Heute„Literarische Beilagen „„ Frucft Nachrichten mit Bielefelder General-Anzeiger und Handelsblatt Berchees Die„Westfällschen Neuesten Nachrichten“ mit den Bellagen für Sport, Unterhaltung, Literatur, Frau und Kind, Haus, Rof und Garten, Ravensberger Bas Si, 41an9 Schach erscheinen wöchentlich Gmal und kosten monstlich 80 Ast. im Parheno: 2ad Sur aire.isesgl ohne RM., im Postbezug.00 RM. einschließlich.48 RM Zeitungsgebühr, aber ne Bestellgeld. Sie können bei allen Trägerinnen, Agenturen, Postanstalten, Briefträgern und in unseren Filialen und Geschäftsstellen bestellt werden. Im Falle höherer Gewalt, oder infolge Störung des Betriebes hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Hauptgeschäftsstelle und Redaktion Bielefeld, Rohrteichstr. 9. Freitag, 1. September 1933 Anzeigenpreis: Der Raum für die Anzeigenspalte(29 mm breit, 1 mm hoch) 15 Pig., für die Reklamezeile(70 mm breit, 1 mm hoch) 60 Ptg. Rabatt nach besonderem Tarik. Bei verspätetem Eingang der Zahlung oder bei Zwangseinziehung des Betrages kommt der gewährte Rabatt in Fortfall. Beilagen 15 Mark das Tausend, bei Teilauflagen 20 Mark. Annahmestellen für Bielefeld die Geschäftsstellen Rohrteichstr. 9. Alter Markt 2. Herforder Str. 84, die Filialen Bahnhofstr. 34, Kreuzstr. 40. Arndtstr. 41, Bleichstr. 125; für Brackwede: Adolf-Hitler-Str. 60: Bielefeld-Schildesche: Talbrückenstr. 4. Fernruf GundlachZentrale: 4970—4978, nach 19 Uhr Geschäftsstelle 4972. Redaktion 4970 u. 4973. Unser dr- Sonderberichterstatter meldet uns die Ankunft der Bielefelder Amtswalter in Nürnberg Heil Hitler! Nürnberg, 31. 8. Famose Verständigung, was? Wenn man bedenkt, von Nürnberg bis zu unserer Heimatstadt Bielefeld, über eine ganz nette Entfernung doch schließlich. Aber die Technik will auch zeigen, daß sie den Anforderungen eines so gewaltigen Treffens wie hier in Nürnberg gerecht werden kann. Reichsbahn, Rundsunk und Reichspost leisten allerhand in diesen Tagen. Was haben allein die Fräulein vom Amt in diesen Tagen zu tun, um Euch neugierige Presseleute zufrieden zu stellen. Jawohl, wir sind hier glatt angelangt. War ja eine lange Fahrt von morgens früh Die Wiedergeburt der deutschen Nation Große Rede des Reichspressechess Dietrich vor den ins und ausländischen Pressevertretern in Nürnberg am Freitagvormittag im Innern des Blattes. zwischen 4 und 5 bis zum heutigen Nachmittag. Auf die Minute pünktlich liefen wir um 16.27 Uhr in Nürnberg ein. Aber es war auch eine schöne Fahrk. Erst waren wir ja betrübt, als es heute früh in Bielefeld regnete, wie wir abfuhren. In der Gegend von Kassel aber kam schon die Sonne durch. Anfangs gabs noch Aufenthalte. In Lage und Detmold stießen die lippischen Amtswalter zu uns. Dann in Altenbeken die erste Pause. Schon ließ unsere Standartenkapelle flotte Weisen ertönen. Später beim Aufenthalt in Kassel und Würzburg hat sie uns auch wieder aufgespielt. Versteht sich, daß wir mächtig gespannt waren, je näher wir Nürnberg kamen. Der Empfang dort übertraf alle Erwartungen. Schwarze Menschenmengen vor dem Bahnhof und dichtes Gedränge in den engen Straßen der hochgiebeligen alten Kaiserstadt! Schon auf der Fahrt wurde unser Zug überall an der Bahnstrecke mit dem Hitlergruß und lautem Jubel begrüßt. Hier in Nürnberg aber kennt die Begeisterung keine Grenzen. Leuchtende Augen in allen Gesichtern, Heilrufe von allen Seiten. Die ganze Stadt ein Flaggenmeer, wie wir es noch nie gesehen! Von allen Häusern wehen die mächtigen, siegreichen Hakenkreuzfahnen, dazwischen stolzes Schwarz= weiß=rot, die weiß=blauen Farben Bayerns und auch rot=weiße Flaggen der alten Reichsstadt Nürnberg. Ueberhaupt ist die Stadt einzigartig schön geschmückt. Ja, es lohnt sich schon, daß man die Ausschmückung in Straßen, Gassen und auf den Plätzen noch nach dem Parteitagsende bis zum 10. September belassen will. Dabei stört keinerlei Kitsch die Pracht und Schönheit der Ausschmückung. Auch nicht in den Schaufenstern der Geschäfte, die in vaterländischer und schmuckvoller Ausstellung miteinander wetteifern. Jetzt zum Abend flammen an den Häuserfronten festliche Illuminationen auf. Große Scheinwerfer und Lampen beleuchten an vielen Stellen der Stadt das Bild des Führers.— Nein, gesehen haben wir ihn noch nicht. Ueberhaupt noch keinen der obersten Führer, die ja auch in diesen Tagen alle tüchtig zu tun haben. Wo wir untergekommen sind? Ziemlich mitten in der Stadt, zu 2000 Mann in der Bieling=Schule. Als wir ankamen, wurden wir gleich auf dem Schulhof von Gauinspekteur Hartmann aus Münster begrüßt, der uns im Auftrage der Gauleitung ein Willkommen in der Stadt des Reichsparteitages entbot. Ob's auch schon was zu futtern gegeben hat? Nein, bis jetzt noch nicht. Aber morgen früh soll's Verpflegung geben. Einstweilen leben wir wie auf der Fahrt von Mutterns Butterstullen. Haben auch gar keinen großen Hunger, sind satt vom vielen Sehen. Das ist hier ein Betrieb! So etwas haben wir in unserm Bielefeld noch nicht erlebt, auch nicht bei den riesigen Kundgebungen oder Tagungen, die wir bisher mitmachten. Was, Fräulein, Sie wollen uns trennen! ** Friung sar die Gemeinden Staatskommissar Lippert auf dem Reichsparteitag über die kommunale Finanznot Nürnberg, 31. 8. Auf der Sondertagung für Kommunalpolitik im Nürnberger Rathaus hielt der Berliner Staatskommissar Dr. Lippert am Donnerstagabend eine grundsätzliche Rede über die Gemeindefinanzen. Die deutschen Gemeinden und Gemeindeverbände sähen sich zwei großen finanziellen Gegenwartsaufgaben und einer überragenden finanziellen Zukunftsaufgabe gegenüber: Der Sicherung der Arbeitslosenhilfe in den Gemeinden und einer Neuordnung des gemeindlichen Schuldenwesens, die auf eine wesentliche Verringerung des untragbar gewordenen Zins= und Tilgungsdienstes hinausläuft, sowie in dem bevorstehenden Neuaufbau des deutschen Finanz= und Steuersystems für die Erhaltung der finanziellen Lebensfähigkeit und der finanziellen Selbstverantwortung der Gemeinden zu sorgen. Lippert schilderte dann eingehend die finanzielle Entwicklung bei den Gemeinden, die unter dauernder Aufbürdung neuer Lasten rund ½ unserer arbeitsfähigen Arbeitslosen als Ortsarme nach den Grundsätzen der Armenpflege betreuen müßten. Die nationalsozialistische Staatsführung sei gewillt, diesem Zustand ein Ende zu machen. Für das laufende Rechnungsjahr 1933 sei allerdings mit einer wesentlichen Verringerung der Arbeitslosenlast der Gemeinden und Gemeindeverbäude nicht zu rechnen. Regelung nicht entschließen können, so möge man im Wege der Reichsgesetzgebung ein geordnetes Verfahren bereitstellen, in dem für die einzelnen notleidenden Gemeinden und Gemeindeverbände Entlastungsmaßnahmen bei ihrem Schuldendienst durchgeführt werden können. Diese Hilfe hätte sich in erster Linie auf die vorübergehende vollständige oder teilweise Aussetzung der Tilgung bei den Gemeindeschulden zu erstrecken. Sie müßte darüber hinaus aber auch allgemein eine Herabsetzung der Zinsenlast bei denjenigen Gemeindeschulden bringen, deren Zinsfuß immer noch ungerechtfertigt hoch ist. Hierbei müßte ein Normalzinsfuß von höchstens 4½ Prozent einschließlich aller Nebenkosten und Verwaltungskostenbeiträge für die langfristigen und von höchstens 5½ Prozent für die mittel= und kurzfristigen Gemeindeschulden herbeigeführt werden können. Als die große finanzpolitische Zukunftsaufgabe der nationalsozialistischen Staatsführung bezeichnete Lippert einen Umban unseres deutschen Finanz= und Steuersystems, der den wirtschaftlichen Notwendigkeiten nach Verringerung und besserer Verteilung der öffentlichen Steuerlasten ebenso Rechnung trägt wie den Finanzbedürfnissen von Reich, Ländern und Gemeinden. Richtschnur sei der nationalsozialistische Grundsatz, daß die Gemeinde die Keimzelle des Staates bleibt und deshalb alle Aufgaben zur Zuständigkeit der Gemeinde gehören, die ihren Ursprung in den örtlichen Bedürfnissen haben. Hierfür müssen den Gemeinden ausreichende eigene Finanzmittel unter eigener Verantwortung zur Verfügung gestellt werden. Göring General der Infanterie Da die deutschen Gemeinden mit ungedeckten Fehlbeträgen in Höhe von rund 1100 Millionen RM. in das Rechnungsjahr 1934 hineingehen würden, richtete Lippert an die Regierung die eindringliche Bitte, ihre finanziellen Hilfsmaßnahmen auf dem Gebiet der Arbeitslosenhilfe mit der allergrößten Beschleunigung durchzuführen. In der Schuldenfrage seien wir uns bisher im allgemeinen nicht darüber klar geworden, daß der Zinsen= und Tilgungsdienst auf die riesigen von den Gemeinden ausgenommenen Schulden höher ist als die Eigenlast der Gemeinden in der unterstützenden Arbeitslosenhilfe. Die Gesamtverschuldung der deutschen Gemeinden betrage rund 11,3 Milliarden RM., von denen rund 7 Milliarden RM. langfristig und rund 4 Milliarden RM. mittel= und kurzfristig seien. Der Zinsendienst für diese Schulden beträgt insgesamt rund 720 Millionen RM. Die verschiedentlich von Gemeinden vorgenommene Einstellung des Schuldendienstes könne aber nicht nur für den Kommunalkredit, sondern auch für die Lage der Gläubigerinstitute— zumeist weniger Privatbanken, als die öffentlich=rechtlichen Kreditinstitute— verhängnisvoll werden. Die deutschen Gemeinden brauchten hier die Hilfe der Regierung. Lippert brachte in Vorschlag, die Regierung möchte ähnlich der getroffenen Regelung für die Landwirtschaft auch für die deutschen Gemeinden und Gemeindeverbände eine allgemeine Zinssenkung auf durchweg 4 Prozent herbeiführen. Sollte sich die Regierung zu einer solchen Nun, auch recht. Jetzt wißt Ihr Daheimgebliebenen ja auch schon so einigermaßen Bescheid, wie's uns geht, und daß wir gut angekommen sind. Und dessen seid sicher, Nürnberg ist ein Erlebnis, wie es größer nicht gedacht werden kann. Wie, ob auch keiner schlapp gemacht hat? Woher denn! Wir sind alle wohlauf. Die Stimmung? Komische Frage! Glänzend und voll freudiger Erwartung auf das, was wir in den nächsten Tagen hier noch erleben werden. Ja, Fräulein, wir machen schon Schluß Lebt wohl, grüßt uns unser Bielefeld. Heil Hitler! Reichswehrminister von Blomberg zum Generalobersten befördert Berlin, 31. 8. Der Reichspräsident hat mit Wirkung vom Donnerstag den Reichswehrminister, General der Insanterie vom Blomberg, zum Generaloberst befördert. Er hat ferner im Rahmen anderer Beförderungen dem preußischen Ministerpräsidenten und Hauptmann a. D. Göring, Ritter des„Pour le mérite“, in Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste in Krieg und Frieden den Charakter als General der Infanterie verliehen mit der Berechtigung zum Tragen der Uniform des Reichsheeres. Weitere Ernennungen beim Heer Im Reichsheer sind ferner folgende Ernennungen ausgesprochen worden: Mit dem 1. Oktober 1933: Die Generalleutnante: Adam, Chef des Truppenamtes, zum Kommandeur der 7. Division und Befehlshaber im Wehrkreis VII: Ritter von Leeb, Kommandeur der 7. Division und Befehlshaber im Wehrkreis VII, zum Oberbefehlshaber der Gruppe 2; Beck, Kommandeur der ersten Kavalleriedivision, zum Chef des Truppenamtes; List, Kommandeur der Infanterieschule, zum Kommandeur der 4. Division und Befehlshaber im Wehrkreis IV; die Generalmajore: Feige, Chef des Stabes des Gruppenkommandos 1, zum Kommandeur der 1. Kavalleriedivision; von Kluge, Artillerieführer III, zum Inspekteur der Nachrichtentruppen; der Oberst von Schwedler, Abteilungsleiter im Reichswehrministerium zum Chef des Heerespersonalamtes. Mit dem 30. September 1933 scheiden aus: General der Infanterie Freiherr Seutter von Lötzen, Oberbefehlshaber der Gruppe 2; die Generalleutnante: Freiherr von dem Bussche=Ippenburg, Chef des Heerespersonalamtes; Freiherr von Gienanth, Kommandeur der 4. Division und Befehlshaber im Wehrkreis IV; von Bonin, Inspekteur der Nachrichtentruppen; von Roques, Infanterieführer VI, der Generalmajor Schellbach, Artillerieführer VI. Görings militärischer Lebenslauf Hermann Göring wurde am 12. Januar 1893 in Rosenheim in Oberbayern geboren. Er entstammt westfälisch=niedersächsischem Geschlecht. Er kam mit 15 Jahren im Kadettenkorps zunächst nach Karlsruhe, dann nach Lichterfelde. Seine Persönlichkeit wird durch das Urteil treffend charakterisiert, daß sein Lehrer bei der Entlassung aus dem Kadettenkorps fällte:„Ein famoser Kerl, allerdings schwierig, aber der geborene Revolutionär.“ Eine noch treffendere Würdigung liegt in der Tatsache, daß Hermann Göring das Kadettenkorps mit der Belobigung des Kaisers, der höchsten Auszeichnung, verläßt. Bei der Mobilmachung zieht er als 21jähriger Leutnant sofort ins Feld und nimmt an der Schlacht bei Mühlhausen teil. Vom Oktober 1914 ab war er Flugzeugbeobachter, vom Mai 1915 ab Flugzeugführer und vom März 1916 ab Jagdflieger und wurde als solcher schwer verwundet. Im Mai 1917 wurde er Staffelführer einer Jagdstaffel. Im Juni 1918 wurde Göring, der mit dem Orden„Pour le mérite“ ausgezeichnet war, der letzte Kommandeur des Jagdgeschwaders„Frhr. von Richthofen". Nach der Demobilmachung erhielt er den Abschied als Hauptmann. Blombergs Lebenslauf Reichswehrminister Freiherr von Blomberg ist 1878 in Stargard geboren; er trat nach der Ausbildung im Kadettenkorps als Leutnant 1897 in das 73. Füselier=Regiment ein. Nach rund siebenjähriger Tätigkeit bei der Truppe wurde von Blomberg in die Kriegsakademie gerufen und 1908 dann in den Großen Generalstab versetzt. Während des Krieges war er in der Hauptsache im Generalstab tätig und erhielt damals den „Pour le mérite“. Nach dem Kriege wurde von Blomberg zunächst Chef des Stabes beim Wehrkreiskommando V in Stuttgart, aber schon 1921 wurde er in das Reichswehrministerium berufen, wo er zunächst als Abteilungsleiter und dann als Chef des Truppenamtes tätig war. 1928 wurde er zum Generalmajor befördert und im folgenden Jahr erhielt er den wichtigen Posten des Befehlshabers für den Wehrkreis I(Ostpreußen). Unter gleichzeitiger Ernennung zum General der Infanterie wurde von Blomberg am 30. Januar dieses Jahres zum Reichswehrminister bestellt. Ehrengabe für Göring 10000 Quadratmeter Land auf dem Obersalzberg München, 31. 8. Der bayerische Ministerrat hat beschlossen, dem preußischen Ministerpräsidenten Göring als Ehrengabe 10000 Quadratmeter Staatsgelände zur Errichtung eines Hauses anf dem Obersalzberg zur Verfügung zu stellen, mit dem Wunsche, ihn recht bald in den bayerischen Bergen begrüßen zu können. Ministerpräsident Göring hat die Ehrengabe angenommen. Der bayerische Ministerrat hat durch die Ehrengabe das dem Ministerpräsidenten Göring im Jahre 1928 in Bayern zugefügte Unrecht wieder gutgemacht. Göring wurde bei kanntlich am 9. November 1923 an der Spitze der nationalsozialistischen Freiheitskämpfer von den Maschinengewehrkugeln an der Feldherrnhalle schwer verwundet. Gegen den Schwerverletzten wurde Haftbefehl erlassen, so daß ihn seine Freunde als todwunden Mann auf nächtlichen Wegen nach Tirol schaffen mußten. In Innsbruck schwebte Göring monatelang in Todesgefahr. Auch hier mußte er dem Steckbrief der österreichischen Regierung weichen, die dem deutschen Auslieferungsbegehren zugestimmt hatte. Der Haftbesehl hetzte ihn weiter nach Italien, nahm ihm die Möglichkeit, zur Heimat zurückzukehren, bis endlich im Herbst 1926 die Amnestie ihm den Weg nach Deutschland wieder freimachte, wo er sich sofort mit ungebrochenen Kräften in den Kampf für den Aachdrealungenin Auenderg Die Sonderzüge zum Reichsparteitag rollen an Nürnberg, 31. 8. Der zweite Tag des Reichsparteitages hat Führer und die wegung stürzte. nationalsozialistische Behaussuchungen in Danzig Staatsfeindliche Propagandatätigkeit der DRBP. Danzig, 31. 8. Wie die Polizei in Danzig mitteilt, sind in letzter Zeit wiederholt konkrete Mitteilungen an das Polizeipräsidium gelangt, aus denen unzweifelhaft hervorgeht, daß die DR BP. in Danzig und deren Vertreter und Anhänger eine immer stärker werdende Propagandatätigkeit entfalten, um den Erfolg gesetzlicher und behördlicher Anordnungen zu vereiteln und zu schmälern in der Absicht, die Interessen des Staates zu schädigen. Diese vositiven Mitteilungen wurden noch durch die Oppositionsstellung, die der Abgeordnete Ziehm im Volkstage anläßlich der Beratung über die Aufhebung der Immunität des sozialdemokratischen Abgeordneten Brill einnahm, und gegen die aus verfassungsrechtlichen Gründen nichts unternommen werden kann. noch besonders unterstrichen. Aus diesem Grunde hat sich der stellvertretende Polizeipräsident von Darsen unter strengster Wahrung der verfassungsmäßig festgelegten Richtlinien genötigt gesehen, eine Durchsuchung des Parteibüros der DRBP. sowie der Wohnungen einzelner Parteigänger zum Zwecke der Beschaffung von Beweismaterial anzuordnen. Die Anklage gegen hermes Aus der Untersuchungshaft entlassen Berlin, 31. 8. Wie die Justizpressestelle Berlin mitteilt, ist das Ermittlungsverfahren gegen den früheren Präsidenten der Vereinigung der deutschen christlichen Bauernvereine, Reichsminister 4t#aDD. Hermes, abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen fortgesetztreue erhoben. Die Untreue wird „darin erblickt, daß Hermes Gelder, die zur Unterstützung des landwirtschaftlichen Genossenschaftswesens bestimmt waren, für die von ihm geleitete Vereinigung der christlichen Bauernvereine verwendet hat. Hermes ist vor einigen Tagen aus der Untersuchungshaft entlassen worden da Verdunkelungsgefahr und Fluchtverdacht nicht mehr bestehen. Reichspräsident von Hindenburg empfing den neuernannten irischen Gesandten Charles Henry Bewley und den neuernannten finnischen Gesandten Aarne Wuorimaa zur Entgegennahme der Beglaubigungsschreiben. Außerdem empfing der Reichspräsident den neuernannten spanischen Botschafter Luis de Zulueta. einen weiteren riesigen Zustrom von Parteigenossen und Angehörigen der SA, SS, des Stahlhelm und der Hitlerjugend gebracht. Immer wieder klang Marschmusik auf, dazwischen erscholl stets von neuem der helle Gesang der Jugend. In den Straßen der Stadt, insbesondere aber im Stadtkern, bewegten sich zeitweise Tausende und aber Tausende, ein Massenaufgebot, wie es Nürnberg bisher noch nie gesehen hat. Dabei ist erst der kleinste Teil der zahlreichen Sonderzüge eingetroffen. Der Tag selbst stand im Zeichen der Sondertagungen. Nachdem die Gauleiter der NSDAP. schon am Mittwoch zusammengekommen waren, wobei der Organisator des Reichsparteitages Dr. Ley mit ihnen noch einmal die ganze Reihe der Nürnberger Veranstaltungen durchgesprochen hatte, begannen am Donnerstagnachmittag die zahlreichen Sondertagungen der einzelnen Abteilungen. Dabei wurden die aktuellen Fragen der Bewegung eingehend erörtert und von den Führern beantwortet. Sonst aber bot der Abend vor allem der Bevölkerung Nürnberas Gelegenheit, mit den fremden Gästen Fühlung zu nehmen. Auf allen großen Plätzen der Stadt fanden Standkonzerte der SA=Kapellen aus dem ganzen Reiche vor Tausenden von Zuhörern statt. Der Reichswehrminister Generaloberst von Blomberg, hat sich Donnerstag mittag mit seinem Adjutanten Korvettenkanitän von Friedeburg und Hauptmann von der Decken im Flugzeug von Berlin zum Parteiteg nach Nürnberg begeben. In seiner Begleitung befand sich außerdem der Chef der Marineleitung Admiral Dr. h. c. Raeder, der Chef des Ministeramtes Oberst von Reichenau, der Chef der Wehrmachtabteilung Oberst von Vietinghoff. Der Chef der Heeresleitung, General d. J. von Hammerstein=Equord, ist bereits vorher nach Nürnberg gekommen. Reichsinnenminister Frick traf am Freitagnachmittag mit dem fahrplanmäßigen Berliner Zug in Nürnberg ein. Reichsminister von Neurath fuhr Freitag abend mit seinem Kabinettschef, Vortragenden Legationsrat Dr. Völckers, nach Nürnberg. Der Reichsjustizminister Dr. Gürtner wird am Freitagmorgen in Nürnberg eintreffen. Die 4000 sächsischen SA=Männer, die im Fußzmarsch nach Nürnberg ziehen. werden am Freitag in ihrem Quartier Gräfenberg bei Nürnberg erwartet. Die Tagung der Beamten Auf der Sondertagung der Beamten, an der als Ehrengäste der bayerische Kultusminister Schemm und der preußische Justizminister Kerrl teilnahmen, sprach der Leiter der Beamtenabteilung Neef übe:„Das Berufsbeamtentum im neuen Reich“. Die Grundzüge des neuen Staatsgedankens wie Hingabe an Volk und Vaterland und freiwillige Unterordnung unter den Führer, so sagte der Redner, seien von jeher die Eigenschaften des vorbildlichen deutschen Beamten gewesen. Die Beamten und Beamtenverbände würden sich im Interesse der Allgemeinheit und in ihrem eigenen Interesse in Uebereinstimmung mit dem Reichsminister des Innern von jeglicher Warenwirtschaft zurückhalten. Der einheitliche Berufsstand der Beamten solle seinen Ausdruck finden in einer Organisation, der alle Beamten ohne Unterschied des Standes angehören. Der Beamte müsse im Dienst und außerhalb des Dienstes als Volksgenosse ein und Vorbild nationalsozialistischen Denkens Handelns sein. Der Ehrenpräsident der Deutschen Beamtenschaft, Reichsstatthalter Sprenger erklärte in einer Ansprache, daß die Entwicklung der Beamtenpolitik in mancher Hinsicht noch nicht abgeschlossen sei, daß sie sich aber in der richtigen Zielrichtung befinde. Fahnenweihe der Auslandsdeutschen Zur Sondertagung der Abteilung für Deutsche im Auslande hatten sich rund 300 Vertreter auslandsdeutscher Ortsgruppen und der Seefahrt aus allen Weltteilen eingesunden. Der Stabsleiter der politischen Organisation, Ley, nahm hierbei die Weihe von sieben Fahnen dieser Abteilung vor. Nach verschiedenen Referaten wurde die freudig ausgenommene Mitteilung gemacht, daß die Abteilung für Deutsche im Ausland künftig dem Stellvertreter des Führers Rudolf Heß unmittelbar unterstellt werden wird. Sondertagung der Presse Auf der Sondertagung der nationalsozialistischen Schriftleiter und Pressewarte führte Reichspressechef der NSDAP. Dr. Dietrich aus, daß die Tagung vor allem der Klärung schwebender Fragen dienen solle. An die verschiedenen Referate schloß sich eine anregende und fruchtbare Aussprache. Der Nat.=soz. Lehrerbund Auf der Tagung des Nationalsozialistischen Lehrerbundes machte der Führer des Bundes Kultusminister Schemm grundsätzliche Ausführungen über die Revolution der Erziehung, als deren Aufgaben er vor allem erwähnte: Körperliche Ertüchtigung, die Erziehung zum Rassestolz und die Pflege des Opfersinnes. Ausführlich sprach der Redner über die einzelnen Ziele des neuen Erziehungswollens im nationalsozialistischen Staat, unter denen er vor allem die Bekämpfung des Intellektualis= mus behandelte. Tagung des NS=Aerztebundes Auf der Sondertagung des Nationalsozialistischen Deutschen Aerztebundes sprachen der Ordinarius für Rassenhygiene an der Universität Leipzig, Prof. Saemmler über„Aufgaben und Ziele der Rassenpflege“ sowie der Präsident des Reichsgesundheitsamtes, Prof. Reiter, über„Nationalsozialistische Revolution in der Medizin und in der Gesundheitspolitik“. Die Jugendtagung Auf der Jugendtagung teilte der Jugendführer Baldur von Schirach u. a. mit, daß die in der Hitleriugend zusammengeschlossenen nationalsozialistischen Jugendverbände einen Stamm von über 1½ Millionen Mitgliedern erreicht hätte. Die Juristensondertagung Die Juristensondertagung befaßte sich vor allem mit den Aufgaben der deutschen Rechtsfront und der Rechtsabteilung der Reichsleitung der NSDAP. Justizkommissar Frank betonte, daß der Bund nationalsozialistischer deutscher Juristen seine beiden ursprünglichen Aufgaben, den Rechtsschutz wie die Rechtsverwaltung und Rechtspolitik, im bisherigen Sinne fortzuführen habe. Abschließend besprach der Minister die notwendige Vereinheitlichung der deutschen Justiz, die ein Jahrtausend des neuen deutschen Rechts fundieren müsse. Keine Blumen werfen! Dem Führer sind auf seinen Fahrten durch Deutschland und insbesondere am Mittwoch durch Nürnberg wiederum in großen Mengen Blumen in den Wagen geworfen worden. Der Führer bittet darum, diese Blumen, die für seine SA bestimmt sind, sofort seiner SA zu geben, da er von diesen Unmengen von Blumen auch keinen Bruchteil in sein Zimmer stellen kann. Im Zusammenhang damit, wird darauf hingewiesen, daß das Wersen von Blumen in den Wagen des Führers seit längerer Zeit verboten ist, weil bei schneller Fahrt durch geworfene Blumensträuße leicht Personen verletzt werden können. Amerikas Interesse New York, 31. 8. Der Nürnberger Parteitag der NSDAP. zieht auch hier die Aufmerksamkeit der Oeffentlichkeit auf sich.