. Sonnabend, 18. Nov. 20 b. g. Neueinstudlerung! Der Waffenschmied Montag, 13. Nov. 20 bis gegen 22½ Geschlossene Vorst. für die Deutsche Bühne (Gruppe A) Bauernkomödie Jolanthe) von Hinrichs Dienstag. 14 Nov. 20 22½, Ab. A9 Pr. II Der Troubadour Vers Murtwoch, 15. Nov. 20 22¼ Ab. B9 Pr. II/III „Corlolan“-Ouvertüre von Beethoven Katte Tragödie von #atte Herm. Klasing. Donnerst., 16. Nov. 19-2¾% Geschl Vorstellung für die Deutsche Bühne. Hertoro Die meistersinger v. Kürnberg Wagner Freitag, 17. Nov. 20 b. g 22½ Ab Do Pr. II Wurstebrei Jolanthe, Bauernkomödie von Hinrichs Sonntag, 19. Nov. 19½ b. g. 22% Pr. 1 Erstaufführung! 4½(Die Nachtigal! Lüther von Wittenberg) Deutsche Historie von Strindberg, verdeutscht von Schering des verstärkten städt. Orchesters Freitag, 17. November, 20¼ Uhr Leitung: Musikdirektor Werner Göllling Solist: Hans Wocke, Stadttheater(Bariion) Programm: Graener: Sinfonia breve(z. 1..) Arien des 18. Jahrhunderts Schubert: Sinlonie-Dur Nr. 7 Einheitspreis: 50 Pfg. Vorverk. Theaterkasse, Verkehrsamt, Musikhdllg. Niemeyer, Pieffersche Buchhdlg., Buchhandlung Fischer. Autobus-Sonderverkehr: ab Rathaus und Jahnplatz 19.37 und 19.32 Rudolf-Oetker-Halle METRA BRAUEPE ..REIFA:6. uee Siechen Bahnhofstraße Ecke Lützowstr. Im Ausschank: biechen Böch Anerkannt gute Küche zu mäßigen Preisen. Inh.: August Drees. 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Bürgel Nachdruck verboten Eine der größten Gefahren des Stadtmenschen, des Menschen in den Zentren der Zivilisation, ist das Verlieren der Naturverbundenheit, der Verbundenheit mit allen Einflüssen des Himmels und der Erde, der Jahreszeiten, des Wetters, der Scholle und dessen, was sie trägt. Einst war dieser Zusammenhang mit der großen Natur eine selbstverständliche Voraussetzung für die Lebensmöglichkeit des Menschen, der wie Baum und Strauch, wie die Tiere der freien Wildbahn schauend und erschauernd unter Gottes Himmel stand, vom Segen seiner Scholle, seiner Jagdgründe abhängig, wohl vertraut mit dem Sternenlauf und dem, was er kündet im ehernen Gleichschritt der Jahreszeiten, ein Geschöpf wie alle andern, und demütig wie ein Samenkorn empfangend Sonne, Regen. Schnee und Wind. Dem Bauern, dem Jäger und Fischer auf hoher See ist noch viel davon verblieben, und viel uraltes Wissen um Natureinflüsse, viel Naturglaube und Naturaberglaube hat sich in aller Welt bei diesen Menschen erhalten. Die Naturverbundenheit verlieren heißt nicht etwa nur ein andres berufliches und gesellschaftliches Leben führen, es bedeutet zugleich wertvolle seelische Beziehungen verlieren zum Weltganzen. Denn das ist eine der wichtigsten Erkenntnisse unserer wieder mehr die großen Zusammenhänge der Dinge suchenden Forschung, daß nichts in der Welt für sich allein und isoliert besteht, auch der Mensch nicht, daß vielmehr alles und jedes unausgesetzt von der Umwelt beeinflußt wird, ja von der Allnatur. Diesen Zusammenhängen nachzuspüren, wird eine der größten Aufgaben der Wissenschaft der Zukunft sein; nicht nur praktische Dinge unseres Lebens, nein auch mancherlei Rätsel des Menschentums hängen damit zusammen. Eine Alltäglichkeit, eine im Grunde sehr prosaische und prosane Angelegenheit kann uns blitzartig die großen Naturzusammenhänge deutlich machen! Dem Menschen der großen Städte werden die Lebensmittel, oft aus weiter Ferne, mit der Bahn zugeführt, er findet sie in riesigen Hallen und Speichern, in tausend Verkaufsständen vor. Der Bauer, der Viehzüchter, Jäger, Fischer aber steht an den Quellen der großen Ströme, die uns das Leben erhalten, und deutlich verspürt er ihr Anschwellen und Abschwellen. er weiß, daß der Segen bald größer, bald geringer ist, er spürt den Pulsschlag des großen Naturgeschehens bei der Ernte. Weshalb aber ist dieser Pulsschlag bald stärker, bald schwächer? Die letzten Urgründe liegen noch im Dunkel! Es geht die Nachricht durch die Zeitungen, daß die Fischer an den deutschen Küsten über außerordentlich geringe Fangergebnisse klagen, daß der Hering, ein wichtiges Volksnahrungsmittel, ausgeblieben ist, und ähnliche Klagen kommen aus den Fanggründen anderer Nationen. In Norwegen, wo die Fischerei eine Haupteinnahmequelle des ganzen Landes bildet, ist es dem einfachsten Mann bekannt, daß es Fiskeperioder“ gibt, Zeiten reicher und armer Fänge, die in Perioden verlaufen, und daß das oft viele Jahre dauernde Ausbleiben bes Herings und andrer Fische, vor allem des Dorsches, Verarmung vieler Familien, den Niedergang vieler Ansiedlungen bedeutet, ja nicht unerheblich den Wohlign###., Ganzng gänge im hohen Norden ganz erheblich mitbestimmt. Aber auch das Schmelzen des Eises im Polargebiet, das Strömen und„Kalben“(Eisberge gebären) der Gletscher Grönlands usw. verläuft in den verschiedenen Jahren ganz verschieden, und auch hier sind veriodische Vorgänge unverkennbar. Im Grunde und zuletzt ist es ja die Sonne, die das irdische Wetter macht; von ihrer Strahlung hängt die Erwärmung der Erdoberfläche, hängt das Strömen in der Atmosphäre, der Kreislauf des Wassers in der großen Wettermaschinerie unsres Planeten ab. Und nicht nur unsres Planeten! Auch auf dem Planeten Mars schwindet die weiße Polarkappe in den verschiedenen Jahren verschieden schnell und verschieden stark, und die gewaltiumziehen, zeigen ebenfalls starke Aenderungen, von denen neuerdings nachgewiesen werden konnte, daß sie zu verlodischen Vorgängen auf der Sonne Beziehungen haben. Die große Weltleuchte ist der Motor, der im Nahen und Fernen alle Räder treibt und alle Hebel wirken läßt; Aenderungen im Gang dieses Motors müssen sich erheblich im Erdgeschehen auswirken, und können, über tausendfältiges verwickeltes Ineinandergreifen hinweg, sehr wohl selbst in den Fang=Ergebnissen der Heringsfischer bemerkbar werden und in den Lebensschicksalen der Bewohner eines Fischerdorses. Grade das ist ein Beispiel dafür, wie auch der scheinbare freie Mensch eingespannt ist in weltweite Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten. Ueber die elfjährige Sonnenfleckenveriode und ihr Auswirken im Erdgeschehen sind ja schon ganze Bibliotheken geschrieben worden. Wir sehen nur, daß das strahlende Antlitz der Himmelskönigin sich in gewissen Jahren langsam mit häßlichen dunklen Narben zu überziehen beginnt, deren Zahl immer mehr zunimmt und endlich ein Maximum erreicht. Das gen Wolkengürtel, die den Planeten Jupiter„Sonnenfieber“ ist auf dem Höhepunkt. Lang= der Allnatur. sam nimmt die Zahl der Flecken in den nächsten Jahren wieder ab, ja es kommen schließlich Jahre, die uns das Tagesgestirn ganz frei von den Narben des Sonnensiebers zeigen, und dann beginnt das Spiel von neuem.— Die Erscheinungen sind genau erforscht, sie werden sorgfältig registriert, aber die Ursachen sind auch heute noch trotz aller Bemühungen unbekannt. Manche führen sie zurück auf die Umläufe und Einwirkungen der Planeten auf die Sonne, andere meinen, im Innern des Sonnenballes selbst müsse die Quelle des merkwürdigen Vorganges zu suchen sein. Aber auch die Sonne ist ja wieder nur Stern unter Sternen, ist gezwungen, mit vielen anderen ähnlichen Sonnen, die wir am Himmel als Fixsterne sehen, nach großem Gesetz eine mächtige Bahn zu durchwandern, hängt vielleicht von uns noch unbekannten Einflüssen ab. Der kleine Mensch tastet sich„mit seinem Lichtstümpfchen Wissenschaft“, langsam in dieses Dunkel hinein und hat schon viel gewonnen, wenn er erkennt, daß auch er und seine Welt ein winziges Rädchen ist im großen Getriebe G U Der Sport am Wochenende Westdeutschland Fußball: Kölner EC 99— Fortuna Düsseldorf(Sa.) Westdeutsches Hockey=Probespiel in Duisburg(Sa.) Amateurboxen Sportsmann Hamborn— Post Düsseldors in Hamborn(Sa.) Ringer=Städtekampf Duisburg— Essen in Duisburg(Sa.) Reich Fußball=Repräsentativspiel Berlin— Pern Chile (Sa.) Internationales Kunstturnen in München(Sa.) Berufsboxkämpfe in Dresden(Sa.) Buschenhagen, Rieger—Preuß, Siegel—Thierbach, van der Heiden—Bogaert, Charlier—Tietz, Kroll— Göbel, Maczynski—Pützfeld, Funda—Umbenhauer, Ehmer—Lehmann, Gebr. Nickel und R. Wolke— Wagner. Die Oestereichische Rundfahrt wird im kommenden Jahre zum erstenmal international durchgeführt. Als Termin wurden die Tage vom 22. bis 29. Juli gewählt. Ausland Fußball: Racing=Club Paris— Bienna Wien Radrennen in Brüssel(Sa.) und Paris(Sa. So.) Deutsche Amateurboxmannschaft in Dublin(Sa.) Internationales Schwimmfest in Amsterdam mit WSV Bocholt(Sa. So.) Wintersport Sonja Hennie in München Sonja Hennie wird bei der Eröffnung der Münchener Kunsteisbahn am 10. Dezember ihre große Kunst zeigen. Außerdem gelangen noch einige internationale Eishockeyspiele zum Austrag. Der auch in Bielefeld beliebte Skilehrer und Bergsteiger Willi Dobiasch wurde auch in diesem Jahr wieder von der Firma machte! Friedrich Berke, Faltbootbau und Wintersportgeräte, zu einem Lichtbildervortrag gewonnen. Dobiasch spricht über das Thema: Bekannte, unbekannte und schwierige Skitouren. Spielruhe am Wahlsonntag Nur geringer Betrieb am Sonnabend Der Reichssportführer von Tschammer und Often hat für den 12. November, den Tag der deutschen Einmütigkeits=Kundgebung, im ganzen Reich Spielruhe angeordnet. Ueberall im deutschen Vaterlande werden an diesem Tage die Spielplätze verwaist daliegen. Aber die deutschen Turner und Sportler werden nicht ruhen. Auch sie werden an diesem Tage geschlossen für den Führer eintreten und mit ihren Stimmen für Deutschlands Ehre und Gleichberechtigung unter den Völkern kämpfen. Gerade die Sportler und Turner sind besonders dazu berufen. Wie oft haben sie schon im sportlichen Wettkampf dem Ausland gegenübergestanden. Fast immer haben ihr Können und ihre Disziplin den Sieg davongetragen. Nun fordern die deutschen Sportler und Turner vom Ausland auch die Anerkennung der deutschen Ehre. Geschlossen stehen sie hinter ihrem Führer, der die deutsche Leibesübung auf eine neue, lebensfähige Grundlage stellte, als er die Neuorganisation der Verbände durchführte und damit den deutschen Sport einigte und stark Für das Kölner Sechstagerennen vom 1. bis 7. Dezember in der Rheinlandhalle Der Vortrag findet statt am 1. Dezember 1933, 20.15 Uhr, im Gemeindehaus Grünstraße. Landes gefährdet. Die„sieven senen sieben mageren Kühe" des Pharao(Jahre guter und schlechter Ernten) finden wir auch hier, und sie sind im Weinbau Frankreichs genau so nachgewiesen wie in der Reis=Ernte Japans und in der Kaffee=Ernte Brasiliens. Norwegische Fischereigesellschaften, die über die Fangergebnisse bei den Losoten, ihren großen Jagdgründen, langjährige nungen besitzen, glauben eine Periode nachweisen zu können, die mit der beigapten Sonnenfleckenperiode von rund elsg, gug gleichläuft. Sie sind der Ansicht, daß vie FischZugstraßen dieser Schwärme, abhaben Siegel, Thierbach, Esser, Ebeling Aachen), Broccardo—Guimbretiere und Rich reits Verträge erhalten. (beide beDer Reichssportführer in Königsberg Der Reichssportführer von Hamburgs Elf gegen Berlin Hamburgs Fußballelf für den 38. Städtekampf Tschammer und gegen Berlin steht jetzt ebenfalls fest. Am idt Königs= treten den Berlinern in der Hafenstadt rlin 14 Sechstage-Mannschaften in Ber Beim 29. Berliner Sechstagerennen gehen 14 Mannschaften an den Ablauf. Die Paarungen für das lange Rennen vom 15. bis 21. November im Sportpalast sind folgende: A. Buysse—Deneef, Piemontesi—Dinale, Mouton—Boucheron, Schön— Sporthalle vielseitige Vorführungen zum Schluß der Veranstaltung hält der Reichssportführer eine Rede, die über alle ostpreußischen Sender geht. Deutsche Turnerschaft 92000 Turner und Turnerinnen in Westfalen Die Stärke der Bezirke— Neue Turnkreise Die Stärke der vier Bezirke des Gaues IX Westfalen der DT wird soeben auf Grund der neuen Einteilung bekanntgegeben. der Bezirk schwärme, die Bugv.„Temperatur des Mer= sadt. binetg And vog, der vemvergtur, Mer, zie Hrlion. Big., ugt u. wassers, von Strömungen im kleinere Lebewesen mit sich führen, die wieder den Fischen zur Nahrung dienen. Auch die Laich=Gebiete werden selbstverständlich in Mitleidenschaft gezogen. Die Temperatur und die Strömungen in den nordischen Gewässern werden entscheidend beeinflußt von den ungeheuren Eismassen der hohen Breiten, vor allem von den Elsvergen, die an Grönlands Küsten, auch an den Rän Spitzbergens usw. geboren werden, sich dern hier von den großen Gletschern trennen und ins Meer stürzen, weiter nach Süden Die Großwetterlage in Europa und Nordamerika wird unzweifelhaft durch diese VorDer weitaus größte Bezirk ist Arnsberg. Er zählt 33 628 Turner und Turnerinnen in 825 Vereinen. Der Bezirksführer Diemer(Lüdenscheid) hat diesen Bezirk in fünf Kreise eingeteilt: Kreis Hellweg mit Hamm, Soest, Unna und LippKreis Sauerland: Arnsberg, Meschede, n. Bigge=Siegkreis: Siegen, Olpe, Wittgenstein. Lenne=Volmerre###: Altena, Isertohn, Lüdenscheid. Lennepe=Ruhrkreis. An zweiter Stelle marschiert allerdings in erheblichem Abstand, der Bezirk Westsäl. Industriegebiet. Dieser Bezirk zählt 158 Vereine mit 21940 Mitgliedern und zerfällt in die drei Turnkreise Dortmund mit Lünen und Castrop= Rauxel, Bochum mit Herne, Wanne=Eickel und Wattenscheid und Hagen mit Witten. Der Führer für diesen Bezirk ist Dr. Kopfermann(DortmundHombruch). Fast die gleiche Mitgliederstärke hat der Bezirk Minden, der aber über 100 Bereine mehr zählt. (Die Kreise haben wir neulich bereits bekanntgegeben.) Der Bezirk Münster als kleinster Bezirk zählt 122 Vereine mit einer Gesamtmitgliederzahl von 14 253 Turnern und Turnerinnen. Zum Bezirk Münster gehören die Turnkreise: Münster, Recklinghausen, Gelsenkirchen, Coesfeld, Rheine und Beckum. Insgesamt zählt der Gau Westfalen 864 Vereine mit rund 92000 Turnern und Turnerinnen. A9d, ic dalche dli dis hishen aus folgende Elf vertreten: Blunk, Dr. Heynen, Beier; Koch, Kramer, Lang; Kolzen, Ziegenspeck, Jäger, Harder, Rave. Von den bisherigen Kämpfen gewann Hamburg 15, Berlin 14, während weitere acht Trefsen unentschieden ausgingen. Danzig—Warschau vorverlegt Der Fußballstädtekampf zwischen Danzig und Warschau mußte mit Rücksicht auf den Totensonntag vom 26. auf den 19. November vorverlegt werden. Der Presseführer der DT in Dortmund Am 25. und 26. d. M. kommt der Presseführer der DT, Gärtner(Berlin) nach Dortmund. Er wird im Eintrachthaus gelegentlich der westdeutschen Pressetagung der DT über die Organisation der Deutschen Turnzeitung sowie über die Pressearbeit innerhalb der DT wichtige Ausführungen machen. An dieser Tagung sollen alle Pressewarte der DT innerhalb Westfalens teilnehmen. Einen Kameradschaftsabend hielt der Gau III Brandenburg im DFB im Berliner Lehrervereinshaus ab. Fast 2000 Führer und Spieler der ersten Mannschaften der Gau= und Bezirksklasse waren erschienen. Die Vorträge des Führers Pros. Glöckler, des Pressewartes E. Bauer und des Reichsschulungsleiters Dr. von Leers sanden den lebhaften Beifall der Versammlung. Fackelzug der Sportvereine Das Erinnerungsheft von Stuttgart ist erschienen Der bekannte Wilhelm Limpert=Verlag in Dresden gibt jetzt das Erinnerungsblatt an das 15. Deutsche Turnfest in Stuttgart heraus mit zahlreichen teils noch nicht bekannten Bildern. Heft kostet 75 Pfg. Das Auf Grund der Anweisungen der Aufmarsch= leitung für die Teilnahme an der Massenkundgebung und am Fackelzug am Sonnabend werden sich die Turn= und Sportvereine doch geschlossen beteiligen. Versammlung: aus der mittleren Promenade des Kesselbrinks. Anfang an der Horst=WesselStraße gegenüber dem Kreishaus. Die Aufstellung muß um 18.30 Uhr beendet sein. Anmarsch und Aufstellung auf der Horst=Wessel=Straße ist untersagt. Beschaffung von Fackeln ist Sache der Vereine. Keine Fahnen, keine Uniformen! Alles Nähere ergibt die Aufmarschanweisung(Tageszeitung vom 10. Nov.). Sportführerring gez. Clemens Persenplang uue enn becfenungganbriecntreten Lorenz-Hupercelche! O Sereelios Ber Gret-Lape: mit dyren. Loufsprache: und Kurswellentel! Loronn- Seperroichet en aunren 298.- an. 4 Aus der Gesellschalt Das Ehrenmal in München Kamlensspiese und Poln Hauswedel, Stallwedel und der Oheim der Republik Die große Zeit der Namensspiele war die Biedermeierzeit, die Epoché Friedrich Wilhelms IV., in der dieser geistreiche Monarch ebenso wie der bekannte Humorist Saphir viele witzige Wortspiele mit Namen gemacht hat. Nur ein Beispiel. Als 1856 Prinz Adalbert von Preußen, der Gründer der preußischen, späteren deutschen Kriegsmarine, an der afrikanischen Mittelmeerküste in ein Gefecht mit Rifpiraten verwickelt wurde, bei dem der Leutnant zur See Niesemann als einziger Offizier siel, bemerkte Friedrich Wilhelm IV:„Wenn der Niesemann nie Seemann geworden wäre. würde er heute noch leben.“ Unter ihm spielten gleichzeitig drei Feldherren von Manteuffel eine große Rolle, der eine als preußischer Ministerpräsident, sein jüngerer Bruder als Landwirtschaftsminister, beider Vetter Baron Edwin Manteuffel, der spätere Feldmarschall und erste Statthalter von Elsaß=Lothringen, als Flügeladjutant und Chef des Militär= kabinetts. Um sie zu unterscheiden, nannte die Berliner Hofgesellschaft den Ministerpräsidenten Oberteuffel, den Landwirtschaftsminister Ackerteuffel, den Flügeladjutanten Flügelteuffel. Auch Bismarck liebte Namensspiele. Gerade aus dieser Epoche stammt von ihm ein reizendes Wort, das er sagte, als sich einmal der Hannoversche Bundestagsgesandte Freiherr von Ompteda in Frankfurt am Main diplomatisch vergaloppiert hatte:„Le baron’Ompteda nest pas un homme'Etat“.(Freiherr von Ompteda ist kein Staatsmann). * Stark politisch waren auch die Namensspiele, die in der ersten Regierungszeit Wilhelm II. gemacht wurden. Als in den neunziger Jahren der bekannte Saarindustrielle Freiherr von Stumm=Halberg großen Einfluß auf den Kaiser ausübte, der damals einige ebenso unvorsichtige wie temperamentvolle Reden gehalten hatte, prägte die spottlustige Hofgesellschaft das Wort:„Es wäre ein Unglück, wenn Stumm Kaiser würde, aber ein Glück, wenn der Kaiser stumm würde.“ In dieselbe Zeit fällt die Bezeichnung der beiden Wedel, die damals eine große Rolle in der Reichshauptstadt spielten, des Hausministers Herrn von Wedel=Piesdorf und des Oberstallmeisters Grafen Ernst Wedel, nach ihren amtlichen Funktionen als Hauswedel und Stallwedel. Zu den Diplomaten, deren Namen zu allerlei Wortspielen Anlaß gaben, gehörte in erster Linie der kürzlich verstorbene Freiherr Wilhelm von Schön, deutscher Botschafter in Petersburg und Paris, zwischendurch Staatssekretär des Auswärtigen Amts. Als er diesen Posten erhielt, kolportierte man das Wort: „Das ist schön von Wilhelm“, sagte Wilhelm von Schön,„daß er mich zum Staatssekretär gemacht hat". Der ebenfalls verstorbene Botschafter Graf Monts aber, ein ebenso amüsanter Plauderer wie pietätloser Witzemacher— als Gesandter in München pflegte er den Prinzregenten Luitpold den alten Wurzelsepp, als Botschafter in Rom die Königin von Italien das montenegrinische Hirtenmädchen zu nennen— sprach von Staatssekretär Schön nie anders als vom Knaben Pulcher(lateinisches Wort für„schön"), während er Herrn von Kiderlen=Wächter den Kiderlen=Nachtwächter nannte. Eine der prominentesten militärischen Persönlichkeiten unter Wilhelm lI. war der 1918 als Oberstkommandierender in den Marken heimgegangene Generaloberst Gustav von Kessel, vorher jahrelang Kommandierender General des Gardekorps. Da er seine hohen Stellungen mehr den freundschaftlichen Beziehungen zum Kaiser als militärischen Quali täten verdankte, pflegte man die ihm als Che des Stabes beigegebenen Generalstabsoffizier „Kesselflicker“ zu nennen. Kommandeur einer Gardedivision unter ihm war der 1890 geadelte, 1906 als Freiherr von Scheffer=Boyadel baronisierte Generallentnant von Scheffer, den die boshaften Leutnants nie anders als SchefferNeuadel nannten. Später im Kriege gab das Zusammenwirken des Reichskanzlers von Bethmann=Hollweg und des Chefs des Marinekabinetts Admirals von Müller im Großen Hauptquartier— Alkoholgegner und Mystiker wurde er in der Marine nur Rasputin genannt— noch einmal Anlaß zu einem politisch gefärbten Wortspiel. Man sagte damals scherzend:„Es ist besser, der Kaiser müllert mit Bethmann als betet mit Müller.“ Nach dem Kriege wurde eigentlich nur ein politisches Namensspiel gemacht. Als nach dem Tode des ersten Reichspräsidenten die Präsidentschaftskandidatur des Reichswehr ministers Geßler, eines ständigen Gastes des politischen Salons der früheren volksparteilichen Reichstagsabgeordneten Katharina von Oheimb, jetzigen Frau von Kardorff, im Vordergrund der Erörterung stand, erklärte ein witziger Reichstagsabgeordneter:„Wir brauchen einen Vater der Republik, aber keinen Oheim.“ Der Weiheakt des Ehrenmals für die 16 Gefallenen des 9. November 1923, das in der Feldherrnhalle errichtet wurde. Pat und Patachon All die Familiennamen, die zu amüsanten Bemerkungen und Wortspielen herausforderten, hier zu erwähnen, würde zu weit führen., Häufig leiden die Träger solcher Namen so unter den Neckereien, die bösartige Mitmenschen mit diesen anstellen, daß sie eine Abänderung ihres Namens beantragen. So führt jetzt die uradlige thüringische Familie von Breitenbauch die ursprüngliche Namensform Breitenbach, während die bekannte Offiziersund Gutsbesitzerfamilie Brüstlein die Erlaubnis erhielt, den Namen ihrer Vorfahren „Brustellin“ wieder aufzunehmen. hotelbrand in Paris Ein Angestellter getötet Paris, 10. 