Heute Unterhaltungsbeilage Lippe giemigsstere “ ein voller Erfolg d. Detmold, 21. 9. icke erläßt folgenden Bevölkerung:„Die erlandes" ist beendet. zar ihr beschieden. Es rfnis, allen denjenigen, selbstlos in den Dienst n, allen mitwirkenden ich der gesamten Beichtigen Dank auszuerungsvolle Mitarbeit iis, das der„Deutschen Wiederaufbauarbeit an haft allseits entgegense. die„Deutsche Woche“ den Geist der Volksneinnützigkeit zu förür deutsche Arbeit und en und damit Arbeit r viele deutsche Volksn jedes Jahr von nun jaben! Gott segne die d in der Jaucheßliche Art machte.e Henriette K. ihrem frau sprang in einem in den Abendstunden konnte nur noch als in Halzuffen oße Kundgebung #ad Salzuflen, 21. 9. Meyer wird am oßen Rede zu den in erster Linie zur Lippe und zu dem Stellung nehmen. Vor r R e i c h s s t a t t h a l t e r a u f tischen Körverschaften ßen und die BesichtiBades vornehmen. In ein Propagandas Stahlhelms und der Stadt statt. Nach der minister Riecke wird er gegen.30 Uhr das uf Wilhasen oren Blombergs tt. Blomberg, 21. 9. rubel des Lipperlanrkt, nahm vom besten instigt einen ausgef dem großen Viehieb. Fast 8000 Betstadt vor den Toren Kirmestrubel sah seit ehr einen derartigen Schätzung beläuft sich aser Marktes auf rund sonst üblichen Schlählreichen als Pferdejeunern fehlten, Anndersetzungen konnten ie erstickt werden. sikalische Feiermi des Westfälischen ltete in der Oerlingsikalische Feierstunde intracht", Frauenchor en sich in den Dienst nzertmeister Wilke Vorträge zu Gehör. Vom Segelfluggplatz herrscht augenrieb. Es schulen dort nd die Reichswehr. Auslandes geschlagen! KItteilung in der Dose n die Hausfrauen BeMädchen, das ihnen ein erreichte. Während der angebotes albt es beim im für 20 Pfennig, die serlich will keine Hausnstige Gelegenheit enter Hilfe von Putzfrau s Vorzugsangebot nur icht man am besten so ebrauch. 38. Jahrgang. Nummer 223 mit Bielefelder General-Anzeiger und Handelsblatt Die„Westfällschen Neuesten Nachrichten“ mit den Bellagen für Sport, UnterFrau und Kind. Haus, Hof und Garten, Ravensberger ster, Radio und Schach erscheinen wöchentlich 6mal und kosten monatlich .00 RM., Iim Postbezug.00 RM einschließlich.48 RM Zeitungsgebühr, aber ohne Bestellgeld. Sie können bei allen Trägerinnen. Agenturen, Postanstalten, Briefträgern und in unseren Filialen und Geschältsstellen bestellt werden. Im Falle höberer Gewalt, oder infolge Störung des Betriebes hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlielerung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises Hauptgeschäftsstelle und Redaktion Bielefeld, Rohrteichstr. 9. Veroferd Sonnabend, 23. September 1933 Anzeigenpreis: Der Raum für die Anzeigenspalte(29 mm breit, 1 15 Plg., für die Reklameseile(70 mm breit, 1 mm hoch) 60 Pfg. Rabatt nach besonderem Tarik. Bel verspätetem Eingang der Zahlung oder bei Zwangseinziebung des Betrages kommt der gewährte Rabatt in Fortfall Bellagen 15 Mark das Tausend, bei Teilauflagen 20 Mark Annahmestellen für Bielefeld die Geschäftsstellen Rohrteichstr. 9. Alter Markt 2. Herforder Str. 84. die Filialen Bahnhofstr 34, Kreuzstr. 40. Arndistr. 41. Bleichstr. 125; für Brackwede: Adolf-Hitler-Str. 60: Blelefeld-Schildesche: Talbrückenstr 4. Fernruf GundlachZentrale: 4970—4973. nach 19 Uhr Geschäftestelle 4972. Redaktion 4970 u. 4972. 1 Die Winterschlacht Neue Kabinettsbeschlüsse: Nöge verasschieder Bielefeld, 23. 9. Deutschland ist noch nie arm an Kritikern und Skeptikern gewesen. So hat man auch die bisherigen Erfolge im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit vielfach mit dem Unkenruf abgetan:„Ja, aber wenn der Winter kommt!“ Denn der Winter zwingt auf vielen Gebieten, und gerade auf solchen, die dem bisherigen Vorstoß gegen die Arbeitslosigkeit das günstigste Aufmarschgelände boten, zur Einstellung der Arbeiten. Der Reichskanzler ist sich dieser Drohung des Winters stets bewußt gewesen. Schon von Anfang an hat er für den September eine zweite große Angriffswelle gegen die Arbeitslosigkeit angekündigt. Den Worten ist jetzt mit den neuen Wirtschaftsmaßnahmen der Reichsregierung die Tat gefolgt. Das zweite„Reinhardt=Programm“ weicht von dem ersten großen Arbeitsbeschaffungsprogramm gerade dadurch wesentlich ab, daß es die Grundlagen schaffen will für eine erfolgreiche Weiterführung des Kampfes durch den Winter bis zum nächsten Frühjahr, in dem den beiden bisherigen Wellen dann der dritte Angriff folgen soll. Das neue Programm setzt ein in dem Augenblick, in dem der Steuergutscheinplan Papens mit dem 30. September seinen Abschluß findet. Es ist kein Programm großer öffentlicher Arbeiten, die immer mehr oder minder vom Wetter abhängig sind, sondern die neuen Maßnahmen bezwecken vor allem eine indirekte Ankurbelung und eine Beschäftigung derjenigen Industriezweige, die für das kommende Frühjahr bereits in den Wintermonaten die Vorarbeiten leisten können. Vier Stoßrichtungen sind festzustellen. Die riefige Summe von einer halben Milliarde Mark, die jetzt für Instandssetzungs= und Erneuerungsarbeiten ausgeworfen wird, mag zunächst als außerordentlich hoch erscheinen, wenn man sich vergegenwärtigt, daß die gesamte Nettoproduktion des Baugewerbes in den noch guten Jahren 1927 und 1928 nur etwa vier Milliarden Mark betrug, während jetzt mit den 500 Millionen insgesamt zwei bis zweieinhalb Milliarden auf dem Baumarkt in Bewegung gesetzt werden sollen. Ueberlegt man sich aber, daß diese Arbeiten voraussichtlich zum großen oder zum größten Teil erst in den Frühjahrsmonaten werden zur Ausführung kommen können, so leuchtet ein, daß ein hohes Ziel gesteckt werden mußte, um eben die vorbereitenden Industrien so kräftig anzuregen, daß sie im Winter die erforderlichen Materialien für die großen Bauaufträge bereitstellen können. Dem gleichen Ziele, den Einsatz der Privatwirtschaft baldigst und kräftig anzuregen, gelten auch die finanzpolitischen Maßnahmen des neuen Programms. Die beabsichtigte Reform des Bankengesetzes soll eine Reorganisation des Kapitalmarktes herbeiführen, indem die Reichsbank aktiv in die Geldmarktpolitik eingeschaltet wird, wie es in anderen Ländern bereits längst geschehen ist. Hand in Hand geht hiermit als dritte Maßnahme die Umschuldung der Gemeinden, die schon jahrelang gefordert, aber niemals tatkräftig in Angriff genommen wurde. Zugleich mit der positiven Aktion des„Pumpverbots“ reicht der Staat jetzt den Gemeinden die Hand, mit deren Hilfe sie sich aus dem Schuldensumpf herausarbeiten sollen, in dem sie immer mehr versanken. Diese finanzpolitischen Maßnahmen dürfen im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit nicht unterschätzt werden. Erinnern wir uns des Wortes, das der Reichskanzler vor dem Generalrat der Wirtschaft sprach:„Die Wirtschaft soll wieder auf lange Sicht disponieren können.“ Solange der Kapitalmarkt erschüttert war und aus der wachsenden Schuldennot der Gemeinden der Wirtschaft immer neue Bedrohungen erwuchsen, mußte die Unternehmungslust gehemmt sein. Erst mit der Ausbrennung dieser beiden Krankheitsherde kann jetzt das Vertrauen auf wirkliche Gesundung sich festigen. Die gleichzeitig verstärkten Erleichterungen für die Landwirtschaft auf dem Gebiete der Umsatzsteuer und der Grundsteuer sollen dem Winterkampf gegen die Arbeitslosigkeit schließlich von der Seite dienen, daß der Landwirtschaft die Möglichkeit zur Weiterbeschäftigung ihrer Hilfskräfte erleichtert wird. Alles in allem bietet das neue Programm der Reichsregierung das geschlossene Bild weiteren konzentrischen Angriffs auf die Arbeitslosigkeit. Zugleich aber liegt es positiv im Rahmen des neuen deutschen volkspolitischen Strebens, wie besonders die Bestimmungen zur Förderung des Kleinwohnungs= und Eigenheimbaues zeigen, wobei die Begriffsbestimmungen solcher Bauten weitgehend auf die Kinderreichen Rücksicht nimmt. sl. Eins=Keichsunderamer Schutz der Ausfuhr— Erster Schritt zum Steolungspian In den einstweiligen Ruhestand versetzt Berlin, 22. 9. Der Staatssekretär im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft, von Rohr, ist unter Gewährung des gesetzlichen Wartegeldes in den einstweiligen Rubestand versetzt worden. Berlin, 22. 9. Das Reichskabinett hat am Freitag wieder eine Reihe von Gesetzen verabschiedet, unter denen sich allerdings noch nicht das Reichsschriftleitergesetz befindet. Das wichtigste der neuen Gesetze dürfte das Reichskulturkammergesetz sein. Um die ganze deutsche Geisteskultur, die bisher ein Krieg aller gegen alle war, unter eine einheitliche zielbewußte Führung zu stellen, dibt dieses Gesetz dem Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda die Ermächtigung, eine Reichskulturkammer zu gründen, die ihrerseits einen Teil des künftigen ständischen Aufbaues bilden wird. Seit dem 14. Juli dieses Jahres besteht bereits eine Filmkammer. Nach ihrem Vorbild sollen sechs weitere Teilkammern der Reichskulturkammer gebildet werden, und zwar für Schrifttum, Presse, Rundsunk, Theater, bildende Künste und Musik. Die Gründung dieser Teilkammern dürfte im wesentlichen in der Umwandlung bestehender privatrechtlicher Verbände in öffentlich=rechtliche Selbstverwaltungskörper bestehen. Die Gewerbeordnung soll mit diesem neuen Gesetz in Einklang gebracht werden. Aehnliche Ziele verfolgt ein zweites neues Gesetz, das den Reichsinnenminister ermächtigt, eine Patentanwaltskammer einzurichten, die die Berufsfragen der Rechtsanwälte im Wege der Selbstverwaltung regelt. Ferner hat das Kabinett eine Fristverlängerung für das Berufsbeamtengesetz beschlossen. Damit dieses Gesetz nicht überstürzt durchgeführt und dadurch die Gefahr einer flüchtigen Prüfung herbeigeführt wird, ist der Termin, bis zu dem das Gesetz durchgeführt sein muß, vom 30. September 1933 auf den 31. März 1934 verlegt worden. Von außerordentlicher wirtschaftlicher Bedeutung ist ein neues Gesetz zum Schutz der dentschen Warenausfuhr Danach kann die Einfuhr von Erzeugnissen solcher Länder, die deutsche Erzeugnisse Einfuhrbeschränkungen unterwerfen, zum Schutze der deutschen Warenausfuhr ebenfalls beschränkt werden. Bei der Festsetzung der Einfuhrmengen ist zu berücksichtigen, ob Deutschland in dem betroffenen Land mit seiner Einfuhr ungünstiger gestellt wird aals irgend ein anderes Land. Die Durchführung des Gesetzes erfolgt gemeinsam durch die Reichsminister des Auswärtigen, der Finanzen, der Wirtschaft und der Landwirtschaft. Es handelt sich um ein reines Abwehrgesetz, eine Verteidigungswasse Deutschlands auf handelspolitischem Gebiet. Schließlich hat das Reichskabinett noch ein Gesetz zur Aufschließung von Wohnsiedlungsgebieten verabschiedet. Die obersten Landesbehörden hatten zwar bisher schon das Recht, in Siedlungsvorhaben einzugretfen, aber sie konnten das immer erst, wenn bereits eine Aufteilung des Bodens oder gar eine Parzellierung erfolgt war. In vielen Fällen sind daher namentlich in der Umgebung der Großstädte planlose Aufschließungen von Geländen erfolgt, durch U. Rom, Mitte September Unter den„Evviva“=Schreien einer unübersehbaren Menschenmenge defilierten in letzter Woche, in Achtzehner=Reihen gestaffelt, 50 000 Jungfaschisten über die römische Via Nazionale, vorbei an der monumentalen Front der Revolutions=Ausstellung, wo Mussolini die Parade abnahm. Eine Stunde lang dauerte der Vorbeimarsch, und während aus den Fenstern ein dichter Blumenregen niederrieselte, hallten in der festlich geschmückten Straße im Gleichtakt mit dem Paradeschritt der jugendlichen Legionen die Huldigungsrufe für den Führer wider: Duce— Duce— Duce——. Es war der stolze Schlußakkord des V. Campo„Dux“, des nach Mussolini benannten größten Jugendlagers Italiens. Staatssekretär von Rohr war vom früheren Reichsernährungsminister Hugenberg als sein engster Mitarbeiter ins Ministerium berufen. Er war seitdem mancherlei Angriffen, insbesondere seitens des Staatsrats Meinberg ausgesetzt gewesen. die nicht nur die Siedler, sondern auch die ländlichen Gemeinden schwer geschädigt wurden. Die Reichsregierung beabsichtigt daher, einen großzügigen Sieblungsvlan aufzustellen; einen Teil dieses Planes soll das neue Gesetz darstellen. Es soll nicht die Siedlung erschweren, sondern nur Ordnung in sie hineintragen. Oberster Grundsatz ist, daß der deutsche Boden keine Ware ist, die willkürlich von einer Hand in die andere verschoben werden darf. Das Gesetz ermöglicht den obersten Landesbehörden ein Eingreifen schon dann, wenn anzunehmen ist, daß ein bestimmtes größeres Gebiet Wohngebiet werden wird. Dieses Gebiet kann dann zum Wohnsiedlungsgebiet erklärt werden, womit Beschränkungen für den Grundstücksverkehr in Kraft treten. „Glauben, Gehorchen, Kämpfen“„Wir verachten das bequeme Leben": diese Leitsprüche prangen in mächtigen Lettern am Eingang des Jugendlagers, das seit fünf Jahren jeweils für einige Sommermonate am nördlichen Tiberufer, zu Füßen des von Carducci besungenen Monte Mario aufgeschlagen wird. In diesem Jahre beherbergte es 52 Legionen, mehr als 50000 Jungens, die weitaus größte Jungfaschistenzahl, die jemals in der Hauptstadt vereint wurde. Der erzieherische und bildende Wert dieser Veranstaltung kann niemand entgehen. In eigens für den faschistischen Jugendverband, die Opera Nazionale Ballila hergestellten Zelten untergebracht, werden die Jungfaschisten an das Gemeinschaftsleben gewöhnt und zu Ordnung, Disziplin und Bescheidenheit angehalten. Massenm=raft die Zagens Italienische Erziehungsarbeit in den faschistischen Jugendlagern Von unserem römischen Mitarbeiter Der Rauisbesach in Gunzig Danzigs Senatspräsident und Polens Ministerpräsident über die Danzig-polnische Annäherung Danzig, 22. 9. Wie wir am Freitag schon kurz meldeten, asen der polnische Ministerpräsident und der olnische Handelsminister am Freitag zu einem esuch in Danzig ein. Anläßlich des Besuchs eranstaltete die Danziger Regierung ein ssen im Rathaus in der Lauggasse, dem ein roßer Empfang im Altstädtischen Rathaus oranging. Bei dem Essen hielt Senatspräsident auschning eine Rede. Die Danzig=polschen Beziehungen hätten seit dem Danziger taatsbesuch die erstrebte Entwicklung zu igerer Zusammenarbeit genommen. in schwerer Zeitabschnitt in den Beziehungen eider Staaten zueinander— so fuhr der enatspräsident fort— liegt hinter uns, ich offe, für immer! In der Gemeinschaft der esentlichen Aufgaben, in dem Beginn des Wiederaufbaues von Volk, Staat und Wirtschaft, erblicke ich die Gewähr für die Dauer dieser notwendigen und fruchtbaren Verständigung zwischen unseren Staaten. Durch sie wird auch für ein erfolgreiches Zusammenwirken in Osteuropa allgemein der Boden geebnet. Der polnische Ministerpräsident Jendrzesewicz begrüßte gleichfalls die neue Etappe auf dem Wege der Danzig=polnischen Annäherung. Der Wille Danzigs zur Annäherung an Polen und der Wille Polens, Danzig eine große Entwicklung zu sichern, müßten auch weiterhin die Beziehungen beider Staaten beherrschen und die Verständigung über die noch nicht erledigten Fragen erleichtern. Der polnische Ministerpräsident und der Handelsminister haben im Anschluß an das Essen im Danziger Rathaus im Sonderzug die Rückreise nach Warschau angetreten. Sportliche und gymnastische Uebungen in dem benachbarten Mussolini=Stadion ergänzen die militärische Schulung des Lagerdienstes. Besuche in den Museen, Besichtigungen der historischen Denkmäler und der modernen Schöpfungen des Faschismus wecken in den jungen Kerls das Bewußtsein für die Größe des klassischen Roms und die tiefe Verwurzelung des faschistischen Regimes in dem stolzen Erbgut einer 3000jährigen Geschichte. So wird das Campo„Dux“ für jeden Teilnehmer ein unvergeßliches Erlebnis und ein mächtiger Ansporn zu restlosem Einsatz für die großen Zukunnftsaufgaben, die der Befehl des Duce stellt. Das Campo„Dux“ ist indessen nur die alljährliche Krönung einer weitverzweigten Jugendfürsorge, die in diesem Jahre in 1781 Sommerkolonien 348435 Mitglieder der Opera Nazionale Ballila unterbrachte. Die Sommerkolonien sind je nach den gesundheitlichen Bedürfnissen der Kinder teils am Meer, teils im Gebirge, teils in Heilbädern, teils an Seen und Flüssen eingerichtet. 59 sind das ganze Jahr über in Betrieb, 719 tragen veriodischen Charakter und 1003 stellen sogenannte Tageslager dar. Für ihre Organi Zentrum verläßt Danzig-Regierung Keine Selbstauflösung trotz vieler Austritte Danzig, 22. 9. Der nach dem Austritt des Danziger Senators Dr. Wiereinski=Keiser aus der Zentrumspartei einzige dem Zentrum verbliebene Danziger Cenator Prälat Sawatzki hat sein Amt als Senator niedergelegt. Gleichzeitig hat die Zentrumsfraktion ihren Austritt aus der Danziger Regierungskoalition erklärt. Den unmittelbaren Anlaß zu diesem Schritt hat die Wiederwahl Dr. Keisers zum Senator durch die NSDAP. gegeben. Aus der Erklärung der Zentrumsfraktion geht im übrigen hervor, daß als tieferer Grund die Weigerung des Danziger Zentrums, sich endlich selbst auszulösen, anzusehen ist. Die Zentrumsfraktion teilt ferner mit, daß der Austritt Dr. Wiereinski=Keisers weitere Austritte aus der Danziger Zentrumspartei nach sich gezogen hat. Die Danziger Regierung wird durch den Beschluß des Zentrums in keiner Weise berührt, da die NSTAP. allein im Volkstag über die absolute Mehrheit verfügt. Das Rbens keinhurt.Pr. In. Hitlers neuer Angriff gegen die Arbeitslosigkeit sation gelten nach dem soeben erstatteten Bericht des Parteisekretärs folgende Richtlinien: 1. Steigerung der Zusammenarbeit und Kontrolle der Provinzsekretäre, um jede— wie auch immer geartete— Privatinitiative auszuschalten, welche die Befehle für die Ordnung und Abwicklung der Jugendlager außer acht läßt....„eharzuhmn. 421.94 2. Allmähliche Ueverfuhrung der periooischen Kolonien in ständige, unter besonderer Beachtung der am Meere gelegenen, die vor allem während der Sommerzeit einen stärkeren Ausbau erfordern. 3. Stärkste Förderung der Licht= und Luftbeilbäder..,„..67.r 8tunz und 4. Sorgfattige auswahl der Leitung und des Hilfspersonals, die— was faschistische Gesinnung und Fähigkeiten anbelangt— von größter Zuverlässigkeit sein müssen. Zu diesem Zweck werden in allen Provinzen Spezialkurse abgehalten.„ 94 Neich 5. Gleichrichtung der Kolonien gleichen Schärfste Einhaltung der Richtlinien für die Zusammensetzung und Aufnahme der Kinder, um Ueberfüllungen zu vermeiden. 7. Ausschaltung jeder Pachtform in der Geschäftsführung. Außer den Sommerkolonien veranstaltet die Opera Nazionale Ballila seit acht Jahren schon „Kreuzfahrten“ mit dem Zweck, die Masse der Jüngsten das angrenzende Ausland * und die die Halbinsel umspülenden Meere kennen lernen zu lassen. Ziele dieser Kreuzfahrten waren in früheren Jahren die Häfen Lybiens, des östlichen Mittelmeers, eindrucksvolle Städte wie Athen und Kairo, die Umschiffung Italiens und der iberischen Halbinsel. Im Jahre K. ,wurde eine lehrreiche Reise nach Ungarn unternommen. Gegenwärtig bereisen im Anschluß an die Deutschlandfahrt der 420 Jungfaschisten, denen überall ein herzlicher Empfang zuteil wurde, 1500 schwimmende Sommerkolonisten die Südküste des Mittelmeers. Hervorhebung verdient aus dem Bericht des Parteisekretärs, daß die Sommerkolonien dank ausreichender Spenden von privater Seite die Staatsfinanzen nicht beBerlin, 22. 9. Vor Vertretern der Presse sprach am Freitag der Staatssekretär im Reichsfinanzministerium, Reinhardt, ausführlich über das von der Reichsregierung bereits angekündigte und dem Generalrat der Wirtschaft vorgetragene „zweite Gesetz zur Verminderung der Arbeitslosigkeit". Der Staatssekretär teilte dabei auch mit, daß im Frühjahr 1934 ein drittes Gesetz zur Verminderung der Arbeitslosigkeit zu erwarten sei und ebenfalls die große Steuerresorm, die eine grundlegende Vereinfachung des gesamten Steuerwesens bringen soll. Das jetzt vorgelegte zweite Gesetz gegen die Arbeitslosigkeit zerfällt in sechs Abschnitte. Abschnitt 1 betrifft Instandsetzungsund Ergänzungsarbeiten an Gebäuden, Abschnitt 2 die Senkung der landwirtschaftlichen Grundsteuer, Abschnitt 3 die Senkung der Besitzsteuer für die Landwirtschaft, Abschnitt 4 die Steuerbefreiung für neuerrichtete Kleinwohnungen und Eigenheime, Abschnitt 5 die Senkung der Grundsteuer für Neuhausbesitz, Abschnitt 6 enthält allgemeine Bestimmungen. Abschnitt 1 setzt für die Instandssetzungsund Erneuerungsarbeiten an Gebäuden, wofür bisher bereits zweimal 50 und einmal 100 Millionen ausgeschüttet wurden, erneut 500 Millionen an. Die Zuschüsse werden auch für die Teilung von Wohnungen und den Umbau anderer Räume in Wohnungen zur Verfügung gestellt, und zwar einmal in Form von Zuschüssen zu den Aufwendungen und zum andern in Form einer Verzinsung von 4 vom Hundert jährlich des Betrages, den der Eigentümer über den ihm gewährten Reichszuschuß hinaus aus eigenen oder geliehenen Mitteln aufbringt. Die Verrechnung erfolgt dabei mit Zinsvergütungsscheinen, die in den Jahren 1934—1939 vom Reich eingelöst werden. Ein Fünftel des auszuwendenden Gesamtbetrages wird dem Eigentümer gewährt bei Instandsetzungs= und Erneuerungsarbeiten, die Hälfte bei Umbauten und Neueinrichtungen. Im Gegensatz zu den bisherigen Aktionen werden auch Gebäude berücksichtigt, die gewerblichen oder landwirtschaftlichen Betrieben dienen. Die Reichsregierung schätzt, daß durch diese Maßnahmen auf dem Baumarkte etwa zwei Milliarden RM. in Bewegung kommen. Davon dürfte etwa eine Milliarde aus Löhne entfallen, d. h. es würden etwa eine Million Arbeiter beschäftigt werden können. Die hierdurch erzielte Ersparnis an Arbeitslosenunterstützung würde sich auf 250 Millionen Reichsmark stellen. An Steuerabzug, Soziallasten usw. wird von dieser 1 Million beschäftigten Arbeitern ungefähr 15 v. H. der Lohnsumme aufgebracht, d.., Reich, Länder und Gemeinden sowie Sozialversicherungskassen erhalten eine Mehreinnahme von 300 Millionen RM. Nach dieser Rechnung der Reichsregierung würde also die gesamte Aufwendung von 500 Millionen RM. diese Ersparnisse in der Arbeitslosenunterstützung und durch diese Zahlungen an Steuern und dergleichen mehr als ausgeglichen. Das neue Programm darf aber zu keinerlei Preiserhöhungen führen. Sollten irgendwelche Unternehmungen die starke Nachfrage trotzdem zu Preissteigerungen ausnutzen, so wird die Reichsregierung mit aller Schärfe unnachsichtig vorgehen. Abschnitt 2 stellt für die Senkung der landwirtschaftlichen Grundsteuer 100 Millionen RM. ein. In erster Linie soll die staatliche Grundsteuer gesenkt werden. Man erwartet eine Steuersenkung von etwa 16 Prozent des Grundsteueraufkommens 1932. Abschnitt s setzt die Umsatzsteuer für die ganze Landwirtschaft einheitlich auf ein Prozent. Für Brotgetreide, Mehl, Brot und Backwaren erhöht sich also die bisherige Umsatzsteuer von 0,85 Prozent geringfügig, was jedoch durch die Generalermäßigung der landwirtschaftlichen Umsatzsteuer von 2 auf 1 Prozent mehr als ausgeglichen wird. Abschnitt 4 regelt die Steuerbefreiung von neuerrichteten Kleinwohnungen und Eigenheimen. Für die hierunter fallenden Wohnungsneubauten tritt die Befreiung ein für die Einkommensteuer, Vermögenssteuer, Grundsteuer und Grundsteuer der Länder im vollen Umfange, während die Grundsteuer der Gemeinden und Gemeindeverbände auf die Hälfte ermäßigt wird. Betracht kommen Kleinwohnungen, die in den Rechnungsjahren 1934 und 1935 bezugsfertig werden. Die Befreiung gilt bis Ende des Muchows Nachfolger Der Gaubetriebszellenleiter der Berlin, 22. 9. Der Stabsleiter der PO. und Führer der Deutschen Arbeitsfront Ley hat den Gaubetriebszellenleiter der Pfalz, Claus Selzner, M. d.., zum stellvertretenden Leiter der RSBO. und zum Leiter des Organisationsamtes der Deutschen Arbeitsfront ernannt. Gleichzeitig wurde Pg. Selzuer in den kleinen Konvent der Deutschen Arbeitsfront berufen. Selzuer gehört zu den ältesten und erfolgreichsten Parteigenossen der Pfalz. Besonders als Organisator hat er ganz Vorzügliches geleistet. Jahres 1938. Für Eigenheime tritt noch eine Erweiterung insofern ein, als die Steuerbefreiung gilt für solche Eigenheime, die bis zum Jahre 1938 bezugsfertig werden. In diesem Falle gilt die Steuerbefreiung bis zum Jahre 1943. Abschnitt 5 regelt die Senkung der Grundsteuer für die in den Jahren 1924 bis 1930 errichteten Neubauten, nachdem die späteren Neubauten bereits steuerlich begünstigt sind. Hierfür wird ein Betrag von 50 Millionen RM. eingesetzt. Die Gemeinde=Umschuldung Anschließend erläuterte Staatssekretär Reinhardt das neue Gemeinde=Umschuldungsgesetz. Dieses regelt die Umschuldung derjenigen Gemeinden, die wegen ihres Schuldendienstes aus kurzfristiger Verschuldung notleidend geworden sind oder vor der Gefahr stehen, notleidend zu werden. Jede dem Umschuldungsverband angehörende Gemeinde ist berechtigt, ihren inländischen Gläubigern vom 23. September ab für die fälligen kurzfristigen Forderungen die Umschuldung in Schuldverschreibungen anzubieten. Um die Ordnung der Gemeindefinanzen nicht nur auf Dienst der vorhandenen Schulden zu beschränken, wird allen Gemeinden, auch den nicht im Sinne des Gesetzes notleidenden, also dem Umschuldungsverband nicht angeschlossenen, ein allgemeines Darlehnsverbot bis zum 31. März 1935 auferlegt. Das Verbot gilt naturgemäß nicht für Darlehn, die auf Grund von Reichsgesetzen und Landesgesetzen, beispielsweise also von Arbeitsbeschaffungsgesetzen, gewährt werden. lasten: eine vorbildliche ethische und soziale Leistung, die ohne die werbende Kraft der faschistischen Ideen im italienischen Volke wohl kaum denkbar sein dürfte. * Einen besonderen Platz nimmt innerhalb des faschistischen Jugendwerkes die Fürsorge für die Kinder auslandsitalienischer Kolonien ein. Alljährlich werden mehrere tausend Söhne und Töchter ausgewanderter Italiener unentgeltlich in die Heimat befördert, die ihnen sonst wohl immer fremd geblieben wäre, und mehrere Monate in Sommerlagern untergebracht. In diesem Jahre waren es 7500 Auslandskinder, die abschließend für eine Woche in Rom zusammengezogen wurden und in einer eindrucksvollen Feier Mussolini ihre Treue zum Mutterland bekundeten. In später Abendstunde hatte der Duce des Faschismus mit seinem Gefolge im Forum Romanum vor den Ruinen des Cäsarentempels, wo der Leichnam des größten Römers den Flammen übergeben worden war, Aufstellung genommen. Die umliegenden Höhen des Palatins waren in weißes Scheinwerferlicht getaucht, während auf dem Altar des Cäsarentempels rote, gelbe und violette Flammen aufloderten. In dieser Weihestunde drangen aus den Kehlen der Auslandskinder, deren mitgeführte Standarten— Malta, Tunis, Algier, Toulouse, Barcelona, Saloniki, Beirut— die italienische Auswanderung symbolisierten, die Kampflieder der faschistischen Revolution und der feierliche Hymnus aus Rom in den nächtlichen Septemberhimmel. Knapp lautete das Treuegelöbnis, von einem Jungfaschisten gesprochen:„Duce, vergiß uns nicht; auch wir werden dich nicht vergessen. Wenn das Vaterland uns braucht: Ruf uns, und wir werden kommen!“ Und knapp lautete Mussolinis Antwort, eine Mahnung, immer stolz zu sein in dem Bewußtsein, für das faschistische Italien kämpfen zu dürfen. Wer als Deutscher dieser Zeremonie beigewohnt und anschließend das Campo„Dux“ besucht hat, wird das große— politische, geistige und sittliche— Beispiel, das der Faschismus mit seinen Sommerkolonien gesetzt hat, freudig anerkennen müssen. die Damentäsche vn Erbers Obernstr. 29— Niedernstr. 23/25 Threnpflicht der Kiustrsrein!. Bielefelder, besucht die Sinfoniekonzerte! Bielefeld hat heute ein Theater— das eht jetzt bereits einwandfrei fest— das als in wirkliches Kulturtheater anzusprechen ist ind weit über dem steht, was uns in den etzten Jahren geboten wurde. Der musiknteressierte Bielefelder wird erwarten, daß uch bei den Sinfoniekonzerten die leiche Qualitätssteigerung eintritt. Er wird n dieser Erwartung nicht betrogen werden. Zir haben es bereits erlebt in der„Meisternger“=Aufführung, was Gößlings Erlehungsarbeit schon in der unglaublich kuren Zeit erreicht hat. Wir dürfen aber die lufbauarbeit, die an dieser Stelle geleistet zird, nicht als ein Geschenk ansehen, das uns albstverständlich in den Schoß fällt. Es muß in jeder, dem es mit dem geistigen Neuaufbau des Volkes ernst ist, helfen die Konzerte in er Form zu ermöglichen, wie sie im Sinne es neuen Musikdirektors liegt. Der Orchesteretat ist klein, er ist für die Größe einer Stadt wie Bielefeld lächerlich ering. Der Außenstehende vermag nicht die Schwierigkeiten abzuschätzen, die beispielsweise zu überwinden sind, um bei der aus künsterischen Gründen notwendigen und immer vieder geforderten Neubesetzung vieler Stellen mit den kleinen Mitteln gute Künstler zu verpflichten. Es ist Musikdirektor Gößling selungen, in dieser Hinsicht überall brauchbare Lösungen zu finden, die es ihm ermöglichen, wirklich künstlerisch zu arbeiten. ber er braucht dazu in weitestem Maße die Interstützung des Publikums. Man muß es vieder und wieder betonen: es ist eine Pflicht, nicht nur der Kunst sinanziell durch den Besuch der Konzerte zu helfen, sondern auch um der Aufzüchtung des deutschen Geistes willen sie zu vlegen. Kunst ist kein Luxus, wir dürfen das Erlebnis der Seele nicht verkümmern lassen, wenn wir uns nicht selbst aufgeben wollen. Man muß diese Mahnung Adolf Hitlers sich stets wieder ins Gedächtnis zurückrufen. Es gibt eine Volksgemeinschaft, die durch gemeinsame Arbeit besteht, aber es gibt auch eine solche, die durch gemeinsames Erleben geistiger und seelischer Vorgänge gezeugt wird. Ein solches Erlebnis ist die Musik. Bielefeld hat stets seine Ehre in die Musikpflege gesetzt, es darf gerade jetzt, in diesem Jahr, nicht sein, daß ein Rückgang des Konzertbesuchs eintritt. Sollen wir übers Jahr sagen müssen: die nationale Revolution hat gesiegt, aber unser Musikleben ist zum Teufel? Das würde heißen, daß der Bielefelder in einem wesentlichen Punkte versagt hat, und das darf nicht eintreten. Die Werbeaktion für das Stadttheater hat zu einem vollen Erfolg geführt, nun muß ein jeder helfen, daß auch der Bestand der Konzerte gesichert bleibt, daß auch hier noch weiter aufgebaut werden kann, im Aeußeren und im Geistigen. Darum ist Besuch und Abonnement eine Ehrenpflicht für jeden, dem die Musik am Herzen liegt. Es ist freilich auch notwendig, daß alle Kräfte einmütig zusammenarbeiten und nicht an verschiedenen Strängen gezogen wird. Es ist ganz unsinnig und untragbar, daß z. B. das Konzert des Thomanerchors auf den gleichen Tag wie das 1. Abonnementskonzert gelegt ist. Das letztere kann nicht verlegt werden, ohne daß der ganze Spiel= und Probenplan des Theaters darunter leidet, also muß es hier heißen: Gemeinnutz geht vor Eigennutz und man darf erwarten, daß von seiten des privaten Unternehmers für dieses Konzert bezüglich des Thomanerchors eine Aenderung getroffen wird. Was den Bielefelder Musikfreunden in den Sinfoniekonzerten dieses Winters geboten werden wird, darauf soll demnächst an dieser Stelle ausführlich eingegangen werden. Es wird sich dabei zeigen, mit welchem hohen Kulturwillen das Bielefelder Musikleben neu einzusetzen im Begriffe steht. Hans Otto Redecker Das Freudenfeuer des Betrogenen Von unserem römischen Mitarbeiter In Süditalien ist es ein alltäglicher Vorfall, der kaum mehr Beachtung findet, wenn sich der in seiner Ehre gekränkte Liebhaber an seiner treulosen Geliebten rächt. Dann blitzt fast immer das schon traditionelle Rasiermesser auf, ein paar hastige, reißende Bewegungen nach dem Gesicht der Ungetreuen hin, und die Ehre ist wiederhergestellt. Das Nachspiel ist immer das gleiche: Die Frau wird, mit furchtbaren Schnittwunden im Gesicht, blutüberströmt ins Krankenhaus eingeliefert, wo sie für acht Tage in der Behandlung eines Arztes bleibt, und der heißblütige Rächer seiner Ehre wird für seine grausame Tat acht Tage ins Gefängnis eingesperrt. Nach diesen acht Tagen ist dann meist alles vergessen, oder— die Geschichte beginnt von neuem. Acht Tage Gefängnis nimmt nicht jeder betrogene Liebhaber gerne in Kauf, besonders wenn er nicht Neapolitaner ist, sondern ein weniger hitziger Norditaliener, und dazu aus guter Familie, reich und mit einer seltenen Erfindungsgabe bedacht. Ein junger Sportsmann, der die niedlichste aller Verkäuferinnen im eigenen Auto spazieren fährt, ihr die kostbarsten Kleider kauft und die schönsten Schmucksachen verehrt, glaubt dann selbstverständlich auch immer, auf ihre ebenso kostbare Treue bauen zu können. Aber was die Frau nach ihrer Ansicht fest und sicher besitzt, das genügt ihr meist nie, obwohl sie sich in keinem Fall von ihrem Besitztum mit all den schönen Annehmlichkeiten trennen möchte. Da liebt die Verkäuferin nur so nebenbei einen hübschen, armen Studenten, läßt sich jedoch nach wie vor seidene Abendkleider, Ringe und Perlenketten schenken und zu Autofahrten einladen, tut weiter lieb mit ihrem reichen Liebhaber, als wäre ihr nicht einmal die Möglichkeit eines Treubruchs in den Sinn gekommen. Bis dieser eines Tages alles merkt. Jetzt beginnt die eigentliche Geschichte, die sich in Padua abspielte. Es waren 35 Grad im Schatten, als der junge Sportsmann seiner Geliebten, der schönen Verkäuferin, im liebenswürdigsten Tone vorschlug, für drei Wochen in ein Seebad zu reisen. Und er ermahnte sie eindringlich, all ihre prachtvollen Kleider und Schmucksachen, die er ihr in den vielen süßen Monaten ihrer Liebe geschenkt hatte, mitzunehmen, um unter den Strandschönheiten die Schönste zu sein. Es waren drei große Koffer, die auf den grauen Fiatwagen geladen wurden, und dazu verstaute der vergnügt schmunzelnde Autobesitzer zwei große Kannen Benzin. Den Badeort für die sommerliche Erholung hatte mit unschuldigem Augenaufschlag das überglückliche Mädchen angegeben. Und— Zufall oder Absicht— es war dasselbe Seestädtchen, in das der Student bereits vor wenigen Tagen abgereist war. Aber betrogene Männer sind nicht immer so dumm, wie es berechnende Frauen haben möchten. Kaum hatte das Auto zehn Kilometer zurückgelegt, so hielt sein Fahrer plötzlich auf freiem Felde an. Eine Panne— dachte das junge Mädchen, seufzte vernehmlich und blickte verärgert über die staubige Landstraße, die grell und einsam in der Mittagssonne lag, ohne Schatten, kein Haus weit und breit. Doch was war denn dem jungen Mann in den Kopf gestiegen? Hatte ihm die Gluthitze den letzten Rest von Verstand weggedörrt, oder war er wahnsinnig geworden? Er war aus dem Auto ausgestiegen, schnallte nun gemächlich die drei Koffer ab, öffnete sie und warf ihren ganzen buntseidenen Inhalt auf einen Hausen. Dazu flog noch die kleine lederne Handtasche mit den Juwelen, der Sesien un ensu, Englisch-französische Richtlinien? Hannover, 22. Die Stadt Hannover, in der in diesem Jahre an Stelle des üblichen Frontsoldatentages des Stahlhelms eine Stahlhelmführertagung abgehalten wird, steht im Zeichen der Uniform. Die Stadt selbst hat reichen Flaggenschmuck angelegt. Die Vorarbeiten für die Veranstaltung sind nun so gut wie abgeschlossen. Entlang der sogenannten Masch hinter dem Neuen Rathaus, wo am Sonntag der große Führerappell stattfindet, dehnen sich die Tribünen in langer Reihe in festlichem Schmuck. Die Reichsbahn hatte am Freitag einen riesigen Verkehr abzuwickeln, denn nicht weniger als 78 Sonderzüge trafen aus allen Teilen Deutschlands mit den Tagungsteilnehmern ein. Am Freitagabend traf der Führer des Stahlhelms, Reichsarbeitsminister Seldte, in Hannover ein. Zu seinem Empfang war eine Stahlhelmehrenkompagnie angetreten. Franz Seldte überreichte anläßlich des Stahlhelm=Führertages in Hannover dem Staatssekretär Lammers als Geschenk für die Reichskanzlei ein Oelgemälde des Reichskanzlers Adolf Hitler, gemalt von Porträtmaler Bruno Pinkow. Berlin wird saniert Neuregelung der Erwerbslosenlasten Berlin, 22. 9. In einer Pressebesprechung der Stadt Berlin gaben die Staatskommissare Lippert und Maretzki einen Ueberblick über die allgemeine kommunalpolitische Lage und die finanzielle Sanierung der Stadt Berlin. Dabei teilte Staatskommissar Lippert mit, daß im preußischen Staatsministerium am Freitag mittag ein Gesetz beschlossen wurde, das der Durchführung des Führerprinzips in der Berliner Stadtverwaltung dient. Durch die Neuregelung der Erwerbslosenlasten wird Berlin monatlich 15 bis 20 Millionen R M. sparen. Das neue Reichsgesetz über die Umschuldung der Gemeinden setze die Stadt in die Lage, rund 300 Millionen kurzfristige Schulden zu konsolidieren. Nationalsynode in der Lutherkirche Das Programm der ersten Nationalsynode in Wittenberg Berlin, 22. 9. Die Deutsche Evangelische Nationalsynode, die am 27. September in der Lutherstadt Wittenberg zusammentritt, wird durch einen Gottesdienst in der Schloßkirche eingeleitet werden. Die eigentlichen Beratungen der Synode g finden in der Stadtkirche, der Predigtkirche Luthers, statt. Um 4 Uhr treten die Führer sämtlicher deutschen Landeskirchen zu einer genuschlossenen Sitzung im Rathaus zusammen. Danach setzt die Synode ihre Beratungen in der Stadtkirche fort. Die Nationalsynode ist gemäß der Verfassung der neuen Kirche keine parlamentarische Größe. Deshalb wird sie auch nicht durch len gebildet, sondern ihre Mitglieder werden von den Landeskirchen auf den Synoden und Kirchenleitungen entsandt. Ein Drittel wird nach dem Grundsatz der Bewährung im kirchlichen Dienst berufen. Als ein Rat der kirchlichen Führer ist die Synode etwa mit der Institution des Staatsrats zu vergleichen, wobei allerdings die Eigenständigkeit und Besonderheit des kirchlichen Lebens zu berücksichtigen ist. Auf der bevorstehenden Tagung wird die Synode vor allem den Reichsbischof zu berufen haben. Der Reichsbischof ernennt die Mitglieder des geistlichen Ministeriums. Erst Rüstungsstillstand, dann Abrüstung Gegensätze in der Kontrollfrage Paris, 22. 9. Der englische Außenminister Sir John Simon und der Unterstaatssekretär Eden sowie Lord Cadogan vom englischen Außenministerium sind am Freitag in Paris eingetroffen und in der britischen Botschaft abgestiegen, wo der Botschafter Lord Tyrrell zu Ehren seiner Gäste und der französischen Minister ein Frühstück veranstaltete. Nach dem Frühstück begannen die englisch=französischen Verhandlungen Die englischen Vertreter reisten am Abend nach Genf weiter, während Norman Davis erst am Sonnabend Paris verlassen wird. Nach Abschluß der Besprechungen wurde vom französischen Außenministerium ein offizielles Kommuniqué ausgegeben, in dem es u. a. heißt: Im Laufe des Freitagnachmittag haben verschiedene Besprechungen über die Abrüstung zwischen den Vertretern der französischen, amerikanischen und englischen Regierung stattgefunden, bei denen Stanley Baldwin, der sich auf der Durchreise befindet, zugegen war. Die Besprechungen hatten zum Ergebnis, die Klärung der Auffassungen der drei Regierungen zu fördern, die bei den früheren Besprechungen, die Davis und Eden kürzlich mit den Vertretern der französischen Regierung hatten, weniger detailliert umrissen worden waren. Mit dieser Klärung wird bezweckt, die Verhandlungen der Abrüstungs= konferenz zu erleichtern, wenn sie in naher Zukunft in Genf wieder anheben. Substanzielle Fortschritte sind auf diesem Weg erzielt worden. Die Pariser Abrüstungsverhandlungen am Freitag haben, wie man abends in gut unterrichteten Kreisen erklärt, zur Aufstellung von Richtlinien für das künftige Abrüstungsabkommen geführt. Das vorgeschlagene Abkommen sehe zwei Perioden vor, eine Periode des Rüstungswaffen stillstandes von drei bis vier Jahren, in der, wie man hoffe, Deutschland sein Heer mit langfristiger Dienstzeit durch ein, solches mit kurzfristiger ersetzen könne, ferner eine zweite Periode von ebenfalls drei bis vier Jahren, in der die eigentliche Abrüstung vorgenommen werden soll. Für wesentlich halte man, daß das Abkommen selbst festlege, wieweit in der zweiten Periode abgerüstet werden soll. Der Grundsatz der Abrüstungskontrolle sei unbestritten. Auf französischer Seite vertrete man die Auffassung, daß die Kontrolle automatisch und periodisch sein müsse; auf englischer Seite halte man es für wichtiger, zunächst festzustellen, welches Ausmaß an Abrüstung zu kontrollieren sei. Ganz allgemein wurde Freitag abend in englischen Kreisen die Auffassung vertreten, daß diese Richtlinien wohl einen Fortschritt darstellten, daß aber die Gewinnung anderer Mächte hierfür und ebenso die Anwendung derartiger Maßnahmen noch große Schwierigkeiten bereiten dürfte, so daß man der Zukunft nur mit„gedämpftem Optimismus“ entgegensehen könne. Lloyd George warnt England London, 22. 9. Lloyd George sprach am Freitag in Barmouth. Er erklärte, die Uebelstände, unter denen Europa zurzeit leide, seien darauf zurückzuführen, daß die Siegermächte die Verpflichtungen des Versailler Vertrages nicht erfüllt hätten. Es sei beklagenswert, daß auf dem Gebiet der Abrüstung seit dem Jahre 1923 praktisch nichts erreicht worden sei. Man müsse an die englische Regierung den dringenden Wunsch richten, daß sie sich nicht in ein neues Abentener im Stile Denekins oder Wrangels bei den Kämpfen gegen Rußland einlasse. Jetzt habe England in Genf eine nie wiederkehrende Gelegenheit, in der internationalen Politik die denkbar würdigste Rolle zu spielen, wenn es seiner Aufgabe als Verfechter von Recht und Billigkeit treu bleibe. Man solle sich nicht in Angelegenheiten Deutschlands einmischen. Man müsse sich dessen bewußt sein, daß, wenn es gelänge, die gegenwärtige deutsche Regierung zu stürzen, nur der Kommunismus ihr Nachfolger sein könne. Im übrigen hätte ja gerade eine andere europäische Nation in diesen Tagen eine Diktaturregierung errichtet, und zwar sei sie dazu von den Nationen ermutigt worden, die genau die gleiche Einrichtung in Deutschland verurteilten. Münzenberg als Verruger Ein holländischer Steckbrief Amsterdam, 22. 9. Die Staatsanwaltschaft der Stadt Almelo in Holland hat einen Haftbefehl gegen den bekannten deutschen Kommunistenführer Willi Münzenberg, den Herausgeber des berüchtigten Brannbuches über den Reichstagsbrand, erlassen. Alle Polizeibehörden werden ausgefordert, nach Münzenberg zu fahnden und seine Festnahme zu bewirken. Der Haftbefehl geht auf einen Betrug zurück, den Münzenberg am 25. Februar d. J. in der holländischen Grenzortschaft Glanerbrug verübt haben soll. Er erschien dort zusammen mit einem Begleiter, einem angeblichen Viktor Bruhn aus Berlin, in einem großen Mercedeswagen und wollte die holländische Grenze überschreiten. Als die Grenzbehörden von ihm für die Einführung des Automobils die Einzahlung einer Garantiesumme verlangten, ergab sich, daß Münzenberg nicht genügend Geld bei sich führte. Er lieh sich darauf von einem Einwohner von Glanerbrug die benötigte Summe. Als Sicherheit ließ er eine Steuerkarte und ein anderes Legitimationspapier zurück. Seit jenem Zeitpunkt hat Münzenberg nichts mehr von sich hören lassen. Die Polizei vermutet, daß Münzenberg das Automobil in Holland verkauft und mit dem Erlös das Weite gesucht hat. Im Handumdrehn! Aus Wasser und Alilch und Kathreiner-Edrakt kann man jetzt ein Kaffergetränk machen— ohne zu mahlen, ohne zu brühen, ohne Sieb ohne Kochtopf. Auftakt in Genf Besuch Neuraths bei Henderson Genf, 22. 9. Am Freitag vormittag begann in Genf die 67. Tagung des Völkerbundsrates unter dem Vorsitz des norwegischen Außenministers Mowinckel. Der öffentlichen Sitzung, an der als deutscher Vertreter Gesandter von Keller teilnahm, ging eine Geheimsitzung voraus, in der der bisherige Völkerbundskommissar in Danzig, Rosting, tor der Minderheitenabteilung des Völkerbundssekretariates ernannt wurde. Der Völkerbundsrat wird sich auf seiner jetzigen Tagung auch mit den Ergebnissen der Weltwirtschaftskonferenz zu befassen haben. Reichsaußenminister Freiherr von Neurath suchte am Freitag nachmittag den Präsidenten der Abrüstungskonferenz Henderson auf. Ferner hatte der Reichsaußenminister eine Unterredung mit dem italienischen Delegationsführer Baron Aloist. Mussolini hat am Freitag in Rom den italienischen Botschafter in Berlin, Cerruti, emntangen. Russische Protestnote gegen die japanische Ostchinabahn=Politik Moskau, 22. 9. Der Stellvertreter des Volkskommissars für Aeußeres Sokolnikow übergab dem japanischen Botschafter eine Erklärung der sowjetrussischen Regierung wegen Verletzung der Verträge der Ostchinabahn durch Mandschukuo bzw. durch die für die Vorgänge in Mandschukuo verantwortliche japanische Regierung. Die gleiche Erklärung gab der sowjetrussische Botschafter in Tokio ab. Nach einem vorläufigen Abschluß des ostpreußischen Arbeitskampfes ist jetzt die Vorbereitung für die besonders schwierige Aufgabe „Der ostpreußische Winterplan 1933/34“ in Angriff genommen worden. Die badische Regierung hat angeordnet, daß künftig an den Amtsketten der badischen Bürgermeister das Hakenkreuz zu tragen ist. 200 Millionen bewilligt Oeffa schüttete wieder 21 Millionen RM. aus Berlin, 21. 9. Die vom Vorstand und Kreditausschuß der Deutschen Gesellschaft für öffentliche Arbeiten [Oeffa) ausgesprochenen Darlehnsbewilligungen im neuen Arbeitsbeschaffungsprogramm haben nunmehr den Betrag von 200 Millionen RM. bereits überschritten. Allein in dieser Woche wurden neue Kredite in Höhe von rund 21 Millionen RM. bereitgestellt. Hiervon wurden u. a. der Stadt Köln für Kanalisationsarbeiten 1 Mill. RM., der Stadt Altona für die Kanalisation von Blankenese rund 500000 Mark zugesagt. Finanzierung der Rheinbrücke bei Neuwied wurden 2,5 Millionen RM. bewilligt. Weiter wurde für eine Reihe von Arbeiten in besonders notleidenden Gebieten(WestfalenLand und Provinz Sachsen und Schlesien) erhebliche Beträge bereitgestellt. silbergraue Staubmantel und der indische Kaschmirschak. Dann schüttete er langsam den Inhalt der zwei Benzinkannen über das bunte Durcheinander und zündete es behutsam an. Bis zu diesem Augenblick hatte ihm das junge Mädchen schweigend, vom Entsetzen gebannt, zugeschaut. Jetzt aber, da sie die Freude ihres kleinen Daseins in Rauch und Flammen aufgehen sah, begann sie schreiend zu schimpfen: „Du Narr, elender Dummkopf, Schurke! O, meine Kleider, meine schönen Kleider!" Doch der Narr und Dummkopf bat sie mit höflicher Geste auszusteigen, und erklärte ihr gelassen den Sinn seines seltsamen Tuns. Da mußte sie einsehen, daß er nicht wahnsinnig und noch weniger dumm war. Er hatte ihr nur die Geschenke nehmen wollen, die er, verliebt und an ihre Treue glaubend, ihr in seinen glücklichen Stunden gemacht hatte. Nachdem er ihr noch viel Glück mit ihrem neuen Liebhaber gewünscht hatte, stieg er in sein Auto und fuhr allein davon in das Seebad, zur Erholung vom Feuerbrand der Augustsonne und seiner Rache. Das um sein Liebstes, um seinen Flitterkram betrogene Mädchen mußte die zehn Kilometer nach Padua zu Fuß zurücklegen, auf staubiger Landstraße und in der glühendsten Hitze. Da mag auch die Liebe zum schönen, aber armen Studenten ihr Ende gefunden haben. Die Zeimat ehrt ihre Dichterin Ehrenurkunde der Universität Münster für Lulu von Strauß und Torney Münster, 22. 9. Zum 60. Geburtstag der in Bückeburg geborenen Dichterin Lulu von Strauß und Torney, deren Dichtungen zum größten Teil auf westfälischem Boden spielen und westfälische Menschen zu Helden haben, übersandte die Philosophische und Naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Münster eine Ehrenurkunde folgenden Inhalts: „Der Künderin westfälischer Art, Lulu von Strauß und Torney, die aus tiefer Kenntnis des lebendigen norddeutschen Volkstums menschliches Sehnen und kulturgeschichtliches Werden in heimatnaher Sprache geformt, die in Balladen und Geschichten bleibende Kunstwerke geschaffen hat, entbietet die Philosophische und Naturwissenschaftliche Fakultät der Westfälischen Landes=Universität zum 60. Geburtstag am 20. September 1933 die herzlichsten Glück= und Segenswünsche und ein Glückauf zu weiterem Schaffen.“ Bücherei und Uationalsozialismus Von der Tagung des Verbandes deutscher Volksbibliothekare Im Vortragssaale der neuen Stadtbibliothek Hannover fand am 17.—19. 