38. Jahrgang. Nummer 225 mit Bielefelder General-Anzeiger Die„Westfällschen Neuesten Nachrichten“ mit den Beilagen für Sport, Unterhaltung, Literatur, Frau und Kind, Haus, Hof und Garten, Ravensberger Blätter, Radio und Schach erscheinen wöchentlich 6mal und kosten monatlich .00 RM., im Postbezug.00 RM. einschließlich.48 RM Zeitungsgebühr, aber ohne Bestellgeld. Sie können bei allen Trägerinnen Agenturen, Postanstalten, Briefträgern und in unseren Filialen und Geschäftsstellen bestellt werden. Im Falle höherer Gewalt, oder infolge Störung des Betriebes hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Hauptgeschäftsstelle und Redaktion Bielefeld, Rohrteichstr. 9. Vlelesers Dienstag, 26. September 1933 und Handelsblatt Anzeigenpreis: Der Raum für die Anzeigenspalte(29 mm breit, 1 mm hoch) 15 Plg., für die Reklamezeile(70 mm breit, 1 mm hoch) 60 Pig. Rabatt nach besonderem Tarif. Bei verspätetem Eingang der Zahlung oder bei Zwangseinziebung des Betrages kommt der gewährte Rabatt in Forttall Beilagen 15 Mark das Tausend. bei Teilauflagen 20 Mark Annahmestellen für Bielefeld die Geschäftsstellen Rohrteichstr 9. Alter Markt 2. Herforder Str 84, die Filialen Bahnhofstr 84, Kreuzstr. 40, Arndtstr. 41, Bleichstr. 125; für Brackwede: Adolf-Hitler-Str. 60; Bielefeld-Schildesche: Talbrückenstr. 4. Fernruf GundlachZentrale: 4970—4973. nacb 19 Uhr Geschäftsstelle 4972. Redaktion 4970 u 4973. un Vonlerouno Vollversammlung eröffnet— Ein Ueberraschungspräsident Neurath wird Vizepräsident Leipzig, I. Alt Was die Personalvernehmungen ergaben Bielefeld, 26. 9. Vor dem Leipziger Reichsgericht sind am gestrigen Montag die Personalakten der fünf Angeklagten geschlossen worden. Das Vorspiel des großen Prozesses gegen die Reichstagsbrandstifter ist damit beendet. Noch in der Montagssitzung ist das Gericht in die Behandlung der sachlichen Anklagegegenstände eingetreten. Eine kurze Bilanz über das bisherige Verhandlungsergebnis erscheint in diesem Zeitpunkt angebracht. In den wenigen Tagen seiner bisherigen Dauer hat der Leipziger Prozeß bereits seine besondere Atmosphäre bekommen. Sie ist nicht künstlich erzeugt, nicht von außen in den Gerichtssaal hineingetragen und auch nicht von der Brandfackel des deutschen Reichstages herübergestrahlt, die naturgemäß dem ganzen Prozeß seinen besonders blutigroten Schein verleiht. Die Atmosphäre des Leipziger Prozesses ist auf ganz natürlichem Wege von den fünf Angeklagten selbst ausgeströmt, deren Lebenswandel trotz aller sachlich trockenen Feststellungen der deutschen Richter in Leipzig ein romantisches und zugleich erschütterndes Bild einer verworrenen und zerrissenen Zeit wiederspiegelt. Man hat im Leipziger Prozeß keinerlei Propagandakunst zur Stimmungsmache gegen die fünf Angeklagten aufzuwenden brauchen, die Daten ihrer Wanderungen durch die europäischen Länder, die Fäden, die sich von ihnen zu den europäischen Brandherden spinnen, der vör nichts zurückschreckende Fanatismus, der trotz aller Nüchternheit sachlicher Feststellungen aus ihren Angaben wetterleuchtete, all das hat automatisch die Gefahren heraufbeschworen und im Leipziger Gerichtssaal geisterhaft an die Wand geworfen, die nicht nur unserem deutschen Vaterlande, sondern ganz Europa vom Kommunismus drohen. Zugleich aber haben die bisherigen vorbereitenden Verhandlungstage in Leipzig bereits die Abwehrtaktik der Angeklagten erkennen lassen, während die Prozeßleitung von der Methode ihres weiteren Vorgehens noch kaum etwas hat durchblicken lassen und sich zunächst mehr passiv betätigt hat, wie es in solchem Anfangsstadium eines Prozesses vor deutschen Gerichten üblich ist. In drei Typen hat sich bisher die von den Angeklagten selbst betriebene Verteidigungstaktik herauskristallisiert. Da sind zunächst zwei Gegenpole: Der Bulgare Dimitroff, der in frechen und forschen Attacken das Paradepferd des völlig unbeteiligten internationalen Kavaliers reiten möchte und entrüstet ist, daß man ihn, der sich einzig und allein mit dem bulgarischen Kommunismus und der Amnestie für seine dortigen Kampfgenossen lefaßt, mit dieser Reichstagsbrandsache in Zusammenhang bringt. Sein Gegenpol ist der deutsche Kommunistenführer Torgler, der zwar auch schärfstens seine völlige Unschuld betont, daber aber alle seine Bemerkungen in die verbindlichsten Formen kleidet und mit höflichen Worten einleitet wie:„Ich würde dankbar sein, Herr Präsident, wenn...“ Torgler legt größten Wert darauf, seinen Kommunismus als rein idealistisches Wirken erscheinen zu lassen, das mit irgendwelchen Kampfhandlungen der kommunistischen Partei in keinem Zusammenhang stehe.(Dazu will er gar keine Zeit gehabt haben.) Und damit kommen wir an einen sehr interessanten Punkt der Gesamtverteidigung aller Angeklagten überhaupt. Die große Linie ihrer Verteidigung ist darauf abgestellt, sich als Einzelmenschen und nicht als ausführende Organe des Kommunismus(weder der kommunistischen Internationale noch der verschiedenen Länderorganisationen) erscheinen zu lassen. Am offenkundigsten arbeitet in dieser Richtung die Verteidigung van der Lubbes. Das „Rotbuch“, das von seinen Brüdern und seinen Gesinnungsgenossen jetzt in Amsterdam herausgegeben wurde, deckt in dieser Hinsicht die Karten vielleicht etwas zu frühzeitig auf. Denn wenn van der Lubbe wirklich ein solcher Einzelgänger gewesen wäre, ist es— um nur eins zu nennen— schwer erklärlich, warum die kommunistische Partei Hollands so großen Wert auf das rechtzeitige Verschwinden seiner Aufzeichnungen legte. Abgesehen von den großangelegten kommunistischen Umsturzplänen, die vor einiger Zeit von den antibolschewistischen Vereinigungen Deutschlands enthüllt worden sind, dürfte die Prozeßlettung in Leipzig selbst noch einiges Material in Genf, 25. 9. Die 14. Völkerbundsversammlung ist Montag vormittag 10.30 Uhr vom norwegischen Ministerpräsidenten Mowinckel in Genf eröffnet worden. Es sind 53 Staaten durch beglaubigte Delegierte vertreten. Keine Delegierten haben entsandt Japan, das im Laufe des letzten Jahres seinen Austritt angekündigt hat, sowie Argentinien und Honduras. Die meisten Mitgliedsstaaten sind durch ihre Außenminister und andere führende Staatsmänner vertreten. In der ersten Reihe hatten Reichsaußenminister Freiherr von Neurath, Reichsminister Göbbels, Gesandter von Keller und Ministerialdirektor Gaus die Plätze der deutschen Hauptdelegierten eingenommen. Vor Beginn der Sitzung trat der englische Außenminister Sir John Simon an den Platz der deutschen Delegation heran und begrüßte insbesondere Reichsminister Göbbels, mit dem er sich einige Minuten unterhielt. Der vorläufige Präsident, Ministerpräsident Mowinckel, Norwegen, stellte in der Eröffnungsansprache mit Bedauern fest, daß sich die Lage des Völkerbundes seit der letzten Versammlung nicht verbessert habe. Was die Völker interessiere, sei nicht die tägliche Arbeit des Bundes, sondern seine Fähigkeit, eine bessere Verständigung zwischen den Völkern zu schaffen. Noch schlimmer als das Versagen im ostasiatischen Konflikt seien die Enttäuschungen in Europa selbst. Die Idee und die Möglichkeit eines Krieges schwebten wie ein Gespenst über der Zukunft Europas. Es sei enttäuschend und entmutigend, daß die Ergebnisse Hinterhand haben, das gerade dieser Verteidigungstaktik einen Stoß versetzt. Im übrigen ist van der Lubbe im Leipziger Prozeß der Typ der dritten Verteidigungstaktik, die durch die Verworrenheit der Aussagen und des Verhaltens vor Gericht jede einwandfreie juristische Eingruppierung und Bewertung des Täters vereiteln möchte. Im Widerspruch zu dieser Methode stehen die früheren klaren Aussagen van der Lubbes und die offensichtlich gespannte Aufmerksamkeit, mit der er den Verhandlungen folgt. Im Widerder Abrüstungskonferenz unbefriedigend auszufallen drohten. Man könne auch nicht leugnen, daß die Not und die Arbeitslosigkeit zur Erhöhung der politischen Mißstimmung unter den Völkern beitragen. Gerade deshalb sei das Scheitern der Londoner Konserenz so bedauerlich. Allerdings dürfe man eine gewisse Hoffnung auf die Tatsache gründen, daß im vorigen Jahre, trotz allem, gewisse Anzeichen eines München, 25. 9. Die Betriebsgruppe Banken und Versicherungen, Gau München=Oberbayern der RSBO. veranstaltete in München eine Massenkundgebung. Reichswirtschaftsminister Schmitt hob einleitend hervor, richtunggebend sei für ihn nur ein Ziel auf lange Sicht. Ein Gegensatz zwischen dem Reichswirtschaftsministerium und dem Reichsernährungsministerium, wie man da und dort sich erzähle, existiere nicht. Der Reichsminister ging dann auf weltwirtschaftliche Fragen über und hob hervor, daß wir nicht warten dürften, bis andere uns helfen. Aber ebenso wichtig sei es, zu erkennen, daß Deutschland vom Handel und Verkehr der übrigen Welt Vorteile ziehen müsse. Im weiteren Verlauf seiner Rede wandte sich Schmitt gegen eine Fortsetzung der deflaspruch damit steht schließlich sein etwas blödklingendes Lachen, das van der Lubbe an dieser oder jener Stelle einflicht. Denn diesem Lachen liegt offenbar System zugrunde. So haben die wenigen Tage der Personalfeststellung im Leipziger Prozeß bereits aufschlußreiche Streiflichter auf die Persönlichkeiten der Angeklagten geworfen. Besonders aber haben sie eins deutlich erwiesen, daß dieser Reichsgerichtsprozeß sich in nichts von der strengen Sachlichkeit anderer Reichsgerichtsprozesse unterscheidet, die zu allen Zeiwirtschaftlichen Fortschrittes, einer Aufklärung der handelspolitischen Atmosphäre festzustellen gewesen seien. Es sei oft gesagt worden, daß die Gegensätze zwischen Deutschland und Frankreich die Wurzel allen Uebels seien. Deshalb knüpften sich so große Hoffnungen an den Viererpakt als ein Mittel, das die Verständigung und vielleicht sogar die Freundschaft herbeiführen könnte. Zum Schluß erinnerte Mowinckel daran, daß Stresemann in seiner letzten Rede vor der Versammlung am 9. 9. 1929 erklärt tionistischen Ploitik oder auch die Herbeiführung einer Inflation. der Reichsregierung gibt es niemand, sagte er, der sich von der Morphiumspritze der Juflation einen Erfolg versprechen könnte.(Starker Beifall). Er warnte dann vor allen Zwangseingriffen und Zwangsmaßnahmen in die Wirtschaft. Als allgemeine Grundsätze der Wirtschaftspolitik des Reiches bezeichnete der Minister: Möglichst wenig zerschlagen, aber möglichst viel fördern und ausbauen. Die Reichsregierung werde durch die in Gang befindliche Bankenenquete ein tadelloses Funktionieren der Banken und Sparkassen zu erreichen suchen. Entscheidend sei, eine gleichmäßige Entwicklung sicherzustellen, um einen Rückschlag zu vermeiden. Aufgabe des Staates gegenüber der Wirtschaft sei, sie zu überwachen, aber nicht einzugreifen. Die deutsche Wirtschaft werde nur dann wieder zur Blüte kommen, wenn es gelinge, die Rentabilität jedes einzelnen wirtschaftlichen Unternehmens sicherzustellen. Die ungeheure Steuerlast könne von der Wirtschaft nicht weiter getragen werden. Die zweite große Aufgabe der Reichsregierung sei daher eine Ermäßigung der Steuerlasten. Als dritte Aufgabe bezeichnete der Reichswirtschaftsminister die Senkung des Zinses. Es müsse erreicht werden, daß durch das Vertrauen der Gläubiger gegenüber Reich, Ländern und Gemeinden der Zinssatz der Anleihen wieder auf den erträglichen Stand gesenkt werden könne. Notwendig sei auch, daß der Kapitalmarkt wieder in Ordnung komme. Auch müsse dafür gesorgt werden, daß die Ausgaben von Reich und Ländern gedeckt werden. Man dürfe nicht eine Schuldenwirtschaft anfangen zu Lasten der Zukunft. Als nächste Aufgabe außer der Arbeitsbeschaffung trachte die Reichsregierung, dafür zu sorgen, daß das Lohn= und Preisniveau stabil bleibt. Zum Schluß erklärte Schmitt gegenüber Gerüchten im Auslande, daß er mit Liebe, Herz und Hand in der Reichsregierung stehe. Nach dem Deutschlandlied sprach noch der Führer der Deutschen Arbeitsfront Ley. Das beste Arbeitsbeschaffungsprogramm, erklärte er, sei das Vertrauen und der Glaube. ten ein Ruhmesblatt der deutschen Justiz gewesen ist. Der Vorsitzende hatte es z. B. nicht nötig, dem holländischen Anwalt Stomps eine Unterredung mit van der Lubbe zu gewähren, er hatte es auch nicht nötig, die Schwester des Angeklagten Dimitroff im Gerichtssaal zu Worte kommen zu lassen, und er hatte es schließlich nicht nötig, aus menschlichem Mitgefühl der Mutter Torglers ein Wiedersehen mit ihrem angeklagten Sohne im Gerichtssaal zu gestatten. 61 Die Reichsführertagung des Stahlhelms in Hannover Die Ankunft der Führer im Hindenburg=Stadion in Hannover In der Mitte Reichskanzler Adolf Hitler, links Stabschef Röhm, neben Hitler rechts Bundesführer Seldte. Ganz rechts Reichswehrminister von Blomberg. Keine Gesundung ohne=Kentaontat Reichswirtschaftsminister Schmitt sprach in München 2,3 Millionen wieder in Arbeit seit Hitlers Regierungsantritt Berlin, 25. 9. Der große Erfolg, den die Arbeitsschlacht seit Beginn der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus bisher erreichen konnte, ergibt sich unantastbar aus der nun vorliegenden Krankenkassen=Statistik. Danach hatten om 31. August, gerechnet vom Amtsantritt der Regierung Hitler, 2236 374 Erwerbslose mieder Arbeit und Brot gesunden. Hinzu kommt noch, daß nach den bei der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung für die Zeit vom 1. bis 15. September vorliegenden Meldungen die Zahl der bei den Arbeitsämtern eingetragenen Arbeitslosen abermals um 57000 gesunken ist. Insgesamt sind also seit dem Regierungsantritt Adolf Hitlers etwa 2,3 Millionen Erwerbslose wieder in Lohn und Brot gekommen. Die Gesamtzahl der Beschäftigten belief sich nach der Mitgliederzahl der Krankenkassen am 31. Augut auf 13 723 585. habe:„Wir haben hier die sehr bescheidene Aufgabe, in der Versammlung der Nationen an der Beseitigung der Gräben, die uns trennen, zu arbeiten. Diese Aufgabe kann nicht von heute auf morgen und nicht in einem einzigen Angriff erfüllt werden.“ Ueberraschende Präsidentenwahl Zum Präsidenten der 14. Vollversammlung wurde in geheimer Abstimmung der Vertreter Südafrikas in London, Te Water, mit Stimmenmehrheit gewählt. Diese Wahl erfolgte überraschend. Man hatte allgemein bis zum Beginn der Sitzung angenommen, daß der Vertreter Mexikos, der für diesen Posten kandidierte, gewählt würde. Die Ueberraschung kam äußerlich darin zum Ausdruck, daß der wider Erwarten gewählte Präsident nur eine kurze, improvisierte, inhaltlich bedeutungslose Eröffnungsrede hielt. Neurath unter den Vizepräsidenten Zu Vizepräsidenten der Versammlung wurden der deutsche Außenminister v. Neurath, der französische Ministerpräsident Daladier, der englische Außenminister Simon, der Kabinettschef Mussolinis, Aloisi, der persische Außenminister Foroughi, der Mexikaner Castillo Najera gewählt.— Außerdem erfolgten noch die Wahlen der einzelnen Ausschußvorsitzenden, wobei der Abrüstungsausschuß nicht konstituiert wurde, da die Abrüstungskonferenz noch im Gange ist. Die Völkerbundsversammlung wird Dienstag nachmitag mit der allgemeinen Aussprache beginnen, für die ungefähr fünf Tage vorgesehen sind. Die Kommissionen werden gleichzeitig ihre ersten konstituierenden Sitzungen abhalten. Auf Vorschlag der deutschen Delegation beschloß die Versammlung, ebenso wie in den früheren Jahren in der politischen Kommission die Tätigkeit des Völkerbundes auf dem Gebiete des Minderheitenschutzes zu behandeln. Neurath speist mit Norman Von den Zusammenkünften des ersten Tages sind die der italienischen Delegation bemerkenswert. So hatte Baron Aloisi am Vormittag eine Unterredung mit dem französischen Außenminister Paul=Boncour, am Nachmittag mit dem deutschen Außenminister Freiherrn von Neurath und am Abend mit dem englischen Außenminister Sir John Simon. Freiherr v. Neurath hatte in den Abendstunden Gelegenheit zu einer Aussprache mit dem amerikanischen Hauptdelegierten auf der AbNeue Beesaffung sur Aadenten Staebel Studertenreferent im Innenministerium Berlin, 25. 9. Der vom Reichsinnenminister ernannte Führer der Deutschen Studentenschaft, Dr.=Ing. Oskar Stacbel, hat seine Amtsgeschätte übernommen. Zugleich ist er als Reserent für allgemeine Studentenangelegenheiten in das Reichsinnenministerium des Innern eingetreten. Der Reichsinnenminister hat die in der Versassung der Deutschen Studentenschaft festgesetzten Befugnisse der Aeltesten und des Hauptausschusses auf den Führer der Deutschen Studentenschaft, Staebel, übertragen und ihn zu allen Maßnahmen ermächtigt, die er zur Wiederherstellung geordneter Verhältnisse in der Deutschen Studentenschaft für erforderlich hält. Da die gegenwärtig von der Deutschen Studentenschaft erlassene Verfassung der Deutschen Studentenschaft sich in wesentlichen Punkten als ungeeignet zur Herstellung klarer Verantwortung, zur Sicherung einer vom Vertrauen der Studenten getragenen Führung und zur Erfüllung der der Deutschen Studentenschaft obliegenden Aufgaben erwiesen hat, hat der Reichskanzler angeordnet, daß der Reichsinnenminister der Deutschen Studentenschaft eine neue Verfassung gibt. Jungsturm in der 53 Der Führer des Jungsturm, Rittmeister von Münchow, hat die Ueberführung seiner Organisation in die Hitlerjugend zum 10. September zugesagt. Wo die Ueberführung in die Hitlerjugend noch nicht durchgeführt ist, sind nunmehr die erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Ein einseitiger Rücktritt des Jungsturm von der getroffenen Vereinbarung wird nicht anerkannt. Frauen sollen sich einigen Eine Anordnung des Frauenfront=Führers Der Reichsführer der NS=Frauenschaft und der Deutschen Frauenfront Krummacher teilt mit, daß inzwischen Verhandlungen über die Zusammenfassung der Reichsarbeitsgemeinschaft Deutscher Frauenverbände mit den Verbänden der Deutschen Frauenfront eingeleitet und bereits aussichtsreich fortgeführt sind. Im Einverständnis mit dem Reichsinnenminister Frick ordne er an, daß zur Förderung dieser Verhandlungen sofort unter den Frauenverbänden eine vertrauensvolle Fühlungnahme aufzunehmen ist. Doppelmitgliedschaftsverbote jeder Art innerhalb der Frauenverbände erklärt Krummacher für aufgehoben. Der neue Organisator der Arbeitsfron! Claus Selzuer(M. d..), bisher Gaubetriebszellenleiter der Pfalz, ist, wie gemeldet, als Nachsogler des so tragisch ums Leben gekommenen Muchow zum stellvertretenden Leiter der NSBO. und zum Leiter des Organisationsamtes der Deutschen Arbeitsfront ernannt worden. Gleichzeitig wurde Selzner in den Kleinen Konvent der Arbeitsfront berufen. Aufruf gegen das Muckerkum Die SA ist nicht Handlanger verschiedener Moralästheten Berlin, 25. 9. Der Stabschef der SA Röhm hat einen Aufruf ergehen lassen, der sich gegen das Muckertum richtet. Daß dieses in letzter Zeit geradezu Orgien feiere, sei unbestreitbar. So würden z. B. für den Anzug und das Verhalten in den Badeanstalten die unsinnigsten Bestimmungen gefordert. Der deutschen Frau werde verboten, sich zu pudern oder in Lokalen zu rauchen. In den Großstädten sollten alle irgendwie aus dem Spießerrahmen fallenden Vergnügungsstätten ausgerottet werden. Dies alles geschehe angeblich im Gefühl heiliger Verantwortung für das Wohl des Volkes. Aus der jüngsten Zeit lägen neue Meldungen vor, daß auch SA-, SSFührer und=männer sich öffentlich zu Moralrichtern aufgeworfen und weibliche Personen in Badeanstalten, Gaststätten oder auf der Straße belastigt hatten. Es müsse einmal eindentig festgestellt werden, daß die deutsche Revolution nicht von Stümpern, Muckern und Sittlichkeitsaposteln gewonnen worden sei, sondern von revolutionären Kämpfern. Diese allein würden sie auch sichern. Die Aufgabe der SA bestehe nicht darin, über den Anzug, Gesichtspflege oder Keuschheit anderer zu wachen, sondern Deutschland durch ihre freie und revolutionäre Kampfgesinnung hochzureißen. Er verbiete daher sämtlichen Führern und Männern der SA und SS, ihre Aktivität aus diesem Boden einzusetzen und sich zum Handlanger verschrobener Moralästheten herzugeben. Der Chef des Stabes der SA, Ernst Röhm, veröffentlicht dann noch folgenden Hinweis: Wie mir zur Kenntnis gekommen ist, haben wiederholt Persönlichkeiten meinen Namen dazu mißbraucht, um Zutritt zu amtlichen Stellen zu erreichen oder um sich irgendwelche persönlichen Vorteile zu verschaffen. Ich sehe mich daher veranlaßt, nachdrücklich darauf hinzuweisen, daß niemand berechtigt ist, sich auf mich zu berufen, der nicht einen von mir oder dem Chef der Zentralleitung der Obersten SAFührung, Gruppenführer Seydel, unterschriebenen und mit Dienststempel versehenen Ausweis vorweisen kann. rüstungskonferenz Norman Davis, mit dem er beim Abendessen zusammen war. Schließlich sei noch verzeichnet, daß der österreichische Bundeskanzler Dollfuß gleichfalls verschiedene Besuche gemacht hat, u. a. bei der belgischen und bei der holländischen Delegation. Tritt Argentinien wieder bei? Der argentinische Senat hat eine Vorlage betr. den Wiedereintritt Argentiniens in den Völkerbund ratifiziert. Drei Milliarden für Straßenbau Vier verschiedene Gruppen von Straßen Berlin, 25. 9. Aus den geschlossenen Kommissionssitzungen des Reichsparteitages in Nürnberg werden jetzt die Protokolle mit dem Wortlaut der dort gehaltenen bedeutsamen Referate bekannt. Ganz besonders aktuelle Bedeutung hat das in Nürnberg im Rahmen der kommunalpolitischen Arbeiten gehaltene Referat des Landeshauptmanns Otto(Magdeburg) über die Organisierung und Finanzierung des Straßenbaues. Der Redner betonte u.., es werde in Zukunft folgende Gruppen von Straßen geben: die Autobahnen als Fernverkehrsstraßen für den reinen Kraftverkehr in der Unterhaltung des hierfür geschaffenen besonderen Unternehmens; die Fernverkehrsstraßen mit gemischtem Verkehr in der Unterhaltung der Länder und Provinzen; die sonstigen Durchgangsstraßen und Ausfallstraßen aus größeren Verkehrszentren, die je nach der Verkehrsstärke in der Hand der Kreise oder der Gemeinden liegen werden, und schließlich die Straßen für den inneren Ortsverkehr, die naturgemäß in der Regel in der Unterhaltung der Gemeinde bleiben. Man dürfe annehmen, daß für ein Ausbauprogramm für das deutsche Straßennetz mit einem Aufwand von allein drei Milliarden R M. gerechnet werden müsse, einem Aufwand, der über eine ganze Reihe von Jahren zu verteilen wäre. * Der Bau des Großdeiches an der Südspitze der Insel Sylt ist jetzt beschlossen. Damit wird 800 Volksgenossen auf zwei bis drei Jahre Arbeit verschafft. Die Gesamtbausumme beträgt 2050000 RM. Herriot gehts besser Er ist außer Gefahr Paris, 25. 9. Das Besinden Edouard Herriots hat sich im Laufe des Tages gebessert. Man erklärt in seiner Umgebung, daß zu unmittelbaren. Befürchtungen kein Anlaß mehr bestehe. Der Staatssekretär im Reichswirtschaftsministerium Feder wird sich Anfang nächster Woche nach Rom begeben. Er folgt mit dieser Reise einer Einladung des italienischen Regierungschefs und wird von Mussolini empfangen werden. Für Wohlfahrtsempfänger Ist uns das Boste gerade gut genug. 50. Was wir für den Ausnahmepreis(nur für Wohlfahrtsempfäng.) bieten, setzt Ins Erstaunen. Nur reine Wolle, nur mod. Dessins. Hillenkötter& Mirow, Bahnhofstr. 19a. „Dolk ans Gewehr“. Wie das Lied„Siehst du im Osten das Morgenrot" entstand Der„Deutsche“ veröffentlicht ein Interview mit Arno Pardun, der das bekannte nationalsozialistische Lied„Siehst du im Osten das Morgenrot“ gedichtet und vertont hat, dessen Schlußtakt„Volk ans Gewehr" als Pausenzeichen beim Berliner Sender eingeführt worden ist. In lebendiger Weise schildert der Dichter, wie das Lied um die Weihnachtszeit 1931 entstanden ist. Die Systemregierung war in ihrer Ratlosigkeit, den Nationalsozialismus nieder„kämpfen“ zu können, auf den Gedanken gekommen, wieder einmal einen sog. frieden" zu verhängen. Das hieß für die Bewegung: Verbot aller Versammlungen und damit Unterbindung der Prapaganda. Wie bei jedem SA=Mann schlug diese Maßnahme auch für mich ins Gegenteil um. Es steigerte nur unsere Kampfeslust. So ging ich eines Nachts von einem Sturmabend— es war draußen in Halensee— nach Hause, beseelt von jenem herrlichen Kameradschaftsgeist der SA den nur der kennt, der die Zeit der Unterdrückung, Verfolgung und des blutigen Terrors mitgemacht hat. Wie kannst du die SA weiter„Auf Vordermann bringen?", dieser Gedanke ließ mir keine Ruh', und so entwarf ich in jener Nacht Text und Melodie. Das Lied hatte zuerst drei Strophen, als ich am nächsten Morgen so um 11 Uhr ins Sturmlokal kam, trug ich es den anwesenden Kameraden vor, die sogleich davon begeistert waren und sagten:„Du, da mußt du gleich die vierte Strophe machen.