33. Jahrgang. Nummer 206 mit Bielefelder General-Anzeiger und Handelsblatt Die„Westfällschen Neuesten Nachrichten“ mit den Bellagen für Sport, UnterBeltuns ehtgrstut Prau und Kind, Haus, Rof und Garten, Ravensberger ###5, Radio und Schach erscheinen wöchentlich Smal und kosten monatlich ##.##., im. Fostbezug.00 RMA. einschließlich.48 RM Zeitungsgebühr, aber ohne Bestellgeld. Sie können bei allen Trägerinnen,. Agenturen. Postanstalten. Brietträgern und in unseren Flialen und Geschäftsstellen bestellt verden. Im Falle höherer Gewalt, oder infolge Störung des Betriebes hat der Bezieber keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Hauptgeschäftsstelle und Redaktion Bielefeld, Rohrteichstr 9 Blercfeers Montag, 4. September 1933 Anzelgenpreis: Der Raum für die Anzeigenspalte(29 mm breit, 1 mm hoch) 15 Pig., für die Reklamezeile(70 mm breit, 1 mm hoch) 60 Pig. Rabatt nach besonderem Tarit. Bei verspätetem Eingang der Zahlung oder bei Zwangseinziehung des Betrages kommt der gewährte Rabatt in Fortfall, Beilagen 15 Mark das Tausend, bei Teilauflagen 20 Mark Annahmestellen für Bielefeld die Geschäftsstellen Rohrteichstr. 9. Alter Markt 2. Herforder Str. 84, die Fllialen Bahnhofstr. 34, Kreuzstr. 40. Arndtstr. 41, Bleichstr. 125; für Brackwede: Adolf-Hitler-Str. 60: Bielefeld-Schildesche: Talbrückenstr. 4. Fernruf GundlachZentrale: 4970—4978, nach 19 Uhr Geschäftsstelle 4972. Redaktion 4970 u. 4973. „•** Abbishillers Abrechnung mit dem Burgertum— Nur eine Kasse kann herkschen Nürnberg, 3. 9. „Die Schlußtagung des großen Parteikongresses in der Festhalle am Sonntag spät nachmittags beendete den 5. Reichsparteitag der NSDAP. in Nürnberg. Sie galt allein der Entgegennahme der abschließenden Rede des Führers. Die riesige Halle wurde schon eine Stunde vor Beginn für das Publikum geöffnet und war sofort überfüllt. Bald nach 18.30 Uhr erschien der Führer, von der Menge stürmisch gefeiert. Nach dem Einmarsch der Standarten eröffnete der Stellpertreter des Führers Rudolph Heß die Tagung. Dann begann der Führer, abermals mit lebhaften Ovationen empfangen, seine Abschlußrede. Der Führer warf zunächst die Frage auf, weshalb solche Veranstaltungen nötig seien und meshalb Hunderttausende ohne Entgelt die Lasten einer solchen Wallfahrt auf sich nähmen. Hieraus erkenne man die Opferbereitschaft, auf der die nationalsozialistische Bewegung und ihre Führerauslese aufbaue. Wenn er nunmehr nach dem Siege die Gedanken frei ausspreche, auf denen der Siegeszug der Bewegung zutiefst aufbaue, erklärte der Führer, so tue er das aus zwei Gründen: 1. Kann sie der Gegner nunmehr ruhig auch kennenlernen und 2. soll die gesunde Bewegung diese Erkenntnis für alle Zukunft als eine fortwährende Verpflichtung auffassen, sie niemals vergessen und ihre Lehren stets befolgen! Adolf Hitler entwickelte ausführlich seine Gedanken über das Rasseproblem. Die Spanne, die zwischen dem niedersten, noch sogenannten Menschen und unseren höchsten Rassen liegt, so erklärte er, ist größer als die zwischen dem tiefsten Menschen und dem höchsten Affen. Jede höhere Kultur erhalte ihre Ausprägung durch Leistungen, die nur einer Zusammensassung menschlicher Arbeitskraft verdankt werden könnten. Da müsse eine Vielzahl von Individuen einen Teil ihrer individuellen Freiheit opfern. Die beiden Begriffe„Befehlen" und„Gehorchen“ erhielten aber in dem Augenblick einen ganz anderen zwingenderen Sinn, wenn Menschen verschiedener Wertigkeit auf= oder zueinander stoßen und nun durch den stärkeren Teil eine gemeinsame Zweckverbindung geschaffen werde. Sowie aber dieser Prozeß der Volks= und Staatenbildung eingeleitet wurde, sei das kommunistische Zeitalter der Menschheit beendet gewesen; denn der Kommunismus sei nicht eine höhere Entwicklungsstufe, sondern die primitivste Ausgangsform. Da die qualitativ höher stehende Rasse mehr zum Gesamtergebnis der gemeinsamen Arbeit beistenere, müsse dies auch zwangsläufig bei der Aufteilung des Arbeitsertrages berücksichtigt werden. Der Gedanke des Privateigen tums sei daher unzertrennlich verbunden mit der Ueberzeugung von einer verschiedenartigen und verschiedenwertigen Leistungsfähigkeit der Menschen. Unter diesen Umständen könne man auch auf dem wichtigsten Gebiet der Gesamtverwaltung des Lebens überhaupt, auf dem der Politik, nicht die gleiche Fähigkeit für alle behaupten. Denn daß alle Menschen in einer Nation fähig wären, einen Hof oder eine Fabrik zu verwalten, werde mit Recht bestritten. Allein, daß sie alle fähig seien, den Staat zu verwalten oder seine Verwaltung zu bestimmen, werde im Namen der Demokratie feierlichst attestiert. Auch das deutsche Volk sei nicht anders entstanden als fast alle Kulturvölker. Alle einzelnen Bestandteile unseres Volkes hätten selbstverständlich ihre besonderen Fähigkeiten in diesen Bund mitgebracht, geschaffen aber sei er nur von einem einzigen volks- und staatsbildenden Kern. Ausgehend von der Erkenntnis, daß alles Geschaffene nur durch dieselbe Kraft erhalten werden könne, die es schuf, könne auch ein Volkskörper nur erhalten werden von den Kräften, die ihn ins Leben riefen. Wir hängen an unserem Volk, so rief der Führer aus, so wie es ist, und lieben es in seiner inneren Vielgestaltigkeit und seinem damit bedingten äußeren Reichtum und möchten nicht, daß diese Gemeinschaft ihre Existenz auf dieser Welt verliert bloß deshalb, weil mit ihrer politischen Führung der falsche Teil betraut wurde. Dies sei aber tatsächlich geschehen, so fuhr er fort, indem das Bürgertum als neuer Lebensstand die politische Führung der Nation beanspruchte und erhielt. Indem das Bürgertum als neuer Lebensstand die politische Führung der Nation beanspruchte und erhielt, fuhr Hitler fort, war die vernünftige organische Entwicklung auf dem allerwichtigsten Gebiet durchbrochen worden. Das deutsche Bürgertum als gesellschaftliche Substanz war das Produkt einer im wesentlichen weniger auf politischen als auf vielmehr ökonomischen Funktionen beruhenden Auslese. Das liberalistische Zeitalter hat mit der Einführung von Geld und Besitz als Maßstab einer bestimmten Wertung im Bürgertum eine seinem innersten Wesen entsprechende gesellschaftliche Schichten gezeugt. Da das wirtschaftliche Leben meistens mehr unheroische als heroische Züge an sich hat, war das deutsche Bürgertum viel weniger heroisch als eben„wirtschaftlich". Die bürgerlichen Parteien waren das getreue Spiegelbild dieser inneren Seelenverfassung. Krämerhafte Vereinigungen ohne jede Befähigung für eine wirkliche Führung des Volkes. Und das Volk hat das auch genau gefühlt. Das Volk erträgt nur die Politiker, denen die Berufung auf der Stirne geschrieben ist. Unser ganzes Leben verläuft zwischen Führung und Gefolgschaft. Das Volk prüft durch Widerstand auf allen Lebensgebieten die Fähigkeit der Führung, am meisten auf dem Gebiete der Politik. Denn es ist klar: Die Aufrichtung einer volklichen Gemeinschaft aus verschiedenen Rassenbestandteilen hat nur dann einen Sinn, wenn sie von dem Teil führend getragen und verantwortet wird, der die Bildung erst übernommen und dann auch vollendet hat. Indem aber das deutsche Bürgertum die politische Führung der Nation beanspruchte, hat sich eine Gesellschaft dem Volke als Führung vorgestellt, die dafür nie geboren war. Und das Volk hat das erkannt und instinktsicher abgelehnt. So war es denkbar, daß eine fremde Rasse sich unterstehen konnte, mit einer primitiven Parole inmitten unseres Volkes eine alte Narbe aufzureißen, um im Proletariat eine Organisation derjenigen vorzunehmen, die durch das Fehlen einer wirklich geborenen Führung nunmehr führerlos geworden waren. Nur so war es auch verständlich, daß das zu einer politischen Führung nicht im geringsten bestimmte Bürgertum die Methoden und Gebräuche des wirtschaftlichen Lebens auf das Gebiet der Politik zu übertragen versuchte. Der anonymen Aktie entspricht dann der anonyme Stimmzettel und der Aktienmehrheit die parlamentarische Koalition! Wenn das Bürgertum sich aufbaute auf dem gänzlich unpolitischen Gedanken des individuellen Besitzes, dann fundierte man die im Volke gegebene Opposition vollkommen natürlich auf jenem Teile, der an sich selbst nicht organisationsfähig war und auch heute nicht ist und daher im Kommunismus die primitivste ihm in grauer Vorzeit einst eigene Ausdrucksform des Lebens plötzlich wiederfand. Die Frage, die sich nach dem Zusammenbruch des Jahres 1918 erhob, war die, ob es erstens noch einen genügend großen Keru jenes zur Führung berufenen Rassenbestandteiles in unserem Volke gibt und ob es zweir tens gelingt, diesen Teil zu finden und mit der Führung zu betrauen. Es gab hier nur eine Möglichkeit: Man konnte nicht von der Rasse auf die Befähigung schließen, sondern man mußte von der Be4on. Bohlon gegen=Hench Foco Roosevelt nimmt den Fehdehandschuh Fords auf— Offener Kampf um den Automobil-Code New York, 3. 9. Die amerikanische Regierung hat den weittragenden Beschluß gesaßt, über den bekannten Detroiter Automobilindustriellen Henry Ford den Boykott zu verhängen. Der Konflikt war dadurch entstanden, daß sich Henry Ford weigerte, Roosevelts Plan (Code) für die Autoindustrie mitzumachen, sondern durch einen Vorstoß darüber hinaus seinen eigenen Kampf mit der Konkurrenz ausfechten wollte. Nach einer Meldung aus Detroit hatte Henry Ford„beschlossen, die Verhandlungen mit der Regierung abzubrechen und der amerikanischen Oeffentlichkeit einen eigenen Code für seine 40000 Arbeiter und Angestellten vorzulegen. Der Vorschlag Fords sieht eine Gewinnbeteiligung und Lohnerhöhungen zwischen 15 und 20 v. H. vor, d. h. eine Entlohnung, die keiner seiner Konkurrenten nachmachen kann. Der Vorschlag Henry Fords stellt die bisher größte Belastungsprobe für die amerikanische Regierung dar. Für Ford selbst bedeutet dieser Vorschlag kein Risiko; wenn er verliert, kann er seinen Arbeitern sagen, daß ser das Beste gewollt habe. Wenn er gewinnt, so vernichtet er damit die Konkurrenz." * Roosevelts Antwort mit dem Boykott zeigt, daß sich der geschäftstüchtige Henry Ford doch wohl verrechnet hat. Es ist auch für ihn ein Risiko da. Der Führer auf der Zeppelinwiese, wo er die Amtswalter zu unverbrüchlicher Treue für Vaterland und Bewegung verpflichtete.(Ausführlicher Bericht im Innern des Blattes.) Rom und Moskau unterzeichnen Der Richtangriffs= und Neutralitätspakt Rom, 2. 9. Im Palazzo Benezia wurde am Sonnabend durch den Chef der italienischen Regierung Mussolini sowie den russischen Botschafter in Rom ein Freundschafts=, Nichtangriffs= und ein Neutralitätsvertrag zwischen Italien und Sowjetrußland unterzeichnet. fähigung den Schluß auf die rassische Eignung ziehen. Man predige die feige Unterwerfung, und was unterwürsia ist, wird kommen. Man denke nur an den Besitz und rede von Geschäften und kann dann seine Anhänger in Wirtschaftsparteten vereinen. Man fordere aber Opfer und Mut, Tapferkeit, Treue, Glaube und Heroismus, und melden wird sich der Teil des Volkes, der diese Tugenden sein eigen neunt. Dies aber war für alle Zeiten jener Faktor, der Geschichte machte. So habe ich im Jahre 1913 ein Programm aufgestellt und eine Tendenz niedergelegt, die der pazifistisch=demokratischen Welt bewußt ins Gesicht schlug. Gab es in unserem Volk noch Menschen dieser Art, dann war der Sieg auausbleiblich. Eine einzige Gefahr konnte es gegen diese Entwicklung geben: Wenn der Gegner das Prinzip erkannte, Klarheit über diese Gedanken erhielt und jeden Widerstand vermied, oder wenn er mit der letzten Brutalität am ersten Tage den ersten Keim der neuen Sammlung vernichtete. Beides unterblieb. Es war dann nur mehr eine Frage der Zeit, wann diesem gehärteten Menschenmaterial die Führung der Nation zufiel! Und daher konnte ich auch 14 Jahre warten, immer mehr erfüllt von der Erkenntnis, daß unsere Stunde einmal kommen mußte. Es hat sich gezeigt, daß aus den Bauernstuben und Arbeiterhütten heraus die geborenen Führer gekommen sind, denn das war das Wunderbare dieser Zeit der Propagierung unserer Idee, daß sie ihre Wellen hinaustrug über das ganze Land und Mann um Mann und Frau um Frau in ihren Bannkreis zog. Und darin liegt die gewaltige klassenversöhnende Mission dieser Bewegung. Eine neue Wertung der Menschen tritt ein. Nicht nach den Maßstäben des liberalistischen Denkens, sondern nach den gebotenen Maßen der Natur. In diesem 14jährigen Kampfe hat sich in unserem Volke eine neue, nach vernünftigen und entscheidenden Gesichtspunkten durchgeführte Gliederung vollzogen. Aus 45 Millionen erwachsenen Menschen haben sich 8 Millionen Kämpfer organisiert als Träger der politischen Führung der Nation. Zu ihrer Gedankenwelt aber bekundet sich als Anhänger heute die überwältigende Mehrheit aller Deutschen. In diese Hände hat das Volk vertrauensvoll sein Schicksal gelegt. Dir Organisation hat aber damit eine feierliche Verpflichtung übernommen: Sie muß dafür sorgen, daß dieser Kern, der bestimmt ist, die Stabilität der politischen Führung in Deutschland zu gewährleisten, erhalten bleibt für immer. Die Bewegung hat dafür zu sorgen, daß durch eine geniale Methode der Auswahl nur jene Ergänzung stattfindet, die das innerste Wesen dieser tragenden Kräfte unserer Nation niemals verändert. Die Auslese, die in der Vergangenheit vielfach durch den Zwang von außen geschah, muß die Bewegung jetzt durch eigene Härte vollziehen. Wir bürfen nie davor zurückscheuen, aus dieser Gemeinschaft zu entfernen, was nicht seinem inneren Wesen nach zu ihr gehört. Niemals aber darf dieser Kern vergessen, daß er seinen Nachwuchs im ganzen Volke zu suchen hat. Eine Auslese der politischen Führungsfähigkeit muß ängstlich darüber wachen, daß kein wirkliches Genie im Volke lebt, ohne gesehen oder bei sich ausgenommen zu werden. Das Volk hat aber ein Recht zu fordern, daß, wie auf allen Gebieten des sonstigen öffentlichen Lebens, auch auf dem Gebiete der Politik Der Miegesmmesch der Sräutten=Galumone 100000 geloben dem Führer Treue bis in den Tod Nürnberg, 4. 0. In aller Frühe gellen am Sonntag in den Zeltlagern der Es und in den.. um Nürnberg liegenden Massenquartieren der SA Signalhörner und rusen die Schläfer zum Appell. Ein geschäftiges Treiben setzt ein. Kommandorufe ertönen. Der scheinbare Wirrwarr löst sich bald in mustergültige Ordnung auf; mit der die Quartiere verlassen werden. Im Luitpoldhain Links und rechts des Ehrenmales stehen die Banner von 32 Nationen, die durch ihre diplomatischen Abordnungen vertreten sind. Unmittelbar an das Ehrenmal schließen sich im Rechteck die riesenhaften Tribünen, die eine Stunde vor Beginn der Kundgebung bereits dicht besetzt sind. Ein ganzer Wald von Sturmfahnen schließt die Frontseite ab. An den Außenrändern ist in 12 Ringen die SS aufmarschiert, deren schwarz das braune Gewoge einfaßt. Der Stahlhelm trägt seine alte Uniform mit der Hakenkreuzbinde. Reichsarbeitsminister Seldte mit den Abzeichen eines Obergruppenführers befindet sich auf der Tribüne des Führers, wo auch sämtliche Gauleiter, sämtliche Gruppen= und Obergruppenführer, alle nationalsozialistischen Minister und die 14 Reichsleiter der Partei Platz genommen haben. Trompetensignal. Es zeigt die Ankunft des Führers an, der mit stürmischen Heilrufen begrüßt wird. Stabschef Röhm erstattet dem Führer Meldung von dem vollzogenen Aufmarsch der 100000 Mann SA, SS und Stahlhelm. Der Führer begibt sich in Begleitung des Stabschefs zum Ehrenmal. Vor der Kranzniederlegung und Heldenehrung spielt die Musik den Trauerchor aus der„Götterdämmerung". Als die Aufstellung der Fahnen beendet ist, nimmt der Führer das Wort. Der Führer spricht zur SA Der Parteitag unserer Bewegung ist immer die größte Heerschau ihrer Männer gewesen, ihrer Männer, die entschlossen und bereit sind, die Disziplin der Volksgemeinschaft nicht nur theoretisch zu vertreten, sondern auch praktisch zu verwirklichen. Eine Gemeinschaft ohne Ansehen der Herkunft, des Standes, des Berufes, des Vermögens, der Bildung. Eine Gemeinschaft, die sich zusammengefunden hat, vereint in einem großen Glauben und in einem großen Wollen, nicht für einen Stand, nicht für Parteien, nicht für Berufe und nicht für Klassen, sondern vereint für unser Deutschland. 14 Jahre Not, Elend und Schmach liegen hinter uns. Der Himmel kann Zeuge sein: Die Schuld unseres Volkes ist gelöscht, der Frevel ist gesühnt, die Schande ist beseitigt. Die Männer des November sind gestürzt und ihre Gewalt ist vorbei. Die Welt soll in unserem Zusammentreffen nicht den Ausdruck des Wunsches sehen, neue Lorbeeren auf dem Schlachtfelde zu erwerben. Das deutsche Volk ist sich dessen bewußt, daß kein Krieg kommen könnte, der uns jemals mehr Ehre geben würde, als wir sie im letzten erworben haben. Wir haben nicht nötig vor der Geschichte, die Ehre unseres Volkes auf dem Schlachtselde zu rehabilitieren. Dort hat sie uns niemand genommen! Nur eine Unehre ist über uns gekommen! Nicht im Westen und nicht im Osten, sondern in der Heimat. Diese Unehre haben wir wieder gut gemacht! Und so soll auch diese Stunde nichts anderes sein, als das große und feierliche Bekenntnis zu einer deutschen Volksgemeinschaft, die wir sorgend pflegen wollen, auf daß sie niemals mehr zerbricht. Hier stehen 150 Sturmfahnen und 136 neue Standarten. Ihr wißt, daß Ihr damit zu den ehrenvollen Symbolen unseres politischen Ringens im Vaterlande neue empfangt. Seht in diesen Fahnen nicht ein äußeres Zeichen, sondern seht in ihnen zugleich eine lebendige Verpflichtung: Hunderte und Hunderte sind für sie gefallen. Zehntausende wurden verletzt, Hunderttausende haben Stellung und Beruf verloren. Die übergroße Treue aller hat sie von der Fahne der Opposition zur Fahne des Reiches gemacht. Damit ist sie Euch zu treuen Händen anvertraut, das Symbol der deutschen Nation, das Symbol des heutigen Deutschen Reiches, das wir nicht von den Vätern empfangen, sondern seine fähigsten Söhne berücksichtigt werden. Nur wenn sich eine solche feste Führung aufbaut, wird sie als ruhender Pol in der Erscheinungen Flucht auf lange Sicht hin die Leitung einer Nation entschlossen zu betätigen vermögen. Sie, meine Herren Gauleiter und SAFührer, sind mir im Verein mit den zahlreichen anderen Funktionären, Führern und Amtswaltern der Bewegung verantwortlich dafür, daß diese Erkenntnisse folgerichtig berücksichtigt und verwirklicht werden. Die Gegenwart kann uns nichts mehr an Liebe und Treue unseres Volkes schenken, als sie uns gegeben hat. Die Zukunft aber wird uns einst wägen in eben dem Maße, in dem wir selbst an sie dachten. Indem wir uns so der Pflege des von uns vom Schicksal anvertrauten eigenen Blutes durch uns selbst geschaffen haben. Nicht der Himmel schenkt den Völkern Leben, Freiheit und Brot, sondern sie selbst müssen durch ihre Arbeit und ihre Tugenden leben und sein. Wir wollen nichts sein für uns, sondern alles nur für unser Volk. Wir wollen nichts erringen für uns, sondern alles nur für Deutschland, denn wir sind vergänglich, aber Deutschland muß leben! Weihe der neuen Fahnen Dann folgt als feierlicher Akt die Weihe und Uebergabe von 126 neuen Standarten und 150 neuen Sturmfahnen. Der Führer berührt jede der neuen Standarten mit der Blutfahne vom November 1923 und verpflichtet die neuen Standartenträger durch Handschlag. Jedes= Hofer in Nürnberg Herzlicher Empfang für den Tiroler Gauleiter Der Tiroler Gauleiter Hofer, der vor wenigen Tagen aus dem Gefängnis in Innsbruck befreit wurde, traf am Sonnabendabend auf dem Nürnberger Flughafen ein. In seiner Begleitung besand sich Pa. Habicht. Auf dem Flugplatz hatte sich eine große Menschenmenge angesammelt. Drei Stürme der sächsischen ES bildeten Spalier. Gauleiter Hofer, der trotz seiner Verwundung ziemlich frisch aussah, wurde von Oberbürgermeister Liebel in Nürnberg aufs herzlichste willkommen geheißen. Nachdem Hofer von seiner Bahre aus einige Dankesworte für den herzlichen Empfang gesprochen hatte, gab einer seiner Befreier einen Bericht über die Flucht Hofers, der vom Rundfunk übernommen wurde. hingeben, helfen wir am besten mit, auch andere Völker vor Krankheiten zu bewahren, die von Rasse auf Rasse, von Volk auf Volk überspringen. Wenn in West= oder Mitteleuropa erst ein Volk dem Bolschewismus verfällt, wird dieses Gift wetter: fressen und das heute älteste und schönste Kulturgut der Erde verwüsten. Indem Deutschland diesen Kampf auf sich genommen hat, erfüllt es nur, wie schon oft in seiner Geschichte, eine wahrhaft enropäische Mission. Beifallssturm durchbrauste den Saal, als der Führer geschlossen hatte. Alle Teilnehmer erhoben sich von den Sitzen und sangen das Deutschlandlied, dann das Horst=Wessel=Lied. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß. schloß den Parteikongreß mit dem von den Versammelten begeistert ausgenommenen Ruf: Der Führer des deutschen Volkes, der Erneuerer des deutschen Volkes und das deutsche Volk selbst, um dessen Zukunft es geht, Steg Heil! mal, wenn die Blutfahne eine Standarte berührt, ertönt ein Kanonenschus. Dieser Ehrensalut wird von einer Batterie Reichswehr geschossen, die hinter der Ehrentribüne aufgefahren ist. Unter den neuen Standarten befinden sich die ersten der 8S. verliebenen Standarten. Es handelt sich dabei um sieben Standarten, die unter Leitung des Obergruppenführers der SS Dietrich zu den Gruppen getragen werden. Treuegelöbnis der SA Dann nimmt der Stabschef der Röhm das Wort zu folgendem Gelbön#s: „Angesichts von 196 Standarten und 5600 Sturmfahnen der deutschen Freiheitsarmee geloben 100000 Männer der SA im Namen ihrer 2 Millionen Kameraden dem Führer unverbrüchliche Treue und Gefolgschaft allezeit und allerorts und bekräftigen dieses Gelöbnis mit einem Heil auf unseren Führer Adolf Hitler!" Der Stabschef bringt dann ein dretfaches Heil auf den Führer aus. in das die SA=, SS= und St.=Männer sowie die Teilnehmer an dem Appell begeistert einstimmen. Der Führer verabschiedet sich hierauf von der SA mit dem Rufe„SAHeil!“, der von der Mannschaft stürmisch beantwortet wird. Rückmarsch nach Nürnberg Ueber 100000 SA= und SS=Männer sollen in wenigen Minuten zum Vorbeimarsch vor „Westfront 1933“ Die große Essener Ausstellung wächst Die umfangreichen Vorbereitungen für die große Essener Ausstellung„Westfront 1938“, die unter der Schirmherrschaft von Reichsminister Göbbels steht und von der ein Teil vielleicht im Laufe des Winters auch im Bieleselder Städtischen Kunsthaus gezeigt werden soll, sind in vollstem Gange. Das Gebäude, die Riesenhalle V im Essener Ausstellungsgelände, muß für diesen besonderen Zweck hergerichtet werden. Die Planung und Aufteilung des Raumes erfolgt nicht nach dem üblichen Schema der Kosen und Einzelräume, das die Ganzheit des Werkes zerstückeln würde. Es wird nach einem gut durchdachten Plan die Raumausteilung geschaffen, die bei bester Geschlossenheit jeder Abteilung in sich dennoch den Eindruck wahrt: es ist ein großer Raum, in dem man sich befindet. So kann z. B. das gesamte Werk des verstorbenen Bildhauers Wilh. Lehmbruck geschlossen und doch in Verbindung mit den anderen Werken gezeigt werden. Ebenso werden die Schöpfungen der lebenden westdeutschen Künstler, zwar nach Stämmen und Landschaften zusammengehalten, trotzdem aber in ihrer organischen Verbundenheit sichtbar sein, wie sie auch durch Blut und Boden miteinander verwachsen sind. So wird das bisherige Prinzip eines Nebeneinander von Sonderausstellungen durch das Prinzip der Mannschaft abgelöst. Der Mannschafts gedanke der kulturellen Westfront wird damit zum erstenmal auf einer Ausstellung lebendig und anschaulich. Bei alledem aber soll auch größte Viel gestaltigkeit hinsichtlich der vertretenen Kunstzweige erstrebt werden, denn nicht nur Bildwerk, sondern auch Handwerk gehört zur Volkskunst. Von den weltlichsten Dingen bis zum religiösen Kult, alle Gebiete völkischen Lebens müssen wieder von ihr durchdrungen sein; darum umfaßt die Ausstellung alles, was innerhalb dieses Kreises liegt: Die Kleidung der deutschen Frau, ihr Schmuck; das Haus, seine Einrichtung, Möbel, Geräte, Teppiche, Keramik, Metallarbeit; Malerei. Grafik, Plastik; Buchkunst, Werbegrafik für geschäftliche und politische Propaganda; kirchliche Kultgeräte; Paramente, Glasmalereien und Altarbild= werke. Alles muß durch Spitzenleistungen vertreten sein; nicht nur als fertige Arbeit, sondern auch in seiner Entstehung durch Einrichtung von Schauwerkstätten. Selbst die durch die Technik neu erschlossenen Gebiete müssen ihren Raum finden; so sind Verhandlungen mit der Firma Krupp zwecks Einrichtung einer Nirosta=Werkstätte in Aussicht genommen. Der ungeheure Verbrauch an Materialien für die Herrichtung der Ausstellungsräumlichkeiten soll nur durch ein Beispiel veranschaulicht werden? An Nessel zum Bespannen der Wände werden allein 22000 Meter verarbeitet; das ist eine Stoffmenge, mit der man einen Fußzweg etwa von Essen bis Düsseldorf belegen könnte. Die Stimme im Telefon Uraufführung im Städtischen Schauspielhaus Haunover Was macht der Schriftsteller, der ein Stück schreiben will oder soll, aber nicht auf den erlösenden Einfall kommt? Er beutet seine eigene Notlage aus und macht seine Hilflosigkeit und die Versuche, sie zu überwinden, zum Gegenstand seines Stückes. Der Münchner Bernhart Rehse hat versucht, aus solcher Not eine Tugend zu machen. Er läßt einen Schriftsteller, den die Stimme einer Unbekannten im Telefon bezaubert, auf die Suche nach den Personen seines Stückes gehen. Der Weg ist ein wenig kraus. Er führt über die Begegnung mit der Gesuchten in eine psochiatrische Anstalt und ins Polizeipräsidium. Die komische Wirkung entsteht dadurch, daß der Träger des Erlebnisses immer in der Rolle des stoffsuchenden Schriftstellers bleibt während die anderen ihn je nach ihrem Beruf für geisteskrank oder kriminell halten. Situationsulk also vom reinsten Schlage. Natürlich steht er am Ende der Verwicklungen als der Triumphator da. Auch ein Mädchenherz, versteht sich, liegt auf der Strecke. Es ist ein verspäteter Sommervogel, der dem hannoverschen Schauspielhaus zugeflattert ist. Aber da er flott und nett aufgeputzt war, machte er für ein paar Unterhaltungsstunden seine Wirkung. Dr. K. V. Dreußisches Theater der Jugend Auf Görings Veranlassung in Berlin gegründet Ministerpräsident Göring hat nach einer von ihm veranlaßten Prüfung durch den Preußischen Theaterausschuß die Errichtung eines„Preußischen Theaters der Jugend“ verfügt. In Auswirkung dieses Entscheids wurde der„Preußisches Theater der Jugend e..