11. In einem Pariser Hotel brach nachts ein Brand aus, der überaus schnell um sich griff. Ein Hotelangestellter wurde getötet, mehrere Angestellte trugen Brandwunden davon. Der Sachschaden ist sehr bedeutend. Die Ursache für die Entstehung des Feuers konnte noch nicht einwandfrei geklärt werden. uine Geade Grennt Brandursache unbekannt Aachen, 10. 11. Auf der Zeche„Carolus Magnus“ an der holllländischen Grenze ist auf der 520=Meter=Sohle ein Brand ausgebrochen. Da die in Brand geratene Strecke eingedämmt ist, kann über die Ursachen des Brandes Näheres noch nicht gesagt werden. Eine ernstere Gefahr dürfte nicht mehr bestehen. Wie wir von den zuständigen preußischen Stellen erfahren, sind die Staatspolizeistelle Aachen und die Bergpolizeibehörde mit der Untersuchung der Brandursache beschäftigt. Die dänischen Filmkomiker Pat(rechts) und Patachon. Aus Kopenhagen kommt nun die Nachricht, daß der lange Pat geisteskrank geworden ist und in eine geschlossene Anstalt gebracht werden mußte. Die Dornierwerke nach Wismar verlegt Berlin, 10. 11. Die Dornierwerke haben sich entschlossen, ihren Friedrichshafener Betrieb, die Flugzeugwerft, nach Wismar in Mecklenburg zu verlegen, wo außer der Werft ein See= und ein Landflugplatz entstehen wird. Die Verlegung ist insbesondere auf die Bemühungen des Reichsstatthalters von Mecklenburg und Lübeck Hildebrandt zurückzuführen. Anschlag auf den Bismarckturm bei Ratibor Polnische Schandtat Ratibor, 10. 11. Auf den in der Nähe von Ratibor auf polnischem Gebiet stehenden Bismarckturm ist in der vergangenen Nacht ein Sprengstoffanschlag verübt worden. Durch die Explosion wurden allerdings nur die Tür und das Treppenhaus beschädigt. Polnisches Militär hat das Gelände, auf dem sich der 1913 errichtete Turm befindet, abgesperrt. Ueber die Täter ist bis jetzt nichts bekannt geworden. Einige der bei dem Autounglück von Frohmühle in der Gegend von Bitsch verletzten Personen sind im Laufe des Tages gestorben. Die Zahl der Toten erhöht sich damit auf 12. Zwei von den 12 Schwerverletzten liegen im Sterben. Raubüberfall in Karlsruhe Die Räuber hatten kein Glück Karlsruhe, 10. 11. An der Ecke Ritter= und Ständehausstraße in Karlsruhe wurde ein verwegener Raubüberfall verübt. Dem gerade von der Reichsbank kommenden Kassendiener einer Ettlinger Firma wurde dort von einem Manne aufgelauert, der ihm einen Geldbeutel zu entreißen versuchte. Im gleichen Augenblick kam von der Kaiserstraße her ein Auto mit zwei Insassen, von denen der eine einen Schuß auf den Kassendiener abfeuerte, der den Mann jedoch nur leicht verletzte. Auf den Schuß und die Hilferufe des Ueberfallenen eilten Passanten herbei. Der Räuber sprang in das Auto, das in schnellster Fahrt das Weite suchte. Die Nummer ist festgestellt worden, doch handelt es sich vermutlich um einen gestohlenen Wagen. Explosion in einer Feuerungsanlage Hamburg, 10. 11. Durch eine Explosion in der Feuerungsanlage einer Hamburger Fabrik wurden drei Arbeiter erheblich verletzt. Die Wände des Gebäudes wurden durch umherfliegende sprengstücke stark beschädigt. Zwölf Tote beim Aukounglück Schwerer Unfall im Elsaß Straßburg, 10. 11. Ein großer Lastkraftwagen, der aus Bitsch Arbeiter der Befestigungsbauten zur Arbeitsstätte beförderte, schlug in einer abschüssigen Kurve um. Neun Arbeiter wurden getötet, 18 wurden verletzt. Darunter neun schwer. Oelschalter explodiert Ein Toter Halle(Saale), 10. 11. In der elektrischen Zentrale der Gewerkschaft Michel, Groß=Kayna, explodierte ein Oelschalter. Der Betrieb mußte infolgedessen vorübergehend stillgelegt werden. Die Zentralenwärter Weber und Drese, beide aus GroßKayna, erlitten schwere Verbrennungen. Weber ist seinen Verletzungen erlegen. Drese befindet sich in Lebensgefahr. Kultusminister Rust legt einen Kranz an Luthers Grabe nieder. Auf der Fahrt zu einer Wahlversammlung nach Halle legte der preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, Rust, im Auftrage der preußischen Staatsregierung am Grabe Dr. Martin Luthers in der Schloßkirche zu Wittenberg einen Kranz nieder. Flugzeug abgestürzt. Ein Verkehrsflugzeug ist nachts in Portland(Oregon) im dichten Nebel abgestürzt. Vier Personen wurden getötet, vier schwer verletzt. Botschafter Dr. Luther hielt am Donnerstag im amerikanischen Rundsunk eine im ganzen Land verbreitete englische Rede über die Lage in Deutschland am Vorabend des Volksentscheids. * Der Rücktritt des rumänischen Kabinetts kann als erfolgt angesehen werden; allerdings handelt es sich nicht so sehr um eine Demission als eine Verabschiedung des Ministeriums Waida Wotwod durch den König. ERKLXRUNG:Owolkanlos. Cheiter oholbbedeckt, owolkig, obedecht- Regen, - Dung 2 Nebel&a Gewitter. H Groupein, à Hegel □ Stille.-Oleicht.“ wo.stork un c. stürmisch Die umen#sohoren verbinden de Oren glechem 115#)-SM Sork, wolkig, Regen, 2 Grod Ceisuus Das Wetter der Woche Bericht der Wetterwarte Essen vom 10 November Das nordeuropäische Störungssystem hat sich weiter östlich verlagert und liegt mit seinem Kern an der Nordküste Skandinaviens. Es hat weiter an Umfang und Energie zugenommen und verursacht in seinem Strömungsbereich über Skandinavien und den Ostseestaaten Regen und Schneefälle. Ein kräftiger Ausläufer reicht über England bis nach Nordfrankreich. In ihm werden im Kanalgebiet, über Irland und Schottland vereinzelt Regenfälle verzeichnet. Infolge Ausstrahlung bei heiterer Nacht herrscht über Mitteleuropa verbreitet Dunst oder Nebel. Die Temperaturen sind vielerorts unter den Gefrierpunkt gesunken. Das Schlechtwettergebiet wird sich noch weiter gegen Osten vorschieben. Aussichten für Sonntag: Wieder einsetzende Wetterberuhigung. Witterungsbericht vom 11. November: Mitgetellt von P. Böchelmann Wwe. Niedrigster Thermometerstand in der Nacht+1 Grad Celsius. Thermometerstand um 9 Uhr vormittags +2 Grad Celsius. Barometer 739 Millimeter. Wind SW. Himmel bedeckt. Senmäberth. 11. November 1933 estfälische Neueste Nachrichten Nr. 265 Fünftes Blatk Pestsnon un die Front. Ein Aufruf des Gauleiters Dr. Meyer zur Doppelwahl am 12. November Deutsche Volksgenossen und Volksgenossinnen! Nach einem Aufklärungsfeldzug von vier Wochen, der mit allen Mitteln der Propaganda geführt worden ist, weiß heute jedes Kind in Deutschland, worum es am 12. November geht. Es geht nicht um die NSDAP, es geht nicht um die Führer der NSDAP, es geht nicht um die Erringung vor Parlamentssitzen, nein, darum geht es nicht. Am 12. November wird über das Schicksal des Volkes und der deutschen Nation entschieden.“ Du deutsches Volk hast die Entscheidung in der Hand. Du sollst erklären, ob du die Politik der Reichsregierung billigst. Du sollst am 12. November sagen: Ja, ich billige die Politik des Friedens. Das deutsche Volk will ehrlich den Frieden, um den nationalsozialistischen Volksstaat in Ruhe aufbauen zu können. Das deutsche Volk will ehrlich den Frieden, weil es Arbeit und Brot will, weil es seine zerstörte Wirtschaft wieder herstellen und weil es durch Heilung der wirtschaftlichen Schäden im eigenen Lande auch zur Ueberwindung der Weltwirtschaftskrise beitragen will. Das deutsche Volk will ehrlich den Frieden, weil es die großen kulturellen Aufgaben, die der Nationalsozialismus dem deutschen Volke stellt, durchführen will. Du sollst am 12. November sagen: Ja, ich billige diese Politik des Friedens. Du soll aber auch sagen, daß das deutsche Volk wohl den Frieden ersehnt, aber auch die Gleichberechtigung verlangt. Es geht nicht mehr, daß ein 65=MillionenVolk weiterhin als minderwertig im Rate der Völker sitzt, nur Diktate zu unterschreiben hat und in seiner Existenz und Sicherheit von einer waffenstarrenden Welt auf's schwerste bedroht ist. Du sollst sagen, deutsches Volk, daß Du endlich wieder als gleichberechtigt in der Welt anerkannt werden willst. Du sollst sagen, daß du es billigst, daß nicht eher wieder Vertreter Deutschlands an einer Abrüstungskonferenz oder einer Völkerbundssitzung teilnehmen werden, bis nicht das feierlich gegebene Versprechen der Gleichberechtigung dem deutschen Volke eingelöst ist. Du sollst sagen, deutsches Volk, daß du die Politik der Reichsregierung billigst, die bereit ist, bis zum letzten Maschinengewehr abzurüsten, wenn auch der Gegner tatsächlich abrüstet. Es muß aber endlich in der Welt das Geschrei von der Bedrohung der Sicherheit der Welt durch das deutsche Volk aufhören, wenn die ganze Welt in Waffen starrt, Deutschland aber waffen= und wehrlos ist und in seiner eigenen Sicherheit auf's schwerste gefährdet ist. Du sollst am 12. November dein„Ja“ sagen und die nationalsozialistische Liste wählen, damit das Ausland sieht, daß ein neues Deutschland entstanden ist, daß in diesem Deutschland jetzt das Volk geschlossen hinter seinem Führer steht. Die Millionen Deutsche sollen durch ihr „Ja“ dem Ausland beweisen, daß in Deutschland Volk, Führer und Willen eins sind. Das Ausland soll sehen, daß das Deutschland des Klassenkampfs und Standesdünkels überwunden ist. Das Ausland soll sehen, daß das Deutschland der Zerrissenheit überwunden ist. Am 12. November soll das geeinte deutsche Volk in einer gewaltigen Demonstration für Frieden und Gleichberechtigung in seiner Geschlossenheit dem Ausland zum Ausdruck bringen, daß Volk und Führer durch nichts zu trennen sind, daß jede Hoffnung eitel ist jemals wieder Süddeutschland gegen Norddeutschland, Partei gegen Partei, Sozialdemokratie gegen das nationale Deutschland, oder gar Volk gegen Führer ausspielen zu können. Wenn das Ausland sieht, daß am 12. November das gesamte Volk„Ja“ sagt und das gesamte Volk geschlossen die nationalsozialistische Liste der treuesten deutschen Männer wählt, so wird es diesem Deutschland der nationalen Ehre und Würde und diesem Volk, das mit seinem Führer und mit seiner Regierung so geschlossen für den Frieden und die Gleichberechtigung eintritt, das Recht wieder zubilligen, das unser deutsches Volk auf Grund seiner Leistungen um die Welt verdient hat. Es gilt, am 12. November dem deutschen Volke wieder die Weltgeltung zu erkämpfen. Es gilt, am 12. November die Schande des 9. November 1918 wieder wettzumachen. Es geht am 12. November um die Erringung der Freiheit, denn ohne Freiheit gibt es keine Arbeit und kein Brot. Wer am 12. November nicht„Ja“ sagt und nicht die nationalsozialistischeListe wählt, macht sich zum Landes= und Volksverräter. Wer nur „Ja“ sagt und nicht die vorgelegte Reichstagsliste wählt, macht sich ebenso zum Landes= und Volksverräter. Der alte Reichstag mußte aufgelöst werden, da er nicht mehr dem Willen des deutschen Volkes entsprach und vom Ausland nach Auflösung dar alten Parteien als ein der Nationalsozialistischen Duetschen Arbeiterpartei angesehen würde. Der alte Reichstag mußte aufgelöst werden, damit in den neuen Reichstag nur solche Abgeordnete einziehen, die für die Politik des Friedens und der Gleichberechtigung aus innerster Ueberzeugung eintreten und die fanatisch bereit sind, für das deutsche Volk das Letzte herzugeben. Wer am 12. November nicht„Ja“ sagt und wählt und damit die Voraussetzungen für die Erringung der Freiheit schafft, bringt das deutsche Volk um Arbeit und Brot. Der Volkskanzler Adolf Hitler hat in einem unendlichen Vertrauen zu Dir, deutsches Volk, Dir die Entscheidung über seine Politik und damit über das Schicksal des deutschen Volkes überlassen. Uebe Treue um Treue. In dem gewaltigen geistigen Kampf um die Erringung der Freiheit braucht er Deine Kraft, Deinen Glauben, Deine Liebe. Der Führer kommt aus dem Volk und kehrt immer wieder zu dem Volk zurück, um aus dem Volk heraus sich die Kraft für die Rettung der Nation zu holen. Er hat 14 Jahre lang um Dich gerungen, wie nie ein Staatsmann um sein Volk rang. Er hat für Dich, deutsches Volk, im Weltkrieg sein Blut vergossen und hat einen 14 Jahre langen unendlich schweren und zähen Kampf um Dich geführt. Im Besitz der Macht müht er sich Tag und Nacht ab, um Dir Freiheit, Arbeit und Brot zu erkämpfen. Der 12. November wird der Welt beweisen, daß ein neues Deutschland entstanden ist, ein Deutschland der Ehre und der sozialen Gerechtigkeit. Der 12. November wird der erste Schritt des ganzen deutschen Volkes in die Freiheit sein. Deutscher Bauer, Bürger und Arbeiter, tue Deine Pflicht, stelle Dich hinter Deinen Volkskanzler Adolf Hitler und entscheide Dich für die Politik des Friedens, aber auch der Ehre und der Gleichberechtigung. Mit Hindenburg und Hitler für des deutschen Volkes Wiederaufstieg! Heil!! 2s an: Der ecsts Eeompelensteg Die Wahl vom 14. September 1930— Alarm in Berlin und Geuf Aus dem Buch„Hitler“ von Erich Czech=Jochberg, Verlag Stalling. Es kam die Neuwahl des aufgelösten Brüning=Reichstages. Mit Befriedigung wurde in den bürgerlichen Blättern konstatiert, daß der Wahlkampf abgeflaut sei. Man hatte sich überschrien in den letzten Tagen. Noch im letzten Augenblick, wie auf dem Rennplatz, bevor das Glockenzeichen ertönt, wurden Tips abgegeben:„In Bayern werden die Nationalsozialisten aus dem Hader der Parteien gewisse Vorteile ziehen.“ Sogar in Berlin wurde mit einer sichtbaren Zunahme des Nationalsozialismus gerechnet. Aber alles in allem: Mehr als 60 Mandate— so lautete der Tip der Berliner Börse— würden kaum erreicht werden. Zum letzten Male trat der Apparat der Wahlwerbung in fieberhafte Tätigkeit. Automobile rasten durch die Städte, über und über beklebt mit Wahlplakaten. In Berlin begann um Mittag jener papierene Regen, der am Abend die Straßen darin ertrinken ließ. Allmählich erreichte die Spannung Siedehitze. "„Keine Abnahme sozialdemokratischer Stimmen!“ wußte ein Flugblatt. Es gab keinen Radioapparat, keinen kleinsten Detektor im ganzen weiten Reich, in den angrenzenden Staaten, in denen Deutsche lebten, der nicht seine Dutzende von Zuhörern gehabt hätte. Die Nationalsozialisten hatten für den Abend den Sportpalast gemietet. Göbbels wollte den Sieg feiern. War das nicht vermessen? Sollte man nicht lieber die Resultate abwarten? Im Sportpalast haben 20 000 Menschen Platz. Die letzten Propagandawagen rasen durch die Straßen, die letzten Säumigen werden geholt. „Achtung! Achtung! Wir melden die ersten Wahlergebnisse...“ rief der Rundfunk. Millionen Ohren waren gespitzt, Millionen Menschen ließen ihr Herz in rascherem Takke klopfen. Als erstes Teilresultat: Berlin. Nun würde es sich ja zeigen, das mit den „Nazis“... 395000 Stimmen... Unsinn... das gab's doch gar nicht... Beinahe 400000 Stimmen... Ueberraschung überall, wo man die Parole„Haut sie zusammen“ belächelt, bewitzelt hatte. Also doch. In der Provinz aber, da war es sicher anders... „Achtung! Achtung! Breslau! 259.000 gegen 9000 bei den letzten Wahlen.“ VerzehnAuf Deine Stimme kommt es an! facht! Was: Verzwanzigfacht. Das konnte ja eine feine Wahl werden. Und das wurde sie: Dresden im rotesten Sachsen: 180000 gegen 18000... Leipzig, 116000 gegen 14000... „Achtung! Achtung! Hamburg: 114.000 gegen 17000.“ „Achtung! Achtung! Frankfurt Oder: 204000 gegen 8000.“ " Wollte es denn gar kein Ende nehmen? Stellt den Lautsprecher doch ab! „Achtung! Achtung! Ostpreußen: 235 000 gegen 8000 früher.“ Die Zunahme ließ sich schon beinahe nicht mehr ausrechnen, neue Papiersetzen wurden geholt, wieder addiert, dividiert... Sechzig Mandate! Siebzig Mandate... jede Biertelstunde brachte deren zehn! Achtzig Mandate! Ueberall, überall die Stimmzahl verzehnfacht, verzwanzigfacht! eunzig Mandate! Dann wußte man es, hatte es ausgerechnet. Daß es— noch ausstehende Resultate gar nicht mitzählt— über hundert Mandate ausmachen würde! In den Sonntagsredaktionen Verwirrung. Wie würde dieser Reichstag aussehen! Der Chefredakteur suchte auf seinem Schreibtisch. Suchte in allen Laden, in seinen Manteltaschen, seinen Hosentaschen. Suchte im Zettelkasten der Redaktion, suchte im Telefonbuch: Nach einer plausiblen Begründung, warum die Wahlen so und nicht anders ausgefallen waren. Vergaß das nächstliegendste den Vergleich der Lawine der Konkurse des Mittelstandes, der von Woche zu Woche hinauftaumelnden Zahl der Arbeitslosen mit der Flut des Erfolgs der„Nazis". Ideen werden, wenn sie völkerumwälzend sind, aus Not geboren: Hunger ist der beste Koch. Es war eben zuviel gewesen, was man dem deutschen Michel zugemutet hatte. Vielleicht haben sie doch recht, daß das mit dem „Erfüllungswillen“ nicht weiterginge. Sollte man wirklich der Entente entgegentreten müssen... In Genf„tanzte der Kongreß". Man ging mit dem Schritte eines Rekonvaleszenten über die Promenaden, ließ sich den herrlichen Spätsommer dieses Paradieses auf Erden zusächeln. Man saß beim schwarzen Kaffee, man tanzte am Abend, man fuhr mit Dampfern, die wie riesige Schwäne blinkten, über den See—— Der Kapitän drückte auf einen Taster, und vom Bug bis zum Heck leuchtete die Perlenschnur der Lichter, warf Feuergirlanden ins Wasser. Da schlug die Bombe in diese Idylle: die Deutschen ließen sich nicht mehr so weiter regieren wie bisher. Das Büro der Deutschen in Genf hatte Außendienst. Alle Viertelstunden stürzte ein Legationssekretär mit neuer Hiobspost zu Curtius. Die ausländischen Korrespondenten, heilfroh, endlich einen langen, sensationellen Artikel von mindestens vier Spalten„abgeben“ zu können, rannten den Deutschen die Türe ein. Die Ententevertreter waren nervös. Sie politisierten in der Hotelhalle, die noch nie so lange erleuchtet gewesen war. Frankreichs Diplomaten bildeten ein kleines, aufgeregtes Grüpplein, von Presselenten umschwärmt: Wie würde sich die Wahl auf den Friedensvertrag, die Krigesschuldlüge, die „Abrüstung", auf Deutschlands blutende Ostgrenzen, Danzig, den Korridor und Ostoberschlesien auswirken? Ruhig, ein wenig singend im Sprechen, etwas lehrerhaft, aber immer praktisch denkend, die britischen Journalisten; blutjunge Leute, Anfang Zwanzig. Nur die Italiener konnten ihre Freude nicht verbergen. Umstanden den jungen Mann im Segantinibart, ihren Minister Grandi, lachten und stürzten sichtlich vergnügt in die Telesonzellen. Am nächsten Morgen mußte der deutsche Außenminister Curtius Rede und Antwort stehen. Und Curtius sprach. „Man kann über die Wahl reden— man kann auch über die Wahl schweigen.“ Die Briten riß es von ihren Sitzen hoch. Warum sprach er in Orakeln? Man wollte wissen, was kommen würde. Wie die Pfeile flogen die Fragen: Reparation, Erfüllung, Youngplan? Curtius sprach weiter. Wieder hielten die Journalisten den Atem an, um nichts zu über hören. Wieder saßen die Delegierten, sprungbereite Stahlfedern. Was Curtius jetzt sagte? Es war ein großes und gelassenes Wort: „Die Wahlen sind wohl ein Element, nicht aber ein Faktor der Außenpolitik.“ Die Redaktionen begriffen auch ohne diese Antwort. Und man erlebte es, daß aus dem Blätterwald, der brausend vor der deutschen Revanche warnte, auch ein Wort der Vernunft erklang: Setzet die Reparationen berab! Dieser Ruf wurde wie ein Ball in die Welt geworfen, wurde aufgesangen, weiter geworfen: In England, in Amerika hallte er wider:„Schluß mit dem Wahnsinn!" Wie ein Trompetenstoß die faschistische, also die italienische Presse:„Nieder mit Versailles!“ Die Berliner Nationalsozialisten hatten sich den größten Versammlungsraum der Metropole, den Sportpalast zu ihrer Siegesfeter gemietet. Es gibt keinen größeren Raum. Hätte man zehn größere Räume gehabt, sie wären auch voll gewesen. Flaggenschmuck an den Wänden. Die Regie noch straffer und schneidiger als sonst. Aber diesmal schwang noch etwas anderes mit Stolz: Es war geschafft! Der Riesensaal bis an den Rand erfüllt mit Freude. Vor solchen Menschen zu sprechen, war für Göbbels ein Genuß. Noch nie war die Standarte Berlin so umtost von Jubel.. Aa in. Noch nie war das Deutschlandnied so gesungen worden! Blumenregen auf den Redner... auf die SA, auf die SS. Endlich verlief sich die Masse, ergoß sich in die Straßen Berlins. Da konnte auch Göbbels daran denken, zu seinem schwarzen Mercedeswagen zu gehen. ihn endlich bestiegen hatte, konnte er kaum anfahren. So stürmisch umdrängten ihn die Begeisterten. Hitlers Kampf war nicht zu Ende: Er begann erst jetzt. „70000 Versammlungen!“ war sein neuer Kampfruf. Sie waren vonnöten, diese siebzigtausend Versammlungen in ganz Deutschland. Denn mit den Wahlen vollzog sich etwas für unser politisches Leben durchaus Typisches: Die nationalsozialistische Bewegung war akkreditiert vor der Oeffentlichkeit. Und zu den sechseinhalb Millionen Anhängern kamen dreimal so viele Deutsche, indifferente Deutsche, die sich zum ersten Mal die Mühe nahmen, sich die Thesen der neuen Bewegung anzusehen oder vortragen zu lassen. Ist erst ein Führer da, ist er erst erkannt, dann solgt ihm die Masse! — Horst W. Karsten: 19 Und Innater=Aoen Her.