“ Auf einer Weihnachtsfeier der Ortsgruppe Halensee hörte Dr. Göbbels das Lied und war davon so begetstert, daß es auf seine Anordnung dann im Sportpalast von der Kapelle Fuhsel gespielt wurde. Der frühere Vizepolizeipräsident Weiß verbot allerdings das Singen des Liedes, das aber dann über die SA. von Berlin bald im ganzen Reich gesungen wurde. Obersturmbannführer Pardun schildert in diesem Zusammenhang noch kurz seinen Lebensweg. Mit 16 Jahren verließ er die Schulbank, um 1921 zu den Zeitfreiwilligen des Grenzschutzes Ost zu gehen. Nachdem dieser aufgelöst wurde, trat er zunächst in die damalige Deutschnationale Volkspartei ein, wo er zu dem rechten antisemitischen Flügel gehörte. Zusammen mit dem heutigen Gauleiter Kurmark und Oberpräsident der Provinz Brandenburg Kube und den übrigen„Unzufriedenen" trat er 1923 zur Deutschvölkischen Freiheitspartei, der früheren Hitler=Bewegung, über. Von da führte ihn sein Weg über die völkische Hundertschaft„Ulrich von Hutten“ in den Frontbann und später in die Berliner SA, in der er, als das Lied entstand, bereits einen Sturm der Standarte 7 führte. Das Gegengeschenk Herr Thompson aus Chicago, der berühmteste Kartoffelzüchter der Welt, ist in der Stadt. Herr Thompson hat, wie es sich für einen reichen Amerikaner gehört, einen Spleen. Der Spleen des Herrn Thompson ist: Er läßt sich gern etwas schenken. Vorgestern ist ein Schrebergärtner dagewesen und hat ihm eine Kartoffel geschenkt, die wiegt genau 1500 Gramm. Herr Thompson war so erfreut, daß er dem Mann eine Hundertdollarnote in die Hand gedrückt hat. Natürlich spricht sich so etwas herum, und gestern ist der Feinmechaniker Davids bei ihm gewesen und hat ihm einen Apparat geschenkt, der— nahezu automatisch— sechsundsechzig spielt und fast immer gewinnt. Herr Thompson war so begeistert, daß er Davids fünfhundert Dollar gab. Heute morgen aber ist der Maler Kanitzky zu Herrn Thompson gegangen. Er hat von dem Schrebergärtner gehört und von dem Feinmechaniker, und er hat kalkuliert und überlegt. Dann hat er sein größtes und wertvollstes Oelgemälde genommen, einen echt goldenen Rahmen herumgeschlagen und es zu Herrn Thompson getragen. „Was war es denn?" fragen die Leute, als Kanitzky wieder zurück ist.„Hat er sich gefreut? Was hat er gesagt? Hat er dir—“ Kanitzky bringt die Leute mit einer Handbewegung zum Schweigen.„Natürlich", erzählt er,„natürlich hat er sich gefreut. Drei Minuten hat er, mit begeisterten Augen, vor dem Bild gestanden. Dann ist er zu seinem Schreibtisch gegangen, hat etwas aus einem Fach genommen, und dann hat er zu mir gesagt:„Sie haben mir das Wertvollste geschenkt, was Sie besitzen; auch ich will Ihnen das Wertvollste schenken, was ich habe.“ Und dann—“ Kanitzky macht eine Pause. Die Leute recken die Hälse vor. „Dann hat er mir“ fährt Kanitzky fort, und seine Stimme sinkt zu einem Flüstern herab,„dann hat er mir die 1500 Gramm schwere Kartoffel geschenkt.“ Hans Riebau Geschenk Sir Deterdings an das Pergamon=Museum. Zu den beiden bereits seit einem Jahr ausgestellten Modellen des Burgbergs von Pergamon und des Marktes von Milet ist jetzt als drittes Geschenk des bekannten Oelmagnaten Sir Henry Deterding ein Modell von Priene hinzugekommen, das einen Ausschnitt aus dem Stadtbild wiedergibt, wie es sich dem Besucher etwa um 100 vor Christi darbot. Priene, am Südabhang des Mykale=Gebirges gegenüber von Samos gelegen, ist ein typisches Beispiel einer hellenistischen Kleinstadt. Die ganze Ostwand des Saales II im Pergamon=Museum in Berlin zeigt Aufbauten aus den dortigen Ausgrabungen. So wird das im selben Saal aufgestellte Modell eine dankenswerte Erklärung der baulichen Zusammenhänge ermöglichen. Es ist wie die anderen eine Schöpfung von Hans Schleif in Berlin. Schulungswochen für Vererbungslehre. Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht in Berlin veranstaltet im Auftrage des Preußischen Kultusministeriums zwei Schulungswochen, in denen die grundlegenden Fragen der Vererbungslehre, Rassenkunde, Familienforschung und Bevölberungspolitik von maßgebenden Vertretern dargelegt werden. Wie sah Dante wirklich aus! In Weimar hielt über das Wochenende die Deutsche Dante=Gesellschaft eine Tagung ab, auf der u. a. Prof. Schneider über neue Forschungsergebnisse berichtete. Dabei erfuhr man, daß die auch in Deutschland fast auf dem Bücherschrank jedes Gebildeten stehenden Dante=Büsten keineswegs dem wirklichen Aussehen des Dichters entsprechen können. Nach der Oeffnung des Dante=Grabes in Ravella im Jahre 1921 hat nämlich der italienische Mediziner Fabio Frassetto an den Gebeinen des Dichters Messungen vorgenommen, die eine ganz andere Schädelform ergeben haben. Der Berliner Anthropologe Fischer lenkte die Aufmerksamkeit auf Dantes Leistungen als Denker und erklärte, auf mathematisch=naturwissenschaftlichem Gebiet ständen neue Erkenntnisse über Dante bevor. Ehrung für Luluv. Straußund Torney Zum 60. Geburtstage der aus Bückeburg gebürtigen Dichterin Lulu von Strauß und Torney übersandte die Philosophische Fakultät der Universität Münster der Jubilarin eine Ehrenurkunde folgenden Inhalts:„Der Künderin westsälischer Art, Lulu von Strauß und Torney, die aus tiefer Kenntnis des lebendigen norddeutschen Volkstums menschliches Sehnen und kulturgeschichtliches Werden in heimatnaher Sprache geformt, die in Balladen und Gedichten bleibende Kunstwerke geschaffen hat, entbietet die Philosophische und Naturwissenschaftliche Fakultät der Westfälischen Landesuniversität zum 60. Geburtstage am 20. September 1933 die herzlichsten Glückund Segenswünsche und ein Glückauf zu weiterem Schaffen."—4k— Paul Ernst Uraufführung in Münster. Zugleich mit den Stadttheatern Aachen und Danzig wird das Stadttheater Münster am 11. Oktober unter der Leitung von Oberspielleiter Dr. Wolrad Rube Paul Ernsts Drama„Yorck“ zur Uraufführung bringen. 4 (Fortsetzung des Feuilletons auf Seite 7) K d deilen Slasanuh Nnge uur Milliente. Einige Beispiele. PVIAMAFLANELL ca. 70 cm br., moderne Streifen,#### In großer Auswahl... Meter T en: PVIAMAFLANELL bedruckt, ca. 80 cm br., hübsche 40 kleine Blumenmuster in zarten Pastellfarben Meter# PVIAMAFLANELL ca. 75 cm br., vornehme Strelfen auf vorzüglicher Grundware Mtt. PVIAMAFLANELL ca. 80 cm breit, wundervolle, aktuelle Dessins, In einer überwältigenden Auswahl Meter PVIAMAFLANELL ca. 80 cm br., fabelhafte Druckmuster, für den wirklich eleganten Schlafanzug Meter SCHLAFANZUGSTOFFE einfarbig, zum Verarbeiten, In allen Farben vorrätig. ca. 80 cm breit Meter Deutsche Arbeitssront 4. Schulungsabend der RSVO. Im überfüllten Saale der Eisenhütte hielt die ihren vierten Schulungsabend ab. Es waren wieder Vertreter der Arbeitgeber anwesend, um ihre Verbundenheit mit dem Arbeiter zu bekunden. Der Abend wurde verschönt durch Darhietungen des Straßenbahner=Gesangvereins. Nach der Eröffnung durch den Kreisschulungsleiter sprach der stellvertretende Bezirksleiter der Deutschen Arbeitsfront, Pg. Kornils, in einem längeren Vortrage. Er führte dabei u. a. folgendes aus: In früheren Jahren sei mit dem Namen Bielefeld eng die Sozialdemokratie verbunden gewesen. Der Besuch der Schulungsabende zeige aber, daß man heute stolz sagen kann,„Bielefeld ist nationalsozialistisch“. Wir fordern Treue und Ehrlichkeit im Beruf sowie in der Politik. Der Mann der Arbeit und der Mann des Kapitals sind Arbeitskameraden geworden und keine Klassengegner mehr. Der Begriff des Wohlfahrtsstaates muß für immer verschwinden. Wir wollen dem Erwerbslosen keine Almosen geben, sondern Arbeit und Brot und ihn zum Herrenmenschen wieder erziehen. Der NS. denke nicht daran, den privatwirtschaftlichen Unternehmer zu beseitigen, der Kampf gelte nur dem Ober nehmer der Nachkriegsjahre, der in dem Arbeiter ein Ausbeutungsobjekt seiner kapitalistischen Interessen sah. Um die Ursachen der Not zu erkennen, müsse man 1½ Jahrhundert in der Geschichte zurückgehen. 1840 scheute sich das Bürgertum, im Deutschen Arbeiter seinen Volksgenossen zu sehen und bereitete so den Boden für die Klassenhaßlehre, die den Arbeiter zum Proleten stempelte. Zum Schluß streifte der Redner noch die Rassenfrage und zeigte an Ereignissen aus der Neuzeit die Gefahr einer Bastardierung. Mit dem Gesangsvortrage des Straßenbahner= Gesangvereins„Was ist des Deutschen Vaterland?“ und dem gemeinsamen Gesang des Liedes der Deutschen klang dieser Abend aus.— Der nächste Schulungsabend für alle Amtswalter und Betriebsräte findet am kommenden Freitag, 20½ Uhr, in der Eisenhütte statt. Vereine und Veranstaltungen Stadttheater. Heute um 20 Uhr für das AAbonnement Kärgels Schauspiel„Andreas Hollmann". Mittwoch für das Abonnement„Des Königs jüngster Rekrut"; nächste Aufführung am Sonnabend. Im Donnerstag=Abonnement Wagners Oper „Die Meistersinger von Nürnberg". Beginn um 18½ Uhr. Im Freitag=Abonnement„Der Vetter aus Dingsda“. Sonntag, 19½ Uhr, Neueinstudierung der Verdi=Oper„Der Troubadour“. Heinrich Schlusnns singt: Das diesjährige traditionelle Schlusnus=Konzert findet am Sonntag, 22. Oktober, 20 Uhr, in der Rudolf=Oetker=Halle statt. Für diesen Lieder= und Arten=Abend des deutschen Meisters des Liedes sind zeitgemäße Preise angesetzt. Der Beginn des Vorverkaufes in der Niemeyerschen Musikaltenhandlung wird noch bekanntgegeben. „Kabarett für alle": Morgen sowie Sonnabend und Sonntag, 16 Uhr, die fröhliche Mokkastunde mit einem auserlesenen Programm 20.15 Uhr die große Abendvorstellung. Naturwissenschaftlicher Verein. Mittwoch, 27. September, Lichtbildervortrag mit praktischen Vorführungen über das Geheimnis der unsichtbaren (infraroten und ultravioletten) Lichtstrahlen von Dr. phil. G. Wichern. 20 Uhr, Gymnasium. Gäste willkommen. Der Gloria=Palast läßt noch bis auf weiteres auf dem Spielplan:„Hitlerjunge Quex“, den Film vom Opsergeist der deutschen Jugend. Ein Ufa=Tonfilm, der unter dem Protektorat des Reichsjugendführers Baldur von Schirach geschaffen wurde, Hauptdarsteller sind: Heinrich George, Hermann Speelmans, Claus Clausen, Rotraut Richter, Berta Drews, Karl Meixner, Jungens und Mädels der Berliner Hitler=Jugend und ein Bielefelder Hitler=Junge. Das aktuelle Beiprogramm vervollständigt den Spielplan. Jugendliche haben zu den Aufführungen Zutritt. Im Palast=Theater nur noch drei Tage das neue Groß=Tonsilmlustspiel mit Lucie Englisch in der Hauptrolle:„Heimat am Rhein“. Ein ganz entzückendes Filmwerk; die äußerst humorvolle Handlung spielt sich am schönen deutschen Rhein ab. Außer Lucie Englisch wirken mit: Jacob Tiedtke, Hans Junkermann, Maly Delschaft, Werner Fütterer, Walter Steinbeck.— Im Beiprogramm: Slim und Slum in ihrer Militär=Groteske„Die verzauberte Jungfrau". Außerdem der Kulturfilm „Wassersport und Wasserwandern“ und die FoxTonwoche.— Jugendliche haben zu diesem Programm Zutritt. Universum zeigt den Großfilm„Leise flehen meine Lieder“, der unter der Regie von Willi Forst und mit Martha Eggerth, Luise Ullrich und Hans Jaray und unter Mitwirkung der Staatsoper Wien, des Philharmonischen Orchesters Wien, der Wiener Sängerknaben und der Zigennerkapelle Horvath entstanden ist.— Im Beiprogramm„Das Familienalbum“, eine urdrollige Geschichte mit Claire Rommer, Carl Beckers und Dheo Lingen und Schlagern von Kollo, Linke und Nolson sowie die neueste Usatonwoche. Militärgroßkonzerte in Bad Salzuslen im Kurpark am Mittwoch, den 27. September, 16 und 20 Uhr. Ausgeführt von den Kapellen des II..=R. 16 Hannover, III..-R. 18 Bückeburg, II..=R. 6 Minden,.=.=R. 18 Detmold, Spielleuten des II. .=R. 16 Hannover,.=.=R. 18 Detwold, Sängern des.=.=R. 18 Detmold. Ueber 200 Miwwirkende. Leitung: Obermusikmeister Mietusch. Hirtsiefer im Konzentrationslager Essen, 26. 9. Wie die Essener„Nationalzeitung“ meldet, ist der frühere Wohlfahrtsminister Hirtsiefer, der in eine Korruptionsassäre verwickelt ist, ins Konzentrationslager gebracht worden. vo. Borgholzhausen. Wieder in Betrieb. Das Kalkwerk E. Fahrtmann beabsichtigt, seinen Betrieb wieder aufzunehmen. Augenblicklich ist man mit der Aufstellung von Maschinen beschäftigt. Neben der Kalksteinlieferung soll auch der Versand von gemahlenem Kalk zu Bau= und Düngezwecken in Zukunft betrieben werden. Statt besonderer Anzeige. Heute nachm. 2½ Uhr verschied nach kurzem Leiden mein lieber Mann, unser treusorgender Vater Herr Stadtamtmann Paul Frohwein Um stilles Beileid bittet im Namen aller Hinterbliebenen:— Frau Frieda Frohwein geb. Strothmann Paul und Elli Frohwein Bielefeld, Instanbul, den 23. September 1933 Detmolder Stralle 91 a. Die Beerdigung findet am Freitag, den 29. September 1933, von der Kapelle des Sennefriedhofes um.30 Uhr statt. Vorfeier.10 Uhr. Beileidsbesuche dankend verbeten. Unser Kreis, der Platz ist leer. unser Vater lebt nicht mehr: er reicht uns auch nicht mehr die Hand der Tod zerrißt das schönste Band. Nach Gottes unerforschlichem Rat verschied am Sonnabend, den 23. September, plötzlich und unerwartet nach kurzer Krankheit mein lieber Mann, unser guter Vater, unser lieber Pflegesohn, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel Heinrich Fleer im Alter von 32 Jahren. In tieler Trauer: Frau Ww. Anna Fleer, geb. Strothmann Walter Fleer Liesbeth Fleer Familie Oulie Gustav Klußmann. Bielefeld. Drögestr. 11, den 25. September 1933. Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 27. d. Mits., nachmittags.30 Uhr, vom Trauerhause. Drögestraße 11, aus statt. Vorfeier daselbst 3 Uhr. Hundert glückliche Paare werden bald den Weg zum Traualtar gehen; sie können es auch, denn die Möglichkeit, sich eine solide u. doch preiswerte Aussteuer anzuschaffen, ist dank meiner günstigen Angebote für alle Brautpaare gegeben. Machen auch Sie davon Gebrauch. In meinen Abtellungen für Betten, Schlaf- und Steppdecken, Wäscheusw. werden Sie fachmänn. und durchaus zwanglos beraten. Unser Blatt geht durch die Hände unzähliger Kauflustiger: Bedienen Sie sich seiner zur Insertion! Der Erfolg bleibt niemals aus! Statt Karten. Heute früh 8 Uhr entschlief sanft nach längerem Leiden unsere liebe Schwester. Schwägerin und Tante Frau Minna Brewes geb. Becker im Alter von 66 jahren. Die trauernden Anverwandten Brackwede, den 25. September 1933. Die Beerdigung findet statt am Donnersta# den 28. d. Mts., 14(2) Uhr. vom Hause Gocthestraße 33(im Hagenbrock). Vorfeier.30 Uhr. wer aus Schlage ten deld! Aus guten und beschädigten Maßanzügen, Hosen Jacketts, Schuhen, Möbeln usw. Bedürftige Verbraucher warten darauf. Angebote nur bei Gust. Boß, Renteistr. 13. Hauptgeschäft: Herforder Straße 93. Verkauf von neuen und gebrauchten Möbeln usw. billig. KN Auto-Verleih an Selbstfahrer Prandt, Brunnenstr. 4 MietPianos in großer Auswahl. Bei späterem Kaul Inrechnung der geuhlten Miete nach Vereinbarung. KEMP Oberntorwall 32. empftehlt es sich nicht Original= Zeugnisse, sondern deren Abschrift beizufügen. Für Wieder=Erlangung etwa beigelegter Original= Zeugnisse oder sonstiger Urkunden. insbesondere aber auch für Wiedererlangung von Kotograsten überneh men wir keiner Gewähr. Westsälische Neueste Nachrichten Geschäftsbacher in allen Liniaturen liefert schnellsten E. Gundlach Akt.=Ges. Hersteller Getest-Farbwachs lärbt und bohnert gleichmätig auch sierk ebgetreiene Fuhböden. 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Sodann wurde erneut der Antrag aus Verkauf eines kirchlichen Grundstückes an der Adolf=Hitler= Straße an den Elektrotechniker Stückemann verhandelt. In Hinsicht darauf, daß die Vertretung schon einmal diesem Antrage zugestimmt habe, ferner, daß durch den Verkauf neue Arbeitsmöglichkeiten geschaffen und daß durch einen dort zu errichtenden modernen Geschäftsbau das Straßenbild bedeutend verbessert werde, beschloß die Gemeindevertretung, das Grundstück zu verkaufen, und zwar unter der Bedingung, daß der Käufer innerhalb vier Wochen nach der Bauerlaubnis mit dem Neubau zu beginnen habe. Die Reparatur= und Reinigungsarbeiten an der Kirche sollen noch vor Eintritt des Winters erledigt werden. Für die recht notwendige Innenausmalung des Gotteshauses sind leider die Mittel noch nicht vorhanden. rt. Brackwede, 25. 9. Haus= und Grundbesitzerverein. Zu der letzten Versammlung des Haus= und Grundbesitzervereins hatte der stand nicht nur die Mitglieder, sondern sämtliche Hausbesitzer, vor allem auch die Neuhaus besitzer und den Vorstand der Mietervereinigung geladen. Nachdem der Vorsitzende K. Kleine die Versamm lung begrüßt und auf die Bedeutung dieser Tagung hingewiesen hatte, nahm der Hauptredner des Abends, Syndikus Dr. Schulte(Bieleseld) das Wort zu seinem Vortrage über die Stellung des Hausbesitzes im Rahmen des dritten Reiches. Ausgehend von Haltung der früheren Regierungen nach dem Kriege würdigte er die verständnisvolle und wohlwollende Einstellung der neuen Reichsführung auch dem Hausbesitz gegenüber in besonderer Weise. In klarer Weise deckte Dr. Schulte sodann die Ursachen für die Nöte auch der Neuhausbesitzer auf, vor allem diejenigen der Besiger, die in den teuren gebaut hatten und stellte als Grundforderung eine Senkung der Doroidekenzinsen hin. Die aufklärenden Ausfuhrunges zeitigten eine lebhafte Aussprache, in der###esonders die ihre Nöte darlogten.#as Engednis dieser Verhandlungen war eine Reide ven Anmeldungen, vor allem auch der Neudausbenger an den bestebenden Haus- und Grane#gerverern. Im Zusammenbang hiermit sell an Vor#chlag des Vorsigenden versucht werden. nnnmehr in Quclle und Senne selbständige Vereine ins Leden zu rusen. Das Ergebnis der bio unn anschlietzenden Aussprache mit der Mietervereinigung war die Bildung einer Ardeitsgemeinschaft zwischen Hausbesitzerverein und Micterverein, um einmal entstandene Schwierigkeiten. rrestereien usw. auf friedliche Weise zu deseingen und um gemeinsame Angelegenheiten inner###lt der Gemeinde größere Stoßkraft zu geden. In der letdaften Besprechung verschiedener Gemeind######den wurden vor allem wiederum die allzudoben Preise des Betriebswerkes für AnUdbedißen. R. k. Hobes Alter. Frau Ww. Juliane###e, Uddedissen. Kaiserstraße 110, wird am 2. Feotemder 75 Jahre alt. Der deutsche Ford Ausstellung der Firma Fischer& Co. in der Herforder Straße Zur Zeit zeigt obige Firma in den Ausstellungsräumen an der Herforder Straße 10 einige Erzeugnisse der deutschen Fordwerke in Köln. Da steht zunächst auf einer rotierenden Scheibe der kleinste Ford, der sich in Deutschland gut eingeführt hat. Er ist speziell für eine deutsche Käuferschicht berechnet, und demgemäß nach Hubvolumen den Anforderungen eines Kleinwagens gerecht geworden. Das Glanzstück der Ausstellung ist ein Acht=Zylinder=Cabriolett, das in seiner Ausstattung den teuersten in Deutschland gebauten Wagen gleichkommt, aber nicht nur die Ausstattung erfreut den Fachmann, auch in technischer Beziehung ist dieses Fahrzeug ein Schmuckstück. Der Acht=Zylinder= Fordmotor ist von außerordentlicher Stabilität und verfügt dabei über eine enorme Schnelligkeit. Garantiert 120 Stundenkilometer. Man sieht ferner noch zwei Limousinen, die in Konstruktion und Karosserien wirkliche Werkmannsarbeit erkennen lassen. Allerdings bezieht man für diese Fahrzeuge wohl noch einige Teile aus Amerika, oder aus England. Aber deutsche Arbeiter sind jedenfalls in den Kölner Werken beschäftigt. Heute, 26. Sept. 20—22¼ Ab A2 Preis I Andreas Hollmann von Kaergel Mittwoch, 27. Sept. Ab. B 2) 20—22¼ u. Sonnabend, 30. Sept. 1 Preis II Des Königs jüngster Rekrut Lustspiel von Andermann Donnerst., 28Sept. 181/, 23¾, Ab C2 Pr.il Die Meistersinger von Kürnberg #ger von Nagper K Kuchen spottbillig abzugeben. Am Bach 46. Geschaftsbucher siefert E. Gundlach A. KEGUECL Palas Eiglönte 8. Enleig! Winterhilfe Kampf gegen Hunger und Kälte Miitkal ur Chnenzerto in Bad Salzutlen im Kurpark am Mittwoch, den 27. September, 16 und 20 Uhr. Ausgeführt von den Kapellen des II..-R. 16 Hannover, III..-R. 18 Bückeburg, II..-R. 6 Minden. .--R. 18 Detmold, Spielleuten des II..-R. 16 Hannover..-.R. 18 Detmold, Sängern des.-.-R. 18 Detmold. Ueber 200 Mitwirkende. Leitung: Obermusikmeister Mietusch 5000 Sitzplätze. 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Lucle Engllsch in hinreißend komischem Zusammenspiel mit Jacob Tiedtke, Hans Junkermann, Maly Delschaft, Werner Fütterer, Walter Steinbeck. Hierzu: Silm und Sium die Rivalen der Liebe in ihrer Milltär-Groteske: Die verzauberte Jungfrau Der Kulturfilm: Wassersport und Wasserwandern Mit dem Doppelzweier durch die Heimat. Die neue tönende Fox-Woche. Lugendiche haben Zutrift. „ Zweites Blatt der Westfälischen Neuesten Nachrichten, Nr. 225 Dienstag, 26. September 1933 Siedler werden Eigentümer Freie Scholle und Stadtverwaltung Die jahrelangen Verhandlungen der Siedler der„Freien Scholle“ mit der Stadt Bielefeld um den Erwerb der in Erbpacht erhaltenen Grundstücke kommen jetzt endlich zum Abschluß. Die Grundstücke, die Eigentum der Stadt waren, mußten beim Bau der Siedlungen„Am grünen Winkel" und„Oldentrupper Straße" von den einzelnen Siedlern in Erbpacht übernommen werden. Die Stadt ist jetzt bereit, die Grundstücke durch Kaufvertrag mit den einzelnen Siedlern abzutreten. In Frage kommen ungefähr 85 Grundstücke. 50 Pfg. gleich 3 Mark Das Eintopfgericht am ersten Oktobersonntag In gemeinsamer Vereinbarung zwischen dem Reichseinheitsverband des Deutschen Gaststättengewerbes und dem Reichsführer für das Deutsche Winterhilfswerk wurde eine Regelung für alle Gaststätten bezüglich des zu verabreichenden Eintopfgerichtes herbeigeführt. Die Gaststätten werden in drei Klassen eingeteilt. In die Klasse I fallen alle einfachen, kleineren Gastwirtschaften, in Klasse II die sogenannten bürgerlichen Lokale und die Hotels sowie die Eisenbahnen, in Klasse III die erstklassigen Gaststätten und Luxushotels. Verabreicht wird überall nur ein Eintopfgericht, dessen Zusammensetzung dem Gastwirt überlassen bleibt, das er aber gegenüber dem Winterhilfswerk mit nur 50 Pfg. in Ansatz bringen darf. Dem Gast wird das Eintopfgericht in Klasse I mit 60 Pfg., in Klasse II mit 1 Mark berechnet. Die Differenz ist an das Winterhilfswerk abzuführen. In Klasse „III(Luxusgaststätten) soll der an anderen Tagen übliche Menupreis in Ansatz gebracht werden. Beträgt dessen Höhe 3 Mark, so sind eben 2,50 Mark abzuführen, bei 5 Mark.50 Mark usw. Nun gibt es aber eine ganze Anzahl erstklassiger Gaststätten, die niemals ein Menu zu einem festen Preis verabfolgen. Hier ist man sich über die Art des Verfahrens noch nicht schlüssig geworden. Es wird vorgeschlagen, einfach einen Menupreis festzusetzen, den der Gast bezahlen muß. Es bleibt den Ortsgruppen überlassen, hierüber eine Regelung zu treffen. Ueber den Rahmen dieser laufenden Spenden hinaus wird der Reichseinheitsverband des Deutschen Gaststättengewerbes der NS.=Wohlfahrt noch eine wesentliche Spende zur Verfügung stellen. Arbeitsdienstlager Quelle-Ummeln aufgelöst ortführung der Arbeiten Das Anfang dieses Jahres vom Stahlhelm, Ortsgruppe Senne=Brackwede, auf dem Lallmannshof in Quelle gegründete Arbeitsdienstlager ist nun wie alle anderen kleinen Läger aufgelöst worden. Die bislang hier noch beschäftigten etwa 40 Arbeitsdienstwilligen sind vom Lager Steinhagen übernommen worden. Von hier aus werden die begonnenen Arbeiten zum Teil fortgesetzt. Stadtamtmann Frohwein f Im Gileadkrankenhaus starb am Montag der Stadtamtmann Frohwein. Der Verstorbene ist am 8. Februar 1873 in Wiehe, Kreis Eckardsberge, geboren und erhielt in der Magistratsverwaltung in Wiehe seine Ausbildung. Nach seiner Militärzeit wurde er als Versorgungsanwärter beim Amtsgericht Großsalza angestellt. Am 1. April 1897 kam Amtmann Frohwein zur Bielefelder Stadtverwaltung. Seit Ende Januar 1902 war er ununterbrachen im städtischen Steueramt tätig. Westfälischer Sparkassenund Giroverband Bielefelder Vertreter Zum kommissarischen Verbandsvorsteher des Westfälischen Sparkassen= und Giroverbandes wurde Direktor Dr. Rosenbaum Hohenlimburg) bestellt, zum stellvertretenden Verbandsvorsteher und Geschäftsführer Direktor Römer(Köln). In den Verbandsvorstand wurde als Kommunalvertreter u. a. berufen Landrat Dr. Beckbaus(Bielefeld). Als Sparkassenvertreter wurden u. a. aus Bielefeld Sparkassendirektor Woller berufen. Jokaaten gekören zusammen Vieleseids Nahthein in Hannöder Das Erlebnis der feldgrauen Reichsführertagung Der Stahlhelmtag in Hannover ist vorüber. Sonntag nacht kehrten wir zurück, und bevor Kamerad Dürkopp als kommissarischer Kreisführer auf dem Schillerplatz wegtreten ließ, faßte er das Ergebnis dieser Tage zusammen, indem er ungefähr folgendes sagte: „Voller Freude sind wir nach Hannover gefahren, aber doch mit einem leichten Zweifel darüber, ob unsere Erwartungen, die wir gerade auf diesen Stahlhelmappell setzten, auch in Erfüllung gehen würden. Voller Freude sind wir zurückgekehrt, die Zweifel sind beseitigt. Aus dem Munde des Führers Adolf Hitler selbst und von dem Stabschef der SA Röhm haben wir die volle Anerkennung gehört für die Arbeit des Stahlhelms in den vergangenen Zeiten, und die Zusicherung erhalten, daß der Wehrstahlhelm(die jungen Kameraden unter 35 Jahren) gleichberechtigt in die SA eingegliedert wird, und daß den Kernstahlhelmern, der eigentlichen Frontgeneration, besonders wichtige Aufgaben beim Ausbau des neuen Deutschland übertragen werden, wie es ihnen als den Trägern und Bewahrern des soldatischen Frontgeistes, ohne den die nationale Erstarkung Deutschlands undenkbar wäre, zukommt.