33. Jahrgang. Nummer 202 mit Bielefelder General-Anzeiger und Handelsblatt Die„Westfälischen Neuesten Nachrichten“ mit den Bellagen für Sport, Unterhaltung, Literatur, Frau und Kind, Haus, Hof und Garten, Ravensberger Blätter, Radio und Schach erscheinen wöchentlich 6mal und kosten monatlich .00 RM., Im Postbezug.00 RM. einschließlich.48 RM. Zeitungsgebühr, aber ohne Bestellgeld. Sie können bei allen Trägerinnen, Agenturen, Postanstalten, Briefträgern und in unseren Filialen und Geschäftsstellen bestellt werden. Im Falle höherer Gewalt, oder infolge Störung des Betriebes hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Hauptgeschäftsstelle und Redaktion Bielefeld, Rohrteichstr. 9. Clertsert Mittwoch, 30. August 1933 Anzeigenpreis: Der Raum für die Anzeigenspalte(29 mm breit, 1 mm hoch) 15 Ptg., für die Reklamezeile(70 mm breit, 1 mm hoch) 60 Pfg. Rabatt nach besonderem Tarif. Bei verspätetem Eingang der Zahlung oder bei Zwangseinziehung des Betrages kommt der gewährte Rabatt in Fortfall. Beilagen 15 Mark das Tausend, bei Teilauflagen 20 Mark. Annahmestellen für Bielefeld die Geschäftsstellen Rohrteichstr. 9. Alter Markt 2, Herforder Str. 84, die Filialen Bahnhofstr. 34, Kreuzstr. 40, Arndtstr. 41, Bleichstr. 125; für Brackwede: Adolf-Hitler-Str. 60: Bielefeld-Schildesche: Talbrückenstr. 4. Fernruf GundlachZentrale: 4970—4973, nach 19 Uhr Geschäftsstelle 4972, Redaktion 4970 u. 4973. Lebendige Geschichie Zum Nürnberger Parteitag Bielefeld, 30. 8. Diese Woche steht im Zeichen des Nürnberger Parteitages. Die alte fränkische Stadt wird in den nächsten Tagen eine Heerschau erleben, wie sie noch kein Parteitag irgendeiner Bewegung in der Welt jemals zusammenströmen ließ. Aber nicht nur die ungeheuere Menge der Teilnehmer ist es, die dem ersten Parteitag der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei nach der Machtergreifung seine besondere Bedeutung verleiht, es ist die geschichtliche Stunde unseres deutschen Vaterlandes, die er dokumentarisch festzuhalten bestimmt ist. Viele haben es nicht recht verstanden, als Adolf Hitler in den ersten großen Reden nach der nationalen Revolution immer wieder eindringlich unterstrich, das deutsche Volk sei ein Volk jahrtausendealter Geschichte und das neue Deutschland sei sich seiner geschichtlichen SenNüßlein schlägt Tilden! (Ausführlicher Bericht im Sportteil) dung bewußt. Revolutionen pflegen im allgemeinen als gewaltsamer Aufbruch einer neuen Epoche nicht traditionsgebunden zu sein. Das Neue, das sich in ihnen entlädt, überflutet in revolutionären Wellen die geschichtliche Ueberlieferung. Anders in der nationalsozialistischen Revolution. Diese Revolution, eine Revolution der Jugend wie selten eine, ist keineswegs in ihrer Blickrichtung rückwärts eingestellt(das hat die politische Auseinandersetzung mit den deutschnationalen Mitkämpfern bewiesen), aber der Nationalsozialismus trägt in sich ein derart lebendiges Geschichtsbewußtsein, daß der Kraftquell geschichtlicher Verwurzelung seinen neuen Lebensformen lebendigen Saft einströmt. Es ist kein Zufall, selbst wenn es sich zufällig so getroffen haben sollte, daß der Auftakt zum nationalsozialistischen Parteitag in Nürnberg in den gewaltigen Kundgebungen am Tannenbergdenkmal und zu Füßen der Germania auf dem Niederwald erklang. Eben so wenig, wie es ein Zufall ist, daß die alte fränkische Stadt Nürnberg ein für alle Mal zur Stätte der Reichsparteitage des Nationalismus bestimmt wurde. Hier, im Zentrum glorreicher deutscher Geschichte, wo fränkisches Kaisertum gepaar mit altdeutschem Bürgermut die ruhmreiche deutsche Vergangenheit schuf, wo wie kaum an anderer Stelle sich kriegerisches Handwerk und künstlerisches Schaffen in urdeutscher Verbindung einten, hier ist der Platz, den die Geschichte zur ewig neuen Bekenntnisstätte des vom Nationalsozialismus wieder erweckten volks= und reichsdeutschen Gedankens geschaffen hat. Denn das ist der tiefe, über alle Augenblickserscheinung hinausgreifende Gedanke nationalsozialistischer Lebenskraft, daß im Nationalsozialismus sich geschichtliche Ueberlieferung, naturgewachsenes Werden und gläubiges Zukunftshoffen zu kraftvoller Tat zusammenfinden. Der Nationalsozialismus hat dem deutschen Volke seine Geschichte erst wieder lebendig gemacht; heute lernen wir die Geschichte nicht mehr nur aus Schulbüchern und alten Pergamenten, heute lebt wieder die deutsche Geschichte in uns, spricht aus jeder unserer Taten und Handlungen; Deutschland ist heute als Volk und Reich zu bewußtem Leben erwacht. Der nationale Gedanke hat in Deutschland eine wechselvolle Entwicklung durchgemacht. Die Zusammengehörigkeit, die andern Völkern schon in früheren Jahrhunderten naturgegeben war, wurde in Deutschland zunächst begrifflich erfaßt und verarbeitet. Die Nation war erst Kulturgemeinschaft allein, dann Staatsbürgertum und beginnt jetzt erst zum naturgewachsenen Organismus deutscher Einheit zu reifen. In seinen Reden an die deutsche Nation hat Deutschlands revolutionärer Staatsphilosoph Fichte bereits vor mehr als hundert Jahren die Nation als die ewige Kette des Volkstums geschildert, deren Einzelglied nur das jeweils lebende Geschlecht und damit jeder einzelne von uns ist. Für Fichte war das Bewußtsein nationaler Einheit der Mittler, durch den allein das einzelne Menschenschicksal sich in den durch die Geschichte fließenden Strom des Volkstums und damit in die Ewigkeit selbst einflechten konnte. Diese Erweckung zum deutschen Nationalbewußtsein hat Fichte den deutichen Freiheitskämpfern in den Jahren tiefster Kein Geid mehe für Vesirereich Die„Liberté“ sieht den Anschluß kommen und gibt die Regierung Dollfuß auf Paris, 29. 8. Die Pariser Zeitung„Liberté" hält die innen= und außenpolitische Lage Oesterreichs für so verzweifelt, daß jede weitere finanzielle Hilse zwecklos sei. Das Blatt rechnet unter Berufung auf gewissenhafte Beobachter mit einem Zusammenbruch der Regierung Dollsuß in kurzer Frist. Die Absichten Mussolinis, von dem man eine Gegenwirkung erwarte, seien nach wie vor geheimnisvoll und unerforschlich. In Oesterreich herrschen Entmutigung und Elend. Allgemeine Niedergeschlagenheit breche den Widerstandswillen der Bevölkerung von Tag zu Tag mehr. Unter diesen Umständen würde die Hergabe von Geld und eine Senkung der französischen Zolltarife zu nichts dienen. Die Hilfsaktion hätte auf politischer Grundlage erfolgen müssen. Die italienische Politik aber habe einen derartigen Plan, weil er von Frankreich gekommen sei, zunichte gemacht und versuche nun, ihn zu eigenen Gunsten wieder aufzunehmen. Man müsse sich fragen, ob Italien Erfolg haben werde. Da wir nur noch eine Zuschauerrolle spielen", so schließt das Blatt,„wollen wir Freikarten haben und unsere Plätze nicht bezahlen“. Die„Liberté“ erklärte weiterhin resigniert, daß der Anschluß im Anmarsch sei und Hitler nur die Stunde dafür zu wählen brauche. Ernsten Beobachtern zufolge werde Deutschland mit 90 v. H. Wahrscheinlichkeit in aller Kürze einen vollkommenen Sieg über Oesterreich erringen, dessen Unabhängigkeit nur noch von dem Bundeskanzler und einigen seiner Getrenen verteidigt werde. Die „Liberté" hält auch nicht viel von den Gerüchten über die angebliche feste Entschlossenheit Mussolinis, unter allen Umständen den Anschluß zu verhindern. 8000 bis 10000 Mann Miliz? Berlin, 29. 8. In der Berliner Presse wird eine Rede des österreichischen Heeresministers Vaugoin stark beachtet, der nach längerer Pause wieder einmal eine Drohrede gegen die Nationalsozialisten hielt und außerdem nähere Angaben über die Ergänzung des österreichischen Heeres durch eine Miliz machte. Er erklärte, noch in dieser Woche werde eine neue Wehrordnung erscheinen, durch die neben dem Bundesheer ein zweiter Soldatenstand mit kurzer, nämlich halbjähriger Dienstzeit geschaffen werde. Schon in der nächsten Zeit würden die Einberufungen stattfinden. In jedem halben Jahre würden 8000 bis 10000 Milizsoldaten einberufen werden, so daß neben dem Bundesheer, das bekanntlich wie in Deutschland ein Berufsheer ist, bald ein zweiter Wehrkörper bestehen werde, geführt und ausgebildet von den Offizieren und Unteroffizieren des Bundesheeres. Damit sei der erste Schritt zur allgemeinen Wehrpflicht getan. Vaugoin nimmt für sich selbst das Verdienst in Anspruch, dieses Zugeständnis bei den Unterzeichnern des Vertrages von St. Kinieien gehl nach Kom Oesterreichischer Gesandten wechsel Wien, 29. 8. Nach einer Meldung der Politischen Korrespondenz wird der bisherige österreichische Gesandte in Rom, Dr. Lothar Egger=Möllwald, zum österreichischen Gesandten in Paris ernannt. An seiner Stelle wird der Landeshauptmann von Steiermark, Pros. Dr. Anton Rintelen, Gesandter in Rom. Germain für Oesterreich durchgesetzt zu haben. In der Tat handelt es sich um eine sehr wesentliche, grundsätzlich bedeutsame Abänderung dieses Vertrages, der die allgemeine Wehrpflicht in Oesterreich abgeschafft und die Höchststärke der österreichischen Streitkräfte einschließlich der Offiziere auf 30000 Mann festgesetzt hat. Nun ist diese Zahl von Oesterreich augenblicklich nur in Höhe von 22.000 Mann ausgenutzt worden, so daß rein zahlenmäßig die vorgesehenen 8000 Mann den vertraglichen Rahmen nicht überschreiten würden. Die Blätter berichten, daß die Aushebungen bereits am 1. Oktober beginnen. Hierfür kämen Männer mit dem erreichten 21. Lebensjahr in Betracht. Die Dienstzeit sei im allgemeinen für 6 Monate vorgesehen bei der Infanterie, Radfahr= und Jägertruppe sowie bei der Bedienungsmannschaft der Artillerie. Die Ausbildungszeit für die Spezialwaffen könne auf 12 Monate ausgedehnt werden. Dies gelte für die Kavallerie, die Fuhrmannschaft der Artillerie, für die Spezialausbildung der Infanterie, sowie für die schweren Maschinengewehre, Infanteriegeschütze, Minenwerfer und Meßabteilungen. Seutschlans wunschi keine Zinanz=„Hiise“ Schacht über die Finanzpolitik im Dritten Reich Selbsthilfe durch Sparsamkeit und Einfachheit Berlin, 29. 8. In einer Unterredung des Reichsbankpräsidenten Schacht mit dem„Allgemeenen Handelsblad“, in Amsterdam antwortete Schacht auf die Frage, ob er nicht der Auffassung sei, daß der Antisemitismus des Dritten Reiches der Finanzpolitik SchwierigKooseden=Hiol Voldausfahe frer Ein plötzlicher Entschluß des amerikanischen Präsidenten Hydepark, 29. 