* Dur 10. Wiederkehr des 9. November 1923- des tragischen Ehrentages der deutschen Freiheitsbewegung VI. Man muß marschieren! Wahrhaftig: nun ist nur noch ein Mann da, dem man vertrauen kann und darf; ein Mann, der weiß, was er will; ein Mann, der bereit ist, dennoch und dennoch alles daranzusetzen zur Rettung der verfahrenen Situation und des Vaterlandes: Hitler! Wie ein einziger Schrei stößt der Name durch die kopflos verwirrte Stadt. Vor allem die Jugend schwört auf ihn, wartet auf seine Befehle— Und Hitler hat in dieser Nacht den schwersten Kampf hinter sich gebracht. Er erinnert sich an seine gläubig=treue Gefolgschaft, erinnert sich an die Opfer, die man schon gebracht hat für diesen einen Tag, der Deutschlands Befreiung bringen sollte; erinnert sich an die Stimmung Münchens, an die Stimmung der Offiziere—— Herrgott im Himmel, man muß marschieren, wenn nicht alles auf unvorstellbare hinaus verloren sein soll. Er ruft die Kampfverbände zusammen. Er will die Probe weien; aus heiligem Ewigkeitsmüssen heraus: für Deutschland, für Deutschland!— will sehen, ob wieder einmal Deutsche schießen werden auf Deutsche— auf jene glühende Jugend und Volksverbundenheit, die nichts kennt als Rettung, Ehre, Freiheit fürs VaterSchon bildet sich vor der Stadt ein gewaltiger Demonstrationszug, schon ziehen die Kampfverbände in München geschlossen ein, an der Spitze der Führer, neben ihm Ludendorff, Feder, Dr. Weber, Dr. Frick, Röhm, Brückner — und wie sie alle heißen, die Getreuen des Getreuesten. Die Bordschwellen der Straßen sind umsäumt von Menschenmassen. Und die Massen jubeln, sie jubeln dem Demonstrationszug zu, jubeln aber auch der Reichswehr zu, die aus anderen Straßenzeilen heranmarschiert . man kennt sich ja nicht mehr aus, man weiß kaum noch, wer gegen wen marschiert...— man sieht nur: es geschieht etwas, man marschiert— und hinter Hitler marschiert die Zukunft, die lodernde, gläubige, entschlossene, todbereite deutsche Jugend... Am Kriegsministerium Zunächst spitzt sich die Situation beim Kriegsministerium zu. Hier stehen Truppen der Wehrverbände, verschanzt hinter spanischen Reitern— und Reichswehr marschiert gegen sie— nah und näher, immer näher... Jeder Nerv bebt. Schreie prasseln auf unter der Menge. Bei den Kampfverbänden hebt man bereits finster entschlossen die Gewehre— die Menge rettet sich in die Haustore, in die umliegenden Straßen— im Nu ist der Platz reingesegt.— Aber es kommt nicht zum Kampf, kein Schuß prasselt hoch. Von beiden Seiten setzen sich die Offiziere untereinander ins Benehmen, man verständigt sich— man will kein Bruderblut vergießen. „Die Reichswehr hält es mit den Nationalsozialisten!" Das ist die neueste Parole, die München freudig vernimmt.— der wahren Nationalsozialisten erweisen soll. der Feldherrnhalle. K 66# Und hier entscheidet es sich. Hier steht ein starker Kordon von Landespolizisten mit einem Panzerauto. Man ruft die Nachricht den Marschierenden zu, aber nichts kann sie aufhalten, sie sind sich bewußt, daß es jetzt ums Ganze geht—: um Sieg oder Tod... Und sie marschieren—: Hitler, Ludendorff und die übrigen Führer an der Spitze. Nah und näher schiebt sich der Zug an den Kordon der Polizisten heran. Noch geschieht nichts— noch kann alles gutgehen, wennschon die Nervosität der Schutzmannschaft mit Händen zu greifen ist; sie haben ihre Reihen noch dichter geschlossen— bei Gott— sie bringen ihre Gewehre langsam in Anschlag—— Stimmen rasen auf. Schreie, Warnungen. Und nah und näher der Zug— Als habe das Schicksal befohlen, geschieht miteins eine ungeheuerliche Stille. Und in diese Stille hinein klingt Hitlers erzene, unbeugsame Stimme zu den Landespolizisten berüber:.(Schlus folgt.) WK. Eine neue Linoleumplatte für Ihren Küchentisch ist ein erschwingliches Obsekt. Die alte, die klebrig und weich ist, ziehen Sie von dem Tische ab, sie wird allen Versuchen, diese häßliche Eigenschaft zu verlieren, trotzen. Auch häufiges Abwaschen mit baltem Wasser und einem Essigzusatz wird kaum den Llebrigen Zustand ausheben.(h) U. Ihr Vater besaß nicht 14000 sondern 15 000 u Kriegsanleihe, für die er Ablösungs= anleihe in Höhe von 375 K(pro 1000 c— 25 40) erhalten hat; außerdem wurde ihm ein Auslosungs= recht in gleicher Höhe zuerkannt. Wäre nun eines seiner Stücke gezogen worden, dann hätte er pro Stück 125 4 und 4½ Prozent Zinsen vom Januar 1926 ab bis zum Schluß des Auslosungsjahres erhalten. Ihr Vater hat es aber vorgezogen, auf die Ablösungsanteile und das Auslosungsrecht zu verzichten und sich Vorzugsrente zahlen zu lassen. Da er die erhöhte Vorzugsrente bezog, ging die Ablösungsschuld in den Besitz des Reiches über und sein Auslosungsrecht erlosch. Damit sind auch die Rechte der Kinder gegenüber der Reichsschuldenverwaltung untergegangen.„„„„ 4# Schwarzarbeit. Bilden die 10 oder 12., die Sie wöchentlich als Schneiderin verdienen, Ihr Gesamteinkommen, dann sind Sie sowohl von der Einkommen= wie von der Gewerbesteuer befreit, und es ist von Ihnen nur die 2prozentige Umsatzsteuer zu entrichten. Anmelden aber müssen Sie den Betrieb, und zwar bei der Gewerbesteuerabteilung des Magistrats. 2. Unter den Begrüff„Schwarzarbeit“ fällt Ihre Tätigkeit nicht.(h) Wohnung 100. Sie sind nicht verpflichtet, die Wohnung in den Zustand zu versetzen, den sie bei Ihrem Einzuge auswies, da es sich um eine Neubauwohnung handelt und Sie eine dahingehende Verpflichtung vertraglich nicht übernommen haben. Der Wirt würde nur dann Ansprüche Ihnen gegenüber erheben können, wenn Sie die Räume nicht pfleglich behandelt hätten, Ihnen also unsachgemäße Behandlung nachgewiesen werden könnte.(h) A. M. Ihr Vetter wird, wenn Sie die Angelegenheit dem Versicherungsamt(Landratsamt) zwecks Nachprüfung Ihrer Ansprüche vorlegen, den Einwand erheben, daß er in Ihnen nicht eine Haushälterin gesehen habe, sondern eine nahe Verwandte, die ihm die Ehefrau ersetzte, und daß er aus diesem Grunde eine Versicherungspflicht nicht angenommen habe. Es läßt sich also nicht vorhersagen, wie die Entscheidung ausfallen wird. Wenn Sie auf die Vergütung zurückgreifen, die er Ihnen ursorünglich zahlte, so ist sehr wohl anzunehmen, daß diese nicht eine Vergütung für Ihre Leistungen im Haushalt darstellen sollte, sondern ein Taschengeld, mit dessen Hilfe Sie sich die notwendige Kleidung beschaffen sollten. 6) E. L. Ein Batistmantel, der reinigungsbedürftig ist, muß sehr vorsichtig behandelt werden. Hängen Sie ihn auf einen Bügel auf und waschen Sie ihn mit kaltem Seifenwasser ab; es folgt dann eine Abreibung mit kaltem Wasser ohne jeden Verschwinden die Flecke nicht sämtlich bei der ersten Reinigung, so muß ihr eine zweite folgen, aber erst nachdem der Mantel an der Luft völlig getrocknet ist. (h) W. R.§ 330 des Preußischen Wassergesetzes besagt:„Kann der Eigentümer eines Grundstücks das oberirdisch gußerhalb eines Waßserlauses abfließende duerch Anlagen auf seinem Grund und Roden Die Tragödie vor der Feldherrnhalle oberirdisch außerhalb eines Wasserlaufes Wasser durch Anlagen auf seinem Grund und Boden nicht oder mir mit unverhältnismäßigen Kosten abführen, so ist er herechtigt non den Eigentümern — Im Halse beginnt es! Brennen im Halse— Heber— Kopfschmerz! Vermelden Sie diesen öblen Zustand durch regelmäßiges Gurgein mit Chlnosollösung. Es genügen ein Glas Wasser und ein Fläschchen Chinosol-fabiattn 75 Stöck RM. 1,10 nicht oder nur mir andethattniemgmg fuyren, so ist er berechtigt, von den Eigentümern der tiefer liegenden Grundstücke die Aufnahme des Wassers ohne Entschädigung zu verlangen. Können aber diese Eigentümer das Wasser nicht oder nur mit erheblichen Kosten weiter ableiten, so sind-sie zur Aufnahme nur gegen Entschädigung und nur imr#gligtet, wenn der Vaxteil,#r, den Eigendann verpflichtet, wenn der tümer des höher liegenden Grundstucks erheblich größer ist als ihr Schaden.“(5) A. 500. In dem früheren Deutsch=Ostafrika gibt es einen Ort Jowa, der im Bezirk Ujift liegt. Nähere Angaben über diesen Ort sind auch in den großen Ortslexika nicht enthalten. Vielleicht setzen Sie sich mit dem Deutschen Kolonialverein, Gesellschaft für nationale Siedlung und Auslandspolitik, Berlin, Bernburger Str. 24/25, in Verbindung, dieser wird in der Lage sein, Ihnen nähere Mitteilung über die Einwohnerzahl zu machen. Fügen Sie Ihrer Anfrage ein frankiertes Kuvert mit Adresse bei. Paul war der erste, der an diesem Morgen entdeckte, daß Anka und Onkel Albrecht nicht im Hotel waren. Er wunderte sich zwar, erkundigte sich beiläufig bei dem kleinen Hotelier und dessen Schwester, aber auch die hatten die beiden heute noch nicht gesehen. Nun, vielleicht hatten sie vor dem Frühstück einen Spaziergang unternommen, noch sorgte sich Paul nicht, obwohl er das Wetter wenig einladend zu einem Spaziergang fand. Der Schirokko wehte jetzt noch viel heftiger als in aller Frühe und segte Staubwolken durch die engen Gassen. Es sah ganz so aus, als ob sich schon jetzt, am Morgen, ein Unwetter zusammenziehe. Bleiern graue Wolken flogen am Himmel, und wenn sie einmal frei wurde, dann war die Sonne grell und stechend. Das verhieß nichts Gutes. Als sich Anka und Ernsberg auch zum gemeinsamen Frühstück nicht einfanden, wurde vor allem Onkel Stieder unruhig. brachte Paul vom Hafen aufgeregt die Nachricht, daß die beiden heute schon sehr früh mit Ivo in dessen kleinem Segelboot weggefahren waren, wie beobachtet worden war, gegen das Nordkap zu. Dunkle Sorge lastete plötzlich auf den zurückgebliebenen Mitgliedern der Expedition. Schon jetzt war das Wetter so stürmisch und die See ging so hoch, daß für das alte, kleine Boot auch nach Pauls Ansicht Gefahr bestand. Es. Obwohl sie sich vort kaum halten konnten der Wind und Wogenspritzern, standen doch Stieder, Mararet und Paul mit einer Anzahl Fischern auf der Mole des Hasens und suchten mit dem Glas das Meer nach dem Boot ab, aber sie konnten es nicht entdecken. Zu seinem Leidwesen sah sich Onkel Stieder mit einemmal zum Führer der kleinen Schar berufen. Aufgeregt erörterte er die Möglichken, wie man denen draußen zu Hilfe kommen könnte. „Ein unerhörter Leichtsinn, bei solchem Wetter zu segeln! Und dazu diese Geheimniskrämerei, keinen Ton zu sagen, war sie vorEs war nichts zu machen. Ein starkes, wirklich seetüchtiges Motorboot gab es hier nicht, und mit den schwerfälligen Segelbarken, die im Hafen schaukelten, war nichts anzufangen. „Sie werden sich in die Höhlen am Nordkap geflüchtet haben und dort besseres Wetter abwarten“, tröstete und beruhigte Paul, aber es war dem armen Burschen anzusehen, daß er selber in grauer Sorge war. Er wußte ja auch nur zu gut, daß es übel ausgehen konnte für Anka und ihre Begleiter, wenn sie von der sich mit erschreckender Geschwindigkeit heranschiebenden Gewitterbö auf offener See oder nahe der dem Sturm besonders ausgesetzten Südwestküste der Insel überrascht wurden. Dazu wutzte er, daß Ivo durchaus nicht der gute Seemann war, für den er sich hielt, und daß sein Boot, vor allem das überalterte Segelwerk, nicht viel taugte. In seiner Angst, die erst offenbarte, wie sehr er an Ernsberg und dem Mädel hing, wurde Onkel Stieder sogar ein Held. Es dünkte ihn unerträglich, untätig hier an Land zu stehen, derweil die unvorsichtigen Seefahrer vielleicht schon mit gekentertem Boot in diesem riesigen Höllenkessel der schäumend tobenden Wellen trieben. Ohne weiteres wäre er bereit gewesen, sich auf einer der schweren Segelbarken hinauszuwagen, wenn er die nötige seekundige Besatzung gefunden hätte. Erst als er von dem heftig einfallenden Regen bis auf die Haut durchnäßt war, ließ er sich von Paul und Margret bewegen, ins Hotel zurückzukehren und dort das Gewitter abzuwarten. Dieses ließ so rasch nach wie es gekommen war, und auch der Sturm faute jetzt langsam ab, so daß Stieder, der ganz grau und verfallen aussah vor Sorge, eigensinnig von neuem den Plan aufnahm, mit einer Barke auszufahren und Meer und Küste abzusuchen. Da stürzte Paul herein und meldete aufgeregt, daß eine Zweimastbarke mit Hilfsmotor— man höre schon deutlich das Knattern des Motors— um die Südspitze der Insel herumgekommen sei und auf den Hafen zuhalte.„Vielleicht können wir die bekommen, um zu suchen! Da brauchen wir nicht soviel Zeit zu vertun mit dem Lavieren und mit den Segeln und das Schiff ist auch viel schneller!“ Onkel Stieder und Margret, die in diesen unerträglich langen Stunden quälender Ungewißheit ganz ihren unbekümmerten Elan verloren hatten, atmeten erleichtert auf. Wenigstens hatte diese erzwungene Untätigkeit ein Ende! Als sie zum Hafen hinunterhasteten, schrie ihnen Paul, der ihnen vorausgelaufen war, entgegen:„Es ist die„Santa Lucia“, das Schiff der deutschen Herren!" Da schaute Margret ganz entsetzt auf Onkel Stieder, der jäh— vom gleichen Gedanken überfallen— stehengeblieben war.— Das Leben macht gerne schlechte Witze, aber das wäre ein grausamer Witz, wenn das Meer für den geraubten Bräutigam bereitwillig gleich einen Ersatz herantrüge! „Zum Lachen wäre das—!“ murmelte Margret erbittert, aber es war ihr weiß Gott nicht zum Lachen zumute. Sie war wirklich bleich wie ihr Taschentuch und der rotgeschminkte Mund, der sonst wie eine helle Fanfare der Lebensfreude und des Selbstbewußtseins wirkte, ließ jetzt Margret fast verstört und hilflos erscheinen. Da rief Paul neben ihr, der Augen wie ein Luchs hatte:„Sie haben ein Boot im Soigice Sacde uachen den iustender aüter nicht an.„Sie werden ihr Beiboot angehängt haben, das macht man hier oft so.“ Eigensinnig wehrte er sich gegen die Hoffnung, die Pauls Beobachtung in ihm geweckt hatte. Verzweiselt drehte er an seinem riesigen Trieder, er bekam die„Santa Lucia“ weder scharf noch unscharf in die Linse, so aufgeregt war er. Plötzlich deutete ein kroatischer Fischer in ihrer Gruppe überrascht auf das Schiff und stieß einen schnalzenden Laut der Freude aus. „Ivo!“ schrie er. 8 „Ivol“ schrie jetzt auch Paul, den mit irgendeinem bunten Fetzen winkenden Athleten an der Reling erkennend.„Und bei den Leuten auf der Schiffsspitze stehen Anka und Onkel Albrecht!" Der ruhige, stille Bursche war mit einemmal wie von Sinnen, er schrie und tanzte und winkte. Jetzt erst wurde die unmenschliche Angst, die er ausgestanden hatte, offenbar. Onkel Stieder aber fühlte sich mit einemmal todmüde und ausgepumpt, als wäre er selbst einen halben Tag in schwankem Boot vom Sturm herumgerüttelt worden. Alles am Ufer schrie und winkte, es war einfach toll. Immer mehr Menschen drängten sich auf den Kai. Die„Santa Lucia“ hatte noch nirgend so festliche Einfahrt gehabt. Nur Margret, Dr. med., Liebende zwischen zwei Männern und mit einemmal völlig unsicher in der Diagnose ihres wahren Gefühls, winkte nicht und starrte wie verzaubert auf das nahende Schiff, an dessen Reling Arm in Arm Ernsberg und Dr. Ritter standen und lachend und fröhlich die stürmischen Empfangsgrüße erwiderten. 848nse## Niemand beachtete Herrn Leonid Lukopis, der mit Rina unter einer Gruppe begeisterter Nikolaner stand und dem triumphalen Einzug der Retter und der Geretteten durch das niedere venezianische Tor mit gemischten Gefühlen anwohnte. Was in dem von ihm entwendeten Brief Paul Ernsbergs stand, wußte er nun genau, er trug eine wörtliche Uebersetzung in der Tasche, aber bis jetzt hatte er sich vergeblich den schlauen Kopf zerbrochen, wie der Brief zu deuten war. Darob war seine Laune während der etwas bewegten nächtlichen Rückfahrt im Motorboot schon schlecht gewesen. (Fortsetzung in der nächsten Nummer.] Das Wochen-Programm des Westdeutschen Rundfunks vom 12. bis 18. November Gleichbleibende Tageseintellung (außer Sonntags) .00 Morgenruf. .05—.40 Morgenkonzert, I. Teil. .45—.00 Leibesübungen. .08—.00 Morgenkonzert, II. Teil. 10.00 Erste Tagesnachrichten. Amtl. Wasserstandsmeldungen. 12.10—12.50 Unterhaltungskonzert. 12.50 Erster Wetterbericht(Sonntags 18.00). 12.55 Nauener Zeitzeichen, anschließend bis 18.05 Zweite Bekanntgabe der neuen Tagesnachrichten. 13.00—14.30 Mittagskonzert. 14.30 Funkwerbung: Ratschläge fürs Haus. 19.00—19.15 Wirtschaftsmeldungen, zweiter Wetterbericht und Sportvorbericht. 19.00—20.00 Stunde der Nation. Anschließend an die Abendveranstaltungen(nicht vor 22.00): Letzte Meldungen, Bericht über das geistige Leben, Sportbericht. Sonntag, 12. November .15 Von Hamburg: Bremer Hasenkonzert. Das große Geläute vom Bremer Dom. .45 Evangelische Morgenseier. Die Glocken des Ulmer Münsters. .30 Felerstunde des Schaffenden. Für 18 RM. ein modern. Netzanschlußgerät wenn Sie Ihren alten Batterieempfänger von uns auf Vo lnetzbeirieb umbauen lassen. Kein Akku und keine Anode mehr.— Modernisieren u. Reparaturen an allen Marken- Apparaten, Krattverstärkern und Tonfilm- Apparaturen.— Für jede von mir ausgeführte Arbeit wird Garantie geleistet. Hamburger-Radlo-Werkstätten Bielefeld, Horst-Wessel-Str. 970, Ecke Hesper Str., Rut 5176 Inh und techn. Leitung Radio-Ing. Otfried Prager. Billigste Bezugsquelle für Radio-Basteiteile. Sämtliche Marken-Geräte auf Lager. 10.00 Katholische Morgenfeier.„Wir dürfen dem Herrn ein Lied singen“. 11.00 Sinsonie Nr. 1 in=Dur, op. 30 von Schuengn(Electrola E9 616/10. 30 Reichssendung: Bach=Kandate. 12.00 Mittagskonzert. 1400 Kleines Kapitel der Zeit. 13.15 Allerlei Humor. 14.30 Kinderstunde: Kasperle. 15.30 Deutsche Volkslieder. Der Kammerchor des Westdeutschen Rundfunks, Leitung: Breuer. 16.00 Tanzmusik, Leitung: Kühn. 17.00 Vom Deutschlandsender: Bitte zu vergleichen! Eine heitere Hörfolge. 18.00 Zur Unterhaltung.„„ 19.00 Gemeinschaftssendung des Deutschlandsenders und der Funkstunde: Orchesterkonzert mit Bekanntgabe der Wahlergebnisse. 22.30—.00 Gemeinschaftssendung des Deutschlandsenders und der Funbstunde: Unterhaltungskonzert mit Bekanntgabe der Wahlergebnisse. Montag, 13. November 10.10 Wir und die Welt. 12.00 Unterhaltungskonzert. Die fröhlichen Fünf. Dazu Schallplatten. 13.35 Mittagskonzert. Frisch gespielt und froh gesungen, Leitung Kneip, Mitwirkende: Kläre Hansen(Sopran), Heinz Schlebusch(Tenor), Gabert Grape(Klavier), 6 frohe Sänger, der Kinderchor des Westdeutschen Rundsunks(Ltg.: Rektor Hüsch), Willy Jansen(Bandonion). 15.50 Stimme der Bewegung. 16.00 Nachmittagskonzert. Das Orchester des Westdeutschen Rundsunks, Leitung: Otto Julius Kühn. Solisten: Egbert Grape(Klavier), Fr. Glahe, K. Hartung(Oboe). Das Streichquartett des Westdeutschen Rundsunks: Rudi Rhein, Heinz Schwartz, Regnerus Ringnalda, Rob. Grote. Der Kammerchor des Westdeutschen Rundfunks. 18.00 Französischer Sprachunterricht. 18.20 Die älteste Instrumentalmusik Ostasiens. Vortrag mit Original=Schallplatten von Pros. Dr. Andr. Eckhardt. 18.35 Zu Unrecht vergessen. Wilhelm von Volenz: Eine Lefung zum 30. Todestag des Dichters, Sprecher: Gustav Bellin. 19.00 Reichssendung: Stunde der Nation. Von Leipzig: Junger, einsamer Schubert. In Liedern, Briesen, Auszeichnungen, Verserwe ptspirz. ude: Bearbeitung: Heinrich Claire Spengler(Sopran), Wilhelm Ulbricht (Tenor), Philipp Goepelt(Bariton), Leitung: Willy Steffen, szenische Leitung: Joses Krahee. 20.00 Griff ins Heute. 20.10 Soll und Haben. Gespräche und Berichte aus dem deutschen Kaufmannsstand, Leitung: Dr. Paul Laven. 10.10 Schulfunk für Schüler vom.—10. Lebensjahre. Käthe Martin: Kinderturnen mit Musik. 10.30 Wir und die Welt. 11.00 Schulfunk für Schüler vom 15.—19. Lebensjahre. Dipl.=Ing. V. Pantenburg: Vorsicht, Hochspannung! Ein Hörbericht aus dem Hochspannungsinstitut der Technischen Hochschule Braunschweig. 12.00 Unterhaltungskonzert. Das Rundsunkorchester, Leitung Reinhold Merten. Mitwirkung: Ellen Watteyne(Lieder zur Gitarre), Haus Eisele (Zither), der 9jährige Heinz Müller(Akkordeon). 13.35 Mittagskonzert.„Drei Sträuße.“ 14.80 Allerlei Musik. Die fröhlichen Fünf. 15.10 Deutsche Erzähler. Theodor Storm: Lena Wies, eine Erinnerung. Sprecher Rieth. 15.50 Stimme der Bewegung. 16.00 Nachmittagskonzert. Das Südfunkorchester (Württ. Landessinsonie=Orchester), Leitung Otto Seyfert; Solisten: Annemarie Banzhaf(Sopran), Hans Hofele(Bariton), Eduard Oswald (Violine). 18.00 Italienischer Sprachunterricht. 18.20 Von dem Leben des Arbeitslosen. Ein Gespräch. 18.35 Dr. Heinrich Wieschemann: Gedenkstunde für Adolf Bartels. 19.00 Reichssendung: Stunde der Nation. Vom Deutschlandsender: Melodramen mit Orchesterbegleitung. Nectors Bestattung aus d.„Ilias“ von Botho Sigward. Hexenlied von Max von Schillings. Sprecher Lothar Müthel; Orchester des Deutschlandsenders, Leitung Edwin Lindner. 20.00 Pros. Otto Bölcker: Die Wehrausbildung der deutschen Jugend und die Abrüstungskonserenz. 20.10 Operettenklänge. Das Südfunkorchester (Württ. Landessinfonie=Orchester, Leitung Gustav Görlich, Solisten: Hubert Buchta(Tenor), Hans Hanus(Tenor), Käthe Mann(Sopran), Heuny Schmitz(Sopran). Einlage:„Sende zu Hause“. Eine neue Erfindung wird vorgeführt von Carl Struve. 22.20 Du mußt wissen... 23.00 Solistische Parade der Orchesterinstrumente. Ausführende: Justus Gelsius(Flöte), Hermann Fehse(Oboe), Otto Plath(Engl. Horn), Wilhelm Schütze(Klarinette), Heinz Korte(Baß=Klarinette), Gustav Jung(Fagott), Ottomar Angermann(Horn), Otto Richter(Trompete), Rose Stein(Harse), Heinrich Rohmann(Xylophon). Das Rundsunkorchester, Leitung und verbindende Worte: Hans Rosbaud. 24.00—.15 Dürers„Vier Apostel". Vortrag von Dr. Wilhelm Fränger. Mittwoch, 15. November .20 Hilde Bremus: Gymnastik für Frauen. .40—.50 Für die Frau. 10.10 Wir und die Welt. 12.00 Unterhaltungskonzert. Die fröhlichen Fünf mit Saxophon=Akkordeon=Schlagzeug. 