„New York Times“ bringt z. B. eine längere Schilderung der Eröffnungsfeier in Nürnberg und führt als Beweis des allgemeinen Interesses für diese gewaltige Kundgebung an, daß über 1000 Pressevertreter aus allen Weltteilen in der Pegnitz= stadt versammelt sind. Ein italienischer Ehrengast Pros. Bottai, Minister für Korporationen im Kabinett Mussolinis, ist als Ehrengast auf dem Nürnberger Parteitag der NSDAP. eingetroffen. Am Mittwoch begab sich Vizekanzler von Papen nach Sigmaringen, um dort an den Geburtstagsfeierlichkeiten zu Ehren des Fürsten von Hohenzollern=Sigmaringen teilzunehmen. Anschließend begab Papen sich zum Parteitag nach Nürnberg. * Die Städte Delkenheim(Main=Taunus), Emmerich und Olpe=Westfalen haben dem preußischen Ministerpräsidenten Göring die Ehrenbürgerschaft angetragen. Der Ministerpräsident hat die Ehrenbürgerschaft angenommen. Authbänder kaufen Sie nur beim gepr. Fachmann, im Sanitätshaus Ew. Harting Niederwall 15 Telefon 842 zwischen Alsberg und Kaffee May Lieferant aller Krankenkassen A Auntstler der„Geiliellischäft Ausstellung im Städtischen Kunsthaus, veranstaltet von der USDAO Im Städtischen Kunsthause haben wir jetzt wieder eine Ausstellung, und zwar eine, die des regsten Besuches gewiß ist. Ist es doch die NSDAP. selber, die sie veranstaltet und damit zum Ausdruck bringt, wie sehr sich die Neugestaltung unseres Kulturlebens auch auf die bildende Kunst erstreckt. „Die Gemeinschaft“, deren Ausstellung gezeigt wird, ist eine Künstlergruppe, die ihre Arbeit unter die zielgebenden Gedanken der Kulturarbeit des neuen Deutschland stellt. Die Richtung ist aus dem Namen Gemeinschaft deutlich erkennbar. Also: Gemeinschaft und nicht individualistische Bereinzelung im künstlerischen Schaffen, Verbundenheit mit dem Volksganzen und nicht Eingesponnenheit in das Ich. Dazu eine Neuorientierung der Welt und den Dingen gegenüber. In seinem Programmwort zur Ausstellung spricht der Bildhauer Günther Martin, der Führer der „Gemeinschaft“ von einem neuen Begriff der Nähe. Er meint es etwa so: Den heutigen Künstler treibt es aus einem großen volklichen Impuls heraus, die Erde neu und stark und jung zu erfassen. An Stelle des schwärmerischen Naturgefühls der Vorkriegszeit, an Stelle der Licht= und Luftprobleme des Impressionismus und an Stelle der tiefgreifenden Auseinandersetzung mit der künstlerischen Form und den künstlerischen Gestaltungsmitteln, die der Expressionismus für Günther Martin bedeutet, trete nun eine neue Beziehung zur Natur, ein Streben zur erdhaften Nähe der Natur. Dieses neue Empfinden für die Natur, für ihre ursprüngliche Nähe präge sich heute in der jüngeren Malerei aus. Was man also bei der Betrachtung dieser Ausstellung vor allem sucht, das ist die neue Gesinnung. Man findet, daß nicht jeder dieser Künstler für sie noch neuen Ausdrucksformen sucht, sondern mancher zunächst zurückgeht auf ein vorbildliches früheres Können, wo es ein wirkliches Können war, und dieses neu zu beseelen sucht, wobet es aber nicht immer gelingt, damit diese neue Gesinnung voll auszudrücken. Einzelne greifen weit zurück: hier wird man an den großen deutschen Landschafter Caspar David Friedrich(1774—1840) erinnert, dort tauchen Anklänge an frühe Impressionisten auf. Von den drei Gruppen, in die sich die Gemeinschaft sondert, tritt dem Beschauer in der Vorhalle und in dem großen Raum links des Eingangs die Gruppe Radztwill zuerst entgegen. Der Führer dieser Gruppe, Franz Radziwill, ist den Bielefeldern schon durch eine Reihe von Aquarellen von der früheren Ausstellung„Junge Kunst“ her bekannt, eines dieser Aquarelle wurde vom Freudeskreise des Bielefelder Kunsthauses damals erworben. Radziwill tritt in der heutigen Ausstellung mit einer imponierenden Reihe seiner großen Oelbilder auf, in denen seine hartgeprägte Eigenart ungleich stärker zum Ausdruck kommt, als in den Aquarellen. Ein mit feurigem Temperament verbundener Intellekt schafft hier glühende, sehr bewußt zusammengefügte Bildkompositionen. Ganz nahe rückt der Maler den Dingen aus den Leib: dem eisengeschmiedeten Brückenbogen, den Backsteinen eines Baus, der Emaille einer Kanne. Häuser, überhaupt alle Archttekturteile und alle maschinellen Konstruktionen werden mit der Reißschiene und dem Zirkel wie handgearbeitete kleine Modelle erst einmal durchgebildet und gewissermaßen hergestellt, um dem Bilde eingefügt zu werden. Er baut wirklich„aus sorgfältiger Erfassung der dinglichen Einzelheit Gesamtheiten auf"(Martin), Gesamtheiten, Bildkompositionen, deren gewaltsame Form er mit ebensolch gewaltsam gegebener Farbigkeit zusammenschweißt, Luft und Himmel werden bei ihm zur abschließenden Farbfläche, ganz willkürlich tiefdunkel oder in einer starken Farbe, dem Bild einen schildartigen Charakter gebend, nur ganz selten ist der Himmel offen wie z. B. bei dem Bild die Stadt. Aus allem spricht eine große Heftigkeit und Entschlossenheit des Zupackens und eine leidenschaftliche Bejahung, die der Welt den eigenen Geist aufzwingt. Die schon betonte sorgfältige Erfassung der „dinglichen Einzelheit“ ist das Kennzeichen dieser ganzen Gruppe. Radziwill am verwandtesten ist der Wilhelmshavener Fritz Wilhelm, dessen mehr sachliches Interesse aber die Dinge trockener und oft gleichsam erstarrt gibt(Berliner Hochhaus), im Gegensatz zu der glühenden Bewegtheit Radziwills. Auch Franz Francksen richtet sein Auge fest fixierend auf die Umwelt, in dem Stilleben Atelierofen bringt er, die alltägliche Häßlichkeit eines Kanonenofens farblich überwindend, eine geschlossene Bildwirkung hervor, während er in den weiteren Stilleben nicht über eine gewissenhaft gegebene Stofflichkeit hinauskommt. Werner Schnieders wirkt mit seinen Oelbildern und lockeren Aquarellen weich und malerisch. Seine dämmernden Oldenburger Landschaften mit den flachgebreiteten Rechtecken der Felder haben eine schlichte, lyrische Note. In den gleichen stillen Farben und derselben Anspruchslosigkeit schafft Gerd Meyer(Bremen), der mit Aquarellen und einem schönen, mit Hingabe durchgebildeten Oelbild„Tulpen“ vertreten ist. Zu dieser Gruppe gehört noch der Lübecker Alfred Mahlau, dessen klargesehene, mit sein abgestimmten Farben kolorierten Pinsel- und Rohrfederzeichnungen im Treppenhause hängen In ihrer sparsamen Schlichtheit erinnern sie hie und da an japanische Holzschnitte bester Art, z. B. die verschneiten Schrebergärten und Lauben am Fluß und die Dünen am Sylter Wattenmeer, ohne aber in der Art der Pinselführung den deutschen Charakter zu verlieren. Das untere Stockwerk zeigt auch die Skulpturen der Gruppe Martin, die den Kern dieser Ausstellung bildet. In dem Bildhauerehepaar Martin haben wir Künstler von großem Format vor uns, deren Name und Schaffen durch diese Ausstellung erstmalig in einer Weise an die Oeffentlichkeit dringen, wie sie es längst verdienten. Beide besitzen ganz offenbar ein großes bildnerisches Können, das von einem lebendigen Geist durchseelt und von einem zielbewußten Willen gelenkt ist. Und hier bei diesen Künstlern kann man in stärkstem Maße auch von der Gesinnung sprechen. Leuchtet sie einem doch aus der großen, aus Holz gemeißelten Gestalt entgegen die Günther Martin„Verkünder“ nennt. Diese hat die bewußte Spannkraft des Menschen, der sich mit klarstem Willen und Erkennen für die große Idee einsetzt, und den ruhig fordernden Blick des Führenden. Gelang es doch Magdalena Müller=Martin(in einem Fall im Verein mit ihrem Gatten) von den großen Führerpersönlichkeiten unserer Zeit Bildnisbüsten zu schaffen, die ihrem Geiste gerecht werden und uns das stärkste Erlebnis vermitteln. Zwischen den Köpfen Mussolints und Görings sehen wir das von innerlichstem Ausdruck bewegte Antlitz unseres Führers Adolf Hitler, dessen ganze menschliche Größe und tiefe Güte in diesem Porträtkopf zum Ausdruck kommen. Auch Mussolini und Göring sind mit stärkstem Persönlichkeitsausdruck festgehalten. Beide Künstler sind außerdem noch mit weiteren vorzüglichen Porträtköpfen vertreten und verschiedenen figürlichen Bildwerken(von der lebendurchpulsten Kleinplastik bis zur ruhevoll durchgebildeten großen Figur), die den Eindruck der genannten Hauptwerke aufs günstigste ergänzen. . Zwei Maler, ein Kunsthandwerker und ein urchirekt sind dieser Gruppe angegliedert, außer dem Dresdner Maler Walter Timmling alles Berliner. Die geschlossene große Form scheint mir das Ziel dieser Künstler. Die Schlichtheit, die aus dem mit altmeisterlicher Einfachheit gesehenen Oelbild„Hügel bei Atischnee“ von Walter Timmling spricht, die Hermann von Witzmann, dessen Geburtstag sich am 4. September zum 80. Male jährt. An diesem Tage wird von all denen, denen der deutsche Kolonialgedanke am Herzen liegt, dieses Mannes gedacht werden, der durch zwei Durchquerungen von Zentral= afrika sich größte Verdienste um die Erforschung des dunklen Erdteils erworben hat, der dann maßgebenden Anteil an der Angliederung des Sansibar=Streifens hatte, und der schließlich erster Gouverneur von DeutschOstafrika wurde. Nach seiner Rückkehr in die Heimat schrieb er mehrere Werke, in denen er seine bedeutsamen Erinnerungen niederlegte. 1905 wurde er das tragische Opfer eines Jagdunfalls, so wie auch erst vor wenigen Tagen seine älteste Tochter bei einem Jagdunfall getötet wurde. Politische Literatur Dr. Friedrich Würzbach, Nietzsche und das deutsche Schicksal. Rundsunkvortrag aus der„Stunde der Nation".(Schriftenfolge: Der Weg der Nation, Bd.). Deutsches Verlagshaus Bong& Co., Berlin. Mit Recht gilt die erste Schrift dieser Reihe— die den wichtigsten Problemen des erwachten Deutschlands gewidmet ist— Friedrich Nietzsche. Mit überraschender Klarheit zeigt Würzbach, wie dieser im tiefsten Sinne deutsche Philosoph an dem Neubau unseres heutigen Staates, vorausahnend, gegen Irrtümer kämpfend und Grundsteine legend, schon vor einem Menschenalter gewirkt hat. Die kurze inhaltsreiche Schrift wird vielen das Wesen Nietzsches und seine Bedeutung für den nationalsozialistischen Staat erst voll erschließen. Heinrich Maria Tiede. Vom Klassenstaat zum ###pdestaat. Mit einem Geleitwort vom Staatsmissar Dr. Lippert.(Deutsches Verlagshaus Bong& Co., Berlin). Die Schrift weist den Werdegang,„vom Klassenstaat zum Ständestaat" im natiosewaren und sozialen Deutschland auf. Mit Recht hat Tiede seiner Schrift das Nietzschewort vorangestellt, liebe den, der über sich hinaus schaffen will“. Ein Kapitel der Schrift trägt den Titel„Das Beispiel Italien“ und weist auf Aehnlichkeiten im Staatenbau des geistesverbundenen Landes hin. Das Büchlein stellt den Aufbau der deutschen Arbeitsfront ungemein aufschlußreich dar. Rudolf G. Binding, Antwort eines Deutschen an die Welt.(Rütten& Boening, Verlag, Frankfurt a..). Rudolf G. Bindings Antwort an das dem neuen Deutschland verständnislos gegenüberstehende Ausland— ursprünglich im Rahmen einer Auseinandersetzung mit Romain Rolland in der„Kölnischen Zeitung" veröffentlicht— hat höchste Beachtung und starken Widerhall gesunden. Um sie der Vergänglichkeit eines Zeitungsaussatzes zu entreißen, haben Autor und Verlag sich entschlossen, die wichtige Kundgebung in(übrigens recht ansprechender) Buchform herauszubringen. Jnl.h eilsleacht i Arbensolenst Stoff, Schnitt und Farbion liegen fest— Auch die Rangabzeichen fertig Berlin, 31. 8. Die einheitliche Tracht für den Arbeitsdienst liegt nunmehr in Stoff, Schnitt und Farbton fest. Sie besteht aus meliertem erdfarbigen Tuch. Der Rock hat eine bequeme, zum Sportlichen neigende Form mit offenem Kragen. Die für die Herstellung des Tuches und. für die Anfertigung der Tracht im einzelnen maßgebenden technischen Lieferungsbedingungen sind ebenfalls fertiggestellt. Die Zeitschrift„Deutscher Arbeitsdienst“ weist darauf hin, daß von der Veröffentlichung weiterer Einzelheiten über die Tracht im gegenwärtigen Zeitpunkt abgesehen werden müsse, damit nicht daraufhin neben der von der Reichsleitung vorbereiteten einheitlichen Gesamtbeschaffung unerwünschte Teilbeschaffungen vorgenommen werden, und damit vor allem die Wirtschaft sich nicht unnötig veranlaßt sehe, erneut Angebote und Muster einzureichen. Auch die Rangabzeichen des Arbeitsdienstes sind jetzt endgültig festgelegt worden. Der Arbeitsdienst gliedert sich danach in Arbeitsdienstwillige, Vormänner, Truppführer, Obertruppführer, Musik= und Obermusikmeister, mehrere Kategorien Feldmeister, Arbeitsführer, Oberarbeitsführer, schließlich den Arbeitsdienstinspekteur und den Stabssekretär. Die Reichsleitung des Arbeitsdienstes führt in einem Erlaß aus, daß der staatspolitische Unterricht in den einzelnen Arbeitslagern noch nicht die Form habe, die erreicht werden müsse. Die Organisation des staatspolitischen Unterrichts müsse deshalb ausgebaut werden mit der Zielsetzung, daß im Winter der staatspolitische Unterricht in der Form durchgeführt werden könne, die der Nationalsozialist für notwendig halten müsse. Am 1. Dezember soll die neue Organisation für den staatspolitischen Unterricht fertig sein. In einem Rundschreiben der Reichsleitung des Arbeitsdienstes wird betont, die Ehrenarbeit des Arbeitsdienstes am deutschen Grund und Boden erfordere es, daß die ausgeführten Arbeiten gut erhalten bleiben. Eine Gewähr hierfür böten nur die öffentlich=rechtlichen Körperschaften, da diese unter ständiger Staatsaussicht ständen. Privaten Genossenschaften, bei denen eine Staatsaufsicht fehlte, könne der Arbeitsdienst nicht zur Verfügung gestellt werden. Nach Mitteilung des Wehrpolitischen Amts der NSDAP. ist General von Epp, Reichsstatthalter von Bayern, in seiner Eigenschaft als Leiter des Wehrpolitischen Amts der NSDAP. gleichzeitig Reichsleiter der Partei und gehört somit der Reichsleitung der NSDAP. an. * In ganz Berlin hat eine Massenflucht aus den weltlichen Schulen eingesetzt und bei einer größeren Anzahl ist der Umbildungsprozeß zu evangelischen Schulen in vollem Gange. * Bei der Rückfahrt der Ostlandtreuefahrer kam es im polnischen Korridor zu bedauerlichen Zwischenfällen. In Neustadt(Pommerellen) wurden etwa 20 dort ansässige Deutsche volnischer Staatsangehörigkeit von der polnischen Polizei festgenommen und eingesperrt, weil sie den deutschen Treuefahrern zugewinkt hatten. Wegen kommunistischer Propaganda und versuchter Zellenbildung innerhalb der Armee verurteilte das Gericht in Sofia fünf Bulgaren zum Tode. Die neue Standarte des Ministerpräsidenten Vorder= und Rückseite der neuen Flagge, die Ministerpräsident Göring auf seinem Dienstgebäude hissen ließ. Die Flagge ist in den Farben Schwarz=Weiß gehalten und ähnelt in der Aufteilung des Feldes den Traditionsfahnen der preußischen Regimenter. Aus den Gerichtssälen Der kompiex Altramäre Dritter Verhandlungstag im Lahnsen=Prozeß Am dritten Verhandlungstag des Prozesses gegen die Direktoren des Nordwolle=Konzerns Carl und Heinz Lahusen, machte zunächst der Angeklagte Heinz Lahusen ergänzende Ausführungen zu den Angaben seines Bruders Carl über das Verhältnis des Aufsichtsrats zum Vorstand der Nordwolle. Der von der Dresdner Bank als Vertreter entsandte Katzmann, so erklärte Heinz Lahusen, habe gelegentlich seines Bremer Aufenthalts den Organismus der Nordwolle als gut aufgezogen und lebendig bezeichnet. Ihm sei es unerklärlich, wie deshalb Katzmann etwas später einen Verlust von 200 Millionen RM. habe errechnen können. Der Konkurs der Nordwolle sei ihm aus Bilanzgründen heraus noch heute völlig unverständlich. Die ganze Nordwolle=Stützung, meint Heinz Lahnsen, sei nichts anderes gewesen als eine versuchte Sanierung der DanatBank. Die gesamte weitere Verhandlung am Donnerstag nahm die Vernehmung des Angeklagten Carl Lahusen zum Komplex Ultramare, einer holländischen Tochtergesellschaft der Nordwolle, ein. Diese Tochtergesellschaft sollte im Falle von Behinderung oder offener Feindseligkeiten seitens der früheren Feindstaaten den Import von Rohstoffen für die Nordwolle sicherstellen, weiter aber auch dem in Deutschland einsetzenden Steuerbolschewismus einen Damm entgegensetzen in der Form der Bildung stiller Reserven im Auslande. Diese Tochtergesellschaft, so erklärte Carl Lahnsen, habe restlos zur Verfügung der Nordwolle gestanden und sei niemals im persönlichen Besitz der Angeklagten gewesen. Ein persönliches Interesse an dieser Gesellschaft habe für ihn und seinen Bruder nicht bestanden. Zur Sprache kamen dann eine Reihe von Briefen, die Carl Lahusen vernichtet hat. Carl Lahusen sagte aus, die Vernichtung eines Teiles seiner privaten Korrespondenz sei in aller Oeffentlichkeit im Müllosen des Nordwolle=Gebäudes erfolgt. Am Montag nächster Woche wird die Verhandlung fortgesetzt. Zum Tode verurkeilt Mädchenmörder Friedr. Wilh. StöverzDas Schwurgericht in Verden a. d. Aler verurteilte den 20 Jahre alten Friedrich Wilhelm Stöver wegen Mordes in Tateinheit mit Notzucht zum Tode und fünf Jahren Zuchthaus. Stöver, dessen Vater zurzeit eine mehrjährige Zuchthausstrafe wegen Blutschande verbüßt, hatte am 5. April auf der Landstraße bei Okel seine 18 jährige Base ermordet, nachdem er sich an ihr vergangen hatte. Ssche -Haarglanz= erhält das Haar gesund das Kennzeichen seines eindrucksvollen Aquarells„Baumplantage“ ist(in den beiden Pastellen aber zur Leere führt), kennzeichnet auch die groß geformten architektonischen Entwürfe von Winfried Wendland und den Silberschmuck und die Hausgeräte aus Messing von Fritz Thiel, deren Wert in der großen einfachen Form liegt, und den sparsamen Schmuck, den er mit Punze und Stichel hinzufügt. Auch Paul Pfund bildet seine sehr interessanten Holzschnitte, meist geballte Menschengruppen, in einheitlich großer Form. Seine Kohlezeichnung„Frauenkopf“ zeigt dasselbe Bestreben. Gegensätzlich zu der Gruppe Radziwill treten die Maler der Gruppe Tucholski der Natur gegenüber. Auch hier finden wir hauptsächlich Landschaften, das Gebiet, dem sich die heutige Kunst hauptsächlich zuwendet. Günther Martin kennzeichnet das Bestreben dieser Künstler als das Bemühen, das einzelne den großen Zusammenhängen zu opfern. Das Charakteristische heimatlicher Landschaft hervorzuheben scheint mir ihr Ziel, der wasserdurchblinkten Landschaft des Spreewaldes und der Ostseeküste und ihren stillen Dünenwegen, der Weiträumigkeit dunstiger Sommerlandschaft im Schwarzwald und dem Nebelbrauen norddeutscher Wälder schenken sie ihre Liebe. Die kleinen zartfarbigen Oelbider von Josua Leander Gampp sind der Ausdruck eines ausgesprochen lyrischen Empfindens, ein stilles und anspruchsloses, der Schönheit der Natur hingegebenes Erleben offenbart sich hier. Ob er einen klaren Blick über die Wette sommerlichen Grüns einer Schwarzwaldfernsicht, ob er über stille nebelverhüllte Waldberge uns blicken läßt oder ob er ein paar altmodische liebliche kleine blaue Blumen malt, immer glaubt man sich hundert Jahre zurückversetzt in eine Zeit, da diese Ruhe und dies Sichversenkenkönnen noch Allgemeingut war. So entstehen unter seinen Händen Dinge von seinem künstlerischen Reiz. Herbert Tucholski selbst, der Führer dieser Gruppe, ein echtes Malertemperament, reizt die starke Farbe, ein heftiges Grün, die kräftige Spiegelung heiteren Himmels im Wasser, Boote und Kähne am Ufer und im Hafen, zwischen Spiegelung und Licht, stark in der Farbe, einfach und kraftvoll gezeichnet(Westhafen), ruhiger werdend in dämmernden Abendstudien, fast zur Grellheit gesteigert in den Pastellen. In einigen kräftig bewegten, stark geballten Holzschnitten erscheint sein Temperament durch die Technik gebändigt, und ein starkes Gefühl für Licht und Luft kommt zum Ausdruck(Leba, Mühle, Boote). Sehr verschiedene Arbeiten stellt Otto Niemeyer=Holstein aus. Einige, in denen sich äußerste Beschränkung, eine ausgesprochene Scheu vor Effekten ausdrückt, wie z. B. die Wildenten, dann wieder kurze Farbnotizen, leichte Impressionen, die mehr als persönliche Angelegenheiten des Malers erscheinen und sich nicht sehr in diese Ausstellung einfügen trotz mancher Qualität. Andere seiner Landschaften weisen eine überraschende spielerische Buntheit auf, so die Vereiste Ostsee und ein Hiddensee=Bild. Ein Bild von schöner Geschlossenheit und wirklicher Naturnähe ist der in stumpfen Farben groß hingemalte„Dünenweg in Wollin“. Auch lockere Aquarelle weisen auf die Möglichkeiten dieses Künstlers(Boote am Steg).— Erich Kliefert und Richard Lesnick sind noch wegen ihrer Zeichnungen zu nennen. Diese Ausstellung ist noch nicht die Sinnerfüllung künstlerischer Arbeit im neuen Geiste, kann es noch nicht sein. Sie ist Ausdruck des Willens aus der Vereinzelung und der Geschmäcklerei heraus zu kommen, in welche eine vergangene Zeit viele bildendesKünstler hineingetrieben hatte. Einzelne Leistungen heben sich aber schon hoch über ein bloßes Wollen empor. H. Roberwin Kulturpolitisches Referat beim Staatsministerium. Der Preußische Ministerpräsident Göring hat beim Preußischen Staatsministertum ein kulturpolitisches Referat geschaffen und mit dessen Leitung den Staatskommissar im Preußischen Kultusministerium Hinkel betraut. Der Preußische Theater=Ausschuß, der unter Leitung des Staatskommissars Hinkel auch in Zukunft arbeitet, wird diesem kulturpolitischen Reserat des Staatsministeriums eingeordnet. Sinfoniekonzert in Bad Mleinberg Uraufführung sinsonischer Werke von Weweler und Steeger Die Kurdirektion von Bad Meinberg veranstaltet am 6. September ein großes Sinfoniekonzert. Staatsminister Riecke hat das Protektorat übernommen. Nach Beethovens Leonorenouvertüre und einem Festspruch, verfaßt von Prof. Weweler, wird Otto Erich Steeger, der seit 5 Jahren das Meinberger Musikleben befruchtete und zur Höhe führte, seine neue sinfonische Dichtung„Schlageter“ aus der Taufe heben. Die letzte Nummer bildet Wewelers große Sinsonie in=Moll. Daß der Komponist, der dieses Werk selber als sein im gewissen Sinne größtes bezeichnet, Herrn Steeger mit der Uraufführung betraute, zeigt wohl am besten, wie er diesen Dirigenten, der sich seiner Werke schon seit Jahren mit Liebe und Verständnis annahm, als Musiker einschätzt. Das Orchester wird durch Mitglieder des Rothenfelder Kurorchesters auf etwa 40 Mann verstärkt, bildet also einen hervorragenden Klangkörper. Der Reinertrag ist für einen wohltätigen Zweck bestimmt. „Welches Bild gefällt Ihnen am besten:!“ Eine Umfrage auf der KünstlerbundAusstellung Die Ausstellung des Deutschen Künstler= bundes in Magdeburg hatte mit etwa 2000 Besuchern ein erfreuliches Ergebnis gezeitigt. Im Zusammenhang mit der Schau, die von Magdeburg nach Kassel und dann nach Saarbrücken weitergeleitet wird, interessiert eine vom Magdeburger Kunstverein veranstaltete Umfrage:„Welches Bild gefällt Ihnen am besten?" Weit über 1000 Urteile wurden abgegeben. Unvoreingenommen und unbeeinflußt konnte jeder Besucher seinen Stimmzettel abgeben. Die meisten Stimmen entsielen auf die„Anemonen“ von Christian Rohlfs, dem die herrlich leuchtenden„Sonnenblumen“ von Emil Nolde, und dann, mit Stimmengleichheit, ein Bildnis von Herbig und Franz Lenks in zarter duftiger Farbgebung gehaltene Bild des thüringischen Städtchens Weida folgten. Dieses Volksurteil über die Wertschätzung zeitgenössischer Kunst kann nicht deutlich genug herausgestellt werden, weil es sich zur guten deutschen Kunst bekennt. Die kulturzersetzenden Elemente in der modernen Malerei befinden sich auf einem anderen Ufer und nicht in der Gemeinschaft eines Nolde oder Rohlfs, deren Volksverbundenheit und Naturnähe nicht bestritten werden kann. Die Volksjury urteilte diesmal in erfreulicher Harmonie mit der offiziellen Jury der Künstlerbund=Ausstellung, für die Georg Kolbe, Philipp Hardt, SchmittRottluff und Erich Heckel verantwortlich zeichneten. Hzg. Wie sie sich fanden. Der Wiener Psychologe Bühler hat kürzlich 5000 Verheiratete aus allen Klassen danach befragt, wie sie ihren Mann bzw. ihre Frau kennen gelernt hätten. Das Ergebnis der Umfrage zeigt, daß der Mensch von heute viel konservativer und weit weniger sprunghaft ist, als man erwarten könnte. Ganze 28 Prozent der Befragten gaben zur Antwort, daß Jugend= und Schulfreundschaft die Ursache ihres Sichkennen= und Liebenlernens gewesen war. An zweiter Stelle mit 14,6 Prozent aller Fälle stehen diejenigen, die einander auf Grund gegenseitiger Bekanntschaft bei den Eltern oder Verwandten geheiratet haben. 12,8 Prozent wurden von der Kameradschaft in den Arbeitsstätten, Büros, Läden oder Fabrikhallen gestiftet, 10,3 Prozent vom Zusammensein in Geselligkeitsvereinen, Schach=, Sport= und Vergnügungsklubs, 8,9 Prozent von der Gemeinschaft auf Fertenreisen. „Westermanns Monatshefte.“„In Hitlers Geburtsland“ heißt ein Aufsatz von Hermann Ebers, der mit zehn Aquarellen des Verfassers geschmückt ist. Ueber„Staat und Schrifttum“ schreibt Wilfrid Bade, Regierungsrat im Propagandaministerium. Vom neuen Hamburger Wohnbau erzählt Prof. Rud. Schmidt in seinem Artikel„Aus dumpfen Gängen in sonnige Gärten“. Ein neuer Roman, dessen Autor Robert Hohlbaum ist, heißt: Stein, der Roman eines Führers. Deutscher Liederabend Protektor: Kreiskulturwart Karl Wilke Abschiedskonzert(Stadtheat. Bielefeld, am 2. Sept., Sonnabend 8½ Uhr in d. Ressource Am Flügel: Adele Hellmann. Näheres Siehe Plakate. Industrie täglich ab 8 Uhr Kapellmeister Hilf! Cale Monopol Ab heute die Rheinische Konzertund Stimmungs- Kapelle Gebr. Franken Konzert Tanz Stimmung TusculumBler-Bar Heute 8 Uhr Eröffnung Bielefelds schönster Unterhaltungsstätte Kabarett Tür ane Im Konzerthaus Eintritt frei! Kaffechaus-Preise Eintritt frei! Morgen Sonnabend und Sonntag 4 Uhr: „Die fröhliche Moccastunde“ mit auserlesenem Programm. EIntritt frel! Eintritt frei! (JTeohnikum Lemge I. L. ssesegsscle Bauschuls #sschinen, Ario, Bröchenbau: Bekboissha.-Bebiebslsche „Heches Pumhstenter isss. Sx i. hhte 8 Im Bunten Haus Senne 11 spielt am Sonntag, den 3. Septemben, die gesamte SA.-Kapelle Senne. Früh-Konzert ab 9½ Uhr. Nachmillags-Kogzert ab 3 Uhr. Eintritt frei. Hierzn ldet freungl ein Die Verwaltung. Jar T 894 1890 unzschule[Wolbers Kaftee Prist Zinmerstraße7#. Seaescnansraune 1/VTETPere Kärfee Fernsprecher Nr. 4265□ Ulmenstraße2II Der Schüler-Kursus beginnt für Damen am Sonnabend, den 9. September. 16 Uhr für Herren am Mittwoch, den 6. September. 16 Uhr Die Abend-Kurse am Montag, den 4. und Dienstag. den 5. Sept., 20½ Uhr Tanz-Tee, ab Sonntag, den 3. September, 17 Uhr immer frisch und immer fein, trinken Sie ihn doch auch! Tapetenjetzt am billigsten. Kein Laden! Nur Lager! Lüttge, Renteistraße 26. Toreingang.