2n. Zahrgung, Nummer 240 Nenute„iltererische Bellage! „„„ mit Bielefelder General-Anzeiger und Handelsblatt Rie e e ce e ce ecese e esche S9s eiseten sich Vecaren hy dlien baigernagen agenune. Poraosalen, %cden luie uud Geschüftastelen bestellt verien. In beine. rgruch ant ktefer. u. f, Sörugg, des Betriebes bat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung oder auf Rückzahlung des Beungppreisen, Rauptgeachlficstalle und Redaktion Sielsfeld, Rohrteichstr. Gerofern Freitag, 13. Oktober 1933 Anzeigenpreis: Der Raum für die Anzeigenepalte(29 mm breit, 1 um boch) 15 Pig., für die Reklamezeile(70 mm breit, 1 mm hoch) 60 Pig. Rabatt nsch besonderem Tarik. Bei verspätetem Eingang der Zahlung oder bei Zwangseinziebung des Betrages kommt der gewährte Rabat; in Fortfall. Bellagen 15 Mark das Tausend, bei Teilauflagen 20 Mart Annahmestellen für Bielefeld die Geschaftsstellen Rohrteichstr. 9. Alter Markt 2. Herforder Str. 84. die Fllislen Bahnhofstr. 34, Kreuzstr. 40. Arndtstr. 41. Bleichstr. 125; für Brackwede: Adolf-Hitler-Str. 60: Bielefeld-Schildesche: Talbrückenstr. 4. Fernruf GundlachZentrale: 4970—4973. nscb 19 Uhr Geschäftastelle 4972. Redaktion 4970 u. 4973. Abrüstungssrage auf der Spitze Der Borschiag der örei dachte Frankreich plaudert aus— England und Amerika sind verschnupft Paris, 12. 10. Die Genser Abrüstungsbesprechungen haben durch die Abreise des französischen Außenministers Paul=Boncour zur Berichterstattung nach Paris eine kurze Unterbrechung erfahren. Zugleich ist aber damit die Krise der Abrüstungskonferenz noch vor dem eigentlichen Konferenzbeginn auf die Spitze getrieben worden. Frankreich hat durch einen Havasbericht über die Berichterstattung Paul=Boncours eine Entscheidung herausgefordert. Nadolny fliegt nach Berlin Die deutsche Regierung ihrerseits beuntzte diese Pause, um den deutschen Delegationsführer, Botschafter Nadolun, gleichsells zur Berichterstattung nach Berlin zu berusen. Nadolny wird sich am Freitag im Flugzeug nach Berlin begeben. Botschafter Nadolny hatte Donnerstag abend eine Unterredung mit dem englischen Außenminister, der vorher mit Norman Davis gesprochen hatte. Paul=Boncours Bericht Ueber die Berichterstattung Paul=Boncours und die Abrüstungsberatungen des französischen Ministerrats erklärt die französische Nachrichtenagentur Havas in einem Stimmungsbild, die Verhandlungen hätten ergeben, daß Frankreich, England und die Vereinigten Staaten einer„Aufrüstung Deutschlands“ gleichmäßig ablehnend gegenüberstehen. Nach den Verhandlungen in Paris und nach den Verhandlungen in Genf sei man nun sowett, daß man beschlossen habe, es sollten sich Sachverständige der drei Delegationen, und zwar Massigli für Frankreich, Cadogan für England und Wilson und Dulles für Amerika, an die Arbeit machen, um diese gemeinsame Ansicht in einem Text mit mehreren Artikeln zusammenzufassen. Dieser Text könnte Ende der Woche ausgearbeitet sein und die Grundlage kommender Diskussionen bilden, sei es, daß er den deutschen Delegierten unterbreitet werden würde, sei es— und das sei wahrscheinlicher— daß er in Form eines Entschließungsentwurfes dem Büro der Abrüstungskonserenz vorgelegt werde. In diesem Fall würde er Gegenstand der Beratungen des Hauptausschusses sein, der am 16. Oktober zusammentritt. Es scheine, daß gewisse Delegationen die Möglichkeit einer Herabsetzung der Bewährungszeit ins Auge fassen. Hierzu sei zu bemerken— so heißt es in der Havasauslassung weiter—, daß eine solche Herabsetzung politische Vorteile im Hinblick darauf mit sich bringen könnte, daß sie die Zustimmung Deutschlands zu dem allgemeinen Abrüstungsabkommen erleichtern könnte. Aber die von Frankreich vorgeschlagenen vier Jahre entsprächen gewissen praktischen Gegebenheiten, die man nur nicht mißachten dürfte. Der Inhalt des Dreimächtechntwurfs Die französische Presse, die allgemein die Mitteilungen über den Ministerrat begrüßt, will auch schon Einzelhetten des angeblighen Drei=Mächte=Entwurfs, berigten„können. Danach soll die„gemeinsame“ Exi#erung, nicht länger als 1½ Seiten und in 42 Teile und in drei Artikel eingeteilt sein. Der erste dieser Artikel betreffe die Opposition gegen jedes Aufrüsten Deutschlands, der zweite die Frage er Probezeit und der dritte die Organisation der Kontrolle. Die Ausführungsbestimmungen blieben allerdings noch zu präzisieren. Die allgemeinen Grundsätze, auf denen sich diese Erklärung angeblich aufbaue, werden folgendermaßen umrissen: 1. Aufrechterhaltung der engen französischenglisch=amerikanischen Solidarität, 2. Entschlossenheit der drei Regierungen, auf keinen Fall in eine„Aufrüstung Deutschlands“ während der Probezeit einzuwilligen, abgesehen von gewissen Rüstungsmaßnahmen, die die Umstellung der Reichswehr auf eine Miliz von 200000 Mann notwendig machen könne und die sich nur auf die im Versailler Vertrag erlaubten Waffen erstrecken dürfe, wie Gewehre, Maschinengewehre und leichte Geschütze. 3. Beibehaltung der vorgesehenen Frist für die Probezeit; Sir John Simon habe den französischen Standpunkt beigepflichtet, daß sie vier Jahre betragen solle. 4. Beibehaltung des automatischen ständigen Charakters der Kontrolle zwecks genauer Aufführung des Abkommens. 5. Aufschub der Herabsetzung des schweren Kriegsmaterials und der Ermächtigung für Deutschland, die Defensivwaffen zu besitzen, die alsdann allen Signataren des Abkommens bewilligt werden würden, bis zum Abschluß der vierjährigen Probezeit,„falls diese sich als wirksam herausstellen sollte.“ Viel bemerkt wird von der französischen Presse das Verhalten der italienischen Delegation, die bei der Ausarbeitung eines derartigen Entwurfs sich abseits gehalten hat. Die Front schon brüchig? Der Außenpolitiker des„Echo de Paris“ hat seinem Blatt folgendes Telegramm aus Genf übermittelt: Die am Schluß des frauzösischen Ministerrats erfolgte Veröffentlichung des genauen Gegenstandes der Genser Verhandlungen hat Norman Davis stark verstimmt. Ihm mißfalle, daß die Erörterungen so hingestellt werden, als wäre er geneigt, gegen Deutschland zusammen mit Frankreich und England Front zu machen, Auch in englischen Kreisen ist man ziemlich betreten. Infolgedessen ist es möglich, daß der Erklärungsentwurf die Form eines einfachen englischen Vorschlages erhält, der bei dem Büro der Abrüstungskonferenz in kürzester Zeit eingebracht würde. De sah nareinen Geandstister! Der Lokaltermin widerlegt die Aussage des Zeugen Thaler Berlin, 12. 10. Als ein besonders wesentlicher Teil des Reichstagsbrandstifter=Prozesses wurde am Donnerstagabend vor und in dem Reichstagsgebäude, also am Tatort, ein Lokaltermin zu der Stunde veranstaltet, in der die Brandstifter am Werk gewesen sein müssen. Das Reichstagsgebäude war in den frühen Abendstunden im weiten Umkreise durch ein gewaltiges Aufgebot von Schutzpolizei mit Karabinern abgesperrt worden. Das Passieren der verschiedenen Sperrketten ist nur nach mehrfacher Ausweis= und Lichtbildkontrolle, sowie strenger Waffenkontrolle möglich. Vor der großen Freitreppe des Reichstages am Königsplatz, wo van der Lubbe damals in den Restaurationssaal des Reichstages eingestiegen ist, war durch ein Seil ein besonderer Raum für das Gericht und die Prozeßbeteiligten abgetrennt. Hinter diesem Seil war ein breiter Streifen für die Vertreter der Presse bereitgestellt. Hinter der großen Sperrkette hatte sich schon in den Nachmittagsstunden ein zahlreiches Publikum angesammelt, das wenigstens aus der Ferne dem Vorgang auf der Freitreppe beiwohnen wollte. Ein Unglücksfall Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich noch vor dem Beginn des Lokaltermins. Ein Schnellwagen der Reichspost für die Briefkastenleerung passierte im schnellen Tempo den Königsplatz, ohne rechtzeitig die Absperrkette zu erkennen. Er fuhr gegen ein solches Seil. Der Schofför blieb in dem Seil hängen, während der Wagen allein weiterfuhr. Mit schweren Verletzungen mußte der Fahrer ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der Postkraftwagen wurde von einem anderen Wagen abgeschleppt. Wie sich alles abspielte Kurz nach 8 Uhr erscheint der Senat, diesmal in Zivilkleidung, auf der großen Freitreppe. Auch die zahlreichen Zeugen und die übrigen Prozeßbeteiligten haben sich auf der Rampe versammelt. Die Angeklagten sind auf der Rampe, jeweils zwischen je zwei Polizeibeamten, aufgestellt. Der Vorsitzende rust zunächst die Zeugen und die Prozeßbeteiligten auf. Als Zeugen sind der Student Flöter, der Schriftsetzer Thaler, die Polizeibeamten Buwert und Pöscher, der Ingenieur Bogun und die Eheleute Kuhl und Freudenberg anwesend. Die einzelnen Zeugen zeigen nun dem Gericht, von wo aus sie die ersten Symptome des Verbrechens entdeckt, wie sie dies den Polizeibeamten mitgeteilt und wie sie sonst ihre Beobachtungen an dem Abend des Verbrechens gemacht haben. Längere Zeit nahmen namentlich die Experimente mit dem Einsteigen in den Restaurationssaal und mit dem wandelnden Lichtschein in den Parterreräumen des Reichstagsgebäudes in Anspruch. Zum Schluß wird nochmals der Weg konstruiert, den die Zeugen Flöter, Thaler und Buwert genommen haben. Sämtliche Prozeßbeteiligten räumen die Rampe und nehmen unten vor der großen Freitreppe Aufstellung. Der Zeuge Flöter läuft, nachdem er seine Beobachtung gemacht hat, im Laufschritt an der Freitreppe vorbei, um einen Schupobeamten zu suchen, den er dann an der Ecke in Buwert findet. Im gleichen Augenblick läuft der Zeuge Thaler, der das Klirren der Scheiben ebenfalls gehört hat, die Rampe hoch und sofort wieder zurück, um ebenfalls nach der Polizei zu suchen. Als er zurückkommt, trifft er auf den Wachtmeister Buwert, der inzwischen ebenfalls auf der Rampe eingetroffen ist. Der ganze Vorfall spielt sich in nicht mehr als einer Minute ab. Thaler sah keine zwei Leute! Das Ergebnis des Lokaltermins ist, wie wir hören, daß sich der Zeuge Thaler wahrscheinlich getänscht hat, als er aunahm, zwei Personen seien durch das Feuster eingestiegen. Der Zeuge erklärte bei dem Lokaltermin, daß er nicht gleichzeitig zwei Bersonen auf dem Balkon gesehen Die Entscheidung bei England Lloyd George warnt eindringlich London, 13. 10. In der„Daily Mail“ vom Freitagmorgen behandelt Lloyd George die zeitgemäße Frage, was werden soll, wenn die Abrüstungskonferenz zusammenbricht. In eindringlichen Worten fordert der vormalige Ministerpräsident zu gerechter und ehrlicher Handlungsweise gegenüber Deutschland auf. Im einzelnen führt Lloyd George aus: Der europäische Frieden hängt mehr denn je von britischer Staatskunst ab. Wir dürfen nicht sagen: Wir können Daladier gut leiden und Hitler gefällt uns nicht, deshalb müssen wir ersteren unterstützen. Unser Urteil gegenüber der deutschen Abrüstungsforderung darf auch nicht dadurch geändert werden, daß wir die deutschen Regierungsmethoden im Innern verurteilen. Der Fall liegt klar und einfach. Deutschland hat die demütigende Aufgabe seiner eigenen Entwaffnung vor mehr als zehn Jahren durchgeführt. Die Siegermächte haben seither ihre militärische Macht in jeder Richtung verstärkt. Das wehrlose Deutschland, all seinen Nachbarn auf Gnade und Ungnade preisgegeben, hat zehn Jahre lang die Mächte aufgefordert, das eindentige Versprechen, das ihm gegeben worden ist, zu erfüllen. Die Forderung ist mit kalter Verachtung behandelt worden. Deutschland hat das Gefühl, daß es durch einen Trick wehrlos gemacht worden ist. Frankreich beabsichtigt, den Vertrag von Versailles ohne Zustimmung der anderen Seite durch weiteren Aufschub der Abrüstung außer Kraft zu setzen. Wenn Frankreich darauf beharrt, wird es eines vorsätzlichen Bruches seines eigenen Vertrages schuldig sein. Deutschland wird darauf antworten: Ihr habt einen der Hauptteile des Vertrages von Versailles zunichte gemacht, somit könnt Ihr nicht Klage führen, wenn wir ihn nicht länger als anwendbar betrachten! Nachdem der Völkerbund zehn Jahre lang gezögert hat, während Frankreich. Polen und die Tschechoslowakei tatsächlich den Vertrag brachen, würde es unwürdig sein, wenn der Völkerbund jetzt auf die bloße Gefahr hin, daß Deutschland dem Beispiel der Mächte, die den Völkerbund beherrschen, folgen könnte, sich beeilen würde, für den Vertrag einzutreten. Das heutige Deutschland ist nicht das Deutschland von 1923. Ein passiver Widerstand wie im Ruhrgebiet würde bei dem nationalen Geist von 1933 unmöglich sein. Wenn Frankreich, Polen und die Tschechoslowakei ihre großen Armeen losmarschieren lassen, dann werden die Braunhemden mit ihrer leichten Ausrüstung vielleicht und wahrscheinlich nicht imstande sein, den Eindringlingen Halt zu gebieten. Es würde eine militärische Besetzung mit Zwischenfällen und Vergeltungsmaßnahmen geben. Der Einmarsch in Rußland hat dort den Bolschewismus gestärkt und ihm festen Halt gegeben. Die Mächte sind sicher nicht blind, daß sie nicht den Sinn der plötzlichen außenpolitischen Aktivität Rußlands erkennen. hat, während man das bisher angenommen hatte. Es besteht also, wie der Vorsitzende feststellte, die Möglichkeit, daß der Einsteigende sich bei seinen Bemühungen, in das Fenster zu kommen, hinter die Balkonbrüstung gebückt und dann wieder aufgerichtet hat, womit die Beobachtung des Zeugen erklärt werden könnte. Das gleiche gilt für den Fackelschein in den Parterreräumen des Reichstages. Auch hier hat sich ergeben, daß man der Meinung sein könnte, es bewegten sich zwei Lichtquellen an den Fenstern vorbei, während tatsächlich nur eine Person mit dem Feuerbrand durch die Räume ging. Der Lokaltermin dauerte bis 22.45 Uhr. Die ganze Verhandlung ist stenografisch protokolliert worden und das Ergebnis wird in der Verhandlung am Freitag nochmals dargestellt werden. Es ist möglich, daß man für das Protokoll des Lokaltermins auch die Schallplattenaufnahme des Rundfunks mit heranzieht. Der Slaatsrat lagt Westsalens Oberpräsident zum Staatsrat ernannt Berlin, 12. 10. Amtlich wird mitgeteilt: Nachdem der Preußische Staatsrat in einer Arbeitstagung am Freitag und Mittwoch im Preußtschen Staatsministerium in Berlin die Frage des künftigen Aufbaues der kommnnalen Selbstverwaltung eingehend Der Voneround hal uusgespient Reduerstreik vor leerem Hause— Magere Tagungsbilanz Vor unserem Genser Mitarbeiter nuten Selostberwanlung ingehend durchberaten hat, sand unter dem Vorsitz von Ministerpräsident Göring die zweite große Staatsratssitzung am Donnerstag unter Beteiligung des gesamten Staatsministeriums und der als Gäste erschienenen Reichsminister Graf Schwerin von Krosigk und Seldte in Potsdam statt. „# Der„Staatsrat, der von morgens 10.30 Uhr bis abends 7 Uhr tagte, behandelte hierbei die Frage der Sicherung der im Kampfe gegen die Arbeitslosigkeit bisher erzielten Erfolge sowie die Frage der Vorbereitung weiterer Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen im Frühjahr. Hierzu sprachen auf Aufforderung des Ministerpräsidenten insbesondere die Staatsräte Gauleiter Florian, Gauleiter Karpenstein, Gauleiter Wagner, stellvertretender Gauleiter Görlitzer, Gauleiter Jordan, Gauleiter Oberpräsident Kube, Gauleiter Oberpräsident Lohse und Dr. Thyssen. Ministerpräsident Göring nahm zu den Ausführungen der einzelnen Staatsräte Stellung. Außerdem äußerten sich wetterhin zu den angeschnittenen Fragen Reichsminister der Finanzen Graf Schwerin von Krosigk, Reichsarbeitsmintster Seldte, Reichsminister Darré, Reichswirtschaftsminister Dr. Schmitt, Staatsminister Popitz, Staatsminister Rust und der Rinisterprändent Göring saßzte abschse. Dieser Zug zur Selbstbelinnung st ganz das Ergebnis der Staatsratssitzung urnuenend gewiß die erfreulichste Urlache der knappen #e mean, der Eimmbtalngung zusammen Redenzahl, die Gens in diesem Jahre zu verII. Gens, 12. 10. fliches Ergebnis hatte,— wenn man nicht die Als der südafrikanische Anglosachse, der Ernennung eines Kommissars für die politisehr sympathische Te Water, nach einer mu= schen Flüchttinge und die Trennung seiner Tätigen und für Genf sogar recht neuartigen Rede tigkeit vom Völkerbund als solches nehmen die 14. Bölkerbundversammlung für geschlossen Will,— sondern die nur der politischen erklärte, zählten wir im weiten Versamm=##timmungsmache im Hinblick auf die lungssaale, in dem schätzungsweise für drei Frustungskonfereng diente. bis vierhundert Delegierte Platz ist, ganze dreißig Leeute, und auf den Journalisten=Tribünen, wo ebenfalls an die dreihundert Plätze sind, nicht mehr als zwei Dutzend Journalisten. Niemals ist eine Völkerbundsversammlung so sang= und klanglos zu Ende gegangen, niemals haben auch auf der Tribüne dieser Versammlung so wenige Redner gestanden, wie in diesem Jahre. Der Präsiden: Te Water sprach in seiner Schlußrede ganz offen von einem Rednerstreik, brüstungskonfereng diente, bleiben als kärgliche Resultate dieser Völkerbundsversammlung nur die Wiederkehr Argentiniens und die Einrichtung des 15. Ratohges. womit der Völkerbundsrat nunmehr auch solchen Staaten offen steht, die nicht Kraft ihrer Zugehörigkeit zu einer Staatengruppe darauf ein sozusagen„verbrieftes Anrecht" haben. Mit Argentinten ist wieder eine südamertkanische Großmacht nach Genf zurückgekommen. Eingliederung in die Vaterländische Frout Wien, 12. 10. Bundeskanzler Dollfuß hatte mit dem Bundesführer des Heimatschutzes, Starhemberg, eine längere Aussprache über die von Starhemberg seinerzeit angekündigte Mitarbeit des Heimatschutzes in der Vaterländischen Front. Bundeskanzler Dollfuß hat dabei als Führer der Vaterländischen Front den Eintrikt des gesamten Heimatschutzes in die Vaterländische Front zur Kenntnis genommen und Bundesführer Starhemberg zu seinem Stellvertreter als Führer der Vaterländischen Front bestimmt. österreichische Ministerrat beschloß am Donnerstag u.., neue Schutzmaßnahmen gegen einseitige Darstellungen über österreichische Verhältnisse in ausländischen Zeitungen zu treffen. Weiter wurde die Verlängerung des Verbots betreffend die Ausschreibung von Wahlen für die Landtage und Gemeindevertretungen beschlossen. und begründete ihn damit, daß die Zeit nachdem sowohl Argentinien, als auch Brasider pathetischen Friedens= undllien dem Völkerbund seit Jahren fern stehen. Freundschaftsreden vorbei sei und Wie klein dennoch das Interesse der Südameridie meisten Bölker erkannt hätten, daß sie erst kaner an der Genfer Einrichtung ist, sieht man einmal im eigenen Lande an die Arbeit gehen müßzten, ehe sie in Geuf große gramme verkünden könnten. und runoigt# an, daß die in der Sitzung angeschnittenen Probleme demnächst in einer Arbeitstagung des Staatsrats in Berlin weiterberaten werden. Zu neuen Staatsräten wurden ernannt: Der Oberpräsident der Provinz Westfalen, Freiherr von Lüninck, und der Oberpräsident der Rheinprovinz, Freiherr von Luninck, der Vetter des Oberpräsidenten von Westfalen. Derkils Vergangenheit Die Persönlichkeit des Dollfuß=Attentäters München, 12. 10. zeichnen hatte. Aber auch ein anderer Grund soll nicht übersehen werden, der eng mit dem vorher erwähnten zusammenhängt: Die Erkenntnis nämlich, daß die Tribüne von Genf kaum das richtige Podium ist, um die entscheidenden Dinge in öffentlicher Rede zu oaraus, daß bei der diesjährigen Generaldebatte der Völkerbundversammlung nur ein einziger Südamerikaner das Wort ergriffen hat. Und auch er— es handelt sich um den Vertreter Uruguays— hat nur gesprochen, weil die Möglichkeit bestand, daß sein Land in den Völkerbundsrat gewählt werde, da damals die Rückkehr Argentiniens noch nicht endgültig feststand. Wir sagten vorhin, daß der offizielle Völkerbundsbetrieb mehr und mehr Rahmen und Anlaß zu anderen Aeußerungen politischer Aktivität werde. Die Außenminister der großen Oberschlesien vor dem kal Polen sucht nach Beschwerden Genf. 12.,10. Der Völkerbundsrat erledigte am behandeln. Mehr und mehr sind die Staats= versammlung und die männer darauf gekomn tigen Angelegenheiten in Genf benutzt, um über Besprechungen zu klären, und die Ta.de Abrüstungsfrage miteinander zu gungen des Völkerbundes nur noch als zwang= ssprechen. Italien hat sein Donaumemoranloser V.“: vertraulichen Verhand= seum, ohne es zu veröffentlichen, an die interWie die Pressestelle der Landesleitung Oesterreich der NSDAP mitteilt, haben die Erhebungen der Landesleitung über die Persönlichkeit Rudolf Dertils, der das Attentat gegen Dollfuß verübte, ergeben, daß Dertil in den Jahren 1929/30 Mitglied der Leibwache des Fürsten Starhemberg gewesen set. Auf Empfehlung der Wiener Heimwehr= führung sei er in das Bundesheer ausgenommen worden. Nebenbei sei er bei den Wiener Heimwehrverbänden als Schießlehrer beschäftigt gewesen. Diese der NSDAP damals unbekannte Tätigkeit habe Dertil nicht gehindert, am 2. Februar 1932 der NSDAP beizutreten. Im September 1932 aber sei er bereits aus der RSDAP wieder ausgetreten. Während seiner ganzen Mitgliedschaft in der Partei sei er in keiner Weise aktiv oder führend tätig gewesen. Er habe in dieser Zeit sogar häufig in Heimwehrkreisen verkehrt. losen unlaß für sorche verlräulichen Gerhandlungen hinter verschlossenen Türen zu benutzen. So wie die demokratisch=parlamentarische Form in zahlreichen Staaten, abgesehen von den ausgesprochenen Westmächten, an Boden verloren hat, hat man auch erkannt, daß die parlamentarisch=demokratische Form des Völkerbundes kaum geeignet sein dürfte, um wirkliche Lösungen der großen Fragen internationaler Politik zu gewährleisten. Niemals haben wir so deutlich wie in diesem Jahre gespürt, daß der ganze Völkerbundsbetrieb nur noch Rahmen, nur noch Vorwand und äußerer Anlaß ist. Wäre nicht die von unseren Gegnern planmäßig eingeleitete Judendebatte, die in mehreren Ausschüssen gleichzeitig entfefselt wurde, gewesen, so hätte die Völkerbundversammlung wahrscheinlich nicht erst nach zwei und einer halben Woche, sondern schon nach zehn Tagen ihr Ende gesunden. Dabei ist es nicht so, als hätten sich die Völker in der gegenwärtigen schwierigen Situation nichts zu sagen, — sondern so, daß niemand es für nötig hielt, die Dinge, die er sagen wollte, auf der öffentlichen Tribüne der Völkerbundsversammlung auszusprechen,— immer abgesehen von der Judenfrage, die allerdings nicht um ihrer selbst willen, sondern als eindeutiges politisches Manöver in der Minderheitenessierten Delegationen geleitet und damit geschickt Beneschs in Sinaia eingeleitete Politik abgedreht. Das neue Deutschland, das das Wort ergriffen hat, konnte dennoch hier in Genf zur Welt sprechen, und es ist vielleicht die beste Bestätigung für unsere eben getroffene Feststellung von der zunehmenden formalistischen Erstarrung des eigentlichen Völkerbundlebens, daß einer der Höhepunkte dieser Genfer Woche außerhalb der Völkerbundversammlung im engeren Sinne lag: Wir meinen die große Rede des Reichsministers für Volksaufklärung und Provaganda, Göbbels, der vor dreihundert Journalisten, einer größeren Zahl, als sie jemals in diesen Tagen im Versammlungsraum des Völkerbundes weilte, über das nationalsozialistische Deutschland und seine Aufgabe für den Frieden der Völker sprach. Donnerstag zunächst die vorliegenden Berichte, darunter auch den über die Einsetzung eines Minderheitskommissars. Dann wandte sich der Rat einer Reihe von oberschlesischen Minderheitspetitionen zu. Zur Beschwerde des Deutschen Volksbundes wegen des St. Julius= Hospitals in Rybnik stellte ein ausgezeichnetes Gutachten fest, daß die Genfer Minderheitskonvention durch die Verschleppung dieser Angelegenheit durch Polen verletzt sei. Im übrigen wurde der Fall wiederum auf die nächste Ratstagung vertagt. Bei einer Eingabe des Bundes der Polen in Deutschland, der die Rechte der Polen durch das neue deutsche Reichswahlgesetz und dessen Bestimmungen gegen die Splittergruppen verletzt sehen will, schloß sich der Rat dem deutschen Standpunkt an, daß die für das ganze