9. die diesjährige Jahresversammlung des Verbandes Deutscher Volksbibliothekare statt. Alle Gaue Deutschlands hatten Teilnehmer entsandt, die auch in verschiedenen Vorträgen zu Worte kamen und so einen Einblick geben konnten in die Vielfältigkeit deutschen Wesens, die doch wieder geeint wird durch ein großes Ziel. Die gegenwärtige Lage der Volksbücherei ist gekennzeichnet durch die Lage des Reiches. Nach den Auswirkungen der liberalistischen Epoche erblicken wir auch hier Neuland unter den Füßen. Bisher war die gesamte BüchereiArbeit mehr konservativ als revolutionär gerichtet; man trieb Kulturpolitik, aber ohne Politik. Man wollte dem Verfall entgegenwirken, aber dem Zeitgeist Konzessionen machen. Im neuen Staate fällt der Bibliothek eine wichtigere Aufgabe zu: Die Erziehung des politischen Typus, die geistige Wehrhaftmachung unseres Volkes. Aus der freien Volksbildung wurde eine gebundene; die Volksbibliothek wird ein wichtiges Glied nationaler Erziehung, deren Ziel der völkische Mensch ist. In ihren Begrüßungsvorträgen wiesen Dr. Schuster(Hamburg) und Dr. Herrmann(Berlin) auf diese Aufgaben hin. Nach der Mitgliederversammlung ging man zu Fachreferaten über. Die Bildung einer Deutschen Zentralstelle für volkstümliches Büchereiwesen und die Neueinteilung der Arbeitsausschüsse begegneten der Zustimmung der Teilnehmer Die Frage nach dem Neuaufbau des Bücherbestandes wurde eingehend erörtert. Der Vorrang der Politik braucht eine Strukturwandlung in der Kulturpädagogik. Man muß eine Verschiebung der Werte anstreben. Die neue Dichtung fehlt noch. Das Zeitbuch von gestern löst das Zeitbuch von heute ab. Noch erfüllt die neue Literatur die an sie zu stellenden Forderungen nicht. Das Qualitätsprinzip muß aber die Ergänzung des Führerprinzivs sein. Das Leistungsprinzip soll entscheiden. Die langgeplante Neuordnung des Ausbildungswesens, die Heranbildung gesunden Nachwuchses für den Beruf wurde in zwei sich ergänzenden Vorträgen von Dr. Narziß(Breslau) und Dr. Rang(Köln) eingehend behandelt. Auch hier soll das Gemeinschaftserlebnis eine Rolle spielen. In mehrfachen Arbeitslagern während der Berufsausbildung soll der Anwärter seine berufliche und menschliche Eignung nachweisen, gewissermaßen eine zweite„Reise"=Prüfung durchmachen. In verschiedenen Kreisen, beginnend mit der Lehre vom Staat und der Lehre vom Volk, den Grundkräften der Volksentwicklung, soll er eingeführt werden in die großen Aufgaben seines Volkes und seines Berufes. Die Frau soll auch in Zukunft ihren Platz in der Bibliothek ausfüllen, denn, wenn es sich auch nicht um einen ausschließlich weiblichen Beruf handelt, so ist doch die Frau— wie langjährige Erfahrungen bestätigen— in besonderem Maße für ihn geeignet.— Zum Abschluß sprach Dr. Jansen(Hannover) noch über die Bücherei im Arbeitsdienst und die neuen Aufgaben, die ihr daraus erwachsen. Auf Grund persönlicher Erfahrungen in Arbeitslagern konnte er berichten von den günstigen Einwirkungen geeigneter Literatur. Eine Führung durch die neue Stadtbibliothek in Hannover und eine Besichtigung ihrer Zweigstellen bildeten eine wertvolle Abrundung des reichhaltigen Programms.— Mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer schloß die Tagung. v. B. Winterprogramm des Musikvereins Der Bielefelder Musikverein veranstaltet in diesem Winter zwei große Chorkonzerte unter der Leitung von Prof. Kaminski. Das Hauptkonzert— erst Palmsonntag— bringt die, zuletzt vor 13 Jahren unter Lamping aufgeführte Missa solemnis von Beethoven. Das zweite Chorkonzert, am 10. Dezember, ist Werken von Hindemith(aus dem Oratorium„Das Unaufhörliche"), Pfitzner(„Das dunkle Reich") und Bruckner(150. Psalm) gewidmet. Außerdem zwei Kammermusikabende: am 25. Oktober kommt das Peter=Quartett, am 10. Januar die Kammermusikvereinigung der Berliner Staatsoper, die u. a. ein Quintett von Kaminski spielt. Schließlich Mitte Februar ein-cappellaKonzert, geleitet von Horst=Günther Schnell. Beschlüsse des Reichsverbandes Deutscher Schriftsteller. In einer Sitzung der Reichsleitung des Reichsverbandes Deutscher Schriftsteller, Berlin, beschloß das Präsidium gemeinsam mit dem Beirat, nur arische Schriftsteller als Mitglieder zu führen. Außerdem wurde beschlossen, das große Winterhilfswerk der Reichsregierung mit allen Kräften zu unterstützen. „Germanien.“ Monatshefte für Vorgeschichte zur Erkenntnis deutschen Wesens. K. F. Koehler=Verlag in Leipzig. Das Septemberheft bringt als Leitaufsatz eine Arbeit von Wilhelm Tendt,„Verratene Heimat". Die übrigen wertvollen und gutbebilderten Arbeiten führen uns ins Saargebiet(Der Gollenstein bei Blieskastel), in die Pfalz(Pfälzer Sonnenverehrung von Pros. Dr. Albert Becker) und nach Zevern bei Bremen(Das Haus des Toten, Holzbauten in stein= und bronzezeitlichen Grabhügeln von Hans Müller=Brauel, Leiter des Museums„Väterkunde“, Bremen). DRGM. mit Emaille-oder Kupfer-Kessel. Neuartige Jeuerung Sparsamster Brennstoffverbrauch Dauerhafte Ausführung S Zu haben in den Fechgeschäften. Mielewerke A: G. Gütersloh(Westf. Bauschule Der Winter naht! und ist es höchste Zeit. Ihre Winterbekleidung einer eingehenden Besichtigung zu unterziehen. Der Pelzbesatz bedart einer Autfrischung bezw. Modernisierung. Sie linden bei mir die gröfte Auswahl in Pelzen in einfacher n. feinster Ausführung. Anfertigung sämtlicher Pelzarbeiten. Perslaner! 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Etwaige Einwendungen gegen die beabsichtigte Eintragung sind bei mir, im Rathaus, Zimmer 94, binnen 14 Tagen, vom Tage der Veröffentlichung dieser Bekanntmachung an gerechnet, schriftlich oder zu Protokoll geltend zu machen. Der Oberbürgermeister als Ortspolizeibehörde. In diesem Jahre finden die öffentlichen Herbstimpfungen im Stadtbezirk an folgenden Tagen statt: A. Erstimpflinge. Montag, 2. 10. 1933, 14 Uhr, Wellensiekschule. Dienstag, 3. 10. 1983, 14 Uhr, Sudbrackschule. Mittwoch, 4. 10. 1983, 14 Uhr, Hamfeldschule. Donnerstag, ö. 10., 14 Uhr, Gutenbergschule. Freitag, 6. 10. 1933, 14 Uhr, Martinschule. Montag, 16. 10. 1933, 14 Uhr, Diesterwegschule. Dienstag, 17. 10. 1983, 14 Uhr, Osningschule. Mittwoch, 18. 10., 14 Uhr, Luisenmittelschule. Donnerstag, 19. 10., 14 Uhr, Stadtbeider Schule. B. Wiederimpflinge. Freitag, 27. 10., 10.30 Uhr, Falkmittelschule. Der Oberbürgermeister als Ortspolizeibehörde Bielefeld. F. 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Verkauf von neuen und gedrauchten Möveln usw. billig. 1 Genrr 2 Zweites Blatt der Westfälischen Neuesten Nachrichten, Nr. 223 Sonnabend, 23. September 1933 Alles bereit! 10000 Hiller Jungen in Glelesend Besuch im„Großen Hauptquartier“— Programm der Veranstaltungen „Durcheinandergekochtes“, also Linsen, Erbsen, Bohnen u. a. m.—„mit oder ohne“, meist ohne!— hat es schon immer gegeben. Man kennt das aus dem Kriegswinter 1917: Dörrgemüse mit Graupen, Graupen mit Dörrgemüse, Graupen und dann wieder Dörrgemüse. Für viele, leider sehr viele Volksgenossen ist das Eintopfgericht eine Sache, die alltäglich gang und gäbe ist. Welche Hausfrau sollte wohl mit den paar Pfennigen Wohlfahrtsunterstützung ein= oder mehrmal in der Woche Braten auftischen? Welche Volksküche wäre ohne Eintopfgericht denkbar? Also nichts Neues! Neu ist nur, daß es von jetzt ab, an jedem ersten Sonntag im Monat, Eintopfessen für jedermann geben soll. Denke dir getrost, du äßest Schinken in Burgunder, Schnitzel mit Stangenspargel, Rebhuhn mit Weinkraut oder ähnliche Leckerbissen, je teurer desto besser — iß deine Linsen mit Blutwurst und zahle, als hättest du drei Feinschmeckergänge gespeist! Eine sehr vernünftige, volksverbindende Idee: was Volksgenossen seit Jahren gezwungen tun, tue freiwillig und hilf damit an deinem Teil Arbeit zu schaffen! Das Organisatorische steht übrigens noch nicht fest. Ob die Sache auf Treu und Glauben geht, ob man Gutscheine für die Unterschiedsbeträge bekommt oder wie sonst... Aber das ist ja auch Nebensache. Die Hauptsache ist, daß man es tut!! ###en Miatun Es soll„möblierte Herren“ geben, die an Ulzlder Qualität des Morgenkafsees herumnörgeln, die unerwünschten Budenzauber loslassen, sich mit Dreckstiefeln auf das frischüberzogene Bett hinlümmeln, Zigarrenasche auf den Teppich stippen, beim Nachhausekommen weiße Mäuse sehen, unter Zurücklassung etlicher gebrauchter Papierkragen und einer beträchtlichen „Latte“ bei Nacht und Nebel verschwinden— solche Untermieter sind zum Leidwesen der Zimmervermieterinnen noch immer nicht mit Stumpf und Stiel ausgerottet. Wohingegen der Bielefelder möblierte Herr, von dem hier die Rede sein soll, geradezu als Musterexemplar seiner spezies angesprochen werden muß. Er ist Nichtraucher, grundsolid, pünktlicher Zahler, Antialkoholiker, bescheiden, den ganzen Tag nicht zu Haus, kurzum: ein Tugendknabe. Trotzdem fand er am ersten dieses Monats den blauen Brief auf dem Frühstückstablett. Da schlag doch einer lang hin! Der solide, pünktlich zahlende, bescheiden möblierte Herr faßte sich ein Herz und fragte an:„Wieso?". Die Vermieterin druckste zuerst, bekannte aber dann Farbe. Also wenn er, der möblierte Herr, den Grund durchaus wissen möchte: es paßt ihr nicht, einen Mieter zu haben, der den ganzen Tag außer Haus ist, der sich auch abends bei Bekannten aufhält, mit dem man fast nie sprechen kann und der nicht für sich sorgen läßt. Nein, nein, dann macht das ganze Vermieten keine Freude!— Ein interessanter Kündigungsgrund: allzugroße Solidität. Welcher lockere Zeisig möchte den Käfig— Verzeihung: die Bude— des Allzusoliden beziehen? Welche Bielefelder Zimmervermieterin ist trotz des erschröcklichen Kündigungsgrundes bereit, den Obdachlosen aufzunehmen? Interessenten können sich bei der Redaktion melden — aber bitte nicht allzusehr drängeln!! Bisher kamen die Bielefelder Mädel und Buben aus dem Brackweder„Lutterkolk“. Anscheinend ist das jetzt, nachdem wir in Bielefeld eigene„Klapperstörche“ haben, anders geworden. Bisher mußten unsere Kleinen, die sich einen Spielgefährten oder ein kleines Schwesterchen wünschten, die Sache brieflich beim „Klapperstorch“ von Brackwedes Lutterkolk erledigen, ohne ihn zu Gesicht zu bekommen. Wesentlich einfacher ist das jetzt. Mit unseren Störchen im Zoo kann man persönlich verhandeln. So machten es auch zwei Bielefelder Buben, die sich unbedingt ein Schwesterchen zum Spielen wünschten. Vertrauensvoll wandten sie sich an die Bielefelder Störche. Da sie aber der„Storchensprache" nicht mächtig waren, haben sie die Bestellung schriftlich gemacht. In ungelenken Schriftzügen steht auf der Holztafel zu lesen:„Lieber Storch. Du Bester, bring uns eine Schwester.“ Adebar steht sinnend vor dieser„Auftragserteileng“ Hoffentlich kann er deutsch lesen, und dann die Bestellung baldigst erledigen. Er soll dafür soviel Frösche haben, wie das Schwesterchen wiegt. „Fräulein, verbinden Sie mich bitte mit 5840!“—„Leitung besetzt!“, klingt es aus der Hörmuschel.„Na gut, wenn das Hauptquartier im„Hotel Exzelsior“ am Bahnhof eben nicht zu erreichen ist, rufe ich einmal in der Geschäftsstelle der Oberbannführung in der Turnerstraße an,“ dachte ich.„Hallo, verbinden Sie mich jetzt mal mit— 1717.“„Ja,— „Ja, die Leitung ist auch besetzt!“—„Dafür wird aber jetzt sicher doch 5840 frei sein?"— „Nein, leider wurde sie soeben wieder verbunden.“ In einigen Abständen rufe ich wieler abwechselnd bei beiden Nummern an. Es wurde mir bald zu einem Sport. Aber immer wieder die gleiche Antwort:„Leitung leider immer noch besetzt...!“ Verzweifel: sah ich unter die Decke und hörte im Geiste einen Chor brüllen:„Leitung besetzt.“ Sollte ich jedoch heute nacht wider Erwarten träumen, so wird die„besetzte Leitung“ bestimmt eine große Rolle spielen. Was blieb mir also anders übrig, als mich auf den Weg zu wagen und beide DienstOberbannaufmarsch im Kundfunk Der Westdeutsche Rundfunk überträgt Wie wir von der Propagandaleitung der Oberbannführung erfahren, wird der Vorbeimarsch gegen 13 Uhr am Schillerplatz und die Schlußkundgebung gegen 17 Uhr vom Schillerplatz aus auf den Westdeutschen Rundfunk und wahrscheinlich von weiteren deutschen Sendern übertragen. Der Uebertragung der Reden des Obergebietsführers Hartmann Lauterbacher geht ein Tatsachen= und Stimmungsbericht über die gesamte Veranstaltung voraus. stellen aufzusuchen. In der Oberbannführung in der Turnerstraße und in dem Hauptquartier im„Hotel Exzelsior“ am Bahnhof erfuhr ich dann alles, was ich zu wissen wünschte. Ich glaubte in Bienenhäusern zu sein. Ein ewiges Gehen und Kommen, Autos, Motorräder, Fahrräder und Fußgänger. Freundlich und genau erklärte mir der Abteilungsleiter für Presse und Propaganda, Kameradschaftsführer Schmidt, das vorgesehene Programm und den Aufmarsch, der von der Aufmarschleitung, dem Gefolgschaftsführer Westenhof und dem Pg. Tiesler, ausgearbeitet war. Meine erste Frage lautete: „Was bringt der Sonnabend?“ Eilfertige Antwort: Bis 19 Uhr Eintreffen der Formationen. Dies sind die drei Banne 15, 55 und 158. Als Zeichen ihrer traditionellen Verbundenheit mit der alten Vorkriegsarmee trägt die=J. die Nummern der alten Regimenter.— 19 bis 20 Uhr Antreten mit Gepäck auf dem Kesselbrink zum Marsch durch die Wilhelmstraße und über den Jahnplatz zum Schillerplatz. Dort findet nach der Ansprache des Oberbannführers von MindenNachdem bereits, wie in der vorigen Woche gemeldet, eine Neuorganisation der kommunistischen Partei in Bielefeld=Schildesche aufgedeckt wurde, wobei sieben Personen festgenommen und für die KPD. kassierte Gelder beschlagnahmt werden konnten, wurde am Freitag von Beamten der hiesigen politischen Polizei, unterstützt durch Schutzpolizeibeamte und ein größeres Aufgebot von Angehörigen der ES und SA, der entscheidende Schlag gegen die staatsfeindlichen Elemente geführt. Es wurden dabei weitere 20 Personen festgenommen. Die hierbei vorgenommenen Durchsuchungen förderten Material zutage, das zurzeit noch geprüft wird. U. a. wurde ein Vervielfältigungs apparat aufgefunden, mit dem bis noch in die letzte Zeit illegale Kampfblätter und Flugschriften hergestellt worden sind. Es gelang ferner, den Führer und Instrukteur sowie drei weitere Mitglieder einer neugebildeten Terrorgruppe— Tscheka— dingfest zu machen. Die Aufgabe dieser Terrorgruppe sollte darin bestehen, im kommenden Winter gegen die Polizei, ES und SA als Stoßtrupp Ravensberg, Gerhard Breipohl, der große Zapfenstreich statt. Ausgeführt vom Musikkorps des 1. Bataillons des Infanterie=Regimentes 18, Paderborn, und des HJ.=Spielmannszuges Bielefeld unter der persönlichen Leitung des Musikmeisters Ruhland. Danach Abrücken in die Quartiere.“ .. und am Sonntag?“ 6 Uhr Wecken.—.30 bis.30 Uhr Kaffee.—.30 Uhr Antreten auf NeuBethlem zur Besichtigung.—.30 Uhr Besichtigung des Oberbannes durch den Obergebietsführer West Hartmann Lauterbacher und den Gebietsführer von Westfalen Lorenz Loewer.— 10 bis 11 Uhr Feldgottesdienst durch den Divisionspfarrer Hegel(Paderborn), unter freundlicher Mitwirkung des Posaunengenerals Dr. Kuhlo mit 100 Bläsern. — 11.30 Uhr Abrücken zum Vorbeimarsch vor dem Rathaus. Dabei werden folgende Straßen berührt werden: Neu=Bethlem— Dornberger Straße— Moltkestraße—Von=der Recke=Straße— Obernstraße— Alter Markt— Rathausstraße—Schillerplatz.— 11 bis 18 Uhr Promenaden=Konzert vor dem Rathaus. — 13 bis 15 Uhr Mittagspause.— 15.30 bis 17.30 Uhr Propagandamarsch vom Kesselbrink mit anschließender Schlußkundgebung vor dem Rathaus. Der Marschweg ist wie folgt: Kesselbrink—Kaiserstraße—Bleichstraße— Hermann=Delius=Straße—Heeper Straße— Sedanstraße—Oststraße— Detmolder Straße— Neustädter Straße— Waldhof— Obernstraße — Hindenburgstraße— Niedernstraße— Alter Markt— Schillerplatz—Viktoriastraße— Turnerstraße—Kesselbrink.— 16 bis 18 Uhr Militärkonzert auf dem Johannisberg des Musikkorps des 1. Batl. Inf.=Reg. 18.— 20 Uhr Deutscher Abend auf dem Johannisberg. Begrüßung durch den Oberbannführer Breipohl und Ansprache des Obergebietsführers West, Hartmann Lauterbacher. Das war also das vorgesehene Programm, was aber sonst noch an ungeheurer Kleinarbeit zu leisten war, darüber kann Ihnen eine andere Stelle Auskunft geben. Im Amt für Verpflegung und Quartier Hier ist das Reich des Adjutanten Tesehne und des SA=Mannes z. b. V. Pellmann.„Kartoffelsupp, Kartoffelsupp...,“ tönt es mir gerade noch entgegen.„Ja, sehen Sie, 75 Zentner Kartoffeln haben wir zur Verpflegung unserer 10000 Jungens," klingt es mir dann, fast wie eine Entschuldigung lautend, entgegen.„Dazu kommen aber noch 25 Zentner Erbsen, 25 Zentner Fleisch und 1½ Zentner Salz.“„Na, hoffentlich wird die Suppe nicht versalzen,“ werfe ich scherzend ein. Keine Sorge, dafür sorgen 300 Köchinnen vom Bund Deutscher Mädel und der Frauenschaft, denen noch 150 Hitlerjungen zur Seite stehen. Wir kochen übrigens„nur“ 12000 Liter Essen.“ Ich versinke in einem Rausch von Zahlen und erkundige mich nach der Unterkunft. Auch hier das gleiche Bild. aufzutreten. Die Bildung weiterer derartiger Gruppen war in Aussicht genommen. Das Haupt der dingfest gemachten Terrorgruppe war ein Bielefelder Tischlermeister, der bei Zusammenkünften in der„Kunst des bewaffneten Aufstandes“ unterrichtete und hierzu seine Werkstatt benutzte. Weiterhin gelang es, mehrere Verbreiter der in letzter Zeit in Bielefeld und den Vororten aufgetauchten kommnnistischen Flugblätter zu ermitteln und festzunehmen. Unter den Festgenommenen befindet sich eine Anzahl von Personen, die in einer Privatwohnung geheime kommunistische Versammlungen abhielten. Unter diesen befindet sich ein staatenloser Kommunist, der seit etwa sechs Jahren deutsches Gastrecht genießt und der dieses Gastrecht dazu mißbrauchte, in den Versammlungen kommunistische Hetzreden zu halten. Gegen die Beteiligten wird ein Verfahren wegen Vorbereitung zum Hochverrat eingeleitet. Die Leitung der Aktion lag in den Händen des Kriminalsekretärs Tuttas. Zur Uebernachtung, die in Turnhallen und Fabrikgebäuden geschieht, wird eine Fläche von 14000 Quadratmetern benötigt. Um diese mit Stroh zu belegen, sind 1000 Zentner Stroh nötig, d. h. 100 Fuhren. Soll ich noch weiter berichten, daß 250 Kraftfahrzeuge und Fuhrwerke unterzubringen sind, oder daß der Reitersturm zur Unterbringung seiner Pferde und der Gespanne 1000 Quadratmeter Stallung braucht? Nein, es genügt! Wir glauben gerne, daß der Oberbannaufmarsch ganz gewaltig werden wird. Hoffentlich beschert uns Petrus schönes Wetter. Horst Der Oberbürgermeister grüßt Dr. Prieß an die Hitler=Jugend „Adolf Hitler schuf das Wunder, daß ein ganzes Volk wieder an sich und seine Zukunft glaubt. Diese Zukunft aber gehört der Jugend des Volkes, sie soll dereinst in dem neuen Deutschland wohnen, das der Führer schaffen wird. Mit freudiger Zuversicht sieht die Hitler=Jugend diesem Kommenden entgegen, und das große Treffen des ganzen Oberbannes hier in Bielefeld soll ihrem frohen Zukunftsglauben, aber auch dem Bewußtsein, daß nur Pflichterfüllung und Disziplin einen Aufbau schaffen können, Ausdruck geben. Wenn Eure jungen Scharen bei uns einziehen werden, mit frischem Sang und leuchtenden Augen, dann wird ganz Bielefeld sich freuen und wir alle, wieder jung im Herzen, werden Euch herzlich willkommen heißen.“ Bielefeld. den 7. September 1933. Dr. Prieß, Oberbürgerneister. Generalprobe für Sonnabend Scheinwerserbeleuchtung am Rathaus Wer gestern gegen 23.90 Uhr am Rathaus vorbeikam, glaubte sich in eine Stadt aus dem Reiche„1001 Nacht" versetzt. Große Scheinwerfer umspielten suchend die Front des Rathauses. Hermann der Cherusker, der„ewige Nazi“, wie ihn witzige Leute nennen, schaute ganz verwundert auf die nächtlichen Störenfriede herab. Blutigrot stach sofort die große Fahne der Hitlerjugend in die Augen.„Stimmt ja!“ denkt jeder Vorbeigehende,„morgen findet hier ja auch der große Zapfenstreich der Hitlerjugend statt.“ Auch von innen werden Fenster, Erker und Bogen beleuchtet. Das steht fest: Dies Bild wird kein Hitlerjunge, der von auswärts kommt, vergessen. Eine Birne nach der anderen ging aus. Alles hat geklappt und ist eingestellt. Die Generalprobe war beendet! Der Festkorso am Tag des Deutschen Radfahrers Da die Goebenstraße für den Festkorso der Radfahrer zu steil ist, hat man eine kleine Straßenänderung vorgenommen. Die Strecke ist nun wie folgt: Kyffhäuser—Kaiserstraße— Goebenstraße— Rohrteichstraße— Teutoburger Straße— Detmolder Straße— Ulmenallee— Neustädter Straße— Obernstraße— Hinden= burgstraße— Jahnplatz— Niedernstraße— Alter Markt— Rathausstraße— Rathaus— Nikolaus=Dürkopp=Straße. Vor dem Rathaus Aufstellung des Korsos, Festansprache vom Balkon des Rathauses. Wer nimmt teil? 1. SA=Kapelle, 2. Radfahrerverein Teutoburg, 3. Fahrradhaus Weitkamp, 4. Bäckerei Krügelmeier, 5. Präzisionswerke G. m. b.., 6. Deutscher Sportklub Arminia, 7. Kammerich=Werke.=., 8. Radrennklub Zugvogel, 9. Fahrradhaus R. Schulz, 10. Meister=Fahrradwerke G. m. b.., 11. SS=Sturm IV/19. SS=Standarte, 12. Fahrradhaus G. Voß, 13. Restaurant„Helgoland“, 14. Fahrradhaus A. Hilbert, 15. Lohmann=Werke.=., 16. Postamt Bielefeld, Telegrafenamt Bielefeld, Telegrafenbauamt Bielefeld, 19. Anker=Werke .=., 20. Kegler=Verband, 21. Fahrzeugindustrie Dönhardt, 22. Radfahrerverein Wanderer, 23. Fahrradhaus E. Dargel, 24. BäckerInnung, 25. Louis Stratemann, 26. Radfahrerverein Teutoburg Steinhagen, 27. Fahrradhaus Thosberg, 28. Glasreinigungsinstitut Pötting, 29. L. Lepper, 30. Arbeitsdienstlager Brake, 31. Kapelle, 32. Görickewerke, 33. BluApo Teerotgrappe sestgenommen Ein erfolgreicher Schlag der Bielefelder polikischen Polizei menhaus Brinkmann, 84. Radfahrerverein Opel Borgholzhausen, 35. Gebr. Wittler G. m. b.., 86. Stahlhelm Bielefeld=Stadt, 37. Westerhoff& Weller, 38. Nationalsoz. Kraftfahrer=Korps, 39. Nagel& Co., 40. FleischerInnung, 41. Fahrradhaus Schaeftlein, 42. Reichsverband des Deutschen Gartenbaues, 43. E.& P. Stricker, 44. Verein für Bewegungsspiele 03, 45. Steinkrüger& Becker, 46. Fahrradzentrale E. Held, 47. Kapelle Straßenbahner=Verein, 48. SA=Sturm, Standarte Bielefeld, 49. Dürkoppwerke.=., 50. Fahrradhaus Fischer, 51. Freiw. Sanitätskolonne vom Roten Kreuz, 52. Fahrradhaus Strunk, Brake, 53. Ernst Büttner, 54. Stadtverband der Deutschen Turnerschaft, 55. Fichtel& Sachs .=., Schweinfurt, 56. Wittkov& Co., 57. Turnverein„Einigkeit", 58. Gebr. Isring= hausen G. m. b.., 58. Fahrradhaus Westerwelle, 60. Marine=Jugend=Gruppe. Bielefelder im FAd. 16 Arbeitslose nach Osterseine=Dümmersee In der Abteilung Arbeitsdienst im Arbeitsamt herrscht augenblicklich Hochkonjunktur; denn lausend gehen größere und kleinere Transporte Arbeitsdienstwilliger ab. Immer größer wird die Zahl der jungen Leute, die freudigen Herzens den Weg in die verschiedensten Arbeitsläger antreten. So wurden gestern wiederum 16 Leute, die zum Teil seit Jahren keine Beschäftigung mehr hatten, in Marsch gesetzt. Sie nahmen — wie der stellvertretende Arbeitsamtsdirektor in seiner Ansprache zum Ausdruck brachte— hoffentlich für immer Abschied von der Stemvelkarte. Die 16 Bielefelder Jungens sind inzwischen im Arbeitsdienstlager Osterseine=Dümmersee(Arbeitsdienstgau Oldenburg) eingetroffen, um hier gemeinsam mit ihren Kameraden notwendige Kultivierungsarbeiten zu verrichten. 13 Landstreicher gefaßt Razzia im Bielefelder Stadtgebiet— Das Bettlerunwesen hat nachgelassen Im Bielefelder Stadtbezirk wurde im Laufe des Freitags von der Polizei eine Razzia auf Bettler und Landstreicher durchgeführt. Dabei nahm man dreizehn Personen fest, die dem Gerichtsgefängnis zugeführt wurden. Die Beobachtungen bei dieser Razzia haben ergeben, daß das Bettlerunwesen in den letzten Wochen infolge des energischen Zugreifens der Polizei erheblich nachgelassen hat. Kleinwohnungsbau Neuregelung der Reichsbürgschaften Der Reichsarbeitsminister ist ermächtigt, im Einvernehmen mit dem Reichsminister der Finanzen im lausenden Rechnungsjahr für die Förderung des Kleinwohnungsbaues Bürgschaften bis zum Gesamtbetrag von 100 Millionen zu übernehmen. Bestimmungen hierfür werden demnächst bekanntgegeben werden. Anträge werden aber schon jetzt entgegengenommen und behandelt. Um die Ermächtigung noch möglichst weitgehend für die diesjährige Bautätigkeit ausnutzen zu können, wird auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht. Anträge sind bei den ersten Landesbehörden„Wohnungsressorts“, in Preußen bei dem Ministerium für Wirtschaft und Arbeit, einzureichen. Gleichzeitig wird empfohlen, ein Doppelstück der Deutschen Bau= und Bodenbank .=G. in Berlin W. 8, Taubenstraße 48/9, zu übersenden. Gerichtsärzte des Oberversicherungsamtes Die Beschlußkammer des Oberversicherungsamtes Minden hat als Gerichtsärzte des O. V. A. für den Terminort Bielefeld bis 31. Dezember 1935 wieder= oder neugewählt: San.=Rat Dr. Colla(Bielefeld), Oberarzt Dr. Dickel Bethel), Dr. med. Seuthe (Bielefeld), Dr. med. Jaspersen(Bethel). Das Jabakskollegium im Stadttheater Zugzusammenfloß in Bielefeld Zwei Lokomotiv=Führer leicht verletzt Heute um.25 Uhr ist auf einen in Richtung Lage ausfahrenden Güterzug eine Lokomotive aufgefahren. Der Anprall war so heftig, daß die Maschine des Güterzuges gestürzt wurde. Der nachfolgende Wagen stellte sich quer auf die Schienen und wurde an der Stirnwand eingedrückt. Beim Umstürzen der Maschine erlitten beide Lokomotiv=Führer leichte Arm= bezw. Beinverletzungen. Durch den Unfall, der sich auf den Geleisen an der Herforder Straße, gegenüber der Kaiserstraße ereignete, sind beide Personenzuggleise in Richtung Herford gesperrt. Der Verkehr wird über die Güterzuggleise umgeleitet. Man hofft, die Strecke wieder im Laufe des Nachmittags frei zu bekommen. Die Schuldfrage ist noch ungeklärt. Aus dem letzten Akt von„Des Königs jüngster Rekrut“ Zeringenss Menschen Uraufführung des neuen Bethelfilmes Die musikalische Wochenschlußfeier in der Altstädter Nicolaikirche heute, 18.30 Uhr, weist folgendes Programm auf:„Es ist das Heil uns kommen her“, Präludium Es=Dur; Freitag abend fand im„Kyffhäuser“ vor geladenen Gästen und in feierlichem Rahmen die Uraufführung des 16. Filmes statt, den die seit nun zwölf Jahren bestehende Filmstelle der Anstalt Bethel herausgab. „Ringende Menschen“ heißt der Film, dessen Handlung einer wahren Begebenheit folgt und die Zuschauer auf das Eindringlichste in das ungeheure Arbeitsgebiet dieser größten Anstalt der inneren Mission Deutschlands einführt. Wie wir in unserer Mittwochnummer bereits hinweisend bemerkten, bedeutet dieses fünfteilige, große Filmwerk jedoch nicht nur einen Ueberblick über die immer noch in ständigem Wachsen begriffene Anstalt vor den Toren unserer Stadt, sondern darüber hinaus stellt es durch seine mahnende Wirkung einen wichtigen Beitrag zur Vererbungshygiene dar. Und so führte in einem einleitenden Vortrag P. von Bodelschwingh. der Neffe des jetzigen Anstaltsleiters, auch aus:„Obwohl sich das spontane Gefühl dagegen sträuben mag, die in der Welt der Epileptischen und Geisteskranken herrschende Angst und Not sotografiert und dargestellt zu sehen, ist dies doch nötig. Nicht um weiches Mitleid zu erregen, sondern um der wachen Aufmerksamkeit willen, die den tätigen Willen hervorrufen soll, diesen Krankheiten zu begegnen, und die sich verantwortlich weiß für die Gesundheit und die Gesundung unseres Volkes. Ferner will der Film die fortschreitende Arbeit gegen das nun bestehende Uebel und ihre Erfolge zeigen. Aber da sich die medizinische Wissenschaft klar darüber ist, alle Krankheit endgültig auszumerzen, ist unmöglich, mündet die Arbeit schließlich in die seelsorgende ein, die„Mühseligen und Beladenen“ Kraft aus ihrer Not schöpfen zu lehren und ihnen das Bewußtsein zu geben, daß die Not zum Heil der Seele dienen kann. So will der Film denn kein Werbefilm für die Anstalt Bethel sein, sondern Zeugnis von den ewig lebendigen Kräften des Evangeliums, die jeden einzelnen zu stärken imstande sind.“ Der Film ist als stummer Film ausgenommen worden und wird nun auf seinen weiten Reisen hinausgehen, begleitet von Vortragenden, die während seines Ablaufs dazu sprechen und auf diese Weise die leitenden Gedanken noch einmal unmittelbar lebendig werden betonen können. Jedoch zeigte die Vorführung, die selbst stumm verlief, wie stark auch der Film an sich zu wirken vermag. Denn obwohl man helfen, und die Ehe ist mit zwei Kindern gesegnet. Da bricht, verursacht durch einen Schreck, die Krankheit plötzlich und in heftigem Maße wieder aus, so daß es als das Beste für die Frau anerkannt werden muß, eine Anstalt aufzusuchen. Und während Vater und Tochter zusammenbleiben, der kleinere Sohn, bei dem sich wirklich Zeichen von Schwachsinn bemerkbar machen, von der Schwiegermutter ausgenommen wird, kommt die Frau nach Bethel. Zwei Jahre dauert es, bis sie sich so erholt hat, daß man sie versuchsweise entlassen kann. Doch bald wird das Glück wieder zerstört. Die Wirtschaftskrise bringt Arbeitslosigkeit und Not, und von dem geschwächten Körper nimmt wiederum die Krankheit Besitz. Wieder geht es nach Bethel. Während nun die Frau auf ihren Krankheitszustand hin genau und mittels bester Methoden geprüft wird, tut der Mann auch hier seine Frage nach Arbeit, obwohl er kaum noch an ihren Sinn glaubt. Doch da wird ihm die Möglichkeit eröffnet, als Kolonist auf den Heimathof zu kommen, einer der zahlreichen Arbeiterkolonien in Heide und Moor. So sehen wir ihn denn bald darauf mit Schippe und Spaten. Arbeiten. Sinn und Aufgaben der gesamten inneren Mission zeigen sich an dem Beispiel dieser Familie, die nur ganz von ihr ausgenommen wird. Die gesunde Tochter zwar kann bei ihrer Großmutter bleiben, der schwachsinnige Junge aber kam in eine Anstalt, die für ihn sorgt. Der Mutter wird desgleichen die größtmögliche Linderung ihrer Krankheit zuteil, bis sie schließlich im Frieden ihrer Seele zur letzten Ruhe geleitet wird— und der Mann bekommt Arbeit und Brot. So wird jedem geholfen, wie er es nötig hat, und weiterhin sehen wir dieses Bestreben sich verwirklichen an einem Abseitigen, einem Jugendfreunde des Mannes der ein rastloser Wanderer geworden ist, und der nun auch hie und da im„Wandererheim“, in der Arbeiterkolonie„Freistatt" oder im„Heimathof“, ein gastliches Heim, eine notwendige Pflege findet. Die Zeit vergeht, die neue Zeit bricht an. Es gibt wieder Arbeit wie früher, und Vater und Tochter halten wieder Haus. Sie die inzwischen heranwuchs, würde bald selber eine Ehe gründen helfen können— doch, sie entsagt. Ist sie auch selbst gesund, weiß sie jedoch, daß der ihr vererbte Keim der Krankheit in ihr ruht und bei ihren Kindern wieder wirksam werden kann. Um der Gesundheit künftiger Generationen willen gibt sie ihr eigenes Glück auf, führt sie in heroischem Entschluß die Tragödie ihrer Familie in sich selbst zu Ende. Nach dem Film, der von musikalischen Darbietungen seitens des Kirchenchores der Zionskirche und des Betheler Bläserchors auf das würdigste umrahmt war, sprach P. Pawlowski als Vertreter der Kirche einige Worte des Dankes und der Anerkennung, die die Verbundenheit der Kirche mit der inneren Mission Bethels bezeugten, und die in dem Wunsch und in der Hoffnung gipfelten, daß von diesem weithin segenspendende Wirkung für unser Volk und Vaterland ausgehen möge. ekr. Personalien Der Schriftsetzer Gustav Milius blickt heute auf eine 25jährige Tätigkeit bei der E. Gundlach.=G. zurück. * Am morgigen Sonntag feiert die Witwe Husemann, Bielefeld=Sieker, Lerchenstraße, ihren 80. Geburtstag. Aeme Ner Wache Jesu Christ". meinem Gott nicht singen". Sämtliche Werke von Sebastian Bach. An der Orgel Musik= direktor Gerlach. it Die Orgelstunde in der Zionskirche Bethel findet am Sonnabend um 17 Uhr statt. Mitwirkende: Der kleine Frauenchor Bethel. Organist: I. P. Seiler. Programm: Choral: Wach auf mein Herz und singe, Tonsatz J. S. Bach. Fantasie und Fuge=Moll, J. S. Bach. Chor: Der 23. Psalm, I. P. Seiler. ToccataFuge=Moll, Max Reger. Chor: a) Ich halte treulich still, J. S. Bach, b) Ihr kleinen Vögelein, A. E. Kopp, 1717. Improvisation, J. P. Seiler. Schlußchoral, Tonsatz von Bach. * Privatunterricht auch ohne Lizenzkarte Der preußische Kultusminister macht in einem Runderlaß an die Behörden darauf aufmerksam, daß die Befugnis zur Erteilung von Privatmusikunterricht nicht etwa an den Besitz einer Lizenzkarte des Reichskartells der deutschen Musikerschaft mit Lichtbild oder dergl. geknüpft ist. * Zwischen zwei Lastwagen geraten Am Freitag gegen 10 Uhr wurde auf dem Hofe der Großeinkaufsgesellschaft Deutscher Kolonialwarenhändler in der Viktoriastraße der Lagermeister Möller beim Ankoppeln ines Anhängers an einen Lastkraftwagen zwichen beiden Fahrzeugen eingeklemmt. Er eritt innere Brustquetschungen und wurde in as Städtische Krankenhaus eingeliefert. Drehbuch gegeben, jede falsche Sentimentalität zu vermeiden. Wohl mit Bedacht hat man Wiener Schauspieler für die meisten Rollen gewählt.— Hans Jaray in seiner schlichten, ungekünstelsie mit ochtem Gefühl warm und zart Unditen Art spielt den Schubert. Gut für ihn, daß mit zarten aber raffinierten Fingern ist Willi seine sympathische Stimme— seine größte Forst daran gegangen, seine fürwahr nicht Stärke— so einwandfrei in der Wiedergabe gichte Aufaahe zu löson. Er hringt as fortig list, Zmes hlande Frauen sind Leise flehen meine Lieder Universum Leise flehen meine Lieder— Martha Eggerth singt die unsterbliche Melodie, singt sie mit echtem Gefühl, warm und zart. Und mit zarton abar rasfiniarton Dingarn ist Mill; leichte Aufgabe zu lösen. Er bringt es fertig, einen Bilderstreifen zu Schubertscher Musik zu schneidern, in dem die ganze weiche Fülle, die romantische Verträumtheit und die im Grunde tragische Sehnsucht dieser Musik lebt. Er versteht einen Film zu drehen, in dem Ton und Bild sich zu einer beglückenden Einheit fügen, er versteht Atmosphäre auf die Leinwand zu zaubern. Wie aus einem Guß völlig entwöhnt ist das Ganze, und trotzdem hat jede Szene oglig entW###! ihren eigenen Reiz.— Freilich, Forst ist verVorspiel, und Choral:„Ich ruf zu hir, Herr hrute des stummen Fril##e, doch bguug entgvont ihren eigenen Reiz.— Freilich, Forst ist verJesu Christ“; Toccata=Moll;„Sollt ich ist, vermißte man Sprache und ron an keiner#raut mit allen Wirkungsmöglichkeiten der Ie wirgans“ mar Lur geistige Zusamment straut mit allen, Wirkungsmöglichkeiten der stelle, nirgends war der geintige Zusammen= modernen Filmkamera. Er weiß ihre Beund in einem großen Zuge wegungsfähigkeit zu nutzen, er arbeitet mit harten und weichen Linsen, und er ist vor allem ein Meister der Montage. Aber immer spielte sich die Tragödie einer Familie vor uns ab. die beginnt damit, daß ein epileptisches bleibt der Ton verhalten, immer sind die Uebergänge weich und schmiegsam, immer ist die Bildfolge ein Stück sichtbar gemachter Mädchen, den Rat ihres Arztes nicht achtend, Schubertmusik.— Auswahl und Zusammensich verheiratet. Die Liebe war blind der War= stellung der Motive und Melodien, die das nung gegenüber, daß diese Krankheit erblich Skelett des Films sind, wurde von Schmidtsei. Lange Zeit geht alles gut, eine ruhige Gentner mit gutem Geschmack besorgt. WalLebensweise hat die Anfälle sehr vermindern ter Reisch hat sich ehrliche Mühe bei seinem Ausgeschiedene Wehrmachtangehörige und ihre organisatorische Vertretung Nach einer amtlichen Mitteilung des Reichs= verbänden mit 1600 Ortegruppen ang“i, dere 7“ wehrministeriume hat die Leitung der Deutschen rohschaftsia= Vereinizung; wit gesliederte kameArbeitsfront erklärt, daß ausgeschiedene Soldaten fogschaftliche Vereinigung, unn einem Mitgliederihren Berufen entsprechenden Organisationen haben, während der R. d. Z. und die umfassende große kameradschaftliche Vereinigung bleibt. Der R. d. Z. ist damit die unter der Führung des bekannten nationalsozialistischen Coburger Oberbürgermeisters Schwede stehende, in 26 Landes= bzw. Provinzial= der Wehrmacht als Angestellte oder Arbeiter nicht in die Organisationen der Angestellten oder Arbeiter einzutreten haben, solange sie als Versorgungsanwärter auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen (Anstellungsgrundsätze) bei Behörden im Sinne des § 4 der Anstellungsgrundsätze vorgemerkt sind. Für diejenigen abgesundenen Versorgungsanwärter, die noch keine Beschäftigung gefunden haben, ist allein der Reichsbund der Zivildienstberechtigten(...) die berufliche Vertretung. Die amtliche Verlautbarung stellt noch fest, daß diesenigen Mitglieder des R. d.., die ihre planmäßige Anstellung ale Beamte bereits erreicht oder sonst ihre Eristenzsicherung fanden, ihre berufliche Vertretung in den bestand von zurzeit 135000 ehemaligen Berufssoldaten und Polizeibeamten. Fine schöne wäsche-Aussteuer in unseren Fenstern aus. Kostenan schläge und Beratung in allen Wäschefragen unverbindlich bei Wäsche-Schmitz der Weg zur Düppelstraße lohnt sich. ist. Zwei blonde Frauen sind um ihn. Luise Ullrich in ursprünglicher Natürlichkeit als seine unglückliche Liebe Emmy Passanter, und Martha Eggert, die auch darstellerisch überraschend gut ist, als Gräfin Esterhazy.— Von der Wiener Prominenz sind noch Roul Aslan, Hans Moser und Attila Hörbiger vertreten. steff. Heimat am Rhein „Palast=Theater“ Donau und Rhein— sie beide werden in unzähligen Volksliedern verherrlicht, beide werden in abgöttischer Liebe von allen denen verehrt und gepriesen, die an ihren Ufern geboren und erzogen wurden. Wehe, wenn ein Junge vom wunderschönen deutschen Rhein einem Mädel an der schönen blauen Donau den Rang ihres„ganz netten Flüßchens“ streitig machen will. Dann fliegen Späne. Besonders dann, wenn das Madel die temperamentvolle kleine Lucie Englisch ist, die in Wirklichkeit zwar gewiß nicht mit DonauWasser getauft ist,„ihrem“ Strom aber eine um so größere Wahlliebe schenkt. Eigentlich ist Lucie Englisch doch ausgesprochen häßlich (seien wir ehrlich!). Und warum sieht jeder sie gern? Weil es wohl Niemanden gibt, der so wie sie die Gucker verdrehen und urkomische Grimassen ziehen kann. Werner Fütterer sieht recht gut aus als Weinbauer und Gastwirt einer kleinen rheinischen Winzerstadt. Er ist gar nicht so„süß" und„aalglatt“, wie wir ihn sonst kennen. Er ist ein lieber und recht sympathischer Naturbursch, der mit ganzer Energie um die Erhaltung seines Besitzes kämpft. Und beim Anschauen dieses heldenhaften Kampfes vergißt die Lucie, daß die Donau eigentlich viel schöner als der Rhein ist. Sie hilft ihm, sie liebt ihn— der gute Onkel Andreas aber, oder wie er heißt, saniert die junge Ehe mit viermal zehntausend RM. Das Spiel kann beginnen... Im Film ist es leiden schon aus! 6b. sann 11 arim zwischen Wes= und Ostenropa Im Kampf, der sich vorige Woche in ZentralSropa zwischen der von Südeuropa nordostwärts vorhetngenden Warm= und der von Nordwesteuropa Aboftwärts strömenden arktischen Kaltluft abspielte, belen nach längerer Pause verbreitet Niederschläge, hortschreitend von West nach Ost, dabei in ihrer ErRebigkeit wesentlich abnehmend. Die Kaltluft setzte hch durch, im Westen war der 14., im Osten der 15. am kältesten mit Mittagstemperaturen von 12 bis Grad, während in der aus Afrika stammenden Luft Südeuropas eine Hitze von 30 Grad und mehr herrschte. Am Sonntag herrschte dann, wie vorausgesagt, unter dem Einfluß absinkender Luft allgemein heiteres Wetter. Die kurze Dauer des Schönwetters entsprach wieder unserer Voraussage. Unter den bestehenden Strömungs= und Luftmassengegensätzen behält das Wetter in dieser Woche noch seinen unsicheren, bewölkten, zeitweilig regnerischen Charakter. Das Wetter vom 24. bis 30. September Für die weitere Entwicklung ist das Verhalten der beiden durch eine Rinne verbundenen Tiefdruckgebiete über Irland und Polen ausschlaggebend, Aus der Bewegung Gautagung in Bielefeld Zu der gestern gemeldeten Gautagung am Sonntag in Bielefeld teilt uns noch die Kreispressestelle der RSDAP. Bielefeld ergänzend mit, daß es sich um die Gauinspektionen 4, 5 und 7 handelt. Amtswalter im Museum Am Mittwoch fand für die Amts= und Staatswalter der Ortsgruppen Kesselbrink, Königsbrügge, Sparrenberg und Johannisberg im Rahmen der pflichtmäßigen Kreisschulungsabende eine Führung im Städtischen Kunsthaus durch die Ausstellung „Die Gemeinschaft“ statt. Nach einleitenden Worten des stellvertretenden Kreisschulungsleiters nahm der Pfleger des Kunsthauses, Professor Rickert, das Wort zu kurzen Ausführungen über den Sinn der Kunstpflege im nationalsozialistischen Staat. Er wies darauf hin, daß nach den Richtlinien des Führers, wie sie in der großen Kulturrede des Nürnberger Parteitages zum Ausdruck kamen, die Verbindung der Kunst mit dem Volk zu fördern und das Verständnis für bildende Kunst im erhöhten Maße zu wecken sei. Dies Verständnis sei jedem möglich, nur erfordere es ein Sichvertiefen in die Absichten des Künstlers, und zwar durch die Anschauung. Nur durch immer größer werdende Bereitschaft diese kulturellen Werte aufzunehmen, sei jener lebendige Ring während das irtsche sich aufzufüllen scheint, dürfte innerer Verbindung zu schaffen, der die setzung bilde für die weitere Entwicklung einer das polnische aktiver werden und durch Zufuhr von Ostseeluft vorerst noch Bewölkung und Niederschläge bringen. Erst wenn der über dem Nordmeer bestehende Druckanstieg anhält und dann eine Verbindung des nordischen Hochs mit dem von den Azoren ausgehenden hergestellt hat und dann Mitteleuropa einbezieht, dürfte im Laufe der Woche eine wesentliche Besserung anzunehmen sein. * Schluß zweier Ausstellungen im Stadtmuseum Sonntag werden die beiden Ausstellungen der Auguste=Viktoria=Schule und des Gymnasiums zum letzten Male im Stadtmuseum, Wertherstraße 3, gezeigt werden. * Mansardendieb den letzten Tagen ist im Stadtgebiet ein Hausierer mit Schuhriemen ausgetreten, der in einem Fall einen Mansardendiebstahl ausgeführt hat. Er wird wie folgt beschrieben: Etwa 30 bis 35 Jahre alt, 1,75 Meter groß, schlank, eingefallenes Gesicht, trägt hellen Hut. Ist dieser Mann auch schon an anderen Stellen beobachtet worden? Die Kriminalpolizei ermahnt zur Vorsicht und bittet, den Täter beim Wiederauftreten festzunehmen. # Post= und telegrafenwissenschaftliche Woche Die Verwaltungsakademie Berlin veranstaltet in Verbindung mit dem Reichspostministerium vom 9. bis 14. Oktober die 17. Post= und teledurch Blut und Boden getragenen deutschen Kunst im Rahmen der Volksgemeinschaft. Nach einem Rundgang durch die Ausstellung, mit Hinweisen auf die Gemeinschaftsidee der Künstlergruppe und die innerhalb dieser Gemeinschaft sich zeigenden Besonderheiten der einzelnen Künstler, schloß der Vortragende seine Ausführungen mit der Ankündigung, daß nach dieser Ausstellung norddeutscher Künstler ein süddeutscher Maler zum Wort kommen werde, und daß es die Absicht der Leitung des Kunsthauses sei, durch das Ausstellen von Kunstwerken aus den verschiedenen deutschen Gauen die Besonderheiten künstlerischen Schaffens innerhalb des deutschen Volkstums allen denjenigen zu vermitteln, die lebendigen Anteil an dem Aufbau der deutschen Kultur nehmen. Das Schlußwort klang aus in einem dreisachen Steg=Heil auf den Führer. Gründung der Ogr. Adolf=Hitler=Park Heute, Sonnabend, 20.30 Uhr, Gründungsversammlung der Ortsgruppe Adolf=Hitler=Park in Brakensieks Parkgarten. Erscheinen aller Pg. ist Pflicht. RS=Frauenschaft=Gautagung Am Sonntag, dem 24. September, findet um 18.30 Uhr im Lokal Wiegand, Webereistraße 4, eine Gautagung der Inspektionen 5 und 7 statt. Hieran nehmen teil: Kreisleiterinnen, Kreispropagandaleiterinnen, Kreiswalterinnen der NS=Volkswohlfahrt, Frauenschaftsleiterinnen und die Ortsgruppenwalterinnen der NS=Volkswohlfahrt. Auf dieser Tagung wird ausführlich über die Winterhilfe und das Erntedankfest am 1. 10. 33 gesprochen werden. Die Gaufrauenschaftsleiterin erwartet, daß alle obengenannten Amtswalterinnen anwesend sind. Die Glaubensbewegung Deutscher Christen hält am Dienstag, 26. September, 20.15 Uhr, im großen Saale des Altstädter Gemeindehauses in der Grünstraße eine Mitgliederversammlung ab. Es sprechen Reg.= und Schulrat Dr. Wentz(Minden), der künftige Direktor der evangelischen Akademie in Bielefeld, über die evangelischen Akademien, Pfarrer Buschtöns(Bielefeld) und Kulturfachberater Wilke(Bielefeld) über die Glaubensbewegung Deutscher Christen. Die Mitgliedskarte dient als Ausweis. Deutsche Bühne teilt mit: Die Mitgliedskarten für die Besuchergruppe C müssen bis spätestens Montag, den 25. September, mittags in der Geschäftsstelle, Viktoriastraße 2, abgeholt sein, da sonst die Anmeldung nicht aufrecht erhalten werden kann. Aus dem Bandkreise Betriebsunfall in Brackwede Ein Rangierer Opser seines Bernss der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag wurde der Rangieraufseher Brinkmann gegen 1½ Uhr von einer Lokomotive überfahren. Brinkmann stand zwischen den Gleisen im Schatten eines Wagens und wollte einen einfahrenden Güterzug absertigen. Eine herannahende Lokomotive wurde von Brinkmann infolge des Geräusches des Güterzuges nicht gehört, während das Personal der Lokomotive den im Schatten stehenden Rangieraufseher nicht bemerken konnte. Ein Rangierer, der Brinkmann vermißte, fand ihn tot auf. Die Untersuchung über den Fall ist abgeschlossen, ein Verschulden des Lokomotiv=Personals konnte nicht festgestellt werden. y. Brackwede, 23. 9. Hohes Alter. Seinen 75. Geburtstag feiert heute Herr Buschkamp, Friedrichsdorfer Straße 142c. Senne I, 23. 9. Ihren 70. Geburtstag feiert heute die Witwe Petersmeier, N. 47. Sie ist seit 30 Jahren Leserin der W. N. N. w. Senne I, 23. 9. Auto im Graben. Ein mit drei Personen besetzter Adlerwagen fuhr in der ersten Morgenstunde in der Kurve bei Großebokermanns Hof die steile. Böschung hinunter. Der Wagen wurde beschädigt, Personen sind nicht verletzt worden. Gobelinus Persona Emn Aellserder Fihzeier Wir haben kürzlich an dieser Stelle von nur kurze Angaben vor. Es einer Gedenktafel gesprochen, die nicht vor= genommen werden, daß er von hier au handen ist, und zwar gelegentlich der Dar= segensreiche Wirksamkeit entfaltete, denn durch stellung des Bielefelder Straßenkampfes am die Verwendung seines ehemaligen, Bischofs waren ihm vom Erzbischof von Köln sehr weitgehende Vollmachten ausgestellt worden, 14. Juni 1757. Heute wollen wir von einer Gedenktafel ausgehen, die schon seit 40 Jahren an einer Bielefelder Kirche angebracht ist, die aber vermutlich nicht viele kennen. Gemeint ist die Platte, die von unserem Historischen Verein im Jahre 1893 am Nordportal der Neustädter Kirche dem Andenken des Dekans des Neustädter Marzenkapitels, und vermut= empfangen hatte und grafenwissenschaftliche Woche. Sie steht im lichen gleichzeitigen Pfarrers der Neustähter Gräfin Adelheid von Tecklenburg vermählen Zeichen der großen Aufgaben, die der Beamten= Gemeinde, Gobelinus Persona, gewie= konnte, nach Verzicht auf sein Bistum gleichschaft im neuen Reich obliegen. Wie bisher met ist. Wer war nun dieser Mann mit dem#### e# um die Kirchen und Klöster des Landes zu reformieren. Im Jahre 1416 siedelte sein Herr, Wilhelm von Berg, der die kanonischen Weihen noch nicht empfangen hatte und sich infolgedessen mit der en Reich obliegen. Wie bisher wird das Hauptgewicht auf eine Vertiefung des fachlichen Wissens zur Steigerung der Leistungsfähigkeit gelegt. Hinzugekommen sind Vorträge, die das Staatsbewußtsein vertiefen, den Dienst am Volk betonen und Verständnis für die Maßnahmen und Gedankengänge des Führers erwecken. Vereine und Veranstaltungen Stadttheater. Heute, 20 Uhr, die KünnekeOperette„Der Vetter aus Dingsda“. Weitere Aufführungen sind für Montag, den 25. September, als geschlossene Vorstellung für die Deutsche Bühne und für das=Abonnement am Freitag vorgesehen. Sonntag, 18 Uhr,„Die Meistersinger von Nürnberg“, nächste Aufführung für das DonnerstagAbonnement, Anfang um 18.30 Uhr. Dienstag, für das Abonnement, Kaergels Schauspiel„Andreas Hollmann“; Mittwoch, im Abonnement, Andermanns Lustspiel„Des Königs jüngster Rekrut", das auch für nächsten Sonnabend(30. Sept.) auf dem Spielplan steht. Infolge der regen Kartennachfrage sei die Kartenbeschaffung im Vorverkauf sehr empfohlen. 