(zwischen Rathaus- u. Steinstralle). SMNERSUH Heute, Freitag, 4 Uhr (Kassenöffnung.30 Uhr) ERSTAUFFUHRUNG des seit langem angekündigten neuen Karm Karet-urehilmes SioNa Palast Lachen— Frohsinn Temperament das ist die Devise unseres neuen Spielplanes! F S HANS FRLOE BRAUSEWETTER BERLINER SAOS: E:E MO vEER: HANS AAN Sin Sanus ae Ein Film voll Tempo— Witz— Scharm— zündender Musik und lustiger Situationen mit den enzückenden Schlagern: „Das Glück machl eine Frau so schön“ „Wasfang'ich an mit meiner Sehnsucht?“ Dazu: George Bancroft Kands aus dem Bühker mit Karin Hardt, Hans Brausewetter, Walther Rilla, Max Adalbert, Rolf von Goth, Julius Falkenstein, Marge Lion. Regie: Erich Waschneck. Musik: Allan Gray Das Beiprogramm: „Petri Heil“ 4# Werhat hierrecht? Eine Komödle nach Georg Mühlen-Schulte mit dem Fliegentüten-Heinrich Karl Beckers, Fritz Odemar, Gerhardt Dammann u. Lotte Lorring in den Hauptrollen. Olatonwoche 1 Beiprogramm. Sie haben lange auf einen George BancroftFilm wie diesen gewartet, und Sie werden lange warten müssen, um wieder so einen guten und spannenden Film zu sehen. Die neueste# Ton- Woche * alazl Theater Wir bringen ab heute Freitag den Autschen ertagenden, alem: raubenden Tonflim aus dem innern Afrikas: die Jurchtbare Geiel des Cchwar zen Eretche Pachende Sensalionen! Autregende Szenen! Die alrikanische Wildois mit ihren tausend Gefahren wird ungemein wirkungsvoll und eindringlich veranschaulicht. Hauptdarsteller: Tala Birell, M. Douglas, M. Norita, O. Stevens. Willy DomgrafFaßbaender den ausgezeichneten Sänger. im Zusammenspiel mit Ery Bos, Trude Hesterberg, Paul Westermeler in dem entzückenden muslkallschen Groß-Tonlustsplel: Bielefelder General=Anzeiger Zweites Blatt der Westfälischen Neuesten Nachrichten, Nr. 204 Freitag, 1. September 1933 Reichsmieterlag in Bielefeld am 10. September Der Reichsbund Deutscher Mieter e. V. hat für den 10. September einen außerordentlichen Reichsmietertag nach Bielefeld einberufen. Die Tagung beginnt um 9 Uhr im Hotel„Vereinshaus“. „Brüder in Rol“. Es wird nochmals auf die große nationale Kundgebung„Brüder in Not“ am Sonnabendabend vor dem neuen Rathaus hingewiesen. Antreten zum Zuge um 19.30 Uhr auf dem Kesselbrink. Die Vereine und Verbände werden gebeten, sich zahlreich und möglichst mit Musikkapellen zu beteiligen. Die Leitung des Aufmarsches liegt in den Händen des Führers des Roten Kreuzes, Pg. Rechtsanwalt Koch, der die nötigen Anordnungen über die Zusammensetzung des Zuges SA und Es fahren nach Nürnberg Heute um 11 Uhr treten die SS=Männer, die nach Nürnberg zum Reichsparteitag fahren, auf dem Schillerplatz an. Anschließend wird geschlossen über den Niederwall, die Niedern=, Obern=, Koblenzer und Gütersloher Straße zur Martinikirche marschiert. Dort stehen die Fahrzeuge, die die SS=Männer nach Munster zum„Startplatz“ des Nürnberg= Sonderzuges birngen werden. Der SS=Motorsturm wird seine Kameraden eine Strecke geleiten.— Bei der Rückkunft am Montagabend ist eine feierliche Einholung vorgesehen. Die SA=Männer, die zur Nürnberg=Fahrt bestimmt sind, treten bereits um.30 Uhr auf dem Schillerplatz an. Die SA=Leute werden nach Detmold gebracht, wo sie den NürnbergSonderzug besteigen. Ausbesserung an Schulgebäuden Oeffa=Darlehen für Volksschulen Der Preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung hat sich in einem Runderlaß an die Regierungspräsidenten mit dem Arbeitsbeschaffungsprogramm in bezug auf die Schulverwaltung beschäftigt. Diesem Erlaß entnimmt der Amtliche Preußische Pressedienst folgendes: Instandsetzungs= und Ergänzungsarbeiten an Volksschulen haben mit Rücksicht auf die Finanz= und Kassenlage der Schulverbände in den letzten Jahren fast gar nicht mehr vorgenommen werden können. Da auch der Staat für diese Zwecke Mittel nicht mehr zur Verfügung stellen konnte, ist der Zustand der Volksschulgebäude vielfach ein derartiger geworden, daß alsbaldige Abhilfe dringend erforderlich ist. Den Schulverbänden wird eine Möglichkeit zur sofortigen Inangriffnahme solcher Arbeiten eröffnet durch das Gesetz zur Verminderung der Arbeitslosigkeit vom 1. Juni d.., nach dem die Deutsche Gesellschaft für öffentliche Arbeiten.=G.(Oeffa) auf Veranlassung des Reiches Darlehen gewährt für Instandsetzungs= und Ergänzungsarbeiten an Verwaltungsgebäuden; zu ihnen gehören insbesondere auch die Schulen, vor allem wenn hier im Zusammenhang mit neuen Siedlungen Ergänzungsarbeiten erforderlich werden. Daß Arbeiten dieser Art= volkswirtschaftlich wertvoll und daß sie zusätzlich sind, d. h. in absehbarer Zeit aus eigener finanzieller Kraft des Trägers voraussichtlich nicht ausgeführt werden können, braucht nicht besonders hervorgehoben zu werden. 90 Randsiedlungen in Bielefeld=Stieghorst In der nächsten Woche wird mit dem Bau der neuen Randsiedlung in Stieghorst begonnen werden. 90 Siedler werden sich hier ein neues Heim schaffen. Die Straßen für die neue Siedlung sind schon mit einer festen Packlage versehen, um die leichtere Anfuhr der Baumaterialien zu ermöglichen. Mit dem Bau mußte bis jetzt gewartet werden, da die Felder, auf denen die neue Siedlung entsteht, jetzt erst abgeerntet sind. Die Randsiedlung in Bielefeld=Stieghorst wird die größte ihrer Art in Bielefeld und Umgegend werden. Der Lacifderirag in der Meiammbastrle Eine wichtige Entscheidung des Treuhänders der Arbeit Der Arbeitgeberverband in der Metallindustrie hatte zum 31. März 1933 den bis dato gültigen Rahmenvertrag gekündigt und den alten Gewerkschaften neben einer Erleichterung bezüglich der Feriengeldzahlung für das Jahr 1933 weitere Forderungen unterbreitet, die insbesondere den Abschnitt„Akkordwesen" betrafen und infolgedessen Unklarheiten erhellen sollten. Durch den Ausbruch der nationalen Revolution und die Bestellung der Treuhänder der Arbeit ist die Klärung dieser Fragen durch den Eingang der Verfügung jetzt erst erfolgt. Die Verfügung hat folgenden Wortlaut: Gemäß 8 2 Abs. 1 Satz 1 des Gesetzes über Treuhänder der Arbeit vom 19. Mai 1933 (Rgbl. I S. 285) bestimme ich: Der zwischen dem Arbeitgeberverband der Metallindustrie„Bielefeld und dem Deutschen Metallarbeiter=Verband, Krei= Bielefeld, bestehende Tarifvertrag für die Bielefelder Metallindustrie wird ab 24. Juli 1933 mit folgenden Zusätzen bezw. Aenderungen versehen: 1. In§ 4 Hauptabschnitt„Akkordwesen“ wird hinter dem ersten Absatz folgender Absatz hinzugefügt:„Die Entscheidung darüber, ob die Eigenart der Arbeit für Akkordarbeit vorliegt, trifft die Betriebsleitung. Arbeit ist nur dann in Akkord zu vergeben, wenn wirklich eine sinnvolle, das Wesen der Akkordarbeit treffende Kalkulation möglich ist. Die kkordarbeit muß ihrem inneren Wesen entsprechend zu einer Beschleunigung der Arbeit und damit zu einer Verbilligung gegenüber der Zeitlohnarbeit führen". 2. Der 4. Absatz, beginnend mit den Worten:„stellt ein Akkordarbeiter" bis„der die Arbeit normalerweise herstellt" wird gestrichen. An die Stelle dieses Abschnittes soll der bereits bestehende Abschnitt 5 unter Hinzufügung eines später hinzugekommenen Ergänzungssatzes in kleiner Abweichung wie folgt treten:„Wird ein Akkordarbeiter während seiner Arbeit mit Zeit lohn beschäftigt, so erhält er den Lohn, den ein Zeitlohnarbeiter normalerweise für diese Arbeit erhalten würde. Liegt dieser Lohn unter dem Akkordrichtlohn seiner Klasse, so erhält er dennoch den Akkordrichtlohn seiner Klase“ 3. Zu dem sogenannten Berliner Ab kommen über die festen Minutenbegriffe der 90, 95 und 98 Minuten, das an Stelle des ursprünglichen Abschnittes, der mit den Worten„Akkorde sind hinsichtlich Zeit...“ bis „der betreffenden Gruppe erbringen“ getreten ist, wird folgende Entscheidung getroffen: a) Ein Arbeitsstück, welches nach Größe oder Formgebung oder Material noch nicht gemacht worden ist, stellt bei Vergebung in Akkordarbeit einen neuen Akkord dar. b) Ein wesensgleich abgeänderter Akkord liegt dann vor, wenn es sich um dasselbe Arbeitsstück handelt, jedoch die Bearbeitungsweise eine Aenderung erfährt. Das Ausmaß der Anderung der Arbeitsweise braucht nicht erheblich zu sein gemäß dem charakteristischen Bestimmungswort im Berliner Abkommen „Wesensgleich". c) Der Einzelakkord ist grundsätzlich dadurch gekennzeichnet, daß es sich entweder nur um eine Einzelstückfertigung handelt oder um eine derartige geringe Zahl einiger weniger Stücke, daß die Grundlagen des Akkords gegenüber sonst üblicher Serien— oder Massenanfertigung völlig andere sind. gez. Treuhänder der Arbeit Westfalen Dr. Klein Wir erfahren dazu folgendes: In den letzten Jahren forderten die Gewerkschaften für alle und jede Arbeit die Vorgabe von Akkordarbeit unter Berufung auf den ersten Absatz im§ 4 des Hauptabschnittes „Akkordwesen“ im Tarifvertrag der Bielefelder Metallindustrie, der dahingehend lautete, daß„alle Arbeiten, deren Eigenart es gestattet und für welche die Vorbedingungen durch entsprechende Betriebseinrichtungen gegeben#ind, möglichst in Akkord vergeben werden sollen". Naturgemäß kamen hier Wünsche auf, die dem eigentlichen Begriff„Akkordarbeit" in keiner Weise mehr Rechnung trugen und lediglich darauf abzielten, höhere Bezahlung ohne entsprechende Mehrleistung zu erlangen. Hier hat der Treuhänder die Entscheidung gefällt, wie sie oben im Abschnitt l der Verfügung festgelegt ist. Akkordarbeit soll wenn die also nur dann angelegt werden, Arbeit dem Akkordarbeit inneren Wesen nach als vergeben werden kann unter der Voraussetzung, daß bei einer Verbilligung gegenüber der Zeitlohnarbeit eine beschleunigte Arbeit eintritt. Zu Abschnitt lI der Verfügung wäre folgendes zu sagen: Die Bestimmung des jetzt gestrichenen Abschnittes fand zurzeit, als er von den Tarifvertragsparteien geschaffen wurde, nur äußerst selten Anwendung, da die Fabrikation selbst eine laufende war. Während der letzten Jahre wurde durch Auftragsmangel bezw. Auftragserteilung in kleinsten Mengen die Notwendigkeit, Akkordarbeiter auf Zeitlohnarbeit anzusetzen, immer häufiger, wobei hinzukam, daß zwischen dem Deutschen Metallarbeiterverband und dem Arbeitgeberverband der Metallindstrie über den Begriff von Arbeit, die der sonstigen Akkordarbeit eines Arbeiters entsprach, weitgehendst Meinungsverschiedenheit herrschte. Die Folge war, daß in ein und demselben Werk der Akkordarbeiter, wenn er gleichgelagerte Arbeit wie ein Zeitlohnarbeiter leistete, ein erheblich höheres Stundeneinkommen für die Arbeit erzielte, wie der Zeitlohnarbeiter, der diese Arbeit dauernd machte. Dies stellte eine Ungerechtigkeit dar, die nunmehr durch die Verfügung des Treuhänders beseitigt worden ist. Von besonderer Bedeutung ist die Verfügung zu Abschnitt III. Ueber die Anwendung des sog. Berliner Abkommens traten innerhalb der Betriebe zahllose Streitigkeiten auf, ohne daß es mit den alten Gewerkschaften je gelang, eine Lösung durch klare Unterscheidung der Begriffe zu erhalten. Die Verfügung des Treuhänders schafft hier eine eindeutige Klärung und gibt erst die praktische Handhabe dafür, das Berliner Abkommen so sinngemäß und wirklich anwenden zu können, wie es seinerzeit beim Abschluß des Abkommens beabsichtigt war. ers. Ausstellungen im Museum Zu den Jubiläen des Gymnasiums und der Auguste=Viktoria=Schule Heute, um 20.15 Uhr, findet im Museum, Wertherstraße 3, eine letzte öffentliche Führung statt durch die Ausstellung„November= geist— Kunst im Dienste der Zersetzung". Einleitende Worte spricht Kreiskulturwart Wilke. Dann gibt Dr. Schoneweg eine kurze Einführung in das Wesen der Ausstellung. In der nächsten Woche finden zwei neue Sonderausstellungen statt. Die erste ist der 375=Jahrfeier des Gymnasiums und Realgymnasiums gewidmet, die zweite betrifft die Hundertjahrfeier der Auguste=Viktoria=Schule. Beide Ausstellungen werden in den alten und jungen Bielefeldern liebe Erinnerungen wachrufen. N5KR-Besehl Empfang der Ostland=Treuefahrer Das NSKK. Bielefeld tritt am Freitag, 1. September, um 16.20 Uhr am Kyffhäuser an zur Abholung der Ostlandtreuefahrer in Herford. Um 19.30 Uhr Zusammenkunft aller RSKK=Männer im Kyffhäuser zum Begrüßungsabend. „Kampf dem Krebs“. Benutzt die letzten Besichtigungstage Wer noch nicht in der Krebsausstellung des Deutschen Hygiene=Museums gewesen ist, dem sei empfohlen, sich zu beeilen, denn der Sonntag, 3. September, ist der letzte Ausstellungstag. Tausende haben schon an diesen Tagen die für jeden wertvolle Ausstellung besucht. Jeder, der bei der Verbreitung der Kenntnisse über den Krebs, und zwar der klaren, wichtigen, ungeschminkten Kenntnisse mithilft, erwirbt sich ein Verdienst um das Lebensglück vieler seiner Mitmenschen. Um auch den tagsüber Unabkömmlichen Gelegenheit zu geben, die Ausstellung zu besuchen, ist auch für Freitag, den 1. September, eine 20=Uhr=Abendführung eingelegt worden. Es führen am Freitag um 18 Uhr Dr. Werner, um 20 Uhr Dr. Hesse und am Sonnabend um 18 Uhr Dr. Brandis. Posaunen am Rathaus 404 mal„Vom Himmel hoch... Am Sonnabend, den 2. September, Swerd der Posaunenchor Kuhlo den Bielefeldern eine besondere Freude bereiten. Das RheinischWestfälische Choralbuch von Rinck gibt“ällein 404 Variationen des Liedes„Vom Himmel hoch...“(einige davon sollen vom Rathausbalkon erklingen und zwar: Uralte Volksweise und Melodie(Erfurt 1524(Satz Kuhlo), Mirolydische Melodie 1524(Haßler 1608), Melodie und Satz Prof. Arnold Mendelsohn (früher in Bielefeld) 1905 und Melodie und Tonsatz Vulpius 1609. Ausklang:„Nun danket alle Gott“, ein Tonsatz von Bach mit Fanfarenstimmen. + Die musikalische Wochenschlußfeier in der Altstädter Nicolaikirche am Sonnabend um 18.30 Uhr weist folgendes Programm auf: Machs mit mir, Gott, nach deiner Güt(Bach 1685—1750); Konzert=Dur(Fr. Händel 1685—1756); Jesu, du mein Trost und Leben (Bach);„Denn die Herrlichkeit Gottes wird offenbaret", aus dem„Messias“(Händel); Vorspiel und Choral zu: Jesu, meine Freude (Bach). An der Orgel: Musikdirektor Gerlach. 15 fahre Wohnungsamt Die amtliche Gewinnliste der HJ.= Lotterie, deren Ziehung am 23. August vorgenommen wurde, wobei der Hauptgewinn von 20000 RM. auf die Losnummer 99432 in Serie D fiel, kann in der Geschäftsstelle der Hitler=Jugend, Turnerstraße 24, eingesehen werden. Alle weiteren Auskünfte werden auch dort erteilt. Der Passionswdeg zur neuen Wöhnung Aus Akten, die bald vergessen sind Wie mancher wird mit mehr oder weniger Zorn dieses Wohnungsamtes gedenken, dieser Behörde, die in bezug auf Popularität bei den lieben Nächsten direkt nach dem Finanzamt und der städtischen Steuerhebestelle kam. Heute noch, wo es eigentlich aufgehört hat zu leben, wo nur noch die Geschäfte abgewickelt werden, kommen noch Leute und fragen und bitten und jammern. Ja, ja, wenn die Räume in der ersten Etage des früher Modersohn'schen Hauses an der Niedernstraße erzählen könnten, wie manches Lied würde da gesungen werden von Kummer und Not, feuchten Wohnungen, Raummangel, bitterbösen Hauswirten und zahlungsfaulen Mietern und was weiß man mehr! Wie entstand nun eigentlich die Wohnungsnot? Eine Folge des Krieges, nichts weiter. Der Krieg verhinderte das Bauen, Menschen und Material fehlten, jeder Wohnungsbau lag brach. Dann kamen die vielen Kriegstrauungen, und plötzlich war die Nachfrage größer als das Angebot. Schon im Juli 1918 griff das stellvertretende Generalkommando ein und erließ eine Verfügung über die Bewirtschaftung von Wohnungen. Im September 1918 erließ der preußische Staat der In Bielefeld wurde bereits in der Mitte des Jahres 1918 das Wohnungsamt eingerichtet. Es bestand eine Beschlagnahmekommission, die vielen Hauswirten und Mietern großer Wohnungen noch in grauslicher Erinnerung sein dürfte. Seit dem Jahre 1925 allerdings schon gehörte sie der Vergangenheit an. Die Wohnungsnot nahm nun mehr und mehr zu. Es wurden die Mietberechtigungskarten ausgestellt, andere, besonders dringliche Fälle wurden mit einem„geheimen Signum“. versehen und dadurch als besonders vordringlich gekennzeichnet. Im Jahre 1919 suchten bereits 511 Personen eine Wohnung— drei Jahre vorher war noch ein Ueberschuß von über 1 Prozent zu verzeichnen! Im Jahre 1920 macht die Zahl einen großen Schwung: 1157 Personen suchen eine Wohnung, davon wollen sich 407 verbessern, und 756 Personen hausen in engen Löchern oder mit mehreren Personen in nicht genügend Räumen. Die Not wird größer und größer, 1921 sind es bereits 2090 Wohnungsuchende, darunter 1473 Personen ohne eigene Wohnung: 1922 steigt die Zahl weiter auf 2382 mit 1519 Personen ohne eigene Wohnung, der Rekordhunger überfällt auch hier die Statistik, 1923 sind es schon 2570 Personen, die sich entweder verbessern oder gar eine eigene WohAnordnungen zum Schutze der Mieter und nung haben wollen, 1924: 2874 Personen und Maßnahmen gegen den Wohnungsmangel. 1925 bereits 316° Bielefelder Weit mehr als die vereils 5102 Gieleselder. Wen mehr uls Hälfte der in diesem Jahr gemeldeten Wohnungsuchenden lebt unter den unmöglichisten Verhältnissen in surchtbaren Wohnungen, Krankheit und Elend breiten sich aus, in manchen Häusern schlafen bis zu 10 Personen in einem Zimmer, Mensch und Tier hausen im selben Loch, entsetzlich sind die Zustände. So ging es von Jahr zu Jahr weiter, bis auf 4288 Wohnungsuchende im Jahre 1928. * Endlich im Jahre 1929 konnte ein Fallen der Ziffer gemeldet werden, und zwar auf 3989. Viel war's ja nicht, aber man hatte wenigstens wieder die 3000=Grenze erreicht. Inzwischen entstanden auf der Siedlung Wellensiek die Neubauten, die eine kleine Abhilfe schafften. Die meisten Wohnungsuchenden beklagten sich über die hohen Preise der Neubauwohnungen. Im ganzen wurden im Jahre 1929 rund 820 Wohnungen mit und ohne Staatsmittel usw. errichtet. 1930 brachte neue Trauer— die Zahl der Wohnungsuchenden war wiederum auf 4151 gestiegen. Hier ist allerdings zu berücksichtigen, daß die Eingemeindung eine große Anzahl Wohnungsuchender auf das städtische Wohnungsamt führte. Im Verhältnis zum Abgang ist dennoch ein Sinken der alten Wohnungsuchenden um 12,58 Prozent zu melden, das war ein Rückgang von 502 Personen. Im folgenden Jahre trat eine gesetzliche Aenderung ein: die vorhandenen Mietberechtigungskarten wurden eingezogen und nach den neuen Grundsätzen andere ausgestellt. Diesmal kamen nur rund 1800 Personen in 558PSann Verartige Karte erhielten. 1932 sanr diese Zahl wieder um ein Bedeutendes, bis in diesem Frühjahr die gesamte Wohnungszwangswirtschaft bis auf wenige Bestimmungen— Mieterschutzgesetz usw.— aufgehoben wurde. Jetzt sind fast alle Wohnungen wieder im freien Markt zu erhalten. Die wohnungslose, die schreckliche Zeit wird bald nur noch eine böse Erinnerung sein. un Garsit uns Basianlen Aus dem Landkreise Bieleleld Einen neuen Wind in den Lehrplan der Berufs= und Fachschulen wird der grundlegende Erlaß bringen, den, wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, der preußische Minister für Wirtschaft und Arbeit soeben für den Bereich der vorgenannten Schulen verkündet hat. Der jugendliche Deutsche soll durch eine volksbürgerliche und staatsbürgerliche Erziehung fester als bisher mit dem Boden seines Heimatlandes, mit dem Blut seines Volkes und mit der Eigenart, Geschichte und Mission des deutschen Staates verbunden werden. Hierzu aber, so wird eingehend dargelegt, reicht eine reine Vermittlung des entsprechenden Kenntnisstoffes nicht aus, die Aneignung der volks- und staatsverbundenen Anschauungs= und Handlungsweise muß vielmehr von den Lehrern und Erziehern praktisch vorge lebt werden. Das enge Vertrauensverhältnis zwischen Lehrern und Schülern und die auf Leistung begründete Autorität des Lehrers müssen die deutsche Jugend schon in der Schule mit dem Führergedanken vertraut machen. Opfersinn der Beamten 4500 RM. in Bielefeld gespendet Seit der nationalsozialistischen Revolution haben die Regierungen und die neuen nationalsozialistischen Führer der Beamten ihr besonderes Augenmerk darauf gerichtet, die alten Tugenden der Beamtenschaft, die sich vor allem in der selbstlosen Hingabe an den Staat und in einer vorbildlichen Opserbereitschaft äußerten, wieder zu erwecken. Die Beamtenschaft hat auch bald den hohen Wert der nationalsozialistischen Staatsaufsassung erkannt. Sie beteiligt sich rege am Neuaufbau des Staates. Von dem Bewußtsein durchdrungen, daß nur durch Opfer und immer wieder Opfer eine bessere Zukunft entstehen kann, sind die Beamten gern dem Ruf des Leiters der Beamten=Abteilung bei der Reichsleitung der NSDAP. und Führers des Deutschen Beamten=Bundes, Pg. Neef, gefolgt und haben sich an der„Stiftung für die Opfer der Arbeit" und an der„Spende zur Förderung der nationalen Arbeit" beteiligt. Durch besondere Anordnungen des Pg. Neef sind die Sammlungen und freiwilligen Spenden einheitlich bei allen Behörden geregelt worden. Hierdurch ist es möglich, das Ergebnis für den Stadtkreis Bielefeld bekanntzugeben. Für die„Stiftung der Opfer der Arbeit“ wurden 300 RM. gezeichnet. Für die„Spende zur Förderung der nationalen Arbeit“ sind einmalig 4200 RM. gespendet worden, wovon auszugsweise genannt sind: Reichsbahn 1165 RM., Reichspost 620 RM., Kommunale Verwaltung 960 RM., Kommunale Betriebe 430 RM., Versorgungsamt 210 RM. Fortlaufend für die Monate September 1933. bis März 1934 werden insgesamt etwa 30 000 RM. an Spenden aufgebracht werden. Spende für die nationale Arbeit Die Gärtner und Arbeiter der städtischen Gartenbau=Verwaltung haben 276,45 RM. für die Spende der nationalen Arbeit gezeichnet. * Bieleselder Industrie und Hitler=Jugend Für den Oberbannaufmarsch der Hitler=Jugend am 23. und 24. September stellten die Dürkopp=Werke.=G. Raum für 3000 Schlafstellen sowie ihren Sanitäts= und Feuerwehrdienst zur Verfügung.— Die Hermann=Windel=G. m. b.., Windelsbleiche, liefert aus ihrer Küche 200 Liter Essen und stellt ein Fuder Stroh. Karloffelfeuer...! Kommt man jetzt abends durch die Vorstadtsiedlungen, so sieht man überall die Kartoffelfeuer brennen. Aller Unrat, Kartoffelstrünke und Unkraut, alles wird auf einen Hausen gestapelt und dann, wenn die Dämmerung hereinbricht, angezündet. Besonders eifrig betätigt sich dabei die Jugend. Sie werfen auch Kartoffeln in die Glut und lassen sie rösten. Unterdessen muß Onkel Heinrich, der breitbeinig und auf die Forks gestützt dasteht, Kriegserlebnisse erzählen. Ganz still sind die Knaben und lauschen der spannenden Erzählung:„.. wir lagen da in der vordersten Stellung. Ssssst bumms! schlugen die Granaten in unserer Nähe ein. Um zwölf Uhr war der Sturm angesetzt! Vier Minuten vor zwölf, drei, zwei, eine, zwölf Uhr! Hurra! So stürmten alle aus dem Graben gegen den Feind!"... „Hurra! Die Kartoffel sind gar!“ platzt da Williken in die allgemeine Spannung und fischt mit einem Stock nach den größten Kartoffeln:„Junge, was die aber schmecken!“ rt. Brackwede, 31. 8. Reicher Obstsegen. Eine ungewöhnlich reiche Obsternte steht in diesem Jahre in Aussicht. Sowohl die Apfel= als auch die Birnbäume tragen so schwer, daß die Aeste in zahlreichen Fällen gestützt werden mußten. Dabei sind die Früchte imn Verhältnis zu der Menge ziemlich groß, so daß von den sogenannten„Hungeräpfeln“— wie der Volksmund sagt, nur wenige vorhanden sind. Aber noch in erhöhterem Maße tragen die Pflaumen= und Zwetschenbäume. Das Zwetschenmus mag wohlfeil werden! In der weiten Senne ist die Ernte stellenweise nicht so günstig, da diese Teile durch Nachtfröste im Frühling heimgesucht wurden. rt. Brackwede, 31. 3. Die freiwillige Sanitätskolonne vom„Roten Kreuz“ ist schon seit ihrem Bestehen immer eifrig bemüht gewesen, ihre Mitglieder stets auf der Höhe der Hilfsbereitschaft und des Könnens zu halten. Diesem Zwecke dienen auch die eingerichteten Kurse, die von Zeit zu Zeit abgehalten werden. Der nächste und zwar für„Erste Hilse“ soll nun am 6. September beginnen. Es wäre zu wünschen, wenn sich viele Teilnehmer, besonders junge Leute, melden würden. Meldungen werden jederzeit beim Führer der Kolonne, Aug. Wuttke, Abolf=Hitler=Straße 36, entgegengenommen. v. Brackwede, 1. 9. Hohes Alter. Heute feiert Herr Kamp, Kampstraße 10, seinen 75. Geburtstag. Quelle, 30. 8. Der Arbeitsdienst marschiert. Der F. A. D. Quelle veranstaltete seinen ersten Gepäckmarsch über 25 Kilometer, der als Training angesetzt war. Von den 40 Teilnehmern waren 14 mit dem vorgeschriebenem Gepäck von 25 Pfund versehen. Außer zwei Mann wurde die Strecke von allen in der hervorragenden Zeit von 3½ Stunden zurückgelegt. Die Leistung ist um so böher zu bewerten, als die Teilnehmer in geschlossener Formation marschierten, und den leistungsfähigeren Leuten nicht die Möglichkeit gegeben war, sich auszugeben. Isselhorst, 31. 8. Der Vaterländische Frauenverein vom Roten Kreuz stiftete aus dem Vereinsvermögen 100.4 für die hungernden Brüder in Rußland. Heepen, 31. 