18.35 Mittagskonzert des Rundsunkorchesters, Leitung Gustav Görlich. 14.80 Jugendstunde für die 10 bis 16jährigen. WTDPOLCI CADAEHHAGZOI! Geheimschriften und ihre Lösung. Nach einem Vorschlag von Dr. Rothard. 15.50 Stimme der Bewegung. 16.00 Nachmittagskonzert des Rundfunkorchesters. Leitung Gustav Görlich. 18.00 Deutsch für Deutsche. Der Führer- der Marschall sprechen zum deutschen Volk. Abstimmung. Wahl, Verkündung der Ergebnisse Ein Radio von RECKSIEK läftt Sie mithören und miterleben. Darum noch heute zu Werner Recksiek Ihr Radlofachmann. Bleiefeld Ulmenstr. 9 Rut 2605 Modern eingericht. Reparaturwerkstatt. 18.80 Vom Deutschlandsender: Ansprache des deutschen Botschafters in Tokio. Horst=Wessel=Lied und Deutschlandlied. Ansprache des japanischen Botschafters in Berlin. Deutsche Uebersetzung dieser Ansprache. Japanische Nationalhymne. 19.00 Reichssendung: Stunde der Nation. Anton Bruckner— Hugo Wolf. Mitwirkende: Berliner Funkchor, Leitung Heinz Harl Weigel. Gertrud Baumann(Sopran), Anna Bellee(Sopran), Paul Lehmann(Baß), Steiner=Quartett und Emil Prietze(2. Bratsche), Waldemar von Vultee am Flügel, Alexander Ecklebe(Orgel). 20.00 Griff ins Heute. 20.05 Graf Felix von Luckner, Kommandant des „Seeadler", erzählt seine Lebensgeschichte. 20.25 Lieder, die uns Hörer einsandten(). Leitung Kneip. Margarete Katzsey(Sopran), Heinz Schlebusch(Tenor) Mitglieder des Orchesters des Westdeutschen Rundfunks. 21.10 Deutsche Balladen in Dichtung und Musik. 22.20 Du muß wissen... 28.00„Perpetuum modlle“ Ein musikalisches Potpourri, gespielt vom Rundsunkorchester, Leitung Gustav Görlich, und von allerlei Solisten, Leitung Fritz Gauß. Donnerstag, 16. November .20 Hilde Bremus: Gymnastik für Frauen. .40—.50 Für die Frau. 10.10 Schulsunk für Schüler vom 7. bis 10. Lebensjahre. Käthe Martin: Kinderturnen mit Musik. 10.80 Wir und die Welt. 12.00 Unterhaltungskonzert des Rundsunkorchesters, Leitung Gustav Görlich; Solist Helmuth Schumacher(Violine). 16.35 Mittagskonzert.„Soldatenmusik gesungen und geblasen". Leitung Kneip; Mitwirkende: Hubert Kirsch(Bariton), Willi Schneider(Baß), Willi Jansen(Bandonion), der Männerchor des Westdeutschen Rundsunks. Leitung Josef Breuer, das Blasorchester des Westdeutschen Rundsunks, Leitung Otto Julius Kühn, Sprecher Rauher. 15.50 Stimme der Bewegung. Radlo-Haus wüstenbecker Arndislraße 37 Des führende Spezial-Geschäft des Westene Lieferung sämtlicher Geräte Erleichterte Zahlungsbedingungen Spezial-Reparatur-Werkstalt 16.00 Nachmittagskonzert. Das Rundsunkorchester, Leitung Reinhold Merten; Solisten: Karl SchmittWalter(Bariton), Gustav Lenzewski(Violine), Friedrich Seufert(Klavier), Reinhold Merten (Klavier). 18.00 Spanischer Sprachunterricht. 18.20 Gesänge aus dem Land der Morgenfrische „Korea“. Vortrag mit Original=Schallplatten von Pros. Dr. Andr. Eckhardt. 18.85 Achtung! Sie hören Hausmusik. Fritz Hoffmann(Violine), Walter Wielsch(Klavier). 19.00 Reichssendung: Stunde der Nation. Von Breslau:„Das Spiel vom deutschen Ackersmann“. Worte von Ernst Keienburg, Musik von Johannes Rietz. Spielleitung Dr. Herbert Engler, Musikalische Leitung Ernst Prade. 20.00 Griff ins Heute. 20.10 Das Spiel von Job dem Deutschen. Ein Mysterium von Kurt Eggers. 22.20 Du mußt wissen... 24.00—.00 Metster ihres Fachs. 1. Alfred Sittard (Orgel). 2. Franz Völker(Tenor). 8. Wilhelm Kempff(Klavier). 4. Heinrich Schlusnus(Bariton). 5. Julius Patzak(Tenor). 6. Philharmonisches Orchester Berlin. Freitag, 17. November 10.10 Wir und die Welt. 11.00 Englischer Schulfunk für die Mittelstufe höherer Lehranstalten. Die Amtseinführung des Londoner Oberbürgermeisters. 12.00 Unterhaltungskonzert.„Sutten." 13.35 Mittagskonzert. Die fröhlichen Fünf mit Sarophon, Akkordeon, Schlagzeug, dazu Schallplatten. 15.50 Stimme der Bewegung. 16.00 Nachmittagskonzert. Das Orchester des Westdeutschen Rundfunks, Leitung Otto Julius Kühn, Solisten: Kläre Hansen(Sppran), das Streichquartett des Westdeutschen Rundsunks(Rhein, Schwartz, Ringnalda, Grote), der Kammerchor des Westdeutschen Rundsunks, Leitung Josef Breuer, Hans Haaß(Klavier). 18.00 Englischer Sprachunterricht. 18.20 Warum Familienforschung? 18.35 Männerchöre. Der Kammerchor des Westdeutschen Rundsunks, Leitung Breuer. 19.00 Reichssendung: Stunde der Nation. Vom Deutschlandsender: Ludwig Spohr=Stunde. Nach einführenden Worten das selten gespielte „Nonett“ von Spohr. Gespielt von der Kammermusik=Vereinigung der Berliner Staatsoper, Leitung George Kniestädt. 20.00 Griff ins Heute. 20.10 Eduard Künneke dirigiert eigene Werke. Das Rundsunk=Orchester, der Rundfunkchor, Leitung Eduard Künneke, Margarete Teschemacher(Sopran), Karl Pistorius(Tenor). 22.20 Du mußt wissen... 24.00—.00 Vom Schichsal des deutschen Geistes. Meister Eckhart, der Verkünder des deutschen Gottes. Vortrag von Otto Rahn. Sonnabend, 18. November .20 Hilde Bremus: Gymnastik für Frauen. 10.10 Kindergarten. 10.30 Arbeitsschlacht im Westen. 11.00 Schulfunk=Feierstunde für Schüler vom 16. bis 19. Lebensjahre. Berühmte Musiker machen Hausmusik. Zum Tag der deutscher Hauswusik am 21. November, Zusammenstellung: Dr. Paul Mies. Das Streichquartett des Westdeutschen Rundsunks(Rheen, Schwartz, Ringnalda, Grote), Egbert Grape— Hans Haaß(Klavier), Kläre Hansen(Topran). 12.00 Unterhaltungskonzert. Das Rundsunkorchester, Leitung Walter Caspar. 14.80 Stunde der Jugend. Vom Schrifttum der Hitlerjugend. 15.15 Lernt morsen! 15.50 Das Zeugenverhör. Eine lustige Gerichtsszene in Innsrücker Mundart von J. P. Rottmann. 16.00 Nachmittagskonzert: Tanzmusik, Leitung Otte Julius Kühn. 17.00 Besperkonzert. Lieselotte Mann(Alt), Heine Hoersch(Tenor), Egbert Grape(Klavier). Das Streichquartett des Westdeutschen Rundsunks (Rhein, Schwartz, Ringnalda, Grote), Männergesangverein Köln=Bickendorf, Leitung Musikdirektor Willi Würges, Mitglieder des Orchesters des Westdeutschen Rundfunks. 18.00 Stimme der Grenze. 18.20 Wochenschau. 16.85 Eine Viertelstunde Zupfgeigenhaussl. 19.00 Reichssendung: Stunde der Nation. Von Köln: Rheinisches Narrenschiff. Rheintscher Humor in Wort und Lied von Laurenz Klesgen. 20.00 Griff ins Heute. 20.10 Heiterer Abend. Ansage Maria Neu, Mitwirkende: Paul Hörbiger, die Vier Nachrichter. Willi Domgraf=Faßbänder, am Flügel Hubert Gießen eine Wiener Schrammel=Quartett u. a. 22.20 Du muß wissen... 28.00 Bunte Konzertstunde. Radio-Hoppe Geldstraße? Ruf 3068 Ruf 3068 Dae Fachgeschäft für Sie! 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Alle Erfahrungen, die man beim Senderbau in der ganzen Welt sammeln konnte, wurden bei dieser neuen Anlage verwertet. Der Sender, dessen Wellenlänge durch Quarz= steuerung peinlich genau eingehalten wird, arbeitet mit zwei modernen Riesenröhren von je 300 kW auf die Antenne. Diese besteht einem einfachen Draht, welcher in dem etwa 140 Meter hohen, nahe beim Sendergebäude freistehenden Holzturm senkrecht aufgehängt ist. Der Sendebereich der Norag wurde seither durch den alten Hamburger Sender(1,5 kW) und durch die Zwischensender Hannover. Bremen, Flensburg und Kiel, zum Teil in Gleichwellenbetrieb, bearbeitet. Durch die neue Telefunken=Anlage, die sich zum settherigen Sender etwa wie ein moderner Großsuper zu einem Detektorenempfänger verhält, wird es Hamburg ermöglicht, über den Bereich der zugehörigen Zwischensender hinaus ganz Deutschland zu erfassen. Bis jetzt war es doch selbst in Mitteldeutschland kaum möglich, Darbietungen der Norddeutschen Sendegruppe befriedigend mitzuhören. 2 Röhren Einkreiser hervorragende Leislung enekteste Skeleneinstellung Trennschert.Kurzwellenleil. Vorführung durch jeden Fechhändler. Auch auf ..-Vertrag. Lieferbe: soforl. Preis mit Röhren für.-Str.: RM 190.— Ausführlicher Prespekt kostenlos durch: TZ Auslieferungslager: W. Thleie jun., Osnabrück, Herderstr. 23, Tel. 6074. Möbel-Teppiche-Dekorationen nur 1100 ∆ PRieurichK. ESS DE Niedernstr. 17 WE POTINA HS Kennen Sie meine Modelle? Ein Besuch meiner Ausstellung in 6 Etagen PRERRRREERAEREREREMEERREREER überzeugt Sie, wie vorteilhaft Sie kaufen. Bedarfedeckungescheine für Ehestande- Dariehen werden angenommen. — In dieser Rubrik kostet jedes Wort.08 Lik, in der letten Ueberschrift.20 Mk. 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November 1933 ises Nnchrichten Ritler an die Arbeiterschaft ***„„„„ Pereunden Die große Ansprache des Führers aus der Dynamo-Halle der Berliner Klemens-Schaderi=Werte Berlin, 10. 11. 1 Im schlichten äußerlichen Rahmen vollzog sich der Akt, in dem der Führer zwei Tage vor der Wahl zur deutschen Arbeiterschaft sprach. Berliner Straßenbild war vollkommen verändert. Vor allem auf dem Wege, den der Führer von der Reichskanzlei bis zum Werk in Siemensstadt nahm, standen die Menschen Kopf an Kopf, Schulkinder, Hitlerjugend und die Formationen der SA. SS, des Stahlhelms und der vaterländischen Vereine bildeten Spalier. In Siemensstadt selbst war neben den Fahnen und Spruchtüchern der Eingang zum Stadtteil durch eine Triumphpforte geschmückt. Schon lange vor 12 Uhr hatte sich vor der Reichskanzlei eine große Menschenmenge eingefunden, um der Abfahrt des Reichskanzlers zu der gewaltigen Kundgebung in den Siemenswerken beizuwohnen. Bereits gegen 11.45 Uhr war, lebhaft begrüßt, Reichsminister Göbbels zur Abholung des Kanzlers vorgefahren. Als gegen 12.45 Uhr der Wagen mit dem Führer und seiner Begleitung durch das Portal fuhr, kannte der Jubel der Menge keine Grenzen mehr. An den Stätten der Arbeit selbst war alles unverändert. Man gewann den Eindruck, als seien die Techniker in ihren weißen, die Arbeiter in ihren blauen Kitteln nur für einen Augenblick von der Stätte ihres Wirkens fortgegangen. Die drei gewaltigen, 200 Meter langen und 100 Meter breiten Hallen des Simens=Dynamo=Werkes waren Kopf an Kopf von der Arbeiterschaft besetzt. Um ½1 Uhr erschien Reichsminister Dr. Göbbels, von donnernden Heilrufen empfangen, die sich wiederholten, als er in dem Betriebsbüro der großen Dynamohalle unterhalb der Krahnbühne vor dem Mikrofon des Deutschlandsenders Platz nahm. Um 12.45 Uhr flammten die Scheinwerfer auf. Unter atemloser Stille hörten die Tausende und Abertausende die mitreißenden Worte des Provagandaministers. Aepoelage des Propagandunnnisters Reichsminister Göbbels gab einen Bericht von der Stätte der Arbeit, dabei ausgehend von Berlin, der Stadt der Masse und der Arbeit. Es sind gerade 15 Jahre her, so sagte Göbbels, da standen die marxistischen Volksverführer vor den betrogenen Massen, um ihnen Freiheit, Schönheit und Würde zu versprechen. Sie hätten genug getan, hätten sie ihnen nur Arbeit und Brot gegeben. Statt sich aber für das Volk einzusetzen, verkrochen sie sich hinter Parlament und Gesetzesbarrikaden. Zwischen ihnen und den Massen stand der Parteifunktionär. Wenn das Volk sie streng und unerbittlich anschaute, mußten sie vor Scham vor ihm die Augen niederschlagen. Wie anders ist das heute. Heute wird der Führer mitten unter seine schaffenden Volksgenossen treten, um vor ihnen Rechenschaft abzulegen und die Notwendigkeit der Verteidigung der nationalen Ehre zu begründen. Gerade der arbeitende Mensch hat in den vergangenen Jahren des deutschen Niederbruchs und Verfalls einsehen gelernt, daß ein Volk ohne Ehre auch immer sein Brot verliert und daß es deshalb in erster Linie Pflicht und Aufgabe der arbeitenden Menschen ist, die Ehre des Staates und der Nation zu verteidigen. Welch eine gewaltige Demonstration vor der ganzen Welt! Ein ganzes Volk entblößt sein Haupt. Es erbittet vom Himmel Gnade und Segen für die gerechte Sache seiner nationalen Ehre, die die Welt glaubt, uns verweigern zu können. Punkt ein Uhr heulten die Sirenen auf und die Maschinen schwiegen. Ueberall, wo deutsche Menschen leben, setzt die Minute feierlichen Schweigens ein. Nun schweigen die Maschinen, fuhr Minister Göbels fort.„Alle Räder stehen still, wenn Dein starker Arm das will“. Dieses Wort, von den marristischen Arbeiterverführern jahrzehntelang mißbraucht, wird in einer neuen Bedeutung wahr, nicht um gegen die Nation und ihren Wohlstand zu demonstrieren, nein, im Gegenteil: Die Geschlossenheit der deutschen Ehrauffassung vor dem eigenen Volk und der ganzen Welt zu bekunden, sind die Räder zum Schweigen gebracht worden. Wie eine unsichtbare Parole stehen jetzt über Heute speicht hindendurg Das Ausland hört mit Berlin, 11. 11. Reichspräsident Generalfeldmarschall von Hindenburg spricht heute zwischen 19 Uhr und 19.10 Uhr über alle Sender zum deutschen Volk. Diese Ansprache des Reichspräsidenten findet das größte Interesse auch im Auslande. Sie wird übernommen von den beiden, großen nordamerikanischen Rundfunkgesellschaften National Broadcasting Co. und dem ColumbiaBroadcasting System, ferner in Südamerika von Rio de Janeiro, Buenos Aires und Pernambuco, weiter von der British Broadcasting, dem großen englischen Sendersystem, und wird endlich mit dem Richtstrahler nach Bangkok in Hinterindien gesendet. Um 21.45 Uhr geht die Ansprache auf Wachsplatten noch einmal über alle deutschen Sender. ganz Deutschland die Worte, die der Führer uns als Signal mit in diesen alten Kampf hineingab: „Wir wollen den Frieden, aber einen Frieden der Ehre; wir haben nicht die Absicht, Europa in neue Kriegswirren hineinzustürzen, aber wir sprechen es offen aus, daß die Welt uns ungestört unserer Arbeit nachgehen lassen soll. Das deutsche Volk verdient es nicht, als Nation zweiten Ranges behandelt zu werden. Es hat den Krieg zwar verloren; aber das ist keine Schande. Es hat anständig und tapfer seinen nationalen Lebensbestand verteidigt und die Ehre, die es im Kriege niemals preisgab, wird es sich auch im Frieden von niemand mehr rauben lassen; denn Deutschland hat sich selbst wiedergefunden. Es wird herrlicher denn je auferstehen.“ Nun sitzt ein ganzes Volk am Lautsprecher. einer einzigartigen Demonstration stellt sich das deutsche Volk vor die Völker Europas, um sein untbdingbares Recht auf Ehre und dauerhaften Frieden anzumelden. Kann die Welt die Wucht dieses Bekenntnisses übersehen? Die Welt wird uns antworten, wenn das deutsche Volk am 12. November dem Führer seine Antwort gegeben hat. Ihm gilt in diesem Augenblick unser Dank und das Gelöbnis unzerstörbarer Treue. So wie die Nation den Führer grüßt, so grüßt der Führer die Nation, komme was kommen mag. In Glück Im Dynamo=Werk der Siemens=Werke in Berlin: Inmitten der riesigen Krane und Maschinen steht Adolf Hitler auf einem GeneratorGehäuse bei seiner Ansprache an die Mill ionen der deutschen Arbeiter und Bauern. und Not wollen und werden sie beweisen, daß sie einander Wert sind.(Lang anhaltende Heilrufe.) Der Führer trifft ein Wenige Minuten nach ein Uhr klangen von der Straße Heilrufe herein, die bald zu einem Donnern und Tosen anschwollen, das sich in den riesenhaften Hallen immer und immer wiederholte. Leuchtenden Auges schritt der Führer durch eine schmale Gasse und dankte immer wieder für den jubelnden Empfang. Als der Führer den Generator betrat, brauste noch einmal von allen Seiten nicht endenwollendes Heilrufen auf. Als die Heilrufe nicht abbrechen wollten, zeigte der Führer lächelnd auf seine Uhr und deutete auf das Mikrofon. Er erhob noch einmal den Arm und sofort trat lautlose Stille ein. Dann sprach der Führer. Die Anspeache des Zahrers Deutsche Volksgenossen und=genossinnen! Meine deutschen Arbeiter! Wenn ich heute zu Ihnen und damit zu Millionen anderer deutscher Arbeiter und Arbeiterinnen spreche, dann habe ich mehr recht dazu als irgend ein anderer. Ich bin aus Euch selbst herausgewachsen, habe einst selbst unter Euch gestanden, bin in 4½ Jahren Krieg mitten unter Euch gewesen, und spreche nun zu Euch, zu denen ich selbst gehöre und mit denen ich mich noch heute verbunden fühle und für die ich letzten Endes auch kämpfe. Denn um meinetwillen wäre der Kampf nicht notwendig. Ich würde ihn auch nicht führen für eine Klasse oder für eine besondere Gesellschaftsschicht. Ich führe den Kampf für die Millionen=Mässen unseres braven, fleißigen, arbeitenden, schaffenden Volkes.(Stürmisches Bravo). Ich wende mich in einer geschichtlichen Stunde an Euch. Einmal hat das deutsche Volk in einer solchen Stunde versagt; die Folgen sind furchtbare gewesen. Ich möchte nicht, daß zum zweiten Male das deutsche Volk in denselben Fehler verfällt. Die Folgen würden wieder für viele, viele Jahre trostlos sein. Ich war in meiner Jugend Arbeiter so wie Ihr, und ich habe mich dann durch Fleiß, durch Lernen und ich kann sagen auch durch Hungern langsam emporgearbeitet. In meinem innersten Wesen aber bin ich immer das geblieben, was ich vorher war. Als ich nach dem Kriege in das politische Leben eintrat, tat ich es in der Ueberzeugung, daß unser Volk von seiner politischen Führung schlecht beraten war, in der Ueberzeugung, daß das deutsche Volk als Ergebnis dieser schlechten Führung eine grauenhafte Zukunft vor sich sah. Ich tat es damals mit innerster Berechtigung deshalb, weil ich ja nicht zu denen gehörte, die irgendwie verantwortlich für den Krieg waren. Ich war so wenig für den Krieg verantwortlich wie irgend einer unter Euch, denn ich war damals genau so wie Ihr ein Unbekannter, über den das Schicksal zur Tagesordnung überging. Allerdings habe ich mich nicht zu denen gerechnet, die sich damals gegen die eigene Nation stellten. Ich war der Ueberzeugung, daß man für das Schicksal der Nation eintreten muß, wenn nicht das ganze Volk früher oder später Furchtbares leiden sollte. Das ist es, was mich von den anderen getrennt hat, die sich in der kritischen Zeit gegen Deutschland wandten. Als der Krieg zu Ende war, nahm ich mir als Frontsoldat das Recht, das, was ich als richtig erkannt hatte, nunmehr auch zu vertreten. Ich habe vorher nicht geredet und habe mich vorher nicht in irgendeiner parlamentarischen Tätigkeit bewegt. Ich war ein Mensch, der sich einfach das tägliche Brot verdient hat. Erst als ich nach Kriegsende sah, daß die politische Führung nicht hielt, was sie der Nation versprochen hatte, sondern, daß das Gegenteil kam, da ging ich in das Volk hinein und habe mit sechs anderen ganz kleinen Arbeitern gewirkt und eine Bewegung gegründet aus der eigenen Ueberzeugung heraus, daß die Meinung, man könne durch den Kampf der Klassen suntereinander das Schicksal auch nur einer Klasse bessern, ein Irrtum ist. Wir haben diesen Irrtum im Großen gesehen, auch in der ganzen Welt erlebt, am deutlichsten im Friedensvertrag von Versailles. Dieser Vertrag baut sich auf zwei grundfalschen Thesen auf. Erstens: Der Ausgang eines Krieges, in dem es natürlich immer Sieger und Besiegte geben muß, könne für ewige Zeiten nun die geltende Rechtsnorm im Völkerleben sein, d. h. es könne für immer der Sieger im Recht sein und der Besiegte der Rechtlose. Das ist eine unmögliche These, auf die man keine Völkergemeinschaft aufbauen kann. Die zweite These, die ebenso falsch ist, ist die, zu glauben, es gehe einem Volke umso besser, je schlechter es dem anderen geht. Ein ungeheurer Irrtum. Diese beiden Thesen, die dem Vertrage von Versailles zugrunde gelegt worden sind, haben sich in einer verheerenden Weise ausgewirkt, nicht nur für das deutsche, sondern auch für die anderen Völker. Ich hatte erkannt, meine Volksgenossen, daß wir aus diesem Wahnsinn nicht mehr herauskommen würden, solange wir denselben Wahnsinn im Innern auch unter uns dulden. Was im großen vertreten wurde, zweierlei Recht der Nationen, die Theorie, daß es einem Volke wirtschaftlich schlecht gehen muß, damit das andere leben kann— diese Theorie haben wir ja unter uns genau so gepredigt. Was ist denn für ein Unterschied zwischen der Theorie des Klassenkampfes und der Theorie dieses Völkerkampfes? Es ist derselbe Wahnwitz, zu meinen, einer Klasse könnte es besser gehen, wenn es der anderen schlechter geht. Ich war damals im Jahre 1919 überzeugt, daß über alle Klassen hinweg das Volk sich selbst wieder zusammenfinden muß.(Lebh. Zustimmung). Es war natürlich, daß sich dagegen viele Interessenten wenden würden; es war verständlich, daß die Organisationen, die die Klassen bildeten, sich dagegen sträuben würden. Man kann aber nicht das Volk zugrunde gehen lassen, weil diese Organisationen leben wollen, denn ein Volk lebt nicht für Theorien, nicht für Programme, Westsaten hoel hinler Die Rede, die der Reichskanzler an das deutsche Volk und insbesondere an die deutsche Arbeiterschaft richtete, wurde auch technisch zu einer noch nie dagewesenen unerhörten Veranstaltung. Sämtliche in Frage kommende Parteiorganisationen und alle Betriebe hatten alles daran gesetzt. um trotz der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit auch den letzten Lautsprecher zu mobilisieren, um jedem Volksgenossen die Teilnahme an dieser Kundgebung zu ermöglichen. Mehr als eineinhalb Millionen Arbeiter waren im Herzen des deutschen Industriegebiets um die Lautsprecher versammelt. Gau Westfalen=Süd haben 3120 Betriebe 4125 Lautsprecher bereit gestellt, deren Uebertragung 525191 Arbeiter lauschten; im Gau Westfalen=Nord waren es 520.000 Arbeiter, denen in 3460 Betrieben 3943 Lautsprecher die Kundgebung übermittelten. auch nicht für Organisationen, sondern alle diese haben dem Leben eines Volkes zu dienen. Und heute erleben wir, daß auch der Völkerstreit untereinander gepflegt wird von ganz bestimmten Interessenten. Es ist eine wurzellose internationale Clique, die die Völker gegeneinander hetzt.