8. Präsident Roosevelt hat den Schatzminister ermächtigt, Golderz aus dem amerikanischen Bergbau zum Verkauf in Konsignation zu nehmen. Dadurch gibt Roosevelt den amerikanischen Golderzeugern Gelegenheit, zu den im Ausland geltenden höheren Preisen zu verkaufen. Der Präsident hat gleichzeitig die Bestimmungen gegen Goldhortung verschärft, um die Durchführung seiner Verordnung sicherzustellen. Nach den Bestimmungen der neuen Verordnung kann Gold an Ausländer und solche Personen verkauft werden, die für die Verwendung von Gold zu Gewerbe=, industriellen und künstlerischen Zwecken besonders ermächtigt sind. Auf Grund der neuen Durchführungsbestimmungen gegen das Horten von Goldmünzen wird der Schatzamtssekretär gleichzeitig ermächtigt, die Verwendung von Gold bei allen Transaktionen mit dem Auslande zu gestatten. * Die Aufhebung des Goldausfuhrverbotes und der Einschränkungen betreffend das Horten von Gold wurden ganz plötzlich bekanntgegeben, als Roosevelt eine Automobilfahr: antrat. Erniedrigung hinreißend gepredigt. Aber Fichtes Predigt verhallte mit der politischen und geistigen Reaktion nach den Befreiungskriegen. Der Nationalsozialismus heute hat deutsche Geschichtsverbundenheit zu neuer lebendiger Tat erweckt, hat erst wieder eine deutsche Nation geschaffen, die sich als verbindendes Glied zwischen Vergangenheit und Zukunft einer auf Ewigkeitswerte gestellten Mission bewußt ist. Im Nationalsozialismus wird das deutsche Volk zu seinem Deutschtum neu erweckt und berufen, es zu erfüllen, wie es seine geschichtliche Vergangenheit gebietet und unser deutscher Zukunftsglaube fordert. So wird der Nürnberger Parteitag nicht nur eine großartige Massendemonstration der den deutschen Staat tragenden Partei, sondern der lebendige Ausdruck neuerwachten geschichtlichen Bewußtseins werden. In diesem Sinne waren die großen Kundgebungen vom letzten Sonntag die Vorboten des Nürnberger Parteitages. Am Tannenbergdenkmal der Dank an den greisen Heerführer und Reichspräsidenten Hindenburg, dessen machtvolle historische Persönlichkeit sinnfälliger Ausdruck deutscher Geschichte ist; am Niederwalddenkmal das über die Grenzen hinausschallende Bekenntnis zum deutschen Volkstum, zur Unzerreißbarkeit völkischer Geschlossenheit. Im Osten die Verwurzelung in der Vergangenheit, mit dem Blick ins Saarland das Gelöbnis zur zukünftigen Erfüllung. Und nun beginnt heute Nürnberg, der ungeh nere Aufmarsch der staatstragenden Partei, deren organisches Geschichtsempfinden die tragende Kraft der deutschen Zukunst ist. 4 keiten bereite:„Internationale Verbindungen werden vorläufig von uns nicht gesucht. In früheren Jahren haben wir auf diesem Gebiete viel zu viel unternommen. Deutschland rechnet in keiner Hinsicht auf internationale Finanzhilfe der früheren Art. Die ehedem geübte Geschäftspraxis Deutschlands, für den enormen Zinssatz von 8 Prozent Geld zu leihen, während in allen übrigen Ländern nur ein Zinssatz von 4 Prozent üblich war, beweist, daß diese internationale Finanz„Hilfe“ nicht auf einer gesunden Basis beruhte. Die Arbeitsbeschaffungsaktion der Reichsregierung diene, so erklärte Schacht weiter, dem Ziel, das Wirtschaftsleben aus seiner Erstarrung zu befreien und die Voraussetzungen für einen Konjunkturwechsel zu schaffen. Die Tatsache, daß der Großgrundbesitz freiwillig Land für Siedlungszwecke zur Verfügung stellt, und überhaupt die neuen Auffassungen bei den verantwortlichen Wirtschaftsführern sind symptomatisch für den Geist in der deutschen Volkswirtschaft, den Geist des Nationalsozialismus, der Gemeinutz über Eigennutz stellt. Zu der Valutafrage äußerte sich Schacht: Deutschland hat nicht nötig, die Goldparität aufzugeben. Die Valutadumping=Politik der Engländer und Amerikaner kann über kurz oder lang die Anspannung der Löhne und Preise nicht verhindern. England und Amerika müssen die augenblicklichen wirtschaftlichen Vorteile später durch Lohnkämpfe ausgleichen. Wir setzen alles daran, durch Sparsamkeit und Vereinfachung des Lebensstandards über die Krise hinwegzukommen. Falls im Auslande Stimmen laut werden, die die Verwendung der rückständigen Schulden, die wir im Augenblick nicht zu transferieren vermögen, zu neuen Kapitalinvestitionen im Reiche empfehlen, muß hierzu mit allem Nachdruck erwidert werden, daß hiervon absolut keine Rede sein kann. Ausschneiden! Aushieben! Crerrnig f1" Katar deg Das endgültige Programm des großen Parteitages Nürnberg, 29. 8. Das Programm des Reichsparteitages der NSDAP. liegt nunmehr endgültig fest. Vom Mittwoch, den 30. August, bis zum Sonntag, den 3. September, wird die alte Freie Reichsstadt die Stätte einer gewaltigen Anzahl von Kundgebungen, Tagungen und sonstigen Veranstaltungen sein. Mittwoch, den 30. August 1933 20.00—22.80 Uhr: Einläuten des Reichsparteitages durch alle Kirchenglocken Nürnbergs. 20.30 Empfang des Führers und der Spitzen der Partei und des Staates durch die Stadtverwaltung im Rathaus: 1. Fanfaren, 2. Wach aus, du deutsches Land(Kinderchor), 3. Begrüßung durch Oberbürgermeister Liebel, 4. Antwort des Führers, 5. Ausklang. 20.00—22.00 Standkonzerte in Nürnberg und Fürth. Der Rundsunk überträgt: 20.20—21.00 über alle deutschen Sender: Einläuten des Reichsparteitages und Empfang des Führers und der Spitzen der Partei und des Staates im Nürnberger Rathaus. 21.00—22.00 über die Sendergruppe Deutschlandsender, Berlin, Köln, Leipzig, München: Standkonzert des Gaues Sachsen auf dem Adolf=Hitler=Platz in Nürnberg. Donnerstag, den 31. August 1933 .00 Uhr: Beginn der Sondertagungen. 17.00 Gauleiter(Hotel Deutscher Hof— Paumgärtner=Zimmer). 17.00 Organisation(Schauspielhaus am Lorenzerplatz). 18.00 Hitlerjugend(Hotel Deutscher Hof— Großer Saal). 18.00 Presse(Kulturvereinshaus— Westsaal). 19.00 Propaganda(Kulturvereinshaus— Ostsaal).— Kasse(Kulturvereinshaus— Zimmer).— Juristen(Rathaus— Burgstraße 4, Großer Saal).— Aerzte(Kulturvereinshaus— Zimmer 4 und).— Landwirte(Kulturvereinshaus— Weinzimmer).— Lehrer(Kulturvereinshaus— Zimmer).— NSBO.(Hotel Deutscher Hof— Kleiner Saal). Kriegsopfer(Kulturvereinshaus— Goldener Saal).— Kommunalpolitik(Rathaus— Sitzungssaal).— Ständischer Aufbau(Hotel Deutscher Hof— Paumgärtner=Zimmer).— Architekten und Ingenieure(Kulturvereinshaus— Musikzimmer).— Abt. f. Deutsche im Ausland(Rathaus).— Studenten(Hotel Deutsch. Hof— Zimmer 1 und).— 20.00 Schulung Hotel Deutscher Hof— Großer Saal). 20.00—22.00 Standkonzerte der SAKapellen. Der Rundsunk überträgt: 20.00—22.00 über die Sendergruppen Deutschlandsender Breslau, Frankfurt, Hamburg, Königsberg, Stuttgart; Standkonzerte vom Adolf=Hitler=Platz, Hindenburgplatz und Kornmarkt in Nürnberg. Freitag, den 1. September 1933 .00 Uhr Presseempfang(Kulturvereinshaus— Großer Saal). 10.00 Großer Parteikongreß in der Festhalle. 1. Vorspiel und Niederländisches Dankgebet. 2. Fansaren=Signal. 3. Eröffnung durch den Stellvertreter des Führers, Rudoll Heß. 4. Begrüßung durch den Nürnberger Gauleiter Pg. Streicher. 5. Verlesung der Proklamation des Führers, Sprecher Pg. Adolf Wagner. 6. Vorträge. 17.00 Uhr Kulturtagung im Kulturvereinshaus. Es spricht der Führer. 19.00 Uhr Festaufführung im Opernhaus: „Die Meistersinger von Nürnberg“. Der Rundfunk überträgt: 16.00—16.30 Uhr über alle Sender: Funkbericht vom Hauptbahnhof Nürnberg über die Ankunft der Züge der politischen Organisation. Anschließend Marschmusik. 17.00 Uhr über alle Sender: Rede des Führers auf der Kulturtagung. 19.00 Uhr über alle Sender: Stunde der Nation. Funkbericht von der Eröffnung des Großen Parteikongresses mit Uebertragung der Proklamation des Führers. Anschließend Funkbericht vom Besuch des Führers im Waldlager der Hitlerjugend am Valznerweiher. Sonnabend, den 2. September 1933 10.00 Uhr Amtswalterappell auf der Zeppelinwiese. Fanfarenmarsch, Fahnenaufmarsch, Ansprache des Führers, Dr. Ley spricht. Totenehrung. Appell zum weiteren Kampf, Horst=Wessel=Lied. Der Führer verläßt die Zeppelinwiese. Fahnenabmarsch. 14.00 Uhr Kundgebung der Hitlerjugend im Stadion. 14.00—15.00 Uhr Einmarsch. 15.00 Erscheinen des Führers. Baldur von Schirach spricht. Rede des Führers. Berlin, 29. 8. Der Stichtag für die diesjährige Zählung der Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebenen war der 8. Mai. Die Ergebnisse dieser Zählung liegen jetzt vor. Zahlenmäßig die größte Veränderung ist gegenüber den Vorjahren bei den Waisen zu verzeichnen. Die Zahl der aus der Versorgung ausgeschiedenen Waisen geht, wie das Nachrichtenbüro des BD3. meldet, diesmal über die Vorjahre noch hinaus und beträgt rund 180000. Dieses Ergebnis hat seinen Grund darin, daß die Altersgrenze, bis zu der ein Rechtsanspruch auf Versorgung gewährt wird, inzwischen vom 18. auf das 16. Lebensjahr herabgesetzt worden ist. Die Möglichkeit der Kannversorgung ist nach wie vor bis zum 21. Lebensjahr gegeben. Einen weiteren nicht unerheblichen Rückgang weisen die Zahlen der Elternrenteund Elternbeihilfeempfänger auf, die insgesamt um rund 21.000 oder 6 Prozent zurückgegangen sind. Bei den Kriegsbeschädigten und Witwen hält sich der Rückgang in verhältnismäßig engen Grenzen. Er beträgt 11829 Fälle oder 1/4 Prozent bei Der Führer schreitet und fährt die Front der Hitlerjugend ab. Schwimmspiele, Festreigen und Tänze. 20.00 Uhr Volksfest auf dem Festgelände. Riesenseuerwerk und Monstre=Konzerte. Der Rundsunk überträgt: 14.50 Uhr über alle Sender: Funkbericht vom Einmarsch der Hitlerjugend und der Kundgebung im Nürnberger Stadion mit der Uebertragung der Rede des Führers und des Reichsjugendführers. 20.00 Uhr über alle Sender: Funkbericht vom Amtswalterappell auf der Zeppelinwiese. 20.20—21.80 Uhr über alle Sender: Volksfest in Nürnberg, Szenen vom Leben und Treiben auf dem Festgelände. Sendung des Bayerischen Rundsunks. Sonntag, den 3. September 1933 .30 Uhr Abmarsch der SA(einschließlich St.) und SS aus ihren Quartieren.— Bis 7 Uhr SA=Aufmarsch im Luitpoldhain. .00—.45 Uhr Oeffnung der Tribünen. .00 Uhr Erscheinen des Führers. Fahnenaufmarsch. Gefallenenehrung am Mahnmal (Gedächtnishalle). Rede des Führers. Standartenübergabe. Etwa 11 Uhr Abmarsch. 12.00 Uhr Beginn des Vorbeimarsches vor dem Führer am Adolf=Hitler=Platz. Reihenfolge: Stabschef, Oberste SA=Führung, Sturmbanngruppe Franken, Obergruppe VIII(Oesterreich=stahlgrün), Flieger, Obergruppe I(Ostland— Ostpreußen— dunkelweinrot), Obergruppe II(Pommern— apfelgrün,(Gruppe Hansa— marineblau),(Gruppe Nordmark— smaragdgrün), Obergruppe III (Gruppe Schlesien— schwefelgelb), Gruppe Berlin=Brandenburg— schwarz), Gruppe Ostmark— rosarot), Obergruppe IV(Mitte— orangegelb),(Sachsen— smaragdgrün), Obergruppe V Gruppe Westmark— dunkelbraun), (Gruppe Südwest— orangegelb),(Hessen— marineblau),(Gr. Thüringen— apfelgrün), Obergruppe VI(Gruppe Westfalen— dunkelweinrot),(Gruppe Nordsee— stahlgrün), (Gruppe Niedersachsen— dunkelbraun),(Gr. Niederrhein— schwarz), Obergruppe VII (Gruppe Hochland— hellblau),(Gruppe bayerische Ostmark— hellblau),(Gruppe Franken — schwefelgelb).— 12000 Mann SS., Leibden Beschädigten und 1434 Fälle oder 0/4 Prozent bei den Witwen. Steigende Zahlen sind bei den Kapitulanten, deren Zahl sich um 550 Fälle oder 0,9 Prozent erhöht hat, und naturgemäß bei den ehemaligen Angehörigen der neuen Wehrmacht und ihren Hinterbliebenen zu finden. Im einzelnen ist die Zahl der versorgungsberechtigten Kriegsbeschädigten auf 808574 zurückgegangen. Der Höchststand war im Jahre 1930 mit 839396 erreicht. Der gegenüber dem Vorjahre eingetretene Rückgang ist in der Hauptsache durch Todesfälle bedingt. Die Zahl der Kapitulanten beträgt nach der neuesten Zählung 63061. Witwenrente beziehen insgesamt 358 730 Personen. Die Zahl der Empfänger von Waisenrente beträgt trotz des Rückganges um 180000 noch immer 181000. Trotzdem jetzt bereits 15 Jahre seit Beendigung und 19 Jahre seit Beginn des Krieges verflossen sind, erhalten noch immer über 180000 Halb= und Vollwaisen eine Versorgung, wobei nicht vergessen werden darf, daß die Geburtenzahl in den Jahren 1916 bis 1918 außerordentlich gering war. Italienische Ehrengäste München, 30. 8. Wie die Reichspressestelle der NSDAP. mitteilt, trafen zur Teilnahme am Reichsparteitag der NSDAP., zu der sie von Mussolini bestimmt wurden, der Vizesekretär der Faschistischen Partei, Professor Marficati, sowie der ehemalige Minister der Korporationen, Bottai, in München ein. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, hieß die Gäste im Namen des Führers willkommen. Vor der Weiterreise nach Nürnberg statteten die italienischen Gäste dem Braunen Haus einen kurzen Besuch ab. An den Tafeln der Gefallenen des 9. November 1923 legten sie Kränze nieder. waches des Führers. Es spielen die drei besten SA=Kapellen Deutschlands. 18.00 Uhr Großer Parteikongreß in der Festhalle. Rede des Führers. Der Rundsunk überträgt: 11.30—16.85 Uhr über alle Sender: Militärmusik, Arbeiter= und Marschlieder der SA, Funkberichte vom Aufmarsch und Vorbeimarsch der SA vor dem Führer. 