8. Die vereinigten Männerchöre„Westfalia" und„Lorbeer“ veranstalten alljährlich einen Konzert= und Liedertag. Man hat diesmal die Parkanlagen des Restaurants Oberwittler ausgesucht. Dort werden am Sonntag, den 3. September unter Leitung des Chormeisters eldmann Lieder von Weinhardt, Lange, Breu, Silcher, Wesseler und Heytland gesungen. In ein paar Zeilen * Am Donnerstag gegen 14.30 Uhr stießen in der Detmolder Straße, Ecke Gerichtstraße, ein Personenwagen und ein Straßenbahnzug der Linie 2 zusammen. Beide Fahrzeuge wurden beschädigt; Personen nicht verletzt. * Am Donnerstag gegen 18.30 Uhr stießen in der Viktoriastr., Ecke Altstädter Kirchstraße, ein Motorrad und ein Fahrrad zusammen. Beide Räder wurden leicht beschädigt. * Am Freitag gegen 4 Uhr drang in der Herforder Straße ein Mann widerrechtlich und mit Gewalt in ein Haus ein. Er wurde tätlich gegen einen anderen Mann, der auf die Straße flüchten mußte. Der Eindringling wurde in das Polizeigefängnis eingeliefert. Eine Familie wird gesucht In den ersten Tagen des Mai 1932 will ein Mann bei einer in der Gegend der Wertherstraße wohnenden älteren Bildhauersamilie— oder ähnlicher Beruf— ein Zimmer gemietet haben, das aber nicht bezogen wurde. Interesse der Aufklärung einer schweren Straftat wird die bezeichnete Familie dringend gebeten, sich umgehend bei der Kriminalpolizei, Viktoriastraße 9, Zimmer 18, zu melden. *„Ich bin ein Lump“ Donnerstag wurde in Bielefeld ein von auswärts stammender Mann festgenommen, der unberechtigt die SA=Uniform trug. Es handelt sich zweifellos um einen Betrüger, der sich mit Hilfe des braunen Ehrenkleides irgendwelche Vorteile verschaffen wollte. In einem seiner Stiefel fand man noch eine Hakenkreuzarmbinde. In den Abendstunden wurde er durch die Straßen der Stadt geführt mit einem Schild:„Ich bin ein Lump, ich habe unberechtigt die SA=Uniform getragen!“ * Nürnberg im Freitag=Rundsunk 16 bis 16.30 Uhr über alle Sender: Funkbericht vom Hauptbahnhof Nürnberg über die Ankunft der Züge der politischen Organisation. Anschließend Marschmusik. 17 Uhr über alle Sender: Rede des Führers auf der Kulturtagung. 19 Uhr über alle Sender: Funkbericht von der Eröffnung des Großen Parteikongresses mit Uebertragung der Proklamation des Führers. Anschließend Funkbericht vom Besuch des Führers im Waldlager der Hitlerjugend am Valznerweiher. * Die letzten Sprengungen Die Lutterregulierung nähert sich dem Ende. Am Becken II mußten in den letzten Tagen noch einige Sprengungen vorgenommen werden. Schwierigkeiten bereitet jetzt noch der Bau der neuen Brücke an der Hauptstraße. Diese ist um acht Meter verbreitert worden. Bei den Arbeiten am Brückenfundament ist man auf Treibsand gestoßen, der die Fertigstellung stark beeinträchtigt. Man hofft aber der Schwierigkeiten in kurzer Zeit Herr zu werden. Die Körung der Ziegenböcke im Stadt= und Landkreise Bielefeld findet nicht am 5. September, sondern am Montag, den 4. September 1938, statt. Im übrigen bleiben die festgesetzten Termine bestehen. Heute kann Herr Carl Scheele sein 40jähriges Jubiläum als Hauptversandleiter der Dürkoppwerke seiern. Er ist noch einer von der alten Garde des Gründers der Fahrradindustrie in Bielefeld und hat den weitaus größten Teil der Entwicklung dieses Industriezweiges schaffend miterlebt. Von allem anderen abgesehen, sind allein rund.5 Millionen Fahrräder, vom Vollreisenrade an bis zum heutigen Ballonrad, durch seine Hände gegangen. * Heute feiert der Friseur Friedrich Schöne= mann, Ulmenstraße 7, sein 30jähriges Geschäftsjubiläum. * Der Expedient Ellermann kann auf eine 40jährige Tätigkeit bei der Firma Mechanische Weberei Ravensberg.=G. zurückblicken. Der Aufbau der Arbeitsfront Eine Ausstellung des DHV. Der Deutsche Handlungsgehilfenverband, Ortsgruppe Bieleseld, veranstaltet in der Zeit vom 10.—16. September in sämtlichen Räumen des Hauses der Kaufmannsgehilfen, Schulstr. 10, eine große öffentliche berufskundliche Ausstellung. Die Ausstellung soll alle Besucher mit dem Aufbau der Deutschen Arbeitsfront und insbesondere mit der Arbeit des DHV. vertraut machen. Dir Ausstellung wird am Sonntag, den 10. September, morgens 115 Uhr, eröffnet und ist den Besuchern in der ganzen Woche lausend von 10—2 und—9 Uhr zugänglich. Am Schluß der Ausstellungswoche steht ein großer öffentlicher Vortrag des Leiters der Abt. Berufsbildung im DHV., Messarius(Hamburg), über das Thema:„Aufstiegsmöglichkeiten des Kaufmanns im nationalsozialistischen Staat". Der Vortrag findet im Evangelischen Vereinshaus um 20½ Uhr statt. Mit der Ausstellung und dem Vortrag wird die Bildungsarbeit des DHV. für das Winterhalbjahr 1933/34 in Bielefeld eröffnet. Keine Schwarzarbeit bei Instandsetzungsarbeiten Der Reichsarbeitsminister weist in einem Schreiben an die Landesregierungen darauf hin, daß die Reichszuschüsse für die Instandsetzung von Wohngebäuden und landwirtschaftlichen Wirtschaftsgebäuden nur dann eine starke Auswirkung für das Baugewerbe erzielen könnten, wenn dabei jegliche Schwarzarbeit ausgeschaltet würde. Er habe daher die Berücksichtigung von Regiearbeiten ausgeschlossen. Dem Ziele der Maßnahme würde es widersprechen, wenn ein Grundstückseigentümer oder seine Angehörigen für die Dauer des Umbaues oder der Instandsetzung von dem Handwerker als Pflichtarbeiter eingestellt würde. Hierdurch würde die Beschäftigungsmöglichkeit arbeitsloser Bauarbeiter verringert und ein solches Vorgehen wäre eine Umgehung der Bestimmungen zur Bekämpfung der Schwarzarbeit. Für die Berechnung der Höhe des Zuschusses könnten die dem Grundstückseigentümer tatsächlich entstandenen Kosten in Betracht kommen, die durch Rechnungen des Handwerkers nachgewiesen werden müßten. Die Berücksichtigung einer Kostenersparnis, die der Grundstückseigentümer durch eigene Mitarbeit oder Mitarbeit seines Personals erzielt, würde dem mit der Hergabe von Reichszuschüssen verfolgten Zweck widersprechen. BiabeIisek Originalroman von Hans Hirthamer Scheberschutsrecht dureh veriag Osker Heister, Verdausbs. Hscheruck verbeten 56) Die beiden Freunde bummelten nach dem Mittagessen ein wenig die Grimmaische Straße auf und ab und besahen sich die Schaufenster. Dann saßen sie auf dem Balkon einer netten Konditorei und tranken Kaffee. Treuner zündete sich umständlich eine Zigarre an.„Wie geht es eigentlich Frau Wessely?" „Alice?“ fragte Wendrich, der eine leichte Verlegenheit nicht unterdrücken konnte. weiß nicht, ich habe nichts mehr von ihr gehört.“ Treuners Zigarre entwickelte gewaltige Rauchschwaden. „Weißt du, Fritz, manchmal denke ich mir, ich sollte mir doch eine Frau nehmen! So als Junggeselle— ist ja ganz nett, solange man jung ist, nicht wahr, aber— siehst du, ich bin jetzt Mitte der Dreißig, da packt es einen manchmal! Herrgott, dieses ewige einschichtige Herumsitzen in den Kneipen! Man verbiestert einfach, wie soll ich sagen: man— friert, ja, das ist das richtige Wort. Man friert.“ Wendrich nickte nachdenklich und erstaunt. Treuner, den er immer für einen nüchternen, wenig empfindsamen Tatsachenmenschen gehalten hatte, zeigte sich ihm plötzlich von einer anderen Seite. Nach langer Zeit erst gab Wendrich eine vorsichtige Antwort. „Du solltest eben heiraten! Wie wäre es mit Alice Wessely?“ Da griff Treuner in die Brusttasche.„Ich habe ihr geschrieben! Das ist ihre Antwort!“ Wendrich griff nach dem Brief und begann zu lesen. „Mein lieber Doktor!— Sie haben eine geradezu beängstigende Art, einen mit schwerwiegenden Fragen zu überrumpeln. Ich soll Ihnen mitteilen, ob ich Ihre Frau werden will? Es wundert mich nur, daß Sie mir nicht gleich einen Termin für die Trauung vorgeschlagen haben. Spaß beseite! Was soll ich Ihnen nun antworten? Daß ich in Sie verliebt bin, läßt sich nicht behaupten. Verstehen Sie mich, lieber Freund! Ich habe schon zu sehr abgeschlossen mit den Dingen des Herzens. Auf eine Art bin ich glücklich, in meiner Kunst Befriedigung und Ausgleich gefunden zu haben. Mein Leben ist aufgebaut. Wenn ich trotzdem Ihre Frage nicht mit einem endgültigen Nein beantworte, so geschieht es in der Erwartung, daß Sie Geduld haben, auf das Ja zu warten. Vielleicht— ich weiß es noch nicht— reichen meine Gefühle wenigstens für eine verstehende Kameradschaft. Vielleicht führt Sie der Beruf dann und wann nach Berlin. Wir könnten uns dann besser mündlich über diese Dinge unterhalten. Ich habe eine Abneigung, meine Gefühle in Haar= und Schattenstrichen zu verausgaben. Man gerät da allzu leicht in einen unechten Ueberschwang, der der späteren Wirklichkeit nicht standzuhalten vermag. Zudem werden Sie über das Alter hinaus sein, da man Liebesbriefe in rosa Seidenbändern sammelt. Uebrigens: sollte ich mich wirklich entschließen, mich Ihnen auszuliefern, dann nur unter der Bedingung, daß ich weiterhin meiner Kneterei frönen darf. Wie denken Sie darüber? Ich bin mit besten Grüßen Ihre Alice.“ „Na also!“ sagte Wendrich, als er den Brief zurückgab. Als die beiden Freunde am nächsten Tag in Nürnberg eingetroffen waren, suchte Treuner sogleich den Untersuchungsrichter auf und holte sich die Erlaubnis, mit Frau Prenner wegen der Uebernahme der Verteidigung zu sprechen. Er fand sie in einer mutlosen Gleichgültigkeit. Als Jenny hörte, daß Wendrichs Freund vor ihr stand, belebten sich ihre Züge.„Glauben Sie mir“, rief sie verzweifelt,„ich bin so schuldlos, wie nur irgendein Mensch sein kann.“ „Davon bin ich fest überzeugt!“ sagte Treuner mit betonter Wärme.„Und wenn Sie mir ein wenig helfen wollen, wird es uns nicht schwer fallen, Sie aus dieser verdammten Kajüte herauszulotsen. Die ganze Anklage steht auf so schwachen Füßen.“ Das war eine tröstliche Musik für Jennys Ohren. Sie blickte Treuner an. „Auf welche Weise soll ich Ihnen helfen können?“ „Indem Sie mir ganz offen und rückhaltlos alles erzählen, was im Zusammenhang mit der Anklage irgendwie von Bedeutung ist.“ Jenny nickte gläubig. Dann begann sie ihm die Geschichte ihrer Ehe zu berichten, ihre dramatische Flucht, die Versuche, in Berlin ein neues Leben zu beginnen. Als sie geendet hatte, dachte Treuner eine Weile nach.„Nicht wahr, Sie haben mir nichts verschwiegen? Paul Märckl stand Ihnen nicht näher? Ich bitte Sie um Ihr volles Vertrauen!" Ueber Jennys Gesicht huschte ein schwaches Lächeln.„Ich habe Ihnen alles gesagt. Ich war dem jungen Mann dankbar, daß er sich meiner annahm. Vielleicht hätte ich seine Hilfe nicht in Anspruch nehmen sollen. Aber— ich hatte sonst niemand.“ Treuner verriet nicht, wie er darüber dachte.„Ich werde mir nun die Akten ansehen und mich dann noch einmal mit Ihnen beraten.“—— Wendrich bestürmte den Freund mit Fragen. „Nur gemach!“ wehrte Treuner ab. Ja, es geht ihr gut, soweit dies unter den obwalienden Umständen möglich ist. Im übrigen: eine scharmante Frau! Ich fange allen Ernstes an, dich zu beneiden!“ Wendrich schlug vor, Herrn Busse zu besuchen. Direktor Busse erzählte bereitwillig noch einmal alles. Treuner machte sich eifrig Notizen. „Wenn wir Frau Prenners Schuldlosigkeit klarstellen können, dann entfällt auch einer der Hauptbelastungspunkte gegen Paul Märckl.“ Busse horchte auf.„In der Tat, Sie haben recht!“ Treuner nachte nach.„Gibt es keine Anhaltspunkte, um festzustellen, ob Märckl zur Zeit des Verbrechens die törichte Leidenschaft zu Frau Prenner nicht schon überwunden hatte?“ Da wurde die Türe aufgerissen, und Fräulein Beckmann kam zum Vorschein. Sie zitterte vor Aufregung. „Verzeihen Sie, daß ich gehorcht habe! Ich — ich bin Herrn Märckls Braut.“ Busses Gesicht verdunkelte sich.„Was soll das? Ist das Ihr Ernst? Sie scheinen sich—“ Treuner unterbrach ihn.„Sie sind die Braut des jungen Mannes? Großartig. Wann haben Sie sich verlobt? Bitte, erzählen Sie alles! Keine Angst!“ Sie berichtete alles. In dem leidenschaftlichen Wunsch, dem Geliebten zu helfen, gab sie bereitwilligst ihr Geheimnis preis. „Und Sie hatten nicht den Eindruck, daß Paul Märckl etwas vor Ihnen verbarg, daß er unruhig, aufgeregt war?“ Gertrud Beckmann sah den Anwalt mit blanken Augen an.„Nein! Er hat mir seine Verirrung gestanden, er hat mir gesagt, wie glücklich er sei, daß er diese Torheit überwunden habe.“ #. Fzuner reichte ihr die Hand.„Brav, mein Fräulein! Ich werde Sie als Zeugin benennen!“ (Fortsetzung in der nächsten Nummer.] „Freiwillige vor!“ Ein Ehrenmal für die Gefallenen der Freikorp#s Generalleutnant Frhr. v. Watter, der letzte kommandierende General des VII..K. und erste Befehlshaber des Wehrkreises VI. schreibt uns zu der Frage der Errichtung eines Ehrenmales für die Gefallenen der aus allen Teilen Deutschlands stammenden Freikorps, der Sipo und Studenten im Ruhrgebiet in den Jahren 1918—1920: Das wiedererwachte Deutschland darf die in übernommenem Pflichtgefühl und in trotz aller Schmach und Schande noch hell lodernder Vaterlandsliebe sich in den Zeiten nach der„glorreichen“ Revolution von 1918 mit Leib und Leben der spartakistischen Gegenrevolution entgegenwarfen. zitternder Angst versuchten die„Volksbeauftragten“ eine marxistische Armee zu bilden. Als dieser Versuch schon in seinen Anfängen kläglich scheiterte, trieb sie die Not auf einen anderen Weg. Der Ruf erschallte „Freiwillige vor.“ Und sie kamen aus den Reihen der alten Armee und aus allen Ständen und Berufen herbei. Beherzte Offiziere stellten unter der ruhmreichen Flagge Schwarz=weiß=rot aus ihnen scharf disziplinierte Freikorps auf, die sich später zur vorläufigen Reichswehr auswuchsen. Die schweren Kämpfe, die sich 1919—1920 im rheinisch=westfälischen Industriegebiet abspielten, sind dort noch in der Erinnerung, im übrigen Deutschland aber in ihrem Umfange nie so recht bekannt geworden, auch nicht, wie groß die Gefahr des Bolschewismus zu jener Zeit war. Führer und Kämpfer der Freikorps und der damals noch militärisch organisierten Sipo sowie der Studentenverbände sind an ihren damaligen oberste Befehlshaber im Ruhrgebiet, Generalleutnant Frhr. v. Watter, mit der Anregung herangetreten, dafür zu sorgen, daß ihren in den Kämpfen mit der Waffe gegen einen erbitterten spartakistischkommunistischen Feind gefallenen Kameraden ein ehrenvolles Gedenkzeichen geschaffen wird. Es hat sich ein engerer Ausschuß zur Verwirklichung dieses Ehrengedenkens unter dem Vorsitz des Generalleutnants Frhr. v. Watter gebildet. Um Zersplitterung zu vermeiden, wird der Oeffentlichkeit schon jetzt hiervon Kenntnis gegeben. Ein Aufruf folgt. Einige Spenden sind zur Vorbereitung für die Errichtung dieses Gedenkzeichens bereits eingegangen. Weitere werden angenommen auf dem Postscheckkonto Berlin Nr. 72669 für Generalleutnant Frhr. v. Watter. it Freizeitgestaltung im Arbeitsdienst Immer wieder wird gefragt, ob die im Arbeitsdienst stehenden jungen Menschen sich in ihrer Freizeit vollkommen selbst überlassen bleiben, oder ob auch hier seitens der Führung irgendein Einfluß ausgeübt wird. Auf alle diese Fragen wird in einem Zwiegespräch geantwortet, das am Mittwochabend um.40 Uhr (20.40 Uhr) zwischen Dr. Decker, MöR., Lehrer an der Reichsschule des deutschen Arbeitsdienstes, und Oberfeldmeister Scheidt, einem alten Praktiker des Arbeitsdienstes, ebenfalls Lehrer an der gleichen Schule, über den Berliner Sender stattfindel. Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskosten Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskosten(Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und„sonstiger Bedarf") ist im Durchschnitt des Monats August 1933 um 0,8 v. H. auf 118,4(gegenüber 118,7 im Vormonat) zurückgegangen. Vereine und Veranstaltungen Der Abschiedsabend von Gert Buchheim findet Sonnabend um 20.30 Uhr in der Ressource statt. Gert Buchheim singt Lieder von Beethoven, Handn, Schumann, Schubert. Frl. Hellmann spielt Händel und Brahms. Nach dem Konzert zwangloses Beisammensein. Karten im Vorverkauf in der Pfefferschen Buchhandlung und beim Verkehrsamt. Kabarett für alle: Heute, 20 Uhr, Gröffnung im Konzerthaus. Sonnabend und Sonntag, 16 Uhr: „Die fröhliche Mokkastunde“. Der Gloria=Palast zeigt ab Freitag im Doppelprogramm das Lustspiel„Moderne Mitgift“. Hauptdarsteller sind: Martha Eggerth, Leo Slezak, Georg Alexander, Hans Brausewetter, Trude Berliner. Regie führte E. W. Emo. Die Musik komponierte Hans May. George Bancroft, der bekannte amerikanische Charakterschauspieler, ist der Hauptdarsteller des zweiten, Tonfilms„Wer hat hier Recht?“ Der Film war in deutscher Sprache ausgeführt. Die neueste Usa=Tonwoche vervollständigt den Spielplan. Im Palast=Theater läuft ab Freitag ebenfalls im Doppelprgramm,„Nagana“(die furchtbare Geißel des schwarzen Erdteils), der Aufsehen erregende Tonfilm aus dem Innern Afrikas. Die Träger der packenden Handlung sind: Tala Birell, M. Douglas, M. Morita, O. Stevens.— Das entzückende musikalische Tonlustspiel„Ich will Dich Liebe lehren“ bringt den bekannten Sänger Willy Domgraf Faßbänder im Zusammenspiel mit Ery Das Wetter der Woche Bericht der Wetterwarte Essen vom 81. August Der Nordseewirbel hat in der letzten Nacht Westdeutschland überquert und liegt heute morgen zwischen Elbe und Oder. Er brachte nur Bewölkungszunahme und ganz vereinzelt unbedeutende Niederschläge. Auf seiner Rückseite haben Kaltluftmassen Westdeutschland überflutet und hier einen leichten Temperaturrückgang veranlaßt. Innerhalb der Kaltluft heitert es wieder stark auf. Eine neue Störung ist vor Island angekommen und bringt bereits dem nördlichen Großbritannien Niederschläge. Da über Westdeutschland wieder absinkende Luftbewegung einsetzt, dürfte bei Durchzug der Störung nach vorübergehender Aufheiterung nur die Bewölkung wieder zunehmen. Aussichten für Sonnabend: Keine durchgreifende Aenderung. Witterungsbericht vom 1. September: Mitgetellt von F. Böckelmann Wwe. Niedrigster Thermometerstand in der Nacht+12 Grad Celsius. Thermometerstand um 9 Uhr vormittags + 13 Grad Celsius. Barometer 755 Millimeter. Wind SW. Himmel bedeckt. Niederschläge am 31. August 0,5 Millimeter. Bos, Trude Hesterberg, Paul Westermeier.— Die neue Fox=Tonwoche gibt den aktuellen Zeitbericht. Universum zeigt ab heute den neuen, seit langem angekündigten Karin=Hardt=Großfilm„Hände aus dem Dunkel“ mit Karin Hardt, Hans Brausewetter, Walther Rilla, Rolf von Goth, Leonhardt Steckel, Max Adalbert und Julius Falkenstein in den Hauptrollen. Im Beiprogramm die Komödie nach Georg Mühlen=Schulte„Petri Heil“ mit dem Hamburger Original Karl Beckers genannt„Fliegentüten=Heinrich“ in tragender Rolle. Usatonwoche und Kulturfilm beschließen ein vielseitiges Programm. Antobusfahrt nach Lopshorn. Das Städtische Verkehrsauto fährt am Sonntag nach dem Jagdschloß Lopshorn. Abfahrt Jahnplatz 8 Uhr. Anmeldungen Volkshalle, Papenmarkt 2. Casé Monopol: Ab heute die Rheinische Konzertund Stimmungs=Kapelle Gebr. Franken. Konzert und Tanz. Buntes Haus(Senne ll): Sonntag spielt die gesamte SA=Kapelle Senne. Ab 9½ Uhr FrühKonzert. Ab 15 Uhr Nachmittags=Konzert. B. R. K. D.(Sektion Bieleseld): Sonnabend, 21 Uhr, Monatsversammlung. Wchhf W Bielefelde Markt-Drogerie, Niederwall 9: Bahnhoff-Drogerie, Bahnhofstraße. Ecke löllenbecker Straffe 1: Paulus-Drogerie, G. Seelhorst: Drogerie Mever zu Bentrup Gebrüder. Heeper Stralle 29. Schildesche: Schtllers Drogerie, Endstation d. Straßenbahn. Brake: Bahnhofs-Drog. W. Böke. Nehmen Sie bei Ihren Einkäufen stets Bezug auf die Inserate der Westt Neuesten Nachrichten. Aufbügel=Institut „Ropert“ Anzugchem. reinig. und bügeln...00 Mantel.75 Kleider von..50 an. Anzug entstauben und bügeln...75 Annahme von Wäsche: Oberhemden 45 u. 504 Kragen.. Su. 104 Hauswäsche, schrankfertig, Pfund 25 nur Heeper Str. 48. Ruf 5130. Abholen und Zustellen kostenlos. 17 Einmaliges Operngastsplel des Stadttheaters Bremerhaven Goethe-Freilichtbühne an der Porta, Mittwoch, den 6. Sept., abends 8 Uhr: Der Freischündz von Gerl Meris v. Weber. Preise: 50 Pfg.,.—,.50,.— RM. Schüler- und Erwerbeiosenvorstellung: Dienstag. 5 Sept., 6 Uhr. Preise 30 u. 30 Pig. 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W.— Heinrich Wittvogel, Osnabrück.— August Rodenhausen, 74., Minden i. Volk in Not. Der Deutsche Reichsausschuß für Leibesübungen(e..) nimmt mit seinen angeschlossenen Vereinen und Verbänden am Unzuge„Volk in Not“„Rettet unsere Auslandsdeutschen im Wolgagebiet“ am Sonnabend, den 2. September teil. Antreten 19.30 Uhr. 1. Turner(Leitung DRA. Turnwart Uthoff) an der Turnhalle Paulusstraße. 2. Sportvereine(Leitung DRA. Sportwart Zimmermann) am neuen Wochenmarkt(Paulusstraßenausgang). 3. Eichenkreuz und gesamte männliche evangelische Jugend(Leitung Felger=Glade, 2. DRA. Vors.) am Paulusheim, Markgrasenstraße. Ingenleurschule Bad sulza Thür. Höhere Technische Lehranstalt, Maschinenbau, Elektrotechnik, Automobil-u. Flugtechnik, GasWassertechnik, Chemie, Werkmeist.-Abtellg. Progamm krei Das Städt. Verkehrsauto fährt am Sonntag. den 3. Sept. 1933, nach der idyllisch gelegenen Waldwirtschaft Jagdschloß Lopshorn. Abfahrt Jahnplatz 8 Uhr vorm. Preis pro Person hin und zurück RM..80. 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M. in den hiesigen Tageszeitungen erschienenen Bekanntmachung festgesetzten Termine bestehen. Bielefeld, den 29. August 1933. Der Vorsitzende des Kreisausschusses des Landtreises Bielefeld: Dr. Beckhaus. Bekanntmachung! Am 2.., 15.30 Uhr, sollen auf dem hiesigen Güterschuppen 200 kg Schuhkreme in Dosen öffentlich an den Meistbietenden geg. sofortige Barzahlung verkauft werden. Güterabsertigung Bieloseid Hauptht.) Phrenologin! Wohne nicht mehr Bielefeld, Bach 5, sondern Turnerstraße Nr. 9. Frau Cramer (früher Dreise). S S S K KN Jüngere chemische Laborantin von Textilbetrieb Nähe Bielefelds für vorübergehende Laboratoriumsarbeiten gesucht. Anmeldungen mit Lebenslauf, Bild, Zeugnisabschrift. u. Gehaltsansprüch. unt. K. T. 11314 an die Geschältsstellen der Westf. N. Nachricht. Vertretel an allen Plätzen sucht die staatlich zugelassene Nordwestdeutsche Bauspar- und Entschuldungskasse G. m. b. M. Bielefeld, Herforder Straße 28 Tüchtige G9 für Haushalt u. 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Für uns ist dieser 4 nalsozialistischen Parte der Erhebung und Be serer Aufbauarbeit wol rückwersen auf das bis dem Erleben dieses schöpfen für die weite liegt. Wie der National wegung ist, die nicht und nicht auf konstruk gebaut wurde, sondern selbst herausgewachsen mäßigen Werten basie Nationalsozialismus in auch nicht allein begreisen, sondern wie gefühlsmäßig zu verstehen. Vielleicht beklagenswerten Irrtü Mißverständnisse, die d Wollen und Wirken w keit als aus Unkenntn setzen. Die Geschichte der Bewegung wird einme liefert werden als das wiedererstandene tion. Die heroische W schen Volkes hat durch RSDAP. eine Auferst schneller und kühner, er tastischer wohl keine Sa möchte. Mit ganz weniger Ihnen ein lebendiges Ringens zeichnen. Am 9. November 11 zusammengebrochen. tiefster Schmach, in de aber Tausende wie Al Schwur ablegten, die einst auszutilgen, wurd Revolution geboren un sät, aus der das Dritte Viele schworen es. delte. In Adolf Hitl bare Heldentum der lebendig, lohte das neuer Gestaltung. Mit sammenbruchs begann innabend, den 2. Sept. 1933. Wege des Selbsthilfeverkaufs in elbrink 7, Ecke Kavalleriestr: zilette, div. Lampen, Wärme, aft, Frankiermaschine, große Zücher, Bilder, Zeitschriften. ihkreme, Lederleim, 72 kg ohlenanzünder u. viel, anders gegen Barzahlung. 31. August 1933. öffentl. angestellt. Versteigere. som 1830. grauf Bücher. hrank, Instrumertenschrank, Büfett, Credenz, AusStühle, Regale, Osen, Teppiche. Bielefeld, 31. 8. 1933. Felgenträger .=Gerichtsvollzieher sche Spezialitäten! Neue eingelegte Vollheringe, mariniert, nach Hausfrauenart Stück 10 Pig. Neue Gewürzheringe ohne Kopf, lose per Plund 50 Pig. keine saure Fabrikwars Neue deutsche Salzvollheringe 10 Stück 50 Pig Neue deutsche Riesensalzvollheringe 10 Stück 88 eig Fettriefende Bückinge Pfund 28 Pig Neuen Weinsauerkraut Pfund 15 eig Neue Salzgurken Pfund 20 Pig Neue echte Thüring. Salzgarken Stück.#2 Auto-Verleih Mehrere eleg. 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Pressevertreter etwa folgenWarum die NSDAP. ihre Reichsparteitage in Nürnberg abhält, ist Ihnen bekannt. Nürnberg ist uns Nationalsozialisten und damit dem neuen Deutschland zu einem Begriff geworden, der das widerspiegelt, was man in Worten nicht ausdrücken kann: Zum Erlebnisinhalt des Dritten Reiches, des ersten Reiches deutscher Nation. Darum ist Nürnberg von Adolf Hitler jetzt und für alle Zukunft zur Stadt der Reichsparteitage der NSDAP. bestimmt worden. Sie, meine Herren Kollegen von der deutschen und ausländischen Presse, sind als Träger einer verantwortungsvollen publizistischen Aufgabe, Tag für Tag an Ihre politische Tagesarbeit gefesselt. Der heutige Reichsparteitag, der erste seit der Geburt des Dritten Reiches, soll sich aus dieser Tagesarbeit herausheben. Für uns ist dieser Generalappell der nationalsozialistischen Partei ein kurzer Augenblick der Erhebung und Besinnung. Mitten in unserer Aufbauarbeit wollen wir einen Blick zurückwersen auf das bisher Geleistete, und aus dem Erleben dieses Tages neue Zuversicht schöpfen für die weitere Arbeit, die vor uns liegt. Wie der Nationalsozialismus eine Bewegung ist, die nicht intellektuell projektiert und nicht auf konstruktiven Grundlagen aufgebaut wurde, sondern aus dem deutschen Volk selbst herausgewachsen ist und auf gefühlsmäßigen Werten basiert, so kann man den Nationalsozialismus in seinem tiefsten Wesen auch nicht allein verstandesmäßig begreisen, sondern muß ihn auch irgendwie gefühlsmäßig erfassen, um ihn zu verstehen. Vielleicht ist hier die Quelle jener beklagenswerten Irrtümer und bedauerlichen Mißverständnisse, die das nationalsozialistische Wollen und Wirken weniger aus Böswilligkeit als aus Unkenntnis in der Welt herabsetzen. Die Geschichte der nationalsozialistischen Bewegung wird einmal der Nachwelt überliefert werden als das Heldenevos der wiedererstandenen deutschen Nation. Die heroische Weltanschauung des deutschen Volkes hat durch den Heldenkampf der NSDAP. eine Auferstehung erlebt, wie sie schneller und kühner, erlebnisreicher und fautastischer wohl keine Sage widerzuspiegeln vermöchte. Mit ganz wenigen Strichen möchte ich Ihnen ein lebendiges Bild dieses heroischen Ringens zeichnen. Am 9. November 1918 war das alte Reich zusammengebrochen. In dieser Stunde tiefster Schmach, in der wohl Tausende und aber Tausende wie Adolf Hitler den stillen Schwur ablegten, die nationale Schande dereinst auszutilgen, wurde zugleich die deutsche Revolution geboren und die geistige Saat gesät, aus der das Dritte Reich erstanden ist. Viele schworen es. Aber einer haudelte. In Adolf Hitler war das unzerstörbare Heldentum der Nibelungen=Nation lebendig, lohte das Feuer heroischer Tat zu neuer Gestaltung. Mitten im Chaos des Zusammenbruchs begann er den Kampf um die Seele des deutschen Volkes. Ein Jahr Kampf, jeder an seiner Stelle und auf sich selbst angewiesen. Ein Jahr des Suchens und Sichfindens. Sieben Männer zogen Ende 1919 unter der Führung Adolf Hitlers aus, um das deutsche Volk zu erobern. Welch vermessener Gedanke!