“ * Dem Außenstehenden mag es so erscheinen, als hätten wir dieses Ergebnis auch aus den Reden der Führer, die ja in allen Zeitungen zu lesen sind, entnehmen können, und als wäre es nicht nötig gewesen, deswegen eine so große Anzahl Kameraden Tag und Nacht marschieren zu lassen, in überfüllte Transportzüge zu pferchen und auf Stroh in Massenquartieren übernachten zu lassen. Wer das sagt, hat recht insofern, als die„Feste“, die der Stahlhelm in seinen Frontsoldatentagen und Reichsführerappells nun schon seit Jahren feiert, tatsächlich in der geschilderten Weise höchst unkomfortabel verlaufen, er zeigt aber auch, daß er keinen Sinn dafür hat, wie dieses gemeinsame Erleben die Grundlage ist für das Fortbestehen des Zusammenhaltens in guten und bösen Zeiten, das nicht nur ein Soldatenbund, sondern heute das ganze deutsche Volk braucht. Freitag nacht um 2 Uhr wurde am Kuffhäuser angetreten, und mit klingendem Spiel ging es zum Bahnhof, um 5 Uhr etwa wurde in Hannover=Hainholz ausgeladen und das Marschieren konnte anfangen: in die Quartiere weit außerhalb der Stadt und wieder zurück zur Stadthalle und zum Stadion, wo sich die feldgrauen Massen zusammenballen. Bald zeigt es sich, daß weit mehr Kameraden nach Hannover gekommen sind, als eigentlich angemeldet und zugelassen waren, das Stadion ist überfüllt, viele müssen draußen bleiben, und viele Kilometer weit ist die Anfahrtstraße, auf der die Führer kommen müssen, umsäumt von geduldig Wartenden. Nur wenige können an der eigentlichen Führertagung im Kuppelsaal der Stadthalle teilnehmen, denn hier finden nur Führer vom Kreisführer auswärts Platz, die anderen stehen draußen und jubeln den Führern zu, die langsam die Fronten abfahren, bevor sie sich in den Saal begeben, in dem nun die denkwürdige Stunde beginnt, in der die letzten Hemmungen beseitigt werden und in der sich Hitler und Seldte, umtost von dem Jubel der grauen Kampfgenossen, die Hand reichen zum ewigen Bunde. Treue um Treue— Soldaten gehören zusammen. * Unterdessen beginnt draußen schon wieder der Abmarsch in die Quartiere und dort treffen die Teilnehmer aus dem Kuppelsaal dann abends wieder mit den anderen zusammen, und aus vollem Herzen geben sie es weiter, was sie erlebten, hörten und sahen. Sonntag morgen 3 Uhr ist schon wieder Wecken in den Quartieren. Auf den dunklen Straßen werden die Kolonnen formiert, und von allen Seiten kriechen die langen grauen Heerwürmer im Morgengrauen zum Paradefeld. Einmarsch der Fahnen, Ansprachen der Führer und dann der Vorbeimarsch. Landesverband Westfalen kommt an vierter Stelle, und so sind wir schon früh entlassen. Bis zum Antreten am Bahnhof=Hainholz um 20.30 Uhr ist dienstfrei. Im Zoologischen Garten konzertiert am Nachmittag die Stahlhelmkapelle Bielefeld, dort treffen sich die meisten Westfalen wieder. Tosender Applaus belohnt die Musikerkameraden unter Führung des Kameraden Obermusikmeister Jordan für ihre hervorragende Leistung. Ueberall in der Stadt herrscht buntes soldatisches Leben. Alte Kriegskameraden aus allen Gegenden des Reichs treffen sich wieder. Mitten durch die grau wimmelnden Straßen fährt der Kronprinz, bald ist ihm der Weg versperrt, der Wagen ist umdrängt von jubelnden Heil rufenden Menschen, stehend im Wagen überragt er die begeisterte Menge. Grüßen, Händeschütteln, so geht es schrittweise nur vorwärts. Da kommt gerade eine Kapelle vorüber, und schon klingt es auf: Liebling des Volks zu sein, Heil—. Eine große Kameradschaft verbindet alle, und nur zu früh heißt's Antreten zur Heimfahrt. h. M unsehor#t im##immin### Weit hinaus geht der Blick über den Teutoburger Wald Das Reich der unsichtbaren Lichtstrahlen hat in den letzten Jahrzehnten in immer steigendem Maße das Interesse weitester Kreise gefunden. Seitdem wir uns an das Wunder der Röntgenstrahlen gewöhnt haben und von den ungeheuren Wirkungen der Strahlen des Radiums wissen, hat die Wissenschaft immer wieder neue Strahlengattungen erforscht und sie uns zugänglich und nutzbar gemacht. Da sind es vor allem die nächsten Nachbarn unseres sichtbaren Sonnenlichtes die infraroten und ultravtoletten Strahlen, deren wundersame Wirkungen immer wieder von sich reden machen. Obwohl schon seit über hundert Jahren als unsichtbare Bestandteile des Sonnenlichtes bekannt, ist es erst den letzten Jahrzehnten, ja den allerletzten Jahren vorbehalten geblieben, die wunderbaren Eigenschaften dieser Strahlen eingehend zu erforschen und für fast alle Zweige des menschlichen Lebens, der Technik und der Wissenschaft fast unentbehrlich zu machen. In infrarotem oder ultraviolettem Lichte betrachtet, nimmt sich diese Welt oft gar wunderlich aus. Unsichtbares wird sichtbar, Sichtbares wird durchsichtig und verschwindet, kein Wunder, daß die Kriminalistik dieses Hilfsmittel nicht mehr entbehren kann! Geheimnisse des Lebens und der Natur enthüllen sich uns. Der Dunstschleier der Ferne verschwindet, und in völliger Klarheit gibt die soto8000 Bielefelder nach hameln Bielefelder, auf zum Reichserntedankfest! Am kommenden Sonntag findet bekanntlich in ganz Deutschland das Erntedankfest statt, an dem sich alle Bevölkerungsschichten beteiligen werden. Unter Teilnahme des Reichskanzlers sowie der Reichsregierung wird sich auf dem Bückeberg bei Hameln die Hauptveranstaltung des Reiches abspielen. Die Organisation liegt in den Händen der politischen Leitung der NSDAP. Erforderlich ist es, daß nicht nur die Parteigenossen, sondern auch möglichst alle übrigen deutschen Volksgenossen mit nach Hameln kommen. Der Stadtkreis Bielefeld wird mit mindestens 8000 Personen in etwa sechs Sonderzügen der Reichsbahn dort eintreffen. Außerdem hat Bielefeld eine größere Trachtengruppe zu stellen. Vereine, Verbände und Innungen, die Kostüme und Trachten zur Verfügung haben, werden gebeten, mit diesen möglichst geschlossen an der Fahrt teilzunehmen. Auch Nichtparteigenossen haben Anspruch auf die von der Reichsbahn gewährte Fahrpreisermäßigung von 75 Prozent; die Fahrtkosten von Bielefeld aus werden rund 1,50 RM. betragen. Verpflegung für den Sonntag hat jeder Volksgenosse selbst mitzubringen. Unbedingt nötig ist es, daß die Nichtparteigenossen sich ebenfalls wie bei der Hin= als auch bei der Rückfahrt und den Veranstaltungen selbst bei der für sie zuständigen Ortsgruppe aufhalten. Ausführliches über die Abwicklung des Programms sowie über die Abfahrt der Sonderzüge, Verkauf der Fahrkarten und Anmeldungen wird noch in den nächsten Tagen bekanntgegeben. Die Hauptsache ist, daß sich ganz Bielefeld am Sonntag in Hameln am Reichserntedankfest mit Adolf Hitler beteiligt. dr.— Sonnabend beginnt die Winkerhilfe Vorbereitungen in Bieleseld abgeschlossen Nach den Worten unseres Führers" und Volkskanzlers Adolf Hitler, daß in dem kommenden Winter in Deutschland niemand hungern und frieren dürfe, wird auf Anordnung der Reichsregierung ab Sonnabend in ganz Deutschland die Winterhilfe in noch nie de gewesenen Ausmaßen einsetzen und ihre Tätie keit aufnehmen. In Bielefeld wird die Winter hilfe durchgeführt von der Arbeitsgemeinscha der freien Wohlfahrtspflege unter der veran wortlichen Leitung des Kreisleiters der NSV Pg. Paul Holtmann. Zunächst beginnt am Sonnabend um 16 Uh eine Straßensammlung für die Winterhilfe die sich bis Sonntag abend hinzieht. Die Aus führenden der Straßensammlung sind: Rote Krenz, Innere Mission, Caritas=Verbank Luisenbund, Vaterländischer Frauenvereit NS.=Volkswohlfahrt und NS.=Frauenschaft Weiterhin werden sich führende politische Amts walter, soweit sie nicht zum Erntedankfest nac Hameln fahren, in den Dienst der guten Sach stellen. „. Am Montagmorgen 9 Uhr versammelter sich im früheren Jugendheim Niedermühle das von der Stadt Bielefeld zur Durchführung der Winterhilfe der freien Wohlfahrtspfleg zur Verfügung gestellt wurde, die Spitzen der Vereine, die sich mit der freien Wohlfahrts pflege beschäftigen, sowie die Helfer und Helfe rinnen des Winterhilfswerkes. Nachdem die Anwesenden vom Kreiswalter der NSV., Pa Holtmann, auf die Bedeutung des Winterhilfswerkes und auf die Arbeiten, die geleistet wer den müssen, hingewiesen worden waren, er folgte ein Rundgang durch die einzelnen Abteilungen. Nach der Besichtigung verließ mar das Heim in der Ueberzeugung, daß die bevor stehende Winterhilfsaktion in jeder Hinsich richtig organisiert sei und in jedem Falle ihrer Zweck bestimmt erfüllen werde. dr. grafische Platte bis an den Horizont al Einzelheiten wieder, seitdem wir es versteher uns die infraroten Strahlen in der Fotograf nutzbar zu machen. Unser Bild(Foto=Bai mann, Bielefeld), das auf Infra=Rot=Platte mit Schwarzfilter ausgenommen ist und eine Ausschnitt aus dem Teutoburger Wald, von de Hünenburg aus gesehen, wiedergibt, gibt vo der Wirkung der geheimnisvollen Strahle einen Begriff. Ueber diese unsichtbaren Lichtstrahlen infrarot und ultraviolett— wird Dr. phi G. Wichern am Mittwoch, 27. Sept., in de Sitzung des Naturwissenschaftlichen Verein 20 Uhr in der Aula des Gymnasiums eine Vortrag mit Lichtbildern und praktischen Vor führungen halten.— Gäste willkommen. Neue Arbeit in Halle und Brackwede Für 300 Volksgenossen Arbeit und Brot Das Landesarbeitsamt in Dortmund hat die seit einiger Zeit geplanten Notstandsmaßnahmen für Brackwede und Halle jetzt endgültig genehmigt, so daß in Kürze weitere 300 Notstandsarbeiter eingestellt werden können. Es werden beschäftigt: bei der Maßnahme Brackwede 100 und bei der Maßnahme Halle 200 Arbeiter. Die ersten Leute haben die Arbeit bereits ausgenommen. Zu den Notstandsarbeiten werden nur Unterstützungsempfänger über 25 Jahre herangezogen, und zwar etwa 60 Proz. Wohlfahrts= und 40 Proz. Arbeitslosen= und Krisenempfänger. Die Auswahl der Leute hat das Bielefelder Arbeitsamt zum weitaus größten Teil vorgenommen. Außer den angeführten sind noch einige weitere kleinere Maßnahmen vorgesehen und dem Landesarbeitsamt zur Entscheidung vorgelegt. Es besteht kaum ein Zweifel, daß die Genehmigung von Dortmund bald eintrifft, so daß noch weitere 100 Notstandsarbeiter eingestellt werden können. Fernerhin sind noch größere Maßnahmen projektiert, wie z. B. die Anlage von zwei Stanteichen in Bielefeld=Sieker, die vom Arbeitsamt begonnen ist und nun durch Notstandsarbeiter fortgeführt werden soll. Es sei an dieser Stelle auch darauf hingewiesen, daß Landwirte, die Notstandsarbeiten ausgeführt haben wollen, sich baldmöglichst an die zuständige Gemeinde oder an das Amt wenden müssen. Noch immer sind viele Arbeitsmöglichkeiten im Interesse der Landeskultur vorhanden, so daß dem deutschen Landwirt nur immer wieder empfohlen werden kann, für geringe Kosten die sonst für ihn undurchführbaren Arbeiten erledigen zu lassen. Der deutsche Landmann ist auf diese Weise auch gleichzeitig in die glückliche Lage versetzt, recht vielen unserer notleidenden Volksgenossen auf längere Zeit eine Beschäftigungsund Verdienstmöglichkeit zu bieten. Sängerkommers auf dem Rütli Alle Bielefelder Gesangvereine nehmen teil Am kommenden Sonnabend veranstalten die in der Ortsgruppe der Vereinigten Bielefelder Gesangvereine zusammengeschlossenen 13 Bielefelder Männerchöre und der Damensingverein in den Räumen des Rütli einen Sängerkommers. Erstmalig finden sich die gesamten Bielefelder Vereine des Deutschen Sängerbundes zusammen, um bei Chor-, Orchester=, Soli= und sonstigen Darbietungen, sowie Lied und Tanz gemeinsam einige frohe Stunden zu verbringen. Das abwechslungsreiche Programm verspricht einen besonders genußreichen Abend, zumal außer Chordarbietungen einer großen Anzahl Vereine auch das gesamte Orchester der Bielefelder Liedertafel mitwirken wird, und zwar im ersten Teil mit Streichmusik, im zweiten Teil mit flotter Blasmusik. Heisee um WinlechnsAirert Die Organisation im Gau Westfalen-Nord Ab 19 Uhr ist von der Endstation in Sieker ein Autovendelverkehr eingerichtet. Karten sind bei den Mitgliedern, bei Musik=Niemeyer und im Verkehrsamt erhältlich. Der Leiter der Landesstelle WestfalenLippe des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Provaganda, Pg. Homann, teilt uns mit: Der Führer hat durch seine Verfügung vom 3. Mai die NS=Volkswohlfahrt als führende und zuständige parteiamtliche Organisation für das gesamte Gebiet der Wohlfahrtspflege und Fürsorge im Deutschen Reich bestimmt. Die Not der Zeit erfordert für die nächste Zukunft eine außerordentlich wichtige Arbeit: Die Winterhilfe. Nach den Worten des Führers soll im nächsten Winter niemand hungern und frieren. In der Provinz Westfalen mit ihren beiden Gauen Westfalen=Nord und Westfalen=Süd hat sich die Not der Bevölkerung sehr bemerkbar gemacht und es ist zu begrüßen, daß die Reichsführung des Winterhilfswerkes diesen Industriegebieten die größte Aufmerksamkeit zugewandt hat. Mit der Durchführung des Winterhilfswerkes in der Provinz Westfalen einschließlich der Freistaaten Lippe und Schaumburg=Lippe sind die Gauwalter der NS=Volkswohlfahrt in Westfalen=Nord und=Süd beauftragt. Der Gau Westsalen=Nord wird von dem Gauwalter Pg. Schlimme in Gelsenkirchen vertreten, der zugleich in seiner Eigenschaft als Landeswalter für die Durchführung des Winterhilfswerkes im Gau Westfalen=Süd verantwortlich ist. Für die Durchführung des Winterhilfswerkes unter dem Motto:„Kampf gegen Hunger und Kälte“ kommen als Träger der Arbeit unter der Führung der NS=Volkswohlfahrt folgende Organisationen in erster Linie in Betracht: die NSDAP., die NSBO., die Deutsche Arbeitsfront, die SA. SS und der Stahlhelm, die Reichsjugendführung, die Deutsche Frauenfront, der Landbund und der Landwirtschaftliche Frauenverein, der Zentralausschuß für Innere Mission, der Deutsche Caritas=Verband, das Deutsche Rote Kreuz, die Technische Nothilfe und der Arbeitsdienst sowie andere auf dem Boden des Staates stehende gemeinnützige Organisationen der freien und Wohlfahrts=Verbände. Weiter wirken an dem Hilfswerk mit: Alle Reichsund Staatsbehörden, die Provinzial= und Kommunalbehörden, die Arbeits= und Wohlfahrtsämter, die Kirchen beider Konfessionen sowie die Verbände der deutschen Industrie, des Handels und Gewerbes. In eine zu bildende Landesarbeitsgemeinschaft entsenden die interessierten Organisationen und Behörden je einen Vertreter. Neben der Landesarbeitsgemeinschaft des WHW. steht der Landesbeirat mit repräsentativen Aufgaben. Die Landesarbeitsgemeinschaft wie auch der Landesbeirat sind für beide Gaue, Westfalen=Nord und Westfalen=Süd. Schaumburg=Lippe und Freistaat Lippe zuständig. In den einzelnen Gauen ist ebenfalls eine Arbeitsgemeinschaft sowie ein Beirat gebildet worden. Die Arbeitsgemeinschaft im Gau Westfalen=Nord setzt sich aus Vertretern nachstehender Organisationen und Behörden zusammen: 1. Landesregierung Lippe, 2. Landesregierung Schaumburg=Lippe, 3. Regierungsbezirk Münster i.., 4. Regierungsbezirk Minden i.., 5. NSDAP., Politische Leitung, 6. Oberste SA=Führung für Westfalen=Nord, 7. Oberste SS=Führung für Westfalen=Nord, 8. NS=Volkswohlfahrt, 9. NS=Fraueuschaft, 10. Hitler=Jugend, 11. Bund deutscher Maver, 12. Polizeipräsidium, 18. Technische Nothilfe, 14. Innere Mission, 15. Caritas=Verband, 16. Vaterländische Frauenvereine vom Roten Kreuz, 17. RSKOV., 18. NSBO., 19. Deutsche Arbeitsfront. Zum Gaubeirat für Westsalen=Nord gehören u..: Reichsstatthalter und Gauleiter für WestfalenNord, Dr. Meyer, MdL., der Regierungspräsident von Minden i.., Frhr. von Oeynhausen, der Gauinspekteur der Inspektion IV, Pg. Homann, der Gauinspekteur der Inspektion V, Pg. Heidemann, der Gauinspekteur der Inspektion VI, Pg. Kossol, der Gauinspekteur der Inspektion VII, Pg. Riecke, der Brigadeführer der SA l, Dettmer, der Polizeipräsident in Bielefeld, von Werder, der Landrat in Bielefeld, Dr. Beckhaus, der Landrat in Halle, von Campe, der Landrat in Herford, von Borries, der Landrat in Wiedenbrück, Klein, der Oberbürgermeister in Bielefeld, Dr. Prieß, der Oberbürgermeister in Herford, Klein, der Oberbürgermeister in Minden, Althaus, Leiter der Abteilung für Kriegsopferversorgung beim Gau Westfalen=Nord, Eggers. Durch die Arbeitsgemeinschaften und Beiräte wird für eine erfolgreiche Winterhilfsaktion hinreichend Gewähr geleistet. Dieses großzügige Hilfsunternehmen zur Unterstützung der notleidenden deutschen Volksgenossen dient nicht nur dazu, die Not breitester Schichten des Volkes zu lindern, sondern ist auch geeignet, den Gemeinschaftssinn des deutschen Volkes weitestgehend zu fördern. Das ist Sozialismus der Tat und dient dem Grundsatz nationalsozialistischer Weltanschauung. Gemeinnutz geht vor Eigennutz! hünderkkopfiger Schappeneieg im Naturkundlichen Museum In der Botanischen Abteilung unseres Naturkundlichen Museums ist zur Zeit ein hundertköpfiges Exemplar des sparrigen Schuppenpilzes(Pholioto squarrosa) ausgestellt. Dieser am Grunde abgestorbener wie lebender Laub= und Nadelbäume fast immer büschelweise auftretende Schmarotzer, der besonders an Apfelbäumen und Ebereschen vorkommt und die sogenannte Weißfäule erzeugt, hat seinen Namen von den vielen sparrig abstehenden Schuppen an Stiel und Hut. Leider ist er ungenießbar, da er einen widerlichen Geruch und zähes Fleisch hat. Sein nächster Verwandter, der Hallimasch, ist bekanntlich ein wichtiger Speisepilz. Es ist sehr erfreulich, daß Seltenheiten aus der Pflanzen= und Tierwelt immer häusiger unserem Museum übermittelt werden. So kann es seine Aufgabe als Volksbildungsanstalt mehr und mehr erfüllen. et Gemeindebücherei der Luthergemeinde Die Gemeindebücherei wird am 1. Oktober im Lutherhaus wieder eröffnet. Die Buchausgabe findet Sonntags von 11.15 bis 12.15 Uhr und Donnerstags von 17 bis 18 Uhr statt. Dank und Verehrung Abschiedsfeier für Superintendent Köhne Nach der Abschiedspredigt von Superintendent Köhne am vergangenen Sonntag fand am Montag abend die Verabschiedung von der Gemeinde und der Synode im Saal des Jugendheims der Johannisgemeinde statt. Der geräumige Saal mit seinen Nebenräumen war festlich geschmückt und zeigte das Bild einer teilnehmenden Gemeinde. Die in der Johannisgemeinde besonders blühenden Vereine gestalteten den Abend durch musikalische Darbietungen des Posaunen= und Kirchenchors und des Lautenchors zu einer erhebenden Feierstunde. Die herzlichen Abschiedsworte der Vertreter der verschiedenen Arbeitskreise gaben Kunde von Superintendent Köhnes vielseitiger Wirksamkeit. Pastor Hammerschmidt schloß an sein Begrüßungswort an die Festversammlung persönlich gehaltene Dankesworte für das treue brüderliche Wirken des Scheidenden. Oberbürgermeister Dr. Prieß gedachte der Mitarbeit des Superintendenten in der Schuldeputation und im Kuratorium des Gymnasiums. Der Synodalassessor Pfarrer Münter aus Brackwede überbrachte den Dank der Synode und der Pfarrerschaft. Für das Altstädter Presbyterium und die Bielefelder Pfarrerschaft sprach Pfarrer Schneider. Dann kamen Vertreter der Gemeinde selbst zu Wort. Zuerst der neugewählte Kirchmeister der Johannisgemeinde, Lindemann, der mit kurzen Worten auf die 34jährige Wirksamkeit des Scheidenden von den ersten Anfängen bis zur vielseitigen Ausgestaltung des Gemeindelebens hinwies und als Ehrengabe eine Mappe mit künstlerischen Abbildungen der Johanniskirche überreichte. Lehrer Linkerhägener als Vorsitzender des Volkskirchenbundes gedachte der Bemühungen Pfarrer Köhnes um Gründung und Ausgestaltung des Volkskirchenbundes im Kampf um die Erhaltung der evang. Schule und der Ausgestaltung der Notopfersammlungen zu sozialer Bruderhilfe. Leopold von Rankes„Deutsche Geschichte" wurde als Ehrengabe des Volkskirchenbundes überreicht. Der Vorsitzende des Kirchenchores Sentker hob hervor, daß Superintendent Köhne gleich zu Anfang seiner Wirksamkeit die Gründung des Kirchenchores durchgesetzt und diesen 34 Jahre lang in mannigfacher Weise gefördert habe. Die Ernnenung zum Ehrenvorsitzenden und eine Ehrengabe in Gestalt einer Mappe mit künstlerischen Bildern des Pfarrhauses und der Kunstwerke der Johanniskirche sind der Ausdruck des Dankes des Kirchenchors. Superintendent Köhnes Abschiedsansprache war durchzogen von seinem Humor und brachte Erinnerungszüge an die Gründungszeit der Gemeinde. Nach warmen Dankesworten an alle Teilnehmer schloß Superintendent Köhne seine Worte mit der biblischen Mahnung:„Laßt uns rechtschaffen sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken, an dem, der das Haupt ist, Christus.“ Pfarrer Niemann bot den Ausklang des Abends mit dem Gelöbnis weiterer treuer Verbundenheit mit Superintendent Köhne und seiner Gattin. Mit dem Abendlied„Ein Tag der sagt's dem andern“ und einem Posaunenausklang schloß die Abschiedsfeier. VI. Graues Haar macht alt! Nach ganz neuem Verlahren färbt naturgetreu Heisterkamp Schillerplatz 26 Um jedoch den„Kampfwert" der Expedition zu erhöhen, aber auch aus Gründen der Bequemlichkeit hatte Sepp Staudacher, der kriegserfahrene und in allen Listen bewanderte Oberbayer, Weisung erhalten, sich anzuschließen. Er hatte erst eingewilligt, als ihm Ernsberg erlaubt hatte, auf der Expedition seine geliebte heimische kurze Wichs zu tragen. Zuletzt war selbst Onkel Stieder, der nicht müde wurde, der Trauerunke Kassandra ins Handwerk zu pfuschen und alle möglichen und unmöglichen Zwischenfälle, ja sogar einen ernstlichen Konflikt mit der Regierung in Belgrad zu prophezeten, vom Eifer und Reisesieber der andern angesteckt worden. Er hatte in knapp zwei Tagen das Notwendigste, was er auf der Fahrt brauchte, mustergültig zusammengestellt, geordnet und nach einem genauen Plan— auch den kleinsten Platz ausnützend— in einem großen und einem kleinen Koffer und in den verschiedenen Rock= und Manteltaschen untergebracht.„..„ 66 Leider mußte Onkel Stieder, ver in. nem neuen Sportanzug mit kühn gestreiftem Pullover und weiten Knickerbockers recht unternehmend und imposant aussah, schon in Salzburg feststellen, daß er jenes„ungeheuer praktische" Verzeichnis, den genauen Plan, der sozusagen der Schlüssel war zu seinem Musterepäck, verlegt oder verloren hatte. Bis hinunter nach Sveti Nikola litt er sehr unter diesem Versehen. Was er suchte, konnte er nicht finden. Zuletzt herrschte greuliche Unordnung in dem erst so musterhaft geordneten, als vorbildlich gerühmten Gepäck. Das machte Onkel Stieder ganz unglücklich, und so trug er in der ergötzlichsten Weise zur Unterhaltung der übrigen Expeditionsteilnehmer bei. Die erste große Gefahr, die er, um abzuschrecken, gar schauerlich an die Wand gemalt hatte, die allem seefahrenden Volk von je feindlich gesinnte stürmische Adria, von der die Dichter des Altertums schon so viel gesungen, hatte sich bei der Einschiffung im Hafen von Susak als ein spiegelglattes, tiefblau sanftes Gewässer erwiesen. Auf der weißgestrichenen„Salona“, einem sauberen Touristendampfer aus viel besseren Zeiten, der sich mit behäbiger Sicherheit auf diesem von kahlen, graugrünen Karsthöhen bekränzten Spiegelsee bewegte, schwanden selbst Onkel Stieder die schlimmsten Bedenken, wenngleich er seine angeborene tiefe Abneigung gegen das tückische Element, das wie die Luft keine Balken hat, auch jetzt noch nicht verlor. Ein Trost war ihm, daß die wackere„Salona“ immer schön in der Nähe der Küste oder einer der Inseln blieb. So hatte doch wenigstens sein Auge einen Halt, wenn ihn nach Verlassen des engen Golfs von Abbazia— Fiume—Susak die Weite von Meer und Himmel beklommen stimmte. Und es tröstete ihn auch, daß sehr viele Passagiere der ersten Klasse deutsche Touristen waren und daß die Stewards— meist schwarzhaarige Kroaten— ein wenig Deutsch konnten. Es ging gegen Mittag. Die„Salona" steuerte, die Insel immer zur Linken, den Hafen von Rab an, das nördlichste Wunder dieser an landschaftlichen Wundern reichen Küste. Es hatte sich jetzt eine leichte Brise aufgetan, die blauen Wellen unter dem fröhlichen Himmel tänzelten. Gegen Barbato im Frühjahr die Hummer=Ausflugsstation der Insel, liefen viele Fremdenbarken unter weißen Segeln, das alte Venezianerkastell der Stadt mit den vier schlanken Glockentürmen schimmerte hell mit hochgetürmten glatten Mauern auf der schmalen Landspitze, hinter der sich noch die Stadt dem Blick verbarg. Jenseits der Hasenbucht, unterhalb der kahlen, seltsam menschenfernen Steinhöhen, breitete sich der lockende Badestrand mit dem Spiel ungezählter leuchtender Farbenpunkte, die sich der Fantasie des Beschauers neckisch als Schwärme bunter, reizender„Badefalter“ darstellten. Auf dem Sonnendeck der„Salona" lag Ernsberg wohlig ausgestreckt in seinem Deckstuhl und ließ sich von der kräftigen südlichen Septembersonne braten. Da sich alles gegen die Reling drängte, um das malerische Panorama der Einfahrt zu genießen, sah er nicht allzuviel. Margret, sehr hell und fast ein wenig auffällig gekleidet, stand bei einem jungen Ehepaar aus Hannover, das sie im Hotel in Susak kennengelernt hatten.