18.00 Uhr über alle Sende: Rede des Führers vor dem Großen Parteikongreß. Nürnberg ist gerüstel Nürnbergs Oberbürgermeister Liebel sprach am Dienstagabend im Rundfunk über die Vorbereitungen zum Reichsparteitag in Nürnberg. Er führte u. a. aus: Seit Dienstag morgen steht Nürnberg ganz im Zeichen des großen Reichsparteitages. Tausende von Fremden sind bereits eingetroffen. Von Stunde zu Stunde wächst der Verkehr in den alten Straßen. Die Vorbereitungen für den Reichsparteitag sind fast beendet. Die Unterbringung der Massen ist sichergestellt, die Verpflegung ist mustergültig vorbereitet, die notwendigen Anordnungen zur Regelung des Massenverkehrs in dem in den nächsten Tagen zur Millionenstadt werdenden Groß=Nürnberg sind getroffen. Die Lagerplätze der Braunhemden sind in ihrer Art und in ihren Ausmaßen einzig dastehend. Der Parteitag wird nach den umfassenden Vorbereitungen in jeder Hinsicht zu der bestorganisierten politischen Massenkundgebung werden, die Deutschland je gesehen hat. Im Mittelpunkt des gewaltigen Geschehens aber wird der stehen, dem die Liebe und die Sorge des Führers stets und bei allen Gelegenheiten zuvörderst gilt: Der SA=Mann! Bei dem Herbstaufmarsch der SA anläßlich des Reichsparteitages 1933 wird zum erstenmal eine organisierte Masse nach einem genau berechneten und auf die Minute eingeteilten Plan in der unglaublich kurzen Zeit von dreimal 24 Stunden antransportiert, untergebracht, verpflegt und wieder abbefördert werden. Nürnbergs Festkleid bleibt bis zum 10. September. Viele Volksgenossen aus dem Reiche und auch viele Fremde aus dem Ausland, die Nürnberg im Festschmuck sehen möchten, können nicht zum Reichsparteitag selbst in Nürnberg sein. Die Stadtverwaltung hat deshalb beschlossen, die Tribünen erst am 11. September abbrechen zu lassen und solange auch den gesamten Schmuck der öffentlichen Gebäude und Plätze beizubehalten. Die Einwohnerschaft wird ersucht, den Grünschmuck und die Fahnen an ihren Häusern ebenfalls bis zum 10. September zu belassen. Der Holfer von Elvers Obernstr. 29— Niedernstr. 23/25 000000 dersergungwverechtigie Keirgsopser Die diesjährige Zählung stellt einen weiteren Rückgang fest Ueue Operetten in Berlin Drei erfolgreiche Uraufführungen Berlin, Ende August Auch auf dem Operettenmarkt ist die Umstellung erfolgt. Wer der Meinung sein könnte, daß durch diese„Gleichschaltung“, die im Grunde nur eine Rückkehr zur Sauberkeit bedeutet, die Wirkungsmöglichkeiten der leichtgeschürzten Muse eingeschränkt oder verengt würden, wird über den Beginn der Berliner Operettenspielzeit angenehm überrascht sein. Da ist zunächst das Zentral=Theater in der alten Jacobstraße, in dem sich die NSBO.=Bühne unter Führung von Franz Schöber niedergelassen hat. Mit dem Biedermeier=Singspiel„Geschichten aus Wien“ führte sich Schöber als Textdichter, Komponist, Spielleiter und Menschendarsteller von Format ein. Er verkörpert jenen universalen Typ wienerischen Komödiantentums, der heute nahezu ausgestorben ist. Sein Singspiel ist ein richtiges Volksstück, das auch gelegentliche Ausflüge in die Gefilde des Schwankes nicht verschmäht, aber immer zurückfindet zu gemütvoller Schlichtheit. Die Liebe zwischen der Tochter eines reichen Fabrikanten und dem armen Angestellten Franzl füllt drei Akte aus bis zum väterlichen Segen im Finale. An komischen Zwischenfällen ist kein Mangel. So entpuppt sich Franzls fürstlicher Erbonkel aus Spanien als gemeiner Hochstapler. Schöber nimmt die Szene zum Anlaß, einen ausgelassenen parodistischen Stierkampf=Tango hinzusetzen. Auch die Lyrik kommt nicht zu kurz. Anita Jung, die sich mit Erich Marx langsam zum Happy-end durchsingt, hat ein stimmungvolles„Lied vom Glück“ zum Erfolg zu führen. Der Hauptschlage,„Mädel, horch, das Glück ist da“, wurde immer wieder da capo verlangt. In der von Georg Pipping temperamentvoll dirigierten Aufführung zeichneten sich die drallkomische Herma Weise und der lange Hans Burchhardt als urkomisches Buffopaar aus. Nicht zu vergessen Franz Schöber, der einen raunzenden Fabrikanten mit Weaner Gemüt hinlegte. „Von der Reise zurück“ heißt eine Operettenrevue in 28 Bildern von Bert von Bloem, die auf B. B.., d. h. Bendows Bunter Bühne, dem ehemaligen Theater am Kottbuser Tor, gestartet wurde. Hier dreht es sich um einen auf einer Gesellschaftsreise um die Welt verlorengegangenen Hund, der am Schluß als Held das Feld behauptet. Vor schmissigen Plakatbildern rollt das Spiel in unerhörtem Tempo ab. Grete Weisers wirbelndes Kabaretttalent, Wolfgang von Schwinds aalglatter Cook=Vertreter, Baby Grays lausbübische Komik und Wilhelm Bendows bekannte unbeholfene Dümmlingsmimik erspielten der frischen Revue einen durchschlagenden Erfolg. Im Rose-Theater, dem Volkstheater des Ostens, befriedigt die Operette „Wenn der Flieder blüht“ harmlose sommerliche Unterhaltungsansprüche. Anny Wendrichs Libretto läßt die Tochter eines Gastwirtes mit der Gasthofstütze die Rollen vertauschen zwecks Liebesprobe. Nach diversen Verwicklungen stehen schließlich drei glückliche Paar an der Rampe. Horst Gundals angenehm klingende Musik erreicht nur in einem sprühenden und beschwingten Liebeswalzer persönliches Gesicht. Eine blitzsaubere Aufführung mit dem begabten Tenor Erich Suckmann und Hilde Kretschmer, Loni, Hans und Willi Rose in dankbaren komischen Aufgaben konnte wohl gefallen, zumal Max Schmidt den musikalischen Teil schwungvoll betreute. Wielandausstellung im Marbacher Schillermuseum. Im Schiller=Nationalmuseum zu Marbach wird am 5. September anläßlich des 200. Geburtstages des Dichters eine Wieland=Gedenkausstellung eröffnet. Neben Erstausgaben, fremdsprachtgen Uebersetzungen der Wielandwerke, Bildern, Büsten, Originalbriefen und Gebrauchsgegenständen bringt die Ausstellung den literarischen Nachlaß des Dichters in handschriftlichen Mannskripten zur Schau. Zw. Lilorucke auls Barrenth Von Klisabeth Hansen Diese Eindrücke vermitteln im Anschluß an eine der Parsifal=Aufführungen dieses Festspielsommers die Stimmung von Bayreuth. Festlicher Schimmer liegt über der alten fränkischen Markgrafen=Stadt Bayreuth, liegt über dem grünen Hügel, auf dem das Festspielhaus steht, weithin über Bayreuth sichtbar. Ob sie von nah und fern im=Zug kamen, die musikbegeisterten Hörer Wagnerscher Kunst, im.=Klasse=Wagen, im Auto, auf dem Motorrad,— sie sind hier nur eine Gemeinde, ganz unter dem Eindruck stehend dieser herrlichen Aufführungen, wird doch hier dem Werk Richard Wagners alles zuteil, was sich der Meister zu seinen Lebzeiten wünschte. Parsifal— 1882 zum erstenmal in Bayreuth aufgeführt unter Leitung des Meisters—(er starb 1883 in Venedig), ist das Weihefestspiel Bayreuths geblieben. Wenn es auch an andern Bühnen aufgeführt wird, vielleicht mit größerer Ausstattung, hier in Bayreuth wirkt es auf die Zuhörer, die losgelöst vom Alltag ihres Lebens, aus aller Herren Länder herbeigeeilt sind, wirklich wie ein Weihefestspiel. Wie entstand der Parsifal in der Seele des Meisters? Hans von Wolzogen erzählt es in den Bayreuther Blättern(1886) nach Wagners eigenem Bericht: Ein herrlicher Morgen war aufgestiegen über See und Gebirge des Züricher Landes, hinaus blickte der Meister vom Balkon seines eben gewonnenen, stillen Asyls in die sonnigen Zauber der frühlingsfrischen Natur.„Du sollst nicht Waffen tragen an dem Tage, da der Herr am Kreuze starb!“ So schallt es ihm entgegen wie mit Engelszungen aus dem großen Frieden dieser feierlichen Welt, eine Stimme aus weiter Ferne, ein Gralsklang aus den Tagen seines Lohengrin, eine lang verklungene Erinnerung aus der Zeit, da er einst im böhmischen Walde das Gedicht vom„Parzival“ gelesen. Vor ihm schwebte das Bild des gekreuzigten Heilands und Wehr und Waffen der philosophisch geklärten Weltkritik, die legte er still zur Seite. Der Dichter des Wotan, der Sänger des Siegfried, der Denker des Buddha, er erfuhr an sich den schöpferisch bestimmenden Eindruck des Karfreitagswunders, er entwarf die erste Skizze des Parsifal. * Durch Mitleid wissend Der reine Tor Harre sein Den ich erkor. — So erklingt das Motiv— der Torenspruch—. Richard Strauß dirigiert, unter seinen „Zauberhänden“ klingt das Orchester, indem so viele hervorragende Künstler Ehrendienste tun, daß Wagner seine Freude daran gehabt hätte. Fritz Wolf gestaltet seinen Parsisal zu wirklicher Größe und Erhabenheit. Heinrich Schlusnus gibt seinem Amfortas mit seiner wundervollen Stimme allen rührenden Ausdruck des Leidens. Emannel List als Gurnemanz ist in Spiel und Gesang von ausgeglichener künstlerischer Reise. Der letzte Ton des ersten Aufzugs verklingt, tiese andachtsvolle Stille, keine Hand rührt sich zum Klatschen, es würde die Weihe zerstören, die über unseren Seelen liegt. Langsam nur löst sich der Bann, die Türen öffnen sich, draußen im Freien umfängt uns der Zauber eines Sommerabends auf dem grünen Hügel. Festlich die Stimmung auch hier. Die Ausländer geben dem Bild eine besondere Note, man sieht schöne Erscheinungen, hört englisch, französisch, italienisch und holländisch Die„Nole huse Veutschlates Anschädlichmachung einer neuen KPD.=Organisation in 35 Städten Deutscher Gruß im handwerk In allen Betrieben Berlin, 29. 8. Der deutsche Gruß ist jetzt auch im Handwerk eingeführt worden. Es wird darauf hingewiesen, daß der Gruß nicht nur im Verkehr mit den vom Handwerk unterhaltenen Geschäftsstellen gelte, sondern auch für alle handwerklichen Betriebe. Die Einführung des handwerklichen Grußes im Berufsstand sei geeignet, das Gefühl der Zusammengehörigkeit aller im Handwerksbetriebe Beschäftigten zu pflegen. Außerdem diene die allgemeine Verbreitung des Grußes der Stärkung der Verbundenheit aller Teile des Volkes. 20 Millionen für Eigenheime Runderlaß an die Länderregierungen Berlin, 25. 8. In einem Runderlaß an die Länderregierungen teilt der Reichsarbeitsminister mit, daß das Reich für den zweiten Bauabschnitt für Eigenheime einen Betrag von zwanzig Millionen RM. in Form von Arbeitsschatzanweisungen zur Verfügung stellt. Der Minister hebt hervor, daß keine Bedenken beständen, wenn im Hinblick auf die in Aussicht stehenden neuen Mittel von den Bewilligungsstellen weiterhin Anträge auf Gewährung von Reichsbaudarlehen entgegengenommen und bis zur Spruchreise geprüft werden. Nur sollen Bewilligungsbescheide erst nach Erlaß der neuen Bestimmungen ausgehändigt werden. 1304 Morgen Land gespendet Erster Erfolg des Aufrufs des Oberpräsidenten Kube Berlin, 29. 8. Der Aufruf des Oberpräsidenten der Provinzen Brandenburg, Grenzmark Posen=Westpreußen und von Berlin, Kube, zur Abgabe von Land zu Siedlungszwecken hat schon ein ansehnliches Ergebnis gezeitigt. Bisher sind 826 Hektar(gleich 1304 Morgen) von größeren und kleineren ländlichen Besitzern meist unentgeltlich gespendet worden, die nun je nach Größe und Beschaffenheit als Kleinsiedlungen oder zur Errichtung landwirtschaftlicher Siedlungen oder auch für Anliegersiedlungen Verwendung finden sollen. Ein Gutsbesitzer, dessen Anwesen zum großen Teil nicht besiedlungsfähig ist, hat Vieh für Siedler unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Auch dieses Angebot hat der Oberpräsident sehr begrüßt und zur Nachahmung empfohlen. Die Wirtschafts-Organisation " der n59###. Wirtschaftspolitische Tagung im Braunen Haus München, 29. 8. Im Braunen Hause fand eine Tagung der Kommission für Wirtschaftspolitik der NSDAP. statt. Die Tagung hatte die Ausdabe der Richtlinien für die künftige wirtschaftspolitische Arbeit der NSDAP. zum Gegenstand. Die Organisation der NSDAP. zur Erfüllung ihrer wirtschaftspolitischen Aufgaben ist nach den Anordnungen des Führers so einfach wie nur irgend möglich gehalten. Sie besteht aus dem Wirtschaftsberater des Führers, Wilhelm Keppler, gleichzeitig Referent für Wirtschaftsfragen beim Reichskanzler, der Kommission für Wirtschaftspolitik, Leiter: Bernhard Koehlex, der wirtschaftspolitischen Stelle der Reichsleitung, München, den Gauwirtschaftsberatern, wirtschaftspolitischen BeEssen, 29. 8. Die Ausdeckung der Neubildung einer illegalen kommunistischen Organisation der „Roten Hilse Deutschlands“, über die wir am Dienstag schon kurz berichteten, führte in den letzten Tagen an 35 größeren Plätzen gleichzeitig zu Haussuchungen zur Unschädlichmachung dieses neuen kommunistischen Hetzapparates. Zahlreiche Personen wurden festgenommen und umfangreiches Material beschlagnahmt. Sämtliche Beschuldigte werden wegen Hochverrats zur Rechenschaft gezogen werden. Als Leiterin der neuen Organisation wurde die kommunistische Funktionärin Hertha Gesske, verehelichte Kaasch, festgestellt. Ihr zur Seite stand als„politischer Leiter“ ein Bernhard Saritzki aus Gelsenkirchen. Beide waren seit etwa Monatsfrist im Auftrage des Zentralvorstandes der Roten Hilfe in Berlin bemüht, den zerschlagenen Organisationsapparat im Ruhrgebiet wieder neu aufzubauen. Von den aus Mitgliederbeiträgen und wilden Sammlungen erzielten nicht unerheblichen Beträgen hat die Frau„Kassiererin“ laut eigener Danzig, 29. 