Reich gültige Ordnung keine Verletzung volnischer Minderheitsrechte sei. Ferner wurde vom Rat festgestellt, daß die Beunruhigung der Polen über die Tötung eines Kommunisten in Potempa in erster Linie auf falsche Darstellungen der Presse zurückzuführen sei. Mit der polnischen Minderheit habe der Fall nichts zu tun. Ferner stand auf der Tagesordnung die Wahl des Bölkerbundskommissars für Danzig. die bis zum 15. Oktober erfolgt sein muß. Die Frage wurde noch nicht entschieden und bis zur letzten Ratssitzung am Sonnabend verschoben. Der Landesausschuß der Zentrumspartei des Saargebietes hat der Ueberführung der Zentrumspartei in die Deutsche Front zugestimmt. Das war große Politik und Propaganda in einem, sei nach seinem Austritt aus und Flüchtlingsdebatte angeschnitten wurde. immer reger geworden. Außer der Judendebatte, die keinerlei sachund daß sie nicht wirkungslos war beweist schon die Schlußrede des Versammlungsprästdenten Te Water, die auf dem wichtigsten Punkt der nationalsozialistischen Konzeption von internationaler Zusammenarbeit basierte: Darauf nämlich, daß jeder Staat erst die Bereinigung seiner eigenen Krisen auf die Schulter nehmen müsse, ehe er mit Aussicht auf Erfolg an eine Zusammenarbeit mit anderen Ländern denken könne... Der geplante saarländische Gauparteitag der NSDAP in Saarburg mußte vorläuft# abgesagt werden, weil die Nachmeldungen so zahlreich einlaufen, daß es unmöglich ist, die Massen in Saarburg unterzubringen. Der neue österreichisch=polnische Handelsvertrag ist am Donnerstag in Wien unterzeichnet worden. Krampfaderstrümpfe mit und ohne dumm! kaulen Sie nur beim gepr. Fachmann. Im Sanitätshaus Ew. Harting Niederwall 15 Teleion 842 (zwischen Alsberg und Kallee Mai) Lieferant aller Krankenkassen. Cavalleria Austicana In Palermo säubern nachts Hunderte von Straßenkehrern die Stadt, was Palermo den Ruf eingebracht hat, nicht nur die sauberste Stadt des Südens, sondern ganz Italiens zu lein. Die Straßenkehrer, die derartig am Glanz der Stadt mitarbeiten, sind deshalb stolze, rechthaberische Menschen, für die„Ehre“ der höchste, unantastbare Begriff des Lebens ist. Wehedem, der sie nicht genügend respektiert! Und dieses achtungerheischende Benehmen tragen sie auch untereinander zur Schau. Wenn ein palermitanischer Straßenkehrer in den Kehrbezirk des anderen einbricht, ihn schmutzigen Hund, Sohn der Gosse oder gar Unrat und Abfall beschimpft, dann blitzen im Laternenlicht die Messer auf, und das Blut beginnt aus klaffenden Wunden zu rieseln. Vor einigen Tagen wurden zwei solche Straßenkehrer, aus zahllosen Schnitten blutend, in ein Krankenhaus eingeliefert. Sie befanden sich beide in einem erbarmungswürdigen Zustand, ohne Besinnung; und so wurden sie von den Sanitätern in den Operationssaal gerollt, um von den diensttuenden Aerzten geflickt und verbunden zu werden. Während nun die Aerzte ihr Werk zu verrichten anfingen, kehrte den beiden Verwundeten zur gleichen Zeit das Bewußtsein wieder. Sie fanden sich friedlich auf dem großen Operationstisch nebeneinander liegend, und das war zuviel für ihre Nerven. Mit einem wütenden Schrei sprangen sie zur Erde, fuhren sich in die Haare, hieben auseinander ein, schlugen sich mit allen nur erreichbaren Gegenständen, mit Wundzangen, Alkoholflaschen, Glasbehältern und Scheren und zertrümmerten so in allerkürzester Zeit den ganzen Operationssaal. Es dauerte gut zehn Minuten, bis es den Anwesenden gelang, die Wütenden zu trennen und— der größeren Sicherheit wegen — auf zwei verschiedene Operationstische zu schnallen. Und dann gab es vielerlei zu flicken, auch bei den menschenfreundlichen Aerzten und Sanitätern, die im Tumult ihren eigenen Instrumenten, von Straßenkehrersäusten geschwungen, zu nahe gekommen waren. Am nächsten Morgen erschien die Polizei im Krankenhaus, besichtigte das Schlachtfeld, und verhaftete dann zwei Straßenkehrer, die mehr Verbandbündel als Menschen waren. P. U. Die Germanen das älteste Dolk Kuropas Die Ergebnisse der Forschungen von Pros. Schwantes Stellt man die interessante Frage, welches europäische Volk wohl seine Ahnenreihe in die älteste Zeit zurückführen kann, so erinnert man sich unwillkürlich an die Theorie, daß die europäischen Völker strahlenförmig von Asten her vorgestoßen seien, und glaubt deshalb, die Ahnenreihe der Mittelmeervölker sei am weitesten zurückzuverfolgen, weil ja die im Herzen Europas ansässigen Kelten von allen europäischen Völkern den geringsten Abwanderungsweg bis zu ihrer Niederlassung zurückgelegt haben. Die Forschungen von Prof. Schwantes(Kiel) haben aber das überraschende Ergebnis gehabt, daß tatsächlich die Ahnenreihe der Germanen in die älteste Zeit zurückzuführen ist, trotzdem sie die Bewohner des äußersten Thule waren. Der Grund hierfür liegt in der räumlichen Abgeschiedenheit ihrer Ursitze im südlichen Skandinavien, auf den dänischen Inseln und der kimbrischen Halbinsel. Daher verläuft die Vorgeschichte der Germanen gradlinig und ohne wesentliche Störung durch Einwanderungen von der ältesten Bronzezeit des 16. oder 17. Jahrhunderts v. Chr. bis zur Zeit der Römer. Hier liegt also das einzige Gebiet Europas, wo wir die Vermischung zweier jungsteinzeitlicher Bevölkerungen zu einem frühbronzezeitlichen Volk und dessen störungsfreie Wetterentwicklung bis in geschichtliche Zetten verfolgen können. Wir können also die Germanen bis in die Zeit vor 1500 v. Chr. mit voller Sicherheit zurückverfolgen. Betrachtet man dagegen alle übrigen europäischen Völker, so muß man feststellen, daß ihre Vorgeschichte nicht bis in die germanische Zeit nachgewiesen werden kann. Was die Griechen anbetrifft, so ist hinsichtlich ihrer Vorfahren immer noch zweifelhaft, ob die Mykenäer schon Griechen gewesen sind oder erst mit der dorischen Wanderung, also um 1100 v. Chr. im eigentlichen Griechenland auftreten. Es ist bis jetzt noch nicht nachgewiesen, welchen Ursprung die griechische Zivilisation hat. In unserem Gesichtskreis tauchen sie erst um 1100 auf. Auch die Frage nach den Vorfahren der gesamten Italiker, also auch der Römer, ist noch nicht beantwortet. Die allgemeine Anschauung verfolgt sie bis etwa in die Terramarezeit zurück, eine Zeit also, die gleichzeitig ist mit einer bereits rargeschrittenen, Phase der älteren germanischen Bronzezeit. Ebenfalls ungewiß ist die Ursprungsgruxps, der Kelten. Allgemein wird sie in die juobeutsche Bronzezeit gelegt. Später, gegen Ende der dortigen Bronzezeit, erfolgten aber Einwanderungen der sogenannten Urnenfriedhofsleute wahrscheinlich aus Böhmen oder Ostdeutschland. Man weiß also nicht mit Sicherheit, wer den Hauptanteil an der Entstehung der Kelten hat. Große Schwierigkeiten ergaben sich auch bei den Vorgeschichtsforschungen der Illyrier. Wenn die unbekannten Träger des Lausitzer Typus tatsächlich Illyrier gewesen sind, würde man die Vorzeit dieses Volkes noch weiter nachweisen können als die der Germanen. In Wirklichkeit handelt es sich aber um eine namenlose vorgeschichtliche Bevölkerung, von der man nur unsicher vermutet, daß sie mit dem Namen der Illyrier verknüpst ist. Am schwierigsten zu beurteilen ist die Vorgeschichte der Etrusker der Ligurer, der Balten, Finnen und der Slaven, weil diese Völker ja erst in nachchristlicher Zeit in unseren Gesichtskreis treten. Die Untersuchungen Prof. Schwantes haben also ergeben, daß es gerade infolge der Reinrassigkeit der Germanen gelungen ist, ihre Ahnenreihe weiter zurückzuführen als die aller anderen europäischen Völker. 4 K Toti dal Monte als„Lucia“ Die italienische„Stagione“ in der Berliner Städtischen Oper Berlin, 11. Oktober Hier triumphierte die italienische Opernkunst in ihrer ursprünglichsten Naturhaftigkeit und Vollendung.„Lucia di Lammermoor“, von den etwa 70 Opern Donizettis die in ihrer Arienschönheit wertvollste, ist im Grunde nür eine Kette von Gesängen der Titelheldin, verziert mit funkelnden und glitzernden Koloraturen. Toti dal Monte reihte als Lucia eine Gipfelleistung an die andere, ununterbrochen gesteigert bis zu der Wahnsinnsarie, deren halsbrecherische Technik mit einer graziösen Selbstverständlichkeit gemeistert wurde. Die italienische Primadonna ist ein Gesangsphänomen, das jenseits aller Vergleiche steht und den Ziergesang schlechthin in einmaliger Vollendung verkörpert. Ihre Läufe, Triller und Staccali sind von unsehlbarer Sicherheit. Nichts deutet auf die in ihrem Fache meist herrschende Seelenlosigkeit oder Kälte des Tons. Die Wärme ihres bezaubernden Pianos und der Adel ihrer Vortragskunst erheben sie auf einsame Höhen. Hinzu kommt einen Bühnenblut, das in wenigen Gesten stets den Kern trifft und durch die Echtheit des Spiels nicht nur überzeugt, sondern auch ergreift. Eine Leistung, die ans Wunderbare grenzt, und von begetsterten Zuhörern mit frenetischem Beifallsjubel ausgenommen wurde. Neben dem weltberühmten Koloraturstar stand ein mustergültig eingesungenes Ensemble, aus dem der Tenor Minghettl und der Bartton Rimini herausragten. Auch die Chöre trugen festlichen Charakter. Ettore Panizza am Pult bestimmte das Tempo mit souveräner Hand. Jeden Akt baute er geschlossen auf, um ihm gegen Schluß hin eine fast sinsonische Steigerung zu geben. .PTu.Wo „Teck-Speziol“, Kamelbaar mit Wolle 43.472.90 36.42.40 Laschenschuh mit Filz. u. Leder. schle. 44344-45 8 25 36.42 LDET Blelefeld, Niedernstr., Ecke Jahnplatz Kriegsgefahr im Fernen Osten Russische Truppen rollen an Charbin, 18. 10. Passagiere der transsibirischen Eisenbahn berichten, daß alle 45 Minuten russische Trupvenzüge nach Osten passieren und daß die Truppen von Mandschukuo sich in der Nähe von Hailar konzentrieren. Das Geschäftsleben in Charbin ruht völlig. Bankiers und Kaufleute warten auf eine Entscheidung, die der jetzigen Unsicherheit ein Ende machen und ihnen zeigen wird, in welcher Richtung sich die Dinge entwickeln werden. Der hiesige Sowjetgeneralkonsul hat zum fünften Male ohne Erfolg beim Außenministerium Protest eingelegt und die Freilassung der Sowjetbeamten der Eisenbahn verlangt. Schmeer Stellvertreter Leys in der Deutschen Arbeitsfront Berlin, 12. 10. Der Führer der Deutschen Arbeitsfront, Staatsrat Ley, hat infolge seiner umfangreichen Tätigkeit und eigenen Arbeitsüberlastung Rudolf Schmeer zu seinem Stellvertreter ernannt. Schmeer ist seit 1922 einer der aktivsten Kämpfer der NSDAP. im Saargebiet. Anfänglich Bezirksführer des Gaues Aachen, wurde er 1931/82 stellvertretender Gauleiter des Gaues Köln=Aachen. Nach dem Siege der nationalen Revolution wurde er von Dr. Ley zum Mitglied des Kleinen Arbeitskonvents und zum Leiter des Führerrats der Deutschen Arbeitsfront ernannt. Der Wille zur Kameradschaft Ein Interview mit dem Reichsjugendführer Amsterdam, 12. 10. Die Amsterdamer Zeitung„Allgemeen Hahdelsblad“ veröffentlicht am Donnerstagabend im Rahmen ihrer Artikelserie„Auffassungen in und über das neue Deutschland“ eine Unterredung seines Berliner Korrespondenten mit dem Reichsjugendführer Baldur von Schirach, der sich energisch gegen die Entstellungen der Auslandspresse wandte. Solche Zeitungen, die behaupten, daß wir die deutsche Jugend an Soldatenleben gewöhnen, haben keine Vorstellung von der tatsächlichen Lage der Dinge. Der Wille zur Kameradschaft, der heute die deutschen Jungen zusammenschließt, die Freude dieser Jungen am Inhalt der neuen Zeit in Deutschland und die Fahnen und Wimpel und Abzeichen dieser Jugend, was haben sie mit Soldatentum zu tun? Ich bin bereit, jedem Journalisten der Welt, der ein objektives Bild von der neuen deutschen Nleues vom Jage Im Zusammenhang mit der Verlegung des Reichsnährstandes aus Berlin sind im Reiche Gerüchte und Meldungen in Umlauf, Vermutungen über den Ort usw. Auch Bürgermeister bewerben sich bereits. Um alle diese Dinge auszuschalten und auch Bodenspekulationen zu vermeiden, wird festgestellt, das biher keinerlei Entscheidung getroffen ist und alle Meldungen über die Auswahl des Ortes den Tatsachen vorauseilen. * Auf Antrag des Bundespräsidenten des Deutschen Reichs=Kriegerbundes Kyffhäuser, General v. Horn, hat der stellvertretende Führer der NSDAP Rudolf Heß genehmigt, daß an der Kyffhäuser=Bundesflagge ein Hakenkreuzwimpel getragen werden darf. General v. Horn hat darauf sämtliche Kriegervereine angewiesen, den Hakenkreuzwimpel an der Bundesflagge zu führen. Reichsaußenminister Frick hat die Schirmherrschaft des Sonderhäuser Verbandes Deutscher Sänger=Verbindungen(S..) übernommen. * In Baden wurde der Tannenberg=Bund und die Organisation„Das Deutschvolk“ aufgelöst und das Vermögen beschlagnahmt und eingezogen. * Der thüringische Reichsstatthalter Saukel sprach in Magdeburg zugunsten des Winterhilfswerks. * Ein katholischer Pfarrer aus Stappenbach wurde in Schutzhaft genommen und in das Landgerichtsgefängnis Bamberg eingeliefert, weil er die Kinder seiner Pfarrei von dem Eintritt in die Hitlerjugend abzuhalten versuchte und die Eltern in diesem Sinne beeinflußte. * In Budapest kam es am Donnerstag zu erregten Studentenkundgebungen gegen einen neuen Straferlaß der Prager Regierung, der in den ehemals ungarischen Städten Kaschau und Preßburg den amtlichen Gebrauch der ungarischen Sprache verbietet. Auch der Verwaltungsrat des Pester Komitats beschloß eine Protestresolution. * Die irische Kammer hat in dritter Lesung drei verfassungsändernde Gesetze angenommen. * Das amerikanische Staatsdepartement hat angeordnet, daß die vier amerikanischen Kriegsschiffe, die sich in den Gewässern von Kuba befinden, von dort zurückgezogen werden. * In Siam haben zwei Regimenter gemeutert, gegen die andere Truppen eingesetzt wurden. Es ist bereits zu Feuergefechten mit den Meuterern gekommen. Jugenderziehung haben möchte, Einblick in alle Einrichtungen der Hitlerjugend zu verschaffen. Wenn wir sie für den heroischen Gedanken erziehen, so heißt das nicht, daß wir sie für neue Kriege begeistern. Wir meinen jenen Heroismus des Opferns, der das neue Ideal der neuen deutschen Jugend ist. Liechtenstein wehrt sich Keine„Zufluchtsstätte für Verbrecher“. In diesen Tagen haben in Berlin Besprechungen mit Vertretern der Liechtensteinschen Regierung stattgefunden. Dabei wurden die Vorwürfe erörtert, die zeitweilig in der deutschen Presse gegen das Fürstentum erhoben worden sind und die dahin gingen, daß Liechtenstein durch seine Gesetzgebung die Kapitalflucht begünstige, und sogar ein Zufluchtsort für Verbrecher sei. In den Besprechungen wurde allseitig festgestellt, daß verschiedene von den erwähnten Veröffentlichungen in der Presse teils nicht den Tatsachen entsprechen, teils übertrieben sind. Von liechtensteinischer Seite wurde erklärt, daß schon seit einiger Zeit keine Einbürgerungen mehr vorgenommen worden seien und daß die liechtensteinsche Regierung im übrigen die Gesetze über die Staatsangehörigkeit dahingehend ändern wird, daß diese erst nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Liechtenstein gewährt werden kann. Weitere Strafe für Sklarz Berlin, 12. 10. Die 11. Strafkammer verurteilte am Donnerstag nach zweitägiger Verhandlung den „Kaufmann“ Heinrich Sklarz wegen Unterschlagung zu einem Jahr Gefängnis und drei Jahren Ehrverlust. Bei diesem Prozeß handelte es sich um ein Glied der StraftatenKette des Heinrich Sklarz. In nächster Zeit wird er sich erneut wegen eines Devisenvergehens zu verantworten haben, vor zwei Monaten bekam er drei Jahre Zuchthaus wegen Devisenvergehens. Bei diesem Prozeß hatte Sklarz einen Berliner Fabrikanten um etwa 8000 RM. betrogen, indem er eine ThermosFlaschen=Fabrik unter Eigentumsvorbehalt kaufte und nach dreihundert Mark Anzahlung den Warenbestand der Firma nach Paris schickte und verschwand. Das berühmte Sextett, eines der herrlichsten Stücke der Opernliteratur, wurde unter seiner Führung hinreißend schön gesungen. Ein Triumph römischer Gesangskunst! Hzg. Theater in Daderborn eröffnet Auftakt des Westfälischen Landestheaters der Deutschen Bühne Paderborn, 12. 10. Zu den fünf Bühnen Westfalens, die sich in Dortmund, Bochum, Hagen, Münster und Bielefeld befinden, kommt nun für die Ortschaften, die bisher kein ständiges Theater oder nur mangelhafte Bespielung durch Wanderunternehmen kannten, ein neues Theater hinzu. Es ist das Westfälische Landestheater der Deutschen Bühne, das seinen Sitz nunmehr in der alten Kultur= und Kaiserstadt Paderborn hat. Am Dienstag fand eine Eröffnungsfeier im historischen Sitzungssaal des Rathauses in Paberborn statt, an der zahlreiche Gäste aus Paderborn und aus den übrigen zu bespielenden Gebieten teilnahmen. Der Landesführer der Deutschen Bühne für Westfalen, Dr. Hoß(Bochum), sprach nach Begrüßungsworten des Bürgermeisters de Voys über Wesen und Aufgabe der Deutschen Bühne. Intendant Josef Hamblock erläuterte das Programm der Westfälischen Landesbühne. Der Abend sah dann noch eine zahlreiche Theatergemeinde im Saale des Bürgervereins vereinigt, wo die Eröffnungsvorstellung der Westfältschen Landesbühne stattfand. Der Leiter der Westfälischen Landesbühne in Paderborn, Dr. T homa, würdigte das Werk und seine Auswirkung für die westsälische Heimat. In Kleists„Hermanns= schlacht“ stellten sich die Mitglieder der Westsälischen Landesbühne der Paderborner Besuchergemeinde und vielen Vertretern der Ortsgruppen der Deutschen Bühne Westsalens vor. Die Aufführung, geleitet von Josef Hamblock, mit einem Bühnenbild von Ernst Hummel, war ein guter Auftakt. Uraufführung eines Daul=ErnstDramas „Yorck“ in Münster Zu den Dichtern, denen gegenüber das neue Deutschland eine Ehrenschuld einzulösen hat, gehört Paul Ernst, dessen„Yorck“ die münstersche Bühne herausbrachte. Paul Ernsts„Yorck“ ist ein Bekenntnisdrama, ein Aufruf zur Tat im Sinne von Fichtes„Tathandlung". In fünf lebendurchpulsten Akten gestaltet Ernst das Ringen um die Entscheidung zwischen Pflichttreue des Soldaten und Verantwortung vor der Geschichte. Schauplatz dieses Ringens ist die Kämpferseele des greisen Yorck, dessen Weg folgerichtig und zäh in nüchterner Strenge schließlich zu der in einsamer Verantwortung errungenen Erklärung der Neutralität im Kampfe zwischen Russen und Franzosen führt. Mit Spannung folgte das münstersche Publikum dem klar gemeißelten Fortgang der Handlung, die durch Oberspielleiter Dr. Wolrad Rube mit Georg Feuerherd in der Titelrolle eindringlich inszeniert worden war.„dkDas Studium wird billiger Kultusminister Rust hat angeordnet, daß vom Wintersemester an die hohen Honorargarantien, die einer Reihe von Professoren früher bewilligt worden waren, auf ein erträgliches Maß zurückgeführt werden. Er hat ferner eine weitgehende Ermäßigung der von den Studenten zu zahlenden Kolleggelder und Praktikumsgebühren für das kommende Semester angeordnet. Hiernach werden die Sätze für die sogenannten„Vorlesungen mit besonderem Aufwand“ und für die ganz= und halbtätigen Praktika und Uebungen bis zu 50 Prozent herabgesetzt. Diese beiden Maßnahmen des Kultusministers können als der erste Schritt zum lozialen Ausgleich auf den Hochschulen gewertet werden. Bei der Lage der Staatsfinanzen war eine allgemeine Ermäßigung der Gebühren und Kolleggelder jetzt noch nicht durchzuführen. Denn es wäre dann zu befürchten gewesen, daß sich der Andrang zum Studium wieder derart steigern würde, daß die vom Ministerium bereits getroffenen Maßnahmen gegen die Ueberfüllung der Schulen und Hochschulen illusorisch werden könnten. Göttinger Theologen nach Upsala berufen. Die Göttinger Professoren der Theologie Bauer, Hempel, Hirsch, Stange und Wobbermin sind, eingeladen worden, an der Universität Upsala Vorlesungen zu halten. 61 Ein Bühnenwerk des Leipziger Sendeleiters Kurt Eggers. Der Leipziger Sendeleiter Kurt Eggers hat ein neues Bühnenwerk versaßt, das den Tite!„Ulrich von Hutten“ führt und vom Stadttheater Halle zur Uraufführung angenommen worden ist. et. „Mein Kampf“ erscheint in englischer Uebersetzung. Im Verlag Hurlt and Blackett erscheint jetzt die englische Uebersetzung des Buches„Mein Kampf“ von Adolf Hitler unter dem Titel„My strugale“. Die„Preß Association“ schreibt dazu: Dieses Buch, das vor dem Triumph der nationalsozialtstischen Partei geschrieben worden ist, hat sich als Inspiration einer Bewegung erwiesen, die im Laufe von 10 Jahren von nur einer Handvoll Menschen zu der überwältigenden Stellung gelangt ist, die sie heute innehat. Die Dirigenten der Wiener Philharmonischen Konzerte. Das Philharmonische Orchester in Wien hat für die Leitung seiner Konzerte im nächsten Winter die Dirigenten Furtwängler, Walter, Klemperer und Weingartner verpflichtet. Zwei„außerordentliche“ Abende werden von Toscanini und Clemens Krauß dirigiert werden. et. Gemäldefunde in der Pfalz. Bei der Restauration des gottschen Chors in der Kirche zu Laumershelm(Pfalz) wurden durch die Abwaschung der Wände mehrere Masereien freigelegt, die von unbekannten frühmittelalterlichen deutschen Meistern stammen. Die wertvollen, zartfarbigen Wandbildrisse stellen, wie aus den beigefügten Symbolen zu ersehen ist, den heiligen Bartholomäus und die heilige Katharina dar. Neue russische Opern. In Leningrad gelangen in der nächsten Spielzeit die Opern„Der Muschik von Kamarinsk“ von Gelobinsky und„Lady Macbeth“ von Schostakowitsch zur Uraufführung. ei S Tennis-Neuigkeiten Für den Davispokal-Wettbewerb wurden vom Londoner Organisationskomitee jetzt die Termine festgelegt. Danach muß die erste Runde bis zum 20. Mai, die zweite bis zum 12. Juni und die dritte bis zum 21. Juni erledigt sein. Vom 19. bis 21. Juli findet in London das Interzonenfinale statt, wo vom 26. bis 28. Juli auch der Sieger mit dem Pokalverteidiger England zusammentrifft. In Europa haben sich bekanntlich Deutschland. Oesterreich, Schweiz, Italien, Frankreich und die Tschechoslowakei die Teilnahmeberechtigung gesichert, die übrigen Nationen können lediglich das Ausscheidungsturnier für 1935 bestreiten. Gsumersu Kunstturnen Rheinland— Westfalen Der 10. Kunstturnwettkampf Rheinland=Westfalen wird am 10. Dezember in Essen durchgeführt werden. Vorher werden beide Gaue noch eine Reihe von Ausscheidungs=Wettbewerben veranstalten. Die rheinischen Turner kämpfen am 29. Oktober in Rheydt, am 19. November wird ein Probeturnen in Aachen stattfinden. Auch der DMV. reiht sich ein Der Deutsche Motorradfahrer=Verband hat sich aufgelöst und die Mitglieder und Klubs der einzelnen Landesgruppen sind angewiesen, sich der neuen Einheitsfront im Deutschen Automobilklub (DDAC) einzurethen. Damit ist praktisch die Einigung aller organisierten deutschen Kraftfahrer voll198— Beim Kohlensuchen verschüttet Zwei Personen getötet Recklinghausen, 12. 10. Ein furchtbares Unglück ereignete sich am Donnerstagabend auf der Steinhalde der Zeche ordstern“, wo vier Personen unberechtigt Kohlen suchten. Plötzlich lösten sich am Rand der Halde Schlackenmassen ab und begruben zwei von den Kohlensuchern unter sich. Die beiden übrigen konnten sich, einer mit einer leichten Verletzung, in letzter Sekunde in Sicherheit bringen. Die beiden Verschütteten, eine 45jährige Ehefrau und ein 14jähriger Knabe, konnten nur als Leichen geborgen werden. Bischofsweihe in Münster Münster, 11. 10. Das Kirchliche Amtsblatt teilt folgenden Erlaß mit: „Der Hochwürdigste Herr Bischof Clemens August Graf von Galen wird am Feste Se. Apostolorum Simonis et Judae. Sonnabend, 28. Oktober, im Hohen Dom zu Münster die Bischofsweihe erhalten, woran sich die Feier der Inthronisation und die Huldigung durch den anwesenden Klerus anschließen wird. Die Feier beginnt um 8 Uhr mit der Abholung des Hochwürdigsten Herrn von der Bischöflichen Wohnung. Die Herren Geistlichen des Bistums werden hierdurch zu dieser kirchlichen Feier eingeladen und gebeten, in Chorkleidung(Talar, Rochett und Birett) sich etwas vor 8 Uhr im hohen Chore des Domes einzufinden. Der Freude der Gläubigen und ihrer Teilnahme an diesem Fest der Diözese soll durch feierliches Glockengeläute am Vorabend des Tages zu sonst üblicher Zeit und am Festtage selbst von 10 bis 11 Uhr Ausdruck verliehen werden. Im Canon der hl. Messe ist vom 28. Okt. an der Name des Bischofs Clementis Augustini einzufügen. Die Aushänge in der Sakristei sind entsprechend zu berichtigen.