—— Nun legte das Schiff in Rab— unmittelbar am Hauptplatz— an, wo große Schwärme von Badegästen und Einheimischen standen, um zu schauen und ein wenig zu schwatzen und zu sehen, ob viele Fremde gingen oder kamen. Ernsberg hatte sich erhoben, ohne jedoch zu Margret und den Hannoveranern zu treten. Lächelnd beobachtete er Margret, die den Hannoveranern— dank ihrem überraschenden Gedächtnis— die Stadt und ihre Geschichte erklärte, plaudernd und sehr geschickt, als wenn sie das alles aus langem Vertrautsein mit Land und Leuten wüßte. Natürlich hatte sie es nur während der langen Bahnfahrt am Tag vorher aus den Reisebüchern herausgelesen. Onkel Stieder trat— wichtig wie immer — zu Ernsberg. In einem Atem berichtete er, daß er einen Tisch belegt habe für das Mittagessen— dieses werde jetzt gleich nach der Abfahrt von Rab serviert— und daß die Kabine, die er mit Ernsberg teilte, sehr klein sei.„Du mußt mir das untere Bett überlassen, Albrecht. Weißt du, das kannst du nicht von mir verlangen, da hinaufzuklettern wie der Rekrut in der Kaserne—“ Ernsberg hörte nur halb zu. Eben hatte er gedacht, daß schon jetzt Margrets Weibtum, das im Dunstkreis von Aether und Krankheit leicht verkümmert und blaß gewesen, aufzublühen begann. Ein Gedicht, ein Lied war ihm dabei eingefallen: Frauen und Blumen, Sonne brauchen sie und milden Wind, sollen sie blühen und ganz ihre Schönheit finden— „Weißt du übrigens, wo Paul sich schon wieder herumtreibt?“ sorgte sich Stieder gewissenhaft. Das wußte Ernsberg nicht.„Bei Sepp vorn in der zweite Klasse— oder bei den Maschinen—“ Ein paar junge südslawische Offiziere— sehnig und ein wenig bärenhaft in ihren weißen Sommeruniformen— waren in Rab an Bord gekommen. Sie benahmen sich tadellos, aber Margrets blonde Schönheit war ihnen aufgefallen und bewundernde Blicke aus dunklen Augen streiften sie. Und Margret merkte das. Belustigt lächelte Ernsberg. Er fühlte mehr, als daß er es sah, wie sie— unmerklich fast— ihre bisher ganz unbefangene Haltung änderte. Ernsberg dachte nicht daran, eifersüchtig zu sein, aber er wollte nachher— vielleicht— Margret mit seiner Beobachtung necken. Er wendete sich halb ab, um vor sich selbst nicht als kleinster Spitzel zu erscheinen, da merkte er mit leisem Erstaunen, daß noch jemand die gleiche Beobachtung machte: Anka. (Fortsetzung in der nächsten Nummer.) sind die Abonnementsbeträge zu zahlen, damit Oifferenzen vermieden werden. Verlag der westlälischen Heuesten Nachrichten Tchaten und Laftschag Lehrgang für 200 Bielefelder RstB.-Mitglieder Im Hof der Lessing=Oberreal= schule übte am Samstagnachmittag eine Formation Bielefelder Sanitäter unter dem Kommando von Stadtoberinspektor Rolf: „Stillgestanden!— In Gruppen rechts schwenkt marschmarsch— hinlegen— singen!...“ nahezu eine Stunde lang. Und das mit Gasmaske. Keine Kleinigkeit und ein Beweis dafür, wie ernst die Rotkreuzhelfer ihre freiwillig übernommenen Pflichten im Rahmen des deutschen Luftselbstschutzes erfüllen. Dr. Schöne gab Anschauungsunterricht in künstlicher Atmung und dann verstand es Branddirektor Ritter auf dem Wochenmarkt, das Interesse zahlreicher Zuschauer bis zum Einbruch der Dunkelheit zu fesseln. Oelbrände verschiedener Art flammten auf, eine heimtückische Elektronbombe machte allzu neugierigen Zuschauern rasche Beine, eine Phosphorbombe entwicklte ihre heimtückischen Dämpfe, und jedesmal trat sachgemäß die Feuerwehr in Aktion, mit Handlöscher, Spritze, Großschaumlöscher— 6000 Liter„Schlagsahne“ je Stunde — oder, wenn gar nichts sonst half, mit Sandschaufeln. Die Magirusleiter schraubte sich in schwindelerregende Höhe, man bekämpfte Gase ... an sich nichts Neues, aber immer wieder interessant! * Die Zuschauer rekrutierten sich diesmal hauptsächlich aus Angehörigen des Nationalsozialistischen Lehrerbundes; insgesamt hatten sich aus dem Stadt= und Landkreis Bielefeld mehr als 200 Teilnehmer eingesunden. Die Sonnabenddarbietungen beschlossen einen Lehrgang für Luftschutzausbildung, der auf Veranlassung des NSLB. in der Zeit vom 26. August bis zum 23. September zweimal wöchentlich im Haus der Technik stattgesunden hat. Der Plan für den Lehrgang ist in engster Zusammenarbeit mit dem Reichsluftschutzbund aufgestellt und durchgeführt worden. Behandelte Themata: Luftgefahr und Luftschutz von Generalmajor Thümmel. Die behördliche Organisation des Luftschutzes und Maßnahmen vor, während und nach dem Luftangriff von Polizeioberstleutnant Berth. Die nationale Rechtslage im Luftschutz und das Rote Kreuz im Luftschutz von Rechtsanwalt Koch. Sammelschutzanlagen, Bergungsdienst u. a. von Dipl.=Ing. Eustergerling. Bombenflugwesen, Nebelstoffe und Tarnung von Dr. Potthoff. Außerdem weitere Vorträge von Dr. Schöne und Branddirektor Ritter. * Von Zeit zu Zeit sollen Ergänzungsvorträge stattfinden. Vertreten waren bei dem Lehrgang sämtliche Schulen. Damit ist die Voraussetzung dafür geschaffen, daß der Luftschutzgedanke auch über die Schulen in das Volk getragen wird.—— Aus Ner Beugung Ein guter Jang Gefährlicher Einbrecher festgenommen In den letzten Monaten wurde die Bevölkerung in Bielefeld durch nächtliche Einbrüche eines Bohreinbrechers in Unruhe versetzt, der besonders Büros und Parterrewohnungen heimsuchte. Der Verbrecher arbeitete äußerst raffiniert und vorsichtig, so daß es der riminalpolizei, die vielfach besondere nächtliche Streifen unternahm, zunächst nicht gelingen wollte, seiner habhaft zu werden. Jetzt war der Ermittlungstätigkeit endlich Erfolg beschieden; der Einbrecher wurde von der Kriminalpolizei festgenommen und an Hand von Beweismaterial einwandfrei dreier Einbruchsdiebstähle, die er in den letzten 14 Tagen am Goldbach, in der Bismanrckstraße und Stapenhorststraße ausgeführt hatte, überführt. Bei der Ueberführung hat in dankenswerter Weise wesentlich eine hiesige Angestellte mitgewirkt, die sich, gleich von verschiedenen anderen Personen aus der Bevölkerung, auf Ersuchen der Kriminalpolizei in den Dienst der Beobachtungstätigkeit gestellt hatte. Der Verbrecher ist schon häufig wegen schweren Diebstahls bestraft und hatte hier seit seiner Entlassung aus der Strashaft vor etwa einem Jahr wieder Wohnung genommen. Er ist eines der gefährlichsten Mitglieder der hiesigen Einbrechergilde und kann man schon nach dem bisherigen Beweismaterial mit erheblicher Bestrafung rechnen. Zurzeit ist die Kriminalpolizei noch mit der Aufklärung der übrigen gleichartigen Einbruchsdiebstähle, die hier im letzten Jahre verübt wurden, beschäftigt. Vor etwa einem Jahre soll in einer Wirtschaft oder in einem anderen Geschäftslokal in Bielefeld eine 23X32 Zentimeter große, dunkelbraune, lederne Aktentasche, die etwa 150 RM. Bargeld, eine hellbraune Damenhandtasche, ein Einkaufsnetz, eine Häkelnadel und buntes Garn enthalten hat, enwendet worden sein. Die Aktentasche ist bei der Kriminalpolizei sichergestellt. Der Geschädigte wird ersucht, sich umgehend bei der Kriminalpolizei, Viktoriastraße 9, Zimmer 24, zu melden. Stadtrat Heitkamps Dienstjubiläum Sein 25jähriges Dienstjubiläum bei der Biele felder Stadtverwaltung konnte, wie berichtet, Stadtrat Heitkamp am Montag begehen. Aus diesem Anlaß ist für Mittwoch eine interne Feier vorgesehen. * Arbeitsdienst auf Reisen Eine Gruppe Arbeitsdienstler aus dem Rheinland, die von dem in Berlin stattgesundenen „Fest des deutschen Arbeitsdienstes“ kamen, statteten gestern unserer Stadt einen Besuch ab. Auf dem Parkplatz am Schillerplatz spielte der Spielmannszug einige flotte Märsche. Dann gings zum Mittagessen. Am Spätnachmittag wurde die Fahrt auf dem grüngeschmückten Kraftwagen fortgesetzt, der Heimat— Lager Karlsburg=Aachen— entgegen. Lydia Gottschewsky in Bielefeld Die für vorige Woche angesetzte, aber verschobene öffentliche Kundgebung der NS.=Frauenschaft Bielefeld=Stadt mit der bekanntesten Führerin der NS.=Frauen und Mitglied der Reichsleitung Lydia Gottschewsky findet endgültig am Freitag, 29. September, 20,30 Uhr, in der Ausstellungs= halle statt. Die Rednerin ist Herausgeberin der beiden führenden Frauenzeitungen: NS.=Frauenwarte und Deutsche Frauenfront. Lydia Gottschewsky hat in allen Lagern gestanden, als Studentin bei den sogen. höheren Töchtern, als Arbeiterin in der Fabrik bei den anderen Arbeitern und bei der Propagandaarbeit in den Proletarier=Vororten der Großstädte. Sie spricht über das Thema:„Wir Frauen im dritten Reich“. Sie wird weiterhin über die jetzige Tagung der Reichsleitung der RS., Frauenschaft in München berichten. Lydia Gottschewsky ist eine glänzende Rednerin: sie sprach am vergangenen Mittwoch in der überfüllten Dortmunder Westfalenhalle mit großem Erfolg. Heute nachmittag veranstalten die gesamten Bielefelder Küsengruppen einen Propagandamarsch durch die Stadt für diese Kundgebung. Man besorge sich noch schnellstens Vorverkaufskarten im Horst=Wessel=Haus, Wilhelmstraße, Zimmer 13 oder in den NSDAP.=Ortsgruppen bezw. bei den Frauenschaftsleiterinnen. Abzeichen für das Erntedankfest Die Kreispressestelle der NSDAP. Bielefeld teilt mit: Es ist der Wille des Führers und der Reichsleitung, daß sich die gesamte deutsche Bevölkerung an dem Erntedankfest beteiligt. Jeder Parteigenosse hat dafür zu sorgen, daß dieser Wille in die Tat umgesetzt wird. Die Reichsleitung der NSDAP. hat Abzeichen(Mohnblume) herausgebracht, die schon jetzt zu haben sind. Mindestens jeder dritte Deutsche soll am Erntedankfest das Abzeichen tragen. Wer das Abzeichen nicht kauft und nicht trägt, stellt sich damit bewußt in Gegensatz zu der Gesamtbevölkerung. Spende der Arbeit Ein nachahmungswertes Beispiel von Opfermut bezeugen die Arbeiter des Städt. Betriebsamtes. Sie haben beschlossen, fortlaufend ab 1. Oktober je Woche und Kopf 25 Pfg. an die Spende zur Förderung der nationalen Arbeit abzuführen. Diesem freiwilligen Vorgehen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit haben sich alle Arbeiter der Städt. Werke angeschlossen. Ortsgruppe Johannisberg, Zelle Lanksberg Dienstag. 26.., Zellenabend bei Beckord, Haller Weg. Beginn 20½ Uhr. Erscheinen der Mitglieder ist Pflicht. Zellen Werther= und Dornberger Straße Gemeinsame Zellenversammlung am Mittwoch. 27.., im Kaffee des Westens, Wertherstraße. Beginn 20½ Uhr. Vortrag: Pg. Oberstudiendirektor Dr. Hahn:„Probleme der auswärtigen Politik.“ Erscheinen der Mitglieder Pflicht. „Deutsche Christen“. Die Gruppe„Deutsche Christen, Martinigemeinde“, hatte die Mitglieder des Presbyteriums und die Vertreter der Kirchengemeinde Martini zu einem Aufklärungsabend über das Thema„Die neue Kirche im neuen Staat“ im Gemeindesaale eingeladen. Die Versammlung war gut besucht. Studienrat Schmidt hielt einen ausführlichen Vortrag über das Wahlergebnis zu den Kirchenvertretungen und die Stellung der Deutschen Christen im Dienste der Kirche. Die Glaubensbewegung„Deutsche Christen“ sei berufen, an dem Aufbau der neuen Kirche führend mitzuwirken. Alsdann sprach Pfarrer Buschtöns— Deutscher Christ— über das gestellte Thema und führte in einem fast zweistündigen Vortrage aus, daß der Staat ohne ein gläubiges Kirchenvolk auf die Dauer nicht bestehen könne. Es müsse eine Volkskirche geschaffen werden. Der Staat wolle aber alles tun, um durch die Schulen den Religionsunterricht zu fördern. Für weltliche Schulen, Sekten und sonstige Zusammenschüsse sei kein Platz mehr vorhanden. Durch die Maßnahmen des Staates sei die Kirche nicht gefährdet, sondern sie würde erst ihrer eigentlichen Aufgabe zugeführt werden. Die Deutschen Christen hätten insofern einen großen Erfolg aufzuweisen, als sie auf verfassungsmäßigem Wege die vielen Landeskirchen beseitigt und dafür eine Kirche geschaffen hätten, an deren Spitze der Reichsbischof stehe. Jetzt sei es Pflicht aller Christen, unsere Kirche zu einer Volkskirche zu machen. Mit einem kurzen Schlußwort und dem Singen eines Gesangverses schloß Studienrat Schmidt den Abend. Die Gruppe„Deutsche Christen, Martini“ beabsichtigt, im Laufe des Winters noch sechs Aufklärungsabende zu veranstalten, zu denen die Redner schon gewonnen sind. Pflichtversammlung der Deutschen Christen. Die Kreisleitung der Glaubensbewegung Deutsche Christen macht nochmals auf die heute, 20¼ Uhr, im Altstädter Gemeindehaus, Grünstraße, stattfindende Mitglieder=Pflichtversammlung aufmerksam. Rundfunkübertragung des Oberbannaufmarsches Die Uebertragung der am Sonntag ausgenommenen Wachsplatten von der großen Schlußkundgebung am Schillerplatz, erfolgt heute um 22 Uhr vom Sender Langenberg. Gewinne der HJ.=Verlosung vom Deutschen Abend auf dem Johannisberg, können noch bis einschließlich Donnerstag dieser Woche in der Geschäftsstelle der HJ., Turnerstraße 24, abgeholt werden. Kreisschulungsabend des Landkreises Für alle Amtswalter der P..=NSBO, sowie aller Nebenorganisationen findet am Freitag, 20 Uhr, bei Wiegand, Webereistraße ein Schulungsabend statt. Der Kreisleiter erwartet restloses und pünktliches Erscheinen aller Amtswalter des Landkreises. RS=Wolkswohlfahrt Bielefeld=Land Im Kreishaus versammeln sich am Freitag, 29. Sept., 16 Uhr alle Gruppenwalter der NSVolkswohlfahrt des Landkreises zu einer wichtigen Besprechung. Versammlung in Brackwede Am Mittwoch hält die Ortsgruppe Brackwede bei Hellmann eine äußerst wichtige Mitgliederversammlung ab. Hierzu haben außer sämtlichen Mitgliedern auch die SA und SA=Reserve sowie die Frauenschaft geschlossen teilzunehmen. Es sprechen Kreisleiter Dr. Löhr und Sturmbannführer Jostmeier.— Beginn 20 Uhr.— Jeder Pg. hat unbedingt zu erscheinen. Fahnenweihe in Milse Die Ortsgruppe Milse der NSDAP. hält am Donnerstag, 28. Sept., im Milser Krug ihre Mitgliederversammlung verbunden mit Fahnenweihe ab. Die Weihe nimmt Kreisleiter Dr. Löhr(Bethel) vor. Volksgesundheit, Vererbung und Gattenwah## Ueber diese brennenden Zeitfragen sprichtsam Donnerstag auf dem Johannisberg ProvinzialObermedizinalrat Dr. Simon. Der Ogr. Siegfried ist es gelungen, diesen anerkannten Fachmann zu diesem Vortrage zu gewinnen. Karten sind im Vorverkauf bei allen Geschäftsstellen der NSDAP. zu haben. vom 26. Sept. 1933 Mitgetellt von F. Böckelmann Ww., bier Niedrigster Thermometerstand in der Nacht + 12 Grad Celsius. Thermometerstand um 8 Uhr vormittags+ 18 Grad Celsius. Barometer 755 Millimeter. Wind 8O. Himmel teilw. bedeckt. Aussichten für Mittwoch: Fortschreitende Wetterberuhigung bei östlicher Luftströmung Albert: 300 Jahre Chinin Das Drama einer großen Entdeckung Vor 300 Jahren ist das Chinin nach Europa gebracht worden, eines der wichtigsten Heilmittel, das die Geschichte der Medizin kennt. Man kannte es unter dem Namen Jesuitenpulver. Denn dem Jesuitenpater Barnabe del Cobo war dieses wundersame Mittel zur Bekämpfung des Fiebers zu verdanken. Später erst, im Laufe der Jahrhunderte, bürgerte sich der Name Chinin ein, dem Namen des Chinabaums entlehnt, von dem es gewonnen wurde. Aber der Jesuitenpater war nicht der eigentliche Entdecker des Chinins. Eine Kette von Zufällen, in ihrer romantischen Fantastik und dramatischen Wucht ein unvergleichlicher Vorwurf zu einer Tragödie für die gestaltende Kraft eines Dichters, hatte es zur Kenntnis Europas gebracht. Lange Zeit hatte sich der Jesuitenpater in Peru aufgehalten, dem Zentrum jener Inkakultur, deren Größe wir heute noch in den Trümmern bewundern. Aber damals herrschten nicht mehr die Inkas, die Söhne der Sonne. Der spanische Vizekönig regierte in Lima, und zähneknirschend mußten die Abkömmlinge des einheimischen Herrschergeschlechts, mußte der alte Adel, der in geringer Anzahl noch in der Nähe von Lima seine Güter bewirtschaftete, die Herrschaft der Unterdrücker und Zerstörer ihres Volkes und ihrer Kultur mit ansehen. Daß die Inkas die Spanier nicht liebten, war unter diesen Umständen nicht zu verwundern. Aber wie groß, wie grenzenlos dieser Haß war, zeigte sich, als ein Wechselfieber in Lima ausbrach, das für die Europäer besonders gefährlich ist. Zahlreiche Menschen wurden dabei dahingerafft, und die Seuche breitete sich mehr und mehr aus. Schließlich drang sie auch in den königlichen Palast; die Frau des Vizekönigs wurde von ihr befallen, und zwar so heftig, daß sie von den spanischen Aerzten bereits nach zwei Tagen aufgegeben wurde. Nur eine Hilfe schien es zu geben. Dunkel rannte man im Volke, daß der Fürst Carcilasso, ein Abkomme des alten Herrscherhauses der Inka, bekannt als ein großer Hasser der Spanier, ein Mittel besitze, das eine unsehlbare Wirkung gegen die Krankheit habe. Aber streng achte er darauf, daß keinem Spanier die Wohltat dieses Wundermittels zuteil werde. Viele seiner Volksgenossen habe er dagegen schon vom Tode gerettet. Der Vizekönig, der von diesen Gerüchten hörte, nahm zu Carcilasso seine Zuflucht, obwohl die spanischen Aerzte sich skeptisch verhielten. Er kam zu Carcilasso, eindringlich schilderte er ihm den Zustand seiner Frau und ihren sicheren Tod, eindringlich flehte er ihn um Rettung an. Kalt und schweigend freute sich der Inkafürst an der Verzweiflung des Feindes; kalt und höhnend meinte er, die Spanier, die es so geschickt verstanden hätten, die unglücklichen Indianer ihres Goldes zu berauben, würden zweifellos auch geschickt genug sein, diese Krankheit zu besiegen. Er selbst wüßte von keinem Mittel. In die Knie ftel der Vizekönig; vergeblich. Carcilasso blieb hart. Ohne Hoffnung, verzweifelt kehrte der Vizekönig zurück. Er wußte nicht, daß Zuma, die Tochter Carcilassos, die Unterredung betauscht hatte. Ihr Frauenherz konnte seinen erschütternden Bitten nicht standhalten. Um Mitternacht erschien eine Frau, dicht verschleiert, im königlichen Palast. Sie gab den spanischen Aerzten ein Pulver für die Frau, die im Sterben lag. Diese nahm es ein, kurz darauf sank das Fieber; die Gemahlin des Vizekönigs war gerettet. Aber für diese Rettung mußte Zuma mit ihrem Leben büßen. Denn als sie den Palast verließ stürzten sich einige Eingeborene aus dem Hinterhalt auf sie und stachen sie nieder Obwohl der Vizekönig sofort eine strenge Untersuchung befahl, konnten die Täter nicht ermittelt werden. Man sagte, Carcilasso selbst habe die Ermordung seiner Tochter veranlaßt. Stärker als die Liebe zu seinem Blut sei ihm der Haß gegen den Feind gewesen. Während die Inka=Prinzessin mit großem Trauerpomp bestattet wurde, nahm der Jesnitenpater Barnabe del Cobe, der sich in der näheren Umgebung des Vizekönigs aushielt, ein bekannter Wissenschaftler, die Reste des von Zuma gebrachten heilwirkenden Pulvers, an sich und untersuchte es. Es traf sich, daß er sich damals gerade eingehend mit dem Wachstum des Chinabaumes beschäftigte und den bitteren Geschmack seiner Rinde kannte. An dem Geschmack des Pulvers wurde ihm klar, woher es wohl gewonnen sein mochte. Er bereitete sich mehr von dem Pulver und erprobte es an Fieberkranken. Immer war seine Wirkung von einer erstaunlichen Unfehlbarkeit. Im Jahre 1633 kehrte er nach Spanien mit diesem Pulver zurück. Rasch lernte man es kennen und benutzen. Während der 300 Jahre, in denen man das Chinin gebrauchte, wurde manche Verbesserung seines Herstellungsverfahrens erreicht. Heute gewinnt man es aus riesigen Plantagenpflanzungen und auf chemischem Wege. Soviel aber auch unsere Wissenschaft an der Weiterentwicklung getan hat: daß wir eines der wunderbarsten Heilmittel der Güte eines Frauenherzens verdanken, wie diese historisch allerdings nicht belegte Erzählung berichtet, mag als das Ergreisendste an dieser Geschichte einer großen Entdeckung erscheinen. Zivilisation Der Wind wurde zum Sturm, der Sturm zum Orkan, der Orkan zum Taifun, und in diesem Taifun ging das Schiff, zweihundert Seemeilen von Französisch=Guinea entfernt, unter. Zehn Stunden später trieben Herr Donkling aus Paderborn und Monsieur Tréand aus Paris, zusammen in eine Schwimmweste gepfercht, allen Haisischen zum Trotz an Land. Nachdem sie sich erholt, schlichen sie durch Busch und Strauch, und als sie Wasser und Kokosnüsse gefunden hatten, beherrschte sie nur noch eine Angst: Die Menschenfresser. Gegen Abend sahen sie Rauch aussteigen, und dann leuchtete ein braunes Zelt durch das Gestrüpp. Bäuchlings und mit klopfenden Herzen schlichen sie sich vor. Sie hörten eine energische Stimme. Die energische Stimme sagte:„Strategisch gesehen gibt es für uns nur eine Möglichkeit: Bevor die Armee vorgeht, müssen Berlin, Frankfurt und München durch Giftgas völlig vernichtet sein.“ Monsieur Tréand wandte sich zu Herrn Donkling. Seine Augen leuchteten.„Gott sei Dank", jauchzte er,„es sind zivilisierte Menschen...!" Hans Riebau Zeitschriftenschau Weltstimmen(Francksche Verlagshandlung, Stuttgart). Das Septemberheft enthält eine Reihe von Einführungen in beachtenswerte Bücher. allem ist Hurleys„Kontrapunkt des Lebens" zu nennen. Anschaulich und lebendig ist auch die Abhandlung über Leo Weismantels Romantrilogie „Aus dem Leben und Sterben eines Volkes“ von Frank Matthies. Zum 200. Geburtstag Wielands hat Matthäus Gerster einen Beitrag:„Wieland auf Schloß Warthausen“ geschrieben. Fotofreund(Fotokino=Verlag). Neben wunderschönen Aufnahmen bringt die 2. Septembernummer einige unterhaltende und belehrende Aufsätze, z..: „Rundreise ums Korn“ von W. Stölting,„Vom Licht in der Mitte“ von A. Niklitschek=Wien und „Heimatfotografie“, ein Beitrag zum Thema Volksleben und Volkskunst von Margarete Dieffenbach. Sport im Bild.„Herbstmoden“ ist das Leitwort der neuen„Sport und Bild=Nummer“. Eine umfangreiche Schau von deutschen Modellen aus Stofsen deutschen Ursprungs ist zusammengestellt. Renate Green belehrt in Wort und Bild über neue Verbschlüsse aus Metall, Holz und Kristall. Dem Herrn wird gezeigt, wie er sich„ohne Mantel und doch warm“ kleiden kann.