8. Die Ostlandtreuefahrt fand in Danzig am Dienstag ihren offiziellen Abschluß. Die Stadt prangte im Schmuck der nationalen Farben. Reichsminister Göbbels traf mittags von Königsberg im Kraftwagen bei Einlage a. d. Nogat an der Danziger Grenze ein, wo er von Gauleiter Staatsrat Forster und Vertretern des Danziger Senates begrüßt wurde. Gegen 16 Uhr traf Göbbels mit seiner Begleitung in Danzig ein. Tausende von Menschen, die schon stundenlang vor seiner Ankunft in den Straten Spalier bildeten, empfingen ihn mit stürmischen Heilrusen. Der Empfang der deutschen Treuefahrer auf dem Wiel enwall in Danzig nahm unter gewaltiger Beteiligung der Danziger Bevölkerung einen eindrucksvollen und erhebenden Verlauf. Senatsvizepräsident Greiser begrüßte im Namen der Danziger Regierung die Treuefahrer und gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß Danzig, das alle Zeit in Treue zum deutschen Mutterlande stehe, in die Ostlandtreuefahrt miteinbezogen worden sei. Unter dem stürmischen Jubel von Zehntausenden führte Reichsminister Göbbels u. a. folgendes aus: Sie sehen in uns die Sendboten des Reiches. Die Sympathien, die Sie uns entgegenbringen, gelten dem deutschen Volk und der deutschen Nation. Sie wollen damit vor aller Welt bekunden, ratern der Gauleiter und den wirtschaftspolitischen Vertrauensmännern der Gaue. Die Gauwirtschaftsberater sind politisch den Gauleitern, wirtschaftlich der Kommission für Wirtschaftspolitik unterstellt, die ihrerseits dem Wirtschaftsberater des Führers unterstehen. Andere wirtschaftspolitische Organe und Gliederungen kennt die NSDAP. nicht. Aufstellung 60 bis 70 Prozent für sich verausgabt. Wegen Fortführung parteipolitischer Tätigkeit wurden 40 Kommunisten in Wuppertal festgenommen. Sie sind zum größten Teil überführt und haben ein Geständnis abgelegt. Im Bezirk Berlin=Mitte wurde zwischen Pfandkammer und Zentralmarkthalle von der Fahndungsinspektion, Kriminalpolizei= und Schutzpolizeibeamten und SA eine Großrazzia durchgeführt. Die Zugänge zu dem Straßenzug wurden planmäßig abgeriegelt und eine große Zahl von Personen, etwa 300, mußte den Weg zum Polizeipräsidium antreten. Die Aktion richtete sich gegen das wilde Händlertum und gegen Personen, die wegen irgendwelcher Straftaten gesucht wurden. In letzter Zeit hatte sich in dieser Gegend ein Verkehr wilder Händler entwickelt, der gerade in der Mittagszeit sich besonders bemerkbar machte. Es wurde dort von Einbrüchen herrührendes Diebesgut in großen Mengen angeboten, sowie Schmucksachen, Wäsche und besonders eine große Anzahl Fahrräder. daß diese Stadt deutsch ist und allem zum Trotze auch deutsch bleiben will und deutsch bleiben wird. Die Männer, die heute im Reich die Macht in der Hand hätten, seien bewußt völkisch und fühlten sich der ganzen Nation innerlich verbunden. Die geistige deutsche Volkseinheit umschließe alles auch außerhalb der heutigen Reichsgrenze, was deutsch denkt und deutsch empfindet. Das nationalsozialistische Deutschland wolle anderen Völkern das ihre geben, verlange aber, daß auch die anderen Völker das respektierten, was ihm gebühre. Deutschland müsse sich gegen ein Komplott des internationalen Indentums zur Wehr setzen. Wir könnten von anderen Völkern nicht verlangen, daß sie uns lieben, wir können aber von ihnen verlangen, daß sie Achtung haben vor der nüchternen Sachlichkeit, um der schweren Not der Nachkriegszeit Herr zu werden. Zwei Millionen Menschen sind wieder zu den Maschinen und auf den Kontorschemel gesetzt, ganze Provinzen befreit von der Geisel der Arbeitslosigkeit, ganze Parteien des internationalen Marxismus zerschmettert, zu Boden geworfen und das ganze Volk wieder ersüllt von Glauben und Hingabe. Das sind die Zeichen unserer sechs Monate Regierungszeit. Stehe, so sagte Göbbels wörtlich, ein Volk der Welt auf und stelle dem auch nur annähernd etwas Gleiches zur Seite, und wir geben ihm das Recht, Deutschland und die junge Regierung Deutschlands zu kritisieren! Sie mögen Reden auf ihren internationalen Konferenzen führen, es sind Grabesgesänge, die politisch nicht mehr vernommen werden. Sie repräsentieren eine Welt, die dahin ist und niemals mehr wiederkommen wird. Göbbels hat dann im Flugzeug die Rückreise nach Berlin angetreten. Neues vom Jage Der Führer der Deutschen Studentenschaft Gerhard Krüger sowie die beiden Aeltesten der Deutschen Studentenschaft Dipl.=Jng. Schulze und Kurt Ellersiek haben ihre Aemter niedergelegt. An der Eröffnung des Parteitages in Nürnberg und der feierlichen Begrüßung der Parteiführer und Ehrengäste wird nach einem Beschluß des Ministerialrats das bayerische Staatsministerium geschlossen unter Führung des Reichsstatthalters Ritter von Epp und des bayerischen Ministerpräsidenten Siebert teilnehmen. Am Mittwoch weiht Reichsarbeitsminister Seldte das in Naumburg von StahlhelmStudenten in freiwilliger Arbeit errichtete große Langemarck=Ehrenmal ein. * Die Kosten für die bayerische Reichsautobahn von München nach Salzburg sind auf 42 Millionen RM. veranschlagt worden. Rund 33 Millionen entfallen davon auf Arbeitslöhne. * Die bayerische Notariatskasse hat den Betrag von 120000 RM. zur freien Verwendung für Arbeitsbeschaffungszwecke zur Verfügung gestellt. In Danzig wurde eine Zentrale für kommunistisches Hetzmaterial ausgehoben. 13 Personen wurden festgenommen. Unter ihnen befinden sich drei italienische Kommunisten. * In dem Prozeß wegen des Handgranaten= wurses auf österreichische Hilfspolizei bei Krems wurde gegen die zwei angeklagten Nationalsozialisten, die Brüder Herbert und Heinrich Mosel, das Urteil gefällt. Herbert Mosel wurde zu zwölf Jahren und Heinrich Mosel zu sechs Jahren schweren Kerkers verurteilt. * Der Gesundheitszustand Lord Greys, der seit einiger Zeit an einer Augenkrankheit litt, hat sich sehr verschlimmert. Lord Grey ist von 1905 bis 1916(und damit auch beim Kriegsausbruch) britischer Staatssekretär des Auswärtigen gewesen. Der portugiesische Innenminister hat durch ein Dekret eine„Ueberwachungspolizei“ zur Verteidigung des Staates geschaffen, die vor allem die Bekämpfung des Kommunismus und die Ueberwachung der Beziehungen zwischen portugiesischen und fremdländischen Agitatoren durchzuführen hat. * König Boris von Bulgarten ist zu einem mehrtägigen privaten Besuch in Paris eingetrossen. Die Schweiz beschwert sich über eine angebliche Grenzverletzung Berlin, 29. 8. Der schweizerische Gesandte sprach am Dienstag im Auswärtigen Amt vor, um eine Grenzbeschwerde anzubringen. Danach sind am vergangenen Sonntag 3 Uhr morgens ein SA=Mann und zwei Begleiter auf schweizerischem Gebiet in einen Schuppen eingedrungen, haben sich trotz Protestes des schweizerischen Grenzwächters eines tschechischen Schülers namens Weber bemächtigt und diesen auf deutsches Gebiet gebracht. Von der Reichsregierung sind die zur Aufklärung notwendigen Schritte untervoue. Ssilandirenesahter in Ganzig Der Abschluß der großen Kundgebung— Minister Göbbels spricht zu Zehntausenden sprechen. Neben Frack und Smoking steht der SA=Mann. Richard Strauß' interessanter, weißhaariger Kopf taucht auf. Hans von Wolzogens seines altes Gesicht. Beim Kaffeetrinken habe ich Glück, am Nebentisch erscheinen Daniela Thode und Professor Prätorius, der bedeutende Bühnenbildner und Erneuerer der szenischen Gestaltung der Bayreuther Festspiele, die Kinder von Siegfried Wagner, Wieland, der älteste, wohl 18jährig, dem Großvater ähnlich, ebenso seine 17jährige Schwester, die beiden jüngeren gleichen der Mutter, Frau Winifred. Fanfaren ertönen, das Gralmotiv— der zweite Aufzug beginnt. Die Inszenierung des ersten und dritten Aufzuges stammt noch aus dem Jahre 1882, man hat also die von Wagner selbst noch bestimmten Bühnenbilder beibehalten und für die treue Bewahrung der damaligen Spieleinrichtung sorgt Frau Cosimas Tochter Daniela Thode. Die Inszenierung des zweiten Aktes, Klingsohrs Zaubergarten, ist nach den Entwürfen Siegfrieds Wagners gestaltet. Klingsohr(Kipnis), dämonisch in Maske, Spiel nud Gesang, hervorragend gut Martha Fuchs als Kundry, die Chöre der Blumenmädchen von zauberhafter Wirkung. Wieder umpfängt Sommerabend und kühle Luft die andächtigen Hörer, wieder erklingen Fanfaren: der letzte Aufzug— die erschütternde Klage des Parsifal: Doch—— ach, den Weg des Heiles nie zu finden, im pfadlosen Irren, trieb ein wilder Fluch mich umher. und weiter das wundervolle Motiv des Karfreitagzaubers: Du weinest, sieh es lacht die Aue. In feierlich weitgespannten Harmonien verbinden sich beim Schlußchor noch einmal Glaubens= und Gralmotiv: Höchsten Heiles Wunder! Erlösung dem Erlöser! Gibt es noch einen Alltag mit seinen täglichen Sorgen nach diesem Abend mit seinen unvergeßlichen Eindrücken? Ist nicht die liebliche Umgebung Bayreuths, der Weg in der Morgenfrühe zur Eremitage, den alten Markgrafenschlössern ein festlicher Ausklang, ein stilles Sichbesinnen? Laubengänge führen zur Rotunde des verträumten Schlößchens, das Markgraf Friedrich 1759 bis 1768 für seine Gemahlin Wilhelmine, die Schwester Friedrichs des Großen, erbauen ließ. Zauberhaft blüht der Perückenstrauch seine Bosketts hüllen die Rotunde wie in einen Märchenschleier. Die Wasserkünste schlafen, auf dem Sonnentempel schläft der Adler. Es war einmal. Glanz und Pracht markgräflichen Hoflebens haben einst diese Schlösser belebt, diese Säulengänge, diese Tempelchen, diese kühlen Grotten mit den Wasserkünsten. In den Laubengängen klang manch tändelndes Liebeswort, manch flüsternder Seufzer. Im Schlosse fesseln mich deine Bilder, Markgräfin Wilhelmine, an deinem Schreibtisch stehe ich, hier magst du deine Tagebuchblätter geschrieben haben, deine Briefe an deinen königlichen Bruder. Hier lebtest du ein Leben voll äußerlichen Glanzes, innerer Einsamkeit, nur verstanden von dem Einzigen, der fern von dir in Sanssonci lebte. Mir ist, als gingest du neben mir im leichten Atlasschuh durch die Räume, die du bewohntest, durch den Park, den du liebtest, durch die märchenhafte Stille der Rotunde. In der Mittagsstunde öffnet sich mir die Tür von Wahnfried, mit anderen Besuchern trete ich durch einen kleinen Vorraum in das Musikzimmer. Es ist noch genau so erhalten, wie es der Meister verlassen hat, als er 1883 nach Venedig abreiste und nicht wiederkehrte. Es hat keine Fenster, nur Oberlicht. Der Flügel wird beim Musizieren in die Mitte des Raums gerückt. Der Klaviersessel ist eine Wagnersche Erfindung, ermöglicht ein weites Zurücklehnen, wie es Liszt liebte. Die Marmorbilder an den Wänden sind ein Geschenk König Ludwigs von Bayern und stellen die Hauptfiguren Wagnerscher Werke dar, wie Tristan, Siegfried, Stolzing, Lohengrin usw. Hier wurde am 25. Dezember 1878 das Vorspiel zum Parsifal Frau Cosima als Geburtstagsgabe dargebracht, unter des Meisters Leitung spielte das Meininger Hoforchester in dem nur vom Weihnachtsbaum erleuchteten Raum das Werk in reinster und vollkommenster Weihestimmung. Aus dem Musikzimmer tritt man in einen wundervollen, großen Raum, dessen weite Fenster und Türen sich nach dem Garten öffnen, in dem herrliche Rosen blühen. Es ist die Bibliothek des Meisters. Die Decke, ein Geschenk Frau Cosimas, zeigt die Wappen aller deutschen Städte, in denen die Werke Richard Wagners aufgeführt wurden. Der Schreibtisch ist noch genau so erhalten, wie ihn der Meister verlassen hat, als er zu seiner letzten Reise aufbrach. Ueber dem Schreibtisch das Bild Schopenhauers. Der Flügel wird niemals mehr gespielt, neben ihm steht ein großes Oelbild. Frau Cosima im weißen Kleid, von Lenbach gemalt. An der gegenüberliegenden Wand ein Oelbild von Liszt. Ueber der Tür, die zum Musikzimmer führt,— ein wundervoll gesticktes Tristan=Segel, ein Geschenk der Frauen Bayreuths zur Erinnerung an die erste Tristan=Aufführung in Bayrenth. Wieviel Erinnerungen birgt dieser schöne Raum,— wieviel bedeutende Menschen hat er gesehen, hier hat Wagner das Ziel seines Lebens erreicht. „Hier, wo mein Wähnen Frieden fand, Wahnfried sei dieses Haus von mir benannt.