— spottete man damals. Welch ein Wunder, wie war eine solche Leistung möglich? — So fragt man heute. Adolf Hitler hat niemals gefragt, sondern folgte nur der Stimme seines Gewissens. 1923 wurde ein Jahr der Entscheidung. Im kühnen Absprung hofft Hitler, das Bayern Kahrs mitreißen zu können zur deutschen Revolution. Aber wieder ist es Verrat, der diesen Heldenkampf erdolcht. Die Schüsse an der Feldberrnhalle zu München aber wurden zum Weckruf für Millionen im Reich. Die Toten am Odeonsplatz aber waren die ersten Märtyrer der deutschen Revolution. Zum ersten Male nach fünfjähriger Erstarrung in Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung horchte die Nation auf, spürte sie den Pulsschlag eines neuen, werdenden Menschen, das Wachsen eines neuen nationalen Willens, den begonnenen inneren Aufbruch der Nation. Der heldische Geist des deutschen Volkes, tiefverschüttet unter den Trümmern des Zusammenbruchs, war zu neuem Leben erweckt und begann sich mächtig zu regen. Kaum hatten sich kurz vor Weihnachten 1924 hinter Adolf Hitler die Gefängnistore geschlossen, da gründete er— aus dem Nichts heraus— die Partei aufs neue. An seinem unbeugsamen Kampfeswillen stählt sich aufs neue die Zuversicht seiner alten Kameraden. „Hitler zeigte sich als weitschauender Taktiker. Aus dem Schicksal und den Erfahrungen der Erhebung von 1923 zog er die Konsequenzen. Die politische Situation war eine grundlegend andere geworden. Die wenn auch nur vorübergehende Konsolidierung der innerpolitischen Verhältnisse ließ jeden illegalen Handstreich als aussichtslos und den legalen Weg als den allein Erfolg versprechenden erscheinen. Die Grundsätze, die vielfach verkannt, später den Sieg der Bewegung so folgerichtig und vollständig verbürgt haben, standen schon damals bei ihm fest. Es galt, die NovemberDemokratie auf ihrem eigenen Boden mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Zielbewußt ging er in den neuen unendlich schweren Kampf, in einen Kampf, der zwar auf einer anderen Ebene lag, aber nicht minder heroisch war, als der bisherige. Es begann der Heldenkampf der Charaktere und Bekenner. Hunderte, Tausende wurden in die Gefängnisse des Novemberstaates geworfen. Durch die Straßen raste der marxistische Blutterror. Die Heldentafel ihrer Toten ist das Größte an der nationalsozialistischen Bewegung. Sie war das, was die deutsche Jugend, was Millionen Volksgenossen mit magnetischer Kraft in ihre Reihen zog. Sie alle fühlen es: Eine Bewegung, für deren Idee man so sterben kann, wie ihre Helden starben und in der alle bereit sind, es ihnen gleichzutun, trägt in sich das Recht, Deutschland zu sein. Blut und Tränen, aber auch freudiger Kampfesstolz, unbändiger Heldenmut und herrlicher Gemeinschaftsgeist zeichnen den Weg, den die Bewegung in diesen Jahren ihres Aufstiegs ging. Nichts vermochte die Kämpfer zu erschüttern, den Vormarsch der Bewegung zu hemmen. Die erhebenden Parteitage von Weimar 1926 und hier in Nürnberg 1927 und 1929 waren die Generalappelle, die politischen Kraftladestationen dieses Weges. Am 14. September 1930 hatte das Schicksal zum erstenmal der NSDAP. in ihrem unendlich mühsamen Ringen mit einem äußeren großen Erfolg gewinkt. Als Lohn und Ansporn zugleich. Denn erst das Jahr 1932 sollte das Schicksalsjahr der Bewegung werden. Mit dem Jahr 1932 war für Adolf Hitler die Zeit gekommen, dem Gegner das Gesetz des Handelns vorzuschreiben. In zwölf Wahlkämpfen des Jahres 1932 forderte Adolf Hitler seine Gegner in die Schranken, suchte er die Entscheidung, zerrieb er die gegnerische Front durch seinen stahlharten, zähen Willen, bis sie am 30. Januar 1933 endlich reif war zur Kapitulation. Nur wer den Sieg von heute an dem Maßstab der übermenschlichen Belastungen der Bewegung im Feldzug dieses Jahres 1932 zu messen vermag, weiß die Größe des heute Errungenen auch richtig einzuschätzen. Wenn es Wunder gäbe im Leben der Völker, dann könnte das deutsche Volk mit Recht diese glückhafte Wunde seines Schicksals als übernatürliche Fügung für sich in Anspruch nehmen. Der tiefe fundamentale Wandel sowohl der inneren seelischen wie der äußeren Haltung unseres Volkes, den die nationalsozialistische Revolution zum Durchbruch gebracht hat, ist selbst für diejenigen, die mit in vorderster Front dieses gigantischen Kampfes gestanden haben, von unerhörter, kaum faßbarer Eindringlichkeit. Ein so erstaunlicher und eindrucksvoller Wandel seines inneren und äußeren Antlitzes hat sich vollzogen, daß der außenstehende Betrachter ihn als natürliche Gegebenheit auch heute noch nicht begreifen kann. Das Dritte Reich ist Wirklichkeit geworden. Idee und Persönlichkeit, diese zwei Kraftlinien, sind es, die die Schöpfung des neuen Deutschland bestimmt und bei ihr zusammengewirkt haben. Kaum jemals zuvor sind sie als gestaltende Elemente eines Volkes in dieser Klarheit und Reinheit in die Erscheinung getreten, wie in der nationalsozialistischen Bewegung und ihrem gewaltigen Ringen. An der Wiege des Dritten Reiches stand die Macht der Persönlichkeit, die sich in Adolf Hitler verkörpert. Ihre Bedeutung für das Werk und das Gelingen ist überragend. Sicherlich hat die heutige Zeit noch zu wenig Distanz von dem Geschehen ihrer Tage, um es in welthistorischer Perspektive zu sehen. die Wiedergeburt der deutschen Nation aber: das wissen wir heute bereits— bedeutet Adolf Hitler, alles. Sein Wille war das Gesetz, nach dem die Bewegung vor 13 Jahren angetreten ist. Sein Geist hat dieses Ringen alleinbestimmend und verantwortlich geleitet in jeder Phase des Kampfes bis zum endgültigen Sieg. Man muß die Welle von Liebe und Begeisterung, die dem Führer heute aus allen Schichten des Volkes entgegenströmt, an seiner Seite tagtäglich miterleben, um zu wissen, daß diese im staatsmännischen Leben so seltene Erheinung keine wirklichkeitsfremde Konstruktion, sondern den tatsächlichen Zustand kennzeichnet. Adolf Hitlers Fahrten durch das Land sind ein einziger Triumphzug. Wo ist jemals ein Herrscher oder ein gekröntes Haupt so vom Volk umjubelt worden wie Adolf Hitler? Das letzte an der Personlichkeit Adolf Hitlers wird uns wohl immer ein Mysterium bleiben. Der gottbegnadete Mensch geht seinen Weg. weil er ihn gehen muß. Hier gilt das Wort, daß der Glaube Berge versetzt. Der Glaube in Adolf Hitler und der Glaube an Adolf Hitler. Wie auch immer man das Geheimnis der Persönlichkeit Adolf Hitlers erklären will, der Glaube an ihn, seine unerhörte Popularität, ist heute in Deutschland eine Macht von ungeheurer Stärke. Eine Macht, die neuartig und beispiellos ist in der nationalen Beherrschung der Völker. Ueber deses neue Deutschland der Disziplin und Autorität herrscht kein Kaiser oder König, kein Despot oder Tyrann: das Dritte Reich wird beherrscht von der Macht der Persönlichkeit. Wenn jemals das Wort, daß der Charakter die Tatsachen formt, sich als richtig erwiesen hat, dann ist es in diesem Heldenkampfe der nationalsozialistischen Bewegung der Fall gewesen. Die weltanschauliche Kraft, der dynamische Wille und die unerhörte Treue der nationalsozialistischen Bewegung haben in diesem Titanenkampf den Sieg davongetragen; in ihm hat das deutsche Volk charakterlich seine Wiedergeburt erlebt. Der Idealismus ihres Wollens und der Gleichklang der Herzen schweißte die Bewegung zusammen zu einer einzigen großen Familie, zu einer Schicksalsgemeinschaft: einer für alle und alle für einen. Das hohe Lied der Treue und Opferbereitschaft, die heroische Weltanschauung erlebte mitten aus dem Volk heraus seine Auferstehung. Wenn Sie den Aufmarsch der nationalsozialistischen Bewegung, den Sie in diesen Tagen hier in Nürnberg miterleben, mit diesen Augen ansehen, dann werden Sie, meine Herren Kollegen, insbesondere von der Auslandspresse, auch von Ihrem Standpunkt aus nicht die unwesentlichen Schattenseiten, sondern das Wertvolle und Positive dieser Bewegung erkennen, und zwar das Positive für die Zusammenarbeit auch der Völker untereinander. Wir wissen, daß die Beziehungen der Staaten glücklicher und dauerhafter hergestellt werden können, wenn das Gesicht der Nationen klar und geschlossen, wenn ihre Führung verantwortlich und autoritär im Volke sundiert ist. Deshalb ist die Erneuerung des seelischen Lebens in Deutschland für die politi##ch#e Ordnung der Nationen im internationalen Leben von größter Bedeutung. Die großen Zeitfragen, die internationaler Regelung bedürfen, verpflichten die Völker geradezu, einer solchen gesunden und organischen Entwicklung in den einzelnen Ländern Verständnis entgegenzubringen, ebenso wie sie selbst Verständnis für ihre nationalen Lebensinteressen erwarten können. Gerade die Presse kann hier unendlich viel Gutes für die Gesamtheit der Völker wirken. Wenn Sie am Sonntag unsere SA in Zucht und Ordnung marschieren sehen, dann erblicken Sie in ihr nicht militärische oder militärähnliche Formationen, wie es vielfach in völliger Verkennung der Tatsachen geschieht, sondern dann sehen Sie in ihr die Sieger über den Bolschewismus in Deutschland, der einst von hier aus die Zivilisation der ganzen Welt bedrohte. Daß es heute anders ist, ist ihr Verdienst. Heute sind diese politischen Soldaten, die hier am Sonntag durch die Straßen ziehen, die Garanten der politischen Ordnung in Deutschland und sollen sie heute und für alle Zeiten sein. Und wenn diese politischen Soldaten des deutschen Volkes leuchtenden Auges den Arm zum Gruße ihrem Führer in Treue und Gehorsam entgegenstrecken, dann irren Sie sich nicht, indem Sie sagen, es ist der römische Gruß, der hier seine Nachahmung findet. Sondern wissen Sie dann, daß der nationalsozialistische Heilgruß der urdeutsche Speergruß ist, mit dem unsere Vorfahren jahrhundertelang bei Spiel und Lanzenbrechen zum Zeichen des Sieges zu grüßen pflegten. Die völkische Vergangenheit und volksnahe Gegenwart haben sich auch in diesem Gruß des neuen Deutschland zusammengesunden als aufwärts gerichtetes Eymbol deutscher Zukunft. O krinke ich tagaus— tagein mein Tässchen Kalser’: Kaffee. Wir beide sind unzertrennliche Freunde. Fürwahr: Kaiser's Kaffee ist der beste! Sn Kolsor- Sperialeorten: RM 2.— d. Pid. Haushaltkaffee RM.40.„., sehr beliebte Sorte RM 3.—„., etwasganz Besonderes Kaiser's Tee, Kakao, Schokoladen, Pralinen, Bonbons, Waffeln, Puddings, Fruchtsäfte W Pe Stit WA S W Aus der Provins Sumersteumat seit 1000 Tahren. 2 Minionen für Westsalen Trattunig in der Witterinostapene Weitere Darlehnsbewilligungen der Oefsa Nach einer Mitteilung des Reichsarbeitsministeriums wurden in der letzten Kreditausschußsitzung der Deutschen Gesellschaft für öffentliche Arbeiten(Oeffa) weitere Darlehnsbewilligungen in Höhe von 14,2 Millionen RM. bewilligt. Von diesen Geldern sind annähernd zwei Millionen RM. für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen in der Provinz Westfalen bestimmt. Bedentsamer Anteil für Bielefeld Die zwei Millionen verteilen sich auf Bielefeld, Recklinghausen, Dortmunder Wasserwerke, Provinzialverband und Duisburg=Ruhrort. Ein wesentlicher Betrag dieser zwei Millionen(die Höhe steht noch nicht genau fest) wird auf Bielefeldentfallen. Die Mittel sollen Verwendung finden einmal zur Verbesserung der Abwässerung, zur Verbesserung der Zu= und Ableitung Klärteiche und zuletzt zur Verbesserung unbrauchbar gewordener Kaalanlagen.— In Recklinghausen werden die Mittel für Brückenbauten, im Kreis Recklinghausen zum Ausbau der Bahnüberführung an der Strecke Hagen=Osterfeld, bei den Dortmunder Wasserwerken zur Errichtung von vier landwirtschaftlichen Gebäuden verwendet. Romantischer Brautzug im Walde— Wird die Kapelle ausgemalt? hh. Herford. Zum Ortsgruppenführer Herford(Stadt und Land) des neuen„Kameradschaftsbundes Deutscher Polizeibeamter“ wurde vom Gauführer der Kriminalhauptwachtmeister Pg. Pomorin ernannt. hh. Herford. Hirschgeweih aus grauer Vorzeit. Bei den Ausschichtungsarbeiten zur neuen Kläranlage wurden in beträchtlicher Tiese in salzhaltiger Liasschicht im Sandbett eines früheren Werrelaufs die Reste eines Hirschgeweihes gesunden, die nach dem Urteil von Sachverständigen ein Alter von mehreren 1000 Jahren haben. Lastzug im Schlafzimmer Ein seltener Verkehrsunfall lz. Bad Oeynhausen, 31. 8. Genau gegenüber der Einmündung der Vlothoer Chaussee in die Durchgangsstraße Bielefeld—Hannover liegt die Besitzung des Holzhändlers Uhe. Ein von Vlotho kommender? PPersonenwagen fuhr einem in Richtung Minden fahrenden mit Marmelade voll beladenn Lastzug in die Steuerung, dann gegen einen Baum und in den Straßengraben. Der Zugwagen des Lastzuges, dessen Steuerung versagte, fuhr in voller Fahrt gegen die östliche Hausecke, durchbrach die massive Hausmauer und gelangte ins Schlafzimmer, wo er umschlug. Die drei Insassen des Lastzuges kamen mit dem Schrecken davon, während die Fahrgäste des Personenwagens Verletzungen davontrugen. Schuljubiläum in Löhne 25 Jahre Höhere Knaben= und Mädchenschule Löhne=Bahnhof hk. Löhne, 31. 8. Die Höhere Knaben= und Mädchenschule ist jetzt 25 Jahre im Besitze der Gemeinde Gohfeld. Gegründet wurde die Anstalt 1896 als „Kleine Privatschule". Von Jahr zu Jahr wuchs die Schülerzahl, sodaß die„Privatschule", der bisher der Privatschulverein vorgestanden hatte, in die Obhut und den Besitz der Gemeinde Gohfeld überging. In den schweren Kriegsjahren stand Frl. Doll als Schulleiterin der Anstalt vor, um 1920 an die jetzige Leiterin Frl. Peters die Führung abzutreten. Inzwischen hatte sich die Schülerzahl um ein vielfaches vermehrt, so daß man sich nach einem größeren Schulgebäude umsehen mußte. 1926 bezog man dann die frühere Vieringsche Zigarrenfabrik an der Königstraße. Der Lehrkörper besteht gegenwärtig aus drei Lehrerinnen und einem Lehrer außer der Leiterin. Betreut wird die Schule vom Oberstudiendirektor Schulz(Bielefeld). Es besteht die Hoffnung, daß mit der Besserung der allgemeinen Wirtschaftslage die Schule zu einer Voll anstalt ausgebaut wird. hk. Löhne. 7000 Tagewerke be willigt. Zur Förderung der Notstandsarbeiten sind erneut 7000 Tagewerke bewilligt worden. Die Arbeiten erstrecken sich auf Drainagen und Kultivierungen. hk. Löhne. Hohes Alter, Ihren 80. Geburtstag konnte Annemarie Böker in Besebruch seiern. hk. Lenzinghausen. Neuer Gemeindevorsteher. In der letzten Sitzung der Gemeindevertretung wurde der kom. Gemeindevorsteher Schäpersmann einstimmig zum Gemeindevorsteher gewählt. tr. Detmold. Kurzer Freiheits traum. Wieder aufgegriffen wurde ein aus der Anstalt Bethel bei Bielefeld entwichener Zögling, der nur wenige Stunden sich der Freiheit erfreute. bg. Lemgo. Schwerer Verkehrsunfall. Ein Radfahrer geriet bei dem Versuch, zwischen Auto und Holzfuhrwerk durchzufahren, vor die Räder des Fuhrwerks und wurde überfahren. Der junge Mann erlitt einen Schienbeinbruch und andere schwere Verletzungen. im. Minden, 31. 8. Am 30. August fand zum ersten Male in der sagenumwobenen Wittekindskapelle an der Porta eine Trauung statt. In schroffem Felsgestein fällt das Wiehengebirge an der Porta Westfalica nach der norddeutschen Tiefebene und das Minden=Ravensberger Land hin ab. Tief unten fließt Deutschlands deutschester Strom—: die Weser. Auf dem Kamme des Gebirges entlang, bis hin nach Osnabrück läuft der„Hasenpatt“. Hier gingen Wittekinds getreue Sendboten, als die Sachsen mit den Franken auf Gedeih und Verderben fochten, bis Karl ihre Führer meuchlings in Verden ermordete. Hier streifte, wie es in der Sage heißt, Wittekind selbst einst geschlagen, verlassen in der Sommerhitze dem Verschmachten nahe. Da tat er einen heiligen Schwur: Nur dann wollte er sein Haupt vor dem Christengott beugen, wenn ein Wunder geschähe, wenn aus dem Felsgestein der Christengott einen Quell hervorspringen lasse. Da schlägt sein Pferd mit dem Huf gegen den Felsen und der Quell sprudelt hervor— sprudelt bis zum heutigen Tag. Ganz in der Nähe dieser Quelle liegt die nach dem Sachsenherzog benannte Wittekindskapelle. Vor rund tausend Jahren wurde sie von Mindener Mönchen auf altgermanischer Kultstätte erbaut und Tetwif, die fromme Klausnerin, lebte hier mit ihrem Gott in der Einsamkeit des deutschen Waldes. Zeiten kamen, da vergaßen die Menschen die Kapelle. Die Fenster zerbrachen, Fledermäuse und Uhus flatterten gespensterhaft durch die Mauern, die Jahrhunderten trotzten, als seien sie fester zusammengefügt wie anderes menschliche Bauwerk. Aber Zeiten sind angebrochen, da erinnerte man sich wieder der Stätten der Väter. So kam es, daß die 24jährige Tochter Erna des Mindener Gastwirts Wilhelm Tüscher, der seit einiger Zeit die Wittekindsburg bewirtschaftet, den Wunsch äußerte, hier oben mit dem Zahnarzt Dr. Fritz Schlimm aus Kirchhorsten(Schaumburg= Lippe) getraut zu werden. In sechs Monate langer schwerer Arbeit stickte sie selbst die rote Altardecke, die an ihrem Ehrentage zum ersten Male auf dem tausendjährigen Altarsockel ruhte. Wie ein Gemälde von Ludwig Richter mutete es an, als der Brautzug durch den Waldesdom hin zur Kapelle schritt. Von liebevoller Hand war das uralte Gestein mit Waldesgrün ausgeschmückt. Hell strahlten vom Altar her die Kerzen aus den grünen Tannenleuchtern. Pfarrer Meyer(Barkhausen) wies immer wieder in seiner Traurede darauf hin, daß noch nie— nach den alten Chroniken — hier oben eine Trauung stattfand. Mehr als hundert Gäste aus der Provinz Hannover, Westfalen und Schaumburg=Lippe gingen im festlichen Trauzug. Ein unvergeßlich schöner Anblick, der an deutsche Märchen und Bilder der Romantiker erinnerte. Wiehengebirgswanderer, Journalisten, Pressesotografen und Filmleute nahmen die Gelegenheit wahr, dieser romantischen Trauung auf dem Kamm des Wiehengebirges beizuwohnen.— Wie wir hören, sind jetzt Bestrebungen im Gange, die Wittekindskapelle von dem Kunstmaler Fritz Bollmann ausmalen zu lassen. Ichwarsbrenner in Bünde Beanntidem in Mriichtannen Ueber 60000 RM. Geldstrafen und Werkersatz Nachdruck verboten Bielefeld, 31. 8. Der Kölner Zollfahndungsdienst erhielt im Frühjahr 1931 davon Kenntnis, daß einem Gerätebauer Apparate gestohlen worden waren, die sich zum Brennen von Branntwein eignen. Sie hakte dahinter und stellte fest, mit welchem Auto diese Apparate fortgeschafft worden waren; im übrigen blieben die Ermittlungen erfolglos. Am Jahresende erfuhr man, daß Branntwein vertrieben wurde, in dessen Herstellung und Vertrieb wiederum der Besitzer des Autos, das man bei der obigen Fahrt verwandt hatte, irgendwie verwickelt war. Im Juni 1932 endlich konnte man zugreifen. Eine Haussuchung in Bieren bei Hans., dem Sohn des Molkereipächters Franz R. aus Bünde, bestätigte den Verdacht, daß dieser eine [Schwarzbrennerei betrieben haben mußte; das Brenngerät fand sich hinter dem Haus im Garten vergraben vor. Am Donnerstag wurden die Leute, die hinreichend verdächtig waren, an diesen Verfehlungen gegen das Branntwein=Monopolund Zuckersteuer=Gesetz beteiligt zu sein, vor der Bielefelder Großen Strafkammer zur Rechenschaft gezogen. Zehn Angeklagte waren erschienen; das Verfahren gegen drei weitere Angeklagte wurde abgetrennt. Der Staatsanwaltschaft gelang es, den schlüssigen Beweis zu erbringen, daß vom Dezember 1931 bis zum Juni 1932 zuerst in Bünde und dann in Bieren vom Hauptangeklagten Haus R. mindestens 2700 Liter Branntwein hergestellt worden sind; ob bereits vorher in Süchteln „schwarzgebrannt“ worden ist, ließ sich nicht mit Sicherheit feststellen. In Bünde wurde die Schwarzbrennerei in einem bis dahin leerstehenden Nebengebäude der gepachteten Molkerei betrieben. Neugierigen wurde erklärt:„Wir stellen Milchzucker aus Molken her.“ Dazu paßte allerdings der säuerliche Geruch schlecht. Außerdem fiel es auf, daß man vor allem bei Nacht arbeitete und die Abfälle— Schnitzel, natürlich keine Schweineschnitzel!!— sowie die Ware fortschaffte. Zum Abtransport wurden Autotanks und Milchkannen benutzt. Hans R. wegen Vergehens gegen das Branntweinmonopol= und Zuckersteuergesetz zu vier Monaten Gefängnis, 18935 RM. Geldstrafe und 7500 RM. Wertersatz, seinen Vater wegen Bethilfe zu einem Monat Gefängnis und 100 RM. Geldstrafe, den Badenser, ebenfalls wegen Beihilfe, zu sechs Wochen Gefängnis, 18•935 RM. Geldstrafe und 7500 RM. Wertersatz, zwei Kölner Händler wegen Steuerhehlerei zu insgesamt 18900 RM. Geldstrafe und 5100 RM. Wertersatz und zwei weitere Angeklagte zu 14 und 10 Tagen Gefängnis mit Strafaufschub bei Wohlverhalten; drei Angeklagte erzielten Freispruch. Die erlittene Untersuchungshaft wurde den Betroffenen auf die erkannten Strafen angerechnet.—— 998 „Ins Auko hineingekaumelt“ Einmal war ein Berliner Chemiker vier Wochen„zu Besuch“, ein andermal gar der Sohn eines badischen Landwirts und Obsthändlers fünf Monate. Der Badenser erklärte vor Gericht, er habe Hans R.„nur in der Theorie des Gärungsprozesses“ unterrichtet. Das geschehe in Baden in der Schule und sei straflos—— fünf Monate freie Kost und Wohnung und wöchentlich 20 RM. Barlohn.. seltsamer„theoretischer“ Unterricht! Derart „harmlose“, Gemüter gab es übrigens noch mehrere. Auch Vater R. hatte, obwohl er in der Schwarzbrennerei ein= und ausging, angeblich keine blasse Ahnung, was gespielt wurde. Auffällig war nur, daß die meisten Angeklagten— Hersteller und Wiederverkäufer oder Hehler— recht bedenkliche Vorstrafen hatten: verbotene Ein= und Ausfuhr. Verstoß gegen das Branntweinmonopolgesetz, Kettenhandel, Zollhinterziehung und ähnliche Delikte. Dem Zuckerlieferant hatte man weisgemacht, es handle sich um„Viehzucker für eine Schweinemästerei"... Nach ganztägiger Verhandlung verurteilte die Große Strafkammer den Hauptangeklagten Von der Anklage der fahrlässigen Tötung freigesprochen Nachdruck verboten Bielefeld, 31. 8. Wegen fahrlässiger Tötung hatte sich am Donnerstag vor dem Bielefelder Schöffengericht der 28jährige Gastwirtsgehilfe Heinrich B. aus Werther zu verantworten. Er holte am 28. Januar dieses Jahres seine Braut vom Bielefelder Hauptbahnhof mit einem Auto ab, das er von einem Hauderer geborgt hatte. Auf dem Rückweg überfuhr er hinter dem Kreuzkrug den achtjährigen Schüler Erwin Stockmeier aus Isingdorf; der Ueberfahrene verstarb auf dem Transport zum Krankenhaus an den Folgen der schweren Kopfverletzung. Stockmeier hatte mit anderen Kindern auf der Straße gespielt, hatte noch in letzter Sekunde in unvorhersehbarer Weise die Straße überquert und war gewissermaßen in das Auto hineingetaumelt. Bei dieser Sachlage wurde der Fahrer des Unglückswagens freigesprochen.— Mündelgeld angetastet Der 52jährige Kaufmann Heinrich H. aus Wiedenbrück war beauftragt, in Tale im Harz bei einer Erbauseinandersetzung die Rechte eines Minderjährigen wahrzunehmen. Er bekam einen Scheck über 730,50 RM. ausgehändigt, über den er ohne Genehmigung des Vormundschaftsgerichts zu eigenem Nutzen verfügte. Das Bielefelder Schöffengericht verurteilte ihn wegen Untreue zu drei Monaten Gefängnis.— Schwerer Mokorradunfall Zwei Arbeiter fuhren in den Tod X Osnabrück, 31. 8. Ein schweres Motorradunglück, das zwei Menschenleben sorderte, hat sich hier in der Nacht zum Donnerstag zugetragen. Ein Elektromonteur und ein Arbeiter des Städtischen Betriebsamtes fuhren von ihrer Arbeitsstelle außerhalb der Stadt aus einem Motorrade in raschem Tempo in die Stadt zurück. Dabei gelang es ihnen nicht, eine Knrue zu nehmen. Sie streiften zwei Straßenbüune und der Fahrer verlor die Gewalt über das Rad. Beide stürzten so unglücklich, daß sie mit schweren Verletzungen in das Krankenhaus übergeführt werden mußten, wo sie bald darauf verstarben. Das Werk gut beschäftigt d. Detmold, 31. 4. Der für die Dörentruper Sand= und Thonwerke eingesetzte Beauftragte des Staatsministers teilt mit: Die Pressemitteilung des Herrn Oberstaatsanwalts vom 26. August 1933, die notwendig war, um die Oeffentlichkeit darüber zu unterrichten, daß mit den früheren Mißständen in Dörentrup aufgeräumt wird, ergänze ich dahin, daß die Angestellten, die jetzt noch im Werk tätig sind, deswegen in das Verfahren mit einbezogen werden mußten, weil sie seit langem durchgeführte Verfehlungen nicht sofort, sondern erst allmählich abgestellt haben. Das Werk hat durch die Verfehlungen keinerlei finanziellen Schaden erlitten und wird auch keinen erleiden. Die Beschäftigung des Werkes ist gut: Ziegelei und Klinkerwerk arbeiten voll. Die Aussichten für das kommende Geschäftsjahr sind aunktig. Die Gemeindevorsteher des Kreises Lübbecke beraten d. Lübbecke, 31. 