— Daneben gibt es wie immer gute Kurzgeschichten, Gedichte und aktuelle Bilder. Simplicissimus. Die neue Nummer des Simplicissimus bringt wieder eine Fülle von Zeichnungen über aktuelle Themen. Aus dem reichhaltigen Tertteil sind besonders Beiträge von Hans Friedrich Blunck, Georg Britting und Dr. Oweglos hervorzuheben. Unser hochverehrter Chef Herr Louis Oetker Teilhaber der Firma Dr. August Oetker Ist heute morgen still und In Frieden entschlafen. Mitten Im vollen Schaffen, auf seinem Arbeitsplatz an der Stätte seines langjährigen erfolgreichen Wirkens hat ihn der unerbittliche Tod ereilt. Unfaßbar ist uns der Gedanke, daß wir ihn, der dem Geschäft ein Führer und seinen Mitarbeitern ein leuchtendes Beispiel höchster Pflichterfüllung und warmherzigster Hilfsbereitschaft war, nicht mehr bei uns haben sollen. Sein Heimgang hat uns tief erschüttert. Immer werden wir des Verstorbenen In Verehrung und Dankbarkeit gedenken. Die Prokuristen, Angestellten u. Arbeiter der Firma Dr. August Oetker und der angeschlossenen Betriebe. Blelefeld, den 23. September 1933. Nachruf Am 23. September 1933 verschied im 67. Lebensjahre infolge eines Herzschlages unser Aufsichtsratsmitglied Herr Louls Setkel Wir verlieren in ihm einen Berater von lauterem Charakter, der uns mit seinem umfangreichen kaufmännischen Wissen treu zur Seite stand. Wir werden stets dankbar seiner gedenken. E. Gundlach Aktiengesellschaft Nachruf. Am 23. September 1933 verschied im 67. Lebensjahre Infolge eines Herzschlages Ferr Louls Sckkel der seit dem Jahre 1928 dem Aufsichtsrat unserer Gesellschaft angehört. Der Entschlafene hat seine reichen Erfahrungen und hervorragenden Kenntnisse stets im weitesten Maße der Förderung unseres Unternehmens gewidmet. Durch seinen offenen und geraden Charakter erwarb er sich unser aller Wertschätzung. In dieser für die Industrie so schweren Zeit trifft uns das unerwartete Ableben daher besonders hart. Seine großen Verdienste um unsere Gesellschaft sichern ihm ein dauerndes und ehrendes Gedenken. Der Aufsichtsrat der E. Gundlach Aktiengesellschaft Unerwartet aus lebensfrohem Schaffen heraus, entriß der unerbittliche Tod uns das Mitglied unseres Aufsichtsrates, den Fabrikanten Herrn Louls Seiker Bielefeld Wir verlieren In dem teuren Entschlafenen einen treuen Freund unseres Unternehmens, der uns mit seinen großen Kenntnissen und reichen Erfahrungen jederzeit zur Seite stand. Sein Andenken werden wir alle Zeit in hohen Ehren halten. Köln, den 23. September 1933. Aufsichtsrat und Vorstand der Gebrüder Stollwerck Aktien-Gesellschaft. Hameln, den 25. September 1933. Gänzlich unerwartet ist der Mitinhaber unserer Herr Fabrikant Louis Oetker Bielefeld aus dem Leben geschieden. Wir beklagen tief den Tod dieses aufrechten und mit großer Herzensgüte ausgestatteten Mannes, der uns steis mit Rat und Tat zur Seite stand. Sein Andenken ist mit der Entwicklung unseres Unternehmens innig verbunden und werden wir ihm steis ein dankbares und treues Gedenken bewahren. Aromac 6. m. b.., Nahrungsmittellabrik Burkart. Am 23. September 1933 wurde Herr Loufs Seikel Mitinhaber der Fa. Dr. August Oetker, Bielefeld aus seinem arbeitsreichen Leben abgerufen. Der Verewigte gehörte seit langen Jahren unseren Verbänden an. Sein schlichtes, vornehmes Wesen. sein aufrichtiger Charakter und seine Tatkraft werden seine Persönlichkeit auch über das Grab hinaus nicht vergessen lassen. Unsere Verbände verlieren in ihm einen verständnisvollen Förderer ihrer Interessen. Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten. Herford, den 25. September 1933. Arbeitgeber-Verband der Süßwaren- u. Nahrungsmittel-Industrie für den Regierungsbezirk Minden u. den Freistaat Lippe, Sitz Herford Der Vorsitzende: Ernst Nolting. Verein der Schokoladen- und Zuckerwaren-Fabrikanten für das östliche Westfalen und den Freistaat Lippe, Sitz Herford Der Vorsitzende: Ernst Nolting. Unerwartet hat der Tod am Sonnabend, den 23. September, das Mitglied unseres Aufsichtsrates Herrn Louis Oetker mitten aus der Arbeit abberufen. Viel zu früh ist damit einem an Arbeit und Erfolgen reichen, kraftvollen Leben ein Ziel gesetzt und ein Mann von schlichter, gerader Art, großen Erfahrungen, klugem Weitblick und nie versagender Arbeitsfreude heimgegangen. Wir beklagen den Verlust des uns so jäh Entrissenen aufs tiefste und werden sein Andenken in hohen Ehren halten. Bad Salzuflen, den 25. September 1933. Aufsichtsrat und Vorstand der Hoffmann’s Stärkefabriken Aktiengesellschaft. Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, unsere Mitglieder von dem plötzlichen Tode unseres lieben WeidgenOsse! Herr Louis Setke. in Kenntnis zu setzen. Der Verstorbene war ein echter deutscher Weidmann und eifriger Förderer unseres jagdklubs, dessen Andenken wir hoch in Ehren halten werden. Als letzten Waldesgruß legen wir einen grünen Bruch auf sein Grab. Jagdklub St. Hubertus-Bielefeld Der Vorstand Bielefeld, 24. September 1933. für das Instandsetzen, Umtüllen und Reinigen, oder für Neuanschaffung Ihrer Betten. Sie werden gut und richtig bedient im Spezialgeschäft P Mertens Jahnplatz. Kleine Familien-Anzeigen (Aus anderen Blättern entnommen) Verlobte: Margarete Brandt und Werner Kornfeld, Minden i. W.— Emma Lineweg und August Knemeyer, Versmold.— Hedwig Twelmeier und Karl Schlink, Steinhagen.— Winchen Avenhaus und Gottlieb Sültemeier, Avenhaus bei Lage. Vermählte: Paul Schemmel und Lilo Büscher, Detmold.— Gustav=Adolf Böhning und Ida Jahns, Minden i. W.— Peter Karbach und Else Peter, Detmold. Gestorben: Ernst Sundermann, 72., Alverdissen.— Friedrich Teilmann, 71., Bad Salzuflen.— Witwe Wilhelmine Focke, geb. Weber, 59., Detmold.— Witwe Konradine Hausmann, geb. Büker, 75., Lemgo. — Wilhelm Hillebrenner, 82., Bad Salzuflen.— Fritz Krüger, 34., D Gustav Hupholl, 76., Lemgo Heldke, 76., Detmold. K Zwangsversteigerung. Am 10. Oktober 1933, 10 Uhr, sollen an der Gerichtsstelle, Detmolder Straße Nr. 9, Zimmer Nr. 23, die Grundstücke der Ehefrau des Schlossers August Schwerdtseger, Anna geb. Sewing, geschiedene Rüter, Bielefeld, Schildescher Straße Nr. 43 belegen, versteigert werden. Bielefeld, den 17. Mai 1933. Das Amtsgericht. Zwangsversteigerung. Am 10. Oktober 1933, 11¼ Uhr, soll an der Gerichtsstelle, Detmolder Straße Nr. 9, Zimmer Nr. 23, die Besitzung der Ehefrau Motorradhändler Wilhelm Brinkmann, Alma geb. Wibbing, Bielefeld, Spinnereistraße Nr. 5 belegen, versteigert werden. Bielefeld, den 17. Mai 1933. is Amtsgericht. K Lhistenz. Leistungsfäh. Fabrikationsunternehmen sucht für Ubernahme ein, dort zu erricht. Versandabteilung strebs. Herrn, dem an selbst, guter Existenz gelegen ist. Vollkommene Einarbeitung erfolgt. Zur Thernahme gehören zweitausend Mk. Offert. unt. Ub to9: bef. Ann.-Exp.„DAG“ G. m. b.., Köln. Sanid Tiederlage Eintragl. versandniederlage in weit über 50 Jahren bewährten Spezialartikeln ist für den dortigen Platz zu übertrag. Da Einarbeitung erfolgt, sind Branchekenntnisse nicht ertorderl. Zur Ubernahme gehören einige tausend Mark. Offerten unter K G 13288 an die Geschäftsstellen der Westf. Neuest. Nachrichten „ Käufer in(branchekundg) ur patkerei und Konditorei sofort gesucht. Offerten mit Bild, Zeugnisabschrift und Gehallsansprüchen unter.5135 an die Geschäftsstellen der Westtälischen Neue sten Nachrichten. Dienstag, 26. September 1933 bestfälische Neueste Nachrichten Nr. 220 Drittes Blatt Der Leipeiger Trozeß Die Teesonatteruchn... 5• 7 W Torgler und Taneff werden gehört— Die Prüfung des Sachverhalts hat schon begonnen Leipzig, 25. 9. Die Montagverhandlung vor dem Reichsgericht wird kurz nach 10 Uhr eröffnet. Vor Eintritt in die Verhandlungen teilt Rechtsanwalt Teichert mit, daß die Schwester des Angeklagten Dimitroff in Leipzig eingetroffen sei und darum bitte, zur Verhandlung als Zuhöhrerin zugelassen zu werden. Sie solle ferner bezeugen, daß Dimitroff bis 1928 Mitglied verschiedener Körperschaften in Bulgarien war, ferner, daß er im Jahre 1931|32 ihr geschrieben und auch in Moskau erzählt habe, womit er sich in Deutschland beschäftige, nämlich mit der Verhältnissen der bulgarischen kommunistischen Partei und mit der Sammlung von Literatur darüber sowie mit schriftstellerischen Arbeiten. Die Schwester Dimitroffs wird in den Saal gerufen. Oberreichsanwalt Werner wendet sich gegen die Vernehmung der Schwester Dimitroffs als Zeugin, denn es könne ohne weiteres als wahr unterstellt werden, was der Angeklagte über seine Tätigkeit mündlich und schriftlich mitgeteilt habe. Vorsitzender: Der Senat beschließt, die Schwester des Angeklagten Dimitroff zu vernehmen, zumal sie als Zeugin zur Stelle ist. Frl. Dimitroff muß mit Hilfe des Dolmetschers vernommen werden. Die Zeugin gibt an, daß Dimitroff seit 1905 General= sekretär des Arbeitersyndikats der Kommunistischen Partei ist. Angeklagter Dimitroff ruft dazwischen: Die Uebersetzung ist nicht genau. Vorsitzender: Dimitroff, jetzt haben Sie zu schweigen, wenn die Sache vorbei ist, sind Sie nach der Prozeßordnung berechtigt, Einwendungen zu machen. Als Dimitroff erneut Einwendungen macht, ruft der Vorsitzende: Sie haben jetzt zu schweigen! Auf Fragen des Vorsitzenden erklärt die Zeugin weiter, daß Dimitroff auch der magyarischen kommunistischen Partei angehörte. Ebenso bestätigte er, daß er Mitglied des Zentralkomitees der Partei war. Ferner sei Dimitroff seit 12 Jahren ununterbrochen Volksvertreter im bulgarischen Parlament gewesen.— Der Vorsitzende erklärt, daß das ja alles nicht bestritten worden sei und richtet dann die Frage an die Zeugin, ob und worüber sie mit ihrem Bruder Briefwechsel geführt habe. Der Dolmetscher erklärt, die Zeugin bestätige, daß Dimitroff ihr geschrieben habe. er halte es für seine Pflicht, in Deutschland weiter für die bulgarische kommunistische Bewegung tätig zu sein, Uebersetzungsarbeiten zu machen und Artikel zu schreiben, die sich mit der kommunistischen Arbeiterpartei Bulgarens beschäftigen. Angeklagter Dimitroff ruft dazwischen: Der Arbeiterklasse! Vorsitzender: Dimitroff, das ist das letzte Mal, daß ich Sie jetzt daran erinnere, daß Sie nicht dazwischen sprechen dürfen. Angeklagter Dimitroff: Die Uebersetzung ist nicht ganz genau gewesen. Ich frage die Zeugin, ob ich ihr geschrieben habe, daß die internationale Pressekorrespondenz wöchentlich ein bis drei Artikel über die bulgarischen Verhältnisse aus meiner Feder gebracht hat. Zeugin: Ja, das hat er mir geschrieben. Angekl. Dimitroff: Habe ich ihr nicht auch geschrieben, daß ich an einer Geschichte der revolutionären Arbeiterbewegung Bulgariens arbeite? Die Zeugin bestätigt das ebenso wie die weitere Frage des Angeklagten, ob er ihr nicht mitgeteilt habe, daß er die Kampagne zu Gunsten der Amnestie in Bulgarien durch seine Arbeiten und seine Reise nach Paris fördern wollte. Rechtsanwalt Teichert fragt die Zeugin dann noch, ob Sie auch Popoff kenne und in Moskau gesehen habe. Die Zeugin bestätigt, daß Sie mehrfach mit Popoff und seiner Frau zusammengekommen ist. Die Zeugin selbst ist seit 1926 bis Mitte 1933 ununterbrochen in Moskau gewesen. Der Angeklagte Popoff läßt der Zeugin dann noch durch den Dolmetscher verschiedene Fragen vorlegen die alle darauf hinauslaufen, daß die Zeugin ihn zu dieser oder jener Zeit im Jahre 1932 da oder dort in Rußland getroffen haben soll. Die Zeugin bejahlt prompt alle die Fragen. Der Vorsitzende machl darauf aufmerksam, daß die Zeugin vorher erklärt hat, sie könne sich der einzelnen Zusammenkünste nicht erinnern, jetzt aber plötzlich genau jedes von Popoff angegebene Datum zu bestätigen weiß.— Der Oberreichsanwalt erklärt, Popoff stelle dauernd Suggestivfragen. Richtig wäre es, wenn die Zeugin befragt würde, wo sie nach ihrer frinnerung Poposs getrossen hat. Der Vorvende ersucht den Dolmetscher, Popoff darauf aufmerksam zu machen, daß Suggestivfragen an einem deutschen Gericht nicht zulässig sind. Taneff wird verhört Es beginnt dann die Vernehmung des letzten bulgarischen Angeklagten Taness. Der 36jährige Schuhmacher Wassil Taneff ist in dem mazedonischen Städtchen Gevaeli geboren, als Sohn eines Eisenarbeiters, der 1903 an dem Aufstand der mazedonischen Revolutionäre teilgenommen hat und 1906 im Kampfe gegen die Türken gefallen ist. Bei der Frage nach seinen Vorstrafen versucht Taneff immer wieder längere politische Darlegungen zu machen. Der Vorsitzende unterbricht ihn und weist darauf hin, daß es jetzt nur darauf ankomme, die Personalten festzustellen. Darauf gibt Taneff an, daß er im Jahre 1925 wegen Zugehörigkeit zu der verbotenen kommunistischen Partei Bulgartens zu 12½ Jahren Zuchthaus verurtellt worden sei. Davon habe er 11 Monate abgesessen, dann sei die Amnestie in Kraft getreten. In seiner Abwesenheit sei er dann Anfang 1927 noch einmal zu 12½ Jahren Zuchthaus verurteilt worden, weil er Mitglied des Reichskomitees der kommunistischen Partei Bulgartens war. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob er 1925 nicht an einem kommunistischen Aufstand in Bulgarien teilgenommen habe, antwortet Taneff, 1925 habe es in Bulgarsen keinen kommunistischen Aufstand gegeben. Er habe also daran auch nicht teilgenommen. Damals seien allerdings etwa 20.000 bulgarische Arbeiter niedergemetzelt worden. Das Gericht läßt eine Auskunft der Pollzeidirektion Sofla verlesen. Danach hat Tanest an den kommunistischen Unruhen im Jahre 1925 aktiv teilgenommen. Er war ferner Mitglied einer Gehelmorganisation, nach deren Ausdeckung er die Grenze überschritt. Der politische Polizeidienst hat weiter erfahren, daß Taneff auch in Wien an kommunistischen Versammlungen teilgenommen hat. Taneff bestrettet, in Wien kommunistische Versammlungen besucht zu haben und bestreitet ferner, Mitgkied der Gebeimorganisatten gewesen zu sein. Taneff gibt auf die Frage des Vorsitzenben an, diß er Mitte Oktober 1926 in Moskau elngetrosfen ist. Dort habe er von 1926 bis 1927 in einer Schuhmacherei gearbeitet. Von 1928—1991 sei er politisch geschult worden. Mit der rufsischen kommunistischen Partei habe er in keiner Verbindung gestanden. Die Schule sei eine rein bulgarische Emigrantenschule gewesen. Die Lehrer an der Schule waren ausschließlich bulgarische Emigranten. Oktober 1931 sei er über Polen nach der Tschechoslowakei gefahren und in Prag habe er vom bulgarischen Konsulat einen regelrechten Paß bekommen. Die Verhandlung wird dann durch eine Pause unterbrochen. Ende Februar 1933 in Berlin Nach der Pause wird die Vernehmung Taneffs fortgesetzt. Auf die Frage, welche Funktionen er im Zentralkomitee der kommunistischen Partei Bulgariens gehabt habe, erklärt der Angeklagte: Darüber will ich keine Auskunft geben, um nicht etwa der bulgarischen Polizei Material in die Hände zu spielen. Auf Fragen teilt er weiter mit, daß er am 20. 10. 1982 wieder in Moskau eingetroffen sei, wo er bis zum 22. Februar 1933 gewohnt habe. Dort habe ihn auch Popoff bis zu dessen Abreise wiederholt besucht. Am 24. Februar will Tanefs in Berlin eingetroffen sein. Vorsitzender: Mit einem Patz, der zwar Ihr richtiges Bild zeigte, aber den salschen Namen Danesf trug. Taness: Diesen Paß babe ich von bulgarischen Emigranten in Moskau bekommen. Vorsitzender: In der Voruntersuchung haben Sie zunächst behauptet, den Paß hätten Sie sich in Wien verschafft, während Sie doch tatsächlich gar nicht in Wien gewesen sind. Tanefs: Ich habe diese salschen Aktenangaben in der Voruntersuchung gemacht, weil ich damals den Weg verschweigen wollte, den ich eingeschlagen hatte. In Berlin bin ich von Popoff abgeholt worden. Der falsche Paß Es entspann sich dann eine längere Erörterung über den Baß des Angeklagten Tanefs. Präsident Bünger stellt fest, daß Taneff wiederholt selbst gesagt habe, der Paß könne von ihm nicht anerkannt werden. Erst habe er bebauptet, der Paß sei echt, was insosern nicht richtig sei, als er einen anderen Namen ausweise. Um so unerhörter sei es, wenn er dann später die Beschuldigung erhoben habe, daß der Paß während der Untersuchung gesälscht worden sei. Der Angeklagte Taneff betont, daß er vor dem Untersuchungsrichter festgestellt habe, daß der Paß falsch set. Als er dann den deutschen Stempel vom Grenzübertritt nicht sand, habe er geglaubt, daß der Paß geändert worden sei, während er im Gefängnis saß. Der Vorsitzende erklärt, daß er zu Gunsten des Angeklagten annehmen wolle, daß bier ein Mißzverständnis vorliege. .=A. Seuffert fragt den Angeklagten Taneff, ob er van der Lubbe früher schon gekannt habe. Tanefs: Woher soll ich ihn kennen? Ich verstehe kein Wort deutsch. Wie sollte ich überhaupt mit ihm zusammenkommen? .=A. Teichert: Ich möchte feststellen, daß bei dieser Frage der Angeklagte van der Lubbe sich vor Lachen schüttelte. Auf die Frage des Oberreichsanwaltes nach dem Zweck seines Berliner Aufenthaltes erklärt Taneff. er sei vom Zentralkomitee der bulgarischen Partei beauftragt gewesen, gemeinsam mit Popoff die Campagne für die Amnestierung der bulgarischen Emigranten zu fördern. Berlin sei für diese Arbeit das geeignete Zentrum gewesen. Torgler wird vernommen Als letzter der Angeklagten wird nun der frühere kommunistische Reichstagsabgeordnete Torgler vernommen. Ehe der Angeklagte Angaben zu seiner Person macht, erklärk er, er wolle die erste Gelegenheit benutzen, um vor der Weltöffentlichkeit seine absolute Unschuld zu beteuern und zu erklären, daß er an dem„verbrecherischen" Reichstagsbrand durchaus unbeteiligt sei. Nachdem er längere Ausführungen in diesem Sinne gemacht hat, erklärt er auf die Fragen zu seiner Person: Er sei als Sohn eines Arbeiters der städtischen Gasanstalt geboren. Er wäre gern VolksEin„Rotbuch“ gegen das„Braunbuch“ Aktivistische Einzelgänger gegen die kommunistischen Parteien Ein Beispiel der Leipziger Verteidigungstaktik Amsterdam, 25. 9. In holländischen Kommunistenkreisen ist man offenbar mit dem„Braunbuch“ sehr unzufrieden, zumal es von„Nichtproletariern“ geschrieben sei. So haben diese Kreise es für nötig befunden, ihrerseits ein sogenanntes „Rotbuch“ herauszugeben, als dessen Verfasser das„Internationale van=der=Lubbe=Komitee" zeichnet und zu dessen Herausgabe ein Amsterdamer Verlagsunternehmen, der„Internationaal Uitgeversbedruf“, sich bereit erklärt hat. In der Einleitung dieses kommunistischen Rotbuches heißt es, es gehe hier nicht um die Angelegenheit van der Lubbe, vielmehr gehe es hier um eine Sache von proletarischem Weltinteresse. Das Rotbuch enthält politische Betrachtungen, ein proletarisches Gerichtsverfahren, weiter das Tagebuch, das van der Lubbe über seine Reisen durch Deutschland und Südosteuropa vom 6. September bis 24. Oktober 1931 verfaßte und schließlich van der Lubbes Korrespondenz. Zu der Brandstiftung im Reichstag heißt es in dem„Rotbuch“, zu dem Zeitpunkt, in dem„Hitler die Macht erhielt, habe van der Lubbe, dessen proletarisch=aufständisches Wesen sich schon jahrelang gegen die allen Verständnisses für proletarische Klasseninteressen ermangelnden Aktionen der Parteien der Dritten Internationale aufgelehnt habe, eine Tat von welterschütternder Bedeutung vollbringen wollen". Aber die Internationale habe van der Lubbe im Stich gelassen und ihn verleugnet. Seine Tat habe van der Lubbe allein und aus eigene Verantwortung getan. Das Rotbuch enthält ferner eine Anzahl Erklärungen, die die Behauptung des„Braunbuches" zurückweisen, daß van der Lubbe Homosexueller gewesen sei. * Das„Rotbuch“ schlägt in die gleiche Kerbe wie die Verteidigungstaktik der Angeklagten in Leipzig, die ebenfalls bemüht sind, die kommunistischen Parteien an den aktiven Terrorhandlungen völlig unbeteiligt erscheinen zu lassen. Angeblich sind danach die Terrorakte von radtkalen, aktivistischen Einzelgängern verübt worden, während die Parteileitung ihre Hände in Unschuld wäscht. Diese Verteidigungstaktik dürfte durch das Leipziger Anklagematerial noch näher durchleuchtet werden. schullehrer geworden, wurde aber wegen der Armut seiner Eltern nach Beendigung der Gemeindeschule kaufmännischer Lehrling in einem Herrenmodengeschähft. Im Dezember 1914 wurde er zum Militär eingezogen. Künf Monate war er Armierungsfoldat in Russisch-Polen. Später kam er als Insanterist an die Westfront. Bei Ausbruch der Revolutton hat er als Vorsitzender des Arbeiter= und Soldatenrates in Neuruppin gewirkt. 1924 wurde er dann in den Reichstag gewählt. Torgler schildert dann seinen politischen Werdegang und führt u. a. aus: Ich möchte mit aller Bekonung, auch mit einer gewissen Berechtigung und ohne Uebertreibung sagen, daß der Kampf für den Sozialismus zum Einn und Inhalt meines Ledens geworden ist. Was ein Mensch an Idealismus ausbringen kann, das habe ich für die Sache der Arbeiterschaft aufgebracht, und ich werde auch weiterhin nicht ruhen, mich für die Sache der deutschen Arbeiterklasse einzusetzen. M Ich gebe zu, daß bei mir eine gewisse Beeinflussung durch meine Mutter vorlag. Meine Mutter ist seit 50 Jahren Sozialistin. Mit Vollendung des 18. Lebensfahres wurde ich Mitglied der Soztaldemokratischen Partel. 1919 wurde ich Mitglied der Unabhängigen Soztaldemokratischen Partet, der ich bis zur Gründung der kommunistischen Partei angehörte. Seit Dezember 1920 bin ich Mitglied der kemmunistischen Partei Deutschlands. Im Herbst 1925 wurde ich Vorsitzender des Beamtenausschusses des Reichstages. In den letzten Jahren war ich noch Mitglied des Preußischen Staatsrates und 1929 wurd= ich Vorsitzender der kommunistischen Reichstagsfraktion. Dem Zentralkomitee der kommunistischen Partei habe ich nicht angehört. Im letzten Jahre war ich Herausgeber des Mitteilungsblattes der kommunistischen Fraktion„Der rote Wähler“, sonst bin ich nicht als Herausgeber in Erscheinung getreten. Landgerichtsdirektor Parrisius verliest dann den Schluß eines Artikels, den Torgler im Februar 1933 in dieser Zeitschrift veröffentlicht hat. Darin werden die Arbeiter ausgesordert, nicht abzuwarten, was der Stimmzettel am 5. März bringt, sondern durch die Tat gegen den faschistischen Terror vorzugehen. Ter Angeklagte Torgler bekennt sich als Verfasser dieses Artikels, meint aber, auf diesen Artikel und seine Mottve erst dann einzugeben, wenn der Präsident den Zeitpunkt vorschlage. Vorf.: Einstweilen wollen wir den Artikel auf sich beruben lassen. Der Angeklagte Torgler weist auf mehrere bei den Akten befindliche Briese der Angehörigen van der Lubbes hin, in denen von einer „kommunistischen Arbeiterpartei“ die Rede sei, der, wie Torgler behauptet, die Freunde van der Lubbes und sicherlich van der Lubbe angebört haben. Diese kommunistischen Arbeiterparteien in den einzelnen Ländern, betont Torgler, seien kleine Gruppen von Leuten, die mit den kommunistischen Parteien und mit der kommunistischen Internationale nicht das allermindeste zu tun hätten. Sie seien im Gegenteil mit ihrer anarchistischen Einstellung die schärfsten Gegner der eigentlichen kommunistischen Partei. Die Vernehmung der Angeklagten über ihre Person ist damit abgeschlossen. Das Sachverhör beginnt Das Gericht geht dann zur Behandlung des zweiten Teiles der Anklage, dem objektiven Sachverhalt über. Der Vorsitzdende wendet sich zunächst an den Angeklagten van der Lubbe und fragt ihn, ob es richtig sei, daß er am 22. Februar 1933 vor dem Neuköllner Wohlfahrtsamt geäußert habe, die Arbeiterschaft müsse jetzt mit einer Gegenaktion einsetzen, es sei dazu noch nicht zu spät. Der Angeklagte gibt zu, sich in ähnlicher Weise geäußert zu haben. Vors.: Sie sollen weiter gesagt haben, man müsse öfsentliche Gebäude anstecken, damit das Volk aufgerüttelt würde und den Anfang der Revolution erkennen könne. van der Lubbe äußert sich zu diesen Fragen wieder in derselben zögernden und widerspruchsvollen Weise wie am ersten Verhandlungstage. Er gibt schließlich zu, daß in seiner Gegenwart von der Notwendigkeit gesprochen worden sei, öffentliche Gebäude anzuzünden. Dagegen bestreitet er, daß bei dieser Gelegenheit gesagt worden sei, der Reichstag müsse in Brand gesteckt werden. Die Inbrandsetzung öffentlicher Gebäude habe nicht er selbst empfohlen, aber im Laufe des Gespräches sei davon geredet worden. Der Vorsitzende stellt fest, daß die heutigen Bekundungen van der Lubbes sich im großen und ganzen mit dem Ergebnis der Vernehmungen in der Voruntertung decken. Dem Angeklagten werden dann zahlreiche Aeußerungen vorgehalten, die er in Gesprächen gemacht haben soll. So hatte er zu dem Zeugen Janicke, einem Zeitungshändler, geäußert, die Deutschen wüßten nicht, was sie Der Bückeberg wandelt sich Gigunttsche Verberenaugen„...PR1rintng 1 800 FAD-Leute Tag und Nacht bei der Arbeit— Angeheure Anforderungen an die Reichsbahn— Das Weserbergland im Scheinwerferlicht machten und die kommunistische Partei arbeite nicht durchgreifend genug. Auch in der Wohnung Starkers, wo van der Lubbe übernachtet hat, ist es zu Unterhaltungen beim Mittagessen gekommen, in deren Verlauf van der Lubbe sagte, daß er Angehöriger der kommmunistischen Partei sei, jedoch mit der jetzigen Führung der Partei nicht einverstanden sei, da diese zu flau arbeite. Van der Lubbe bestätigt alle diese Aeußerungen durch ein kurzes Ja oder ein Kopfnicken. Das gilt auch von weiteren Aeußerungen wie: Man müsse Revolution machen, er wolle Erwerbslose zusammenbringen, um die Revolution vorwärts zu treiben, jeder müsse sich selbst Führer sein und nicht erst die Befehle der Parteileitung abwarten, er wolle bis zum 5. März in Berlin bleiben, und wenn bis dahin nichts geschehen sei, wieder nach Holland zurückkehren. Einem Wohlfahrtspfleger gegenüber hat er geäußert, man müsse äußerst radikale Maßnahmen ergreifen. Am gleichen Nachmittag hat sich van der Lubbe einen SA=Aufmarsch in Neukölln angesehen und auch dabei geäußert, man müsse etwas machen. Van der Lubbe bestätigt alle diese Aeußerungen. Auf den Vorhalt des Vorsitzenden bestätigt der Angeklagte van der Lubbe, daß er am Donnerstag, den 23. Februar, von der Post Geld abgeholt und dann die Absicht gehabt habe, eine im Sportpalast stattfindende kommunistische Versammlung zu besuchen. Diese Versammlung sei aber aufgelöst worden. Am Freitag, den 24., also am Tage vor der Brandstiftung, hat Lubbe sich mit einigen jungen Leuten darüber unterhalten, daß etwas unternommen werden müsse, um die Arbeiterbewegung vorwärts zu treiben. Die Frage des Vorsitzenden, ob er sich an diesem Tage mit dem Gedanken beschäftigt habe, gegen die Natinalsozialisten etwas zu unternehmen, verneint der Angeklagte. Gegen 14,30 Uhr vertagt der Vorsitzende die weitere Vernehmung des Angeklagten van der Lubbe auf Dienstag vormittag. Aus der FKochhr Brand auf der Landstraße Holländischer Schuell=Lastwagen in Flammen " pp. Gütersloh, 25. 