“ Neue spanische Uebersetzungen von Grimms Märchen. In den letzten Jahren sind wieder eine Reihe Grimmscher Märchen, manche von ihnen sogar mehrsach, für Spanien neu herausgegeben und übersetzt worden. Es handelt sich dabei vor allem um Rotkäppchen, Schneewittchen, Aschenbrödel, die Gänsemagd, Hänsel und Gretel, Rumpelstilzchen, Däumling, Rapunzel, das tapfere Schneiderlein, der Froschkönig, der Zannkönig und der Bär, der Wolf und die sieben Geißlein. Uebrigens sind auch von Goethes Werken der Werther, Faust, Hermann und Dorothea und Wilhelm Meisters Lehrjahre neu in spanischer Uebertragung herausgekommen. Leiterin des Films vom Oarteitag Leui Riefenstahl, die bekannte Filmschauspielerin, die sich zuletzt auch als Regisseurin auszeichnete, wird auf Wunsch Adolf Hitlers die künstlerische Leitung des Films übernehmen, der auf dem Reichsparteitag in Nürnberg gedreht werden wird. Exotischer Pflanzensund in Baden. Bei einem Spaziergang im Gemeindewald in Altenheim (Baden) fand eine Dame eine Pflanze, die ihr völlig unbekannt war und deshalb ihre Aufmerksamkeit erregte. Sie sotografierte die Blüte und schickte das Bild einem Botaniker. Dieser stellte fest, daß es sich um eine in Indien beheimatete Pfanze handelt, die noch niemals in Deutschland festgestellt worden ist. Die Finderin grub daraufhin die Pflanze aus und setzte sie in ihrem Garten ein. Gominger Markt 11 Beste Bezugsquelle für Tolletteu. sonstige Artikel.— Auto-Parkplatz vor dem Haus, an d. Kirche. Aute-Schwämme, Fensterleder. 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Irrgang, den Betriebsleiter Pg. Friedrich Dücker, Weststraße 88, als Stadtverordneten nachzuschieben. „ Pg. Robert Froböse, der neue Fraktionsführer, wurde am 27. September 1897 geboren. Nach dem Besuch der Mittelschule machte er eine praktische Lehrzeit bei den Präzision=Werken durch. Am Weltkrieg nahm er während 2½ Jahren bei der Feld=Eisenbahn teil. Zurückgekehrt, absolvierte Pg. Froböse fünf Semester auf dem Technikum in Hildburghausen und trat nach beendetem Studium wieder bei den Präzision=Werken als Betriebsleiter ein. Seit Ende 1931 steht Pg. Froböse in der nationalsozialistischen Bewegung. Der Rathausfraktion der NSDAP. gehört er seit der letzten Wahl an. Bielefeld erlebt Nürnberg Uebertragung am Rathaus Um auch den Bielefeldern, die nicht am Parteitag in Nürnberg teilnehmen können, Gelegenheit zu geben, über alle wichtigen Punkte der Besprechungen auf dem Laufenden zu sein, findet ab morgen vom Balkon des neuen Rathauses eine Bekanntgabe sämtlicher Nachrichten durch Großlautsprecher statt. Die Nachrichten werden den ganzen Tag über angesagt. „Brüder in Nol“. Zum„Deutschen Opfertag“ am 3. September Nirgends auf der Welt gibt es eine derartige Not, einen solchen Kampf wie im heutigen Rußland. Aus Moskau hört man von gut unterrichteter Seite, daß in den ersten sechs Monaten dieses Jahres fast zehn Millionen Menschen gestorben sind— vor Hunger. Menschen fallen tot auf ihren Feldern um— vor Hunger, Kinder kauen ihre eigenen Finger ab— vor Hunger. Und dieselbe furchtbare Not leiden die anderthalb Millionen deutscher Volksgenossen, die an der Wolga, in der Ukraine und im Kaukasus leben. Obschon sie vor fast anderthalb Jahrhunderten nach Rußland gerufen wurden, haben sie doch deutsches Volkstum, deutsche Sitten und christlichen Glauben treu bewahrt. Aber nun fallen sie dem russischen System zum Opfer. Mit Fleiß und Emsigkeit haben deutsche Bauern dort im vorigen Sommer ihre Felder bestellt, aber vom Dezember ab mußten sie alles— Korn, Samen, Gemüse, Vieh und jegliche Vorräte— abliefern. Durch diese strenge„Auflage“ hat die russische Regierung systematisch ehemals wohlhabende deutsche Bauern hilflos und mittellos gemacht und dem Hunger ausgeliefert. Alle ihre nach Berlin gerichteten Briefe gipfeln in dem einzigen Notschrei nach Brot. „Wir verhungern, helft uns!“ So flehen sie immer wieder. Welch schreckliches Bild des Elends und des Grauens enthüllen diese Briefe! Brot ist ein seltener Genuß, die notleidende Bevölkerung erhält höchstens ein ungenießbares„Ersatzbrot“ aus Häcksel, Spreu und Unkrautsamen. Mancher lebt 14 Tage von gekochtem Wasser, bettelt um ein paar Kartoffeln oder halbversaulte Rüben, nimmt mit jedem krepierten Tier vorlieb, zu solcher Verzweiflung treibt jeden der Hunger. In den deutschen Dörfern sterben, wie berichtet wird, täglich 15 bis 20 Menschen am Hungertode! Das Schlimmste ist, daß die Familien nicht nur dezimiert, sondern auch durch Verbannung des Vaters auseinandergerissen werden. Da die Mutter im„Kollektiv“ arbeiten muß, verkommen die Kinder auf der Landstraße oder vermehren das Elend der Großstadt. Darum sollen alle helfen, alle ohne Ausnahme! Es ist deutsches Blut, das in Rußlands Steppen mit dem Tode ringt. Deshalb ruft die Regierung am Sonntag, den 3. September, alle deutschen Volksgenossen auf, sich an dieser Rettungsarbeit zu beteiligen und die Sammlung zu unterstützen. Am Sonnabend, den 2. September, 20.30 Uhr, findet auf dem Schillerplatz eine Kundgebung zahlreicher Vereine statt. Dazu und zu der Veranstaltung des Vereins für das Deutschtum im Ausland an diesem Tag um 16 Uhr auf dem„Rütli“ ist die Einwohner= schaft herzlich eingeladen. Bei dieser Veranstaltung wird das Stück„Der deutsche Bettelmann", von Ernst Wiechert, dargestellt von Schülerinnen der Cecilienschule, aufgeführt. Geschie ssene From der Haheraoinöustele Klare Herausstellung der Fabrikations- und Handelsgrundsätze Alle wirtschaftlichen Maßnahmen der neuen Staatsführung sind von dem unbeirrbaren Willen diktiert, die Arbeitslosen wieder in den Produktionsprozeß einzuschalten. Dieses Ziel ist nicht durch Kampf aller gegen alle, sondern nur durch gemeinsame Anstrengungen aller miteinander zu erreichen. Privatinitiative muß nach wie vor die Grundlage des Wirtschaftsdenkens bilden, aber die freie Wirtschaft hat sich dem Grundsatz„Gemeinnutz geht vor Eigennutz" unterzuordnen. Nur so besteht Aussicht, das Grundübel an der Wurzel zu fassen. Ein erfolgversprechender Schritt auf diesem Wege ist von der Bielefelder Industrie getan worden. Auf Einladung der Kreisleitung der RSBO. und des Adjutanten des westfälischen Bezirksleiters der Deutschen Arbeitsfront Pg. Kornils(Bielefeld) fand am Dienstag im Gildenhaus eine Versammlung der Firmen der Fahrrad= und Fahrradteileindustrie des Bielefelder, Herforder und Gütersloher Bezirkes statt. An der Sitzung nahmen außer dem Präsidenten der Handelskammer Oberschelv, Handelskammersyndikus Sartorius und dem Syndikus des Arbeitgeberverbandes der Metallindustrie, Dipl.=Ing. Karst u. a. auch der Stellvertreter des Treuhänders der Arbeit, Pielsticker, und Gauinspekteur Heidemann teil. Man traf, um dies vorwegzunehmen, ein Abkommen, das von Pg. Kornils angeregt worden ist und das eine klare Herausstellung der Fabrikations= und Handelsgrundsätze in der Fahrradbranche anstrebt. Pg. Kornils, der die Versammlung leitete, betonte in seinem Referat, die Verhältnisse in der Bielefelder Metallindustrie seien besonders gelagert. Das erfordere im Einvernehmen aller am Produktionsprozeß Beteiligten eine besondere Regelung, bei der das Gesetz der wirtschaftlichen Vernunft beachtet werden müsse. Klein=, Groß= und Mittelbetriebe müßten sich organisch im neuen Ständestaat entwickeln. Es sei notwendig, die Basis für stabile Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt im kommenden Winter zu schaffen. Bei Saisonbetrieben sei dies nur durch stabile Preise möglich. Dabei dürfe man nicht in eine Starrheit bei der Auslegung der Gesetze verfallen, sondern müsse nach dem alten Grundsatz von Treu und Glauben verfahren. Grundlage des gemeinsamen Aufbaues sei die Innehaltung der gültigen Arbeiter= und Angestelltentarife. Wenn dieses General=Unkostenkonto gleichmäßig sei, dann würden hierdurch Preisunterbietungen auf Kosten des Arbeitslohns des schaffenden deutschen Menschen und damit zum Schaden der gesamten deutschen Wirtschaft unmöglich gemacht. Wenn man die Außenseiter beseitige, ermögliche man dem Groß= und Detailhandel, auf lange Sicht zu disponieren. Der Reichsverband der Fahrradgrosfisten Deutschlands hat sich, durch den Mund seines Vorsitzenden Westerhoff(Bielefeld), bereit erklärt, über den Winterbedarf hinaus zusätzliche Aufträge an die Industrie zu vergeben. Handelskammersyndikus Sartorius hat von maßgebenden Bankkreisen die Zusage erhalten, daß man dem Handel beim Unterbringen der Wechsel weitgehend entgegenkommen werde. Dabei ist zu erwarten, daß von diesem Angebot wenig oder gar kein Gebrauch gemacht wird, denn eine Konjunkturwelle trägt sich stets selbst. Man kann wohl annehmen, daß die Belebung in der Fahrradbranche, die seit einigen Monaten unzweifelhaft vorliegt, auch weiterhin standhält. Das Ganze ist gewissermaßen als Angriff auf allen Fronten gedacht: Vorsorge, Cleidselds Rußendauprogenmi 276000 Rm. liegen auf der Straße Auf dem Wege über die Darlehnsbeschaffung durch die Gesellschaft für öffentliche Arbeiten(Oeffa) sind der Stadt insgesamt 276000 RM. zur Verfügung gestellt worden, die im Rahmen der Straßenerneuerungsarbeiten verwandt werden. Eine ganze Reihe von Straßen ist bereits sertiggestellt worden. So hat die Ditfurthstraße zwischen der Deciusstraße und An der Reegt eine neue Einstreudecke erhalten. Die Wilhelm= Bertelsmann= Straße zwischen der Bleichstraße und der Wiesenstraße hat ein neues Pflaster bekommen. In den letzten Jahren hatte sich herausgestellt, daß die meisten Fernlastzüge in Richtung Ost=West die Innenstadt vermeiden wollten und gleich beim Ostbahnhof über die Wilhelm=Bertelsmann=Straße abbogen. Um nun die Straße für diesen neuen gewaltigen Verkehr tragfähig zu machen, ist sie mit Kleinpflaster versehen worden. Die Randstraße zwischen dem Ostbahnhof und der Hanfstraße hat eine neue Tränkdecke erhalten, und die Hillegossener Straße zwischen der Stieghorststraße und der Stadtgrenze ist mit einer neuen Einstreudecke versehen worden. Des weiteren ist die Osningstraße in liebevolle Behandlung genommen worden. Zwischen dem Waldkrug und dem Rütli hat sie einen neuen Teerteppich erhalten. Vom Rütli ab, am Stillen Frieden vorbei, bis nach Lämershagen zu erhält sie eine sogenannte Betonaldecke. Die Straße vom Rütli zum Hubertus soll ebenfalls diese Decke bekommen, damit wird also in Kürze eine vorbildliche Straße von der Endstation der Straßenbahn in Sieker ab bis zum Restaurant Buschkamp in der Senne bestehen, da der dem Landkreis gehörige Teil seit einiger Zeit auch fertiggestellt ist. Am eifrigsten wird augenblicklich an der Engerschen Straße gearbeitet und zwar einerseits von der Milser Straße ab bis zum Haus Nr. 37 und andererseits zwischen der Talbrückenstraße und der Schäferstraße. Der letzte Teil dieser Straße macht am meisten Arbeit, weil ein ganz neuer Vorflutkanal eingebaut werden muß zwischen dem Johannisbach und der Talbrückenstraße. Das hat große Erdbewegungen verursacht. Der obere Teil dieses Kanals ist jetzt fertiggestellt, der Straßenbau wird sich jetzt anschließen. Die Straße wird nach gut durchgearbeiteter lage eine Teer=Tränkdecke erhalten. Der Teil an der Milser Straße ist auch in Arbeit. Vor allem hat man die starke Senkung etwas abgeschwächt. Der stark abfallende Teil der Straße erhält ein Kleinpflaster, um das Gleiten der Gespanne im Winter zu verhindern, die gegenüberliegende Seite wird mit einer Teer=Decke versehen. Die ganze Engersche Straße hat sich im Laufe der letzten Jahre zu einer Hauptverkehrsstraße entwickelt. Der Grund ist wohl