“ Münster, den 9. Oktober 1933. Der Kapitularvikar. Chefreiakteur: Dr. Hans Havemann Verantwortlich für Politik und Handel, sowie Gericht: Dr. Hans Seel, für Feuilleton und unterhaltende Beilagen: Dr. Hans Havemann, für Kommunales, Lokales und Vermischtes: Dr. Walter Gech, für Sport und Provinz: Waldemar Uppmann, für den geschäftlichen und Anzeigenteil sowir Sonderbeilagen Priedrich Niemeyer, Druck and Verlag: E. Gundlach-C. sämtlich in Bielefeld. . Rammmdchung! Vor noch nicht zwei jahren erschien Falladas Roman von johannes Pinneberg und seiner bezaubernden Frau, dem Lämmchen— heute ist dieses Buch. in alle Kultursprachen überseizt, ein Werk der Weltliteratur. Der Film nach diesem Roman ist ein heiterernstes Abbild unserer Tage. Seine Helden sind Menschen wie du und ich. Unsere Freuden und Sorgen, unser Glück und Leid spiegeln sich im Geschehen dieses Films, dessen lebensbejahender Optimismus und innige Herzlichkeit jeden bewegt und in Bann schlägt. Das Leben stellt tagläglich einen jeden vor neue Probleme, neue Hindernisse; hier zwingen es zwei glückliche Menschen nur durch die unüberwindlichen Krätte der Liebe, des Glaubens und des Selbstvertrauens. * Hunderttausende lasen vor Monaten den Roman. hören jetzt die Melodien„Kleiner Mann— was nun?“— und„Was Dein roter Mund im Frühling sagt“, die heute die Programme des Rundlunks und der Tanzkapellen beherrschen. Pinneberg und sein Lämmchen sind zu symbolischen Gestalten für die jungen Menschen unserer Tage geworden. Der strahlende, lebensbejahende Optimismus des Films, sein zarter und versöhnlicher Humor, die menschlich ergreifende und in ihrer dramatischen Entwicklung spannende Handlung werden jeden gewinnen. Hieiner Munn, Wab Hun! Den FIIm nach dem weltberühmten Roman von Fallads mit der Elite deutscher Darsteller: Hertha Thleie, Nermann Thlmig, Viktor de Kowa, Fritz Kampers, Theo Lingen, Ida wüst, Jakob Tiedtke und Paul Henckels müssen Stadtlheater Bieleleld Naue, S On. mer, db. 56 Der Troubadour Oper von Verct Sonnabend, 14 Okt. 15—17½ Schüler-Abonnement! 1. Vorstellung. Des Könlgs Jüngster Rekrut 20—22¾ Preis 111 Der Vetter aus Dingsda Oberette von Künneke Aniääl, der Rondworvor-Tagung Sonntag, 13. Okt. 18½—2¾¼ Preis 11I Die meistersinger von Kürnberg Oper von R. Wagner Sie 1 Kaffee Fürstenhof Wegen des großen Andrangs Preitag, 13. Okteber, nachm. 4 Uhr u. abends 8 Uhr Wiederholung der mit groß. Beifall autgenommenen Deutschen Modenschau Eintritt freil Garderobe frei! Bütl- VogenSosnabend # den 14. ds. Monats 27. Stiftungsfest des I. Bleielelder-Bandonlion-Musik. Verelns obiavia v. 1908 K ONZERTUNDSALL! Anlang 19½ Uhr Ende 3 Uhr Autobus-Pendelverkehr. gehen. 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Aber der Wunder werden allmählich so viele, daß dem geplagten Redakteur mit der Zeit das Staunen vergeht und die Briefwaage ihren Dienst versagt. Es gibt aber immer noch Ausnahmen. Solch eine zeigte man uns gestern: Ein Aepfelchen aus einem Bielefelder Schrebergarten— denselben, den unser Mitarbeiter kürzlich als Ferienparadies so schön besungen hat— das eine Blüte im Knopfloch trug. Das Vorrecht, Frucht und Blüte auf einem Stengel zu tragen, haben nach allgemeiner Ansicht sonst nur die italienischen Orangen (Kennst du das Land...?). Aber der große Aufschwung des Jahres 1933 scheint auch die Natur zu größeren Leistungen anzuspornen. Genug, Herr Peperkorn, der Besitzer des Idylls am Johannisberg, hat das Wunder zwar nicht fertiggebracht, aber immerhin entdeckt, einen Apfel mit rosa Blüte. Der Apfel fiel nicht weit vom Stamm, Herr Peperkorn, der geniale Amateur=Gärtner, hat sein Wunder redlich verdient.=2 Der erste Alleinflug der Bieleselder Motorfliegerschule Die Fliegerschule der Fliegerortsgruppe Bielefeld konnte am Donnerstag ihren ersten Erfolg buchen. Die Flugschüler Hellmer und Borsdorf machten auf der„Stadt Bielefeld" ihren ersten Alleinflug. Fluglehrer Tödtheide, der sich der Schulung seiner neun Zöglinge mit großer Liebe und ausgezeichneter Sachkenntnis widmete, darf man zu diesem guten Ergebnis herzlich Glück wünschen. Die Flüge wurden tadellos und ohne Zwischenfall durchgeführt. Hoffentlich bekommk die Bielefelder Fliegerschule nun bald ihre zweite Maschine, damit die Schulung glatt und ohne allzu große Aengste fortgesetzt werden kann. Verdiente Anerkennung Glückwünsche für die erfolgreichen Segelflieger Der Flieger=Untergruppe 12 Ravensberg= Lippe in Bielefeld und den erfolgreichen Segelfliegern hat der Regierungspräsident von Minden, Freiherr von Oeynhausen, zu den schönen Dauerflügen auf dem Oerlinghauser Segelflugplatz seinen Glückwunsch in folgendem Telegramm ausgesprochen: „Zu den großartigen Erfolgen meinen herzlichen Glückwunsch. Freiher von Oeynhausen, Regierungspräsident.“ * Auch der lippische Staatsminister Riecke und Bürgermeister Möller von Oerling= hausen haben ähnliche Glückwunschschreiben gefandt. Für die vorzüglichen Flugleistungen sind den Fliegern vom Oerlinghauser Stadtrat Preise zuerkannt worden, und zwar erhielt Herr Ruhl(Detmold) einen Geldpreis, die Herren Siebrasse(Bielefeld) und Petri (Detmold) je ein Bild vom Oerlinghauser Segelfluggelände. Außerdem hat der Stadtrat einen Preis ausgesetzt für denjenigen, der die Spitzenleistung Ruhls überbietet. um FAD nach Oldenburg 17 junge Bielefelder Am Donnerstagmittag ist wiederum ein nsport Arbeitsdienstwilliger in Marsch tzt worden. 17 junge Bielefelder, die zum zten Teil seit Jahren erwerbslos sind, en in bester Stimmung die Fahrt in das Oldenburg gelegene Arbeitsdienstlager infeld an, wo sie abends um 19 Uhr an der le ihres neuen Wirkungskreises gelandet Reichsstatthalter Röver: Die deutsche Vonsgemenlschaft Kundgebung der AsDAP, Kreis Bielefeld-Stadt, in der Ausstellungshalle Der Kreis Bielefeld=Stadt der NSDAP hatte zum Donnerstag abend zu einer Kundgebung in der Ausstellungshalle gerufen. Pünktlich um 20.30 Uhr traf der Reichsstatthalter von Oldenburg und Bremen, Karl Röver, in der Halle ein, wo ihn Kreisleiter Bürgermeister Budde nach dem Einmarsch der Fahnen herzlich begrüßte. Statthalter Röver sei in Bielefeld kein Unbekannter mehr, man kenne ihn hier auch aus seiner praktischen politischen Tätigkeit her. Reichsstatthalter Röver ergriff dann das Wort zu einem etwa einstündigen Vortrag über die deutsche Volksgemeinschaft, deren tieferen Sinn und innere Begründung er darlegte. Wir haben uns heute zu prüfen, erklärte der Redner, ob wir noch auf dem richtigen Wege sind. Wir haben uns zugleich zu besinnen auf die weltanschaulichen Grundlagen unserer Arbeit. Das Dritte Reich, von dem wir so oft gesprochen haben, ist noch lange nicht da. Wir stehen erst am Anfang. Die Revolution Adolf Hitlers ist beendet, wir sind in die Zeit der Evolution eingetreten. Wir haben darauf zu achten, daß der alte Kampfgeist der Träger unserer Weltanschauung der gleiche bleibt, wir dürfen nicht einrosten. Das Ringen um die Seele des deutschen Volkes beginnt erst, das nach Adolf Hitlers Ausspruch vielleicht 150 bis 200 Jahre gebraucht, um die Voraussetzung zu schaffen für die Jahrtausende. Der Kampf, den wir führen, geht nicht um materielle Dinge, die wir mit Händen greisen können, der Kampf geht um den deutschen Menschen als solchen. Drei Grundbegriffe müssen uns dabei klar sein: 1. Staat, 2. Volkstum und 3. Rasse. Diese Begriffe müssen aus der Weltanschauung Adolf Hitlers restlos erfaßt werden. Der neue Mensch. den wir wollen, ist uns Garant für das, was es zu erreichen gilt, er ist uns Garant dafür, daß Deutschland lebt auch in kommenden Jahrtausenden. Er muß hinauswachsen über sein eigenes beschränktes Dasein, muß sich fühlen lernen als Glied seines Volkes. Ebenso wie schon in der kleinsten Jelle des Staates, der Familie, der Mensch sich einzusetzen lernt über seine eigenen Zwecke hinweg. Wohl brauchen wir das Brot zum Leben, wohl brauchen wir auch hierfür den Einsatz unserer ganzen Persönlichkeit. Aber ausschlaggebend ist der Einsatz für die Erhaltung des ganzen Volkes und seiner Kraft. Es muß uns gelingen, die Brücken zu schlagen zwischen den einzelnen Schichten und Klassen unseres Volkes. Je mehr Hindernisse sich uns entgegentürmen, umso stärker wird uns alten Kämpfern der Wille werden, sie zu überwinden. Um Deutschlands Zukunft ist uns nicht bange, Sorge haben wir nur, daß es uns nicht gelingen könnte, aus dem Volke die Führer herauszulesen, die unser Werk weiterführen, wenn wir einst abberufen werden. Dann müssen neue Männer aufstehen als die Garanten für Deutschlands Zukunft. Die deutsche Staatseinheit hat uns Bismarck geschaffen auf den Schlachtfeldern von Sedan und Paris. Darin liegt seine Größe und auch seine Grenze. Was Adolf Hitler schaffen wird über Bismarck hinaus, das ist die wahre Einheit des deutschen Volkes, die Volksgemeinschaft. Denn der echte Staat ist nichts anderes als organisiertes Volkstum. Den ersten Schritt hierzu tat das Reichsstatthaltergesetz. Unsere Aufgabe ist es, das deutsche Volk hineinzuzwingen in den eineinheitlichen Willen der Nation, ohne daß es vom Volke als Zwang empfunden würde. Das Gemeinschaftswirken zu Nutz und Frommen aller muß höher stehen als alles andere. Ein Volk, das bei der Vielgestaltigkeit seiner Lebensformen nicht einig ist, das ist verloren. Das ist der Sinn des 2. August 1914, daß damals ein vielfältig zerrissenes Volk in höchster Gefahr sich wiederfand zur Einheit seines Wollens. Was aber für die Politik gilt, muß in gleicher Weise für die Wirtschaft gelten. Auch hier herrscht das Wort, daß nicht Memmen, sondern Männer die Geschichte machen. Der reine Profitkapitalismus muß überwunden werden durch den Gemeinnutz. Die Unternehmerpersönlichkeit wird anerkannt, aber sie muß, Diener sein der Gemeinschaft. Noch niemals in der Geschichte ist die Wirtschaft eines Volkes ausschlaggebend für das Leben eines Volkes gewesen, sondern das Primäre ist immer die Politik. rung unsere Wirtschaftslage ändern, das geht nur Schritt für Schritt. Bis in die kleinsten Zellen hinein muß der Gedanke des Gemeinnutzes getragen werden. Bauer und Städter müssen sich zusammenfinden, Exportinteressen und Binnenmarkt= politik sich ausgleichen. Verschwinden muß vor allem auch der Standesdünkel. Wir lehnen dabei keinen ab, sondern müssen vielmehr dafür sorgen, daß gerade die Besten mitarbeiten als Steuerleute. Der Sinn der wahren Volksgemeinschaft, fuhr der Redner fort, liegt zutiefst auch verankert in dem großen Winterhilfswerk, zu dem Adolf Hitler aufgerusen hat. Wir beweisen die Volksgemeinschaft praktisch, indem wir Opfer bringen für unsere notleidenden Volksgenossen. Wir beweisen die Volksgemeinschaft dadurch, daß wir wirkliche Opfer bringen, die uns als Opfer fühlbar sind. Darum darf keiner sein Geld im Strumpfe stecken lassen. Denn das Winterhilfswerk soll die Grundlage schaffen, auf der wir im nächsten Frühjahr eine neue Arbeitsbeschaffung aufbauen können. Durch die Arbeitsbeschaffung im Kleinen wird die große Industrie befruchtet, und die Regierung wird kein Mittel unversucht lassen, sie durch weitere öffentliche Aufträge zu unterstützen. Denn an erster Stelle steht im Wirtschaftleben nicht das Geld, sondern die Arbeit der Menschen mit ihren Fäusten. Alle diese Wege aber werden uns leicht, wenn wir den Blick über den Kleinkram des Alltags hinauslenken auf die höchsten Ziele, die uns die Weltanschauung Adolf Hitlers aufrichtet. Etwas ganz Großes haben wir für unsere deutsche Volksgemeinschaft zu verteidigen, unsere Erbmasse. Sie ist das höchste Heiligtum unserer Nation. Sie ist der tiefste Kern unseres Volkstums und unserer Volksgemeinschaft. Wir müssen und werden es erreichen, daß in Deutschland reine deutsche Mütter reine Kinder gebären. Unsere Rasse ist unser höchstes Gut. Deutschland ist heute auf diesen Wegen der Schrittmacher und der Schirm zugleich der ganzen weißen Rasse. Diesen Zielen gilt unsere Arbeit. Und wenn wir gleich sterben müssen, Deutschlands Kinder sollen leben. Kreisleiter Budde dankte dem Reichsstatthalter Röver herzlich für seine Worte und schloß die Kundgebung mit einem Sieg=Heil auf den Führer, dem das Horst=Wessel=Lied folgte. 81. Nachdruck verboten Bielefeld, 13. 10. Auf der Anklagebank des Schöffengerichts sitzt ein Mann, der mit eiserner Stirn leugnet. Ihm werden von Mitte April bis Ende Mai eine große Anzahl von Fahrraddiebstählen— die Kriminalpolizet beziffert sie auf 45— zur Last gelegt. Er weiß von nichts, der Elektrotechniker Heinrich Jaczinski aus Dortmund. Er ist zwar dreizehnmal vorbestraft, darunter mit zwei Jahren Zuchthaus wegen Fahrraddiebstahls, aber nach Bielefeld will er mit verschiedenen Monatsfahrkarten nur gekommen sein, um eine„Dame“ zu besuchen. Bei der Polizei hat er von dem zarten Verhältnis nichts erzählt. In der Schöffengerichtssitzung am Donnerstag sagte er er wolle die Dame nicht nennen, denn sie sei eine Beamtenfrau, die ihn mit größeren Geldmitteln unterstützt habe. Ein Kavalier von vielen Graden! Nur schade daß die Kriminalpolizei, als sie ihn am 30. Mai endlich festnehmen konnte, eine sogenannte Blitzzange und noch andere Werkzeuge sand. die speziell für den Fahrraddiebstahl dienen. Der Angeklagte erklärt harmlos=naiv, er habe als Elektrotechniker sich als Schwarzarbeiter selbständig machen wollen. Die Fahrräder, fast nur neue Stücke, hat der Angeklagte zumeist im Amtsgericht, in der Kreissparkasse an der Spiegelstraße, aber auch sonstwo von der Straße gestohlen. Der Marder gab die Fahrräder auf kleinen Bahnstationen wie Ummeln und Brackwede nach Dortmund auf. Frauen im öffentlichen Dienst Keine Handhabe für allgemeinen Abbau Die von verschiedenen Reichs=, Landesund Gemeindestellen durchgeführten weitgehenden Abbaumaßnahmen gegen weibliche Beamte, Lehrer und Angestellte haben zu zahlreichen Eingaben und Vorstellungen beim Reichsminister des Innern geführt. Es wurde darauf hingewiesen, daß sich verschiedene Stellen bei ihrem Vorgehen offenbar von der Anschauung leiten lassen, im nationalsozialistischen Staat seien weibliche Beamte und Angestellte grundsätzlich aus dem öffentlichen Dienst zu entfernen oder aus dem bisher innegehabten Amt in ein solches von geringerem Rang und Einkommen oder in eine Angestelltenstelle abzudrängen. Der Reichsminister des Innern sieht sich daher veranlaßt, nachdrücklich darauf hinzuweisen, daß die Gesetzeslage zu einem derartigen allgemeinen Vorgehen gegen weibliche Beamte und Lehrer keine Handhabe bietet. Grundsätzlich ist bei gleicher Eignung männlicher und weiblicher Kräfte für eine Verwendung im öffentlichen Dienst den männlichen Bewerbern der Vorzug zu geben. Andererseits erfordert auf bestimmten Gebieten, namentlich im Bereich der Jugendfürsorge und Jugendpflege, zum Teil auch in dem des Unterichts das dienstliche Bedürfnis die Verwendung weiblicher Kräfte in Beamten= und Angestelltenstellen. Auch verheiratete weibliche Beamte und Lehrer sind nach den gesetzlichen Vorschriften nur dann zu entlassen, wenn ihre wirtschaftliche Versorgung dauernd gesichert erscheint. Diese Voraussetzung muß zweifelsfrei vorliegen. Die Lindemannsche Ziegelei Vor der Vollendung Die Arbeiten an der Lindemannschen Ziegelei in.=Stieghorst gehen allmählich dem Ende entgegen. Die Tischler haben bereits die Fensterrahmen eingesetzt und werden anschließend mit den Fußböden beginnen. Die Maurer sind mit dem Verputzen der Räume beschäftigt. Paterre, 1. und 2. Stockwerk werden mit 25 Familien demnächst bewohnt, denen zwei oder drei Räume zugewiesen werden. Es wird damit gerechnet, daß im NovemberDezember der Häuserblock bezogen werden kann. Personalien Heute feiert der Seniorchef des Pelz=, Hutund Mützengeschäftes Heinrich Hehner, Gehrenberg 1, seinen 75. Geburtstag. Das 1866 von dem Kürschnermeister Goedecke gegründete Geschäft übernahm Herr Hehner als Kaufmann im Jahre 1888; heute steht die Kürschnerei unter fachmännischer Leitung des Sohnes. * Das Fest der goldenen Hochzeit feiern heute die Eheleute Hermann Biere und Frau, Friederike geb. Meier, Bleichstraße 2072. Die Jubilare sind treue Leser der Westfältschen Neuesten Nachrichten. * Auf Grund des Berufsbeamtengesetzes ist die Fachvorsteherin Elisabeth Stückmann (Bielefeld) entlassen worden. Kriminalpolizei auf den verdächtigen Absender aufmerksam gemacht und merkten sich seine Physiognomie genau. Auch andere Zeugen, die ihn auf frischer Tat erwischten, sagten mit Bestimmtheit unter Eid aus, daß der große schwarze Herr der Täter sei. Es ist ja ziemlich klar, daß nur der Angeklagte der Täter gewesen sein kann, denn seit seiner Verhaftung ist in Bielefeld nur noch ein Fahrrad am 7. August gestohlen worden. Der Staatsanwalt erklärte, daß trot allen Leugnens der Indizienbeweis derart geschlossen sei, daß er den Angeklagten für überführt halte. Er beantragte für den wiederholt rückfälligen Dieb drei Jahre Zuchthaus, fünf Jahre Ehrverlust und Ueberweisung an die Landespolizeibehörde. Der Verteidiger plädierte— ohne Aussicht— mangels Beweises auf Freisprechung. Das Urteil lautete nach dem Antrage des Staatsanwaltes. Der Vorsitzende erklärte mit erhobener und vor Erregung zitternder Stimme, daß in diesem Saale ein so frecher Lügner, der zwölf ehrenwerte Männer des Meineides verdächtige, Got sei Dank selten sei. Der Angeklagte sei überführt. Er verdiene ohne mildernde Umstände nur Zuchthaus und wegen seiner Gemeingefährlichkeit müsse auf Zulässigkeit der Polizeiaussicht erkannt werden. Ohne mit der Wimper zu zucken, erklärte der Angeklagte auf die Frage, ob er das Urteil annehme, Berufung einlegen zu wollen. bg. So muß auch auf wirtschaftlichem Gebiet der Gedanke der Volksgemeinschaft herrschen. und das sollte ihm zum Verhängnis werden. Nicht von heute auf morgen kann die Regie= Die Bahnbeamten wurden nämlich durch die Der Meister Faheeadoter Mindestens 45 Diebstähle kommen auf seine Rechnung Seit seiner Festnahme wurde nur noch ein Rad gestohlen der Zug der handwerler: Aus germätischer Vorzeit Die Marschordnung Der Aufmarschplan für den Festzug des Handwerkd am Sonntag, 15. 10., ist wie folgt festgelegt: Erstes Treisen Wochenmarkt(Eingang nur von der Paulusstraße): 1. Vorreiter. 2. Musik. 3. Vorstand, Ehrengäste und Angestellte des Handwerksamts, der Handwerkskammer, des Arbeitgeberverbandes für das Baugewerbe und der Westdeutschen Versicherungsanstalt. 4. Fleischer mit Festwagen. 5. Bäcker mit Festwagen. 6. Müller mit Festwagen. 7. Konditor mit Festwagen. 8. Musik. 9. Herrenschneider mit Festwagen. 10. Damenschneiderinnen mit Festwagen und Trachten. 11. Putzmacher mit Trachten. 12. Kürschner. Zweites Treisen Am Kusshäuser(Spitze Kavalleriestraße, Eingang Kaiserstraße): 13. Musik. 14. Maurer und Zimmerer mit Festwagen. 15. Stuckateure mit Festwagen. 16. Dachdecker. 17. Schornsteinseger in Neuer Bildschmuck im Städtischen Iuseum Spenden für die Winterhllfe sind zu richten auf das Konto Nummer 1509 der Stadtsparkasse Blelefeld(Winterhilfe) Zunstkleidung. 18. Maler mit Festwagen. 19. Musik. 20. Klempner und Installateure mit Festwagen. 21. Schlosser mit Festwagen. 22. Elektriker mit Festwagen. 23. Mechaniker mit Festwagen. 24. Schuhmacher mit Festwagen. Drittes Tressen Spitze Feuerwehr(Neue Asphaltstraße, Eingang nur von der Kaiserstr.): 25. Musik. 26. Sattler, Tapezierer und Polsterer mit Festwagen. 27. Friseure mit Festwagen. 28. Tischler mit Festwagen. 29. Drechsler. 30. Fotografen. 31. Uhrmacher mit Festwagen. 32. Goldschmiede. 33. Buchbinder mit Festwagen. 34. Korbmacher mit Festwagen. 35. Schirmmacher. 36. Musik. 37. Schmiede mit Festwagen. 38. Stellmacher mit Festwagen. 39. Fuhrherren mit Festwagen. 40. Pflasterer. 41. Wäscher und Plätter. Abmarsch des Festzuges um 15 Uhr pünktlich, er wird durch Abschießen von drei Böllern bekannt gegeben. Der Festzug beginnt am Kesselbrink und bewegt sich weiter durch die Wilhelmstraße, Jahnplatz, Niedernstraße, Obernstraße, Koblenzer Straße, Fußbach, Johannistal nach Neubethlehem. Zirkus Straßburger trifft heute ein Der Zirkus Straßburger, der heute um 20 Uhr auf dem Platz an der Ausstellungshalle seine Eröffnungsvorstellung gibt, baut heute morgen seine Riesenanlagen auf. Das interessante Schauspiel wird sicherlich viele Neugierige herbeilocken. Bei regenfreiem Wetter ist am Sonnabend ein großer Paradeumzug mit über 200 Menschen und etwa 200 Tieren. Sowohl die Reichspost als auch der Städt. Kraftwagenbetrieb und Straßenbahn haben während der Dauer des Zirkus=Gastspieles verstärkten Verkehr. Am Freitag, Sonnabend und Sonntag Spätkraftposten nach Sieker und Heepen. Sonnabend und Sonntag fahren die Wagen nach dem Wellensiek, Dornberg, Werther, Halle i.., Künsebeck, Steinhagen und Quelle erst 23.20 Uhr vom Jahnplatz ab. #t. Sonderzug nach Berlin Der Sonderzug der Reichsbahn am 14. Oktober nach Berlin fährt bestimmt. Karten sind noch am Hauptbahnhof zu haben. In der verkehrsreichen Gegend in der Nähe der Lutterquelle und darüber hinaus, wo der Bielefelder Paß sich in die freie Senne verliert, wo die Haller Chaussee und die Steinhagener Straße sich treffen, hatten unsere Vorfahren einige Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung ihre Urnenfriedhöfe. Wo heute die Eisenbahn dahinbraust und die Motorräder knattern, befanden sich stille heilige Plätze, germanische Hügelgräber, die im Jahre 1905 untersucht wurden. Die darin gefundenen Urnen kamen ins Städt. Museum zu Bielefeld. Trotz des Einspruchs vieler Heimatfreunde sind die Hügel in den letzten Jahren ganz abgetragen worden. Nur einige aus jener Zeit stammende Gräber sind jetzt noch im Sennegebiet erhalten und stehen glücklicherweise unter besonderem Schutz. * Ein Fries im Städtischen Museum schildert eine solche Urnenbeisetzung in germanischer Vorzeit und gibt dem Betrachter über die Bedeutung und den Gebrauch der in den Museumsschränken aufgestellten Urnen eine lebendige Vorstellung. Ein weiterer Bildfries von 4½ Metern Länge und 1 Meter Höhe ist im Museum über den vier Schränken angebracht, welche Zeugen der jüngeren Bronzezeit enthalten. Das Bild stellt den„Einbruch der Germanen an der Porta um das Jahr 1000 vor Christi Geburt“ dar. Noch kein Haus und keine Siedlung ist zu sehen. Durch grünende Wälder zwischen Wittekinds= und Jakobsberg sucht sich die Weser, stellenweise über die Ufer tretend, ihren Weg. Und aus der Talsenkung, von Norden her, kommt der Zug der Germanen mit Roß und Wagen, Kind und Kegel. Die Männer schauen hoffnungsvoll in die Ferne, während sich sorglose Jugend herumtummelt. Das Bild zeigt aufgelöste farbige Kreidetechnik, die besonders über der Weserlandschaft eine luftige Bildferne hervorruft. * Eine Kohlezeichnung„Kampf um die Wallburg“ zeigt den Angriff der Römer auf eine Burg, wie wir sie in verfallenen Resten an der Hünenburg, am Ostende des Tönsberges bei Oerlinghausen, an der Wittekindsburg und anderen Stellen unserer Heimat finden. Die Wälle waren aus Längs= und Querbalken mit Steinen und Erde dazwischen ausgeführt und trugen oben Pfähle mit hürdenartigem Flechtwerk. Auf dem Bilde ist der Augenblick erfaßt, in dem die Römer Feuer an die Wallburg gelegt haben. Im Hintergrunde züngeln noch die Flammen, und Rauchwolken steigen zum Himmel auf. Im Vordergrunde setzt der Sturm der Römer ein und findet bei den Germanen verzweifelte Gegenwehr. Die anderen für die vorgeschichtliche Abteilung des Städtischen Museums entstandenen Bilder stellen das Leben in der Urwald= und Wasserwildnis vor etwa 7000 Jahren, den Handelsverkehr der Vorzeit, die Wisentjagd und den Moorbrückenbau dar. Der Schöpfer dieser Bilder ist der Bielefelder Maler Karl Löwe, der in sachlicher Beziehung von der Städt. Museumsverwaltung, insonderheit von dem Pfleger der vorgeschichtlichen Abteilung, Rektor Meise, angeregt und beraten worden ist. Es wurde Wert darauf gelegt, daß die Bilder wissenschaftlicher Kritik standhalten. Eine neuzeitlich aufgezogene Museumsabteilung muß dem einfachen Mann aus dem Volke ohne Führer verständlich sein. In diesem Sinne ist die Vorgeschichtliche Abteilung unseres Museums durch die Bilder Karl Löwes in schönster Weise bereichert worden. Dr. Schoneweg * Der Bielefelder zeigt nach wie vor lebhaftes Interesse für das Museum. Im letzten Monat wurden 3061 Besucher gezählt. Die erste Hälfte des Geschäftsjahres(April=September) brachte 17206 Besucher. Auch in den Sommermonaten Mai, Juni, Juli und August ließ der Besuch nicht nach. Aus dem Eundkreise Milzert Brackwede, 12. 