(Zustimmung). Es sind das die Menschen, die überall zu Hause sind, die nirgends einen Boden haben, auf dem sie gewachsen sind, sondern die heute in Berlin leben, morgen in Brüssel sein können, übermorgen in Paris und dann wieder in Prag oder in Wien oder in London, und die sich überall zu Hause fühlen.(Lebh. Zustimmung). Sie können überall ihre Geschäfte tätigen, aber das Volk kann ihnen ja nicht nachfolgen, das Volk ist ja gekettet an seinen Boden, ist gebunden an seine Heimat, ist gebunden an die Lebensmöglichkeiten seines Staates, der Nation. Was heißt heute internationale Solidarität der Klassen? Das sind blasse Therorten in einer Welt, in der überall die Not schreit und die Völker schwer zu kämpfen haben um ihr Dasein. Die Kraft von uns allen, sie liegt nicht in diesen internationalen Phantomen, sie liegt hier in unserer Heimat.(Bravo!) Diese Kraft zu wecken und zu stärken, war immer mein Ziel. Ich schuf daher eine ganz neue Bewegung, die von vornherein über alle Erscheinungen des Verfalls hinweg eine neue Gemeinschaft aufzubauen hatte. Denn daß ein Volk deswegen zugrunde gehen soll, weil bestimmte Organisationen nur vom Bruderkampf leben können, das sehe ich nicht ein. Dagegen habe ich den Kampf begonnen und ein Programm aufgestellt, das davon ausging, daß der einzelne, daß sein Stand, seine Herkunft, seine Geburt, seine Lebensstellung oder sein Vermögen nicht viel bedeuten. Alles ist vergänglich, es ist unbedeutend an der Dauerexistenz des Volkes gemessen. Die Minute der Besinnung und des Schweigens Das Volk als solches ist die Quelle, die ewige Quelle und der ewige Brunnen, der immer wieder neuen Odem gibt. Und diese Quelle muß gesund erhalten werden. Was gilt mir eine Theorie, wenn ich sieben Millionen Erwerbslose sehe? Würden sie glücklich, wenn ich Theorien verkünde? Ich muß versuchen, ihnen zunächst wieder Brot und Arbeit zu geben. Ich wußte, diese Aufgabe kann man nur lösen, wenn man die ganze Kraft des Volkes für diese Ziele zusammenfassen kann. Es ist mir klar, daß ein solches Programm, in dem sich der Nationalismus mit dem Sozialismus verbinden muß, nicht in wenigen Jahren verwirklicht wird, daß eine große Erziehung notwendig ist und daß dieser zukünftige Staat die Menschen sich selbst erziehen muß. Mit sechs oder sieben Mann habe ich begonnen. Heute ist es die größte deutsche Bewegung, nicht durch Zufall und nicht, weil mir der Weg leicht gemacht wurde, sondern weil ich in den Ideen, auf die ich baute, richtig ging.(Lebh. Beifall). Nur deshalb konnten sie sich durchsetzen. Denn das können Sie sich, meine Arbeiter, denken: daß, wenn ein Mann in Ihrer Lebenslage beginnt, eine Bewegung zu gründen, ihm nicht die Erfolge zufliegen, ist selbstverständlich. Es gehört eine große Zähigkeit und ein unerhörter Wille dazu, überhaupt dieses Werk zu beginnen. Und das möchte ich Ihnen heute sagen: Wenn ich diesen Glauben hatte, habe ich ihn nur gehabt, weil ich das Volk kannte und weil ich niemals an der Qualität des deutschen Volkes zweifelte.(Lebh. Beifall). Nicht die intellektuellen Schichten haben mir den Mut gegeben, dieses gigantische Werk zu beginnen, sondern den Mut habe ich nur gefaßt, weil ich selbst den deutschen Arbeiter und den deutschen Bauern kannte.(Stürmischer Beifall). Was heißt für mich ein Titel? Ich brauche keinen Titel! Mein Name, den ich mir aus eigener Kraft erwarb, ist mein Titel.(Stürm. Beifall). Ich möchte nur, daß die Nachwelt mir einmal bestätigt, daß ich anständig und ehrlich mein Programm zu verwirklichen mich bemüht habe. Wir haben in diesen neun Monaten gearbeitet und Großes erreicht. Vielleicht wird mancher unter Ihnen sein, der es mir nicht verzeihen kann, daß ich die marxistischen Parteien vernichtete. Ihnen sage ich: Meine Freunde, ich habe die anderen Parteien genau so vernichtet.(Beifall). Ich habe nicht die Vertretung der Arbeiterschaft beseitigt, nein, ich habe die Vertretung aller Klassen beseitigt. (Beifall). Ich habe nie gesagt, in diesem neuen Staat darf der Arbeiter keine Vertretung mehr besitzen. Im Gegenteil, ich bin der Ueberzeugung, daß nur die gleiche Berechtigung aller einen erträglichen Zustand für alle schaffen kann. Allerdings verstehe ich darunter niemals die Anmaßung der Stände, gegeneinander einen Dauerkrieg zu führen. Das ist nicht der Zweck unseres Daseins, sondern sein Zweck ist, daß wir mit gemeinsamem Denken, mit gemeinsamer Anstrengung und mit gemeinsamer Arbeit ein möglichst erträgliches Leben für unsere Volksgenossen, nicht für eine Klasse oder einen Stand, sondern für alle schaffen. Als ich kam, hatte Deutschland über 6/2 Millionen Erwerbslose. Und jetzt sind es 3710000. Es ist das für neun Monate eine Leistung, die sich sehen lassen kann.(Stürm. Beifall). Wir haben die Hände nicht in den Schoß gelegt, sondern uns abgemüht Tag für ag. Und wenn einige sagen: Ja, aber unser Existenzuivean ist nicht besser geworden, dann Freitag mittag 1 Uhr am Potsdamer Platz in Berlin: Alle Fahrzeuge stehen still, die Menge verharrt entblößten Hauptes, den Arm zum deutschen Gruß erhoben, in schweigender Besinnung. antworte ich: Das erste war, daß ich die Menschen wieder in den Arbeitsprozeß eingliederte. Das nächste wird sein, die Konsumkraft wieder zu steigern. Das liegt in unserem eigenen Interesse. Dem deutschen Bürger muß ich sagen: Denke ja nicht, daß es Dein Interesse ist, wenn es dem Arbeiter schlecht geht. Im Gegenteil: Je mehr er selbst an Konsumkraft besitzt, umso besser wird es Dir auch gehen. Es ist nicht so, daß das Unglück des einen, das Glück des anderen bedeutet. Im Gegenteil: Man hebe die Kraft eines Volkes insgesamt und sie kommt allen wieder unmittelbar zugute. Es ist eine ungeheure Erziehungsarbeit, die wir begonnen haben, und ich weiß, daß sie noch lange nicht zu Ende ist. Und wenn links und rechts Verbockte dastehen und sagen, aber uns bekommt Ihr nie, dann sage ich: Das ist uns gleichgültig, aber die Kinder bekommen wir dann!(Stürmischer Beifall). Sie erziehen wir von vornherein zu einem anderen Ideal und erziehen sie füreinander. Wenn ich aber dem deutschen Volke wieder Arbeit und Brot erschließen, wenn ich es wieder in Ordnung bringen will, dann kann ich das nur tun, wenn es Ruhe und Frieden besitzt. Man sollte mir nicht zumuten, daß ich so wahnsinnig sei, einen Krieg zu wollen. Ich weiß nicht, wie viele von den fremden Staatsmännern den Krieg überhaupt als Soldaten mitgemacht haben! Ich habe ihn mitgemacht, ich kenne ihn. Von denen aber, die heute gegen Deutschland hetzen und das deutsche Volk verleumden— das weiß ich— von denen hat keiner jemals auch nur eine Kugel pfeisen hören.(Stürmische Zustimmung). Wir haben in diesen neun Monaten uns nur mit unserem Volk beschäftigt, nur unsere Aufgaben studiert, wollten nur sie lösen, und ich bin der Meinung, andere Staatsmänner täten gut, wenn sie auch sich ihren eigenen Aufgaben widmen wollten.(Lebh. Beifall). Wenn überhaupt jemand auf der Welt sich bedroht fühlen kann, dann sind das doch nur wir allein. Wir wollen Frieden und Verständigung, nichts anderes! Wir wollen unseren früheren Gegnern die Hand geben! Es muß ein Strich gezogen werden unter die traurigste Zeit der Weltgeschichte. Man sagt: Ihr meint es nicht ehrlich. Ich sage: Was soll ich denn tun, daß Ihr uns glaubt? Meine Volksgenossen, ich glaube, in einer solchen Zeit muß man sehr hart sein und darf vor allem von seinem Recht keinen Zentimeter abweichen.(Stürmischer, anhaltender Beifall). Ich bin der Ueberzeugung, daß alle Probleme des Lebens, wenn verschiedene Partner in die Erscheinung treten, nur gelöst werden können, wenn diese Partner gleichberechtigt sind. Es ist ja auch im Wirtschaftsprozeß so. Stellt Euch vor, daß im Wirtschaftsprozeß ein Partner, ob Unternehmer oder Arbeiter, ohne jedes Recht ist und der andere besitzt alles Recht und alle Macht. Ihr wißt selbst, daß dann kein erträglicher Vertrag und kein erträglicher Zustand möglich ist. Im Völkerleben ist es genau so. geht nicht an, daß ein Volk alle Rechte hat und das andere Volk hat überhaupt kein Recht. Wenn irgendetwas den Frieden erschüttert und Unfrieden erzeugt, dann ist es eine solche ungleiche Verteilung des Rechts, im Leben des einzelnen sowohl aks im Völkerleben. Und ich, ich würde ein Lügner werden am deutschen Volk, wenn ich ihm eine wirtschaftliche Besserung seiner Lage versprechen sollte, ohne zugleich auch seine Gleichberechtigung in der Welt zu fordern. Das eine geht nicht ohne das andere. Man sage mir nicht: Ja, was heißt denn Ehre? Meine Arbeiter! Ehre heißt in diesem Falle gleiches Recht, und gleiches Recht heißt die Möglichkeit, auch seine Interessen vor den anderen vertreten zu können. Wenn die Welt diktiren will, dann ohne meine Unterschrift.(Stürmischer Beifall). Und wenn die Welt sagt: Ja, wir sind dazu deshalb gezwungen, weil wir Euch nicht trauen können. Wieso? Wann hat das deutsche Volk jemals sein Wort gebrochen! Es hat leider meistens sein Wort zu hartnäckig und allzu treu gehalten. Hätten wir im Weltkriege nicht so stur und so treu zu unseren Verbündeten gestanden, dann wäre vielleicht Deutschland besser gefahren. Viele Jahrhunderte hindurch hat das Ausland damit gerechnet, in Deutschland Verbündete zu haben. Erst waren es charakterlose Fürsten, die eiskalt ihre Völker verrieten, dann sind es Parteien gewesen, WeltanschauVon hier sprach der Führer zum deutschen Arbeiter ungen. Immer haben sie Verbündete gehabt. (Pfutruse). Jetzt will ich den Gegnern zeigen, daß sie heute keine Verbündeten mehr in Deutschland haben.(Stürmischer, langanhaltender Beifall). Was heute sich verbunden fühlt, ist das deutsche Volk selbst. Jahrhundertelang hat es sein Schicksal versucht in Uneinigkeit und hat grauenhafte Erlebnisse geerntet. Ich denke, daß wir jetzt das Schicksal versuchen in Einigkeit, daß wir jetzt den Versuch unternehmen, unser Schicksal zu gestalten in einer unzertrennlichen Gemeinschaft. Ich bin dafür in Deutschland der Garant, daß diese Gemeinschaft nicht zugunsten einer Seite unseres Volkes ausschlägt. Ihr könnt mich als den Mann ansehen, der keiner Klasse angehört, der keinem Stande angehört, der über alledem steht. Ich habe nichts als die Verbindung zum deutschen Volk.(Langanhaltende Heilruse). Und dieses Volk will ich am 12. November der Welt vorführen, so wie es ist.(Lebh. Beifall). Sie soll sehen, daß das, was ich erkläre, nicht die Sprache eines einzelnen ist, sondern daß das ganze Volk wie ein Mann dahintersteht. Und genau so bitte ich Sie auch: Treten Sie ein für diesen Begriff des gleichen Rechtes, so wie Sie selbst kämpfen mußten und gekämpft haben für das eigene Recht als deutscher Arbeiter. Ebenso müssen wir heute kämpfen für das Lebensrecht unseres ganzen Volkes, müssen eintreten dafür und dürfen nicht selbst unsere Ehre, unser gleiches Recht preisgeben. Heute hat das Schicksal mir mehr Macht gegeben, als sie viele Jahrzehnte vorher ein Kanzler in Deutschland besaß. Ich kann nicht preisgeben, wofür ich viele Jahre gekämpft habe. Und wenn ich Euch auffordere, am 12. November einzutreten Mann für Mann, für mich zu stimmen, für diesen Entschluß, für diesen Reichstag so könnt Ihr nicht sagen: Das brauchst Du. Ich brauche das persönlich wirklich nicht. Ich könnte darauf Verzicht leisten. Ich habe noch für 3½ Jahre Generalvollmacht. Nicht ich brauche es— das deutsche Volk braucht es, Ihr selber braucht es. Eure Arbeit braucht es. Ihr werdet jetzt vor die Welt treten mit mir und hinter mir und feierlich erklären: Wir wollen nichts anderes als den Frieden. Wir wollen nichts anderes als Ruhe, wir wollen nichts anderes als uns unseren Aufgaben widmen. Wir wollen unser gleiches Recht und lassen uns nicht unsere Ehre von irgendjemand nehmen.(Beifall). Wenn wir das am 12. November tun und wenn die ganze Nation hier ihre Pflicht erfüllt, dann wird damit zum ersten Male viekleicht in der deutschen Geschichte der ganzen Welt klar, daß sie nun anders mit uns verkehren muß, daß sie nicht mehr hoffen kann auf unsere Uneinigkeit und Zersplitterung, daß sie sich abfinden muß mit dem, was ist, nämlich mit dem deutschen Volk. (Langandauernde Beifallsstürme). Der Dank der Arbeiter Mit unbeschreiblichem Jubelsturm dankte die Arbeiterschaft dem Kanzler. Wie ein feierliches Gelöbnis stieg das Horst=Wessel=Lied auf; das Heil auf den Führer ließ die riesigen Hallen erbeben. Die Rückfahrt des Führers von Siemensstadt zur Reichskanzlei gestaltete sich zu einer derartigen Triumphfahrt, wie Berlin sie noch nicht erlebt hat. Die ganze Fahrt auf dem wohl mehr als 12 Kilometer langen Wege konnte nur im Schrittempo vor sich gehen. Alle Straßen waren restlos verstopft. Die gesamte werktätige Bevölkerung Berlins war auf den Straßen und bereitete dem Führer Huldigungen von unerhörtem Ausmaße. Diese Triumph= fahrt durch Berlin hat eigentlich für Berlin die Entscheidung des 12. November schon vorausgenommen. Die Berliner Bevölkerung hat sich schon eindeutig und überwältigend zu Adolf Hitler bekannt. Reichspräsident von Hindenburg empfing am Freitag den deutschen Botschafter Nadolny, der sich in den nächsten Tagen auf seinen neuen Posten nach Moskau begibt. Der Reichspräsident benutzte diesen Anlaß, um dem Botschafter seinen Dank für die auf der Abrüstungskonferenz dem Reich geleisteten Dienste zum Ausdruck zu bringen. Eines der gewaltigen Hochhäuser des Siemens=Schuckert=Werkes in Berlin, von wo aus der Kanzler seinen Wahlaufruf an alle Arbeiter der Stirn und der Faust richtete. Aus der sozialen Bewegung Die Verwendung der„Stiftung für Opfer der Arbeit“ Der Reichsminister hat an die Länder ein Rundschreiben gerichtet, das die Verwendung der Mittel aus der„Stiftung für Opfer der Arbeit“ klarstellt. Es wird darauf hingewiesen, daß die Unterstützungen, die von der„Stiftung für Opfer der Arbeit“ im Reichspropagandaministerium an die Hinterbliebenen tödlich verunglückter Arbeiter gezahlt werden, rein zusätzlicher Natur sind und lediglich neben die Leistungen der Berufsversicherungen und der örtlichen Wohlfahrtsbehörden treten. würde dem Zweck des vom Herrn Reichskanzler ins Leben gerusenen Hilfswerkes widersprechen“, so heißt es in der Bekanntmachung,„wenn sich Gemeinden auf Kosten der vom ganzen deutschen Volk aufgebrachten Stiftung zugunsten der Arbeiter entlasten würden.“ Vielmehr seien die bisher gewährten Leistungen, die ja ohnehin nur einen Mindestsatz darstellten, ohne Rücksicht auf die etwaigen Unterstützungen aus der„Stiftung für Opfer der Arbett“ weiter zu entrichten. Die„Stiftung für Opfer der Arbeit“ spricht gleichzeitig allen Wohlfahrtsbehörden und ihren Beamten, die ihr bei Ermittlung der Bedürftigkeit der Antragsteller ihre wertvollen Dienste zur Verfügung stellten, den herzlichsten Dank aus für ihre tätige Mitarbeit an dem großen Hilfswerk des Herrn Reichskanzlers. sie Verbündete gehabt. Begnern zeigen, daß sie deten mehr in Deutschntscher, langanhaltender en fühlt, ist das deutsche ertelang hat es sein Uneinigkeit und hat geerntet. Ich denke, Schicksal versuchen in jetzt den Versuch unterI zu gestalten in einer Gemeinschaft. Ich and der Garant, daß zugunsten einer Seite igt. Ihr könnt mich als keiner Klasse angehört, ehört, der über alledem s die Verbindung zum nganhaltende Heilruse). h am 12. November der es ist.(Lebh. 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Wie ein feierdas Horst=Wessel=Lied führer ließ die riesigen Führers von Siemensgestaltete sich zu einer st, wie Berlin sie noch ganze Fahrt auf dem lometer langen Wege vo vor sich gehen. Alle verstopft. Die gesamte Berlins war auf den dem Führer Huldigun3maße. Diese Triumph= eigentlich für Berlin November schon vorliner Bevölkerung hat überwältigend zu Adolf Hindenburg empfing schen Botschafter Nanächsten Tagen auf ch Moskau begibt. Der diesen Anlaß, um dem für die auf der AbReich geleisteten zu bringen. en Bewegung ung für Opfer der Arbeit“ at an die Länder ein 1, die Verwendung der für Opfer der Arbeit“ hingewiesen, daß die der„Stiftung für Opfer gandaministerium an die runglückter Arbeiter geser Natur sind und ledigder Berufsversicherungen rtsbehörden, treten.„Es Herrn Reichskanzler ins rkes widersprechen“. so nachung,„wenn sich Gem ganzen deutschen Volk unsten der Arbeiter entseien die bisher gewährhin nur einen Mindestsicht auf die etwaigen Stiftung für Opser der k pfer der Arbeit“ spricht #tsbehörden und ihren ttlung der Bedürftigkeit vollen Dienste zur Veristen Dank aus für ihre großen Hilfswerk des R Toiischee Kandelspioll Aktien gebessert Berliner Börsenbericht vom 10. November 1933 Der Montanmarkt stand am Freitag im Mittelpunkte des Interesses. Die Kulisse zeigte größere Uaternehmungslust, Gelsen, Hoesch und Klöckner waren um 2½—2½ Prozent gebessert. Selbst Stahlverein konnten 1½ Prozent gewinnen. Am Eiektromarkte waren die Steigerungen nicht so stark, sie gingen nicht über 1½ Prozent hinaus. Diese Grenze burde aber auf fast allen Märkten erreicht. In den anfange stärker gestiegenen Werten fanden später unbedeutende Gewinnmitnahmen statt, die Stimmung blieb aber auf der ganzen Linie zuversichtlich. Der Rentenmarkt lag sehr ruhig. Pfandbriefe und Kommunalobligationen, Liquidationspfandbriefe vernachlässigt, Provinzanleihen behauptet. Reichsschuldbücher bis zu ½ Prozent gebessert, Steuerscheine unverändert. Von Industrieobligationen gingen Arbed um ¾ Prozent zurück. Die erst vor einigen Tagen autgelegte Tranche der Reichsschatzanweisungen per 15. 9. sind ausverkauft. Am Einheitsmarkte sind J. G. Chemie mit+ 2½ und Ammendorfer Papier mit — 2 Prozent stärker verändert. Die durch die Kanzlerrede verzögerte 2. Börsenstunde stand noch vollkommen unter dem Eindruck der Worte des Führers. Langeam kam aber das Geschäft wieder in Gang und die freundliche Veranlagung setste sich bis zum Schluß fort. Nachbörse. Tendenz still. Neubesitz 13,15. Frankfurter Abendbörse Andauernde Zurückhaltung Da seitens der Kundschaft Orders nur in ganz beschränktem Umfange vorlagen, herrschte an der Abendbörse größere Zurückhaltung. Die Stimmung blieb indessen durchaus freundlich und die Kurse waren gegenüber dem Berliner Schluß gut behauptet. I. G. Farben und am Montanmarkte Harpener eröffneten leicht erhöht. Auch Renten lagen sehr still. Von deutschen Anleihen bröckelte die Altbesitzanleihe geringtügig ab, während Neubesitz um 5 Pig. anzogen. Späte Reichsschuldbuchforderungen blieben bei 90—90½ Prozent behauptet. Auf Zeit gehandelte Werte Kosten und Lagerkaltung in den deutschen Waren- und Kauskäusern Notizblock Werte Anfang A— Alle Elektriz.-Oes 16.75 Lusern Aotoren.“:::::.35 Lendeg.........0 Sarfer. 12722r....: 15.75 Berl Maschinenben.... 33.75 Buderus Eisenw.... 48.00 Sharlotidg Wasem.... 73.00 Comp Hlapano..... 135.75 Cont. Qummi.V...... 122.373 Daimier Benz...... 27.50 bisch Cont. Ous..... 194.: Deutsche Eradl..... 90.73 Linolesn...— Elektrisichte-Lief, 70.975 Tlekte Licht und Kruti.. 92.00 %d Farbenindustrie... 114.775 Felamahie...:.: 55.08 Felten u. Gulllesume... 40.00 Geisenkirch. Berrv.:.: 44.73 Oes f elektr. Untern... 73.50 Hamburger Elektr. 99.75 Harpener Berrben.. 78.50 Hoesch-Köln-Neuessen.. 51.75 Fh Holzmans..... 34.25 Hotelbetr.-Oesellsch..— lae Beraban.....— Klöckner Verke...... 90.73 Mannesmannröhren.... 49.30 Manstelder Bergban... 22.75 Maschb Uni àp O..... 20.25 Metall=Oes 35.428 Orenstein# Koppel.... 25.50 Phöaiz Bergdau...... 34. 75 Polyohen.....: 17.38 Khein, Braunk. u. dr. 187.00 Rhein, Elektr. Werk... 49.30 Rhein Stahlwerke.... 75.00 Khein Weatl. Eiektr.... 79.25 Küigerswerke....... 40.373 Lolschertund Lol::::: 15.m0 Schles Eiekt. u. Oas La. 3.28 Schubert 8 Seiser....— Schucker& Co. 84.00 Schultheid=Patzend..... 85.00 Slemens 8 Halake..... 125.30 Stöhr. Kammgarn..... 96.00 Thüringer Oas......— Leonhard Tietz...... 14.125 Vereinigte Stahlwerke... 29.073 Westeregeln Alkalt.... 109.00 Telletoff Walchof...:.73 Bank: Brauindustr. .-40. für Verkehrswesen. 45.39 Dt. Reichsbahn Vorz.-Akt. 101.378 Hambs.-Amerik. Pak.....128 Südamerik. Dmpf.— Hans Damplsch.. Norddeutsch. Lioyd.....423 Otari Minen u. Eie.....473 91. 55 3.0 83.0 63.50 72.375 133.00 27.25 105. 30 90.30 989.50 5. 05 94.00 140 92.55 40.25 # 00 73.00 99.623 73.50 2. 33 94.505 125.00 20.30 39.1250 22.75 91.23 34.00 28 50 94.573 17.50 138 79.30 75.00 45.575 44.33 98.50 71.55 94.25 81.250 95. 380 95.00 .550 14.000 1 20 m .00 43.50 01.90 ∆#100 .125 .28 .73 .575 1 137.00 16.8 30.5 97.50 35.30 91.28 .223 90 105 20.873 n 5 90.00 B 99.2. .0 99.50 13.250 91.20 99.75 99.28 .2 99.0 74.40 4. 