“ gegründet. Gründungsmitglieder sind: Ministerpräsident Göring, Kultusminister Rust, Oberpräsident Kube, Staatskommissar Hinkel, Oberbürgermeister Sahm u. a. Zum Intendanten des„Preußischen Theaters der Jugend“ in der Reichshauptstadt wurde Herbert Maisch berufen. Den Vorsitz des Vereins führt Staatskommissar Hinkel. Das neue Theater wird in pädagogischer Hinsicht in engster Zusammenarbeit mit den preußischen Schulbehörden und organisatorisch mit dem Besucherverband„Deutsche Bühne“ arbeiten. Ein Vertreter des Reichsjugendführers von Schirach wird in den Vorstand des Vereins eintreten. Staatliche Schauspielschule in Berlin. Dem Staatlichen Schausptelhaus Berlin wird demnächst eine staatliche Schauspielschule angegliedert, die unter der Aufsicht des Preußischen Kultusministers Rust und unter der Leitung des Intendanten Ulbrich, des Dramaturgen Hauns Johst und der Frau Edith von Col er steht. Die Schule soll einen zweijährigen Kursus umfassen und ist für höchstens zwölf Schüler und Schülerinnen gedacht. Ldwen in den Straßen Roms Rom, Ende August Vor einigen Tagen läutete frühmorgens das Telefon auf dem Polizeirevier von Pignatarra, einem Vorort Roms, und der diensttuende Beamte vernahm durch den Draht eine ängstliche Frauenstimme:„Herr Kommissar, um Gottes Willen, lassen sie doch die Löwen von der Straße wegschaffen, ich traue mich nicht meine Kinder aus der Wohnung zu lassen! Es könnte...“— Aergerlich legte der Polizetbeamte den Hörer auf und unterbrach so dieses verrückte Gespräch. Kein Zweifel; dem blöden Weibstück hatte die Augustsonne das Gehirn aufgeweicht: Halluzinationen, oder aber hatte sie sich einen Spaß mit der Polizei erlauben wollen?!? Eigentlich eine unverschämte Angelegenheit... Doch wetter kam der Wachtmeister nicht in seinen Reflexionen. Schon wieder schrillte der Apparat auf dem Schreibtisch. Diesmal meldete sich eine dunkle, bellende Männerstimme: „Zum Teufel, wie lange soll dann noch dieser Skandal dauern! Ausgerechnet an der Haltestelle der Straßenbahn müssen die Löwen ihr Unwesen treiben. Gibt es niemand in dieser gottverlassenen Stadt, der die Tiere entfernen kann...“— Und diesmal wurde am anderen Ende des Drahtes brüsk eingehängt, so daß der Polizeibeamte nicht eine einzige Frage stellen konnte. Der arme Mann, es wurde ihm ganz unheimlich zu Mute, und er begann zu schwitzen, obgleich das Thermometer„erst“ 32 im Schatten zeigte. Löwen in den Straßen von Rom! Man lebte doch nicht in der Zeit Neros.. Sollte etwa eine unerklärliche, die Sinne verwirrende Krankheit unter der Einwohnerschaft von Tor Pignatarra ausgebrochen sein? Immerhin wäre es nicht unangebracht, man ging der Sache mal auf den Grund.— Und so beauftragte der Wachtmeister ein paar Carabinieri, nach den ominösen Löwen zu forschen oder vielmehr— wie er bissig hinzusetzte Sensag miing gegen die uie n London, Rom und Paris bewilligen die 8000 Mann Der Wohnzug der Diplomaten In diesem Zuge wohnen die Vertreter der ausländischen Mächte, die als Gäste an dem Reichsparteitag teilnehmen. Der Zug besitzt eigene Telefonleitungen, ein ganzer Wagenpark steht dauernd den Diplomaten zur Verfügung. ihrem Führer in das Stadtinnere einmarschieren. Die Organisation in den Marsch= straßen ist vorbildlich. SS=Mannschaften sperren ab, Sanitätsmannschaften des Roten Kreuzes, der SA und SS und Tausende von Schwestern der NS=Frauenschaft sind in Abständen auf die Marschstrecke verteilt. Bürgerliche Kleidung verschwindet in diesem braunen Farbenmeer fast vollständig. Der Führer erscheint Beglettet von seiner Stabswache, steht der Führer des deutschen Volkes in seinem Kraftwagen; mit hocherhobenem Arm dankt er ernst und still, sichtlich gepackt von der überwältigenden Kundgebung der Liebe und Hingabe, für den Jubelsturm, der ihn umbraust, wo immer er auf dem ganzen kilometerlangen Weg vorüberkommt. Minuten vorher kündigt sich schon sein Kommen überall an— es ist, als gehe eine brandende Woge durch die Massen, die sich weiter und weiter fortpflanzt und die zu einem Orkan des Jubels und der Freude wird, wenn der Führer selbst dann erscheint. Die Marschordnung Eine Doppelreihe berittener blauer Polizei eröffnet die Marschkolonne. Spielleute und ein Musikzug folgen. Dann erhebt sich erneut ein Begeisterungssturm, als Stabschef Röhm seiner SA voranschreitet, die in Zwölferreihen die ganze Breite der Marschstraßen einnimmt. Und dann immer London, 2. 9. Die österreichische Regierung hat in Loudon, Rom und Paris jetzt die offiziellen Noten überreicht, in denen sie unter Bezugnahme auf die Unruhe im Lande um Genehmigung eines Hilfskorps von 8000 Mann, des sogenannten „Militärassistenzkörpers“, bittet. Die drei Regierungen haben sofort in übereinstimmenden Noten ihre Zustimmung erteilt. Durch das Milttärassistenzkorps soll die gegenwärtige effektive österreichische Heeresstärke von 22000 auf die vertraglich zugelassenen 30000 Mann erhöht werden. Da Oesterreich aber aus finanziellen Gründen sich nicht mit einer Dauerbelastung von 8000 Mann beschweren will, soll diese Militärhilfsstreitmacht zur Hilfeleistung bei Unruhen und ernsten Unglücksfällen und zur Mitarbeit im Grenzpolizeidienst als freiwillige Truppe für die Dauer eines Jahres aufgestellt werden. Die aktive Dienstzeit der Hilfssoldaten wird zunächst auf fünf oder sechs Monate begrenzt, doch können die Soldaten innerhalb eines Jahres nach ihrer Entlassung bis zur Gesamtdauer von zwölf Monaten wieder einberufen werden. Oesterreich erkennt dabei ausdrücklich auch für diese Truppe die Bestimmungen des Vertrages von St. Germain an. Die Antwortnote der englischen Regierung, die denen der anderen Mächte entspricht, billigt die Aufstellung des Hilfskorps und erklärt u..: Angesichts der Tatsache, daß die Ergänzung einen zeitweiligen und außergewöhnlichen Charakter trägt, daß wetter die erforderlichen Mannschaften durch freiwillige Meldungen rekrutiert und daß fernerhin die im Vertrag von St. Germain festgelegten Grenzen der Effektivstärken und des Kriegsmaterials nicht überschritten werden, wird die britische Regierung keinen Einwand gegen die Errichtung und Aufrechterhaltung dieser militärtschen Hilfstruppe erheben, solange die in der Note des österreichischen Geschäftsträgers gekenn— nach solchen Personen, die vom„Löwenwahn“ ergriffen seien... Aber es war kein Wahn: Die Löwen waren greifbare Wirklichkeit. Drei an der Zahl, zwei kleinere und ein größerer, kauerten sie an einer Straßenlaterne, genau dort, wo gewöhnlich die Straßenbahn in der„Via della Marranella“ zu halten pflegt. Sofort schritten die Carabinieri auf die gefährlichen Raubtiere zu, die sich... jedoch um die uniformierten Männer im Dreispitz ebensowenig kümmerten wie um die unzähligen, sie umdrängenden Kinder und Erwachsenen. Denn die Löwen— endlich muß man es sagen— kauerten dort nicht auf offener Straße, sondern engzusammengepfercht in einem winzigen Käfig, hinter sicheren Eisenstäben. Nur von Zeit zu Zeit bewegten sie sich müde und stießen ein hungriges Gebrüll aus. Die Straßenjungens ergötzten sich bereits stundenlang damtt, kleine Fleischstückchen oder Knochen zwischen den Gitterstäben durchzuschieben und schnell wieder zurückzuziehen, wenn eines der Tiere zuschnappen wollte.(Die ängstliche Mutter, die als erste bei der Polizei angerufen hatte, war offenbar um die Finger ihrer Kinder besorgt gewesen; dem bissigen Herrn hingegen hatte offenbar das unwürdige Schauspiel wenig gefallen). Woher aber kamen die Löwen? Das war nicht schwer festzustellen. Ein Löwenbändiger, der sie die letzte Woche hindurch auf der Bühne eines kleinen, wenig besuchten Vorstadttheaters ihre Kunststücke hatte aufführen lassen, war, da seine„Nummer“ keinen Anklang beim Publikum fand, kurzerhand mit seinen„Königen der Wüste“ auf die Straße gesetzt worden. Er selbst blieb dort nicht sitzen, sondern verschwand spurlos von der Bildfläche, als eines der unzähligen Opfer der Krise. Die Löwen hingegen, die er weder im Reiseköfferchen mit sich nehmen, noch weiterhin ernähren, aber auch nicht zum Pfandhaus tragen konnte, ließ er auf der Straße zurück, setzte sie aus, wie einst ledige Mütter ihre Kinder aussetzten, sie der Mildtätigkeit der Menschen anempfehlend. Natürlich konnten die drei armen, kleinen, verlassenen Löwen nicht ewig an besagter Straßenbahn=Haltestelle bleiben. Sie wurden noch am gleichen Tage in den zoologischen Garten von Rom übergeführt, wo es, nach all den Zirkusbankrotten der letzten Jahre, bereits mehr von diesen neten Tieren gibt, als Tagesbesucher. Und so de auch für Tor Pignatarra seine. mmersensal Paul Ulmann zeichneten Umstände bestehen bleiben, nämlich insbesondere der Terrorfeldzug gegen die österreichische Regierung und die Abwehrmaßnahme der Regierung Dollfuß gegen die Elemente des Ungehorsams und der Verwirrung. Dollfuß für Wehrpflicht Wien, 3. 9. In einer vaterländischen Kundgebung in der Bauerngemeinde Groß=Weikersdorf hielt der christlich=soziale Landeshauptmann von Niederösterreich, Reiter, eine Rede, die von böswilligen Angriffen gegen den Nationalsozialismus und gegen Deutschland strotzte. Er behauptete u.., Oesterreich sei durch Preußen in den Weltkrieg gehetzt worden(!). Nach ihm führte Bundeskanzler Dollsuß aus, daß Oesterreich eine reine Abwehrpolitik betrieben habe. Der Erfolg, den Oesterreich auf dem Gebiete der Wehrpflicht erreicht habe, sei wertvoll. Ich sage es deutlich heraus, erklärte Dollfuß: Wir streben auf der Abrüstungskonferenz die allgemeine Wehrpflicht an, weil die Militärzeit als das beste Mittel für die Volkserziehung betrachtet werden muß. .. und ein Armeebefehl Der Minister für Landesverteidigung, Vaugoin, hat anläßlich der Aufstellung des Militärassistentenkorps einen Heeresbefehl erlassen, in dem den Soldaten des Bundesheeres empfohlen wird, den kurzdienenden Kameraden des Assistentenkorps in militärischer Pflichterfüllung voranzugehen, um, wenn die Abrüstungskonferenz Oesterreich den Uebergang zu einem anderen Wehrsystem gestattet, noch größeren Aufgaben gewachsen zu sein. * Bundeskanzler Dollfuß kaufte sich außerhalb Oesterreichs in der Nähe der kleinen Stadt Leipnitz auf südslavischem Boden einen rund 1500 Hektar großen Besitz. wieder stürmischer Jubel. Blumen über Blumen, erhobene Arme, die die Sturmbanne der einzelnen Gaue grüßen, die nun in unabsehbarer Folge vorbeiziehen. Den Gruppenführern mit ihren Stäben folgen die Standarten der einzelnen Gaue und dann der Wald der Sturmfahnen. Und dann, die Reihen dicht geschlossen, die Kämpfer Adolf Hitlers, Tausende und aber Tausende, die ihren Fahnen folgen. 12000 Mann SS und die Leibwache des Führers beschließen den Zug. Der Vorbeimarsch Der Vorbeimarsch wird eröffnet durch den Nürnberger Sturmbann. Ihm folgt, stürmisch bejubelt und mit Blumen überschüttet, die Obergruppe Oesterreich mit 1000 Mann. Und dann ziehen in Zwölferreihen die 100000 Mann des Braunen Heeres vorüber. Die Freude, ihren Führer aus unmittelbarer Nähe zu sehen, ihn grüßen zu dürfen, leuchtet ihnen aus den Augen. Die Obergruppe 1, Ostland, zieht vorbet, geführt von Obergruppenführer Litzmann. Es folgt der Fliegersturm in seiner schmucken Uniform. Den Abschluß der mächtigen Fahnengruppen bilden die Flaggen des Stahlhelm. Die schnurgerade ausgerichteten Motorstaffeln in ihren Lederhauben werden stürmisch begrüßt. Es folgt eine Stahlhelmformation. Ihr voran schreitet Reichsarbeitsminister Seldte, dem der Führer nach dem Vorbeimarsch die Hände schüttelt. Dann ziehen die mit frischem Eichenlaub geschmückten Fahnen der Gruppen Pommern, Hansa und Nordmark, geführt von Obergruppenführer Luycken, vorüber. Nach Istündtgem Vorbeimarsch nähert sich die Obergruppe III, an deren Spitze Obergruppenführer Heines, dem zunächst die Schlesier, dann, von Gruppenführer Ernst geführt, die Berlin=Brandenburger und die Gruppe Ostmark folgen. Mit Jubel wird der Obergruppenführer von Killinger, der die Obergruppe IV(Provinz und Freistaat Sachsen) führt, empfangen. Die Gruppen Westmark (südliche Rheinprovinz und Rheinpfalz), Südwest(Württemberg und Baden), Hessen und Thüringen mit Obergruppenführer v. Jagow bildeten die nächsten Obergruppen. Ihr schlossen sich an die Söhne der Roten Erde, Niedersachsen und Niederrhein, unter dem Obergruppenführer Lutze, und endlich als letzte SA=Formation die Gruppen Hochland(Oberbayern und Schwaben) in kurzen Kniehosen und weißen Wadenstrümpfen, bayerische Ostmark(Oberpfalz und Niederbayern) und Franken. Die schwarzen Scharen der Schutzstaffeln führte Unterführer Himmler mit seinem Stabsführer Seidl, sowie SS=Gruppenführer Reichsminister Darré. Mit der SS marschierte auch die von Kapitän Ehrhardt geführte und nach ihm benannte Brigade. Den Abschluß der Marschsäule bildete das ESSonderkommando Berlin unter dem Gruppenführer Dietrich, das an die Stelle der ausgelösten marxistischen Polizeiformationen getreten ist und die Wache in dem Reichsministerium übernommen hat. Damit hatte das grandiose Schauspiel seinen Abschluß gesunden. Mehr als 4½ Stunden waren die braunen, schwarzen und feldgrauen Kolonnen in glänzender Verfassung trotz des kilometerlangen Anmarschweges vor ihrem Obersten Führer im Gleichschritt vorbeimarschiert. Einem Triumphzug glich die Abfahrt des Führers. Immer und immer wieder umbranste ihn der Jubel der Massen, die in den 100000 Mann sein ureigenstes Werk geschaut hatten. Allerlei aus Nürnberg Der Führer in Berneck Der Führer verbrachte nach der kulturpolitischen Tagung am Freitag die Nacht zum Sonnabend in dem kleinen Kurort Berneck. Von hier aus begab er sich nach Bayreuth und startete mit einem Flugzeug am Sonnabendmorgen wieder nach Nürnberg. Besuch beim Diplomatischen Korps Der Führer stattete am Sonnabendnachmittag den mit dem Diplomatenzug eingetroffenen Ehrengästen einen Besuch ab. Möchten die Herren, so sagte Hitler in einer kurzen Ansprache, als Eindruck von Nürnberg mitnehmen, daß die nationalsozialistische Herrschaft in Deutschland nicht Zwang oder gar Tyrannei sei, sondern daß hier die Volksstimme wirklich zum innersten und tiefsten Ausdruck komme. Die„Armee herrlicher Athleten“ Der Berliner Korrespondent des„Journal“ hebt die Höflichkeit und Freundlichkeit hervor, mit der die Ausländer in Nürnberg behandelt wurden, und schildert die SA= und SS=Abteilungen als eine„Armee herrlicher Athleten“, die nicht nur physische Kräfte, son„Graf Zeppelin" über Nürnberg dern auch etwas ausstrahlten, was man eine „Laienreligion" im Dienste des deutschen Vaterlandes nennen könnte. Hitler verläßt Nürnberg Reichskanzler Adolf Hitler verließ am Sonntag gegen 10 Uhr abends mit dem Flugzeug Nürnberg. Reichsminister Göbbels war mit seiner Begleitung bereits um 9 Uhr im Auto aus Nürnberg abgefahren. Nteues vom Zusammen mit amtlichen und privaten Stellen wird das Reichspropagandaministerium einen großen Propagandafeldzug in den Fragen der Bevölkerungspolitik durchführen. Die Aktion beginnt nach dem Parteitag und wird sich auch noch über die Monate Oktober und November erstrecken. Sie hat den Zweck, den Gebanken der Bevölkerungspolitik und Rassenhygiene in weiteste Kreise des Volkes zu tragen. Reichspräsident von Hindenburg und Ministerpräsident Göring sandten an das Berliner Domkapitel zum Tode des Bischofs Schreiber Beileidstelegramme. * Der Deutsche Aerztetag, der im September stattfinden sollte, ist jetzt endgültig aufgesagt worden. Der französische Marineminister Leyques ist plötzlich in Paris gestorben. * Der Präsident der Abrüstungskonferenz, Arthur Henderson, wurde als Abgeordneter der Arbeiterpartet in das englische Unterhaus gewählt. * Der abgesetzte Präsident von Kuba, General Machado, ist in Montreal(Kanaba) eingetroffen. Wie aus Madrid berichtet wird, rechnet man für Montag mit dem Ausbruch des Generalstreiks der Bergarbeiter in Asturien, die eine Lohnerhöhung fordern. Der Streik würde 30000 Arbeiter betreffen. Feuntreich undirot Ratten Eine außenpolitische Rede Paul Boncours bei einer Briand-Gedächtnisfeier 3. 9. Der französische Minister für Auswärtiges, Paul=Boncour, weihte Sonntag in Trébeurden einen Gedenkstein für Aristide Briand ein. Er hielt bei dieser Gelegenheit eine außenpolitische Rede, in der er Briands Werk seierte und betonte, daß die gegenwärtige französische Außenpolitik auf der Grundlage der politischen Auffassungen Briands wetterbaue. Zu Beginn seiner Rede hielt Paul=Boncour es für notwendig, einen Unterschied zu machen zwischen den angeblichen Friedenskundgebungen in Frankreich und der Agitation, die, wie er erklärte, bis an das französtsche Gebiet heranreiche. Frankreich wisse, daß es stark genug sei, um gewalsamen Unternehmungen Widerstand zu leisten. Er verwies auf die französischen Verteidigungsanlagen an der Ostgrenze. Briand habe unaufhörlich die notwendige Verbindung zwischen Abrüstung und Sicherheit gefordert, einer Sicherheit; die positive internationale Garantien enthalte. Briand verdanke man auf internationalem Gebiete die einzige positive Sicherheit, die man seit Kriegsende erzielt habe: Locarno. Jemehr gewisse Drohungen sich bemerkbar machten, umso dankbarer müsse man dem Manne sein, dessen diplomatische Aktion Ende 1925 die Unterschrift Englands und Italiens für einen Vertrag erzielt habe, der eine Ahndung von Verstößen gegen die Artikel 42 oder 43 des Vertrages von Versailles vorsehe. Nun hätten diplomatische Akte nur Wert durch die Realität der Bindungen, die sie aufrechterhielten. Deshalb habe er, Briands Werk getreu, de Jonvenel mit einer besonderen Mission betraut, nämlich die wachsenden Mißverständnisse zu beseitigen, die Frankreich von einem Lande trennten, mit dem es starke Berührungspunkte habe. Wir fassen das Viermächteabkommen als das Mittel einer Verständigung auf, um im Völkerbundsrat und auf der Völkerbundsversammlung zu einem Erfolg zu gelangen. Als einen weiteren wichtigen Punkt des Viermächteabkommens bezeichnete Paul=Boncour die Notwendigkeit der Unabhängigkeit Oesterreichs. Tardien habe recht gesehen, als er mangels einer hinreichend schnellen Verwirklichung der europäischen Union den dringendsten Uebelständen abhelfen und zum wenigsten eine Donauorganisation habe schaffen wollen. Die französische Regierung habe sich bemüht, das Hindernis zu beseitigen, auf das diese Inittative gestoßen war. Man könne nämlich eine wirkliche Orgauisation Mitteleuropas nicht unternehmen, wenn man sie nicht nur gegen, sondern sogar ohne Italien durchführen wolle. Die besonderen Umstände verböten ihm, weitere Ausführungen zu machen, kürzlich geführte Verhandlungen schienen aber seinen Standpunkt und seine Hoffnung zu rechtfertigen. 90 Wosteniimnn Ihrer Kleider und Mäntel kann jetzt am besten in meinen Werkstätten vorgenommen werden. der Herbstmode in Damenkleidung und Stoffen sind in großer Auswahl eingetroffen— in meinen Modeabteilungen werden Sie bestens beraten. bas deuische Haus für preiswerte Qualltäte: Aisabemn Lamzung Gymnastik und Rhythmik für Erwachsene, Kinder, BerufstätigeKursbeginn: 1. 9. 33. Uebungssaal: Moxartstraße 8. Anmeldungen: Gelbelstr. 2(Johannistal). Tel. 2498. Aerztlich geprüfte Masseusln für Sport und Heilmassage. Mitglied des Deutschen Gymnastikbundes e. V. Oiplom Güntherschule München. Piermit zur gesl. kenntnisnahme, daß ich mit dem heutigen Tage die Damenschneiderei von Fräulein Aenne Schrader übernommen habe. 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Neuesten Nachrichten 1 KUN Belanmmächuug Als Ersatzmann für den ausgeschiedenen Stadtverordneten Irrgang ist der Betriebsleiter Fritz Dücker, Bielefeld, Weststraße 88, festgestellt. Gegen diese Feststellung kann jeder Wahlberechtigte zur Stadtverordnetenwahl binnen 2 Wochen vom Tage dieser Bekanntmachung ab Einspruch bei uns erheben. Bielefeld, den 1. September 1933. Der Magistrat Bekanntmachung Die Finanzordnung über das Haushalts=, Kasse und Rechnungswesen des Amtes und der Gemeinden des Amtes Heepen vom 20. Juni 1933 liegt vom 12. bis einschließlich 25. September 1933 zur Einsicht der Amts- und Gemeindeeingesessenen im Amtshause Heepen, Zimmer 1, und in den Diensträumen der Herren Gemeindevorsteher während der Dienststunden offen. Heepen, den 31. August 1933. Der Bürgermeister. In Vertretung: Der Kommissar. Obermeyer. 25 JAHRE FRITZ PIEPER BIELEFELD GARTENGESTALTUNG— BAUN SCHULEN Besuchen Sie meine Baumschulen und verlangen Sie unverbindliche Skizzen für Gestaltungen aller Art. 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Der Bürgermeister I..: Der Kommissar: Obermeyer. Wurher die schädlichen Parasiten im Magen und Darm. zehren Kindern und Erwachsenen die besten S feweg. s? Beseitigung durch Hofapotheker Schaefers Wurm-Flock Allein-Verkauf: Jahnplatz-Drogerie Friedr. Riemeier. Zarunft deutet Astrolgashen Bielefeld, Am Bach 5. — In dieser Rubrik kostet jedes Wort.08 Mk., in d. letten Ueberschrift.20 Mk. Worte mit mehr als 13 Buchstaben gelten doppelt. In dieser Rubrik werden Anzeigen nur bei Vorausbezahlung angenommen; andernfalls Berechnung von 20% Aufschlag für Geschäftsspesen. Die„Westfälischen Neuesten Nachrichten“ werden in allen Kreisen der Bevölkerung im östlichen Westfalen und im Freistaat Lippe mit Vorliebe gehalten und gelesen.— Anzeigen gewerbsmäßliger Art werden in dieser Rubrik nicht aufgenommen. — KS Zimmer, leeres, zu vermieten. Heinrichstr. 13a..9. 2 Zimmer Küche von Ehepaar zum 1. 10. gesucht. Zuschrift. unt. Z 4074 an die Geschäftsstellen der Wests. Neuest. N. 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Und in Ehrfurcht gedenkt man des unvergeßlichen Kämpfers, dem dieser Stein geweiht ist. Vom Lieferwagen getötel Schwerer Verkehrsunfall auf der Detmolder Straße Auf der Detmolder Straße in BielefeldStieghorst ereignete sich am Sonnabend um 21 Uhr ein schwerer Verkehrsunfall. Ein Fräulein Tönsing, das den städtischen Omnibus bei der Haltestelle Kriemelmann verließ, wurde beim Ueberqueren der Straße von einem Lieserwagen angefahren und schwer verletzt. Sie wurde mit dem Krankenwagen der Feuerwehr ins Städtische Krankenhaus gebracht, wo sie schon nach zwei Stunden den Verletzungen erlag. Am Sonntag weilte eine Kommission der Kriminalpolizei am Unfallsort und nahm eine Besichtigung vor. Auch wurde der Lieserwagen beschlagnahmt und von einem Wagen des Ueberfallkommandos abgeholt. 650 hausreparaturen Gute Aussichten für das Bielefelder Handwerk Am Sonnabend gaben wir eine Uebersicht über die Bielefelder Hausreparaturen mit öffentlicher Beihilfe. Ergänzend und berichtigend bemerken wir hierzu, daß am 2. September insgesamt 1900 Anträge auf Zuschüsse aus dem Fonds zur Instandsetzung von Wohnungen vorlagen, darunter 800 neueren Da„Deutsche, die im Sowjet=„Paradies" darben und verderben, Menschen unseres Blutes und Glaubens, unserer Sprache und Sitte, Brüder in Not!