am ehesten darin zu suchen, daß die meisten Automobile und Gespanne die starke Krümmung an der Herforder Straße und Schildescher Straße sowie die unübersichtliche Ueberführung vermeiden wollen. Weiter soll die Mühlenstraße zwischen der Kleinen Howe und dem Haus Nr. 120 ausgebessert werden. Die Straßenarbeiten konnten noch nicht begonnen werden, da die Kanalisationsarbeiten noch im Gange sind. Augenblicklich ist man dabei, die Straße Am Bach zwischen Neustädter Straße und dem Haus Nr. 22 zu reparieren. Der Bach hatte ein altes Keuperpflaster ohne vernünftige Packlage. Merkwürdigerweise hatte sich auch hier in der letzten Zeit ein überaus starker Verkehr entwickelt. Bei der jetzigen Erneuerung bekommt die Straße erst eine ordentliche Kalksteinpacklage, dann wird das Profil neu gerichtet, und nach dem Pflastern bekommt sie einen Asphaltüberzug. Osten bleibt noch die Lepperstraße zu erwähnen. Erst beabsichtigte man, diese Straße einseitig auszubauen. Die auf der andern Seite liegenden Besitzer beteiligten sich später auch an diesem Straßenbau. Die Brückentafel an der Koblenzer Straße bei Büschers Mühle genügt auch nicht mehr dem starken Verkehr und so ist beabsichtigt, sie durch eine neue Eisenbetonbrücke zu ersetzen. Der Bau wird in den nächsten Tagen beginnen. Der Verkehr wird während der Umbauzeit in Richtung Brackwede durch den Fußbach und in Richtung Innenstadt durch die Kreuzstraße geleitet werden. daß die Aufträge nicht ausbleiben, Finanzierung der Mehrproduktion, Eingliederung der Betriebe, Grossisten und Händler in die gemeinsame Arbeitsfront, Ausschaltung der Doppelverdiener und Einschränkung der Frauenarbeit—— so eröffnet sich die Möglichkeit, daß Entlassungen im kommenden Winter in der Fahrradbranche vermieden werden. In England gibt es Ehrentafeln für Firmen, die recht viele Kriegsbeschädigte in ihrem Betriebe beschäftigen. Etwas Aehnliches plant man jetzt in Bielefeld. Firmen, die ihr Möglichstes tun, die oben beschriebene Aufbauarbeit zu fördern, sollen laufend in der Ehrentafel der deutschen Wirtschaft namhaft gemacht werden. Andere Unternehmungen dagegen, die dieses Ziel sabotieren, will man mit ebensolcher Offenheit in der Presse anprangern. Pg. Kornils teilte schließlich mit, daß ein [Vertrauensausschuß für objektive und dabei individuelle Durchführung der geplanten Maßnahmen Sorge tragen werde. Dieser Vertrauensausschuß werde nach den Grundsätzen eines königlichen Kaufmanns prüfen, wu es notwendig sei, einzuschreiten. Anschließend befaßten sich Syndikus Karst mit den Mißständen in der Fahrrad= und Fahrradteileindustrie und Syndikus Sartorius mit der Kreditpolitik der Reichsbank. Fast sämtliche erschienenen Firmen schlossen sich durch Unterschrift einer denkwürdigen Vereinbarung an, aus der wir nachstehenden Auszug bringen: 1. Einhaltung des für die Bielefelder Metallindustrie gültigen Arbeiter= und Angestelltentarifs in genauer Befolgung der für die Lohnordnung vorgesehenen Bestimmungen. In=Arbeit=halten der augenblicklich in den Betrieben arbeitenden Belegschaften über den Winter 1933/1934 unter möglichster Beseittgung von Frauenarbeit. 2. Die Erwerbung der Mitgliedschaft zum Arbeitgeber=Verband der Metallindustrie, for weit diese noch nicht erfolgt ist. 3. Freiwillige Aufgabe der Vergebung von Arbeit an Heimarbeiter und Zustimmung zum Antrage auf Erlaß eines Gesetzes, das für die weiterverarbeitende Metallindustrie die Heimarbeit verbietet. 4. Verpflichtung der ausschließlichen Benutzung des legitimen Handels für den Vertrieb unter Einhaltung der handelsüblichen Preisspannen für Großhandel und Kleinhandel. 5. Anerkennung eines Vertrauensausschusses, bestehend aus je einem Vertreter der Kreisleitung der NSDAP., der Industrieund Handelskammer Ostwestfalen, des Arbeitgeber=Verbandes der Metallindustrie, der RSBO. Pg. Kornils gab im Schlußwort seiner Freude darüber Ausdruck, den Treuhänder der Arbeit von diesem ersten Schritt, der sich hoffentlich zum Segen aller auswirken und richtunggebend sein werde, in Kenntnis setzen zu können und schloß mit einem SiegHeil auf den Volkskanzler.—— Luftschutz ist Selbstschutz Schulungsarbeit an den SA- und SS=Aerzten Der SA=Gruppenarzt von Westfalen, Sanitätsgruppenführer Dr. Löhr(Bethel) hatte die SA= und SS=Aerzte, die Mitglieder der NSDAP. und die Kolonnenärzte des Roten Kreuzes zu einer Luftschutzversammlung im Kyffhäuser eingeladen. Die beiden Redner des Tages, Sanitäts=Obertruppführer Dr. Potthoff und Sanitäts=Obertruppführer Dr. Schöne legten der Aerzteschaft eingehend dar, wie das ohnmächtige Deutschland bei Fliegerangriffen der brutalen Gewalt des Feindes ausgesetzt sei. Durch das Friedensdiktat ist uns aktiver Luftschutz untersagt, desto mehr ist der Ausbau des passiven Luftschutzes erforderlich. Ziel und Zweck dieser Veranstaltung sei, die einzelnen Aerzte soweit zu schulen, daß sie durch die Arbeit ihrer Ortsgruppen die gesamte Bevölkerung auf die ungeheuren Gefahren eines Luftangriffes und die Möglichkeiten eines Selbstschutzes aufmerksam machen können. Das solle nun nicht zu pazifistischer Furcht vor Flieger= und Gasangrissen führen, sondern jeder deutsche Volksgenosse muß wissen, wie er sich zu verhalten hat. Die Ausführungen der beiden Redner wurden von der zahlreichen Versammlung beifällig ausgenommen. Der Vorsitzende des Bezirksverbandes vom Roten Kreuz, Rechtsanwalt Koch, setzte sich für eine Zusammenarbeit zwischen Sanitätern und Aerzten ein. Auf dem Schulhofe der Oberrealschule an der Paulusstraße führte Kolonnenführer Rolfs der Aerzteschaft einen Zug Sanitäter exerziermäßig vor und erntete für die exakt ausgeführten Uebungen volle Anerkennung. Flugpost über Bieleseld Ein Deutschlandflieger grüßt seinen Sohn Als am Dienstagabend gegen 18 Uhr vier Flugzeuge am Sparrenberg eine Schleife zogen, sah man plötzlich aus dem einen Apparat(einem Doppeldecker) eine Wurssendung zur Erde flattern. Mitten im Museumsgarten landete die Extrapost, ein aus einem langen Leinenstreifen gefertigtes und mit schwarzweiß=roter Schleife versehenes Täschchen, das an dem einen Ende vermutlich mit Sand vom Tempelhofer Flugfeld gefüllt war. Wer der Empfänger war? Bitte lesen Sie: „An meinen lieben Jungen Ludwig Koch bei Walter Dätzer, Bielefeld i.., Am Sparrenberg 2a Sende Dir und Dätzers die herzlichsten Grüße. Den Deutschlandflug haben wir glücklich hinter uns. Von 74, die es geschafft haben, sind wir Nr. 46. Morgen(Dienstag) fliegen wir wieder nach Münster. Ich denke, daß wir zwischen 15 bis 16 Uhr auch über Bieleseld kommen. Dann fliegen wir am Sparrenberg mal eine Schleife. Tausend Küßchen Dein Papa. Herzlichen Gruß an Dätzers. * Ich bitte den Finder höflichst, diese Wurfsendung meinem lieben Ludwig zuzustellen. Herzlichen Dank Wilhelm Koch, Flugzeugführer. Hoffentlich hat der liebe Ludwig seinen Papa nicht verpaßt, und wenn, dann wird er in Zukunft immer hübsch auspassen, ob nicht wieder eine Wurssendung für ihn herunterfällt. Schulbilder gesucht Eine Bitte der Museumsverwaltung Anläßlich der Jubiläumsfeier der KaiserinAuguste=Viktoria=Schule ist im Städt. Museum, Wertherstr. 3, eine Ausstellung geplant, die in Bildern, Akten und Urkunden alte, liebe Erinnerungen wachrufen soll. Sicher befinden sich im Bielefelder Privatbesitz noch Bilder der ehemaligen Lehrer und Lehrerinnen sowie vor allem Klassenbilder der verschiedenen Jahrgänge, an denen die Festteilnehmer gewiß großes Interesse haben. Die Museumsverwaltung bittet, ihr solche Bilder und Erinnerungsstücke auf kurze Zeit zwecks Vervollständigung der Ausstellung zu überlassen. Wünschenswert ist, daß die Leihgaben auf der Rückseite genau mit dem Namen und der Anschrift des Eigentümers versehen sind. Gleichzeitig soll ebenfalls anläßlich des Jnbtläums im„Buddeberg=Zimmer" Biedermeierzeit) eine Ausstellung vou Stickerelarbeiten aus Bielefelder Privatbesitz gezeigt werden, die etwa von der Gründungszeit der Schule bis zum Ausgange der Biedermeierzeit entstanden sind. Die Sachen werden versichert, werden in Glasschränken aufbewahrt und stehen unter besonderer Aufsicht. Ablieferung der Leihgaben in der Geschichtlichen Abteilung des Städt. Museums, Wertherstraße 3, bis spätestens Freitag dieser Roche erbeten. * Einlösung von Nachnahmen Da von 12—12.30 Uhr die Schalterkasse übergeben werden muß, bittet die Postausgabestelle, während dieser Zeit keine Nachnahmen und Nachgebührensendungen einzulösen. Aus Umw Tinmen Smlttert Niemand soll hungern. Richtlinien für die Winterhilfe Am Montag fand im Landratsamt eine Sitzung aller an der Winterhilfe interessierten Kreise statt, um die Richtlinien für die Hilfsaktion des kommenden Winters festzulegen. An der Besprechung nahmen der Kreisleiter für den Landkreis, Pg. Dr. Löhr(Bethel), der Kreisleiter der NS=Volksfürsorge, Pg. Linders, Vertreter der Geistlichkeit, der RSFrauenschaft und anderer Frauenverbände teil. Es wurden Maßnahmen getroffen, um das Wort des Führers, daß in diesem Winter kein Volksgenosse hungern und frieren solle, in die Tat umzusetzen. Ubbedissen, 30. 8. 70 Jahre alt wurde der Tischler= und Zimmermeister Heinrich Bax. Senne I, 30. 8. Hohes Alter. Am Mittwoch wird die Witwe Rieke, Nr. 75, 75 Jahre alt. Genne I. Ihren 70. Geburtstag feiert heute(Mittwoch) Witwe Enderneit, Senne 1 344. Hochzeitsauto verunglückt Zwei Schwerverletzte Heepen, 30. 8. Einen schweren Unfall erlitt am Dienstagnachmittag ein auf der Rückfahrt von der Heeper Kirche befindlicher Autobus, in dem sich Hochzeitsgäste befanden, die von der Trauung in die Wohnung zurückfahren wollten. Man war erst eine kleine Strecke Wegs gefahren, als die Steuerung versagte und der Omnibus gegen eine Mauer fuhr. Zwei der Insassen wurden so schwer verletzt, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Aus der SSeuegunh An die Parteigenossen Bielefelds! Der Kreispropagandaleiter der NSDAP. Bielefeld=Stadt, Pg. Blasius, gibt folgendes bekannt: An dem am Sonabend, den 2. September, vom Roten Kreuz veranstalteten Marsch durch die Stadt anläßlich der Sammlung„Brüder in Not“ nehmen alle Parteigenossen der Ortsgruppen Bielefelds teil. Antreten Sonnabend um 19,30 Uhr Kesselbrink. Meldungen an den Führer des Roten Kreuzes, Rechtsanwalt Pg. Koch. SA-Standarten=Kapelle Bielefeld und Reichswehrkapelle.=R. 18 Padervorn spielen bei der HitlerJugend Beim Oberbannaufmarsch der Hitler=Jugend, am 23. und 24. September 1933 in Bielefeld, der weit über 10.000 Teilnehmer vereinigt, spielt die SA-Standarten=Kapelle Bielesebd unter Leitung von Musikzugführer Lange und die Reichswehrkapelle Paderborn.-R. 18 Paderborn unter Leitung von Musikmeister Ruhland zum Zapsenstreich Sonnabend, den 23., und zum Feldgottesdienst, Propaganda= und Vorbeimarsch, Nachmittags= und Abendkonzert auf dem Johannisberg, sowie Promenadenkonzert am Sonntag, den 24. Sept. 1933. 3000 Jungvolk=Teilnehmer beim Oberbannaufmarsch der Hitler=Jugend Die Formation der Hitler=Jugend, die die Schulpflichtigen erfaßt(10—15 Jahre),„Jungvolk“ genannt, und zahlenmäßig die weitaus größte ist (sie hat im Oberbann Minden=Ravensberg allein etwa 15000 Angehörige) beteiligt sich am 23. und 24. 9. 1938 beim Oberbannaufmarsch in Bielefeld mit 3000 ausgesuchten Jungen. Es wind eine Freude sein, diese Jüngsten der Jüngsten, die mit besonderer Begeisterung bei der Sache sind, marschieren zu sehen. Hitler=Jugend nach Nürnberg Wenn wir am Montag mitteilten, daß die Hitler=Jugend infolge Nichtbewilligung eines Fahrtenzuschusses nicht nach Nürnberg fahren könne, dann wird uns heute die erfreuliche Mitteilung gemacht, daß die Oberbannführung aus eigenen Mitteln nun doch 100 Hitler=Jungen nach Nürnberg fahren läßt. Pflichtversammlung des„Stahlhelms B. d..“ Die durch die Neueinteilung der bisherigen Ortsgruppe Bielefeld des„Stahlhelm B. d..