70 Thomaner singen: Am 6. Oktober werden vermutlich durch einen dort in einflußreicher zum erstenmal in unserer Stadt die Thomaner Ttsluu hefindlichen westfälischen Landsmann. singen. Dieses. Konzert ist für Bielefeld ein kulturelles Ereignis ersten Ranges, da dieser einzigartige Chor alljährlich in Europa nur zehn Konzerte absolviert, während in der übrigen Zeit durch die sonntäglichen Reichsfunksendungen der Bachsonntaglichen Reichsfunrsendungen der BachKantaten deutsche Kunsttradition in aller Welt verkündet. Die Kartennachfrage ist rege. Der Besuch kann nur warm empfohlen werden. Museumsverwaltung und Naturwissenschaftlicher Verein. Sonntag pilzkundliche Tageswanderung. Treffpunkt Eingang zum Sennefriedhof um 9 Uhr. Führer: Dr. Puls. Berglust: Sonntag, 16 Uhr Freikonzert mit Heinz Virneburg, ab 19 Uhr Gesellschaftstanz. Beginn der Tanzsaison. Freudental: Heute Tanzunterhaltung. Sonntag nachmittag Freikonzert. Abends Tanz. Fürstenhof: Jeden Sonntag, 11½—18 Uhr, Frühschoppenkonzert. Lindenhof=Säle: Heute abend und Sonntag deutscher Tanz. Erholung: Sonntag ab 17 Uhr GesellschaftsTanz. „Kabarett für Alle“(Konzerthaus): Heute, Sonnabend, und morgen, Sonntag, 16 Uhr, die fröhliche Mobkastunde mit Gesellschaftstanz. 20 Uhr das auserlesene Kabarettprogramm. „Postautofahrt ins Blaue". Ergänzend wird darauf hingewiesen, daß in dem Fahrpreis von 1,80 RM. der Nachmittagskaffee mit Sahne einbegriffen ist. mer ist. Wer war nun dieser Mann mit dem merkwürdigen lateinischen Namen? Es war, um es zunächst kurz zu sagen, ein aufrechter Westfale und ein Reformator auf kirchlichem Gebiet, in erster Linie in bezug auf die klösterliche Zuchtlosigkeit seiner Zeit— der es wohl verdient, dem Gedächtnis der Nachwelt nicht ganz zu entschwinden, besonders am Orte seines einstmaligen Wirkens. Wir wollen die recht spärlichen Mitteilungen, die uns über das Leben dieses Mannes Auskunft geben können, hier in gedrängter Kürze wiedergeben. Gobelinus Persona ist in der Gegend von Paderborn geboren. Als Geburtsjahr wird das Jahr 1358 angegeben, was also jetzt, wenn die Angabe zutreffend ist, gerade 575 Jahre zurückliegen würde.— Die gründliche Bildung und große Gelehrsamkeit, die dieser Mann besaß, läßt auf ein eifriges Studium in der Jugend schließen. Schon als zwanzigjährigen Jüngling finden wir ihn in Rom am päpstlichen Hofe, wohin er fauls nach Bielefeld über und widmete sich der Verwaltung der ihm von seinem Bruder Adolf überlassenen Grafschaft Ravensberg.— Gobelinus legte aber bereits im Jahre 1418 sein Amt an der Neustädter Kirche nieder, vermutlich entmutigt und verbittert über das ihm aussichtslos erscheinende Bemühen, seine Aufgabe als Reformator erfolgreich durchzuführen. Er zog sich in das Kloster Böddeken(im heutigen Kreise Büren) zurück. Hier starb er im Jahre 1424, im 67. Jahre seines Lebens.— Die reformatorischen Bestrebungen dieses Mannes, mit so lobenswertem Eifer und reinem Wollen sie auch betrieben wurden, blieben Stückwerk. Die Zeit war noch nicht gekommen für dieses große Werk.— Aber von ganz außerordentlicher Bedeutung und nachhaltiger Wirkung ist die geschichtswissenschaftliche Lebensarbeit dieses Bielefelder Dekans. Sie ist in einer Reihe umfangreicher Werke und Schriften niedergelegt, und diese Werke gelten als hochwichtige Quellen für jede kirchliche Geschichtsschreibung bis auf unsere Zeit. Der westfälische Kleriker erweist sich in seinen Werken als ein scharfer und unbestechlicher Beobachter und Forscher. Sein Hauptwerk, an dem er 28 Jahre gearbeitet hat, ist das„Kosmodromium“, das als Weltchronik gedacht und angelegt war. Gobelinus zeigt sich in diesem gewaltigen Buchwerke als ein tiefdenkender, ernster Charakter und ein in Einzelheiten sehr kritischer Kopf. Von besonderem Werte sind begreiflicherweise die Zeitabschnitte, deren Ereignisse er selbst mit erlebt hat. Das Werk, das ohne Ansehen der Person freimütig gesani schrieben ist, schließt mit den prophetischen### Worten:„Schon seit vielen Jahren mit dem Angelegenheiten und Verhältnissen der Kirch######l beschäftigt, habe ich oft selbst sorgfältig in Erwägung genommen, durch welche Maßregeln man mit durchgreifender Entfernung aller Mißbräuche und jeglichen Aergernisses eine allgemeine Kirchenreformation herbeiführen könnte. Vielleicht wird der Herr diesen Weg zeigen, wenn er einst im tobenden Sturmwetter sich nahet, um die Schiffe der hohen See zu zerschmettern.“ Nach mehr als hundert Jahren ging dieses reinigende„tobende Sturmwetter“ wirklich Steuung besindlichen westfalischen Landsmann, Dietrich von Neheim, berufen war. Er erhielt eine Anstellung an der päpstlichen Kammer und harrte in allen Wirren und Kämpfen treu bei dem Papste Urban VI. aus. Im Jahre 1386 wurde er in Italien zum Priester geweiht, und zwei Jahre später kehrte er in die deutsche Heimat zurück. Zunächst wurde ihm ein Wirkungskreis in Paderborn angewiesen, wo er unter Mühen und Gefahren die sittliche Verwilderung der Klöster zu beseitigen trachtete. Das von den Priestern geleitete Volk begegnete diesen Bestrebungen mit Mißtrauen und Haß, nud nur mit knapper Not entging er durch Gift erfolgenden Anschlägen auf sein Leben. Im Jahre 1441 wurde die Kurie mit der geistlichen Jurisdiktion von Paderborn nach Bielefeld verlegt, und die geistlichen Beamten setzten nun von hier aus ihre Tätigkeit fort. Bielefeld gehörte nämlich damals dem Fürstbischof als geborenem Herzog von Berg. In dem genannten Jahre siedelte der damals bereits 53jährige Gobelinus Persona nach Bielefeld über, wo er zum Dekan des Kapitels an der Marienkirche und wahrscheinlich zugleich zum Pfarrer der dortigen Gemeinde ernannt wurde. Ueber die Tätigkeit des Reformators in Bielefeld liegen ERKLERUNG:Owoenos, chener, ohclbbedecit ewollig, ebedeckt.- Regen, K Scho 2- Dunst. 2 Nebel, K Geriter.&∆ Graupeln, 4 Hogel O Stile,-Oleicht,-—0. mot mo stark un o. stürmisch Die linen lsoboren verbinden die Orte mit gleichem Luf(1R: 82)-SW stark, wolkig, Regen, 2 Grod Celsius Das Wetter der Woche Bericht der Wetterwarte Essen vom 22 September Ueber Westdeutschland befindet sich weiterhin Luft verschiedenen Ursprungs, so daß das trübe und stark neblige Wetter noch vorherrscht. Mehr und mehr dürfte jedoch die Kaltluft die Oberhand gewinnen, womit Wetterberuhigung verbunden ist. Da über dem westlichen Europa der Druck weiterhin ansteigt, werden beim Heranrücken eines Zwischenhochs, das jetzt über England liegt, die Winde von Nordost über Nord auf nordwestliche Richtungen drehen. Die Wetterberuhigung wird aber nur von kurzer Dauer sein, da der starke Druckfall über dem nördlichen England das Heraannahen eines neuen Ozeanwirbels erkennen läßt. Aussichten für Sonntag: Zunächst Wetterberuhigung, später jedoch bei Winddrehung auf Südwest erneut Eintrübung. Etwas wärmer. Witterungsbericht vom 23. September: Mitgeteilt von P. Böckelmann Wwe. Niedrigster Thermometerstand in der Nacht+10 Grad Celsius. Thermometerstand um 9 Uhr vormittags + 12 Grad Celsius. Barometer 747 Millimeter. Wind SW. Himmel bedeckt. Niederschläge am 22. September 0,6 Millimeter. * 1/2 # Zimmer mit Kochosen frei, wenn Hausarbeit übernommen wird billiger. Steinrück, Viktoriastr. 52, 2. Eig. " Wohnungen 2 Zimmer, Küche, Badez., mehrere im Nonden zu April oder später vermietbar. Ausführliche Offert. unter Z 4941 an die Geschäftsstellen d. W. Neuesten Nachrichten. Zimmer, möbl., sevarat, beizb., billig zu vermieten. Bielefeld- Stieghorst, Eichenütr 32. Zimmer, gut möol., frei. 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Neuesten Nachrichten. Er hat volles Vertrauen zu Rechtsanwalt Sack „ Leipzig, 22. 9. Nach Schluß der Verhandlung am zweiten Tage des Reichstagsbrandstisterprozesses interessierte sich die ausländische Presse dafür, ob Torgler nicht doch noch den in Leipzig eingetroffenen amerikanischen Anwalt Hayes als Verteidiger annehmen wolle. Torgler erklärte, daß Dr. Sack, sein Verteidiger, ihn allein zu verteidigen wünsche, und daß er keinen Anlaß habe, irgendwie mit der Verteidigung von Dr Sack unzufrieden zu sein. Er habe volles Vertrauen zu Dr. Sack und habe infolgedessen keinen Grund, irgendeinen weiteren Verteidiger zuzuziehen. Er fühle sich von Dr. Sack in jeder Weise ausreichend verteidigt. Diese interessante Erklärung des Angeklagten Torgler, die er vor der ausländischen Presse abgab, zeigt die bis an die äußerste Grenze der Loyalität gehende Verhandlungsart in Leipzig. Der amerikanische Rechtsanwalt Arthur Garfield Hayes selbst, über den wir an anderer Stelle ausführlich berichten, der der Londoner internationalen Juristenkommission angehörte und von London kommend der Verhandlung im Reichstagsbrandstifter=Prozeß beiwohnte, erklärte dem in Leipzig anwesenden Berliner Vertreter der Associated Preß auf die Frage, ob er glaube, der Prozeß werde auf faire Weise geführt: Der Modus precedendi an den deutschen Gerichten ist sehr verschieden von den unfrigen. gibt jedoch keine Anzeichen in dieser Prozedur, daß irgendetwas nicht fair sei. Die Zukunft wird dies ja zeigen. Jedenfalls ist es unsair, anzunehmen, daß etwa die Justiz nicht unabhängig sei. Der holländische Rechtsanwalt Stomps erklärte im gleichen Sinne dem Vertreter des „Völkischen Beobachters“, daß er zur Objektivität des höchsten deutschen Gerichts ebenso wie zu dem Offizialverteidiger van der Lubbes uneingeschränktes Vertrauen habe. Stomps schilderte dann noch einmal den Verlauf seiner Unterredung mit dem Angeklagten van der Lubbe und erklärte, er könne sich das Verhalten van der Lubbes als Mensch und Jurist in keiner Weise erklären. Er würde ihn unter dem Eindruck seines Besuches in der Zelle für stumpssinnig halten, wenn er ihn nicht während der Verhandlung beobachtet und dabei das Gegenteil festgestellt hätte. Sein gelegentliches Lachen an gewissen Punkten des Verhörs zeige, wie genau van der Lubbe in Wirklichkeit an den Verhandlungen Anteil nehme. Polizei gegen Menschenmenge die gegen die Zerstörung von Notschächten demonstriert Kattowitz, 22. 9. In Dombrowa haben Polizeibeamte und Grubenwärter eine große Anzahl von Notschächten vernichtet. Eine nach Hunderten zählende Menschenmenge demonstrierte gegen dieses Vorgehen der Beamten und bewarf diese mit Steinen. Einer der Grubenwärter wurde hierbei erheblich verletzt, worauf er von seiner Schußwasse Gebrauch machte und zwei Personen verletzte. Auch die herbeigeeilte berittene Polizei wurde mit Steinen beworsen, so daß sie ebenfalls von der Schußzwasse Gebrauch machte. Zwei weitere Personen wurden dadurch verletzt. Erst nachdem eine verstärkte Abteilung Polizei eingetrossen war, konnte die Menge auseinandergetrieben werden. Das Wrack der„Riobe“ versenkt Kiel, 22. 9. Das Wrack des Segelschulschiffes„Niobe“, das, wie erinnerlich, im Juli vorigen Jahres im Fehmarn=Belt einer Gewitterbö zum Opser fiel, später aber gehoben und in den Kieler Hafen eingeschleppt wurde, ist dieser Tage auf der Höhe von Pillau in Gegenwart der gesamten deutschen Flotte versenkt worden. Torpedoboot„Leopard“ feuerte auf das verankerte Wrack einen Torpedoschuß ab, während die Mannschaften der in Staffellinie aufgefahrenen Seestreitkräfte an Deck angetreten waren. Der Schiffskörper sank in etwa zehn Minuten und ruht jetzt in über 90 Meter Tiefe wieder auf dem Meeresgrunde. „Volk empor“ Das Haus der Deutschen Erziehung in Bayreuth Bayreuth, 22. 9. In Bayreuth findet am Sonntag die Grundsteinlegung für das„Haus der Deutschen Eeziehung“ statt, jenes große Gebäude, das an der Ecke des Luitpold=Platzes und der Kanalstraße entstehen wird und das als Verwaltungsgebäude der Reichsleitung des Nationalsozialistischen Lehrerbundes, gleichzeitig auch als Erziehungsund Kulturstätte gedacht ist. An der SandsteinFassade wird der Monumentalbau die Inschrift des Mottos der deutschen Erziehung „Volk empor" tragen. Eine große Säulenhalle von 16 Meter Höhe, die durch alle Stockwerke des Bauwerkes geht, soll Platz für 2000 Personen bieten. Darin wird das symbolische Denkmal der deutschen Familie zur Aufstellung gelangen. Im einzelnen wird bekannt, daß dieses Haus neben Hörsälen und Zimmern für die 37 deutschen Gaue eine Bibliothek, einen riesigen Lichthof für Kunstausstellungen und Unterkunftsräume für 60 Lehrer enthalten soll. Bluttat in Niederbayern Pfarrkirchen, 23. 9. In Dietersberg bei Pfarrkirchen in Bayern hat sich eine furchtbare Bluttat ereignet. Der dort wohnhafte 34jährige Gendarmeriehauptwachtmeister Joseph Eichinger erschoß seine beiden Kinder, ein dreijähriges Mädchen und einen fünfjährigen Knaben, und darauf selbst. Man sand Eichinger und den Knaben bereits tot, das Mädchen starb nach kurzer Zeit. Bergarbeiter im Arbeiter in ihrem primitiven Nachtquartier im Schacht. Schon seit dem 10. September sind sämtliche Bergarbeiter Oesterreichs im Aussta. Die Kohlenarbeiter haben sich geweigert, aus den Gruben auszufahren, bis ihre geren ten Forderungen bewilligt sind. Die Nationalsozialisten und die gewaltige Mehrhe der Bevölkerung stehen hinter den Bergarbeitern. Sie haben eine Sammlung von Ge dern und Lebensmitteln eingeleitet, um die Bergarbeiter und ihre Angehörigen nicht ve. hungern zu lassen. Zwei Bilder, die in allen Einzelheiten die Verschiedenartigkeit des englischen und deutschen Militärs kennzeichnen. Die schottischen Soldaten, die das obere Bild zeigt, haben zwar eine Uniform, die für unsere Augen leicht komisch und in jedem Falle altmodisch wirkt. Dafür tragen sie aber Waffen, wie schwere Maschinengewehre und Revolverkanonen mit sich, die dem deutschen Militär, das in seinem Aeußern und in seiner Disziplin ein eindrucksvolles Bild bietet, durch den Diktatfrieden von Versailles ganz oder zum Teil verboten sind. Mit Rauchgas und Maschinengewehr Raubüberfall auf eine Bank in Chicago Chieago, 22. 9. Banditen übersielen zwei Boten der Federal Reserve Bank in Chicago, wobei sie vier Beutel mit Geld erbeuteten. Die sechs Verbrecher bedienten sich bei dem Ueberfall zweier Automobile, von denen das erste mit einer Rauchgasanlage versehen war, mit dem sie den Tatort verdunkelten, während sie mit dem zweiten Automobil zu entkommen suchten. Nachdem sie aber nur wenige hundert Meter weit gekommen waren, stieß der Wagen mit einem Lastautomobil zusammen. Ein Polizeibeamter, der über den Verkehrsunfall ein Protokoll aufnehmen wollte, wurde von den Verbrechern durch Maschinengewehrschüsse niedergestreckt. Sie zwangen darauf einen Schofför mit vorgehaltenem Revolver, ihnen seinen Wagen zu überlassen, und sind in diesem Wagen entkommen. Folgen einer Schlägerei Unbeaufsichtigte Maschinen töten zwei Menschen Hamburg, 22. 9. Auf einer Werft in Steinwärder ist ein tödlicher Unfall durch zwei Kranführer verursacht worden, die miteinander in Streit gerieten. Infolge dieser Schlägerei kollidierte der in Tätigkeit befindliche Kran mit einem anderen, auf dem der Tischler Steitz mit einem Gehilfen Reparaturen ausführte. Durch den Anprall wurden er und sein Kollege in die Tiefe geschleudert. Steitz erlag sofort seinen Verletzungen, sein Gehilfe, der ebenfalls schwer verwundet wurde, wurde ins Krankenhaus gebracht. Die beiden rauflustigen Kranführer, die das Unglück verschuldet haben, wurden festgenommen. 97 uneröffnete Testamente aus der Zeit von 1740—1760 Stuhlweißenburg, 22. 0. Der städtische Oberarchivar in Stuhlweißenburg machte einen sensationellen Fund. Er stieß im Archiv auf 97 uneröffnete Testamente aus den Jahren 1740 bis 1760, die mit den unversehrten Siegeln der dortigen Adelsfamilien versehen waren. Die Testamente werden nun wahrscheinlich eine große Verwirrung stiften, da sie der Bürgermeister an das Bezirksgericht weitergeleitet hat, wo sie nun der Reihe nach geöffnet werden sollen. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird ein Rattenkönig von Prozessen von den Nachkommen der Erben gegen diejenigen einsetzen, die sich jetzt im tatsächlichen Besitz des Vermögens der Patrizierfamilien befinden. Verhängnisvoller Irrtum Die eigene Frau für einen Einbrecher gehalten Der Gastwirt Gahlen in Huels wurde nachts gegen 2 Uhr durch verdächtige Geräusche aus dem Schlafe geweckt und vermutete Einbrecher. Als eine Nachprüfung erfolglos blieb, legte er sich wieder zu Bett und schlief ein. Später wiederholten sich die Geräusche. Nun erwachte Frau Gahlen und begab sich zum Fenster, um dort nachzusehen. In der Annahme, es seien wirklich Einbrecher in der Wohnung und die Gestalt am Fenster sei ein solcher, schoß der wieder erwachte Gastwirt auf seine Frau, die durch einen schweren Beckenschuß erheblich verletzt wurde und dem Krankenhaus zugeführt werden mußte. hillers Flugzeugführer legte eine Million Flugkilometer zurück Flugkapitän Baur, einer der ältesten und bekanntesten Flugzeugführer der Deutschen Lufthansa, der seit dem Jahre 1930 ständig das Flugzeug des Volkskanzlers Adolf Hitler führt, hat jetzt seinen einmillionsten Flugktlometer zurückgelegt. Aus tiesem Anlaß wurde ihm von dem bayerischen Staatsmintster Esser der Dank und die Anerlennung der bayerischen Staatsregierung ausgesprochen. Noslanoches KlaldclszosSchwacher, Hausse am Rentenmarkt Berliner Börsenbericht vom 22. September 1933 Bei Eröffnung der Börse ergaben sich Kurseinbußen bis zu 1 Prozent. Die kräftig erholten Siemens gaben 2½ Prozent, Schuckert 3¼ Prozent und Chade 4 Mark her. Am Montanmarkt waren Buderus mit—2½ und Rheinstahl mit— 2¼ Prozent stärker gedrückt, während I. G. Farben sich zunächet nur um % Prozent abschwächten. Kleine Besserungen waren bei Schubert& Salzer mit+ ¼, Kokswerke und Akkumulatoren mit je+ ½ Prozent zu beobachten. Im Verlauf traten am Aktienmarkt weitere, zum Teil recht erhebliche Abschwächungen ein. Farben verloren gegen den Anfang 1 Prozent, Reichsbank 1½ Prozent. Am Geldmarkt ergaben sich keine Veränderungen. Am Markt der festverzinsl. Werte übertrug sich die Haussebewegung auf alle Marktgebiete. Neben Stadtanleihen, die mit++-Zeichen erschienen, waren Kommunalobligationen bis zu 3½ Prozent gebessert. Auch Staatsanleihen waren bis zu 3 Prozent höher. Ebenso konnten sich die Reichsanleihen im Verlaufe weiter befestigen. Reichsschuldbuchf, gewannen ca.—2½ Prozent. Der Markt der Steuergutscheine lag unverändert. Industrieobligationen waren durchschnittlich bis zu 1 Prozent vereinzelt auch etwas hinaus gebessert. Hypothekenpfandbr. und Landschaften waren bis zu 2 Prozent gesteigert. Am Kassamarkt überwogen Abschwächungen im Ausmaße von—2 Prozent. Darüber hinaus waren stärker gedrückt Trachenberger Zucker um 4. Gebr. Goedhardt um 2½ und Berlin-Gubener Hut um 3 Prozent, während Magdeburger Mühle eine Besserung von 4% und Sarotti eine solche von 2 Prozent aufweisen konnten. Was wilk und was kann der Seeitser--Necht! Von De. jur. Reine. Eagemann, Steuer= u. Wirtschaltsberater, Bieleseld Die Zeiten, in denen man vielfach unseren Außenmarkt recht stiefmütterlich behandeln zu können glaubte, sind dahin. Man hat erkannt, daß vom Forttall der Ausfuhr mittelbar auch solche Kreise betroffen werden, die rein Außerlich mit ihr in keinem Zusammenhang stehen. Heute weiß man, daß nicht nur die Belegschaften der Exportindustrie und der ihr vorgelagerten Unternehmungen ihre Arbeit verlieren, sondern auch diejenigen Geschäfte einschließlich ihrer Vorlieferanten, die wiederum die Belegschaften der einzelnen Produktionsstufen beliefert haben. Tendenz Renten weiter fest. Aktien vernachlässigt. Erdöl 95. Farben 115—¼, Gesfürel 70¼, Gelsenkirchen 46½, Harpener 82½, Mannesmann 50¾, Rhein. Braunk. 171¼, Rheinstahl 71, Salzdetfurth 154. Schuckert 88½. Siemens 137½, Reichsbank 138¾ Frankfurter Abendbörse Beruhigung, Renten fest Die Abendbörse blieb weiter für die festverzinslichen Werte fest gestimmt, während der Aktienmarkt zwar vernachlässigt, aber doch in gewisser Hinsicht etwas beruhigt war. Die Berliner Schlußkurse konnten meist gehalten werden. Am Rentenmarkt vermochte sich infolge des herrschenden Materialmangels kein allzu großes Geschäft zu entwickeln. Von deutschen Anleihen eröffneten Altbesitz 60 Pfg. und Neubesitz 25 Pfg. fester. Späte Reichsschuldbuchforderungen zogen erneut um 1 Prozent auf 82½ Prozent an. Kommunale Anleihen sowie Gold- und Liquidationspfandbriefe waren zu einer etwa—1 Prozent über den Mittagskurs liegenden Notiz gesucht. Auf Zeit gehandelte Werte Anfang Schluß Abtn Allg. Elektriz.-Oes Bayer. Motoren..... Bemberg....... Berger Tlefbau Bers Mazchinendan.... Boderne Elsenn.::.: Ccharlottbg Wasser.... Comp Hispano...... Cont. Gumm-W. Daimler Benz..... Disch Cont. Gas..... Deutsche Erdöl...... Linoleum.... Elektrizitäts-Lief Elektr. Licht und Kraft.. G. Farbenindustrie... Feldkmühle....... Felten u. Qullleaume Gelsenkirch. Bergw... Ges. f. elektr. Untern. Hamburger Elektr. Barpener Berabau.... Hoesch-Köln-Neuessen Ph. Holzmann...... Hotelbetr.-Gesellsch. lise Bergbau..... Klöckner Werke...... Rannesmannröhren.... Mansteicher Bergbau.... Naschb Unt A. O.:... Metall=Gez Orenstein 8 Koppel.... Phöniz Bergdau..... Polyphon...: Khein, Braunk. u. Br..: Khein. Elektr. Werk... Khein, Stahlwerke... Khein. Westl. Elektr. Rütgerswerke...... Saizdetfurth Kall Schles, Eiekt. u. Oas La. 3 Schubert&8mp Salzer.... Schucker& Co. Schultheiß-Patzenh... Siemens& Halske..... Stöhr. Kammgarn..... Thüringer Gas...... Leonhard Tietz..... Vereinigte Stahlwerke Westeregeln Alkall.... Zellstoff Waldhof..... Bank s. Brauindustr... .-0 für Verkehrswesen Di. Reichsbahn Vorz.-Akt. Hambg.-Amerik. Pak... Südamerik. Dmpf. Hanss Damofsch. Vorddentch. Lioyd::.: r 17.805 16.33 40 25 137.30 55.20 62.0 95 60.75 146.00 8 5 35.50 62.25 60.50 96. 5 129.00 24.123 .3 93.50 69.25 87.00 14.33 .23 99.00 47.30 71.00 104.75 92.423 32.573 .33 83.10 89.00 13.123 705 17.33 19.75 10 0 37.50 57.00 62.125 60.33 145.00 %9 2. 375 95.50 95.00 97.75 68.00 18.275 27.30 41.238 .33 37.00 .0 61.128 149.00 129 25 45 97.373 97.00 88.50 # 0 45.50 70.25 27.30 31.78 .733 172.00 31.2 .3 22 00 77.25 32.625 27.00 31.00 20.73 .3 13.273 53.873 39.023 45.50 70.72 04.75 82.00 52.75 83.00 33.0 30.0 72.30 99.50 18.375 54.23 41.1250 48.78 72.3 51.50 51.25 22.28 37.128 04.23 93. 35 54.525 54.000 ∆ 50 95.75 34.00 33.50 23.25 38.30 .050 31.28 20.30 72.100 77.50 32.40 21.30 155 70.75 73.128 97.23 134.30 82.75 160.30 89.25 91.00 199.75 71.00 73.50 46.50 33.40 81.30 165.30 88.30 91.00 137.30 97.10 71.00 .0 46.300 34.0 81.50 65. 5 88.50 92.0 33.25 93 73.623 .23 43.00 33.40 84.000 65.30 92.30 91.33 32.50 73.50 40.50 99.25 10.75 10.50 30.50 12.00 92.50 10.20 .33 13.3 99 25 35 10.023 03 73.0 39.25 95.37 10.300 10.25 9 5 14.00 33.50 74.50 Otari sinen u. Eis 19.25 11.75 .373 .33 11.123 .73 Ankerwerne Berliner Handels-Oes. Bielef, Mech. Weberei Commers. u. Prir.=Gank: Dakar Dörtfier...... DeDi-Bank....... Dresdner Bank Gückemeister& Co..... E Gundlsch... Hottmann Stürke..... Koche Adler-Nähm. Ravensberger Spian.... 81.25 46.00 81.25 45.00 20.00 47.00 Hamburger Warenmarkt vom 22. September 1933. Brasil Kaffees: Bei unv. Brasil-Offerten ist das Geschäft wieder sehr ruhig, auch am Lokomarkt. Preise unv. Gewaschene Kaffees: Markt- und Preislage unv. Schmalz: Willig. Amerik. Steamlard 18.00, Purelard 18.50—19.00 Dollar, Hamburger Schmalz 153.00 RM. per 100 kg. Baumwolle: Stetig. Middling Universal loko 10.85 Dollarcts. Zucker: Effektiv. wie Terminmarkt ruhigabwartend bei unv. Preisen. Oele und Fette: Leinöl wurde um 75 Pfg. im Preise ermäßigt, während sich Erdnußöl um 1 RM. befestigen konnte ohne daß jedoch nenuenswertes Geschäft zu verzeichnen war. Uebrige Artikel auf unv Basis offeriert. Leinöl Sept.-April 20.00, Erdnusöl Sept.-Okt. 25.00 RM. So gesehen wirkt sich jede Ausfuhrminderung absatzhemmend bis zum Einzelhandel, bis zum Schlachter, Bäcker, Kolonialwarenhändler, Schneider, ja sogar bis zum Landwirt aus. Der Bevölkerungsteil, der so unmittelbar und mittelbar von der Ausfuhr lebt, ist viel größer als man gemeiriglich annimmt. 1932 waren es noch mehr als 10 Millionen Deutsche. Trotz der vorausgegangenen starken Schrumpfung! Zudem erkennt man immer klarer, daß die Kapitalbildung aus der Ausfuhr um ein Mehrfaches größer ist, als sie binnenwirtschaftlich überhaupt möglich ist. Deshalb denkt man neuerdings intensiv darüber nach, wie unsere Ausfuhr wieder auszubauen ist. Es tauchen ganz neue Pläne auf. Ein Plan, der besonderes Interese wachgerufen hat, ist der vom Hansa-Bund für Handel und Verkehr vorgelegte Hansa-Plan. Ausgehend davon, daß die deutsche Arbeit durch die starke Abwertung von Pfund und Dollar für den Weltmarkt zu teuer geworden sei, weil RM. 20.— kosten müsse, was die Konkurrenz für 1 g(bei dauernd abgeschwächtem Kurse), und ferner davon, daß eine gleiche Abwertung der deutschen Währung nicht möglich sei, weil sie Gefahren auslöse, deren Folgen unabsehbar seien, schlägt der Hansa-Plan vor, einen Währungsausgleich dadurch herbeizuführen, daß wir ungeachtet des Währungsdumpings der Konkurrenzländer den deutschen Außenhandel auch weiterhin in Pfund Sterling betreiben, die Außenhandeisdevisen aber diesseite der Landesgrenzen mit der früheren Goldparität(1= RM. 20.40) bewerten, und zwar gleichviel, ob Einfuhr oder Ausfuhr oder Tülgung von Auslandsschulden in Frage komme. Zur technischen Durchführung sieht der Plan die Einrichtung einer Außenhandelkasse bezw. -bank oder den Ausbau der bei der Reichsbank für den Devisenverkehr schon jetzt bestehenden Verrechnungsstelle vor. Von dort werden alle hereinkommenden Devisen übernommen, und durch sie werden sie wieder dem Einfuhrhandel oder Auslandsschuldner zur Verfügung gestellt, und zwar, was das Wesentliche ist, zur früheren Goldparität. Auf Grund des Londoner Sterlingkurses vom letzten Börsentag vor erfolgender Zahlung wird das jeweilige Aufgeld berechnet. So soll erreicht werden, daß wir von ausländischen Wertschwankungen oder gar weiteren Entwertungen keine Notiz mehr zu nehmen brauchen. Die Tätigkeit aller anderen Banken und die bisherige Finanzierung sollen unberührt bleiben. Ausfuhrhändler und Einfuhrhändler sollen wie bisher weiter arbeiten und ihre großen Erfahrungen und Verbindungen auch fernerhin zum Besten der Volksgemeinschaft verwerten können. Die Außenhandelsbank soll nur eine Kasse, nur Verrechnungsstelle ohne Ertrag sein und selbst keinen Handel treiben. Durch das Aufgeld von ca. 45 Prozent soll dem Exporteur die Ausfuhr auch solcher Ware wieder ermöglicht werden, die durch das Währungsdumping des Auslandes ihre Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt hatte, mit dem Ergebnis, daß ½ des Nettoerlöses der deutschen Volkswirtschaft für sonst brachliegende Werte zugute komme. Die für die Einfuhr eintretende Preissteigerung Notizblock 23. 9. 33. Der Allgemeine Deutsche Sparkassen- und Kommunalbanktag wird in diesem Jahre am 6. Oktober in Leipzig stattünden. Die Preisindexziffer der„Metallwirtschaft, Metallchaft. Metalltechnik“ stellte sich am 20. Sep. temnber 1933 auf 50.6 gegen 52.5 am 13. September (Durchschnitt 1909/13—= 100), fiel also um.6 Prozent. Für die einzelnen Metalle wurden folgende Einzelindenziffern errechnet: Kupfer 37.8(39.), Blei 50.0(51.). Zink 44.1(46.). Zinn 76.4(79.), Aluminium 111.1(111.). Nickel 101.5(101.). Antimon 59.8(59.). Der„Reichsverband Deutscher Makler(RDM) für Immobilien, Hypotheken und Finanzierungen e..“, Berlin, ist als Mitglied in den Zentralverband Deutscher Handelsvertreter-Vereine, dem Spitzenverband des gesamten Vermittlungsgewerbes im Reichsstand des Deutschen Handels aufgenommen worden. Hiermit ist der RDM als Standesvertretung der deutschen Immobilienmakler im Reichsstande des Deutschen Handels offiziell anerkannt. soll sich zugunsten des deutschen Binnenmarktes und dessen Preisniveau wie ein zusätzlicher Schutzzoll auswirken. Der Veredlelungsverkehr werde und solle ebensowenig wie der Transitverkehr von der Neuregelung betroffen werden. Für den Binnenmarkt verspricht man sich eine Preisermäßigung seitens derjenigen Industrien, die nun wieder Gewinne aus der Ausfuhr erzielen würden, und für die Devisenbilanz eine nur erwünschte Aufbesserung. Und der Auslandsschuldner sei — so meint man— nicht schlechter gestellt, wenn er heute die Schuld zur selben Parität zurückzahlen müsse, wie er sie hereingenommen habe. Abschließend erhofft man eine starke Mehrausfuhr und die Wiedereingliederung einer großen Zahl von Arbeitskräften. Die Nationale Automobil-Gesellschaft.-., Berlin, wird einer außerordentlichen Generalversammlung(19. 10.) Anzeige nach§ 240 HGB erstatten, da die Vorarbeiten zur Bilanz ergeben haben, daß mindestens die Hälfte des 6 Mill. RM. betragenden Kapitals verloren ist. gegen den Hansa-Plan sind sowohl von der Reichsbank wie auch von anderer Seite erhoben. Zunächst wird eine Verlagerung in der Ein- und Ausfuhr befürchtet dahin, daß man die Ausfuhr forcieren, die Einfuhr vernachlässigen werde. Das Aufgeld könne aber nur aufgebracht werden aus der Einfuhr und durch Inanspruchnahme der Auslandsschuldner. Wenn diese beiden Quellen sich nicht mit der Ausfuhr die Wage hielten, so entstünden Fehlbeträge. Die hochvalutarischen Länder würden sich im übrigen, da sie am meisten betroffen würden, zur Wehr setzen, was nur zu leicht große Veränderungen für Bezug und Absatz bringen könnte. Ferner werde jetzt durch das Aufgeld weitgehend eine Schleuderausfuhr ermöglicht, die leicht wie in der Inflationszeit zu einem Ausverkauf Deutschlands führen könne. Eine ausgedehnte Preis-Kontrolle, vielleicht gar ein Außenhandelsmonopol, werde die Folge sein müssen, schon mit Rücksicht auf den notwendigen Ausgleich der Devisenbilanz. Weiter werde sicher eine Erhöhung der Lebenshaltungs- und damit der Erzeugungskosten eintreten, wodurch die Ausfuhr wiederum erschwert werde. Und der deutsche Auslandsschuldner werde durch die Neubelastung keineswegs unternehmungslustiger. Ueberdies erfordere die Durchführung einen viel zu großen Beamtenapparat und bedeute auf Umwegen eine Abwertung der Mark, weil man eine eingeführte Ware, die im Ausland nur RM.—.65 koste, in Deutschland mit RM..— bezahlen müsse, bedeute also eine Abwertung, wie man sie doch gerade vermeiden wolle.(Fortsetzung folgt) Erster Markttag in München auf dem Getreidehandels- und Müllertag Nachdem den ca. 2500 Teilnehmern des Deutschen Getreidehandels- und Müllertages über die durch das neue Gesetzgebungswerk grundlegende Veränderung des Verhältnisses am Brotgetreidemarkte weitestgehende Aufschlüsse von amtlicher und von fachlicher Seite gegeben worden sind, wurde am Freitag der orste Markttag für rund 50 deutsche Produktenbörsen abgehalten. Die Neuordnung des Brotgetreidemarktes wurde Jebhaft diskutiert. Dabei kam allgemeine Zustimmung zu den vorbehaltenen Maßnahmen zum Ausdruck, die die Interessen des Getreidehandels, der Mühlen und der Genossenschaften berücksichtigen, dabei aber zugleich den deutschen Bauern helfen. Der Zustrom zum Markttage war sehr stark. Dem neuen Geist der Gemeinschaft im nationalsozialistischen Sinne entsprachen zwei große Transparente mit den Sätzen„Handel und Markt dienen dem deutschen Bauern“ und„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“, während das Schild mit der Aufschrift „Terminmärkte geschlossen“, bereits die erste Konsequenz der wahrscheinlich am 1. Oktober praktisch werdenden Neuordnung durch Inkrafttreten der Festpreise vorläufig für Weizen und Roggen darstellt. Besitzwechsel in der Schuhindastrie. Die Salamander.-., Kornwestheim bei Stuttgart, hat ihren Besitz an Aktien der Schuhfabrik Mercedes.-., Stuttgart, Cannstatt, in Höhe von 1 Mill. RM. an eine Bankengruppe übergeben, da sie sich an der genannten Gesellschaft desinteressiert hat. Dieses Aktienpaket und ein weiteres von 1 Mill RM., das ich im Besitz der Bankengruppe befindet, wurde von namhaften deutschen Lederfabriken erworben. Stoewer-Werke-., vorm. Gebrüder Stoewer. Stettin. Die.-V erledigte die Regularien für 1932 und beschloß, den entstandenen Verlust von 448 165 RM, auf neue Rechnung vorzutragen. In den Aufsichtsrat wurde Generaldirektor A. Schmitz, Stettin, gewählt. Der hohe Verlust für das Geschäftsjahr 1932 sei, wie der Aufsichtsratvorsitzende ausführte, dadurch entstanden, daß die zu Beginn des Jahres in Angriff genommenen Sanierungsmaßnahmen bis Ende des Geschäftsjahres noch nicht zum Abschluß gekommen waren. Das neue Geschäftsjahr habe sich gut angelassen. Der Betrieb sei voll beschäftigt Bisher seien 1933 ungefähr 70 Proz. mehr Wagen abgesetzt worden als in der gleichen Vorjahreszeit. Die weitere Entwicklung werde sich so vollziehen, daß die Stoeuer-Werke bei Saisonbeginn im Frühjahr 1934 über ein geschlossenes Verkaufsprogramm von je einem kleinen, einem mittleren und#enthalten(z. B. einem großen Wagen modernster Bauart verfügen rials beigefügt werden. Wolle besteht. Deutsche Bausparkasse.-., 1.., Berlin. Eine neut ao..-V. der Deutschen Bausparkase.-., i.., Berlin, findet am 11. Oktober statt, auf der die Herabsetzung des.-K. von 500 000 Reichsmark zwecks Beseitigung der Unterbilanz und die Wiedererhöhung auf 200 000 RM. durch Ausgabe neuer Aktien beschlossen werden soll. Der Ruhrkohlenabsatz im August. Nach den jetzt vorliegenden endgültigen Ziffern hat sich der Absatz des Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikats im August 1933 gegenüber dem Vormonat wie folgt entwickelt: Der reine Syndikatsabsatz, der auf die Verkaufsbeteiligung in Anrechnung kommt, stellte sich auf 4 695 303(4 686 433) t(Koks und Briketts in Kohle umgerechnet). Von diesem Absatz gingen 2380 324(2 489 483) t in das unbestrittene und 2 314 979(2 196 960) t in das bestrittene Gebiet. Während also der Absatz in das bestrittene Gebiet gesteigert werden konnte, hat der Verkauf im unbestrittenen Gebiet abgenommen. Der auf die Verbrauchsbeteiligung in Anrechnung kommende Werkselbstverbrauch betrug im August gegenüber dem Vormonat 1 129 557(1 607 550) t, der Zechenselbstverbrauch 613906(598947) t. Der Gesamtabsatz des RheinischWestfälischen Kohlensyndikats stellte sich demnach auk 6 438 766(6 352 940) t. Das entspricht einem arbeitstäglichen Absatz von 238 472(244 344) t. Gegenüber dem Vormonat ist also ein Rückgang des arbeitstäglichen Absatzes um.4 Prozent festzustellen. Von dem Gesamtabsatz ausschließlich Zechenselbstverbrauch entfallen 3926 525(3 859 099) t auf Kohlen, 1 339 609(1 329252) t auf Koks und 192 386(203 003) 6 auf Briketts. Bezeichnungsvorschriften für Wolle. Der Reichsausschuß für Lieferungsbedingungen beim Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit unterbreitet laut„Konfektionär“ den beteiligten Wirtschaftsverbänden nunmehr auch einen Entwurf über Bezeichnungsvorschriften für Wolle. Danach soll der Name„Wolle“ oder eine gleichbedeutende deutsche oder fremdsprachliche Benennung oder ein mit obigen Ausdrücken verbundener Name nur für Textilien gebraucht werden, die aus reiner Wolle des Schafes, des Die C. A. Krüger, Niederlausitzer Tuchindustrie .-., Spremberg, die bereits vor einigen Jahren im Anschluß an den Zusammenbruch der Wolldeckenfabrik Zöppritz einen Zwangsvergleich abschlos, ist nunmehr in Konkurs geraten. Beschäftigt wurden It. „Konfektionär“ noch ca. 200 Personen. In Duisburg-Ruhrort wird eine„Arbeitsbeschaffungs Gmbll“ mit einem Stammkapital von 500000 RM, gegründet werden. Der Roheisenverband in Essen wird den Rabatt von 6 RA. je t auf die Verkaufspreise für sämtliche Roheisenlieferungen, der seit März 1932 gewährt und seit April 1933 jeweils um einen Monat verlängert wird, seinen Abnehmern auch im Monat Oktober einräumen Der Londoner Goldpreis betrug am 22. September für eine Unze Feingold 133 sh 7 d— 86.7624 RM., für ein Gramm Feingold demnach 51.5376 Pence— 278947 R. 990 rence— Der Markt in Rohbaumwolle Bremen, 22. 9. Die Märkte in amerikanischer Baumwolle wurden auch in der Berichtswoche hauptsächlich bewegt von den Nachrichten über die amerikanische Währung und ihren Schwankungen. Die Schwankungen der Baumwollpreise waren dabei sehr stark bei häufigem Stimmungswechsel. Nachdem die alte Goldparität zwischen dem englischen Pfund und dem amerikanischen Dollar wieder hergestellt war, bekamen die Verkaufsaufträge wieder das Uebergewicht und die Preise fielen, erst langsam und dann schärfer wieder zurück. Zeitweise wieder lebhaftere Nachfrage konnte den Preisfall nicht aufhalten und die heutigen Bremer Schlußnotierungen liegen wieder bei der Vorwochenschlußbasis, 2 Centspunkte darunter bis 15 Centspunkte darüber. Im Effektivgeschäft der Bremer Baumwollbörse schritt die Industrie, angeregt durch die heftige Bewegung an den Terminmärkten und die sich weiter befestigende Basis der Angebote aus den Vereinigten Staaten, vielfach zu Eindeckungen, die sich im allgemeinen auf das letzte Viertel dieses Jahres, zum geringen Teil aber auch auf das erste Vierteljahr 1934 bezogen. Im Einfuhrhandel war gleichfalls vermehrte Umsatztätigkeit zu verzeichnen. Die Preise für Agyptische Baumwolle bewegten sich unabhängig von den starken Schwankungen der amerikansichen Baumwolle auf ziemlich unveränderter Preisbasis und schlossen die Woche auch so. Auch in ostindischer Baumwolle waren bei geringem Geschäft die Preisbewegungen gering und die heutigen Bremer Notierungen für ostindische Baumwolle sind gegenüber Vorwochenschlus unverändert. In Bombay lag bis gestern noch eine leichte Preisverbesserung vor nach stetigem Markt mit mäßigem Geschäft. Devisenkurse Telegr. Auszahlung Kamels, der Angora- und der Kaschmirziege bestehen, es sei denn, daß die Bezeichnung selbst(z. B.„Halbwolle“) unmißverständlich den Materialcharakter klärt. Bezeichnungen, die— ohn- das Wort„Wolle“ zu enthalten— die Abstammung des Rohmaterials von einem der oben angeführten Tiere zum Ausdruck bringen(Kaschmir. Merino) oder die die allein für Wolle übliche Art der Verarbeitung zum Ausdruck bringen(Kammgarn. Streichgarn. Tuch) dürfen nur für Textilien gebraucht werden, die aus reiner Wolle bestehen Allen anderen für Textilien aus reiner Wolle üblichen Bezeichnungen, die da: Wort„Wolle“ nicht London Neu Vork....... Amsterdam-Rotterdam Brüssel-Antwerven Budapest...... Helsingfors...... Guch 12.07 .312 3 58.49 an 2 3 98. 61 Berlin 22. 9. Vor. Notierung Aalgri —— 13.02 2 6 .47 925 9 72 38.39 Kopenhagen Osio.... Paris..... brag..... Schweiz... Spanien.... Stockholm Wien .734 .0 57.94 65. 3 16.41 12.30 .23 33.11 .35 .95 . 16.45 12.47 81.38 33.19 67.02 43.05 .744 22.00 38.19 8. 3 16.41 12.35 81.2 33.11 67.13 47. 85 .730 .07 38.31 95.3 16.45 12.40 .33 38.19 .27 43.05 Notierung für je 1 Pfund. Dollar const in 100 Einbeiten Amtl. Produkten-Notlerungen Weizen: Märkischer Roggen: Märkischer Braugerste.. kuttergerste... Hafer: Märkischer Weizenmehl 100 kg. Roggenmchl dto.: Weizenkleie Roggenkleie 22 6. Rieine Spruerbun. Mrb.-unmn Fastererbsen..... 15.—20 Selaschten... 48.-28 Ackerbohnen Vieken....... Lupinen: blaue....— Lupinen: gelde....— Seracelia..... Leinkuchen..... 16.40—16.30 Erdnuskuchen...: 16.30—16.97 Trockenschnitzel....10—.20 35.00—41.00, Extr.Sovadohnenschros 14.00—14.10 136—144 24.75—2378 20.60—21.60 10.75—11.00 .60—-.30 Berliner Metallmarkt ster(wire bare) beisl. in Wolz, oder Drastdarren.:..... Reinnickel....... er...... 94. 05 390.0 99.00—41.00 35.28—95.00 September Bremer Baumwollmarkt 9125 Februar Mürz... Aprül... Juni: 1n 11.10 11.20 11.13 11.31 .45 Loko 11.02 .15 11. 16 11.14 11.20 .0 „Zibiline“), soll die Angabe des Matewerden, wenn dieses nicht aus reiner weiter erhöht. In einer Sitrugs, Deutscher Papier-Fabriken wurde der Preis #ht Pergamentpapier mit sofortiger Wirkung Gültigkeit bis Ende des Jahres um 2 Pfennig per Kilo erhöht. Durch die Einschränkung der Arbeitszeit. 5 Tage pro Woche, sind die Fabriken stark in Anspruch genommen. 9 euin, gegen die Willlersndt Minister Göbbels spricht im Sportpalast-Saal über die Leistungen der Regierung Hitler und die Aufgaben im kommenden Winter Berlin, 22. 9. Im Saal des Berliner Sportpalastes sprach am Freitagabend Gauleiter Reichsminister Göbbels über das Thema„Unsere Aufgabe für den Winter". In einer großangelegten Rede gab der Minister zunächst einen Ueberblick über die Lage, in der sich Deutschland bei der Uebernahme der Macht durch den Nationalsozialismus befand. Wenn man vor den Wahlen vom 5. März immer wieder betont habe, daß vier Jahre das Minimum für den wirtschaftlichen und politischen Wiederaufbau seien, so glaube er heute, daß man so viel Zeit nicht benötigen werde. Göbbels kam dann auf die Vereinheitlichung des Reiches zu sprechen, die nach der Herstellung der Einheit des Denkens und Handelns zwischen Regierung und Volk die dringendste Aufgabe gewesen sei, denn das Volk sei nahe daran gewesen, wieder auseinander zu fallen. Wie der Nationalsozialismus Bauer, Bürger, Arbeiter, Katholik und Protestant vereinige, so werde er auch Süddeutsche, Norddeutsche, Ostdeutsche und Westdeutsche vereinigen. Es sei ein Irrtum, daß das Volk sich selbst regieren wolle. Auf einen solchen Gedanken komme es immer nur, wenn es schlecht regiert werde. In dem Augenblick aber, wo das Volk merke, daß es gut regiert werde, lasse es sich auch gern regieren. Ueberall im öffentlichen Leben habe sich das Persönlichkeitsprinzip wieder durchgesetzt, ebenso wie das Prinzip der nationalen Lebensauffassung gegenüber dem Internationalismus. Deutschland habe zum ersten Male in seiner Geschichte begonnen, eine geschlossene Nation zu werden. Mit übermenschlicher Kraftanstrengung sei es gelungen, zwei Millionen Erwerbslose in die Fabriken zurückzuziehen. Daß die Regierung dabei mit bergeversetzendem Optimismus vorgegangen sei, sei ganz selbstverständlich. Die Regierung habe sich jedoch über die Schwere der Probleme nicht hinwegzutäuschen versucht, sondern sie ganz nüchtern und sachlich geprüft. Man sei aber entschlossen, mit diesen Maßnahmen nicht halt zu machen, sondern nach Ablauf der nächsten sechs Monate den — Angriff gegen die Arbeitslosigkeit mit anderen Mitteln wieder aufzunehmen. Im nächsten Sommer würden wieder zwei Millionen Arbeitslose in die Betriebe gebracht werden, und im übernächsten würde die Zeitkrankheit der Arbeitslosigkeit endgültig beseitigt sein. Auch die letzte große Frage, wie Deutschland wieder in die Weltpolitik eingeschaltet werden könne, werde gelöst werden können. Unsere außenpolitische Lage sei zuweilen sehr bedrohlich gewesen. Wir müßten versuchen, mit unserer Leistung zu überzeugen. Dem Ausland könne es nicht entgehen, daß die Regierung bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit schon bedeutende Erfolge errungen habe. Man könne im Ausland auch nicht daran vorbeisehen, daß in Deutschland Volk und Regierung eins seien. Der Minister richtete sodann an die Volksgenossen einen Appell, mit eiserner Beharrlichkeit den Kampf gegen die Wintersnot aufzunehmen und sich nicht von Fehlschlägen entmutigen zu lassen, auf der anderen Seite aber gegen jede Sabotage vorzugehen und überall darauf zu achten, wo ein Saboteur sitze, um ihn zu vernichten. Die Regierung werde ihre Arbeit ohne Kompromisse zu Ende führen. Wenn hier und da ein Umweg eingeschlagen werden müsse, dann könne auch er nur zum Besten führen. Seien wir davon überzeugt, daß wir nicht für ein paar Wochen oder Monate, daß wir auf lange Sicht, auf Jahrzehnte, vielleicht auf Jahrhunderte hinaus arbeiten. Dann sei der Nationalsozialismus in der Tat der Bahnbrecher eines neuen Zeit188 Anschlag auf eine Eisenbahn= strecke Greiz, 22. 9. Auf die Eisenbahnstrecke Greiz—Plauen wurde gestern abend ein Anschlag verübt. Am Einfahrtvorsignal zwischen Elsterberg und Rentzschmühle wurden von unbekannten Tätern alle Kabel mit den Telefon= und Telegrafenleitungen durchschnitten, was den Zugverkehr stark gefährdete. Alle Zugmeldungen mußten umgeleitet werden. Der neue Flottenchef Vizeadmiral Fberster, bisher Chef der Marinestation der Nordsee, wurde, wie gemeldet, zum neuen Flottenchef ernannt. Trauerseier für Konteradmiral Harder. In Bremen fand die Trauerfeier für Konteradmiral Harder auf dem Riensberger Friedhof statt. Domprediger Liz. Heidemann würdigte in der Trauerrede das Kämpfertum und die Menschlichkeit des Verstorbenen. Schwere Folgen kindlichen Unverstandes. Auf dem Gute Schöneck bei Eißen(Kr. Warburg) kletterte der zwölfjährige Sohn eines Schweizers an einem Mast der Starkstromleitung empor. Er kam mit den Drähten in Berührung und stand sofort in hellen Flammen. Der. schwerverletzte Junge konnte nur mit Mühe von den Drähten entfernt werden. Neues vom Juge Arbeitsloser gewinnt 50000 nm. Nicht weit von Gmünd liegt der Ort Höfen, in den dieser Tage ein Teil des großen Loses der Preußisch=Süddeutschen Klassenlotterie gefallen ist. Ein Telegrafenarbeiter aus dem Ort spielte ein Achtellos. Trotzdem er bereits über ein Jahr arbeitslos ist, verstand er es, mit einzelnen Groschen den Losbetrag von 5 RM. zusammenzusparen, um nicht das Los abgeben zu müssen. Jetzt hat die Glücksgöttin Fortuna dieses Los mit 50000 Reichsmark bedacht. Damit wird der Herzenswunsch der jungen Leute nach einem Eigenheim Wirklichkeit werden. Von den 50000 RM., die dem glücklichen Gewinner, der übrigens vor ungefähr sechs Wochen den ersten Sprößling erhalten hat, bar ausgezahlt werden, kann er sich noch eine schöne Summe auf die „hohe Kante“ legen. Neue Spur des LindberghBabys? Brüssel, 22. 9. Eine neue Spur der Entführung des Lindbergh=Babys soll in Antwerpen aufgesunden worden sein. Eine 1000=Pfundnote, die zur Einwechslung in einer dortigen Bank vorgezeigt wurde, gehört zu den Banknoten des von Lindbergh bezahlten Lösegeldes. Der Besitzer des Geldscheines konnte verhaftet werden, ebenso hat man zwei Hintermänner festgenommen, die es nicht gewagt hatten, persönlich mit der Banknote in die Bank zu kommen. Lindbergh in Leningrad. Oberst Lindbergh und seine Gattin sind auf ihrer Europareise, die der Organisation der Luftverbindung USA.—Europa dienen soll, in Leningrad am Freitag nach 12 Uhr gelandet. Durch einen Förderkorb verletzt. Auf dem Vitzthum=Schacht der Mansfelder.=G. bei Eisleben ist ein mit sechs Mann besetzter Förderkorb übertrieben worden. Durch den Anprall des Korbes an den Prellträger wurden ein Mann schwer und fünf leicht verletzt. Wie eine Verfügung des Reichsschatzmeisters besagt, können Parteigenossen, welche in die Reichswehr eintreten, auf Grund der bestehenden Bestimmungen nicht Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei bleiben. * Eine Verordnung über Zolländerungen vom 20. September enthält eine Reihe von Zollmaßnahmen, die teilweise Erhöhung der bisherigen Zölle, teilweise Ermäßigungen und teilweise Beseitigungen von bisher bestehenden Unklarheiten darstellen. Der Reichsluftfahrtminister hat auf eine Anfrage des Zentralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens erklärt, daß Nichtarier von der Mitgliedschaft des Reichsluftschutzbundes ausgeschlossen seien. Oberregierungsrat Riehm ist zum Direktor der Biologischen Reichsanstalt für Landund Forstwirtschaft ernannt worden. * Der Zentrumsabgeordnete im Reichstag Carl Diez wurde wegen Grundstücksschiebungen in Schutzhaft genommen. Im Zusammenhang damit wurde auch Bürgermeister Schroff, der die Schiebungen begünstigt haben soll, festgenommen...zminitethlltt Das preußische Justizministerialbtatr erscheint jetzt in erweiterter Form als wöchentliche Zeitschrift„Preußische Justiz“. Als Herausgeber zeichnet der preußische Justizminister selbst. Der im Wahlkreise 24(Oberbayern— Schwaben) für die Bayerische Volkspartei in den Reichstag gewählte Regierungsrat Ritter von Lex ist als Hospitant in die nationalsozialistische Reichstagsfraktion ausgenommen worden. * Wegen dienstwidrigen Verhaltens und wegen Weitergabe dienstlicher Berichte an Privatpersonen hat die mecklenburg=schwerinsche Staatsregierung den komm. Landrat Böttefür und den Regierungsrat Eichbaum beim Amte Schwerin mit sofortiger Wirkung vom Dienst beurlaubt. * Der Reichsstatthalter für MecklenburgLübeck, Friedrich Hildebrandt, äußerte in einer Rede, daß man auch in Mecklenburg genötigt sei, ein Konzentrationslager einzurichten,„um allen den Elementen, deren Wirken den Bestrebungen des Staates zuwiderläuft, die notwendige Staatsraison beizubringen.