“ Dieser Ruf fand am Sonnabend und Sonntag in Bielefeld einen ungeahnten Widerhall. Daß man das Interesse von Tausenden wecken würde, stand von vornherein außer jedem Zweifel— daß man aber Zehntausend und mehr als aktive Teilnehmer und Zuschauer auf die Beine brachte, übertraf wohl die kühnsten Erwartungen der geistigen Väter dieser Kundgebung. Sechstausend marschieren Die Miene, die der Himmel am Sonnabendvormittag aufsteckte, war alles andere als vertrauenerweckend. Noch kurz vor Beginn des Propagandazuges durch das Stadtinnere schien es, als würde eine gehörige Dusche von oben kommen, und man sah nur wenige Optimisten ohne Regenschirm. In der siebenten Abendstunde belebten sich die Straßenzüge in der Nähe des Kesselbrinks über das Normalmaß hinaus. Jungens in kleidsamem Wanderdreß oder mit Schülermütze, Mädels in hübschen Sommerfähnchen oder mit brauner Hitlerjacke, Feuerwehrleute, Sanitäter, Straßenbahner in Berufsuniform, Vorkriegs=Soldatenröcke, Stahlhelm=Feldgrau, das Braun und Schwarz der Kämpfer der nationalen Revolution, Menschen über Menschen in einer Fülle, die sich vor anderen nationalen Kundgebungen des letzten Halbjahres nicht zu verstecken brauchte... Gegen 20 Uhr kam Ordnung in das anscheinend unentwirrbare Menschenknäuel. Ein paar straffe Kommandos erklangen und die Züge, Lorenzkapelle und Stahlhelm=Spielmannszug an der Spitze, setzten sich in Marsch: die gesamte Bielefelder SA, soweit sie nicht am Nürnberger Parteitag teilnahm, unter Obertruppführer Drechsler, dann Rottes Kreuz, Stahlhelm und Jungsta, Abordnungen des Kreiskriegerverbandes, Marinejugend und Feuerwehr Betriebsamt und BdM. und NSDAP.=Ortsgruppen, Schulen,(B9M. und BK., als Nachhut SS— mehr als Viertausend auf Marsch mit flatternden Fahnen und klingendem Spiel zahlreicher Musikkapellen, teilweise mit lodernden Fackeln, auf einem eindrucksvollen Propagandamarsch durch lebende Menschenmauern in der Herforder Straße, Hindenburgstraße, Obern= und Niedernstraße bis zum Schillerplatz. Dort langte eben eine fünfzehnhundertköpfige Zugschlange vom Schulfest der Cecilienschule auf dem Rütli an. Die Spitzen der Bielefelder staatlichen und städtischen Behörden, des Polizeioffizierkorps und die Leiter der Kundgebung, Rechtsanwalt Koch und andere Herren vom Roten Kreuz, postierten sich vor dem Rathausvortal. Opferappell am Schillerplatz Anmarsch und Aufstellung der hundert oder mehr Fahnenabordnungen unter allgemeinem deutschem Gruß. Die SA=Kapelle intonierte: „Wir treten zum Beten...“ Dann sprach Studienrat Warning, der Vorsitzende der Bielefelder VdA.=Jugendgruppe, über die Not unserer Brüder in Rußland. Er ließ zunächst die Erinnerung an Sedan und an Tannenberg aufleben und lenkte dann die Aufmerksamkeit auf jene Deutsche, die sich hundertfünfzig Jahre unter Fremdstämmigen das Gefühl, von einer deutschen Mutter zu stammen, das Bewußtsein, ein deutsches Herz im Leibe zu haben und den Willen, ein deutscher Mensch zu bleiben, bewahrten, kurzum, ihrem Ursprungslande treu blieben. Heute hungern und sterben Hunderttausende von ihnen, ganze Dörfer veröden. Jetzt ist es an den deutschen Brüdern und Schwestern, die widerfahrene Treue mit Treue zu vergelten. Diese Auslandsdeutschen brauchen Geld und Mitgefühl. Heute wie einst soll die Losung sein:„Das ganze Deutsch= land soll es sein! Unter Hindenburg, dem Alten, unter Adolf Hitler, dem jungen Führer; den Führern zur Einigkeit und Macht!“ Diesen beiden und unserem Vaterland galt das dreifache Sieg=Heil am Schluß der Rede. Gemeinsamer Gesang der Deutschlandhymne und des Horst=Wessel=Liedes, Abmarsch der Fahnenabordnungen, dann ging es in geRückkehr der Nürnbergfahrer Die SA kehrt aus Nürnberg heute um 17.04 Uhr, die Amtswalter morgen um.10 Uhr zurück. tums; davon konnten aus den vorhandenen Mitteln in Höhe von insgesamt 20000 RM. nur 150 befriedigt werden. Man hat bereits 50000 RM. beantragt, aber auch damit dürfte man wohl bei weitem nicht auskommen; der Bedarf beläuft sich auf etwa 100000 RM. Die jetzt noch vorliegenden 650 Anträge bedeuten etwa für eine halbe Million neuer Aufträge für die Bielefelder Handwerker. Bürgersteuer auch 1934 Mitteilung des Gemeindetages Wiederholte Anfragen geben dem Deutschen Gemeindetag Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß mit einer grundsätzlichen Verlängerung der Bürgersteuerverordnung für das Kalenderjahr 1934 gerechnet werden kann. Ueber einige von der Reichsregierung beabsichtigte Aenderungen werden weitere Mitteilungen ergeben. Jeutsche mader TeutscheFroglichten Elternfest der Cecilienschule auf dem„Rütli“ Das war ein fröhliches Treiben am Sonnabend auf der waldumsäumten Wiese am Rütli! Die Cecilienschule feierte ihr traditionelles Elternfest. Mochte der Wind schon herbstlich kühl wehen und dunkle Wolken am Himmel drohen, das tat der guten Laune keinen Abbruch. Es währte auch nicht lange, da lugte die Sonne— anscheinend hervorgelockt durch das helle Mädchenlachen— neugierig aus ihrem Versteck. Das Bild auf dem Rütli mußte ihr wohl gefallen, denn sie blieb den ganzen Nachmittag. Es lohnte aber auch wirklich, sich die echte deutsche Fröhlichkeit auf der Wiese anzusehen. Da wurde lustig geturnt, getanzt und gespielt. Schnell wechselten die bunten Bilder.— Da wiegen und bogen sich die schlanken Mädel in Kraft und Anmut bei den tadellos klappenden Freiübungen, da kamen die Sextanerinnen mit eigener Kapelle zu einem fröhlichen Singspiel anmarschiert. Beim Tauziehen und lustigen Wettkriechen wurden Geschicklichkeit und Kraft gemessen. Eine außerordentliche Leistung war der nordische Tanz der OT. b. Die ernsten, gemessenen Rhythmen wurden mit gleicher Disziplin beherrscht, wie die graziösen Sprungfiguren. Die Kühen aus dem Kindergarten eröffneten die Reihe der volkstümlichen Szenen mit einem Schmiedespiel. Man muß schon sagen, an Temperament und Forsche blieben die zukünftigen ABC.=Schützen den anderen nichts schuldig. Immer bunter wurde das Bild auf dem Rasen, Schneidergesellen, Jäger und fahrendes Volk wirbelten durcheinander. Reizend war dann der Aufmarsch der Zunft der Köchinnen(Frauenschule), die in einem selbstgedichteten Lied die Freuden und Leiden der Frauenschülerinnen schilderten. Sie wissen ganz genau, weshalb sie den Kochtopf der Logarithmentafel vorziehen!„Die Liebe geht durch den Magen“ ist ihrer Weisheit letzter Schluß. * Noch einmal jauchzte die Harmonika zu einem bayerischen Tanz der U. II, dann klingt ein ernster Ton in das frohe Gewimmel. festem Gleichschritt und mit flatternden Wimpeln rückten die H.=Mädel an. Straff und gespannt waren die Gesichter, gläubiges Hoffen und unerschütterliches Vertrauen drücken sie aus. Als sich zum Schluß die Gruppe zur symbolischen Figur des Hakenkreuzes schloß, da brauste spontan ein jubelndes„Sieg=Heil" über den Platz. Eine harmonische Ueberleitung zum ernsten Teil der Feier, der dann alle im großen, geschmackvollen Saale vereinigte. Nach kurzem Vorspruch begrüßte Studiendirektor Dr. sic. Hahn Eltern, Schülerinnen und Freunde. Was für ein Umschwung geschehen sei, so führte der Redner u. a. aus, das könne man schon aus der Tatsache ersehen, daß die Cecilienschule auf dem„Rütli“ feiere. Die Räume seien ein Erbe des verflossenen Systems, unter dem die Cecilienschule unter den bestgehaßtesten Schulen gehörte. Sie habe sich aber nicht unterkriegen lassen, obwohl zeitweise bis zu 1000 junge deutsche Menschenkinder in einem unzulänglichen Schulgebäude hätten hausen müssen, während die roten Machthaber im Prachtbau des„Rütli“ ihre Feste feierten. Immer sei die Anstalt bemüht gewesen, den Kindern eine heiße Liebe zum Vaterlande ins Herz zu pflanzen. Auch mit der Elternschaft sei man im gleichen Geiste verbunden. Dem Führer gelte es zu folgen— so schloß Dr. Hahn— und schwerlich werde man eine Gemeinschaft finden, die treuer hinter ihm stehe als die Cecisienschule. Dann öffnete sich der Vorhang.— Das Spiel vom„Deutschen Bettelmann“ ging über die Bühne. Es ist erstaunlich, wie die Regisseuse, Fräulein Stolte, es verstanden hat, aus diesem Stück, dessen Szenenaufbau ziemlich uneinheitlich ist und dessen Handlung zwischen mystischem Gleichnis und realem Spiel schwankt, die starken, vervorgenen Gefühlswerte herauszuholen. Die schauspielerischen Leistungen zeugten von ungewöhnlichem Talent und Fleiß aller Beteiligten. Es bedeutete gewiß kein Wagnis, wenn man am Sonntag mit dem Spiel vor die breitere Oeffentlichkeit trat. Sicher und sauber sang der Chor unter der Leitung von Musiklehrer Jürgens zwei Lieder, ein Elternbeiratsmitglied sprach kurze Worte des Dankes und dann— dann klang von mehr als tausend jungen und alten Kehlen das Lied der nationalen Revolution durch die Räume des„Rütli“, das die Figuren der Glasfenster erstaunt die Augen aufrissen. Ein donnerndes„Sieg Heil“ auf den Reichspräsidenten und den Reichskanzler schloß die Feier. * Rasch formierten sich auf der Landstraße die„hellen Hausen" zum geordneten Zuge, und mit Musik und Fackeln ging es hinab in die Stadt, um sich einzugliedern in die große Front der Kundgebung für die leidenden Brüder in Rußland. steif. ordnetem Zug zum Kesselbrink. Damit war die Sonnabend=Veranstaltung zu Ende. und mitzuteilen“. Etwa 160 Sammlerinnen von den NSFrauenschaften, vom Vaterländischen Frauenverein, BdM. und andere baten während der Sonnabend=Kundgebung und am Sonntag um ein Scherflein für die„Brüder in Not“, überreichten den Gebern eine Blume mit dem Zeichen des Roten Kreuzes und kleine Heftchen mit Schilderungen über die schrecklichen Zustände. Am Sonntagvormittag fanden gutbesuchte Konzerte der vereinigten Posaunen= chöre von Pastor Kuhlo im Museumsgarten und des Lorenz=Orchesters vor dem neuen Rathaus statt. In den Pausen ließen sich die vereinigten Männerchöre von Bielefeld hören. Störend empfand man dort den Spektakel mancher vorbeipreschender Autos und Motorräder. Vielbeachtet wurde übrigens ein prächtiger Schäserhund, der bei jeder Beifallssalve mit etlichem Gebell einstimmte, im übrigen lautlos den Darbietungen folgte. Die Sammlerinnen fanden während der Konzerte besonders offene Hände. Am Sonnabend kamen fast auf den Pfennig 600 RM. zusammen. Ueber das Sonntagsergebnis kann noch nichts gesagt werden; das Zählen wird am heutigen Montag besorgt— hoffentlich gibt es recht viel zu tun! „Der deutsche Bettelmann“ Auf dem Rütli führten Schülerinnen der Cecilienschule das Stück:„Der deutsche Bettelmann“ unter Leitung von Fräulein Harke auf. Der vom VdA. veranstaltete Nachmittag wurde mit dem Prolog„Heimat, du“ eingeleitet und Oberstudiendirektor Dr. Hahn sprach nochmals über das Massen=Sterben im Sowjet=Paradies. In den Jahren 1764 bis 1767 gingen etwa 30000 deutsche Menschen, von Kaiserin Katharina II., der ehemaligen Prinzessin von Anhalt=Zerbst, gerufen, ins Rusienec reich, machten aus Wildnis eine Kornkammer, brachten es zu Wohlstand und zählten im Jahre 1914 in 204 Dörfern 80000 Bauernwirt# schaften mit über eine Million Menschen, die deutsche Bauern geblieben waren, verwurzelter in ihrem Volkstum als manche Brüder in der alten Heimat. Im Zeichen des erstarkenden Panslawismus begannen die Verfolgungen der Freistaattraum nach der Revolution von 1917 zerschlug sich— die Bolschewisten vollendeten, was die Panslawisten begonnen hatten. In den Briefen, die heute an uns gelangen, spiegelt sich die Not. Durch Hunger fallen die Menschen wie Fliegen, sie wünschen sich Kleie, die sie früher den Säuen gaben, sie essen verendete Katzen und Brot aus Häcksel und Unkrautsamen— und das oft zitierte„Weltgewissen" bleibt stumm. Wir Deutsche in der Heimat sind selbst arm, aber angesichts solcher Not kann noch jeder von uns helfen, weil uns Güte ins Herz gegeben ist. Hier müssen sich praktisches Christentum und Blutsbande bewähren, sonst sind sie völlig wertlos! Diesem eindringlichen Appell ist nichts hinzuzufügen! Fabrikant Wilhelm Kayser; Im 72. Lebensjahr verstarb am Sonnabendmorgen der Teilhaber der Bielefelder helm Kayser senior. Der Verstorbene ist helm Kaiser senior. Der Verstorbene ist am 13. Januar 1862 in Oelde geboren und hat bei der inzwischen eingegangenen Wäschefabrik Kahmann& Engelking gelernt. Im Alter von 25 Jahren begründete er die nach ihm benannte Firma und baute sie aus kleinen Anfängen zur heutigen Bedeutung aus. Politisch gehörte er der Zentrumspartei an; er war Stadtverordneter und Magistratsmitglied und gehörte in zwei Wahlperioden dem Preußischen Landtag an. Hervorragenden Anteil nahm der Verstorbene am kirchlichen Leben Bielefelds; lange Jahre saß er im Vorstand des Franziskus=Hospitals. Seir Tod erfolgte in Essen auf einer Geschäftsreise. Religion als Schulfach auch in den Berufsschulen Im Reichsinnenministerium ist ein Reichsgesetz über den Religionsunterricht in den Schulen in Vorbereitung, das im Anschluß an das Konkordat und den mit der evangelischen Kirche noch abzuschließenden Vertrag die Frage des Religionsunterrichts für die Zukunft regeln soll. Nach den Bestimmungen des Konkordats soll in Zukunft nicht nur in den Volks=, Mittel= und höheren Schulen, sondern auch in den Berufsschulen der Religionsunterricht ordentliches Lehrfach sein. Das kommende Reichsgesetz wird aber diese Frage wahrscheinlich nicht abschließend behandeln, sondern lediglich den Ländern eine entsprechende Ermächtigung erteilen. Es ist aber auf jeden Fall damit zu rechnen, daß nunmehr auch in den Berufsschulen der Religionsunterricht Pflichtsach wird. In Preußen ist ein Ausführungserlaß über die Einführung des Religionsunterrichts in den Berufs= und Fachschulen im Benehmen mit den kirchlichen Vertretungen bereits vorbereitet, um diese Frage nach Erlaß des Reichsgesetzes beschleunigt regeln zu können. Ursprünglich war daran gedacht, diese Regelung im Zusammenhang mit einem allgemeinen Berufsschulgesetz zu tressen. Davon ist aber abgesehen worden, da dieses Berufsschulgesetz wegen der damit verbundenen Schwierigkeiten noch längere Zeit auf sich warten lassen wird. In ein paar Zeilen Am Sonnabend gegen 15.30 Uhr stießen am Nebelstor zwei Personenkraftwagen zusammen. Beide Fahrzeuge wurden beschädigt. * Am Sonntag gegen 14 Uhr streifte auf der Koblenzer Straße ein Motorradfahrer beim Ueberholen eines Straßenbahnzuges den Triebwagen desselben und zog sich leichte Hautabschürfungen an der linken Hand zu. * Am Sonntag gegen.30 Uhr stießen Ecke Viktoria= und Kaiserstraße ein Personenauto und ein Motorrad zusammen. Beide Fahrzeuge wurden nur wenig beschädigt. * Am Sonntag gegen 19.30 Uhr stießen Ecke Herforder und Wilhelmstraße ein Motorrad und ein Fahrrad zusammen. Beide Räder wurden nur leicht beschädigt. * In der Nacht zum Sonntag geriet in der Nähe des Kleinbahnhofs infolge eines Vergaserbrandes ein Motorrad in Brand. Die herbeigerufene Feuerwehr konnte die Flammen mit der Luftschaumeimerspritze löschen. * An der Herforder Straße, Ecke Reichspoststraße, fuhren am Sonntagvormittag ein Personenkraftwagen und ein Postautobus zusammen. Beide Fahrzeuge wurden beschädigt. Perlanen wurden nicht verletzt. * Schulwandern am Sedantag Gemäß der Anordnung des Ministeriums für Volksbildung war der Sonnabend für alle Bielefelder Schulen Wandertag; die Falk=Mittelschule benutzte die Gelegenheit zu einem Heidefest. * Das unmusikalische Pferd Ein aussehenerregender Vorfall spielte sich am Sonnabendabend auf dem Niederwall ab. Vor einer herannahenden Musikkapelle scheute das Pferd eines Bierwagens. In vollem Galopp rannte es dem Bismarckdenkmal zu. Dabei wurde der dort stehende Obstwagen mitgerissen. Nach diesem Anprall gelang es einem Mutigen, das Pferd zu zügeln. Vleleseid sneue Käisner stenensich dde Werbenachmittag der„Deutschen Bühne" auf dem Johannisberg In der Tat, der Bunte Nachmittag trug seinen Namen zu Recht. Gewiß, es war eine Werbeveranstaltung, doch Kulturwart Wilke betonte gleich in seiner einleitenden Ansprache, daß nicht mit langweiligen Reden Propaganda gemacht werden solle. Die einzige große Rede sei die des Kanzlers und Führers, die man gemeinsam in der Uebertragung aus Nürnberg hören wolle. Dann rollte das vielseitige Programm flott und fast pausenlos ab. Im Verlauf des Nachmittags stellten sich die neuen Künstler des Bielefelder Theaters vor, die bei dieser Gelegenheit zum erstenmal in unserer Stadt eine Probe ihres Könnens gaben. Herr Bosler, der neue Bufso, sang„Wanderlied“ von Schumann und„Kuß“ von Beethoven. Eine untadelige Stimme! Glockenhell und rein erklangen die silbernen Soprankoloraturen Frl. Herblingers. Kapellmeister Schmidt war ihr ein verständnisvoller Begleiter. Unser neuer Bartton Hölzlin, der sich gleich mit„5 mal 100000 Teufeln“ einführte, erntete lebhaften Beifall. Den warmen, samtnen Alt von Frl. Lüddecke konnte man in zwei Liedern(„Rastlose Liebe“ von Schubert und„Daheim“ von Kaun) bewundern. Von echtem Gefühl getragen und technisch sauber und gekonnt waren Frl. Hermanns Vorträge: Schuberts„Musensohn" und„Seligkeit“. Rollend und schmiegsam ist der Sopran von Frl. Lilli Crämer, die eine Arte aus „Butterfly“ als Kostprobe gab. Und dann unser neuer Heldentenor Herr Hanko, der mit der Gralserzählung und einer Arie aus der Bohôme alle Herzen im Sturm eroberte. Margarete Schott und Adolf Kemper sangen— die Dorfmusik, aber nur als Vorwand für eine grotesk=komische Szene. Auch die Herren vom Schauspiel gaben ihre Visttenkarte ab! Oberspielleiter Karl Theodor Wagner erwies sich in der lustigen „Ballade von der alten Birne" als feinsinniger Rezitator. Herr Brück begeisterte durch die lebendige, mitreißende Art, in der er Liliencrons Ballade„Pidder Lüng“ brachte. Als alten Bekannten konnte man Fritz Brünske begrüßen, der mit einem Gedicht der Bieleselder Dichterin Martha Klostermeyer:„Zum Werbenachmittag“ auswartete. Und auch„Mutter Hakenort persönlich“ konnte es sich nicht nehmen lassen, trotz ihres „Reißmathias“ den Johannisberg hinaufzustieseln und ihre Mitbürger von der Wichtigkeit eines regen Theaterlebens zu überzeugen. Werbenden Charakter trug auch der tadellos klappende Sprechchor der HJ.=Mädel:„Die Deutsche Bühne ruft dich!" Die Deutsche Bühne hat nicht vergeblich gerusen! 200 Neuanmeldungen sind der Erfolg des Werbenachmittags. Was aber die Qualität der Darbietungen anbelangt, so darf man wohl dem Intendanten Geer recht geben, wenn er in seiner Ansprache sagte, er sei der Ueberzeugung, daß nach den ersten Vorstellungen der diesjährigen Spielzett überall nur eine Meinung herrsche: Am Bieleselder Stadttheater wird ganze Arbeit geleistet. steif ** Gert Buchheims Abschied Scheiden tut weh— und wenn man aus dem herrlichen Bielefeld scheiden muß, wohl ganz besonders. Gert Buchheim hat das vielleicht auch empfunden, als er am Sonnabendabend nach seinem letzten Liederabend in Bielefeld einen Arm voller Blumen mit nach Hause nehmen konnte. Einen„Deutschen Liederabend“ gab er zum Abschied und hattee sich dazu ausschließlich auf Beethoven, Haydn, Schumann und Brahms festgelegt. Die Eröffnung des Abends hatte seine Begleiterin, Frl. Adele Hellmann, die die Händelsche Arie mit Variationen in=Dur spielte. Ein Thema mit den wundervollsten verschiedenen Wiederkehrungen unter immer anderen Gesichtspunkten, das von Adele Hellmann mit Feinfühligkeit vorgetragen wurde. Frl. Hellmann ist in jeder Beziehung Meisterin des Flügels; sie bewältigte die getragenen Stellen mit ebensoviel Feingefühl wie sie das Virtuosenhafte einiger Sätze mit großer Fingerfertigkeit vortrug. Dann kam Gert Buchheim, der mit dem Beethovenschen Lied„Die Himmel rühmen die Ehre Gottes" begann. Reicher Beisall belohnte den Busso der letzten Spielzeit, der nun nach Pforzheim als Spielleiter geht. Er hatte den ersten Teil seines Programms auf ernste Lieder abgestellt und ging dann langsam von Schumannschen Liedern über zu den bewegteren und heiteren Weisen Schuberts. Ein anderer Vortrag Frl. Hellmanns, die diesmal mit dem Scherzo, Opus 4 in Es=Moll von Brahms auswartete, erntete wiederum reichen Beifall. Man verlangte stürmisch nach einer Zugabe, die leider verweigert wurde. Im übrigen paßte sich Frl. Hellmann mit großer Geschicklichkeit dem Sänger an, der nach jedem Liede auch gern und reichlich gespendeten Beifall einheimsen konnte. Blumenkörbe und Blumensträuße in Massen waren die Lorbeeren des Abends, dessen materieller Erfolg allerdings weit besser hätte sein können.—673 Jusammenschluß ehem. SchützenOssiziere Mitarbeit in der Schützenkompagnie Unter reger Beteiligung wurde am Donnerstagabend die Vereinigung ehem. Schützenoffiziere gegründet. Dadurch ist ein lang geheater Wunsch in Erfüllung gegangen, die ausgeschiedenen Offiziere für den aktiven Schützendienst der Gesellschaft zu erhalten. Hans Sadler begrüßte namens der Einberufer die ehemaligen Schützenoffiziere aus den verschiedensten Jahrgängen und legte in kurzen Zügen die Aufgaben der Vereinigung dar. Neben der Pflege schützentechnischer Uebungen, insbesondere des Schießsports, müsse Kameradschaftsgeist gehegt und freudige Mitarbeit in den Kompagnien geleistet werden. Herr Röttger versprach sich von der Eingliederung in die Kompagnien ein starkes Anwachsen des Bataillons bei zukünftigen Ausmärschen. Der anwesende Oberst Herbert Delius dankte den Einberufern Diekmann, Kleine und Sadler für die geleisteten Vorbereitungen und versicherte, die Vereinigung in seinen Schutz zu nehmen. Den Führer der Vereinigung werde er in Kürze bestellen. Im Anschluß an den geschäftlichen Teil zeigte die Firma Hergeröber den wohlgelungenen Film des diesjährigen Schützenfestes. Die Veranstaltung wurde umrahmt von musikalischen Darbietungen einiger Mitglieder der StahlhelmKavelle. Der Oberst schloß den Abend mit einem kräftigen„Sieg Heil!“ auf unseren Reichspräsidenten und unseren Volkskanzler. Personalien Heute feiert die Witwe Minna Grothaus, Schillerplatz 20, ihren 80. Geburtstag. Gerne erinnert sie sich noch der Zeiten, wo auf dem heutigen Schillerplatz Märkte abgehalten wurden und die Marktleute nach getaner Arbeit bei ihr Erfrischung suchten. Am Sonnabend feierte die Ehefrau Marie Gebring, Hohenzollernstraße 11, ihren 85. Geburtstag. Frau Gehring liest noch täglich Eiser die W. N. N. * Aus dem Dienst entlassen Auf Grund des§ 4 des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. 4. 1938 ist Polizeimeister Rieländer mit dem 81. August aus dem Dienst der Schutzpolizei entlassen worden. * Erschwerte Vorprüfungen für die preußischen Versorgungsanwärter Die Bestimmungen über die Vorprüfungen für die Versorgungsanwärter in Preußen sind erneut verschärft worden. U. a. ist bestimmt worden, daß nicht genügende Leistungen im Deutschen oder Rechnen nicht durch gute Leistungen auf anderen Gebieten oder in der mündlichen Prüfung ausgeglichen werden können. ür Treuegelöbnig des deutschen Hausbesitzes Der Zentralverband Deutscher Haus= und Grundbesitzervereine ruft den deutschen Hausbesitz zu einer machtvollen Kundgebung nach Dresden am Sonntag, dem 17. September, um ein Treuegelöbnis zu dem neuen Reich und seinem Kanzler abzulegen. Vereine und Veranstaltungen Rabarett für Alle. Täglich das große Programm in dem mit allen Neuheiten ausgestatteten Kabarett des Konzerthauses. Vorstellungen finden täglich um 20½ Uhr stott. Sonnabend, Conntags und Mittwochs um 16 Uhr„Die fröhliche Mokkastunde“ mit vollem Programm. Roigemeinschaft erwerbsloser Bühnenkäußtler. Am Montag findet die vorletzte Aufführung der lustigen Gesangsposse:„Alter schützt vor Torheit nicht“ im großen Saale des Kuffhäusers statt. Chefredakteur: Dr. Haus Havemann Verantwortlich für Polltik und Handel: Dr. Haus Seei, für Feulliston und unterhaltende Bellagen: Dr. Haus Havemann, für Kommunales und Lokales: I. V. Waldemar Uppmann, für Vermischtes: L. V. Dr. Haus Havemann, für Gericht: I. V. Karl-August Deubner, für Sport: Waldemar Uppmann, für Provinz: KarlAugust Deubner, für den geschäftlichen und Anzeigenteil sowie Sonderbeilagen: Friedrich Niemeyer, Druck und Verlag: E. Gundlach.-., sämtlich in Bleiefeld. Witterungsbericht vom 4. Sept. 1933 Mitgetellt von F. Böckelmane Wwe. Niedrigster Thermometerstand in der Nacht+ 10 Grad Celsius. Thermometerstand um 9 Uhr vormittags+ 18 Grad Celsius. Barometer 700 Millimeter. Wind SW, Himmer leicht bewölkt. Geschäftliche Mitteilungen Nach Vommern In Pommern und in Mecklenburg gidt es Siedlungsland. Mancher Heimatbewohner, dem es hier zu enge wird, möchte sich dort ansiedeln, zumal das Reich derartige Unternehmungen wünscht und finanziell unterstützt. Aber bevor man sein jetziges Domizil verläßt, möchte man die Gewißheit haben, daß man wirklich bessere Verhältnisse in der neuen Wahlheimat antrisft. Zu diesem Zweck führt die Firma Hch. Pott(Bergkirchen), mit einem großen, modernen Omnibus nach Mecklenburg und Vommern. Am 18. September geht wieder ein Wagen ab, der am 20. September zurückkommt. Der Fahrpreis ist sehr billig. Es sind noch Blätze frei. BIaUTESEK Originalroman von Hans Hirthamer * Ucheberschutsrecht dureh verisg Geher Meister, Verdau-se. Machsruch verbeten 58) Hildebrand schien davon nicht sonderlich erbaut.