32.623 .50 .75 .35 21.000 1990 24.50 B. 125 17.30 41.30 79.28 75.50 7 35 44.500 .0 97.00 11.25 42.30 #.0 9 83 95.25 98.28 .750 22.00 90 91.00 74.25 44.30 01.30 .973 13.30 .775 .575 Verliner Handels=Ges. Bieiel Mech. Weberei Commerz= u. Priv-Bank. Hater Dörfsler.. DeDl-Bank....... Dreicner Bank...... Gildemeister& Co. E. Qundlach. Roffmann Stürke..... Koche Adler-Nähm. Ravensberger Spinz. I. Stodiek a Co.....: Vost a Woll K .2 . a 11. .00 Hamburger Warenmarkt vom 16. November Brasll- Kaffees: Brastlofferten eind unv. Mit Holland entwickelt eich einiges Geschäft. Am Lokomarkt wurden die Preise nicht unbedeutend reduziert und auf dieser Basis entwickelt sich gutes Bedartsgeschäft. Santos extra Speziah 32—34, Santos extra Prime 30—32, Santos Prime 28—30, Santos Good 27—28, Rio 25—27, Minas 28—27 RM, per 50 kg. Gewaschene Kaffees: Sehr fest liegen zentralam-rikanische Kaffees Durch den Zollkrieg Frankreich-Brasilien ist die Nachfrage nach gewaschenen Kaffses noch dringlicher geworden. Lieferungskontrakte bleiben stark gefragt und werden täglich zu steigenden Preisen aus dem Markt genommen. In Columbien sind die Zufuhren z. T. durch riesige Ueberschwemmungen unterbunden. Lokopreise unv. Schmalz: Fest. Amerik, Steamlard 18¾ Dollar, Purelard 19¾ bis 20½ Dollar, Hamburger Schmalz 156 RM per 100 kg. Baumwolle: Ruhig. Middling Universal loko 11.15 Dollarcents. Oele und Fette: Bei ruhiger Tendenz ruht das Geschäft fast völlig. Preise auf der ganzen Linie unverändert. Zucker: Terminmarkt ruhig-behauptet, geschäftslos. Effektivmarkt ruhigabwartend, Preis- unverändert. Die Untersuchung des Instituts für Konjunkturforschung über„Kostengestaltung und Lagerhaltung in deutschen Waren- und Kaufhäusern im Jahr 1932“ wird jetzt veröffentlicht, die mit Unterstützung des Reichsverbandes der Mittel- und Großbetriebe des deutschen Einzelhandels durchgeführt wurde. Freilich haben It.„Ueberblick“ die Ergebnisse infolge der neueren Entwicklung z. T. nur noch historische Bedeutung. Um die Jahreswende 1932/33 bahnte sich im Einzelhandel allmählich ein Stillstand des Umsatzrückganges an. Im Laufe dieses Jahres macht die Konsolidierung— wenn auch langsam— deutliche Fortschnitte. Für die Warenhäuser gilt dies jedoch nicht. Sie wurden schon nach den ersten Monaten dieses Jahres erneut in den Strudel einer krisenhaften Umsatzschrumpfung gerissen, die durch die Umlagerung der Konsumentenkäufe vom Warenhaus zum Fachgeschäft hervorgerufen wurde. Die vorliegende Untersuchung wird also für die Um- und Neugestaltung der Betriebe wichtige Anregungen geben können. Aus diesem Grunde kommt der Arbeit des Konjunkturinstitutes trotz der inzwischen eingetretenen strukturellen Wandlungen unverminderte Aktualität zu Die Kosten der deutschen Waren- und Kaufhäuser nahmen im Jahre 1932— in Prozent des Umsatzes— weiter zu, sie stiegen von 21.76 Prozent im Jahre 1931 auf 30.07 Prozent im Jahre 1932. Unter Einschluß der Zinsen auf das eigene Kapital erhöhten sie sich von 28.28 Prozent auf 31.45 Prozent des Umsatzes. Dem absoluten Betrag nach sind die Kosten Im Jahre 1932 gegenüber dem Vorjahre um rund 10 Prozent gesenkt worden. Da der Umsatz stärker(um rund 18 Prozent) zurückging, war eine anteilmäßige Steigerung der Kosten unvermeidlich. Von großer Bedeutung ist es, daß der Antell der Kosten für Gehälter und Löhne nicht mehr zunahm. Dies wurde dadurch erreicht, daß die Zahl der beschäftigten Personen weiter vermindert wurde. Dieser Rückgang der beschäftigten Personen ist naturgemäs sehr viel echwächer als in anderen Wirtschaftsgruppen(z. B. in der Industrie), da im Einzelhandel trotz des starken Rückganges der Umsatzwerte sich infolge der Preissenkungen und der Qualitätsumschichtungen im Verbrauch die Umsatsmengen nur verhältnismäßig schwach vermindert haben. Beschäftigungsgrad und, Arbeitsanforderungen blieben daher fast unverAndért. So sank der Umsatz je Kassenzettel von 1931 zu 1932 um 25 Prozent, während der Umsatz selbst um rund 18 Prozent zurückging. Die Zahl der Kassenzettel lag im Jahre 1932 beträchtlich(um etwa 9 Prozent) über Vorjahrshöbe. Der Umsatz je beschäftigte Person ging zwar von 14 350 RM. Im Jahre 1931 auf 12 000 RM. im Jahre 1932 zurück, doch stieg die Zahl der Kassenzettel je beschäftigte Person im gleichen Zeitraum von 7800 auf 8700. Die Konstanz des Anteils der Personalkosten am Umsatz wurde jedoch nicht nur durch eine Verminderung des Personalbestandes, sondern auch durch eine Senkung der einzeinen Gehälter und Löhne erreicht. Die durchschnittliche monatliche Entlohnung der in den Waren- und Kaufhäusern beschäftigten Personen(einschließlich der Lehrlinge) betrug— unter Berücksichtigung der Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung — 1931 160 RM., 1932: 135 RM. Infolge der gesetzlichen Mietsenkung ab 1. Januar 1932 verminderte sich der Anteil der Miete am Umeats von.48 Prozent im Jahre 1931 auf.31 Prozent im Jahre 1932. Die Steuern nahmen beträchtlich zu, allein die Umsatzsteuer machte im Jahre 1932 .39 Prozent des Umsatzes aus. Die Gruppierung der Betriebe nach der Umsatzgröße bringt für 1932 das Ergebnis, daß die Kostenanteile mit der Größe der Betriebe steigen. Doch dürfen hieraus noch keine endgültigen Schlüsse auf die Wirtschaftlichkeit der Betriebe verschiedener Größe gezogen werden. Erstmalig wurden die Herabzeichnungen der Verkaufspreise in die Untersuchung einbezogen. Sie betrugen im Jahre 1931.44 Prozent des Umsatzes, im Jahre 1932 machten sie nur 4 58 Prozent des Umsatzes aus, da der Preisrückgang im ganzen bereits schwächer als im Jahre vorher war. Der Rückgang der Lagerwerte war 1932 erheblich geringer als Im Vorjahr. Am Ende des Jahres 1931 waren die Lager um 31 Prozent niedriger als Ende 1930. Im Jahre 1932 machte der Rückgang 17 Prozent aus. Seit Ende 1929— in einer Zeit, da sich die Lager noch fast auf ihrem konjunkturellen Höchststand bewegten— sind sie bis Ende 1932 dem Wert nach um mehr als 50 Prozent vermindert worden. Da Umsätze und Lager im Jahre 1932 etwa in gleichem Umfange zurückgingen, ist die Umschlagsgeschwindigkeit des Warenlagers mit.5 mal gegenüber dem Vorjahr fast unverändert geblieben. 11. 11. 1933. Der Reichsverkehrsminister hat zur Umstellung der bisher aus Wahlen hervorgegangenen Organe der Schifferbetriebsverbände auf den Führergrundsatz verordnet, daß die Wahlen zu den Verbandsorganen bis auf weiteres auszusetzen eind. Die Schifferbetriebsverhände sind als öffentlich rechtliche Körperschaften der Kleinschiffer vom Reichsverkehrsminister seinerzeit zur Bekämpfung der Notlage der Binnenschiffahrt errichtet worden. * Die Umlage auf Verkaufsbeteiligung beim Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikst wird für den Monat Oktober mit.88 RM.(im Vormonst.28 RM.) erhoben. Unter Berücksichtigung des umlagetreien Teiles der Verbrauchsbeteiligung stellt sich die Umlage je t Absatz ausf Verbrauchebeteiligung auf.96 (.86) RM. * Es tauschen gelegentlich in der Presse Versionen auf, denen zufolge der Reichsverband der Automobilindustrie sich in einer Eingabe gegen Festeetzung eines niedrigeren Treibstoffpreises für Benzin und für eine Sonderbehandlung des Leuna-Benzins eingesetzt habe. Der Reichsverband legt Wert auf die Feststellung, das derlei Behauptungen völig unzutreffend sind. * Die Tuchfabrik L. Polscher, Kottbus, die wegen Inanspruchnahme durch eine unter falschen Voraussetzungen gegebene Bürgschaft von 750 000 RM. in Schwierigkeiten geraten Ist, strebt, wie„Die TextilWoche“ lerfährt, einen Vergleich von 30 Prozent an. Die ungesicherten Verpflichtungen betragen rund 600 000 RM., die freie Aktivmasse ohne die belasteten Grundstücke ist mit 115 000 RM. besetzt. Man ist bestrebt, das Untornchmen, das rund 200 Arbeitskräfte beschäftigt, zu erhalten und fortzuführen. * Der Londoner Goldpreis betrug am 10. November für eine Unze Feingold 129 sh 8 d= 86.6822 RM., für ein Gramm Feingold demnach 50.0265 d gleich .78690 RM. Nehtleitten Aus Ner Wielsanh Osnabrücker Kupfer- und Drahtwerk, Osnabrück. Die der Gutehoffnungshütte nahestehende Gesellschaft schließt das Geschäftsjahr 1932/33 nach regulären Abschreibungen von 477 000 (494000) RM, und Sonderabschreibungen von 241 000 (—) RM, mit einem neuen Verlust von 405 000 RM. ab, der eich um den Verlustvortrag aus dem Vorjahre auf 716000 RM. erhöht und vorgetragen werden soll. Die Umsätze sind im verflossenen Geschäftsjahr weiter zurückgegangen. Im neuen Jahr hat sich die Geschäftslage nicht unwesentlich gebessert. Adam Opel.-., Rüsselsheim.— Rückerwerb der Majorität? Wie jetzt bekannt wird, beabsichtigt man in Kreisen der Familie Opel wieder stärkeren kapitalmäßigen Einfluß auf die Adam Opel.-G. zu nehmen. Geh. Komm.-Rat Wilh. von Opei und Dr. Fritz Opel behielten ja auch nach Beteiligung der General Motors Corp. an dem 60 Mill. RM. betragenden.-K. einen nicht unerheblichen Teil der Aktien in ihren Händen. Wenn nun Verhandlungen über die Rückführung des Kapitals in deutschen Besitz geführt werden, so handelt es sich vorHufig nur um einen Tell, wohl die Majorität der 60 Mill. RM Daber besteht aber die Absicht, auch den Rest des.-K. nach und nach zurückzugewinnen. Deutsche Verkehrskredit-Bank .-., Berlin. Die GV. der Deutsche Verkohrskredit-Bank.-G. Berlin, erledigte die Regularien und beschloß, aus dem Ertrag von 856 545 RM, 7 Prozent Dividende(wie i..) auf das eingezahlte.-K. von 8 MIII. RM. auszuschütten und 216 545(189 129) RM. auf neue Rechnung vorzutragen. Wer darf braune Messen veranstalten? Gegenüber verschiedenen Mißverständnissen in der letzten Zeit wird von der NS-Hago-Führung, Abteilung Ausstellungs- und Messewesen, darauf hingewiesen, daß Braune Messen in Zukunft nur noch vom„Institut für Deutsche Wirtschaftspropaganda e..“, das unter Aufsicht der Reichs-HagoFührung stcht, veranstaltet werden dürfen. Weder Einzelhandelsverbände noch andere Parteistellen der NSDAP sind berechtigt, von eich aus Braune Messen aufzuziehen. Wenn der Wunsch besteht, eine Braune Messe abzuhalten, dann sollte sich der betreffende Verband rechtzeitig mit dem Institut für Deutsche Wirtschaftspropaganda, das das Urheberrecht an den Braunen Messen hat, in Verbindung setzen. Dieses Institut entscheidet dann über das Stattfinden der Veranstaltung. Eine Zustimmung wird nur dann zu erwarten sein, wenn ein wirklich dringendes Bedürfnis für das Abhalten einer Braunen Messe vorliegt. Wertpaplere sind kein Zahlungsmittel für exportierte Waren. ber Reichswirtschaftsminister hat dem Hansabund auf eine Anfrage mitgetellt, daß Genehmigungen zur Inzahlungnahme inländischer Wertpapiere für Warenlieferungen grundsätzlich mit Rücksicht auf die notwendige pflegliche Behandlung des inländischen Käpitalmarktes nicht erteilt werden können.„Daß das Ausland diesem Gesichtspunkt in vielen Fallen nicht das erforderliche Verständnis entgegenbringt, dürfte,“ so schreibt der Reichswirtschaftsminister, seine Ursache weniger in der Sorge um die Entwicklung der deutschen Wirtschaft haben als vielmehr darin, daß die Ausländer die Gewinne, die sich aus dem Kursunterschied der Wertpapiere im In- und Auslande in Höhe von durchschnittlich 40 v. H. ergeben, zu ihrem Vorteil ausnutzen wollen. Den deutschen Ausfuhrinteressen wird durch das Skrips- und Bonds-Verfahren besser Rechnung getragen als durch die Hereinnahme deutscher Wertpapiere.“ Hauptamtliche Weinkontrolleure. Der Reichsminister des Innern gibt soeben die Grundsätze für die einheitliche Durchführung des Weingesetzes in ihrem Wortlaut bekannt. Es handelt sich dabei um eine umfangreiche Vorschrift, die bis ins einzelne anweist, wie in Zukunft der in Deutschland verkaufte Wein vor Fälschungen und anderen unrechtmäßigen Manipulationen im Interesse der Verbraucher bewahrt werden soll. Es wird bestimmt. das die mit der Urpdhabung der Lehensmittelpolizei betrauten Behörden und Sachverständigen auch den Verkehr mit Wein und den sonstigen unter das Weingesetz fallenden Erzeugnissen zu überwachen haben. Zu ihrer Unterstützung sind für alle Teile des Reiches geeignete Sachverständige im Hauptberuf ale Weinkontrolleure zu bestellen. Ihr Kontrollbezirk soll im allgemeinen so bemessen werden, daß jeder der Kontrolle unterliegende Betrieb innerhalb von drei Jahren mindestens einer unvermuteten Kontrolle unterzogen werden kann. Für jede Gemeinde hat die Ortspolizeibehörde ein Verzeichnis der der Kontrolle unterliegenden Betriebe aufzustellen. Die Ortspolizeibehörden haben den Weinkontrolleur zu unterstützen. Der Markt in Rohbaumwolle Die Bremer Baumwollvorräte erhöhten sich in der Berichtswoche auf 486 759 Ballen(gegen 470 955 Ballen in der Vorwoche und 430 667 Ballen in der Vergleichszet des Vorjahres). Dem Bremer Markt wurden neu zugeführt 44622 Ballen Baumwolle (15 288 bzw. 61 861), wieder ausgeführt 28 818 Ballen Baumwolle(32 638 bzw. 31 336). Schwimmend auf Bremen sind zurzeit 162000 Ballen Baumwolle(170000 bzw. 160 000). In amerlkanischer Baumwolle schwankten die USA-Centspreise mit den stärker auftretenden inflationistischen Bestrebungen in Amérika, doch blieb die Grundstimmung unsicher wie der Ausgang dieser Bestrebungen. Zu Anfang dieser Woche drückte größere Abgabeneigung auf die Preise. Ein stärkeres Nachgeben derselben wurde aber durch die fortdauernde Schwäche der Dollarwährung verhindert. Die Unternehmungslust war zunächst in Abwartung des Washingtoner Büroberichtes eingeschränkt und das Geschäft setzte sich in der Hauptsache aus Transferierungen naher Monate nach entfernteren Monaten zusammen. Der am 8. November herausgekommene Bürobericht, der die amerikanische Baumwollernte auf 13 100000 Ballen schätzte, also um 215 000 Ballen höher als 4 Wochen vorher, blieb hinter den Börsenvorschätzungen etwas zurück. Jedenfalls konnten sich nach seiner Veröffentlichung unter dem Einfluß der Dollarabschwächung und stärkerer Käufe die Preise nicht nur behaupten, sondern noch um etliche Punkte erholen. Bei lebhaften Käufen und fortdauernder Dollarabschwächung konnten auch weiterhin die Preise noch anziehen. Im heutigen Wochenschluß machte sich aber in zunehmendem Maße Abgabeneigung bemerkbar infolge der allgemeinen Unsicherheit, und die Preise bröckelten ab. Die heutigen Bremer Schlußnotierungen liegen aber noch 28 bis 36 Centepunkte über den Schlußnotierungen vom 3. November d. J. Im Effektivgeschäft der Bremer Baumwollbörse zeigte die Industrie nur vereinzelt Interesse. Soweit sie in beschränktem Umfange Deckungen vornahm, kaufte sie in der Hauptsache Lieferungen für Ende des laufenden Jahres und für das erste Vierteljahr 1934. Die Basis zog weiter an. Das Angebot lag zum größten Teil über Bremer Marktwert. Die Bremer Loko-Notierung für amerikanische Baumwolle bewegte sich unter Schwankungen von 10.87 Dollarcents je Ib. am 8 November d. J. auf 11.15 Dollarcente am 10. November. Der Markt für Agyptlsche Baumwolle war schwächer als in der Vorwoche. Die Preise gaben nach und die Woche schließt für Sakellardis-Kontrakte 20 Tallarispunkte niedriger und für AchmouniKontrakte 30 Tallarispunkte niedriger. Am Promptmarkt in Alexandrien wurden gute Umsätze getätigt. Die deutschen Spinnereien nahmen einige Eindeckungen vor Große Abschlüsse kamen jedoch nicht zustande. „Auch ir ostindischer Baumwolle haben bei geringem Geschäft die Preise etwas nachgegeben und die heutiger Bremer Notierungen für ostindische Baumwolle sind gegenüber Vorwochenschlus unverändert bis 5 Pence-Punkte niedriger In der Berichtswoche wurden in Bombay neu zugeführt 9000 Ballen Baumwolle(gegen 12 000 Ballen in der Vorwoche), ausgeführt nach dem Kontinent 6000 Ballen(3000) und nach Chins und Japan 0(4000) Ballen. Die Baumwollvorräte in Romhay gingen zurück auf 562000 Ballen(58° 000) Die Preise sind nach stetigem Markt mit mäßiger Nachfrage in Bombay eine Kleinigkeit niedriger, Ein Zahlenspiegel Die wirtschaftliche Besserung Generaldirektor Albert Vögler, Dortmund, nimmt der„Rheinisch-Westfälischen Zeitung“ Stellung zu den, insbesondere in der ausländischen Presse, immer wieder auftauchenden Zweifeln über die wirtschaftliche Entwicklung, die Deutschland seit dem Regierungsantritt Adolf Hitlers genommen hat. Er weist darauf hin, daß von Februar bis September 1933 eine Steigerung des Arbeitsstunden-Inder von 34 auf 44 eingetreten ist, während in der gleichen Zeit des Vorjahres der Arbeitsstunden-Index sich unter Schwankungen zwischen 33 und 37 bewegte. Wir haben im Jahre 1933 eine Erhöhung der wirklich geleisteten Arbeitsstunden in der industriellen Wirtschaft um 32 Prozent. Die deutsche Ausfuhr liege heute mengenmäßig schon weit über dem Jahre 1932. Im Februar betrug die Ausfuhr.1 Mill. Tonnen, sie stieg im März auf.3 Mill. Tonnen, um im April auf 3 Mill. Tonnen abzusinken. Von da an stieg Monat für Monat die Ausfuhr, die dann im September einen Stand von.8 Mill. Tonnen erreichte. Im Jahre 1932 betrug die Ausfuhr im Februar.4 Mill., im März.2 Mill., Im April.5 Mülz, im Mai.27 Mill., im Juni.68 Mill., im Juli.45 Mml im August.47 Mill. und im September.49 Mill. To. Generaldirektor Vögler führt dann noch einige Zahlen aus seinem eigenen Arbeitsgebiet an. für die er zum Vergleich die beiden Vierteljahre Juli-September 1932 und 1933 beranzieht. 1. Rohstahlerzeugung des deutschen Zollgebiets in 1000 Tonnen. 1932: 1241; 1933: 1980, Steigerung 60 Prozent. 2. Inlandsversand der Walzeisen-Verbände in 1000 Tonnen. 1932: 624,2; 1933: 1 221.3, Steigerung 96 Proz. 3. Inlandsverbrauch von Eisen je Kopf der Bevölkerung im deutschen Zollgebiet in Kilogramm. 1932: 12.9: 1933: 27.4, Steigerung 112 Prozent. 4. Inder des Zementverbandes in Prozent. 1932: 138,3: 1933: 174.6. Steigerung 26 Prozent. 5. Gaedurchsatz der Ruhrgas AG. in Millionen Kubikmeter. 1932: 211.3; 1933: 269.8, Steigerung: 28 Prozent. 6. Nutzbare Stromabgabe des Rheinlsch-Westfallschen Elektrizitätswerkes in Millionen kWh: 1932: 517.2: 1933: 583.6, Steigerung 13 Prozent. Diese Zahlen beweisen, daß Deutschland im Begriffe ist, die Krise zu überwinden und sich in langsamer, aber stetiger Fortentwicklung befindet. Darum stimme mit„Ja“ Devisenkurse Telegr. Auszahlung London Neu Fori......... Amsterdam-Rotterdam Brüssel-Autwerven.... Budaren........ Helsingfors Italien... Kopenhagen...... Oeio.......... Parie........... Pras........... Schwei......... Spanien Stockholm Wien........... 2. 05 99.64 67.08 16.40 .63 13.20 .613 5 28.61 .921 .73 99.76 .25 16.4 925 .647 bs. 93 99.33 6. 35 10.40 12.42 .3 23.01 69 21 42.05 95 5 94. 45 .991 .10 39.25 665.67 16.44 .4 91.53 33.09 .3 Notierung für je 1 Pfund. Dollar, const in 100 Einheiten Amtl. Produkten-Notlerungen n. u. Weisen: Märkischer Rorgen: Märkischer Brangene Futtergerste Hafer: Aürkischer Weizenmehl 100 kg. Roggenmehl dto. Weizenkleie.. Rorgenkleie. Raye.......: Leinzast....... Viktoriaerbems.... Aleine Speisserbamn 33.00—37 00 i5 Fattererdoen.. 19.00—21.00 „in Felnschten.......-— 77.93 — ächerbohnen 17.00-15.05 144—103 Wichen....„— .35-Tis Lopinen biams.:::. 20.90—21.90 Lupinen: gelde....= 11.10—11.35, Leracelia......— 10.00—10.20 Leinkuchen..... 12.00 — Erdnußkuchen.... 10.10 „— Trockenschnitzei. 10.00—10.15 Gnch-Am Amn Gerabsbrurrree Berliner Metallmarkt Glektrolrtkupfer(wire bern) Driginalhüttenaluminium..... Deogl. in Walr- oder Drahtbarren Keinniekel.......: intimon Regulos.......... einstider 10 11. 97.30 160.00 64.0 99.95 .—11.0 25. 30—39.39 Bremer Baumwollmarkt a u. Monat November Derember bürz..... derü Mai lon...:: 11.22 .22 11. — Leis 11.22 Bezahlt .75 2R.90 11.26 11.2 2811. Nützliches Wissen. Was ist halbindirekte Beleuchtung? Jeder steht heute vor der Frage, wie die Beleuchtung in den verschiedenen Räumen zu gestalten ist, um ihren Zweck bestens zu erfüllen. Die sprunghaften Fortschritte in der Beleuchtungstechnik und Landwirtschaft veranlaßten uns, einen Fachmann über die Bedeutung der dabei auftauchenden Fachausdrücke zu befragen. Man kann, so hörten wir, einen Raum indirekt oder halbindirekt oder direkt beleuchten. Bei der mindirekten Beleuch##tung sind die Glühlampen nach dem Raum zu ganz abgeschirmt. Sie befinden sich entweder in Jubiaskr einem lichtundurchlässigen nach oben offenen Refleknach oben offenen Reflektor oder in Hohlkehlen(Vouten) an den oberen Wandteilen. Infolgedessen kann kein Teil des Lichtstromes nach unten direkt in den Raum strahlen, sondern der gesamte von den Lampen erzeugte Lichtstrom wird an die Decke und die stromteile, der direkte und der indirekte, gleich, so haben wir halbindirekte Raumbeleuchtung. Sie ist charakterisiert durch weiche Schatten und gute Verteilung im Raum. Das lichtstreuende Material der abschirmenden Schalen oder Kelche aus Opalglas oder Papier schützt die Augen vor der Blendung durch die Glühlampen, die nicht sichtbar sind, auch keine hellen Flecke auf den Schalen verursachen, sondern deren Flächen gleichmäßig leuchten lassen. Direkte Beleuchtung erhält man mit einem lichtundurchlässigen oder nur wenig lichtdurchlässigen Schirm oder Reflektor, der nach der zu beleuchtenden Fläche hin offen ist. Er lenkt den gesamten Lichtstrom in eine bestimmte Richtung .