10. Wichtig für alle Erwerbsosen. Erwerbslose aus Brackwede, die noch keine Formulare für die Winterhilfe erhalten haben, werden recht bald ersucht, diese sofort vom Amt aus Brackwede abzuholen. 0 Ummeln, 12. 10. Landwirtschaftliche Versammlung. Die Landwirte und Kleingrundbesitzer aus Uummeln waren zu einer Versammlung beim Wirt Gröppel eingeladen. Die seinerzeit von den Landwirten ausgegebenen Kultivierungsarbeiten wurden nochmals besprochen und zum Abschluß gebracht. Kulturbaumetster Kappest berichtete über den Umsang der vorzunehmenden Arbeiten und teilte mit, nachdem sich alle Landwirte zu den gestellten Bedingungen bereiterklärten, daß bereits am Freitag durch ihn ein Arbeitskommando in Stärke von etwa 60 bis 70 Erwerbslosen angesetzt werden würde. Herr Stötteweg(Avenwedde) erhielt den Auftrag zur Ausführung der Arbeiten. Immerhin wird durch die Arbeiten der Wohlfahrtsetat in nächster Zeit eine fühlbare Entlastung erfahren. Im Anschluß hieran sand noch eine Bauernversammlung statt. Als Unterführer für Wirtschaft, Technik und Genossenschaftswesen wurden dem Ortsbauernführer Bollweg die Landwirte Stroth= lüke, Emil Ruwisch und Herm. Isring= hausen zugeteilt. Pg. Bollweg gab die genauen Richtlinien für den Ortsbauernstand bekannt. Zahlreiche Anmeldungen für den Eintritt in den „Landes=Bauernstand“ wurden abgegeben. Außer der Klärung weniger wichtiger Angelegenheiten wurde noch die Preisregulierung für Milch und Kartoffeln in der Gemeinde vorgenommen. Letztere sind auf 2,50 RM. je Zentner festgesetzt, bei Lieferung frei Keller bis zu 3 RM. Heepen, 18. 10. ReichshandwerkerWoche. Auch in Heepen veranstalten die Handwerker und Gewerbetreibenden in der Zeit vom 15. bis 22. Oktober eine Ausstellung„Die fertige Wohnung und Sonderschau". Die unter dem Protektorat von Bürgermeister Dr. Becker stehende Ausstellung findet statt in drei Ausstellungshallen, und zwar bei Wirt Wedding, Wirt Grieswelle und Wirt Zurheide. Die Ausstellung wird den Bewohnern des Amtes Heepen eine Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit des Könnens unserer heimischen handwerklichen und gewerblichen Betriebe zeigen, die es verdient, von allen Mitbürgern besucht zu werden. Die Eröffung der Ausstellung findet statt am 14. Oktober, 10½ Uhr, in Weddings Muschelsaal. * Beim Zusammenstoß verletzt An der Herforder Straße wurde am Donnerstagmittag die Büroangestellte Gerda St. auf ihrem Fahrrade von einem Motorradfahrer angefahren. Beide Fahrer stürzten. Der Motorradfahrer, Bauunternehmer Gustav Str. aus Brake, erlitt einen linken Schulterbruch, Kopf= und Handverletzungen, Fr. St. kam mit einer Armverletzung davon. Kleiner Mann, was nun? Universum ist immer eine heikle Sache, einen Roman in die Sprache des Films zu übersetzen, denn auch nachdem der Film sprechend geworden ist, liegen die ihm eigenen Ausdrucksmöglichkeiten nicht im Wort, sondern im Bild. Keinesfalls kann der Film Dialoge eines Romans übernehmen, weil da die Sprache selbstherrlich, schöpferisch ist, bauend aus eigener Kraft, im Tonfilm dagegen nur Zutat, eine Ausdrucksmöglichkeit neben, ja unter andern. Andererseits ist es nicht damit getan, das Gerippe der Handlung aus einem epischen Werk herauszureißen und langweilig aneinandergestückt auf die Leinwand zu bringen.— Es hilft nichts, wenn der Film aus Mangel an eigenen Einfällen seinen Stoff auf dem ihm grundsätzlich fremden Gebiet der Literatur suchen muß, so ist eine starke Künstlerpersönlichkeit notwendig, die mit fester Hand die gegebenen Motive umformt zu einer neuen künstlerischen Einheit, die den besonderen Formgesetzen der Schein=, Flächen= und Bildwelt des Films entspricht. Solch eine Persönlichkeit ist Dr. Heinz Wendtland, der Regisseur des Films „Kleiner Mann was nun?“ nicht. Man muß zugeben, das filmische Gesetz der Lebendigkeit und Bewegung ist immer beachtet. Aus dem Roman werden nur ungefähre Hinweise entnommen für eine glatt fließende Handlung. Die Bildführung ist entsprechend locker und unbeschwert. Es entsteht ein spannender, zumindest unterhaltender Durchschnittsfilm.— Aber gerade die Szenen, wo Fallada uns packt, wo er mit empfindungsstarker Sprache Leid, Not und Verzweiflung des armen kleinen Angestellten Pinneberg und seines blonden Lämmchens gestaltet, fallen im Film ab, treten nicht genügend heraus. Und aus der mit hoffnungslosem Lächeln gestellten Frage:„Was nun?“ ist ein netter Schlager geworden. Einzig durch Hertha Thiele, die das Lämmchen voll natürlicher Weichheit spielt und doch den herben, schlichten Ton findet, der den Roman auszeichnet, weht hier und da ein Hauch Fallada=Atmosphäre von der Leinwand. Hermann Thimig gibt sich redlich Mühe, den Pinnebera echt zu spielen. Im Grunde scheint ihm die Rolle wenig zu liegen.— Gut spielt er das happy end, in den entscheidenden Szenen zuvor ahnt man in seinem Spiel zu sehr das kommende happy end. Starken Beifall findet Viktor de Kowa als Heilbutt. Steit. * Winterhilfe Anläßlich der Personalfeier der Firma Gebr. Leffers zum einjährigen Bestehen des Geschäfts in Bielefeld wurde vom Personal für die Winterhilfe die Summe von 210 RM. gesammelt, welche der zuständigen Stelle überwiesen wurde. GO. Deien. gieten Susbesleckpeätz mit VIMO Stapel von Büchern, fast nur medizinischen und chemischen Werken älteren Datums, Stöße alter medizinischer Zeitschriften, ein alter, breiter Tisch, auf dem ein Chaos herrschte, in der Ecke ein karges, ärmliches Bett und daneben ein mächtiger Renaissancestuhl, herrlich geschnitzt, ehedem der Sessel eines prunkenden Reichen, heute wacklig, wurmzerfressen, der einst purpurne Damastbezug farblos, von den Motten und der Zeit gerstört. Ernsberg atmete schwer, und es war nicht die schlechte Luft allein, die auf seine Brust drückte. Wie weit war das übermütige, tagfrohe Lachen von heute mittag! Es war ihm, als wären sie inzwischen tief, tief hinabgestiegen in Gräber und Grüfte. Ganz leise berührte jetzt Paul seine Hand, mit den Augen wies er und gab flüsternd Bescheid:„In dem Stuhl ist er gestorben. Er hielt es die letzten Tage vor Schmerzen im Bett nicht mehr aus.“ Ernsberg nickte und zog Paul sanft an sich. Ein stummes Versprechen an den Toten war diese unwillkürliche Bewegung. Und es war gut, in diesem Augenblick das junge Erns#ergische Blut zu spüren. Margrets Natur wehrte sich gegen die „weltschmerzlerische Stimmung“, die selbst der se Macht bekommen hatte. Absichtlich nüchtern und sachlich warf sie die Frage auf, was nun zu tun sei, um der Lösung des Rätsels näherzukommen. Mit Rücksicht auf die Kinder Paul Ernsbergs sprach sie es nicht aus, daß ihre Zuversicht, es handle sich um eine ernsthafte und bedeutende Sache, ein ziemliches Leck erhalten hatte. Nach dem, was sie hier sah, konnte sie sich nicht vorstellen, daß der Mann, der wie ein Bettler gestorben, wirklich um einen„Schatz“ irgendwelcher Art gewußt hatte. Für die Faustklause hatte sie nur ein mitleidiges Lächeln übrig. Sie war mit den neuzeitlichen, technich wundervoll eingerichteten Laboratorien der wissenschaftlichen Forschung vertraut. Was der arme Teufel in dieser Hexenküche herumgemurkst hatte, was sollte das schon für Bedeutung gehabt haben. Die Zeiten waren vorbei, wo einer beim Kaffeekochen die Dampfmaschine oder beim primitivsten Experimentieren das Pulver erfand. Wahrscheinlich hatte Onkel Langbein recht gehabt mit seiner Meinung, daß Paul Ernsberg, als er den geheimnisvollen Vermächtnisbrief schrieb, längst nicht mehr richtig im Kopfe gewesen. War es nicht schon ein schlagender Beweis für Irrsinn, daß er ein geschlagenes Jahrzehnt in dieser fantastischen Höhle gehaust hatte, ein Mann, der einst ein eleganter, lebenslustiger Offizier gewesen! Margret stellte sich das Jugendbildnis Paul Ernsbergs vor— und ein leiser Schauer rann ihr kalt über den Rücken. Schauderhaft, wenn ein Mensch so absackte bei lebendigem Leib. Ihr schauderte auch bei dem Gedanken, daß sie jetzt wohl in diesem Chaos von alten Büchern und Präparaten suchen sollten nach dem Schlüssel zu einem Geheimnis, das vermutlich nur in dem kranken Kopf eines Fantasten bestanden hatte. Sie gönnte jedoch Stieder den Triumph nicht ganz, wenn sie jetzt mit fliegenden Fahnen zu ihm überging, darum hielt sie mit ihrer wahren Meinung noch zurück und schlug nur vor, es für heute mit der Besichtigung des Hauses genug sein zu lassen.„Es wird schon bald Abend, weit kämen wir doch nicht, Albrecht, und wir möchten doch auch noch auf die Höhe hinauf zu der alten Kapelle.“ Onkel Stieder, der noch gar nicht ahnte, daß er in Margret eine Bundesgenossin gewonnen hatte, hatte von dem„Kram hier" auch schon genug für heute.„Fatzskos! Ja, frische Luft! Morgen ist auch noch ein Tag! Aber wenn du mit der Schatzgräberei gleich beginnen willst, Albrecht, nur zu!“ Das„Und viel Vergnügen!“ unterdrückte er gerade noch, die Kinder wollte er natürlich nicht kränken. Aber eine Wirtschaft mußte das hier gewesen sein, schauderhaft! Ernsberg merkte wohl, daß Margret und Stieder wieder einmal einig waren unter dem Banner des gesunden Menschenverstandes, aber er sagte nichts dagegen. Mochten sie ihn hier nur allein lassen, er war ihnen nicht böse, dann konnte er wenigstens seine Gedanken sammeln. Er bestand darauf, daß auch die Kinder mit den andern gingen, als Führer. Er hatte das Bedürfnis, allein zu sein.„Ihr holt mich dann später ab. Aber laßt die Türen auf, daß die Luft durchziehen kann—!“ Er hörte noch eine Weile, wie sich die Stimmen über den Hang hinauf verloren, dann wurde es so still im Haus, daß er glaubte, den Mauerstaub aus den Sprüngen der Decke rieseln zu hören. Seine Laune war auf dumpfes Moll gestimmt. Auch er war betroffen wegen des Verfalls, den man hier vorgefunden, auch in ihm war ein gesundes Verlangen nach Sonne und frischer Luft, auch sein Verstand rebellierte und schalt den Toten, in dessen einstiges Reich sie eingedrungen waren, einen armen, bedauernswerten Narren, der wohl an einer fixen Idee gelitten, aber ein dunkles, nicht zu deutendes Gefühl warnte ihn, der nüchternen Verstandesüberlegung Raum und recht zu geben. Lange stand Ernsberg am offenen Fenster, das mächtige Bäume überschatteten, und schaute wie aus dunklem Schacht in lichte, sonnige, flirrende Meeresweite hinaus. Wie oft mochte Paul Ernsberg hier gestanden haben und wie er Blick und Seele in die Ferne haben schweisen lassen, sehnsuchtberauscht, an den Ort gebannt. Ernsberg sah von hier oben wie von einem Turm auf das Leben der kleinen Stadt hinab, er sah die Wäscherinnen am Bach, da und dort standen Leute im Gespräch beieinander, vielleicht tauschten sie ihre Meinung über die Fremden, die heute ihren Einzug in Sveti Nikola gehalten hatten, eine Barke war gelandet und sicher gab es ein fröhliches Rufen zwischen den Schiffern und Bummlern am Strand, aber hier oben war nichts zu hören. Ein Steintaubenpaar kreuzt in scharfem Flug vorüber. In der tiesen Stille gaben die Flügel so rauschenden Laut, daß Ernsberg erschreckt auffuhr. Fast war es Flucht zu einem Menschen aus der sonnigen, lieblichen und doch ungeselligen und beklemmenden Stille der Natur, daß sich Ernsberg in den Brief seines unglücklichen Vetters vertiefte. In diesem Zimmer war er geschrieben worden, am Tag, bevor der Tod die Hand des Schreibenden für immer lähmte. Ernsberg kannte diesen Brief, über dessen geheimen Sinn er sich schon den Kopf zergrübelt hatte, auswendig, und doch gewann an diesem Ort, in dieser Stunde jedes Wort, das er las, neue, fast magische Kraft und Bedeutung. .. Ein glücklich=unglücklicher Schatzgräber bin ich, dem der Tod den Ausgang ans Licht verschüttet! Ich muß weg, ehe ich die Ernte meines Lebens bergen konnte!...“ Diese Sätze waren klar, sobald geklärt war, um welche Lösung sich Paul Ernsberg so angestrengt, ja fanatisch bemüht hatte. Aber nach was für einen Schatz hatte er gegraben? Gemeint war doch sicher die Lösung eines wichtigen wissenschaftlichen Problems!—— (Fortsetzung in der nächsten Nummer.! Tin A„Mrnts Hozialismus der Tat I. Eunigloh, 12. 10. Landwirte aus allen Teilen des Amtsbezirks wollen zur Bekämpfung der Arbeits- Naketenwerkstatt losigkeit dadurch beitragen, daß sie an ihren Ländereien Drainage= und Kultivierungsarbeiten ausführen lassen. In einer Versammlung der Landwirte aus Ahle, Dünne, Ennigloh, Holsen, Muccum, Spradow und Südlengern gab Bürgermeister Schäfer bekannt, daß die Arbeiten vom Landesarbeitsamt Dortmund als wirtschaftlich wertvoll anerkannt seien und hierfür ein Förderungsbetrag für 11090 Tagewerke mit 38 270 RM. bewilligt sei. Die Gesamtkosten der Arbeiten werden sich auf 41842 RM. belausen, so daß von den Landwirten 8072 RM. aufzubringen sind. Zur Arbeit können zehn Prozent Stammarbeiter herangezogen werden. Die anderen Arbeiter müssen Arbeitslose sein. Die Landwirte beschlossen einstimmig, mit den Arbeiten in aller Kürze zu beginnen. 130 bis 140 Arbeitslose werden auf längere Zeit bei diesen Arbeiten beschäftigt sein. Tinngs Lebendiderl=gerenei? Das dritte Todesopfer der Explosion Osnabrück, 12. 19. muß sich aber noch in der Nähe aufgehalten Das Explosionsunglück in der Tilingschen in Gut Arenshorst bei Bohmte hat nun das dritte Todesopfer gefordert. Am Mittwochabend ist der Monteur Friedrich Kuhr seinen schweren Verletzungen erlegen. Die Aufräumungsarbeiten im Laboratorium des Raketenkonstrukteurs Tiling sind noch im Gange. Mittwoch vormittag weilte eine Gerichtskommission auf Gut Arenshorst, um die Untersuchung an Ort und Stelle vorzunehmen und die notwendigen Feststellungen zu treffen. Der Monteur Kuhr, der seinen schweren Verletzungen nun gleichfalls erlegen ist, scheint im Augenblick der Explosion gar nicht mehr im Laboratorium gewesen zu sein, haben. Man hofft, das Werk des so jäh verunglückten Erfinders fortführen zu können. Alle Aufzeichnungen Tilings und insbesondere auch seiner Laborantin Fräulein Buddenböhmer, die in alle Einzelheiten eingeweiht war, sind gerettet. Noch in der Mittwochnacht hat Tiling unter den furchtbarsten Schmerzen, die ihm die schweren Brandwunden verursachten, seinem vertrauten Mitarbeiter, Freiherrn von Ledebur, einen längeren Bericht über seine Erfindung diktiert, in dem auch niedergelegt ist, was er noch vorhatte und der auch die Ursachen der Explosion am Dienstagnachmittag" enthalten soll. hk. Enger. 242 RM. für die Winter hilfe. Die durch das Eintopfgericht ersparten Beträge wurden eingesammelt. Die Listensammlung ergab 179 RM. und die Straßen sammlung 62 RM. Der Gesamtbetrag wurde der Winterhilfe zugeführt. hk. Enger. Schulversonalien. Der Lehrer Bruns ist von der Schule Schweicheln an die Schule Enger versetzt worden, während Lehrer Opitz von Herringhausen nach Dreyen versetzt wurde. Lehrer Rumkowsky ist von Dreyen nach Herringhausen gekommen. Herbstmarkt in Bünde I. Bünde, 12. 10. Der diesjährige Herbst= und Zwiebelmarkt war, wie in früheren Jahren, gut beschickt. Volksbelustigungen aller Art und Verkaufsbuden waren reichlich vertreten. Besucher hatten sich ebenfalls zahlreich eingefunden. Dem Anschein nach waren es aber mehr„SehLeute" als Kaufleute. I. Bünde. Goldene Hochzeit feierten die Eheleute Heinrich Tellbüscher und Marie, geb. Holtmann, Ovelgönner Straße 4. hk. Löhne. Ländliche Fortbildungsschule. Am kommenden Montag beginnt in der Schule der Unterricht der ländlichen Fortbildungsschule, der sich auf sechs Unterrichtsstunden wöchentlich erstreckt. An ihm muß jeder nicht mehr volksschulpflichtige Jugendliche männlichen Geschlechts teilnehmen, der in Löhne arbeitet oder hier seinen Wohnsitz hat. Ausgenommen sind diejenigen, die eine kaufmännische Schule oder die Berufsschule in Löhne=Bhf. besuchen. hk. Exter. Die Gemeindevertredung von Exter war in der Wirtschaft Ellermann zu einer Sitzung zusammengekommen. Zunächst wurde der amtliche Unterausschuß gewählt. Nach dem Vorschlag der nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung wurden gewählt: Lindemann(Erter), Krugemeier (Exter), Greve(Solterwisch), wisch). Anschließend wurden Wegeinstandsetzungsarbeiten beschlossen, die zum Teil aus einem für diese Zwecke ausgenommenen Darlehen in Höhe von 4000 RM. finanziert werden sollen. Ferner wurde noch beschlossen, die Bürgersteuer auf 400 Prozent herunterzusetzen. m. Löhne. Opferwillige Bäcker= meister. Am Donnerstag tagte die Bäckerinnung von Löhne. Im Mittelpunkt stand die Beratung des Winterhilfswerkes. Von den Mitgliedern wurden 650 große Brote gespendet. Von den Mitgliedern wurden ferner für 650 RM. Scheine der Adolf=Hitler=Spende für die deutsche Wirtschaft erworben. Die Bäckerinnung hat somit dem übrigen Handwerksstande ein gutes Vorbild nationalen Opferwillens gegeben. Beschlossen wurde die gemeinsame Teilnahme an der Handwerkerkundgebung in Bielefeld. Die Trümmer der Tilingschen Versuchsanstalt bei Osnabrück hk. Klosterbauerschaft. Gemeinderatssitzung. In Anwesenheit des Ehrenbürgermeisters Wiegand und des neuen Bürgermeisters Aßler sand eine Gemeinderatssitzung statt. Beschlossen wurde, an der Brücke an der Sunderheche Reparaturarbeiten auszuführen. Dann wurde noch die Bürgersteuer auf das fünffache der Reichssätze festgesetzt. hk. Dünne. Das Gemeindeparlament tagte unter dem Vorsitz des Gemeindevorstehers Uthofs. Es wurde beschlossen, die Zuschlagssätze zur Bürgersteuer in Höhe von 500 Prozent bestehen zu lassen. Für das ausgeschiedene Mitglied Diestelhorst aus dem Wohlfahrtsausschuß wurde der Einwohner Obetpenning in den Ausschuß gewählt. hk. Mennighüffen: 25 Jahre'm Beruf. Der Kassengehilse Fr. Schuhmacher konnte nun sein 25jähriges Berufsjubiläum bei der Steuerkasse in Mennighüffen feiern. Amt Rödinghausen rüstet zum Winterhilfswerk n. Rödinghausen, 12. 10. Auf Veranlassung des Ortsgruppenleiters Wegmann(Ostkilver) war am Mittwoch zu einer Versammlung eingeladen worden. Aus allen Ständen und Berufen der fünf Gemeinden des Amtes Rödinghausen waren die Teilnehmer erschienen, um an der Durchführung des Winterhilfswerkes mitzuhelfen. Pg. Dr. Kramer(Rödinghausen) sprach über die Notwendigkeit und Organisation des Werkes im Bezirk. Die Gemeinden des Amtsbezirks haben mit die Patenschaft der Stadt Herford (6000 Arbeitslose) und des Landkreises Herford(12000 Arbeitslose) übernommen. Einen eingehenden Bericht gab der Redner dann über die Organisation des Winterhilfswerks. Drei auf einem Mokorrad Gegen eine Buche gerast— Der Fahrer getötet X Osnabrück, 11. 10. Am Harderberg bei Osnabrück ereignete sich am Mittwoch ein schweres Unglück. Ein Arbeiter aus Remsede verlor die Gewalt über sein Motorrad und raste mit derartiger Wucht in den Wald, daß eine starke Buche glatt abgebrochen wurde. Der Arbeiter ist an seinen Verletzungen kurz nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus gestorben. Zwei(!) Mitfahrer wurden schwer verletzt. Die Maschine ging völlig in Trümmer. Aus Lippe Drei Millionen RM. Geldstrafe Drei Tabakschmugaler vor Gericht tr. Detmold, 12. 10. In der Nacht zum 20. Mai wurde bei einer Nachtstreife der Hilfspolizei in Blomberg ein Schmugglerauto gestellt, das vier Zentner geschmuggelten holländischen Tabak mit sich führte. Die drei Insassen des Wagens entflohen, wurden aber noch am folgenden Tage verhaftet. Am Donnerstag hatten sich nun diese drei, und zwar der landwirtschaftliche Arbeiter Ingenfeld aus Holland, der Arbeiter Leo Rubax aus Oberhausen und der Schweißer Wilhelm Wintgens aus Düsseldorf vor der Detmolder großen Strafkammer zu verantworten. Leider hat man mit diesen drei Angeklagten nur die Zwischenmänner verhaftet, die für 50 RM. die gefährliche Reise von Holland bis Hamburg mit der Ware machten, während die beiden in Hamburg sitzenden Großschieber sich durch schleunige Flucht retteten. 466 6. Die drei Angeklagten betonten, daß sie aus wirtschaftlicher Not heraus gehandelt hätten. Bei der Urteilsfindung trug das Gericht diesen Umständen Rechnung. Der Angeklagte Ingenfeld erhielt eine Gefängnisstrafe von drei Wochen und eine Geldstrafe von 700000 RM. Die Angeklagten Rubox und Wintgens erhielten eine Geldstrafe von je 1 150000 RM. und je vier Monate Gefängnis, die durch die Untersuchungshaft als verbüßt anzusehen sind. Auch dem Angeklagten Ingenfeld wird die Untersuchungshaft angerechnet, und zwar werden ihm 200000 RM. der Geldstrafe in Rechnung gesetzt. Für die Geldstrafe tritt im Nichtzahlungsfalle bei Ingenfeld eine Gefängnisstrafe von vier Monaten und bei Rubox und Wintgens eine Gefängnisstrafe von je sechs Monaten. Außerdem haben die Angeklagten den Wert des geschmuggelten Tabaks zu ersetzen, und zwar Ingenfeld mit 1320 RM. und die beiden anderen Angeklagten mit je 2640 RM. Ferner wurde der Kraftwagen und der Tabak eingezogen. Kasse und Schule Schlußkundgebung der lippischen Erzieher ds Detmold, 12. 10. Die Vortragsreihe für die lippische Lehrerschaft wurde am Donnerstag im„Neuen Krug“ mit einer Kundgebung, zu der über 1000 Erzieher erschienen waren, beendet. Pg. Dr. Scheffer sprach über„Die Familie im Staat und ihre Verbundenheit mit dem Boden“ Er brachte zum Schluß seine Ausführungen auf die kurze Formel:„Geschichte ist die Rückerinnerung des Volkes an seine ganze Vergangenheit". Nach ihm sprachen noch Studienrat Suffert und Lehrer Meyer=Böke. Landesschulrat Dr. Wollenhaupt dankte zum Schluß für die Darlegungen und forderte alle Erzieher nochmals zur Mitarbeit auf. i. Melle. Neuer Kreisbauernführer. Der vor kurzem ernannte Kreisbauernführer Hofbesitzer Meyer zu Hustädte ist von seinem Amte zurückgetreten. Zum Kreisbauernführer für den Kreis Melle ist Hofbesitzer Peperkorn(Schlochtern) ernannt worden. i. Melle. Heim der HI. Das von der Hitler=Jugend selbst eingerichtete Jugendheim wurde feierlich eingeweiht und erhielt den Namen:„Helmut=Seidel=Heim“, in Anbetracht der großen Verdienste, die sich der Kreisleiter Seidel um die NSDAP. erworben hat. Einsturzunglück in Dortmund Decken und Mauern begraben Arbeiter Dortmund, 12. 10. Bei den schwierigen Abbruchsarbeiten des mehr als 100 Jahre alten Gefängnisgebäudes, das in den letzten Jahren von der Stadtverwaltung benutzt worden war, kam es Donnerstagvormittag zu einem Einsturzunglück. Als gegen 10 Uhr die an der Abbruchstelle beschäftigten Erwerbslosen sich in ihrem Aufenthaltsraum'm Hauptflügel des Gebäudes befanden, krachte es plötzlich in den Gewölben. Drei Zimmerdecken brachen ein und rissen auch von den Umfassungswänden eine Menge Mauerwerk in die Tiefe. Unter dem Schutt der niedergehenden Mauermassen wurde der größte Teil der frühstückenden Arbeiter begraben. Die Mehrzahl konnte sich selbst aus den Schuttmassen befreien, während einige von der Berufsfeuerwehr herausgeschaufelt werden mußten. Ein Arbeiter, dessen Bergung große Schwierigkeiten bereitete, mußte mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Ihre Vermählung geben bekannt Karl Prante Grete Prante geb. Henke Bleiefeld, den 18. Oktober 1933 Koiserstraße 25 Heute nachmittag verschied plötzlich und unerwartet unsere liebe, gute, treusorgende Mutter. meine liebe Schwester. Schwägerin und Tante Frau Emilie Thieme geb. Landrehrkang im 67. Lebensjahr. In tiefer Trauer: Milli Thieme Grete Thieme Bielefeld, den 11. Oktober 1933. Die Beerdigung findet am Sonnabend, den 14. Oktober 1933, nachmittags 3 Uhr, auf dem Sennefriedhofe statt. Vorfeier.40 Uhr. " Aai Wleuter Sie haben schon viel gelacht über Anny Ondra— aber Sie werden so herzlich und anhaltend wie noch nie lachen müssen, wenn Sie sich Ihr neues, unstreitig bestes aller Ihrer Lustspleie bei uns ansehen. 