“ Chefredakteur: Dr. Hans Havemann Verantwortlich für Politik und Handel: Dr. Hans Seel, für Feuilleton und unterhaltende Beilagen: Dr. Hans Havemann. für Kommunales und Lokales: I V. Waldemar Uppmann, für Vermischtes: 1 V Dr. Hans Havemann. für Gericht: V Karl-August Deubner, für Sport: Waldemar Uppmann, für Provinz: KarlAugust Deubner, für den geschäftlichen and Anzeigenteil sowie Sonierbeilagen Friedrich Niemeyer, Druck und Verlag E. Gundlach.-., eämtlich in Blelefeld. Kunior des Austandes Das Geld ist knapp „Hallo, gehen Sie in die Ferien?" „Ja, und Sie?“ „Ich, ich komme zurück!“ Sag einer was er will, ##„"„ PIGA bleibt doch Wilk. Deppe jc. Bleiefeld, Kalserstraße 68 Maschinen- und Eisenbau, Bauschmiede, Maschinenreparatur, Dreh-, Hobelund Fräsarbeiten. Heißmangel assed Frkeen teinr. Brennecke Nachf., Hannover, Kniestr. 18. Gehringer Markt 11 Beste Bezugsquelle für Tolletteu. sonstige Artikel.— Auto-Parkplatz vor dem Haus. an d. Kirche Auto-Schwämme. Fensterleder Reituferd Hannoveraner, brauner Wallach, 1,70 hoch, Sulkyo, 3 Stück, fabriknen. Zugmaschine 3 Lanz. 5 Fordson, 1 Benz=Diesel, gebraucht, in fahrfertigem 8 istande. Anhänger, große Anzahl,—7 10. gebraucht, billig zu verkaufen. Karl Wiegand, Herforder Str. 63/67, „Zentral-Detektive“ Oetektel- Auskunftei Pleper, Bielefeld Arndtstraße 13 II, Telefon 613 Ermittelungen, Brobachtungen Auskünlte in Ehescheidungen, Allmentenklagen u. s. w. SApieienjetzt am billigsten. Kein Laden! Nur Lager Lüttge, Renteistraße 26. Toreingang(zwischen Rathaus- u. Steinstralle). UN als Teilhaber gesucht, mit Interessen=Einlage in ein bestehendes Geschäft. Off. unter A W 7381 an die Geschäftsst. der W. N. N. Witwer, Ende 30, ev., ein Kind, anständige Erscheinung u. Charakter, wünscht nettes, gesundes, ev. Mädel Heirat kennen zu lernen. Schlicht, aber gut erzogene Hausangestellte oder Landwirtstochter, die einem gesunden hübschen Kinde die Mutter ersetzen möchte, angenehm. Gefällige Zuschrift., wenn mögl. mit Bild, zurück, unt. B 4197 an d. Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Zukunft deutet Astrologin. Am Bach Nr. 5. DatentErwirkung etc. b. Reichspatentamt Berlin und Im Auslande durch Patent- Ing.- Büro Bues, Blelefeld, Bahnhofstr. 41 Tel. 1110 — Man fordere„Der Autstleg“!— N. a. f. Frau Schütte spricht: Am Mittwoch, den 27. September 1933, 20 Uhr, im Vortragssaal des H. d. T. über: „Die werdende Mutter mit dem Kleinkind im neuen Staat, der Mensch in gesunden und kranken Tagen und seine Ernährung.“ Gezeigt werden Speisen für Zucher=, Herz=, Nieren= und Gallenkranke, Mischgetränke, Joghurt, Rohkostplatten u. ihre Zubereitung. Eintritt frei! Besichtigung der zubereiteten Speisen für Schüler, Schwestern und Interessenten am Donnerstag morgen von—12 Uhr in der Lehrküche des H. d. T. Unsere Geschäftsstelle Brackweue Adolf-Hitler-Str. 60 nimmt Bestellungen auf die Westf. Neuesten Nachrichten und Inserate zu Originalpreisen entgegen. I Schwacher, Hausse am Rentenmarkt Berliner Börsenbericht vom 22. September 1933 Bei Eröffnung der Börse ergaben sich Kurseinbußen bis zu 1 Prozent. Die kräftig erholten Siemens gaben 2½ Prozent, Schuckert 3¼ Prozent und Chade 4 Mark her. Am Montanmarkt waren Buderus mit—2½ und Rheinstahl mit— 2¼ Prozent stärker W Teenie ciless-Kandclsszok gedrückt, während I. G. Farben sich zunächst nur um ¾ Prozent abschwächten. Kleine Besserungen waren bei Schubert& Salzer mit+ ¾, Kokswerke und Akkumulatoren mit je+ ½ Prozent zu beobachten. Im Verlauf traten am Aktienmarkt weitere, zum Teil recht erhebliche Abschwächungen ein. Farben verloren gegen den Anfang 1 Prozent, Reichsbank 1½ Prozent. Am Geldmarkt ergaben sich keine Veränderungen. Am Markt der festverzinsl. Werte übertrug sich die Haussebewegung auf alle Marktgebiete. Neben Stadtanleihen, die mit++-Zeichen erschienen, waren Kommunalobligationen bis zu 3½ Prozent gebessert. Auch Staatsanleihen waren bis zu 3 Prozent höher. Ebenso konnten sich die Reichsanleihen im Verlaufe weiter befestigen. Reichsschuldbucht. gewannen ca.—2½ Prozent. Der Markt der Steuergutscheine lag unverändert. Industrieobligationen waren durchschnittlich bis zu 1 Prozent vereinzelt auch etwas hinaus gebessert. Hypothekenpfandbr. und Landschaften waren bis zu 2 Prozent gesteigert. Am Kassamarkt überwogen Abschwächungen im Ausmaße von—2 Prozent. Darüber hinaus waren stärker gedrückt Trachenberger Zucker um 4. Gebr. Goedhardt um 2½ und Berlin-Gubener Hut um 3 Prozent, während Magdeburger Mühle eine Besserung von 4½ und Sarotti eine solche von 2 Prozent aufweisen konnten. Tendenz Renten weiter fest. Aktien vernachlässigt. Erdöl 95. Farben 115—¼, Gesfürel 70¼, Gelsenkirchen 46½. Harpener 82½, Mannesmann 50%, Rhein. Braunk. 171¼, Rheinstahl 71, Salzdetkurth 154. Schuckert 88½. Siemens 137½, Reichsbank 138¾ Frankfurter Abendbörse Beruhigung, Renten fest Die Abendbörse blieb weiter für die festverzinslichen Werte fest gestimmt, während der Aktienmarkt zwar vernachlässigt, aber doch in gewisser Hinsicht etwas beruhigt war. Die Berliner Schluskurse konnten meist gehalten werden. Am Rentenmarkt vermochte sich infolge des herrschenden Materialmangels kein allzu großes Geschäft zu entwickeln. Von deutschen Anleihen eröffneten Altbesitz 60 Pfg. und Neubesitz 25 Pfg. fester. Späte Reichsschuldbuchforderungen zogen erneut um 1 Prozent zuf 82½ Prozent an. Kommunale Anleihen sowie Gold- und Liquidationspfandbriefe waren zu einer etwa—1 Prozent über den Mittagskurs liegenden Notiz gesucht. Was wile und was kann der Sooitse--Rch! Von De. jur. Reine. Tagemann, Steuer= u. Wirtschaltsberater, Bieleleld Auf Zeit gehandelte Werte Werte uun Allg. Eiektriz.=Oes Bayer, Motoren..... Bembera..... Berger flefhau...... Bers Maschinendau.... Buderus Eisenw.... Charlottbg. Wasser.... Comp Hiepano..... Cont. Gummi.W..... Daimier Benz..... Disch Cont. Oas..... Deutsche Erdöl...... Linoleum.... Elektriettätz=Lief..... Elektr. Licht und Krati. G. Farbenindustrie... Feldmühle.... Felten u. Qullleaume... Gelsenkirch. Bergw. Ges..eiektr. Untern. Hamburger Elektr. Harpener Berabau.... Hoesch-Köln-Neuessen Ph. Holzmann...... Hotelbetr.-Gesellsch. lise Berabau..... Klöckner Werke...... Mannesmannröhren... Mansfelder Bergbau Maschb Unt. A. O..... Metal-Oes Orenstein 8mp; Koppel.... Phönix Bergdau..... Begebeg.... Khein. Braunk. u. Br. Rhein. Elektr. Werk Khein, Stahlwerke.... Rhein. Westf. Elektr. Leitserzmerbs..... Salzdetfurth Kall schles. Elekt. u. Gas La. 8 Schubert& Salzer.... Schucker t& Co. Schultheiß-Patzenh. Siemens 8mp; Halske..... Stöhr Kammgarn..... Thüringer Gas...... Leonhard Tletz...... Vereinigte Stahlwerke.. Westeregeln Alkall.... Zellstoff Waldhof.... Bank f. Brauindustr.... .-O. für Verkehrswesen Di. Reichsbahn Vorz.-Akt. Hambg.-Amerik. Pak... „„Südhamerik. Dmpf. Hanss Dampfsch...... Norddeutsch. Lioyd.... 88156 17.973 13.0 95 31. 80 20.30 72.100 5 3105 61.128 149.00 129 25 25.623 97.373 91.30 72.50 99.30 13.35 94.25 41.1250 48.75 72.5 104.25 35.30 84.623 54.000 32.00 95.75 34.00 33.50 23.28 38.50 77.150 32.0 .30 33.30 Die Zeiten, in denen man vielfach unseren Außenmarkt recht stiefmütterlich behandeln zu können glaubte, sind dahin. Man hat erkannt, daß vom Fortfall der Ausfuhr mittelbar auch solche Kreise betroffen werden, die rein Außerlich mit ihr in keinem Zusammenhang stehen. Heute weiß man, daß nicht nur die Belegschaften der Exportindustrie und der ihr vorgelagerten Unternehmungen ihre Arbeit verlieren, sondern auch diejenigen Geschäfte einschließlich ihrer Vorlieferanten, die wiederum die Belegschaften der einzelnen Produktionsstufen beliefert haben. So gesehen wirkt sich jede Ausfuhrminderung absatzhemmend bis zum Einzelhandel, bis zum Schlachter, Bäcker, Kolonialwarenhändler, Schneider, ja sogar bis zum Landwirt aus. Der Bevölkerungsteil, der so unmittelbar und mittelbar von der Ausfuhr lebt, ist viel größer als man gemeiniglich annimmt. 1932 waren es noch mehr als 10 Millionen Deutsche. Trotz der vorausgegangenen starken Schrumpfung! Zudem erkennt man immer klarer, daß die Kapitalbildung aus der Ausfuhr um ein Mehrfaches größer ist, als sie binnenwirtschaftlich überhaupt möglich ist. Deshalb denkt man neuerdings intensiv darüber nach, wie unsere Ausfuhr wieder auszubauen ist. Es tauchen ganz neue Pläne auf. Ein Plan, der besonderes Interese wachgerufen hat, ist der vom Hansa-Bund für Handel und Verkehr vorgelegte Hansa-Plan. Ausgehend davon, daß die deutsche Arbeit durch die starke Abwertung von Pfund und Dollar für den Weltmarkt zu teuer geworden sei, weil RM. 20.— kosten müsse, was die Konkurrenz für 1 f(bei dauernd abgeschwächtem Kurse), und ferner davon, daß eine gleiche Abwertung der deutschen Währung nicht möglich sei, weil sie Gefahren auslöse, deren Folgen unabsehbar seien, schlägt der Hansa-Plan vor, einen Währungsausgleich dadurch herbeizuführen, daß wir ungeachtet des Währungsdumpings der Konkurrenzländer den deutschen Außenhandel auch weiterhin in Pfund Sterling betreiben, die Außenhandeisdevisen aber diesseite der Landesgrenzen mit der früheren Goldparität(1= RM. 20.40) bewerten, und zwar gleichviel, ob Einfuhr oder Ausfuhr oder Tilgung von Auslandsschulden in Frage komme. Zur technischen Durchführung sieht der Plan die Einrichtung einer Außenhandelkasse bezw. -bank oder den Ausbau der bei der Reichsbank für den Devisenverkehr schon jetzt bestehenden Verrechnungsstelle vor. Von dort werden alle hereinkommenden Devisen übernommen, und durch sie werden sie wieder dem Einfuhrhandel oder Auslandsschuldner zur Verfügung gestellt, und zwar, was das Wesentliche ist, zur früheren Goldparität. Auf Grund des Londoner Sterlingkurses vom letzten Börsentag vor erfolgender Zahlung wird das jeweilige Aufgeld berechnet. So soll erreicht werden, daß wir von ausländischen Wertschwankungen oder gar weiteren Entwertungen keine Notiz mehr zu nehmen brauchen. Die Tätigkeit aller anderen Banken und die bisherige Finanzierung sollen unberührt bleiben. Ausfuhr* 135 2 55 .25 9 35 335 10.025 . 905 73.0 39.25 95.373 73.623 335 35.40 84.0 65.39 92.50 93.00 41.78 99.30 .33 11.123 2. 35 händler und Einfuhrhändler sollen wie bisher weiter arbeiten und ihre großen Erfahrungen und Verbindungen auch fernerhin zum Besten der Volksgemeinschaft verwerten können. Die Außenhandelsbank soll nur eine Kasse, nur Verrechnungsstelle ohne Ertrag sein und selbst keinen Handel treiben. Durch das Aufgeld von ca. 45 Prozent soll dem Exporteur die Ausfuhr auch solcher Ware wieder ermöglicht werden, die durch das Währungsdumping des Auslandes ihre Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt hatte, mit dem Ergebnis, daß ¼ des Nettoerlöses der deutschen Volkswirtschaft für sonst brachliegende Werte zugute komme. Die für die Einfuhr eintretende Preissteigerung soll sich zugunsten des deutschen Binnenmarktes und dessen Preisniveau wie ein zusätzlicher Schutzzoll auswirken. Der Veredlelungsverkehr werde und solle ebensowenig wie der Transitverkehr von der Neuregelung betroffen werden. Für den Binnenmarkt verspricht man sich eine Preisermäßigung seitens derjen'gen Industrien, die nun wieder Gewinne aus der Ausfuhr erzielen würden, und für die Devisenbilanz eine nur erwünschte Aufbesserung. Und der Auslandsschuldner sei meint man— nicht schlechter gestellt, wenn er heute die Schuld zur selben Parität zurückzahlen müsse, wie er sie hereingenommen habe. Abschließend erhofft man eine starke Mehrausfuhr und die Wiedereingliederung einer großen Zahl von Arbeitskräften. Bedenken gegen den Hansa-Plan sind sowohl von der Reichsbank wie auch von anderer Seite erhoben. Zunächst wird eine Verlagerung in der Ein- und Ausfuhr befürchtet dahin, daß man die Ausfuhr forcieren, die Einfuhr vernachlässigen werde. Das Aufgeld könne aber nur aufgebracht werden aus der Einfuhr und durch Inanspruchnahme der Auslandsschuldner. Wenn diese beiden Quellen sich nicht mit der Ausfuhr die Wage hielten, so entstünden Fehlbeträge. Die hochvalutarischen Länder würden sich im übrigen, da sie am meisten betroffen würden, zur Wehr setzen, was nur zu leicht große Veränderungen für Bezug und Absatz bringen könnte. Ferner werde jetzt durch das Aufgeld weitgehend eine Schleuderausfuhr ermöglicht, die leicht wie in der Inflationszeit zu einem Ausverkauf Deutschlands führen könne. Eine ausgedehnte Preis-Kontrolle, vielleicht gar ein Außenhandelsmonopol, werde die Folge sein müssen, schon mit Rücksicht auf den notwendigen Ausgleich der Devisenbilanz. Weiter werde sicher eine Erhöhung der Lebenshaltungs- und damit der Erzeugungskosten eintreten, wodurch die Ausfuhr wiederum erschwert werde. Und der deutsche Auslandsschuldner werde durch die Neubelastung keineswegs unternehmungslustiger. Ueberdies erfordere die Durchführung einen viel zu großen Beamtenapparat und bedeute auf Umwegen eine Abwertung der Mark, weil man eine eingeführte Ware, die im Ausland nur RM.—.65 koste, in Deutschland mit RM..— bezahlen müsse, bedeute also eine Abwertung, wie man sie doch gerade vermeiden wolle.(Fortsetzung folgt) Notizblock 23. 9. 33. Der Allgemeine Deutsche Sparkassen- und Kommunalbanktag wird in diesem Jahre am 6. Oktober in Leipzig stattfinden. * Die Preisindexziffer der„Metallwirtschaft, Metallwissenschaft, Metalltechnik“ stellte sich am 20. September 1933 auf 50.6 gegen 52.5 am 13. September (Durchschnitt 1909/13— 100), tiel also um.6 Prozent. Für die einzelnen Metalle wurden folgende Einzelindexziffern errechnet: Kupfer 37.8(39.), Blei 50.0(51.). Zink 44.1(46.), Zinn 76.4(79.), Aluminium 111.1(111.). Nickel 101.5(101.), Antimon 59.8(59.). * Der„Reichsverband Deutscher Makler(RDM) für Immobilien, Hypotheken und Finanzierungen e..“, Berlin, ist als Mitglied in den Zentralverband Deutscher Handelsvertreter-Vereine, dem Spitzenverband des gesamten Vermittlungsgewerbes im Reichsstand des Deutschen Handels aufgenommen worden. Hiermit ist der RDM als Standesvertretung der deutschen Immobillenmakler im Reichsstande des Deutschen Handels offiziell anerkannt. Die Nationale Automobil-Gesellschaft.-., Berlin, wird einer außerordentlichen Generalversammlung(19. 10.) Anzeige nach§ 240 HGB erstatten, da die Vorarbeiten zur Bilanz ergeben haben, daß mindestens die Hälfte des 6 Mill. RM. betragenden Kapitals verloren ist. * Die C. A. Krüger, Niederlausitzer Tuchindustrie .-., Spremberg, die bereits vor einigen Jahren im Anschluß an den Zusammenbruch der Wolldeckenfabrik Zöppritz einen Zwangsvergleich abschloß, ist nunmehr in Konkurs geraten. Beschäftigt wurden It. „Konfektionär“ noch ca. 200 Personen. In Duisburg-Ruhrort wird eine„Arbeitsbeschaffungs, Gmbfl“ mit einem Stammkapital von 500000 RM, gegründet werden. * Der Roheisenverband in Essen wird den Rabatt von 6 RA. je t auf die Verkaufspreise für sämtliche Roheisenlieferungen, der seit März 1932 gewährt und seit April 1933 jeweils um einen Monat verlängert wird, seinen Abnehmern auch im Monat Oktober einräumen. * Der Londoner Goldpreis betrug am 22. September für eine Unze Feingold 133 sh 7 d= 86.7624 RM., für ein Gramm Feingold demnach 51.5376 Pence= .78947 RA. v4876 Pence= Otavi u. Eis Ankerwerne Berliner Handels-Oes. Bielef Riech. Weberei Commerz= u. Priv.=Bank Oekar Dörfsier...... HeD)=Bank....... Dreschner Bank..... Gilchemeister& Co.... E Gundlach....... Hoffmann Stürke..... Koche Adler-Nähm..... Ravensberger Spinn.. H. Stodiek& Co. Vort≈ Voll....... Hamburger Warenmarkt vom 22. September 1933. Brasil Kaffees: Bei unv. Brasil-Offerten ist das Geschäft wieder sehr ruhig, auch am Lokomarkt. Preise unv. Gewaschene Kaffees: Markt- und Preislage unv. Schmalz: Willig. Amerik. Steamlard 18.00. Purelard 18.50—19.00 Dollar, Hamburger Schmalz 153.00 RM. per 100 kg. Baumwolle: Stetig. Middling Universal loko 10.85 Dollarcts. Zucker: Effektiv. wie Terminmarkt ruhigabwartend bei unv. Preisen. Oele und Fette: Leindl wurde um 75 Pig. im Preise ermäßigt, während sich Erdnußöl um 1 RM. befestigen konnte, ohne das jedoch nennenswertes Geschäft zu verzeichnen war. Uebrige Artikel auf und Basis offeriert. Leinöl Sept.-April 20.00, Erdnusöl Sept.-Okt. 25.00 RM. Erster Markttag in München auf dem Getreidehandels- und Müllertag Nachdem den ca. 2500 Teilnehmern des Deutschen Getreidehandels- und Müllertages über die durch das neue Gesetzgebungswerk grundlegende Veränderung des Verhältnisses am Brotgetreidemarkte weitestgehende Aufschlüsse von amtlicher und von fachlicher Seite gegeben worden sind. wurde am Freitag der erste Markttag für rund 50 deutsche Produktenbörsen abgehalten. Die Neuordnung des Brotgetreidemarktes wurde Jebhaft diskutiert. Dabei kam allgemeine Zustimmung zu den vorbehaltenen Maßnahmen zum Ausdruck, die die Interessen des Getreidehandels, der Mühlen und der Genossenschaften berücksichtigen, dabei aber zugleich den deutschen Bauern heifen. Der Zustrom zum Markttage war sehr stark. Dem neuen Geist der Gemeinschaft im nationalsozialistischen Sinne entsprachen zwei große Transparente mit den Sätzen„Handel und Markt dienen dem deutschen Bauern“ und„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“, während das Schild mit der Aufschrift „Terminmärkte geschlossen“ bereits die erste Konsequenz der wahrscheinlich am 1. Oktober praktisch werdenden Neuordnung durch Inkrafttreten der Festpreise vorläufig für Weizen und Roggen darstellt. Besitzwechsel in der Schuhindustrie. Die Salamander.-., Kornwestheim bei Stuttgart, hat ihren Besitz an Aktien der Schuhfabrik Mercedes.-., Stuttgart,Cannstatt, in Höhe von 1 Mill. RM. an eine Bankengruppe übergeben, da sie sich an der genannten Gesellschaft desinteressiert hat. Dieses Aktienpaket und ein weiteres von 1 Mill RM., das ich im Besitz der Bankengruppe befindet, wurde von namhaften deutschen Lederfabriken erworben. Stoewer-Werke-., vorm. Gebrüder Stoewer. Stettin. Die.-V erledigte die Regularien für 1932 und beschloß, den entstandenen Verlust von 448 165 RM. auf neue Rechnung vorzutragen. In den Aufsichtsrat wurde Generaldirektor A. Schmitz, Stettin, gewählt. Der hohe Verlust für das Geschäftsjahr 1932 sei, wie der Aufsichtsratvorsitzende ausführte, dadurch entstanden, daß die zu Beginn des Jahres in Angriff genommenen Sanierungsmaßnahmen bis Ende des Geschäftsjahres noch nicht zum Abschluß gekommen waren. Das neue Geschäftsjahr habe sich gut angelassen. Der Betrieb sei voll beschäftigt Bisher seien 1933 ungefähr 70 Proz. mehr Wagen abgesetzt worden als in der gleichen Vorjahreszeit. Die weitere Entwicklung werde sich so vollziehen, daß die Stoeuer-Werke bei Saisonbeginn im Frühjahr 1934 über ein geschlossenes Verkaufsprogramm von je einem kleinen, einem mittleren und einem großen Wagen modern-ter Bauart verfügen werden. Deutsche Bausparkasse.-., 1.., Berlin. Eine neuc ao..-V. der Deutschen Bausparkase.-., i.., Berlin, findet am 11. Oktober statt, auf der die Herabsetzung des.-K. von 500 000 Reichsmark zwecks Beseitigung der Unterbilanz und die Wiedererhöhung auf 200000 RM, durch Ausgabe neuer Aktien beschlossen werden soll. Der Ruhrkohlenabsatz im August. Nach den jetzt vorliegenden endgültigen Ziffern hat sich der Absatz des Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikats im August 1933 gegenüber dem Vormonat wie folgt entwickelt: Der reine Syndikatsabsatz, der auf die Verkaufsbeteiligung in Anrechnung kommt, stellte sich auf 4 695 303(4 686 433) t(Koks und Briketts in Kohle umgerechnet). Von diesem Absatz 2 380 324(2 489 483) t in das unbestrittene und 2 314979(2 196 960) t in das bestrittene Gebiet. Während also der Absatz in das bestrittene Gebiet gesteigert werden konnte, hat der Verkauf im unbestrittenen Gebiet abgenommen. Der auf die Verbrauchsbeteiligung in Anrechnung kommende WerkselbstverAugust gegenüber dem Vormonat t, der Zechenselbstverbrauch 613 906(598947) t. Der Gesamtabsatz des RheinischWestfälischen Kohlensyndikats stellte sich demnach auk 6 438766(6 352 940) t. Das entspricht einem arbeitstäglichen Absatz von 238 472(244 344) t. Gegenüber dem Vormonat ist also ein Rückgang des arbeitstäglichen Absatzes um.4 Prozent festzustellen. Von dem Gesamtabsatz ausschließlich Zechenselbstverbrauch entfallen 3926 525(3 859 099) t auf Kohlen, 1 339 609(1 329252) t auf Koks und 192 386(203 003) k auf Briketts. „Bezeichnungsvorschriften für Wolle. Der Reichsausschuß für Lieferungsbedingungen beim Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit unterbreitet laut„Konfektionär“ den beteiligten Wirtschaftsverbänden nunmehr auch einen Entwurf über Bezeichnungsvorschriften für Wolle. Danach soll der Name„Wolle“ oder eine gleichbedeutende deutsche gder. kremdsprachliche Benennung oder ein mit obigen Ausdrücken verbundener Name nur für Textilien gebraucht werden, die aus reiner Wolle des Schafes, des Kamels, der Angora- und der Kaschmirziege bestehen, es sei denn, daß die Bezeichnung selbst(z. B.„Halbwolle“) unmißverständlich den Materialcharakter klärt. Bezeichnungen, die— ohn- das Wort„Wolle“ zu enthalten— die Abstammung des Rohmaterials von einem der oben angeführten Tiere zum Ausdruck wogen„(Kaschmir. Merino) oder die die allein für Wolle übliche Art der Verarbeitung zum Ausdruck esche Alsingen. i. a..i. Seie ahe Der Markt in Rohbaumwolle Bremen, 22. 9. Die Märkte in amerikanischer Baum.9 Us,gurden auch in der Berichtswoche hauptsichlich bewegt von den Nachrichten über die amerikanische Währung und ihren Schwankungen. Die stark bei hünticgem Goldparität zwischen aan..endem die alte Goldparität zwischen dem englischen Pfund und dem amerikanischen Dollar wieder hergestellt war, bekamen die Verkaufsaufträge wieder das Uebergeht, und die Preise fielen, erst langsam und dann Sshhter wieder zurück. Zeitweise wieder lebhaftere Nachfrage konnte den Preisfall nicht aufhalten und die heutigen Bremer Schlußnotierungen liegen wieder bei der Vorwochenschlußbasis, 2 Centspunkte darschsf. die. I5.,Lentepunkte darüber. Im Esektirge. is der Bremer Baumwollbörse schritt die Induangeregt durch die heftige Bewegung an den Terminmärkten und die sich weiter befestigende Basis der Angehote aus den Vereinigten Staaten, viellach #######sekungen, die sich im allgemeinen auf das letzte Viertel dieses Jahres, zum geringen Teil aber auch auf das erste Vierteljahr 1934 bezogen. Im Einzur Verreichnen, Peichtalls vermehrte Umsstststigkeit Keiche 92n unverindert. In Bombax lag bie erisenkurse Geic 12.97 .112 0 Telegr. Auszahlung London New Vork....... Amsterdam-Rotterdam Brüssel-Antwerpen. Bassven..... Helsingiors....... Lallen 50gadsm:::::: Paris bras......... Spansen....... Bseh eln::::.: ...:: Notierung für je1 Amtl. Produkten-Notlerungen Weizen: Müirkischer grd.ie 8r.— Roggen: Märkischer Braugerste Futtergerste... Hafer: Märkischer Berlin 22. 9. Vor. Notlerung Geld 13.07 .757 69 5 96.47 .744 vn 85 55 un Pfund. Dollar sonst in 100 Einheiten Pries 13.01 .75 9 72 38.50 .730 .00 58.31 65.37 10.43 .40 91.33 35.10 67.27 180—182 43—143 80—180 Märkischer Weizenmehl 100 kg. Roggenmehl dto.:. Weizenkleie.... Roggenkleie..... Paw........ Leinzast Viktoriserbsen... 136—144 Kleine Speiseerbsen Futtererbsen Peluschken... Ackerbohnen 136—144 Wieken..... 24.75—23.75 Lupinen: blaus 2849-21.40 Lupinen: gelde: 10.75—11.00 Seradella .40—.30 Leinkuchen... — Erdnußkuchen.... 16.30—10.90 35.40—41.0, Extr. Soradohnenschro 14.00—14.10 Bactrin Feseoniaion*........ Seschsese t einalider.............. . 1 6. 4 0— 1 6. 3 0 September Oktober November Dezember Januar Februar Nürz... Aprü. Mai.... Juni.... Juli... Bremer Baumwollmarkt 13 390.0 99.00—41.00 95.25—99.00 Tendenz: stetig- Loko 11.02 Sitzung Deutscher PapierP ter erhöht. in tur fettdicht Pergamentgapfer git u r und Guligkeit bie Ende des Jau uoloriger Wirkuns Klo erhöht. Durch die Pia um 2 Piennis per 5 Tage pro Woch.“ Einschränkung der Arbeitzzeit, spruch genommen. Pabriken stark in Au Aun, gegen die Wiillersnol Minister Göbbels spricht im Sportpalast-Saal über die Leistungen der Regierung Hitler und die Aufgaben im kommenden Winter Berlin, 22. 9. Im Saal des Berliner Sportpalastes sprach am Freitagabend Gauleiter Reichsminister Göbbels über das Thema„Unsere Aufgabeefür den Winter". In einer großangelegten Rede gab der Minister zunächst einen Ueberblick über die Lage, in der sich Deutschland bei der Uebernahme der Macht durch den Nationalsozialismus befand. Wenn man vor den Wahlen vom 5. März immer wieder betont habe, daß vier Jahre das Minimum für den wirtschaftlichen und politischen Wiederaufbau seien, so glaube er heute, daß man so viel Zeit nicht benötigen werde. Göbbels kam dann auf die Vereinheitlichung des Reiches zu sprechen, die nach der Herstellung der Einheit des Denkens und Handelns zwischen Regierung und Volk die dringendste Aufgabe gewesen sei, denn das Volk sei nahe daran gewesen, wieder auseinander zu fallen. Wie der Nationalsozialismus Bauer, Bürger, Arbeiter, Katholik und Protestant vereinige, so werde er auch Süddeutsche, Norddeutsche, Ostdeutsche und Westdeutsche vereinigen. Es sei ein Irrtum, daß das Volk sich selbst regieren wolle. Auf einen solchen Gedanken komme es immer nur, wenn es schlecht regiert werde. In dem Augenblick aber, wo das Volk merke, daß es gut regiert werde, lasse es sich auch gern regieren. Ueberall im öffentlichen Leben habe sich das Persönlichkeitsprinzip wieder durchgesetzt, ebenso wie das Prinzip der nationalen Lebensauffassung gegenüber dem Internationalismus. Deutschland habe zum ersten Male in seiner Geschichte begonnen, eine geschlossene Nation zu werden. Mit übermenschlicher Kraftanstrengung sei es gelungen, zwei Millionen Erwerbslose in die Fabriken zurückzuziehen. Daß die Regierung dabei mit bergeversetzendem Optimismus vorgegangen sei, sei ganz selbstverständlich. Die Regierung habe sich jedoch über die Schwere der Probleme nicht hinwegzutäuschen versucht, sondern sie ganz nüchtern und sachlich geprüft. Man sei aber entschlossen, mit diesen Maßnahmen nicht halt zu machen, sondern nach Ablauf der nächsten sechs Monate den — Angriff gegen die Arbeitslosigkeit mit anderen Mitteln wieder aufzunehmen. Im nächsten Sommer würden wieder zwei Millionen Arbeitslose in die Betriebe gebracht werden, und im übernächsten würde die Zeitkrankheit der Arbeitslosigkeit endgültig beseitigt sein. Auch die letzte große Frage, wie Deutschland wieder in die Weltpolitik eingeschaltet werden könne, werde gelöst werden können. Unsere außenpolitische Lage sei zuweilen sehr bedrohlich gewesen. Wir müßten versuchen, mit unserer Leistung zu überzeugen. Dem Ausland könne es nicht entgehen, daß die Regierung bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit schon bedeutende Erfolge errungen habe. Man könne im Ausland auch nicht daran vorbeisehen, daß in Deutschland Volk und Regierung eins seien. Der Minister richtete sodann an die Volksgenossen einen Appell, mit eiserner Beharrlichkeit den Kampf gegen die Wintersnot aufzunehmen und sich nicht von Fehlschlägen entmutigen zu lassen, auf der anderen Seite aber gegen jede Sabotage vorzugehen und überall darauf zu achten, wo ein Saboteur sitze, um ihn zu vernichten. Die Regierung werde ihre Arbeit ohne Kompromisse zu Ende führen. Wenn hier und da ein Umweg eingeschlagen werden müsse, dann könne auch er nur zum Besten führen. Seien wir davon überzeugt, daß wir nicht für ein paar Wochen oder Monate, daß wir auf lange Sicht, auf Jahrzehnte, vielleicht auf Jahrhunderte hinaus arbeiten. Dann sei der Nationalsozialismus in der Tat der Bahnbrecher eines neuen Zeitalters. Anschlag auf eine Eisenbahnstrecke Greiz, 22. 9. Auf die Eisenbahnstrecke Greiz—Plauen wurde gestern abend ein Anschlag verübt. Am Einfahrtvorsignal zwischen Elsterberg und Rentzschmühle wurden von unbekannten Tätern alle Kabel mit den Telefon= und Telegrafenleitungen durchschnitten, was den Zugverkehr stark gefährdete. Alle Zugmeldungen mußten umgeleitet werden. Der neue Flottenchef FA AA K Vizeadmiral Fberster, bisher Chef der Marinestation der Nordsee, wurde, wie gemeldet, zum neuen Flottenchef ernannt. Trauerseier für Konteradmiral Harder. In Bremen fand die Trauerfeier für Konteradmiral Harder auf dem Riensberger Friedhof statt. Domprediger Liz. Heidemann würdigte in der Trauerrede das Kämpfertum und die Menschlichkeit des Verstorbenen. Schwere Folgen kindlichen Unverstandes. Auf dem Gute Schöneck bei Eißen(Kr. Warburg) kletterte der zwölfjährige Sohn eines Schweizers an einem Mast der Starkstromleitung empor. Er kam mit den Drähten in Berührung und stand sofort in hellen Flammen. Der. schwerverletzte Junge konnte nur mit Mühe von den Drähten entfernt werden. Neues vom Juhe Wie eine Verfügung des Reichsschatzmeisters besagt, können Parteigenossen, welche in die Reichswehr eintreten, auf Grund der bestehenden Bestimmungen nicht Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei bleiben. * Eine Verordnung über Zolländerungen vom 20. September enthält eine Reihe von Zollmaßnahmen, die teilweise Erhöhung der bisherigen Zölle, teilweise Ermäßigungen und teilweise Beseitigungen von bisher bestehenden Unklarheiten darstellen. * Der Reichsluftfahrtminister hat auf eine Anfrage des Zentralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens erklärt, daß Nichtarier von der Mitgliedschaft des Reichsluftschutzbundes ausgeschlossen seien. * Oberregierungsrat Riehm ist zum Direktor der Biologischen Reichsanstalt für Landund Forstwirtschaft ernannt worden. * Der Zentrumsabgeordnete im Reichstag Carl Diez wurde wegen Grundstücksschiebungen in Schutzhaft genommen. Im Zusammenhang damit wurde auch Bürgermeister Schroff, der die Schiebungen begünstigt haben soll, festgenommen. Das preußische Justizministerialblatt erscheint jetzt in erweiterter Form als wöchentliche Zeitschrift„Preußische Justiz“. Als Herausgeber zeichnet der preußische Justizminister selbst. Der im Wahlkreise 24(Oberbayern— Schwaben) für die Bayerische Volkspartei in den Reichstag gewählte Regierungsrat Ritter von Lex ist als Hospitant in die nationalsozialistische Reichstagsfraktion gusgenommen worden. * Wegen dienstwidrigen Verhaltens und wegen Weitergabe dienstlicher Berichte an Privatpersonen hat die mecklenburg=schwerinsche Staatsregierung den komm. Landrat Böttefür und den Regierungsrat Eichbaum beim Amte Schwerin mit sofortiger Wirkung vom Dienst beurlaubt. Der Reichsstatthalter für MecklenburgLübeck, Friedrich Hildebrandt, äußerte in einer Rede, daß man auch in Mecklenburg genötigt sei, ein Konzentrationslager einzurichten,„um allen den Elementen, deren Wirken den Bestrebungen des Staates zuwiderläuft, die notwendige Staatsraison beizubringen.“ Arbeitsloser gewinnt 5000o nm. Nicht weit von Gmünd liegt der Ort Höfen, in den dieser Tage ein Teil des großen Loses der Preußisch=Süddeutschen Klassenlotterie gefallen ist. Ein Telegrafenarbeiter aus dem Ort spielte ein Achtellos. Trotzdem er bereits über ein Jahr arbeitslos ist, verstand er es, mit einzelnen Groschen den Losbetrag von 5 RM. zusammenzusparen, um nicht das Los abgeben zu müssen. Jetzt hat die Glücksgöttin Fortuna dieses Los mit 50.000 Reichsmark bedacht. Damit wird der Herzenswunsch der jungen Leute nach einem Eigenheim Wirklichkeit werden. Von den 50000 RM., die dem glücklichen Gewinner, der übrigens vor ungefähr sechs Wochen den ersten Sprößling erhalten hat, bar ausgezahlt werden, kann er sich noch eine schöne Summe auf die „hohe Kante“ legen. Neue Spur des Lindbergh= Brüssel, 22. 9. Eine neue Spur der Entführung des soll in Antwerpen aufgesunden worden sein. Eine 1000=Pfundnote, die zur Einwechslung in einer dortigen Bank vorgezeigt wurde, gehört zu den Banknoten des von Lindbergh bezahlten Lösegeldes. Der Besitzer des Geldscheines konnte verhaftet werden, ebenso hat man zwei Hintermänner festgenommen, die es nicht gewagt hatten, persönlich mit der Banknote in die Bank zu kommen. Lindbergh in Leningrad. Oberst Lindbergh und seine Gattin sind auf ihrer Europareise, die der Organisation der Luftverbindung USA.—Europa dienen soll, in Leningrad am Freitag nach 12 Uhr gelandet. Durch einen Förderkorb verletzt. Auf dem Vitzthum=Schacht der Mansfelder.=G. bei Eisleben ist ein mit sechs Mann besetzter Förderkorb übertrieben worden. Durch den Anprall des Korbes an den Prellträger wurden ein Mann schwer und fünf leicht verletzt. Kumor des Austandes Chefredakteur: Dr. Hans Havemann Verantwortlich für Politik und Handel: Dr. Hans Seel, für Feuilleton und unterhaltende Beilagen: Dr. Hans Havemann, für Kommunales und Lokales: I V. Waldemar Uppmann, für Vermischtes: 1 V Dr. Hans Havemann. für Gericht: 1 V Karl-August Deubner, für Sport: Waldemar Uppmann, für Provinz: KarlAugust Deubner, für den geschäftlichen and Anzeigenteil sowie Sonierbeilagen Friedrich Niemeyer, Druck und Verlag E Gundlach.-., eämtlicb in Blelefeld. Das Geld ist knapp „Hallo, gehen Sie in die Ferien?“ „Ja, und Sie?“ „Ich, ich komme zurück!“ 14 &)) Sag einer was er will, bleibt doch SA jetzt am billigsten. Kein Laden! Nur Lager Lüttge, Renteistraße 28. Toreingang(zwischen Rathaus- u. Steinstralte). U Wilk. Deppe jc. efeld, Kalserstraße 68 Maschinen- und Eisenbau, Bauschmiede, Maschinenreparatur, Dreh-, Hobelund Fräsarbeiten. Heißmangel Modell 32 und 33, neu und gebraucht. günstig zu verkaufen Heinr. Brennecke Nachf., Hannover, Kniestr. 18. Gehringer Markt 11 Beste Bezugsquelle für Tollette. u. sonstige Artikel.— Auto-Parkplatz vor dem Haus, an d. Kirche Aute-Schwämme. 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A5C2.il Die Meistersinger von Kürnberg Oper von Wagper Preitag. 29. Sepn. 20-2½, Ab. O2 Preis Ill Der Vetter aus Dingsda Operette von Künneke Sonntag, I. Okicher 19/—22, Fr. 111 Neueinstudierung! Der Troubadour Oper von Verdi Altstädt. Klrche, 8. Oxt., 20¼ zo Shochnaben aingen! ThomanerChor-Konzert Leitung. Pretesser Dr. O. Straube Orgel: A. G. Sonnell Werke von Bech. Schein, Schütz. Haaler, Brahms und Kaminski. Für jed. Chorknaben-Freiquartier wird eine Freikarte(Altarpiate bereitgestellt. # Karten za.30,.—, 2 ·6,.- ngueriert, #l. nichtanmeriert; Schsler u. Erwerbeus A n. 1 rlc De Tader is. Maus Sonntag, 1443, ab Postnok. Rückkehr 1930. Platzkarten am Telegrammschalter lur.80 einschl. Kaflee zum Satieinken Hotel Roseneck, Bad Salzuflen Bes.: Frau Emilie Dürkopp Sonnabend, den 23. und Sonntag, den 24 Sept., Bord-Post En lustiger Abend auf„D. Roseneck“ unsere„blauen“ Jungens Tanz— Kotillon— Stimmung— Eintritt frei! 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Januar 1934 Kammermusikvereinigung der Berliner Staatsoper— Mozart: Klarinettenqumtett— Beeihoven: Flötenserenade— Kaminski: Quintett für Violine, Viola, Violoncello, Klarinette und Horn 4. Mitte Februar 1934 -cappella-Konzert: Geistliche u. weltliche Volkslieder S. Palmsonntag, den 25. März 1934 Becthoven: Missa solemnis Abonnementspreiso lür 5 Konzerte: RM. 16.- 12.- 11.-10-.50 Die Plätze für das Abonnement sind in der Buchhandlung CDuo Fischer, Obern-tr. 47, zu eninehmen. Die erste Ilälhe des Abonnementspreises ist sofort, die zweite vor dem dritten Koozert, Mile Februsr, zu entrichten. Der Verkauf der Einzelkarten für das erste Konzert beginnt am 10. Oktober. M das neue Zeichen für Qualitätskleidung anan gerandten? reiner Wolle Taht mit der bekannt guten Kapelle Buscher, Guclte Sonnlag: Konzer u. ant Eintritt frei! 1 s H e i n. günstiger Ferienaufenthalt für Vieleselder Schüler! Abfahrt: 29. September, nachmittags 2 Uhr, von der Bosse=Mittelschule. Ein Lehrer betreut die Kinder. 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September 1933 Nr. 223 Viertes Blatt Aus der Provins Nährstand und Wehrstand in Hameln Die Reichswehr bei der großen Kundgebung auf dem Bückeberg hinein in die Kriegsopferversorgung Aufruf des Obmanns im Gau Westfalen=Nord Der Obmann der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung im Gau WestfalenNord, Eggers, erläßt folgenden Aufruf: Kriegsbeschädigte, Kriegerwitwen und Kriegereltern, die der jetzigen Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung(die allein heute noch zuständige Organisation für Kriegsbeschädigte usw.) noch nicht angehören, werden hierdurch aufgefordert, der Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung unverzüglich beizutreten. In die Nationalsozialistische Kriegsopferversorgung gehören alle Kriegsbeschädigte, Kriegereltern und Kriegerwitwen, außerdem alle in der Friedensdienstzeit beim Militär mit Versorgung auf Grund erlittener Dienstbeschädigung entlassenen Soldaten und deren Hinterbliebenen, alle Kämpfer aus dem Baltikum, Oberschlesien und die Separatistenbekämpfer, soweit sie Dienstbeschädigung erlitten, alle Offiziere der alten und neuen Wehrmacht, ob kriegsdienstbeschädigt oder nicht, ist gleichgültig, sowie Sanitäts=, Beterinärofftziere usw. und deren Witwen. Auf Grund des neuen kommenden Versorgungsgesetzes ist die Nationalsozialistische Kriegsopferversorgung die allein noch zuständige Stelle zur Wahrnehmung und Vertretung der Interessen in Versorgungsangelegenheiten. Beitrittserklärungen nehmen alle Ortsgruppen in Stadt und Land entgegen. 20 Pfund Roggen je Hektar Mindestgabe der Kreis=Haller=Bauern zum Winterhilfswerk d. Halle, 22. 5. d. Hameln, 22. 9. Zur Ausgestaltung des Staatsaktes am Erntedanktag am Bückeberg wird auch die Reichswehr, vor allem aus den benachbarten Garnisonen teilnehmen. Am 20. September fand daher eine vorbereitende Besprechung der Kommandeure der beteiligten Truppenteile der Reichswehr statt, an die sich eine Besichtigung des Geländes anschloß. Der Kommandeur des Reiterregimentes 13, Oberst Lindemann, mit Stab, die Kommandeure der Mindener Pioniere und der Hamelner Infanterie und außerdem die Herren des Polizeieinsatz=Stabes, Oberstleutnant Fröhlich und Major Jäger waren zugegen. Eine Besprechung mit dem Kommandeur der beteiligten Artillerie wird folgen. Die Pioniere haben, um zunächst die praktische Seite vorwegzunehmen, die Aufgabe, zwei Pontonbrücken über die Weser zu schlagen, um die vorhandenen Weserübergänge während des An= und Abmarsches der Hunderttausenden von Kundgebungsteilnehmern zu entlasten. Das gesamte Reiterregiment 13 wird den Führer von Hameln bis zum Bückeberge eskortieren, um daran anschließend Reiterspiele, Gefechtsübungen und eine Parade im Galopp auszuführen. Die Infanterie wird eine Ehrenkompagnie stellen, während die Artillerie Salutschüsse abgeben und ebenfalls an der Parade teilnehmen wird. Es werden außerdem mehrere Militärkapellen zur musikalischen Untermalung der Kundgebung und zum Zapfenstreich zusammengezogen. Damit wären fast sämtliche Truppengattungen bei dem Staatsakt auf dem Bückeberg vertreten. Leider mußte die Marineleitung, die zuerst eine Minensuchflotte weseraufwärts schicken wollte, davon absehen, da der Wasserstand der Weser zu niedrig ist. Die Kundgebungsteilnehmer werden also neben dem Staatsakt auch das Erlebnis eines großen militärischen Schauspiels haben. Es wird ein erhebender Anblick sein, wenn der Kanzler vom Berge aus weit sichtbar von dem Reiterregiment begleitet herbeieilt, wenn er dann wie von einem Feldherrnhügel aus, wie in vergangenen Zeiten, in der Ebene am Fuß des Berges sich Kavallerie und Artillerie entwickeln sieht. Nähr= und Wehrstand gehören unzertrennbar zusammen und durch die aktive Beteiligung der Reichswehr am Tage des deutschen Bauern wird diese Zusammengehörigkeit am besten zum Ausdruck gebracht. Diese Zusammengehörigkeit und Schicksalsverbundenheit, die am deutlichsten in Zeiten des Krieges und der Not hervortritt, soll auch in Friedenszeiten jedermann zum Bewußtsein kommen. Dazu bietet die festliche Begehung des Erntedanktages die Gelegenheit und so gehört zum Staatsakt auf dem Bückeberg wie zu den übrigen Reichsfeiern der Wehrstand im Zeichen der neuen Volksgemeinschaft und des wiedererstarkten Willens zur Erhaltung der deutschen Nation und der deutschen Kultur. Seltsame Begegnung, in Loc Der verlanmte Unstreicher Eine lustige Geschichte von Joo-Professor Landois(Münster) Kreisbauernführer des Kreises Halle, Kienker, erläßt an alle Bauern des Kreises einen Aufruf zum Kampf gegen Hunger und Kälte, in dem es u. a. heißt:„Der Führer ruft zum Kampf gegen Not deutscher Volksgenossen auf und verlangt, daß in diesem Winter kein Volksgenosse hungert und friert. Trotzdem der Bauernstand selbst nicht frei von Not und Sorge geblieben ist, wollen wir dem Führer ein Beispiel von Vertrauen und Opferfreudigkeit zeigen. Die Ortsbauernführer werden in den nächsten Tagen auf die Höfe kommen, um für die armen notleidenden Volksgenossen zu sammeln. Um nun für eine gleichmäßige Belastung aller zu sorgen, haben wir nachstehende Mindestabgabe pro KulturHektar(Ackerland, Wiese und Weide) festgesetzt: 20 Pfund Roggen oder 75 Pfund Kartoffeln oder andere Lebensmittel im Werte obiger Gaben. Ich erwarte, daß diese festgesetzten Mindestgaben von jedem Bauern gern gezeichnet werden und betone, daß der Opferfreudigkeit nach oben hin keine Grenzen gesetzt sind. Mit unerbittlicher Strenge werden wir jede Sabotage des Winterhilfswerks und jede eigennützige Zurückhaltung brandmarken. Wir wollen zum Erntedankfest ein vorbildliches Sammelergebnis als Zeichen der Opferfreudigkeit westfälischen Bauerntums dem Führer melden können. Deshalb: Bauern, erfüllt Eure Pflicht und helft! Barackenbau in Halle Bleibe für die neuen Arbeitsdienstwilligen wi. Halle, 22. 9. Im neu einzurichtenden Lager des Freiwilligen Arbeitsdienstes in Halle in Westfalen ist man jetzt daran gegangen, die Baracken für die aus anderen Lagern kommenden Dienstwilligen auszurichten. Die Wohnbauten, etwa fünf an der Zahl, werden laut Reichsvorschrift aufgestellt, dabei wird in jeder Beziehung auf einwandfreie Unterbringung Wert gelegt.— Ein weiteres FAD.=Lager wird nunmehr auch in Greffen im Kreise Warendorf errichtet. Der Kreis hat als Träger der Arbeit 50000 RM. bereitgestellt, die Arbeit selbst soll vornehmlich in Meliorationen bestehen. Wie in Halle, ist auch hier mit dem Bau der Baracken, und zwar ebenfalls nach Reichsvorschrift, begonnen worden. k. Halle. Bestandene Prüfung. Im Friseurgewerbe bestand der Lehrling Otto Gabler(Halle) die Gehilfenprüfung mit„gut“. Eines Tages mußte im Zoo zu Münster das Affenhaus neu gestrichen werden. Gegen 10 Uhr morgens kletterte Landois im weißen Kittel auf eine Leiter und schwang mit Herzenslust und viel Farbe kräftig den Pinselquast, sich von Zeit zu Zeit räuspernd in beide Hände spuckend. Mitten im schönsten Pinseln fragte eine unbekannte Stimme herauf, wo denn hier eigentlich der Professor Landois zu erreichen sei. Landois tunkte bedächtig den Pinsel in den beklexten Farbentopf und musterte bedächtig den Fragesteller. Aha,— das war wohl der angekündigte neue Kollege — Gehrock, Zylinderhut, taubengraue Handschuhe, diskret gestreifte Hose, alle Achtung!— Der wollte gewiß seinen Antrittsbesuch machen. Verdammt pickseiner Kerl das.„Ja, mein Herr,“ sagte der vermeintliche Anstreicher,„den verrückten Professor suchen Sie? Da müssen Sie aber eher kommen, um diese Zeit ist der Mensch schon so besoffen, daß er kein Wort mehr reden kann. Knüppeldick, sage ich Ihnen.“ Der Fremde schüttelte den Kopf. „Kennen Sie denn hier die Verhältnisse so genau, Meister?"„Und ob!“ bestätigte Landois.„Na, da ich einmal hier bin, würden Sie mich wohl kurz durch den Garten führen? Ich interessiere mich sehr dafür und bin völlig fremd.“„Gewiß.“ Eiligst band sich der„Anstreicher“ den Kittel fester, wischte die farbenbeschmierten Hände ab und setzte sich mit dem Fremden in Gang. Nachdem er ihm den Garten und die einzelnen Tiere drastisch genug erklärt hatte, fragte er grienend, wie es denn mit einem Gläschen Bier sei? Der Wirt hätte einen guten Tropfen im Keller. Bald saßen die zwei auf der Gartenterrasfe und der Anstreicher trank auf Rechnung des Gastes ein Glas nach dem andern. Der Fremde freute sich gar noch darüber, denn er war froh, seinen Mann ein wenig über den Professor ausfragen zu können. Und Landois log ihm behaglich nach Strich und Faden die Hucke voll, machte ein Wundertier und eine Ausgeburt des Teufels, einen vollendeten Grobian und noch größeren Trunkenbold aus sich selbst.— Der Kerl würde Augen machen, wenn man sich in der Akademie in Amt und Würden wiedersah. Schließlich brachte er den Gast noch plaudernd bis ans Tor zurück und hielt zum guten Schluß diskret die breite Rechte hin, bis ein hartes Talerstück darinnen lag. Kaum war der fremde Professor außer Sicht, da eilte Landois mit wehenden Rockschniepeln in die Stadt und kaufte für den ganzen Taler Zwiebeln ein, um die sich noch Tage später die Affen kreischend rissen. hillebrand Oberbürgermeister Neubesetzung in Münster Münster, 22. 9. Der Regierungspräsident hat am Freitag den bisherigen zweiten Bürgermeister Hillebrand zum kommissarischen Oberbürgermeister bestimmt und als kommissarischen zweiten Bürgermeister Landrat van Endert berufen. Dazu erfahren wir von zuständiger Stelle, daß in weiten Kreisen der Provinzialhauptstadt van Endert zunächst als kommissarischer Oberbürgermeister genannt wurde. In der Tat war diese Besetzung von dem preußischen Innenminister vor einigen Wochen ins Auge gefaßt. Dann haben aber Erwägungen, die nicht in der Person van Enderts begründet, sondern allgemeiner und staatspolitischer Art waren, dazu geführt, daß mit Zustimmung des Innenministers und in vollem Einvernehmen aller Beteiligten, insbesondere auch des Gaues und der NSDA.=Fraktion, der kommissarische zweite Bürgermeister Hillebrand die kommissarische Oberbürgermeisterstelle übernahm und an seiner Stelle van Endert zum zweiten kommissarischen Bürgermeister berufen wurde. It. Halle. Volksmission. Die in dieser Woche veranstaltete Volksmission, die Volksmissionar Hunke im Auftrage der Kirchengemeinde in unserer Stadt hält, erfreut sich eines guten Besuchs. Es ist dies eine ganz neue und volkstümliche Art, die brennendsten Fragen auf religiösem und kirchenpolitischem Gebiet in außerordentlich einsacher Weise den Hörern nahe zu bringen. Besonders wichtig ist die sich jedem Vortrag anschließende Aussprache, wo irgendwelche aufgetauchten Fragen gelöst werden. I. Halle. Zurletzten Ruhe geleitet. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung fand die Beerdigung des Ebrenkirchmeisters Hardiek aus Bokel statt. Der Verstorbene erfreute sich in weitesten Kreisen einer großen Beliebtheit. 12 Jahre war er im Presbyteramt, wobei man ihn 1931 zum Kirchmeister wählte. Nach den Neuwahlen zu den kirchlichen Körperschaften wurde er einstimmig zum Ehrenkirchmeister ernannt. D. Börninghausen. In den Ruhestand getreten ist Pastor Stallmann. Er war 86 Jahre an unserer Kirche tätig. St. nimmt seinen Ruhesitz in Lübbecke. Der Freindenderlehe in Lippe Die Statistik zeigt seine große wirtschaftliche Bedeutung sch. Detmold, 22. 9. Aus der Fremdenverkehrsstatistik ist zu ersehen, daß sich in den letzten Jahren durchschnittlich 100000 Fremde zur Erholung in Lippe aufgehalten haben. Darunter waren etwa 20000 Jugendliche, die in lippischen Jugendherbergen übernachteten. Etwa 22000 Fremde hielten sich in den Bädern Salzuflen und Meinberg auf. Insgesamt kommt für alle in Lippe weilenden Fremden eine Uebernachtungszahl von 800000 heraus. Die Passanten, die ohne Uebernachtung in Lippe weilten, sind in den Zahlen nicht einbegriffen. Ihre Zahl ist mit—400000 nicht zu hoch gegriffen, denn allein 200000 besuchten das Hermannsdenkmal, 100000 bestiegen es, zahlreiche Gesellschaftsautobusse aus den elf im Umkreis bis zu 50 Kilometer um Lippe=Detmold herumliegenden Bädern und aus Großstädten, ferner Sonderzüge der Reichsbahn brachten eine große Zahl von Tagesgästen. Bei vorsichtiger Schätzung dieser Zahlen ist der Jahresumsatz auf 5 bis 8 Millionen RM. zu berechnen. Nicht nur das Hotel= und Gaststättenwesen, sondern Landwirtschaft(Butter, Eier, Milch, Fleisch, Brot, Gemüse, Obst), Bau=, Bekleidungs= und Lebensmittelgewerbe und der Einzelhandel werden wirksam von einem lebhaften Fremdenverkehr berührt. Aus Lippe Sturz aus dem Fenster In geistiger Umnachtung... d. Blomberg, 22. 