“ entstandene Ortsgruppe„West“ hielt am 18. und 25. August ihre ersten stark besuchten Pflichtversammlungen ab. Der Unterkreisführer Sauerländer führte den neuen Ortsgruppenführer Kameraden Klocke in sein Amt ein. Dieser bekante sich mit seiner Ortsgruppe in freudiger Tatbereitschaft zum Staat des Frontsoldaten Adolf Hitler. In einem Vortrag:„Stahlhelm und nationale Bewegung“ zeichnete der Ortsgruppenführer Ziel und Weg der Männer des„Stahlhelm“. Kamerad Klocke gab nicht nur eine historische umd chronologische Darstellung der Ereignisse, sondern machte auch die innere Geschichte jener Männer lebendig, die ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben um Deutschlands willen. Er erinnerte an die Reichsfrontsoldatentage, von denen jeder eine neu formulierte Kampfansage gegen die Mächte von Weimar und Versailles gewesen sei. Bei dem großen Aufmarsch 1931 in Breslau seien acht Kameraden als Kämpfer für das neue Deutschland im Straßenkampf gefallen. Dies Frontsobdatentum des„Stahlhelm“ habe nie etwas anderes gewollt als einen starken Staat mit starker Führung. Diesen Staat habe der Volkskanzler Adolf Hitler durch die nationalsozialistische Idee in die Tat umgesetzt, und jeder Stahlhelmkamerad werde an seiner Stelle wie bisher für ein starkes, einiges, freies Deutschland seine Pflicht tun. Die Ortsgruppe„West“ wird in den nächsten Monaten politische Schulungskurse abhalten, damit jeder Kamerad sich mit dem Ideengut und den gestaltenden Kräften des dritten Reiches vertraut machen kann. Am 15. September wird Kamerad Dr. Menn einen Vortrag halten über Frankreichs 1000jährigen Kampf um den Rhein. Weitere Schulungsabende über Rassenkunde, germanische Vorge. schichte und die nationalsozialistische Weltanschauung werden sich anschließen. Vereine und Veranstaltungen Don=Kosaken=Konzert. Auch in diesem Jahre kommen die berühmten Don=Kosaken auf ihrer großen Deutschland=Gastspielreise wieder nach Bielefeld zu einem Konzert am Freitag, den 8. Sept., 20 Uhr, in der Rudolf=Oetker=Halle. Es sei besonders erwähnt, daß die Vermittlung der Künstler durch den Bund deutscher Konzert= und Vortragskünstler, Vors. Prof. Havemann, erfolgt.— Der Kartenverkauf beginnt heute. Näheres aus heutiger Anzeige. Kabarett für alle: Die schon angekündigte Eröffnung des mit allen Neuheiten versehenen Kavaretts findet am Freitag, den 1. September, 20 Uhr, im Konzerthaus statt.(Näheres siehe heutiges Inserat). Johannisberg. Mittwoch, 16 Uhr, Freikonzert. Freudental: Heute großer Kindertag. Abends Gartenkonzert und Tanz. Mitwirkend der Männer= Gesangverein Concordia. Heidefahrt zum Donoverteich: Am 30. August findet eine Fahrt in die blühende Heide zum Donoverteich statt. Ab Posthof um 14.00 Uhr, Rückkunft gegen 20,00 Uhr. Berglust: Heute, 16 Uhr, Freikonzert unter Mitwirkung von Heinz Virneburg, ab 20 Uhr Tanz im Freien. Morgen, Donnerstag, Bunter Abend bei freien Eintritt. Witterungsberichtvom 30. August 1933 Mitgeteilt von F. Böckelmann Wwe. Niedrigster Thermometerstand in der Nacht+ 12° C. Thermometerstand um 9 Uhr vormittags+ 16° C. Barometer: 754 mm. Wind: 0. Himmel: heiter. Aussichten für Donnerstag: Nach wechselnder Bewölkung wieder vielfach heiteres, warmes Wetter bei um Süd schwankenden Pnten. Plakale in Diensträumen Was darf ausgehängt werden? Der preußische Finanzminister hat in einem Runderlaß angeordnet, daß Aushänge der NSDAP. und ihrer parteiamtlichen Unterorganisationen, z. B. Fachschaften, NSBO., NS=Juristenbund, NS=Lehrerbund, SA usw. in den Diensträumen an dem für Aushänge bestimmten Plätzen zugelassen sind, soweit nicht etwa im Einzelfall ihr Inhalt den Staatsinteressen zuwiderläuft, z. B. durch Kritik gegenüber einer Behörde oder einzelner Beamten. Das Gleiche gilt für Werbeaushänge für parteiamtliche Zeitungen und Zeitschriften der NSDAP. Aushänge von Organisationen, die nicht der NSDAP. parteiamtlich zugehören, z. B. Verbände, Arbeitnehmervereinigungen usw. sind nur dann zugelassen, wenn die schriftliche Befürwortung der örtlichen politischen Leiter der NSDAP. oder ihrer zuständigen Unterorganisationen, z. B. Fachschaft oder NSBO., beigebracht wird. Die Staatsregierung hat die Gemeinden und Gemeindeverbände sowie die sonstigen Körverschaften des öffentlichen Rechts ersucht, entsprechende Anweisungen zu erlassen. 15 Jungens zogen aus Da in Westfalen die Quote der Arbeitsdienstwilligen überschritten ist, wird es immer schwieriger, noch Leute im Freiwilligen beitsdienst unterzubringen. Es können heute nur noch in seltenen Fällen Zuweisungen erfolgen, und zwar nur in Läger außerhalb von Westfalen, und zwar in der Hauptsache in den Arbeitsdienstgau Niedersachsen. Dienstag mittag gegen 1 Uhr ging ein Transport von 15 Bielefelder Jungens in das im Bremer Bezirk gelegene Ne=Arbeitsdienstlager Ottersberg ab. Vor ihrer Abfahrt traten die jungen Arbeitsdienstwilligen auf dem Hofe des Arbeitsamtes an, wo ihnen der komm. Arbeitsamtsdirektor Dr. Kuhlo in einer kurzen Ansprache den Sinn und Zweck des Arbeitsdienstes erläuterte und sie mit ihrem neuen Aufgabenkreis vertraut machte. Seine Rede klang aus in ein dreifaches Sieg=Heil auf unseren Volkskanzler Adolf Hitler, in das die Arbeitsdienstwilligen begeistert einstimmten.— Wieder sind Bielefelder Jungens hinausgezogen, um fern vom Heimatort Dienst für das Volksganze zu leisten. Ihr Dank wird Deutschlands Größe sein. Rentenzahlung Die Invaliden= und Unfall=Renten werden am 1. September gezahlt. Während der Dauer des Umbaues im Hauptpostamt sind die Zahlstellen, die im Hauptpostamt untergebracht waren, nach dem„Kyffhäuser", oberer Saal, Reichspoststraße 9, verlegt. Die übrigen Zahlstellen bleiben wie bisher bestehen. * Lehrling vermißt Vermißt wird seit dem 21. August der Malerlehrling Werner Strothmann, geboren am 14. März 1918 zu Bielefeld. Er ist etwa.70 Meter groß, untersetzt, hat hellblondes Haar, gebräuntes volles Gesicht, blaugraue Augen, Stumpfnase, gelbliche Zähne. Er hinkt, da das rechte Bein operiert und daher dünner als das linke ist. Bekleidet war er mit einem bläulichgrauen Anzug, Oberhemd mit kirschroten Streifen und hohen orthopädischen Schuhen. Er führt ein Fahrrad bei sich. Der Reisen platzte Auf der Oststraße stürzte am Dienstagvormittag ein Motorradfahrer infolge Platzens des Vorderradreisens. Der Fahrer zog sich Knie= und Armverletzungen zu und wurde in seine Wohnung gebracht. BIaUTEISCN Originalroman von Hans Hirthamer Ocheberschstsrecht durch Verisg Osker Meitter, Verdau-ös. Macheruch verbeten 50) Doch nun mischte sich Jenny ein.„Man hat uns erzählt, daß Sie niemals Gäste haben. Ich finde es recht egoistisch von Ihnen, daß Sie diesen wundervollen Fleck Erde Ihren Freunden vorenthalten!“ Während sie sprach, wies sie mit einer so zwingenden Gebärde der Einladung auf einen Stuhl, daß Bahlsen, wollte er nicht unhöflich erscheinen, Platz nehmen mußte. „Ich habe keine Freunde— und ich bin froh darüber. Haben Sie noch nicht gemerkt, daß alle Menschen Raubtiere sind?" „Nun übertreiben Sie aber gewaltig! Es gibt sehr viel Gutes in der Welt! Viel Liebe und Treue!" Bahlsen verzog das Gesicht.„Ich will Ihnen Ihren frommen Kinderglauben nicht nehmen! Aber vielleicht kommen Sie doch eines Tages dahinter, daß alle die Dinge, die Sie mit so hübschen Worten benennen, nicht anderes sind als— Egoismus!“ Dem glaubte auch Wendrich widersprechen zu müssen.„Na, na, Herr Doktor!“ wehrte er gutmütig ab.„Und wie steht es mit der selbstlosen, hingebenden Liebe eines Menschen zum andern, einer Mutter etwa zu ihrem Kind?“ Bahlsen wandte den Kopf:„Wünschen Sie, daß ich Ihnen einen Vortrag über die Beehungen der Menschen zu einander halte?— ich Ihnen auseinandersetze, warum der hassende, räubernde, beißende Mensch der vollkommenere Mensch ist?— Sein Leben ist der Natur am nächsten. Alle Abweichung vom Naturhaften, Triebhaften, ist Verfall, ist Degeneration. Wer dem Mensch befiehlt, edel und hilfsbereit zu sein, der fordert ihn zum Selbstverrat, zum Selbstmord auf.— Vielleicht, Herr Wendrich, haben wir noch Gelegenheit, uns gründlicher über dieses Thema zu unterhalten!" Er blickte Jenny eindringlich und— wie es schien— mitleidig an, dann entfernte er sich. „Ein sonderbarer Kauz!" Jenny schüttelte ängstlich den Kopf, als Bahlsen verschwunden war. „Was hast du denn. Jenny?“ fragte Wendrich erstannt. Sie blickte starr in die Ferne, als sehe sie etwas Schreckhaftes näherkommen. „Aber Jenny, Liebstes, was ist dir denn? Das Geschwätz dieses Narren wird dir doch nicht..“ Ihre Lippen verschlossen ihm den Mund. * Am Nachmittag tauchten zwei würdevoll aussehende Herren in dunklen Sakkos aus dem Wald, sahen sich prüsend um und gingen dann mit hastigen Schritten auf das Haus zu. Einer der Herren trat, nachlässig den Hut lüstend, auf Dr. Bahlsen zu, der auf der Terrasse war.„Wohnt hier im Haus eine Frau Jenny Prenner?“ Bahlsen stand hastig aus. Eine leichte Blässe überzog sein Gesicht.„Die Herren sind von der Polizei, vermute ich. Es ist erstaunlich, wie rasch Sie das Versteck der armen Frau ausfindig machten! Es sind ja kaum drei Tage vergangen, seit das Unglück geschah!“ Der Beamte hob die Brauen.„Ach, Sie sind unterrichtet? Sie wären verpflichtet gewesen, umgehend die Polizei in Kenntnis zu setzen.“ „Bezähmen Sie Ihren Eifer, lieber Herr!“ entgegnete Bahlsen.„Meinetwegen hätten Sie wochenlang nach Frau Prenner suchen können! Es ist nicht meine Art, derartige Dinge zu tun.“ Die Beamten zogen es vor, auf eine Fortsetzung des Gesprächs zu verzichten, und wandten sich zum Haus. Jenny kam in Wendrichs Begleitung. Vergeblich zerbrach sie sich den Kopf, wer in aller Welt sie hier aufgestöbert haben mochte. In ihrem Gesicht spiegelte sich unbestimmte Angst. „Sie sind Frau Jenny Prenner aus Nürnberg?“ fragte der Mann, der vorher mit Bahlsen gesprochen hatte. Wendrich war verwundert herzugetreten und musterte die Fremden mit mißtrauischen Blicken. „Allerdings!“ antwortete Jenny, während sie sich eines plötzlichen Schreckens zu erwehren suchte. Sicher kamen die beiden als Vertreter ihres Mannes, wahrscheinlich betraf es die Scheidung. Der Bärtige machte eine vage Bewegung des Bedauerns und zeigte seinen Ausweis. „Ich muß Sie auffordern, uns zu folgen!" sagte er leise. „Aber wieso— ich bin doch— warum denn?— Sagen Sie mir doch...“ Dann schrie sie auf. Wendrich sprang erschreckt auf sie zu und suchte zu beruhigen. Dann wandte er sich den Besuchern zu. „Ich verbürge mich für Frau Prenner voll und ganz. Es kann sich nur um einen Irrtum handeln. Ich finde Ihr Benehmen unerhört rücksichtslos.“ Die Zurechtweisung versetzte den Beamten in Zorn.„Ich bedauere sehr, mein Herr! Frau Prenner wird wegen Anstiftung zum Mord von der Nürnberger Staatsanwaltschaft gesucht.“ Jenny fuhr herum wie von einem Peitschenhieb getroffen. Sie lachte gellend auf. „Das ist ja verrückt! Das ist ja absurd!“ Wendrich atmete stoßend.„Ja— um Gottes willen, was ist denn passiert?" „Der Fabrikdirektor Emil Prenner ist vorigen Dienstag auf der Jagd erschossen worden. Es scheint so gut wie erwiesen, daß der Täter ein gewisser Paul Märckl ist, der mit Frau Prenner in näheren Beziehungen stand und von ihr aller Wahrscheinlichkeit nach zu der unseligen Tat angestiftet wurde.“ „Mein Mann— ist...?“ brach es von ihren Lippen. Dann sank sie kraftlos in sich zusammen. Doch bald gewann sie ihre Kräfte zurück. Eine nüchterne Entschlossenheit hatte sie ergriffen. „Gedulden Sie sich, ich bin rasch fertig.“ Der Redakteur lief in Jennys Zimmer hinauf. Er traf sie, wie sie hastig ihre Habseligkeiten packte. der nächsten Sekunde lagen sie sich in den Armen. „Sei vernünftig, Lieber!“ entwand sie sich ihm endlich.„Man wird diese unsinnige Beschuldigung nicht lange aufrechterhalten können!“ „Jenny, ich warte auf dich! Ich fahre sofort nach Nürnberg. Und— ja, ich habe noch ein großes, beglückendes Geheimnis für dich bereit!" „Ein Geheimnis?“ fragte sie leise. Die polternden Schritte des mißtrauisch werdenden Beamten rissen die Liebenden auseinander. Als Wendrich seine Koffer packte, stand plötzlich Doktor Bahlsen neben ihm. „Bleiben Sie diesen Abend noch!“ sagte er. In seiner Stimme lag eine merkwürdig rauhe Wärme.