9. Auf der Landstraße zwischen Gütersloh und Isselhorst geriet am Montag nachmittag ein Lieserwagen aus Holland aus unbekannter Ursache während der Fahrt in Brand. Bevor der Wagenführer Löschversuche unternehmen konnte, stand der Wagen bereits in hellen Flammen, so daß man ihn seinem Schicksal überlassen mußte. Eine schwarze Rauchwolke wälzte sich über die Landstraße, und in einer Entfernung von hundert Metern hielten auf beiden Seiten die Fahrzeuge, da wegen der Explosionsgefahr ein Vorbeifahren an dem brennenden Wagen unmöglich war. Als die Gütersloher Freiwillige Feuerwehr am Brandort erschien, war bereits die Karosserie bis auf die Metallteile verbrannt. Mit lautem Knall platzten die beiden Hinterreisen, so daß der Wagen zusammensackte. Der Benzintank brannte glücklicherweise aus, ohne zu explodieren, so daß schließlich von der Feuerwehr unter tatkräftiger Hilfe des Wagenführers das Chassis=Wrack auf den Sommerweg geschleppt werden konnte. Merkwürdigerweise waren die beiden Vorderräder und der Motor kaum beschädigt. Dagegen hatte die Straßendecke unter der starken Hitze Feuer gefangen und mußte mit Sand abgelöscht werden. Nach anderthalb Stunden war die Gefahr beseitigt, und der Verkehr vollzog sich wieder in geregelten Bahnen. Wohnhaus in Flammen Fachwerkhaus niedergebrannt hk Volmerdingsen, 25. 9. Am Montag entstand aus bisher unbekannter Ursache auf dem Anwesen des Landwirts Möhlmeier Feuer, das in den großen Heuund Strohvorräten reiche Nahrung fand und sich mit rasender Geschwindigkeit ausdehnte, so daß der Fachwerkbau dem Feuer zum Opfer gefallen ist. Obgleich der größte Teil des Inventars und des Viehs in Sicherheit gebracht werden konnte, ist der Schaden doch beträchtlich. I2 Bad Oeynhausen. Werbeangeln. Zugunsten des Altersheimes fand in Bad Oeynhausen ein Werbeangeln statt, an dem 65 Mitglieder teilnahmen. Trotz des fallenden Wassers wurden rund 40 Pfund Fisch gefangen, die dem Altersheim überwiesen wurden. hk Rehme. Weitere Etatssenkung verlangt. Die Etats der Gemeinden des Amtes Rehme sind von der Regierung in Minden mit der Forderung nach weiteren Einsparungen an das Amt zurückgereicht worden. hk Exter. Von einem Bullen schwer verletzt wurde hier ein Landwirt, als er im Stall beim Vieh tätig war. Der Bulle fiel plötzlich dem Landwirt an und verletzte ihn so schwer, daß er einen Beinbruch erlitt. Der Bedauernswerte wurde dem Herforder Krankenhaus zugeführt. d. Bielefeld, 26. 9. Auf dem Bückeberg bei Hameln sind bereits seit acht Wochen Arbeitsdienstfreiwillige zusammengezogen, um den Kundgebungsplatz und die Anmarschstraßen für den großen Staatsakt des Erntedanktages herzurichten. Zurzeit arbeiten unter Leitung des Stabsleiters Weber Tag und Nacht 1800 Arbeitsdienstwillige. Nachts bietet sich dem Beschauer durch die weithin sichtbare helle Beleuchtung des Berges ein fantastischer Anblick. In die nächtliche Ruhe dringt das Kreischen der Lorenwinden und der dumpfe Klang der Spitzhacken von Hunderten grauer Gestalten, die dort im Schein von Bogenlampen arbeiten, um den Bückeberg für die Massenkundgebung am 1. Oktober an der voraussichtlich über 300000 Volksgenossen teilnehmen werden, ein anderes Gesicht zu geben. Das Propagandaministerium gab jetzt bereits der großen Berliner Presse Gelegenheit, sich an Ort und Stelle von der ausersehenen Gegend ein Bild zu machen. Regierungsrat Motz und Regierungsrat Gutterer zeigten die Schwierigkeiten auf, die zu überwinden waren, um einen reibungslosen Verlauf des Bauerntreffens durchzuführen. Am 1. Oktober werden auf den fünf in der Nähe des Festplatzes liegenden Bahnhöfen in ununterbrochener Folge Sonderzüge eintreffen, die annähernd 250000 Teilnehmer aus dem Reich nach dem Bückeberg bringen. Die Reichsbahn hat an diesem Tage größeren Anforderungen zu genügen als bei dem Parteitag in Nürnberg. Man hofft, daß am Nachmittag um 15 Uhr der Aufmarsch am Berg beendet sein wird. Für die eher auf dem Berge Eintreffenden sind riesige Verpflegungszelte ausgebaut worden. Abseits vom Berge sind Feldquartiere D. Lübbecke, 25. 9. Die Tagung der Landlehrer stand unter der Leitung des Oberregierungsrats Professor Wentz. Erschienen waren Vertreter der Behörden, des NSLB. Lübbecke, Schulrat Dr. Busse(Minden), Reg.= und Schulrat Dr. Stech(jetzt Münster), Gauinspektor Studienrat Büse(Herford) und etwa 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Lehrerschaft der Kreise Lübbecke, Minden, Herford, Melle, Schaumburg=Lippe, des Kreises und der Stadt Bielefeld. Die Tagung stand unter den Worten, die Oberregierungsrat Dr. Wentz vorausgeschickt hatte: Verbundenheit zwischen Boden, Raum und Volk. Prof. Dr. Petersen sprach dann über„Die erziehungswissenschaftlichen Grundlagen des Jena=Planes“ und über„Die Aufgaben der Führung(Pädagogie) und die pädagogischen Situationen“. Dr. Lorenz(Sielhorst) sprach dann über„Das Bauerntum als Grundlage unserer Landschulen" und führte dabei u. a. aus, daß die Dorfgemeinschaft eine Schicksalsgemeinschaft sei. In der Reihe der Vorträge sprach Professor Dr. Kade über„Landschulreform und über Landlehrerbildung". In der Aussprache nahm der Leiter des Kinderheims Nettelstedt, Rektor Meyer=Spelbrink, das Wort, der besonders auf die Erfahrungen in der ländlichen Schule und auch die im Kinderheim, bezw. im Arbeitsdienst hinwies. Rektor Rasche(Gehlenbeck) forderte eine liebevolle Pflege des heimatlichen Platt, ein Sichhineinversenken in die landwirtschaftlichen Eigenarten. Zum Schluß der Tagung brauste durch das mit den Bildern des Reichspräsidenten und des Volkskanzlers geschmückte Schützenhaus das Horst=Wessel=Lied. D. Rahden. Diamantene Hochzeit feierten die Eheleute August Fieseler (Dielingen) Landrat von Borries(Lübbecke) und Bürgermeister Zell überbrachten Glückwünsche. D. Rahden. 80 Hühner gestohlen. Diebe stahlen beim Landwirt Kreyenbrock(Drohne) aus dem Hühnerstall etwa 80 Leghorn im Wert von 350 RM. I. Bünde. Der Tag des Rades wurde auch in Bünde festlich begangen. Durch die für 100000 Mann eingerichtet. 20000 Privatquartiere wurden requiriert. In der Zeit von 15 bis 16 Uhr werden die Ehrengäste geschlossen auf den Festplatz gebracht und um 16.15 Uhr wird ein Diplomatensonderzug auf freier Strecke unmittelbar am Berge halten. Erst wenn alle Teilnehmer versammelt sind, erscheint gegen 16.30 Uhr der Führer, der vom Reiterregiment Nr. 13 von Hameln aus bis zum Bückeberg eskortiert wird. Zu seiner Begrüßung stehen am Fuß des Berges starke Bereitschaften von Reichswehr, Schutzpolizei, SA, SS und St. Nach dem Abschreiten der Front begibt der Kanzler sich auf die Ehrentribüne, die für 2000 Personen auf der Spitze des Berges erbaut wurde. Fanfarensignale eröffnen den großen Staatsakt und leiten ein großartiges militärisches Schauspiel ein. Das gemeinsam gesungene Lied„Nun danket alle Gott“ leitet zu der Ansprache des Reichsernährungsministers Darré über, nach dem der Führer Reichskanzler Adolf Hitler das Wort ergreifen wird. Den Abschluß des Bauerntreffens bildet ein großer Zapfenstreich mit dem Deutschlandlied, und gleich darauf werden der Führer und die Mitglieder der Reichsregierung sowie die Ehrengäste in Sonderfahrzeugen nach Bad Pyrmont gebracht. Währenddessen spielt sich auf den umliegenden Anhöhen ein noch nie dagewesenes Schauspiel ab. Drei Salven eröffnen ein Feuerwerk und auf ein Kommando hin werden auf den Anhöhen riesige Holzfeuer entzündet, in denen weißes, rotes und grünes Magnesium aufflackert. Fünf Minuten lang werden die Anhöhen zu brennen scheinen. Der Abtransport der Hunderttausende vollzieht sich auf demselben Wege wie der Anmarsch.— Im weiten Umkreise um den Bückefahnengeschmückte Stadt wurde mit etwa 200 bunt geschmückten Rädern eine Korsofahrt veranstaltet. Der Leiter der Veranstaltung schilderte in seiner Ansprache den Werdegang des Rades. 1. Bünde. Geschäftsjubiläum. Bäckermeister Brölhorst(Heidestraße) kann auf ein 25jähriges Bestehen seines Geschäfts zurückblicken. 12 Rothenuffeln. Goldene Hochzeit feierten die Eheleute Tilkemeier. Aus Lippe 250 Militärmusiker konzertieren Eine Großveranstaltung in Salzuflen Eine Großveranstaltung in noch nicht erlebtem Ausmaß ist das Militär=Großkonzert am Mittwoch, den 27. September, nachmittags und abends im Kurpark und Kurhaus in Bad Salzuflen. Ueber 250 Mitwirkende musizieren! Gegenüber dem Musikpodium des Kurhauses ist im Freien eine bedachte Tribüne errichtet, auf der alle Mitwirkenden Platz finden. Armeemärsche, Fanfarenmärsche, Soldatenlieder, Schlachtenpotpourris wechseln ab im Programm; der doppelt verstärkte Spielmannszug mit dem bekannten und oft bestaunten Tambourmajor des Detmolder Bataillons marschiert auf und schwenkt vor der Musik ein. 120 Mann singen bekannte Soldatenlieder. Die Konzerte steigen unter der Devise:„Kampf gegen Hunger und Kälte“ der Reinertrag fließt dem NS=Winterhilfswerk zu. g. Oerlinghausen. Reges Leben auf dem Flugplatz. Auf dem Oerlinghauser Segelflugplatz war am Sonntag Hochbetrieb. An Gruppen waren vertreten Bielefeld, Detmold, Herford, Gütersloh und SA. Oerling= hausen. Von frühmorgens bis zum späten Nachmittag waren die Flieger eifrig tätig. tr. Leopoldshöhe. Opfer der Landstraße. In den späten Abendstunden fuhr ein hiesiger junger Mann mit seinem Motorrad in einer ungeheuren Geschwindigkeit durch die Dorfstraße und fuhr dabei einen jungen Mann an. Der Angefahrene flog auf die Straße und erlitt einen doppelten Knöchelbruch, während der Motorradfahrer etwa 40 Meter weiter zum Sturz kam und erhebliche Verletzungen erlitt. Die Maschine wurde vollständig zertrümmert. berg werden am Sonntag die Anfahrtstraßen für Fahrzeug= und Radfahrverkehr restlos gesperrt. Die Teilnehmer, die mit Kraftwagen und Fuhrwerken herangebracht werden, werden sich also der Mühe unterziehen müssen, den Teil des Weges innerhalb der Bannzone zu Fuß zurückzulegen. Besonders schwierig gestalteten sich die Vorbereitungen für die Stromversorgung. Von einem Hochspannungsnetz, das mehrere Kilometer entfernt liegt, wird der Strom herangeführt. Eine große Umformstation mit 14 Transformatoren hat eine Leistung von 200 000 Watt zu bewältigen. Das Waldstück, das den Berg krönt, wird in ein Lichtmeer getaucht, und auch der Fahnenwald um den Platz herum wird durch etwa 50 Scheinwerfernester angestrahlt. Vier große Lichttürme spenden während und nach der Veranstaltung das Licht. Die Vorbereitungen zu dem Fest liegen in so bewährten Händen, daß man annehmen kann, daß auch dieses große Volksfest inmitten der Natur sich programmäßig abspielen und allen Teilnehmern ein großes Erlebnis bedeuten wird. Das Spiel ist aus... Nettelstedt schließt die Tore hw Nettelstedt, 25. 9. Zum letzten Mal wehten die Fahnen der „Grafen von Bentheim“ auf dem Hünenbrink. Noch einmal hatte sich eine stattliche Schar von Zuschauern eingefunden, um sich dem tiefen Eindruck dieses gehaltvollen Spiels hinzugeben, in dem Hermann Griebel in meisterhafter Form menschlicher Schuld und Verirrung die ewige Gnade und Liebe gegenüberstellt. Die Spielleitung ist mit dem Ergebnis dieses Sommers durchaus zufrieden. Erfreulich viele haben in diesem Jahre dazu beigetragen, durch Unterstützung und Würdigung der kulturellen Arbeit Nettelstedts auch der sozialen Arbeit im Kinderheim einen starken Auftrieb zu geben. Der Pankföder-Skein in Spenge Reichsredner Werner hielt die Weiherede hk. Spenge, 25. 9. In Spenge wurde am Sonnabend und Sonntag der Pantföder=Gedenkstein eingeweiht. Außer dem Herforder SA=Sturmbann nahmen alle nationalen Verbände an einem Umzug durchs Dorf zum Gedenkstein teil. Hier hielt nach einem Feldgottesdienst Reichsredner Werner(Herford) eine Ansprache, in der er die Verdienste des verstorbenen Standartenführers Pantföder um die Minden=Ravensberger SA wie allgemein die nationalsozialistische Bewegung in bewegten Worten schilderte. Der Geist Pantsöders werde fortleben unter der SA, der Gedenkstein solle stets zu unerschütterlicher Treue mahnen. Unter dem Gesang des HorstWessel=Liedes löste sich die Hakenkreuzfahne vom Denkmal. Die Witwe des Verstorbenen legte am Stein einen Kranz nieder. Bürgermeister Frentrup nahm das Denkmal dann in die treue Obhut der Gemeinde. Nach der Weihe von drei neuen Sturmfahnen wurde die Kundgebung mit dem Deutschlandlied beendet. Chefredakteur: Dr. Hans Havemann Verantwortlich für Polltik und Handel: Dr. Hans Seel, für Feallleton und unterhaltende Beilagen: Dr. Hans Havemann, für Kommunales, Lokales und Vermischtes: Dr. Walter Goch, für Gericht: i. V. Karl-August Deubner, für Sport: Waldemar Uppmana für Provins: Karl August Deubner, für den geschäftlichen und Anzeigenteil sowie Sonderbeilagen: Priedrich Niemeyer, Druck und Verlag: B Gundlach.-., sämtlich in Bleiefeld Sandschal=Tehreelagung in Läddeue Eine Reihe von Vorträgen über die Stellung der Dorfschule im neuen Reich # gat 5000 Töbesopser m merne? Verheerende Folgen der Wirbelsturmkatastrophe Mexiko, 25. 9. Eine inoffizielle Schätzung gibt die Zahl der bei dem Wirbelsturm ums Leben gekommenen Personen auf 5000 an. Eine amtliche Schätzung liegt noch nicht vor. Alle Meldungen besagen aber, daß der Verlust an Menschenleben ungeheuer ist. Dreiviertel der Stadt Tampico sind zerstört. Der Schaden beträgt Millionen von Dollar. Die einzige amtliche Meldung aus Tamvico von General Macias besagt:„Der Sturm hat eine ungeheure Katastrophe verursacht. Der Belagerungszustand ist erklärt worden". Ein Flieger der Panamerikanischen Luftverkehrsgesellschaft berichtet durch Funkspruch:„Fünfstündiger Orkan. Die schlimmste Katastrophe in der Geschichte von Tampico. Eine große Anzahl Menschen sind ertrunken. Andere sind durch die Wassermassen abgeschnitten. Der Schaden und das Elend sind ungeheuer.“ Die Regierung hat umfassende Hilfsmaßnahmen angeordnet. Cindad Viktoria hat gleichfalls schwer durch Ueberschwemmungen gelitten. Unzuverlässige Firma Schließung durch den Polizeipräsidenten Berlin, 25. 9. Der Berliner Polizeipräsident teilt mit: Der Firma„Hemdenmatz", Berlin, die acht Filialen betreibt, ist im Juli dieses Jahres auf Grund der Verordnung vom 13. Juli 1923 der Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs untersagt worden. Die Beschwerdestelle beim Polizeipräsidium hat in der Sitzung vom 21. September das Verbot des Polizeipräsidenten bestätigt. Die Schließung der Geschäftsräume wurde mit Rücksicht auf die Ueberführung der Angestellten und Arbeiter in andere Arbeitsstellen auf den 1. Oktober dieses Jahres festgesetzt. Zurzeit schweben noch Verhandlungen über die Veräußerung der Firma. Sofern sie in zuverlässige Hände übergeführt wird, ist die Möglichkeit nicht völlig ausgeschlossen, daß von einer Schließung abgesehen wird. Großfener durch ein Rügeleisen Drei Dachstühle in Brand Berlin, 25. 9. Ein schweres Schadenfeuer brach am Montag im Norden Berlins im Gebäude des Kinopalastes„Lichtburg" aus. Plötzlich schlugen aus dem linken Dachflügel unterhalb des großen Turmes der Lichtburg helle Flammen empor und dichte Rauchschwaden umhüllten das ganze Gebäude. Drei Dachstühle unterhalb des Turmes hatten Feuer gefaßt. Fünf Löschzüge rückten an. Drei Beamte erlitten ernste Brandwunden. Nach dreiviertelstündiger Tätigkeit war der Brand eingekreist. Als Brandursache wurde Kurzschluß an einem elektrischen Bügeleisen festgestellt. Die Plätterin hatte den Apparat verlassen, ohne den Strom auszuschalten. im Hofe herumtorkelten und purzelten. Er hatte im Hofe ein Gefäß mit sogenannten Läutern stehen lassen, die stark alkoholhaltig sind, und die Enten hatten daran ihren Durst gestillt. Eine kalte Dusche brachte sie jedoch einigermaßen wieder zur Besinnung und die Alkoholvergiftung war auch nicht so stark, daß sie das Leben der Bratvögel gefährdet hätte. Der erste Kassenkurs für die preußischen Lehrer Berlin, 25. 9. Der erste Rassenkurs für Lehrer aller Schulen Preußens, in denen alle Fragen der Vererbungslehre, Rassen= und Familienkunde sowie Bevölkerungspolitik von Männern der Wissenschaft und Praxis erörtert werden, wurde Montag vormittag im Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht von Professor Dr. Bargheer als Vertreter des Kultusministers eröffnet. Als erster sprach der Assistent von Professor Bauer, dann Dr. Kuckuck über allgemeine Vererbungslehre. Gegen einen Straßenstein gerast Ein Oberstleutnant getötet Langensalza, 25. 9. Auf der Landstraße nach Eisenach ereignete sich ein schwerer Automobilunfall. Ein Kraftwagen raste gegen einen Straßenstein und stürzte in einen tiefen Graben. Einer der Insassen, Oberstleutnant Fumetti im Führerstab der 7. bayerischen Division, wurde aus dem Wagen geschleudert und brach das Genick. Erdstöße in Baden Müllheim, 25. 9. In Müllheim und Umgebung, besonders in Badenweiler, Niederweiler usw., wurde nachts ein Erdstoß verspürt. Man konnte deutlich eine wellenartige Bewegung des Bodens feststellen. Ueber den Ursprung und die Ausdehnung des Erdstoßes ist noch nichts bekannt. Auch die Apparate des geodätischen Instituts der Technischen Hochschule Karlsruhe verzeichneten einen leichten Erdstoß. Hindenburg, Hitler und Göring sind hier Taufpaten Der Arbeiter Franz Brandenburg aus Arnswalde mit seiner Frau und seinen 13 Kindern Für das 13. Kind haben der Reichspräsident von Hindenburg, Reichskanzler Adolf Hitler und Reichsminister Göring die Patenschaft übernommen, um so darzutun, daß dem gesunden Erbnachwuchs des deutschen Volkes die größte Ehre gebührt. 350=Jahrfeier der Stadt Insterburg. Die ostpreußische Stadt Insterburg, eine Gründung des Deutschritter=Ordens, begeht in diesen Tagen die Feier ihres 350jährigen Bestehens. Lindbergh in Moskan. Lindbergh ist Montag nachmittag auf dem Moskwa=Fluß niedergegangen. Er wurde von einem Luftgeschwader eingeholt und von führenden Mitarbeitern der zivilen Luftflotte und Vertretern der Presse empfangen. Vasseestalen in Roldenten Laibach und Cilli von der Außenwelt abgeschnitten Brückeneinsturz bei Laibach Betrunkene Enten. Betrunkene Enten sind sicher nichts alltägliches. Deshalb wunderte sich ein Küfermeister in Brackenheim (Württemberg) sehr, als kürzlich seine Enten Belgrad, 25. 9. Wie aus Laibach berichtet wird, haben Ueberschwemmungen in Slowenien einen katastrophalen Umfang angenommen. Die Wasserfluten dringen von den Bergtälern in solchen Massen in die Ebene ein, wie dies seit hundert Jahren nicht mehr der Fall war. Das Laibacher Feld bietet einen ungeheuren See, der stellenweise 5 Meter tief ist. Die Bevölkerung ist auf die Berge geflüchtet. Besonders schwer wird auch die deutsche Sprachinsel Gottschee von den Fluten heimgesucht. Die Städte Laibach und Cilli sind von der Außenwelt abgeschnitten. Auch die Eisenbahnstrecken stehen an vielen Stellen unter Wasser. Die Sawe und die Sann reißen eine Brücke nach der anderen ein. Besonders schlimm ist die Lage in Cilli, wo auch das Elektrizitätswerk unter Wasser gesetzt ist, so daß Licht und Strom versagen. Militär, Der Höhepunkt des Münchener Oktoberfestes Feuerwehr und Arbeiterkolonnen arbeiten an der Rettung gefährdeter Bewohner. In Stein bei Laibach wurde eine Brücke in dem Augenblick eingerissen, als 17 Personen auf ihr standen. Mehrere Kinder konnten nicht mehr gerettet werden und ertranken. Das Wasser brach so plötzlich herein, daß in vielen Dörfern die Schulkinder nicht mehr nach Hause geschickt werden konnten, und in vielen Kirchen die Besucher beim Morgengottesdienst eingeschlossen wurden. Die Verwirrung der Bevölkerung wurde durch ein ziemlich starkes Erdbeben gesteigert, das in der vorletzten Nacht ausbrach. Die Flutwelle wälzt sich gegen die kroatische Ebene fort. Der Eisenbahnverkehr zwischen Agram und Susak mußte eingestellt werden. Das Hochwasser der Flüsse und Bäche steigt infolge der ununterbrochenen Regengüsse ständig weiter. Es beginnt sich der Gegend von Agram zu nähern. Mehrere Ortschaften wurden zwangsweise geräumt. Das Dorf Strongue soll gänzlich in den Wellen versunken sein. Der Verkehr auf der Eisenbahnstrecke Agram=Laibach ist unterbrochen. Der Schaden wird auf annähernd 100 Millionen Dinar geschätzt. Die„Münchener Kindl“ zieyen auf die Festwiese Auf der Münchener Oktoberwiese, auf der alljährlich das Herbstfest der Isarstadt stattfindet, herrscht jetzt Hochbetrieb. Am Sonnabend und Sonntag wurden etwa 175000 Besucher gezählt. Hotels, Pensionen und Privat= zimmer waren vollständig belegt Jeder Sessel wurde als Schlafgelegenheit benutzt Zahlreiche Fremde mußten im Hauptbahnhof oder auf Bänken in den Anlagen übernachten. Im kausch erschossen Selbstmord des Täters Swinemünde, 25. 9. In der Nähe des Freiwilligen Arbeitsdienstlagers in Lebbin(auf der Insel Wollin) wurden der 35 Jahre alte Lagerführer Kurt Gülle aus Stettin und der 23jährige Koch Bruno Lüpke aus Swinemünde tot aufgesunden. Irgendwelche Streitigkeiten zwischen beiden haben nicht vorgelegen. Beide waren als tüchtige Menschen bekannt, die ihren Dienst im Arbeitslager in vorbildlicher Weise verrichteten. Nach dem Ergebnis der amtlichen Ermittlungen wird angenommen, daß der tödliche Schuß auf den Koch in der Trunkenheit abgefeuert worden ist und daß Gülle dann offenbar Selbstmord begangen hat. Der Abschlußdoich der Zuidersee dem Verkehr übergeben Der Verkehr über den Abschlußdeich der Zuidersee wurde am Montag nachmittag offiziell freigegeben. Der Minister der öffentlichen Arbeiten Dr. Palff und der Generaldirektor der Zuidersee=Werke van Poffeler gestalteten die Freigabe zu einem feierlichen Akt. Der Abschlußdeich ist bereits am 28. Mai vorigen Jahres vollendet worden, so daß seitdem das heutige Assel-Meer von der Nordsee abgetrennt ist Die auf dem Deich angelegte Verkehrsstraße ist erst jetzt vollständig fertiggestellt worden Kindeskötung vorm Schwurgericht Freispruch von der Anklage vorsätzlicher Tötung Nachdruck verboten. Bielefeld, 25. 9. Bei der diesjährigen vierten Schwurgerichtstagung am Montag stand die 24jährige Arbeiterin Paula H. aus Altenhagen unter der Anklage vorsätzlicher Kindestötung vor den Schranken des Gerichts. Die Angeklagte sollte ihr am 30. April geborenes Kind kurz nach der Geburt absichtlich getötet haben. Niemand von den Anverwandten wußte, daß Paula H. in Umständen war. Noch am Tage vor der Geburt war sie in Schötmar ihrem Beruf nachgegangen. Auch sie selbst wurde von der frühen Geburt völlig überrascht. Die Angeklagte gab zu, zur Selbsthilfe geschritten zu sein, keineswegs aber die Absicht gehabt zu haben, das Kind zu töten. Nach der Geburt habe sie die kleine Leiche in einen Karton verpackt und in einer Lumpenkiste auf dem Boden versteckt. Nachdem die Angeklagte ihrer Schwester und Mutter die Geburt gestanden hatte, wurde die Kindesleiche auf dem Boden von der Hebammenschwester mit schweren Wunden am Halse gefunden. Als Sachverständiger äußerte sich zunächst Kreisarzt Dr. Prenzel, der die Obduktion der Leiche vorgenommen hatte. Die freie Willensbestimmung sei bei dem Geburtsakt nicht ausgeschlossen gewesen, Paragraf 51 komme deshalb nicht in Betracht. Auch Sanitätsrat Dr. bCollabestätigte, daß Geistesstörungen bei einer Geburt äußerst selten seien. Der Staatsanwalt hielt nach dem Gutachten vorsätzliche Tötung für gegeben. Im Zustande der Bewußtlosigkeit habe die Angeklagte dem Kinde die Wunden nicht beibringen können. Unter Zubilligung mildernder Umstände— der Angeklagten wurde das Zeugnis eines braven und fleißigen Mädchens ausgestellt— beantragte der Staatsanwalt die gesetzliche Mindeststrafe von zwei Jahren Gefängnis. Der Verteidiger bestritt jede Tötungsabsicht. Offen bleibe die Frage, ob eine Pflichtvernachlässigung seiner Mandantin vorliege. Nochmals wurden die medizinischen Sachverständigen gehört. Beide schlossen Bewußtlosigkeit nochmals ausdrücklich aus, erklärten aber die Möglichkeit für vorhanden, daß die freie Willensbestimmung für ganz kurze Zeit ausgeschlossen gewesen sein könne, ebenso wie das Verantwortungsbewußtsein. Unter Tränen erklärte die Angeklagte im Schlußwort, daß sie nicht die Absicht gehabt habe, ihr Kind umzubringen. Das Urteil lautete: Die Angeklagte wird kostenfrei freigesprochen! In der Urteilsbegründung heißt es, es bestehe zwar der starke Verdacht vorsätzlicher Tötung. Möglich wäre aber, daß die Angeklagte in einen Zustand von Raserei geraten set. Das wieder würde den Tatbestand des Paragrafen 51 erfüllen. Eine einwandfreie Feststellung sei nicht zu treffen gewesen und deshalb habe die Freisprechung erfolgen müssen. hg. Der Rundfunk zu Hindenburgs Geburtstag Deutsche Rundfunk wird zum 86. Geburtstage des Reichspräsidenten folgende Reichssendungen übertragen:.30 Uhr: Tagesspruch. Anschließend bis etwa 8 Uhr: Frühkonzert aus Hamburg. 