9. Die 81 Jahre alte Witwe Christine Arendt stürzte sich aus ihrem Schlafzimmerfenster auf die Straße, wo sie schwerverletzt liegen blieb. Im Blomberger Krankenhaus, wohin man sie sofort übergeführt hatte, ist sie dann ihren schweren Verletzungen erlegen. Die Greisin hat die Tat wahrscheinlich in geistiger Umnachtung begangen. Große Tage für Salzuslen Gauleiter Meyer und Minister Riecke sprechen d. Bad Salzuslen, 22. 9. Der Kämpfer um Lippe, Reichsstatthalter Meyer, wird am Sonnabend— wie wir schon berichteten— dem Bade einen Besuch abstatten und am Sonnabend abend in großer öffentlicher Kundgebung im Kurhaus zur polittschen Lage sprechen. Staatsminister Riecke eröffnet die Kundgebung. Nach dem Nachmittagsempfang im Rathaus macht die SA einen Propagandamarsch durch die Stadt zum Arbeitsdienstlager Schwaghof. Vor der Kundgebung findet auf der Hauptallee des Kurparks ein Vorbeimarsch vor dem Reichsstatthalter und seinem Stabe statt. Die SA=Standartenkapelle 55 spielt vor und nach dem offiziellen Teil. Diese Kundgebung muß zu einer Massendemonstration des nationalsozialistischen Lippe werden.— Unter der Devise „Kampf gegen Hunger und Kälte“ steigen Mittwoch, den 27. September, nachmittags und abends 2 Militär=Groß=Konzerte mit insgesamt 250 Mitwirkenden. 5 Militärkapellen, 2 Spielmannszüge und ein Chor von 120 Soldaten machen deutsche Marschmusik. 15 Fanfaren, 3 Kesselpauken schmettern Reitermärsche! Der große Zapfenstreich beschließt jedes Konzert. Die Oberleitung liegt in den bewährten Händen von Meister Mietusch. Weitere Militärkonzerte unter Leitung von Obermusikmeister Emil Mietusch finden am Sonntag, den 24. September und 1. Oktober nachmittags und abends auf der Kurhausterrasse statt. Im Kurtheater gastieren Mitglieder des Bielefelder Stadttheaters am Montag, 25. Sept., in dem historischen Lustspiel„Die Mühle von Sanssonci“ und Freitag, 29. Sept., abends 8 Uhr, in dem reizenden Schwank„Wenn zwei Hochzeit machen“.44 Todessturz von der Leiter Beim Obstpflücken verunglückt D. Lübbecke, 22. 9. Von einem Unglücksfall wurde die Familie Huge in Harlinghausen heimgesucht. Als der Landwirt Friedrich Huge mit Obstpflücken beschäftigt war, brach die Leiter und H. fiel zu Boden. Durch den unglücklichen Sturz erlitt H. so schwere Verletzungen, daß er bereits nach wenigen Minuten verstarb. d. Minden. Gerichtsärzte des Versorgungsgerichts. Die Pressestelle der Regierung Minden teilt mit: Die Spruchkammer des Versorgungsgerichts Minden hat folgende Aerzte als Gerichtsärzte für das Versorgungsgericht gewählt: Für den Terminort Minden: Dr. Koltze(Minden) und Dr. Böse(Minden); für den Terminsort Paberborn: Dr. Moll(Paderborn) und Dr. Rieping (Paderborn). Die Wahlzeit dauert vom 1. August 1933 bis zum 30. Juli 1937. Aus den Gerichtssälen Todesurkeile rechtskräftig Bestätigung durch das Reichsgericht Das Reichsgericht verwarf am Freitag die von den beiden Chemnitzer Kommunisten Bartel und Winkler gegen das Urteil des Schwurgerichts Chemnitz vom 23. 5. eingelegten Revisionen als unbegründet. Durch dieses Urteil waren die Angeklagten wegen gemeinschaftlichen Mordes zum Tode verurteilt worden unter gleichzeitiger Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit. Bartel und Winkler waren in der Nacht zum 5. August vorigen Jahres in das nationalsozialistische Verkehrslokal Herold in Chemnitz eingedrungen und hatten unter dem Ruf „Hände hoch!“ ihre Revolver auf die dort anwesenden Gäste gerichtet. Als der Dentist Krebeck dem Bartel die Waffe entreißen wollte, erschoß Winkler den Dentisten von hinten durch einen Kopfschuß, als Bartels Revolver infolge Ladehemmung versagte. Heinz Lahusen im Krankenhaus Der zweite Angeklagte im Lahusen=Prozeß, Heinz Lahusen, der angegeben hatte, daß er wegen seines Gesundheitszustandes der Verhandlung nicht mehr folgen könne, wurde ins Krankenhaus gebracht. Er wird dort untersucht werden. * G Beilage der Westfälischen Neuesten Nachrichten Der Sportbeaustragte arbeitet Am Fernsprecher: „Herr Sportkommissar, können wir heute abend bei der Kampfspielwoche zwei ehemalige Arbeitersportler mitwirken lassen? Die beiden waren zuletzt im„Verein für Leibesübungen“ und haben seit Ende Januar nicht mehr gespielt, außerdem sind es überzeugte Nationalsozialisten!“ Ehe der Sportbeauftragte die Antwort geben kann, muß er erst seiner Berufspflicht nachkommen und zwei Kunden abfertigen. Dann wird dem Fragesteller mitgeteilt, daß die beiden Spieler nach den Richtlinien des Reichssportführers vor dem 1. Oktober an keiner Turn= und Sportveranstaltung teilnehmen dürfen. Auch die Kampfspielwoche, eine rein lokale Angelegenheit, ist kein die Richtlinien umstoßender Faktor. Dem Anrufer aus X. leuchtet das aber nicht ein, und unter dem Hinweis, daß diese beiden ehemaligen Arbeitersportler jetzt doch Parteigenossen sind, erkundigt er sich nach der nächsthöheren Instanz. Aber auch von dort erfolgt ablehnender Bescheid. So erfährt man später.— Solche Fälle kamen vor Wochen häufig vor, täglich.— Der Laden ist voll, etwas im Hintergrund des Raumes wartet ein Herr gespannt auf die Abfertigung des letzten Kunden, um dem Sportbeauftragten dann vorzutragen, daß man ihn wegen einer lächerlichen Kleinigkeit aus seinem Verein ausgeschlossen hat.„Herr Sportbeauftragter, Sie können doch wohl veranlassen, daß ich zu meinem Recht komme, denn nach den Satzungen...— Den Sportbeauftragten interessiert die Mitgliedsstreichung wenig, sie gehört nicht zu seinem Aufgabenkreis. Als der Hilfesuchende und vereinslose Mann zum zweiten Male wiederkommt, kann ihm der Sportbeauftragte nur sagen, daß er für solche Angelegenheiten nicht zuständig ist. Inzwischen ertönt wieder einmal der Weckruf des Telefons. Nach dem üblichen„Tag, Herr Sportkommissar,“ beklagt sich am anderen Ende der Leitung jemand darüber, daß der Verein sowieso nicht zum Handball=Rückspiel antreten will.—„Hören Sie mal, erstens bin ich nicht Sportkommissar, sondern Sportbeauftragter für den Regierungsbezirk Minden, und zweitens gehört die Angelegenheit nicht zu meinen Aufgaben. Sie müssen sich mit Ihrer Beschwerde an Ihren Verband wenden! Heil Hitler!“— Aus. Rexr— Das ist heute ungefähr der 30. Anruf, meint der Beauftragte zum Kunden. Es schellt ochmals.„Kinder beruhigt Euch, das Geschäft will auch versorgt sein!“ Und dann kommts aus der Hörmuschel heraus:„Herr Sportkommissar, wir haben morgen hier in ... einen Sportwerbeabend. Könnten Sie wohl einen Vortrag über„Turnen und Sport im nationalsozialistischen Staat“ halten? Man hat großes Interesse dafür.“ Für den Fall, daß ihn keine andere dringende Sitzung fernhält, sagt der Sportbeauftragte zu, legt den Hörer auf die Gabel— und hat schon wieder einen neuen Fragesteller vor sich.„Tag, Herr Sportkommissar. Ich wollte mal fragen, ob Sie morgen abend in unsere Monatsversammlung kommen können. Wegen der Gleichschaltung, wissen se.“ Der Sportbeauftragte zeigt auf das Telefon und bedeutet dem Frager, daß er soeben ein Referat für den Sportwerbeabend in R. übernommen hat. So pendelt der Sportbeauftragte den lieben langen Tag zwischen Ladentheke und Teleson, zwischen Kunden und Dienst an Turnen und Sport. Ueberhäuft mit Einladungen aller Art, mit Fragen, die nicht in sein Gebiet gehören. Abend für Abend eine Sitzung. Mal hier, mal dort. Ueberall gewünscht. Hier gilt es eine Abteilung aufzulösen, die ausschließlich marxistisch gesinnte Leute spielen läßt. Dort muß ein Vereinsführer über seine Obliegenheiten aufgeklärt werden. Daneben heißt es die örtlichen Sportführerringe zu bilden. Arbeit über Arbeit hat der Sportbeauftragte für den Regierungsbezirk Minden. Er heißt Karl Büteröwe und freut sich über jede ihm zuteil werdende Unterstützung— nicht aber über lästige Fragesteller. Hoffentlich gehören wir nicht den letzteren. Sportkieker. S Karein Spielindel Gaunga Zwei Lokaltreffen in Bielefeld Für die Gauligisten in Westfalen ist der 24. September programmäßig ein spielfreier Sonntag, der dem Volkssport vorbehalten ist. Eine Ausnahme machen aber die Spyg. Herten und Schalke 04. die ihr für den 1. Oktober angesetztes Meisterschaftsspiel bereits am Sonntag austragen, da die Schalker die Genehmigung erhalten haben, im Rahmen der Westfälischen Kampfspiele in Gelsenkirchen am 1. Oktober ein Freundschaftsspiel gegen Fortuna Düsseldorf auszutragen.— Das Meisterschaftsspiel zwischen Herten und Schalke steigt auf der Platzanlage der Hertener am Katzenbruch. Trotzdem der Sieg der Leute um Kuzorra und Czepan nicht in Frage steht, wird das Spiel einen Massenbesuch ausweisen. An dem Eifer der Hertener wird es liegen, daß die Trefferspanne in erträglichen Grenzen bleibt. Arminia spielt für die Winterhilfe Die Kreisleitung der NSDAP. Greven hat zu ihrem ersten Werbesonntag für die Winterhilfe die Gauligamannschaft nach Greven verpflichtet. Die Arminen haben hier gegen eine Kreismannschaft zu spielen. Der Reinertrag fließt restlos der Winterhilfe zu. Die Bezirksliga Bezirk Minden Westfalia Brackwede— Union Herford EuS. Ahlen— Hammer Spielvereinigung BfJ. 08 Paderborn— B/B. Bünde B/B. Bielefeld— SpBg. 06/07 Bielefeld Polizei Hamm— Teutonia Lippstadt Unna 08— Westfalia Ahlen Spyg. 06/07— V. f. B. Nach der verhängnisvollen Niederlage der Bewegungsspieler am letzten Sonntag wird man diesem Kampfe mit besonderer Spannung entgegensehen. Freilich werden die Rotweißen gelernt haben, von Anfang an den Enderfolg zu sichern, und wenn morgen Hofmann wieder mit dabei ist, sollte es auch gegen die Vereinigten zu einem Siege langen. Freilich wird man sich hüten müssen, den Gegner zu unterschätzen. Wir erwarten zwischen den beiden Lokalgegnern ein saires Kampfspiel, in dem der Bessere verdienter Sieger bleiben möge. Das Spiel beginnt bereits um 10.30 Uhr auf dem 06/07=Platz. Westfalla Brackwede— Union Herford Noch vor wenigen Sonntagen konnten die Westfalen die Jonier aus Herford sicher niederhalten. Damals ging es freilich nur um die Ehre des Tages, diesmal stehen Punkte auf dem Spiele. Da werden sich die Brackweder schon etwas mehr strecken müssen, wenn sie gegen die tatenfrohen Werrestädter erfolgreich bestehen wollen. Diesmal sollte das Endergebnis nur äußerst knapp sein. Anstoß 15.30 Uhr auf dem Platz am Kupferhammer. EuS. Ahlen— SpVg. Hamm Die beiden benachbarten Kontrahenten haben sich von jeher einen überaus hartnäckigen Kampf geliefert, den es auch diesmal geben dürfte. Trotz des letzten Sieges über Brackwede werden die Hammer kaum an einer Niederlage vorbeikommen. Paderborn 08— B. s. B. Bünde Zum ersten Male seit langen Jahren stehen sich diese beiden alten Bekannten wieder im Punktespiele gegenüber. Bei aller Achtung der Spielstärke der Paderstädter sollte es für sie dennoch auch zu Hause kein Spaziergang werden. PSB. Hamm— Teutonia Lippstadt Man wird sich hüten müssen, trotz des scheinbaren Großerfolges der Teutonen diesen auch für den morgigen Punktekampf alle Aussichten zu geben. Die Hammer verstehen ihr Fach und haben vor allem die gleiche derbe Art wie die Teutonen. Da muß unser Bielefelder Pfeisenmann Pötting schon ganz besonders zufassen, um das Treffen nicht ausarten zu lassen. Unna 08— Westfalia Ahlen Die Ahlener Westfalen scheinen in diesem Jahre wieder die gleiche Rolle in den Punktekämpfen zu spielen wie im verflossenen. Es ist daher auch kaum anzunehmen, daß sie morgen aus Unna auch nur einen Punkt entführen können. Die Gruppe Münster wartet am Sonntag mit folgenden Spielen auf: Saxonia Münster— 13 Recklinghausen Datteln— Borussia Rheine Bockum=Hövel— Greven 09 Vorwärts Gronau— Münster 08 Die 1. Kreisklasse führt nach dem Ruhesonntag diesmal alle Mannschaften ins Rennen. Borussia— Grünweiß Das Haupttreffen der Klasse steigt mit dieser Begegnung. Zum ersten Male begegnen sich beide Mannschaften im Punktespiel, und daß es sehr hart hergehen wird, ist nur zu erklärlich. Nach dem spielerischen Können zu urteilen, sollten die Borussen zu den ersten Punkten kommen, doch werden sie sich bei der eifrigen Spielweise der Grnüweißen sehr anstrengen müssen. Das Treffen steigt um 11 Uhr auf dem Borussia=Sportplatz am Rettungshaus. Arminia Gütersloh— Wiedenbrück Auch dieses Treffen hat seinen besonderen Reiz. Die Gütersloher Arminen haben leider im ersten Treffen gegen Halle keinen allzu guten Eindruck hinterlassen und werden sich anstrengen müssen, wenn es morgen besser klappen soll, Schwarz=Gelb Rheda— SC. Halle Zu Hause sollte dieser Kampf für die Rhedaer eine leichte Angelegenheit werden und diesen auch zwei sichere Punkte bringen. Rietberg— SpVgg. Gütersloh Die Gütersloher fahren„aufs Land“, um sich von hier die weiteren Punkte für die Tabellenspitze zu holen. Ruhe vor dem Sturm Der letzte Sonntag vor Beginn der neuen Serienspiele wird nur wenig zum letzten Kräftevergleich ausgenutzt. Lediglich die Bielefelder Rotweißen wagen noch einmal einen freundschaftlichen Gang gegen die Elf der Bielefelder Turngemeinde. Mit der ersten und zweiten Garnitur wird V. s. B. versuchen, auf der Kampfstätte der 48er einen Sieg zu landen. Spiel und Sport Bielefeld fährt mit der ersten Mannschaft nach Minden, um dort der Reserveelf des MSV. Hindenburg ein Spiel zu liefern. Arminias Damen treten in Herford gegen VfB. Herford an. Nach langer Pause das erste Damenspiel. Um die Stadtmeisterschaft stehen sich in Gütersloh die nach einigen Ausscheidungskämpfen ermittelten Endspielpartner Arminia Gütersloh und D JK. Gütersloh gegenüber. Nach Kampf erwarten wir den neuen Gütersloher Großverein in Front. Der vorjährige Stadtmeister hieß Spiel und Sport, einer der beiden Teilhaber vom neuen S. V. Arminia Gütersloh. Besonders interessieren werden die beiden Qualisikationskämpfe für die Gauliga. In Hamm kämpfen Tv. Lemgo und ktoria Recklinghausen um den achten Platz in der Nordstaffel. In der Südstaffel sind zwei Spielc zwischen vier Partnern angesetzt, um auch diese westsälische Staffel auf acht Teilnehmer für die Reihenspiele zu bringen. W. Boxsport-Neuigkeiten SC. Verl— SC. Schildesche Mit dem Treffen greift auch der SC. Verl in die Meisterschaft ein. Die Schildescher Mannschaft wird auch diesmal noch auf wertvolle Punkte verzichten müssen, dafür aber versuchen, die Niederlage so gering wie eben möglich zu machen. Auch die 2. Kreisklasse beginnt am Sonntag mit ihren Meisterschaftskämpfen. Folgende Treffen sind für diesen Sonntag angesetzt: BV. Werther— D3K. Neuenkirchen SV. Gadderbaum— BV. Versmold SV. Avenwedde— DIK. Bielefeld Friedrichsdorf— Reichsbahn Bielefeld Walter Neusel hat sich nun doch entschlossen, sein Tätigkeitsfeld nach Amerika zu verlegen, wo er mit dem Madison Square=Garden einige Verträge abgeschlossen hat. Bereits am 28. September tvitt der Bochumer Schwergewichtsboxer die Ueberfahrt an. Deutsche Berufsboxer wurden für Kämpfe im Auslande verpflichtet, am 29. September kämpfen in Oslo Schönrath gegen Otto von Porath, Eggert gegen Norman, Czirson gegen Lind und Strucks(Düsseldorf) gegen Hansen. — Der deutsche Schwergewichtsmeister Hein Müller ist für den 3. Oktover nach Charleroi gegen den Belgier Limousin als Gegner verpflichtet worden. Im Bielefelder Rugbylager herrscht nach dem ersten Wettspiel, das allerdings mehr einen werbenden Charakter trug, vorläufig Ruhe. Das heißt, trainiert wird fleißig, sogar heute am Wochenende. Auch die nächsten Sonntage werden noch mit Training ausgefüllt, um am 21. Oktober beim ersten Wettkampf gegen eine Reserveelf in Hannover gerüstet zu sein. Wie man wirbt, zeigte noch am letzten Sonntag einer von den Internationalen aus den Reihen der hannoverschen Spieler. Vor dem Klublokal der Arminen stehen Sonntags nach dem Spielen stets einige Jungens umher. Diese sich heranzuholen, und ihnen den eirunden Ball zur genauen Besichtigung und anschließenden kurzen Erläuterungen des Spieles selbst in die Hand zu drücken, war das Werk eines Augenblicks für den Internationalen. Fünf MinuSehdchspiel imt-Stamerher-Kiinge Zum Kreis-Mannschafts-Fechtturnier am 1. Oktober ten später flog das Leder bereits von eineStraßenseite zur anderen. Improvisierte Sportstätte, polizetlich eigentlich verboten. Aber was heißt das, wenn in einer Viertelstunde für den deutschen Rugbysport geworben werden kann. Und den Jungens machte das Spiel mit dem eirunden Ball Spaß. Wer weiß, wieviele brauchbare Rugbylente da bereits heranwachsen?.—— Parade— riposte, Parade— Nachstoß. Hop=lahop— Schritt vorwärts, Schritt zurück, hop— Ausfall.— Nachstoß nicht vergessen, kommandiert der Vorfechter. Wie ein Zirkuspferd wird man trainiert. Wie spielend sieht es aus, wie schwer ist es in Wirklichkeit. Wieviel Geschicklichkeit, schnelles Denken und Intelligenz gehört dazu, um dieses im Freigefecht gegen einen Gegner einwandfrei zu verwerten. Tage, Wochen, Monate vergehen in einem unermüdlichen Ueben, das Merkwürdigste ist, daß man es keinen Augenblick als peinlich empfindet. Umgekehrt, dieses Fechten wird einem geradezu zur Leidenschaft, man wird heiß, man kriegt manchen blauen Fleck, aber das macht alles nichts, man ist wie besessen, immer wieder zieht es einen in den Fechtsaal. Es ist ein Genuß, die blitzende Klinge auf den Gegner zu richten, um im friedlichen Wettstreit, aber unter Einsatz sämtlicher geistiger und körperlicher Fähigkeiten meinen Gegner ritterlich zu schlagen versuchen. Leider kann der Fechtsport sich nicht mit den großen Volkssportarten— Fußball, Handball, Leichtathletik usw.— an Volkstümlichkeit messen. „ Sieg oder Niederlage sind für den Zuschauer nicht ####so augenscheinlich wie bei obigen Sportarten. Er stellt an den Zuschauer schon gewisse Kenntnisse un? etwas Aufklärung. Es ist eine Sportart, die leider noch zu wenig erkannt wird. Schulung des Geistes, eine der positivsten Seiten des Sports, wird hier im hohen Maße erreicht. Mit Geistesgegenwart, Entschlußkraft und nicht zu= Gruß und Dank zum Obr letzt Ritterlichkeit,— jene Kunst in guter Haltung Gegner. Handschlag. Alles zu siegen, wie zu verlieren. Würdigt und wägt man licher Sport. die körperlichen, geistigen und sittlichen Eigenschaften, so rückt der Fechtsport in die erste Reihe Han schresten Fectsport liegen diese ## erschlossen, da er den Gesamtmenschen erfaßt, das Körperliche und Geistige in ihm. Selbstzucht ist Voraussetzung für den Erfolg. Ausgeprägte Eigenart, kraftvoller Indivifinden größte Förderung und Formung. Diese Eigenschaften sind es, die wir uns in dem jungen„Sportmenschen im neuen Dritten Reich vonender ersehnen. 4610 einen Ausspruch zwischen uns Fechtern: „Fechte zehn Minuten mit mir, und dein Charakter # mir bekannt.“ Das stimmt! Alle guten und schlechten Eigenschaften, seine Schwächen, Eitelkeit, a. geistige Riveau, Intelligenz offenbaren sich im auteris. 9xoßer. Genuß, t. es, einen Kampf zweier guter Fechter zu beovachten, gleich, ob es Florett, Säbel oder Kampfdegen ist. Alle drei Waffen sind in ihrer Art herrlich. Eine Augenweide sind diese lcsnez, Bewegungen. Der enganliegende Fechtan###s, Naske, die behandschuhte Hand mit der blitzenden Klinge. Ein faszinierender Anblick. Diese geschmeidigen Bewegungen. Jetzt wie Katzen geruhig den Gegner ausforschend, jetzt seine Schwäche erfaßt. Heraus!— Ausfall!!— Treffer. Herrlich oiese plötzliche Entladung, durch den Ausist vergessen. Ein ritterArthur Jonath. Europas schnellster Sprinter, zieht sich vom aktiven Sport zurück, da er durch die Tätigkeit im väterlichen Geschäft keine Zeit für ein geregeltes Troining mehr findet. Dieser Entschluß ist sehr zu beda der Rücktritt Jonaths für den gesamten deutschen Sport einen erheblichen Ausfall bedeutet. Der Finne Iso-Hollo lief bei einem Sportfest in Helsingfors die 10.000 weeter in 30:21, das ist seit mehreren Jahren die sätgg grreichte Zeit. Nurmis Weltrekord steht auf Tennis-Weltrangliste Wallis Myers, der bekannte englische Tennissachmann, hat jetzt seine Tennisrangliste veröffentlicht. Bei den Herren nimmt der Australier Craw= fond den ersten Platz vor Perry, J. Satoh, Austin, Vines und dem jetzigen Berufsspieler Cochet ein. Der deutsche Meister von Cramm steht im neunHinssonsh Damen führt Helen #ld Mooy vor Heien Jacobs, Miß Round und der deutschen Meisterin Hilde Krahwinkel. Henry Cochet. Frankreichs bester Tennisspieler, konnte bei seinem ersten Start als Prosessional in Paris weniger geAmerikaner Barnes 1 zu schlagen. Das zweite Spiel mußte beim Stande von:3,:1 wegen Regens Plaa mit 63,.3, 6a. Peeiun ficpte Bel der Motorrad-Sechstagefahrt traten zur vorletzten Etappe noch 92 Fahrer an, daGelände an shrem Hamps Sicherheit, um den Vorsprung es s li a. Mlside Muieachn e. 5, Freiez, Hand ins Rad, wodel deir Hahter In und in zesen los= aber die Fahrt fortsetzen konnte trolle paligzig, en: Was gibt es sonsr noch? Der„Tag des deutschen Radfahrers“ hetitelt sich die Großveranstaltung, die der neue Einheitsverband, der Deutsche Radfahrer=Verband, an diesem Sonntag in allen Städten des Reiches durchführt. Durch Wettkämpfe und Vorführungen aller mit dem Fahrrade möglichen Arten soll auf die große Bedeutung des Radsportes hingewiesen werden. Ein besonders umfangreiches Programm ist in der Reichshauptstadt vorgesehen. Ein Riesenkorso von über 10.000 Radfahrern wird in einem Festzug vom Schloßplatz nach dem Deutschen Stadion sich bewegen, wo ein volkstümlicher Renntag abgehalten wird. Amateure, Berufsfahrer, SA und SS kreten zum letzten Male auf dem Zementstreifen der Stadionbahn zum friedlichen Wettkampf an. Die Bahn in Halle veranstaltet Dauerrennen und gleichzeitig geht die deutsche Nationalmannschaft zum letzten Male in diesem Jahre an den Start. Die Brüsseler Winterbahn bringt an ihrem Eröffnungstage einen deutsch=belgischen Fliegerkampf. Im Motorsport wird in Wales die Internationale Motorrad=Sechstagefahrt am Sonnabend beendet. San Sebastian veranstaltet nun zu guter Letzt noch sein Rennen um den Großen Automobilpreis. Im Fußball werden in allen Gauen die Punktekämpfe fortgesetzt. Einen Städtekampf liefern sich Hamburg und Frankfurt a. M. in der Hansestadt. Länderkämpfe führen Südslawien und die Schweiz in Belgrad sowie Norwegen und Schweden in Oslo durch. Im Rugby gibt es in der Reichshauptstadt ein interessantes Städtespiel zwischen Berlin und der Hochburg Hannover. Im Handball beginnen nach Beilegung aller Kompetenzstreitigkeiten an diesem Sonntag die Meisterschaftsspiele, die zum ersten Male von Beginn an von Turnern und Sportlern gemeinsam bestritten werden.— In der Leichtahletik verdienen das nationale Sportfest in Gotha, das SA=Sportfest in Ulm und der Adolf=Hitler=Gepäckmarsch in Frankfurt a. M. besondere Beachtung. Ein Länderkampf führt die Tschechoslowakei und Ungarn in Prag zusammen. In Berlin tagt der Rat des Internationalen Leichtathletik=Verbandes.— Im Turnen wird die Deutschlandriege der DT. am Sonntag in Hannover erneut Proben ihres einzigartigen Könnens ablegen.— Im Tennis interessiert der Länderkampf der Berufsspieler von Frankreich und Amerika in Paris, wo der bisherige Weltranglistenbeste Henry Cochet seine erste Vorstellung im neuen Lager geben wird. Der Rennsport sieht in Karlshorst einen zweiten Moderenntag vor. Weitere Galopprennen finden in Dresden, Breslau=Süd, Horst=Emscher und Paris statt. Die Traber starten in Hamburg=Farmsen und MünchenDaglsing. V LLelltsche Sarheis Flugsport Die Gauleitung der Turner in Bielefeld ed. K. Hesse, Bielefeld, Führer des Bezirks Minden-Bielefeld Am Donnerstag weilte der inzwischen vom Reichssportführer von Tschammer und Osten bestätigte Führer des IX. westfälisch=lippischen Gaues, Rechtsanwalt Reiff(Hamm) mit dem Oberturnwart Eick(Wetter) in Bielefeld, um Angelegenheiten des Bezirks Minden=Bieleseld zu besprechen, in erster Linie aber die Besetzung des Führerpostens dieses Bezirks vorzunehmen. Nachdem inzwischen die Festsetzung der Bezirke des Gaues WestsalenLippe erfolgt war: 1. Industriegebiet, 2. Bezirk Arnsberg, 3. Bezirk Minden=Bielefeld, 4. Bezirk Münster, stand noch die Besetzung der Führerposten aus. Für den Bezirk Minden=Bielefeld ist der bisher vorläufig beauftragte Führer, Dr. med. Kurt Hesse(Bielefeld), jetzt ernannt. Mit Dr. Hesse erhält der Bezirk einen zielbewußten Führer, der sein Amt im Sinne der DT. und des neuen Staates wohl zu verwalten versteht. Gerade in der Jetztzeit hat der Führer mehr Aufgaben zu erfüllen, als ihm im allgemeinen früher zugemessen waren. Die Kleinarbeit in den noch zu bildenden Kreisen des Bezirks, zu dem neben dem alten Gebiet des Minden=Ravensberger Turngaues noch die Kreise Paderborn, Büren, Warburg, Höxter und das Lipper Land hinzukommen, bildet ja weiterhin das Hauptarbeitsgebiet. Hier die geeigneten Kreisführer zur Mitarbeit heranzuholen, liegt dem neuen Bezirksführer als erste wichtige Aufgabe ob. Nochmals Freundschaftsspiele Der morgige Sonntag wird von einigen Vereinen noch für Freundschaftsspiele genutzt. Es sind zumeist Mannschaften der Bezirksklasse. Die Turngemeinde empfängt um 11 Uhr die erste Elf des VfB. Nach dem Ergebnis des letzten Sonntages gegen die Turngemeinde Schildesche wird man dieses Mal von den BfB.ern mehr erwarten dürfen. Die Schildescher messen ihre Kräfte mit den Dornbergern. Ein Unentschieben solte dier die beiderseitigen Kräfte wiedergeben. Heepen sollte, wenn auch nicht hoch, gegen Altenhagen die Segel streichen müssen, desgleichen die Oldentruper bei den Gadderbaumern. Die Guttempler=Elf spielt auf Olderdissen gegen 1890. Auf den Ausgang kann man gespannt sein. Sonstige Spiele Heepen— Gadderbaum, Schüler(Sonnabend). Einigkeit II— Sieker II, Schildesche II— B2G. Jugend, BTG. II— VfB. II, Heepen II— Altenhagen II, Oldentrup II— Turnerschaft, Gadderbaum Jgd.— Oldentrup Igd., Gadderbaum— Oldentrup Schüler, Hörste III— Werther II, Hörste I— Werther I, Hörste II— Borgholzhausen, Versmold II— Oelde II, Versmold I— Oelde I, Brockhagen II— Amshausen II, Brockhagen I— Amshausen I, Halle— Amshausen, Künsebeck II— Friedrichsdorf I. P. * DT.-Tennis Wenn es das Weter erlaubt, treffen sich am Sonntagvormittag auf den Plätzen des TTC. der Lehrerinnen=Turnverein und die Bielefelder Turngemeinde zu einem Freundschaftsspiel. 28. Stiftungsest der Turngemeinde Schildesche e. V. Am Sonnabend und Sonntag feiert die Turngemeinde Schildesche in den Lokalen des Turnbruders Heinrich Denker ihr 28. Stiftungsfest. Dieses Fest trägt in diesem Jahre einen besonderen Charakter, da der Vorsitzende Fritz Deppe auf eine 25jährige Mitgliedschaft der Turngemeinde Schildesche zurückblicken kann. Turnbruder Fritz Deppe war während dieser 25 Jahre fast ununterbrochen im Vorstand tätig. Lange Jahre bekleidete er das Amt des 1. Kassenwarts und im Jahre 1925 berief ihn der Verein zu seinem ersten Vorsitzenden. Unter seiner Führung erstand die vereinseigene Turnhalle. Seine Verdienste um die Sache der Deutschen Turnerschaft beanspruchen besondere Würdigung. Zu Ehren des Vorsitzenden ist das Programm am Sonnabendabend besonders reichhaltig ausgestaltet worden. Am Sonntagnachmittag findet ein Festmarsch statt, dem sich ein Festball anschließt. Führer der Flleger-Landesgruppe tfalen ernannt Der Präsident des Deutschen Luftsportverbandes hat den Pourle=Mérite=Flieger und Führer der Flieger=Landesgruppe VI Rheinland, Arthur Laumann(Essen), nun auch zum Führer der FliegerLandesgruppe V Westfalen ernannt. In der Hand Laumanns ist damit eine der stärksten Gruppen des deutschen Luftsports zusammengesaßt. Zur erleichterten Durchführung der ihm gestellten Aufgaben hat der neue Gruppenführer die Flieger=Landesgruppe Westfalen in sechs Untergruppen eingeteilt(Münsterland=Ravensberg=Lippe, Paderborn, Siegerland, Dortmund und Gelsenkirchen). Unmittelbare Zuschriften an den Flieger=Landesgruppenführer sind in allen dienstlichen Angelegenheiten unzuläffig und zwecklos. Wünsche und Anträge können nur auf dem Dienstwege über die für den Wohnsitz des Interessenten zuständige Flieger=Ortsgruppe angebracht werden. Sportliteratur Motor und Sport, Heft 39. Wieder ein neues Heft von„Motor und Sport“.„Zum Tachometer ein Drehzahlmesser" und„Er brauchte doch einen Winker" sind nette praktische Artikel, aus dem Leben für das Leben, für die Praxis geschrieben. „Erdöl und Industrie“ ist eine sein durchdachte Abhandlung über dieses immer aktuelle Thema. Aber leichter und unproblematischer lesen sich die Sportberichte. Das Schleizer Dreieck wurde gefahren, im Havelland machte man eine Nachtorientierungsfahrt, die Bahnmeisterschaft wurde ausgetragen und bei Hohnstein war ein fabelhaftes Bahnrennen. Kurz und gut, es lohnt sich in jedem Fall, sich das neueste Heft von„Motor und Sport“ zuzulegen. Geschäftliche Mitteilung Wie einfach ist es jetzt, sich zuverlässig gut zu kleiden. Die Marke Woll=Vlies, das neue Zeichen für Qualitätskleidung aus garantiert reiner Wolle, bürgt dafür und ist gesetzlich geschützt. Reine Wolle — es gibt nichts besseres für Ihre Kleidung! Doppelt hält, was aus reiner Wolle gemacht ist, denn nichts verarbeitet und trägt sich besser als reine Wolle. Wie wichtig ist da ein Zeichen, an dem Sie zuverlässig erkennen, daß jedes Kleidungsstück, das dieses Merkmal trägt, auck wirklich aus reiner Wolle besteht. Da kommt„Woll=Vlies“ wie gerufen! Merken Sie sich dieses Zeichen. Es schließt jeden Zweifel aus und bürgt dafür, daß für WollVlies=Kleidung nur garantiert reine Wolle verarbeitet wird, keine Kunstwolle, nur reine Schafwolle! Hier findet deutsche Arbeit ihre Ehrung. Beachten Sie die Woll=Vlies=Ausstellung in den Schaufenstern der Firma Hettlage und die Anzeige in der heutigen Ausgabe. Mior-Sagend-Marschforti! Oberbann- Aufmarsch Sonntag, den 24. September 1933 1535 Vorschriftsmäßige Ss-, SA- und Hitler-JugendStisfel vom Schuhhaus Fahrtmann Schillerplatz Ecke Steinstraße Ehri Eure deutschen meister.. *** tragt die gute Maß-Uniform Faum teirer aber sie bener Uniform-Werkstätten Otto Schober trade s“ Jahrelanger Lieferant von Behörden. Partelamtlich zugelassen. Mitler-Jugend, SS- und SA2 Seir I Si rs. Wilhelm Möller Herrenkleiderfabrik, Bielefeld-Sieker Kreuzbrede 6— Telefon 6257 Zugel. unter Nr. 118 v. der Reichszeugmeisterei Das neue Geschlecht Baldur von Schirach Nie dienten wir und doch sind wir Soldaten, wir kämpften nie in einem wahren Kriege, in einem Krieg der Kugeln und Granaten. Und doch bekannt sind Kämpfe uns wie Siege— nein, nicht im Krieg schlug man uns unsere Narben, und doch war's Krieg! Denn viele, viele starben... Frei sind wir alle, doch wir sehn im Dienen mehr Freiheit als im eigenen Befehle. Am Schreibtisch sitzen wir und an Maschinen, sind Hunderttausend und nur eine Seele. Wir sind die Ketzer und die tiefen Frommen, das Heut, das Gestern und das große Kommen. ** Ehe ein altes überlebtes System sich anschickt, jungen revolutionären Kräften zu weichen, geht diesem Ablösungsprozeß ein dramatischer Kampf voraus. Dieser hat sich in den letzten Jahren filmartig vor den Augen des politisch Sehenden abgerollt. Wir Jungen der Hitlerjugend standen mitten in diesen Ereignissen, nein, wir inszenierten sie mit, warfen uns hinein in den brodelnden Kessel der entfachten politischen Leidenschaften, nahmen unmittelbaren Anteil am Kampf. Was galt uns da Schule, Elternhaus, Beruf, wenn wir im Gleichschritt durch die Straßen marschierten. Uns lockte der Einsatz der hier galt, um Deutschland vor dem Sturz in den Abgrund zu bewahren. An allen bitteren Vorkommnissen, an allem Schmerz und Verlust schärfte sich unser Haß, und mit ihm der Wille, das Letzte zu wagen, diesen Zuständen ein Ende zu bereiten. Man rede uns nicht das Wort über Dinge, die nur wir kennen. Was weißt du, verkalktes Bürgertum, von Opfern, wenn du heute Almosen vergibst, um nachträglich an der nationalsozialistischen Revolution teilzuhaben. Was wißt all ihr, die ihr noch vor kurzem abseits gestanden habt, von dem Kampf, den wir führten, nicht wegen euch, nicht wegen einzelner, sondern des schaffenden deutschen Volkes und seiner Zukunft wegen. Berufen zu führen, sind die, die im Handgemenge der Saalschlacht, im Gejohle vertierter Menschenmassen auf der Straße, oft einsam und allein, von dem sanatischen Willen durchglüht, diesen Wahnsinn niederzuringen, Deutschland einen Dienst erwiesen, dessen Unterlassung den Untergang Deutschlands bedeutet hätte. Die unumschränkte Führerschaft der deutschen Jugend gehört jenen Kämpfern. Dieses Recht lassen wir uns von niemand streitig machen. Indem wir Deutschland vor dem Absturz bewahrten, haben wir damit die Verpflichtung übernommen, seine Zunkunft zu gestalten. Die Zukunft gehört der Jugend. Wir wollen, daß das Denken und Handeln dieser jungen Generation restlos der Hingabe an Volk und Staat gewidmet ist. Diese Erziehung wollen wir dem jungen Deutschen in der Hitlerjugend geben. Eine harte Körperschulung soll ihn lehren, seine Kraft zu entwickeln, um sie für das Volk einsetzen zu können. Die weltanschauliche Schulung gibt ihm die staatspolitisch einheitliche Willensrichtung, die allein in der Lage ist, einen Staat zu formen und zu erhalten. Dieser Mensch soll ein neues Gesicht tragen, und die Welt in seinen Bann ziehen. Und wird heute mit Unrecht schon von einem totalen Staat geredet, mit Recht wird man es in einem Jahrzehnt können. * Bekleidung und Ausrüstung für Hitler-Jugend, SA, SS. NSBO, Jungvolk, BOMKleider, Braunhemden, braune Stoffe, auch Fahnen u. Wimpel, gut.preisw. von Bueldeberg Johannisberg Bielefeld Inh. Aug. Hoffmeister Restaurant Säle Gesellschaftszimmer Terrassen /Vorzügl. Küche Jeder Hitlerjunge muis den Film Verclehfunise aucx gesenen haben im BIOTU PEZGST Möbel-Teppiche- Dekorationen FiedrichAETSEET Niedernstr. 17 Kennen Sie meine Modelle? Ein Besuch meiner Ausstellung in 6 Etagen MuMMmm überzeugt Sie, wie vorteilhaft Sie kaufen. Beda-fedeckungsscheine für Ehestande- Darichen werden angenommen. Statt Karten DieVerlobung unserer einzigen Kinder MARGARETE und WERNER geber wir hiermit bekannt Daniel Brandt und Frau Minna geb. Orthmann Minden I. W. Heinrich Kornteld und Frau Johanne geb. Schlingmann Bielefeld Margarete Brandt Werner Kornfeld Verlobte Minden I. W. Bleiefeld Minden, den 24. September 1933 Parkstraße 14 K F Bardeh Dr. Broyer Zu allen Krankenkassen zugelassen Statt Karten. Die Verlobung unserer Tochter Päule mit dem Syndikus Herrn Dr. Reinhard Niggebrügge geben wir hlermit bekannt. Meine Verlobung mit Fräulein Päule Brune beehre ich mich anzuzelgen. Dr. Reinhard Niggebrügge Louis Brune und Frau Lina, geb. Heine Lübbecke, Im September 1933. u Hause Sonntag, den 1. Oktober 1938, in Bleiefeld Jöllenbecker Straße 67. Für die wohlluenden Beweise liebevoller Teilnahme, die uns beim Heimgange unserer lieben, unvergeltlichen Entschlalenen zuteil wurden, sprechen wir hiermit unseren herzlichsten Dank aus. Brackwede, 22. Sept. 1933. Karl Kornfeld sen. nebst Kindern. Kotuge Käffee stets frisch, nicht zu übertreffende Qualität und dabel doch billig. H. König Nachf. Goldstraße 14. Kleine Familien-Anzeigen (Aus anderen Blättern entnommen) Verlobte: Henny Hampe und Wilhelm Horstmann, Holtfeld.— Hanna Wedegärtner und Fritz Riemeier, Müssen bei Lage i. L.— Magdelene Hildebrand und Karl Klocke, Bad Salzuflen. Vermählte: Hermann Fuchs mit Hilde Grothe, Detmold.— Dr. Hermann Köhn mit Frida Glauert, Minden i. W. Gestorben: August Hardiek, 76., Halle i. W.— Dr. jur. Arthur Eichmann, Minden i. W.— Heinrich Schlink, 51., Tintrup i. L.— Wilhelm Flottmann, 81., Versmold.— Amalie Becher, geb. Albrecht, Petershagen a. d. Weser.— Bertha Bentmann, 48., Detmold.— Dora Schierenberg, 72., Horn i. L. Nachruf. Am 21. September 1933 verunglückte auf dem Bahnhol Brackwede in der Ausübung seines Berufes der Rangieraufseher Eintich Frieulic Erin Er hat durch seinen lobenswerten Charakter, durch die vorbildliche und ehrgeizige Dienstauflassung die Achtung und die besondere Wertschätzung seiner Vorgesetzten und Muarbeiter erworben. Diensleiter und Pflichttrene sichern ihm ein Denkmal in den Herzen aller Muarbeiter. Wiederholt gaben seine Leistungen Veranlassung zu einer lobenden Anerkennung. Ueber den Tod hinaus fühlen wir uns alle mit ihm in Iieue verbunden. Ruhe sanft! Der Sisenbahn-Verein Brackwede Witte, 1. Vorsitzender. Aum: Beisetzung am Sonntag. den 24. Sept, 13 Uhr. auf dem Friedhol in Ummeln. Plichtbeteiligung. Dr. Taul Fischer Zahnarzt Herforder Straße 15 (Stadt- Sparkasse) Telefon 2516 Evangelische=reformierte Süster= Kirche, Güsenstraße 22. Vorm. 10 Uhr: P. Conrad. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienst. Erangelischer Gottesdienst zu BielefeldWellensiek(Schule). Vorm. 10 Uhr: Gottesdienst. Vorm. 11¼ Uhr: Kindergottesdienst. Dienstag abend 8¼ Uhr: Bibelstunde. Elim=Kapelle zu Bielefeld=Eudbrack. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienst. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienst. Evangelisches Johannis=Stift zu BielefeldSchildesche, Engersche Straße. Vorm. 10 Uhr: P. Buschtöns. Vorm. 11¼ Uhr: Kindergottesdienst. Evangelische Stifts=Kirche zu BielefeldSchildesche. Vorm. 8 Uhr: Letzter Frühgottesdienst. Vorm. 10 Uhr: P. Dahlmann. Nachm. 1½ Uhr: Kindergottesdienst. Dienstag abend 8 Uhr: Bibelstunde im Hellingskamp. Luther=Kirche zu Bieleseld=Sieker, Haupt= 140##n-.91 straße. Vorm. 10 Uhr: P. Ferke. Kindergo#=Derhr Aleuchtent tesdienste vorm. 11¼ Uhr in der Kirche und.e.—--Ketelt vorm. 11½ Uhr im Lutherhaus. Nachm. 2½ Uhr: Taufen. Evangelische Kirche zu Bielefeld=Stieghorst. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienst. Zions=Kirche zu Bethel. Vorm. 8½ Uhr: P. Jungblut. Vorm. 9 Uhr: P. Brandt. Vorm. 10 Uhr: P. Frick. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienst. Montag abend 8¼ Uhr in Gosen: Gemeindebibelstunde. Donnerstag abend 7½ Uhr: P. Greve. Evangelische Kirche zu Brackwede. Vorm. 9½ Uhr: P. Horstmeier. Vorm. 10¼ Uhr: Kindergottesdienst, P. Horstmeier. Evangelische Kirche zu Brackwede=West (Quelle). Vorm. 9½ Uhr: P. Münter. Vorm. 10¾ Uhr: Kindergottesdienst. Evangelisch=kirchliches Gemeindehaus zu Genne I. Vorm. 9½ Uhr: P. Lic. Gronau, anschl. Taufen und Kindergottesdienst. (Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch) bei Eise Maaßen (Auslandserfahrung) staatl. gepr. Lehrerin. Gr. Kurfürstenstr. 44n dles Lebenemttt deste Lage, Mindestumsatz monatl. 3500 RM., in Bielefeld od. Umg. sof. od. spät. zu kauf. ges. Preieang. unt. Darleg. der Verhältnisse u. R. A. 8191 an Ala-Haasenstein& Vogler, Essen. 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Sonnabend abend 6½ Uhr: Musikalische Wochenschlußseier. Neustädter Marien=Kirche. Vorm. 8 Uhr: P. Vonhos. Vorm. 10 Uhr: P. Kuhlo. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienst. Jakobus=Kirche. Vorm. 10 Uhr: P. Niemöller. Vorm. 11½ Uhr: Tausen und Kindergottesdienst. Panlus=Kirche. Vorm. 8 Uhr: P. Schneider. Vorm. 10 Uhr: P. Schwarze. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienst. Freitag abend 8¼ Uhr: der Helmholtz=Oberrealschule. Petri=Kirche. Vorm. 8½ Uhr: Kindergottesdienst. Vorm. 10 Uhr: P. Weller. Vorm. 11¼ Uhr und nachm. 2% Uhr: Taufen(im Pfarrbans Weüer). Abends 8 Uhr: Gemeindeabend. Freitag abend 8 Uhr: Singund Gemeinschaftsbibelstunde, P. Mebus. Johannis=Kirche. Vorm. 8 Uhr: fällt aus! Vorm. 10 Uhr: Sup Köhne. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienst Freitag abend 8½ Uhr: Eingane um al. Pats 1 Osmeindebitzelstunde im neuen Heim. Lingang um die Ecke 1 Martini=Kirche. Vorm. 10 Uhr: P. Österbeim Kyffhäuser. mann. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienst. Katholische Gemeinden. St. Jodokus=Kirche, Klosterplatz 4. Vorm. 7 Uhr: Hl. Messe. Vorm. ½8 Uhr: Hl. Messe mit Predigt und gem. hl. Kommunion der Frauen und Mütter. Vorm. 8¼ Uhr: Hl. Messe mit Predigt(nur für Schüler und Schülerinnen). Vorm. 9¼ Uhr: Hochamt mit Predigt, nach dem Hochamt Aussetzung, Gebet für das Vaterland, Te Deum und Segen. Vorm. 11¼ Uhr: Hl. Messe mit Predigt. Nachm. 2½ Uhr: Christenlehre. Abends 6 Uhr: Andacht. Mittwoch abend 8 Uhr: Andacht mit Standespredigt für die Frauen und Mütter. St. Josefs=Kirche, Kaiserstr. 7. Vorm. 6 Uhr: Heil. Messe. Vorm. ½8 Uhr: Hl. Messe. mit Predigt. Vorm. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt, nach dem Hochamt Aussetzung, Gebet für das Vaterland, Te Deum und Segen. Nachm. 2½ Uhr: Andacht. Mittwoch abend 8 Uhr: Andacht mit Standespredigt für den Mütterverein. St. Andreas=Kapelle, Stapenhorststraße 21. Vorm.“ 6 Uhr: Hl. Messe. Nachm. 2½ Uhr: Andacht. Katholischer Gottesdienst zu Bielefeld=Welleusiek(Schule). Vorm. 8 Uhr: Hl. Messe mit Predigt. St. Marien=Kapelle Bielefeld=Sieker, Glpke. Vorm. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. St. Johannes=Baptist=Kirche zu BielefeldSchildesche. Vorm. ½8 Uhr: Frühmesse mit Predigt. Vorm. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. Nachm. 2½ Uhr: Andacht. Herz=Jesn=Kirche zu Brackwede. Vorm. 7 Uhr: Frühmesse mit Predigt und gem. hl. Kommunion der Frauen und Mütter. Vorm. 8½ Uhr: Hl. Messe mit Predigt. Vorm. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. Nachm. 2½ Uhr: Andacht, danach Standespredigt für die Frauen und Mütter. St. Bartholomäns=Kapelle zu Senne I. Vorm. 9 Uhr: Hochamt mit Predigt. Evangelisch=lutherische Gemeinde, Aula der Cecilienschule(Eingang Schulstr.). Vorm. 10¼ Uhr: Pastor Schöne. Landeskirchl. Gemeinschaft und Jugendbund für E. C. Bielefeld, Meller Str. 77. Sonntag nachm. 3½ Uhr: Volksmissionsfest. Die Abendversammlung fällt aus. Mittwoch abend 8 Uhr: Bibelbesprechung. Donnerstag abend 8 Uhr: Jugendbundstunde. Die Heilsarmee, Herforder Str. 31. Vorm. 9½ Uhr: Heiligungsversammlung. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienst. Abends, 8 Uhr: Erntedankfest. * zu sämtlichen Orts-, Innungs-, Betriebs- u. Landkrankenkassen: Zahnarzt Dr. Martin Homann Obernstraße 39,., Tel. 516 Zahnarzt Dr. Werner Richard Jöllenbecker Str. 3, Tel. 2290 Zahnarzt Dr. Paul Uthoff Oberntorwall 28, Tel. 5636 -Poistermöbel und Dekorationen besonders preiswert, nur gute WerkstattArbeit, Im Spezialgeschäft C. F. Jacobsen Bleisteinstraße 28/ Ruf 2809 Beschwerden über Unpünktlichkeit in der Zustellung unserer Zeitung sind zwecks Abhilfe sofort unter Vorzeigung d. Abonnementsquittung an unsere Hauptexpedition zu richten Bischöfliche Methodisten=Kirche, Hermannstraße 24. Vorm. 10 Uhr: Prediger Dr. Leitner. Vorm. 11½ Uhr: Sonntagsschule. Abends 6 Uhr: Pred. Bitter. Mittwoch abend s Uhr: Bibelstunde. Baptisten=Gemeinde, Rohrteichstr 14(Eingang Gerichtstraße). Vorm. 9½ Uhr: JugendGottesdienst und Abendmahl. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsschule. Donnerstag abend 8 Uhr: Gebetstunde, Prediger Lehmann. Evangelische Gemeinschaft, Augustastr. 2. I al. Msaesälte Fäckt-Feite Gottesdienst. Abends 8¼ Uhr: Jugendstunde. stag abend 8 Uhr: Bibelstunde. Erste Kirche Christi, Wissenschafter(First Church of Christ Seientist) in Bielefeld Gr.=Kurfürsten=Str. 91(Vortragssaal). GotSonntag vorm. 10½ Uhr und abend 8½ Uhr. Lesezimmer. Hersorder Str. 35, 1. Montag—7, Mittwoch 7 bie 8, Freitag—9 Uhr nachm. Christlich= Wissenschaftliche Vereinigung, ße 18 Gottesdienst: Sonntag vorm. %. Uhr und Mittwoch abend 3½ Uhr. worinliche Versammlung. Rohrteichstr. Nachm. 4½ Uhr: Bibelstunde. Weg ist das Mühnerauge! Hälte ich nur leich „Labswobll“ genommen. Hühneraugen-Lebewohl Blechd.(8 Pflaster) 68 Pfg., in Apotheken und Drogerien. Sicher zu haben: Jahnplatz-Drogerie Friedr. Riemeier Jahnplatz 3: Dreg. Sambo. Detmolder Str. 41; Paulus-Drog. Gust. Scelborst: Sparrenberg-Drog. Gütersloher Str. 10; Anker-Drogerie Stapenhorst- u. Ellerstr.-Ecke 39; Drogerie A.& W. Wehmeyer, Hieeper Straße; in Gellershagen: Drog. H. Becker. Jöllenbecker Str. 226. Sonnabend, 23. September 1933 Nr. 223 Fünftes Blatt ii Tgn.....„**** 5 Van der Lubbe lehnt Stomps erneut ab— Ein Telegramm der Familie an Hindenburg Leipzig, 22. 9. In der Freitagsverhandlung vor dem Reichsgericht wurden die Feststellungen zur Persönlichkeit des Angeklagten van der Lubbe fortgesetzt und zum Abschluß gebracht. Bei der Erstattung des ärztlichen Gutachtens von Prof. Dr. Bouuhoeffer, über das bereits in der gestrigen Ausgabe berichtet werden konnte, stellte der Verteidiger Seufsert die Frage an den Sachverständigen, ob es denkbar sei, daß van der Lubbe unter posthypno# tischem Einfluß stehe. Sachverständiger: Das halte ich für ausgeschlossen. Der„internationale Kommunismus“ Als Zeuge wird hierauf nochmals der Berliner Kriminalkommissar Heißig vernommen, der in Holland Ermittlungen über das Vorleben van der Lubbes angestellt hat. Der Zeuge gibt an, er habe diejenigen Kommunisten in Leyden und Umgebung aufgesucht, Lie als, Freunde des Angeklagten van der Lubbe bezeichnet wurden. Dabei sei er auch zu einem Studenten van Albara gekommen. Dieser erklärte, er sei Anhänger des sogen.„Internationalen Kommunismus“. einer Sonderbildung, die in ganz Holland etwa 20 und in Leyden etwa fünf Mitglieder zählt. Auf die Frage, was eigentlich der„Internationale Kommunismus“ bezwecke, erklärte der Student, diese Leute würden sich nicht nach irgendwelchen Weisungen einer Zentralinstanz richten, sondern als selbständige Kommunisten die kommunistische Idee vertreten und verfolgen. Auch das Programm der kommunis stischen Partei verträten sie. Lubbe habe in der Partei ein gewisses Ansehen erworden. Van Albara ist zu der Ueberzeugung gekommen, daß van der Lubbe für die Kommunistische Partei ein geeignetes Objekt war, besondere Aktionen durchzuführen. Die Partei habe van der Lubbe immer vorgeschickt, um selbst im Hintergrund zu bleiben und van der Lubbe war so anständig, die Schuld immer auf sich zu nehmen. Im Jahre 1931 sei van der Lubbe der Austritt aus der Kommunistischen Partei nahegelegt worden. Er wußte jedoch nicht. was schließlich daraufhin geschehen sei, glaubte aber kaum, daß van der Lubbe dieser Aufforderung nachgekommen ist. Van der Lubbe sollte sozusagen kaltgestellt werden. Aber die Gründe hierfür waren nicht zu erfahren. Der Zeuge hat dann auch noch mit einem anderen Freund van der Lubbes gesprochen, mit Jacobus Vink. der Mitglied der „Kommunistischen Partei Hollands“ ist. Auch Vink wußte davon, daß Lubbe mit der Kommunistischen Partei in Konflikt geraten war und daß die Partei ihn zum Austritt veranlassen wollte. Er nehme allerdings kaum an, daß Lubbe ausgetreten sei, da er sich weiter im Sinne der Partei betätigt habe. Ein Tagebuch— ein alter Paß Der Zeuge macht dann noch eine wichtige Bekundung über Aufzeichnungen des Angeklagten, die, wie Bink mitteilte, am Tage vor dem 1. März von einem Vertreter der Kommunistischen Partei Hollands abgeholt wurden. Es handelte sich um ein Tagebuch und um einen alten Paß van der Lubbes. In dem Adressen inländischer und ausländischer Kommunisten verzeichnet. Es waren guch, deutsche Namen darin. Aus dem Abholen dieser Sachen ist zu entnehmen, daß die Kommunistische Partei Hollands berechtigtes Interesse daran hatte, diese Aufzeichnungen nach Bekanntwerden der Festnahme van der Lubbes verschwinden zu lassen. Die ersten Verhöre nach dem Beand Ueber das Befinden des Angeklagten nach seiner Festnahme in Berlin erklärt der Zeuge Heißig: Zunächst gab es bei der Vernehmung kleine Schwierigkeiten, weil van der Lubbe ja noch aufgeregt und erschöpft von den vorhergegangenen Dingen war. Aber sehr schnell #.,chen, gegen 12 Uhr nachts— war er zu einer fließenden Unterhaltung bereit. Es war bemerkenswert, mit welchem Interesse er selbst über die Dinge sprach und wie er mir alles genau erklärte. Wenn ihm das Protokoll seiner Aussage vorgelegt wurde, so erbat er hier und da Korrekturen und erklärte dann eingehend, warum er diese oder jene Fassung lieber, in das Protokoll ausgenommen sehen möchte. Dieses interessierte Verhalten hielt er bei, solange er bei der Polizei war. Als ich, fuhr der Zeuge fort, nach der ersten Führung van der Lubbes durch das Reichstagsgebäude noch einmal mit ihm durch den Reichstag gehen mußte, zeigte er sich außeraxdentlich gutorientiert. Er hat tatsächlich uns geführt. Ueber die Brandstelle wußte er besser Bescheid als ich. Weiter erklärte der Zeuge: Bei seiner Vernehmung gleich nach der Tat war van der Lubbe keineswegs niedergeschlagen, sondern er hat ganz offen und frei bekannt, daß er die Reichstagsbrandstiftung gemacht hätte und auch dafür einstehen wolle. Er fragte, ob die Sache auch in die holländischen Zeitungen käme. Als ich das bejahte, sagte er erfreut: So ists recht. . Er habe mit seiner Tat die Arbeiter aufrütteln wollen, die schon viel zu lange gezögert hätten. Um die bestehende Ordnung des Staazu stürzen, müsse man gewaltsam vorgehen. Als Ziel des Kampfes bezeichnete er die Arbeiterregierung. Die Vernehmung des Zeugen Heißig ist damit vorläufig beendet. Um den Verteidiger Stomps Der Oberreichsanwalt verweist auf die Mitteilungen eines holländischen Nachrichtenbüros, das eine Erklärung der Familie van der Lubbe verbreitet, wonach diese mit Bestürzung erfahren habe, daß ihr Brief von dem Angeklagten, worin sie dem Angeklagten dringend die Annahme des Rechtsanwalts Stomps als Verteidiger angeraten haben, an van der Lubbe nicht ausgehändigt worden sei. Das habe zur Folge gehabt, daß Lubbe in seinem Mißztrauen gegen aufgezwungene Verteidiger auch diesen Verteidiger abgelehnt habe. Die Familie habe sich in diesem Zusammenhang telegrafisch an den Reichspräsidenten von Hindenburg gewandt. um diesen dringend um eine Vermittlungsaktion beim Reichsgericht zu ersuchen, daß der Brief an Lubbe ausgehändigt werde. Vorsitzender: Haben Sie in den letzten Tagen von Ihren Angehörigen einen Brief bekommen, in dem Ihnen geraten wurde, den Rechtsanwalt Stomps als Verteidiger anzunehmen? Der Angeklagte Lubbe wird unmittelbar vor den Richter geführt und gefragt. Er antwortet zunächst mit Nein. Als die Frage wiederholt wird, sagt er leise„Ja“ und auf die weitere Frage, wo sich der Brief befindet, erwidert er: Im Gefängnis. Vorsitzender: Dann haben Sie ihn also bekommen? Stand in diesem Brief, was ich eben gesagt habe? Lubbe: Ja. Oberreichsanwalt: Der Gefängnisvorsteher hat selbst den Brief dem Angeklagten van der Lubbe übergeben und kann bekunden, daß Lubbe nach Uebergabe des Briefes erklärt hat: Ich will den Verteidiger Stomps nicht haben. Der Vorsitzende Präs. Dr. Bünger unterbricht dann die Verhandlung durch eine Pause von 20 Minuten, um Rechtsanwalt Stomps Gelegenheit zu einer Aussprache mit dem Angeklagten zu geben. Rechtsanwalt Stomps sagt aus Die Pause hat sich dann auf etwa eine Stunde ausgedehnt. Nach Wiederaufnahme der Verhandlungen werden dann zunächst die Briefe, die in der Verteidigerfrage vorliegen, zur Verlesung gebracht. Gefängnisdirektor Dietze, der als Zeuge vernommen wird, legt den Brief der Angehörigen van der Lubbes dem Gericht vor und teilt mit, daß er ihn soeben vom Tisch der Zelle des Angeklagten genommen habe. In dem Brief heißt es u..: „Die Familie hat in Verhandlungen mit Rechtsanwalt Teichert gestanden, um Dich verteidigen zu lassen. Sie hat aber setzt ihr volles Vertrauen Rechtsanwalt Stomps gegeben. In der Zettung stand, daß Du jegliche Verteidigung ablehnst. Aber wir bitten Dich dringend, Stomps als Verteidiger anzunehmen. Er steht nicht im Dienste einer politischen Partei und wird Deine Interessen so wahren, wie Du es selbst wünscht. Ich schreibe dies im Namen der ganzen Familie, die Dir herzliche Grüße sendet.