3 Statt Karten. Für die überaus herzliche Tellnahme beim Heimgang meiner lieben Frau und Mutter, insbesondere auch für die wohltuenden Worte des Herrn Pastor Kuhlo, sagen wir hiermit unsern innigsten Dank. Karl Rösener Annemarie Rösener. Blelefeld, den 12. Oktober 1933. Seiosrenzhen ob wir die große Auswahl und die kleinen Preise haben, wie man allgemein sagt. Sie haben dann auch die Gelegenheit festzustellen, wie hübsch Sie in so einem neuen Kleid oder Mantel aussehen werden. Hier oben zeigen wir Ihnen einen reinwollenen Bouclé-Mantel. Beochten Sie bitte den reichen Besatz mit dem schönen Silberfuchslamm. Der Mantel ist ganz gefüttert Für die Beweise herzlicher Teilnahme und zahlreichen Kranzspenden beim Heimgang meines lieben Mannes und Vaters sagen wir allen, besonders den Angestellten und Mitarbeitern der Miele-Werke, sowie Herrn Pastor Hopmann für seine trostreichen Worte innigsten Dank. Frau Luise Tosberg und Kind. Unsere Agenturen — nehmen Abonnements=Bestellungen an unsere Zeitung sowie Anzeigen, auch von außerhalb, zu Originalpreisen an. Obernstraße 49 Butter, Käse leine Wurstwaren in guter Qualltät stets frisch sauber und preiswert bei W. Wulthorst, 17 Papierhandlung, Klosterplatz 5, Ecke Hagenbruchstraße Telefon 2045. Zwangsversteigerungen Es werden öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert: Am Sonnabend, den 14. Oktober 1933, vormittags 11 Uhr, in der Auktionshalle, Hermannstr. 1, hierselbst: 1 Rechenmaschine Original=Odhner Bielefeld, 18. 10. 33. Kottmeier Gerichtskassen vollzieher. Am Sonnabend, d. 14. 10. 1933, vorm. 10 Uhr Hermannstr. Nr. 1, hierselbst: Büfett, Standuhr, 2 Bücherschränke, Waschtisch, Markenalbum, Dauerbrenner, Wandbrunnen um Bielefeld, 12. 10. Ulbricht .=Gerichts vollzieher. Am Sonnabend. d. 14. 10. 1933. vorm. 10 Uhr, Hermannstr. Nr. 1, hierselbst: Bücherschränke, Sekretär, Tische, Kredenz, Sessel, Bilder, Stühle, Nähtisch, Ausputzmaschine, Bertiko, Gasherd, Büfett, Standuhr, Teppiche, Schreibtische, Sofas, Grammosone, Chaiselongue, Bitrine, Staubsanger usw. Bielefeld, 12. 10. 1993. Himmelreich .=Gerichtsvollzieher K K Atelier für moderne Porträt-Fologralle Frau Mila Plank Obernstr. 411. Holmarbeit vergibi P Holtter, Breslau, HE Versteigere Sonnabend, den 14. Oktober, vorm. 10 Uhr, in der Versteigerungshalle Kesselbrink 7, Ecke Kavalleriestraße, 1 wertvolles Piano, 1 Schreibtisch, Bettstellen, 1 Waschkommode mit Marmor, 1 Nachtkonsole, 1 Bücherschrank mahag., 1Wäschemangel, 1 Dauerbrandosen, 1 Frankiermaschine, 1 Posten Bücher, Schuhcreme und vieles andere öffentlich meistbietend gegen Barzahlung, wozu Kaufliebhaber einseladen werden. G. Gück, beeid. Versteigerer, Gerichtstraße 11a, Telefon 1636. 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Unterzeichnet hat sie der junge Renommist mit dem Namen des Lagerführers. Das war schwere Urkundenfälschung. Ein Motorradhändler, bei dem er mit diesem Wisch vorsprach, ließ sich auf den Handel nicht ein, weil er ihm verdächtig erschien. Der Händler hielt den Ausweis zurück. Aber forsch ging der „Adjutant“ zum nächsten und„kaufte“ dort ein Motorrad für 650 RM. Das Rad wurde ihm zwar ausgehändigt, aber vom Vater schon am übernächsten Tage zurückgegeben. Der Staatsanwalt hielt M. nach eigenem Geständnis der Urkundenfälschung eines versuchten und eines vollendeten Betruges für überführt und beantragte eine Gesängnisstrafe von drei Monaten, von denen einer durch die Untersuchungshaft als verbüßt, abgegolten sein solle. Das Urteil lautete nach dem Antrag. Betrug am Wohlfahrtsamt Die Schwester schwer geschädigt Tempo im Maschinenzeitalter. Die Verhandlung dauerte bis zur Rechtskraft des Urteils genau fünfzehn Minuten. Vorgeführt erschien der 26jährige Arbeiter, jetzt Erwerbslose Heinrich G. aus Bielefeld.— Er erhob seine Unterstützung aus dem Wohlfahrtsamt und bekam daraufhin fünf Mark. Er vergaß aber nicht, eine Null hinten anzufügen, was 50 RM. bedeutet. Das Amt merkte den Schwindel bald, und die arme Mutter muß nun den Betrag zurückzahlen. Außerdem nahm der Angeklagte, als„dicke Luft" war, das Fahrrad seiner Schwester. Obwohl er wußte, daß es unter Eigentumsvorbehalt gekauft war, fuhr er damit nach Dortmund und verkaufte es für 35 RM. Der Angeklagte gab alles unumwunden zu. Er hatte, wie er reuig zugab, den Plan, in die französische Fremdenlegion zu gehen.(Als ob noch nicht genug deutsche Knochen in Frankreichs Kolonien bleichten!) Der Staatsanwalt verfuhr nach dem Geständnis sehr milde und beantragte unter Berücksichtigung der Jugend des Angeklagten eine Gefängnisstrafe von fünf Monaten Gefängnis, auf die das Gericht auch erkannte. In der Begründung wurde ausgeführt, daß Betrügereien an der Wohlfahrt besonders schwer geahndet werden müßten, weil sie die Allgemeinheit empfindlich schädigten. bg. *** Zur Richtigstellung: In dem Gerichtsbericht„Ein Verleumder“ in der Ausgabe 238 vom 11. 10. ist ein Versehen unterlaufen. Die Sache hat sich nicht bei der Gemeindeverwaltung, sondern aus dem Amte Brackwede zugetragen. Bei dem Verurteilten handelt es sich nicht um den Kugelmacher und Musiker Adolf., sondern Johann B. Hecklingen, die vom anhaltischen Schwurgericht in Dessau am 13. Juli d. J. wegen Mordes an dem SA=Mann Zieslick zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden waren. Alle drei Todesurteile sind damit rechtskräftig geworden. Damit findet der am 11. Februar d. J. auf Hecklinger Nationalsozialisten verübte seige Feuerüberfall endgültig seine Sühne, bei dem eine Schützenlinie aus dem Dunkel heraus auf 60 Meter Entfernung etwa 30 Schüsse auf des Weges kommende Nationalsozialisten abgab und der SA=Mann Zieslick aus der Parabellum=Pistole des Hauptangeklagten Hans einen tödlichen Schuß erhielt. Marxisten-Mordtat vor Gericht War statt des Studentenmordes ein Auschlag auf Dr. Frick geplant? Essen, 12. 10. Wegen des Mordes an dem Studenten Heinz Oetting, der am 10. September 1930 auf dem Nachhausewege von einer FrickKundgebung der NSDAP von Marxisten umgebracht wurde, hatten sich am Donnerstag vor dem Essener Schwurgericht der 25jährige Arbeiter Titz und der Metzger Bernhard Schikowski zu verantworten. Die Verhandlung brachte bemerkenswerte Zeugenaussagen, die auf die Absicht der marxistischen Verbrecher, Dr. Frick zu ermorden, schließen lassen. Der Angeklagte Titz hatte am 10. September 1930 die NSDAP=Kundgebung besucht und war in dem anschließenden Fackelzug mitmarschiert. Ein als Zeuge vernommener Kriminalbeamter sagte aus. Titz habe so gestanden, daß er sich stets hinter Dr. Frick gehalten habe. Man nimmt an, daß Titz einen Anschlag auf Dr. Frick geplant habe, der jedoch aus irgendeinem Grunde nicht zur Ausführung gekommen sei. Titz beteiligte sich dann an dem kommunistischen Ueberfall auf die Gebrüber Oetting und brachte Heinz Oetting den tödlichen Stich bei. Witterungsbericht vom 12. Okt. 1933 Mitgetellt von F. Böckelmann Ww., hier Niedrigster Thermometerstand in der Nacht+*° C. Thermometerstand um 9 Uhr vormittags+ 8° C. Barometer: 757 mm. Wind: SW. Himmel: leicht bew. Niederschläge am 12. Oktober: 0,2 mm. Aussichten für Sonnabend: Ziemlich ruhiges, kühles Wetter. In den Mittagsstunden starkes Hausengewölk. Einigung der Stenografen Der Einheitskuryschrift=Verein„Gobelsbenger“ von 1684 schreibt: Die Gründung der Deutschen Stenograsenschaft am 30. September in Halle a. d. Saale ist auch von weittragender Bedeutung für die Vereine, die bisder im Deutschen Stenografenbund zusammengeschlossen waren. Die am Mittwoch stattgehabte Monatsversammlung beschäftigte sich deshalb erster Linie mit dieser Neugestaltung der stenvgrasischen Lage. In ausführlicher Weise berichtete Stadtoberinspektor Schober(Herford) über die Verhandlungen in Halle. Entsprechend der politischen Einteilung der NSDAP wird die Deutsche Stenografenschaft in Gaue eingeteilt, deren Führer von dem Reichsleiter bestimmt werden. Die in der Deutschen Stenograsenschaft zusammengeschlossenen Ortsvereine erscheinen als Ortsgruppen. Demnach führt der Verein Bielefeld von jetzt ab die Bezeichnung„Deutsche Stenografenschaft, Ortsgruppe Bielefeld von 1891“. Die hiesige Ortsgruppe gehört zum Gau Westsalen=Nord, dessen Leiter Rektor Christes(Gelsenkirchen) ist. Innerhalb eines Gaues können noch besondere Kreise ins Leden gerusen werden. Damit ist nun auch auf stenografischem Gebiete die lang ersehnte Einigung geschaffen. Der Kampf der einzelnen Systeme unter sich, der gerade in den letzten Jahren wieder erbitterte Formen angenommen hatte, hat aufgehört. Die Deutsche Stenograsenschaft wird nur noch die Förderung der EinheitsKurzschrift pflegen, die in Zukunft die Bezeichnung „Deutsche Kurzschrift" führen wird. Andere Kurzschriftsysteme können in öffentlichen Lehrgängen nicht mehr gelehrt werden.— Im weiteren Verlauf der Versammlung beschäftigte man sich dann noch mit den Vorbereitungen zum 2. Stiftungsfest, das am 18. November in der„Eintracht“ stattfinden soll. Strafe für Barmat-Schiebungen Freiheits= und hohe Geldstrafen im Paderborner Devisenprozeß Paderborn, 12. 10. Im Devisenschiebungsprozeß gegen den früheren Direktor der Deutschen Bank und Diskontogesellschaft in Paderborn, Dr. Buchbinder, und den Kaufmann Goldberg aus Brilon erhielt Dr. Buchbinder sechs Monate Gefängnis und eine Geldstrafe von 15000 RM. Goldberg erhielt vier Monate Gefängnis und 10000 RM. Geldstrafe. Die Angeklagten Buchbinder und Goldberg sind um einen Betrag von 280000 RM. geschädigt worden. Ihre Mitschuldigen Henry Barmat, ein Bruder des berüchtigten Julius Barmat, und der Buchrevisor Keßler aus Berlin sind ins Ausland geflüchtet. Devisenprozeß in Haunover Aktive und passive Bestechung Haunover, 12. 10. Der Bankier Dr. Gustav Gumpel, sein Prokurist Heinrich Fischer und der Leiter der Devisenbewirtschaftungsstelle beim Landesfinanzamt Hannover, Regierungsrat Dr. Klotzbach, hatten sich am Donnerstag wegen fortgesetzter schwerer aktiver und passiver Bestechung vor der Großen Strafkammer in Hannover zu verantworten. Gumpel und Fischer sollen dem Regierungsrat Klotzbach einen Kredit von mehreren tausend Mark eingeräumt haben, um im Verkehr mit der Devisenbewirtschaftungsstelle dem Bankhaus Z. H. Gumpel besondere Vorteile zu erwirken. Hecklinger Rotfrontmord Reichsgericht bestätigt drei Todesurteile Leipzig, 12. 10. Das Reichsgericht verwarf die Revisionen des Böttchers Karl Haus, des Arbeiters Otto Thalmann und des Korbmachers Bieser aus PI Opfer des Sturms Verheerungen und Anfälle in Schleswig-Holstein und Dänemark Hamburg, 12. 10. Der schwere Sturm am Mittwoch hat in Schleswig=Holstein große Verheerungen angerichtet. Das Wasser der Eider wurde so rasch hochgetrieben, daß es 8 Meter über normal stand und die ganzen Vorländereien überschwemmt wurden. Der neuerbaute Ringdeich wurde fünfmal durchbrochen. Das eingedeichte Gebiet ist vollgelaufen. Am Dammbau Nordstrand=Festland löschten die Wellen einer Lokomotive das Feuer aus. Kopenhagen, 12. 10. Während des verheerenden Sturmes ereignete sich auch in Dänemark eine Reihe von Unglücksfällen. Der deutsche Dampfer„Anita Peters“ lag festgemacht an der Landungsbrücke des Lehmwerkes Gullerup bei Nyköbing auf Mors. Während des Sturmes befanden sich 13 Menschen, darunter.2 Knaben, auf der Brücke. Der Dampfer wurde durch die Gewalt des Sturmes von den Tauen losgerissen und die Landungsbrücke brach mittendurch. Einem Mann gelang es, sich an Land zu retten, die anderen 12 auf der losgerissenen Brücke wurden in die ausgewühlte See hinausgetrieben. Draußen brach die Brücke nochmals in zwei Stücke; auf jeder Hälfte befanden sich 6 Mann. Einige Stunden nach dem Unglück trieben die Brückenstücke nah an Land bei Handünen. Es glückte, 5 Mann zu retten, während ein dreizehnjähriger Knabe ertrank. Das andere Stück trieb einige Stunden später an Land. Sämtliche Personen konnten gerettet werden. In Thisted wurde ein 17jähriges Mädchen unter einem herabstürzenden Dach begraben und erschlagen. Oldenburg, 12. 10. Bei dem orkanartigen Sturm wurde ein sechs Jahre altes Kind, das am Ufer des Küstenkanals gespielt hatte, von einem Windstoß erfaßt und in den Kanal geweht. Obwohl dieser Vorfall von einigen in der Nähe weilenden Anwohnern gesehen wurde, kam jede Hilfe zu spät. Das Kind war bereits ertrunken Vier Deicharbeiter ertrunken Aus großer Höhe abgestürzt Bergamo, 12. 10. Bei den Arbeiten am Deich eines Bergsces in der Umgebung von Bergamo sind sechs Arbeiter aus großer Höhe in das Wasser gestürzt. Zwei von ihnen konnten durch Kameraden gerettet werden, während die vier anderen ertranken. Deichbruch bei Antwerpen Zugverkehr unterbrochen Antwerpen, 12. 10. Westlich von Antwerpen ist der provisorische Deich des Campine=Kanals gebrochen. Die Eisenbahnlinien in dieser Gegend stehen unter Wasser. Der Zugverkehr auf der Linie Antwerpen—Düsseldorf ist unterbrochen. Die Beisetzung Fregattenkapitäns Hans Humann. Die Beisetzungsfeierlichkeiten für Fregattenkapitän Hans Humann, dem Delegierten des Aussichtsrats der Deutschen Allg. S. Zeitung, fanden in Neubabelsberg bei Berlin statt. Viele Persönlichkeiten des politischen und wirtschaftlichen Lebens waren erschienen, u. a. sah man Vizekanzler von Papen, der nachher am Grabe dem Verstorbenen als Freund herzliche Worte des Gedenkens nachrief. Die Leiche im hafen Mordtat in Kiel Kiel, 12. 10. Im Kieler Binnenhafen wurde von der Wasserschutzpolizei eine weibliche Leiche geborgen, die unbekleidet und an Beinen und Händen gefesselt war. Der Hals war mit einer Schnur umwunden. Werbung durch Unfall Erfinder stürzt sich aus dem Zug Trier, 12. 10. Auf der Bahnstrecke zwischen Ehrang und Cordel stürzte sich ein Mann aus einem Abendzug. Der Mann kam mit ganz geringfügigen Verletzungen davon. Die näheren Ermittlungen über den Unfall ergaben die überraschende Feststellung, daß es sich bei dem Verunglückten um einen Techniker aus Ehrang handelt, der auf diesem außergewöhnlichen Wege Propaganda für seine Erfindung— eine neue Eisenbahn=Türsicherung— machen wollte. Reichsverband für deutsche handwerkskultur Berlin, 12. 10. Auf der Gründungsversammlung des Reichsverbandes für deutsche Handwerkskultur (Kunsthandwerk und Kunstgewerbe) wurde Kunstschlossermeister Josef Wolf(München) zum Führer des Verbandes und Goldschmiedemeister Richard Gießel(Berlin) zum Stellvertreter berufen. Der Sitz des Verbandes ist in Berlin NW. 7, Dorotheenstraße 36. Die Geschäftsführung hat das Deutsche HandwerksInstitut, Abteilung Handwerkskultur, übernommen. Der Verband ist die vom Reichsstande des deutschen Handwerks anerkannte Berufsvertretung der selbständigen künstlerisch tätigen Handwerker. holländische Flugzeuge abgestürzt Vier Tote Amsterdam, 12. 10. Zwei holländische Heeresflugzeuge, die vom Militärflughafen Soesterberg zu einem Uebungsflug aufgestiegen waren, stießen über Kesteren zusammen und stürzten ab. Beide Apparate wurden zertrümmert. Die vier Insassen wurden getötet. Großfeuer im Juntal 9 Häuser zerstört Innsbruck, 12. 10. In Fließ im obersten Inntal entstand in der Nacht ein Brand, der sich rasch ausbreitete. 9 Häuser und die Pfarrkirche sind dem Großfeuer zum Opfer gefallen. 80 Personen wurden dadurch obdachlos. Ein 4 Jahre altes Kind ist in den Flammen umgekommen. Als Ursache des Großfeuers wird Brandstiftung vermutet. Automobil vom Zuge erfaßt Sechs Tote Santander, 12. 10. Ein Eisenbahnzug hat bei einer Bahnüberführung bei Umquera in Spanien ein mit sechs Personen besetztes Automobil erfaßt und mitgeschleift. Sämtliche sechs Insassen kamen ums Leben. Der Bahnübergang war nicht überwacht. Der Polarforscher Das Drama auf dem Kartoffelacker. Zu der entsetzlichen Bluttat in dem Hunsrückdorfe Lindenschied ist ergänzend nachzutragen, daß die schwerverletzte Mörderin im Krankenhaus in Simmern ihren schweren Verletzungen erlegen ist. Das ewige Schlageter Feuer So wird die unauslöschliche Flamme auf der höchsten Zinne der Barbarossa=Pfalz zu Kaiserswerth lodern Zum Gedenken an den Märtyrer Albert Leo Schlageter wird die Hitler=Jugend die alte Barbarossa=Pfalz zu Kaiserswerth als Ehrenmal weihen und bei der Feier die mit diesem Mal verbundene unauslöschliche Flamme zum Zeichen des Gedenkens der Jugend an Schlageter feierlich entzünden. Richard E. Burd, der in jungen Jahren zum Admiral ernannt wurde und der der Welt durch seine kühnen Polar= und Ozeanflüge bekannt ist, ist jetzt in Boston(USA) zu einer Antarktis=Expedition aufgebrochen. Vereine und Veranstaltungen Stadttheater. Heute, 20 Uhr, im=Abonnement „Der Troubadour“. In dieser Aufführung singt erstmalig die Partie der„Leonore" Senta Wagemann. Sonnabend, 15 Uhr, als erste Vorstellung für das Schüler=Abonnement„Des Königs jüngster Rekrut", und 20 Uhr die Künnecke=Operette„Der Vetter aus Dingsda“. Sonntag, 18½ Uhr, anläßl. der Handwerker=Tagung,„Die Meistersinger von Nürnberg". Rütli: Sonnabend 27. Stiftungsfest des 1. Bielefelder Bandonion=Musikverein Oktavia v. 1906, Konzert und Ball. Universum. Den berühmten Roman von Hans Fallada„Kleiner Mann— was nun?!“ bringt das U. T. als Film heraus. Hauptrollen Hermann Thimig, Hertha Thiele, Viktor de Kowa, Fritz Kampers. Weitere tragende Rollen liegen in Händen von Ida Wüst, Jacob Tiedke, Theo Lingen und Blandine Ebinger. Die Regie führte Fritz Wendhausen. Im Beiprogramm„Heidelieder— Heidefahrt" und Usatonwoche. Im Gloria=Palast heute, 16 Uhr, Premiere des neuen Usa=Großtonfilms„Walzerkrieg“ mit Renate Müller und Willy Fritsch in den Hauptrollen. Der Film wurde unter der Regie von Dr. Ludwig Berger geschaffen. Die musikalische Leitung lag in den Händen von Alois Mellchar. Ferner großes UfaBeiprogramm und die neue Ufa=Tonwoche. Jugendliche haben Zutritt. Im Palast=Theater heute Erstaufführung des neuen Lustspiels mit Anny Oudra:„Fräulein Hoffmanns Erzählungen". Weitere Mitwirkende sind; Matthias Wiemann, Ida Wüst, Paul Otto. Ferner „Bernar? Etté spielt zum-Uhr=Tee bei Adolf Gondreu:„Zigeunerweisen“, die neue tönende Foxwoche und im Sonderdienst Aufnahmen von der Gernehmung des Reichstagsbrandstifters van der Lubbe. Jugendliche haben Zutritt. Einheits=Kurzschrift: Am Dienstag und Freitag, 17. und 20. Oktober, 20½ Uhr, beginnen neue ansänger=Lehrgänge. Anmeldung jeweils bei Beginn an den Unterrichtsleiter. Deutsche Stenografenschaft, Ortsgruppe Bielefeld von 1881(früher Stenografenverein„Gabelsberger“). Warendorfer Hengst=Parade. Sonntag, 15. 10., 14 Uhr, Wiederholung der Warendorfer Hengstparade auf dem Hofe des Preußischen Landgestüts. Kartenvorverkauf in Warendorf: Buchhandlung Heinr. Muesmann, Oststraße 8. Die fahrplanmäßigen Züge verkehren verstärkt. Oberstallmeister Jacobowski kommandiert zum letzten Male die Quadrille. Die Bielefelder Post legt Postautobusse ein, die um 12.15 Uhr vom Posthof abfahren: Rückkehr gegen 20 Uhr. R., I Beachten Sie die ModenSchau Im Fenster. Tägl. Vorführung neuer Moden sind stolz auf unsere Herkunft: Wir sind deutsches Erzeugnis und deshalb mit vielem Fleiß gut und sorgtältig gearbeitet. Wer uns trägt, hiltt mit am deutschen Wiederaufbau denn er gibt durch uns deutschen Volksgenossen Arbeit und Brot. Unsere niedrigen Preise sind stadtbekannt. Wir kosten nur 24.-29.-39.-Mark obwohl wir viel teurer aussehen. Bitte, prüfen Sie uns unverbindlich! Unser erfolgreicher Grundsatz lautet: Kein Kaufzwang— aber nur zufriedene, treue Kunden! D BIELEFELD Größtes Spezialgeschäft für Herren- u. Knabenkleidung * Ausruf! Alle Arbeitgeber und kaufmänntschen Betriebsleitungen werden nochmals ersucht, den Mädeln des BdM die Teilnahme an dem„Tag des deutschen Mädels“ am 14. und 15. Oktober in Köln zu ermöglichen und sie für diese beiden Tage zu beurlauben. Die Schulleiter werden es sich selbstverständlich nicht nehmen lassen, die Mädel auf die Bedeutung der beiden Tage in der„Woche der Hitler=Jugend“ nachdrücklich hinweisen und die Teilnehmerinnen vom Schulunterricht zu befreien. Gauverbandsführung West BdM. 40 000 BDM=Mädel und 20 000 Hitler=Jungen in Köln Am Sonnabend, 14. 10., morgens 10.22 Uhr, fährt die Hitlerjugend Minden=Ravensberg mit 600 Teilnehmern im Sonderzug von Bielefeld nach Köln zur Woche der Hitlerjugend. In einem weiteren Sonderzug für den Bund deutscher Mädel, der von Minden mit 1200 Teilnehmerinnen kommt, steigen in Oeynhausen und Herford weitere 100 Mädel und in Bielefeld 200 Mädel zu. Die Ausstellung„Die Hitler=Jugend“ aus dem Kölner Messegelände, die vom Reichsjugendführer Baldur von Schirach am Sonnabend eröffnet wird, ist eine erstmalige große Schau, in der die Hitler=Jugend mit ihrem Können, ihrem Aufbau und ihrer Arbeit hervortritt Der Sonderzug der Hitler=Jugend vom Oberbann Minden=Ravensberg fährt wie folgt: Abfahrt Sonnabend, den 14. 10. 1933,.25 Uhr ab Minden t.., 10.22 Uhr ab Bielefeld, 14.00 Uhr an KölnDeutz; Rückfahrt Sonntag, den 15. 10. 1933, 18.16 Uhr ab Köln=Deutz, 22.05 Uhr an Bieleseld, 22.54 Uhr an Minden i. W. Angehörige, Zivilpersonen, Mitglieder anderer Formationen usw., die sich an dieser Fahrt beteiligen oder diesen Zug benutzen möchten, können noch in einer Anzahl bis zu 400 Personen mitfahren. Die Hin= und Rückfahrt kostet .80 J. Karten sind am Schalter des Hauptbahnhofs Bielefeld rechtzeitig, unter Hinweis auf den Sonderzug, zu lösen. Weitere Auskunft erteilt die Geschäftsstelle der=J, Bielefeld, Turnerstraße 24, Teleson 1717.—6. Programm zur Woche der Hitler=Jugend Freitag, 18. 10., 20 Uhr, Einweihung der Heldengedenkstätte für die in den Jahren des Kampfes ermordete Hitler=Jugend in Kaiserswerth und Entzündung der auf den Ruinen der alten Kaiserpfalz angebrachten ewigen Flamme. Sonnabend, 14. 10., um 17 Uhr, Eröffnung der Ausstellung„Die HitlerJugend“. 21 Uhr: Fackelzug der=I durch die Straßen Kölns zu den Rheinwiesen. Hier von 22 bis 26½ Uhr Biwakfeuer, Schlachtenfeuerwerk, Rheinuferbeleuchtung, großer Zapsenstreich. Sonntag, 15. 10., vormittags Sportvorführungen im Kölner Stadion. 11 bis 2 Uhr: Vorbeizug des#M und 2 bis 4½ Uhr Vorbeizug der=J am Kölner Opernhaus. 20 Uhr: Festaufführung im Kölner Opernhaus. In der folgenden Woche beginnt ein Jungvolklager auf der Freusburg, wird die Obergebietsführerschule in Mehlem eröffnet, finden Massenkundgebungen und Veranstaltungen der Kölner=I und des BDM statt und werden mehrere Segelflugzeuge des==Fliegerlagers Quiddelbach getauft.-c. RSDAP- Ortsgruppe Brackwede Die Schulungsabende finden wie bisher Freitags um 20 Uhr bei Wehmeyer statt. Es wird jedem Amtswalter nochmals zur dringenden Pflicht gemacht, diese Schulungsabende zu besuchen, um sich mit den geistigen und weltanschaulichen Grundlagen des Nationalsozialismus vertraut zu machen. RSDAP=Ortsgruppe Hillegossen=Ubbedissen Kreispropagandaleiter Pg. Upmann(Brackwede) spricht am Freitag, 18. 10., in einer öffentlichen Kundgebung über das Winterhilfswerk beim Gastwirt August Siekmann in Hillegossen um 20½ Uhr. Erscheinen aller Parteigenossen ist unbedingte Pflicht. In ein paar Zeilen Wegen Verlegung eines Wasserhauptrohres in der Gütersloher Straße wird die Gütersloher Straße zwischen Bunnemann= und Lutterstraße für die Zeit vom 18. bis 16. 