10.10 Uhr bis 10.50 Uhr: Schulfunk Reichssendung, Gedenkstunde anläßlich des 86. Geburtstages des Siegers von Tannenberg: 1. Kurze Würdigung des Generalfeldmarschalls; 2.„Brandfackeln über Ostpreußen“. Hörspiel von Friedrich Wilhelm Brand und Edith Heinrich. 19 bis 20 Uhr: Stunde der Nation:„Ewiges Deutschland". Hörspiel von Otto Heinz Jahn. Vatikan und Sowjels Bereinigung der Beziehungen Paris, 25. 9. In einer Meldung des halbamtlichen französischen Nachrichtenbüros Havas aus der Vatikanstadt wird darauf hingewiesen, daß der Vatikan und die Sowjetregierung möglicherweise zu einer Bereinigung ihrer Beziehungen gelangen könnten. In vatikanischen Kreisen erkläre man daß der Vatikan niemals in die Verfassungsfragen eines Landes habe eingreisen wollen. Die Sowjetstaatsform Rußlands würde also kein Hindernis für ein Konkordat sein. Der Vatikan vertrete die Auffassung, daß die Freiheit des Kultus der Kirche zuerkannt werden müsse und daß die Priester die Möglichkeit haben müßten, sich geistlich zu betätigen. Der Vatikan seinerseits würde dem Klerus anempfehlen, sich nicht in die Politik des Staates einzumischen. Man könnte auch darüber verhandeln, wie man am besten die Rekrutierung eines den Sowjeteinrichtungen nicht feindlichen russischen Klerus organisieren würde. Neue Unruhen in Kuba Kommunistische Propaganda von Moskau aus Washington, 25. 9. Ein Mitglied der amerikanischen Regierung hat erklärt, in Moskau ausgebildete Kommunisten hätten in Kuba die Grundlage einer kommunistischen Organisation geschaffen. Den vorliegenden Berichten nach requirierten bewaffnete Leute bei den Einwohnern Lebensmittel, Unterkunftsräume und Möbel, ohne dafür zu bezahlen. Die Befehlshaber der in den kubanischen Gewässern stationierten amerikanischen Kriegsschiffe sollen jetzt ermächtigt worden sein, auf ihre eigene Initiative hin, Streitkräfte zu landen, wenn sie dies für notwendig halten. „Heil Moskau“ am Kühler Ein Grenzzwischenfall Freiburg i. Br., 25. 9. Die Schweizerische Depeschenagentur berichtet über eine Grenzzwischenfall in der Nähe von Basel. Sechs junge Leute aus Freiburg i. Br. seien am Sonnabend im Kraftwagen von Basel kommend zum deutschen Zollamt bei Otterbach gefahren. Am Kühlergehäuse und den Rädern des Autos seien Inschriften wie„Ront Front“ und„Heil Moskau" angebracht gewesen. Während der Wagen noch vor dem Zollamt gehalten habe, sei ein mit einer SA=Mannschaft besetzter Wagen von Baden her eingetroffen. Die Insassen hätten „enil Hiller in die Aracht Aus dem neuen Buche des Pressechefs der AsdAp. Dr. Okto Dietrich Nachstehend veröffentlichen wir das erste Kapitel des aufangs Oktober erscheinenden Werkes von Reichspressechef der RSDAP. Dr. Ott Dietrich„Mit Hitler in die Macht“. auf das wir bereits hinweisen konnten. (Verlag Irz. Eher Nachf., München.) Ruhig und sicher zieht die Flugmaschine ihre Bahn durch die Nacht des 23. Februar. Der Kurs geht nach Süden. Ich sitze in einem hochlehnigen, ledernen Polsterstuhl. Die Kabine ist dunkel. Nur die Feuergarben der Auspuffrohre werfen ihren gespenstischen, blutroten Schein von außen durch die Fenster. Nur schemenhaft erkennt man die Silhouetten der fünfzehnköpfigen Besatzung der„Richthosen". Das Donnern der Motore übertönt jeden Laut. Vor mir, am Fenster rechts, sitzt sinnend, den Kopf zurückgelehnt, ein Passagier und blickt über die silberglänzende Tragfläche hinaus in die sternklare Nacht. Es ist Adolf Hitler. Seit drei Wochen Kanzler des Deutschen Reiches. Vor einer halben Stunde noch sprach er vor Zehntausenden in Frankfurt am Main, umbrandete ihn lodernde Begeisterung, trugen die Aetherwellen seine aufrüttelnden, mitreißenden Worte in alle Städte und Dörser, über die wir jetzt mit 280 Kilometer Stundengeschwindigkeit hinweggleiten. Noch schwingt in uns der unbeschreibliche Jubel der Massen in der Frankfurter Festhalle, noch klingt in uns die befreiende Sinfonie des Deutschland=Liedes, noch geistern um uns die tausend Fackeln dieser ergreifenden, nationalen Feierstunde, da wird uns hier oben ein neues, schon fast kosmisches Erleben. In Worte ist es nicht zu fassen. Was mag den Führer in dieser stillen und doch so traumhaft fantastischen nächtlichen Stunde bewegen? Ich suche in meinen Gedanken nach einer Perspektive, weit und umfassend genug, um diese beinahe transzendentale Erlebniswelt, in der sich Tag für Tag Adolf den Versuch gemacht, die sechs jungen Leute festzunehmen. Zwei von ihnen seien auch auf deutschem Gebiet gesaßt worden. Den anderen sei es gelungen, über die Grenze zu flüchten. Jedoch seien zwei von ihnen wenige Meter hinter der Grenze gleichfalls festgenommen worden. Zwei seien nach Basel entkommen. Wie weit dieser schweizerische Bericht den Tatsachen entspricht, wird die deutsche Untersuchung des Vorfalles ergeben, deren Resultat noch nicht vorliegt. Hitlers Arbeit für Deutschland vollzieht, dem Bilde unserer Zeit einzuordnen. Aber hier versagen alle überkommenen Begrifse. bisher ungeahnte neue Form des Schaffens, ein neuer, ganz fundamental neuer Stil deutscher Lebensgestaltung ist hier Wirklichkeit geworden und hat der Entwicklung seinen Stempel aufgebrückt. Aber es bleibt nicht viel Zeit, darüber zu sinnen. Schon meldet der Bordfunker als Standort Nördlingen nahe der Donau. Das Licht der Kabine flammt auf. Adolf Hitler studiert die Karte. In wenigen Minuten, noch vor Mitternacht, werden wir München erreichen, wo der Kanzler bereits zu wichtigen drahtlichen Besprechungen von Berlin aus erwartet wird. Und während sich die „Richthosen“ in weiten Spiralen, deren Rhythmus sich wohltuend auf uns überträgt, auf das Lichtmeer der bayerischen Metropole herabsenkt, während schon die weißglühenden Magnesiumfackeln an den Tragflächen taghell die Erde unter uns erleuchten, fasse ich den Sie wollen keine Lebensbeschreibung Adolf Hitlers, keine Beschreibund seines politischen Wirkens in den letzten Jahren sein, sondern in einer fragmentarischen und doch innerlic geschlossenen Zusammenstellung persönliche Erinnerungen an entscheidende Kampftage und an große Augenblicke festhalten, die der Verfasser mit seinem Führer in den letzten Jahren bis zur Machtergreifung erleben durfte. Ich will den geschichtlichen Ablauf der Ereignisse so schildern, wie ich ihn persönlich sah und empfunden habe. Aus den Einzelbildern dieses faustischen Ringens, dieser fantastisch=modernen Arbeitsweise, dieses wahrhaft heroischen Kampfes um den siegreichen Durchbruch der nationalen Revolution mag sich dem Leser selbst ein abgeschlossenes Bild der Persönlichkeit Adolf Hitlers formen. Vielleicht erschließt es manchem nicht nur den Menschen Adolf Hitler, sondern auch das Geheimnis seines Erfolges. Die amtliche„Wiener Zeitung“ veröffentlicht die vom 23. September datierte Verordnung des Bundeskanzlers über die„Verhaltung sicherheitsgefährlicher Personen zum Aufenthalt in einem bestimmten Orte oder Gebiete“, durch die eine Art österreichische„Konzentrationslager“ eingeführt werden. Neues vom Jage Gauleiter Oberpräsident Kube hat in seiner Eigenschaft als Führer der nationalsozialistischen Fraktion des Preußischen Landtags die Gesamtfraktion zu einer Sitzung für Sonnabend, den 14. Oktober, nachmittags 1 Uhr, einberufen. Es bleibt abzuwarten, ob in dieser Sitzung der Fraktionsführer die Entscheidung über die Aufnahme von Abgeordneten der inzwischen aufgelösten Parteien in das Hospitantenverhältnis zur NSDAP. bekanntgegeben wird. Insbesondere wird diese Frage bedeutsam hinsichtlich der Mandatsträger der ehemaligen Zentrumspartei. * Reichsinnenminister Frick hat sein Erscheinen auf dem Deutschen Juristentag in Leipzig am Sonnabend, dem 30. September, zugesagt und sich bereit erklärt, eine Ansprache zu halten. * Die Stadt Berlin hat als erste Gemeinde ihren Beitritt zu dem durch das Gemeindeumschuldungsgesetz errichteten Umschuldungsverband erklärt. * Auf Grund des Gesetzes zur Verminderung der Arbeitslosigkeit vom 1. Juni 1933 hat der Reichsarbeitsminister weitere 47 Millionen RM. für Instandsetzungs= und Umbauarbeiten an Wohngebäuden und Wirtschaftsgebäuden landwirtschaftlicher Betriebe auf die Länder verteilt. * Ministerpräsident Göring hat den Hinterbliebenen des ermordeten Pg. R. Hemmer in Neunkirchen(Saar) seine besondere Teilnahme ausgesprochen.“ Der Hauptschriftleiter des„Memeler Dampfboot“, Martien Kakies, ist wegen angeblicher Beleidigung des ehemaligen Pfarrers D. Gaigalat zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt worden. * Der holländische Ministerpräsident Colyn hatte am Montag in London eine Besprechung mit MacDonald über noch zu erledigende Arbeiten im Zusammenhang mit der Weltwirtschaftskonferenz. Der„Osservatore Romano“ kündigt für den 16. Oktober ein geheimes Konsistorium beim Vatikan für die Besetzung der vakanten Bischofssitze und zweier Heiligsprechungen an Das öffentliche Konsistorium findet am 19. Oktober statt. K — In dieser Rubrik kostet jedes Wort.08 Mk., letten Ueberschrift.20 Hk. Worte mit mehr ale 13 Buchstaben gelten doppelt. in dieser Rubrik werden Anreigen nur bei Vorausbezahlung angenommen; andernfalls Berechnung von 20% Aufschlag für Geschäftsspesen [PVVoNte.. Mäpeen c. Suche Die„Westfällschen Neuesten Nechrichten“ werden in allen Kreisen der Bevölkerung im östlichen Westfalen und im Freistaat Lippe mit Vorliebe gehalten und gelesen.— Anzeigen gewerbemüßige: Art werden in dieser Rubrik alcht aufgenommen. K Zimmer frei. Karlstraße 17. Zimmer, möbl., mit Zentralheizung u. Licht 1. 10. in gutem Hause abzugeben. Breite Straße 34. Zimmer mit voller Kost für 10 4 frei. Sieker, Schlangenstraße 1300. Zimmer, möbliert, gemütlich, hübsch und sauber, sofort zu vermieten. Ravensberger Str. 54, 3. Erg., links. 90.9. Wohn=Schlafzimmer, gut möbl., frei. Kaiserstraße 54, 1. Neubauwohnung, 4 Zimmer, Küche, Bad, Balkon, Mädchenzimmer, Etagenheizung, baldiast zu vermieten. Wo, sagen die Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. 11 901,90.9. Laden zum 1. November zu vermieten. Jöllen= becker Straße 161. UNT Zimmer, freundlich möbl., zu vermieten. Arndtstr. Nr. 19, III., links. Zimmer frei. Hermannstr. 18. Zimmer, freundlich möbl., heizbar, elektr. 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Die Lombarbei hat ucmlich abgesagt, zum anderen findet am sleichen Tage in Duisburg der Länderkampf zwoischen Deutschland und Belgien statt. In Mariadors bei Aachen verunglückte bei einem Fußballspiel der 19jährige Spieler Josef Plim tödlich Er erlitt, während der Kampf an einer anderen Stelle des Platzes tobte, einen Herzschlag, an dem er wenig später verschied. Der Dresdner SC erhielt für seine Fußballmannschaft eine ehrenvolle Einladung nach Schweden, die die Dresdner angenommen haben. Die Dresdner wurden verpflichtet, in der Zeit vom 28. Mai bis 12. Juni 1934 drei Spiele in Schweden auszutrogen, und zwar in Stockholm, Malmö und Göteborg. Schweiz— Rumsnien in Bern. Das zweite Ausscheidungsspiel zur Fußball=Weltmeisterschoft in der Gruppe 12 zwischen der Schweiz und Rumänien findet am 29. Oktober in Bern statt. BIR. Iöllenbeck— D3K. Wiedenbrück:3(:1) Das Spiel stand sofort im Zeichen der Rasensportler, die schon nach zehn Minuten mit zwei Toren durch den Linksaußen in Führung lagen, dem noch ein weiteres bis zur Pause durch den Mittelläufer folgte. Kurz vor der Halbzeitpause konnten die DIKer durch ihren Mittelstürmer das erste Gegentor erzielen. Nach der Pause waren die Jöllenbecker noch dreimal und die Wiedenbrücker zweimal erfolgreich. Der Schiedsrichter leitete korrekt. BIR. Jöllenbeck— D3K. Wiedenbrück Jugend 320 Handball-Punktespiele Mannover-Kord und and Der Osnabrücker Turnverein wurde auf eigenem Platze von 1910 Limmer hoch mit 20:7 überfahren. Schon beim Settenwechsel hieß es 10:3 für Limmer.— Der Polizeisportverein Bremen unterlag mit seiner noch jungen Mannschaft der reiferen Spielwetse der Turngemeinde Bremen mit=6. In der Südstaffel war der Kampf zwischen Spiel und Sport Hainholz und Mtv. Herrenhausen in der ersten Halbzeit gleichwertig. Der Endspurt gehörte schließlich den Hainhölzern, die mit 12:5 zu einem unerwartet hohen Siege kamen. Die 9 ßer aus Haunover mußten in Braunschweig gegen den Mtv. schwer kämpfen, um zu einem:=Siege zu kommen. Aus dem Westen: Polizei Düsseldorf— Tv. Krefeld=Oppum..:6 Tamd. Benrath— Tv. Itter Holthausen..:11 DJK.=Union Oberbarmen— Rhenania Düsseldorf 5s12 Alemannia Aachen— BfB. Nachen....:6 Kupserhütte Duisburg— Tura Barmen..:14 Tv. Kettwig— Tv. Stoppenberg.....•2 Tv. Beule— Tv. Essen=Ost:.. 10:7 RSV. Mülheim— D3K. Essen=Altendorf.:2 Der Leichtathletik-Rat tagte Europameisterschaften genehmigt— Mindestleistungen für Gymg.ekumgter Der in Berlin versammelte Verwaltungsrat des! Internationalen Leichtathletik=Verbandes hat in seiner zweitätigen Sitzung eine Reihe wichtiger Beschlüsse gesaßt. Er waren auwesend Dr. von HaltDeutschland, Edström=Schweden, Genet=Frankreich, Lowe=England. Stankovits=Ungarn und der Sekretär Ekelund=Schweden. Es sehlte nur der Amerikaner Hulbert. Die von Italien beantragten Europameiverschaften wurden nach den gesaßten Beschlüssen zum ersten Male im Jahre 1934 durchgeführt, und zwar probeweise. Veranstalter ist der italienische Leichtathletik=Verband, der bereits umsangreiche Vorarbeiten geleistet hat. Die näheren Regeln sind von einer besonderen Kommission ausgearbeitet worden. Der Termin der Wettkämpfe wird in der Zeit nach dem Stockholmer Kongreß des Internationalen Verbandes, also voraussichtlich im September 1934, fallen. Zu Mitgliedern der Curopa=Kommission wurden gewählt: Stankovits=Ungarn als Vorsitzender, Profenor Otto Misangyi=Ungarn als ehrenamtlicher Geschäftsführer, ferner Dr. von Halt=Deutschland, Genet=Frankreich, Ekelund=Schweden, Dr. Dino NaiItalien und ein noch von England zu bestimmendes Mitglied. Mit zu den wichtigsten Punkten gehörten auch die Olumpischen Spiele 1933 in Berlin. Es wurde beschlossen, die Zahl der Teilnehmer an den Eutscheidungskämpfen in den Wurf=, Stoß= und Sprungwettbewerben zu beschränken und für alle gemeldeten Bewerber am Vormittag Ausscheidungskämpfe zu veranstalten. Wer hierbei nicht die festgesetzten Mindestleistungen bei höchstens drei Versuchen erreicht muß ausscheiden. Folgende Mindestleistungen werden dem Stockholmer Kongreß zur Annahme vorgeschlagen: Hochsprung 1,85 Meter, Weitsprung.00 Meter, Dreisprung 14.00 Meter, Diskuswersen 44,00 Meter, Kugelstoßen 14.50 Meter. — Die in den Ausscheidungskämpfen erreichten Leistungen sollen für die Endwettkämpfe nicht gewertet werden. Der Verwaltungsrat unterbreitete dem Organisationskomitee für die XI. Olympiade den Wunsch, daß die Ausscheidungswettbewerbe im Laufen derart eingerichtet werden sollen, daß in den End= und Vorentscheidungen über 100, 200 und 400 Meter sowie über 110 und 400 Meter Hürden jeweils sechs Teilnehmer starten. Am Endlauf über 800 Meter sollen neun, über 1500 Meter zwölf, am 3000=MeterHindernislauf zehn bis zwölf und am 5000 Meterlausen 14 bis 16 Wettkämpfer teilnehmen. Der Verwaltungsrat wünscht ferner die Anwendung der in Los Angeles erprobten Kirbyschen Zielkamera und der Kirbyschen Zeitnahme=Methode. Zum„Fall Nurmi“ teilte Präsident Edström dem Verwaltungsrat mit, daß Nurmi am 21. Juni 1933 in Estland an den Start gegangen ist, und zwar mit Erlaubnis des finnischen Athletikverbandes, der nach wie vor den Suspensionsbeschluß des Internationalen Verbandes als nicht zu Recht betrachte. Der estländische Verband habe in gutem Glauben gehandelt und bereits sein Bedauern über den Zwischenfall ausgedrückt. Es werden daher in dieser Sache keine weiteren Schritte unternommen. Einer von den vielen anderen Punkten, die der Verwaltungsrat behandelte, ist der Einfluß von Rücken, und Gegenwind auf die Laufzeiten. eine Frage, die besonders bei der Anerkennung von Rekorden immer wieder akut wird. Dr. Ritter von Halt teilte mit, daß gegenwärtig in dem aerodynamischen Institut der Universität Göttingen eine entsprechende Versuchsreihe durchgeführt werde. Als Versuchsobjekt diene ein künstlicher Läufer, der sich in einem Windtunnel von hundert Meter Länge und.25 Meter Durchmesser bewege. Voraussichtlich würden bis zum Ende des laufenden Jahres die Formeln, nach denen der Einfluß des Windes zu berechnen sei, festgestellt sein. *** 600 Geher nahmen an einem 35=Kilometer=Wettbewerb in der schwedischen Provinzstadt Borlenge teil. Schwab siegte in der Klasse ld in:00:14 vor seinem Klubkameraden Schnitt(SCC.) in:09:44. In der Hauptklasse war der Lette Dahlinsch in 2256:58 allen seinen Konkurrenten weit überlegen. * Stella Walch lief Weltrekord Bei einem Sportfest am Sonntag in Warschau stellte Polens Olympiasiegerin Stella Walasiewicz im Laufen über 60 Meter mit 7,8 Sekunden einen neuen Weltrekord auf. Die bisherige Weltbestleistung hielt die Tschechin Meizlikova mit 7,6 Sek. * Olympiasieger Beccall unternahm in Florenz einen Weltrekordversuch über 800 Meter. Mit der Zeit von:50,6 erzielte er jedoch nur einen Landesrekord. Henne nicht erreicht! Der Engländer Wright versuchte auf der Rekordstrecke in Tat bei Budapest ernent, Hennes absoluten Motorrad=Weltrekord zn überbieten. Bright erreichte mit seiner O. C. Temple=Maschine jedoch nur 230 Std.=km und blieb damit um über 12 Std.cm hinter der bestehenden Höchstleistung des Müncheners zurück. Semmering-Bergrennen Das 15. Internationale Semmering=Bergrennen wurde am Sonntag auf der bekannten zehn Kilometer langen Strecke bei Wien entschieden. Trotz der durch Regen glatten Straße wurde ein hervorragendes Stundendurchschnitt gefahren. Die beste Zeit der Motorräder erzielte CzernyOesterreich auf AoS mit:54.10. In der Sportwagenklasse fuhr Tardini: Italien auf Alsa Romeo mit:27:89 die schnellste Zeit, während bei den Rennwagen Conte Premoli= Italien (BMP) mit:26:63 die schnellste Zeit des Tages erzielte. MIß England III ausgebrannt Das bekannte englische Renubot„Miß England III“, mit dem Kaye Don schon verschiedene Weltrekorde herausfuhr und das im Kampf der Harmsworth=Troshy unter Führung von ScottHaine den zweiten Platz belegte, ist im Hafen von Poole ausgebrannt. Nachdem Scott=Paine den von Segraeve gehaltenen englischen Rekord über eine Seemeile auf 149,1 St.skm verbessert hatte, brach bei einem neuen Start plötzlich Feuer auf dem Boot aus. Die beiden Fahrer mußten durch hinzueilende Boote gerettet werden. Da das Rennboot aus Metall gebaut ist, hofft man den Schaden in einigen Wochen beheben zu können. Rausport-Reuigkeiten Stiftungsfest der TG. Schildesche Am Sonnabend und Sonntag feierte die Turngemeinde Schildesche e. B. ihr 28. Stiftungsfest. Der 18 Vorsitzende Deppe leitete am Sonnabend abend die Feier mit begrüßenden Worten ein. Neben einem reichhaltigen durnerischen Programm, von dem insbesondere erwähnt zu werden verdiente, stand der Abend im Zeichen des Jubiläums des 1. Vorsitzenden, der dem Verein 25 Jahre angehört und in dieser Leit verschiedene Aemter im Vorstand innehatte. Seit 1925 führt er den Vorsitz. Der 2. Vorsitzende, Reinicke verstand es, die Verdienste des Jubilars in ausgezeichneter Weise zu würdigen. Da der langjährige 1. Geschäftsführer des Vereins, Wilhelm Brune, aus beruflichen Gründen Schildesche verlassen muß, benutzte man die Gelegenheit, auch ihm besondere Ehrungen zuteil werden zu lassen. Der Ehrenvorsitzende Ordelheide hob die besonderen Verdienste des Geschäftsführers und in Sonderheit die um den Turnhallenbau des Vereins hervor. Am Sonntag fanden morgens zunächst zwei Handballspiele statt, von denen das erste, das die Jugendmannschaft gegen die gleiche der ..G. austrug, mit einem Unentschieden und das zweite, das die 1. Mannschaft gegen die 1. Mannschaft des Turnvereins Dornberg austrug, mit einem:=Sieg entschieden wurde.— Der Höhepunkt war der eindrucksvolle Festzug, der sich nachmittags durch die reich beflaggten Straßen des Ortes bewegte. Als Vertreter des Bezirks sprach Lehrer Sundermann über„Wesen und Wert deutschen Turnens“ Seine Worte klangen aus in ein„Gut Heil“ auf Volk und Vaterland, auf den Reichskanzler Adolf Hitler und auf den getreuen Ekkehard des deutschen Volkes, den Reichspräsidenten von Hindenburg. Anschließend wurde das Deutschlanslied und das Horst=Wessel=Lied gesungen. Den Abschluß des Stiftungsfestes bildete ein Festball, der sich eines sehr guten Besuchs erfreute. Schach-Neuigkeiten — bchanrh, Mensteliten. Bielefeld verliert 3½:11 ½ Nach dem letzten überlegenen Sieg der Bielefelder(20:3) über ihren alten Rivalen kommt diese Niederlage etwas überraschend, so daß man notgedrungen nach einer Erklärung sucht. Der Hinweis, daß einige Kräfte fehlten, genügt nicht. Allem Anschein nach beginnt sich in Herford langsam eine gute Mittelklage herauszubilden, die bei Massenkämpfen das Ergebnis entscheidend beeinflußt. Der Kampfverlauf bestätigt das insofern, da trotz dem günstigen Abschneiden der Bielefelder an den vorderen Brettern der Wettkampf doch verloren ging. An den ersten drei Brettern erzielten Seitz gegen Hilmer, Peppmöller gegen Jenke und Gottschalk gegen Steinsiek eindrucksvolle Siege. Schrickler mußte gegen Wefelmeyer eine Niederlage einstecken. Bohle— Dr. Krüger kämpften erbittert um ein Remis. Thunser buchte ebenfalls einen sicheren Sieg gegen Dörrenbach. Das 7. bis 9. Brett ergab zwischen Erdmann — Koch,„Dunker— Schwarze und Perlick— H. Uphoif drei weitere Remisen. Bis dahin schlugen sich die Bielefelder trotz dem Fehlen von Deppe und von Baudissin sehr gut. Bei den restlichen 12 Spielern vermißte man zum Teil den nötigen Kampfgeist. Ganze Punkte holten noch für Belefeld Frepert am 18., Saprda am 16. und Apelt am 17. Brett. Zu einem Unentschieden reichte es noch bei Köster am 15. Brett. Nach Beendigung der Kampfveranstaltung fanden sich die Mehrzahl der Teilnehmer noch bei einem gemütlichen Beisammensein.— Eine Anregung des Herforder Gruppenführers Hilmer, die schachlichen und geselligen Beziehungen der beiden Nachbarstädte Bielefeld und Herford in Zukunft noch mehr auszubauen, sand bei den Anwesenden vollen Anklang. Aus Brackwede Ein zwischen Erdmann und Dunker ausgetragener Korrespondenz=Wettkampf, bei dem ausschließlich die italienische Eröffnung angewandt wurde, endete mit dem Ergebnis:2 für Erdmann. Dieses Beispiel schachlicher Initiative ist zur Nachahmung zu empfehlen. 8. DLV= Freiballonwettfahrt Ballon„Dortmund“ landete in England Die Freiballon=Wettfahrt des Deutschen Luftsport=Verbandes um den Wanderpreis des DLV. mit Leuchtgas=Füllung nahm einen glatten Verlauf. Die am Sonnabend in Düsseldorf gestarteten Ballone wurden nach Holland abgetrieben, wo sie auch bis auf den Ballon„Dortmund“ sämtlich glatt landeten. Der Ballon„Dortmund“, der wahrscheinlich über einer Wolke trieb, besand sich, als die Sichtmöglichkelt wieder vorhanden war, mitten über dem Meer. Obwohl die Ueberschreitung der Meeresküste nicht gestattet war, mußte der Ballon die Fahrt bis zur englischen Küste fortsetzen. Nach Zurücklegung von 780 Kilometern landete der Ballon am Sonnlag früh am Strande von Berwick on Tweed. Der Sieg wird ihm allerdings wegen Ueberfliegen der Meeresküste nicht zuerkannt werden können. Bei der Landung des Ballons setzte der Korb so schwer auf den Boden auf, daß einer der Insassen, Dr. Wagner, verletzt wurde und ins Krankenhaus eingeliesert werden mußte. Erste Siegesaussichten hat der Düsseldorfer Ballon„Ernst Brandenburg“ (Führer Vogel) mit 235 Kilometer. Die Landung erfolgte 2,4 Kilometer südlich von Leenwarden (Holland). Ballon„Stragula“(Führer Becker) legte 219 Kilometer zurück und landete 4 Kilometer nordnordwestlich von Sweek(Holland). Ballon Velbert (Kaulen) legte 200 Kilometer zurück und kam bis Heerenveen(Holland). Ballon„Essen“ landete nördlich von Zwolle und legte 168 Kilometer zurück, während Ballon„Köln“(Leusgen) mit 167.5 Kilometer die kürzeste Strecke zurücklegte. Er ging schon östlich von Meppel nieder. Wenn auch das genaue Ergebnis der Fahrt erst nach Eintreffen der Teilnehmer mit ihren Bordbüchern errechnet werden kann, so glauben wir doch, daß sich die Reihenfolge von oben kaum noch ändern wird. A S matren Schlagball in Ummeln Ummeln— Isselhorft 45:18(32:7) Auf dem DT.