“ Der Brief ist unterzeichnet „Stmon“. Senatspräsident Bünger: Der Fall dürfte damit aufgeklärt sein. Ich frage nun den Angeklagten van der Lubbe: Haben Sie soeben mit Herrn Stomps gesprochen? Van der Lubbe schüttelt den Kopf, worauf Rechtsanwalt Seuffert, der Offizialverteidiger von van der Lubbe, erklärt: Er hat mit ihm gesprochen! Der Oberreichsanwalt bittet, Rechtsanwalt Stomps selbst als Zeugen zu vernehmen. Der Senat schließt sich dem an. Rechtsanwalt Stomps erklärt, daß die Unterredung stattgefunden hat. Der Offizialverteidiger hat mir Gelegenheit gelassen, allein mit Lubbe zu sprechen, also nur in Gegenwart des Dolmetschers. Ich habe auf verschiedene Art und Weise versucht, einige Worte aus ihm herauszubekommen. Er hat es völlig verweigert, mir eine Antwort zu geben. Auf eine Frage des Verteidigers von Torgler, Rechtsanwalt Dr. Sack, bestätigt Rechtsanwalt Stomps, daß von allen Freunden und Bekannten des Angeklagten van der Lubbe entschieden bestritten worden sei, daß van der Lubbe homosernell veranlagt set. Rechtsanwalt Sack: Diese Feststellung ist desbalb wichtig, weil in dem sog. Braunbuch nur der Anfang des Satzes steht:„Ich habe ein halbes Jahr mit van der Lubbe zusammengewohnt.“ Die entscheidende Fortsetzung aber:„und ich kann sagen, daß er nicht homoseruell ist“, ist im Beaunbuch unter den Tisch gefallen. Welche Schlüsse aus dieser Weglassung gezogen werden müssen, ist 1a verständlich. Auch Oberlt. Schulz wehrt sich Oberreichsanwalt Werner verliest hierauf einen von Oberleutnant Paul Schulz eingegangenen Brief, in dem Oberleutnant Schulz die in der„Weltbühne“ aufgestellte Behauptung zurückweist, daß er an der Reichstagsbrandstiftung beteiligt sei. Oberleutnant Schulz weist darauf hin, daß er zur Zeit des Reichstagsbrandes sich in Tutzing am Starnberger See wegen einer Nierenerkrankung in ärztlicher Behandlung befunden habe. Auf eine Frage des Vorsitzenden erklärt Sachverständiger Prof. Bonnhoeffer, eine Pyromanie(Brandstiftungssucht) liege bei dem Angeklagten van der Lubbe nicht vor. Er sei alsp nicht insofern geisteskrank, daß er einen unwiderstehlichen Zwang verspüre, Feuer anzulegen. Wollte Lubbe den Umsturz? Der Vorsitzende erklärt es für notwendig, nun die Frage zu untersuchen, ob van der Lubbe eine gewaltsame Aenderung der gegenwärtigen deutschen Verfassung erstrebe und dafür eine Staatsverfassung nach dem sowjetrussischen Vorbild erreichen wolle. Ban der Lubbe folgt der Verhandlung genau Eine interessante Aufnahme, die von dem Reichstagsbrandstifter van der Lubbe während der Verhandlung gemacht wurde. Genaue Beobachter schildern, daß van der Lubbe zwar in seinen Antworten so tut, als ob er geistig nicht ganz zurechnungsfähig sei, daß er aber in Wahrheit der Verhandlung und den Zeugenaussagen mit einer Aufmerksamkeit folgedie auf einen wohlbedachten Plan schließen lasse. Oberreichsanwalt Werner verliest zu diesem Thema Briefe holländischer Freunde van der Lubbes. In einem Brief heißt es u..:„Lieber Kamerad, dieser Brief hat die Aufgabe. Dir namens des internationalen Proletariats, das mit Deinen Ansichten solidarisch ist, brüderliche Grüße zu übermitteln. Dein Verhalten während der Tat hat Anlaß zu ernsthaftem Nachdenken und zu Diskussionen in jeder Strömung der Bewegung gegeben.“ Rechtsanwalt Sack fragt den Angeklagten, ob er im September 1932 im Haag in einer Versammlung streikender Schofföre sich dahin ausgesprochen habe, man müsse gegen den Willen der kommunistischen Partei Terroraktionen ausführen. Ban der Lubbe erklärt: Das glaube ich nicht. Es wird dann noch einmal eine kurze Pause eingelegt, in der geprüft werden soll, inwieweit Teile einer Broschüre verlesen werden können, die dem Angeklagten aus Holland zugesandt worden sind. Südamerikanische Pressehetze Nach der Pause gibt Rechtsanwalt Sack eine Erklärung ab, in der es u. a. heißt: Mir ist während der Pause Mitteilung gemacht worden, daß in Südamerika in Blättern ein Bericht erschienen ist, in dem das Gerichtsverfahren, das hier unter Ihrer Leitung stattfindet, Herr Präsident, dargestellt wird als ein „Theater“, und daß man nur„zugunsten der Reichstagsbrand ausschlachten“ deutscher Anwalt fühle ich mich verpflichtet, dies in aller Oeffentlichkeit dem Gericht zu melden. Es scheint mir eine selbstverständliche Pflichtausübung, wenn diesen Berichterstattern, die solche Tendenzmeldungen in die Welt setzen und denen wir als Gästen bereitwilligst zugestanden haben, an diesem Verfahren, das in seiner ernsten Würde durch kein anderes Gericht überboten werden kann, teilzunehmen, die Freizügigkeit entzogen wird. Senatspräsident Bünger: Ich habe schon in meinen einleitenden Worten hervorgehoben, daß es eine Selbstverständlichkeit ist, daß das Reichsgericht unabhängig und nur nach Recht und Gesetz urteilt. Das immer wieder zu wiederholen, lehne ich ab, denn es ist eine Selbstverständlichkeit. # Der Vorsitzende und der Oberreichsanwalt sind der Aufsassung, daß in diesen Fällen mög * lichst die Strafe auf dem Fuße folgen müsse und bitten RA. Sack, ihnen die entsprechenden Blätter mitzuteilen. Eine Broschüre der Brüder Lubbes Die Broschüre wird hierauf verlesen. Sie ist von den Brüdern und Stiefbrüdern van der Lubbes verfaßt und verbreitet worden. In der Broschüre wenden sich die Verfasser mit großer Leidenschaft gegen die Behauptung, daß van der Lubbe ein faschistischer Spitzel sei. Über seine politische Gesinnung heißt es u..: „Sein Interesse ist auf Spartakus gerichtet, doch ist er nie Mitglied gewesen. Er bemühte sich, die Einheit der Arbeiter durch Herausgabe von Pamphleten zu stärken.“ An anderer Stelle der Broschüre heißt es, daß, wo er eine Gefahr für andere sah, Lubbe sich selbst aufopferte, ohne einen Gegendienst zu verlangen. Er sei aus keinem anderen Grund jemals mit dem Gesetz in Konflikt geraten als wegen seiner Grundsätze. Die Verhandlung wird dann auf Sonnabend.30 Uhr vertagt. Die Vernehmung über die Persönlichkeit des Angeklagten van der Lubbe ist jetzt abgeschlossen und das Gericht will, ehe zu der Tat selbst übergegangen wird, zunächst die Persönlichkeiten der anderen Angeklagten feststellen. In der Sonnabendsitzung wird also das Vorleben des Angeklagten Torgler im Mittelpunkt der Verhandlungen stehen. Wir geben Auskunft: 109. Wir würden Ihnen empfehlen, eine Beschwerde an den Treuhänder für das Wirtschaftsgebiet Westsalen, Dr. Josef Klein, Düsseldorf, zu richten, der eine Nachprüfung der Angelegenheit veranlassen wird. 2. Die Verordnung über die Amtsbezüge der Reichsstatthalter vom 1. Juni d. J. besagt: Die Reichsstatthalter erhalten folgende Amtsbezüge: a) ein Amtsgehalt, und zwar 1. die Reichsstatthalter für Bayern, Sachsen, Württemberg. Baden, Thüringen, Hessen, Oldenburg Bremen, Hamburg, Braunschweig Anhalt, Mecklenburg= Schwerin Mecklenburg=Strelitz Lübeck in Höhe des Amtsgehalts eines Reichsministers, 2. der Reichsstatthalter für Lippe und Schaumburg=Lippe in Höbe des Grundgehalts eines Staatssekretärs im Reich. Den Reichsstatthaltern wird eine Amtswohnung zugewiesen. Soweit das nicht möglich ist, erhalten die unter 1 genannten Reichsstatthalter eine Wohnungsentschädigung von jährlich 3600 F2.4, der unter 2 genannte Reichsstatthalter eine solche von jährlich 2400 RM.; d) eine Dienstaufwandsentschädigung, deren Höhe der Reichshaushaltsplan bestimmt. c) Kündigung. Die Zahlung der Miete, ob sie in Vierteljahres= oder Monatsraten erfolgt, hat keinen Einfluß auf die Kündigungsfrist. Sie haben mit dem Vermieter sechsmonatige Kündigung vereinbart, sind also bis Ende März 1934 an den Vertrag gebunden. Das Kündigungsschreiben muß spätestens am 30. September in Händen des Vermieters sein.(5) W. A.§ 2079 BGB besagt:„Zur Anfechtung ist derjenige berechtigt, dem die Aufhebung der letztwilligen Verfügung unmittelbar zustatten kommen wird.“ Im Falle des§ 2079 steht das Anfechtungsrecht nur dem Pflichtteilsberechtigten zu. Die Ansechtung kann nur binnen Jahresfrist erfolgen. Die Frist beginnt mit dem Zeitpunkt, an dem der Anfechtungsberechtigte von dem Anfechtungsgrund Kenntnis erlangt hat.(h) H. D. Auf Wohnungen in Gemeinden der Ortsklasse A(hierzu gehört Bielefeld) finden die Vorschriften des Mieterschutzgesetzes keine Anwendung, wenn die Jahresfriedensmiete 800.ck und mehr betrug. Für die Kündigung dieser Wohnungen bedarf es keiner Mitwirkung des Amtsgerichts. Sollte die Jahresfriedensmiete weniger als 800 M betragen haben, so kann der Vermieter auf Aufhebung des Mietverhältisses klagen, wenn für ihn aus besonderen Gründen ein so dringendes Interesse an der Erlangung des Mietraumes besteht, daß auch bei Berücksichtigung der Verhältnisse des Mieters die Vorenthaltung eine schwere Unbilligkeit für den Vermieter darstellen würde. Wird das Mietverhältnis lediglich aus diesem Grunde aufgehoben, so kann das Gericht auf Antrag des Mieters den Vermieter verpflichten, dem Mieter die für den Umzug innerhalb des Gemeindebezirks erforderlichen Kosten ganz oder teilweise zu ersetzen, wenn dies nach Lage der Sache, insbesondere nach den Vermögens= und Erwerbsverhältnissen der Vertragsteile, der Billigkeit entspricht.(h) W. Sch. Lassen Sie sich vom Reichspatentamt, Berlin, Gitschiner Str. 97/103, die Formulare für die Anmeldung Ihrer Erfindung zum Gebrauchsmusterschutz schicken. Es wird den Formularen ein Merkblatt beigefügt, das Sie über die einzureichenden Zeichnungen, Modelle usw. unterrichtet. Die Anmeldegebühren betragen 15.4.(h) G. S. Die frühere Untermieterin haftet für die im Zimmer angerichteten Schäden. Sie können sie auch für den Ihnen entstandenen Mietzinsverlust schadenersatzpflichtig machen, ebenso für das zerbrochene Geschirr. Rechnen Sie den Schaden, den Sie erlitten haben, zusammen und lassen Sie Frl. H. einen Zahlungsbesehl durch das Amtsgericht zugehen. Erhebt sie Widerspruch, dann beantragen Sie gerichtliche Entscheidung.(5) H. W. Ein Landwirt, der über eine Mühle verfügt, kann selbstverständlich sein Getreide selbst vermahlen. Man kann auch dem Landwirt nicht verbieten, sein Getreide, ob gemahlen oder ungemahlen, direkt an die Konsumenten abzugeben.(h) O. J. Ist die Kündigung so zeitig abgesandt worden, daß das Schreiben des Hauswirtes den Mieter am Monatsletzten erreicht haben würde, wenn er anwesend gewesen wäre und der Briefträger die Möglichkeit der Zustellung gehabt hätte, dann muß der Mieter die Kündigung anerkennen und die Wohnung bei Beendigung des Mietverhältnisses räumen. Gibt der Mieter die Räume nicht zurück, dann setzt er sich einer Räumungsklage aus. 2. Der Anspruch auf Schadensersatz infolge angeblicher Mängel der Mietsache kann auch nach dem Wegzuge erhoben werden. 3. Es ist ausgeschlossen, Eine Oberpostdirektion hat das Bahnpersonal angewiesen, in Fällen, in denen Reisende auf das Trittbrett des Bahnpostwagens eines bereits fahrenden Zuges springen, den Zug durch Ziehen der Notbremse zu stellen. Dazu hat die Reichsbahnverwaltung in folgender Weise Stellung genommen: Wenn auch durch Ziehen der Notbremse gewisse Betriebsgefahren entstehen können, so ist das Verbleiben des Reisenden auf dem Trittbrett eines fahrenden Zuges für ihn mit Lebensgefahr verbunden. Wir können daher gegen die Anordnung der Oberpostdirektion keine Einwendungen machen. Die Reichsbahnverwaltung fügt aber noch hinzu: Selbstverständlich bleibt es dem pflichtmäßigen Ermessen der Betriebsbeamtenvorstände und der Reichsbahndirektionen überlassen, ob gegen den Reisenden bahnpolizeilich oder strafrechtlich einzuschreiten und ob ihm der Ersatz der durch das Halten des Zuges entstandenen Kosten aufzuerlegen ist. daß dem Hauswirt das Recht eingeräumt wird, die Wohnungsmieten zu erhöhen, nur weil er erwerbslos und auf die Erträgnisse des Hauses angewiesen ist. Solange das Mietverhältnis in dem Neubau besteht, kann erst mit Ablauf des Vertrages eine Erhöhung der Miete erfolgen. 4. Wenn der Mieter in seinem zur Wohnung gehörigen Garten einen Kaninchenstall aufstellt, so wird der Vermieter gegen diese Anlage keinen Einspruch erheben, solange sich nicht Störungen für den Hauswirt und die Mitmieter aus dieser Zucht ergeben. 5. Der Mieter kann gegen die Miete nur dann aufrechnen, wenn er dem Vermieter die Absicht der Aufrechnung mindestens einen Monat vor der Fälligkeit des Mietzinses in schriftlicher Form angezeigt hat. Die Aufrechnung ist zulässig, wenn der Vermieter mit der Beseitigung eines vertragswidrigen Mangels der Mieträume im Verzuge ist und der Mieter auf seine Kosten den Mangel beseitigt hat. Die Aufrechnung kann auch dann erfolgen, wenn sie dem Mieter durch den Vertrag verboten ist.(h) LU MMa Mederumgerogen Berücksichtigen Sie beim Umzug nachstehende Geschäfte: Herm. Heller, Ritterstr. 47 Telefon 4603—4605 dann kann ihnen sowas nicht passleren Gardinen, Spitzen, spinnwebfein, WELSCHER wäscht sie schonend rein. Ruf 1100 Feldstraße 66 Annahme: Oberntorwall 22 Haargarn- u. Tournau-Teppiche LinoleumOOeelemnn Rausslalt an Verzenan und alas tomtt stellt sich erst beim Umzug heraus. Machen Sie diese Ergänzungen sofort, denn alles ist sehr preiswert und gut.— Schöne Eß- u. 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Wasserstandsmeldungen 12.10—12.50 Unterhaltungskonzert. 12.50 Erster Wetterbericht(Sonntags 13.00). 12.55 Nauener Zeitzeichen, anschließend bis 13.05 Zweite Bekanntgabe der neuen Tagesnachrichten. 13.00—14.30 Mittagskonzert. 14.30 Funkwerbung: Ratschläge fürs Haus. 19.00—19.15 Wirtschaftsmeldungen, zweiter Wetterbericht und Sportvorbericht. 19.00—20.00 Stunde der Nation. Anschließend an die Abendveranstaltungen(nicht vor 22.00): Letzte Meldungen. Bericht über das geistige Leben, Sportbericht. Sonntag, 24. September .15 Hamburger Hasenkonzert. Die Glocken vom Großen Michel, dem Wahrzeichen der deutschen Seefahrer. .00 Sonntag=Morgen. .80 Laura am Klavier. Auswahl der Dichtungen und verbindende Worte: Dr. Erich Jenisch. Am Klavier Egbert Grape. 10.00 Aus der Christuskirche Aachen: Evangelische Morgenfeier deutscher Christen. Festgottesdienst aus Anlaß der Vereinigung der Evangelischen Gemeinden Aachen und Burtscheid. Predigt Pfarrer Grünagel und Pfarrer Bruch, Nachen. Liturgie Pfarrer Zahn, Aachen. Kampschor„Deutsche Christen". Leitung Dr. Hans Klotz; Bläserchor Aachen, Leitung Ernst Kleeberg. 11.30 Reichssendung: Bach=Kantate.„Was Gott tut, das ist wohlgetan“ von Joh. Seb. Bach(zweite Komposition). Städt. und Gewandhausorchester zu Leipzig. Der Thomanerchor. Solisten: Henny Wolff(Sopran), Henriette Lehne(Alt), Heinz Marten(Tenor), Paul Losse(Baß), Karl Hoyer (Orgel), Friedbert Sammler(Neupert=Cembalo), Kurt Figlerowicz(Flöte), Rudi Kempe(Oboe). Leitung: Thomaskantor D. Dr. Karl Straube. 12.00.. und zwischendurch Musik. 13.00 Mittagskonzert. Das Städtische Orchester Münster, Leitung Werner Göhre. 14.30 Schachfunk. Dr. A. van Nüß. 15.00 Erlebnis in Nordafrika. Ein Bericht mit Schallplatten von Heinz Kohlhaas. 15.80 Konzert. Städt. Orchester, Münster; Leitung Musikdirektor Georg Ludwig Jochum. Fritz Wienke, dem lippischen Heimatdichter im Zieglerbittel, zum 70. Geburtstage. 16.30 Bunte Musik. 17.40 Tag des deutschen Radfahrers. Radsportführer Ortmann spricht zur Westdeutschen Radsportge„meinde. 17.45 Irgendwo beim Sport. Hörbericht. 18.00 Besperkonzert.„Die lustigen Weiber von Windsor“ von Otto Nicolat als Kurzover. 16.40 Internationales Flugturnier in Köln. 19.00Die Wallfahrt zum hl. Rock in Trier 1933. 19.30 Zur Unterhaltung. 19.45 Sportvorbericht. 20.00 Erntedanksest im Bergischen Land. Bergische Bauernjugend. 21.30 Abendmusik. Montag, 25. September .03 Für die Frau. .15 Hilde Bremus: Gymnastik für Frauen. 10.10 Mensch und Welt. Gemeinschaftsempfang für Arbeitslose. 11.00 Schulfunk für Schüler vom 13. Lebensjahre an. Bereit sein ist alles. Hörbericht vom Roten Kreuz. 11.58—12.10 Vom Rathausplatz Hagen: Wir maschieren weiter... Anschließend Unterhaltungskonzert. Das Städtische Orchester Münster, Leitung: Werner Göhre. 13.30 Mittagskonzert. Das Orchester des Westdeutschen Rundfunks, Leitung: Kühn. 15.00 Franz Schneege: Papierverarbeitung. 15.15 Volk erzählt. Heinz Magka: Der Schötzekünning. 15.50 Jugendfunk. Ein alter Bauernhof. 16.30 Prachtstücke westdeutscher Diergärten. Von Seltenheiten, die zu wenig beachtet werden. 1500 Bögel im Kölner Zoologischen Garten. Ein Hörbild mit Tierstimmen und Gesprächen von Hein; Kohlhaas. 17.00—18.15 Vesperkonzert. 17.00 Mit dem Schifferklavier auf dem Tanzplatz. 17.30 Bunte Musik. 18.15 Stimme der Bewegung. 18.25 Elternstunde. Elfriede Linde: Die häusliche Arbeit der Kinder. 19.00 Reichssendung: Srunde der Nation. Vom Deutschlandsender: Wo ist Deutschland? 20.05 Szenen aus der Oper La Traviata“ von Verdi. Solisten, Chor und Orchester der Scala, Mailand, Leitung: Carlo Sabajno. alte Fritz in Westfalen. Hörspielerei von Josef Winckler, Spielleitung: Wilhelm Wahl. 17.00 Heitere Chöre. Der Kammerchor des Westdeutschen Rundsunks, Leitung: Breuer. 17.30 Leichte Kammermusik. 18.20 Ungedruckte Dichter. Wilhelm Kohl: Die Geschichte eines eigensinnigen Menschen. 18.80 Lektor Dr. Jesfe: Italienische Unterhaltung. 19.00 Reichssendung: Stunde der Nation. Aus Leipzig: Soldatische Balladen. 20.05 Hermann Löns. Zum 19. Todestage.„Von Bauern und Werwölfen“. Hörfolge von Friedrich Castelle. Spielleitung: Wilhelm Wahl. 21.00 Abendmusik. Das Orchester des Westdeutschen Rundsunks, Leitung: Eysoldt; Solist: Karl Delseit(Klavier). Mittwoch, 27. September .03 Für die Frau. .15 Hilde Bremus: Gymnastik für Frauen. 10.10 Mensch und Welt. Gemeinschaftsempfang für Arbeitslose. 11.00 Schulfunk für Schüler vom 13. bis 19. Lebensjahre. Dr. Walter Schmidt: Bildnisse deutscher Dichter: Detlev von Liliencron. 12.00 Unterhaltungskonzert. Allerlei Musik. 13.30 Uebertragung aus dem Schauspielhaus Remscheid: Mittagskonzert des ehemaligen Städtischen Orchesters Remscheid, Leitung: Professor Dr. Felix Oberborbeck. 15.00 Bastelstunde. 15.50 Jugendfunk, Geländespiel. 16.30 H. Waterkamp: Der deutsche Niederrhein. 16.45 Frauenstunde. Loni Lauxmann=Kinzelmann: der Enangelischen Mutter und Jungvolk. 5 9f6; G2, 17.05—18.15 Vesperkonzert. Tanzmusik, Leitung: Eysoldt. 18.15 Dichterstimmen auf der Schallplatte. Es sprechen: Wilhelm von Scholz, Rudolf G. Binding, Hans Carossa, Ina Seidel, Josef Georg Oberkofler, Hanns Johst und Wilhelm Schäfer. Ansage: Eduard Schröder. 19.00 Reichssendung: Stunde der Nation. Aus Frankfurt: Motoren. 20.05 Griff ins Leben oder Die Bunte Stunde. Verantwortlich: Wilfried Schreiber. Spielleitung: Josef Kandner. 21.05 Abendkonzert. Das Orchester des Westdeutschen Rundfunks, Leitung: Kühn. 22.30 Stipppisite. 22.45 Kammermusik. Donnerstag, 28. September .08 Für die Frau. .15 Hilde Bremus: Gymnastik für Frauen. .00 Gemeinschaftsprogramm der deutschen Schulfunksender: Schulfunk für Schüler vom 12. bis 19. Lebensjahre.„Festgemauert in der Erden“. Beim Glockenguß. Hörfolge aus Gescher, eingeblendet in Schillers Lied von der Glocke. Zusammenstellung: Dr. Karl Holzamer, Spielleitung: Curt Baumgarten. 10.80 Mensch und Welt. Gemeinschaftsempfang für Arbeitslose. 12.00 Unterhaltungskonzert. Das Städtische Orchester Münster, Leitung: Werner Göhre. 13.30 Mittagskonzert, Leitung: Eysoldt. 15.00 Kinderstunde. Küken. 15.50 Die Nachlese der Nationalhymnen. Pros. Dr. Walter Bombe plaudert über weniger bekannte Nationalhymnen. 16.15 Lebendiges Recht. Plaudereien aus dem Recht des Alltags von Rechtsanwalt Dr. Heinrichs und Dr. Max Weller. 16.35 Unheimlicher Abend auf dem hohen Venn. Erzählung von Wilhelm Schmidtbonn. 17.00—18.15 Vesperkonzert. 17.00 Konzert auf zwei Klavieren, Herm. Faßbender — Egbert Grape. 17.80 Bunte Musik. Eine neue Empfungerklaffe Der Zweiröhren-Schirmgitter=Einkreiser mit Kurzwellen Während man in den vergangenen Jahren die Leistung eines Rundfunkgerätes, vielfach nach der Zahl der Röhren beurteilte und einen Einkreisempfänger mit zwei Röhren daher in die Klasse der reinen Ortsempfänger einreibte, muß man heute von völlig neuen Gesichtspunkten ausgehen, um zu verstehen, daß zum Beispiel der von der Nora=Radio G. m. b. H. herausgebrachte EinkreisEmpfänger Form 200 L nicht nur ein erstklassiger Fernempfänger ist, sondern sich vor allem auch in musikalischer Hinsicht mit den teuersten Geräten messen kann. Schon der äußere Eindruck des formschönen Preß= oder Holzgehäuses mit der großen übersichtlichen Vollsichtskala, die nach Stationen geeicht ist, gibt die Gewähr für ein hochwertiges Spitzengerät. Wenn man aber den 200 L in Betrieb setzt, wird man erstaunt sein, wie mühelos sich die verzeichneten Sender in den Abendstunden empfangen lassen, und zwar in einer Fülle und Reinheit des Tones, wie man es nur von großen Empfängern gewohnt ist. Durch den eingebauten Kurzwellenteil läßt sich aber auch Fernempfang am Tage ermöglichen, Fernempfang, der bezüglich Güte nicht selten vom Ortsempfang kaum zu unterscheiden ist. Erzielung der Brillanz und Naturwahrheit von Ton und Stimme ist das Gerät mit einer großen Sprechleistung und einem vorzüglichen elektrodynamischen Konzertlautsprecher ausgestattet. Die fabelhafte Fernempfangsleistung beruht auf der alle Verluste auf ein Minimum beschränkenden Bauweise, unter Berücksichtigung der neuesten hochfrequenztechnischen Erkenntnisse sowie Verwendung hochwertiger Steil= und Sperrkreise in Verbindung mit den modernsten Röhren. Wem aber kein Programm der vielen Sender zusagt, dem ist es durch den besonderen Schallplattenanschluß möglich, nach eigenem Geschmack und Stimmung das Passende auszuwählen. All die vielen Feinheiten, die eine Schallvlatte enthält, kommen mit dem 200 L in einer Weise zum Ausdruck, wie sie normale mechanisch akustische Wiedergabe nicht kennt. BnauhrzCRG Partie- und Problemteil Partie Nr. 47 Aus den Länderkämpfen in Folkestone Eine Partie des Weltmeisters. Spanisch L. Steiner Dr. A. Aljechin sich aus dem Vorstoß 11. Dienstag. 26. September .08 Für die Frau. .15 Hilde Bremus: Gymnastik für Frauen. 10.10 Schulfunk für Schüler vom 7. bis 10. Lebensjahre, Käthe Martin: Kinderturnen mit Musik. 10.30 Mensch und Welt. Gemeinschaftsempfang für Arbeitslose. 12.00 Unterhaltungskonzert. Das Städtische Orchester Münster, Leitung: Werner Göhre. 13.30 Allerlei Musik. 15.00 Kinderstunde. Eine Puppe entsteht. 15.50 Erlebnisse an einem Kriegstheater. Plauderei mit Musik von Erich Rauch. 16.20 Drei Lieder von Schubert, Heidenröslein Lied im Grünen[Du bist die Ruh. 16.30 Von Sitten und Unsitten, Bräuchen und Mitzbräuchen. Eine Mahnung des Dichters Peter Dörfler. 16.50 Stimme der Zeit. 17.00—18.15 Besperkonzert. Paris Schwarz: 67—65 858—06 a7—36 47—46 Le8Sg8—16 118—67 —0 Budapest Weiß: 1. 62—64 2. S81—73 3. L41—55 4. L55—34 5. 62—03 6. 42—44 7. D41—62 8.—0 9. La4—58 Der Rückzug 9. Le2 führt wohl zum Abtausch des spanischen Angriffsläufers, doch wird dies durch die treffliche Zentrumsstellung des Anziehenden mehr als genügend aufgewogen. 9.—0 Das—68 Ein neuer Gedanke des Weltmeisters! Er verzichtet auf die Durchführung der„Umgruppierung“ (Les, S47. Khs. 76). um seinem mit dieser Bariante wohlvertrauten Gegner neue Probleme zu stellen 10. Sb1—02 Kg8—h8 11. 44Xe5 Einem anderen Gegner gegenüber hätte sich der ungarische Meister wohl auf die komplizierten Barianten eingelassen, die ab ergeben. 11. 12. S02—04 13. 22—44 14. L01—85 Der Zug ist 46Xe5 Le7-05 36—25 in der spanischen Partie meist unangebracht. So auch in diesem Falle. 14. 816—15 15. 813—h4 Dieser Nachahmungsversuch(Schwarz zieht auf 14, Weiß auf k5) hat einen unerwartet schnellen Zusammenbruch zur Folge. Nach 15. StXe5 SXeö 16. DXh5 SXc4 17. LXc4 DNe4 18. Dhé konnte Weiß noch auf Ausgleich hoffen. 15... 85—14 16. LgöX14 h5Xf4 17. De2—13(—16 Diesen kräftigen Zug mag Weitz übersehen haben. 18. Sb4—15 19. 815—h6 20. 82—64 21. S04—42 22. D13—53 23. 153Nes 24. 842—51 Schrecklich! Aber auf 24 Tadi wäre Tas nebst Ttas gefolgt. 87—66 26—65 L47—66 866—65 Ta8-48 DesXes A4.. T48—43 stünde Weiß dem drohen25. Dh3—h5 Seb—43- den Verderben machtlos Aufgegeben..., gegenüber. Nach 26. Kg2(h1) DXe4 Aus der Kombinationspraxis. Nr. 5 F. Palatz Weiß: N. N. Schwarz: P. Marphy. Schwarz am Zuge erzwang sofortige Entscheidung. Wies Böjung des Probiens Nr. 91 Matt in 3 Zügen 1. Dd5. Let 2. Dd4-, Kxs 3. Dg7 matt. 6 2. Das=t und Ddfl .„ 2. Dfr. 18.15 Von deutscher Art und Kunst. Goswin v. Gath: Wilhelm Leibl— ein deutscher Maler. Geschichten aus seiner Kölner Jugendzeit. 18.80 Deutsche Sprecherziehung. Universitätslektor Dr. M. Weller: Technik des Sprechens. 19.00 Reichssendung: Stunde der Nation. Aus Hamburg: Brahms, Leitung: Geveralmusikdirektor José Eibenschütz. 20.05 Herbst. Eine Hörfolge. Zusammengestellt von Else Pfaff. 20.50 Stimme der Zeit. 21.00 Aus Frankfurt: Konzert. Werke von Ottorino Respighi. Das Rundsunkorchester, Leitung: Der Komponist. 22.25—24.00 Tanzmusik. Das Große und Kleine Orchester des Westdeutschen Rundsunks, Leitung: Eysoldt. Freitag, 29. September .08 Für die Frau. .15 Hilde Bremus: Gymnastik für Frauen. 10.10 Mensch und Welt. Gemeinschaftsempfang für Arbeitslose. 11.00 Französischer Schulfunk. 12.00 Unterhaltungskonzert. Frisch gespielt und froß gesungen, Leitung: Kneip. 13.30 Mittagskonzert. Das Städtische Orchester Münster, Leitung: Werner Göhre. 15.00 Hermann Leusner: Deutschlands Hochseefischerei. 15.20 Stimme der Bewegung. 15.50 Jugendfunk. Im Tale die Mühle. 16.30 Ein Erlebnisbericht— im Hintergrund: Die Völkerkunde. Unter Menschenfressern und Kopfjägern. 17.00—18.15 Vesperkonzert. 17.00 Mozart. Klarinetten=Quintett in-Dur(Köch.= Verz. Nr. 581). 17.80 Musikalisches Kunterbunt. 18.15 Dr. Aenne Baier: Die Landhilfe kehrt in die Stadt zurück. 18.40 Aus Berlin: Präsident Dr. Schlange: Die preußisch=süddeutsche Staatslotterie und ihr neuer Spielplan. 19.00 Reichssendung: Stunde der Nation. Vom Deutschlandsender: Wilhelm=Busch=Stunde. 20.05 Aus Stuttgart: Der Waffenschmied von Worms. Komische Oper von Albert Lortzing. Musikalische Leitung: Otto Seyfert, Spielleitung: Fritz Gauß. .15 Hilde Bremus: Gymnastik für Frauen. 10.30 Mensch und Welt. Gemeinschaftsempfang für Arbeitslose. 12.00—15.30 Wochenend. 12.00 Schulfunkfeierstunde. 12.30 Unterhaltungskonzert. Das Städt. Orchester Münster, Leitung: Werner Göhre. 13.80 auch für Stuttgart und Frankfurt: Mittagskonzert des Orchesters des Westdeutschen Rundsunks, Leitung: Kühn. 14.30 Wochenend=Konzert(Schallplatten). 15.50 Von alten Seebären und frischen Hitlerjungen. Karl Tägert. 16.10 Dichter des ganzen Volkes. Hermann Claudius: Schusteridylle. 16.30 Wanderungen in Rheinland und Westfalen. Ein Naturschutzgebiet am Rande des IndustrieBezirks. Wanderung in die Gegend um Hünxe. Ein Bericht mit Versen und Liedern von Erich Bockemühl. 17.00—18.15 Vesperkonzert. 17.00 Klavierkonzert, Hans Haaß. 17.80 Orchester des Westdeutschen Rundsunks, Leitung: Ensoldt. Stimme der Zeit. 18.15 Von Abenteurern und Weltumseglern. Josef Popfinger erzählt von seinen Abentenern als blinder Passagier. 19.00 Reichssendung: Stunde der Nation. Aus Verlin: Wallenstein. 20.05—.00 Gemeinschaftssendung: Köln— Frankfurt— Stuttgart: Hier ist die Deutsche Sendergruppe West. Aerztlicher Sonntagsdienst für den Stadtbezirk Bieleseld Vom Sonnabend mittag 13 Uhr bis Montag früh 8 Uhr stehen zur ärztlichen Versorgung in dringenden Erkrankungsfällen, wenn der Hausarzt nicht zu erreichen ist, folgende Aerzte zur Verfügung: Praktische Aerzte: Dr. Esselbrügge, Dr. Mummert, Dr. Schrader, Dr. Pleitner Frauenarzt: Dr. Bleek. Ohrenarzt: Dr. Kleineberg. Augenarzt: Dr. Kinderarzt: Dr. Werner. Sonntagsruhe in den Bieleselder Apotheken Den Dienst versehen— nachts in Notkällen und gegen Entrichtung der Nachtdienstgebühr— folgende Apotheken: Bahnhof=Apotheke, Bahnhofstraße, Stresemannstraße Ost=Apotheke. Heeper Straße Sparenberg=Apotheke, Detmolder Straße In Brackwede: Adler=spotheke Nesse BosorsorruS T durch gute und billige Ernährung Bekleidung Fühlst du krank dich und erschlafft, auf ins Kurbad „Neue Kraft“ F. Bruchmann, Altstädter Kirchstraße 10, Telefon 1284 Bäder, Massagen, Hellgymnastik, Packungen, Bestrahlungen, Oi- Hautschabkuren, Fuspflege jeder Art. Durchgchend geöffnet. Von 8 bis 20 Uhr(aus. Sonntage) Gesundheitsbrot das Idealbrpt unserer Ernährung schafft gesundes Blut und starke Nerven.(Herstellung unter ständiger Kontrolle des Chemikers Dr. Bodinus. Bäckerei Bergmann Große Kurfürstenstraße 11 Fernsprecher 5270 Irinkt Dortmunder Kronen=Bier gebraut seit 1729 In Flaschen und Siphons frei Haue durch H. Wenker 7 Bielefeld Könlgetraße 63 O Aben! Das ist die Hauptbedingung, um gesund zu sein und alt zu werden. Dazu gehört eine richtige Ernährung, die dem Körper das zuführt, was er braucht. Diese Forderung erfüllt Seufe Outachten: Detmers westsältischer Delikateß=Pumpernickel „Spezial“ ist aus bestem, natürlichem, backfertigem Vollkorn bergestellt, besitzt vorzüglichen charatteristischen Geruch und Geschmack, ist von guter Bekömmlichkeit und hält sich lange Zeit frisch.— Enthält sämtliche natürlichen Nährstoffe(Bitamine) und alle natürlichen Nährsalze des Brotgetreides, die zum Aufbau des Körpers notwendig sind. Analyse: Eiweißstoffe 7, 60 Feut...................50 Zucker(Malzucker) 2121.=22.:.:...35 Künstliche Sühstofte nicht vorhanden. Sonstige lösliche Kohlehydrate..... 41,86 Celluose.................93 Nährsalze....45 Minoerwertige Zusätze nicht vorhanden. A. Braeuning. vereid. Nahrungsmittel=Themiker. echtwestfällscher Saagesralehe ist sehr bekömmich und von großem Nährwert; wird infolgeselnes hervorragenden Geschmackes von alt und jung gern gegessen. Jente's Pumpernickel wird ärztlich empfohlen zur Blutbildung und Blutauffrischung Echt westfällsches Bauern-Schwarzbrot nach uralten Rezepten Westfälische Bauern-Schwarzbrot-Bäckerei Aauguet Jeute, Doraterg Kreis Blelefeld- Telefon 1402 (Kenslich anpfohlen Sehr bekömmlich, vor allem blutbildend, vorzüglich im Geschmack und der beste Verdauungsregulator.— Hergestellt aus deutschem Roggen. Fritz Detmers, Jöllenbeckb. Bielefeld(wegf.) In Bieleseld: Herforder Straße 83 und Schillerplatz 10 Gesund sein über alles Seit alters her gilt die Gesundheit als der größte Reichtum. Der gesunde Mensch wird dem Lebenskampf mit größerer Aussicht auf Erfolg gegenüberstehen als der, dem sein Körper in irgend einer Hinsicht Beschwerde macht. Die meisten Menschen sind von Natur aus gesund und viele bleiben es auch bis ins hohe Alter, weil sie eine der Natur entsprechende Lebensweise führen. Da sind zunächst einmal die Grundstoffe aller Nahrung: Klich und Brot. Miich ist billig und Brot ebenfalls. Sie führen dem Körper immer wieder neue Energien zu und wappnen ihn so gegen das Heer der Nenschheitsfeinde. Daß Gemüse und Obst zumal sum Körperaufbau des Kindes die bedeutsamste Rolle spielen, ist von allen großen Hygienikern nachgewiesen. Streut nicht jetzt der Herbst eine Fülle von Gaben aus? Drum eßt Gemüse und Obst und ihr werdet euch wohl befinden. Vergeßt aber nicht, daß der Körper nicht nur der Nahrung bedarf, er will zuch einmal angenehm durch Beigaben überrascht werden. Da sind die Fruchtsäfte, auch tldssiges Obst genannt, zu erwähnen. Ein mildes Sonnengold im Glase, so wohlschmeckend und so bekömmlich. Der Körper muß aber auch entsprechend bekleidet sein, denn die Wetterunbilden tragen die Keime zu ungezählten Krankheiten in sich. Drum legt größten Wert auf Kleidung. Diese soll einfach, aber zweckentsprechend sein. Das hierin Richtige zu finden, ist Erfahrungssache, die man aber is wohl unsern Hausfrauen zutrauen darf. Grundsatz: das Teuerste ist stets das Billigste, so sagt schon Großmutter. Und noch eines: Jede Woche jedem Deutschen ein Bad. Diese alte Forderung muß erreicht werden. Jedes Bad kräftigt, jedes Bad macht den Körper widerstandsfähiger, deshalb das Bad nicht vergessen. Und nun zum Schluß: wir Deutschen sind uns selbst die Nächsten. Schlimme Zeiten Hegen hinter uns. Es geht nur aufwärt, wenn wir einander unterstützen. Drum: Kauft nur deutsche Erzeugnisse! Ihre Schuhe drücken! Wir strecken und welten bis zu 2 Nummern Rutuhl CSHE Inh. O. Schnelle Zimmerstraße 5/ Fernruf 4845 Könlgebrügge 2 Bleichet-aße 84(Prlvat) ... und zum Abendbrot gibt’s den echten, runden Pollmann- Pichert Echter westfällscher Delikateß= Jumpernickel Marke:„Westfalenkrone“ Wilh. Oberschelp, Bielefeld Fernsprecher 852/ Gegründet 1869 Apfelsüßmost die größte Nahrungsquelle und die beste Hausapotheke für den Winter doch auch Birnen ergeben einen herrlichen Most, besonders mit etwas Schlehen verschnltten oder mit Aepfeln verarbeltet durch die Gärungslose Früchteverwertung Worch& Engield, Bleleleld Ravensberger Straße 61 Tel. 4814. Auskunft— Kostproben— Kochrezepte Stimmen aus dem Kundenkreie: „Ihr Apfelmost ist für mich etwas Wundervolles.... ich hoffe eine Brunnenkur durch eine Apfelmostkur zu umgehen. Gesundheit ist der größte Reichtum... Darum eßt Schünle Ssergnolnauserrisingkathen. Dur neuzeitlichen Ernährung) und Körperpflege bekommen Sie alles im ormhaus zut Bahnhofstraße 2. GEGR. 1886 PRRMIERT AUF ALLEN BESCHICKTEN AUSSTELLUNGEN nug%% Meyz f Katr Noch Pen Kattee DUN— coffefnfrei— immer frisch In den Edeka-Geschäften und Bäckereien Wi Vuuiert Eni ninnm Töglicher Verkauf an Großabnehmer und Wiederverkäufer über die Versteigerungen der Obst= und Gemüsebau=Genossenschaft, Bielefeld Im September gibt es aus deutscher Ernte: Alle Kohlarten, Kohlrabi, rote Rüben, Mohrrüben, Rettich, Sellerie, Spinat, Kopfsalat, grüne Bohnen, Gurken, Tomaten, Aepfel, Birnen, Pfirsiche, Zwetschen, Pflaumen, Weintrauben. . uee beutschen-kadfämere am Sonntag, den 24. September 1933 S An alle Radkakrer! Als der Führer der geeinten deutschen Radfahrer, F. Ohrtmann, dem neuen Einheitsverband den Namen„Deutscher Radfahrer-Verband“ gab, war dies zugleich ein Gelöbnis, einen Verband zu schaffen, der durch seinen niedrigen Mitgliederbeitrag nicht nur die Radsportler, sondern überhaupt jeden radfahrenden Volksgenossen aufnimmt und alle Belange des gesamten Radfahrwesens vertritt. Wenn nun am 24. September in allen Tellen unseres Vaterlandes ein „Tag des deutschen Radfahrers“ durchgeführt wird, so sollen mit dieser Ver- 2 anstaltung insbesondere zwei Aufgaben erfüllt werden. Es soll erstens eine2 Kundgebung sein, die der Welt zeigt, daß wir deutschen Radfahrer nach jahrzehntelanger Zersplitterung uns jetzt in völliger Einheit zusammengeschlossen 2 haben; es soll zweitens den 15 Millionen Radfahrern, von denen bisher nur 2 ein verschwindend kleiner Bruchteil verbandsmäßig erfaßt worden ist, wie 5228 überhaupt allen Volksgenossen die Vielgestaltigkeit des Radfahrwesens und Radsports augenscheinlich gemacht werden. Ueberall, wo der Sinn dieses 2 Ehrentages des deutschen Radfahrers richtig verstanden wird, wird für das 2 Fahrrad und seine mannigfache Verwendbarkeit, wird für den Deutschen 2 Radfahrer-Verband geworben. Max Naundorf Leiter des Pressewesens des Deutschen Radfahrer-Verbandes. 8822 Das große Programm der Schrasad Belesel Die endlich erfolgte Vereinigung der vielen Radsport=Vereine und=Verbände zu einem alle umfassenden Einheits=Verband ist bestimmt ein triftiger Grund zum Ehrentag des deutschen Fahrrades! In allen Städten innerhalb unseres Reiches werden sich morgen radelnde Menschenschlangen durch dichtbevölkerte Straßen wälzen und in eindeutiger Weise propagieren für das Fahrrad. Wenn auch mit grundlegend und tonangebend für den Tag des Radfahrers, mit dem sportlichen Gedanken ist das Fahrrad noch lange nicht verkörpert. Die einzigartige Bedeutung des allgemein gebräuchlichen Fahrrades in das rechte Licht zu rücken, gelingt nur einer Werbung, die die Millionen Konsumenten möglichst zusammenfassend an den Start zur Beteiligung des„Tages des deutschen Radfahrers“ bringt. Und wenn sich in allen Städten Industrie, Händlerschaft, Geschäftsleute und Konsumenten zur Begehung dieses Tages zusammenfinden, dann haben sie recht verstanden das Wollen dieser Veranstaltung. In einheitlich wuchtiger Weise soll geworben werden für das deutsche Fahrrad, das sich wohl schon längst seinen Weg bahnte, mit dem immer weiteren Anwachsen des Konsumenten=Kreises, aber zugleich unzähligen Menschen Arbeit und Brot gibt. Und deshalb wirken mit dieser Veranstaltung die Teilnehmer auch für die Arbeitsbeschaffung in Deutschland, die immer noch das wichtigste Problem des nationalen Wiederaufstiegs ist. * Darum ist es besonders recht, daß der „Tag des deutschen Radfahrers“ in der Fahrradstadt Bielefeld so groß gestaltet werden soll! Bedurfte es auch intensivster und in kurzer Frist zu leistender Arbeiten des dem Ausschuß vorstehenden H. Dufeldt=Felden und seines Mitarbeiterstabes, von dem H. Dietz als Leiter des Korsos die gar nicht leichte Arbeit mit gewohnter Forsche in die Hand nahm, das organisatorisch Vorbereitende ist geschafft und dürfte morgen beim„Bielefelder Tag des deutschen Radfahrers“ allseitige Würdigung finden. Gelang es doch, die gesamte heimische FahrradIndustrie in die dem deutschen Radfahrer geweihte Front einzureihen; da wirken maßgebende städtische Körperschaften mit, sind sämtliche Radsportvereine mit ihren Mitgliedschaften restlos zur Stelle, geben SA=Kapelle, SA, ES und Stahlhelm, wie auch die Schutzpolizei dem Tag das nationale Gepräge. Weiterhin beteiligen sich Abordnungen der Sportvereine, Fahrradhändler und Großhandel, Post, Feuerwehr, Straßenbahner und die HandwerkerInnung. In dieser alles umfassenden Einheit bilden die Rahmenfabriken leider eine unerfreuliche Ausnahme. Die Nichtbeteiligung am Korso u. a. wird der einzige Wermutstropfen im Glücksbecher der einigen Fahrrad=Beteiligten sein. Ein in seinen Umrissen genauestens festgelegter Organisationsplan kündet vom vielseitigen radsportlichen Geschehen in Bielefeld. Sportliche und nationale Momente sind in bester Weise gewürdigt, die Werbung wird mit einem großzügigen, hier wohl noch nicht gesehenen Festkorso vorbildlich betont. Tausende von Zuschauern werden den sportlichen Darbietungen, dem Umzug und der Schlußfeier mit dem Saalsportfest im Kyffhäuser sicherlich beiwohnen und dem so gut aufgezogenen„Tag des Radfahrers“ in Bielefeld ein würdiges Gepräge geben! Was der Bielefelder Tag bringt Die Straßenfahrer sind frühe Starts gewöhnt; kein Wunder, daß man ihnen die [Eröffnung des großen Tages=Programms übertrug. Noch einmal werden sich vor Schluß der diesjährigen Saison die heimischen Akteure um den Titel eines Bielefelder Straßenmeisters in aller Wahrscheinlichkeit nach scharfen Kämpfen auf der Straße messen und wenn die vor kurzem abgeblasene Bezirksmeisterschaft nicht noch an einem späteren Termin ausgetragen wird, dann ist die Bielefelder Meisterschaft des Jahres 1933 letzter offener Titel.— Die Distanz des Rennens ist nicht sehr lang, es geht nur einmal über die bekannte Strecke „Rund um Bielefeld"; das sind 60 Kilometer. Die Strecke ist jedoch nicht allzuleicht und sollte den Favoriten Gelegenheit bieten, schon vor Sichtweite des Zielbandes die Entscheidung zu erzwingen. Wer von den Teilnehmern— die Bielefelder sind natürlich geschlossen am Start— ist nun Favorit? Nur zwei Fahrern räumen wir diese Sonderstellung ein: Wengler vom.=C. Zugvogel und Siekmann(.=V. Teutoburg). Einer von den Genannten müßte bei normalem Verlauf der Fahrt den Titel erringen. Wer mit Ueberraschungen rechnet, darf noch Ketels, Bültmann(Zugvogel), Hinnendahl, Schehbaum und Rudolf(sämtlich Wanderer) vormerken. Das Rennen beginnt um 8 Uhr an der Straßenbahn=Endstation der Linie 2, Herforder Straße und endet auch dort. Die Rückkunft der ersten Fahrer ist ab .40 Uhr zu erwarten. Die alten Herren starten an der gleichen Stelle und wahrscheinlich auch zur gleichen Zeit; sie werden natürlich gesondert gewertet. Bange sind die„Alten“ auch nicht, werden die gleiche Strecke wie die Senioren meistern und versuchen, nicht sehr viel später anzukommen. Bei der Siegfrage muß man an Fricke(Teutoburg), Massolle(Zugvogel) und Stelemann(Wanderer) denken. Die Jugendlichen werden ihren Kampf ebenfalls über diese Distanz ausfechten. Das Gros der Teilnehmer stellt der.=C. Zugvogel und zugleich die Favoriten. Einer der beiden Klemmes oder Grafahrend sollte das Zielband als Erster überspurten. An der„Arche" wird allb noch einmal rechter Betrieb der Straßenfahrer sein. Der Festkorso dürfte ein Glanzstück der Veranstaltung werden. Ab 13 Uhr sammeln sich die Teilnehmer am Kyffhäuser und um 14 Uhr beginnt von dort der Abmarsch durch die im Organisations des Keilschten Nacrunters Sonderbellage der Westfällschen Neuesten Nachrichten EAEPASTE GtomLakds mit dem ges. gesch. Plaketten- und Wimpelträger Bitte beachten Sie die Anker-Gruppe im Festkorso Alle fahren Anker-Chrom-Luxus Anker-Werke.-G. Generalvertreter Gottlieb Weitkamp Viktorlastraße-Ecke Waldeckstraße plan angegebenen Straßen. Vorm neuen Rathaus Aufstellung des Festkorsos, Festansprache vom Balkon des Rathauses und dann Auflösung des Zuges im Eingang 6 der DürkoppWerke. Der Kampfsport auf der Rennbahn sollte bei dem Einheitspreis von 25 Pfg. auf allen Plätzen gut besucht werden. Das Programm wird natürlich ebenfalls nur von lokalen Kräften bestritten, sollte aber mit seiner Vielseitigkeit imponieren. Das 100= RundenMannschaftsrennen wird die Radsportfreunde sicher am meisten mitreißen. Den Interessenten die Mannschaften dafür zu nennen, ist uns leider nicht möglich. Auch Rennbahn=Direktor Ellermann dürfte sein gerüttelt Maß an Vorbereitungsarbeiten zu bewältigen haben. Nur so ist es zu verstehen, daß er seine Zusage nicht erfüllte und wir mit den Zuschauern über die Paarungen völlig im dunkeln tappen. Es klang nur soviel durch, daß starke Fahrer mit schwachen gepaart werden und sogar Jugendliche dabei sind. Man will also mit Recht gleichwertige Mannschaften zusammenstellen. Hoffentlich gelingt das und die elf an den Ablauf gehenden Paare überraschen angenehm. Ein Hindernisrennen für Polizei, Stahlhelm, SA und SS ist eine Neuheit und eben darum ist man gespannt. 40 Schutzpolizisten und je zehn Leute der anderen drei Formationen ermitteln in Vor= und Zwischenläufen schließlich die Endlauf=Teilnehmer. Ueber die Art der Hindernisse schweigt man sich auch hier wieder aus; also eine weitere Ueberraschung. Die alten Herren sind natürlich am Bielefelder Radsporttage auch mit von der Partie und messen sich in einem Vorgabefahren; die heimische Jugend steht natürlich ebenfalls nicht abseits und ein Wettlauf, der Pfleger wird das sportliche Programm vervollständigen. Die Schupo marschiert unter der Leitung von Polizeileutnant Fleck zum Hakenkreuz auf. Die Ansprache des Sportbeauftragten Büteröwe beschließt dann den Nachmittag des Kampfsportes, der von den flotten Weisen der SA=Kapelle umrahmt wird. Saalsportfest im Kyffhäuser Zum„Halali“ des Bielefelder Radsporttages werden viele alte Radsportfreunde und vielleicht auch schon manche neugewonnenen wandern. Ein weihevoller und am Ende in Tanz und Gemütlichkeit ausklingender Abend soll den trefflichen Abschluß bilden. Dem Aufmarsch der Banner um 20 Uhr folgt das Kunst= und Reigenfahren, das sicher Anklang findet. Nach den Turnergruppen gibt es Festansprachen und die Verteilung der Preise an die besten Gruppen des Festkorsos. Dann wird das Tanzbein geschwungen, dürfen alte und junge Radfahrer (oder=rinnen) von den Geschehnissen des Tages oder vom Fahrrad erzählen. Wenn sich dabei„ein“ Gläschen getrunken wird, dann hebt das sicher die Gemütlichkeit und wird auch der sicheren Heimfahrt per Rad keinen Abbruch tun? 2. Kunmann& C9, Bielefeid PROGRAM M„ „Tag des Deutschen Radfahrers“ am 24. Sept. 8 Uhr: Straßenmeisterschaft von Bielefeld für Jugend, alte Herren und-Klasse; Start und Ziel: Herforder Straße, Restaurant„Arche“; km Rund- um-Bielefeld- Strecke. . 1 4 U h r: B e g i n n d e s F e s t k o r s o s 2 Strecke: Kyffhäuser—Kaiserstraße— Goebenstraße—Detmolder Straße— Ulmenallee—Neustädter Straße—Obernstraße—Hindenburgstraße—Jahn=2 platz—Niedernstraße—Alter Markt-Rathausstraße—-Rathaus-NikolausS Dürkopp-Straße. 2 Aufstellung des Festkorsos vor dem Rathaus, Festansprache von Ober 82 bürgermeister Dr. Prieß vom Balkon des Rathauses durch Lautsprecher. 5 Am Korso beteiligen sich: SA-Kapelle, andere Kapellen, SA, SS und = Stahlhelm in feldmarschmäßiger Radausrüstung, Radfahrer-Vereine, 2 Abordnungen der Sportvereine, die Fahrradhändler, Industrie und Großhandel, Post, Feuerwehr, Straßenbahner, Verein für Radfahrwege, Handwerker-Innungen. 52 16 Uhr: Kampfsport auf der Radrennbahn, und zwar: 100 Runden-Mannschaftsrennen, Hindernisrennen für Polizei,2 Stahlhelm, SA, SS und Alte-Herren-Rennen, Jugend-Rennen, Wettlauf 2 der Manager, Aufmarsch zum Hakenkreuz, Ansprache des hiesigen S Sportbeauftragten Büteröwe.— Eintritt 20 Pig. 20 Uhr: Saalsportfest im Kyffhäuser: 52 Aufmarsch der Banner, Kunstfahren, Festansprache von Stadtverord. neten Röser, Preisverteilung für die Wertung des Korsos, anschließend Tanz.