„Auch das noch!“ brummte er.„Hör mal, Liese! Ich habe gewiß nichts gegen deine Verwandtschaft. Dein Nesse mag ein ganz patenter Kerl sein, doch mußt du immerhin auf die Exponiertheit meiner Stellung Rücksicht nehmen. Schließlich kann ich doch nicht mit einem Schofför auf Du und Du verkehren!" Es wurde aber trotz allem ein recht fröhlicher und vergnügter Sonntag. Als die beiden endlich mit müden Beinen in dem beliebten Ausflugslokal„Prinzengarten“ saßen, war Hildebrand nicht wenig überrascht, als ein junger Mann in elegantem, hellgrauem Anzug an den Tisch trat und sich ihm als Rovert Bergius vorstellte. „Sehr erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen, Herr Hildebrand!“ sagte er mit gewinnendem Lächeln und nahm Platz. Hildebrand bemerkte einen kostbaren Siegelring an seinem Finger. „Wie diese Leute heutzutage auftreten!“ dachte er insgeheim. Seine Verblüffung wurde immer größer, als sich herausstellte, daß man sich mit diesem Robert auf das angenehmste unterhalten konnte. Hildebrand legte unmerklich seine anfangs zur Schau getragene Ueberlegenheit ab. Er wurde, ohne es recht zu wollen, von der graziösen und geistreichen Konversation mitgerissen. Auf der Heimfahrt machte Liese den Vorschlag, nach Dahlem hinauszufahren und die Wohnung zu besehen. Es dunkelte bereits, als das Auto vor der Villa Bergius hielt. Robert stieg als erster aus und öffnete die Gartenpforte. Gorgo, das alte Mädchen, das von nichts wußte, öffnete ahnungslos und war nicht wenig verblüfft, als sie von Liese gefragt wurde, ob der Hausherr zu sprechen sei.„Ich möchte meinem Verlobten die Wohnung zeigen, die ich kürzlich gemietet habe.“ „Der Herr Geheimrat ist noch nicht nach Hause gekommen!“ sagte sie unsicher. „Na, da können wir ja schließlich die Wohnung ohne Begleitung besichtigen!“ meinte Robert und gab der Alten zu verstehen, daß sie verschwinden solle. Schon die Diele mit den antiken Skulpturen zu beiden Seiten der breiten, mit einem roten Läufer bedeckten Treppe bot einen entzückenden Anblick. Droben weitete sich die Treppe zu einem geräumigen Flur, der nach rückwärts in einen riesigen Balkon mündete. Als die drei Gäste auf den Balkon hinaustraten, schaltete Liese die Beleuchtung ein. An den Wänden und auf den Pfeilern der Brüstung erglühte gedämpftes Licht im Gehäuse schmiedeeiserner Laternen. Robert ließ sich behaglich in einen der Peddigrohrsessel fallen, die um einen ovalen Tisch gruppiert waren. „Ich finde es fabelhaft hier!“ strahlte er und zündete sich eine Zigarette an. Ueberwältigt von dem Anblick des Heimes, das seinen geheimen Wünschen entsprach, ließ sich Hildebrand zu dem Bekenntnis hinreißen, daß es ihm überaus schwer falle, sich des Gedankens an diese schöne befriedete Welt zu entschlagen. Nun wurde aber Robert der Komödie müde.„Im Vertrauen, Herr Hildebrand, die Wohnung ist so billig, daß Sie sie ruhig nehmen können. Sie kostet nämlich nichts. Aber die Geschichte hat immerhin einen bösen Haken. Der Hausherr hat eine Tochter und möchte die Wohnung für seinen künftigen Schwiegersohn bereithalten.“ „Na also!“ verzichtete Hildebrand endgültig.„Schließlich stellt sich über kurz oder lang ein Freier ein, dann würde es uns doppelt schwer fallen, wieder auszuziehen.“ Robert zuckte die Schultern.„Meinetwegen macht, was ihr wollt! Mir wird es zu dumm, Liese! Ich spiele nicht mehr mit!— Am besten, du legst deinem Fritz ein volles Geständnis ab.“ Die Melodie eines Schlagers pfeisend, schlenderte er die Treppe hinab. „Was redet er für verworrenes Zeug?" fragte Hildebrand kopfschüttelnd, während er mit Liese dem Flüchtigen folgte. Das Mädchen sprühte vor Uebermut.„Ja, er gebärdet sich manchmal ganz verrückt! Nun läuft er einfach fort in der fremden Wohnung!" Indessen erklang von draußen das Geräusch der sich öffnenden Haustür. Liese nahm ihren Verlobten am Arm.„Da kommt der Hausherr, du kannst gleich wegen der Wohnung mit ihm reden! Ich will einstweilen nach Robert Umschau halten!" „Geheimrat Bergius!“ sagte der alte Herr laut, als er des Besuchers ansichtig wurde. „Sie haben hier eine Wohnung zu vermieten?“ stotterte Hildebrand. „Eine Wohnung?" Der Geheimrat blickte verständnislos auf den jungen Mann. „Aber— ich verstehe nicht recht— meine Braut sagte mir, daß wir hier eine Wohnung — wir haben sie eben angesehen.“ „Du lieber Gott!“ rief Bergius, während eine Ahnung in ihm hochstieg.„Wie heißen Sie denn?“ „Hildebrand!“ „Allmächtiger! Sie sind Hildebrand, dieser Misletäter, der mein Schwiegersohn werden will?“ Hildebrand hatte ein Gefühl, als gleite der Boden sanft unter seinen Füßzen weg. Wie ein Keulenschlag traf ihn die Erkenntnis der Wahrheit. Der Geheimrat aber trat auf ihn zu und schüttelte ihm die Hand. Währenddem kam Liese. „Guten Abend, Papa! Ach, ihr habt euch bereits ausgesprochen, sehe ich! Aber nun rasch ins Speisezimmer! Robert sitzt längst am Tisch, er ißt uns alles weg!" Hildebrand ließ sich willenlos in den hellerleuchteten Raum führen. Wie durch Nebelschleier sah er einen gedeckten Tisch mit Sandwiches, Salaten und funkelnden Weingläsern. Liese, die stolz und glücklich neben ihm saß und die besten Leckerbissen auf seinen Teller häufte, kniff ihn in den Arm. „Bist du mir sehr böse, Liebster?“ fragte sie in halber Unruhe. Der arme Junge war noch ganz verdattert.„Liese, ich beschwöre dich, ist das nun wirklich alles wahr?" Aus Lieses Mund kam ein verhaltenes Lachen.„Diesmal stimmt es. Mich wundert überhaupt, daß du mir nicht längst hinter die Schliche kamst.“ „Nein, Liese, wenn ich mir das vorstelle! Schwiegersohn von Geheimrat Bergius! Liese, so treu hast du zu mir gehalten, nun erkenne ich erst, welch lieber, guter Mensch du bist. Und ich— ich habe mich damals so häßlich—“ Der Geheimrat hob das Glas.„Nun ist also alles in bester Ordnung. Auf eine glückliche Zukunft, liebe Kinder!“ (Fortsetzung in der nächsten Nummer.k Aus dem Eunantille Meilzern 5000 Nm. Süiftung Jubiläumsgabe der Firma Windel v. Genne 1, 4. 9. Der Fabrikant Gustav Windel in Senne I hat der Kirchengemeinde Brackwede aus Anlaß seines 100jährigen Geschäftsbestehens eine Stiftung von 5000 R M. vermacht, die zu den bereits früher gestifteten 5000 RM. der„Frau=Auguste=Windel=Stiftung" kommen sollen. Von den Zinsen dieser 10.000 RM. soll zu Weihnachten bedürftigen Gemeindegliedern, insbesondere alleinstehenden alten Leuten des Pfarrbezirks Senne I, eine Freude bereitet werden. Ein Kuratorium wird die Zuteilung vornehmen. y. Seune I, 4. 9. Goldene Hochzeit. Die Eheleute Friebrich Dedering und Friederike, geb. Vollbrinker, feierten am Connabend das Fest der goldenen Hochzeit.0 Praktische Winkerhilfe Wohlfahrtserwerbslose können sich als Erntehelser ihren Winterbedarf an Kartosseln und Brennholz verdienen Brackwede, 2. 9. Das Wohlfahrtsamt Brackwede stellt den Landwirten Wohlfahrtserwerbslose zur Einbringung der Kartoffelernte und für sonstige Feldarbeiten zur Verfügung. Als Entgelt ist je Arbeitsstunde 15 Pfund Kartoffeln oder eine Barentschädigung von 80 Reichspfennig vorgesehen. Kaffee ist den Helfern zu liefern. Zubrot kommt dagegen nicht in Betracht. Die Namen derjenigen Landwirte, welche Schwarzarbeiten ausführen lassen oder an Hamsterer landwirtschaftliche Produkte abgeben, sollen öffentlich bekanntgemacht werden. Den Wohlfahrtserwerbslosen wird dadurch Gelegenheit geboten, sich den Winterbedarf an Kartoffeln selbst zu verdienen. Für die öffentliche Fürsorge bedeutet diese Maßnahme gleichzeitig ein wirksame finanzielle Entlastung, zumal die Mittel für die Winteraktion sehr knapp bemessen sind. Durch die in Aussicht genommenen Oedlandkultivierungen werden weiterhin erhebliche Holzmengen verfügbar, so daß die Unterstützungsempfänger ihren ganzen Brennstoffbedarf selbst kostenlos decken können. Voraussetzung ist jedoch, daß sie sich das Holz selbst ausschlagen und heimschaffen. Weitere Arbeitsmöglichkeiten sind in Aussicht genommen. Anträge auf Zuweisung von Erntearbeitern können sowohl bei den Gemeindevorstehern als auch beim Wohlfahrtsamt Brackwede gestellt werden. v. Isselhorst, 4. 9. 75 Jahre alt. Herr Schomann, Nr. 110, konnte seinen 75. Geburtstag seiern. Dasselbe Alter erreichte am Sonnabend Herr Wilhelm Bentlage, Nr. 144. y. Altenhagen, 4. 9. Altenfeier. Die Frauenhilfe von Altenhagen hatte den lieben Alten der Gemeinde einen schönen Nachmittag bereitet. Landwirt Schröder hatte Haus und Hof zur Verfügung gestellt. An gemeinsamer Kaffeetasel wurden Erinnerungen aus alter Zeit ausgetauscht. Die Vereine trugen zur Verschönerung des Tages bei. Zurruhesetzung bei der Reichspost Nachprüfung der Anträge Wie die„Deutsche Post=Zeitung“ mitteilt, hat das Reichspostministerium eine Verfügung an die Oberpostdirektionen erlassen, in der festgestellt wird, daß die Anträge der Oberpostdirektionen auf Zurruhesetzung von nicht voll leistungsfähigen oder aus sonstigen Gründen ungeeigneten Beamten nunmehr vollzählig vorliegen. Zweck der Maßnahme war, Vereinfachungen im Verwaltungs= und Betriebsdienst durchzuführen und den Beamtenkörper zu verkleinern. Die Einstellung von Ersatz sollte nur auf Ausnahmefälle beschränkt werden. Tatsächlich liege aber der Fall vor, daß für mehr als 70 Prozent aller beantragten Zurrnhesetzungen Ersatz angefordert werde. Die Bewilligung dieser Anträge würde demgemäß nicht nur die beabsichtigten Ersparnisse restlos aufzehren, sondern darüber hinaus so erhebliche Kosten verursachen, daß ihre Aufwendung angesichts der Finanzlage nicht in Frage kommen könne. Der Reichspostminister beauftragt deshalb unter Mitteilung genauer Richtlinien die Präsidenten der Oberpostdirektionen, die Anträge einer nochmaligen scharfen Prüfung zu unterziehen, ob die Einstellung von Ersatz nicht zu umgehen ist. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, am Samstag, den 2. September 1933, morgens 5 Uhr, meinen geliebten Mann, unseren treusorgenden Vater, Schwiegervater, Großveter, Schwager und Onkel Fabrikbesitzer WheliRafes. mitten aus einem Leben voll Arbeit und Aufopferung, gestärkt durch die hl. letzte Oelung, plötzlich und unerwartet im Alter von 71 Jahren zu sich zu nehmen. In tiefer Trauer: Mathilde Kayser, geb. Siepermann Maria Schmidt, geb. Kayser Hildegard Meermann, geb. Kayser Clara Müller, geb. Kayser Wilhelm Kayser Franz Kayser Dr. Walter Schmidt Peter Meermann Dr. med. Siegfried Müller und 5 Enkelkinder Bielefeld, den 3. September 1933. Das feierliche Scelenamt findet am Mittwoch, den 6. September 1933, um 8 Uhr in der St. JodokusKirche statt. Die Beerdigung nachmittags.30 Uhr auf dem Sennefriedhof. Vorteier in der Kapelle um.10 Uhr. Nachruf Unerwartet erreichte uns heute die traurige Nachricht von dem plötzlichen Ableben unseres verehrten Chefs und Gründers unseres Hauses Herrn WithemKayOer-VT.h Ein jäher Tod hat ihn, der die Arbeit schätzte, allzuschnell aus einem zielbewußten und von Erfolg gekrönten Wirken hereusgerissen und seinem Leben ein Ende gesetzt, das an Tatkraft und Pflichterfüllung unvergleichbar vorbildlich war. Wir werden unserem Führer und Vorgesetzten necheifern und ihm ein ehrendes Andenken allezeit bewahren. Die Mitarbeiter u. Gesamtangehörigen der Firma Bielefelder Wäschewerke Wilhelm Kayser& Co. Akt.-Ges. Bielefeld, den 2. September 1933. Die Geburt eines kräftigen Sonntagsjungen zeigen dankbar und hocherfreut an Heinrich Stender und Frau Gerda geb. Neiweiser. Bielefeld, den 3. September 1933. z. Zt. Städtisches Krankenhaus Nachruf Nach kurzer, schwerer Krenkheit verschied am 2. ds. Mis. unser Werksangehöriger Herr Gustav Potthoff Der Verstorbene war mehr als 33 Jahre in treuer Pflichterfüllung bei uns tätig. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Bielefeld, den 4. September 1933. Anker-Werke.-G. Statt Karten. Heute, Samstag. nachmittag 3 Uhr entschhei sanlt nach längerem Leiden, im festen Glauben an seinen Erlöser. mein lieber, unvergelllicher Mann, unser herzensguter. treusorgender Vater. Schwiegervaler. Crolivater. Bruder. Schwager und Onkel Ernst Güse Hausmeister i. R. im 68. Lebensjahr. In tielem Schmerz: Frieda Güse geh. Grönig Willi Güse u. Frau Martha, geb. Kipp Walter Güse u. Frau Friedel, geb. Niermann und Enkelkinder. Bed Salzullen. Oelde, Bieleleld. Lange Str. 37 den 2. September 1933. Die Beerdigung findet am Mittwoch. den b. September. nachmitlags 4. 30 Uhr, vom Tranerhause aus statt. Vorteiel daselbst.10 Uhr. DatentErwirkung ete. b. Reichapatentamt Gerlin und im Auelande duron Patent- Ing.- Büre Bues, Bleiefeld, Bahnholstr. 41 Tel. 1110 — Man fordere„Der Autatleg“!— Erdbeerpflanzen! Jetzt beste Pflanzzeit, in besten Sorten, frühe, mittelfrühe und späte bieten an Gebr. Wilking Ordveerkalturen Dielsteld, Haller We Telefon 2138. aber die in unserer Zeitung erschtenenen Anzeigen mit dem Vermert„Zu ersragen in den Geschäftsstellen“ schriftlich Auskunst wünicht, mus eine Preimatte beiIngen. Konkurrenzlos billige Gesellschaftsfahrten Mittwoch, den 6. September: Fahrt Kassel— Wilhelmohöhe, Fahrpreis 4.4. Abfahrt ab Güterslob 6 Uhr, ab Bieleseld 6,30 Uhr. Sonnabend und Sonntag, den 9. und 10. Geptember: Fahrt Amsterdam(Holland). Fahrpreis 10.4. Abfohrt ab Bielefeld am Sonnabend morgen 5 Uhr, eb Gütersloh 5,30 Uhr. Mittwoch, den 13. September: Fahrt Kassel— Wilhelmshöhe. Fahrpreis 4 RM. Abfahrt ab Gütersloh 6 Uhr, ab Bielefeld 6,30 Uhr. Sonnabend und Sonntag, den 39. und 24. September: Fahrt nach Hamburg. Fahrpreis 10.4. Abfahrt ab Güterslob am Sonnabend morgen 5 Uhr, ab Bielefeld .30 Uhr. Sonnabend, Conntag und Montag, den 30. September und 1. und 2. Oktober: Wiederholung der überaus beliebten Gesellschaftsfahrt zum Rhein und zur Mosel. Der Fahrpreis beträgt für Hin= und Rückfahrt einschl. freie Uebernachtungen 21.4. Abfahrt ab Bieleseld am Sonnabend morgen 4,80 Uhr, ab Gütersloh 5 Uhr. Nähere Auskunft und Kartenausgabe für odige Fahrten im Zigarrenhaus Heermann und Gütersloh, Gartenstraße 16. Franz Glahn, Omnidusbetrieb, Güterslot, Gartenstraße 10. Gütersloh, Sell#nstraße 46. Kleine Familien-Anzeigen (Aus anderen Blättern entnommen) Vermählte: Heinrich Franzmeyer mit Leni Höltkemeler, Barkhausen.— Karl Dirk mit Marie Bracht, Minden l. W.— Heipa;. Pilgrim mit Ruth Meyer zum Gottesberg Herford. Gestorben: Erwin Wegener, 173.: Gohfeld.— Auguste Budde, geb. Waltermann, Minden i. W.— Heinrich Fischer, 64., Eisbergen.— Hilda, Barwig, geb. Neininger, 41., Erpen.— Helene Tigler, geb. 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Man mußte warten, bis das Feuer ausgebrannt hatte. Erst dann sand man den völlig verkohlten Leichnam Pinedos in den Trümmern des Apparates. Verunglückten verständigen. Die fünf Bergleute sind kurz vor vier Uhr am Sonntagmorgen befreit worden. Sie sind alle unversehrt geblieben. Schiebungen bei einer Bausparkasse Die Leiter des Unternehmens schanzten sich selbst Baugelder zu Berlin, 3. 9. Das Korruptionsdezernat der Staatsanwaltschaft ist bei der Nachprüfung der Geschäftsführung der Deutschen Bausparkasse AG. umfangreichen Veruntreuungen auf die Spur gekommen. Gegen die Verantwortlichen wurden Haftbefehle erlassen, die jetzt vollstreckt werden konnten. Verhaftet sind der Vorsitzende des Aufsichtsrates des Unte-nehmens, Direktor Diehl, das frühere Aufsichtsratsmitglied, der Holzhändler Richard Schmidt, und die früheren Vorstandsmitglieder, die Kaufleute Bender, Wienholt und Dommröse. Den Beschuldigten werden handelsrechtliche Verbrechen zur Last gelegt. Sie haben nach dem Gutachten des Sachverständigen unter Mißbrauch ihrer Stellung in den Jahren 1929 bis 1932 einen großen Teil der zur Verfügung stehenden Baugelder sich selbst oder Freunden zugeteilt. Durch diese Schiebungen wurden die Bausparkasse und die Bausparer erheblich geschädigt. Die Deutsche Bausparkasse AG. gehört nicht dem Reichsverband Deutscher Bausparkassen an. Geld im Benzintank. In der Nähe von Geilenkirchen bei Aachen wurde ein holländischer Personenkraftwagen angehalten, dessen Insassen unter den Kleidern 630 Mark Silbergeld versteckt hatten. Bei der Kontrolle des Wagens fanden die Beamten im Benzintank noch 240 Mark vor. Die Schmuggler wurden festgenommen, der Kraftwagen beschlagnahmt. Kuda nach dem Geian Große Verwüstungen und Verluste an Gut und Blut Francesco de Pinedo, der nach einer ungewöhnlich glänzenden Laufbahn auf so tragische Weise ums Leben gekommen ist, stand erst im 44. Lebensjahre. Weltberühmtheit verschaffte ihm sein Flug Rom—Melbourne—Tokio—Rom. Die 55000 Kilometer dieser Flugstrecke legte er vom 9. Juni bis 7. November 1925 in 360 wirklichen Flugstunden zurück. Lohn dieser glänzenden Fliegerleistung war seine Beförderung zum Jagdstaffelführer im Range eines Obersten. Zwei Jahre danach glückte ihm ein noch größerer Rundflug: von Sardinien über die afrikanische Küste, Süd= und Nordamerika und über die Azoren und Lissabon zurück nach Rom. Auf dieser mit großem Schneid und ebenso großer Umsicht durchgeführten Unternehmung traf ihn ein doppeltes Mißgeschick: In Phönix(Nordamerika) steckten unbekannte Täter sein Flugzeug in Brand, und de Pinedo mußte sich von Genua ein Ersatzflugzeug„Santa Maria II“ kommen lassen. Mit diesem Apparat zwang ihn ein Zyklon mitten auf dem Atlantischen Ozean zur Landung. Der kühne Flieger wurde aber durch ein Schiff, das seinen Apparat ins Schlepptau nahm, gerettet und nach Horta gebracht. Mit großen Ehrungen empfing ihn bei der Rückkehr die Heimat, an der Spitze Mussolini selbst, umgeben von seinen Ministern und Generalen. Bald stieg de Pinedo in der militärischen Stufenleiter: uEr wurde Brigadegeneral der Luftstreitkräfte und Divisionsgeneral. Auch das Ausland beteiligte sich an den Ehrungen des erfolgreichen Fliegers, so England durch Verleihung des„Air force Croß“, und die Vereinigten Staaten durch Ueberreichung des Fliegerkreuzes. Eingeschlossen und gerettet Fünf Bergleute 30 Stunden in Lebensgefahr Aachen, 2. 9. Auf der 350=Metersohle der Grube„Laurweg" bei Kochscheid wurden infolge Durchbrechens des Versatzes fünf Bergleute eingeschlossen. Die sofort eingesetzte Rettungsmannschaft konnte sich durch Klopfzeichen mit den Der„Eiserne Peler“. an der Weichsel Das Denkmal bei Kurzebrack(in der Nähe von Marienburg), das 1814 zur Erinnerung an den Deichbruch der Weichsel aufgestellt wurde und im Volksmund den Namen„Eiserner Peter" erhielt. Jetzt wurde das Denkmal neu errichtet und feierlich enthüllt. Havanna, 4. 9. Die Zahl der Personen, die bei dem schweren Sturm über Kuba vor zwei Tagen ums Leben gekommen sind, ist— den letzten Meldungen zufolge— auf 100 gestiegen. Man befürchtet aber, daß sich diese Zahl noch erhöhen wird, da bisher aus vielen kleinen Städten noch keine Nachrichten eingegangen sind. Tausende von Personen erlitten Verletzungen und ungefähr 100000 Menschen sind obdachlos geworden. Die Städte längs der Südküste, wo der Sturm am schwersten gewütet hatte, sind von Hungersnot und Epidemien bedroht. Lastkraftwagen mit Medikamenten sind nach diesen Städten unterwegs. Vier mit Zucker beladene Frachtschiffe, von denen jedes eine Besatzung von 15 bis 20 Köpfen an Bord hatte, werden als vermißt gemeldet. Allein in der Stadt Matanzas wurden vier Personen getötet und 20 verwundet. 11 000 Meter im Ballon Ein neuer Höhen=Weltrekord Mayen(Rheinprovinz), 2. 9. In der Nähe von Mayen landete der große Freiballon Bartsch von Sogfeld, der Donnerstag nachmittag in Gelsenkirchen aufgestiegen war. Nach den ungefähren Messungen hat der Ballon die fantastische Höhe von 11000 Metern erreicht und damit den bisherigen Höhenrekord für Freiballone, der vor etwa 30 Jahren von Professor Syrius(Berlin) mit 10000 Meter aufgestellt worden war, gebrochen. Die Opfer des Campanile Basso Fünf deutsche Bergsteiger tot aufgefunden Mailand, 3. 9. Nach mehrtägigen, durch den starken Nebel verzögerten Nachforschungen sind jetzt am Fuße des Campanile Basso in den Brentagruppen die Leichen der drei deutschen Alpinisten Kurt Wernecke, Wilhelm Elfasser (München) und der Ursula Winkler aus Leipnitz gefunden worden, die bei dem Versuch der Besteigung des Dolomiten=Kolosses abgestürzt sind. Eine der Leichen hing noch am Seil an der Felswand. Die Bergung, die von einer Rettungskolonne aus Trient durchgeführt wurde, war außerordentlich schwierig. Die Leichen wurden zu Tal gebracht und in der Kirche von Pinzolo aufgebahrt. Das Unglück wird darauf zurückgeführt, daß der Seilführer an der fast senkrechten Felswand den Halt verlor und die anderen mit sich in die Tiefe riß. Bei Innsbruck sind zwei Franziskanerpater tödlich abgestürzt, die in ihren Ordenskleidern und mit Sandalen eine Hochtour unternommen hatten. Beim Spiel ertrunken Sie schaukelten mit dem Boot Bergen(Rügen), 3. 9. In dem Dorf Sehlen auf Rügen ereignete sich am Conntagnachmittag ein Bootsunglück, dem vier Kinder zum Opfer sielen. Nach der Rückkehr von einem Schulausflug hatten 5 Knaben eines der auf dem Dorfteich liegenden Boote losgemacht und waren auf das Wasser hinausgefahren. Durch mutwilliges Schaukeln kenterte plötzlich das Boot und die jugendlichen Insassen sielen ins Wasser. Einem Landwirt gelang es, einen 13 Jahre alten Schüler zu retten. Die vier anderen Jungen waren bereits untergegangen und konnten erst nach mehreren Stunden tot geborgen werden. Feuer bei einer Hochzeitsfeier. Auf einem Anwesen in Lubainen bei Osterode brach gegen Mitternacht ein Scheunenbrand aus, der das Gebäude vollständig einäscherte. Im Wohnhaus nebenan feierte ein junges Paar seine Hochzeit. Da das Wohnhaus gefährdet schien, mußte die Feier unterbrochen werden, um die Vorbereitung für die Bergung des Hausrates zu treffen. Doch ging das Unglück vorüber, weil die Löscharbeiten die Nachbargebäude schützen konnten. Dann konnte die Hochzeit ihren Fortgang nehmen. Deutsche Ballons haben Pech Beim Gordon=Bennet=Fliegen auch der zweite deutsche Ballon ausgeschieden Chicago, 4. 9. Bei dem Start zum 21. internationalen Gordon=Bennet=Wettfliegen für Freiballons sind die Deutschen offensichtlich vom Pech verfolgt. Nachdem der Ballon Fritz von Opels beim Füllen sich losgerissen hatte und stark beschädigt wurde, ist nun auch der zweite Ballon ausgeschieden. Dieser— es handelt sich um„Deutschland 1“— konnte zwar aufsteigen, jedoch geriet er in eine Niederdruckzone, worauf sich das Gas des Ballons so rasch ausdehnte, daß die Hülle riß. Der Ballon ging sehr rasch nieder, fiel jedoch glücklicherweise in einen Wassergraben und trieb dann schließlich gegen einen Zaun. Die beiden Insassen Richard Schütz und Erich Körner vermochten unverletzt zu landen. New York, 3. 9. Von den zum Gordon=Bennet=Wettfliegen gestarteten fünf Ballons ist der französische Ballon als erster 10 Kilometer südlich von Albion in Michigan gelandet. Schiff gerammt und gesunken Die 40 Mann starke Besatzung wurde gerettet New York, 3. 9. Der amerikanische 14 000=Tonnen=Dampfer „Präsident Wilson“ rammte auf dem 33.51 Grad nördlicher Breite und 75,45 Grad westlicher Länge etwa 200 Kilometer von der amerikanischen Ostküste entfernt den amerikanischen 5000=Tonnen=Frachtdampfer„Coldwater". Die„Coldwater“ fing Feuer und sank. Die 40 Mann starke Besatzung des Dampfers konnte gerettet werden. Die Uniform des Arbeitsdienstes Ein Arbeitsdienstwilliger in der neuen Einheitskleidung, die zum Braunhemd getragen wird. Für Siedlung und Osthilfe Dr. Kummer wurde vom Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, Darré, zum Kommissar für Siedlung und Osthilfe ernannt. Staatsrat am 15. September Feierliche Eröffnung im Beisein des Kanzlers Berlin, 2. 9. Die Eröffnungssitzung des preußischen Staatsrates wird am 15. September stattfinden. Die Sitzung soll zu einem Staatsakt größten Ausmaßes ausgestaltet werden. Die Staatsräte werden sich im preußischen Staatsministerium versammeln, um von dort in feierlichem Zuge zur neuen Reichskanzlei zu marschieren, wo der Reichskanzler und die Reichsstatthalter eingeholt werden. Der Festzug geht dann weiter zum preußischen Ehrenmal Unter den Linden. Dort werden Reichskanzler Adolf Hitler und Ministerpräsident Göring Kränze für die toten Helden des Weltkrieges niederlegen. Die eigentliche Eröffnungssitzung wird im Beisein des Reichskanzlers und sämtlicher Reichsstatthalter in der Neuen Aula der Berliner Univertät stattfinden. Ministerpräsident Göring hat den preußischen Landesbischof Müller und den Admiral a. D. von Trotha zu preußischen Staatsräten ernannt. Kommunisten gegen deutsche Gesandtschaft Die Polizei in Sosia greift energisch ein Sofia, 3. 