8. Eine Versammlung der Gemeindevorsteher des Kreises Lübbecke fand unter Vorsitz des Landrats von Borries statt. Anwesend waren auch der Direktor des Arbeitsamtes Minden und die Bürgermeister des Kreises. Die Besprechungen galten vor allem dem Kampf gegen die Arbeitslosigkeit, wobei die Frage der Landhelfer und ihre Fortbeschäftigung durch den Winter eine besondere Rolle spielte. Die vom Landrat und vom Leiter des Arbeitsamtes vertretene Auffassung, daß es Ehrenpflicht der Landwixte sei, die Helfer, die ihnen unter Aufwendung öffentlicher Mittel zu günstigen Bedingungen gestellt worden sind, für den Winter nicht auf die Straße zu setzen, sondern weiter zu behalten, fand einstimmige und ungeteilte Zustimmung. D. Lübbecke. Wilhelm Blases letzte Fahrt. Eine große Trauergemeinde hatte sich im Trauerhause eingefunden, um dem verstorbenen Fabrikanten Wilhelm Blase die letzte Ehre zu erweisen. SA=Männer und Stahlhelmer brachten den Sarg zum Wagen. Etwa 18 Fahnen und Wimpel flatterten in dem langen Trauerzuge. Tausende von Werksangehörigen bildeten auf dem Wege zum Friedhofe Spalier. Für die Vertreter des großen Werkes rief Herr Münter(Köln) dem Heimgegangenen Worte herzlichen Gedenkens zu. Prokurist Röscher sprach für die Angestelltenschaft. D. Blasheim. Neue Schiedsmänner. In der Sitzung der Gemeindevertretung wur# ven zu Schiepomannern gewahn.„Tassowirk, den zu Schiedsmännern gewählt: Landwirt Niemeyer(Blasheim), Lehrer Rüggeberg (Obermehnen); Landwirt Meyer(Stockhausen). D. Blasheim. Seinen Verletzungen erlegen ist der Milchkontrolleur Weßler, der auf der Fahrt von Rahden nach Lübbecke mit seinem Motorrad stürzte. u. Bieren. Gemeindevorsteherwahl. In der letzten Sitzung der Gemeindevertretung wurden drei neue Gemeindevertreter in ihr Amt eingeführt. Es sind Kaufmann Krämer, Landwirt Heermeier und Kutscher Niederbremer. Wie Schaumburg-Lippe entstand Eine hübsche Geschichte, die man sich in Westfalen erzählt Eine wirklich hübsche Geschichte weiß man sich in Westfalen darüber zu erzählen, wie Schaumburg=Lippe entstanden sein soll. Einmal gaben der Kurfürst von Hessen und der Kurfürst von Hannover eine gemeinsame Festlichkeit, zu der auch ein alter, unverheirateter Prinz gekommen war, dessen Einkünfte nicht ausreichten, eine Frau zu ernähren. Nun war auf dem gleichen Feste aber auch eine schon ältere Prinzesin, der sogar das Geld für eine Aussteuer fehlte und die deswegen ebenfalls unvermählt geblieben war. Dieses Paar setzte man während des Festes zusammen. Sie tanzten auch mehrmals miteinander und erregten so das Wohlgefallen der Gesellschaft, daß die beiden Kurfürsten sie fragten, ob sie nicht Lust hätten, einander zu heiraten. Beide erklärten, an sich ganz gerne sich heiraten zu wollen, wenn sie nur wüßten, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten sollten. Der Kurfürst von Hessen nahm darauf den Kurfürsten von Hannover beiseite und lachte:„Herr Bruder", fragte er,„könnten wir nicht jeder von seinen Ländern ein paar Aemter abtreten, daß die Alten ein Paar werden können? Kinder kriegen sie doch keine mehr und wir erben nach ihrem Tode die lumpigen Aemter zurück.“ In diesem Sinne wurde auch der Schenkungsvertrag aufgesetzt, der den Alten das neugeschaffene Ländchen Schaumburg=Lippe zu eigen gab. Die Hochzeit wurde schnell und mit allem Pomp abgehalten und das neue Ehepaar siedelte in sein kleines Ländchen über, wo sie glücklich und zufrieden miteinander lebten. Als sie aber nach kurzer Zeit doch einen Sohn bekamen, waren die Kurfürsten von Hannover und Hessen auch nicht böse und ließen das Land Schaumburg=Lippe bestehen. Später wurden die Schaumburg=Lipper bekanntlich mit die reichsten Fürsten Deutschlands. Ohefredakteur: Dr. Hans Havemann Verantwortlich für Polltik und Handel: Dr. Hans Seei, für Feuilleton und unterhaltende Beilagen: Dr. Hane Havemann, für Kommunales und Lokales: 1. V. Waldemar Uppmann, für Vermischtes: I. V. Dr. Hans Havemann, für Gericht: I. V. Karl-August Deubner, für Sport: Waldemar Uppmann, für Provinz: KarlAugrst Deubner, für den geschäftlichen und Anzeigenteil sowie Sonderbeilagen: Priedrich Niemeyer, Druck und-Verlag: B. Gusdlsch.-., eämtlich in Bielefeld. * Landhelfer weiterbeschäftigen Rn uäk. * Beilage der Westfälischen Neuesten Nachrichten " Sontalia-Loiglen In Dulsburg! Der Reigen der Fußball=Länderkämpfe 1933/34 unter der Führung des neuen Deutschen FußballVerbandes wird mit der Begegnung Deutschland— Belgien eingeleitet, die voraussichtlich am 22. Oktober steigen soll. Austragungsort ist Dutsburg und nicht wie vorgesehen Hannover. Union Gelsenkirchen—VfB. am Sonntag auf dem Westplatz BfB. empfängt am Sonntag um 11 Uhr Union Gelsenkirchen. Das Spiel findet auf dem Westplatz an der Melanchthonstraße statt, da der VfB.=Platz noch nicht ganz vollendet ist. * Halvorsen kehrt heim Einen schweren Verlust hat der Hamburger Sportverein erlitten. Der ausgezeichnete Mittelläufer seiner ersten Fußballmannschaft, Assi Halvorsen, kehrt demnächst nach seiner norwegischen Heimat zurück. Diesen ausgezeichneten und sympathischen Spieler werden die Hamburger Rothosen sehr vermissen. Halvorsen wird bereits in der Hamburger Mannschaft, die am Sonntag im Fußballstädtekampf gegen Berlin antritt, durch Hahnkamp ersetzt. Für den Halbrechten Sveistrup spielt Bock(Viktoria).— Knöpfle scheidet vom FSV. Georg Knöpfle, der internationale Außenläufer des Frankfurter Fußball=Sportvereins, hat sich jetzt bei der Leitung seines Vereins als aktiver Spieler abgemeldet. Wohin sich Knöpfle wenden wird, steht noch nicht fest. Kein Opferspiel Termine und Klasseneinteilung Das für kommenden Sonntag vorgesehene Avferspiel“ zwischen Arminias Elf und einer komfolge des ungünstigen Texmines wieder. rrden. Die Arminen spielen bekanntlich am Connabend gegen den deutschen Meister und da ist. es nach solch einem schweren Spiel etwas viel verlangt, die Mannschaft bereits wieder am Sonntag vormittag zu einem harten Kräftevergleich anzuspannen. Außerdem steigt ein Fußballspiel von BfB. am Sonntag vormittag, so daß die finanzielle Ausbeute für den„Gau=Jugendfonds“ nicht allzu hoch werden dürfte. Hindenburg Minden eüstet zurzeit tüchtig für den Kampf gegen Sportverein Waldhos=Mannheim, und auch die Bielefelder Arminen haben alle Vorbereitungen getroffen, um den Wettkampf am Sonnabend um 18 Uhr reibungslos abwickeln zu können. Wie aus dem heutigen Anzeigenteil ersichtlich ist, können Erwerbslose Karten nur im Vorverkauf bekommen. Die Klasseneintellung für den Kreis Bielefeld wird dieselbe bleiben wie bisher. Es werden sich also in alter Eintracht auf dem Handballfelde der Saison wahrscheinlich wied Gütersloh), Spielvereinigung 06/07(als Aufstiegsberechtigter) und Spiel und Sport Bielefeld.— Die Sparrenträger kommen wieder als sechster Verein in die Gruppe, da die beiden Gütersloher Mannschaften infolge der Verschmelzung nur noch eine Elf stellen. Für die Bielefelder Spiel und Sportler eine glückliche Lösung.— Beginnen werden die Serienspiele wahrscheinlich erst am 1. Oktober, es ist aber nicht ausgeschlossen, daß bereits am 17. September die eine oder andere Elf schon anzutreten hat. Der 24. September bleibt frei für den Volkssport. Es ist aber heute schon damit zu rechnen, daß die Handballer am 23. September(Sonnabend) ihrem „Opserigg“ nachholer müssen. Für diesen Tag kann jeder Bielefelder Verein jedenfalls schon heute mit Spielverbot rechnen. W. Ergebnisse der Rennen am Donnerstag in Karlshorst 1. Rennen: 1. Ala 89/18, 2. Sonnenuhr 17, 3. Rheinfahrt 16. 2. Rennen: 1. Trovoatore 47/20, 2. Rekrut 27, 8. Lorval— 3. Rennen: 1. Bisouit 26/27, 2. Mausi 29, 3. Drusus—. Rennen: 1. Liedervater 67/28, 2. Sperling 48, 3. Marland 19. 5. Rennen: 1. Mila 79/27, 2. Pellow and Black 25, 3. Horrido 16. 6. Rennen: 1. Athenais 20/11, 2. Frag Papa 13, 9. Lohland—. 7. Rennen: 1. Marschall 62/22, 2. Nebukadnezar 28. 3. Kerner 20. Hockey Amerikas Hockeydamen sind mit der„Europa“ in Bremerhaven eingetroffen. Es sind 30 lebhafte Girls, die zunächst nach Kopenhagen weiterreisen, um dort an dem großen internationalen Damenturnier teilzunehmen. Dann wird auf einer Rundreise auch Deutschland belucht, un beraits wehrers Kämpls vereinbart sind. Die deutschen Städehten-Ar Varik Vor dem Beginn der Akademischen Weltmeisterschaften Am Vorabend der Studenten=Weltmeisterschaften ist der größte Teil der deutschen Mannschaft in Turin bereits versammelt. Schon am Mittwoch nachmittag bezogen nach 18stündiger Bahnfahrt sechs Fechter, vier Tennisspieler, 21 Schwimmer und 15 Fußballspieler gemeinsam im Hotel Patria Quar= tier. Die Leichtathleten kommen erst am Donnerstagnachmittag und auch die 100 Studenten, die in Turin eine Musterschule der Gymnastik und modernen studentischen Lagerlebens vorführen sollen, sind zur Stunde noch unterwegs. Unser Kunstspringer Viebahn traf am Donnerstagnachmittag mit dem Motorrad ein. Die Mannschaft der Deutschen wird den Herren Weber und Vogel betreut; die offizielle Leitung der deutschen Expedition liegt bei Baron le Fort, der auf Weisung des Reichssportv. Tschammer und Osten in Vertretung von Osten in Vertreiung von Haft gach Italien gefahren ist. Der Fußballmannschaft steht noch Reichstrainer Nerz zur Verfügung. Die Mannschaft war bei ihrer Ankunft in Turin recht ermüdet und gönnte sich auch für den Rest des Mittwochs Ruhe. Am Donnerstag zog sie dann früh zum Schauplatz der bevorstehenden Kämpfe, dem Stadion Mussolini, hinaus. Schwimmer und Tennisspieler nahmen gleich ein leichtes Training auf. Am Nachmittag aber ruhte man wieder. Da den Deutschen ein großer Autobus ständig zur freien Benutzung zur Verfügung steht, ergriff man die günstige Gelegenheit, einen Ausflug in die Umgebung der großen norditalienischen Stadt zu mhen. Die Aufnahmen der deutschen Studenten durch die italienische Bevölkerung und die Studenten Italieus ist nicht nur herzlich, sondern geradezu freundschaftlich. Alle deutschen Teilnehmer können nicht nur den Autobus, sondern auch die Straßenbahn frei benutzen. Ständig ist ein italienischer Student in ihrer Begleitung, um Führer und Dolmetscher= dienste zu leisten. Das Stadion Mussolini, der Schauplatz der Akademiker=Weltspiele, ist fraglos eines der schönsten Curopas. Es glänzt schon jetzt im Flaggenschmuck der Farben von 81 Nationen. In der Mitte gegenüber der Haupttribüne steht friedlich die Hakenkreuzfahne neben der französischen Trikolore. Auf der Nebenanlage wird schon ernstlich trainiert, besonders aktiv sind dabei die Italiener. Ueberall ist man noch mit den letzten Vorbereitungen für die Spiele beschäftigt. So auch im Schwimmstadion. Da die offene Bahn erst in den letzten Tagen fertiggestellt wurde und da sie auch nur provisorische Holztribunen aufweist, hat man die Kämpfe in das gedeckte Schwimmbad verlegt, das eine Länge von 33½ Meter ausweist und von zwei Tribünen flankiert wird, auf denen je 1500 Zuschauer Platz finden. Die deutschen Schwimmer waren von der Schwimmbahn geradezu begeistert. Die Bretter federn sehr gut und das Wasser ist nicht so gechlort wie in den meisten deutschen Bädern. Die Auslosung für das Fußball=Turnier fiel für unsere Vertreter nicht gerade vielversprechend aus, da sie gleich in den beiden ersten Spielen mit Italien und Ungarn zusammentrifft. Das Spiel Italien— Deutschland, das wahrscheinlich wieder die Entscheidung des Turniers bringen wird findet am Sonntag statt. Am Sonntag durch Feld und Hain Herbstgeländelauf in Pödinghausen Der Südkreis des Minden=Ravensberger Turnbezirks trägt am Sonntag in Pödinghausen seinen Herbstgeländelauf aus. Veranstalter ist der Turnverein Pödinghausen. Alle Bezirksvereine lausen dieses Mal in einer Klasse. Die Unterteilung sieht folgende Gruppen vor: Abteilung 1, Jugendliche (Jahrgang 1917/18/19), Abteilung 2: Jahrgang 1915/16, Abteilung 3: Turner über 18 Jahre und älter. Ablauf und Ziel befinden sich vor dem Vereinslokal Metting. Die Länge der Strecke ist in der Abteilung 1 auf 1500 Meter, in der Abteilung 2 auf 2500 Meter und in der Abteilung 8 auf 5000 Meter festgelegt. Es findet neben Einzelläufen auch ein Mannschaftswettbewerb statt. Gepäckmarsch über zehn Kilometer Vom Sportplatz Schildesche aus geht ein Gepäckmarsch mit 25 Pfund Gewicht über Schildesche, Vilsendorf, Jöllenbeck nach Pödinghausen. Rucksack oder Tornister hat jeder Teilnehmer selbst zu stellen. Die Belastung von 25 Pfund wird gestellt. Auch wird ein Mannschaftskampf ausgetragen, je sechs Mann bilden eine Mannschaft. Somit wird sich am Sonntag in Pödinghausen munteres Turnervolk tummeln. Die Meldungen sind sehr stark eingegangen. Die Siegerverkündung findet anschließend beim Wirt Metting statt. Die Veranstaltung steht unter der Leitung von Volksturnwart Kahmann, Gadderbaum. P. Deutschland—Frankreich Unsere Leichtathleten. die den letzten Länderkampf des Jahres am 17. September in Paris gegen Frankreich bestreiten werden, stehen jetzt wie folgt fest: 100 m Borchmeyer, Hendrix; 200 m Borchmeyer, Schein; 400 m Metzner, Voigt; 800 m König, Paul; 1500 m Kaufmann, Schilgen; 5000 m Syring, Gebhardt; 110 m Hürden Wegner(Berlin), Welscher; 4mal 100 m Buthe Pieper, Schein, Borchmeyer, Hendrix; 4mal 400 m Nehb, Nottbrock, Voigt, Metzner; Kugel und Diskus Sievert, Hirschfeld; Speer Weimann, Stöck; Hochsprung Bornhöfft, Weinkötz; Weitsprung Long, Biebach; Stabhoch Wegner(Halle), Müller.— Neue Länderkämpfe werden die deutschen Leichtathleten im kommenden Jahr austragen. Neben den bisherigen Treffen gegen Frankreich und die Schweiz auf deutschem Boden, tritt unsere Mannschaft noch gegen Schweden in Stockholm und gegen Italien an. Eine Einladung von Japan für den Oktober nächsten Jahres wurde gleichfalls angenommen, außerdem beteiligen wir uns noch an den ersten von Italien durchzuführenden Europameisterschaften.— USA.-Leichtathleten daheim Wieder heimgekehrt sind die acht amerikanischen Leichtathleten, die in Europa von Sieg zu Sieg geeilt sind. Sie sprachen sich begeistert über Europa, besonders aber über Deutschland aus. Sie erklärten, den Eindruck gewonnen zu haben daß Deutschland die Olympischen Spiele 1936 in Berlin in großartiger Weise veranstalten werde, aber auch dank seines ausgezeichneten Materials dabei selbst günstig abschneiden dürfte.— Ungenügende Beteiligung Die Hanns=Brann=Gedächtnisstaffel des Gaues Brandenburg mußte, wie schon im Vorjahre, wegen ungenügender Meldungen abgesagt werden. Deutschland-Dänemark Im Davis-Ausscheidungskampf Nachdem sich Italien und Oesterreich durch ihre :2. und 411=Siege über Holland und Südslawien bereits den Eintritt in die Vorschlußrunde gesichert haben, werden am Wochenende die beiden restlichen Ausscheidungskämpfe für den Davispokalwettbewerb 1934 erledigt. Deutschland hat sich in Leipzig mit den Vertretern Dänemarks auseinanderzusetzen und müßte sich dieser Aufgabe sicher entledigen können. Es interessieren hier zunächst die beiden Vertretungen, die wie folgt stehen: Deutschland: von Cramm, Nourney, Frenz und Denker; Dänemark: Ulrich, Anker Jacobsen, Henriksen und Plougman. Die Namen, auch der hänischen Spieler, sind sämtlich bekannt. Bekannt ist auch der Leistungsstandard der beiden Nationen, der einen klaren deutschen Sieg außer Zweifel stellt. . Zur selben Zeit, also von Freitag bis Sonntag, stehen sich in Montreux die Schweiz und Belgien gegenüber. Hier ist ein völlig ausgeglichener Kampf zu erwarten, dessen Ende ungewiß ist. Deutsche Tennisslege erspielten am Lido Cilly Außem mit:0,:1 über die Italienerin Tonolli und in dem kleinen italienischen Kurort Mendola unsere Juniorenmeisterin Frl. Ullstein. Die Leipzigerin wurde mit der Italienerin Lucia Valerio erste Preisträgerin im Damendoppel.— Lott-Stoeffen gewannen in Brookline(Massachusetts) die Herrendoppelmeisterschaft von Amerika im Endkampf mit 11:13,:7,:7,:3 gegen ihre Landsleute ShieldsParker. Die Sieger hatten in der Vorschlußrunde bereits die Australier Quist=Turnbull•4, :6,:5,:6, 11:9 geschlagen.— Brandenburger Mannschaftsmeister im Amateurboxen wurde„Oberspree“ mit 12:8 Punkten gegen AEG.. Im Rahmen der Veranstaltung schlug Berlins Ueberschwergewichtler Ramek den sich tapfer wehrenden Titel(Dresden) nach Punkten. Boxweltmeister Carnera, der erklärte,„arm wie eine Kirchenmaus zu sein“ und vor den amerikanischen Gerichten sogar den Offenbarungseid leistete, verdiente jetzt bei einem rund 200000 Mark. Uebrigens besitzt der italienische Riese in seiner Heimat eine prachtvolle Villa mit einer komfortablen Trainingshalle. Die Gauführer der Fachsäule IV Der Führer der Fachsäule IV(Boxen, Schwerathletik, Ringen und Jinjitsu), Dr. Heyl, hat nach den Gauführern für das Boxen nun auch die Gauführer für die anderen in der Fachsäule IV zusammengefaßten Sportarten ernannt. Während die Gauführer für die Sparte Boxen lediglich boxsportliche Belange vertreten, wurde bei den Gauführern für Schwerathletik, Ringen und Fiufitsu eine Personalunion herbeigeführt. Die neuen Boxführer sind bereits durch den Reichssportführer von Tschammer und Osten bestätigt, dagegen steht die Zustimmung für die Gauführer der drei anderen Sportarten noch aus. Für den Gau IX(Westfalen) wurde B. Adler(Wattenscheid) bestimmt, Faltboot=Regatta in Bad Oeynhausen Der Kannverein Bad Oeynhausen führt am Sonntag auf der Werre am Siel seine alljährlich stattfindende Faltboot=Regatta durch. Am Start erscheinen Vereine aus Bielefeld, Hamm, Essen, Münster, Osnabrück, Hannover, Minden, Herford und Paderborn. Ausgetragen werden 12 Rennen, zum Teil um die Preise der Stadt Bad Oeynhausen, der Badeverwaltung, des Aerztevereins, sowie um Das#uckenbe ein Bild des Reichskanzlers Adolf-Hitler und um 17 Turner beschickt. Plaketten. es iten 14 wit dem Ei25 Jahre WSV-Jugendführer Ende August ist der bisherige GaujugendReserent Eugen Rust 25 Jahre im Verwaltungskörper des WSV. ehrenamtlich für Jugendertüchtigung tätig. Nachdem der Gau im vergangenen Jahre den derzeitigen Gauobmann Heitmann bereits als einen 25jährigen Mitarbeiter ehren konnte, folgt ihm in diesem Jahre sein langjähriger Mitarbeiter. 1908 trat er in den damaligen Bezirk als Beisitzer ein und übernahm im Jahre 1914 die Jugendarbeit. Von diesem Zeitpunkt an widmete er sich in erster Linie der sportlichen JugenderzieEugen Rust hung, 1915 wählte ihn die erste Jugendleitertagung zum Obmann. Sein Arbeitsgebiet erstreckte sich zu dieser Zeit über die drei heutigen Kreise Bielefeld, Minden und Lippe. Erst im Jahre 1925 wurde er durch die Abtretung Minden=Herfords und im Jahre 1930 durch die Selbständigwerdung Lippes entlastet. Eugen Rust war und ist im Sportleben eine markante Persönlichkeit. In den Jahren 1904—1908 jagte er selbst dem runden Leder nach, trat aber dann infolge eines Unglücksfalles von der aktiven Tätigkeit zurück. Zwanzig Jahre war er dem Schiedsrichterwesen Freund und Berater. Auch innerhalb seines derzeitigen Vereins VfB. war er innerhalb des Vorstandes tätig. Allein sieben Jahre widmete er sich auch hier der Vereinsjugendarbeit Wir beglückwünschen den Jubilar und Fürderer unserer Sportbelange zu seinem heutigen Ehrenzäge, und hoffen, daß er der Bewegung auch weitethilk“ erhalten bleibt. Sp.V.„Arminia“ Gütersloh Verschmelzung in der Nachbarstadt In einer gemeinsamen Versammlung des Vereins Spiel und Sport und des Deutschen Sportclubs Gütersloh wurde die endgültige Fusion der beiden Vereine beschlossen. Schon seit Wochen waren Verhandlungen über die Fusion gepflegt worden, die in außerordentlichen Generalversammlungen beider Vereine von den Mitgliedern gutgeheißen worden war. Die Gründungsversammlung am Donnerstag im Hotel Barkey wurde von Gauführer Jochheim, Bielefeld, eröffnet. Er begrüßte den Zusammenschluß sehr, komme man doch damit einem Wunsche des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler nach. Die schnelle Vereinigung der beiden Vereine stehe im ganzen Westfalenbezirk wohl einzig da. Mitgliedern, die dem Willen des Führers entgegenarbeiten und den Verin verlassen wollten, sei jede Möglichkeit genommen, innerhalb eines Jahres einem anderen Sportverein in und in der Umgebung von Gütersloh beizutreten. Zum Führer des neuen Vereins schlug Gauführer Jochheim Dr. med. Murken vor, der dann auch von der Versammlung einstimmig gewählt wurde. Dr. Murken nahm sein neues Amt mit Dankesworten an. Im Verein mit geschulten Mitarbeitern werde er alles versuchen, um seiner schweren Aufgabe gerecht zu werden. Der Vorstand habe beschlossen, den neuen Verein Sportverein„Arminia“ Gütersloh zu nennen. Infolge des Zusammenschlusses würden von dem neuen Verein fast alle Sportzweige erfaßt. Besonderer Wert solle auf die Arbeit an der Jugend gelegt werden. Der Vorstand des neuen Vereins setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: 2. Vorsitzender Korsmeier; 1. Geschäftsführer Momeyer, 2. Geschäftsführer Neermann; 1. Kassierer Fritz Scharmann, 2. Kassierer Kosfeld; Fußballwart Schilling, Handballwart Hambrink und Leichtathletikwart Küth. Ein Drei=Männer=Kollegium, das aus Korsmeier, Momeyer und Scharmann besteht, wird den Hauptteil der verwaltungstechnischen Arbeit zu leisten haben. Die Vereinsfarben sind rot=weiß. Fur die Hauptspiele der ersten Fußball= und Handballmannschaft ist das„Adolf=Hitler=Stadion" vorgesehen, während der alte Platz von Spiel und Sport den unteren Mannschaften zur Verfügung steht. Aus den Vereinen Monatsversammlung des Tv. Einigkeit Vor einigen Tagen hielt der Verein seine Monatsversammlung beim Turnbruder Kickert ab. Nach der Begrüßung neuer Mitglieder nahm gleich der Vorsitzende, Thr. Strothotte, eine seltene Ehrung vor, und zwar die Beglückwünschung des Oberturnwartes W. Kretschmer, der beim Turnfest in Stuttgart einen ehrenvollen Sieg erringen konnte. Kretschmer gab selbst in längeren Ausführungen seine Erlebnisse vom Turnfest zum Besten. Die anderen Berichte, Sennewanderung, Staffellauf usw. waren schnell erledigt. Sodann gab der Oberturnwart als Vorsitzender des ins Leben gerufenen Fachausschusses der Versammlung bekannt, daß die beiden Spielwarte ihre Aemter zur Verfügung gestellt haben. Die Neubesetzung dieser beiden Aemter wird in der nächsten FachausschußSitzung erledigt. Für die endgültige Verwaltung der Leichtathletik wurde P. Herkströther bestimmt. = Stauenvergfest in Herford wurde mit 17 Turner beschickt, von diesen Teilnehmern konn wnn is mit dem Eichenkranz heimkehren. Weslehochee Pendonbzaen Schwächer, Renten freundlich Berliner Börsenbericht vom 31. August 1933 An der Börse ist eine neuerliche Stagnierung des Geschäftes festzustellen. Die Kurse bröckelten bei Eröfnung überwiegend im Ausmaß von ½4—1 Prozent ab. Darüber hinaus büßten die in den letsten Tagen recht festen Bubiag 1¾, Salsdetfurth 2½. Siemens 2½ und Feldmühle 2½ Prozent ein. Die Farbenaktie verlor erneut 1¾ Prozent. Allerdings waren auch an einigen Märkten Kursbesserungen festzustellen. Im Verlaufe konnten sich bei allerdings weiter kleinstem Geschäft überwiegend Kursbesserungen durchsetzen, da das Publikum in dem ermäßigten Niveau einen Anreis zu Engagements erblickte. Am Geldmarkt trat im Zusammenbang mit dem Ultimo eine weitere Versteifung auf ca. 5 Prozent für Tagesgeld ein. Im Gegensatz zu den Aktienmärkten war die Tendenz der festverzinsl. Märkte auch wieder freundlich. Besonders Stadt- und Staatsanleihen blieben gefragt, wobei Hessen und Thüringen bei letzteren und Bochumer bei ersteren besonders zu erwähnen sind. Landschaftl. Pfandbriefe und Hypothekengoldpfandbr. waren im allgemeinen wenig verändert. Die Schutzgebietsanl. lag ruhiger und gab in der Notiz um 10 Pig. auf 7 Prozent nach. Kommunalobligationen waren im allgemeinen etwas freundlicher. Steuergutscheine notierten unverändert. Reichsschuldbuchforderungen zeigten bis zum Schlus ziemlich feste Veranlagung. Der Kasssmarkt zeigte eine recht uneinheitliche Veranlagung. Während einerseits Kursbesserungen bis zu 3¾ Prozent(so bei Gildemeister) festzustellen waren, gaben andererseits Eisen Cement 4½. Hemmoor Cement 5½ und Rheinmetall 8 Prozent her. Im Durchschnitt gingen die Ausschläge nach beiden Seiten, jedoch kaum über—2 Prozent hinaus. Nachbörse. Tendenz unverändert. Erdöl 97¼, Farben 120½. Gelsenkirchen 51¼, Gesfürel 76½. Harpener 87½, Hoesch 57¾. Mannesmann 55¾, Rhein. Braunk. 197%, Rheinstahl 78¾. Salzdetfurth 160½, Schuckert 93½, Siemens 143¼, Reichsbank 184¼. Frankfurter Abendbörse 1 Weitgehende Geschäftastille An der Abendbörse herrschte auf den Aktienmärkten wieder weitgebendste Geschäftsstille. Auch Renten lagen sehr ruhig. Seitens der Kundschaft trafen keine neuen Orders ein, wänrend die Kulisse, verstimmt durch den weiteren Rückgang der Farbenaktie auf 119¾, Zurückhaltung bekundete. Die übrigen Marktgebiete waren gegenüber dem Berliner Schlus nur knapp gehalten. Am Rentenmarkte lagen Neubeeitz matt und ½ Prozent niedriger. Sotetorerder Wilochaftoeh. Monatliche Sonderübersicht der„Westlälischen Neuesten Nachrichten Auf Zeit gel.andelte Werte Verte Astang Schluß Ande 1m Allg. Elektriz.-Oes. 18. 878 Bayer Aotoren...... 129.00 Bemderg......... 45.0 Berger kieldan...... 166.25 Perl. Maschinenbas... 69.00 Zuckerns Eisenw...... 46.07 Churlenigg. Baum:::: M# Comp Hlepano...... 137.00 Cont. Qummi.V. 141.73 Daimier Beus.......“ Dtsch. Cont. Ous..... 100.573 Deutsche Erdöl 99.00 Linoleum.... 