„ und faßt ihn, je nach seiner Bauart, mehr oder weniger eng zusammen. Direkte Beleuchtung kommt hauptsächlich für die gute Einzelbeleuchtung von ArSchlafgefühl nicht beeinträchtigen. Dementsprechend sind große Leuchtdichten und Beleuchtungskontrafte zu vermelden. Reine direkte Beleuchtung ist also für das Schlafzimmer ungeeignet. Wenn die Leuchten Glasoder Perlbehänge haben, so verursachen sie störende Schatten an Wänden und Decken und die Partien, auf die es im Augenblick gerabankommt, beleuchten kann. Auch bei den Nachttisch=Leuchten ist Verstellen des Schirmes sehr wertvoll. Wenn PIEEKT 25 Jahre Elektrotechnik Ausführung von elektrischen Lichtund Kraftanlagen— Elektroherde Elektro-Helßwasser-Speicher Gustav Borchert Weststraße 60 Fernruf 1920 Ich trat ins Auf weichem Und fühlte Als meine 2 Du saßest lei Bereit, ause Ein Vogel, 3 Des Schritte oberen Wandteile geworfen, von deren Flächen er erst in den Raum gelangen kann. Die Größe dieser Flächen bewirkt eine weitgehende Streuung des Lichtes, so daß diese indirekte Beleuchtung nahezu schattenlos ist und infolgedessen sehr ruhig wirkt. Sie eignet sich demgemäß besonders für repräsentative Vorräume, Sitzungszimmer, Konzertsäle und Ausstellungsräume, setzt aber naturgemäß voraus, daß die Decken und oberen Wandflächen weiß oder sehr hellfarbig sind, weil sie sonst den Lichtstrom nicht genügend gut zurückstrahlen. In Wohnräumen, Büros, Verkaufsräumen zieht man die halbindirekte Beleuchtung vor. Bei dieser sind die Glühlampen zwar auch nach unten abgeschirmt, jedoch durch ein lichtdurchlässiges und gut lichtstreuendes Material, z. B. Opalglas. Der nach unten; gestrahlte LichtSelt 35 Jahren elekteische Installationen für Licht und Kralt Beleuchtungskörper, Reiz- und Kockapparate Goldene Medallle 1908. Radio-Mppacate mit allem Zubehür. Vorschriftsmäß. Antennenbau. Gustav Schmidt Detmolder Str. 41n Rut 504 sowohl am Lampenfuß wie am Schirm verstellt werden kann, ist es beim Lesen im Bett sehr leicht, den Schirm so einzustellen, daß das Licht gut auf das Buch fällt. Die Glühlampe (mattiert oder Opalglas) darf nicht aus dem Schirm herausragen, um Blendungen zu vermeiden. Seidene Schirme, die zu eng sind, werden durch die Lampenwärme schnell mürbe. Neuerdings verwendet man auch gern besondere Lese=Leuchten, die am Kopfende des So bei dir Und sprach d Du aber wu Und sprachest Ich weiß nich Nur deiner# Und dann de Und eine lät Gleich einem beitsplätzen(Schreibtisch, Nähmaschine, Werkbank u. dgl.) in Frage. Zur Allgemeinbeleuchtund eines Raumes verwendet man sie nur dann, wenn der betreffende Raum dunkle oder M. mmm! unten gestrahtte Lichtstrom tritt zum Teil durch das lichtstreuende Material direkt in den Raum, zum anderen Teil wirder infolge der Reflexionswirkung des Materials an die Decke und oberen Wandflächen gestrahlt, ebenso wie der unmittelbar von der Glühlampe nach oben gestrahlte Lichtstromteil. Je nach der Lichtdurchlässigkeit und der Reflexion des zur Abschirmung verwendeten Materials wird das Verhältnis des direkt in den Raum gestrahlten Lichtstromes zu dem erst mittels Reflexion an Decke und Wände indirekt in den Raum dringenden Lichtstromes verschieden sein. Sind beide Lichtschnell verschmutzende Decken und Wände hat oder tagsüber durch Oberlicht(Glasdach) beleuchtet wird. Direkte Beleuchtung ergibt harte, tiefe Schatten, weshalb man bei ihrer Verwendung zur Allgemeinbeleuchtung durch entsprechende Zahl und Anordnung der Leuchten dafür sorgen muß, daß sich ihre Lichtkegel überschneiden und hierdurch die auftretenden Schatten aufhellen.—. wirken ganz besonders unruhig(Abb.), haben sie überreiche Stoffbehänge, so sind sie Staub= und Lichtschlucker. Die halbindirekte Beleuchtung durch Schalen aus Alabaster, Marmor, Opalglas ist schon bedeutend besser (Abb.). Besonders bei den dicken Marmorschalen oder marmorähnlichen Alabasterschalen wird der überwiegende Teil des Lichtes an die Decke und Wände geworfen. In noch höherem Maße ist das bei Leuchten mit dunklem äußern und weißem innern Stoffbezug der Fall. Wer sich sei eigenes Haus baut oder wer Mietwohnungen für hohe Ansprüche erstellen will, entschließt sich in manchen Fällen auch zur reinen indirekten Beleuchtung mit Lichtquellen, die in Vouten der Decke untergebracht werden. Indirekte Beleuchtung läßt sich auch durch eine Stand=Leuchte mit über Kopfhöhe und nach oben gerichtetem Reflektor erzielen. Beleuchtung am Spiegel, Waschtisch, Frisiertisch und an den Ankleideschränken sind besondere Leuchten nötig, damit der sich Spiegelnde nicht selbst im Lichte des für den Bettes angeordnet werden und eine sehr bequeme Lage beim Lesen im Bett ermöglichen. 1— Ernst Weitz Blelefeld, Neustädter Str. 6 Telefon 1536 Elektrotechnik Beleuchtungen Radio Schlaseimmerbeleuchtung Im Schlafzimmer hat man es im allgemeinen mit drei verschiedenen Beleuchtungsarten zu tun, nämlich mit der Allgemeinbeleuchtung des ganzen Raumes, mit den Leuchten für die Spiegel und den Nachttisch= oder Lese=Leuchten. Die Allgemeinbeleuchtung hat der Anforderung zu genügen, daß ihr Licht nicht aufpeitschend wirkt. Im Gegensatz zu der Beleuchtung von Gesellschaftsräumen, die nicht einschläsernd wirken darf, muß die Beleuchtung der Schlafzimmer beruhigend wirken und das ganzen Raum vorgesehenen Beleuchtungskörpers steht. Die Leuchten der Waschtische und Frisiertische lassen sich bequem am rechten und linken Tischende anordnen— etwas über Augenhöhe. Die vom Spiegel reflektierten Strahlen der Leuchten treffen bei dieser Anordnung nicht auf das Auge des sich Spiegelnden, und beide Gesichtshälften sind gleichmäßig beleuchtet. Für den Spiegel des Kleiderschrankes ist die Anordnung von zwei Leuchten etwas über Augenhöhe nicht möglich. Es kommt für sie eher eine Leuchte in Betracht, deren Schirm sich verstellen läßt, so daß man Soic Sachgemäße Bedienung nur Im Fachgeschäft Sadlel Oberntorwall 23c am Jahnplatz Gastwirtsch Die beiden Fenster zwei Lagerschuppen, sichtbar wurden. Ue Modell eines nordi dem Bug. An den! und Lustjachten zwi see aufgehängt. Auf #### täfelung nach oben seltene Muscheln, bi ruch von exotischen dem Alkoholdunst m Am Stammtisch fünf Gäste und spre „Vorhin habe ich der kleine bucklige Riga“. 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Du aber wußtest nicht, was ich begann, Und sprachest, und ich weiß nicht, ob zu mir. Ich weiß nicht, was du sagtest, denn es war Nur deiner Stimme Läuten um mich her Und dann der Duft aus deinem schwarzen Haar Und eine lächelnd schimmernde Gefahr Gleich einem rosenblattbekränzten Speer. Adolph Wittmaack: Segen der Arbeit von Friedrich Langbehn lag am Hafen. Die beiden Fenster gingen auf den Kai hinaus, wo, zwischen zmet Lagerschuppen, Stengen, Rahen und Dampferschornsteine uchtbar wurden. Ueber dem Stammtisch, am Fenster, hing das Modell eines nordischen Zweimastschoners mit weit ausladendem Bug. An den Wänden waren Bilder von Handelsschiffen und Lustjachten zwischen Waffen und Geräten aus der Südsee aufgehängt. Auf dem Bord, das die bräunlich schwarze Holztäfelung nach oben abschloß, standen Zinnkrüge, Götzenbilder, seltene Muscheln, bunte Teller und Messingleuchter. Ein Geruch von exotischen Dingen mischte sich mit Tabaksrauch und dem Alkoholdunst warmer Getränke. Stammtisch saßen, hinter dampfenden Groggläsern, fünf Gäste und sprachen über das Wetter und die Seefahrt. „Vorhin habe ich Madsen gesehen“, sagte einer von ihnen, der kleine bucklige Shipchandler Frese.„Er fährt wieder auf Riga“. Der Lotse Petersen steckte seine verwitterte Nase in das Grogglas und nahm einen bedächtigen Schluck.„Hat schon wieder zwei Reisen gemacht“, sagte er, das Glas auf den Tisch stellend. „Was ist eigentlich mit ihm los?“ erkundigte sich der Heuerbaas. „Er hatte sich doch ganz vom Beruf zurückgezogen.“ „Ja und?“ „Hat seinen alten Kahn wieder anfassen müssen. Der andere ist nichts damit geworden.“ „So, so!“ Der Schleppdampferreeder Claussen wollte noch etmas sagen. Aber er verstummte und sog statt dessen an seiner kurzen Pfeise. Die Tür hatte sich geöffnet und Kapitän Madsen, von dem die Rede gewesen war, trat ein. Er hing seinen triefenden Oelmantel an einen Haken, kam zum Stammtisch, begrüßte die anderen wie alte Bekannte, die man täglich sieht und rief nach einem Glase Grog. Die Atmosphäre am Stammtisch war sofort mit Neugier geschwängert, die sich in kleine gleichgültig anmutende Fragen erging. „Nun Madsen, wie gehts?“„Auch wieder bei der heiligen Seefahrt?“„Hat Ihnen das Rentierspielen nicht gefallen?" Und andere mehr. Madsen gab brummige, einsilbige Antworten und beschäftigte sich mit seiner Pfeise und mit seinem Getränk. Dann sagte er unvermittelt: „Wissen Sie, wer die Fähigkeit hat, aus eigener Tatkraft Rentier zu werden, besitzt nicht die Fähigkeit, Rentier zu sein.“ „Oho!“ rief der dicke Blockmacher,„das wollen wir doch nicht hoffen.“ „Das ist meine Erfahrung“, entgegnete Madsen. Und seine kleinen hellblauen Augen strahlten mit Bestimmtheit aus dem großen roten Gesicht.„Der Teufel soll mich holen, wenn das nicht meine Erfahrung ist.“ „Das müssen Sie uns mal erzählen, Madsen.“ „Eigentlich sollte ich meinen Mund darüber halten. Man kann damit nicht protzen.“ „Erzählen Sie nur. In den Kirchenvorstand werden Sie ohnehin nicht mehr gewählt.“ „Meinetwegen. Es ist ja auch wohl der eine oder andere hier, der daraus lernen kann“. Er sah sich im Kreise um und Rudolf Schuster: Puft spricht mit Soldaten Mr. Henry Puji hieß nicht immer Mr. Henry Puji. Kaum geboren, wurde er Kaiser von China und erhielt den Namen Hsuan Tung. Mr. Henry Puji wurde er genannt, als sein Vater für ihn, den kaum Sechsjährigen, auf den Kaiserthron Verzicht leisten mußte und dem Knaben nichts blieb als das erdrückende Bewußtsein der Größe und tausendjährigen Macht seines Geschlechtes und, wie ein frostiger und blasser Abglanz dieser Ueberlieferung, Titel und Stellung eines Souveräns, der Winterpalast in Peking und ein ausreichendes Vermögen. Ein Vermögen, das ihm und seiner Umgebung das schemenhafte und groteske Schauspiel gestattete, zu leben und sich einzurichten, als sei nichts geschehen, und als sei er noch das in Wirklichkeit, was ihm nur als leerer, inhaltloser Begriff umgehängt worden war. Der Knabe wächst auf in den kalten und überreichen Räumen des ungeheuren Palastes inmitten eines Heeres von Frauen, Eunuchen und Dienern. Er kleidet sich mit dem natürlichen Sinn für erwählte Stoffe und Kostbarkeiten und trägt sie mit Würde und Anmut und mit der müden und undurchdringlichen Vornehmheit eines geborenen Herrschers aus uraltem Geschlecht. Die besten Lehrer aus der ganzen Welt werden an den Hof gezogen, um den Knaben zu erziehen, und Pusi lernt von ihnen die Weisheit, der Upanishgd, der Sutra, der priesterlichen Beden, des Schi=king, die Schriften des Kung=fu=tse oder die Geschichte Li=tai=pos ebenso wie Mathematik und moderne Wissenschaften. Aber die Welt außerhalb der Palastmauern sieht er nicht, und von dem, was in ihr vorgeht, weiß der einfachste Lastträger in den Straßen Pekings mehr zu sagen als der jugendliche Exkaiser. Wenn er fragt, erzählt man ihm, wie er beingepegilch pit, hergußz wurde, wie aus einem Kaiserreich eine mepublit wurde und daß das Land jetzt unter dem Zugriff gewissenloser und ehrgeiziger Generäle blutet und sich in Zuckungen wälzt. Aber kein Laut bringt zu ihm aus seinem.§ ozuf, Wo, etngg gl berüber. Er kennt sein Volk nicht, und sein Volk weiß nichts brachte mit einigen kräftigen Zügen seine Pfeise hell in Brand. „Zun. sind es ungefähr drei Jahre her“, sagte er,„daß ich habe, Wosteg Racten die„Maria Luise“, an Baulsen verkauft und meutier schen was haben von meinem Leben ve# rnter spielen. Das ging auch zuerst ganz gut. Aber dann bekam ich Langeweile und wurde krank. Das rührte daher: Ich hatte meinen Rheumatismus nach einem Doktorbuch behandelt und bei dieser Gelegenheit zuviel in dem verdammtr Schmöter geblättert. Je mehr Krankheitsbeschreibungen , desto mehr Symtome entdeckte ich an mir. Ich bekam mit Ausnahme der Knochenbrüche und Frauenleiden eigentlich alle Krankheiten, die darin beschrieben standen. Nicht gerade nach dem alphabetischen Inhaltsverzeichnis, sondern mehr nach dem Eindruck, den sie beim Lesen auf mich machten.“ „„Erlauben Sie mal, Sie wollen doch nicht sagen———!“ rief der Reeder. Madsen ließ ihn nicht aussprechen.„Haben Sie schon einmal ein populär gehaltenes medizinisches Werk von vorn bis hinten durchgelesen?“ erkundigte er sich. „Nein“, sagte der andere. ".„Nun, dann lesen Sie mal eins sorgfältig durch. Und dann sollen Sie mir nachher erzählen, von welcher Krankheit Sie keine Anzeichen verspüren. Vielleicht Kindbettfieber. Aber die anderen haben Sie alle.“ Die Stammtischrunde lachte. Kapitän Madsen nahm einen erquicklichen Schluck aus seinem Glase und fuhrt fort:„Mein Nachbar in der Villenkolonie hieß Hecht. Der hatte sich auch vom Geschäft zurückgezogen, war aber nicht Rentier, sondern Vegetarier geworden und füllte damit sozusagen sein Leben aus. in meiner Schwachheit über mich her und bewies mir. daß ich einen natürlichen Lebenswandel führen müßte, wenn ich noch etwas von meinem Leben haben wollte. Ich mußte vegetarisch leben, den Alkohol meiden und mir viel Bewegung machen. Wiederum erhob sich ein schallendes Gelächter. „Nein, nein, ohne Scherz“, sagte Kapitän Madsen.„Sie glauben es nicht, aber ich habe es getan. Meine Frau protestierte gegen das natürliche Leben. Sie sagte, es wäre unnatürlich, ein natürliches Leben zu führen, und der liebe Gott hätte den Menschen zu etwas anderem erschaffen als zum Sauerampferessen. Auch von der Bewegung, die ich mir machte, hielt sie nichts. Ich hatte mir einen Gummistrangapparat gekauft, der am Türpfosten festgemacht wird und zur systematischen Durchbildung meiner Muskeln dient. Sie fand es lächerlich, daß ein erwachsener Mensch ohne ersichtlichen Zweck an Gummisträngen zog. Im Sommer nahmen wir Sonnenbäder. Ich verbrannte mir das Fell. Konnte infolgedessen drei Tage lang keine Kleider tragen und nicht im Bett liegen, so daß mir nur ein Ausweg blieb, nackt im Hause umherzugehen. Meine Frau sagte, ich wäre ein unsittliches Schwein. Das Schlimmste war die Gesellschaft, die man im Sonnenbade traf. Lauter alte Knacker, die sich, genau wie ich, vom Geschäft zurückgezogen und einem natürlichen Lebenswandel zugewendet hatten. Als Beschäftigung hatten sie jeder eine Krankheit, die sie pflegten und ihnen lieb und teuer war. Sie waren untereinander eifersüchtig auf ihre Krankheit und stritten um den Vorrang, wenn sie davon erzählten. Sie fielen mit ihren Krankheitsgeschichten über mich her, bis sie mir ihre sämtlichen Leiden suggeriert hatten. Ich bekam gleichzeitig Gelenkrheumatismus, Gallensteine, Wanderniere, Lungenschwindsucht, Leberkrebs und Hämorrhoiden. Das gab eine Zeitlang meinem Leben Inhalt. Ich kurierte meine Leiden und beobachtete den Fortschritt der Genesung. Dann fiel ich einem unvernünftigen Arzt in die Hände. Der erklärte mir, ich sei gar nicht krank. Er glaubte mir einen Gefallen damit zu tun. Aber das war ein Irrtum. Er hatte mir nur meinen Lebenszweck genommen. Nun irrte ich einsam und verlassen umher. Das natürliche Leben machte mir keine Freude mehr, weil ich nichts zu kurieren hatte, und die Krankheiten meiner Freunde im Sonnenbad interessierten mich nicht, weil ich davon ausgeschlossen war. Der Arzt hatte mir geraten, mehr unter die Leute zu gehen, damit ich auf andere Gedanken käme. Wo sollte ich hin? Ich ging also wieder in die Wirtshäuser. Darüber entrüstete sich meine Frau noch mehr als über den natürlichen Lebenswandel. Es wurde immer ungemütlicher zu Hause. Ich mag es auch wohl etwas übertrieben haben. Genug, eines Tages, als ich beim Ofen saß und mich eigentlich soweit ganz wohl fühlte, kamen die verdammten weißen Mäuse und huschten auf dem Teppich hin und her. Sie brachten mich in eine Kaltwasserheilanstalt. Dort habe ich ein halbes Jahr zugebracht. Dann kam ich als ein begeisterter Antialkoholiker zurück. Außerdem sammelte ich Briefmarken, machte Laubsägeund Kerbschnittarbeiten und beschäftigte mich mit Theosophie und Spiritismus. Das hielt mich ein ganzes Jahr lang über Wasser. Dann schien meine angeborene gute Konstitution wirklich erschöpft zu sein. Ich begann zu kränkeln und war eben im Begriffe, Gesundbeter zu werden, als Paulsen mir den von ihm. Er liest in den Büchern und studiert die Weisen, er unterhält sich mit seinen Lehrern, während sie durch die üppigen Gärten seines Palastes wandeln, er läßt Schauspielertruppen und Tänzerinnen auftreten, er erfreut sich an Ballspiel, Musik und Gelagen. Als er sechzehn ist, heiratet er. Er lebt am Rande der Welt, in einem märchenhaften Zauberkreis, in einer grenzenlosen, ihm unbewußten Verlassenheit, von der Grabeskühle versunkener Jahrtausende angeweht, von der Vergangenheit eingesargt und von der Gegenwart ausgeschlossen. Bis ihn die Gegenwart an sich reißt, bis er aus der Verwunschenheit des Zauberkreises in die laute, ferne, fremde Welt gestoßen wird. Die Truppen des christlichen Generals Feng Yu Stang sind im Anmarsch, um Peking zu besetzen, und Feng will, daß seine Soldaten den abgesetzten Kaiser aus seiner idullischen Verborgenheit vertreiben und ihn gefangen nehmen. Pusi verläßt zum ersten Male die strenge Klosterumgrenzung seines Palastes, findet, von seiner Frau und einigen wenigen Dienern begleitet, Aufnahme in einem kleinen Landhaus, dann im Deutschen Hospital, endlich in einem Haus innerhalb der japanischen Konzession. Als er aber nirgendwo mehr sicher scheint, soll er nach Tientsin fliehen. Der Jüngling weiß nicht, wie eine Eisenbahn aussieht, geschweige, was man zu beachten hat, wenn man sich ihrer bedient. Um aber die Häscher nicht auf die Spur zu locken, muß es gewagt werden, ihn allein nach Tientsin fahren zu lassen. Man zieht ihm ein gewöhnliches Gewand aus Wolle über, wie es die Schiffer auf dem Hoangho oder die Lastträger tragen, und entläßt ihn in der Nacht mit Vorstellungen, Ermahnungen und Wünschen. Puji kommt zum Bahnhof, erwartet den ihm bezeichneten Zug und steigt, ohne sich lange umzusehen und zu besinnen, in ein Abteil, das ihm am nächsten ist. Das Abteil ist matt erhellt, in der dicken, rauchigen Luft hängt der Geruch von Leder, Schweiß und übler Ausdunstung. In der Erregung der Flucht und von der neuen Umgebung benommen, unterscheidet Puti nichts sonst als eine Reihe dunkler Körper, die sich auf den Bänfen zusammendrängen, gegeneinanderlehnen, mit hängendem Lurs vornüberbeugen oder mit dem Rücken Dans Weigert: Deutsche Kaiserdome Das im Deutschen Kunstverlag, Berlin, erschieneue Buch„Die Kaiserdome am Mittelrhein, Speyer, Mainz und Worms“ ist eine Kulturtat. Die herrlichen Bilder von Walter Hage finden eine Erzänzung durch die Beschreibung von Haus Weigert. Speyer Mit dem Dom zu Speyer hat sich das salische Kaiserhaus eine Grabstätte geschaffen, an Monumentalität den Pyramiden der Pharaonen ebenbürtig und zugleich das größte Gotteshaus, das vom Mittelalter selbst vollendet auf deutschem Boden erhalten ist. In diesem Bau sind die beiden jene Zeit beherrschenden Mächte Gestalt geworden: die christliche Kirche, die Gemeinschaft der Gläubigen, deren Symbol die steinerne Kirche ist, und das deutsch=römische Kaisertum, das den germanischen König und den antiken Cäsar verschmilzt. Den lebenden Kaisern dient der Bau als repräsentatives Zeugnis ihrer Macht, den toten als heiliger Boden für ihr Grab, den Bischöfen und der Gemeinde als würdigste Stätte des Gottesdienstes. So ist der Dom zugleich Symbol der civitas terrena und der civitas coelestis, des Weltreiches und des Gottesreiches, die sich nur in dieser Zeit des frühen Kaisertums, von den Karolingern bis zu den Saliern zu gemeinsamem Ausdruck in einem Werbe vereinigen konnten, die einander bedurften und sich gegenseitig stützten, um den Anspruch der Kirche auf Katholizität. auf Allgemeingültigkeit, und den der Kaiserherrschaft auf Universalität durchzusetzen. Aber nur noch Heinrich III., der den Bau in seiner ersten Gestalt vollendete, vermochte die Einheit der beiiden Reiche zu erhalten. Auf der Synode zu Sutri im Jahre 1046 war er der Richter der Päpste. Heinrich IV. aber, sein Sohn der dem Dom die endgültige Gestalt gegeben hat, stand ein Menschenalter später, 1077, im Schloßhof von Canossa büßend vor Gregor VII., dessen Lebenskampf der Unterwerfung der civitas terrena unter die civitas dei gegolten hat. Es ist sehr denkwürdig, daß es ein Werk der Architektur ist, das als das größte Denkmal der salischen Kaiser auf uns gekommen ist. Die Erinnerung an Herrscher anderer Zeiten wird in Werken anderer Kunstgattungen bewahrt. Die Fürsten der Völkerwanderungszeit sind in der Dichtung, in den Heldenepen lebendig geblieben. Den Geist der Hohenstaufen überliefert am eindringlichsten eine Skulptur, der Reiter zu Bamberg, mag er nun einen Staufer selbst oder das Idealbild des königlichen Ritters schlechthin darstellen. Auch als Kaiser Maximilian, der Romantiker der Renaissancezeit, seine großen Vorgänger ehren will, soll ein Skulpturenzyklus die Gestalten der in Speyer bestatteten Kaiser, Könige und Kaiserinnen darstellen. Von Maximilians Nachfolger Kram vor die Füße warf und ich die„Maria Luise“ wieder anfassen mußte. Zuerst habe ich ja geschimpft. Aber es war mein Glück. Seitdem fehlt mir nichts mehr.“ Er machte eine Pause und sah den Blockmacher herausfordernd an. „Eines kann ich Ihnen sagen: wenn ich so reich werde##e Rothschild und so alt wie Methusalem, auf den Rentierstand verzichte ich. Lieber will ich als Trimmer auf einem englischen Tramp fahren. Die Tischgesellschaft saß etwas bedrückt und nachdenklich da. Sie hatten alle ihre Schäschen im Trockenen und waren in den Jahren, wo man daran denkt, sich von den Geschäften zurückzuziehen. Der Erzähler zündete sich seine ausgegangene Pfeise wieder an und trank sein Glas aus. „Das ist ja Unsinn“, sagte der Stauer,„man braucht sich doch auch nicht gleich das Delirium an den Hals zu saufen.