9, Aus Anlaß des sogenannten Internattonalen Jugendtages hatten die Kommunisten trotz polizeilichen Verbotes in Sofia Straßenkundgebungen für den Sonntag aufgerufen. Dank der polizeilichen Sicherungsmaßnahmen verlief der Tag ohne ernstere Zwischenfälle. Gegen 9 Uhr abends sammelten sich jedoch einige 40 jugendliche Kommunisten vor der Deutschen Gesandtschaft an und drangen unter Drohrufen und Steinwürfen auf einen Polizeiposten ein. Der bedrängte Polizeibeamte sah sich gezwungen, auf die näherrückenden Kommunisten zu schießen, wobei ein Angreifer durch einen Bauchschuß schwer verwundet wurde. Gegen 15 Personen, von denen mehrere verletzt sind, wurden verhaftet. Werwolf in SA eingegliedert Reichsführer wird Standartenführer Dortmund, 2. 9. Der Oberste SA=Führer hat verfügt, daß in Würdigung der bisherigen national=revolutionären Haltung des Werwolf dessen Eingliederung in die SA erfolgt. Der Reichsführer des Werwolf tritt als Standartenführer zum Stab der Obergruppe IV. Die übrigen höheren Führer werden nach Einteilung, Rang, Stellung und Dienstaufgaben übernommen. Die örtlichen Einheiten bilden bei entsprechender Stärke eigene SA=Stürme. Die Fahnen des Werwolf werden von diesen übernommen und als Traditionsfahnen in würdiger Weise in Dienstgebäuden von SAStäben oder anderen geeigneten Orten aufbewahrt. Der Dienstanzug des Werwolf wird vorerst beibehalten, jedoch mit Hakenkreuzbinde und Hoheitsabzeichen an der Mütze. Die Verpflichtung der Werwölfe findet ebenso wie die Fahnenübergabe in feierlicher Weise statt, wahrscheinlich am 24. September. Als besondere Ehrung der politischen Arbeit des Werwolf trägt der Sturm Halle die Bezeichnung „Werwolf“. Ein Berliner Sturm wird unter seinem Führer geschlossen in die berühmte Horst=Wessel=Standarte eingereiht. 15 Todesopfer bei einem Eisenbahnunglück Pernambuco, 3. 9. Bei der Entgleisung eines Personenzuges in der Nähe der Station Globos auf der Bahnlinie von Pernambuco nach Joao=Pessoa sind zwölf Fahrgäste und drei Mann des Zugpersonals ums Leben gekommen. Das Unglück wird darauf zurückgeführt, daß die ausgefahrenen Gleise nicht rechtzeitig erneuert worden sind. Montag, 4. September 1933 MNaeste=Nachrichten Nr. 206 Drittes Blatt R. Aadensberg in Kandsant Das Stiefkind des Kölner Funkhauses beschwert sich Versprechungen des Intendanten Glasmeier d. Bielefeld, 3. 9. In Ostwestfalen und im Minden=Ravensberger Lande mehrten sich in letzter Zeit die Klagen über die Programmgestaltung des Westdeutschen Rundsunks, der unsere Heimat, die auch mit zu seinem Betreuungsgebiet gehört, bislang recht stiefmütterlich behandelt hat. Es ist erfreulich zu hören, daß diesem Uebelstand von der neuen Leitung des Westdeutschen Rundfunks abgeholfen werden soll, und daß man auch im Kölner Funkhaus erkannt hat, daß die immer wieder vorgebrachten Beschwerden aus Minden=Ravensberg voll und ganz zu Recht bestehen. Vom Intendanten Glasmeier wird jetzt eine Antwort auf einen„Beschwerdebrief eines Minden=Ravensbergers“ bekannt, der für die zukünftige Programmgestaltung des Kölner Rundsunks— soweit sie sich auf unsere Heimat bezieht— von allergrößter Bedeutung ist. Dr. Glasmeier gibt zunächst die Versicherung, daß die Hörer in Ostwestfalen versichert sein können, daß er alles daran setzen werde, um ihre Interessen wahrzunehmen. Bisher, so gibt Glasmeier zu, habe der Westdeutsche Rundsunk sich eigentlich nur um Kölner Angelegenheiten gekümmert, alle anderen, insbesondere aber die westfälischen Belange, dagegen vernachlässigt. Auch bestehe der Vorwurf zu recht, daß man in Münster nur münsterische Sachen in den Vordergrund stelle. Mit allem Nachdruck habe er, Glasmeier, schon bei seiner ersten Besprechung mit dem Westfälischen Heimatbund darauf hingewiesen, daß alle westfälischen Landschaftsgebiete eingehend und in gleicher Weise mit ihrem besonderen Kulturgut berücksichtigt werden müßten. Man werde inzwischen schon gemerkt haben, daß aus Minden=Ravensberg schon eine Reihe von Darbietungen in letzter Zeit gebracht worden seien. Dr. Glasmeier schreibt weiter, er beabsichtige, nach Minden eine eigene Bessprechungsstelle— eine sogenannte Einmannstation— zu legen und habe darüber schon mit dem Regierungspräsideuten von Oeynhausen verhandelt. Mit allen Abteilungsleitern werde er im Lause der kommenden Wochen nach Minden kommen, um mit den kulturellen und wirtschaftlichen Kräften des Minden=Ravensberger Landes eine Funkbesprechung durchzuführen. Der Erfolg dieser Besprechung werde gewiß den Wünschen der Minden=Ravensberger entgegenkommen. Aankorrehlerung gegen Niechsneut Scharfe Stellungnahme gegen zersetzende Bestrebungen d. Detmold, 3. 9. Die lippische Landesregierung hat an den Landeskirchenrat der lippischen Landeskirche ein Schreiben gerichtet, in der die Regierung sich gegen eine Verlautbarung des Kirchenrats über„Die Verfassung der Deutsch=Evangelischen Kirche, ihre Entstehung, ihre Gabe und Aufgabe für unsere lippische Landeskirche" wendet. In diesem Schreiben wird festgestellt, daß der Landeskirchenrat die Vereinbarung mit der Regierung gebrochen habe, wonach sich seine Tätigkeit nur auf die dringlichsten lausenden Geschäfte zu beschränken hat. Weiter bedeutet nach Auffassung der Regierung der vom alten Landeskirchenrat vorbereitete Vertrag über den Zusammenschluß der evangelischreformierten Landeskirche der Provinz Hannover und der Lippischen Landeskirche vom Standpunkte des staatlichen Rechtes aus einen schweren Verstoß, er gefährdet den konfessionellen Frieden und leistet zersetzenden Bestrebungen Vorschub. Die lipvische Landesregierung ist über den Eifer, mit dem der Landeskirchenrat die Zersetzung der evangelischen Landeskirche betreibt, befremdet und stellt fest, daß im neuen Deutschland die politischen Beziehungen des Landes Lippe nach Westfalen, und nicht nach Hannover gehen. Die für Dienstag, den 5. September, anberaumte Eröffnungssitzung der Landessynode ist auf Donnerstag, den 7. September, vertagt worden. tt Detmold. Der Führer antwortet Krentrup. Am Geburtstage des Führers, am 20. April, hatte die kleine lippische Gemeinde Krentrup Adolf Hitler das Ehrenbürgerrecht angeboten. Der Kanzler hat jetzt persönlich geantwortet, daß er die Ehrenbürgerschaft mit Dank annehme. Regimentsappell der 55er 1000 Kameraden trafen sich in der alten Garnisonstadt tr. Detmold, 2. 9. Am Sonnabend und Sonntag fand in der alten Garnisonstadt des ehem. InfanterieRegiments 55 Graf Bülow von Dennewitz (6. Westfälisches) ein Regimentsappell statt, der erste Appell im neuen Deutschland. Dem Appell ging am Sonnabendnachmittag eine VertreterTagung voraus, auf der Generalleutnant a. D. Caesar(Detmold) zum Bundesführer gewählt wurde. Der Abend vereinigte die ehemaligen 55er auf einem Begrüßungskommers Am Sonntagmorgen marschierten die Verbände zunächst am Regimentsehrenmal ehem. 55er auf, wo Kränze niedergelegt wurden. Anschließend fand auf dem Hof der Kaserne III der große Regimentsappell statt, an dem neben der Traditionskompagnie der Reichswehr zwei SA=Stürme, die SS, der Stahlhelm sowie weit über 1000 ehemalige 55er teilnahmen. Nachdem Fürst Leopold IV. zur Lippe mit dem Standortkommandanten die Front der aufmarschierten Verbände abgeschritten hatte, nahm Major Linke das Wort zu einer Festrede, in der er ein starkes Bekenntnis der alten Frontsoldaten zum neuen Deutschland ablegte. Im Verlaufe der Festrede wurden ten und Zahelächler in Jonenden Vielseitige Darbietungen— Gute Erfolge— Prächtiges Pferdematerial Aus der Provinz Ueberall Führerprinzip Der Rheinisch=Westsälische Milchwirtschaftsverband umorganisiert Der vom Reichsernährungsminister Darré ernannte Reichskommissar für die Milchwirtschaft Freiherr von Kanne hat eine Umbildung des Rheinisch=Westfälischen Milchwirtschaftsverbandes für erforderlich gehalten. Die Verwaltung des Verbandes wird nach dem Führerprinziv umgebaut. Die satzungsgemäßen Aufgaben der Kollegienorgane gehen fast ausnahmslos auf den Vorsitzenden des Verbandsvorstandes Landwirt Küper(Bochum=Laer) über, der auch im übrigen weitgehende Vollmachten erhält. Das Verbandsgebiet wird auf das Land Lippe ausgedehnt. Aufruf gegen Doppelverdiener Ueberführung ins Konzentrationslager angedroht d. Halle, 3. 9. Von der Kreisleitung der NSDAP. Halle wird an alle Arbeitnehmer und Arbeitgeber ein Aufruf veröffentlicht, der sich gegen Doppelverdienst und Schwarzarbeit wendet. In dem Aufruf heißt es: Es sind im Kreise Halle noch eine große Anzahl von Fällen, in denen Doppelverdiener beschäftigt werden oder Doppelverdienst durch Gewerbeverdienst von Familienangehörigen besteht. In Zukunft werden diese Volksverräter öffentlich durch Namensnennung gebrandmarkt. Bis zum 15. September haben sich alle Personen, in deren Familien Doppelverdienst, gleich welcher Art, vorkommt, beim Kreiswohlfahrtsamt in Halle zu melden. Wer nach Ablauf obiger Frist noch doppelverdient hat oder Doppelverdiener beschäftigt, ohne daß die zuständige Stelle die Unbedenklichkeit des Doppelverdienstes bescheinigt hat, wird dem Konzentrationslager zugeführt. Auch werden alle Fälle von unberechtigter Inanspruchnahme der Arbeitslosen=, Krisen= und Wohlfahrtsunterstützung strafrechtlich verfolgt. d. Halle. 85 Jahre alt wurde der Heuerling Heinrich Maaß in Brockhagen. Bis vor einem Jahr war der rüstige Greis noch in der Landwirtschaft tätig. An der Gardinenkordel aufgehängt Erstickungstod eines kleinen Kindes d. Löhne, 3. 9. Einem tragischen Unglücksfall fiel das etwa eineinhalbjährige Kind der Eheleute Bollmann in Westscheidt bei Löhne zum Opfer. Das kleine Kind hatte sich ohne Aufsicht in ein Schlafzimmer begeben und spielte dort mit einer am Fenster hängenden Gardinenkordel. Beim Spielen muß das Kind sich die Kordel um den Hals gewickelt haben. Die Mutter fand es an der Schnur hängend tot auf. hk Löhne. Zum Gemeindegruppenletter der Glaubensbewegung„Deutsche Christen“ wurde vom Kreisleiter Postagent Klemme ernannt. In Mennighüffen: Werkmeister Bröderhausen, in Obernbeck: Lehrer Wieter, in Hagedorn: Lehrer Hildebrandt, in Häver und Stift Quernheim: Hans Stedtfeld. hk. Löhne. Einweihung des Schießstandes. Am Sonntag sand auf dem Hofe des Gastwirts Meier die Einweihung des Schießstandes statt, an dem sich die nationalen Verbände und die Behörden zahlreich beteiligten. Nach einem Durchmarsch durchs Dorf hielt Bürgermeister Pötting die Weiherede, in der er besonders auf die Bedeutung des Schießstandes in nationaler Hinsicht hinwies. hk. Mennighüffen. 25 Jahre im Dienst. Frl. Minna Rühl kann auf eine 25jährige Tätigkeit im Hause des Arztes Dr. Hartmann zurückblicken. lz. Eidinghausen. 85 Jahre alt wurde der Kriegsveteran von 1870/71 Heinr. Berkemeier in Eidinghausen Nr. 55. Grabungen auf dem Buhns Oeffnung von„Steinkisten“ im Beisein des Regierungspräsidenten dr. Blotho, 3. 9. Die Grabungen auf dem Buhns sind mit Nachdruck wieder ausgenommen worden. Es handelt sich hier um eine der bedeutungsvollsten Grabungsstätten unserer Gegend. Bei Ausgrabungen im vergangenen Jahre fand man Urnenreste, Geschirrscherben und Leichenbrand. Jetzt hat man wieder zwei Grabstätten geöffnet und beabsichtigt auch eine dritte von außergewöhnlich großem Ausmaße freizulegen. Man ist bereits bis zu den„Steinkisten" vorgedrungen, in denen unsere Vorfahren die Urnen beizusetzen pflegten. Im Beisein des Regierungspräsidenten Freiherrn von Oeynhausen soll in den nächsten Tagen an die Oeffnung der Steinkisten selbst herangegangen werden. Am Sonnabend und Sonntag veranstaltete der Ravensberger Reiterverein Iöllenbeck sein Reit= und Fahrturnier auf dem Gelände seines Vorsitzenden Lechtermann. Zu diesem Turnier waren insgesamt 63 Nennungen aus den Reihen der ländlichen Reitervereine, des SA=Reitersturms und der Reichswehr abgegeben worden. Die Vorprüfungen begannen am Sonnabend und wurden von einem pferdekundigen Publikum mit dem größten Interesse verfolgt. Der Abend wurde vom Reiterball in eigens dazu erbauten Zelten ausgefüllt. Die Hauptereignisse fanden am Sonntag statt. Vom schönsten Wetter begünstigt, begann das Turnier im Beisein einer großen Zuschauermenge, mehr oder weniger Sachverständigen, Pferdefreunden und Schaulustigen, die von weit und breit herbeigeeilt waren, um am Jöllenbecker Reiterfest teilzunehmen. Im Jugendpreis wurden die Sieger vorgestellt, deren bester Rudolf Oetker auf Harald war. Zweiter wurde Kurt Brand auf Enno. Reges Interesse erregte die anschließende Eignungsprüfung für Wagenpferde. Schnittig sah es aus, wie die Wagen mit den flinken, schönen Tieren über den Platz rollten und in sein abgezirkelten Wendungen die Uebungen vollbrachten. Bester wurde hier G. Baade mit Lotte. In der Dressurprüfung Klasse A gab es zwei Sieger des ersten Preises, und zwar in der Gruppe A (Ravensberger Reiterverein) Rud. Ewering auf Lottchen und in der Gruppe B(Arbeitsgemeinschaft der ländl. Reitervereine und des Reitersturms) W. Brand auf Adakara. Das größte Interesse erregten die Jagdspringen der verschiedenen Klassen. Die Reihe wurde eröffnet mit dem Jagd= springen Klasse A mit Ausgleich. Hier holte sich der SA=Reitersturm Bielefeld durch seinen Führer Schneider auf Nennerin in der Gruppe A den ersten Preis, während der 1. Preis der Gruppe B an Heinrich Meyer zu Knolle auf Molly fiel. Die Vielseitigkeitsprüfung verlangte schärfste Konzentration des Reiters auf Befehle und Hindernisse. Gewonnen wurde sie durch den Oberleutnant Huffmann von der 6. Batterie 6. Art.=Regts. auf Immertreu. Als kleine Abwechslung kam nun wieder eine Eignungsprüfung für Wagenpferde, und zwar für Zweispänner. Als Mindestleistung mußten die Pferde in drei Minuten 300 Meter im Schritt und 2000 Meter im Trabe in sieben Minnten zurücklegen. Der Bauer muß mithelfen 80 Landhelfer sind noch unterzubringen Bieren, 2. A. In Bieren kamen die Landwirte aus allen Gemeinden des Amtsbezirks zu einer Versammlung zusammen. Dr. Meinberg sprach vor ihnen über die Landhelferfrage und betonte, daß im Landkreise Herford noch 80 Landhelfer unterzubringen seien. Kreis=Wiesenbaumeister Berg(Herford) forderte zur landwirtschaftlichen Arbeitsbeschaffung im Amt Röding= hausen durch Kultivierungsarbeiten, insbesondere Drainage von Wiesen und Feldern, auf. In der Aussprache wurde auch die Verkoppelung in den einzelnen Gemeinden besprochen und hervorgehoben, daß der Zeitpunkt der Ausführung jetzt so günstig wie noch nie sei. br. Herford. Schwerer Unfall. Der zehnjährige Junge eines Anwohners der Mindener Straße versuchte, hinter einem Fuhrwerk die Straße zu überqueren. Im gleichen Augenblick wurde er von einem Auto erfaßt und zu Boden geschleudert. Mit einem schweren Oberschenkelbruch und anderen Verletzungen blieb der Junge liegen. d. Minden. Personalien. Kulturbauobersekretär Meyer, bisher am Kulturbauamt in Minden tätig, wurde an die Mindener Regierung als Regierungsbauobersekretär versetzt.— Katasterobersekretär Möhlmann wurde vom Katasteramt Hattingen an das Katasteramt in Bad Oeynhausen versetzt. Schweicheln. An Stelle der drei ausgeschiedenen SPD.=Mitglieder der Gemeindevertretung wird nur ein neuer Vertreter in das Gemeindeparlament einziehen, und zwar Heuermann von der Der Arbeitsmarkt hat dadurch eine merkliche Entlastung erfahren, daß ein großer Teil der Wohlfahrtserwerbslosen bei Verkoppelungsarbeiten in Diebrock Arbeit gefunden hat.(hk) Reichstarifvertrag für das Versicherungsgewerbe allgemein verbindlich Der D6V teilt uns mit: Der vom Reichsarbeitsminister als zuständig bestimmte Treuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Brandenburg hatte bezüglich der Geltungsdauer des Reichstarifvertrages für die Angestellten der privaten Versicherungs=Unternehmungen Teil I und II entschieden, daß der Tarifvertrag, und zwar sowohl der Mantelvertrag wie auch die Gehaltsbestimmungen bis zum 91. Dezember 1933 in Kraft bleiben. Das arbeitsministertum hat nun entschieden, daßder Reichstarifvertrag für die Angestellten der orlvaren“ Versicherungs=Unternehmungen für das Gebiet des. deutschen Reiches allgemeinverbindlich ist. Der#### rufliche Geltungsbereich der Allgemeinverbindlch## keit erstreckt sich auf alle Angestellte von Direktionsbetrieben und Verwaltungs=Generalagenturen der privaten Versicherungsunternehmungen in Deutschland. zwei Telegramme an den Reichspräsidenten und den Reichskanzler bekannt gegeben. Den Abschluß des Appells bildete eine große Parade der Reichswehrtraditionskompagnie vor dem Fürsten Leopold zur Lippe und den Ehrengästen und ein Vorbeimarsch der aufmarschierten militärischen Verbände. In späten Abendstunden trennten sich die alten Kameraden von ihrer Garnisonstadt. g. Oerlinghausen. Fahrrad gestohlen. Am Sonntag wurde einem jungen Mann aus Schötmar auf dem Segelflugplatze ein nagelneues Fahrrad gestohlen. d. Lemgo. Fahrplanänderung. Ab 17. September verkehrt der Zug T 1905 S ab Lemgo 17,26 Uhr, Hameln an 18,58 Uhr. Wieder war die Reichswehr auf dem Posten und gewann den ersten Preis durch den Stabsgefreiten Juno mit den Pferden Gallus und Juno von der 6. Batterie 6. Art.=Rats. In dem darauffolgenden Glücksjagdspringen war A. Hallerberg auf Helga erfolgreich und holte sich den ersten Preis. Den Preis der Eignungsprüfung für Reitpferde sicherte sich R. Ewering auf Lottchen. In der Dressurprüfung für Reitpferde Klasse 1. wurde Reitlehrer Sehl mit seinem herrlichen Pferd Achmed Erster. Sehl holte sich in dieser Gruppe auch einen zweiten Preis mit dem Pferd Harald von Frl. Oetker. Im Jagdspringen der Klasse I. gelangten zwei Pferde ohne Fehler über die Hindernisse, die in ihrer Art auch im Aufbau ganz nette Tücken zeigten. Unter den beiden Pferden mit 0 Fehlern mußte die Zeit entscheiden. Dabei war W. Detert auf Burgfrieden entschieden der schnellere. Zweiter wurde Hch. Weßling auf Hilda. Das das Turnier beschließende Jagdspringen der Klasse M wurde bei beginnender Dunkelheit geritten. Die Pferde sahen kaum mehr die Hindernisse und nur so ist es zu erklären, daß die ziemlich hohen Hindernisse von keinem Reiter ohne Fehler genommen wurden. Die wenigsten Fehler machte der Unteroffizter Kleemeyer auf„Gräfin“. Zum Abend versammelten sich die Teilnehmer im Festzelt und nahmen mit fröhlichen Gesichtern die wertvollen Preise und Ehrenpreise entgegen. Zum Schluß stieg der traditionelle Reiterball. (Ergebnisse folgen morgen.) Beilage der Westfälischen Neuesten Nachrichten Die ersten Punkte AaffakrarderGaunu Arminia nur knapp bezwungen— Die anderen Punkte kamen nach Westdeutscher Querschnitt Gau Niederrhein BfL. Benrath— Rheydter SpB.:9(:0) Schwarz=Weiß Barmen— Duisburg 99.:2(:1) SC. Bornssia Gladbach— Fortuna Düsseld.:5(:2) FV. 08 Duisburg— Schwarz=Weiß Essen.:1(:0) Alemannia Aachen— Hamborn 07....:1(:1) BV. Preußen Essen—B/L. Preußen Kreseld:2(:0) Gau Mittelrhein Schalke, Münster, Hagen und Herten EKR Der erste Spieltag im Gau IX Westfalen sah alle zehn Mannschaften der Gauliga im Kampfe. Bei annehmbarem Wetter und vor durchschnittlich gutem Besuch gab es durchweg interessante Kämpfe. Im wichtigsten Spiel des Tages konnte Schalke 04 Germania Bochum sicherer als man erwartet mit:0(:0) absertigen. Arminia Bielefeld gab auf eigenem Platze gegen SB. Höntrop einen ziemlich gleichwertigen Gegner ab und unterlag nur knapp mit:4(:). Eine Enttäuschung bot Viktoria Recklinghausen, die nur eine schwache Leistung bot und von dem DSC. Hagen verdient mit:0 geschlagen wurde. Das Ergebnis stand bereits bei der Pause fest. Wider Erwarten mußte SuS. Hüsten 09 als Gast des FC. Preußen Münster beide Punkte abgeben. Die Münsterauer kamen auf Grund ihres größeren Eisers zu einem zwar knappen, aber verdienten :=Sieg. Die SpVg. Herten weilte bei dem neugegründeten Dortmunder Verein Sportfreunde 95, der die 3500 Zuschauer enttäuschte. Durch das Versagen der Läuferreihe mußten die Einheimischen eine:4(:)=Niederlage hinnehmen. Die Spiele zeigten, daß mit Schalke 04 in erster Linie wieder zu rechnen ist. Die übrigen Mannschaften kommen bei weitem nicht an das Können des westdeutschen Meisters heran. In wenigen Zellen Schalke 04— Germania Bochum:0(:0) Preußen Münster— GuS. Hüsten 09.:0(:0) Böttoria Recklinghausen— DSC. Hagen:2(:2) Acminie Bielefeld— SV. Höntrop.4(:2) Spoxtfreunde 95— SpVg. Herten....:4(:4) Schalke 04— Germania Bochum 510(:0) Etwa 4500 Zuschauer hatten sich in der Gelsenkirchener Kampfbahn„Glück auf“ eingefunden, die aber stark enttäuscht wurden. Die Bochumer zeigten eine sehr mäßige Leistung und verloren recht eindrucksvoll. Schalke trat bis auf den Rechtsaußen Rosen, für den der Jugendliche Gellesch spielte, komplett an und übernahm sofort nach dem Anstoß das Kommando. Die Germanen spielten planlos und wurden durch das technisch vorzügliche Spiel des westdeutschen Meisters gejagt, ohne daß sie zu einer einheitlichen Aktion kamen. Bezeichnend ist, daß während der ersten Halbzeit Mellage im Tor der Schalber nur einmal ernstlich einzugreifen brauchte. In der 22. Minute fiel das erste Tor für Schalke. Czepan gab an Kuzorra, der aus etwa 25 Meter Entfernung glatt einschoß. Ein schönes Zusammenspiel zwischen Rechtsaußen, Szepan und Kuzorra führte in der 34. Minute zur:=Führung für Schalke. Auch bis zur Pause hielt die Ueberlegenheit der Schalker an. Sofort nach Wiederbeginn drängten die Bochumer, sie erzielten auch drei Ecken, die aber nichts einbrachten. Wenig später gab Szepan den Ball an den Rechtsaußen, der zur Mitte spielte, wo Nattkämper unhaltbar zum dritten Tor verwandelte. In der 24. Minute war es wieder Nattkämper, der im Nachschuß das vierte Tor erzielte. Durch einen Elfmeterball wegen unfairen Spiels, den Kuzorra einschoß, kamen die Schalker zum fünften Treffer. Die gelegentlichen Durchbrüche der Bochumer wurden zumeist von der Schalker Hintermannschaft gestoppt oder landeten im Aus. Der Schiedsrichter Jochheim(Bielefeld) war dem Spiel ein guter Leiter. mers kamen die Gäste zum ersten Erfolg. Es dauerte nicht lange, und ein schöner Angriff des rechten Flügels von Hagen führte durch den Halbrechten zum zweiten Tor. Die Recklinghäuser gaben sich noch nicht geschlagen und grifsen beherzt an. Die Hagener Hintermannschaft zeigte sich aber allen Lagen gewachsen, und so blieb es bei der:=Führung für Hagen. Nach Wiederbeginn spielte Viktorias Elf recht zusammenhanglos, während Hagens Spieler stark kämpften und ein glänzendes Zusammenspiel vorführten. Nur das glänzende Spiel des Recklinghäuser Torwärters verhütete eine höhere Niederlage. Preußen Münster— Sus. 00 Hüsten 110(110) Das Spiel brachte keine hervorragende Leistungen. Besonders die Hüstener fanden sich nie recht zusammen. Das Fehlen der alten Kämpen wie Knappstein usw. machte sich doch stärker bemerkbar, als man zunächst angenommen hatte. Den jungen Spielern fehlt eben noch die Routine und auch die Ausdauer, um schwere Spiele durchstehen zu können. Die Preußen spielten sehr eifrig und kamen bereits in der ersten Viertelstunde des Spiels durch den Linksaußen Prodzek zum ersten Tore, das auch das einzige des ganzen Spiels bleiben sollte. Die Hintermannschaften beider Parteien waren noch die besten Mannschaftsteile, allerdings wurde ihnen die Arbeit durch zu langes Zögern mit dem Torschuß auch nicht allzu schwer gemacht. Sportlich wurde im zweiten Spielabschnitt nicht viel mehr geboten. Der Kampf hatte alle Merkmale eines Meisterschaftsspiels. Freundschaftspiele Im Bezirk Minden und Münster Die Bezirksklassenvereine in Westfalen treten bekanntlich erst am 10. September in den Kampf um die Punkte. Am Sonntag fanden folgende Freundschaftsspiele statt: SuS. Hüls— Erkenschwick..:0 Greven 09— Münster 08 227 Borussia Rheine— Gronau 09 120 Union Recklinghausen— Tus Bochum:3 BfB. Bielefeld— Union Gelsenkirchen...:1 Westfalia Brackwede— Union Herford:1 Randsall und Kampt Arimma Schlagt den deutschenmeister Waldhof-Mannheim verliert in Bielefeld mit 8: 9 und gewinnt in Minden gegen Hindenburg mit 7: 5 Grobe bcistungen wurden von dem deutschen Meister, Sportverein 07 e. V. WaldhofMannheim in den beiden Spielen gegen Arminia Bielefeld und Hindenburg Minden erwartet. Man darf sagen, daß die Süddeutschen in Bielefeld enttäuschten und in der Weserstadt versucht haben, vieles wieder wettzumachen. Gewiß, in der Leinenstadt trat der deutsche Meister von 1933 mit drei Ersatzleuten an, was sich aber in der Spielweise kaum bemerkbar machte. Waldhof hatte das Pech, die Arminen in einer nahezu Hochform anzutreffen. Waldhof verlor in Bielefeld ohne den besten Stürmer Spengler und gewann mit dieser Wurfkanone das Treffen in Minden nur knapp. Ein Beweis, daß die beiden westfälischen Spitzenmannschaften einen guten Handball spielen können. Dabei wurden beide Mannschaften nicht einmal in bester Verfassung von Waldhof angetroffen. Ohne die westfälische Handballkunst zu rühmen, darf man sagen, daß Waldhof in beiden Spielen einwandfreie Niederlagen bezogen hätte, wenn beide Gegner (Arminia und Hindenburg) schon eingespielt waren. In Bielefeld machten sich nur zu oft die Mängel eines unsauberen