=Sportplatz in Ummeln zeigte sich die heimische Mannschaft am Sonntag in bester Form. Trotz allen Bemühungen der eifrigen Spieler aus Isselhorst hatten die Gastgeber das Spiel jederzeit in Händen. Mit großem Punktevorsorung blieben die Ummelner siegreich. pf. Volkssport Ein Riesenerfolx wurde das Volkssportfest am Sonntag in Treptow, dem nicht weniger als 250 000 Zuschauer beiwohnten. Das Programm brachte fast durchweg Vorführungen, die auf Massenwirbung eingestellt waren und auch ihren Zweck nicht versehlten. Fast sämtliche Sportarten waren dabei vertreten. Den Gepäckmarsch über 20 Kilometer holte sich der SAMann Born in:30:55. Kurt Ausböck(München). einer der besten deutschen Amateurboxer, will in das Lager der Berufsborer übertreten. Er wird sich zum erstenmal im neuen Lager am 6. Oktober in München seinen engeren Landsleuten vorstellen. Einen Rugby-Städtekampf Einen Städtekampf lieferten sich am Sonntag die Mannschaften von Hannover und Berlin in der Reichshauptstadt. Die Hannoveraner siegten erwartungsgemäß vor 3000 Zuschauern 31:8(14:0) und erfüllten mit ihrem rassigen Spiel den Zweck des Rugby=Werbetages vollauf. Im internationalen Radsport mußten am Sonntag infolge Regenwetters die national besetzten Rennen auf der Pariser Buffalobahn abgesagt werden. Lebhafter Betrieb herrschte schon auf den verschiedensten Winterbahnen. In Brüssel kamen unsere Flieger Richter, Engel und Steffes zu einem knappen Siege mit 28=25 Punkten im Länderkampf gegen Belgien(Scherens, Arlet und Degraeve), und in München spielten bei den lokalen Amateurrennen Krückl und Strobl im Fliegertreffen und Mannschaftsrennen wieder die erste Rolle. In Halle war in den Dauerrennen Krewer der beste Mann und siegte vor Neustedt und Dederichs, während in den Amateur=Fliegerrennen der Nationalmannschaft der deutsche Meister Merkens(Köln) allen seinen Gegnern überlegen war. Vier Sechstagerennen wurden für die kommende Winterbahnsaison vom deutschen Radsportführer F. Ohrtmann genehmigt. Zwei davon werden in Berlin im November und März durchgeführt, die beiden anderen wurden für Köln und Dortmund genehmigt. Der 1. Olympia-Vorbereitungskurens vom 1. bis 10. Oktober in Berlin wird vom Deutschen Radfahrer=Verband von je zehn Bahn= und Straßenfahrern beschickt, die sämtlich nicht über 20 Jahre alt sein dürfen. Die Bahnfahrer sind Merkens, Lorenz, Marklewitz, Hoffmann, Gröning, Rehbein, Böhm, Bartels, Trubach, Spang, während von den Straßenfahrern Scheller, Kisewfki, Huschke, Stach, Wölkert, Rosse, Stoewer, Klingels, Engel und Jahn ausgewählt wurden. Der Berliner Sportpalast eröffnet seine Wintersaison nicht am., sondern erst am 8. Oktober. Sportlicher Leiter für den Radsport wurde der frühere Flieger Oskar Peter, der sich in Stuttgart und Frankfurt schon in dieser Eigenschaft erfolgreich betätigt hat. Der Dauerfahrer Berger, der am Sonntag bei den Rennen im GrunewaldStadion schwer zu Fall gekommen war, hatte am Montagnachmittag die Besinnung noch nicht wiedererlangt. Die Berliner Olympiabahn beschließt am Sonntag die Freiluftsaison. Sawall und der deutsche Meister Metze liefern sich einen Herausforderungskampf, ferner steht noch ein Mannschafts=Dauerrennen auf dem Programm, in dem je ein Fahrer gewertet wird. Die Pagrungen sind Hille—Prieto, Metze—Wißbröcker, Sowall—Wolke. Tennis-Neuigkeiten Dreifache Turniersiegerin wurde Hilde Krahwinkel beim Tennisturnier in Montreng. Nach dem Einzelsieg gewann die Essenerin mit Frl. Payot das Damendoppel gegen Ingram-Dyson(England):2,:6, 613 und im Gemischten Doppel mit von Cramm als Partner gegen Payot—Fisher. Milliam T. Tilden zeigte am Schlußtage des Länderkampfes der Berufsspieler zwischen Frankreich und Amerika in Paris eine Meisterleistung und schlug Cochet in kurzer Zeit:3,:4,•2. Barnes siegte über Plaa :6,:4,:3,:1 und im Doppel behielten Tilden— Barnes über Plag—Cochet mit:2,•6, 61,=4 die Oberhand, so daß Amerika im Gesamtklassement mit 41 überlegen siegreich blieb. Englischer Sieg in USA Bei den in Los Angeles beendeten Pacifie South=West Championships fiegte der Engländer Fresd Perry in der Schlußrunde des Herreneinzels sicher mit:4,:6,:3,:5 über den Japaner Satoh. Einen zweiten englischen Erfolg gab es im Finale des Dameneinzels durch Dorothy Round, die der Amerikaerin Alice Mardle:2,•2 das Nachsehen gab. Im Gemischten Doppel blieben Elizabeth Ryan=Vines mit 611, 621 über RoundPerry erfolgreich. Weslanocloe SrelrarSua Fester, gebessert Berliner Börsenbericht vom 25. September 1933 Die neue Woche eröffnete in ziemlich fester Haltung. Papiere mit festverzinslichem Charakter oder in den letzten Jahren konstanter Dividende wurden bevorzugt. Bei diesen Werten gingen die Gewinne auch weit über den Durchschnitt von—1½ Prozent hinaus. Berger und Stolberger Zink erschienen mit ++-Zeichen. Aber auch sonst lagen beispielweise Rhein. Braunk., Kali Aschers, Salzdetfurth. ContiGummi, Chadeaktien. Schubert& Salzer Bremer Wolle und Charlottenburger Wasser um—5 Prozent gebessert. Farben eröffneten mit 118½ wenig verändert, waren aber dann nach dem ersten Kurs sofort 1 Prozent höher. Ebenso wurde das Geschäft am Montanmarkt bei anziehenden Kursen im Verlauf lebhafter. Am Geldmarkt nannte man unveränderte Sätze. Der näher rückende Ultimo hatte weiter Wechselangebot zur Folge. Auch später blieb es an den Aktienmärkten freundlich. Am Rentenmarkt hielt die feste Tendenz auch beim Wochenbeginn an, wenn auch eine gewisse Beruhigung unverkennbar ist. Hypothekengoldpfandbr. zeigten nur noch geringfügige Erhöhungen, während die Kommunalen um—2½ Prozent und die Liquidationspfandbr. um ca. ½ Prozent gebessert waren Stadtanleihen gewannen erneut—3 Prozent. Von Reichsanl, gaben Hilferding um 90 Pfg. nach. Am Markt der Industrieobligationen bestand reges Interesse für Leipziger Messe, die bei Repartierungen 2 Prozent, desgl. für Mix& Genest, die 3 Prozent gewinnen konnten. Steuergutscheine lagen unverändert. Am Kassamarkt überwogen noch bei weitem die Kursbesserungen. Bremer Gas mit+ 6 und Wißner Metall und Siegerdorfer Werke mit je 4 Prozent lagen besonders fest. Andererseits büßten Germania Cement 5 Prozent ein. Hypothekenbankakt, waren wieder bis zu 4 Prozent höher. Ein plötzlich auftretendes stärkeres Angebot in Farbenaktien verstimmte im Verlauf der zweiten Börsenstunde auch an den übrigen Märkten. Die Anfangskurse wurden meist unterschritten und zum Teil gingen die gesamten Tagesgewinne wieder verloren. Nachbörse. Tendenz behauptet. Erdöl 96¼, Farben 116¾. Gelsenkirchen 48. Harpener 82½, Hoesch 53¼. Kali Aschers 116. Mannesmann 53, Rhein. Braunk. 174½, Rheinstahl 72%, Salzdetfurth 159½, Schuckert 91, Siemens 138¾. Stahlverein 32, Reichsbank 189½ Frankfurter Abendbörse Glattstellungen Die Abendbörse verlief recht ruhig, da von der Kundschaft nennenswerte Orders nicht eingetroffen waren. Die Kulisse nahm dagegen weitere GlattstelJungen vor, so daß die schon ermäßigten Schlußkurse der Berliner Börse nur knapp behauptet waren. Einzeine Werte gaben bis zu 1 Prozent nach, so u. a. Harpener, I. G. Farben bröckelten nach behauptetem Beginn später etwas ab. Auch an den Rentenmärkten kam die stürmische Aufwärtsbewegung der letzten Tage zu einem gewissen Stillstand. Im Verlaufe ergaben sich, sowohl für Aktien wie für Renten, weiter Abbröckelungen, wobei insbesondere Stahlvereinsbonds 1½ Prozent verloren. Auf Zeit gehandelte Werte Verte Anfang Schluß Aim Allg. Elektriz.-Ges 19.00 Bayer, Rotoren...... 124.00 Bemberg........ 42.00 berger kleldan...... 144.60 Berl. Ruschinenbau.... 39.30 Hoderus Einene.:..: 88.30 Charlotidg. Waaun.... 68.=0 Comp Hlspano...... 184.00 Cont. Gummi-W. 123.00 Daimier Benz...... 28.973 Disch. Cont. Oas..... 100.75 Deutsche Erdöl...... 97.75 Linoleum.... 41.28 Elektrizitäts=Lief..... 74.0 Eiektr Licht und Kraft.. 99.00 I. O. Fardenindustrie. 118.30 Felchmähle........ 38.78 Felten u. Guilleaume... 49.30 Oelzenkirch. Bergv.::: 49.73 Ges. f. elektr. Untern. 73.75 Hamburger Elektr. 100.75 Harpener Bergban.... 40.73 Hoesch-Köln-Neuessen.. 50.00 Ph. Holzmann...... 97.73 Hotelbetr.-Oesellsch.— lise Bergdau.....— Klöckner Werke...... 33.75 Mannesmannröhren.... 54.00 Ransteicker Berabeu.... 29.875 Maschb. Unt. A. O. 39.73 Retall=er....... 32.35 Hrenstein 8 Koppel.... 24.28 Phönix Beradau...... 34.00 Polyphon......... 20.775 Khein, Braunk. u. Br. 173.00 Khein, Elebtr. Werk...= Khein, Stahlwerke.... 74.00 Khein. Weztt. Elektr... 77.78 Rütgerswerke....... 49.28 Salrderfurth Kall..... 160.00 Schles. Eiekt. u. Oas La. B 87.00 Schubert& Salzer.... 168.00 Schuckert& Co. 92.00 Schultheis-Patzenh. 98.375 Siemens& Halske... 142.00 Stöhr. Kammgern..... 99.00 Thüriager Ous...... 240 Leonhard Tietz.... 11.00 Vereinigte Stahlwerke... 33.28 Westeregeln Alkall.... 116.00 Zellstoft Waldhof..... 34.00 Bank f. Brauindustr.... 76.30 .=0. für Verkehrewesen. 42.00 Di. Reichsbahn Vorz.-Akt. 99.128 Hambg.-Amerik. Pak. 11.375 „ Südamerik. Dmpt. Hanss Dampfach.— 20.28 Norddeutsch. Lioyd.. 12.00 12.25 Otari Rinen u. Eis.... 11.25 11.28 Ankerwerke Berliner Handels-Oes. Bielet. Mech. Wederei. Commerz= u. Priv.=-Bank Hakar Dörtsler...... Hell-Bank........ Drescner Bank...... Gildemeister& Co.. E. Gundlach........ Hoftmann Stürke..... Koche Adler-Nähm..... Raveneberger Spinn.... II. Stodiek& Co. Vort&ap Voll....... 13.75 134.30 42.00 43.0 39.50 2 68.75 32.0 133.00 28.75 99.50 90.25 99.55 74.50 99.75 116.75 33.0 41.30 43.50 73.00 105.28 82.125 53.25 99.75 139.0 59 30 53.00 22.0 40.25 33.00 .0 33.00 20.775 74.35 75025 72.625 77.55 49.30 199.30 85.50 67.0 91.0 98.0 133.75 99.10 10.75 .13 113.30 34.0 77.00 42.50 .25 11.128 42.00 12.865 39.75 65.33 68.75 954.00 134.00 25.875 100.00 97.50 40.0 73.00 99.25 13.125 33.75 44.30 43.75 74.00 105.75 83.28 85.50 99.50 34.50 130.25 33.75 54.00 .873 99.75 83.00 28.75 23.623 174.75 75.73 73.625 78.00 49.50 139.40 850.73 99.73 91.128 94.875 91.3 99.30 101.0 11.00 33.125 15.30 34.50 77.00 41.30 .25 •23 1735 119.75 0 0 65.13 □. 05 2.50 24.375 85.50 93.00 .93 64.00 93.50 13.25 33.973 99.623 45.50 70.75 104.775 92.00 32.75 33.00 25.00 130.00 51.30 31.25 .28 .13 52.00 77.000 31.25 20.30 72.000 91. 93 165.50 98.50 92.00 33.28 97.23 Tr% 059 .3 13.30 73.50 99 25 95.373 10.300 19.25 .73 11.373 91.25 45.0 Das Alrt und uus Kunn der Kausa-Plau? Von De. jur. Reine. Cagemann, Steuer= u. Wictschaltsberater, Bieleseich (Fortsetzung aus unserer vorigen Sonnabend-Ausgabe) Sind die Bedenken stichhaltig? Der geschäftsführende Präsident des Hansabundes Hamburger Warenmarkt Brasil-Kaffees: Offerten von drüben allgemein unverändert. Der Lokomarkt hat regelmäßiges Geschäft mit dem Inland zu letsten Preisen. Stär keres Interesse seigt eich für gutröstende Sentosqualitäten Gewaschene Kaffees: Zentralamerika meldet unveränderte Tendenz. Spitzenmarken und Maragogype für spätere Verschiffungen werden gefragt und zum Teil—½ Dollar höher bezahlt. Lokopreise unverändert, mittlere Preislagen werden z. Zt. vom Inland bevorzugt. Schmals: Stetig. Amerik Steamlard 18.00. Purelard 18½—19 Dollar Hamburger Schmalz 153 RM Baumvolle: Rubig Middling Universal loko 11 am Dollarcents. Dr. Danielcik erklärt, daß von unserer 4 Milliarden Reichsmark betragenden Einfuhr nur 3 Milliarden Reichsmark durch das Aufgeld betroffen würden, mithin eine Verteuerung der Einfuhr um höchstens .2 Milliarden einträte, was auf das gesamte Volkseinkommen nur 2 Prozent ausmache. Auch von einer Devalvation könne nicht gesprochen werden. Mit Letzterem hat er recht, weil die Reichsmark in ihrem Währungswert- und allgemeinen Kaufkraftverhältnis unverändert bleibt. Andererseite ist es mit einer rein rechnerischen Verteilung auf das gesamte Volkseinkommen nicht getan. In der Tat müßte der Importeur die eingeführte Ware, die im Ausland nur RM.—.65 kostet, fortan mit RM..— bezahlen. Jede konkrete Einfuhrware kostete nicht nur 2 Prozent, sondern 50 Prozent mehr. Soweit hierdurch der Absatz des Importeurs erschwert würde, würde die Einfuhr hiervon unmittelbar betroffen. Die Möglichkeit einer Verlagerung in der Ein- und Ausfuhr ist diesenfalls nicht von der Hand zu weisen. Damit auch nicht die Gefahr, daß die Zentralstelle mehr für Exportdevisen aufwenden muß als sie für Importdevisen erhält, und daß daran zuguterletzt der ganze Plan scheitert. Soweit der Importeur die Verteuerung abwälzen kann, tragen zwei bestimmte Kategorien seiner Erwerbsnachfolger das Aufgeld: Auf der einen Seite diejenigen Teile der Exportindustrie, die Einfuhrware verarbeiten, auf der anderen diejenigen Konsumentenkreise, die den übrigen Teil der Einfuhrware letzlich verbrauchen. Die verarbeitende Ausfuhrindustrie wird in Ansehung des jetzt schon bestehenden Exportvolumens allerdings durch die Exportprämie wieder schadlos gehalten. Aber soweit es sich um die Wiederherstellung verlorener Exportfähigkeit für zu verarbeitende neue Einfuhrware handelt, wird die Verdienstausweitung aus der Exportprämie durch eine derartige Verteuerung der Rohstoffe von vornherein großenteils wieder aufgezehrt und damit zugleich die erstrebte Mehrausfuhr in Frage gestellt. Zudem würden die betroffenen Konsumentenkreise es als Ungerechtigkeit empfinden, daß gerade sie das Aufgeld tragen sollen. Mit noch mehr Recht aber die Auslandsschuldner. Dr. Danielcik meint zwar, ihr Gewinn aus der Abwertung der fremden Valuta wäre unverdient und deshalb der Gemeinschaft gegenüber ausgleichspflichtig. Er übersicht jedoch, daß die Schulden durchweg zu Zeiten viel geringerer Kaufkraft kontrahiert sind und der Entwertungsgewinn daran gemessen nur einen gerechten Ausgleich bedeutet, ganz zu schweigen davon, daß manche Schuldner durch die gedachte Belastung wieder von neuem notleidend werden könnten. Das Bedenken möglicher Schleuderausfuhr schätzt Dr. Danielcik nur gering ein. Durch die Ausfuhrprämie werde die deutsche Ware der ausländischen gegenüber nicht besser, sondern erst wieder gleichgestellt. Auf die Ausfuhr in ihrem bisherigen Umfang trifft dies jedoch nicht zu. In Bezug auf diese würden durch die hohe Exportprämie in der Tat große Preisnachlässe möglich werden. Dennoch würde der deutsche Exporteur nicht den Preis dem Auslande zuliebe ermäßigen, solange er eine billigere Auslandskonkurrenz nicht zu befürchten braucht. Aber es entstcht die große Gefahr, daß die deutschen Wettbewerber in ihrem Ringen um die Existenz einende: auf dem Weltmarkt zünehmend unterbieten. Deshalb könnte es sich theoretisch durchaus ereignen, daß so die Mehrausfuhr bis zu einem Betrage von 33½ Prozent des bisherigen Exportvolumene wertmäßig wieder abeorbiert würde, mit dem Ergebnis, daß wir unsere Ausfuhr und Arbeitsleistung zwar mengenmäßig um 50 Prozent gesteigert hätten, unsere Mehrleistung aber nicht bezahlt erhielten. Es ist nicht zu bestreiten, daß solchenfalls der Staat sehr bald zur Einführung einer Kontrolle schreiten würde und müßte. Die Gegenmaßnahmen der hochvalutarischen Länder bewerte ich nicht so hoch. Bedenklich wären sie nur, soweit ihre Auskuhr nach Deutschland durch die neue deutsche Einfuhrbelastung erschwert würde. Denn ihre einschlägigen Abwehrmaßnahmen würden bestimmt deutsche Ausfuhrmöglichkeiten treffen. Gegen lie deutsche Ausfuhrerleichterung allein würde das hochvalutarische Ausland nichts einzuwenden haben. Steht es ihm doch frei, als Verbraucher davon zu profitieren, und als Wettbewerber dem deutschen Beispiel zu folgen. Man muß sich immer wieder vor Augen halten, daß die deutsche Ausfuhrerleichterung allein darauf abzielt, die durch das Währungsdumping von Pfund und Dollar verloren gegangene Ausluhr zurückzuerobern. Noch geringer schätze ich den Einwand, der Hansa-Plan erfordere einen zu großen Beamtenapparat. Ich glaube, daß es sich hier nur um einen verhältnismäßig unbegeutenden Ausbau von Kontroll- und Kassenstellen handelt, wie sie heute für die Ausfuhr und den Devisenverkehr bereits bestehen. Immerhin bleiben Bedenken genug, die die Durchführbarkel, des Hansa-Planes mehr als zweifelhaft erscheinen lassen. großer Beamtenapparat ist hier noch weniger erforderlich. Zudem würde auch das Bedenken, die Mehrausfuhr möglicherweise umsonst zu leisten, wegfallen. Denn soweit der Export bisher wettbewerbsfähig war, wird durch die Regelung hier dafür gesorgt, daß nach wie vor der volle Preis entrichtet wird. Nur soweit die Exportfähigkeit verloren gegangen ist, wird sie durch die vorgedachte Regelung wieder erreicht. Zicht man hierbei in Betracht, daß das Weltmarktpreisniveau für die heute exportunfähigen Waren weit unter deutschem Selbstkostenpreis liegt, so erkennt man, daß die Exportprämie lediglich für die Mehrausfuhr höchstfalls eine angemessene Rente wieder herstellt, für eine Schleuderausfuhr aber keinen Raum läßt. Des weiteren wird auch der notleidende Auslandsschuldner, der heute durch die Abwertung der fremden Währung eine willkommene Erleichterung erfahren hat, nicht wiederum zurückgeworten. Auch das Ausland kann sich nicht beschweren. Die Einfuhr wird nicht neu belastet. Und soweit uns die Mehrausfuhr verloren gegangen ist, ist sie uns nur verloren gegangen durch die Abwertung der fremden Valuten. Man kann deshalb Deutschland nicht den Vorwurt des Dumpings machen, wenn es nun zur Rückeroberung des ihm weggenommenen Exportes gewissermaßen das Gleiche tut wie das Ausland vor ihm. Auch können sich keine Konsumenten beklagen, weil der Aufwand für die Exportprämie durch die Umsatzsteuer unter Schonung der Lebensmittel auf alle Schultern gleichmäßig verteilt wird. Und auch anderweitig können gegen die Erhöhung der Umsatzsteuer keine Bedenken erhoben werden. Sie ist eine rein binnenwirtschaftliche Maßnahme, die den Kreislauf nicht stört und in keiner Weise zur Erhöhung der Erzeugungskosten führt. Denn was an Umsatzsteuer mehr erhoben wird, fließt ja auf dem Umwege über die Exportprämie der Wirtschaft wieder zu. Hinzu kommt der große Vorteil der Mehrausfuhr. Denn der Erlös daraus bedeutet bis auf den Rohstoffanteil ohne Rest für den Binnenmarkt Neukapital, auf das man ohne die Mehrausfuhr ganz verzichten müßte, oder anders ausgedrückt Wiederbeschäftigung von Arbeitskräften, die heute brach liegen und unterstützt werden müssen, wobei man nicht übersehen darf, welch umfangreiche mitttelbare Befruchtung durch den Erlös aus der Mehrausfuhr für den Binnenmarkt eintritt. Die Umsatzsteuer würde durch die gesteigerte Ausnutzung der Kapazität und fixen Kosten und durch den Rückgang der Unterstützungslasten mehrfach wieder hereingebracht. Akkumulatoren-Fabrik.-., Berlin-Hagen. Die.-V. genehmigte sinstimmig den Abschluß für 1932 und beschloß die Verteilung einer Dividende von 16(12) Prozent. Bekanntlich war ursprünglich eine 12prozentige Dividende und ein 10prozentiger Bar-Bonus vorgesehen. Ferner die Versammlung der Erhöhung des.-K. von 20.0 auf 21.25 Mill. RM. zu. Vor Beginn der.-V. wurde mitgeteilt, daß die Anschuldigungen gegen den Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Quandt vor dem Landgericht sämtlich widerlegt worden seien. Notizblock 9. 1988. Die Deutsche Linoleum.-G. Bietigheim, hat mit Wirkung vom 25. September die Preise für Linoleum um ca. 7½ Prozent gesenkt. Diese Maßnahme bezweckt, der Umsatzsteigerung, die sich in den letzten Wochen gezeigt hat, einen weiteren Auftrieb zu geben und damit den Plan der Regierung im Vertrauen auf die künftige wirtschaftliche Entwicklung zu unterstützen. * Der Londoner Goldpreis betrug am 25. September für eine Unze Feingold 132 ch 9 d= 86.6194 RM., für ein Gramm Feingold demnach 51.2181 Pence= 278493 RA. Mercedes Büromaschinen-Werke .-G. Benshausen und Zella-Mehlis. Der Umsatz 1932/33(30. Juni) ist etwas gestiegen, und zwar mengenmäßig stärker als wertmäßig. Der Inlangsabsatz erhöhte sich um etwa 25 Prozent, während der Export zurückging. Immerhin nahm dieser fast noch die Hälfte der Gesamtproduktion auf. Zur Einführung der Kleinschreibmaschine habe man das Ratenzahlungsgeschäft aufgenommen und arbeite in größerem Umfang mit der Gesellschaft für Finanzierung von Kreditgemeinschaften m. b. H. zusammen. Durch den Jahresgewinn von 73 151 vermindert sich der Verlustvortrag auf 643 198. Devisenkurse Telegr. Auszahlung London New Vork......... Amsterdam-Rotterdam Brüssel-Antwerven... Budapen........ Helsingfors........ Italien Kopenhagen....... deio......... Paris Fraz............ Schweiz......... Spanien Stockholm Wien Geic 13.03 .75 G6 38.43 .3 10.40 12.41 .05 33.06 67.23 43.05 urs 13.07 .763 9 05 88.60 .770 .08 38.36 91.05 16.44 .43 81.21 25.14 67.37 4. 190 2 90 20 38.40 925 a. 16.41 .39 .2 98.11 65. 25 47.85 stierung Briel 11.01 .719 9. 58.61 .745 .1 .05 65.32 10.45 12.41 91.33 35.19 67.00 44.05 Notierung für je 1 Pfund. Dollar. sonst in 100 Einheiten Amtl. Produkten-Notierungen 2 Weizen: Märkischer Rosgen: Märkischer Braugerste Futtergerste Hafer: Mürklscher Weizenmehl 100 kg. Rossenmehl dto... Weizenkleie Rosgenkleie.... Rapa........ Leinsust...... Viktoriserbses.... 191—183 43—145 180—196 132—145 28.00-2500 20.75—21.75 11.00—11.25 .80—10.0 nletns Apeiseerbeen Futtererbsen... Peluschken.... Ackerbohnen. Wicken Lupinen: blaus Lupinen: gelde Seradella... Leinkuchen... Erdnußkuchen Trockenschnitzei 16.—10. 15.60—13.80 .10—.20 85.00—41.0 Extr.Sovabohnenschres 14.00—14.10 Berliner Metallmarkt Scher che Deucl. in Walz. oder Drahtbarren Reinnickel Antimon Regulm........ Feinalider...... 25. 9. 49.25 160.00 164.00 55.95 R80—41.0 .50—35.30 Bremer Baumwollmarkt Monat September Oktober. November Deremder Hürz....:. derü..... Mai..... suni..... 11.41 11.90 11.7 11.23 11.97 11.71 11.40 11. 41 11.20 11.97 Tendenz: stetig— Loko 11.81 Schlachtviehmärkte Dortmund alberfeld 25. 9. 25. 9. Köln 25. 9. Essen 25. 9. Ein Ausweg wäre vielleicht folgender Vorschlag: Man treffe für die Einfuhr keinerlei Neuregelung, lasse auch die Ausfuhr in ihrem bisherigen Umfang völlig unberührt und begünstige nur die Mehrausfuhr und swar. wiIm Hansaplan vorgeseben, durch Umtausch der Devisen zur Goldparität. Die hierdurch benduigte Export prämie bringe man auf durch eine geringe Erhöhung der Umsatzsteuer zu Lasten des leisten Verkaufe von Nichtlebensmitteln Dieser Vrechlag vermeiden alle Bedenken die gegen den Hansaplan sprechen. Es tritt keine Verteue rung der Einfuhr. also auch nicht der Rchstoffkosten far den besprochenen Wiederausfuhrteil ein es findet keine Verlagerung in der Ein- und Ausfahr statt, ein I. Sroütriehh Ochsen Vollfleischige, ausgemästete höchsten Schiachtwerte a) jüngere b) Altere Sonstige vollfleischige.............. Fleischige Gering genährte Bullen Jüngere vollfleischige höchsten Schlachtwerts Sonstige vollfleischige oder ausgemästete...... Fleischige Gering genährte Kühe Jüngere vollfleischige höchsten Schlachtwerts Sonstige vollfleischige oder aussemästete...... Fleischige Gering genährte................. Fürsen Vollfleischige, ausgemästete, höchsten Schlachtwerte Vollfleischige Fleischige a) gering genährte......... Fresser Mäßig genührtes Jungvieh... II. Kälber Doppellender bester Mast Beste Mast- und Saugkälber....... Mittlere Mast- und Saugkälber...... a) Geringere Saugkälber....... Geringe Kälber............. III. Lämmer, Hammel und Schafe Beste Mastlämmer 25-27 22—24 20-21 28—31 25—27 21—24 18-20 30—32 27—29 23—26 —-50 43—47 34—42 27—35 25—27 21—24 17—20 14—16 28—30 25—27 20—24 48—50 40—47 32—39 25—31 30—33 27—31 23—25 28—31 24—27 20—23 16—18 65—70 45—50 36—42 27—32 30—33 .5 27—29 22—26 27—29 24—26 22-24 16—18 Stallmastlämmer a) Holsteiner Weidemastlämmer......... Beste Jüngere Masthammel Stailmasthammel................ a) Weidemasthammel Mittlere Mastlämmer und Altere Masthammer a) Geringere Lämmer und Hammel........ Beste Schafe............... a) Mitiere Schafe................ b) Geringere Schafe............... IV. Schweine Fettechweine über 300 Pfd. Lebendgewicht Vollfleischige Schweine von an. 240—300 Pid. Lebendgewicht Vollfleischige Schweine von an 200—240 Pld. Lebendgewicht Tollfleischige schweine von an. 160— 200 Pld. Lebendgewicht Flicischige Schweine von an. 120—10 Pld. Lebendgewicht schigr Schweine unter 120 Pid. Labendsrwicht.... Anftrien Grosvien Küldern..................... Schafe schwe Markt verlaut w. Kinder... Kälbern Schafen... Schweinen 53—55 51—55 45—51 42—44 mittel langsam ruhig 50—53 48—50 45—47 40—44 50—56 49—5 47—54 —50 38—45 38—46 95 3333 ruhig elics 52—54 52—54 50—52 45—48 43—44 43—43 langsam