42.00 Elektrisitäts-Lief 76.00 Elecktr. Licht und Kraft..— I. G. Farbenindustrie... 121.28 Felcdmähle........ 39.40 Felten u. Quilleaume 43.25 Geisenkirch. Bergv.... 81.30 Ges. f. eicktr. Untern... 17.00 Hamburger Elektr. 101.30 Harpener Berxdan.... 99.30 Hoesch-Köln-Neuessen.. 37.30 Ph. Holsmann....... 89.50 Hotelbe..-Oesellsch.— lise Bereden.......— Klsckner Werke...... 84.00 Mannesmanaröhren.... 38.73 Manslelder Bergbau.... 29.50 Nlaschd, Unt. d. O.:..:.28 Metall-Oes.— Orensteia 8 Koppal...:. 99.75 Phönix Beredau...... 34.128 Polphge s.....:.“ Rhein, Braunk. u. Br. 197.873 Khein. Elektr. Werz... 34.00 Rhein, Stahlwerke.... 79.775 Rhein, Weztl. Elektr.... 77.25 Kütgerswerke....... 30.0 Salzdetfurtn Kall..... 160.30 Schles. Eiekt, u. Oas La. B 99.30 Schudert 8p Salzer.... 170.00 Schucker&a Co.....: 91.23 Schultheis-Patzenh.. 102.30 Siemene 5 Haleke..... 143.773 Stöhr. Kammgurs.::.. 19.7 Thöriager Cas......= Leonbard Tletz...... 11.78 Vereinigte Stahlwerke 39.25 Veaterexein Aikalt.... 119.00 Zellstoff Waldhof..... 25.00 Bank f. Breuindustr....— .-0. für Verkehrewesen. 47.90 Di. Reichsbahn Vorz.-Akt. 99.128 Hambg.-Amerik. Pak. 12.50 Secamerik. Dragt.— Hanss Dampfsch.. 29.075 Norddeutsch. Lioyd.. 13.30 Otari Minen u. Eis....— A. uur 17.33 2 3 #8% 197.00 91.78 61. 3 8a. 123 197 83 141.30 20.00 101.925 97. 74 41.00 77.00 121128 36 50 45.373 31.125 78.50 101 0 21.30 31.75 64.00 84.00 94.55 25.5 .90 .75 90.00 34.00 M. 875 94.00 73.775 .125 30.28 160.30 99.30 997.00 99.30 102. 0 143.5 .335 1910 95.50 .13 12.38 21.0 .00 un mn 19.28 25.35 40.0 146. 75 S1. 375 86.0 650.30 85.50 140.50 28.0 91.73 96.50 .35 78.00 98. 33 120.30 57.375 44.40 .0 77.75 101.30 91.2 S4.75 61.30 85.50 84.00 88.0 27.99 99 25 35.00 30.00 S4.40 .1250 196.30 #.00 77.30 # 00 93.99 99.0 01 0 94.0 102. 128 143.30 92.0 99.30 11.350 9. 15.0 # 850 77.75 42.22 99.289 12.378 ## 05 19.0 13.00 .000 Ankerwerke Berliner Handels-Ges. Blelef. Rech Wederei Commerz- u. Niv.-Bank Oaker Dörtsler..... DeDi-Bank........ Drescuer Bank...... Gildemeister&a Co... E. Gundlsch. Hoffmann Sürke..... Koche Adler-Nähm. Pereneverger Spina.... 81.00 4. Br 19.33 2135 # 3 147.00 66.0 97.95 14. 55 142.00 20. 45 mnd 0 99. 425 42.20 76.30 95.50 123.30 36.90 .3. 32.25 78.00 01. 15 99.05 99.75 91. 30.50 .05 35.0 37.00 24.000 90.25 .5 90.75 33.50 175 83.75 89.73 77.73 51.55 91.0 99.30 199.5 94. 75 104.30 2. 85 99.50 10.30 12.75 34.00 17.400 36. 50 77.25 44.550 99.25 12.30 30.50 21.00 .775 12.28 Ja a. 61.2 an 91.20 44.12 Ramburger Moreamartet vom 31. August 1933 Brasilkaffee: Brasilofferten kommen im allgemeinen unverändert. Nachfrage am Platze ruhig. Preise unverändert. Gewaschene Kaffees: Von Zentralameriks liegt etwas mehr Angebot in Kontraktware vor Für Hochgewächse wurden zum Teil ½ Dollar mehr bezahlt als noch vor einigen Tagen. Columbien meldet weiter feste Tendenz. Am Lokomarkt erhält eich das tägliche Bedartsgeschäft mit dem Konsum zu letzten Preisen. Gefragt werden hauptsächlich niedrige Preislagen. Schmalz: Stetig. amerikanisches Steamlard 18.50. Purelard raff. 19.50—20.50, Hamburger Schmals 158 RM. Baumwolle: Tendenz ruhig. Middling Unlversal loko 10.80 Dollarcents. Oele: Palmkernöl liegt weiter schwach, es wird zn 22 RA. angeboten, ohne Käufer zu finden Uebrige Artikel bei rubigem Geschäft im Preise unverändert. Zucker: Der Zuckermarkt liegt weiter Außerst ruhig. Weder am Effektiv- noch am Terminmarkt Zreisveränderungen eingetreten. Leinenindustrie Fahrrad- und Nähmaschinenindustrie Der neimische Sera Aur Rdenl Arbeitsbeschaltung durch Instandsetzung und Erneuerung der käuslichen Feuerstätten Die„Arbeitsgemeinschaft für die Instandsetsung häuslicher Feuerstätten“, zu der sich der Verband der Arbeitgeber des Töpfer- und Ofensetzergewerbes Deutschlands E.., der Verband Deutscher Kachelofenfabrikanten E.., die Vereinigung Deutscher Eisenofenfabrikanten E.., der Reichsverband des Zentralheizungs- und Lüftungsfaches E. V. und der Zentralinnungsverband der Schornsteinfegermeister des Deutschen Reiches zusammengeschlossen haben, hat der Reichsregierung Vorschläge über„Arbeitsbeschaffung durch Instandsetzung und Erneuerung der häuslichen Feuerstätten“ überreicht. Wie in der erläuternden Denkschrift ausgeführt wird, stcht die häusliche Wärmewirtschaft mit einem Jahresverbrauch von rund 1 Mrd. RM. für feste Brennstoffe mit an erster Stelle aller Kohlenverbraucher. Die gesamte deutsche Industrie hat im letsten Jahre nur wenig mehr Kohle verbraucht als die deutsche Haustrau, während alle deutschen Eisenbahnen nur ein Drittel des Hausbrandbedarts erreichten. Die häuslichen Feuerstätten befinden sich in ihrer Mehrzahl im Zustande des Verfalls. Andererseits herrscht in den Gewerbe-, Industrie- und Handelszweigen, die an der Einrichtung dieser Feuerstätten beteiligt eind, allenthalben wirtschaftliche Not und Arbeitslosigkeit. So ist bei den Kachel- und Schamottwerken in den letzten Jahren ein Absatzrückgang bis zu 66½ Prozent gegenüber den Vorjahren festzustellen, in der Eisenofen-Industrie war der mengenmäßige Absatz 1932 um 54 Prozent geringer als 1929, und im Zentralheizungsgewerbe betragen die Umsätze nur noch 5 bis 10 Prozent der krüheren Jahre bei einer Arbeitslosigkeit von über 90 Prosent. Rund zwei Drittel der 1925 bis 1929 bestehenden Firmen sind durch Zahlungsunfähigkeit und Liquidationen ausgeschieden. Bei der Instandsetzung und Erneuerung der häuslichen Feuerstätten wäre für die beteiligten Gewerbe und Industrien mit einem Auftragseingang von rund 400 Mill. RM. zu rechnen, wobei im Durchschnitt 60 Prosent auf Lohnund Gehaltsanteile entfallen würden. Die Arbeiten sind so umfangreich, daß schätzungsweise drei Jahre zu ihrer Erledigung erforderlich sein würden. Da die Hauseigentümer aus eigenen Mitteln die notwendigen Arbeiten nicht durchführen lassen können und für diesen Sonderzweck die bisherigen Reichszuschüsse von 20 Prozent zur Hausinstandsetzung nicht ausreichen, schlägt die Arbeitegemeinschaft vor, zu dem bisherigen Reichszuschuß einen weiteren Zuschuß von 30 Prozent aus Mitteln der Hauszinssteuer zu geben. Bei einer Auftragssumme von 400 Mill. RM. würden die öffentlichen Zuschüsse also 200 Mill. RM. betragen. Der auf die Hauszinssteuer entfallende Zuschußbetrag auf drei Jahre verteilt würde nach dem bisberigen Hauezinssteueraufkommen eine jährliche Belastung von nur 5 Prozent ges gesamten Hauszinssteueraufkommens bedeuten. Eine derartige Verwendung von Hauszinssteuergeldern würde nicht allein dem Ziele der Arbeitsbeschaffung und der notwendigen Erhaltung eines wesentlichen Teiles des deutschen Volksvermögens dienen, sondern darüber hinaus ein gerechter Ausgleich für die Zahler der Hauszinssteuer, nämlich für die Benutzer der Altbauwohnungen sein, die bisher allein die Opfer zur Erstellung notwendiger Neubauten getragen haben. Wirtschaftsnachrichten Vorübergehende Einschränkung der Papiererzeugung. Das Reichswirtschaftsministerium hat am 30. August 1933 auf Antrag der Papier- und Pappenindustrie auf Grund des Gesetzes über die Errichtung von Zwangskartellen vom 15. Juli 1933 eine Anordnung erlassen, die die Erzeugung dieser Industrien durch eine zwangsweise Stillsetzung der Maschinen am 6. und 7. Arbeitstag der Woche beschränkt.— Mit dieser Erzeugungsbeschränkung ist beabsichtigt, das schon seit längerer Zeit bestehende Ueberangebot auf dem Papier- und Pappenmarkt, das zu einer schweren Erschütterung der wirtschaftlichen Lage der Werke geführt hat, wenigstens zu einem wesentlichen Teil zu beseitigen. Die Erzeugungsbeschränkung ist auf den Zeitraum vom 1. September bis 31. Oktober 1933 befristet. Während dieser Zeit soll den beteiligten Industriegruppen die Möglichkeit zum Abschluß freiwilliger Vereinbarungen für die Folgezeit geboten werden. Gepag, Großeinkaufs- und Produktions-.-G. deutscher Konsumvereine, Köln. Die außerordentliche.-V. genehmigte die Veräußerung des Vermögens der Gepag im ganzen, mit Ausnahme der Firma und der im Eigentum der Gepag befndlichen eigenen Aktien in Höhe von 184 000 RM. an die Großeinkaufsgesellschaft deutscher Konsumvereine m b.., Hamburg, gegen Beschaffung von voll eingezahlten Geschäftsanteilen der Hamburger Gesellschaft im Nennbetrage von 930 000 RM, mit Gewinnberechtigung ab 1. Januar 1933. Die.-V. beschloß sodann die Auflösung der Gesellschaft und Durchführung der Liquidation. Reichsreglerung und Getreidemarkt. In Kreisen der am Getreideumschlag beteiligten Wirtschaftsgruppen wird von gewissenloser Seite das Gerücht verbreitet, die Reichsregierung wolle, da sie durch organisatorische Maßnahmen eine Gesundung des Getreidemarktes anstrebe, den Markt im übrigen sich vollkommen selbst überlassen. Demgegenüber wird mit Nachdruck darauf hingewiesen, das es die Reicheregierung in diesem Getreidewirtschaftsjahr an der im Interesse der Landwirtschaft gebotenen Marktpflege keinesfalls fehlen lassen wird. Devisenkurse Telegr. Ausschlung London New Vort......... Amsterdam-Rotterdam Brüssel-Autverpan.... Bucaten......... Helsingfors Italien Kopenhagen........ Odlo............ Paris Pras Schveiz Siochholn........ 95 .914 2. 5 99.60 97.13 16.43 .42 81.00 25.01 .2 9 8 8re 13.20 223 190 5 9a 54 .920 2. 99.51 97. a. .44 91.16 23.03 99.02 44.05 Ge 13.4 .85 91 5 98.36 .994 22.1 80.05 67.30 .443 .4 .23 88.00 925 .585 125 255 100.37 99. 65 .945 2. 11 60.15 67.67 16. 443 12.44 31.5 88.00 99. 6 45. 65 Notierung für je 1 Pfund. Dollar sonst in 100 Einbeiten Amtl. Produkten-Notlerungen Veiren: Märkiecher 173—173 Rorren: Mirkischer 141—143 Braugerste.. 166—176 Futtergerste— Hater: Nürklscher.. 19—141 Weizenmehl 100 kg. 22.30—-26.28 Rorgenmehl dto 19.28—21.28 Weizenkleis....40—.50 Rogrenkiete......60—.90 Rape....... 310- 220 Leinzast.....— Vikteriserboen.... 29.00—95.00 91. 4. nieue Booresersen.-11.0) Festersrbom..... 15.20-140 eleem...::-18 Sstrentmi::: Tlchen... Looinen: Hiams.:. Lupinen: gelde... Serachella...... Leinkuchen..... Erdauskuchen.. Frockenschnitas..:..60—.2— Extr. Sorabohnenschres 13.40—14.0 14.25-16.00 15.20—15.30 14.90-15.00 .60—.70 Berliner Metallmarkt Gektroirtkupfer(wire bara) Hriginashütteneluminiam..... Desgl. in Walz, oder Drahtbarren Reinnickel Antimon Regales.. Feinalder............. 31. 9. 84 73 160.0 94.90 200.00 R5-.0 99 25—-392 Bremer Baumwollmarbt Ariel Geie N1. 8. Dezahlt 11.06 Tendens: ruhig— .R.N 10.75 10.90 11S 11.02 Notizblock Die Westdeutsche Mühlenkonvention ist unter den bieherigen Bedingungen bis zum 30. September d. J. verlängert worden. * Die Wäschefabrik Carl Bruchmann in WuppertalElberfeld hat infolge erheblicher Debitorenverluste ihre Zahlungen eingestellt. Er sind Verhandlungen auf Basis eines 80prozentigen gerichtlichen Vergleichs eingeleitet. Sollten die Verhandlungen scheitern, so ist eine Liquidation des Unternehmens beabeichtigt. Das seit über 80 Jahren bestehende Bankhaus Knauth, Nachod& Kühne in Leiprig hat sich genötigt gesehen, die Zahlungen einzustellen. Die Firma, deren Depots sich in Ordnung befinden, strebt einen Liquidationsvergleich an. „ Der Londoner Goldpreis betrug am 31. August für eine Unze Feingold 129 ch 7 d= 86.6264 RI., für ein Gramm Feingold demnach 49.9944 Pence##0# .78510 RA. Handel und Industrie Die neue Zusammenarbeit Gegenüber anderen voreiligen Meldungen geben der Reichsstand der deutschen Industrie und der Reichsstand des Handels(für die ihm angeschlossenen Spitzenverbände: Reichsverbend des deutschen Großund Ueberseehandels, Reichsverband ambulanter Gewerbetreibender Deutschlands, Reichsverband des deutschen Gaststättengewerbes und Centralverband der Handelsvertreter-Vereine Deutschlande) nachstehende Erklärung ab: Zwischen den genannten Spitzennverbänden der Wirtschaft fanden Besprechungen statt, in denen die Frage eines engeren Zusammenwirkens zur Förderung des wirtschaftlichen Aufbaues erörtert wurde. Die trühere Zusammenarbeit der Spitzenverbände soll nicht allein wiederhergestellt, sondern auch vertieft und den heutigen Wirtschaftserfordernissen angepaßt werden. Auf Grung einer Vereinbarung haben die beiden Spitzenverbände unter Mitwirkung des deutschen Industrie- und Handelstages einen ständigen gemeinsamen Ausschus zur Erörterung allgemeiner Fragen eingesetzt. Außerdem soll ein neues Verfahren zwecks Vermittlung und Ausgleich in Meinungsverschiedenheiten und Streitigkeiten in Einzelfällen zwischen Industrie, Gros- und Einzelhandel durch die Spitzenverbände eingeführt werden. Die Ingangsetzung dieses Verfahrens im Einzelfall soll daher nur dann erfolgen, wenn es den beteiligten Wirtschaftskreisen bzw. Fachverbänden in unmittelbaren Verhandlungen trots aller Bemühungen nicht gelungen ist, derartige Meinungsverschiedenheiten oder Streitigkeiten beizulegen. . In der Preistrage nehmen die Spitzenverbände folgenden Standpunkt ein: So sehr es im Interesse von Gesamtwirtschaft und Gemeinwohl liegen mus, geordnete und gesicherte Zustände auch in Industrie, Groß- und Einzelhandel herbeizuführen, die eine Erhaltung und Gesundung der Unternehmungen gestatten, ist es andererseits nicht möglich, derartige große Ziele von heute auf morgen zu erreichen. Wenn ein Wirtschaftszweig in den letzten Krisenjahren unter ständigem Preisverfall zu leiden hatte, ist es nicht angängig, einen solchen Preisverfall von Jahren in Monaten auszugleichen. Aus Gründen der Gesamtwirtschaft und des Gemeinwohls und auch vom Standpunkt des betreffenden Wirtschaftszweigen aus, ist deshalb größte Vorsicht In der Preisstellung geboten. Jede Erhöhung der Preise muß auf die Kaufkraft der Abnehmer und Verbraucher und schließlich auf die Gesamtwirtschaft und das Gemeinwohl Rücksicht nehmen. Nach wie vor muß das Streben darauf gerichtet sein, eine Rentabilität in erster Linie durch einen Mehrabsats und durch eine Senkung der Kosten zu erreichen. Es ist zu erwarten, daß Im Verfolg einer derartigen Zusammenarbeit der Spitzenverbände auch die einzelnen Wirtschaftszweige natürlich unter Berücksichtigung ihrer besonderen Verhältnisse auf Grund von Sonderverhandlungen zu Verständigungen und gegebenenfalls auch zu Vereinbarungen auf dem Gebiste des Geschäftsverkehre gelangen. Eine soiche Zusammenarbeit soll besonderen Fachverhandlungen unter der Führung der Reichsstände der Industrie und des Handels vorbehalten bleiben. LTEN WIELA Zu Wielands 200. Bei der letzten We hat ein berufener Wiels Emil Ermatinger, in aufh Gedenkrede die Frage Wieland stellen sollen, ihn als Lebenden zu sehe sein kluges, politisches, den hundert spielenden zum Himmelsfenster, frei ohne Besserwisserei gem fangen bekanntlich alle junger Herr Kollege, Sie zu denen, von denen ich gessenen philosophischen Die Herren dieser Sie sehn den Wald Sie kennen meinen„Ter Lesern, wie ich mich rü hörte. Gewinnt nicht zu sem Blatte, das ich 30 Teile selbst geschrieben Leben! Sie sind freilich nur mäßligen Anteil an schen Reiches. Aber die ich doch daran erinnerr Frankreich her die Welte haft geworden war, ein Vorliebe für die Demokr Frage, ob überhaupt fül bestehe, unter demokrat rundweg verneint habe. junger Freund Goethe re als verständnisvollen Re schen Abscheiden vor 120 meiner bescheidenen Pe hielt, von dem Hervortre in allen meinen Werken Volk aufgerufen, einen n allen Deutschen das heil zünde? Meinen Sie nich scherei taugt nichts! Nur in Deutschland haben soll „Göttergespräche(u..: also wollen wir uns weisen, was ich in mein im März 1798, also zu ei verschiedenen Zeit, vorsc verschuldet durch demok fahl die Wahl eines ein liebenswürdiger jung von den größten Talenter ebensoviel Klugheit als reinen Sitten, einfach u immer Meister von sich s wobei ein anderer ihn verschlossen, sanft und und unerbittlich, jedes 2 wie es in jedem Jahrhun Genius alle anderen in wältigen wüllte. Das Au daß ihr diesen Mann ni durch einen Glücksfall, d nennen kann, ist er scho Der Meisterkopf, den ral Bonaparte. Der hell nisse hatte den geniale Napoleons Staatsstreich i scher in Vorschlag zu bi ihm Napoleon während zweiten) in Erfurt das K lich war Wieland längst vielmehr meinte er glei „dieser Gottesgeißel, wei gangen sei, das Schulgel Daß Wieland ein 2 Gepräges war, ist heute „gesetzgebenden S „DER W. WES Zu Levin Schücking Wenn man die Lite vorigen Jahrhunderts dur Prutz oder Gottschall a mane und Novellen det Er wurde sogar der Wal seit dem ersten Roman 1843 hervortretende Prod Auswahlreihen von je noch sechs Jahre nach s ihm in Buchform gesam theken der Zeit, in den in„Ueber Land und Mee seine Erzählungen, zwis Feuilletonredakteur und Essayist der damals in meinen Zeitung“ in Aug schen Zeitung“ einen weit Einfluß auf seine Zeit a Es war also ein er L. Schücking geführt hat. Sohn eines westfälischen werth bei Meppen 1814 g ritterbürtiger Familie du begabten, früh verstorbe durch Annette von Drost in die Welt der Dichtun geführt, bald mit Freiligr vorgestellt, überall im Leben seiner Zeit eine se Wirkung sich noch durch der Tochter eines hessil Dichterin und Erzählerin Anerkennung in seiner 2 Was aber ist von all Erfolg geblieben? Ein li Werke unter die Gattung historischen Romane auf Werke des Willibald Ale Höfer für Pommern ein rischen Ideenroman und gom jungen Deutschland LITERARISCHE BEILAGF Ger; Wesfälschen Neuesten Nachrichten EETOE Imt Alnr duu Arihel verboten Bielesel, 2#. WIELAND UND WIR Zu Wielands 200. Geburtstag am S. September Was Blumen unsern Gärten sind, sind Künste unserm Leben. Wieland. Bei der letzten Weimarer Goethegesellschafts-Tagung □ hat ein berufener Wieland-Kenner, der Züricher Professor ∆ Emil Ermatinger, in aufhellender und bildkräftiger WielandGedenkrede die Frage aufgeworfen, wie wir uns heute zu Wieland stellen sollen, und gemeint, das es schwer falle, ihn als Lebenden zu sehen. Der gute alte Papa Wieland wird sein kluges, politisches, käppchengeschmücktes Köpfchen mit den hundert spielenden Linien im blatternarbigen Gesichte zum Himmelsfenster, freundlich lächelnd, herausgesteckt und ohne Besserwisserei gemeint haben:„Ha“,— die Schwaben fangen bekanntlich alle Sätze mit„Hal“ an—„mein lieber junger Herr Kollege, Sie gehören doch sonst wahrlich nicht zu denen, von denen ich in meinem, wie ich glaube: unvergessenen philosophischen Liebesgedichte„Musarion sage: Die Herren dieser Art blend't oft zu vieles Licht; Sie sehn den Wald vor lauter Bäumen nicht. Sie kennen meinen„Teutschen Merkur’, zu dessen treuen Lesern, wie ich mich rühmen darf, die Königin Luise gehörte. Gewinnt nicht zum mindesten gar manches aus diesem Blatte, das ich 30 Jahre lang geleitet und zum großen Teile selbst geschrieben habe, gerade jetzt wieder neues □ Leben! Sie sind freilich Schweizer und nehmen darum wohl nur mäßligen Anteil an den Vorgängen innerhalb des Deutschen Reiches. Aber die Reichsdeutschen von heute möchte ich doch daran erinnern, das ich zu einer Zeit, da von " Frankreich her die Weltgeschichte wieder einmal sehr ernsthaft geworden war, einer„monströsen und unerklärbaren Vorliebe für die Demokratie mich entgegengestellt und die Frage, ob überhaupt für ein großes Volk die Möglichkeit bestehe, unter demokratischer Regierung glücklich zu sein, rundweg verneint habe. Gewiß hatte mein bewunderter junger Freund Goethe recht, als er in der so warmherzigen als verständnisvollen Rede, die er kurz nach meinem irdischen Abscheiden vor 120 Jahren„zu brüderlichem Gedenken“ meiner bescheidenen Person im Weimarer Wittumspalais hielt, von dem Hervortreten meines weltbürgerlichen Sinnes in allen meinen Werken sprach. Aber habe ich nicht das Volk aufgerufen, einen neuen Bund zu beschwören, der in allen Deutschen das heilige Feuer der Vaterlandsliebe entzünde? Meinen Sie nicht, daß mein Ausspruch:„Vielherrscherei taugt nichts! Nur einer sei Herrscherl ewiges Leben in Deutschland haben sollte? Und ich möchte auch auf meine Göttergespräche(u..:„Wir können uns selbst helfen, also wollen wir uns selbst helfen!“) und auf das hinweisen, was ich in meinen„Gesprächen unter vier Augen im März 1798, also zu einer, der eurigen nicht eben gar so verschiedenen Zeit, vorschlug zur Behebung einer Notlage, verschuldet durch demokratische Verfassungsform. Ich empfahl die Wahl eines Diktators, und zwar müßte es ein liebenswürdiger junger Mann von großem, hohem Geist, von den größten Talenten, von unermüdlicher Tätigkeit, von ebensoviel Klugheit als Mut, von dem festen Charakter, von reinen Sitten, einfach und prunklos in seiner Lebensart, immer Meister von sich selbst, ohne irgend eine Schwachheit, wobei ein anderer ihn fassen könnte, zugleich offen und verschlossen, sanft und heftig, geschmeidig und hart, mild und unerbittlich, jedes zu seiner Zeit, kurz ein Mann sein, wie es in jedem Jahrhundert kaum einen gibt, und dessen Genius alle anderen in Respekt zu halten und zu überwältigen wülte. Das Auflerordentlichste bei der Sache ist, daß ihr diesen Mann nicht erst zu suchen braucht; denn durch einen Glücksfall, den man wohl in seiner Art einzig nennen kann, ist er schon gefunden!.“ Der Meisterkopf, den Wieland meinte, war— der General Bonaparte. Der hellsichtige Beobachter der Weltereignisse hatte den genialen Einfall, anderthalb Jahre vor Napoleons Staatsstreich ihn den Franzosen als Alleinherrscher in Vorschlag zu bringen. Zehn Jahre später verlich ihm Napoleon während einer längeren Unterredung(der zweiten) in Erfurt das Kreuz der Ehrenlegion. Damals freilich war Wieland längst kein Lobredner des Korsen mehr, vielmehr meinte er gleich nach der Audienz, man werde „dieser Gottesgeißlel, wenn man zu ihr in die Schule gegangen sei, das Schulgeld schon heimzahlen“. Daß Wieland ein Zeitschriftsteller großen historischen Gepräges war, ist heute gar wenig bekannt. Er hat den „gesetzgebenden Schuhflickern zu Versailles“, die um die ungeheure Staatsschuld sich die Köpfe zerbrachen, den weltklugen Rat gegeben, sie einfach zu streichen. Er meinte sehr richtig,„daß eine Schuld, die von der Nation weder gemacht, noch bewilligt, noch in ihrem Nutzen verwendet wurden, keine Nationalschuld ist noch sein kann“. Und diesem Vorschlage fügte der Sozialdenkende noch einen anderen hinzu:„Die Kapitalisten, die in den letzten Jahren unermeßliche Reichtümer auf Unkosten der Nation zusammenspekuliert haben“, in ihren Rechten und Einkünften zu beschränken. Sehr beachtliche Hinweise und Winke hat er während Deutschlands Unterdrückung durch Napoleon dem Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. gegeben, so daß der alte Gleim in seiner enthusiastischen Art schrieb:„Die Gespräche unter vier Augen hat Deutschlands Genius, den ich auf Habsburgs Trümmern traurig sitzen sah, unserm Wieland eingegeben. Augenblicklich möcht ich zehntausendmal vom Fuße bis zum Kopfe ihn herzen und küssen, den vortrefflichen deutschen Mann!“ Und er rief den Deutschen zu:„Setzt ihm fünf Ehrensäulen!“ Auch Wielands schwäbischer Landsmann Schiller, dem Wieland bereits kurz nach Abfassung der„Räuber“ ein Fest bereitet hatte mit einer höchst schmeichelhaften Bewertung des Manuskriptes, hat später Wielands Deutschheit anerkannt und gemeint, der„unsterbliche Verfasser des Agathon darf nicht in der schlechten Gesellschaft Voltaires genannt werden. Ich erkenne den vorherrschenden Ernst der Empfindung. Selbst die mutwilligsten Spiele seiner Laune beseelt und adelt die Grazie des Herzens.“ Wielands„Agathon“ ist der erste deutsche Roman von der inneren Entwicklung und Selbsterziehung eines lebendigen Menschen, nämlich seiner selbst, seine Selbstbefreiung von verstiegener übersinnlicher Schwärmerei zu maßvoller Weltfreude. Sein Schüler, der Herzog Karl August, hat den „Oberon“ und seinen Verfasser hoch geschätzt. Für ihn in erster Linie hat Wieland den„Goldenen Spiegel“ geschaffen, dies sozialpolitische Werk voll heller Gedanken über Staatskunst, Volksbildung und Volksbeglückung, das noch heute Erziehern des Volkes und der Jugend Anregung zu geben vermag. Und„Die Geschichte der Abderiten“ ist noch immer die köstlichste, unübertroffene Verspottung des bequemen, beschränkten, abergläubischen, wetterwendischen, schönheitsund kulturfremden, dicktuerischen und selbstzufriedenen Spießbürgertums. Wir haben also gute Gründe, uns bejahend zu Wieland zu stellen. Ihm selbst war die Vorstellung herzerhebend, „auch dann, wenn uns der Tod den Augen und dem Umgang entrückt hat, im Gedächtnis einer neugeborenen Welt fortzuleben, ihr noch wert und durch das, was das Beste von uns war, noch nützlich oder angenehm zu sein. Paul Wittko GDS. DICHTER UND GEMEINSCHAFT Aus einer Anthologie „Von der deutschen Prosa unserer Zeit steht nur das eine fest: daß sie gedruckt wird und daß man sie mitunter liest.