Zuspieles bemerkbar. In Minden war es nicht viel besser in dieser Beziehung. Hinzu kam in der Weserstadt, daß ein Stürmer das Treffen allein gestalten wollte. Ein Handball=Wettspiel ist und bleibt aber ein Mannschaftsspiel mit elf Leuten, das müßte inzwischen Röttger aus Minden längst erkannt haben. Von einer Mannschaft, die mit dem deutschen Meistertitel geschmückt#ist, erwartet man, daß sie sich in jeder Beziehung sportlich aufführt. Das konnte man leider am Sonnabend beim Spiel gegen Arminia nicht behaupten. Und auch in Minden, als Hindenburg nach der Pause besser wurde und aufholte, machte sich das viele Reklamieren beim Unparteitschen unangenehm bemerkbar. Die Führung der Südeutschen war über jedes Lob erhaben. Den Waldhofer Spielern wurde vor Beginn des Spieles in Minden von ihrem Begleiter eindeutig auseinandergesetzt, was sie zu tun und zu lassen haben. Man gelobte auch, in echt sportlichem Geist das Treffen durchzuführen. Trotzdem gab es in der zweiten Halbzeit einen Kampf, wie man ihn sonst nur bei Verbandsspielen zu beobachten pflegt. Technisch besehen darf man aber sagen, daß die Waldhofer einen Handball spielen, wie er kaum von einer zweiten deutschen Mannschaft, die in Westfalen bisher zu Gast war, erreicht worden ist. Fabelhaft die Ruhe der einzelnen Leute im Spiel selbst. Da wird nicht unüberlegt abgespielt. Rationell auch die Kräfteverteilung, um jederzeit einen Spurt einlegen zu können. Aber, im Spurtvermögen schätzen wir die Burger Polizisten(heute Polizei Magdeburg) doch höher ein. Waldhof Mannheim hat nur einen ausgezeichneten Wurfschützen: Spengler heißt er. Burg hatte zwei großkalibrige Werfer: Klingler und Böttcher. Sportverein Waldhof Mannheim gefiel nicht so gut wie Polizei Burg. In Bielefeld sowohl als auch in Minden In beiden Städten war sich hinterher das Publikum einig So siegte„Alchimist“ in Baden-Baden Sportfreunde 95 Dortmund— Spyg. Herten:4(:4) Das erste Spiel um die Punkte brachte der Dortmunder Vereinigung Sportfreunde 95 die erwartete Niederlage, die allerdings in der Höhe überrascht. Die Hertener spielten einen flotten Fußball und zeigten trotz der drei Ersatzleute ein gutes Zusammenspiel. Der Sturm wurde von Milde wieder gut geführt. Sonst konnten noch der Linksaußen, der Halbrechte, der rechte Läufer und das Schlußbreieck ausgezeichnet gefallen. Bei Dortmund fiel wieder die Läuferreihe aus, die nie im Bilde war und stets zwischen sich und dem Sturm eine große Lücke ließ. Der Sturm zeigte nur verschiedentlich eine gute Leistung, zögerte aber zu lange mit dem Torschuß und verstand es auch nicht, die gegnerischen Spieler abzudecken. Der Torwart ist an der glatten Niederlage schuldlos, ebenso die Verteidiger. Schon bald nach Spielbeginn zeigte es sich, daß die Hertener im Zuspiel bedeutend besser waren als ihre Gegner. Viktoria Recklinghausen— DSC. Hagen:2(:2) Das Meisterschaftsspiel zwischen Viktoria Recklinghausen und DSC. Hagen hatte etwa 2000 Zuschauer angelockt, die einen glatten Sieg der Vereinigten aus Hagen erlebten. Viktoria war in den ersten 20 Minuten die bessere Mannschaft und zeigte ein flüssiges Zusammenspiel. Hagen fand sich allmählich und spielte produktiver als der Gegner. In der 28. Minute wehrte der Torwart von Reckling= hausen einen Fernschuß unverständlicherweise mit dem Fuß ab. Der Ball rutschte ab und durch das energische Dazwischenfahren des Hazener MittelstürAlchimist unter Grabsch lätzt im Ziel den erstklassigen Franzosen Negundo drei Längen hinter sich zurück. Dritter wurde Janitor. Alchimists bisheriger Rivale, der jetzt seinen Rimbus verloren hat. [R. Köln— Fortuna Kottenheim...:0(:0) Koblenz 1900/02— Mülheimer SB.:2(:1) Köln=Sülz 07— Eintracht Trier..:2(:0) Kölner CfR.— Bouner FB.:4(:2) Westmark Trier— Rhenania Köln...:2(:1) Zweimal Hamburg-Berlin Belde Male unentschieden Die neue Spielzeit des Gaues III(Brandenburg) konnte nicht würdiger eingeleitet werden als mit dem Fußballstädtekampf Hamburg—Berlin, dem 37. seiner Art, der am Sonntag auf dem Hertha=Platz ausgetragen wurde. Rund 30000 Zuschauer hatten sich eingefunden. Bereits beim Vorspiel, das zu früher Stunde die„Alten Herren" der beiden Städte bestritten, war die Aulage restlos ausverkauft. Die„Alten“ zeigten in ihrem Spiel noch immer recht gute Leistungen und trennten sich:2, nachdem die Berliner zur Pause noch:1 geführt hatten. Das Hauptspiel endete ebenfalls:3 unentschieden. Hier lag Hamburg zur Pause:1 in Front. darüber, daß die Polizisten beim deutschen Endspiel einen schlechten Tag gehabt haben müssen. Bei allem Kampfeseifer brachten die Burger Ordnungsleute keine harte Note in das Spiel Die Süddeutschen konnten es sich jedoch nicht verkneisen, mit Härte aufzuwarten, als man bedenklich aufholte. Beide Schiedsrichter waren sich einig darüber, daß solche Spiele schwer zu leiten sind. Besonders, wenn „Meisterspieler“ dauernd etwas zu reklamieren haben. Und dabei verstehen Niehaus(BfB.) und ielsticker(Arminia) ihr Fach genau so gut, wie einige andere Schiedsrichter aus dem Kreise Bielefeld auch. Das Spiel in Bielefeld begann wenig verheißungsvoll für die Arminen. Keine fünf Minuten waren verstrichen, als Eimbeck, schon zweimal hinter sich greifen mußte, und auch ein drittes Mal konnten die Süddeutschen„Tor“ ubeln, ehe Dierkes in klarer Wurfstellung gehalten, wurde. Der nachfolgende Freiwurf wurde von minias Halblinken unhaltbar in das Netz geschickt.“ Sehr schnell hieß es dann:1 für Waldhof. Unmittelbar hinterher spielte sich Göllner sauber durch und warf unbehindert und zielsicher ein.:2. Die Süddeutschen wurden stutzig und noch unruhiger, als Deller nach etlichen Fehlwürfen endlich den Torwart Weigold von Waldhof überwand.:3. Ein kleiner Deckungsfehler nur. und die Partie stand schon wieder um zwei Treffer höher für den deutschen Meister. Aber ehe Niehaus zur Pause abpfiff, ließ Heidemann eine Bombe aus 25 Meter Entfernung in das obere Tordreteck los. Tor! Der Jubel kannte keine Grenzen, und die Bestürzung bei den Süddeutschen war echt.— Pause. Hatte Dierkes vor der Pause aus bester Stellung schon einige Treffer versiebt, so bewies er nach dem Wechsel, daß er auch zu treffen verstand. Das Spiel war noch nicht wieder lange im Gange, da mußte Weigold aus Waldhof den Ausgleichstreffer aus dem Tor holen. Der deutsche Meister wurde etwas kopfscheu, und diese Situation machten sich die Arminen zunutze. Unaufhaltsam rollten ihre Angriffe gegen den deutschen Meister Die eine Kombination war noch besser als die andere. Vergebens riefen die süddeutschen Leute vom Rande des Feldes ihren Spielern zu, den und den Arminen anzugreifen. Es war immer zu spät. Arminia kam stets wieder zum Wurf. Tosender Beifall der 1500 auf den Rängen, als Heidemann aus 20 Meter Entfernung wieder einmal den Schlußmann der Süddeutschen schlug. Arminia hatte mit:5 die Führung übernommen— und gab sie für den Rest des Spieles auch nicht wieder ab. Da mochte sich der Hüter des Deutschmeisters noch so strecken, Dierkes fand wieder einmal das Ziel.:5 für Arminia. Augenblicke später hatte der süddeutsche Torwart eine ganze Serie von Würfen zu halten. Die Waldhofer Verteidigung war vollkommen aus dem Konzept geraten. Ehe sich die Gäste wieder recht fanden, hatte Deller den achten Treffer in die Maschen geschickt.:5. Nanu, sollte das der deutsche Meister sein? Was sich dann ereignete, sprach nicht sehr für die sportliche Erziehung der Waldhof Mannheimer. Nacheinander wurden Dierkes Deller und Heidemann unfair angegangen. Die Antwort in Arminias Deckungsreihen blieb nicht aus Wofür hat man schließlich in Endspielen gestanden? Ein Freiwurf brachte den Gästen das sechste Tor, und ein schöner Kombinationstreffer stellte das Spiel auf:7 für Arminia. Die letzten Minuten. Arminia griff weiterhin an, und zwölf Minuten vor dem Schlußpfiff setzte Deller den Ball scharf am Torpfosten vorbei in das Netz. Das war das Siegtor. In den Jubelschrei der Zuschauer klang ein Mitton, als Niehaus einen Waldhofer des Feldes verweisen mußte. Wiederholt hatte der Süddeutsche den Unpartetischen beleidigt. Um das schiedsrichterliche Ansehen wieder herzustellen, mußte der Spieler gehen. Auch bei deutschen Meistermannschaften dürfen in dieser Beziehung keine Ausnahmen gemacht werden. Waldhof Mannheim setzte in den letzten Minuten alles auf eine Karte. Beim Deckungsspiel waren nahezu alle Leute am eigenen Wurfkreis, und beim Angriff waren alle Mann in Arminias Feldhälfte. Eimbeck im Tor der Arminen zeigte sich aber unüberwindlich. Selbst Freiwürfe wollten dem deutschen Metster nicht gelingen. Erst als die ArminenDeckung bei einem Freiwurf einen groben Fehler mahte, da war der achte Treffer der Waldhofer fällig. Es sollte der letzte sein. Beiderseits noch einmal Bemühungen um einen Treffer, dann pfiff Niehaus einen wechselvollen und ungemein harten Handballkampf ab. Der deutsche Meister war ge schlagen! Die Menge freute sich des Arminensleges nur, weil Waldhof nicht das gezeigt hatte, was man von einem deutschen Metster erwartete, In Minden konzertierte die Kapelle des Pionier=Bataillons schon von 14 Uhr an. Die annähernd 3000 Zuschauer wurden also nicht schlecht unterhalten, und die Spannung stieg auf den Höhepunkt, als beide Mannschaften, sauber ausgerichtet auf der Platzmitte stehend, vom Oberbürgermeister der Stadt Minden begrüßt wurden. Der Kommandeur der Pioniere, Major Dehmel, schloß sich den Begrüßungsworten an und dankte den Waldhofern für ihr Erscheinen. Beiderseits wurde versichert, ein gutes Handballspiel zu zeigen, und dann pfiff Pielsticker den Kampf an. In der ersten Halbzeit war Waldhof stets tonangebend. Wenn auch die Hindenburger bereits in der ersten Minute durch Röttger einen Freiwurf verwandeln konnten, so war doch schon zu erkennen, daß Waldhof bedeutend besser im Angriffsaufbau war. Der Ausgleich durch den spurtschnellen Mittelstürmer Spengler ließ denn auch nicht lange auf sich warten. Sehr bald erhöhte dieser Spieler auf 211 für Waldhof. Ein grober Deckungsfehler brachte die Gäste mit:1 in Fühvung, und wieder war es Spengler, der nach schnellem Start den Ball annahm und ihn sicher einsandte. Der Halbstürmer Herzog erhöhte auf:1. Spengler folgte mit einem Bombenwurf.:1. Waldhof war gut im Zuge, und die Zuschauer befürchteten bereits eine empfindliche Niederlage ihrer „Blau=Gelben", als Röttger die Verwandlung eines Freiwurfes gelang. Bis zum Seitenwechsel konnten die Mindener durch einen überraschenden Fernwurf auf:6 herankommen. Die Pause tat beiden Mannschaften und dem Schiedsrichter sichtlich wohl. Denn das Tempo war wirklich ansprechend. Schon bald nach dem Seitenwechsel erhöhte Röttger, abermals durch Freiwurf, auf:6. Und dann gab es viele und auch oft unschöne Feldkämpfe. Hindenburg konnte in der Angriffsleistung nicht gefallen, weil Röttger zu eigensinnig spielte und seine Nebenleute vergaß. Erst gegen Mitte der zweiten Halbzeit gelang es Spengler, durch Freiwurf auf•4 zu erhöhen Weitere gute Würfe gelangen nicht mehr, da Piecken im Tor der Mindener sich in bester Verfassung zeigte. Er war es, der den Mindenern das Spiel hielt. Und als sich dann endlich mal der„Reißer“ Röttger seines Mitspielers Strack erinnerte, da war es um Waldhof geschehen. Der Ball sauste unhaltbar in das Netz. Die restlichen zehn Minuten verliefen bei hartem Kampf und einigen Verletzungen auf beiden Seiten. Treffer gab es nicht mehr. Der Sportverein Waldhof war schließlich froh, in der Weserstadt einen Sieg erobert zu haben. So nebenbei: Vorher und nachher wurde allemal viel gepflastert bei den Waldhofern. Nicht von den Wurfschützen, sondern vom Heilgehilfen. Was aber in dem Maße nicht notwendig gewesen wäre, wenn man selbst nicht so hart gespielt hätte, sobald der Gegner etwas im Vorteil war. Sportverein Limmer 1910 wurde zu Hause mit 10:3 überfahren. Mit Arminia Bielefeld sollte ebenso verfahren werden— sollte auch möglich sein. Nach Ansicht der Hannoveraner. Die Süddeutschen hatten den norddeutschen Gastgebern aufs Wort geglaubt— und sielen prompt darauf herein. In Minden hatte man sich beiderseits auf ein Kampfspiel eingestellt. Hindenburg unterlag durch schlechtes Stürmerspiel. Ein 10:=Sieg in Bad Oeynhausen gegen den Ballspielvezein ist eben kein Maßstab. Sturm= und Spielführer Spengler Prein Sportsmann vom Scheitel bis zur Sohle. varf ihm glauben, wenn er sagt, daß Arminia eine gute Mannschaft hat— und daß ihm seine Kameraden mit der unnötigen Härte und dem vielen gegenseitigen„Anmeckern“ keine Freude gemacht haben. Wenn sich alle elf Leute des deutschen Meisters zu dieser Auffassung durchgerungen haben, dann dürfen sie wieder nach Westfalen kommen. Einstweilen hält man vom Berliner Sportverein 92 und von den Magdeburger Polizisten(früher Polizei Burg) in sportlicher Beziehung hierzulande mehr. Papa Schäfer aus Waldhof(der Handballbetreuer von Waldhof 07) muß wohl derselben Meinung sein, denn sonst hätte er seine Jungens vor dem Mindener Spiel nicht so sehr„geimpft“! * Neben dem Großkampf verblaßte das sommerliche Bemühen zwischen Arminias Junioren und der Polizei Reserve. Die grünen Ordnungsleute waren selbstverständlich am Sonntag vormittag an der Melanchthonstraße jederzeit überlegen und überfuhren die körperlich bedeutend schwächeren Nachwuchsspieler von Arminia mit 11:4. Schon bis zum Seitenwechsel hatten sich die Gäste eine:=Führung gesichert, obwohl sich die Platzleute bis zum:3= Stande ganz achtbar geschlagen hatten. W. Die DSB-Bestimmungen Klasseneinteilung wie beim Fußball Von der DSB.(Deutscher Leichtathletik und Handball=Verband) sind jetzt die Bestimmungen für das Handballspiel herausgegeben worden. Die Durchführung des Spielbetriebes sieht eine Einteilung in Gaue, Bezirke und Kreise vor; bringt also wesentlich nichts Neues. Im Gau werden jeweils Zehner=Ligen gebildet. In den Bezirken kämpfen ein oder zwei Gruppen um Auf= oder Abstieg. Auch in den Kreisklassen wird ebenso verfahren werden, zudem spielen alle unteren Mannschaften im zuständigen Kreise. Bei den Frauen ist die höchste Klasse die Bezirksklasse, und auch hier werden, genau wie bei den Männern, die Spiele durchgeführt bis zur deutschen Meisterschaft. Die Zuteilung zur Gau= und Bezirksliga geschieht durch den Führer der DSB. bezw. durch den Spielwart. Die Einteilung der Kreisligavereine unterliegt der Genehmigung des Gauführers oder seines Spielwartes. Die schiedsrichterlichen Angelegenheiten in den Gauen, Bezirken und Kreisen gehören zum Aufgabenbereich des Spielwartes.— Die Finanzierung der DSB. und der unteren Verwaltungsstellen wird im ganzen DSB.=Gebiet einheitlich geregelt. Genau wie beim Fußball haben die Vereine einen Jahresbeitrag zu entrichten und für alle gemeldeten Mannschaften eine Meldegebühr zu entrichten. Diese Meldegebühr beträgt für Jugendmannschaften 1 RM., für untere Mannschaften 3 RM., erste Mannschaften der unteren Kreisklasse 5 RM., erste Mannschaften der 1. Kreisklasse 10 RM., erste Mannschaften der Bezirksklasse 20 RM., erste Mannschaften der Gauliga 50 RM. Teilnahmeberechtigt an allen Veranstaltungen der DSB. sind alle Spieler, die einen von der DSB. eingeführten einheitlichen Spielerpaß besitzen. Dieser Paß wird erstmalig vom Gau ausgestellt. Jubball in Bielelelch Der Staft der Armmen VIB. gewinnt überzeugend Westfalla Brackwede und Spielvereinigung slegreich Arminia— SV. Höntrop 314(:2) liga.=Meisterschasts Welan Siterscheitsspiel auf dem Sporwplatz an der Melanchchonstraße erschienen. Enttäuscht wird keiner der Erschienenen vom Platz gegangen sein, denn beide Mannschaften zeigten während des Spieles einen Eiser, wie er viel besser nicht gebracht werden kann. Besonders wußten die Arminen in ihrem Eiser zu gefallen, die Mannschaft war in ihrer Kampfkraft gegen die letzten Leistungen nicht wieder zu erkennen. Behält die Mannschaft diesen Geist, dann braucht Arminia keine Sorgen zu Gewiß wird an dem Gefüge der Mannschaft noch manches zu seiten sein, aber da die Jugend hier das Wort hat, wird mit der Zeit etwas Gutes heraus kommen. Den Gästen merkte man die reifere Spielweise an, die Mannschaft ist durch die Kämpfe im InduExiegebiet, mehr, gehärtet. Besonders zeigten sich Mittelläufer uno mechtsaußen bei den Hontropern In der ersten Halbzeit ist das Spiel vollkommen verteilt. Außer einigen Ecken, die aber nichts einbringen, wird nichts zählbares erreicht. Erst in der 26. Minute kann Arminia durch Elfmeter, den Hogenkamp heute sicherer einschießt, in Führung gehen. Der Erfolg läßt aber die Gäste nicht ruhen, drei Ecken bringen für Höntrop nichts ein, aber in oer 35. Minute kommt auch Höntrop zum Erfolg, in Fhhrung. i Höntroper .. In der zweiten Halbzeit hat Arminia umgestellt, was sich aber nicht zum Vorteil auswirkt. Höntrop spielt ganz überlegen, die ersten Ecken bringen auch jetzt noch keinen Erfolg. 15 Minuten nach Halbzeit geht Höntrop mit dem dritten Tor weiter in Führung. Immer drückt Höntrop, die achte Ecke wird erzielt. Das vierte Tor wird dann auch bald durch den Gäste=Rechtsaußen erzielt. Arminia setzt alles auf eine Karte, Franke stürmt. Das Spiel gehört den Arminen. Franke erzielt dann mit Breuer das zweite Tor. Höntrop kann den dritten Erfolg nur durch Handspiel abwehren. Hogenkamp verwandelte auch diesen Elfmeter sicher. Die Zuschauer fenern die Arminen immer mehr an, aber der Schlußpfiff des guten Schiedsrichters Vollmer(Hamm) macht allen Anstrengungen der Arminen um den Ausgleich ein Ende. Den Arminen sei der Rat gegeben: Die Mannschaft vorerst in der Aufstellung der letzten 20 Minuten stehen zu lassen und mit dem Geist weiter kämsen, mit dem das erste Spiel bestritten wurde! VIB.— Union Gelsenkirchen 511(:1) Dieses Spiel darf in der Reihe der Großkämpfe genannt werden, es hat spielerisch gehalten, was versprochen war. Die Besucher führten ein Spiel vor, das dem der kürzlich hier spielenden Hamborner glich, so daß es im Anfang nicht nach einem so überzeugenden VfB.=Siege aussah. Die Gäste hatten Anstoß und ließen sofort erkennen, daß sie was konnten. VfB. fand sich erst langsam, nachdem in der 12. Minute bereits die Gäste ein Tor erkämpft hatten. BfB.s Vorwart war zu weit aus dem Tor gelaufen, verfehlte den Ball, der durch schönen Kopfstoß im Tor landete.— Der Kampf wurde dann ausgeglichener, und kaum acht Minuten später erzielte Maxe Schmidt den Ausgleich, ebenfalls durch Kopfball. Die Gäste waren aber weiter flott am Ball und vor beiden Toren sah man herrliche Momente. Einen seinen Schuß Strothmanns konnte der Torwart noch eben zur ersten Ecke abwehren, die dann sein von ihm aufgenommen wurde. Die Angriffe der BfBer waren geschlossener, die Läuferreihe leistete gute Unterstützung und durch Schmidt wurde das Spiel auf:1 für BfB. gestellt, womit es in die Halbzeit ging. Nach dem Wiederanstoß blieb der Gast in Rückstand. VfB. war zu großer Form ausgelaufen und bestimmte den Gang der Handlungen. Strothmann erzielte das dritte und vierte Tor durch Kopfball und rasanten Durchgang. Das Publikum zollte Beifall, und die Gäste führten nun Härte ins Spiel. Heinold war dann sein durchgekommen, Nolte sollte„sein" Tor schießen, aber Kau war abseits gelaufen. Strothmann versuchte unnötig Fernschüsse, die ihr Ziel verfehlten oder gehalten wurden. Dann aber gab Kau eine Flanke an Schmidt und dieser nahm sie zum fünften Tor direkt aus der Luft an.— Der Sieg ward errungen! Die Zuschauer freuten sich über die Art wie er erkämpft wurde und wenn es da ohne einen Schnitzer nicht abging, so mag man an den eben voraufgegangenen „Angriff“ denken und nicht hart sein Urteil sprechen. Wird die VfB.=Mannschaft nach den nun beendeten Privatspielen so weiter kämpfen und nicht geschwächt, so behält sie auch ihr Publikum, selbst wenn aus dem immer noch erhofften Aufstieg in die Gauklasse in diesem Jahre nichts mehr werden sollte. B/B. Jugend Wiedenbrück Westfalia Wiedenbrück Ia— BfB. Ia:3 Westfalia Wiedenbrück II— B/B. IIa 112 Westfalia Wiedenbrück— VfB.(1. Schüler):3 Westfalia Brackwede—Union Herford 311(110) Die Revanche ist also den Brackwedern geglückt! Die Herforder erschienen mit ihrer alten Mannschaft, in der Zappe immer noch der bekannte Sturmführer ist. Brackwede mußte den Kampf mit drei Ersatzleuten aufnehmen. Am Anfang gab es ein verteiltes Feldspiel, weil beide Hintermannschaften auf dem Posten waren. Nach und mach sah dann die Brackweder im Vorteil, aber zu Toren langte es nicht, weil eben der richtige Torschuß sehlte. Man tändelte zuviel mit dem Ball. Den Herfordern bot sich eine nicht wiederkehrende Gelegenheit zum Führungstreffer, aber der Halblinke verschoß freistehend aus fünf Meter Entfernung. Als dann bei einem Angriff auf das Herforder Tor der Halbrechte kurz vor der Strafraumgrenze unsair gelegt wurde, siel im Anschluß an den Strafstoß durch den korpulenten Ersatzmittelstürmer das erste Tor. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause. Nach dem Wiederanpfiff schienen sich die Herforder etwas vorgenommen zu haben, aber alle Angriffe scheiterten an der Brackweder Hintermannschaft. Nach kurzer Zeit übernahm dann Westfalie das Kommando. Zwei schöne Tore waren die Ausbeute. Die Herforder wollten nun aber doch das Ehrentor erreichen, was ihnen auch kurz vor dem Schlußpfiff im Anschluß an eine Ecke gelang. Nun noch eins zum Schluß: Ihr lieben Brackweder, am kommenden Sonntag beginnen die Verbandsspiele. Da heißt es kämpfen und nicht so gleichgültig spielen, wie zeitweilig in diesem Spiel. Sonst gibt es bittere Niederlagen. Westsalia Reserve— SpC. Oelde:4(:1) Westfalia II— SpC. Oelde:1(:0) Spyg. Gütersloh— 06/07 Bielefeld :3(:1) Der Sieg der Bielefelder Spielvereinigung über die Sportvereinigung Gütersloh war nicht so eindeutig, wie ihn das Ergebnis wiedergibt. Nach ausgeglichenem Spiel in den ersten Minuten bekamen die Bielefelder bald Oberwasser; ihre Angriffe scheiterten jedoch meist an der Abseitsfalle der Gastgeber. Trotzdem konnte man mit einem:=Ergebnis in die Pause gehen. In der zweiten Halbzeit waren die Gütersloher recht eifrig, doch durch großes Unvermögen im Innensturm gelang es ihnen nicht, zu einem Erfolg zu kommen. Allmählich wurde das Spiel der Bielefelder wieder gefährlicher. Bis zum Schluß mußten sich die Platzbesitzer noch zwei Tore gefallen lassen. In der Mannschaft der Spielvereinigung 06/07 war mancher Spieler und mancher Mannschaftsteil noch„nicht fertig". Im großen und ganzen konnte das Spiel jedoch zufriedenstellen, wurde der Sieg doch über eine eifrige und nicht schlechte Elf erzielt. Aus dem Rugby-Lager können wir mitteilen, daß Arminias RugbyMannen am Vorsonntag und auch gestern wieder eifrig trainiert haben, um bald ein Spielchen liefern zu können. Am 17. September wird das Bielefelder Publikum dann wohl Gelegenheit haben, ein Rugbyspiel zweier haunoverschen Mannschaften zu sehen. Am Vormittag dieses Tages wird die Raby=Abteilung unter Anleitung von Fachmännern aus der Leine=Stadt ein zielbewußtes Training durchführen, und am Nachmittag werden dann die beiden Mannschaften aus Hannover vor dem Gauliga=Fußballtreffen den heimischen Sportinteressenten ein Rugby=Spiel vorführen. Dieses Treffen wird seine Anziehungskraft nicht verfehlen, ist es doch das erste Rugbyspiel was in Bielefeld und in Westfalen überhaupt gezeigt werden wird. Vieleteidel zu-Haus und auf Reisen T6. Sparrenberg schlägt Gelb-Weiß— Spieler der DT. Im ersten Turnier Gelb-Weiß— Sparrenberg Diesesmal sind es zwei Bielefelder Vereine, die sich in einem Freundschaftsturnier auf der Platzanlage Löllmann gegenüberstehen: Tu.HC. Gelbweiß heißt der Gegner der Tennisgemeinschaft Sparrenberg. Heiß entbrennt der Kampf um die Siegespunkte. Viel haben die Sparrenberger dazugelernt, und ihre Spiele verraten gutes Training. Es ist ihnen möglich, ihre Gäste mit dem Ergebnis 11:7 abzufertigen, obwohl die Gemischten Doppel sämtlich verloren gehen. Dafür aber können sie bei den Herren=Doppel Revanche nehmen. Nach drei ausgespielten, gewonnenen Spielen geht der vierte Punkt an sie bei einem Spielstande:6,:3, da dieser Kampf infolge der eingetretenen Dunkelheit abgebrochen werden muß. Die Damen sowohl TC. Gütersloh— Spiel und Sport(=Klasse 15:5 B. Detmold— Spiel und Sport(=Klasse) :6 (Berichte folgen morgen) als auch die Herren zeigten sich in den Einzeln durchweg überlegen, obwohl meist erbitterte Dreisätze den Sieg entscheiden müssen. Besonders im ersten Herren=Einzel Schäfer(Gelb=Weiß)=Lohkamp (Sparrenberg) schlägt man sich tapfer um jeden Ball, und vor allem weist der zweite Satz eine beachtliche Härte auf. Das gleiche läßt sich auch vom ersten Herren=Doppel sagen.