— Eintritt 30 Pig. 2 Die fünf besten Wertungsgruppen im Festkorso erhalten je einen Preis; Schiedsrichter ist das Publikum, das Stimmzettel, die dem Programm angeheftet sind, abgibt. Programmwird gratis auf der Straße verteilt Best bewährtes Markenrad Rennsiege) Welt-Meisterschaft Brüssel auf Deutsche Meisterschaft 1932 Meisterrad Heeres-Meisterschaft 1927 Darum: Das Markenrad— für Alle Meister Tuhrrau werhe Bielefeld Vertretungen: Fahrzeughaus Schürmann, Hindenburgstr. Fahrradhaus Worbs, Heepen F. Hellweg, Sieker, Detmolder Straße J. Steinböhmer, Wellenslek und an allen übrigen deutschen Plätzen. Keett Tkhhhkbschtescrn sind die anerkannt besten Diebstahlsicherungen Vom Rad! Betrachtungen von Herbert Dufeldt=Felden „Wenn dein Weg zur Arbeit, der deines Kindes zur Schule, wenn dich sportlicher Trieb aus fesselenger Berufsstätte in freiere Natur zieht, sollst du zum Rade greifen.“ Radfahren— ein alltägliches, von uns allen schon gebrauchtes Wort, ein Wort in aller Munde. Radfahren, ein Wort, über dessen innere Stimme aber noch nicht alle nachgedacht haben, eine innere Stimme, die nachklingt und lebt. Die innere Stimme klingt in uns wider und haucht einem an und für sich toten Begriff, einem Wort sprühendes Leben ein. Nicht auf Kommando. Jahrelang hast du auch diese innere Stimme nicht vernommen, bis sie dir eines Tages auch erklang. Radfahren! Du tust es, du liebst es, du haßt es, wie der Teufel den Himmel, du wirfst dich ihm in die Arme, du folgst ihm im Beruf, im Sport, in der Erholung. Dein Rad führt dich morgens zur Arbeitsstätte, trägt dich abends nach getaner Arbeit heim in den Kreis deiner Lieben— und Sonntags, wenn die Sonne durch das Kämmerleinfenster blinzelt— wer kennt nicht das beglückende Gefühl: Auf zur Wanderfahrt! Wieder ist es dein treuer Stahlgefährte, der dich rasch hinaus in die Mailüfte, hinaus in die Auen und weg von allem Großstadttrubel führt, der dich Gottes herrliche Natur in vollsten Zügen auskosten läßt. Wanderfahrt mit ihren schönsten Freuden und Genüssen! Das Rad: das Werkzeug deines Strebens zu Ruhm und Ehre! Du bist Rennfahrer, du und dein Rad halten unverbrüchlich zusammen, beide beseelt nur ein Wunsch, ein Ziel: Sieg. Ein Sieg für dich und dein Rad! Wie lange hat es gedauert, bis du zu dem ersten Erfolge gelangt bist! Jahrelang hast du gekämpft und gedarbt; schon warst du nahe der Verzweiflung, da brachte dein Rad endlich nach einer Kette von Mißerfolgen den Sieg. Umjubelt vonnein Tausenden fuhrst du mit deinem Rade lorbeergeschmückt die Ehrenrunde. Und du, der du vom Krieg her einen Denkzettel hast: Abseits standest du vom Getriebe der Welt, fühltest dich fast zum alten Eisen geworfen, überflüssig, weltenmüde. Der Zufall gab dir ein Rad. Dir kamen deine Jugendjahre zurück, vergessen war alles Leiden, du schwangst dich aufs Rad und wardst gesund an Leib und Seele. Das Rad gab dich der Menschheit zurück. Radfahren! Was sagen doch diese drei Silben, was bedeuten sie dir alles! Für dich, der du es nicht„kannst“, eine Hoffnung, ein Zukunftstraum, eine Sorge— für dich, der du damit vertraut bist, ein Stück Alltag, ein Stück deines Ichs, eine Abwechslung im ewigen Einerlei deines Berufes, eine Erholung und Stärkung— für dich, mein lieber Sportsfreund, bleibt Radfahren das Ideal, ein Streben nach Ruhm und Ehre— und für dich, der du schon älter geworden bist, ist Radfahren eine Erinnerung an vergangene herrliche Tage, eine Erinnerung aus„deren Paradies du nicht vertrieben“ werden kannst... So und anders hallen diese toten Buchstaben wider, etwas Alltägliches klingt verschönert und veredelt zurück und macht uns die Sache lieb und wert. ... Dem Radfahren singe ich eine Lobeshymne, das alles im Jahre 1933. Ja, bin ich denn nicht furchtbar rückständig, ist das Tretrad nicht schon etwas Altes, etwas Ueberlebtes? Wird es durch den Benzinmotor nicht einfach überknattert und an die Wand gedrückt? Ja Jaag des deutschen Radfahrers Sonderbellage der Westfällschen Neuesten Nachrichten I hrräder 1 Görickewerke-Bieleleld oder nein?„Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage...“ Die„Motorisierung" Deutschlands schreitet fort; sie ist ein wunderschönes und oft hohles Schlagwort. Gewiß, die Motorisierung Deutschlands ist nicht aufzuhalten. Das ist so wahr, wie nach Adam Riese eins und eins gleich zwei ist. Und doch: Das Fahrrad„war",„ist“ und„wird sein"; es wird bleiben trotz aller Motorisierung. Beide Fahrzeuge haben Vorteile und Nachteile, beide sind verwandt und grundverschieden. Es kommt lediglich darauf an, unter welchen Voraussetzungen und zu welchem Zweck du dich für die eine oder andere Gattung entschließt. Eins kann das andere nicht verdrängen. Ebensowenig wie die Nähmaschine die Nadel, die Eisenbahn das Pferdegespann nicht verdrängt haben, wird die Benzinmotor das einfache Fahrrad nicht unentbehrlich machen. Und warum? Die Gründe sind so einfach, daß sie ihrer Einfachheit halber kaum gesagt werden können. Deutschland, du mit mir, wir alle sind arm geworden. Trotz aller Preisherabsetzung, trotz günstigster Kaufbedingungen ist ein Motorrad für die breite Masse kaum zu erschwingen. Und dann die Unterhaltungskosten! Diese vergiß ja nicht, lieber Freund; denke vor allem auch an die Garagenfrage. Dein Rad kostet dich keinen Heller Betriebsstoff. Die zur Radelei nötige Trettätigkeit wirkt auf deinen Körper wie ein— Akkumulator. In deinen Muskeln speicherst du neue Kräfte auf.„Teuer und seltener sind des Bodens Schätze geworden; doch deine Muskeln treten gleich bedingungslos ins Geschirr.“ Abends, wenn du von deiner Ausfahrt zurückkommst, nimmst du deinen stählernen Gefährten auf deine starken Schultern und „buckelst“ ihn hinab in den Keller oder hinauf in die Kammer. Und die schwere Benzinkiste? — Siehst du, daran hast du nicht gedacht. Garagen sind selten und kosten Geld. Noch mehr Geld aber die Reparaturen und die Wartung des Motorrades, das als verwickelter Mechanismus allerhand Ansprüche stellt. Motorfahrer, einmal Hand aufs Herz— ich habe doch nicht so unrecht! Ohne gegen das Motorrad zu sprechen und dem Tretrad ein schrankenloses Loblied zu singen: das Motorrad kostet eine Stange Geld! Und da liegt der Hase im Pseffer, denn Geld ist knapp und rar. Keine Sonderausgaben fordert das Radfahren, du bist nicht auf einen bockenden Motor angewiesen, keine Tankstelle, die meist dort, wo du sie brauchst, nicht ist, bringt dich in Raserei. Du leistest etwas durch eigene Kraft. Selbst ist der Mann, selbst ist der Radler, der sich„selbst“ durch Gottes weite Gefilde treibt Das Gefühl der Selbständigkeit gibt Selbstherrlichkeit, gibt neue Kräfte, gibt Zuversicht und bietet moralischen Nutzen, bietet dir die Schönheiten der Natur und des Lebens in erhöhtem Maße. Was die Industrie sagt: Erstmalig in seiner 50jährigen Geschichte erlebt das Fahrrad seinen Ehrentag. Dem neuen Deutschland blieb es vorbehalten, das Fahrrad in seiner Bedeutung für die Volkswirtschaft— Hunderttausende deutscher Volksgenossen finden in Industrie und Handel Arbeit und Brot— zu würdigen. Möge der Ehrentag des Fahrrades dazu beitragen, daß das Fahrrad auch im Verkehrswesen— Radfahrwege— und im Sport— pflegliche Behandlung seitens der Tagespresse— endlich die ihm zukommende Würdigung findet. Julius Kluge Direktor der Dürkoppwerke.=., Vorsitzender des Vereins Deutscher Fahrrad=Industrieller.V. Der 24. September ist der Tag des Fahrrades. An diesem Tage wird das Fahrrad zeigen, was es kann und ist. Gerade Bielefeld als Wiege der Fahrrad=Industrie hat durch die Maßnahmen der neuen Regierung wieder einen Aufstieg erlebt. Durch die vielen Arbeitslosen, welche in unserem Vaterlande wieS PRTONER UNRUM Preiswert mit fünfjähriger Garantie stabil elegant Katalog kostenlos. Verkauf ab Fabrik. E.& P. 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SPEZIAL-KINDER-FAHRRAD „Falter“-Fahrrdfabrik., Tallardt, Bielefeld as Qualitätsrad GENERALVERTRETUNG: ARAben Gustav Voss, Kaiserstr. 149 Telefon 1709 Gegründet 1898 Spezial-Reparatur-Werkstatt der in den Arbeitsprozeß eingereiht werden konnten, sind neue Interessenten für Fahrräder aufgetreten. Dieses hat auch für die Bielefelder Wirtschaft günstige Ergebnisse gezeitigt. Es ist anzunehmen, daß diese günstige Entwicklung auch weiter anhält; denn es ist klar, daß das Fahrrad ein steigender Gebrauchs= und Bedarfsartikel geworden ist und daß immer mehr dazu übergegangen wird, aus Sparsamkeitsgründen und aus Sportliebhaberei sich diesem Transportmittel anzuvertrauen. Radfahren ist der schönste und gesundeste Sport, den zu pflegen im Interesse des Volkswohles liegt. Görickewerke, Bielefeld. Das Gebot der Stunde ist sportliche Betätigung! Durch die nationale Bewegung, die eine ganz besondere Förderung sämtlicher Sportarten mit sich gebracht hat, darf man nicht in letzter Linie das Fahrrad, als das geeigneteste Gerät für jedermann zur Betätigung der Leibesübungen, nennen. Das Fahrrad ist nicht nur ein Verkehrsmittel, sondern unentbehrlich zur sportlichen Betätigung für Mann, Frau und Kind. Hervorragende Wissenschaftler haben den überragenden Wert des Radsportes einwandfrei festgestellt und man darf ruhig sagen, daß es der billigste Sport ist. Schon zu ganz geringen Preisen ist es möglich, vorzügliche Fahrräder zu erstehen. Meister=Fahrrad=Werke GmbH. Rückblick auf 45 Jahre Radsport Von O. Delkeskamp, Prokurist der Anker=Werke Der heutige„Tag des Radfahrers“ gibt mir Gelegenheit, mich der Anfänge des Radfahrsportes überhaupt zu erinnern, den ich ziemlich von Anfang an persönlich ausgenbti####. habe. Vom vollgummibereiften Hochrad, über das Känguruh, Dreirad zum Rover, dem Vorläufer des heute allgemein gebräuchlichenun ballonbereiften Zweirad, ein langer Weg und doch eine systematische Vervollkommnung. Früher eine ernstliche Anstrengung, namentlich für die Sitzgelegenheit des Fahrers, 200 Kilometer im Tage auf Vollreifen=Hochrad zurückzulegen, während die Ueberwindung einer solchen Strecke heute für die Fahrer mit ihren hochentwickelten Maschinen die Zeit von wenigen Stunden ist. Dabei erfreute sich der Radfahrer vor Jahrzehnten weder der Gunst der Behörden, noch weniger der des Fußgängers, wenn die Antipathie eines allerdings verschwindend geringen Teil dieser Volksgenossen gegen die Radfahrer auch heute noch nicht verschwunden ist. Jeder Dorfköter fühlte sich bemüßigt, die zu Anfang noch sehr seltenen Radfahrer anzukläffen und zu versuchen, nach dem mehr oder minder vorhandenen Waden zu schnappen. Auch die Passanten bedachten die Radler mit ironischen Zurufen, hier in Westfalen war es typisch, dem Radler zuzurufen:„Bring mi'n Rüllken met". Wenn dann auf die Rückfrage: „Welche Nummer?“ eine Zahl genannt wurde, und der Fahrer dann antwortete:„Junge hast du'ne graute Snute!“, dann wurde es für den Radfahrer die höchste Zeit, Leine zu ziehen, wenn er nicht sonst etwas beziehen wollte. Wie ist es heute? Unser schöner Radsport ist Volkssport geworden, der Radfahrer ist nicht mehr ein„Subjekt“, das der besonderen Beachtung der Behörden wert war, sondern man kann sich das öffentliche Leben ohne das Fahrrad überhaupt nicht mehr denken. Radfahrwege, wer dachte früher daran, man fühlte sich auf den Straßen nur geduldet, kein Fuhrknecht dachte daran, einem Radfahrer Platz zu machen. Unter unserer neuen Regierung, die für den Sport ein besonderes Herz hat, wird sicher auch unser schöner und gesunder Radsport einen weiteren Aufstieg erleben, die zur Sicherung des Verkehrs nötigen besonderen Wege für Radfahrer werden mit der Zeit auch überall erstehen, so daß sich dann jeder ohne Gefahr für sein Leben bewegen kann, wie es ihm zusagt. Aad des deusaten Naufänrers WRetler Raderiosrjeden. Gebr. Wittler...H. Bleiefalc Industrie und Sport Innerhalb des neuen Deutschen RadfahrerVerbandes ist ein Industrie=Verein gegründet worden, um die Unterstützung des Radsportes generell zu regeln. Der Führer des Industrie= Vereins, Direktor Julius Kluge(Bielefeld), erläßt folgenden Aufruf: Werkstätten für Metallveredelung Herm. u. Heinr. Wehmeyer Bleisfeld, Theesener Straße 14, Telefon Nr. 3279 Schleiferei, Poliererei, Metallfärberei, Emaillieren, Galvanische Metallüberzüge in Silber, Chrom, Nickel, Kupfer, Messing, Bronze, Stahlblau, Zink, Zinn.— Neu- und Aufarbeitung von Metallgegenständen aller Art, auch Haushaltungsgegenstände. Prompte Bedienung. Mäßlige Preise. „Der Deutsche Radfahrer=Verband, in dem die Vielzahl der bisher bestehenden RadfahrerVerbände vereinigt wurden, sieht seine Aufgabe in der Pflege und Förderung des deutschen Radfahrwesens und des Radsports. Die Propagierung des Ausbaues der Radfahrerwege wird dabei eine besondere Aufmerksamkeit finden. Die wirksame Vertretung der Interessen der Radfahrer in dieser machtvollen Organisation, die letzten Endes alle deutschen Radfahrer umfassen soll, wird dem Fahrrad endlich die in der Volkswirtschaft, im Verkehrswesen und im Sport zukommende Würdigung verschaffen. Die Bestrebungen müssen von allen an der Herstellung und Verbreitung des Fahrrades wirtschaftlich interessierten Firmen unterstützt werden. Zu diesem Zweck ist ein„IndustrieVerein“ gegründet worden, für dessen Vertreter im Führerring des Deutschen RadfahrerVerbandes ein Sitz vorgesehen ist. Die Unterstützung besteht in der Beihilfe zur Finanzierung der vom DRV. aufgestellten Pläne, welche die Werbung der Jugend für das Radfahren (Radsport=Jugendabzeichen) nach erzieherischen und geländesportlichen Gesichtspunkten, die Nachwuchs=Auslese durch eine über ganz Deutschland verteilte Jugend=RennsportVeranstaltung, die besondere Pflege des Wanderfahrens mit Auszeichnung der besten Einzel- und Vereins=Jahresleistung, die Entwicklung des Saal= und Radballsports zwecks Mobilisierung der hierin liegenden Propaganda=Möglichkeiten für das Fahrrad, die Förderung des Amateur=Bahn= und Straßen=Rennsports mit dem Ziel der Auslese von Nationalmannschaften in beiden Sportarten die Auswahl und Vorbereitung zur deutschen Olympiade 1936 in Berlin bezwecken. Während im Amateursport in seinen vorbezeichneten Gliedern nur die neutrale Unterstützung seitens des Industrie=Vereins vorgesehen ist, Firmen=Reklame also zukünftig nicht mehr gestattet ist, ist der Berufs=Rennsport für Bahn und Straße den Mitgliedern des Industrie=Vereins, und nur diesen, unter bestimmten, nicht mehr zu umgehenden Bedingungen zu Reklamezwecken freigegeben. Im besonderen sind Straßenrennen für alle 16 Gaue und ein Rennen um die deutsche Straßenmeisterschaft geplant, aus deren Siegern die Kandidaten für die Straßen=Meisterschaft ausgewählt werden. Die prominentesten Formen der FahrradBranche sind dem Industrie=Verein mit Zeichnung teils namhafter Beiträge und Uebernahme von Insertions=Verpflichtungen für die Zeitung„Der deutsche Radfahrer“ bereits beigetreten. Mitglied des Vereins kann jede am deutschen Radfahrwesen und Radsport interessierte Firma werden. Nur Mitglieder des Industrie=Vereins dürfen sich künftig sportlich betätigen und Sporterfolge reklametechnisch ausnutzen. Es ist eine selbstverständliche Pflicht aller Firmen, die aus Herstellung und Vertrieb von Fahrradrahmen In jeder Ausführung und bestbekannten Qualitäten von Herm. Drewer Fahrradbau Heepen b. Bleiefeld Schildescher Straße 176 Fahrrädern, Rahmen, Teilen, Reisen, Radsportartikeln usw. wirtschaftlichen Nutzen ziehen, Mitglied des Industrie=Vereins zu werden, da die möglichst weitgehende Unterstützung der Bestrebungen des DRV. nicht nur der Branche, sondern auch dem Volkswohl dient. Restaurantt Kyrmauser Fernsprecher 2902 Vereins- und Versammlungsräume in allen Größen Herforder Str. 72(Eingang Albrechtstr.), Tel. 236 liefert Fahrräder u. Rahmen In jeder Ausführung und bewährten Qualltäten Sie fahren gut mit den Westfälischen Nleuesten Nachrichten Sonnabend, 23. September 1933 Nr. 228 Siebentes Blatt .0g Larasp Durch Odol und Pixavon Exzellenz und Schloßbesitzer jedes alte Schloß hat irgend etwas Fast jedes alte Schloß hat irge Merkwürdiges in seiner Geschichte, doch hat sich das meistens in alten Zeiten ereignet, die unserige ist zu nüchtern, farblos und amerikanisiert. Eine Ausnahme von dieser Regel bildet das schöne Schloß Tarasp, das eine halbe Stunde von Vulpera entfernt auf einem weithin sichtbaren Bergkegel liegt. Kein Besucher des schönen Unterengadins sollte versäumen, es zu besichtigen. Im 11. Jahrhundert erbaut, im 17. Jahrhundert erneuert, war es bis 1803 Sitz österreichischer Vögte. Dann verfiel es allmählich, bis es einige Jahre vor dem Kriege von dem bekannten Dresdner Großindustriellen Exzellenz Lingner gekauft und wundervoll wiederhergestellt wurde. Eigenartig wie das Leben seines Erneuerers war auch das Geschick des Schlosses nach seinem Tode. Exzellenz Lingner, der am 5. Juni 1916 starb, hatte es dem König von Sachsen vermacht, falls dieser das Legat ablehnen sollte, dem Großherzog von Hessen. König Friedrich August verzichtete auf das Schloß, Ernst Ludwig von Hessen dagegen nahm das Vermächtnis an, wurde nun Eigentümer von Schloß Tarasp, in dem er jetzt jeden Sommer längere Zeit verweilt. Märchenhaft war der schnelle Aufstieg Karl August Lingners vom armen Drogeriegehilfen zu einem der reichsten Leute Deutschlands, tragisch war sein Ende. Musikalisch außerordentlich begabt, studierte er nach Absolvierung der Schule Musik in Leipzig und Paris. Doch gingen ihm bald die Mittel aus, und so wurde er Gehilfe in einer Drogerie, bis er durch die Erfindung eines Stiefelknechts etwas Geld verdiente und anfangen konnte, kosmetische Mittel zu fabrizieren. Er war der erste in Deutschland, der für seine Erzeugnisse planmäßig Reklame machte und damit viel Geld verdiente. Man braucht nur die Namen Odol und Pixavon zu nennen. Als er dann vermögender geworden war und tüchtige, von ihm herangezogene Mitarbeiter die Lingnerwerke in Dresden leiteten, konnte er sich der Wohlfahrtspflege und den Künsten widmen. Lingner war der Organisator der großen Hygieneausstellung in Dresden im Jahre 1911, deren Erfolg der König von Sachsen belohnte, indem er ihn zum Wirklichen Geheimen Rat mit dem Prädikat Exzellenz ernannte. Auch für Kunst und Künstler hat er enorm viel getan, vor allem für das Theater, mit dem ihn ein besonderes Band verknüpfte. War er doch einer der nächsten Freunde des feinsinnigen, kürzlich verstorbenen Generalintendanten Grafen Seebach, der viele Jahre lang an der Spitze der Dresdner Hoftheater stand. Lingners Wintersitz war das schöne, vor den Toren Dresdens auf hohem Elbufer gelegene Schloß Albrechtsberg. Prinz Albrecht von Preußen, der jüngste Bruder Wilhelm., hatte es in den sechziger Jahren für sich und seine zweite morganatische Gemahlin, die Gräfin Rosalie von Hohenau geborene von Rauch, erbaut. Das Schloß mit seinem wunderschönen Park ist nach seinem Tode an die Stadt Dresden gefallen, die einen herrlichen Volkspark daraus gemacht hat. In ihm liegt auch das Mausoleum, in dem Lingner zur letzten Ruhe bestattet ist. Prunkvolle Feste und reizende kleine Diners wechselten in dem schönen Schloß. Ihr Höhepunkt freilich war immer der Moment, wenn sich der Gastgeber an die Orgel, die in den großen Mittelsaal eingebaut war, setzte und mit vollendeter Meisterschaft darauf spielte. Als der Krieg ausbrach, stellte Lingner sein Können in den Dienst des Deutschen Reiches und organisierte auf eigene Kosten ein politisch=wissenschaftliches Archiv, in dem alles aus dem Ausland irgendwie erlangbare Nachrichtenmaterial sofort durchgearbeitet, zusammengefaßt und den zuständigen Stellen der Regierung zugängig gemacht wurde. In dem Archiv, das in der Voß=Straße in Berlin lag und seine Tätigkeit im Oktober 1915 begann, waren siebzehn Referenten für die verschiedenen Gebiete tätig. Fast alle großen Zeitungen des Auslandes wurden jeden Morgen in knappem Telegrammstil ausgezogen. Lingner war damals fast immer in Berlin. Durch sein Archiv außerordentlich gut über alles informiert, was bei der Entente vorging, konnte er den führenden Persönlichkeiten im Parlament und der Regierung häufig guten Rat geben. Einflußreiche Kreise hatten sogar die Absicht, ihn im Frühjahr 1916 als deutschen Gesandten in außerordentlicher Mission nach Bukarest zu schicken, um den Uebertritt Rumäniens an die Seite der Entente zu verhindern. Eine große, elegante und schöne Erscheinung, politisch begabt und besonders geschickt in der Behandlung von Menschen, hätte Lingner hier vielleicht Nützliches erreichen können. Indessen wollte Helfferich, der einzige Vertreter der Wirtschaft, in der Regierung bleiben. Er arbeitete hartnäckig gegen Lingner. Auf diesem Höhepunkt des Lebens und Wirkens traf den erfolgreichen, noch nicht Sechzigjährigen der erste und letzte Schicksalsschlag. Der berühmte Heidelberger Chirurg Czerny diagnostizierte Zungenkrebs, einige Monate später war Lingner tot. Nur den Sommer 1915 hatte er noch in seinem schönen Schloß Tarasp verbracht. Mit unendlicher Mühe und feinstem Kunstsinn hatte er es innen eingerichtet, die Möbel der Zimmer in Tirol und alten Schweizer Bürgerhäuser aufkaufen lassen. Dabei fehlt es keinem der Räume an modernem Komfort. Ein Druck auf die holzgetäfelte Wand, sie öffnet sich für das Telefon, oder in den Schlaf= und Fremdenzimmern für fließendes Wasser. Eine Merkwürdigkeit ist die riesige Orgel, die neben dem mit altem Kamin und wundervollen Gobelins geschmückten Wohnzimmer liegt. Deutscher Mode-Renntag im Grunewald Die neuesten Modeschöpfungen de utscher Firmen werden vorgeführt. Auf der herrlichen Grunewald=Rennbahn in Berlin wurde als Rahmen des St. LegerRennens, der abschließenden Steher=Prüfung für den Derby=Jahrgang, eine Herbst=Modeschau abgehalten, die von den führenden deutschen Modehäusern reich beschickt wurde. Durch Schnitzwerk verdeckt, ertönt sie trotzdem in herrlicher Klangfülle. Sie geht durch drei Etagen und ist ein Meisterwerk deutscher Orgelbaukunst. Auch wenn der Großherzog Ernst Ludwig von Hessen Schloß Tarasp bewohnt, wird es Fremden an zwei bestimmten Stunden des Tages gezeigt. Für drei Franken pro Person führt einen der Kastellan eine Stunde lang durch die schönen Räume. Die alte Burg aus dem frühen Mittelalter, der Sitz österreichischer Vögte, das Schloß, das Odol und Pixavon zu kaufen möglich machten, Karl August Lingner, sein märchenhafter Aufstieg zu Glück und Glanz, sein tragisches Ende, Ernst Ludwig, letzter Großherzog von Hessen, sein Erbe auf Schloß Tarasp, es gibt doch nichts Seltsameres als das Wechselspiel des Lebens! Beuische Nurzgeschichten Wie man einst Anekdoten erzählte Hermann Rinn und Paul Alverdes haben durch den Kunstwart beim Verlag Georg D. W. Callwey, München, ein„Deutsches Anekdotenbuch“ herausgegeben, das eine Sammlung von Kurzgeschichten aus vier Jahrhunderten darstellt. Sie sind dabei ausgegangen von der Erkenntnis, daß erst in jüngster Zeit die Kurzgeschichte sich wieder des Ansehens erfreut, das ihr lange genug zu Unrecht verweigert worden ist, obwohl kein Geringerer als Heinrich von Kleist diese Form der epischen Prosa zu einer unerreichten Höhe entwickelt hat. Man hat aber gänzlich vergessen die ungemein lebendige und reiche Anekdotendichtung der früheren Jahrhunderte, und es ist ein Verdienst der Herausgeber, gerade diese Literatur wieder zu Ehren gebracht zu haben. Hier ein Beispiel davon: „Mäuschen" über Bord Zwischenfall beim Kriegsschiffbesuch in Swinemünde Die meisten Kriegsschiffe haben ein Lieblingstier an Bord, das— meist von den Auslandsfahrten in die Heimat mitgebracht— von der Schiffsmannschaft liebevoll betreut wird. So hat der deutsche Kreuzer„Emden“ seinen Bär„Hoko“, der der Besatzung bei ihrem Besuch in Japan zum Geschenk gemacht worden ist. Das neue Panzerschiff„Deutschland“, das gegenwärtig im Hafen Swinemünde liegt, besitzt als Bordtier gleichfalls einen Bären, der auf den passenden Namen„Mäuschen“ hört. Dieses„Mäuschen“ verursachte an der Liegestelle der„Deutschland“ am Eichstaden einem lustigen Zwischenfall. Mäuschen turnte auf der Landungsbrücke am Bollwerk herum, rutschte plötzlich aus und fiel in den Swinestrom. Nunsind Bären allerdings gute Schwimmer; Mäuschen schwamm ans Bollwerk und wurde von einigen Matrosen unter großem Hallo wieder aufs Land gebracht. Die fulwarme elastische und schalldämpfende Wirkung mach: das Linoleum für jeden modernen, gesundheitlich einwandfreien Raum unentbehrlich. Linoleum-Beckmann, Papenmartt 1 Größtes Lager am Platz e. 12) „Komm, Anka, wir wollen ihn zusammen lesen, deines Vater Brief.“ Dieser glich in Schrift und Führung ganz dem ersten Brief Paul Ernsbergs, den ihm Topitsch überbracht. Auch er offenbarte die Qual und tödliche Unruhe des Mannes, der ihn geschrieben. Kopf an Kopf lasen Ernsberg und Anka den Brief: „Lieber Albrecht! Wirst Du Dich in meine furchtbare Lage versetzen können?! Es geht zu früh zu Ende mit mir, hier, wo ich von aller Welt abgeschlossen bin! Ein glücklich=unglücklicher Schatzgräber bin ich, dem der Tod den Ausgang ans Licht verschüttet! Ich muß weg, ehe ich die Ernte meines Lebens bergen konnte. Wirst Du es statt meiner tun? Wenn nicht, sind meine Kinder Bettler! Herrgott, es ist surchtbar! Keinem Menschen wage ich zu vertrauen! Die Kinder wissen nichts, ich darf sie mit meinem Vermächtnis nicht belasten. Ich brächte sie in größte Gefahr und würde womöglich den Menschen, den ich hasse wie alles Böse, auf die richtige Spur locken. Du bist ein Mann und kannst mit ihm fertig werden, die Kinder wären hilflos. Er umschleicht mich schon wie ein Schakal, der Aas wittert. Er ahnt, ohne Genaueres zu wissen, daß mein Kampf um ganz Großes ging dort unten im Paradies der Einsamkeit, das mir zuletzt zur Hölle wurde! Endlich hatte ich gesiegt, ich sah meine lieben Kinder gesichert für ihr ganzes Leben — da beginnt das Wrack meines irdischen Lebens zu sinken, ohne daß wenigstens die kostbare Ladung in Sicherheit ist! Aber der Sinn meines Lebens und Kämpfens soll lieber für immer verloren sein, als von dem einen Menschen gierig und gemein in Widersinn umgemünzt zu werden! Ich habe mein Gehirn zergrübelt in diesen schrecklichen Tagen,— es gibt keine unbedingt sichere Verbindung hin zu Dir, jedes Schriftzeichen kann, statt Dir den Weg zu weisen, zum Verräter werden. Du mußt den Weg suchen wie ein Forscher in unbekanntem Land! Aber wenn mein elender Körper auch bald ausruhen wird von seiner Irrfahrt in dieser Welt,— es ist mir nur wegen der Kinder furchtbar! Müßte ich sie nicht in ganz unsicheren Verhältnissen verlassen, der Tod wäre mir wahrhaft Erlösung!— Ich denke nicht daran, von Sveti Nikola zu lassen, auch wenn man mir schon die paar Erdschollen nachgeworfen hat ins Grab! Sei ganz getrost, Albrecht, ich werde Dein unsichtbarer Führer sein wenn Du meinen letzten Wunsch erfüllst! Ich werde Deine Schritte lenken. bis Du die Lösung des Rätsels findest! Ich werde keine Ruhe haben, bis das nicht geschieht! Aber jede Andeutung und Markierung des Wegs hier in diesem Brief käme womöglich dem andern zugute. Nein, was ein Deutscher gesät, sollen auch nur Deutsche ernten! Ich habe die Zuversicht, daß Du ein echter Ernsberg bist, unnachgiebig in der Verfolgung Deines Ziels. Mein Leitstern war immer jener Rudolf Ernsberg, dem seine Zeitgenossen nachgerühmt haben, daß sein Kopf mehr wisse als selbst das größte Handbuch menschlichen Wissens. Aber er hat wirklich noch mehr gewußt: nämlich daß alles, was geschieht und was geschehen wird, im Buch des Lebens aufgezeichnet ist. Damit tröste auch ich mich! Er war Fatalist wie ich. Doch ich schweife ab!„Hic Rhodus, hie salta!“ höhnt mich der Unerbittliche.„Hier bin ich, springe über mich hinweg, wenn du kannst!" Albrecht, Albrecht, was hätte ich Dir nicht alles zu sagen! Leb wohl! Und sei glücklicher als ich! Noch eines: Nimmst Du das Erbe an, so teile Dich mit den Kindern darein als Gleichberechtigter! Dein Diesmal waren die Verteidiger reiner Vernunft, Onkel Stieder und Margret, durchaus uneins. Der k. u. k. Sektionsrat hatte den Brief als Jurist gelesen. Er hatte ihn verwunderlich gefunden, hatte seine Sätze zerpflückt wie ein verliebtes Mädel eine Orakelblume, und war zu dem„kühl erwogenen“ Ergebnis gekommen, daß der arme Paul Ernsberg, wie sein Leben lang, so auch am Ende seiner Erdenbahn ein Romantiker, ein Fantast gewesen sei, und daß sein Brief um Gottes willen nicht ernst genommen werden dürfe. Schon sein Mißtrauen gegen alle Menschen sei krankhaft gewesen, und wenn man wisse, wie überreizte, fantastisch veranlagte Menschen alles, was sie angehe, maßlos übertreiben und verzerrt sehen, dann könne man sich einen Reim darauf machen, was der mit Phrasen gespickte Brief wirklich zu bedeuten habe. Er ließ Ernsberg nicht zu Wort kommen. „Ich bin überzeugt, daß nur die Einbildung des Todkranken—“ „Und der Grieche? Der ist kein Fantast und ist nicht todkrank! Was bedeutet sein Einbruch? Der Kerl weiß sicher etwas!“ Paul von Ernsberg.“ Familienrat am Abend. Albrecht Ernsberg war entschlossen, zu handeln, und bereitete Onkel Stieder und Margret auf diesen Entschluß vor, indem er sie mit dem zweiten, entscheidenden Vermächtnisbrief Paul Ernsbergs bekannt machte. Die Kinder hatte er zur Ruhe geschickt, aber wahrscheinlich hielten auch sie Kriegsrat. Anka kannte den Brief, wie sollte sie Ruhe finden, bevor sie mit Paul alles durchgesprochen. Die Nachricht, die sie— ohne ihren Inhalt zu kennen— getreu und verschwiegen zu Ernsberg gebracht hatte, für den sie in erster Linie bestimmt war, hatte sie erschüttert, zugleich aber war sie einer dunklen Last und Verantwortung ledig. Ernsberg hatte den Eindruck gewonnen, daß ihm das Mädel ausrückte, nach Sveti Nikola hinunter, um das Rätsel zu lösen, den „Schatz“ zu heben, wenn er den Kampf um das geheimnisvolle Vermächtnis nicht energisch aufnahm. Dazu aber war er vom ersten Augenblick an entschlossen. nur Paul, der arme Teufel, den Kopf verdreht mit seinen konfusen Redereien! Aber— laß mich bitte ausreden—, also selbst wenn etwas Wahres an der ganzen Geschichte daran ist, wie— um Himmels willen!— willst du selbst Licht in die mysteriöse Sache bringen? Bitte—“, Onkel Stieder fühlte den stummen Widerspruch Ernsbergs und geriet noch mehr in Hitze,„bitte, wenn du gescheiter bist, wenn du verstehst, um was es sich da eigentlich haudelt, ob um Goldbarren oder Edelsteine oder vielleicht Petroleum— was will er denn schen dort unten geschatzgräbert haben auf der gottverlassenen Insel, bitte!" „Albrecht hat recht“, sagte Margret, die bisher schweigend zugehört hatte, um sich erst einmal ein Bild zu machen. Sie sagte es mit einem Anflug von Begeisterung und Abenteurerfreude, so daß ihr Bräutigam überrascht aufhorchte.„Ich bin überzeugt, Onkel, daß der Brief ernst zu nehmen ist.“ (Fortsetzung in der nächsten Nummer.] ROPGoiston( Ge. Gon n La 12 eurscheten en-,Damen- K Schuhreparaturen Zeugen der Sintflut Von Bruno H. Bürge! Nachdruck verboten Ein eigener Zauber umgeistert das Uralte, wenn es plöszlich, nachdem nur unbestimmte Ueberlieferungen, Sagen aus grauer Vorzeit davon raunten, körperlich vor uns steht, so daß wir es mit unseren Händen betasten können. Lange habe ich andächtig ein faustgroßes Stück harten Ton betrachtet, lange mit den Fingern darüber hingestrichen, denn dieses graue, unscheinbare Erdstück, das ein Bekannter einem schön polierten, mit Samt ausgeschlagenen Käsichen entnahm und mir in die Hand gab, ist nichts anderes als verhärteter Schlamm der Sintflut, jener biblischen Sintflut, die uns einmal, als wir Kinder waren und einprägsamen Herzens dem uralten Geschehen lauschten, von dem das alte Testament kündet, mit ihren Schrecknissen erfüllte. Im ersten Buch Mose finden wir die Schilderung der großen Flut, die der Herr kommen ließ, um der Menschen Bosheit zu strafen, sie zu tilgen von dieser Erde. Nur Noah und sein Anhang sollten ausgenommen sein. Und es begann zu regnen vierzig Tage und vierzig Nächte, und das Wasser stand hundertundfünfzig Tage lang fünfzehn Ellen über aller Berge Gipfel. Alles ging zugrunde, nur in der Arche Noahs, die einsam unter dem verhangenen Himmel in der stürmischen Flut dahintrieb, war gerettet, was der Herr für eine neue Erde und für ein neues Leben aufzuheben befohlen hatte. Hat der biblische Chronist hier nur eine alte, fromme Sage übermittelt, dazu angetan, die sündige Menschheit zu warnen? Oder haben wir es mit einem Tatsachenbericht zu! tun, den die Bibel in ihrer herrlich lapidaren Sprache so einprägsam wiedergibt? Es kann kein Zweifel sein, daß in der Tat vor grauen Zeiten eine solche Flut, die für die davon betroffenen Gegenden und Völker einen Weltuntergangscharakter hatte, stattgesunden hat. Nicht nur die Bibel, viele Quellen berichten davon, und nun ist der Spaten der wissenschaftlichen Forschung tief in diese Erdschichten, die von der großen Flut in Mesopotamien erzählen, eingedrungen. Dieses Tonstück in meiner Hand war ein winziges Teilchen der ungeheuren Schlammassen, die damals, als die Wasser sich verlaufen hatten, der Regenbogen1 des Herrn als Friedenszeichen in den Wolken stand, eine alte Kultur begruben. Amerikanische und englische Archäologen stießen nach jahrelangen Grabungen bei der alten berühmten Stadt Ur und im benachbarten Kisch auf diese Sintflutschichten, ja es ist möglich, ihr Alter mit großer Sicherheit zu bestimmen. Es ist längst bekannt, daß der Sintflutbericht der Bibel altbabylonische Ueberlieferungen benutzte, und ein besonderer Glücksfall brachte es mit sich, daß die Altertumsforschung diesen babnlonischen Sintflut=Tert entdeckte. Unter den Trümmern des Königspalastes zu Ninive(die Stadt wurde im siebenten vorchristlichen Jahrhundert zerstört) fand man die Bibliothek babylonischer und assyrischer Herrscher. Bücher in unserem Sinne gab es freilich damals noch nicht; auf Tontaseln und Tonzylindern grub man in Keilschrift ein, was man schriftlich firieren wollte, und diesen Aufzeichnungen verdanken wir unsere heutige recht genaue Kenntnis der geschichtlichen Vorgänge jener fernen Zeiten. Aber auch die religiösen und kulturellen Anschauungen, die wissenschaftlichen, namentlich astronomischen Beobachitungen, wurden so festgelegt. In jener steinernen Bibliothek also(sie bildet heute einen Schatz des Britischen Museums in London), die zum Teil aus dem dritten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung stammt, fand man eine Anzahl hochinteressanter Niederschriften, und unter ihnen auch die babylonische Sintfluterzählung. Wir erfahren da, daß einige Götter die Menschen vernichten wollten, daß eine Flut sie vertilgen sollte. Der Gott Ea aber beschließt, einen Menschen, einen Mann namens Utnapischtim, der zu Schuripak am Euphrat wohnt, zu retten. Er verkündet ihm den Ratschluß Bels gegen die sündigen Menschen und befiehlt: „Du Mann aus Schuripak, baue ein Schiff! Verlasse den Besitz, suche das Leben! Laß deine Habe fahren und rette dein Leben! Bring Lebenssamen allerart in das Schiff!“ Nach genauen Anweisungen baut dieser babylonische Noah das rettende Fahrzeug, „bringt hinauf das Vieh des Feldes, das Wild des Feldes“. Das große Schrecknis bricht herein, die Götter entweichen in den Himmel, die Göttermutter aber beklagt den Untergang des Menschengeschlechts. Endlich steht die Flut, und Utnapischtims Schiff legt sich fest an den Spitzen des Berges Nissir. Da läßt der Gerettete erst eine Taube, dann eine Schwalbe fliegen, aber sie kehren zurück, weil sie keinen Ruheplatz finden. Endlich aber(nach der Uebersetzung von Heinrich Zimmern) heißt es: „Da ließ ich einen Raben hinaus und ließ ihn los es flog der Rabe, sah das Wasser abnehmen, fraß, watete, krächzte, kehrte aber nicht zurück.“ Nun steigt Utnapischtim aus seinem Schiff, entläßt alles Getier, bringt den Göttern ein Dankopfer und wird endlich mit seinem Weibe (obwohl Bel anfangs erzürnt ist, daß Ea diese Menschen rettete) in Gnaden entlassen, um sortan friedlich„an der Mündung der Ströme" zu wohnen.— Da diese Erzählung um etwa 2100 vor Christi entstanden ist, die ganze Form außerdem zeigt, daß sie bereits ins Sagenhafte umgewandelt wurde, muß das Ereignis selbst, die Sintflut, viel weiter zurückliegen. Nur die Erinnerung der großen Katastrophe hatte sich noch erhalten, und sie wurde hier dichterisch verklärt.— Der deutsche Geologe Sueß hat sich viel mit den Sintflutberichten befaßt. Es gibt deren in allen Teilen der Welt ein paar hundert, und es ist durchaus wahrscheinlich, daß im Laufe der Jahrzehntausende die verschiedensten Gegenden der Erde, ihren landschaftlichen Bedingungen entsprechend, heimgesucht wurden. Mon braucht gar nicht bis in entlegene Zeiten hinabzusteigen, um vernichtende Naturereignisse ähnlicher Art festzustellen. Im Dezember 1876 ließ ein gewaltiger Wirbelsturm im Mündungsgebiet des Brahmaputra ein Stauwasser entstehen, das einen Landstrich von hundert Kilometern Durchmesser fünfzehn Meter hoch bedeckte. Zweihunderttausend Menschen kamen dabei ums Leben. Ereignisse von solcher Schrecklichkeit erhalten sich lange im Gedächtnis der Völker, die davon betroffen wurden, sie gehen, durch Zusätze, Uebertreibungen immer mehr verändert, endlich in Sagen und Gesänge über, bei Völkern auf primitiver Kulturstufe. Sehr wohl möglich, daß eine viel bedeutendere, uns unbekannte Ursache, eine noch weit grauenhaftere Katastrophe von wahrhaft Weltuntergangscharakter, jene Sintflut erzeugte, von der babylonische und biblische Texte künden. Jedenfalls ist man in der Gegend von Ur und Kisch überall auf die Schlammassen dieser Flut gestoßen, ja, man fand Reste einer mächtigen Mauer, die um Ur — damals eine berühmte Stadt, Sitz der Könige und der Kulturträger jener Zeitevoche Das Recht des Kundfunkhörers Ein Aufruf zur Entstörung von Geräten und zur Zulassung von Autennen Die ersten Sitzungen zur Vorbereitung des Reichsgesetzes über die Störfreiheit für Rundfunk=Apparate haben nach einer Mitteilung der Landesstelle Mitteldeutschland für Volksaufklärung und Propaganda bereits stattgesunden. Gesetze bringen aber, wie die Landesstelle hervorhebt, immer einige Härten mit sich, die sich nicht vermeiden lassen. Sie empfiehlt daher allen Besitzern von elektrischen Maschinen, Motoren und Haushaltsgeräten schon heute, sich mit diesem Gedanken vertraut zu machen und Vorbereitungen zu treffen zur Entstörung ihrer Geräte. Gleichzeitig appelliert sie an die Vernunft und Einsicht aller Volksgenossen, die elektrische Maschinen und Geräte besitzen und damit die Rundfunkhörerschaft erheblich stören. Zur Feststellung der Störer wird ab 15. September der Reichsverband Deutscher Rundfunkteilnehmer seine Funkhelfer und die gesamte Funkwart=Organisation der NSDAP. einsetzen. Ferner will der Reichsverband wöchentlich in allen Zeitungen eine Ehrenliste veröffentlichen, in der die Namen derjenigen Motoren= und Geräte=Besitzer mitgeteilt werden. die freiwillig ihre Geräte entstören lassen. Weiter wird darauf hingewiesen, daß das Antennenrecht des Mieters im Bürgerlichen Gesetzbuch verankert ist. Es wird daher allen Han sitzern empfohlen, den Mietern die Genehmigung zur Anlegung einer Antenne nicht zu versagen, da durch eine Weigerung nur unnötige Geldausgaben entstehen. Die Landesstelle wird sich in Zukunft aller derjenigen Mieter annehmen, deren Hausbesitzer die Antennen=Genehmigung verweigern — gelegt wurde, um spätere Ueberschwemmungen abzuhalten. Man fand in den Schlammschichten die Reste von Fischen und Wasserpflanzen, und sowohl über wie unter dieser Sintflutschicht Trümmer ganz verschieden alter Kulturen: Mauerwerk. Scherben von Gebrauchsgegenständen, Bruchstücke von Kunstwerken, Schmuck und Waffen. Das Alter der Sintflutschicht bestimmte Professor Langdon auf rund 3300 Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung. Duc gue,•„ ubn hhngne GES .„ Wiener Keks. Gläntze, Se S6 h Die schönsten Sesse die eleganteste Kautsch u. die besten Matratzen kaufen Sie bei Schultz& Steinmetz Bleisteld, Ulmenstr. 8. Spezialisten für zuverläss. Poistermöbel Wungg Ran anhgehech c65b.. Wohin, wohin? „Halloh“, ruft Frau Schulze Frau Meier zu,„wohin denn so eilig?“—„Ja, meine Liebste, es ist ein sehr wichtiger Cang. und die Uhr geht schon auf sieben.“— Aber, meine Beste, Sie kommen noch zurecht.“—„Aber ich habe noch eine ganze Reihe von dringenden Einkäufen zu machen. Sie wissen ja, erst die Hausarbeit, dann die Kinder. Kaum die Zeit, das Notwendigste zu besorgen!“—„Aber deshalb brauchen Sie doch nicht so zu hetzen. Ich gehe nur ins Spezialgeschäft. Dort ist oberstes Prinzip: Dienst am Kunden. Die Angestellten sind geschult, sie bringen einem gleich das Richtige. Trotz größter Auswahl braucht man nicht lange zu suchen. Und im Hintergrund der Chef, der einem mit Rat und Tat zur Seite steht. Im Spezialgeschäft zu kaufen ist nicht nur praktisch, sondern auch vorteilhaft; darum nur ins Spezialgeschäft! 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September Durch die ganze Geschichte der deutschen Kunst zieht sich als tragisches Verhängnis der Widerstreit zwischen dem angeborenen Sinn für Ausdruck, seelische Tiefe und dramatisches Gestalten— und der unausrottbaren Neigung, das scheinbar überlegene Fremde, die Schöhnheit südlicher Kunst nachzuahmen. Es ist sehr reizvoll, diesen ewigen Kampf von der Völkerwanderungszeit bis zur Gegenwart zu beobachten: ein besonders eindrucksvolles Beispiel bietet Leben und Werk von Peter Cornelius. Dieser zweifellos bedeutende und echt deutsche Künstler ist zu Zeiten als der größte Heros nationaler Kunst gefeiert worden; lange vor seinem Tode(im Jahre 1877, er erreichte ein biblisches Alter) war er schon fast vergessen; und heute ist das Werk seines Lebens so gut wie verschollen: sein eigenes Volk kennt ihn nicht mehr. Wollen wir erkennen, woran das liegt, so müssen wir uns vorstellen, daß von Goethe nichts bekannt wäre, als etwa Tasso, Natürliche Tochter und Wilhelm Meister: wäre es nicht natürlich, daß er dann wenig mehr als ein Objekt für Philologen und Dissertationen wäre? So ähnlich aber hat man sich das Werk von Peter Cornelius vorzustellen; groß, ja erhaben, aber von einer unüberwindlichen Kälte und Fremdartigkeit der Form. Cornelius ist eines der beklagenswertesten Opfer des Wahns gewesen, daß italinische Formenschönheit wertvoller sei als deutsche Art, und daß der Deutsche darum Raffael zum unbedingten Muster nehmen müsse. Dies ist der Sinn der klassizistischen Doktrin, die unsere Monumentalkunst im 19. Jahrhundert vergiftet und verfälscht hat, nicht zum wenigsten durch den ungeheuren Einfluß, den eben Cornelius ein halbes Jahrhundert lang ausgeübt hat. Sein Beispiel wäre aber nicht so überzeugend, wenn es nicht zugleich die Gegenwirkung einer wahrhaft deutschen Gesinnung und Kunstübung in sich enthielte. „. Denn Cornelius hat sich einmal aus den Fesseln einer in jugendlichem Alter ihm aufgenötigten Lehre selbständig. befreit und herrliche Werke romantischer Art geschaffen. An der Düsseldorfer Akademie, wohin er schon mit 12 Jahren kam, prägte man den Schülern einen öden Formalismus französischer Art auf. Erst 1809, schon 26jährig, durfte er sich losreißen; in Frankfurt am Main, in zwei fruchtbaren Jahren, hat er seine wahre Bestimmung gefunden, begeistert von der Schönheit der altdeutschen Stadt, der kraftvollen Linie Dürers und von Goethes Faust, der eben erschienen war. In seinen damals entstandenen Illustrationen zu Faust und dem Nibelungenlied ist Cornelius im Geiste Dürers ein echtes Werk deutscher Romantik und Geistigkeit gelungen. Leider aber zog es ihn, wie Goethe und wie alle begeisterungsfähigen Herzen des damaligen Deutschland, nach Rom, wo er von 1811—21, und später immer von neuem, verhängnisvoll glückliche Zeiten verlebte. Damals war Rom noch die Kunststadt schlechthin, und Raffaels Fresken im Vatikan überwältigten alle Gemüter mit dem Zauber ihrer großen Form. Auch Cornelius erlag diesem Zauber, nach anfänglichem Widerstreben seiner starken und selbständigen Seele nur zu bald und zu gründlich. Schon sein erstes reises Werk, das Fresko der Josefslegende in der Casa Bartholdy(heute in der Berliner Nationalgalerie), zeigt den großen Umschwung von der Dürerischen Ausdruckslinie zum Raffaelischen Canon, zur Anbetung körverlicher Schönheit und dem südlichen Pathos der Gebärden. Zwar finden wir hier noch die urkräftige und urdeutsche Macht der Charakterdarstellung und dramatischer Innerlichkeit, aber alles ist bereits so eingehüllt in äußere Richtigkeit und pathetische Schönheit der italienischen Kunst, daß es uns fremd anrührt. Diese Fremdheit und Kälte der Form nun verstärkt sich in dem Maße, wie Cornelius in Deutschland selber, vor allem in München,(wohin er 1821 als Liebling König Ludwigs l. übersiedelte) seine großen Bildideen in mächtigen Freskenzyklen verwirklichte. Die geistige Idee, der humanistische Inhalt überragt hier völlig das deutsche Gefühl für Echtheit und Charakter. Man sieht mit Befremden, wie Raffael den großen Cornelius aufgesogen und zu seinem Nachahmer gemacht hat. 1841 folgte Cornelius dem Rufe Friedrich Wilhelms IV. nach Berlin. Hier sollte er sein größtes Werk schaffen: die gewaltige Freskenreihe christlicher Stoffe für die Friedhofshalle des Berliner Doms. Es charakterisiert die kleinere Zeit und zugleich die Tragik dieses ungewöhnlichen Daseins, daß Cornelius nie über Vorzeichnungen und Kartons hinausgekommen ist, daß dieser Friedhof nicht einmal gebaut wurde. 26 Jahre verlebte er noch, abwechselnd in Berlin und Rom, zwischen Hoffnung, Schaffensrausch und Resignation, ja dem Bewußtsein, daß sein Volk ihn unaufhaltsam der Vergessenheit überantwortete. Dr. Paul F. Schmidt V. Kunde: Hochzeitssitten in deutschen Gauen Der„Kuppelpelz“ ist nicht etwa der Pelz, den die böse alte Kupplerin trug, sondern er ist höchst ehrsamen Ursprungs. In früheren Zeiten— und diese Sitte existiert noch heute— bediente man sich bei der Brautwerbung eines Mittelsmanns, der in Süddeutschland Kuppler hieß. Der Kuppler bekam als Dank für seine Tätigkeit einen Pelz geschenkt; vielleicht ist es ein Ueberbleibsel dieses alten Brauchs, wenn man ihm heute einen Tierschwanz an seinen Rock hängt. Eine der letzten Umfragen des„Atlas für Deutsche Volkskunde“ hat ergeben, daß die altgermanische Sitte der Brautwerbung durch einen Mittelsmann in vielen deutschen Gauen noch immer besteht. In Norddeutschland heißt er Freiersmann oder Freiwerber, im Westen Hillichsmächer und in Ostfriesland Degensmann, weil er zum Zeichen seines Auftrags einen Degen trug. In Schlesien nennt man ihn Heischmann, Fürsprich und Heiratsmacher. In Süddeutschland hat er außer„Kuppler“ noch den schönen Namen „Schmuser“.— Der Mittelsmann pflegte nämlich sein Anliegen nicht geradeheraus vorzubringen, sondern es war fast überall Sitte, daß er, obwohl jeder wußte, weshalb er kam, zuerst von ganz anderen Dingen redete, z. B. vom Wetter oder vom Vieh, kurz und gut, er„schmuste“ erst einmal um die Sache herum. Vielfach gab es auch bestimmte Anzeichen, aus denen der Bewerber schließen konnte, ob er willkommen war oder nicht. In Schlesien bittet der Fürsprich um„e bißle Tobakfüer“. Sagt man ihm, es sei keins vorhanden, dann hat er einen Korb bekommen. In Hessen bedeutet die Bewirtung mit Eiern und Wurst, daß er sich Hoffnung machen kann, bekommt er aber nur Käse, dann war der Besuch vergeblich. Meist ist der Freiersmann ein Verwandter oder Bekannter des eigentlichen Freiers. Man beauftragte zuweilen auch herumziehende Händler, die nicht am Orte ansässig waren, mit der Heiratsvermittlung. Ja, es gab Mittelsmänner, die diese Tätigkeit gewerblich ausübten. Die Mittelsmänner bekommen allerhand merkwürdige Geschenke: ein Hemd ohne Aermel oder mit nur einem Aermel, rote, blaue oder bunte Hosen, rote oder blaue Strümpfe, eine Börse oder eine Mütze, oder man lädt ihn zum Schnaps ein. Der süddeutsche Schmuser bekommt ein Hemd mit drei Aermeln, einen grünen Hut, ein„Tüchel" oder Schuhe. Auch bekommt er zuweilen noch„Freiersgeld“ oder„Kupplergeld“.