10, 1933 für den Fuhrverkehr gesperrt. Die Umleitung erfolgt durch die Lutterstraße. * Am Donnerstag gegen.30 Uhr lief in der Hauptstraße ein Hund vor ein Motorrad. Der Führer kam zu Fall und trug keine Verletzungen davon die Beifahrerin erlitt leichte Beinverletzungen. Das Motorrad wurde leicht be160519t. *r Brand durch Gasentzündung Heute um.14 Uhr wurde die Städtische Berufsfeuerwehr nach der Kügler=Straße alarmiert. Dort war in dem Fahrradwerk Tallardt durch ausströmende Gase eines Schweißapparates ein Brand entstanden. Ein Arbeiter aus Übbedissen wurde durch eine Stichflamme am Arm und im Gesicht verletzt. Die Feuerwehr löschte den Brand. Nennenswerter Schaden ist nicht entstanden. Umtausa alter Staut jeglichen Spoten: preiswert zggen den neuen Borsig-Saugling Kurzschlußsicher. Drei Reiniger in einer Maschine. Baugling d. m. b.., Berlin-Tegel. Vertr.: Ob.-ing. Districh, Minden I., Königstr. 48. Sehnaptalme nur Qualltätsware, garant. rein, 1 Pfd..10 Büße und saure Sahne.. ¼ Ltr. 50 Sahneküse, ärztlich empfohlen. 1 Pfd. 60 Spelsequark, la, lose Ware.. 1 Pfd. 23 Hameiner Kümmelkäse das Allerbeste gr. 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Anmeldung jeweils bei Beginn an den Unterrichtsleiter. Deutsche Stonografenschaft„ Ortsgruppe Bleiefeld von 1881 (früher Stenographenverein„Gabelsberger“) Conversation Circles(English. French, Spanish. Italian) admit Ladies& Centlemen. Apply 1o KN12474 an die Geschältsstellen der Westfäl Neuest. Nachricht. K MietPianos in großer Auswahl. Bei späterem Kaut Anrechnung der gezahlten Miete nach Vereinbarung. KEMP Oberntorwall 32. 31.10 dies zeigt essich: Gut eingeweicht ist halb gewaschen! Wenn Sie danach handeln, wird Sie bestimmt ein Mittel interessieren, durch das Ihr Einweichwasser noch mehr wirkt als bisher. Es holt nach dem Urteil von Hausfrauen fast dreimal soviel Schmutz heraus. Dieses Mittel heißt Burnus. Besonders löst es den Schmutz, der sich sonst so schwer entfernen läßt, an den Hemdbündchen, an den Klappmanschetten usw., so daß diese Stellen nicht mehr besonders eingeseift, gerieben und gebürstet werden müssen. Am nächsten Morgen gießen Sie einfach mit dem Einweichwasser den gelösten Schmutz weg, Sie haben danach ein leichteres Waschen und brauchen weniger Seife. Gutschein. An August Jacodi#. G. Darmstadt Senden Sie kostenl. 1 Versuchspachung Burnus. Mam Ort. Straße. = Zwiebein zum Einkellern 10 Pid. 49 4: Zentnersack 4754—= = Emder Heringe 10 Stück 32 S Brathäppchen 1 Literdose 50 = Heringssalst.. ½ Pd. 30S = Roheßbücklinge Plund 26 Eraiiag- Friech Flach! ATEsan= Billige Preise! Paniermehl Plund 30 Tatelsen! Pfund 35 = Kokoanüsse 20 = E r d n ü s s e ¼ P l u n d 6 0 S = H u s t e n b o n b o n a.. ¼ P l u n d 1 4 4 = Eukalyntusbonbona ¼ Pfund 20 J Kleine Familien-Anzeigen (Aus anderen Blättern entnommen) Verlobte: Lotte Schewe und Heinrich Held, Löhne i. W. Vermählte: Erich Möller und Charlotte Hellweg, Detmold.— Hans Marten und Irmgard Tasche, Stapelage i. L.— Erich Kesting und Edelgard Wortmann, Bad Salz“ uslen.: 4 ni Gestorben: Heinrich Bredenkötter, Eil#hausen.— Walter Volkmann, 29., Minden“ i. W.— Friedrich Kreft, 78 J. Osnabrück.— Heinrich Knopsmeier, 71., Almena.— Sophie Thielke, geb. Tönsing, 53., Bölhorst. — In dieser Rubrik kostet jedes Wort.08 Mk., in der zeigen nur bei Vorausbezahlung angenommen; anderntalls Berechnung von 20% Aufschlag für Geschäftsspesen Hausmädchen 1 Näberinnen, I Schneidergehilfe Die„Westfälischen Neuesten Nachrichten“ werden in allen Kreisen der Bevölkerung im östlichen Westtalen und im Freistaat Lippe mit Vorliebe gehalten und gelesen.— Anzeigen gewerbsmäßiger Art werden in dieser Rubrik aicht aufgenommen KT Zimmer, freundlich möbl., zu vermieten. Hindenburgstraße 5. Wohnung, 3 kleine Räume, in der Kurze Straße zu vermieten. Offert. u. H 7800 a. d. Geschäftsstellen d. Westf. N. N. Zimmer, freundl., separ., Nähe Post und Bahn, frei. Herforder Straße 48, parterre. 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Am festverzinslichen Markte war das Geschäft heute wesentlich ruhiger als in den Vortagen, zum Teil erfuhren die Kurse auch, obwohl immer noch Anlageksufe zu beobachten waren, kleine Abechwäcbungen. Gold- und Liquidationspfandbriefe uneinheitlich. Kommunslobligationen noch überwiegend fester. Für Landschaften erhielt sich weiter Interesse, so daß Gewinne bis zu 2 Prozent eintraten. Auch Stadtanleihen aberwiegend bis 1 Prozent gebessert. Nur Schatzanweisungen der Städte—1½ niedriger. Bei den Staatsanleihen gingen die Rückgänge sogar bis zu 2 Prozent, Baden verloren 2½ Prozent. Auch Mecklenburg-Strelitzer um 2½ Prozent gedrückt. Provinzanleihe behauptet. Die Reichsanleihe von 1920 notierte 5 Prozent niedriger. Pounganleihe unverändert, ebenso Steuergutscheine(Verrechnungskurs 87½). Industrieobligationen meist um—1¼ Provent gebesert. Nur Farbenbonds fielen durch einen 1prozentigen Rückgang auf. Der Kasssmarkt, beeinflußt durch den variablen Effektenmerkt, zeigte überwiegend recht kräftige Belestigungen. Zuckerfabrik Klein-Wansleben mit+ 3¼, Schöfferbof Bräu mit+ 3¾, Schies Detries mit- 4 und Neu-Guinea mit 4 5 Prozent. An den übrigen Aktienmärkten trat in der letsten Börsenstunde eine ziemliche Geschäftsstille ein, die im Zusammenhaung mit verschiedentlich vorgenommenen Glattstellungen zu Abbröckelungen von—1½ Prozent führte. So gaben Mannesmann und Auag um je 1¼ Prozent. Siemens und Dessauer Gas um je 1½ Prozent nach. Farben lagen zwar ebenfalls 1¼ Prozent unter dem Eröffnungskurs, doch waren sie vorübergehend bereits tiefer gesunken Die Börse schlos in sehr stiller Haltung. Auch nachbörslich kamen Umsätze kaum noch zustande. Die opzene narntporum der Reirnsdunn Die Alschaltung des(jenerakrats- Die Plege des Rentenmarktes Wie es die andern machen In der Geschichte der Deutschen Reichsbank hat ein neuer Abschnitt begonnen. Der Genersirat hat aufgehört zu existieren, und das Institut ist dank dem Entgegenkommen der B. I. Z. nunmehr in der Lage, oflene Marktpolitik zu treiben. Sie dient dazu, den Zinstuß ann dem Kapitalmarkt mittels Ankaufs festverzinslicher Papiere zu senken, und es besteht kein Zweifel darüber, daß Dr. Schacht von den ihm eingeräumten Rechten bis yum Aeußersten Gebrauch machen wird, ohne die Währung in Gefahr zu bringen. Den Auftakt zu der kommenden Aktion bildet eine Erklirung des Reichsbankpräsidenten, es könne sich selbstverständlich nur um eine Pflege dieses großen Marktgebietes, keineswegs aber darum handeln, festverzinsliche Werte blindlings zu kaufen. Neben Aufnahmen werden auch Abgaben erfolgen, wenn der natürlicbe Bedart nach derartigen Schuldtiteln das Angebot übersteigt. Damit hat der deutsche Rentenmarkt eine Stütze erhalten, die garnicht hoch genug veranschlagt werden kannn. Kapitals in Wertpapieren anzulegen. Nach der Bilaus vom 31. März ds. Js. waren von dem Kapital von 20 Mil. hfl. 4 Mill., vom Reservefonds.7 Mill., vom Spezialreserveionds Mill und vom Pensionsfonds.5 Mill., zusammen also 21,2 Mill. bfl. in Wertpapieren angelegt. Der Ankauf von Wertpapieren über das genannte Fünftel hinaus ist nicht zugelassen. Dagegen können solche als Lombardunterpfand dienen. So wurden in 1932/33 an Dariehen auf Wertpapiere 50.26 Mill. hfl. neu gewährt Besondere Vorschriften über die Zusammensetzung der sekundären Deckung bestehen nicht.— In Italien ist nach Artikel 13 Nr. 3 die Banca d’ Italis ermächtigt,„Anleiben, die vom Staate aufgelegt oder garantiert sind“, anzukaufen. Besondere Bestimmungen über die Zusammensetzung der Notendeckung bestehen auch hier nicht. Der Effektenbestand der Banca d' Italia betrug Ende August ds. Ja. 1870 Mill. Lire, er dürfte auch heute noch kaum verändert sein. Es handelt sich ausschließlich um Staatliche oder staatlich garantierte Werte. Nachbörse. Tendenz Schlußkurse knapp beesie eie e Gence. c chel Saledstkurih 139, Sehuckert 88¾, Siemens 136¾, Reichsbank 144½. Frankfurter Abendbericht Tendenz rubig Die Abendbörse eröffnete nach dem bewegten Mittagsverkehr wieder in siemlich stiller Haltung, da neue nennenswerte Kundenorders nicht eingetroffen waren. Die Umsätze bewegten sich auch in Spezialwerten in engsten Grenzen. Etwas höher eröffneten werten in engsten Grenzen. Etwas höher eröffneten Waldhof(+), ferner Nordd. Lioyd(+), während I. G. Farben weiter etwas angeboten waren und ½ Prozent verloren. Am Rentenmarkt blieben späte Reicheschuldbuchforderungen mit 87% und Neubesitz mit 11.45 behauptet. Die Altbesitzanleihe waren gegenüber dem schwachen Berliner Schlußkurs um Prozent erholt. Auf Zeit gehandelte Werte Geuene unre . 10 ubm Alle Eleichts.=Oes.: Bayer Motoren Bemberg Bemderg.... Berger fleiden Berl Maschisenbe Pederen Per! Chariestbe Waase 1648 18.775 4 5 99 0 ned. m 17.4975 2. 75 90.0 Ner r 91.3 Sani. 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Fah... 55 13.40 32.75 81.00 1. 5. 3 #.05 191.00 13.50 # 1400 97.30 91.30 9. . 25 177. 00 99. 30 101.00 19.28 21.428 1 92.30 91.3 84. 75 88.00 40.75 .12 am bomster. r. Norddestsch. Liere Oiumi Aimen u. Lie.... 99.25 11.25 1 35 15.28 11.275 10.623 115 15.0 .00 10.75 .#00 K. 129 15 15 91.35 79.35 #.00 99.25 .973 3 17.20 b. 129 10.20 Sommern. a Prir=Bauk:: Haker Dörtüia...... Dedt-Bank....... Brasaner but:...: Gildemeister a Ch....: an 6. E. Cundlach... Roche Aaler. Mön.:: Rareneberger Spian. II Stodies& Ca.... Vost 8 Voll Siemens zieht sich aus Polen zurück. Wie wir erfahren, haben sich die deutschen Siemens-Firmen aus dem polnischenn Geschäft vollständig zurückgezogen. Die Polske Zaklady Siemens, weiche die Interessen sowohl der österreichischen wie der deutschen Siemens-Firmen vertreten hat, wird unter ausschließlicher Leitung der österreichischen Siemens-Firmen nur noch eine kleine Vertriebsstelle in Warechau für in Polen bergestellte Fabrikste wie Leitungen. Zähler und Glühlampen unterhalten und sußerdem eine eigene Geschältestelle in Kattowits. Die Kurspflege wird auf breitester Basis vorgenommen, sie bietet den Kapitalisten die Gewähr dafür, daß die erstklassigen Staatspapiere, aber auch die Schuldverschreibungen der Länder, die Pfandbriefe der Hypotbekenbanken usw. nicht mehr jenen gewaltigen Schwankungen ausgesetst sind, die wir in den letzten Jahren erlebt haben. Gerade das fortwährende Auf und Ab machte es den Besitzern von Kapital sehr schwer, die brachliegenden Gelder in langfristige Anlagen zu investieren. Des weiteren heißt es, die Rentenwerte erster Klasse so schnell wie möglich dem pari-Stande anzugleichen(die 1934 fälligen Steuergutscheine haben bereits den Kurs von 100 Prozent erklommen), um den Weg für eine freiwillige Konversion zu ebnen. Bekanntlich gilt als letstes Ziel der Reglerung, den Aprozentigen Plandbrief als Normaltyp auf den Schild zu erheben und amit zu den Zinsbedingungen der Vorkriegszeit zurückzukehren. In diesem Zusammenhange verlohnt es sich, einmal auf die gesetzlichen Bestimmungen für den Ankauf von Wertpapieren bei den ausländischen Notenbanken einzugehen und zu zeigen, wie diese die offene Marktpolitik bisher betrieben haben. Man darf annehmen, daß die Leitung der Deutschen Notenbank die einschlägige Materie sehr genau studiert hat, um daraus das Beste für Deutschland berauszusuchen.— Was zurächst die Bank von England betrifft, so ist sie bei der Anschaffung von Wertpapieren an gesetzliche Bestimmungen nicht gebunden. Die Britische Notenbank kann vielmehr, wenn man von den Bestimmungen über die Notendeckung gemäß der Peels-Akte von 1848 und von dem Verbot des Warenhandels gemäß der Tonnage-Akte von 1694 absicht, nach bestem Wissen und Gewissen handeln; sie kennt also keinerlei einschränkende Vorschriften in ihrer Geschäftstätigkeit. Gerade die Bank von England hat das kreditpolitische Mittel der offenen Marktpolitik schon seit Jahrzehnten zur Anwendung gebracht. In Anbetracht der engen Verflechtung dieses Noteninstituts mit den Londoner Banken und der traditionellen Gepflogenbeit der Clearing-Banken, für ihre Depositen eine Bardeckung(Kasse und Guthaben bei der Bank von England) in Höhe von 10 Prosent zu halten, wurde es der Bankleitung möglich, fast automatisch durch An- und Verkauf von Wertpapieren den Geld- und Kapitalmarkt zu beeindussen. Der MacMillan-Bericht gliedert die Operationen am offenen Markt in 1. solche, die unter Berücksichtigung etwaiger Aenderungen bei den Goldreserven und öffentlichen Guthaben eine Veränderung des Gesamtbetrages der privaten Guthaben bewirken und 2. solche, die lediglich die Form der Aktiven der Bank, nicht aber den Gesamtbetrag ändern. Das Mittel der offenen Marktpolitik wurde nach dem Kriege durch die Bank von England besonders häufg zum Ausgleich der Goldbewegungen(Goldverluste) und zurBeeinflussung des Geld- und Kapitalmarktes bei bevorstehenden staatlichen Emissionen oder Konversionen anngewandt. Als letstes Mittel diente sie daru, das Kreditvolumen oder die Höhe des Zahlungsmittelumlaufs zu regulieren, d. h. die für Gold- und Kapitsimarkt, Währung und Wirtschaft nötige Elastizität aufrechtzuerhalten.— Der Ausweis der Britischen Notenbank vom 20. September ds. Ja. weist den Besits von Regierungswerten in Höhe von 324.2 Mil. Pfund aus. Die Bank von Prankreich diskontiert: 1. Bons du Trésor, 2. Bons de Ia Défense Nationale und lombardiert: Wertpapiere der öffentlichen Hand. Die Gesetze, Bestimmungen und Vertügungen, die der Bank von Frankreich gestatten, gewisse Wertpapiere zu beleiben, bilden eine Spezialgesetzgebung. Die Liste der zum Lombard vorgesehenen Papiere umfaßt nur solche Werte, für die die staatlche Genehmigung erteilt worden ist. Der Artikel 16 des Gesetzes vom 16. Januar 1808 ermächtigt sum ersten Male die Bank, Vorschüsse auf Wertpapiere der Effentlichen Hand zu erteilen. Der gegenwärtige Katalog umtaßt etwa 300 Wertpapiere, die sich auf S Grappen vertellen.— Einen großen Posten im Ausweis der Bank von Frankreich bilden die Im eigenen Besitz des Instituts befindlichen nicht umlaufsfähigen Bons der autonomen Amortisationskasse (1. 9. 6417 Mil. gegenüber dem gesamten Lombarddariehen vonn 2768 Mill.). Neben diesen Bons, mit denen die Bank grundsätzlich keine offene Marktpolitik betreibt, besteht noch ein festes, unverzinsliches Dariehen an den Staat, das in seinen Anfängen bis zur Gründung der Bank surückgeht; es beträgt z. B..2 Urd. Fres. Seine ursprünglich vorgesehene Tülgung wurde schließlich ganz eingestellt. Zur Deckung des Notenumlaufs dienen Wertpapiere in Frankreich nicht. Die Schwedische Reichsbank Notizblock 13. 10. 1933. Der Edeka-Verband deutscher kaufmännischer Genossenschaften e. V. mit dem Sits in Bertin hat zum 16. Oktober nach Leipsig einen außerordentlichen Verbandstag einberufen. darf bestimmte Wertpapiergeschäfte betreiben und bestimmte Wertpapiere als sckundäre Notendeckung verwenden. In Ausweise des Instituts werden inländische und ausländische Staatspapiere erst seit der1. März 1924 getrennt veröffentlicht. Bis März 1932 war der Bestand an schwedischen Staatepapieren Höchstbestand 23 Mill. Kr.) nur gering. Die Vorräte an sonstigen Obligstionen lagen meist unter 1 Mill. Kr. Im April 1933 muste die Schwedische Reichsbank im Zusammenhang mit der Kreuger-Bereinigung einen beträchtlichen Posten schwedischer Staatsschuldverschreibungen übernehmen. Seitdem zeigt die Ausweisposition„Schwedische Staatepapiere“ bedeutende Schwankungen(Ende Apri 1932: 218, Ende Dezember 1932: 238, Ende Märr 1933: 222, Ende Juli 1933: 260 und Ende August 1933: 255 Mill. Kr.) Ob das Ansteigen seit April de. Js. in Verbindunng mit der dauernden Verringerung des Wechselportefeuilles, als erster Ansats zu einer offenen Marktpolitik gedeutet werden kann, läßt sich noch nicht überschen. Nach Artikel 14, Ziffer 7, des Bankgesetzes ist die Schweizerische Nationalbank befugt,„zur Erwerbung von zinstragenden Schuldverschreibungen des Bundes, der Kantone oder auswärtiger Staaten, jedoch nur zum Zwecke vorübergehender Anlage von Geldern“ zu schreiten. Der Bestand an eigenen Wertpapieren betrug am 7. August ds. Js. 66.3 Mill. Fres., an Lombarddarlehen gemischter Art 71 Mill. Fres. Eine praktische Bedeutung hinsichtlich der Notenausgabe und Notendeckung haben diese Wertpapiere nicht. Nach§ 14 des Federal-Reserve-Gesetzes vom 23. Dezember 1918 haben Bundes-Reserve-Banken der USA. die Berechtigung, Kreditoperationen am offenen Geldmarkt vorzunehmen. Sie dürfen u. a. Anleihen und Schazanweisungen, Steuerschuldverschreibungen, Schuldscheine von Einzelstaaten, Städten und sonstigen politischen, öffentlich-rechtlichen Stellen in der Union anksufen. Mit der Notgesetzgebung der GlaßSteagall-Bill vom März 1932 wurde den Bundes-Reserve-Banken gestattet, mit Zustimmung des FederalReserve-Boarde such angekaufte Regierungssicher. heiten als Deckung für die Federal-Reserve-Noten zu besitzen. Die Bestände der Federal-Reserve-Banken an Staatsanleihen eind von 173 Mill.§ am 20. 2. 1929 auf 2274 Mill.§ am 27. 9. ds. Ja. gestlegen.— Die Bank von Japan darf olgende Geschäfte betreiben:„Diskontierung oder Ankauf von Wechseln oder Noten, die von der Regierung ausgegeben sind. Wechseln und sonstigen Handelspapieren und ähnlichen Dokumenten“. Das Institut ist seit dem 1. Juli 1932 ermächtigt, über den Gegenwert ihres Bestandes an Gold und Silber hinaus einen Betrag von 1 Urd. Ten Banknoten aussugeben, die durch Staatsanleihen und Schatzanweisungen des Finannzministeriums gedeckt eind. Ihr Bestand an Staatsanleihen betrug am 1. April ds. Js. 688 Mill. Ten und am 19. August ds. Ju. 375 Mill. Ven. Devisenkurse Bertin 12 10 Telegr. Aussahlung Landen Neu Vort......... Amsterdam-Rotterdem Brüssel-Autwerven.... Budapen...... Helslagtere Italten Gnd 12. 2# #9. 5 58. 41 um .749 93.55 13.00 .250 91.57 ödlo...“: ##s.:........ Schneu....... Spanien........ Sieckholm...... Wien......... .734 37.90 65.27 16.42 12.43 .20 33.05 25 42.05 .705 ls 88.11 2 479# .0 34.00 .3 67.53 45.15 .2 88.14 97.21 44.13 Notierung für je 1 Plund. Dollar, sonst in 100 Einheiten Amtl. Predukten-Notlerungen Veiren: Mürkischer sn0 Korren: Aurklacher. 193 Prüg eun..... 41—199 Korrentlete::::: 1000—10.2) keintuchm.:..:..-14.3 Raoe........— Erdnußkuchen..: 15.70—13. Leinsest.......— freckenschaltzei....80—10.10 Vüktoriaerdans:... 98.00—42.00 Extr. Loradodnanscheres 13.70—12.70 Berliner Metallmarkt #ktrobtkupter tuire bure) Originalhüttenalumialum. .0 #n n .—41.0 Mona: Sspiemtu Oktoder.. Koremder Vexemder Bremer Baumwollmarkt and 04: Die Niederländische Bank Ist nach Artikel 13 des Gesetzes vom 22. Dezember 1868 befugt, ihren Reser#ekonds und ein Fünftel ihres Hürz..:.: Aprü Jan::: lan:: Ingun .7 an 91.07 es n 50 Tendens: ruhig- Lebe 46.71 Neuer DD-Bankdirektor Die Provinzbörsen rühren sich Hamburger Warenmarkt vom 12. Oktober 1933 Brasil-Kaffees: Brasil-Offerten im allgemeinen unverändert, teilweise leicht ermäßigt. Die Lokoma Nachtrage Ußt zu wünschen übrig. Am-kowarkt herrscht reguläres Bedartsgeschäft zu unveränderten Preisen. Gewaschene Kaffees: Markt und Preise unverändert Schmals: Stetig. Amerik. Steamlard 18.00 Dollar, Purelard 18½—19 Doßar, Hamburger Schmals 154 RM. per 100 kg. Baumwolle: Ruhig. Middling Unlversal loko 10.80 Dollarcente. Oele und Fette: Leinöl fest, im übrigen Ist der Markt eher nachgiebiger gestimmt, jedoch sind Preisveränderungen nicht eingetreten. Untergebote haben allerdings bei der schlechten Geschäftslage Chance. Leinöl Oktober-Desember 26.25. Januar-April 25.75 Rüböl Oktober-Dezember 41.50 RM., Kokosel Oktober-Dezember 19.75, dito Oeylon Oktober-Dezember 15/15/—. Soyabohnenöl Oktober-Dezember 22.00, Palnkernöl Oktober-Dezember 19.75, Rizinusol 1. Pressung 40.00, dito 2. Pressung 37.00. KokospalmkernölFettekure 23.00, Schweinefette 25—33 RM., Hammeltalg 27—38, Rindertalg 28—82, dito sekunda 25—27. Erdnusöl Oktober-Dezember 23.50 RM., Agypt. Baumwolsaat6l Oktober-Dezember 22/10 Zucker: Terminmarkt ruhig, abwartend, geschäftslos Effektivmarkt ziemlich unverändert und ohne Geschäft. Techech. Kristalle November-Desember 7/3¾ ah per 50 kg. Nach längerem Leiden verstarb in Geisenkirchen im Alter von 74 Jahren Kommerzienrat von Oerdingen, der mehr als vier Jahrzehnte als Vorstands. mitglied die Küppersbuech-Werke geleitet hat. Im Zusammenhang mit der Zwangskartellierung für Fluseisenwalzdraht sind auf Veranlassung des Reichswirtschaftsministeriums mit Wirkung ab 8. Oktober d. J. vom Drahtverband die Drahtpreise um die zu.75 RM. für 100 kg ermäßigt worden. Diese Mas. nahme lAst evtl. in Verbraucherkreisen aufgekommene Befürchtungen, daß die Preise nach der Beseitigung der Außenseiter erhöht werden könnten, als unbegründet erscheinen. Die preußische Regierung hat durch eine Verordnung zur Aenderung der Satzung der Preußischen Staatsbank den seit 1930 bestehenden Beirat der Steatsbenk aufgehoben. Damit ist wiederum eine pariamentarische Körperschaft mit Diätenberechtigung in Preußen beseitigt worden. Der Londoner Goldpreis betrug am 12. Oktober für eine Unze Feingold 138 ch 5 d= 86.7209 RM., für ein Gramm Feingold demnach 51.4783 pence— 278814 RU. 51.4788 penco 2 Dr. Mar Selige(Breslau) ernannt Vom Aufsichtsrat der DD-Bank in Berlin eind eine Reihe Personalveränderungen in den Niederlassungen der Bank beschlossen worden. Zum Direktor der Filiale Bielefeld wurde Direktor Dr. Max Selige ernannt, der bisher als stellvertretender Direktor der Filiale Breslau tätig war. Dr. Selige hat bereits in den Jahren 1921 bis 1925 an der hiesigen Filiale der damaligen Deutschen Bank sis Prokurist gearbeitet, ging dann nach Berlin und kam von dort als stellvertretender Direktor nach Breslau. Seit dem 15. Aug. 1933 war Dr. Selige bereits wieder in der hiesigen Filiale tätig.