“ Otto Forst-Battaglia hat diesen Einleitungssatz als Herausgeber einer Anthologie in seinem„Versuch eines Ueberblicks“ geschrieben. In diesem Ueberblick gibt er eine kurze und beachtenswerte Schau deutscher Dichtung und der in ihr obwaltenden Tendenzen seit dem Weltkrieg. Alsdann läßt er die deutschen Dichter selbst sprechen. Diese seine Anthologie, die den Titel trägt„Deutsche Prosa seit dem Weltkriege“ ist bei Emil Rohmkopf, Leipzig, erschienen. Ohne Zweifel gehört dieses Sammelwerk zu den Büchern, die aus inneren und äußeren Gründen Beachtung verdienen. Diese Anthologie setzt sich mit der Zeit auseinander— das ist ein Verdienst über die Zeit hinaus. * An die erste Stelle setzt der Herausgeber, was Stefan George in seinem Buche„Tage und Taten“ über die Dichtung sagt. „In der dichtung— wie in aller kunst-betätigung ist jeder der noch von der sucht ergriffen ist etwas„sagen“ etwas„wirken“ zu wollen nicht einmal wert in den vorhof der kunst einzutreten. Jeder widergeist jedes vernünfteln und hader mit dem leben zeigt auf einen noch ungeordneten denkzustand und muß von der kunst ausgeschlossen bleiben. Den wert der dichtung entscheidet nicht der sinn(sonst wäre sie etwa weisheit gelahrtheit), sondern die form d. h. durchaus nichts äußlerliches, sondern jenes tick#rregende in maß und klung wodurch zu allen zeiten die ursprünglichen die meister sich von den nachfahren den künstlern zweiter ordnung unterschieden haben. Der wert einer dichtung ist auch nicht bestimmt durch einen einzelnen wenn auch noch so glücklichen fund in zeile strofe oder gröferem abschnitt... die zusammenstellung. das verhältnis der einzelnen teile zueinander, die notwendige folge des einen aus dem andern kennzeichnet erst die hohe dichtung. Reim ist blof ein wortspiel wenn zwischen den durch den reim verbundenen worten keine innere verbindung besteht. Freie rhythmen heißt soviel als weiße schwärze, wer sich nicht gut im rhythmus bewegen kann der schreite ungebunden. Strengstes maßt ist zugleich höchste freiheit.“ * Hermann Hefele schildert das Wesen der Dichtung und stellt den Dichter in die Gemeinschaft. „In ihrem letzten und heiligsten Willen zielt alle Dichtung auf Gemeinschaft. Und was sie im einzelnen an Wirkung verrichtet, das wiederholt sich breiter, tiefer, grundsätzlicher und dauernder im Leib der Gesamtheit, als ein Werk an der geistigen Gemeinschaft alles menschlichen Wesens. Die gleiche Bereicherung der Erlebnisfülle und der Kraft der Anschauung nur mit gesteigerter Dauer ihrer Wirkung schenkt sie der Gesamtheit. Die gleiche Befreiung vom Druck des Materiellen, der auf das Ganze der menschlichen Gemeinschaft und ihrer inneren und äuferen Bezüge noch schwerer und unerbittlicher lastet als auf den einzelnepr vollzieht sie für den Leib der Gesamtheit, in tausendfach wiederholtem Impuls des Schöpferischen den harten Bestand materieller und rationeller Zweckmäßigkeit durch die frete künstlerische Tat ideeller Wertung brechend und lockernd. Die gleiche Lust gesteigerten Bewußtseins und erhöhter gesteigerter Beweglichkeit weckt sie im Leib der Gesamtheit und breitet wie über den Alltag des Einzelnen so über die trübe Masse der wirtschaftlich verschnürten menschlichen Gesellschaft das freundlichere Licht einer ideellen Wertung der Dinge. Und reiner noch und wesentlicher als im Einzelnen geschicht diese ihre Wirkung im Geist der Gesamtheit: denn ihr Material, die lebendige Sprache, ist selber Fleisch vom Fleisch der Gesamtheit. Und indem sie ihr Ideelles in der Sprache gestaltet, rührt sie ans Innerste der Gemeinschaft und nimmt den ewigen Pulsschlag des Allgemeinen ins organisch Lebendige ihres eigenen Wesens auf. Als Gut der Gemeinschaft ist die Sprache materiell und rational gefesselt und zum Dienst am Niedrigsten des Lebens, zum Dienst der materiellen Notdurft gezwungen. In der Dichtung aber wird die Sprache, als Mittel der wirkenden Gemeinschaft wie als idividueller Ausdruck, ideell geadelt und erlebt ihren höchsten Triumph als Leib der zweck„DER WALTER SCOTT WESTFALENS“ Zu Levin Schückings 50. Todestage am 31. August Wenn man die Literaturgeschichte um die Mitte des origen Jahrhunderts durchsicht, so begegnet man bei Robert rutz oder Gottschall ausführlichen Würdigungen der Ronane und Novellen des Westfalen Levin Schücking. ir wurde sogar der Walter Scott Westfalens genannt. Seine eit dem ersten Roman„Ein Schloß am Meer“ im Jahre 843 hervortretende Produktion wurde 1854 und 1874 in zwei auswahlreihen von je zwölf Bänden herausgebracht, und och sechs Jahre nach seinem Tode konnten Novellen von hm in Buchform gesammelt werden. In allen Leihhiblioheken der Zeit, in den Jahrgängen der„Gartenlaube“ und „Ueber Land und Meer“ fanden sich fast vier Jahrzehnte eine Erzählungen, zwischen 1843 und 1852 übte er als feuilletonredakteur und erster literarischer Kritiker und ssayist der damals in Deutschland verbreitetsten neinen Zeitung“ in Augsburg, sowie seit 1845 der„Kölnichen Zeitung“ einen weitgehenden geistigen und literarischen änfluß auf beine Zeit aus. 84 eatellerseben.Es war also ein erfolgreiches Schriftstellerleben, das Schücking geführt hat. Nimmt man noch dazu, daß dieser ohn eines westfälischen Friedensrichters(auf Schloß Clemensverth bei Meppen 1814 geboren) aus alter angesehener, auch tterbürtiger Familie durch die Freundin seiner dichterisch egabten, früh verstorbenen Mutter Katharina geb. Busch, urch Annette von Droste-Hülshoff schon als Jüngling ganz die Welt der Dichtung und aristokratischen Kultur eineführt, bald mit Freiligrath befreundet und in der Literatur orgestellt, überall im gesellschaftlichen und literarischen eben seiner Zeit eine sehr angesehene Rolle spielte, deren Virkung sich noch durch seine Frau. Luise Freiin von Gall, er Tochter eines hessischen Generals, selbst erfolgreiche lichterin und Erzählerin, vertiefte, so darf man Schückings nerkennung in seiner Zeit nicht gering veranschlagen. Was aber ist von all dieser Anerkennung, von all diesem rfolg geblieben? Ein literarhistorisches Wissen, das seine Verke unter die Gattung der von Scott angeregten kulturistorischen Romane auf der Heimaterde, ähnlich wie die Verke des Willibald Alexis für die Mark oder des Edmund löfer für Pommern einordnet, ihn weiter noch im histoschen Ideenroman und in jenem Zeitroman tätig sicht, der om jungen Deutschland als Tendenz- und Unterhaltungsroman angeregt wurde. Wenn auch sein Roman„Die Ritterbürtigen“(1848) oder„Eine dunkle Tat“ mit einem Porträt der Droste wegen ihrer Schilderung des westfälischen Adels stofflich noch heute interessieren können, wenn auch seine Darstellung der französischen Vorherrschaft um 1800 in „Paul Bronckhaus“(1858) oder seine Stellungnahme zum Richard Billinger: Heliger Tog Hoch geißelt überm Hügel hier die Erd ein goldener Lerchenschlag. Ich hüf des Geistes Flamme mir wohl überm heiligen Festestag. Es sinkt der Wolke Schaltenfuß schon lief ins grüne Wiesengras. Ich ordne heute Feld und Fluß nach ewiger Sterne Zaubermaß. Erblüht prunkt vor dem Bauernhaus der ahnenheilige Hollerbaum, als ruhe sich im stolz sten Traum des Herrgotte Wunderengel aus. ulturkampf in den bei den Katholiken Feindschaft ergenden Erzählungen„Luther in Rom“(1870) und„Die eiligen und die Ritter“(1873) als Quellen für die Stimmung er damaligen Zeit gelten können, so sind sie doch auch als olksliteratur unlesbar geworden, weil sie nicht nur durch ne auf das Abenteuerlichste gestellte Fantasie zusammenanglos wirken, sondern allzu subjektiv grad nur dem Geanken und der Psychologie nachgehen, die in der Zeit ihrer ntstehung gang und gäbe waren. Ueber das Literarhistorische hinaus ist aber L. Schückings Name und Leistung nur durch die unmittelbare Lebensbeziehung seines Schaffens und Daseins in unsere Zeit getragen. Einmal durch seine tiefe Freundschaft mit Annette von Droste-Hülshoff, der größten deutschen Dichterin. Ein wundervoller Briefwechsel legt von der seelischen und geistigen Innigkeit des eigenartigen Verhältnisses zwischen der 17 Jahren älteren, einsamen, ganz innerlich lebenden Frau und dem lebhaften, weltdurstigen Jüngling Zeugnis ab. Schücking hat der mütterlichen Freundin, deren Herz in erhabener Keuschheit dem jungen Manne gehörte, stets die Treue der Reinheit gewahrt und ihrem Schaffen Dienste geleistet wie kein anderer. Schücking empfing von der Droste selbst den inneren und äußeren Maßstab für sein Leben und war sich auch bewußt, daß er den Fluch der Halbheit tragen mußte, weil er nicht fähig war. sein Talent, sein inneres Wesen in der Stille ausreifen zu lassen. Es trieb ihn immer wieder zur Teilnahme an der Welt. Soweit diese Teilnahme im Volkstum und Erdboden seiner Heimat, Westfalens, in dessen Geschichte, Kultur, Religiosität und Besonderheiten verwurzelt war, führte sie dann auch— und hier ist die zweite bleibende Fortwirkung seines Wesens— in seinen epischen Werken zu Darstellungen, die heute noch nicht überholt sind. Hier wurde er in der Schilderung von Heide und Moor, von einsamen Bauernhöfen und wallumhegten Kämpen im Münsterschen Tieflande, in der Charakteristik der Bauern, der Kleinbürger und adelsstolzer Geschlechter auch zum Dichter der uns etwas vom tieferen Wesen germanischer Art offenbart. Aus diesem Grunde haben wohl einige volkstümliche Büchereien hin und wieder noch diese oder jene Erzählung von ihm nachgedruckt. Sie werden dies auch gewiß weiter tun. Als Westfale und Freund der DrosteHülshoff verdient Levin Schücking eben doch ein dankbares Andenken. Hans Martin Eister uusen Bochrarisch Priedrich Hülle. Der deutsche Weidmann. Verlag J. NeumannNeudamm. W. Glaser. Ein Trupp SA. R. Voigtländers Verlag. Leipzig. Paul Binswanger. Die deutsche Klassik und der Staategedanke. Volksverband der Bücherfreunde, Wegweiser-Verlag, Berlin. Reinhold Courad Meuschler. Ein deutscher Weg. R Voigtländers Verlag. Leipzig. Gunnar Larsen. Im Sommer. Verlag R. Piper& Co München. Ernst Freiherr von Jungenfeld. Ein deutsches Schicksal im Unwald, Verlag Ullstein, Berlin 8W. 68. gebundenen Idee. In der dichterischen Sprache wird die semeinschaft selber Gestalt, reiner, lebendiger, beweglicher und geistiger als im doppelten Gefüge der bürgerlichen und der politischen Ordnung. Die Dichtung ist ideelles Bewußtsein der Gemeinschaft, Volk und Menschheit selber im Klang des eigengeprägten Worts. Und darin erst liegt ihr höchster Wert, Sinn und Ziel ihrer vollkommenen Existenz. Solange sie nur dem Persönlichen des Auftriebs und der Wirkung verhaftet bleibt, hat die Dichtung nur den ärmeren Teil ihrer Aufgabe erfüllt. Als Literatur erst, als sprachgewordene Volksgemeinschaft, als Gestaltung der Idee des Allgemeinen im Einzelnen des Wortes gewinnt sie sich selbst. Um den vollendeten Sinn ihres Seins: Dauer im Einmaligen, Gemeinschaft in der Persönlichkeit.“ Josef Nadler behandelt in seinem„Problem der Stilgeschichte“ das gleiche Problem des Dichters in der Gemeinschaft und schreibt dazu: „Wie Stoff und Form, Gehalt und Gestalt einander antworten, und nur in bezug aufeinander gelten, so hat der Stil zur Partnerin die Norm. Stil. Gestalt, Form liegen zwar alle auf einer und derselben Seite, wie ihre Partner Norm, Gehalt, Stoft auf der anderen, aber die Wechselbeziehungen der drei Begriffspaare spielen in drei verschiedenen Ebenen. Stil ist gegenüber dem jeweils Allgemeinen das Besondere. Stil ist principium individuationis. Stil ist vom Schaffenden gesehen der Organismus— nicht die bloße Summe— individueller Mittel, durch die ein Geistiges sichtbar wird und ein Allgemeines versondert wird. Und Stil ist vom Erkennenden her gesehen der Organismus von Indizien, aus denen auf das Geistige, Bewirkende und Allgemeine geschlossen werden kann. Denn so wie der Schaffende immer aus einem Ganzen und einem Geistigen her wirkt, so kann sein Geschaffenes sich rationaler Erkenntnis immer nur vom Sinnlichen her und das Allgemeine sich nur aus dem Ueberblick des Einzelnen erschließen. Man darf den Weg, wie etwas wird, nicht mit dem Wege verwechseln, auf dem man zu einem anderen Individuellen erkannt werden und so ist Stil immer das Individuelle gegenüber der Norm eines Uebergeordneten. Stil also wird sichtbar, indem der Einzelne aus der Gesellschaft, der Stand oder Stamm aus der Nation. das Volk aus der Gemeinschaft der Völker sich individuell versondert. Stil hat drei Grenzen, zwei rechts und links vom Individuum und eine gegen das übergeordnet Allgemeinere. Stil ist demnach der Punkt, wo sich die jeweilige Norm der metaphysischen Poetik an der schöpferischen Wirklichkeit und das Allgemeinere am Besonderen individualisiert. Stil bedeutet die verwirklichten und individualisierten Urbilder der jeweils gültigen metaphysischen Poetik.“ mit, hineingeschleudert in ein Volk, das sein Selbst vergißt und und feigen Wohlergehens um toter Ordpeng d'.rstr„ein-- Bi. NEUE BUCHER leigen Womergenens, um toter Orünung die Gesetze seines blutes venrät. So gehen sie ihren Weg, einen furchtbaren Weg, in dem die Person nichts, der Einsatz alles gilt. So fällt Rathenaul Nicht als Opfer eines überhitzten Antisemitismus, wie das Volk glaubt und wie die Aktivisten selbst es glauben machen wollen. Nein, als Exponent einer Welt, die aus ihren Angeln gehoben werden soll, als gefährlichster. einzig gefährlicher Vertreter des Liberalismus, der bestehenden Ordnung, des Westlertums. Nicht seiner Person gilt der Haß.„Ich könnte es nicht ertragen“, sagt Kern,„wenn aus dem zerbröckelnden, aus dem verruchten Bestande dieser Zeit noch einmal Größe wüchse.... Wir fechten nicht, damit das Volk glücklich werde. Wir fechten, um es in seine Schicksalslinie zu zwingen. Aber wenn dieser Mann dem Volke noch einmal einen Glauben schenkte, wenn er es noch einmal emporriß zu einem Willen, zu einer Form, die Willen und Form sind einer Zeit, die im Kriege starb, die tot ist, dreimal tot, das ertrüge ich nicht.“ Nein, sie ertragen nicht, sie handeln, töten, zerstören, hetzen— um aus Tod, Not und Untergang ein neues Reich zu gewinnen. Aber ihr Teil ist nur Aechtung, Zuchthaus und Opfer. Die Methode des Terrors führt nicht zum Erfolg. Das Dritte Reich wird nicht von Putschl. sten und Verschwörern gebaut, sondern von Führern und Propheten. Ein wildes, furchtbares Buch. Buch einer Zeit, die erfüllet ward..g. 33. Jahrgan, Ernst von Salomon. Die Geächteten. Roman. Neiauflage. Rowohlt-Verlag, Berlin. November 1918. Stumpfe Resignation, Verzweiflung, Meuterei der Unterirdischen. Tyrannei der roten Matrosen, ein Volk, dem der Glauben an seine Kraft und Sammlung gestohlen wurde, sackt zusammen, aber aus dem Chaos der Minderwertigkeit und des Zusammenbruchs löst sich eine desparate Schar, Abenteurer des Kampfes, Fanatiker des Widerstandes, Revolutionäre aus Rasse und Blut. Kampf ist ihre Losung. Unruhe ihr Element, Revolution ihr Ziel, Deutschland ihre Hoffnung. Wilde, unbändige Gesellen, denen das Leben ein Dreck, Masse Verachtung. Ordnung ein Greuel ist. Gehetzt, gejagt, verworfen schlagen sie sich durch die Weltgeschichte; da wo noch Maschinengewehre rattern und Handgranaten krachen ist ihr Feld. Im Baltikum bei Ehrhardt. in Oberschlesien, im Rheinland und an der Ruhr. Blut, Putsch und Feme ist ihre Spur. Ein Brand sind sie, eine Fackel, DynaEin Memoirenbuch eigener Art. Ein Bremer Kaufmann alten Schlages plaudert aus seinem langen Leben. Viel Nebensächliches dabei, viel aber auch, das Interesse beansprucht. Denn die Lebenserzählung Cramers gibt eigentlich nur den Rahmen für eine ausführliche Schilderung der Geschichte des Bremer Baumwollmarktes. Zum Thema Baumwolle wird technisch und wirtschaftlich manche aufschlußreiche Einzelheit erzählt, wobei sich der Blick von selbst zu weiterem Horizont spannt. Immer aber bleibt die Betrachtungsweise streng persönlich, was gleichzeitig Stärke und Schwäche des Buches ist. Die Probleme, die uns heute bewegen, werden im Lichte einer vergangenen Zeit betrachtet.— Das Lebensbuch eines hanseatischen Kaufmannes, der was er in einem wechselvollen und harten Leben sah, für die Nachwell aufzeichnete am Ausgang einer Lebens- und Wirtschafts. epocho. H. S. Gautener höserm Hallen Mit einer Schußzverletzung im Krankenhaus in Brixen Gauleiter Hofer ist mit seinen Befreiern in den ersten Vormittagsstunden des Donnerstag in Bozen eingetroffen. Der Weg führte auf schwierigem Gelände über das Gebirge und dauerte den ganzen Tag, da Hofer infolge der erlittenen Schußverletzung den Weg nur langsam zurücklegen konnte. Gauleiter Hofer mußte sich in Brixen ins Krankenhaus begeben. Innsbruck, 31. 8. motivführer Hissenauer keinerlei Schuld an Nach einem Bericht der„Innsbrucker Nachrichten“ aus Bozen ist Gauleiter Hofer und seinen Begleitern an der italienischen Grenzstation am Brenner bei Aufnahme eines amtlichen Protokolls gesagt worden, daß sie sich zur Verfügung der Behörden halten müßten. Mit behördlicher Erlaubnis habe sich dann Gauleiter Hofer zu seinen Eltern begeben, die in Brixen in der Sommerfrische sind. Seine Parteigenossen seien Donnerstag früh in Begleitung von Polizeibeamten mit der Eisenbahn nach Bozen gefahren. Nach der Befreiung des Tiroler Gauleiters Hofer wurden in ganz Tirol rund 150 Nationalsozialisten, Führer und Unterführer unter dem Vorwand, es bestehe Verabredungsgefahr, in Haft genommen. Der Gauleiter=Stellvertreter der NSDAP. in Tirol, Eugen Denz, der Mittwoch früh nach der Befreiung des Gauleiters Hofer verhaftet worden war, wurde wegen illegaler Betätigung zu sieben Wochen Arrest verurteilt. Die illegale Betätigung wurde in der Möglichkeit der Durchführung eines Komplotts gesehen. Lessings Mörder ein Wilddieb? Zahlreiche Verhaftungen und Wiederentlassungen Prag, 31. 8. Unter Verdacht der Beteiligung an der Ermordung des Professors Theodor Lessing in Marienbad sind nach amtlicher Mitteilung zwei Personen verhaftet worden, die verdächtiges Interesse für die Person Lessings an den Tag gelegt haben sollen. Wie weiter bekannt gegeben wird, sind umfangreiche Maßnahmen im Interesse der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit getroffen worden. Außerdem werden, wie vorgesehen, vom 1. September ab die sogenannten Gendarmerie=Bereitschaftsabteilungen in Tätigkeit treten, die zur Verstärkung des Sicherheitsdienstes in den Grenzgebieten Böhmens eingerichtet worden sind. Wie festgestellt wurde, ist der verdächtige Max Eckert ein bekannter Wilddieb, der bereits wegen eines Ueberfalles 5 Monate Gefängnis erhalten hat. Außerdem wurden bisher bei der Untersuchung in der Mordaffäre 20 Personen polizeilich gestellt, die angeblich der nationalsozialistischen Partei angehören oder mit ihr sympathisieren. Nach dem Verhör wurden sie jedoch größtenteils wieder auf freien Fuß gesetzt. In Prag waren heute Gerüchte verbreitet, wonach die geistigen Urheber des Attentats ihren Sitz in Prag haben. Die politische Abteilung der Polizei hat in dieser Richtung einige Personen vernommen. Vorläufig haben sich jedoch keine Anhaltspunkte für die Richtigkeit dieser Gerüchte ergeben. dem Tode Breckners trifft, daß vielmehr alle Anhaltspunkte bestätigen, daß Breckner infolge widriger Umstände von der Lokomotive stürzte und sich beim Sturz die tödlichen Verletzungen zuzog. Ein Geisteskranker will Gandhi sein Budapest, 31. 8. Ein mitternächtlicher Spuk verursachte in Budapest einen großen Menschenauflauf. Auf einer Bank hatte ein Mann Aufstellung genommen und hielt mit lauter Stimme an die Straßenpassanten eine Ansprache, in der er sich als den größten Hungerkünstler der Welt pries. Er faste auf Weisung überirdischer Geister bereits zwei Monate. Er sei Gandhi und werde durch sein Fasten die Welt erlösen. Im selben Augenblick trat ein Polizist in den Kreis der Zuhörer und holte den Prediger um die Mitternachtsstunde von der Bank herunter, um ihn zur nächsten Wache abzuführen. Der Verhaftete schrie der Menge zu, jetzt beginne für ihn neben dem Fasten das Leiden, aber er werde duldsam sein und sein Los in der Gefangenschaft um seiner Idee willen ertragen. Auf der Wache stellte sich heraus, daß der nächtliche Redner ein 34jähriger Arbeitsloser war, der, wahrscheinlich durch die dauernde Not zermürbt, geistesgestört wurde. Teuterei in der Besserungsunstalt Erbitterter Kampf der polnischen Meuterer mit der Polizei Bromberg, 31. 8. In einer mit 80 Zöglingen belegten Besserungsanstalt in Konitz kam es zu schweren Tumulten, die schließlich den Charakter einer Meuterei annahmen. Die Zöglinge, unter denen sich viele aus dem ehemaligen russischen Teilgebiet Polens stammende Elemente befinden, warfen sich plötzlich während des Essens auf die Wächter, überwältigten sie und verbarrikadierten den Eß=Saal. In den Räumen der Anstalt entspann sich dann ein erbitterter Kampf mit der Polizei, wobei eine große Anzahl von Meuternden verletzt wurde, auch einige Polizisten und Grenzbeamte wurden nicht unerheblich verletzt. Die Anstifter dieser Revolte, etwa 20 Zöglinge aus dem Warschauer Gebiet, wurden verhaftet, gefesselt und in das Gerichtsgefängnis eingeliefert. gruppe ereilte einen Reichsdeutschen der Bergsteigertod. Vom Campanile Passo abgestürzt Im Gebiete des Campanile Passo in den Dolomiten von Brenta sind am Dienstag abend die deutschen Alpinisten Ludwig Max Kurt Vernecke aus München, Wilhelm Elsapper Der Tod in den Bergen Schwere alpine Unfälle in den südtiroler Bergen Das nackte Leben gerettet Hadersleben, 31. 8. Ein Großfeuer vernichtete den Hof des Landwirts Conradsen in Süderlügum mit sämtlichen Nebengebäuden. Die Bewohner konnten nur das nackte Leben retten. Die Hausfrau erlitt schwere Brandwunden am Oberschenkel. Mitverbrannt sind neben der gesamten Ernte und dem Inventar 13 Kühe, 17 Schweine und eine Anzahl Kälber. Innsbruck, 31. 8. Ein Wiener Alpinist stürzte vom Winklerturm in der Rosengartengruppe ab. Ein reichsdeutscher Bergsteiger aus Freiburg im Breisgau stürzte vermutlich aus Erschöpfung von einer Terrasse auf die Schutthalde des Ombrettapasses und war sofort tot.— Ein italienischer Geistlicher geriet beim Edelweißpflücken bei Martino de Castrozza in den Dolomiten in Gefahr und stürzte tödlich ab.— Bei Pfunders im Pustertal rutschten einige lagernde reichsdeutsche Wanderer ab. Einer überschlug sich und brach das Genick.— In der BrentaEine neue Briefmarke mnn höhem=Rlung durch nuendergs Raßen Lokomotivführer Hissenauer rehabilitiert Darmstadt, 31. 8. Wie wir zu dem Unglücksfall auf der Bahnstrecke Kelsterbach—Raunheim, bei dem der Reservelokomotivführer Breckner den Tod fand, weiter erfahren, haben die polizeilichen Ermittlungen ergeben, daß den Mainzer LokoEine der besten SA=Kapellen, die die ankommenden brannen Kolonnen unter den Klängen der alten Militärmärsche in ihre Quartiere geleitet. Aus Anlaß der studentischen Welt=Sportmeisterschaften, die vom 1. bis 10. September in Turin ausgetragen werden, hat die italienische Postverwaltung eine neue schöne Briefmarkenserie herausgebracht. aus München und Umsula Winkler aus Leipitz(Schlesien) beim Versuch, den sehr schwierigen Aufstieg zu unternehmen, abgestürzt. Einzelheiten stehen noch aus, doch muß mit dem Tode der drei Deutschen gerechnet werden. Matterhorn abgestürzt Zermatt, 31. 8. Zwei Stuttgarter Touristen, die mit zwei schweizerischen Bergsteigern eine Besteigung des Matterhorns unternommen hatten, sind nicht zurückgekehrt. Von Zermatt aus ist nun eine aus sechs geübten Bergsteigern bestehende Rettungskolonne abgegangen, um nach den Vermißten zu suchen. Die Bergsteiger sind inzwischen zurückgekehrt. Im Kann um die Welt Paris, 31. 8. Zwei junge Engländer, der Journalist Savage und der Seemann Edgar unternehmen eine Kanureise um die Welt. Sie gingen Mittwoch abend in Dover in See und trafen Donnerstag früh nach ziemlich stürmischer Ueberfahrt an der französischen Küste am Kap Gris=Nez ein. Sie beabsichtigen, über die belgischen und französischen Kanäle zunächst nach Deutschland zu fahren. n. Schwenningdorf. Neuer Gemeindevorsteher. Bei der Abstimmung der Gemeindevertreter über die Neubesetzung des Gemeindevorstehers wurde der Werkmeister Fahrenkamp gewählt. Der bisherige Vorsteher Landwirt Steinmeier hat das Ehrenamt mehr als 25 Jahre verwaltet. Ihm wurde sprachen. u. Pflichterfüllung ausgeDr. h. c. A. W. Cramer. Wie ich es sah. Verlag H. M. Hauschild, Bremen. I Die„Westfällschen Neues haltung, Literatur, Frau Blätter, Radio und Schach .00 RM., im Postbezug 2. ohne Bestellgeld. Sie könr Briefträgern und in unser Falle höherer Gewalt, o0 keinen Anspruch auf Liefe Bezugspreises. Hauptgesc Adoe Wiederge Im Nürnberger Freitag nachmittag in rers die Kulturta zusammen. Eingeleitet durch musikalische Dasinsonieorchesters. Alfred Rosen außenpolitischen Amtenete die Tagung mit Führers und der Ehr sozialistische Bewegung ihrer Kraft von Begini politischen Bekenntnis allem in dem tiefen Gl eine seelische Ern Volkes herbeiführe Sie sei der Ueberzeu berechtigte politische dann für alle von kann, wenn diese poli seite ist einer den ewi und den ewigen seeli schen Volkes entspreche ung. Darum habe d frage in den Mittel gestellt. Der Führer nahm dann das Wort z 80. Januar 1933 wurd stische Partei mit der p Reiches betraut. Ende 9 sozialistische Revolutio geschlossen. Abgesch restlose Uebernahme Macht betrifft. Allein sen dieses gewaltigen verständlich blieb, kani der Kampf der seine Beendigung gefu dann der Fall, wenn d Bewegung nichts ander stigen landesüblichen P allerdings am Tage der tischen Führung den und damit auch ihrer E; Weltanschauungen reichung der polit Voraussetzung für füllung ihrer eigen Der Führer legte sundes Volk ebenso n Einzelmensch aus dem und seinem natürlichen die ihm gemäßen Leber Erst die physische Verm schiedenartiger E klare Stellungnahme u den sonst zerspli artigen Reaktionen ein die Einwirkungen un Lebens durch Gesetz u heitlichen Ausdri Da die von der verschiedenen Arten der Zweckbestimmung erha der Vermischung dersel und Gestaltung des Mischung entscheidend den verschiedenen Ge kampfes die ihnen nat fassung als allgeme aufzustellen vermögen. Alle geschichtlich fest ungen sind nur verstän dung mit den Lebenszu auffassung bestimmter 3 aber kann ein Volk, da Rassenkernen zusamme den wichtigsten Belang. zwei oder drei Auffasst bestimmen lassen und