— In früheren Zeiten, als es sogar gewerbsmäßige Kuppler gab, waren die Geschenke vermutlich soliderer und ernsthafterer Art. Oftmals waren mit der Vermittlung einer Heirat(wenn es sich z. B. um den Erben oder die Erbin eines Hofes handelte) wichtige geschäftliche Abmachungen verbunden, bei denen es auf Geschicklichket und Diplomatie ankam. Machte der Mittelsmann hierbei seine Sache gut, so konnte er auf einen entsprechenden Lohn rechnen. Verlobung gibt es nicht überall Die Verlobung, von der man annehmen sollte, daß sie ein allgemeiner deutscher Brauch ist, weist nicht nur im Lulu von Strauß und Torner: Hilf dir selbst, so hilft dir unser Herre Gott! Zum 60. Geburtstag der Dichterin „Auge um Auge“ nennt sich eine Bauernerzählung der Dichterin aus der Zeit der französischen Fremdherrschaft, der wir diesen Kraftausbruch verhaltener Wut gegen Unterdrückung und Vergewaltigung des Volkes entnehmen. Sie erscheint jetzt als billige Sonderausgabe im Gugen Diederichs Verlag, Jena Draußen nebelte es, daß die Hecken tropften und die Krähen über den Feldern bloß zu hören waren, aber nicht zu sehen. Die Soldaten trieben sich mürrisch und zänkisch auf dem Hofe herum, jagten den Hofjungen mit dem Tränkeimer nach dem Soot und traktierten ihn mit Knüffen, als er nicht schnell genug wieder da war. Als die Bäuerin vom Backtrog gerannt kam, um den Lärm zu schlichten, lief sie an der Tür mit einem französischen Gendarmen zusammen. Ein französischer Gendarm bedeutete nichts Gutes. Der Frau schlug der Schrecken in die Glieder, wie sie den gelben Zettel sah, den er brachte. Wieder eine neue Kriegsauflage, zehn Taler binnen acht Tagen! Lieber Gott, wo sollte das denn herkommen? Der Gendarm, ein hübscher dunkler Mensch, sah die Frau dreist und spöttisch an. „Ah bah!'eul Sie nicht! Grab Sie den Geldtopf aus!“ sagte er in holperigem Deutsch. Die Bäuerin verstand ihn nicht, aber die Soldaten lachten. Der Bauer, der hinter dem Haus Holz kleinmachte, besah sich den Zettel, den die Frau ihm brachte, und schob ihn in die Tasche. Ganz starr sah sie ihn an. Sagte er denn nichts dazu? Es war kein Pfennig bar Geld mehr im Hause! Wo wollte er zehn Taler herkriegen in acht Tagen? Der Mann spuckte in die Hände und nahm die Axt wieder. „Wir haben ja ein Schwein. Wir müssen sehen, daß wir das verkaufen.“ „Ein Schwein, Mann? Zwölfe auf dem Hof die alle Tage satt werden müssen, und ein Schwein verkaufen? Was sollen sie denn nachher essen?“ Der Bauer schlug zu, daß der Ast spaltete. „Was sie Lusten haben.“ Das kam trocken und verbissen heraus, wie er jetzt immer sprach. Einen Augenblick war es still. Die frische, derbe Frau ließ auf einmal die Arme mutlos an Leib herunterfallen, die Augen standen ihr hell voll Wasser. „Vadder! Senne! Was soll dies denn noch werden?" Bei dem Schlucken in ihrer Stimme sah der Bauer herum. Der Bäuerin lief es plötzlich kalt über vor dem bösen, harten Blick in seinen Augen. „Was dies werden soll, Frau? Ein Gericht Gottes, sage ich dir. Der da oben bleibt nichts schuldig, so gewiß, als er lebt.“ Krach! schlug die Axt wieder zu. Irgendwo im Hause schrie die Lütjemagd nach der Bäuerin. Eine dunkle Unruhe über diesen Blick und Ton des Bauern blieb der Frau im Kopfe, so voll der auch von anderen Dingen war. Um Mittag, als sie mit rot angeschienenem Gesicht am Herde stand, wo ein Huhn am Spieße briet, kam der Kapitän nach Hause, der jetzt auch aus Langerweile den halben Tag im Kruge saß. Der kurze, vierschrötige Mann trat laut auf mit seinen Sporenstiefeln, hatte sonderbar blickende Augen in dem rotangelaufenen Gesicht und wauf der Großmagd lachend einen groben Scherz und eine Kußhand zu. Der Scherz wurde aber ein Fluch, weil er fast über einen Besen gestolpert wäre, den das Mädchen ihm polternd vor die Füße fallen ließ, ohne ihn anzusehen. Der Bauer kam just ins Haus, als die Stubentür hinter dem Kapitän zuschlug, setzte seine Axt weg und trocknete sich die Stirn. Die Bäuerin tat von der Seite einen Blick nach seinem Gesicht, als er sich auf den Schemel am Herd setzte, und rief laut nach der Großmagd. „Rasch, Maike! Das Essen für die in der Leibzucht, die Soldaten!“ Sie seufzte selber etwas, als sie die gehäuften dampfenden Kummen wegtragen sah. Für den Tisch in der Milchkammer, wo die Hausleute saßen, blieb nicht viel mehr übrig. Wie sie aufsah, begegnete sie den Augen des Bauern, die ihr beim Hantieren folgten wie mit verstecktem Aufpassen. Sie gingen ihr auch so nach, als sie mit ihrem raschen, kurzen Schritt in die Dönse ging und dem Kapitän Haas sein Essen hereintrug. Der Bauer war allein auf der Diele geblieben, saß vorgebeugt und stocherte mit einem Scheit im Feuer. In seinem Gesicht war das versteckte Aufpassen und Aufhorchen geblieben. Die Tür zur Dönse hatte er im Rücken. Hinter der Tür war erst ein Schlüsselklappern und dazwischen die laute, helle Stimme der Bäuerin. Was die lustig klang! Der Bauer verzog den Mund: ja, ja, Frauensleute! — Da lachte der Kapitän. Der hatte gut lustig sein. Auf andrer Leute Kosten! Hund der! Der Bauer hob plötzlich den Kopf. Es war einen Augenblick still gewesen, aber war das nicht wieder die Bäuerin? Es klang aber laut und ärgerlich jetzt, fast etwas wie Angst in der Stimme. Nun lachte der Kapitän wieder, über die Frau weg. Klang das nicht wie ein Streit? Etwas polterte in der Stube.— Der Bauer war auf den Füßen, im gleichen Augenblick, wie hinter der Tür die Weiberstimme hell aufkreischte. Mit zwei Schritten war er an der Tür und riß sie auf. An den Schrank gedrängt stand die Frau, atemlos und zornig, mit Händen und Ellenbogen sich sträubend gegen die Arme des halbbetrunkenen Mannes. Dem Bauer schoß es rot in die Augen, mit einem heiseren Fluch war er bei den beiden, packte den Kapitän in den Kragen seiner Uniform und riß ihn zurück, daß der mit einem gurgelnden Laut die Frau losließ und mit beiden Armen in die Luft griff. Es war gar kein Kampf, der Bauer schüttelte den kräftigen Mann wie einen nassen Lappen:„Du Hund! Du Schuft! Du Ehebrecher! Täuw!“ „Mord! Hilfe!“ Mit einem verzweifelten Ruck machte sich der Kapitän Luft unter den Bauernfäusten, in denen ein Knopf der Uniform mit einem Lappen Tuch blieb; braunrot im Gesicht, mit stoßendem Atem, warf er sich vorwärts auf den Bauernvogt, daß der sein Holzscheit hochriß, das er noch hielt. „Hund— täuw, komm an!“ „Mann! Vadder! Zurück!— Um Gottes willen!" Der Bauer stolperte rückwärts, die Frau hing ihm plötzlich wie ein Klotz am Arm; sie war zwischen den Männern, ehe die wußten, wie es zuging. Der Kapitän sprang mit einem Satz hinter den Tisch und riß die Pistole an sich, die da lag; der Hahn knackte. „Einen Augenblick war es, als ob der Bauer noch einmal auf ihn loswollte, der Atem rasselte ihm in der Brust. Plötzlich lachte er böse auf, daß sein Gesicht sich verzerrte, warf das Holzscheit polternd dem Kapitän vor die Füße und machte einen Schritt vorwärts. „Man zu, da bin ich!“ Der Kapitän sagte nichts, auf seinem derben Gesicht war es wie ein Gewitter, wie er über den Tisch und seine Pistole weg den Bauer ansah. Draußen wurden Stimmen laut, die Stalltür ging. Mit einer heftigen Bewegung ließ der Kapitän den Arm mit der Pistole am Leibe herunterfallen und kehrte sich um. Otto Ehrhardt=Dachau: Der Schwarzfischer muß man sagen; ein ganzes Jahr hatte sich der Müller=Jakl, der ärgste Wilddieb und Schwarzfischer des Stalten= moores, tapfer gegen Not und Versuchung gewehrt. Die letzte Gefängnisstrafe, die verdoppelte Wachsamkeit der Jäger und Gendarmen waren wohl mit daran schuld. Aber es war wirklich nicht nur dies allein. Er war ehrlich gewillt, ein anderes Leben zu beginnen. Das Schicksal hatte seinen guten Willen nicht anerkannt. Der Sommer war vergangen, der Herbst im Schwinden ein neuer Winter steht bevor, ein grimmiger Winter. der keinen Verdienst und nur Elend bringen kann. Beim Wirt, beim Krämer, beim Bäcker, überall Schulden. Jetzt ging es eben nimmer anders. Es mußte etwas geschehen.„Heute noch!“ dachte Jakl. die Nacht ist schon schwarz und zäh wie Pech, schleicht sich der Jakl an den Fluß hinaus. Man kann keinen Stein am Boden sehen, aber Jakl braucht ja keinAugen. Seine Füße kennen den Weg. Lautlos öffnet er die Bootshütte, nimmt sein letztes, bestes, oft geflicktes Spiegelnetz von der Wand und birgt es im Kahn. Lautlos stößt er sich vom Ufer ab und läßt sich von der Strömung treiben, Stark und immer lauter vernimmt er das Brausen des mächtigen Was. Norden und Süden beträchtliche Unterschiede auf, sondern n Süddeutschland, Oesterreich, Schlesien und Böhmen ist sie auf dem Lande vielfach überhaupt unbekannt. Die Verlobung, wie wir sie heute kennen, ist erst in der neueren Zeit ausgekommen, obwohl einige der Bräuche bei der Verlobung auf germanische und römische Rechtssitten zurückgehen. Sie hat in Norddeutschland schon insofern einen anderen Charakter als in Süddeutschland, als die Verlobungszeit sehr lang sein kann, während in Süddeutschland eine äußerst kurze Zeit üblich ist. Die Verlobung nennt man in Süddeutschland auch Vorspruch, Versprechen, Zusagung, Schenkoder Heiratstag. In Oesterreich sagt man außer Vorspruch auch Aufredung, Gelübde und Zusage; in Tirol und Siebenbürgen Handstrech oder Handschlag. Den„Handschlag“ kennt man auch in Westfalen. Hier und im Rheinland nennt man die Verlobung auch Weinkauf, was daher kommen soll, daß man über die verschlungenen Hände des Brautpaars Wein goß. In Hannover sagt man das„Löst“(von loven= geloben).— Die Hochzeit(hogetidi, hohe Zeit, Festzeit) wird zuweilen noch Köst oder Kösting genannt und im Rheinland „Brautlauf". Hier kennt man auch noch die„Hilliche", womit aber nicht die Hochzeit, sondern der Tag vor dem ersten Aufruf gemeint ist. In den südlichen Gauen ist naturgemäß auch der Verlobungsring meist unbekannt oder aber man schenkt sich einen besonderen Ring, der mit dem Trauring nicht identisch ist. Der Trauring wird manchmal rechts und manchmal links links getragen. In einigen Gegenden Oesterreichs und Siebenbürgens kennt man seltsamerweise den Trauring überhaupt nicht.— In Norddeutschland ist es allgemein üblich, daß man den gleichen Ring als Verlobungsring an der linken und als Trauring an der rechten Hand trägt. Böse Geister werden verjagt Böse Geister und Dämonen wurden in den Zeiten, als man noch an sie glaubte, mit Lärm und Spektakel verscheucht. Heute sagen wir„das bringt Glück“ wenn wir am Polterabend Geschirr zertrümmern. Seit altersher findet in Norddeutschland und in Schlesien am Abend vor der Hochzeit der Polterabend statt, bei dem man auf dem Lande auch mit Böllern und Pistolen zu schießen und mit Peitschen zu knallen pflegt. Neuerdings haben die Poltersitten an manchen Orten derartige Auswüchse gezeigt, daß sie wegen Ruhe= und Verkehrsstörung verboten worden sind. Wieder herrschen auch in diesem Fall in Süddeutschland andere Sitten: hier und im Rheinland kennt man den Polterabend so gut wie gar nicht. Statt dessen feiert man in Bayern und Oesterreich den Junggesellen=Abschied. Bisweilen wird auch— besonders im Rheinland— der Tag der Anmeldung zum kirchlichen Aufgebot gefeiert: Er heißt Stuhlfest oder Winkauf(Weinkauf) oder auch„Pflumpf“.— Auch ein Ständchen oder eine Katzenmusik sind am Tag vor der Hochzeit üblich. Aufhalten des Hochzeitszuges In Süddeutschland vor allem in Oberbayern hat sich noch die Sitte erhalten, den Hochzeitszug anzuhalten, oder wie die Fachausdrücke lauten: zu halten, hemmen, pannen, Strickpannen, vorziehen, heben. Auf dem Zug ins Hochzeitshaus oder auf dem Wege zur Kirche wird der Hochzeitszug mit Stricken oder Stangen, manchmal auch mit Blumengirlanden aufgehalten. Wo diese Sitte ihren Ursprung hat, läßt sich heute nicht mehr feststellen. Erwachsene oder Kinder halten den Zug auf, und die Brautleute müssen sich durch Geschenke, durch Geld oder durch eine Runde Wein oder Schnaps freikaufen. Das Hochzeitsmahl Dem Hochzeitsessen wird heute wohl nicht mehr so viel Wichtigkeit beigemessen, wie in der Zeit vor dem Kriege. Nach einem Bericht von Prof. Busch wurden im Jahre 1907 für eine pommersche Bauernhochzeit folgende Nahrungsmittel beschafft und auch verzehrt: 32 Zentner Weizenmehl, 32 Gänse, 4 Schweine, 8 Schafe, 2 Kälber, 18 Zentner Fische, 54 Tonnen Bier, 500 Flaschen Wein und 300 Liter Branntwein.— Es ist versucht worden, für den„Atlas für Deutsche Volkskunde" zu ermitteln, ob allgemeine Sitten bei der Festsetzung der Speisefolge beim Hochzeitsessen bestehen. In kleineren Gebieten finden sich zwar übereinstimmende Bräuche, aber im großen und ganzen lassen sich diese Sitten kaum geografisch festlegen. Am häufigsten wird der Schweinebraten als Hochzeitsbraten genannt. In Norddeutschland besteht vielfach noch der Brauch, Hirse= oder auch Reisgerichte in das Menn einzufügen. Die Hirse ist eine alte deutsche Kulturpflanze, die erst in neuerer Zeit durch die Kartoffel und den Reis verdrängt worden ist. Umso interessanter ist es, daß sie sich als altdeutsches Hochzeitsgericht erhalten hat. Früher war es zuweilen Sitte, daß das Hochzeitsessen von den Gästen selbst bezahlt wurde. Wie die Umfrage des „Atlas für deutsche Volkskunde“ ergibt, hat diese Sitte vermutlich aus wirtschaftlichen Gründen eher noch zugenommen. Solche„Geldhochzeiten“ finden im Wirtshaus statt. Sie sind vor allem in Siebenbürgen und Süddeutschland üblich. Vielfach haben diese sogenannten„Gebehochzeiten“ aber auch zu Mißständen geführt, so daß sie z. B. in Hannover verboten werden mußten. Alte Sitten in Süddeutschland Ueberall im Süden und auch in Westdeutschland wird auf dem Lande die Ausstattung der Braut ein bis zwei Tage vor der Hochzeit feierlich mit dem Brautkammerwagen eingeholt. Die ganze Ausstattung, Möbelstücke und Kisten mit der Wäsche, wird auf den Kammerwagen gepackt und von dem Elternhaus der Braut in ihre zukünftige Wohnung gefahren. Wagen und Pferde sind oft festlich geschmückt. In Norddeutschland scheint dieser offizielle Umzug am„Kistenwagentag“ kaum noch stattzufinden. Sehr häufig wird die Braut am Hochzeitstage versteckt, wenn der Bräutigam sie abholen will. Er muß sie dann erst lange suchen. Es ist dies einer der Bräuche, die an die uralte Raubehe erinnern. Es gibt noch mehrere solcher alten Sitten, sie sind jedoch vom„Atlas für deutsche Volkskunde" noch nicht bearbeitet. Vielleicht wird eine der nächsten Umfragen Aufschluß darüber bringen, was von den altgermanischen Bräuchen noch existiert, denn gerade die Hochzeit ist volkskundlich besonders interessant, weil sie von unseren Vorfahren als besonders wichtiges Ereignis, vielleicht als das wichtigste im Leben, angesehen wurde. Srdr eecr Der Taxator „Was Tauserd, Sie haben sich verlobt? Na, gratuliere; ist Ihre Braut hübsch?“ „So leidlich; noch eine Null mehr in ihrem Bankkonto, und sie wär' sogar eine Schönheit!"„Lustige Blätter" Betrachtung Er:„Sieh' nur, Grete, wie der Pfau vor dem Weibchen Rad schlägt!“ Sie:„Ach ja, Otto, solche Mühe gibst du dir meinetwegen nie!“ Beim Arzt „Herr Doktor, sagen Sie mir aufrichtig, wie's mit meinen Nieren steht!“ „Ja, gern... viel wert sind sie allerdings nicht mehr, aber so lange Sie leben, tun sie schon noch ihren Dienst!" „Nebelspalter“ Der tüchtige Schwiegervater „Nun, Liebster, hast du Papa erzählt, daß du dreitausend Mark auf der Sparkasse hast?“ „Ja, meine Teure!" „Und was sagte er?“ „Er hat sie sich von mir geborgt!"„Answers“ Kreuzwort=Rebus Die Bilder in der oberen Hälfte der Figur entsprechen den wagerechten Wörtern, die der unteren den senkrechten. Zur Erschwerung des Rätsels sind nicht alle Bilder numeriert. Ein Wunder leine Anita ruft aus der Küche:„Mama, Mama, komm schnell, die Miich ist größer geworden als der Kochtopf!!“„Hiemmet“ 1 Grotte, 2 Graben, 8 Steiner, 4 Schöpfung, 5 Nurmi, 6 Leinen, 7 Leine, 8 Kitzingen, 9 Pfeiler, 10 Diele, 11 Liebe. Der Spruch lautet: Gott gab seiner Schöpfung nur einen Pfeiler: Die Liebe. res, hinter dem das gräfliche Fischwasser beginnt. Unterhalb des Wehres ist die große Gumpe. Ein tiefes, selten fischreiches Wasser, das Jakl schon früher öfters nächtlich, heimlicherweise besucht hat. Jakl wartet. Er hat Zeit. Vom Jetzendorfer Schloßturm schlägt es Mittternacht. Nun wird der Jäger wohl schlafen. Tief, tief.. Hinter der Gumpe, wo das Wasser breit und träger in den Fluß verrinnt, wirft er die beschwerte Zugleine hinüber und legt sein Stellnetz aus. Er spannt es quer, zieht die Schleusen halb auf und sieht zu, wie die starken Wasser gegen das Netz brausen. Nun scheint es ihm gut. Er stellt wieder ab, horcht und erst, als alles schwarz und verschlossen ruhig bleibt, geht er hinunter um das Netz zu heben. Der Fang ist gut. Jakl denkt an das Geld, das ihm dieser Fang bringen kann. Diesmal ist alles gut gegangen. Nun aber heim! Was— heim? Nütz doch die Zeit aus, sei nicht dumm! flüstert es ihm zu. Niemals wirst du solche Gelegenheit wieder haben! Jakl zaudert. Er weiß nicht, was er tun soll. Sollte man sich diese gute Gelegenheit wirklich entgehen lassen? Ach was! Ueberleg nicht lange! Los! Wieder arbeitet er am brausenden Wehr. Arbeitet wie besessen. Und wieder hat es sich gelohnt— der Fang ist noch besser als vorher. Jakl ist bemüht, den reichen Fang zu bergen. Weit holt er aus, die Freude verleiht ihm Kraft— wonnig fühlt er das Zerren und Reißen der Fische, gerne bückt er sich, gern zieht er den lebendigen Reichtum herein. Da— stößt er mit dem Rücken an etwas Hartes. Die Hand tastet darnach. Hart? Eisen?— Ja, Eisen und Blei! Verdammt noch einmal! Ranzinger, sein alter Gegner— der Jäger! Mit einem mächtigen Satz ist Jakl im Wasser verschwunden. „Halt oder i schieß!“ Aber Jakl kümmert sich nicht darum. Zehn Meter weit taucht er unterm Wasser dahin, dann läßt er sich im Schutze überhängender Weidenzweige den Fluß hinabtreiben. Hinter ihm belfert ein Schuß durch die Nacht. Das Wasser ist eiskalt. Es verschlägt ihm den Atem. Schlotternd hält er sich an den Wurzeln einer Weide fest. Erst als er hört, daß der Jäger die Suche aufgegeben hat, schleppt er sich an Land. Matt, elend, frierend. .... Nebel wallen, Schatten ziehen, Bäume und Büsche wandern wie wesenlos um den Fluß. Man ahnt den Morgen. Jakl torhelt dahin. Plötzlich, jäh, stockt sein Fuß. Was regt sich denn da vorne an der Gumpe? Was macht er denn da, der Hund? Ist er noch nicht unterwegs, mich anzuzeigen?— Aha, meine Fische löst er aus, und wirft sie wieder in den Fluß! Es wird wieder Nacht vor Jakls Augen. Schwer schlägt sein Blut. In den Ohren braust es. Weiß er, daß er auf allen Vieren auf dem Bauche zur Gumpe kriecht? Weiß er, daß er plötzlich vorgeschnellt ist und— ja, das weiß er, er tut es doch mit Lust— dem Jäger einen Tritt versetzt, daß er lopfüber in die Gumpe schießt.„Da!“ Jakl weiß noch mehr: er weiß, daß Ranzinger nicht schwimmen kann. Und selbst wenn er es könnte,— sein Rucksack mit den Fuchseisen, die er auslegen wollte, ist viel zu schwer. Und schwer ist sein Gewehr. Aber die gewaltige Todesangst, die jeden Menschen weit über das Maß seiner Kräfte hinauskeini, treibt ihn noch einmal empor. Es gelingt ihm, einen Weidenzweig zu erhaschen, er hält ihn fest und verzweifelte Hilferufe gellen durch die Nacht. ######leibt kalt. Gefühllos sieht er dem Ringenden zu. Gevi gieg er ruhig sein Messer und wie einer, der einen schweren Strich hinter seine Vergangenheit zieht, mit einem einzigen Schnitt, schneidet er den Weidenzweig ab. .. Der Jäger versinkt. Er taucht wieder auf, mit mächtigen armen schlägt er wild um sich. Es gurgelt und bläst... und wie vorher gehen die Wasser. Jakl wartet noch eine Weile. Es ist kälter als vorher, aber er spürt es nicht. Sein Blut siedet, und der Schweiß läuft herab. Doch der Jäger kommt nimmer. Vier Wochen war der Jakl in Untersuchungshaft gewesen. Man hatte ihm nichts nachweisen können. Demnach also mußte Ranzinger auf einem spätnächtlichen Dienstgange mit voller Ausrüstung in die Stalten geraten sein. Wahrscheinlich infolge eines Fehltritts am Wehr. Jahre waren seit jener verhängnisvollen Nacht vergangen. Da geschah es, daß Jakl an einem heißen Julitage in der großen Gumpe eine„Mooskuh“ entdeckte. So nannte man die wenigen, fast sagenhaften Karpfen, die äußerst scheu und vorsichtig an sonst unzugänglichen Stellen des Stalten= moores lebten... Schnell begab er sich nach Hause und begann eine besondere Reuße herzurichten. Noch in derselben Nacht, nachdem er sich vergewissert hatte, daß der gräfliche Jäger richtig— nicht bloß markiert— schlasen gegangen war, legte er die Reuße aus. Diese Nacht verging ruhig und sternenklar. Am nächsten Morgen aber fuhren schwere Regenböen über das Moor. Sie hielten an bis zum Abend, der neue Wolkenbrüche brachte, die die geschwollenen Wasser weit über die Ufer treten ließen. Jakl, der heute nicht draußen sein konnte, hatte sich schon zu Beit gelegt. Er dachte an seine neue Reuße. Sie kostete Geld. Er hatte sie zwar fest und gut verankert. Aber mit einem solchen Unwetter hatte er doch nicht rechnen können. Andererwar es heute gut möglich, daß die wühlenden Wasser den Großfisch beunruhigten und in die Maschen trieben. War es da nicht besser— anstatt hier im Bett zu liegen— einfach aufzustehen und nach dem Rechten zu sehen. Er zog sich im Dunkeln an, warf den Rucksack über und verließ das Haus. Spähte, lauschte. Aber nirgends mehr brannte ein Licht. Niemand wachte. Da war das Wehr! Laut donnerten die Schleusen. Gischt sprühte. Schaumsetzen flogen. Vorsichtig Fuß für Fuß, tastete er sich an die Gumpe hinab. Hier unter dem großen Stein mußte die Leine befestigt sein. Er suchte, fühlte hastig nach. Nichts! Verdammt, sie mußte sich losgerissen haben! Wenn nur das drübere Ende noch gehalten hatte. Dort bei den Weiden zog er zwar das Netz nicht gerne ein. Es war die Erinnerung an Ranzinger, die ihn da störte. Heute aber blieb ihm gar nichts anderes übrig. Wenn die Reuße abgetrieben würde, sand sie morgen der Jäger kamen sie bald hinter seine Schliche. Vielleicht aber auch— wer konnte es wissen? war es die„Mooskuh“, die so gerast hatte. Ja, jetzt mußte er also dort hinüber... Stand da nicht einer droben am Wehr? Rasch warf er sich nieder, verharrte mit hämmernden Pulsen bis der Mond wieder aus den Wolken trat. Nein— es war nichts gewesen! Schnell über den stampfenden, brüllenden Laufsteg ans jenseitige Ufer hinab. Nun die Leine her! Hier— nein dort. Oder da? Er stieg hastig tiefer, stieg bis an die Hüften ins Wasser hinab und untersuchte das Ufer. Nichts! Unmöglich? Wieder wühlte er mit dem Fuß, dem tiefer als die Arme reichenden, nach der Leine. Und da, endlich fühlte er den spannenden Halt, die Leine und mit ihr den Anker. Er springt aus dem Wasser, holt die Leine auf und beist im besten Fall eine Arbeit für drei. Die Maschen sind verschlammt und ein ungeheurer Druck liegt auf dem Netz. Mühsam, zentimeterweise, unter Aufbietung alleräußerster Kraft, gelingt es ihm schließlich, den Reußenflügel zu erraffen. — es ist schwer! Es mußten schon allerhand Fische darin sein. Am Ende gar der große... Jakl paß auf. denk nicht! Zieh! Und er zieht und zieht. Plötzlich zuckt er zusammen. Erinnerung wacht auf! Es— hat ihn—jemand— berührt! Scheu sieht er sich um. Unsinn! Nichts ist es gewesen! Ein Weidenzweig der ihn narrte. Mond huscht übers Wasser. Tausendschuppig glitzert, blitzt und blinkt es zu Jakls Füßen. Aber weiter unten, in der Tiefe— da hat sich noch etwas größeres, schwereres gefangen. Ab— da ist er! Her damit! Jetzt greift die Rechte in Schlüpfriges, Glattes. Aber das i voch kein Schuppenleib. Kein lebendiger Fisch... Nein— ein Stoff ist's! Nein— doch! Es ist schon Stoff— da sind auch der Fleuße hänali kangen Fat und scher da gea hat gend.-Ranzinger!“ heult der Jakl auf. #### gut iym var netz aus den Händen gerissen. Die Maen, zerren, ziehen. Es ist wieder Nacht. Der Mond st hinter Wolten gegangen— es geht ihn nichts an, und keiner sieht wie es geschieht. Keiner erschrickt, als es den Jakl hinunterreißt am Bein, das sich im Netz verfangen hat, und keiner hört den lauten Schrei, den die Wasser rasch ersticken. Am andern Morgen, der ruhig und freundlich mit schöJäger, angelact“ blanke Moor umspannt, fand der gräfliche Ned dann an Land gengen Purse, unter deren Ausiche as ver sichsicgtei d eiche die des Müller=Jakls. andere stellte eine Vogelscheuche dar, die ders war. Die einem überschwemmten Acker entführt hatte. Ihr Besitzer, ein hoster zu gestalten, einen Jäger ähnlich säße.. Stecken umgebängt, damit sie einem Manche fanden es seltsam, daß der Tote sie wie im Die Kunst sich anzuziehen „Wie kommt es, daß Frau Ilse immer geschmackvoll gekleidet ist, während doch Frau Else, die über einen viel größeren Geldbeutel verfügt, nicht im geringsten den Eindruck einer „gut angezogenen“ Frau erweckt? Nun— Frau Ilse versteht es eben ausgezeichnet, mit dem Wenigen, das ihr zur Verfügung steht, geschickt und sparsam umzugehen. Versuchen wir, ihr diese Kunst ein wenig abzusehen! Sie hat sich— das möchte ich gleich verraten— für eine bestimmte Farbe entschieden. Da sie blond ist, bevorzugt sie blau. Das ist nicht langweilig, ganz gewiß nicht, denn blau gibt es in allen Schattierungen, vom zarten himmelblau bis zum dunklen marine. Auch weiß liebt sie sehr. Weiße Kleider, weiße Blusen, auch mal einen weißen Hut. der in seiner einfachen Form mehrere Modewechsel überdauert. Weiß ist eine gute Ergänzung zu blau. So ist sie stets in harmonisierende Farben gekleidet und fällt durch ruhige Schlichtheit auf, während Frau Else planlos und wahllos kauft, was ihr der Zufall in einem der Schaufenster als besonders reizvoll vor die Augen stellt oder, was ihr an anderen Frauen gefällt. So kaufte sie sich einen blauen Hut(Modell Frau Else) und besitzt doch einen braungetönten Mantel. Sie wählte ein großgeblümtes, ein hellgrünes und ein buntkariertes Kleid und wirkt, wenn sie den Mantel halboffen trägt, wie eine wandelnde Farbenkala. Apropos, kariert! Da ist auch so einer von Frau Ilses geheimen Tricks! Beide Frauen neigen— drücken wir uns höflich aus — etwas zur vollen Linie. Frau Ilse verabscheut alles Großblumige, Großkarierte. Sie richtet sich, auch im Schnitt ihres Anzugs, ganz nach ihrer Körperbeschaffenheit, bevorzugt lange Linien, während sie alle Quersäume und =garnierungen meidet. Frau Else hingegen nimmt hierauf keine Rücksicht. Sie trägt in Form und Farbe, was eben die Mode bringt und wird daher häufig enttäuscht, wenn das fertige Kleid bei Ablieferung so wenig dem flotten Modell ähnelt. Natürlich ist die Schneiderin schuld! Und dann die Aenderungen. Im kleinen ist Frau Else sparsam. Sie legt aber Wert darauf, einen gutgefüllten Kleiderschrank zu besitzen und da wird am Alten getrennt. gefärbt, geändert! Natürlich muß man den meist zu knappen Stoff, die getrennten Nähte usw. berücksichtigen. Kein Wunder, wenn das„auf Neu“ Gearbeitete den Erwartungen nicht entspricht, zumal man hier noch weniger auf vorteilhaften Schnitt und Kleidsamkeit achtete als sonst. Und dabei— rechnet man am Ende alle Unkosten zusammen— ist der Preis nicht Far uUmorse. sind alle Neuheiten in Rauskleiderstöllen wesentlich niedriger, als wenn man ein neues Kleid erstanden hätte! Anders Frau Ilse! Sie sagt sich:„Wenig aber gut" und wählt jenes Kleid, das sich dem Stil der Mode anlehnt, ohne jedoch übertrieben modern oder extravagant zu sein. Sie gibt oft Kleidern, Hüten und Mänteln den Vorzug, die ein wenig sportliche Note haben und abgesehen von Kleinigkeiten wie Gürtel, Länge usw. niemals ganz aus dem wandelnden Modebilde kommen. Ihre Aenderungen erstrecken sich allenfalls auf einen neuen Kragen, der das alte Kleid auffrischt und zu einem netten Hauskleid macht. Größere Aenderungskosten aber erspart sie lieber für etwas Neues. So gelingt es Frau Ilse, mit ihrem guten Geschmack, mit ein wenig Nachdenken und praktischem Sinn stets als„gut gekleidete Frau“ zu gelten— ein Prädikat, das ihrem Auftreten etwas Sicheres verleiht, trotzdem sie zu diesem Zwecke nur so bescheidene Mittel aufwendet. J. v. Saß. Unistöltenl, Schötten Seidehstelten und Mantelstoffen etc. in großer Auswahl neu eingetroffen! Die Preise sind überraschend billig! POMKPAIE Beisreid, Obenlistrane 3s Die modischen Wintermäntel Im allgemeinen wird wohl beim Wintermantel eine gewisse Schlichtheit vorausgesetzt, weil er zu vielen Kleidern passen soll, denn seine Anschaffungskosten sind bedeutend höher als die für sommerliche Jäckchen und andere Hüllen. Das Bestreben der deutschen Modeschöpfer, diese Schlichtheit zu pflegen und dennoch modische Einzelheiten gebührend zu berücksichtigen, wird deshalb von uns allen begrüßt werden. Außerdem ist die Beeinflussung der Tagesmode durch Film und Bühne in diesem Herbst und Winter nicht mehr so bedeutend wie vordem— eine Erleichterung für den gediegenen Geschmack, der nur gute Stoffe mit langer Lebensdauer verarbeitet wissen zill. An der Unterscheidung sportlich einfach für den Vormittag und elegant für den Nachmittag ist weiter festgehalten, und auch die neuen Stoffe gehen mit dieser Auffassung konform. Die Fantasiestoffe auf elefantengrauem, dunkelgrauem, rotbraunem, violettbraunem und grünem Grund zeigen recht lebhafte, aber sparsame Muster in Streifen, Pünktchen, Tupfen, Sternchen und Karos. Die Diagonalund Vertikalverarbeitung wird in Streifen besonders gepflegt. Auch die Ton in Ton gehaltenen Stoffe wie Marengo und Angora, sind schätzenswert und vielseitig zu verwenden. Sie leiten bereits zu den Nachmittagsstoffen über, bei denen grau und schwarz als Favoriten zählen. Braun, rot, violett und grün für den Mantel werden dann berücksichtigt, wenn Kleider in den entsprechenden Farben dazu bestimmt sind. Denn die Idee des zwei= und dreiteiligen Anzuges ist uns erhalten geblieben. Und dadurch auch die Vorliebe für Ergänzungsstoffe, für die es in genau gleicher Auis Tutek Pist der! SONDERBEILAGE DER WESTFALISCHEN NEUESTEN NACHRICHTEN Ausführung eine dicke, wollige für den Mantel und einere seinere, einfarbig oder diskret gemustert, für das Kleid gibt. Bei den sportlichen Mänteln wird die Schulterverbreiterung meist nur durch Passen angedeutet, denen dann der gerade Aermel erst unterhalb der Armkugel angesetzt ist. Oder es werden bandartige Blenden, die außen leicht abstechen, und die aus dem Mantelmaterial Bilo links: Vormittagsmantel aus rotbraunem Diagonalstoff mit losem Pelz. Bild rechts: Nachmittagsmantel mit verdecktem Schluß aus schwarzem Angorawollstoff mit Fuchsschal und Manschetten. bestehen, zwischengesetzt. Ganz neu, auch für den Nachmittagsmantel, ist der sogenannte Offizierskragen, ein halbhoher Stehkragen, der den Vorder= und Rückenteilen gleich angeschnitten wurde, und der einen Mittelschluß mit —8 Knöpfen voraussetzt. Ueber ihm soll dann der abnehmbare Pelzschmuck getragen werden. Knöpfe in jeder Form, Farbe und Anordnung, zuweilen auch stoffbezogene, sind Hauptträger der Wintermode. Knappe Gürtel aus Stoff oder Leder sind für den Sportmantel selbstverständlich. Außerdem läßt sich die einfachste Form durch große, originell geschnittene Taschen beleben. Die Nachmittagsmäntel aus einfarbigen dickfädigen oder rauhhaarigen Wollstoffen hat man ganz auf dekoratives Aussehen abgestimmt. Dazu ist die Allgemeinlinie bewußt unauffällig gehalten. Oft nur in Prinzeßform mit schrägem und gleichzeitig blindem Vorderschluß, mit Raglanärmeln, um die Schultern zu betonen, und abnehmbarem und darum auswechselbarem Pelzkragen. Die Schneiderformen mit ganz wenig Taillenbetonung, die bei den Nachmittagsmänteln den neuesten Schnitt dokumentieren, haben in Biesen abgenähte, ein wenig keulenförmige Oberärmel und sparsame Biesengruppen in der Taille. Am elegantesten wird zu ihnen der Pelzschal oder eine Pelzkrawatte aussehen. Aus dem Lexikon der Modensprache Die meisten mit unserer Kleidung im Zusammenhange stehenden Bezeichnungen haben einen interessanten Ursprung. Wer sich einmal in das ABC der Modensprache vertieft, wird die merkwürdigsten Zusammenhänge mit Ländern, Städten, Völkersitten und poetischen Vergleichen finden. Der Atlas z.., jener schwere glänzende Seide, die als erste ihrer Art nach Europa gelangte, ist nach dem bekannten gleichnamigen Gebirge in Afrika benannt, das von Arabern bewohnt wird. Dieses Volk pflegte anfänglich einen ausgedehnten Seidenhandel mit Europa. Astrachan, die beliebte Pelzart, wurde ursprünglich in der gleichnamigen am Kaspischen Meere gelegenen Stadt gezüchtet. Auch die kleinasiatische Stadt Angora gab einer höchst modernen Wollstoffart mit langhaariger Oberfläche ihren Namen. Daß der Brokat mit unserer Brosche sprachverwandt ist, kam sicherlich vielen noch nicht zum Bewußtsein. Beiden liegt das Zeitwort„brochieren", das„durchwirken“, bedeutet, zugrunde. Was ist Bouclé? Wir sprechen von Boucléwesten und ebensolchen Pullovern und verstehen darunter seidige mit Garn vermischte Gewebe mit unebener Oberfläche. Von diesem unebenen „bouclierten“. Aussehen wird der Name abgeleitet. Covercoat bedeutet, wenn man das englische Wort genau übersetzt,„Bedekkungsrock“, es ist unser„Ueberzieher", während das Wort„Chiffon“ eigentlich als „Lumpen“ übersetzt werden müßte. Die Bezeichnung Damast leitet sich von der orientalischen Stadt Damaskus her. Daß Gobelin eigentlich„Kobold“ bedeutet, ist eine ebenso seltsame Tatsache, wie die Patenschaft der Heiligen Georgia, die dem beliebten Modestoff Crepe Georgette zum geläufigen Namen verhals. Das„Jabot“, ohne das wir uns beispielsweise keinen der französischen Könige vorstellen können, ist eine galante Umschreibung für„Kropf“, der in der Tat durch das Spitzengeriesel gut verdeckt werden konnte. „Jumper“ ließe sich am besten mit„Einschlüpfer" bezeichnen, was diesem knopf= und verschlußlosen Kleidungsstück entspricht.— Opanken heißen die Flechtschuhe serbischer Bauern, und die Pelerine bedeutet eigentlich„Pilgerin“, da sie die Tracht der mittelalterlichen Pilger war. Pikéestoff, heute moderner denn je, zeigt seinem Namen nach an, daß er ursprünglich„gestochen“ wurde. Auf diese Weise entstanden die ihm eigentümlichen Vertiefungen. Die Tunika, das Krönungskleid der mittelalterlichen Bischöfe, bildet noch heute einen Bestandteil der Damenmode. Sogar die alte Insel Zypern gab ihr Scherflein zur Modebezeichnung her. Ihr verdankt nämlich das Chypreparfüm seinen Namen. So gibt es Tausende, unzählige von Beispielen. Für viel fremdländisch Eingebürgertes haben wir bereits deutsche Uebersetzungen oder Bezeichnungen und gerade jetzt, wo unsere schöne Muttersprache eine neue Wiedergeburt durchmacht, sollten wir uns befleißigen, zumindest die Verdeutschung der Worte, wenn nicht die abgeleitete sinnvolle deutsche Wortprägung zu wählen. Li. Der herr im herbst und Winker 1933 Heute mehr denn je ist es Pflicht, daß die Herren auf ihren Anzug gesteigerten Wert legen. Ein gutes Aussehen wirkt auf die Umgebung und fördert das Ansehen. Es gilt dies sowohl für den täglichen Geschäftsverkehr als auch für gesellige Abende. Der blaue Anzug ist der Standardanzug des Herrn daneben behauptet sich Grau, das im Sommer eine große Rolle spielte, in allen Tönungen, besonders in dunkel. Die neueste Anzugfarbe aber ist braun, das ein wenig zu rot neigt. und dann ein dunkles Grün, das jedoch dunkler sein muß als das für Jagdanzüge übliche. Wer in die Reihe der einfarbigen Anzüge eine kleine Abwechslung bringen möchte, sei beraten, daß Ton in Ton gehaltene, ganz kleine Karos eine Bereicherung des Ausdrucks darstellen. Auch Fischgräten und punktierte oder schrägbalkige Streifen stehen zur Auswahl. Diese neue Art der Streifen wird den stärkeren Herren, die schon ein wenig auf Strecken der Figur bedacht sein müssen, am meisten zusagen Für kältere Tage kommen Cheviots in Frge, und unter den Kammgarnen meltonierte Stoffe, das sind weiche, langhaarige und mattglänzende Wollgewebe, die im Strich etwas gerauht erscheinen und sich deshalb so angenehm tragen wie Flanell. Grobfädige Stoffe sind Bouklin und Winter=Fresko, seinfädige dichte Twillkords, die Gabardine=Charakter aufweisen. Typisch an den Herrenanzugstoffen Bild links: Ulster aus grauem Belour mit Pelzkragen. Bild rechts: Sakkoanzug aus gabardineähnlichem Twillkord. sind die klaren, körnigen Gewebebildungen, auf denen die Herbst= und Wintermode basiert. Man wird die Erfahrung machen, daß sie sich länger tragen lassen als die bisherigen glatten. Bei den Formen stehen Ein= oder Zweireiher=Sakkos außer Modediskussion, denn ihre jeweilige Anwendung richtet sich nach der Stärke der Figur. Dagegen sind die etwas verkürzte Taille, die ein wenig verlängerte Form und die nicht mehr zu stark verbreiterten Schultern interessant. Der Westenausschnitt ist ziemlich tief. Am Beinkleid ist der breite Umschl- selbstverständlich. Der Raglan=Mantel, auch„Slipon“ genannt, wird zwar noch weiter in der HerbstWollstoffe Wollstreifen 16R für die lesche Sportbluse, 70 cm br. ab Mtr..00 Wollschotten moderne Muster, 100 cm breit.. ab Mir. .70 .90 Kleiderstoff, einfarbig, reine Wolle, in allen mod. Webarten, 130 cm breit ab Mtr. Manteistoffe 3 00 gemustert u. einfarbig. 140 cm breit ab Mtr..00 Seidenstoffe Flamisol 2 00 in allen Modefarben, ca. 95 cm breit„ Mtr..30 Crêpe Cremona mit stark glänzender a 00 Abseite f. d. modische Kleid, ca. 95 cm br. Mtr. O. 30 Crèpe Satin, bevorzugtes Material für o o. das elegante Abendkleid, ca. 95 cm br. ab Mtr..30 Modewaren/ Kurzwaren/ Knöpfe u. Schnallen/ Futterstofte V ETATB BIELEFELO OBERNSTRASSE PotoUr Roiorb Nun sind sie da, die eleganten Mode-Neuheiten für Herren und Knaben. Wir laden Sie höfl. zur Besichtigung unserer Schaufenster und Verkaufsräume ein: Das Beste und Modernste finden Sie in ganz großer Auswahl, Sie werden überrascht sein, für wie wenig Geld Sie sich bei uns einen neuen Mantel oder Anzug aussuchen können. Bitte kommen Siel Größtes Spezialgeschäft für Herrenund Hnaben-Kleidung Achten Sie auf unsere Wollvlles-Fenster. SONDERBEILAGE DER WESTFALISCHEN NEUESTEN NACHRICHTEN Duse PueekP ist der! mode Geltung haben, wer jedoch einen Sportmantel benötigt, wird den kurzen, geraden Sportmantel aus derbem Cheviot oder Homespun, in dezenten Karo=, Fischgrät= oder interessantem Noppenmuster vorziehen. Als Gebrauchsform für den Herbst= und Wintermantel aber steht der Ulster an erster Stelle. Die Stoffarben sind ein wenig denen der Damenmäntel angepaßt. Man wird also außer den bekannten dunklen Qualitäten auch hellere— besonders graue— zu sehen bekommen, deren Reiz nicht allein in der neuartigen Farbe, sondern vor allem in den weichen, etwas langhaarigen Stoffen liegt. Schon die Namen„Velour, Eskimo, Flausch“, weisen auf die mollige Art des neuen Ulsters hin. Bei der Anfertigung sollte man auf recht füllige Weite, verbunden mit guter Paßform achten, denn der Stoff ist zwar die Basis der Eleganz, aber die gewissenhafte Verarbeitung gibt erst den richtigen Schick.— In Verbindung mit dem Ulster sei auch die neueste Schöpfung, der Ulsterpelz, erwähnt, der drei oder vier Knopfpaare aufweist und mit pelzbedeckten Reversen gearbeitet ist. Markant ist an ihm die Breite und Kürze dieser Reserve. Bei seiner Schaffung ließ man sich von den praktischen Verwendungsmöglichkeiten leiten, die bei ihm ungleich größer sind als die des Gehpelzes, der nur für die Straße bestimmt bleibt, während jener auch im Auto am Platze ist. Der kurze Sportpelz ist nur sportlicher Betätigung vorbehalten, denn man wird, wenn man ihn als Straßenmantel trug, die Erfahrung gemacht haben, daß seine Kürze die Eleganz stört. Das Drum und Dran der Herrenmode ist nicht weniger wichtig. Als Straßenschuh wird die halbrunde, breite und darum bequeme Form aus kräftigem Leder propagiert, und nur dem richtigen Sportschuh sind Steppereien und Lochereien eigen. Der Lackschuh für die Gesellschaft ist dagegen halbrund und schlank, und er zeigt zuweilen wieder einen Stoffeinsatz zum Knöpfen. Außer Lack kommt für ihn auch seines Chevreauleder in Frage. Der Krawatte, als Aufhellung des Herrenanzuges, wird peinliche Sorgfalt zuteil. Sie ist mit Streifen und Pünktchen in bunter, jedoch dezenter Manier gemustert. Als Novum für den dunklen Tagesanzug— in schwarz oder blau—, den man zu kleinen Gesellschaften tragen kann, sei das Plastron erwähnt.— Der Schal zum Ulster oder Paletot kann recht bunt oder neuestens hellgrau sein, vorzüglich aus Kaschmirwolle oder schwerer Seide. Die wirtschaftliche hausfrau von einst und von heute Zu allen Zeiten legte der deutsche Mann Wert darauf, eine„wirtschaftliche Frau zu heiraten". Mit diesem Worte verbanden sich ihm die Begriffe„sparsam",„häuslich" und„umsichtig". Trotz der scheinbar völlig ausgeprägten und deutlichen Umrisse jedoch konnte die Bezeichnung„wirtschaftlich“ in den letzten Jahren eine wesentliche Veränderung erfahren. Die seit altersher als unverrückbar und ehern feststehende Tatsache, daß der Erwerb materialistischer Güter dem Manne obliegt, während es die Aufgabe der Hausfrau sei, das Erworbene nach besten Möglichkeiten zum Wohle ihrer Familie zu verwenden, wurde durch die Zeitverhältnisse dann jäh unterbrochen. So kam es dazu, daß die„besten Möglichkeiten“ für die Frau, wie wi res erfahren haben, wesetenlich erweitert wurden. Die Frau von einst, die als Verwalterin und Herstellerin mannigfacher Güter wirkte, mußte deren Erzeugung bis ins Kleinste beherrschen. Licht= und Feuerungsmaterial, Seifen, Kerzen, Stoffe und Gewebe wurden einstmals im Hause bereitet. Die Familien waren sehr kinderreich und die Vorräte, die nur schwer herbeigeschafft werden konnten, ungleich größer, als dies heute der Fall ist. Da die Hausfrau aber nicht imstande war, die Menge des Erforderlichen selbst zu erzeugen, mußte sie Angestellte und Hilfskräfte heranziehen. So versteht es sich, daß in alten Berichten und Erzählunge ndie Wirtschaftlichkeit und Tüchtigkeit der Hausfrau immer wieder darin erblickt wird, daß sie im Kreise ihrer Hausgehilfinnen Vorräte für die Ihren sammelt. Schon von Homer hören wir das. Als nämlich die Königstochter Nausikaa mit dem Fremdling Odysseus nach dem Schloß gelangt, findet sie ihre Mutter„am Herde, umringt von dienenden Weibern, drehend der Wolle Gespinst". In der Edda wird Königin Gerlinde bei einer ähnlichen Beschäftigung angetroffen, nämlich „Garn spinnend und Flachs gehechelt vor sich“. Die heutige Hausfrau, die auf Sachlichkeit eingestellt ist und zahlreiche kräftesparende Erleichterungen zur Verfügung hat, kauft die obe naufgezählten Gegenstände nicht nur fertig, sondern bedient sich selbst in der Küche mannigfacher Halbfabrikate, um Zeit und Arbeit zu sparen. Man kann vielleicht sagen, daß an Stelle der ehemaligen Gütererzeugung bei der modernen Hausfrau heute die Tätigkeit in der Küche getreten ist. Zum Unterschiede von manchen Völkern des Südens liebt es der deutsche Mann, sich in seinen vier Wänden„heimisch“ zu fühlen und den größten Teil seiner Freizeit darin zuzubringen. Das Einvernehmen der Mahlzeiten am häuslichen Tische ist ihm Selbstverständlichkeit. Der Begriff gute„Hausmannskost“ ist mit dem deutschen Gemüt tief verwurzelt, und das im Volksmund übliche Lob, daß etwas„wie bei Muttern“ gekocht ist, zeigt zur Genüge, wie sehr die deutsche Familienküche geschätzt ist. Die Verwobenheit des Deutschen mit seinem Heim legt der Hausfrau aber wieder neue, zeitgemäße Verpflichtungen auf: sie muß es mehr denn je, den Ihren zu Hause gemütlich zu machen verstehen. Hierbei will es vieler Dinge! Praktische Verrichtungen gewiß, aber auch Seele und Geist sollen nicht zu kurz kommen. Die Frau muß wieder ihre ganze Persönlichkeit entfalten, um diesen Pflichten voll zu genügen. Die moderne Ansicht, daß nicht der Mann, sondern die Frau die eigentliche Gestalterin der Ehe sei, findet ihre Berechtigung darin. Von dem Wesen der Frau, ihren persönlichsten Eigenschaften und ihrer Einstellung zum praktischen Leben hängt es ab, ob eine Ehe glücklich oder unglücklich verläuft, und ob die Kinder in einem gesunden Boden aufwachsen. Die Erziehung der jungen Mädchen macht soeben eine deutliche Wandlung durch. Während man noch kürzlich nur auf die berufliche Ausbildung größten Wert zu legne schien, ja alle anderen Unterrichtszweige dem gegenüber zurückdrängte, wird heute das„Wirtschaftlich“Hausfrauliche unserer Töchter wieder bestens gepflegt. Zwar ist nicht mehr der große Schlüsselbund, das die Aussicht über wohlgefüllte Truhen und Vorratskammern verkörperte, das Symbol der tüchtigen Hausfrau; Bleistift und Haushaltsbuch als Beweise, daß rechnerisch wertvolle Kenntnisse und wirtschaftliche Fähigkeiten vorhanden sind, traten an dessen Stelle. Theorie und Praxis der Haushaltsführung, einstmals ganz getrennte Begriffe, mußten heute in eins verschmelzen. Das Wort„Wirtschaftlichkeit" bezieht sich nicht mehr nur auf den Einzelhaushalt, sondern auf die Haus= und Volkswirtschaft zugleich. Stefanie Rodoff. Für und gegen die Käufe auf Aozühlung Verträge sind vorher durchzulesen! Voraussetzung für einen Kauf in Raten sollte heutzutage die Frage sein: können wir darauf rechnen, jeden Monat die mit dem betreffenden Lieferanten abgemachte Rate auch wirklich bezahlen zu können oder nicht. Es liegt auf der Hand, daß die Beamtenfrau, deren Ehemann monatlich mit einem bestimmten Einkommen kalkuliert, dazu imstande ist, daß im Gegensatz dazu aber die Frau, die auf die Bilanz im Geschäft des Gatten angewiesen ist, von einem Kauf in Raten vielleicht Abstand nehmen sollte. Voraussetzung für das Kaufen in Raten ist weiterhin die Erkenntnis, daß dabei ein Zinsen= und Risiko=Aufschlag enthalten ist, der zumeist 20—25 Prozent des Kaufpreises ausmacht. Man weiß aus dem Geschäftsleben, daß dieser Aufschlag darauf beruht, daß mancher Lieferant die Erfahrung gemacht hat, wie viele der Käufer die angezahlte Ware weiterveräußerten, um in den Besitz von Bargeld zu geHerbst keuneiten modernen Wollstoffen für Kleider u. Blusen u. Besatz. Gute Qualltäten, mäßige Preise. Größte Auswahl in mod. Knöpfen, Schnallen, Gürteln, Spitzen, Klipse, Blumen, Weißwaren, imitierte Pelzstoffe, schwarz und farbig, für Besatz u. Jäckchen. Sämtl. Schneiderei- Bedartsartikel billigst. Seidehaussüherrank Obernstraße P OPEG Neuanfertigungen und Umarbeitungen LwI-VIRNe Kürschnermeister Heeper Str. 26, Ecke Kaiserstr. Das Spezialhaus für Damenhüte und Pelze(vormals Lina Otte). Zum Hersst SALAMANDER Das beste Leder, die beste deutsche Wertarbeit, sind die Grundlagen der vorbildlichen Salamander-Qualität.— Salamander-Schuhe sind tonangebend in der Mode. Das beweisen unsere Herbst-Fenster Das alte Schuh- u. 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Denn man muß sich vorher im klaren sein über die Beschaffenheit der Ware und über den Ruf der Firma. Nicht unbeachtet lassen darf man die unumstößliche Tatsache, daß sich das Abzahlungsgeschäft in sehr vielen Fällen das Eigentum an den gekauften Waren vorbehält. Für den Fall, daß nicht pünktlich gezahlt wird, tritt die Fälligkeit des ganzen Restes ein. Dies jedoch nur, wenn der Käufer mit mindestens zwei aufeinander folgenden Raten ganz oder teilweise im Rückstand ist. Immer hat die Firma die Möglichkeit, von dem Vertrag zurückzutreten in dem Sinne, daß sie die gekauften Waren wieder zurückholt, auch hat sie das Recht, für Beschädigung Ersatz zu fordern. Der Käufer wiederum hat für den Gebrauch in der Zwischenzeit zu zahlen, er muß also die normale Abnutzung ersetzen. Den Hausfrauen, die sich zum Ratenkauf entschließen, sei zu all diesen Dingen psychologisch eins gesagt: So ganz harmonisch ist die Freude nicht, wenn man sich sagt, daß die gekauften Gegenstände unter Umständen schon abgenutzt oder nicht mehr vollständig sind bevor die letzte Rate erledigt ist; so daß es einem in gewissem Sinne oft doppelt schwer wird, darauf immer noch weitere Abzahlungen zu leisten. Aufregungen können diese Art Käufer jedenfalls mit sich bringen, denn unvorhergesehene Ereignisse, wie Krankheit oder Gehaltsabbau, erschweren die fälligen Zahlungen. Man wird daher bei Ratenkäufen insbesondere vor die Frage gestellt, ob die Anschaffung wirklich unbedingt notwendig sei oder nicht. Dr. O. J. Kleinemeier Ink.: Martka Ichiereck Gehrenberg 9 Fernruf 1924 zeigt den Eingang der Herbst- und Winterneuheiten an. Geschmackvolle Umarbeitungen. Damenhüte Elegante Neuheiten für Herbstu. Winter aus eigen. Werkstatt. F. Reipschläger Oberntorwall 21. 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