— Ferner wurde für den stellv. Direktor Bruhse der Filiale Bielefeld der Prokurist Dr. Hermann aus der Filiale Solingen zunächst in gleicher Eigenschaft an die biesige Filiale versetzt. Gleichzeitig wurden vom Aufsichtsrat die Direktoren Oswald Rösler. Berlin, Hans Rummel, Berlin, und Dr. Karl Ernst Sipell, Frankfurt a.., zu Mitgliedern des Gesamtvorstandes bestellt. Die von den beiden Montanbörsen Essen und Düsseldort eingeleitete und betriebene Bewegung, die Provinzbörsen zu beleben und ihren Markt zut erweitern, erhielt einen neuen Anstoß durch eine Versammlung in Essen, an der Vertreter sämtlicher Länder- und Provinzbörsen Deutschlands teilnahmen. Die Vorsitzenden der Essener und Düsseldorfer Börzen Dr. W. von Waldthausen und Bankdirektor Fritz Höfermann leiteten die Aussprache, die Herr von Waldthausen mit einer Ansprache eröffnete, wonach grade auch die beiden Schwesterbörsen Essen und Düsseldorf als Montanbörsen unter der Nachkriegsentwicktung dadurch besonders schwer gelitten haben. das ihnen durch die Fusionen in den Kohlen- und Kaliindustrien Dutzende von Werten verloren gingen. Gelte es also einmal, die Basis der Provinzbörsen zu verbreitern durch Anreicherung des Kurssettels, se gelte es andererseits— und das sei des wichtigere und bei weitenr schwerere— das Anschen der deutschen Börsen zu heben. In der großen Oeffentlichheit habe dieses Ansehen unzweifelhaft gelitten. so das vereinzelt schon Stimmen laut geworden seien, man solle die Börsen überhaupt schließen, da eie Schädlinge der deutschen Volkswirtschaft wären. Es sei nicht zu bestreiten, daß eich an den Börsen zuweilen Dinge ereignet hätten, die direkt schädigend wirkten. Man könne aber sagen, daß solche unlauteren Nachenschaften weniger an den Provinzbörsen zu beobachten gewesen seien, an denen durch die begrenzte Zahl ihrer Mitglieder eine gans andere gegenseitige Kontrolle bestche als das bei den ganz großen Börsen der Fall sein könne. Wolle man aber das Ansehen der Börsen heben. so müsse zunächst einmai dafür gesorgt werden, daß der Handel in Händen von Leuten ruhe, die nicht nur Sachverständige sind, sondern die sich auch ihrer Verantwortung der Börse, ihren Berufskreisen und dem Publikum gegenüber in vollem Maße bewußt sind. Neben dieser Reorganisstion auf personellem Gebiet bestehe die Aufgabe darin, die breite Oeffentlichkeit über das Wesen und die Bedeutung der Börse überhaupt ausgiebig aufzuklären. Entsprechende Entschließungen wurden dann getaßt. ATEN Ein österreichisch-de Christoph Kser Das seue Deutse Kaergel in seinem W schlossen. Auch in B Hollmann" aufgeführt. als Bauernabkomme volksverbunden, stellt kämpfend um ihr De aber hat das Grenz Schwächen. Nun liegt vor, der keine Schur## Auch hier deutsd Bauern diesmal in d. weit vom Bodensee ui kein Grenzlandroman existiert für diese he ten Bauern nicht, odZeit des Romans no Einsamkeit der Hoch der Almen und Sturzl Natur, ringend mit ih wachsen mit ihr. „Der Atem der Be kaum einen Gebirgsr stark ist. Der Riesen nur noch ein Stück h Alpenwelt und ihre Heimat und Jugend schönen Alpenschilder Bergbauern aufwärts großen Naturgeschehe Morgenglanz über de sturz und in der schließenden Regenfer heit, im Frühlingsjub mit dem Kleinleben und Insekten. Erschü und Tier, von Bauer Gefahr von Wetter u. Das Kapitel, wo eine kranke Kuh von Tal bringt, Mensch u Blitzschlag sie schon immer einander tief zum Wunderbarsten. und Mensch geschrieb Nähe zu allem Urhaftvon Mensch und Ert Kaergel das Bergerle Und dies gerade. mans mit der Kirch Widerstreit stcht. D. Kaergel nachgeht, ist trünniger, der heimke der lange drunten in Wien sogar, und der von der heimischen W will er umkehren. w Enge und Begrenzthe doch bleiben, wird un Alten in der Nachbar Erde und Heim, an di darauf sie stehen. Ar alte Mutter dann und gemeinechett Aber er ist ein dieser Mensch, der d erlebt hat, dieser scho wenn die Abendgloch andern in der Kirche und gehaßt von den störrischer und unzu glauben verstrickt u ihm den bösen Feine durch den über das I suchung kommt. NE Anton Coolen. Leipzig. Ein niederländischer Oeffentlichkeit, der in sei Dichter eus dem Blut uneingewurzelt in den Bod Menschen. Er berichtet liche Begebnisse meist, Katechismusunterricht ur Timmer baut einen Hühn( dern, denen sich noch hübsche Marie Verberne Piel Sleogers und Gottl nimmt sie doch den Gott glückliche Ehe. Die Jahr dem Segen such Leid in ab eines Nachts, er ken boden retten: der Noter mern lassen); und zudlet: und Totschlag. Das alle schrieben, in einer bildh: mit köstlichem Humor, lautem Gelächter. Brabe mit hoher dichterischer Ernst von Salon Velag, Belin. Der Autor der„Geüc jener„neuen Jugendlich Ernst der nichtsbeschönig Draufgängertum zu vere Kadettenseit ist kein gro eigenes Leben, vermischt Naturwesen„Kadett“, storbene Spezles. Des B der Zeitgeschichte zum K kos ist es angelegt,—ur mehr mit. Die Gestalte sehr deutlich und begab dem„streng, aber gerec paar eicher eitzenden Str da, Jebenswahre glaubhe wie früber auf: eine ge kursangebunden wie zun besonders werden komist Weise zo erreichen vers wohnbeit, die wichtige 8 oft nur auf einem Umwe Tanasenr BETEIGE EI in deset Arühel verbeten Bielsteid, m. 10. zblock " 13. 10. 1903. dertecher konfmünsischen mit dem Sits in Bertin hut Leipsig einen außerordentriien. * n verstarb in Geisenkirchen Kommerzieurst von OerJahrzehnte als Vorstands„Werke geleitet hat. * nit der Zwangskartellierung sind auf Veranlassung des ums mit Wirkung ab 8. Okband die Drahtpreise um bis ermäßigt worden. Diese Masrbraucherkreisen aufgekomdie Preise nach der Beseittrhcht werden könnten, als rung hat durch eine VerordSatrung der Preußischen 0. bestehenden Beirst der Damit ist wiederum eine shaft mit Distenberechtigung r * reis betrug am 18. Oktober 133 eh 5 d.— 86.7209 RM., demnach 51.4733 pence= Bankdirektor (Breslau) ernannt DD-Bank in Berlin eind eine gen in den Niederlassungen rorden. Zum Direktor der lircktor Dr. Nax Selige ellvertretender Direktor der Dr. Selige hat bereits in an der hiesigen Filiale der ik eis Prokurist gearbeitet, nd kam von dort als stellBreslau. Seit dem 15. Aug. eits wieder in der hiesigen urde für den stellv. Direktor d der Prokurist Dr. Herblingen zunächst in gleicher e Filiale versetzt. vom Aufsichtsrat die Direkrlin, Hans Rummel, Berlin, II, Frankfurt a.., zu Mitundes bestellt. inzbörsen n sich Montanbörsen Essen und d betriebene Bewegung, die und ihren, Markt zuseren Austoß durch eine Ver#r Vertreter sämtlicher Lineutschlands teilnahmen. Die und Düsseldorfer Börsen und Bankdirektor Fritz Aussprache, die Herr von nsprache eröffnete, wonach Schwesterbörsen Essen und sen unter der Nachkriegeoders schwer gelitten haben, sionen in den Kohlen- und on Werten verloren gingen. Basis der Provinzbörsen zu berung des Kurssettels, se und das sei des wichtigere — das Anschen, der deutIn der großen Oeffentlichunzweilelhaft gelitten. 40 nmen laut geworden seien, berhaupt schließen, da sie Votkswirtschaft wären. E28 eich an den Börsen zutten, die direkt schädigend sagen, daß solche unlauteer an den Provinzbörsen zu I an denen durch die beler eine gans andere gegenls das bei den ganz großen ine. Wolle man aber das n, 20 müsse zunächst eindaß der Handel in Händen 4 nur Sachverständige sind, r Verantwortung der Börse, lem Poblikum gegenüber in Neben dieser Roorganissbiet bestehe die Aufgabhkeit über das Wesen und überhaupt ausgiebig aufzutschließungen wurden dann Warenmarkt ktober 1933 Brasil-Offerten im allgereise Jeicht ermäeigt. Die len übrig. Am Lokomarkt grrschtlt an uuvorknberten 1tecs: Markt und Preise Amerik Steamlard 18.00 Doßler, Hamburger Schmals g. Middling Unlversal loko Leinöl fest, im übrigen Jet ger gestimnmt, jedoch sind eingetreten. Untergebote schlechten Geschäftslage ssember, 26.25, Januer-Aprü mber 41.50 RI., Kokosc ito Oeylon Oktober-DezemII Oktober-Dezember 22.00, ber 19.75, Rizinusol 1. PresK 37.00, Kokospalmkernöltte 25—33 RM., Hammeltalg dito, sckunda 25—27. Erd50 RA. Agypt. Baumwoll10 rkt ruhig, abwartend, geziemlich unverändert und Kristalle November-DezemATEM DER BERGE Eln österreichisch-deutscher Grenzlandroman von HausChristoph Ksergel.— Paul List-Verlag, Leipzig Das seue Deutschland hat zunächst den Dramatiker Kaergel in seinem Wert erkannt und ihm die Bühnen erschlossen. Auch in Bielefeld wurde soeben sein„Andress Hollmann aufgeführt. Dieser Dichter aus dem Riesengebirge. als Bauernabkomme selber wahrhaft erdverwurzelt und volksverbunden, stellte deutsche Bauern in ihrer Landschaft, kämpfend um ihr Deutschtum, auf die Bühne. Als Drama aber hat das Grenzlandstück„Andreas Hollmann“ seine Schwächen. Nun liegt ein großer neuer Roman von Kaergel vor, der keine Schwüchen hat, der ganz herrlich ist. Auch hier deutsche Bauern im Gebirge, österreichische Bauern diesmal in den Bergen östlich des Rheintals, nicht weit vom Bodensee und der deutschen Grenze. Es ist jedoch # kein Grenzlandroman im politischen Sinne, das Politische — e x i s t i e r t f ü r d i e s e h o c h g e b i r g u m s c h l o s s e n e n, t a l w e l t e n t r ü c k ## ten Bauern nicht, oder in der schon etwas zurückliegenden ## Zeit des Romans noch nicht. Es sind Menschen in der Einsamkeit der Hochwälder und der schroffen Steilhänge. der Almen und Sturzbäche, umdroht von der übergewaltigen Natur, ringend mit ihr um ein karges Brot, untrennbar ver# wachsen mit ihr. „Der Atem der Berge“ heißt das Buch, und es wird wohl ∆ kaum einen Gebirgsroman geben, in dem dieser Atem s0 ∆ stark ist. Der Riesengebirgssohn Kaergel brauchte gleichsem nur noch ein Stück höher zu steigen, um die noch größere Alpenwelt und ihre Menschen als eine Steigerung eigener Heimat und Jugend zu erleben. Kaergel gibt keine bloßen schönen Alpenschilderungen, er steigt mit dem Schritt des Bergbauern aufwärts, er gibt den ganzen Widerhall des großen Naturgeschehens in der Brust dieser Menschen, im Morgenglanz über dem Nebelmeer, im gigantischen Wettersturz und in der strahlenden Sternennacht, in der umschliefenden Regenleuchte des Herbstes, in der Winterklarheit, im Frühlingsjubel. Aber auch die Herzverbundenheit mit dem Kleinleben im Bergwald, mit Moosen und Gräsern und Insekten. Erschütternd aber erst die Nähe von Mensch und Tier, von Bauer und Kuh in der gemeinsamen Not und Gefahr von Wetter und Abgrund. Das Kapitel, wo der junge Bauer in der Gewitternacht eine kranke Kuh von der Alm an steilen Abhängen bin ins Tal bringt, Mensch und Tier in höchster Todesnot, da ein Blitzschlag sie schon in die Tiefe reißen will, und dann für immer einander tief vertraut und verbunden— das gehört zum Wunderbarsten, das je von Erlebnissen zwischen Tier und Mensch geschrieben worden ist. Und gerade aus dieser Nähe zu allem Urhaften, aus dem Urgrunde der Beziehungen von Mensch und Erde, Mensch und Lebewelt wächst bei Kaergel das Bergerlebnis ins Religiöse. Und dies gerade, weil die führende Person seines Romans mit der Kirche und mit ihrem Kinderglauben im Widerstreit stcht. Der funge Bauer, dessen Schicksalsweg Kacrgel nachgeht, ist ein Auflenseiter im Bergdorf, ein Abtrünniger, der heimkehrt, ein Mann schon in den Vierzigen. der lange drunten im Land gelebt hat, in der Großstadt Wien sogar, und der nur widerstrebend festgehalten wird von der heimischen Welt und vom„Atem der Berge“. Immer will er umkehren, wieder hinunter in die Welt, denn die Enge und Begrenztheit der Dörfler schreckt ihn. Und muß doch bleiben, wird unwiderstchlich gepackt. Erlebt an einem Alten in der Nachbarhütte die ganze Tiefe der Bindung an Erde und Heim, an die selbsterbauten Wände und den Fleck. darauf sie stehen. Auch ein Weibblick hält ihn, die fromme alte Mutter dann und schließlich die Kuh in der Todesnotgemeinechett. Aber er ist ein störrischer und einsamer Hartschädel. dieser Mensch, der die Welt drunten und auch den Krieg erlebt hat, dieser schon fast Entwurzelte. Er will nicht beten, wenn die Abendglocke ertönt, und sich demütigen wie die andern in der Kirche. Und so wird er befehdet, gefürchtet und gehaßt von den Dorfgenossen. Denn die sind noch viel störrischer und unzugänglicher als er, sind tief im Aberglauben verstrickt und schen, vom Pfarrer aufgehetzt, in ihm den bösen Feind, den Gottlosen und Gottgezeichneten, durch den über das Dorf in der schweren Notzeit die Heimsuchung kommt. NEUE BUCHER * Anton Coolen. Brabanter Volk, Romm. busel-Verlag, Lapzig. Ein niederländischer Dichter tritt mit diesem Buch vor die deutsche Oeffentlichkeit, der in seiner Heimat schon einen guten Namen hat, ein Dichter eus dem Blut und dem Geist der de Coster und Timmermanns, eingewurzelt in den Boden seiner Heimst und voller Liebe zu ihren Menschen. Er berichtet von Leuten aus einem brabenter Dort, alltäg. liche Begebnisse meist, der Plarrer Vogels gibt den kleinen Buben Katechismusunterricht und spielt mit dem alten Noter Schach; Dorus Timmer baut einen Hühnerstall fürs Armenbaus und kauft seinen eif Kindern, denen sich noch ein zwösttes zugesellt, einen Ziegenbock; die hübsche Marie Verberne kann sich nicht zwischen ihren zwei Freiern Piel Sleegers und Gottfried van den Breemortel entscheiden, dann nimmt sie doch den Gottfried, feiert fröhliche Hochzeit und führt eine glückliche Ehe. Die Jahreszeiten kommen und geben, sie bringen neben dem Segen such Leid und Unglück. Dorus Timmere Häuschen brennt ab eines Nachts, er kann nur gerade noch seine Kinder vom Dachboden retten: der Noter stirbt(nach dem er sich seinen Sarg hat zimmern lassen); und zuletzt gibts noch ein blutiges Ende mit Eifersucht und Totschlag. Das alles ist mit einer schlichten Anschaulichkeit beschrieben, in einer bildhaften Spreche und in seinen heiteren Eplsoden mit köstlichem Humor, mit einem stillen Schmunzeln mehr els mit lautem Gelächter. Brabanter Land und Voll haben in diesem Buch ein mit hober dichterischer Kraft gestaitetes Abbikd gefunden. H. O. R. Ernst von Salomon. Die Hadetten. Erus RapchltVelag, Bolin. Der Autor der„Geächteten“ und der„Stadt“ gehört zu den Besten dener„neuen Jugendlichkeit“, die in unserer Literatur den ehrlichen Ernst der nichtsbeschönigenden Selbstbeichte mit einem bekennerwütigen Draufgängertum zu vereinen beginnen. Sein Erinnerungebuch aus der Kadettenseit ist kein großes Werk, sondern eine Nebenarbeit. Ein wenig eigenes Leben, vermischt mit etwas Zoologle-Stunde über das seitsame Naturwesen„Kadett“, erbeiternde, seit jetzo dreisehn Jahren ausgestorbene Spezies. Das Buch entgeht nicht der Gefahr, gelegentlich von der Zeitgeschichte zum Knabenulkbericht herabzusinken; viel zu burschtkos ist es angelegt,—und nimmt einen doch von Seite zu Seite immer mehr mit. Die Gestalten eind bei aller vorberrechenden Sparsamkeit sehr deutlich und begabt gezeichnet. Allen geht es, wie beispielsweise dem„streng, aber gerecht“ eingestellten Unteroffisier Dollberg, mit ein paar sicher eitzenden Strichen an den Leib. Köstliche Typen erscheinen da, lebenswahre glaubhafte Gestalten: Als Stileigentümlichkeiten fallen wie früber auf: eine gewisse soldstische Haltung, die den Stil ebenso kurzangebunden wie auweilen umständlich und gespreist machen Ganz besonders werden komische oder„ironische“ Wirkungen auf diese letste Weise zs erreichen versucht. Und endlich stört gelegentlich die Angewohnbelt, die wichtige Stelle des Satzes weit hinten hin zu setzen und oft nur auf einem Umweg, nicht selten mit einer plötslich auftsuchenden Nur wenige halten zu ihm und ein Mädchen glaubt an ihs: aber das Schicksal ballt sich zusammen, ein bigotter Creis zündet ihm das Dach über dem Kopfe an, vom Aberglauben getrieben. Ihn selber aber verdächtigt das wütende Dort als Brandstifter und bringt ihn ins Gefängnis. Das hätte von einem aufklärerischen Standpunkt gesehen, eine verstandeskalte Satire werden können. Aber von nichts ist Kaergel weiter entfernt. Er sicht diese engen Hermann Hesse: Abschied Drunten pfeift ein Zug durchs grüne Land— Morgen, morgen fahr auch ich davon! Leizte Blumen pflückt verirrt die Hand. Und sie welken, eh ich fort bin schon. Abschied nehmen ist ein bittree Kraut. Wächst an jedem Fieck, den ich geliebt: Keine Stätte, die ich mir gebaut. Heimat wird und Heimalfrieden gibt. In mir zelder muß die kleimat zein. Jede andre weikt so schnell hinab. Jede ließ mich gar so bald allein. Der ich alte meine Liebe gab. Tief im Wesen trag ich einen Keim. Der wird stille größer Tag für Tag: Wenn er reif ist, bin ich ganz dakeim. Und es ruht der ewige Pendelschlag. und grausamen Bauern dennoch groß in ihrer natürlichen Bindung und er läßtt den im Grunde immer noch Abtrünnigen in Gefängnismauern seine innere Scheld erkennen trotz der äußeren Unschuld und erst wahrhaft heimfinden. Und so ist das Buch in seinem Ausklang wie in dem schweren Schicksalsweg, dem es nachgeht, ein einziger Lobgesang auf das Heimfinden zu Blut und Boden. Hans Havemann ERICH GRISAR: BESUCH BEI FELIX TIMMERMarus Im schönen Lier, am blenken Nethefluß sitzt der Dichter Felix Timmermann, läßtt die Beine in das Wasser baumeln und dichtet. Vom dicken Pallieter und dem Beginchen Symforosa dichtet er. Vom Blutsbruder Breughel und dem Licht in der Laterne. Manchmal malt er auch, und das ist die Ursache, warum ich, kaum daß der Omnibus, mit dem ich von Antwerpen gekommen war, mich auf dem Marktplatz abgesetzt, schon einen alten Bekannten traf. Es war der hohe Belfried, der seit dem Jahre 1369 wie ein Lanzenreiter auf dem Dach des Rathauses sitzt. Gleich vorn im Buch vom schönen Lier, dem der Dichter ein Dutzend oder mehr eigene Zeichnungen beigegeben hat, ist er abgebildet, und wie ich dann durch die alten Straßen der stillen Stadt wanderte, erkannte ich bald hier ein Türmchen, dort ein Edschen, hier ein Gällchen, dort ein Wetterfähnchen wieder. und ich sah, daß hier ein Dichter wohnt, der seine Stadt gut kennt. Ob wohl die Stadt auch ihren Dichter so gut kennt? Ich ging in einen Buchladen und fragte nach dem Hause, in dem der Dichter wohnt. Man schickte mich zum Flusse berunter. Gleich neben dem alten Kapellichen ist sein Haus, Zeichenverkehrung(etwa einer Verneinung) zu erreichen. Aber das sind alles Kleinigkeiten, echer zur Steuer der Charakteristik als der Kritik angemerkt. Salomons Buch stellt einen umfassenden Bericht aus jener Jüngsten Vergangenheit dar. die am Rande des Uebergangs stand, und die heute noch einmal im Geiste zu durchschreiten gerade im Hinblick auf die Nougestaltung unseres gesamten Lebens höchst aufschlußreich und anregend ist. Hellmpt Schlies Walter Julius Bloem. Der Mann, der mit dieser Zeit fertig wird. Ronen. I. Staackmann Velag, Lapzig. Ein Zeitroman, der den Sohn Walter Bloems zum Verfasser hat. Bloem jr. gehört nicht zu den schriftstellernden Söhnen, die von dem Rahm ihres berühmten Vaters leben, es scheinen sich im Gegenteil die dichterischen Fähigkeiten in der jüngeren Generation gesteigert zu haben. Die Geschichte eines jungen Chemiedoktors wird erzählt, Sohn einer kleinen Grünkramhändierin, der nach abgeschlossenem Studium ahrelang arbeitelos herumfungert und wieder ins Proietarist zurückzu#inken drcht, bis er sich aufrappelt, etwas unternimmt und wirklich mit der Zeit fertig wird. Er macht selbst mit ein paar Hellern eine Fabrik auf und setst mit haarsträubenden Dingen die Bürger in Schrecken. Diese Geschichte ist mit einer bezaubernden Frische geschrieben, die Handlung ist fesseind und eintallsreich, der Stil sauber und amdeant. Es fehlt jede Sentimentalität und jede hohle Phrase, ein sachlicher und ehrlicher Geist, der über Gemüt und Menschenkenntnis verfügt, sprieht aus dem Buch. Bloem, Frontkrieger und Kämpfer der nationalen Revolution, erwähnt nicht das Wort Nationalsozialiemus und den Nemen Ritler, aber er schreibt mit der Gesinnung und dem Tempo der Bewegung. N. O. R. HERBST-NEUERSCHEINUNGEN DES INSEL-VERLAGES An ihrer Spitze stcht Hans Carossas Buch„Führung und Geleit“, wieder ein Werk, in dem sich das Loben des Dichters in das von lauterster Gesinnung geadelte Wort verwandelt hat. In seinem neuen Roman„Das Jahr des Herrn“ beschreibt Karl Heinrich Waggerl die Geschichte einer Dortgemeinschaft. Friedrich Schnack: Erzäblung„Klick aus dem Spielzeugladen“ wird Jung und elt durch die Volkstümlichkeit ihres Stoffes und Vortrage besaubern. Otto Nebelthaus Roman„Der Ritt nach Canossa“ packt erneut mit sicherem Griff eine Begebenbeit, deren weltgeschichtliche Bedeutung schon oft die Dichter zur Derstellung gereist hat. Ein neuer Dichter, Edaart H. Schaper, stellt sich mit dem Roman „Die Insef Tütarsaar“ vor. Fremdartig wie die grüne Insel im duttig blauen Meer ist der Inhalt diese Werkes. Egon Caesar Conts Cortis Buch„Die Tragödie eines Kaisers“ behandelt das Schicksa des Kalsere Mazimilan von Meziko. Der Däne Henning Haslund: Ohristensen bet in dem Buche„Jabonah“ die Abenteuer beschrieben, die er und seine Freunde in Chine und tief in der Mongolei eriebt haben. Von dem Hnniscben Dichter Frans Emil SillanpI erscheint ein neuer Roman„Eines Maanes Weg“, ein Buch, das vom hatte man mir gesagt, aber neben dem alten Kapellchen hatte sich eine ganze Reihe Häuser aufgestellt, und keinem war von auflen anzusehen, das in ihm ein Dichter wohnt. Später, wenn er tot ist, wird das anders sein, da wird das Haus, das heute ohne jede Auszeichnung mit den andern Häusern in einer Reihe stcht, einen Orden erhalten. Und jeder kann lesen, daß hier der Dichter Timmermanns, geboren dann und dann, gestorben dann und dann, gelebt hat, als er noch lebte. Zum Glück kam gerade der Briefträger des Weges. Der nahm mich mit, und weil er sowieso einen Brief abzugeben hatte, gaber mich gleich mit ab. Ein junges Mädchen nahm mich ein wenig verwundert in Empfang und hieß mich warten. denn der Dichter lag gerade auf dem Ohr und schlief sich eins. Ich murmelte etwas von später wiederkommen, aber das wollte ich nicht, und so sal ich denn allein in dem großen Zimmer neben der Tür und sah mir die Bilder an. die überall an den Wänden hingen. Sie waren in der Art wie Schiestl seine Bilder malt, gemalt, aber leuchtender in den Farben und naiver im Strich. Es war nicht schwer zu erraten, daß der Dichter sie gemalt hatte, der bald darauf, ein wenig verschlafen noch und mit nach allen Himmelsrichtungen fortstrebenden Haaren in die Stube trat und mich begrüßfe. Nun war es mit dem Bilderbetrachten aus. Als wir jedoch nach einer Weile auf die Bilder zu sprechen kamen, die ja im Leben des Dichters eine ebensogroße Rolle spielen wie seine Bücher, fragte ich ihn, ob auch Bilder von ihm im Handel seien. Leider nicht, bedauerte er. Er habe zu wenig Zeit zum Malen. Und er sagte das wie ein Bauer das sagen würde, der mit Kummer im Herzen zugeben muß, daß sein Acker nicht groß genug ist, um mehr als den eigenen Bedart zu decken. Besser steht es ja mit den Büchern. Aus einem Buche macht der Drucker tausend, und aus einem Tausend viele Tausende, die dann in der ganzen Welt dem, der sie geschrieben hat, Freunde werben.(Die dann eines Tages ankommen und ihm die Bude vollspucken). Ich erinnerte den Dichter daran, daß gerade in Deutschland seine Bücher viel gelesen werden.„Dats god von die Deutschen“, sagte er und lachte mit beiden Backen. Und was für Backen! Das waren noch Backen, mit denen zu lachen sich lohnt. Und doch hindern sie nicht, daßt der Kopf des Dichters, der schon schr angegraut ist, den Eindruck starker Verinnerlichung macht. Man spürt, daß hinter dieser Stirn eine Kraft lebt, die im Aufbegehren gegen den Lebensverdruß dem ringenden Geiste ein heiteres Bekenntnis zu den Kräften des Lebens abrang.