„Nachdem der erste Satz für Gelb=Weiß entschieden ist, kommen die Sparrenberger etwas auf und können die beiden weiteren Sätze an sich bringen. Zwar haben alle vier Spieler gleich wuchtige Aufschläge, doch werden diese in den meisten Fällen ebenso geschickt zurückgegeben. Schäfer hat dann zuletzt am Netz viel Pech, so daß ihnen doch das Nachsehen bleibt. Die Ergebnisse lauten: (Gelb=Weiß zuerst genannt) Herren=Einzel: Schäfer— Lohkamp:6, :6; Zuieh— Johannböke:6,:3,:6; Fröhlke — Hohnhaus:6,:3,:1; Höhne— Becker:4,:6, :6; Hunfeld— Dornbusch:6,:6; Fricke— Rhein= gans 18:15,:7; Köhr— Maßmann:4,:6; Althoff— Kölker:0,:7,:.“ Damen=Einzel: Frl. Westerhaus— Frl. Voß:2,:6,:7; Frl. Huev— Frl. Köhr:6,:6; Frl. Husemann— Lohkamp:7,:2,:2. Herren=Doppel; Schäfer Znieh— Lohkamp Johannböke:3,:6,:6; Fröhlke Höhne— HohnhausRheingaus:8,:6; Fricke Köhr— Zuieh Husemann Frl. Köhr Johannböke:3,:6,:3; Frl. Höhne— Frl. LohkampsHohnhaus Das DT.-Turnier Turnerschaft. 1860 Detmold— Bieleselder Turngemeinde. Der bei allen Wettspielen und Sportveranstaltungen in der Deutschen Turnerschaft vorherrschende Grundsatz, den Sport um seiner selbst willen zu pflegen und auszuüben anstatt nach Punkten zu jagen, gilt auch hauptsächlich für das erst kürzlich neu ausgenommene Tennisspiel. Es ist daher begreiflich, daß dieser Sport bei der DT. noch nicht auf einer technisch vollkommenen Stufe steht(wenigstens trifft das wohl besonders für Bielefeld zu). Daß man aber eifrig bemüht ist und es auch teilweise erreichen wird, es den Größen anderer Tennisklubs gleichzutun, beweisen die Leistungen einzelner Spielerinnen und Spieler der letzten DT.=Tennisveranstaltungen. Doch auch das Gros innerhalb der einzelnen Vereine macht sich heraus. Am Sonntag standen sich nun auf den Plätzen an der Voltmannstraße einige Damen und Herren (lies Turnerinnen und Turner) von Detmold und Bielefeld im Wettkampf gegenüber. Darunter waren auf beiden Seiten Teilnehmer, die das erstemal ein Turnier bestreiten, woraus sich auch die Nervosität sichtlich erklärt. Mehr oder weniger wurde dieses bei den weiteren Kämpfen dann aber überwunden, und das Gesamtergebnis 10:9 für Bielefeld spricht für die ausgeglichene Spielstärke der beiden Vereine. Den beim Herren=Einzel herausgeholten Mehrpunkt für Detmold machten die Bielefelder Damen wieder wett. Die Herren=Doppel hielten sich die Waage, so daß es zum Punktegleichstand kam. Das Damen=Doppel konnte Bielefeld in beiden Fällen für sich entscheiden. Diesen Punktevorsprung holten die Detmolder im Gemischten Doppel durch drei Siege bei vier Spielen wieder auf. Daher mußte das letzte Mixed den Sieg entscheiden. Mit einem Ergebnis von:4,:8 dieses Spieles blieb Bielefeld Sieger des Tages. Ein ehrlich umstrittener knapper Sieg! Allen aber waren die Spiele eine wirkliche Freude, ganz gleich, ob sie verloren gingen oder gewonnen wurden, denn in der Deutschen Turnerschaft hält man etwas von deutscher Kameradschaft. Meckern gilt nicht! Auch nicht, wenn ein Spiel mal verschiedsrichtert ist. Die Ergebnisse: (Detmold zuerst genannt) " Herren=Einzel: Mische— Wörmann:7, on; Kassing— Junker:6,:0,:6; Gluhnz— Enlenkötter:6,:4,:6; Beckmann— Cramer 631,, :2; Hahn— Heunemann:6,:2,:6. u7 Herren=Doppel: Gluhnz Menze—#r“ mann Engelking:8,:8; Kassing Mische— Kastrup Junker:3,:6,:6. 11— " Damen=Doppel: Darges Meyer tenkötter Cramer:7,:6; Becker Beckmann— Schulze Dammeyer:6,:6. Gemischtes Doppel: Frl. Darges Mische — Frl. Hillenkötter Kastrup:6,:6; Frl. Meier Menze— Frl. Dammeyer Junker:6,:4, 10:8; I. Becker Gluhnz— Frl. Heunemann Engelking :6,:3,:3; Frl. Beckmann Kassing— Frl. Cramer Schröder:1,:6; Frl. Hahn Stein— Frl. Schulze Wörmann:6,:8. Gesamtergebnis::10 Punkte; 21:25 Sätze; 212:223 Spiele. Deutschland—Dänemark:0 Der Davispokalkampf Deutschland— Dänemark wurde bereits am zweiten Tage zugunsten Deutschlands entschieden. von ramm— Nourney gewannen auch das Doppel gegen Ulrich—Hendriksen:3,:6,:5 und holten damit die siegbringende:=Führung für Deutschland heraus. Am Sonntag brauchte Gottfried von Cramm sich nicht sonderlich anzustrengen, um den Dänen Ulrich mit:3,:4,:3 abzufertigen und damit eine :=Führung für Deutschland herauszuholen. Man hatte allgemein erwartet, daß die Dänen wenigstens den Ehrenpunkt retten würden. Aber der Rostocker Frenz konnte nach taktisch klugem Spiel den dänischen Meister Anker—Jakobsen:6, :6,:5,:3,:3 schlagen. Damit hatte er das Endergebnis von:0 für Deutschland hergestellt. Schweizer Davispokal-Sieg .. Die Davispokal=Entscheidung zwischen der Schweiz und Belgien in Montreux wurde von den Schweizern mit:2 gewonnen. Sei= gelking:6,:1,:4; Menze— Schröder:1,:6, :4; Stein— Kastrup:6,:6. Becker Dornbusch:7,:6; Heufeld Althoff bertz Kölker:8:3(abgebr.). Gemischtes Doppel: Frl. Huep/Schäfer Damen=Einzel: Becker— Schulze:3, Frl. Voß Lohkamp:5,:6,:4; Frl. Westerhaus:3; Darges— Dammeyer:0,:6; Meyer— HilSokopert-Neuigkeiten DSC. Herford schlägt Osnabrück 11:5 Am Sonnabendabend fand in Herford wieder einmal ein Boxkampfabend statt, der gut besucht war. Die Kämpfe selbst konnten nicht restlos gefallen, da die Osnabrücker. die Kämpfer in ihren Reihen hatten, noch nicht ringreif sind. Dadurch gab es manche humoristische Einlage. Einen dramasich im Halbschwergewicht Koch(Osnabrück) und Olheide(Herford). Letzterem wäre nach zwei Verlustrunden im Endspurt beinahe noch der Niederschlag geglückt.„K..= Meier“(Herford) befindet sich klar auf der absteigenden Linie. Ahring glückte die Rerunde durch einen entscheidenden Magenhaken. Die einzelnen Ergebnisse: Fliegengewicht: Prasuhn(DSC. Hernac Samsten. nabrückh) sicher Gemischtgewicht: Hebrock(DaC. Herford) bearbeitete den Osnabrücker Siegwarth trotz dem zu sielt nie Uebergewicht von 17 Pfd. vom Anfang bis Schlußgong. Der Osnabrücker blutete stark, sonst aber glatt durch. Hebrocks Sieg stand außer Frage. Leichtgewicht: Düwel(Hersord) gewann wohl gegen Gubatz(Osnabrück) nach Punkten, sein sportliches Verhalten ist aber stark zu rügen. Weltergewicht: Anders(Herford) und Horn(Osnabrück) lieferten sich einen ausgeglichenen Kampf. Anders erhielt einen knappen Punktsteg. Weltergewicht: Kopp(Herford) zwang Kemken(Osnabrück) in der letzten Runde zur Aufgabe. Halbschwergewicht: Olheide(Herford) mußte anfangs allerhand einstecken, in der letzten Runde war Koch(Osnabrück) dann hart angeschlagen und kam nur mühevoll über die Runden. Das Unentschieden war für Olheide trotzdem etwas schmeichelhaft. Mittelgewicht: Nickel(Herford) führte gegen Sudmöller(Osnabrück) hoch nach Punkten, als er in der letzten Runde wegen Unsportlichkeit disqualtfiziert wurde. Federgewicht: Meier(Herford) verlor in der letzten Runde gegen Ahring(Osnabrück) durch Niederschlag. eg. Domgörgen bleibt Meister Der mit Spannung erwartete Titelkampf im Mittelgewicht zwischen Hein Domgörgen und seinem jungen Herausforderer Fred Bölck(Hamburg) hatte 3000 Zuschauer angelockt. Hein Domgörgen zeigte sich auch diesmal seines Titels würdig und flegte über 12 Runden verdient nach Punkten. * Der Berliner Spichernring hatte mit seiner Eröffnungsveranstaltung einen ausgezeichneten sportlichen Erfolg. In allen Kämpfen gab es aufregende Runden, die das Publikum in helle Begeisterung versetzten. Im Hauptkampf zwischen Trollmann und Sabottke waren beide Boper am Schluß derart fertig, daß sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnten. Das Urteil lautete Unentschieden. Der Berliner Vogel kämpfte gegen den weit schwereren Scholz(Breslau) äußerst tapser, das gegebene Unentschieden ist aber für ihn recht schmeichelhaft. Ebenfalls unentschieden endete der Kampf zwischen Czirson und Schmidt(Plauen). Der Bantamgewichtler Rietdorf(Berlin) zwang den Chemnitzer Fickert bereits in der zweiten Runde zur Aufgabe, nachdem er bereits mehrmals die schützenden Bretter aufsuchen mußte. Bahnrennen in Gütersloh * P WaN Junehs Bielefelder nur auf Plätzen Im„Adolf=Hitler=Stadion“ kamen die auch in Bielefeld sehr beliebten Garbe—Biermann gestern im Zweistunden=Mannschaftsfahren endlich zum längst verdienten Erfolg. Mit hohem Punktevorsprung schafften sie in dem schweren Rennen den Sieg.— Dafür waren die Bielefelder Vertreter Wengler und Langhoff weniger glücklich. Wenglers Partner Niermann hatte oft in günstigen Positionen Radschäden, ein guter Platz ging dadurch verlaren. Langhoff—Keuthage kämpften kurz vor Schlüß wieder erbittert einen Rundengewinn, hatten aber keinen Erfolg damit. Ergebnisse: Mannschaftsfahren über zwei Stunden: Sieger Garbe— Biermann mit 44 Punkten und 78 Kilometern; 2. Kamp—Schneider 29.; 3. Wenning—Tertilte 26.; Schmidt—v. d. Abe 24 P. und Wengler— Niermann 22 P. Im Omnium war Niermann erwartungsgemäß siegreich. Wengler holte sich einen vierten Platz. Bei der Stadtmeisterschaft hieß der Sieger Krinke und beim Punktefahren von der Ahe vor Kamp. x. Schweizer Rundfahrt beendet Max Bulla Gesamtsieger— Altenburger gewinnt die Schlußetappe Am Sonnabend wurde die l. Schweizer Radrundfahrt mit der fünften Etappe von Basel nach dem Startort Zürich über 226 Kilometer beendet. Die Strecke führte über Schaffhausen—Steckborn nach Zürich und wies eine ganze Reihe kleiner Steigungen auf. Nach Ueberwindung des Bötzberges rückte der Süddeutsche Karl Altenburger dem Felde davon und holte im Verlaufe der Fahrt einen Vorsprung von 12 Minuten heraus. Altenburger traf in:56:22 Stunden als überlegener Sieger ein. 25 Fahrer kamen gemeinsam auf den achten Platz. In dieser Gruppe besand sich auch der Berliner Buse. Als Sieger der Rundfahrt ging der Wiener Max Bulla hervor. Bula bestritt das Rennen als Einzelfahrer. Von den deutschen Vertretern sah man diesmal nicht viel. Mit Ausnahme des Sieges von Altenburger in der Schlußetappe war die Ausbeute sehr mager. Am besten hielt sich noch Buse, der im Gesamtergebnis als bester Deutscher den zehnten Rang belegte. In der Länderwertung war die Schweiz erfolgreich, deren Mannschaft allein geschlossen durchhielt. Von der deutschen Mannschaft hatten Geyer und Thierbach schon bei der ersten Etappe aufgegeben. Buse, Altenburger, Kutschbach und Gottwald erreichten zwar das Ziel, ohne indes etwas bestellen zu können. Kriterium der Asse in Paris Auf der Rennbahn in Longchamp wurde am Sonnabend vor 150 000 Zuschauern zum 40. Male das Kriterium der Straßenfahrer über 100 Kilometer hinter Schrittmacherführung und Kleinmotoren entschieden. Als Sieger ging der Franzose Charles Pelisster hervor, der das Rennen in der neuen Rekordzeit von:40:26 Std.(alte Rekordzeit:01:24) beendete. Die nächsten Plätze belegten Ghyssels in :41:38, Terreau in:48:00 und G. Wambst in :48:04 Stunden. Olympiasieger van Egmond konnte seinen ersten Start als Berufsfahrer erfolgreich gestalten. Auf der kleinen Bahn in Tilburg gewann van Egmond einen internationalen Fliegerkampf im Gesamtergebnis mit drei Punkten vor deutschen Meister Richter, Kaers und PilnenHerbstgeländelauf in Pödinghausen Gadderbaumer Turnverein fünfmal Sieger— Belm Gepäckmarsch über 100 Tellnehmer Der Turnverein Pödinghausen war ses Mal Ausrichter des Geländelaufs der Turner, der eine sehr große Beteiligung aufzuweisen hatte. der 1. Jugendklasse übernahm Schöffler Gabderbaumer Turnverein sofort die Führung bis ins Ziel hinein. Kall vom gleichen Verein wurde unangesochtener Sieger der Klasse 2, und in der Hauptgruppe der Turner war der Sieg Bollmer von der Bieleselder Turngemeinde nicht zu nehmen. Der Gepäckmarsch Die Beteiligung hatte man kaum vorausgesehen. Ueber 100 Teilnehmer warteten auf das Abmarsch= kommando. Kunze von Gadderbaum übernahm die Führung, mußte sie aber schon bald an Engelbrecht(Pödinghausen) abtreten, der dann bis ins Ziel hinein die Führung nicht mehr abgab. Mit 150 Meter Vorsprung wurde er Sieger vor Heiling(Gütersloh) und Richter(Gadderbaumer Turnverein). Der Marsch hat viel Anklang gefunden. Er wird als dauernder Wettbewerb viele Anhänger sinden. Bei Metting sand dann die Siegerehrung statt, die nach einer Ansprache durch den Kreisführer Milting(Bieleseld) von dem Kreisvolksturnwart Kahmann(Bielefeld) vorgenommen wurde. Die Sieger: Gepäckmarsch(10 Kilometer) 1. Herm. Engelbrecht(Pödinghausen), 2. Heiling(Tv. Gütersloh), 8. Herbert Richter(Gadderbaumer Tv.), 4. Heinz Recksiek(Tv. Pödinghausen), 5. Werner Wilhelms(Bielefelder Turngemeinde). Geländelauf 1. Jugendklasse(1500 Meter): 1. W. Schöffler(Gadderbaumer Turnverein), 2. Bockwinkel(GTB.), 3. Goßling(Pödinghausen), 4. H. Bokermann(Turngemeinde Brake), 5. Herkströter (Tv. Gütersloh). 2. Jugendklasse(2500 Meter): 1. Kall (Gadderbaumer Turnverein), 2. Sogemeiner(Jahn Borgholzhausen). 3. Schürmann(Gadderbaumer Turnverein), 4. Gentes(Bielefelder Turngemeinde), 5. Gold(Turnverein Gütersloh). Mannschaftssiege Jahrgang 1917[18/19); 1. Gadderbaumer Turnverein, 2. Turngemeinde Brake.— Jahrgang 1915|16: 1. Gabderbaumer Turnverein, 2. Turnverein Jahn Borgholzhausen. Turner über 18 Jahre: 1. Gadderbaumer Turnverein, 2. Turnverein Pödinghausen. Mannschaftsfieger im Geväckmarsch: 1. Turnverein Heeven, 2. Bielefelder Turngemeinde, 3. Turnverein Gütersloh. Turner über 18 Jahre: 1. Vollmer (Bielefelder Turngemeinde), 2. Flottrang(Gadderbaumer Tv.), 3. Meyer zur Heide(Tv. Dornberg), 4. Werning(Tv. Altenhagen), 5. Dopheide(Ummeln). Handball Altenhagen schlägt B/B. Bielefeld:2(:2) Es war nicht die stärkste Elf, die die Bieleselder nach Altenhagen entsandt hatten. An Eiser ließen es die Rotweißen zwar nicht fehlen, doch vermochten sie sich vorm Tor nicht durchzusetzen. Einige Male hinderten Pfosten und Latte weitere Torerfolge, von denen die BfBer nach dem Führungstreffer und dem Ausgleich der Gastgeber nur noch einen errangen. Altenhagen konnte in der ersten Halbzeit nicht gefallen. Es wurde zu sehr Einzelarbeit im Sturm geliefert und mancher freistehender Spieler übersehen. Durch zwei Strafwürse kamen die Platzleute zu Ausgleich und Führung. Nach dem Wechsel klappte es bei Altenhagen besser. VfB. kam an der guten ballsicheren Verteidigung von Altenhagen nicht vorbei. In regelmäßigen Abständen erzielten die Gastgeber fünf weitere Tore, von denen der Hüter, der außerdem noch drei Abseitstore passieren lassen mußte, eins hätte verhinverhindern können. Es war insgesamt ein schönes flottes Spiel. Die übereifrigen Spieler wurden von den ruhigeren auf beiden Seiten in netter Weise zur Ruhe ermahnt. VfB. wird zur Revanche später mal eine bessere Garnitur stellen müssen. Weltere Ergebnisse Steinhagen— Dornberg II:2(:1) BTG. 48— Guttempler Sp.=B. 11:6(:3) Einigkeit II—.8/B. Bielefeld II 917 Pödinghausen 1— Amshausen I:2(:2) In Oldentrup überrannte die Bieleselder Turngemeinde den Turnverein Jahn mit nicht weniger denn:1. Guttempler Sp.=V.— D. J. K. 722. Turner-Festtag in Hillegossen Stiftungsfest und Fahnenübergabe Der Turnverein„Deutsche Eiche“ HillegossenUbbedissen feierte am Sonnabend und Sonntag sein 31. Stiftungsfest, verbunden mit der Uebergabe der alten Fahne, die dem Verein der DT. im Jahre 1919 vom Verein des Arbeiter=TurnSport=Kartells abgenommen war. Schon am Sonnabend begannen die Feierlichkeiten. Zunächst wurde die Fahne vom Vereinsvorsitzenden Horstbrink unter Vorantritt der Kapelle Baule aus Lemgo abgeholt. Nach einer kurzen Ehrung der Toten am Kiregerdenkmal wurde die Fahne in das Vereinslokal Siekmann übergeführt. Anschließend fand im engeren Kreise ein Kommers statt. Der Festsonntag Ein Morgenkonzert im Garten bei Siekmann von der Kapelle Baule und dem Männergesangverein Hillegossen lettete den Festsonntag ein. Nachmittags traten dann folgende Vereine zum Festzug an, Kriegerverein, Gesangverein, Turnvereine: Stieghorst, Senne II, Asemissen, Oldentrup, Stahlhelm, Arbeitsdienst und der festgebende Verein. Ein ansehnlich langer Festzug bewegte sich durch die Dorfstraßen. Mehrere Fahnen schmückten neben der wieder zu Ehren gekommenen alten Fahne den Zug. Nach der Begrüßung der Vereine, des Ringwartes Halemeyer, des Bezirksvertreters Sundermann, und einem Hinweis auf die Bedeutung des Tages durch den 1. Vorsitzenden des festgebenden Vereins, Horstbrink, nahm der Festredner, Lehrer Sundermann, das Wort. In zündender Ansprache wußte der Redner den aufmerksamen Zuhörern Sinn und Zweck der Deutschen Turnerschaft unter Hinweis auf den Gründer Fr. Ludwig Jahn und auf das Deutsche Turnfest in Stuttgart klar zu machen. Dann folgte vom Verein Hillegossen=Ubbedissen ein Vereinsturnen aller Abteilungen unter Oberleitung des Turnwarts Halemeyer. Auf dem Festplatz beschloß der Verein dann in den Zelten sein Stiftungsfest, auf das er befriedigt zurückblicken kann. Elverdissen— Hillegossen:4(:3) Die ersten Mannschaften obiger Vereine trugen am Sonnabend auf dem Sportplatz ein Freundschaftsspiel aus, das vom Platzverein nur knapp gewonnen wurde. Besonders in der zweiten Halbzeit entwickelten sich die Gäste sehr. Der Ausgleich schetterte aber an dem hervorragenden Torwart der Hillegossener. P. Nuvolart hatte Glück.. Die Ulster Tourist-Trophy auf der 31.30 Kilometer langen Rundstrecke bei Belfast über insgesamt 764,8 Kilometer endete vor über 500 d0s(1) Zuschauern mit dem Giege des italienischen Meisterfahrers Tazio Ruvolari aus Mö.= Magnette in der neuen Rekordzeit von:56:34 Stunden(125.84 Std.=Kilometer). Erst in der vorletzten Runde kam der Italiener an die Spitze, de der solange führende Hamilton tanken mußte. Nuvolari schlug den Rundenrekord mit seiner 1687 ccm=Maschine nicht weniger als zehnmal und fuhr die schnellste Zeit mit 130,27 St.=Kilometer heraus. Hamilton auf MG.=Midget wurde Zweiter vor seinem Landsmann Richards auf Alse Romes. Ergebnisse der Neunen am Sonntag in Hoppegarten Rennen: 1. Vovkerode 27/13, 2. Blason 24, 8. Gastrolle 15. 2. Rennen: 1. Rosenfürst 17/11, 2. Gras Osolani 12, 3. Wilderich—. 3. Rennen: 1. Chrysler 44/16, 2. Orsini 20, 3. Ginsterblüte 20. 4. Rennen: 1. Olearia 30/17, 2. Heimwehr 38. s. Hitomi—. 5. Rennen: 1. Athanasius 16/10, 2. Pelopidas 11, 3. Marke—. 6. Rennen: 1. Miß Auglas 46/15, 2. Mussolini 12, 8. Senator 13. 7. Rennen: 1. Silbermöwe 48/17, 2. Paß auf 20, 3. Marte 19. Baven=Baben 1. Rennen: 1. Kitchen Garden 23/13, 2. Grenadier 14, 3. Palfrey 2. Rennen: 1. Enak 42/18, 2. Brioche 14, 3. 3. Rennen: 1. Groll 56/22, 2. Tanteis 17, Silberstreis—#0# au M. 4. Rennen: 1. Biaduer 10/00, 2. Loro Reison 15, 5. Rennen: 1. Tasmania 47/18, 2. Barro 20, 6. Rennen: 1. Hpksos 107/90, 2. Jeune Chef 15, 8. St. Georg 20. Leipzig 1. Rennen: 1. Wolkenlos 51/25, 2. Consuela 17, 3. Paul Feminis—.„ 2. Rennen: 1. Ausschreibung 14/16, 2. Panzerflotte 19, 8. Sonnenberg—. 3. Rennen: 1. Schwarzwaldreise 14/15, 2. Jota 19, 3. Paua—. 4. Rennen: 1. Schönau 44/22, 2. Fahrt 26, 8. Mona Banna—. 5. Rennen: 1. Hebe 13/10, 2. Edelstein 12, 2. Jugger—. 6. Rennen: 1. Borcas 28/16, 2. Dominikus 20, 3. Nero—. 7. Rennen: 1. Irrigopen 22/13, 2. Lustas 14, 3. Rivale Dortmund 1. Rennen: 1. Titanie 46/17, 2. Mooran 15, 8. Morgengabe 34. 2. Rennen: 1. Lauderis 87/10, 2. Leithirsch 10, Weltmeister 10. 8. Rennen: 1. Ordensschwester 17/12, 2. Blachberry 13, 3. Auswahl 17. 4. Rennen: 1. Champagner 61/36, 2. Perlstab 48, 3. Chevalier—. 5. Rennen: 1. Fino 44/17, 2. Sisaro 17, 3. Liberius—. 6. Rennen: 1. Perlmuschel 47/15, 2. Grünrock 16, 3. Eisenkönig 16. 7. Rennen: 1. Modesta 78/14, 2. Kriegsflagge 12, 8. Tarquinia 12. Waden-Wotikampts A Botheld Ostwestfalen-Lippe schlägt die Dortmunder Vertretung mit 1392:1352 Punkten 78.60 Meter im Ballweltwurf erreichte gestern vormittag auf dem BfB.=Platz in Detmold die kleine, aber flinke Rüter vom V/B. Bielefeld. Es ist das nicht mehr und nicht weniger als die diesjährige deutsche Jahresbestleiftung im Schlagballweitwurf. Die zweitbeste Werferin, Brünninghaus(Dortmund), erreichte nur 68,09 Meter, und auch im Speerwersen bewies die Bieleselderin Rüter, daß ihr die Wurfkonkurrenzen gut liegen. Im Handballspiel blieben die Damen aus der Bierstadt eindeutig mit :0(:0) siegreich. Die Ruhrvertretung war besser eingespielt und gewann verdient. Die Ergebnisse: 100•Meterlauf: 1. Siekmann(Dortmund) 18,6 Sekunden; 2. Plöger(Detmold) 14,0; 3. Dern 14,0 Sekunden. 200= Meterlauf: 1. Brechtel(Ostwestfalen) 28,7 Sekunden; 2. Plöger(Ostw.) 28,9. 800=Meterlauf: 1. Brechtel(Ostw.) 2,41,1 Minuten; 2. Blanke(Ostw.) 2,43,2; 3. Bischoff (Ostw.) 2,49,8. Hochsprung: 1. Siekmann(Dortmund) 1,35 Meter; 2. Minkler und Rowlin(Dortmund) 1,30; 3. Tielker und Morgenstern(Ostw.) 1,30. Weitsprung: 1. Dern(Dortmund) 5,04 Meter; 2. Siekmann(Dortmund) 4,85; 3. Plöger Ostw.) 4,78 Meter. Diskus: 1. Stoyke(Dortmunds 33,21 Meter 2. Bohnekamp(Dortmund) 29,13; 8. Schnippern (Dortmund) 27/14. Speerwersen: 1. Wehmeyer(Ostw.) 36,60 Meter; 2. Rüter(Ostw.) 32,24; 3. Schulz=Herzberg Ostw.) 30,95. Kugelstoßen: 1. Stoyke(Dortmund) 11,84 Meter; 2. Schulz=Herzberg(Ostw.) 10,27 Meter; 3. Schnippernig(Dortmund) 10,12 Meter. Schlagballweitwurf: 1. Rüter(Ostw.) 78,60 Meter(diesjährige deutsche Jahresbestleistung); 2. Bünnighaus(Dortmund) 68,09; 3. Schulz= Herzberg(Ostw.) 64,55. 4X100-Meterstaffel: 1. OstwestfalenLippe I 55,5 Sekunden; 2. Dortmund I 55,6; 3. Ostwestfalen=Lippe II 57,8; 4. Dortmund II 50,2. Gesamtergebnis: 1302 Punkte für Ostwestsalen=Lippe und 1352 Punkte für Dortmund. Die Wasserballmeisterschaft Hellas Magdeburg bleibt Meister in Erfurt brachte in der Endrunde am ersten Tage zwei Siege der Favoriten. Hellas Magdeburg schlug Posei don Köln mit:2(:2) und Weißensee 96 war über Schwimmsportfreunde Barmen mit:3(:3) erfolgreich. Die niedrige Wassertemperatur von nur 16 Grad stellte an die Spieler erhebliche Ansorderungen. Der Entscheidungskame zwischen den ungeschlagenen Mannschaften von H llas Mogdeburg und Weißense 96 wurde von I...! ganz überlegen gewonnen. Händerstell 4. 9. 33. Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. August haben sich die Bestände an Gold und deckungsfähigen Devisen um 20,7 Millionen auf 881,7 Millionen Reichsmark erhöht. Die Deckung der Noten betrug am Ultimo 10,8 Prozent gegen 11,1 am 23. August. * Der Reichsverband der deutschen VersicherungsGeneralagenten(RVG.) e. V. und der Reichsbund der deutschen Versicherungs-Vertreter(RVV.)e. V. haben sich zum„Reichsverband des Versicherungsaußendienstes(RVA.)“ zusammengeschlossen. Der neue Verband, dessen Führung aus Präsident Pg. Autenrieth(Stuttgart), 1. Vizepräsident Pg. Zaubitzer(Berlin), 2. Vizepräsident Pg. Straube(Berlin), Verbandsdirektor Pg. Dr. Graupe(Berlin), Verbandsdirektor Pg. Joehl(Berlin) besteht, soll dem Reichsstand für Handel und Gewerbe angeschlossen werden. * Bei der Gebrüder Sternberg, Tuchgroßhandlung, NuepertarX berislch, die nach Abschlus eines Vergreichs und Ausschuttung einer ersten Rate von 5 Prozent in Konkurs geraten war, kam ein Zwangsvergleich zustande, der die Verteilung einer weiteren Quote von 12.5 Prozent vorsicht. Das Konkursverfahren ist aufgehoben worden. * Mit Wirkung vom Montag wird der Diskontest: der Bank von Italien von 4 auf 8½ Prozent und der Lombardsatz von 5 auf 4 Prosent ermäßigt. Der Londoner Goldpreis betrug am 2. September für eine Unze Feingold 181 sh 8 d— 86.7563 RM., für ein Gramm Feingold demnach 50.6374 Pence= .78928 RM. Verwendungszwang für Kartoffelstärkemehl und Magermilch zu Backzwecken verlängert. Die Reichsregierung hat auf Antrag von Reichsminister Darré beschlossen, zwecks Unterbringung der Spitzonmengen der Kartoffelernte den Verwendungszwang für Kartoffelstärkemehl zur Herstellung von Backwaren um ein weiteres Jahr zu verlängern. Den von den Bäckern vorgebrachten Bedenken konnte weitgehend Rechnung getragen werden.— Im übrigen mußte der Grundeinstellung der Reichsregierung entsprechend die Rücksichtnahme auf die Interessen des Bauernstandes ausschlaggebend dafür sein, daß der Beimischungezwang belbehalten wird. Viehmärkte Altenessener Schweinemarkt vom 2. 9. Auftrieb: Ferkel. Läuferschweine und magere Sauen 2177 Stück. Es kosteten im Großhandel: Ferkel(Durchschnittsgewicht) unter 6 Wochen 7 RM.,—8 Wochen alte 7 bis 11½ RM.,—12 Wochen alte 11½ bis 17 RM.: LAuferschweine—4 Monate alte 17 bis 24 RM.,—6 Bellenen mit.z 43-0) fhcher. elte 24 bis 40 RA., größere entsprechend * ninen mit vig fe.;(doner. Marktverlauf: Ferkei mittel, Läuferschweine langeem.—— Mantag. 4. September 1033 Der Sonn PUT Die Erziehn Der Vormittag des viabend) des Reichsparteit war dem Appell der Al Zeppelinwiese am Der gewaltige Aufmarsch vonstatten. Auf der Haup linwiese war in etwa 35 A heitsabzeichen aufgebaut. das riesenhafte Feld mit scharen, umrahmt von den den Tribünen. Kurz nach kam das Kommando:„A gestanden!