“ „Ich hätte mich mit Gartenbau und Geflügelzucht beschäftigt“. meinte der Blockmacher. Die Stimmen schwirrten durcheinander. „Man kann sich eine Jagd pachten. Man kann segeln. Man kann Zeitung lesen. Mein Gott, so schlimm ist es doch nicht!“ Kapitän Madsen war aufgestanden, hatte seinen Grog bezahlt und seinen nassen Oelrock angezogen. Er hob seinen kurzen dicken Zeigefinger und sagte: „Meine Herren, jeder muß seine Erfahrungen selbst machen. Ich habe meine gemacht.“ Damit ging er hinaus. Sie sahen seine gedrungene Gestalt mit dem dicken Kopf im strömenden Regen den Kai hinunterschreiten. Er ging, unbekümmert um Sturm und Nässe, mit wiegenden Schifferschritten darauf los. Es war auch schwer, sich ihn als Rentier vorzustellen. gegen das Holz stemmen, die Beine vorgestreckt, die Hände leblos, müde und zuckend im Schoß. Puji läßt sich in einer Ecke nieder, wo er gerade noch Platz findet. Als der Zug fährt, erkennt er in dem trüben, galligen Licht, daß das Abteil von Soldaten gefüllt ist. Keiner achtet auf ihn. Sie dösen mit glasigen Augen vor sich hin, schlafen, und nur der ruhige Atem der Schlafenden, Schnarchen, Gähnen und manchmal ein dumpfes und schweres Stöhnen sind zu hören. Pusi drückt sich an die hölzerne Wand und blickt zwischen halbgeschlossenen Augen auf die gespenstische Gesellschaft, deren erschlaffte und entkräftete Körper willenlos wie Puppen in den Gelenken schlenkern, auf die geisterblassen, schweißglänzenden und ausgezehrten Gesichter, die im Halbdunkel dämmern oder unter dem Lampenlicht wie Totenmasken liegen, scharf geschnitten, stumpf, auseinanderfließend und mit heruntergeklapptem Unterkiefer. Der und jener erwacht, mustert den Ankömmling, nimmt einen Schluck aus der Feldflasche, stößt den Nachbar an. Es fällt ein Wort, ein Lachen, ein Fluch. Ein Gesicht hebt sich vor die zugezogenen Augen Pusis, ein Gesicht, auf dem querdurch, über Stirn, Braue, Nase und Wange eine dünnhäutige, rote Narbe läuft. „He, wo sind wir?“ fragt das Gesicht.„Wo bist du eingertenene“ „In Peking,“ antwortet Puti.„Wir fahren noch nicht lange.“ Der Soldat nickt. Sein Blick geht an Pusi entlang. „Ein sauberes, frisches, junges Bürschchen,“ meint er. „Du scheinst vom Kriege noch nichts gespürt zu haben. Warum bist du nicht im Kriege, warum bist du nicht Soldat? Solche jungen, gesunden Kerle, wie du einer bist, kann unser General immer brauchen.“ Die dünne Haut über seiner Narbe zittert leicht. „Wer seid ihr?“ fragt Puji. Der Vernarbte klopft seine Pfeise am Stiefel ab. „Wer wir sind? Soldaten des Generals Feng, des„christlichen“ Generals Feng Yu Stang.“ Puti erschrickt. „Heute..„“ fügt der Soldat hinzu,„heute und morgen und übermorgen— vielleicht. Vielleicht übermorgen aber auch endlich, Karl V sind nur gemalte Porträts und Stiche überliefert. Anschaulich läßt diese Reihe der Erinnerungsformen den Wechsel der Führung in den Künsten, die Abfolge: Dichtung, Archttektur, Plastik, Malerei erkennen. Meine Der Speyrer Dom dankt seine Größe und Einzigartigkeit dem salischen Kaiserhaus, dessen Stammland der Speyergau war. Der Mainzer Dom ist nur einmal auf kurze Zeit von einem Kaiser, von Heinrich IV., gefördert worden, der dem Erzbtschof und der Stadt Dank schuldete. Seine Bauherren sind stets die Erzbischöse gewesen, die das älteste, noch von Bonisatius selbst gegründete deutsche Erzbistum verwalteten und des Reiches Erzkanzler waren. Nach einer falschen Pietät entstammenden Veränderungen darf sich unsere Zeit eines großen und selbstlosen Dienstes am Dome rühmen. Faustbreite Risse in den Kuppeln, Bögen und Mauern und Ausweichungen der Pfeiler aus dem Lot, die bis zu 34 Zentimetern gingen, hatten erkennen lassen, daß die Fundamente ungenügend oder krank waren. Ihre Prüfung ergab, daß der Bau weithin aus dem Leeren stand und sich nur noch, wunderbar genug, durch den Zusammenhang seiner Massen erhielt. Weil in der Gründungszeit das Grundwasser des Rheins bedeutend höher gestanden hatte als heute, waren die Mauern auf Pfahlroste gesetzt worden. Diese vermoderten, als das Grundwasser nach der Rheinregulierung sank und die Pfähle nicht mehr umspülte, so daß sich Hohlräume unter den Mauern bildeten. Dazu kam, daß die Fundamente des Willigis=Baues für den gewölbten Neubau nicht genügend verstärkt worden waren. Andere Schäden wurden durch Mängel in der Statik und Konstruktion verursacht. Gegen Neumanns kühnen Westbau hatten schon zeitgenössische Kritiker Bedenken geäußert. Immerhin blieb er ungefährdet, so lange der ihn tragende Unterbau sich hielt. Als der sich aber senkte, sprangen mehrere Anker, das Mauerwerk riß, die Steine der überlasteten Bögen und Zwickel in den Vierungsgewölben wurden zerdrückt, und man fürchtete schon, den ganzen Turm abtragen zu müssen. Die statischen Berechnungen Professor Rüths, die besorgten Bemühungen des Domkapitels und große Geldhilfen des Reiches, Hessens und der Stadt Mainz haben ihn gerettet und auch die anderen Teile, wie zu hoffen ist, endgültig gesichert. Worms Vor einem Portal des Wormser Domes spielt im Nibelungenlied der Streit Kriemhildes und Brünhildes, der den Tod Siegfrieds und der burgundischen Helden verschuldete. Sicher dachte der Unbekannte, der um 1200 dem alten Epos die endgültige Fassung gegeben hat, an eines der noch heute stehenden Portale. Auch um die Zeit, da Gunther in Worms Hof hielt, muß hier schon ein christlicher Kultbau bestanden haben, denn 418 haben die Burgunden das Christentum angenommen. Wir wissen aber nichts von seiner Gestalt und Lage, können auch nur vermuten, daß er, die römische Tradition aufnehmend, ein Steinbau gewesen ist, und daß der germanische Holzbau, dessen„gezimmerte Hallen, künstlich geschnitzt aus heimischem Wald" Venantius Fortumatus, Bischof von Poitiers, noch zu Ende des fechsten Jahrhunderts in den von Germanen bewohnten Rheinstädten gesehen hat, sich auf den Wohnbau und die Königshallen beschränkte. Sicherlich ein Steinbau war der Dom S. Petri, den die Merowinger und Karolinger mit Stiftungen auszeichneten. Ausgrabungen haben einen Estrich und Teile seiner Fundamente aufgedeckt. Dieser Dom soll 872 durch Blitzschlag zerstört worden und in den Zeiten, da die Raubzüge der Normannen und Ungarn Deutschland verheerten, Ruine geblieben sein. Aus dem Jahre 1018 wird berichtet, daß Kaiser Heinrich II. auf einem Heereszuge nach Burgund durch Worms kam und wünschte, daß der Dom, den er bewunderte, in seiner Gegenwart geweiht werde. 3. Duroch: Friedland Bei R. Piper& Co. in München erscheint soeben: „Friedland“, ein Wallenstein=Roman von I. Durych. Die geheimnisvolle Gestalt Wallensteins, dessen Ermordung sich demnächst zum 300. Male jährt, ist mit dem Schichsal unseres Volkes eng verbunden. Durych entwirst in dem Buche mit dichterischer Kraft das grandiose Gemälde einer ganzen Epoche deutscher Geschichte. Wir bringen im Folgenden eine dramatische Episode aus der Schlacht vor Nürnberg. Der Schwedenkönig Gustav Adolf machte mit seinem Verbündeten Bernhard von Weimar mehrmals blutige Sturmangriffe auf das stark verschanzte Lager Wallensteins. Wallenstein, unter dessen Kommando auch die bayerischen Truppen des Kurfürsten Maximilian sochten, geriet dabei in Gefahr, gefangengenommen zu werden. Der bayerische Obrist Cronberg stürzte mit seiner jauchzenden Reiterei vor und es galt nun zu zeigen, welche Pferde besser beschlagen seien, die bayrischen oder die weimarischen. Bald ragten Säbel zum Himmel, die anders keinen Platz hatten und darauf warteten, in jemandes Helm schlagen zu können, die Verwundeten konnten in dem Getümmel nicht niedersinken und stürzten den Pferden ihrer Nachbarn auf die Rücken. Reiter ohne Pferd schossen ihre Pistolen ab, deckten sich hinter dem Rücken der Gefährten, und Reiter im Sattel wurden inmitten des Gefechts von Fußsoldaten überfallen, die unter ihre Pferde krochen, den Dolch in der Hand. Durchbrochen waren die weimarischen Reihen des Herzogs Bernhard von Weimar, des Verbündeten der Schweden, aber schon war Torstenson, der schwedische Feldzeugmeister, da, der sich mit seinem Volk zur Verteidigung der im Morast steckengebliebenen schwedischen Feldstücke stellte. Ohne Besinnung jagte Cronberg auf ihn zu, denn seine Reiterei konnte weder einhalten noch kehrt machen. Und schon eilte die schwedische Kavallerie zu Hilfe. Es begann ein Gemetzel. Und Bernhard begann auf die Kaiserlichen zu drücken und sie zu verfolgen um Torstenson zu befreien. Aber dieser verschwand im seindlichen Getümmel, von einer mächtigen bayerischen Faust geschleppt, und auf dem Schlachtfeld erschien die Leibwache Wallensteins. Die finnländischen Reiter stürzten gegen Cronberg vor, aber ihr Obrist Stalhansen wurde getötet. Nun kam aber auch schon der schwedische König selbst, um die Hand Sotktürtige Vell Enttäuschung Meier hat sich ein Fahrrad gekauft. Für hundertfünfzig Mark. Strahlend schiebt er das Rad nach Hause. Am nächsten Tage aber erscheint er wieder in der Fahrräderhandlung. Wütend.„Sie Gauner!“ schimpft er,„mit dem Rad haben Sie mich sein reingelegt! Das hat ja gar keinen Motor!!"„Lustige Blätter" Freundinnen „Ja, ich habe auf dem Wohltätigkeitsfest Küsse verkauft! Was muß man nicht alles für die Wohlfahrt tun!“ „Ja, das werden wohl die Männer auch gedacht haben. denen du sie gegeben hast!"„Answers“ Das Gleiche „Was ist denn das für ein Geschrei da drüben in der Kneipe?“ „Da lassen sie entweder einen leben oder schlagen einen tot!“„Schweizer Illustrierte" Reinemachen „Ach Frau Jansen, könnten Sie mir nicht mal Ihren Teppichklopfer borgen?“ „Tut mir leid, Frau Johansen, aber er kommt erst um ünf Uhr nach Hause!"„Tit=Bits“ Vorstellung „Mein Name ist Messel, mit zwei!“ „Sehr erfreut, mein Name ist Königsfeld, mit einem König!“„Bart Hem“ Auflösung des Rätsels aus voriger Unterhaltungsbeilage Der Spruch lautet: Unrecht Gut gedeihet nicht. Kreuzwort=Spiralrätsel Die Wörter verlaufen wagerecht und senkrecht, ohne die Linien der Spirale zu durchbrechen. Sie bedeuten wagerecht: 1 dramatisches Tonstück, 2 einen der größten Geigenvirtuosen, 4 indischen Freiheitskämpfer, 6 Gegensatz von kalt, 8 Fluß in Oberitalien, 10 Auszeichnung, 11 Anbau an Häusern, 12 fabelhaftes Tier, 13 methematische Wissenschaft. Senkrecht: 1 deutscher Frei= und Gliedstaat, 2 Blechinstrument, 8 rechter Zufluß der Leine in Hannover, 4 Bergwild, 5 Land in Asien, 6 Meeressäugetier, 7 Neger, 9 Fluß in Westsibirten. nach dem von den Kaiserlichen verteidigten Burgstall aus. zustrecken. Da ließ auch Wallenstein verkünden, er nehme das Kommando auf Burgstall in die eigene Hand. Die Banner und Fahnen luden zum Kampf und das Gerücht von der Gefangennahme Torstensons regte bei den Soldaten Hasardgelüste nach Greifung von Kavalieren an. Pferdeleiber brachen entzwei wie auf der Folter. Es war, als bereite den Verwundeten das Brennen in den zerschmetterten Gesichtern Wollust. Die Toten konnten nicht niederfallen, die zu Boden gefallenen Waffen behinderten die Tiere, und die Pferdehufe weckten Gebrüll aus irgend einer Hölle, Geschrei zum Teufel und zu allen Heiligen. Das Fußvolk tat ergeben und ausdauernd seine Arbeit und manchem der Furchtlosen glückte eine gute Beute in aller Ruhe unter sausenden Schwertern. Es war aus diesem Krieg bekannt, daß das Glück der Gefangennahme eines Generals oder einer fürstlichen Person eher einem Wilderer oder sonstigen Dieb mit schmutzigen Händen zuteil werde, der unbemerkt von hinten kam und den Kavalier am Gehang packte wie der Schinder ein verdorbenes Tier. Aber dennoch drang sellsamerweise von irgendwoher aus den Helmbüschen ein Gebrüll, das über das ganze Feld hin zu verstehen war, nicht so sehr ob seiner Gewalt wie ob seiner erstaunlichen Bedeutung: „Friedland! Friedland!" Gesindel und Streiter mit Helmbüschen, mit und ohne Schärpen, rauften schon um Zaunzeug, um Steigbügel, um den Roßschweif und die Pferdehuse, von denen sie zu Boden geworfen wurden. Sie ließen auch nach einem tödlichen Streich nicht los. um nicht das Recht auf eine Beute zu verlieren, die sie auch noch aus der Hölle zu heischen kämen. Das Pferd sank. Schmutzbesudelte Knechte krochen in den Pfützen und viele Gurgeln gerieten in gewaltige Fäuste. Nichts konnte mehr die Sehnsucht nach den vielen tausenden glänzender Dukaten bezähmen, nach tausenden, mit deren Zahlung man nie ans Ende käme. „Friedland! Friedland!“ Des Herzogs von Friedland Tod würde den Verlust des Losegeldes bedeuten, statt dessen man eine magere Belohnung vom schwedischen König empfangen oder auch nicht empfangen würde. Lebend mußte man ihn also haben! Darum behagte es besser, den Hieb einer kroatischen Axt in den Kopf zu ertragen als einen so reichen Feind mitsamt dessen Leben zu verlieren. Nur das Pferd war schon niedergestreckt, damit es nicht aufspringe und mitsamt dem Herzog davonlaufe. Aber das Regiment des kahlmäuligen Teufels Isolano ertrug diese evangelische Vermessenheit nicht, und seiner Meute widerstand nicht einmal mehr die irrsinnige Sehnsucht nach diesem Lösegeld. Der Herzog wurde diesmal noch gerettet. Von den Pferden dampfte es, die Tiere atmeten angestrengt, ihr Fell wurde dunkel und darin verschmierte sich der Schaum mit dem Schmutz des Kampfes. Reiter kamen aus dem Scharmützel mit abgerissenen Stücken der Blech= und Lederrüstung, durchnäßt und von Kot und Blut bespritzt. Und der Regen fiel auf die Wälder, auf die zerstampften Brachacker, auf die Leichen. Von der Erde stieg Dampf auf, von den Toten krochen Dunstschwaden auf. Auf einsamen Bäumen saßen große Raben, geduldig zusammengeduckt, zufrieden auf das Schlachtfeld blickend und die Beute zählend. Ueber viertausend evangelische und an die zweitausend kaiserliche Leichen, die Pferde ungerechnet. Zuweilen versuchte ein Vogel zur nächsten Leiche herabzufliegen, aber der Regen trieb ihn zurück. Sie genossen einstweilen die köstlichen Dünste, hofften, der Regen würde ihnen beim Entkleiden helfen, damit sie sich die Schnäbel nicht wundschlugen. Manch einem gelang es aber unter die Leichen einzudringen und unter ihrem Regendach das erste Auge zu erobern; wollte es ihm jedoch nicht gelingen, so schrie er zornig und die mit Rabenschwärmen belasteten Bäume antworteten. Das Wasser sammelte sich zu Sturzbächen. Unten brüllten die Knechte auf das Vieh ein, das ausglitt und in die Knie siel in dem glitschigen Lehm und die Pfützen, bekümmert mit dem Kopfe nickend. „Ist Hoheit nicht verwundet?“ Wallenstein sah auf den hohen und sehr dicken wälschen Kavalier und runzelte die Brauen. „Was denkt der Herr!“ Der gewaltige Obrist Fra Octavio Piccolomini ries in ergebnem Affekt:„Hoheit achtet in ihrem Heroismus nicht auf die eig'ne Person, ach' aber eine Wunde am Schienenbein, vielleicht von einer Pistole oder Muskete. Der Herzog blickte mißtrauisch auf die Stelle. „Nun, mein Schienbein ist nicht unverwundbar. Aber dank' dem Herrn für die Aufmerksamkeit und wünsch nicht, daß davon geredet wird. Tät nicht gut aufs Volk wirken Hab' von meinem Astrologen gehört, der Herr hat die gleiche Konstellation wie ich und darum vertrau' ich ihm.— Der Kampf war beendet. Der Regen ging weiter. Es gab Zeit genug zum Fortschaffen der Leichen, Zeit genug zum Sinnen. Der Wind, der die Regenwolken davontrieb, brachte Wolken von Raben heran und ihr Gekrächz verkündete den Sieg Seiner Majestät des Kaisers, dem nach so trauriger Zeit das Herbstglück dieses Sonnabends zu lachen begann. Dann verlief sich das Wasser und der Himmel begann wieder mit blauem Firmament und nächtlichen Sternen zu strahlen. schon Soldaten eines anderen Generals.“ Seine Augen gehen rundum.„Das kommt darauf an, wer die bessere Löhnung bezahlt. Merke dir das, wenn du Soldat werden willst. Aber lasse dich, wenn du zu einem anderen General gehst, vom ersten nicht fangen. Das könnte dir schlecht bekommen. „Ihr kämpft— einer gegen den andern,“ sagt Pufi leise, „Bruder gegen Bruder." Der Vernarbte blickt auf.„Wie?... Ja, das ist nun nicht anders. Die Generäle wollen es so, und die Generäle sind unsere Brotgeber. „Aber Sunyatsen, der große Gesetzgeber, der große Reformator, der den Kaiser stürzte und die alte Macht der Kaiser auslöschte, Sunyatsen wollte, daß das Volk herrsche und nicht die Generäle.“ Putis Stimme ist fest und furchtlos. „Das Volk und nicht die Generäle,“ sagt der Vernarbte nachdenklich.„Ja, ja!. Hört euch den Grünschnabel an! Du scheinst mir älter, als du aussiehst.— Sunyatsen ist ein großer Mann. Er hat vollbracht, was noch keiner vor ihm fertig gebracht hat. Ich habe Sunyatsen einmal in Kanton gesehen... „Wenn der Junge meint, wir hätten uns gegenseitig die Köpfe nicht blutig schlagen brauchen, als die Kaiser noch regierten, so hat er recht. Das muß ich schon sagen.“ Ein Soldat spricht, der den Rock ausgezogen hat, unter dem offenen Hemd die Läuse von der Brust sucht, sie zerdrückt und mit den Fingernägeln wegschnipst. „Nun, wir leben heute nicht gut und haben unter den Kaisern nicht gut gelebt,“ sagt ein dritter.„Es begibt sich heute in China etwas, was seine Zeit haben will. Sunyatsen ist in Amerika gewesen. Aus Amerika kommt alles Neue.“ „Der Kaiser hat nicht überall sein können in seinem großen Reich,“ sagt Pufi wieder.„Er kannte nicht jeden einzelnen. Und nicht jedes einzelnen Not und Mühsal. Aber der Kaiser hat für alle gebetet. Und wenn das Land noch schlief, saß er schon im Rat der Großen und beriet, wie sich alles zum Besten ordnen lasse. „Ach,“ wehrt der dritte ab.„Was half das schon! Er hat nicht hindern können, daß die Hitze meine Felder verbrannte und daß der Jangtsekiang über die Ufer trat und Dörfer, Vieh und Menschen wegschwemmte. Die Hungersnot herrscht heute wie ehemals. Der Läusesucher hält in seiner Arbeit inne.„Die Söhne des Himmels waren wirklich allzusehr Söhne des Himmels, dem Himmel immer näher als der Erde. Wer aus dem Volke sah den Kaiser? Wenn er kam, mußten wir uns in den Staub werfen und das Gesicht zur Erde kehren. Und zu wem aus dem Volke sprach der Kaiser? Sunyatsen wollte, daß das Volk herrscht. Das Volk hatte das Herrschen nicht gelernt, nur das Bücken. Die Generäle haben schneller begriffen.“ Der Vernarbte blickt Puti bedeutungsvoll an.„Ja, ja. der Kaiser!". Er liebt seine einfachen Vorstellungen.„Winterund Sommerpaläste, Musik und Schmausereien und jede Nacht ein anderes Weib, das ihm der Verschnittene bringt. Da läßt sich leben.— Die Generäle bezahlen uns nicht schlecht. Und wenn sie selbst nichts haben, nehmen wir es uns. Wer sagt, daß wir es nicht alle noch zu einem Palast und einem Haufen schöner, geschmückter Weiber bringen, die mit dem Bauch wackeln? Warte, mein Junge! Komm zu den Soldaten!" „Und der letzte Kaiser, das Kind...?“ wirft wieder einer ein.„Wer hat das Kind je gesehen? Und was hat es für uns getan? Zum Nei=Ko früh um vier hat man es wie jeden Kaiser auf den Thron gesetzt. Aber wie sollte es Rat halten, da es noch nicht einmal der Sprache mächtig war?— Jetzt ist der Junge geflohen. Unser General, mußt du wissen, hat den Jungen aus seinem Palast und aus seinen Lotterkissen vertrieben. Unser General hat dem eine hohe Belohnung versprochen, der ihn sängt und in seine Gewalt bringt. Aber wie sollen wir ihn fangen, wenn wir ihn nicht kennen?“ „Du Lausejunge könntest selbst der Kaiser sein und wir wützten es nicht,“ sagt der Läusesucher. „Wir könnten uns einen Spaß mit dir machen, dich nehmen und zu Feng bringen und sagen: da ist der Kaiser, der geflohene Exkaiser...“ „In wollenen Kleidern zwar, aber hübsch, jung und sauber.“ „Sieh dir ihn genauer an, aber gib uns erst die versprochene Belohnung. „Die Belohnung wollten wir uns teilen! Wir könnten sie alle brauchen. Die Stimmen der Soldaten gehen durcheinander. finden Gefallen an dem Scherz. Der Vernarbte stößt den nächsten Sprecher an. „Nun macht dem Jungen nicht Angst!“ Puft lächelt tapfer.„Das wäre ein Spaß. Aber das Geld würdet ihr doch nicht erhalten, wenn Feng mich armen Straßenjungen zu Gesicht kriegt.“ Der Vernarbte lacht gutmütig.„Merke dir immerhin: Das Volk will heute nur Herrscher haben, die aus ihm herauswachsen. Und es läßt sich lieber in Stücke reißen von Generälen, deren Angesicht es sieht, als von einem Kaiser befehlen, der in den Wolken schwebt.“ In Tientsin verabschiedet sich Puti von den Soldaten. Er gibt jedem einzelnen die Hand und geht.— Als Buddha aus den Gärten seines Palastes trat, begegnete er dem Alter. der Krankheit und dem Tod, von denen er bis dahin nichts gewußt hatte. Als Pusi seinen Palast verlassen hatte und floh, begegnete er seinem Volke und der Stimme seines Volkes, von dem er bisher nichts wußte. Heute sitzt Mr. Henry Pusi nach Jahren des Exils in Changhun als Reichsverweser des von den Japanern neugegründeten Staates Mandschukuo und schickt sich an, die Hand nach dem Thron seiner Väter auszustrecken. Wenn er ihn wieder besteigt, wird er sich seiner ersten Begegnung mit seinem Volke erinnern.