„Humor ist die Lebensfreude, die üiber dem Lebensverdruß aufblüht“, bekennt der Dichter, als ich ihn bitte, mir ein Wort mit auf den Weg zu geben. Wir sprechen dann noch ein weniges über das letzte Buch des Dichters, in dem er das Leben des heiligen Franziskus schildert. Ich wage den Einwand, daß das asketische Leben dieses Mönches nicht recht zu den saft- und kraftvollen Tollereien des freß- und sauflustigen Pallieter und des Blutsbruders Breughel zu passen scheine, aber da wehrt der Dichter ab. Er will nicht immer nur mit seinem Pallieter identifiziert werden, und er nennt mir eine Reihe Bücher, die er geschrieben, deren Haltung. so blutvoll und erlebnisreich auch ihre Sprache ist doch schon auf den Franziskus hindeutet. Ehe ich Timmermanns verlasse, mahnt er mich noch, in nicht zu versäumen, mir den Beginenhof, der die Perle Flanderns sei, anzusehen. Dann bin ich wieder allein in den stillen Straßen Liers. Ein paar Nonnen wackeln vor mir her. Sie haben nichts von den jungen. leichtfüßligen Beginchen an sich, die in den Büchern des Mannes leben, den ich eben verließ. Hinter dem Beginenhof, durch dessen schönes Portal ich hindurchgegangen bin, fand ich eine Reihe gleichförmiger Häuser, die die Nahe der Beginchen so fromm gemacht hat, daß sie, eins wie das andere, auf die Knie gesunken sind. Eingeschüchtert von soviel Demut suchte ich einen Weg aus dieser Gasse. Ich fand ein Tor und schritt hindurch. Da lag die blanke Nethe vor mir, und unter den Bäumen eines kleinen Wäldchens sah ich weißle Wäsche schimmern. Ein Mädchen saßt dabei und las in einem dicken Buche, während ein anderes Mädchen über den Fluß sich beugte und Wasser schöpfte. Von drüben grüßte der dicke Commarus herüber. Hell klang die Melodie seines Glockenspiels. Kaum war der letzte Glockenschlag verhallt, so begann von einem andern Turme eine neue Melodie zu klingen. Als auch die verklungen war, schlug eine Einzelglocke dreimal. Eine andere Zeuber des Landes der tausend Seen umwoben ist. Aus dem Born seiner köstlichen Laune schenkt uns Felix Timmermanns einen neuen Band Erzählungen„Die bunte Schüssel“. Von dem verstorbenen englischen Dichter D. H. Lawrence liegt der Novellenband„Der Zigeuner und die Jungfrau“ vor. Innerhalb der Vier-Mark-FünfzigBücher erscheint eine neue Ausgabe des Dürerwerkes von Emil Waldmann mit 192 Bildtafeln. Weitere wichtige Neuausgaben eind die des „Heliand“, von„Luthers Briefen“, Stitters„Nachsommer“ und des „Jesuskind in Flandern“ von Felix Timmermanns. Wie immer ist auch diesmal der Insel-Almanach das Spiegelbild des Jahresprogrammt. UNSER BUCHERTISCH Priedrich Schnack. Klick aus dem Spielzeugladen. Insel-Verlag Leipzig. Katharina Gerö. Erfülltes Leben. Verlag Koehler& Amelang, Leipzig. Edmund Klß. Frühling in Atlantis. Roman aus der Biütezeit des Königreichs Atlantis. Verlag Koehler& Amelang. Leipzig. Walter Vollmer. Die Ziege Sonla, Roman. Verlag L. Stasckmann, Leipsig. Heinrich Lahmann. Pflug Im Acker. Roman. Verlag L. Staackmann. Leipzig. Gustav Schröer. Der Bauernenkel. Romen. Gustav Schröer. Das Land Not. Roman. Verlag C. Berteismann. Güterslch. F. O. H. Schals. Untergang des Marzismus. Verlag J. LagelhornsNacht. Stuttgart. Ernst P. Löhndorfl. Der Indio. Kampf und Ende eines Volkes. Verlag Carl Schünemann, Bremen. Dr. Erich Wentscher. Einführung in die praktische Genealogie. Verlag für Sippenforschung und Wappenkunde. C. A. Starke, Görlitz. Otto Ehrhart-Dachau. Mein Bergbuch. Haus Lhothky-Vertag, München Wilhelm von Scholz. Perpetua. Verlag Paul List, Leipzig. Gustav Frenssen-Almansch. Zum 70. Geburtstag des Dichters. Verlag G. Grote, Berlin. Numme Numsen. Gustav Frenssen. Der Kämpfer für die deutsche Wiedergeburt. Verlag G Grote, Berlin. Priedrich Griese. Das letzte Gesicht. Romen. Verlag Albert Langen/Georg Müller, Munchen. Paul Brast. Deutsche Geschichten. Paul Ernst. Drei Romane. Die selige Insel. Der Schats im Norgenbrotstal. Grün aus Trümmern. Verlag Albert Langen/Georg Nuiler, München. Glocke nahm den Ton auf und sagte ebenfall die dritt Stunde an. Als auch diese Glocke verhallt war, begann auf dem Gommarus das Glockenspiel von neuem. Eigentlich müßten ja die Glocken alle zugleich ihre Zeit ansagen, aber dann ginge der Stadt viel verloren. So sind die Kirchen denn dahin übereingekommen, daß die eine ein wenig vor. die andre ein wenig nach der Zeit schlägt. Die übrigen Uhren rangieren sich ein. Natürlich ist auch eine Uhr in der Stadt, die ihre Zeit genau ansagt, aber das ist in dem Gedränge und ohne genaue Ortskenntnis nicht festzustellen: denn ehe die letzte Glocke glücklich drei geschlagen hat. rüstet die erste sich schon, um die erste Viertelstunde nach drei anzusagen. Zwischendurch hört man einen Zeitungsboten auf seinem Horn blasen, mit dem er die Leute an die Türen lockt, damit sie ihre Zeitungen, die er ihnen nicht in das Haus hinaufträgt, in Empfang nehmen. Vom anderen Ende der Stadt antwortet mit leiserem Horn ein Kollege Drüben über dem Fluß ertönt das Hämmern einer Axt. Ein Wasserwerk schnauft, und ein Karren holpert über das rumplige Pflaster. Eine Pumpe knarrt, und hinter den ####rn d. Beginenhofes quitschen Schweine, die hier auf len Schladhtlag warten, vor dem sie alle Heiligkeit des Ortes nicht bewahren wird. Für eine Weile habe ich mich auf eine Bank gesetzt. um den Frieden dieser Stadt, die in der fruchtbaren Mulde des Landes sanft sich bettet, zu genießen. Ein Angler sitzt nicht weit von mir und wartet, auf die Fische, die im Silberfluß schwimmen. An der Schleuse unter der Brücke fischt ein anderer Mann nach einem Ball, der sich im Gebüsch des Ufers verfing. Zwei Kinder spielen dicht vor meinen Fülen. Nun kommt von drüben, da wo ein Dutzend Jungens laut und lärmend Fußball spielen, ein alter Pater herangeschnauft. Er grüßt mich und fragt dann die beiden Kinder. die sich beeilen, ihm die Hand zu küssen: Seid ihr auch artig gewesen? Die Kinder sind verlegen. Sie wissen nicht. ob sie ja sagen sollen oder nein, denn so artig waren sie natürlich nicht, dast sie, ohne lügen zu müssen, ja sagen könnten. Und nein möchten sie erst recht nicht sagen. Aber der Pfarrer wartet nicht auf eine Antwort. Mit freundlichem Lächeln greift er in die Tasche und zieht ein paar bunte Heillgenbildchen beraus, die er den Kindern gibt. Dann geht er weiter. Auf dem Gesicht der Kinder leuchtet die Freude. Stolz zeigen sie der herankommenden Mutter das schöne Geschenk, und doch dauert es nicht lange mehr, da werden sie heimlich vor den zerrissenen Plakaten an den Zäunen der Stadt stehen, die ebenso bunt sind wie die Heiligenbildchen. die sie in ihren kleinen Händchen halten. Von Wundern berichten sie und stolzen Taten, die nicht erst der Mund des Pfarrers zu erklären braucht, sondern die man an jedem Sonntag abend für wenig Franken im Kino der Stadt sehen und miterleben kann. Und was die Kinobilder nicht erzählen, das werden die erzählen, die jeden Tag mit dem Autobus von Antwerpen kommen und von der Welt berichten, die von draußen her in die Stille dieser Stadt hineinbricht, deren Frieden bald nur noch in den Büchern ihres Dichters fortleben wird, in denen es keine Kinos und keine Schießereien, keine Autos und keinerlei Unrast gibt, lauter Dinge, die der schönen Stadt am Nethefluß schon bedenklich nahe auf den Leib gerückt sind. Ein Enirentag der Hot-Weinen Der ViB. weiht seine Standarte und die verbesserte Platzanlage Am Sonntag wird der Verein für Bewegungs= 1924 konnte unter der Teilnahme aller Aktiven die spiele, wie bereits gemeldet, seine Standarte Tribüne festlich geweiht werden. weihen und dann zum erstenmal auf dem muster In jedem Jahre gab es jetzt Arbeit auf dem gültig hergerichteten Platz das runde Leder rollen Sportplatz auszuführen. Meist waren freiwillige lassen. Ein Freudentag aber für Rot=Weiß. Da ver= Helfer am Werk. Als im Jahre 1928 die Meisterlohnt es also, einmal rückschauend den Kampf des BfB um einen eigenen Platz zu würdigen. Zunächst sei genannt: Das Festprogramm 10.30 Uhr: Einmarsch der Aktiven. Vorspruch. Weiherede des Bürgermeisters Budde. Horst=Wessel=Lied. Uebernahme der Standarte durch den Vereinsführer. Das Lied der Deutschen. Stumme Ehrung der gefallenen Vereinskameraden. Abmarsch der Aktiven. 11.00 Uhr: Um die Fußball=Meisterschaft Hammer Spielvereinigung— BfB. 14.30 Uhr: Erstes Spiel um die Handball=Meisterschaft T. B. Bünde— B/B. Die Weiherede wird durch eine GroßlautsprecherAnlage übertragen. Geschickte der 04B.=Mätze Wenn im Verlauf seiner 30jährigen Geschichte der VfB. seine Tore auf dem Sportplatz zu einem besonderen Weiheakt öffnete, dann gingen Wochen angestrengtester Arbeit voraus. Leistung um Leistung konnten nur erfüllt werden, weil die Kraftströme des sportlichen Idealismus unversiegbar sind. Es gehörte Treue und Opferbereitschaft dazu, um in vorwiegend ehrenamtlicher Arbeit einen Arbeitsabschnitt nach dem anderen zu vollenden. So wie es früher war, so muß es auch heute sein. 4 Inmer nahm das Ringen um die Gestaltung einen vereinseigenen Sportplatzes die ganze wertschaftliche und ideelle Kraft eines Vereins in Anspruch. Leicht war es gewiß nicht. Als man 1903/04 mit dem Fußballspiel begann, entzog man sich zunächst der Oeffentlichkeit, indem man sich in die Weldeinsamkeit Zweischlingens zurückzog und dort auf einem freien Platz die Tore aufbaute. 1908 beginnt das Ringen um den eigenen Sportplatz. Mit der Firma Klarhorst wurde ein Pachtvertrag abgeschlossen zwecks Ueberlassung eines Wiesengeländes im Sudbrackgebiete. Der Platz war zu naß. Nur wenig wurde er bespielt. Eine neue Möglichkeit ergab sich im Jahre 1909. Man mietete kurz entschlossen ein Wiesengelände am Stadtholz. Alle Wünsche waren da noch nicht erfüllt. Man mußte näher an die Stadt heran. Schon im nächsten Jahre wurde die Flagge an der Königstraße gehißt. Als der Platz nach zwei Jahren anderen Zwecken zugeführt wurde, konnte man in der Nachbarschaft bleiben. An der Wiesenstraße, bei der Meyerkampschen Gärtnerei, richtete sich der VfB. häuslich ein. Bald schloß eine Planke den Platz nach außen ab Viele werden sich der damaligen Glanzzeit des VfB. erinnern. Der Krieg unterbrach die glänzende Entwicklung. Der Platz ging verloren, weil die Hermann=Delius=Straße ausgebaut wurde. Die Holzplanke sand auf dem Wochenmarkt Verwendung. 1919 mußten die Bewegungsspieler aufs neue beginnen. Wieder wanderten sie über die Grenzen der Stadt hinaus nach Theesen, um dort ein Wiesengelände zu pachten. Nachdem die Holzplanke wieder freigegeben war, wurde sie in früher Morgenstunde mit Lastwagen nach Theesen gebracht. Das Hämmern und Schuften dauerte den ganzen Tag über. Sportidealismus! Der Sportplatz in Theesen blieb eine Notlösung. Die Kleinbahnverbindung genügte nicht, um schnell dorthin zu kommen. Die Straßenbahn fuhr noch nicht die Jöllenbecker Straße. Und doch ist manchem Mitgliede der Sportplatz lieb und wert geworden. Die Ganztagsausflüge bei herrlichem Sommerwetter schafften Ruhe und Erholung dem Werktätigen. Würde man ein Gelände in der Stadt finden? Im Jahre 1921 wurde der Kaufvertrag mit der Bielefelder Baugesellschaft über den Erwerb einer Fläche von 10 600 Quadratmetern abgeschlossen. Auf eigenem Grund und Boden Gewiß, VfB. hatte Grund und Boden. Aber ein Sportplatz mußte erst noch daraus gemacht werden. Zunächst ackerten die Kleingärtner, die das Gelände an der Heeper Straße in Pacht genommen, lustig weiter. Erst nach einjährigen Verhandlugen gelang es, dank der Unterstützung der Stadt Bielefeld, des Reichsausschusses für Leibesübungen, die Schwierigkeiten zu überwinden. Erst als die Firma Dr. Oetker entgegenkommend anderes Pachtland den Kleingärtnern zur Verfügung stellte, herrschte Ruhe unter den Kolonisten. Der Pflug konnnte über den Acker gehen. In freiwilliger Arbeitsleistung vieler Mitglieder wurde die Fläche begradigt. Die alte Planke wanderte wieder einmal von Theesen an die Heeper Straße. Am 12. Mai 1928 ging die Fahne hoch. Die Einweihung des Sportplatzes konnte vorgenommen werden. Die finanziellen Sorge liefen nebenher. Kaum hatte man diesen Druck abgeschüttelt, da war ein anderes Bauvorhaben spruchreif geworden. Ein Tribünenbau mit Umkleide= und Waschräumen sollte entstehen. Aufs neue mußte Land angekauft werden. Es entstand im Jahre 1924 die massive Steintribüne, die vier Umkleideräume mit Waschund Duschräumen enthielt. Ungefähr 400 überdachte Sitzplätze wurden damit gewonnen. Bald war auch die Inneneinrichtung, Kleiderschränke, Massiertisch usw. zur Stelle. Am 14. November lser am Werk. Als im Jahre 1928 die Meisterschaft errungen wurde, konte eine neue Arbeit in Angriff genommen und finanziert werden Die Holzplanke war morsch geworden. Am 7. September 1928 wurde der Beschluß gefaßt eine neue Planke aus Holz, gestützt mit Betonpfeilern, zu schaffen. Die Kassenhäuser aus Stein wurden gleichzeitig errichtet. Immer schon war an den Zuschauerwällen die Fläche. Eggen, Walzen, Spaten und Schiebkarren wurden herbeigeschleppt. Ein munteres Schafsen begann. Bald war der Platz vermessen. O, wie bucklig nahm sich alles unter der Nivellierlatte aus. Das vorhandene Gefälle war ja geeignet, Starzbäche zur Entwicklung zu bringen. Die Mitte lag viel zu tief, ein Abfluß nach den Seiten war nicht vorhanden. Die Bodenbewegung konnte beginnen. 250 Kubikmeter Boden wurden bewegt. Nach Wochen war ein Ausgleich hergestellt Ein Längsgefälle von 40 Zentimeter und ein Seitengefälle von 15 meter wurden in den groben Planierungsarbeiten herausgearbeitet. Die Torräume konnten jetzt ausgehoben werden. 165 Kubikmeter Asche mußten jetzt. angefahren werden, um die vielbenutzten Torräume auf immer trocken zu legen. Freiwillige Helfer fanden sich ein oder wurden kommandiert, um die Asche zu sieben. Bald war das Fuhrwerk unterSe### die erforderlichen Mengen Lehm vom chon war an den Zuschauerwällen wegs, um die erforderlichen Mengen Lehm vom gearbeitet worden. Jetzt entstanden die Abstusungen. Schloßhof abzufahren, die notwendig waren, um der Ungebeure Bodenmengen wurden nam Hesselhrink sandiger Mittelfläche eine gräßere Tastigkeit=u Ungcheutt Bobenmengen wurden vom Resselbrint angefahren. Der Zuschauerwall wurde immer höher, die Sichtmöglichkeit immer besser. 1929 mußte das Holz gestrichen werden. Mit gutem Betspiel ging der Vorstand voran, nahm den Pinsel in die Hand und begann zu streichen. Nach der Spielruhe war alles in Ordnung. Gleich im Frühjahr 1930 wurde die rechte Seite mit einer neuen Plankenwand versehen. Aufs neue wurde wieder Boden angefahren. Die Zuschauerränge bekamen ein sauberes Aussehen. Wesentlicher und wichtiger aber war, daß etwas für die Gesundheit der Spieler getan werden konnte. Im Winter des Jahres 1930 wurde die Warmwasseranlage in den Tribünenräumen fertiggestellt. Es war und ist eine Wohltat für die Spieler, wenn sie erhitzt und ermüdet die warme Brause aufsuchen können. Kleinere Arbeiten füllten die Jahre 1930 bis 33 aus. Inzwischen hatte die Spielfläche infolge der übermäßigen Benutzung an Sonn- und Wochentagen derart gelitten, daß etwas geschehen mußte. Die Spielruhe dieses Jahres mußte dazu ausgenutzt werden. Es galt den Platz unter dem Gesichtspunkt auszubauen: Immer spielfähig! Schnell wurden von dem neuen Vereinsführer die Verhandlungen ausgenommen, die Projekte besprochen. In wenigen Tagen war alles klar. Dank der Fürsorge und Unterstützung des Jugendamts standen am 3. Juli zwei Arbeitskolonnen zu je sechs Mann mit einem Vorarbeiter zur Verfügung, um mit den Arbeiten zu beginnen. Der Magistrat hatte die Genehmigung erteilt, daß Wohlfahrtserwerbslose die Arbeiten gegen Leistung einer zusätzlichen Unterstützung ausführten. Der Pflug ging wieder über sundigen Minterflache eine großere gestigreit zu verleihen. 80 Fuder waren dazu notwendig. Bald war der Lehm aufgetragen. Nochmal wurde die Mittelfläche umgegraben. Die Feinplanierung konnte beginnen. Zwei Zentner Grassamen mußten noch eingesät werden. Der Platz war fertig Nein, noch fehlten die Holzarbeiten. Ein Teil der innren Umzäunung wurde erneuert. Ein neues Tor wurde gesetzt. Für die uZschauer mußte gesorgt werden. Für mehr als 2000 Zuschauer wurde eine neue Sichtmöglichkeit geschaffen.„Wilhelmshöhe" war entstanden. Alle Zugangswege wurden in Sandsteinschotter gelegt. Der Trainingsplatz für die Leichtathleten bekam ein anderes Aussehen. Daß alles in zwei Monaten fertiggestellt wurde, stellt dem Arbeitseifer der Erwerbslosen und der tätigen Mithilfe der Mitglieder das beste Zeugnis aus. Mehr als 1500 Arbeitsstunden wurden von den Mitgliedern als Pflichtleistung ohne Vergütung auf dem Sportplatz zugebracht. Fast 40 Mitglieder erkannten, daß auch in der ehrenamtlichen Tätigkeit ein Segen liegt. Andere, die es nicht erkennen wollten, mußten aus dem Verein ausgeschaltet werden. Derer sei aber auch an dieser Stelle gedacht, die vorbildlich für andere sein dürften und mit einer Arbeitsleistung über 100 Stunden ihre eigenen Wünsche die der Gesamtheit unterordneten: Rudi Erfkamp, Alfred Heinold. Paul Homersen, Hermann Nottebrock, Fritz Winkler, Walter Folle. Als die Arbeitskolonnen abrückten, da begann der Maler seine Tätigkeit. In schönen und nützlichen Farben erglänzen die Holzflächen der TriHüne, der Eingangstore. Festlich ragen die gestifin die Luft, um mit ihrem Wir leben in einer großen Zweite Schach-Werbewoche Auch Bielefeld rüstet Vom Großdeutschen Schachbund wird im ganzen Reiche in der Zeit vom 15. bis 22. Oktober d. J. die 2. nationale Schachwerbewoche durchgeführt. Der Zweck dieser Veranstaltung ist, das edle Schachspiel allen Bevölkerungsschichten, besonders der Jugend, zugänglich zu machen, das Schachspiel als Nationalspiel zu hegen, zu pflegen und zu fördern. Die Bieleselder Schächer haben folgendes Programm aufgestellt: Sonntag, den 15. Oktober, im„Deutschen Haus“, 16 Uhr, Simultanvorstellung von Bundesmeister A. Seitz. Mittwoch, den 18. Oktober, im„Deutschen Haus“, 20 Uhr, Schachvorträge: H. Peppmöller und E. Gottschalk. Donnerstag, den 19. Oktober, im„Deutschen Haus“, 20 Uhr, Blitzturniere. Sonnabend, den 21. Oktober, im„Großen Kurfürst“, Brackwede: Deutscher Abend der Spielabteilung„Brackwede“. Sonntag, den 22. Oktober, im„Deutschen Haus“, 16 Uhr, Fröhlicher Ausklang mit humoristischen Einlagen. Ab 20 Uhr Stimmungskapelle und Deutscher Tanz. teten Fahnenmaste Flaggentuch zu künden: Zeit. Die Erlolge der Besten Seilasteilnen auf der Zagtegeisann Etwas von den Erfolgen der verpflichteten Straßenfahrer-Elite Die Abschlußrenner auf der Zugvogelbahn am kommenden Sonntag erhalten eine ganz große Besetzung. Starkes Interesse für diese große Veranstaltung herrscht unter den Bielefelder Radsportfreunden, und so wird die nachfolgende Schilderung der teilweise recht bedeutenden Erfolgsserie der besten deutschen Straßenfahrer Anklang finden. Es sind durchweg bekannte Namen; wenn dem einen oder anderen das Glück mehr oder weniger lächelte, dann ist das Straßenfahrer=Schicksal. Könner sind sie wohl alle, die am Sonntag auf der Zugvogelbahn das 90=Kilometer=Mannschaftsrennen zu einer kampfreichen Handlung gestalten wollen! Jos. Arents(deutscher Straßenmeister 1933) ist in Bielefeld kein Unbekannter; neben einer Serie von guten Plätzen errang er in dieser Saison fünf Siege, davon war sein bedeutendster natürlich der in der deutschen Meisterschaft, der auf den letzten Kilometern in ganz imponierendem Stile errungen wurde. Fritz Scheller(deutscher Straßenmeister 1932), der augenblicklich an dem Olympia=Kursus in Berlin teilnimmt, ist ein ganz großer Straßenfahrer. Für seine Zähigkeit sprechen folgende Siege über lange Distanzen: Berlin=Hannover=Berlin(580 Kilometer), Nürnberg=München=Nürnberg(350 Kilometer), Rund um Württemberg(200 Kilometer) und Straßenkriterium in Nürnberg. In der Weltmeisterschaft wurde er Fünfter nach ganz großer Leistung und Sechster in der Züricher Meisterschaft. Seine Teilnahme am großen Bielefelder Durexpreis endete im Spurt mit einem Mißklang. Am kommenden Sonntag wird Scheller das wieder gutmachen! Kijewski(Dortmund) meldet Erfolge, die ihn zur ersten Klasse stempeln. Natürlich ist auch er mit Scheller und Gerhard Huschke Teilnehmer des Olympia=Kursus. Alle drei kommen von dort. Die allerdings vertraulich zu haltende Absicht, in Bielefeld alles„in Grund und Boden zu fahren“ war nicht für uns bestimmt; wir sind jedoch indiskret genug, unsern Lesern das kampfversprechende Wollen dieser drei zu verraten. Wer zweiselt noch an der Möglichkeit der beabsichtigten Fahrweise, wenn der tüchtige Kisewski in diesem Jahre nicht weniger als zehn Straßenrennen als Sieger beendete? Ueber Hermann Siebelhoff(Dortmund) braucht man nicht viel Worte zu verlieren; er ist den Bielefeldern zu bekannt und er benötigt keine Empfehlung. Nur der Form halber seien auch seine ersten Plätze genannt: Köln=Münster=Köln(120 Kilometer), Rund um Bielefeld(180 Kilometer), Rund um Dortmund und Rund um Bonn(je 160 Kilometer). Franz Neckar(Hemer i..) war 1930 der erfolgreichste deutsche Straßenfahrer mit neun Siegen, drei zweiten und drei öritten Plätzen. Nachdem er 1932 als Steher fuhr, betätigte er sich in diesem Jahre wieder als erfolgreicher Amateur. Im Eröffnungsrennen von Hemer gewann er das Flieger= und Mannschaftsrennen; in dem letzteren siegte er beim dortigen zweiten Renntag gar mit fünf Runden Vorsprung. E. Bautz(Dortmund) war schon ein erfolgreicher Jugendfahrer. Als Amateur knüpfte er an diese Erfolge an. Im „Rund um Dellwig“ erzielte er„totes“ Rennen mit Lohmannn und Hornig; die„Dortmunder MeisterDas Berliner Frühjahrs-Reitturnier vom 26. Januar bis 4. Februar ist wieder in der alten Preishöhe wie im Vorjahre ausgeschrieben worden. Im Mittelpunkt steht diesmal der„Große Preis der nationalsozialistischen Erhebung“, für den allein 30000 Mark an Preisen ausgeworfen sind. Der Wettbewerb zerfällt in eine Olympiade=Dressurprüfung, ein Jagdspringen und eine Vielseitigkeitsprüfung, die wiederum drei Unterabteilungen aufzuweisen hat und sich an die Pferde wendet, die für die große Military in Vorbereitung sind. Das Deutsche Reiterabzeichen wurde jetzt auch an verschiedene Auslandsdeutsche in Brasilien vergeben, wo Rittmeister von Livonius in Sao Paulo die Prüfungen abnahm. Ergebnisse der Rennen am Donnerstag in Grunewald 1. Rennen: 1. Feliciter 35/19, 2. Hitomi 14, 3. Metullus—. " 2. Rennen: 1. Kohinor 34/18, 2. Rasputin 14, 3. Geländeritt 13. 3. Rennen: 1. Dianthus 39/18, 2. Domfalke 14, 3. Oranier 26, 4. Cornelia 30. 4. Rennen: 1. Edelknabe 65/17, 2. Cassius 14, 3. Laotse 15. 5. Rennen: 1. Was Ihr wollt 15/—, 2. Osaka—. 3. Torpedo—. 6. Rennen: 1. Marsilius 24/18, 2. Trojaner 28, 3. Herodias—. 7. Rennen: 1. Loe 204/53, 2. Novalis 64, 3. Firlesanz 33. Doppelwette: Dianthus— Edelknabe 291:10. die Berechtigung zur Teilnahme hat er sich brav erkämpft. Willi Neumann(Dortmund) ist nach eigener Meinung kein Spurter, aber sehr viele Plätze, allein sieben in dieser Saison, stempeln den„Tempo=Mann“ zu einem beachtlichen Straßenfahrer. Willi Hupfeld(Dortmund) kam als Jugendfahrer gleich zu einigen Siegen, mußte sich als Amateur aber ebenfalls mit„Plätzen“. begnügen. Narowski(Oberhausen) ist ein sehr starker Straßenfahrer, der am vergangenen Sonntag schon in Gütersloh Proben seiner Schnelligkeit ablegte. Schultenjohann(Dortmund) schaft gewann er und dann„Rund um Köln“ über konnte sich steis placteren. Siege ihm zm Tolinser.W ag, Tu. Pogirue sin channoner, jedoch nur im„ioten Rennen mit Esin, um Splingen. Dir Fernfuhrt„Gerlin=HunndverBerlin" beendete er in der ersten Etappe als Zweiter, im Gesamt als Fünfter. Den„Großen Diamantpreis vom Rhein“ holte er sich noch und wurde in der Deutschen Meisterschaft Vierter. Essing(Dortmund) schien in den letzten Metern des„Großen Durexpreises" noch sicherer Sieger, wurde ganz burz vor dem Bande aber noch von Hodey geschlagen. Neun weitere Plätze in großen Rennnen und sein Sieg im„Bochum=Münster=Bochum“, stempeln ihn zum erstklassigen Straßenfahrer. Hoder(Essen) war im vorigen Jahre noch Berufsfahrer; 1933 wieder als Amateur tätig, kam er zu schönen Erfolgen, von denen der im„Großen Durexpreis“ wohl einer der schönsten ist. Mit Essing gepaart, ergibt das eine schnelle Mannschaft. Carl Wirz(Düsseldorf ist der„Sieger ohne Ehrenrunde"; ohne eigene Schuld allerdings. Zudem war er sehr vom Pech verfolgt und hatte in diesem Jahre wegen Verletzungen zweimal das Krankenhaus aufzusuchen. Beachtlich, wenn der bescheidene Sportler dann noch zu Siegen im„Bielefeld=Hannover=Bielefeld“, dem „Straßenpreis von Niedersachsen“ und in der Gaumeisterschaft kam. Otto Figan(Dortmund), eines der besten westdeutschen„Platzpferde“. Mit sechs zweiten Plätzen, vier dritten und zwei vierten Plätzen war er in vielen großen Rennen vorn. Auf der Bahn war er wohl weniger erfolgreich, aber jedog nu. im„toten“ Rennen mit Essing „Bochum=Münster“ und in.„Kriterium der Straßenfahrer Dortmunds“ mit Siebelhoff als Partner. Willi Oberbeck(Hagen) gewann„Rund um Dortmund“, am„Tag des Radfahrers“ in Hagen und placierte sich so oft, daß er am Schluß der Saison der beste Fahrer im Gau Hagen=Iserlohn ist. Gerhard Huschke(Berlin) bedarf keiner besonderen Empfehlung! Neben vielen Erfolgen auf der Straße hat er auch einen Namen als Bahnfahrer. Mit Scheller stellt er eine savorisierte Kombination für die 90 Kilometer. Die Bielefelder Teilnehmer Wengler und Siekmann erkämpften sich durch bekannte Leistungen=KlasseBerechtigung. Mit ihnen hat der heimische Radsport die besten Eisen im Feuer. Twiehaus und Ammertschubert(Hannover) wurden noch kurz vor Toresschluß verpflichtet. Beide sind bekannt gute Straßenfahrer. Twiehaus ist deutscher Reichsmeister und Spitzenfahrer der früheren Union. Auf der Bahn schuf er sich mit Hardege einen Namen; da Hardege aber nicht frei ist, bringt er sich Ammertschubert mit. Nach eigener Angabe hofft er auch mit ihm die Leinestadt würdig zu vertreten. Das sind in Kürze die Erfolge der uns bekanntgewordenen Teilnehmer. Sie treffen sich am Sonntag in dem Kriterium über 90 Kilometer, und es müßte mit dem Teufel zugehen, wenn es auf der Zugvogelbahn nicht ein ganz großer Rennen geben sollte, das wir in der morgigen Vorschau besonders würdigen werden. 2.