“ Stürmische die Menge, der Führer h treten. Vor der Tribüne Stabsleiter der politischen die 151000 aufmarschierten Führer schritt die Reihen de ab, umbraust von dem Ju Kundgebung. Der Danz Senator Batzer, der die brachte ein dreifaches Heil a Unter den Klängen des Ba marschierten die 11000 Fah ergriff Adolf Hitle Er erinnerte die Amt viele von ihnen schon auf harten Kampf zurückblicker sozialistische Partei, so erl der Staat geworden und ihr die vor der Geschichte vera des Deutschen Reiches. Damit erhält die Par von einst nunmehr die ziehung des deutschen 2 ger dieses neuen Staatmeine Amtswalter, ünserer Geschichte dafür: durch diese politische Erziel Menschen zu einem Volk zu einer Willensäußerung niemals wieder ein Nou deutschen Geschichte mög Sie sind, so fuhr der Führe der politischen Organisatior Führerhierarchie zu Fels unerschütterlich im G unseres Volkes steht. Wir wissen, daß unsere die stille Hoffnung haben, v setzung erreichen zu könne Putsche und Revolten ni# reichen werden. Wir haben vorgeschoben. Die Artun sation, die keine Abstimi keine Wahlen, die nur Autorität, Diszipli und Unterordnung kennt, diese Art unserer hindert es, daß irgend jema jemals zu zersetzen. Je me dieser Bewegung geformt u um so mehr rückt sie in den gemeinen Betrachtung. Sie wußt sein und insbesondere diese hohe Ehre, aber auch di pflichtung, die darin liegt. b wegung wird der ganzen vorangehen, so daß wir nicht nur die Führ wir die Macht haben, so Macht haben, weil wir rung sind. Besonders an dieser Ste des Führers von stürmisch brochen. Adolf Hitler führ aus: Wir sind eine jung wissen, daß nichts in 14 Jal kann. Wir bauen auf die mit langen Etappen. Und wegung sich in 20, in 80 u treffen bis in alle Zukunft. Der Führer schloß seine heurem Jubel mit dem Rus Bewegung, es lebe unser lebe unser Deutsches Reich! Nachdem die brausend Amtswalter und der Gäste 1 sang eine Viertelmillion D Begeisterung das Deutschlan Totenehrung du Dann trat Staatsrat Ley Feld hallte sein Spruch:„ Toten unserer Bewegung. unsere herrliche Idee, für Der Sonnabend in Nürnberg Der Appen der Ar0d0 Unntsloutter Die Erziehungsaufgabe der nationalsozialistischen Führerschaft— Die Zukunft ruht auf der festen Organisation Nürnberg, 2. 9. Der Vormittag des vierten Tages(Sonnabend) des Reichsparteitages in Nürnberg war dem Appell der Amtswalter auf der Zeppelinwiese am Dutzendteich vorbehalten. Der gewaltige Aufmarsch ging reibungslos vonstatten. Auf der Haupttribüne der Zeppelinwiese war in etwa 35 Meter Höhe das Hoheitsabzeichen aufgebaut. Allmählich füllte sich das riesenhafte Feld mit den braunen Heerscharen, umrahmt von den 60000 Menschen auf den Tribünen. Kurz nach 10 Uhr vormittags kam das Kommando:„Amtswalter! Stillgestanden!“ Stürmische Heilrufe gingen durch die Menge, der Führer hatte den Platz betreten,„Vor der Tribüne meldete ihm der Stabsleiter der politischen Organisation Ley die 151000 aufmarschierten Amtswalter. Der Führer schritt die Reihen der Kriegsbeschädigten ab, umbraust von dem Jubel der gewaltigen Kundgebung. Der Danziger PropagandaSenator Batzer, der die Kundgebung leitete, brachte ein dreifaches Heil auf den Führer aus. Unter den Klängen des Badenweiler Marsches marschierten die 11000 Fahnen ein. Dann ergriff Adolf Hitler das Wort. Er erinnerte die Amtswalter daran, daß viele von ihnen schon auf einen jahrelangen harten Kampf zurückblicken. Die Nationalsozialistische Partei, so erklärte er dann, ist der Staat geworden und ihre Führer sind heute die vor der Geschichte verantwortlichen Leiter des Deutschen Reiches. Damit erhält die Partei der Opposition von einst nunmehr die Aufgabe der Erziehung des deutschen Menschen zum Bürger dieses neuen Staates. meine Amtswalter, sind vor Gott und ünserer Geschichte dafür verantwortlich, daß durch diese politische Erziehung der deutschen Menschen zu einem Volke, zu einer Idee, zu einer Willensäußerung niemals wieder ein November 1918 in der deutschen Geschichte möglich wird. Sie sind, so fuhr der Führer fort, als Träger der politischen Organisation verpflichtet, jene Führerhierarchie zu bilden, die wie ein Fels unerschütterlich im Getriebe des Lebens unseres Volkes steht. Wir wissen, daß unsere Gegner heute noch die stille Hoffnung haben, vielleicht durch Zersetzung erreichen zu können, was sie durch Putsche und Revolten niemals wieder erreichen werden. Wir haben dem einen Riegel vorgeschoben. Die Artunserer Organisation, die keine Abstimmungen kennt und keine Wahlen, die nur Autorität, Disziplin, Verantwortung und Unterordnung kennt, diese Art unserer Organisation verhindert es, daß irgend jemand hoffen kann, sie jemals zu zersetzen. Je mehr unser Volk von dieser Bewegung geformt und getragen wird, um so mehr rückt sie in den Blickpunkt der allgemeinen Betrachtung. Sie muß sich dessen bewußt sein und insbesondere müssen ihre Führer diese hohe Ehre. aber auch diese unerhörte Verpflichtung, die darin liegt, begreifen. Die Bewegung wird der ganzen Nation vorbildlich vorangehen, so daß wir nicht nur die Führung besitzen, weil wir die Macht haben, sondern daß wir die Macht haben, weil wir zu recht die Führung sind. Besonders an dieser Stelle wurde die Rede des Führers von stürmischem Beifall unterbrochen. Adolf Hitler führte dann u. a. noch aus: Wir sind eine junge Bewegung und wissen, daß nichts in 14 Jahren vollendet sein kann. Wir bauen auf die Zeit und rechnen mit langen Etappen. Und so wird diese Bewegung sich in 20, in 80 und in 100 Jahren treffen bis in alle Zukunft. Der Führer schloß seine Rede unter ungeheurem Jubel mit dem Rufe: Es lebe unsere Bewegung, es lebe unser deutsches Volk, es lebe unser Deutsches Reich! Sieg Heil! Nachdem die brausenden Heilrufe der Amtswalter und der Gäste verklungen waren, sang eine Viertelmillion Menschen in heller Begeisterung das Deutschlandlied. Totenehrung durch Ley Dann trat Staatsrat Ley vor und über das Feld hallte sein Spruch:„Wir gedenken der Toten unserer Bewegung. Sie starben für unsere herrliche Idee, für unseren Führer Adolf Hitler. Sie starben für Deutschland“. Die Fahnen senkten sich, die Musik spielte„Ich hatt' einen Kameraden“, während Hunderttausende den rechten Arm zum Himmel reckten. Darauf sprach Ley das Gelöbnis der Amtswalter, das er zusammenfaßte in den Ruf: Unsere herrliche Bewegung und ihr Führer— Sieg Heil! Erneut brausten Jubelstürme über das sonnenüberstrahlte und fahnendurchwehte Feld. Viele Tausende sangen das Horst=Wessel=Lied, dann fuhr der Führer, in seinem Auto stehend, immer wieder für die ihn umtosenden Huldigungen dankend, in die Stadt zurück. Das Treugelöbnis der Jugend Der Führer spricht zu 60000 Hitler-Jungens im Stadion Seit Sonnabend mittag wogten dichte Menschenmengen auf den Straßen rund um das Nürnberger Stadion. Ueber 60000 Jungens aus ganz Deutschland sammelten sich dort, um ihrem Führer zuzujubeln. Bald nach 2 Uhr erschien das Luftschiff „Graf Zeppelin", von der Jugend mit stürmischen Heilrufen begrüßt. Unter den Klängen des Präsentiermarsches marschierten die Fahnen ein. Die Tribüne der Ehrengäste war bis auf den letzten Platz gefüllt. Schon zeitig waren Vizekanzler von Papen, Reichsaußenminister von Neurath und Reichsbankpräsident Schacht erschienen, denen sich die preußischen Minister Rust und Kerrl anschlossen. Wenige Minuten nach 3 Uhr schwoll der Jubelsturm zum Orkan an: Der Führer ist erschienen! In diesem Jubel hatte der Reichsjugendführer Baldur von Schirach Mühe, sich Gehör zu verschaffen. Erst nach Minuten konnte er dem Führer im Namen der 60000 Versammelten und der im Geiste an der Kundgebung teilnehmenden eineinhalb Millionen der Hitlerjugend begrüßen. Eine Botschaft der Trauer, so fuhr er fort, falle in diese Freudenkundgebung: Der österreichische Unterbannführer Thomas ist auf der Flucht vor den Schergen eines volksfremden Systems im Gebirge tödlich abgestürzt. Baldur von Schirach schloß mit dem Gelöbnis: Wir sind bereit, für Sie, mein Führer, zu leben, zu handeln und, wenn es sein muß, in den Tod zu gehen! Nach Schirach sprach nun der Führer. Adolf Hitler an seine Jugend So, wie wir hier versammelt sind, sagte Hitler, so muß das ganze deutsche Volk versammelt sein und zusammengehören. Getrennt in Berufe, Stände und Klassen hat der Deutsche den Deutschen bisher nicht gekannt. Wir selbst sind die Zeugen der Folgen dieser Verwirrung des Denkens gewesen. Wir haben eine Erkenntnis daraus zu schöpfen: Ein Wille muß uns beherrschen, eine Einheit müssen wir bilden, eine Disziplin muß uns zusammenschmieden, ein Gehorsam, eine Unterordnung muß uns alle erfüllen, denn über uns steht die Nation. Ihr müßt in Eure jungen Herzen nicht Eigendünkel, Ueberheblichkeit, Klassenauffassungen, Unterschiede von reich und arm hineinlassen. Ihr müßt Euch vielmehr in Eurer Jugend bewahren, was Ihr besitzt, das große Gefühl der Kameradschaft und der Zusammengehörigkeit. Ihr müßt treu sein, Ihr müßt mutig sein, Ihr müßt tapfer sein und Ihr müßt untereinander eine einzige große herrliche Kameradschaft bilden. So bitte ich Euch denn, wenn Ihr von hier wieder hinausgeht, dann nehmt mit hinaus dieses heilige Bekenntnis, das unser deutsches Volk heute wieder erfüllt und dessen jüngste Zeugen Ihr seid! Bringt hinaus diesen gläubigen Schwur, daß niemals mehr in alle Zukunft das deutsche Volk sich selbst zerreißen wird, niemals mehr sich auflösen wird, sondern daß es wirklich ein Volk von Brüdern sei, das durch keine Not und keine Gefahr mehr getrennt werden kann! Brausende Heilrufe beschlossen die gewaltige Jugendkundgebung. Die Fortsetzung des Parteikongresses Ständestaat, Arbeitsdienst und Rasseprobleme Nach Beendigung der Jugendkundgebung konnte am Nachmittag der große Parteikongreß fortgesetzt werden. Auf ihm entwickelte zunächst Staatssekretär Feder Gedankengänge zum ständischen Aufbau. Er zeichnete die Dreigliederung der deutschen Wirtschaft in der Arbeitsfront, dem ständischen Aufbau und der beruflichen Zusammenfassung. Aufgabe der Arbeitsfront sei es, die im Klassenkampf aufgewachsene Arbeiterschaft zusammenzuschließen zu dem höheren Dienst der Nation. Als Grundgedanken des ständischen Aufbaues stellte er hin: Zusammenfassung der wirtschaftlichen Tätigkeit nach den großen Sachgebieten, die ihren Ursprung in den Bedürfnissen des Menschen finden und nicht in der Interessensphäre der Banken lägen: Nahrung, Wohnung, Kleidung. So stehe an erster Stelle die Landwirtschaft als die Urerzeugerin des Nährgutes. Der zweiten großen Sachaufgabe diene die Bauwirtschaft, der dritten die Bekleidungswirtschaft. Für die Frage, ob Stand oder Funktion vorliege, sei es wichtig, ob sich die einzelnen Tätigkeiten zur Verstaatlichung oder Sozialisierung eignen wie Eisenbahn= und Postwesen oder Elektrizitätsversorgung. Schließlich lägen im Geistig=Beruflichen große einheitliche und gleichheitliche BerufsDie selerliche Eröffnung des Parkeitongresses Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, eröffnet den Parteitag in der festlich geschmückten Luitpoldhalle. In der ersten Reihe sieht man den Kanzler Stabschef Roehm, den Leiter der Arbeitsfront Dr. Ley, Reichspropagandaminister Dr. Göbbels u. a. m. aufgaben vor, die nicht ohne weiteres einem bestimmten Stand zugeordnet werden dürften, weshalb die berufliche Zusammenfassung eine wichtige dritte Seite des gesamten wirtschaftlichen Lebens darstelle. Staatssekretär Feder bezeichnete als den bedeutsamsten Beruf für das Wirtschaftsleben die Technik. Aber auch ihn wolle er nicht als Stand anerkennen. Jedoch rechtfertige schon die höchste Dienstleistung der Technik gegenüber aller gewerblichen wirtschaftlichen Tätigkeit den Führungsanspruch der Technik über die in der heutigen Wirtschaft üblich gewordene Vorherrschaft der Kaufleute und Bankiers. Dann sprach Staatssekretär Hierl über den Geist des Arbeitsdienstes. Er wandte sich dagegen, daß man im Arbeitsdienst nur eine vorübergehende Aushilfe im Kampf gegen das Zeitübel der Arbeitslosigkeit sehen wolle. Für uns bedeute Arbeit den Inhalt des Lebens.„Arbeiter“ solle zum Ehrentitel für jeden Deutschen werden; deshalb solle jeder junge Deutsche eine gewisse Zeit als Handarbeiter Ehrendienst tun für sein Volk. Das Friedensdiktat von Versailles habe große Flächen Ackerbodens entrissen, um so mehr müßten wir den uns verbliebenen Boden nützen. Der Arbeitsdienst könne auch die Voraussetzungen für die Wiederauflösung der ungesunden Bevölkerungszusammenballung in den Großstädten und Industriebezirken schaffen. Da aber der Freiwillige Arbeitsdienst gerade diejenigen nicht erfasse, die der Erziehung am dringendsten bedürften, brauchten wir die Arbeitsdienst pflicht. Der Arbeitsdienstgedanke werde sich siegreich durchsetzen in Deutschland und in der ganzen Kulturwelt. Die drei letzten Vorträge behandelten das Rasseproblem. Zunächst sprach Reichsminister Göbbels über„Rassenfrage und Weltpropagande“. Er erklärte einleitend, der Nationalsozialismus sei die bewußte Gegenwehr gegen die Auswüchse des Liberalismus und der Demokratie, die zu einem ewigen Krieg zwischen den Interessengegensätzen entartet gewesen sei. Wenn der Nationalsozialismus diesem Zustand ein Ende machte, so konnte er das nur, weil er das Volk wieder zur Selbstbesinnung zurückführte. Er sei also eine ausgesprochen deutsche Erscheinung, aber trotzdem ein Ereignis, das die ganze Welt angehe. In diesem Zusammenhang erörterte nun Göbbels insbesondere die Judenfrage. Er erinnerte das internationale Judentum daran, daß in Deutschland die Regelung dieser Frage auf gesetzmäßigem Wege doch immerhin die loyalste Lösung gewesen sei. Oder hätte man nach dem Grundgesetz der Demokratie das etwa dem Volke überlassen sollen? Wir machten durchaus nicht den Juden zum alleinigen Hauptschuldigen an der Einmarsch der Hitler=Jugend in das Stadion Vorn das Banner des Horst=Wessel=Jugendsturms deutschen Geistes= und Wirtschaftskatastrophe. Wir kannten auch die anderen Ursachen, die zum Verfall unseres Volkes geführt hätten. Aber wir hätten auch den Mut, die Rolle des Juden in diesem Prozeß beim Namen zu nennen. Zu gewissen Zeiten sei es zwar schwer gewesen, das dem Volke verständlich machen, denn die öffentliche Meinung, namentlich die großen Presseorgane, hätten ausschließlich in jüdischer Hand gelegen. Nehme man noch dazu die Ueberfremdung des deutschen Geisteslebens durch das internationale Judentum, sein Ueberwuchern in der deutschen Justiz, in der Aerzteschaft, in den Universitätslehrkörpern, so werde man zugeben müssen, daß kein Volk von Selbstachtung das auf die Dauer ertragen hätte. Zu Beginn der Arbeit habe der Nationalsozialismus trotzdem Wichtigeres zu tun gehabt, als eine solche Weltfrage aufzurollen. Aber die Hetze der über die Grenze gegangenen Juden habe dazu gezwungen. Unser Indenboykott sei nur ein Akt der Notwehr gewesen. Die Juden seien selbst daran schuld, wenn nun die Judenfrage in der ganzen Welt aufgerollt werde. Wie rat= und ausweglos die Enge sei, in die das Weltjudentum durch die Vorstöße seines radikalen Flügels hineinmanövriert worden sei, dafür gebe der letzte Zionistenkongreß einen drastischen Beweis. Göbbels verwies dann auf die großen Erfolge der nationalen Regierung namentlich im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit und erwähnte, daß Ausländer, die Deutschland besuchen, häufig unter vier Augen gestehen, daß ihnen zu Hause das fehle, was Deutschland heute besitze, eine straffe Autoritätsgewalt. Eine Weltpropaganda gegen uns werde beantwortet mit einer Weltpropaganda für uns. Die Wahrheit werde sich durchsetzen, und je mehr Ausländer zu uns kämen, desto mehr Freunde des jungen Deutschland würden wir gewinnen. Reichsminister Darré verwies in seinem Vortrag darauf, daß nur noch das Landvolk einen Geburtenüberschuß in Deutschland bringe und daher die einzige Blutquelle darstelle, die wir besitzen. Es bleibe uns keine andere Wahl als die, das Bauerntum zu erhalten um jeden Preis und damit das deutsche Volk als solches zu retten. Anschließend sprach Alfred Rosenberg über die rassische Bedingtheit der Außenpolitik Er betonte, daß das Volkstum ein Wert an sich sei, nicht ein Mittel für Dynastien oder weltpolitische Finanzmachenschaften. Was sich heute in Deutschland vollziehe, sei nicht eine Judenverfolgung, sondern die Wiederherstellung der elementarsten Gerechtigkeit gegenüber dem deutschen Volke. Jene, die die Diskriminierung des deutschen Volkes durch das Versailler Diktat 14 Jahre geduldet und gefördert hätten, besäßen kein Recht, über die angebliche Diskriminierung des Judentums zu klagen. Daß der Nationalsozialismus den Vormarsch des Kommunismus aufgehalten habe, habe nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa gerettet. Uebrigens bedrohe nicht der Nationalsozialismus Deutschlands den Frieden, sondern die Spekulation bestimmter kosmopolitischer Profiteure, die ihre Geldherrschaft wanken sähen. Der Nationalsozialismus wünsche durch die Ablehnung des kapitalistischen Nationalismus des 19. Jahrhunderts nicht eine Unterdrückung anderer Völker, lehne aber auch die Vergewaltigung des Deutschtums fremder Nationen ab. Die deutsche Nation fordere in ihrem Erwachen das bereits urkundlich festgelegte und feierlich versprochene Gleichberechtigungsrecht. Sie erwarte die Aufhebung bestimmter Artikel des Deutschland diskriminierenden Versailler Unfriedens, weil sie glaube, daß durch die Befriedung der deutschen Nation auch ein Zug eines echten Friedens durch die Welt gehen werde. Vaterlande aber auch in den Herzen der nen Streiter Adolf Hitlers. Unbeschreiblich der Eindruck des gewaltigen Aufmarsches auf den Zeppelinwiesen. Mehr als zehntausend Fahnen wehten über den Köpfen der aufmarschierten Amtswalter, die den hinreißenden Worten des Führers lauschten. Wir Westfalen mit unsern schmucken neuen Uniformen; die wir auf Anordnung unseres Gauleiters Meyer trugen, boten übrigens beim Aufmarsch ein besonders schneidiges Bild. Kein Wunder, wo doch einst Westfalen den Preußenkönigen die besten Soldaten stellte und heute noch jeder alte Soldat aus dem Lande der roten Erde stolz ist auf seinen Ehrenrock! Unermüdlich spielte unsere Bielefelder Standartenkapelle vor dem Großlautsprecher auf dem Festplatz. In langen braunen Kolonnen ging's wieder zurück zu den Quartieren, nachdem die Riesenkundgebung der politischen Funktionäre des neuen Reiches beendet war. Prächtig hat uns dann die Nudelsuppe geschmeckt, die es nach beendetem Marsch gab. Gegen 14 Uhr plötzlich großer Jubel, am Himmel zog„Graf Zeppelin“, Ehrenschleifen und neigte grüßend seine Spitze über der Stadt des Reichsparteitages. Das Luftschiff trägt, noch am gleichen Abend zur Südamerikafahrt gestartet, nun schon das Bild des größten aller Parteitage der Welt hinüber zu den Amerikanern und den Deutschen in fernen Ländern. Niemals vergessen werden die, die es sahen, das unbeschreiblich großartige Feuerwerk am Sonnabendabend. Wir dachten zurück an die schönen Sommerabende, da wir vom Kahlen Berge aus den Feuerwerken auf der Sparrenburg zuschauten. Wie imponierte uns damals der große Wasserfall vom Bergfried über die Mauern der Burg hinab! Und wie winzig erschien er uns jetzt gegenüber den leuchtenden Strömen dieser leuchtenden Nürnberger Lichterflut! Der Sonntag war der Tag der SA! Für zwei Stunden wurden 250 unserer Amtswalter zum Absperren kommandiert. In den frühen Morgenstunden schon mußte ganz Nürnberg abgesperrt werden für den gewaltigen Vorbeimarsch vor dem Führer. Um 11.50 Uhr erschien unser Kanzler Adolf Hitler, kurz vorher Dr. Göbbels, Göring und all die anderen. Reichsarbeitsminister Seldte führte selbst den Stahlhelm dem Führer vor. Und als die SA anmarschierte, eilte Ministerpräsident Göring von der Seite des Kanzlers fort, setzte sich an die Spitze der Brandenburger SA und zog mit ihr am Führer vorbei. Während unermeßlicher Jubel die Luft erfüllte, zogen vier Stunden lang in breiten Zwölferreihen SA und Stahlhelm an Adolf Hitler vorüber, jeder einzelne den Blick in das stahlblaue Auge des Führers gesenkt. Am Sonntagabend fand dann der große Parteikongreß und mit ihm der fünfte Reichsparteitag der NSDAP. sein Ende. Noch einDie Ehrentribüne beim Parteikongreß Vorn Adolf Hitler, neben ihm der stellvertretende Parteiführer Heß mal sprach der Führer zu seinen getreuen Kämpfern. Es war wohl die gewaltigste aller Reden, die er in den Nürnberger Tagen hielt. Orkanartig brauste immer wieder der Beifall empor. Hier in Nürnberg werden die eben neu beglaubigten ausländischen Diplomaten erkannt haben, daß unser Führer Adolf Hitler nicht ein Kanzler ist wie frühere, die sich Reichskanzler nannten, sondern der Vollskanzler Deutschlands und damit der wirkliche Führer unseres deutschen Volkes. * Nun sind die Nürnberger Tage verrauscht. Festtage, die wir niemals vergessen werden. Festtage nicht im Sinne ausgelassener Freude, sondern Weihetage edler und stürmischer Begeisterung. Tage, die Kraft ausstrahlen sollen auf alle, die an ihnen teilnehmen konnten, und die zugleich weiterwirken sollen in der Alltagsarbeit unseres ganzen deutschen Volkes, bis wir in zwei Jahren wieder in Nürnberg stehen vor unserem Führer, um ihm den anhaltenden Sieg über die deutsche Not und über das Elend der Arbeitslosigkeit zu melden. Für diesen Kampf hat uns allen Nürnberg neue Kraft und neuen Mut gegeben. Wir werden siegen. Ein Ehrengast des Parteitags: Gauführer Hofer, der dem Dollfuß=Kerker entrann, ließ es sich trotz seiner Verwundung nicht nehmen, in Nürnberg zu erscheinen. Ausklang in Nürnberg Von unserem dr=Sonderberichterstatter Nürnberg, nachts zum Montag. Nun ist der große Parteitag verklungen. Schon am Sonntagabend haben die ersten Sonderzüge die Stadt verlassen, um die Braunhemden in die Heimat zu bringen. Unaufhörlich wird nun Zug auf Zug hinausrollen, bis die gewaltigen Massen abtransportiert sind. Unser Bielefelder Amtswalter= zug mit seinen lippischen Fahrtgenossen wird Montag abend gegen 18 Uhr die Reise antreten, so daß wir wir am Dienstag früh gegen 5 Uhr morgens wieder in Bielefeld eintreffen dürften. Einzelne Abteilungen der westfälischen Parteitagsgäste sind bereits am Sonntagabend abmarschiert und rollen bereits der westfälischen Heimat zu. Die beiden letzten Tage, Sonnabend und Sonntag, waren noch einmal Großkampftage. Am Sonnabend war bereits um 4 Uhr morgens großes Wecken durch unsere Standartenkapelle. Nach dem Antreten auf dem Schulhof weihte Gauleiter Dr. Meyer mit markigen Worten in der Stadt der Reichsparteitage die neuen westfälischen Fahnen, die nun, nachdem der Kampf um den Staat siegreich beendet ist, im Kampf für den Staat forthin voranwehen sollen. Möge diesen Fahnen bald das ganze Westfalenvolk geschlossen folgen, wie es heute schon die Mehrzahl tut! Wie wir im Kampfe um die politische Macht Sieger blieben, wollen wir uns nun auch die Seelen des ganzen Volkes erobern. Gegen 6 Uhr gings dann auf Umwegen durch die bereits dichtgefüllten Straßen der Stadt Nürnberg hinaus zu den Zeppelinwiesen zum großen AmtswalterAppell. Ungeheuere Begeisterung begleitete den Marsch der 150000 Amtswalter. Wir wurden überschüttet mit Blumen, Keks und Zigaretten. Alte Parteigenossen frischten die Erinnerung an die Augusttage 1914 auf. Wie heute die braunen Bataillone durch Nürnberg marschieren, rückten einst die feldgrauen Soldaten aus zum Kampf für ihr Vaterland. Dieselbe Begeisterung im ganzen Volke heute, dieselbe heiße und opferbereite Liebe zum deutschen Das geoßie hederwerl der Wen 5000 Raketen sausen zischend empor Nach der ernsten Parteitagsarbeit und den feierlichen Massenkundgebungen der voraufgegangenen Tage war am Sonnabendabend Nürnbergs große Festwiese der Schauplatz fröhlichen Treibens. Ein Volksfest im besten Sinne des Wortes wurde hier gefeiert. Die gewaltigen Dimensionen dieses Festes machten die Tatsache augenfällig, daß in diesen Tagen das alte Nürnberg zu einer Millionenstadt geworden ist. Es beherbergt mindestens eine Million Parteitagsgäste. Lachen und Gesang war überall das Kennzeichen dieses Festes der Massen. Seinen grandiosen Abschluß fand das Volksfest in einem Feuerwerk, wie es bisher in solcher Größe noch nicht gesehen worden ist. Es dehnte sich über drei Quadratkilometer aus. 5000 schwere Raketen, Leuchtkugeln und Bomben sausten zischend empor. Der dunkle Abendhimmel wurde zu einem Feuermeer verwandelt. Dazu erdröhnte die Luft von den gewaltigen Detonationen der Bomben, die bis zu 25 Pfund schwer, aus großen, auf mächtigen Betonunterlagen montierten Rohren abgeschossen wurden. Das Riesenfeuerwerk war tatsächlich das größte der ganzen Welt, größer als das gewaltige Feuerwerk auf dem Tempelhoferfeld am 1. Mai und bedeutend größer als die in Nordamerika zum Befreiungstage veranstalteten, die bisher als Rekordleistungen galten. Die jubelnden Massen brachen in einen Begeisterungssturm aus, als das herrliche Schauspiel gekrönt wurde durch das Aufleuchten eines flammenden Hoheitszeichens der NSDAP., dessen Adler eine Spannweite von 25 Metern hatte. Von links Die Gäste bei der Rede des Kanzlers nach rechts: Veichung- Hiskanut,# von ane,#eichsaußenminister von Neuratz,