„Wir trinken einen alten Burgunder — und dabei erzählen Sie mir alles!“ (Fortsetzung in der nächsten Nummer.) Beilage der Westfälischen Neuesten Nachrichten Leusation in Bieleleld Wassienis Miamph aber-Pldch Barnes schlägt Gies— Ein Unentschieden im Doppel Was der Laie sah... Also das war Tilden, der Bielefelds Tennisgemeinde am Dienstag die Sensation seit Jahren und für Jahre lieferte. Nicht nur Bieleselds Tennis=Interessenten waren vollzählig auf dem TTC.= Platz an der Voltmannstraße versammelt, aus ganz Westsalen waren die angehenden Weltmeister im Tennis erschienen, um ihr Idol auf der roten Asche bewundern zu können. Unaufhörlich rollten Automobile aus Hamm, Münster, Osnabrück und Hannover über die Wertherstraße. Aber dank der fabelhaften Organisation der Schutzpolizei wurden die 200 Automobile mühelos untergebracht. Dazwischen strebten Radfahrer und vollgepferchte Omnibune dem Ziele zu. Schon am Eingang konnte man die alles überragende Gestalt Tildens erspähen, der noch friedlich mit Barnes, Nüßlein und Gies am Kaffeetisch saß. Als pünktlich auf die Minute um 16 Uhr Barnes und Gies den Platz betraten, belebten rund 1500 Zuschauer die Ränge. Unter atemloser Spannung gab von seinem hohen Schiedsrichterstuhl aus Kanthack den Platz frei. Schon dieser Zweisatzkampf machte das Publikum warm, wenn auch Gies von Barnes in zwei Sätzen glatt überspielt wurde. Wenn man als blutiger Laie zum erstenmal einem Tenniskampf zusieht, so achtet man zunächst weniger auf die Spieler, sondern auf das Publikum. Ulkig, wie sich ruckartig die Köpfe ununterbrochen von links nach rechts, von rechts wieder nach links wenden, um dem Flug des Balles zu folgen. Es ist, als wenn ein unsichtbarer Dirigent die Massen lenkt. Es versteht sich am Rande, daß der größte Teil der Zuschauer von einer reizenden Damenwelt gestellt wurde. Na ja, einen so hübschen Jungen wie den Barnes sieht man nicht alle Tage. Und wenn er im Eiser des Gefechts einer Dame fast um den Hals fiel, so wird ihr das bestimmt nicht unangenehm gewesen sein. Gies bezog somit nach tapferer Gegenwehr ein „Päckchen“. Inzwischen stieg die Spannung bis zum Siedepunkt. Man sah die Hünengestalt Tildens schon um die Ecke ragen, wie er mit Interesse dem Spiel seines Meisterschülers zusah. Und als er dann mit Nüßlein den Platz betrat, da erwarteten alle eine Sensation, die auch nicht ausblieb. Fast zwei Stunden konnte man Tilden im Spiel sehen. Denn so lange wehrte er sich verzweifelt gegen den durch seine Ruhe imponierenden Nüßlein, der schließlich gewann. * Tildens Spiel zu beurteilen, ist eines Laien nicht würdig. Aber staunen muß man über die unheimliche Präzision, mit der dieses Tenniswunder arbeitet. Typisch sein Ausschlag, wie er die Augen zusammenkneift, den Schläger hebt, um dann mit einer unbeschreibbaren Behemenz den Ball zu placieren. Fabelhaft die Beherrschung des Körpers in jeder Lage, weiter die Anwendung des richtigen Schlages für jeden Ball. Da muß selbst der Laie staunen! Welche Konzentration birgt der Moment, wenn Tilden den Aufschlag des Gegners erwartet! Geduckt wie ein Raubtier zum Sprung, so steht er hinter der Grundlinie auf der Lauer, während sich seine Augen am zu erwartenden Ball festsaugen. Und doch ist Tilden nicht nur Tennisspieler. Nein, er sorgt auch für Unterhaltung. Welcher Widerhall bei den Zuschauern, wenn er aus Verzweiflung über einen Fehlschlag seine Hände gen Himmel reckt und lostobt„O no, Baby!“ Noch belustigender, wenn er nach jedem Feldwechsel einen tiesen Zug aus seinem Litermaß macht, wobei ihn die Fotografen dauernd beluchsen. Aber leicht hat es so ein Tennisspieler nicht. Mit manchem Schweißtropfen tränkt er die rote Asche. In Strömen rann Tilden das Naß den Nakken hinunter, so daß das Hemd bald zum Auswringen reif war. Doch unermüdlich führte der Arm den Schläger. Müdigkeit scheint diesem Phänomen fremd zu sein. Natürlich hatte es Nüßlein nicht leichter, aber er fand noch Zeit, die Linienrichter zu lauteren„Aus"=Rusen aufzufordern. Tennisspieler scheinen auch abergläubisch zu sein. So wechselte Tilden jedesmal nach sieben Spielen die Bälle. Unter dem Schiedsrichterstuhl türmten sich die Ballkästen wie der Lagerbestand eines Sportgeschäftes. Auch gab es nicht eher einen Aufschlag, bis jeder Trollerball vom Platz entfernt war. So hat eben jeder Spieler seine Eigenheiten. Selbstverständlichkeit, daß auch das Publikum aus sich heraus ging. Stilblüten gibt es überall, auch auf dem Tennisplatz Als Tilden einmal auf der Linie den Ball nicht mehr erreichte, tönte es laut und vernehmlich aus dem Zuschauerraum:„Big Bill, den konntest du auch mit einem Fahrrad nicht mehr erreichen!" * Tilden unterlag zwar gegen Nüßlein, aber er unterlag ehrenvoll. Und freundschaftlich schüttelte er Nüßlein am Netz die Hand, um dann in seinen— nach der Länge gerechnet— überdimensionalen Pullover zu schlüpfen. Pullover scheinen bei Tennisspielern überhaupt dazu da zu sein, im steten Wechsel an= und ausgezogen zu werden, wobei Nüßlein noch die Eigenheit hat, sich die Aermel wie einen Strumpf um den Hals zu schlingen. Eine etwas friedlichere Angelegenheit war das abschließende Doppel, in dem Gies die Bielefelder oftmals zu Beifallsstürmen hinriß, so daß jedesmal eine glückliche Verklärung auf seinem Antlitz lag. Tilden schien das Doppel als ein Training aufzufassen. Er legte diesmal nicht einmal den Pullover ab, während Gies den Kampf seines Lebens bestritt. Oftmals gelang es ihm nach heftigem Schlagwechsel, Tilden schachmatt zu setzen, so daß dieser verzweifelt den Schläger ansah und wieder die Hände beschwörend zum Himmel hob, dabei englische Brocken kauend. Ein großer Tag war dieser Tenniskampf auch für die Bielefelder Jugend. Zwar lag ihr anscheinend nicht viel an dem Spielverlauf. ihr kam es vielmehr darauf an, von„Big Bill“ ein Autogramm zu erhalten. Kein Wunder also, daß dieser sich plötzlich in einem Rudel Jungen und Mädel wiederfand, das ihn bittend Postkarten und Notizblätter entgegenstreckte.„Big Bill“ schien durch seine Niederlage nicht deprimiert zu sein, denn lächelnd kam er allen Wünschen nach und schrieb in einem Bogen Autogramme auf dem Buckel eines Bielefelder Jungen. Aber dann war er wie ein Blitz verschwunden. Ein armer Presseonkel hatte nur noch soeben Gelegenheit, beim Hinausstürmen einige Fragen an ihn zu richten.„Was halten Sie von Bieleseld und seiner Tennisanlage?“„Wonderkul!“ „Was sagen Sie zu Cramm?“—„The best German player, with the best chanches!“— Er meint also, daß Bielefeld und die Tennisanlage wundervoll sind und Cramm der beste deutsche Spieler mit der größten Entwicklungsmöglichkeit sei. Damit war aber dieses Blitzinterview beendet, denn draußen wartete bereits die Taxe, die ihn vor immer noch Autogrammsüchtigen rettete. Sei noch erwähnt, daß Barnes etwas deutsch spricht. Sein Lieblingswort schien im Spiel„lagausik" zu sein. So, dieses hat ein Tennislaie bei seinem ersten erlebten Tennisschaukampf in sein Notizbuch geschrieben.—.— .. und dann der Fachmann Wer schon selbst einmal den Tennisschläger in der Hand gehabt hat und mit den Tücken des kleinen weißen Balles kämpfen mußte, wird es verstehen, mit welcher Begeisterung und gespannter Aufmerksamkeit gestern Tausende von Augen den Spielen folgten, die auf der auch sportlich durchaus einwandfreten Anlage des Tennis=Turnier=Clubs stattsanden. Barnes schlägt Gies Schon der Auftakt, der mit dem Einzel Barnes— Gies gegeben wurde, bot die beste Möglichkeit, für Kenner und Anfänger die Feinheiten eines taktisch auf technischer Grundlage aufgebauten Kampfes zu bewundern. Der mit außerordentlicher Anspannung aus der Schulter geschleuderte Aufschlag Barnes, der seinen Ball sowohl auf die Mittel- als auch auf die Seitenlinie zu setzen wußte, zwang Gies— gerade wegen der unerhörten Geschwindigkeit— zu den schnellsten Gegenbewegungen. Wenn er auch taktisch dauernd in die Rückhandecke gedrängt wurde, so glückte ihm doch häufig ein guter Passierball. Besonders glänzte Barnes mit seinen kurzen, geschnittenen Querbällen, die von Gies nur selten erlausen werden konnten. Kam es zum Kampf am Netz, so konnte Bornes den Flug=Ballwechsel meist durch einen kurzen Schnittball und einmal durch einen halbhohen langen Ball wirksam beenden. Gegen Schluß des Kampfes gewann das Spiel außerordentlich an Härte. Von beiden Seiten wurden die Bälle mit ungewöhnlicher Geschwindigkeit über das Feld getrieben. Gies war dabei etwas von Pech verfolgt, was das Resultat 611,:0 erklärt. Der Ex-Weltmeister spielt Als Tilden und Nüßlein das Feld betreten, warten sie als Einleitung und wohl auch zur Erheiterung des Publikums mit einem endlosen Flugballwechsel am Netz auf, der erkennen läßt, über welche Schlagsicherheit und welch schnellen Blick beide Spieler verfügen. Der Kampf beginnt. Besonders auffallend ist, wie von beiden Seiten die Flugbälle auf Vor= und Rückhand im Angriff angeschnitten werden, während es Nüßlein in der Verteidigung steis gelingt, den sehr stark geschnittenen Ball Tildens im vollen Grundschlag oder Dreive zurückzugeben. Hierdurch ist es Nüßlein wiederholt möglich, den mit langen Schritten ans Netz vorstürmenden Tilden zu passieren. Den Satz entscheidet schließlich Nüßlein für sich. Der zweite Satz steht unter dem Zeichen langer Schnittbälle, die verschiedentlich 14—18mal hin und her getrieben werden, bis für Nüßlein zumeist das Netz zum Verhängnis wird. Tilden gewinnt zwar das erste Spiel; dann aber mißlingen ihm mehrere Schnittbälle, so daß Nüßlein gleichziehen kann. Die nächsten drei Spiele gehen an Tilden, dessen Aufschläge mit verblüffender Genauigkeit die Ecken des Aufschlagfoldes treisen. Schnell heißt es 411 für Tilden, und auch das sechste Spiel geht an ihn. Der entscheidende Ball ist ein wuchtiger Vorhand Dildens, dem der in die Rückhanddecke gedrängte Gegner nur noch kopfschüttelnd nachsehen kann. Das nächste Spiel bucht Nüßlein, dem es glückt, einen von Tilden schräg geschlagenen Stoppball noch schräger über das Netz zurückzuschneiden. Dieser sabelhafte Ball entlockt Tilden den anerkennenden Ausruf: Good shot, und auch das Publikum klatscht lebhaften Beifall. Die Entscheidung bringt Tilden auch dieses Mal wieder durch seine unheimlich schnellen Vorhandschläge zuwege, deren sich Nüßlein vergebens durch Schnittbälle zu erwehren sucht. Der dritte Satz bringt die entscheidende Wendung. Beide spielen jetzt vorsichtiger und setzen die Die Kreistührer Sind erhamnt Dem Bezirk Minden sind unterstellt: Kreis Minden Kreisführer: Fr. Römbke, Minden i.., Klarastraße 1. Fußball=Fachwart: W. Scholle, Löhne i.., Bahnhof. Fußball=Mitarbeiter: Lehrer Laurens Werner, Wiedenbrück, Lippstädter Straße 572. Handball=Fachwart: W. Wehmeyer, Minden i.., Grille 37. Athletik=Fachwart: Lehrer W. Meier, Schnathorst i.., Post Löhne. Kreis Bieleseld Kreisführer: B. Jochheim, Bielefeld, Wittekindstraße 37. Fußball=Fachwart: Heinz Obermöller, Bielefeld, Gustav=Adolf=Straße. Fußball=Mitarbeiter: Lehrer Laurens Werner, Wiedenbrück, Lippstädter Straße 572. Handball=Fachwart: Peter Coenen, Bielefeld, Arndtstraße. Athletik=Fachwart: E. Haemisch, Bielefeld, Schillerplatz. Kreis Lippe Kreisführer: Fr. Mahlmann, Heiligenkirchen bei Detmold. Fußball=Fachwart: G. Hüls, Heiden i. Lippe. Fußball=Mitarbeiter: Lehrer Laurens Werner, Wiedenbrück, Lippstädter Straße 572. Handball=Fachwart: R. Bünte, Detmold i. L. Athletik=Fachwart: H. Stracke, Lemgo i. L. Kreis Paderborn Kreisführer: Lehrer Frese, Erwitte, Post BrakelLand, Kreis Hörter. Fußball=Fachwart: Jos. Westendorf, Lippstadt, Möller Straße. Karlstraße 26. Fußball=Mitarbeiter: Jos. Schroeder, Paberborn, Karlstraße 26. Handball=Fachwart: Hans Goertz, Paderborn, Elsener Straße 5. Athletik=Fachwart: W. Buschmeier, Paderborn, Friedrichstraße 51. Die Termine der Gauliga: 3..: Dortmund— Herten(Gläser Hagen), Münster— Hüsten(Döring, Hörde). Schalke— Bochum(Jochheim, Bielefeld).'hausen— Hagen (Rosenkranz, Gelsenkirchen). Bielefeld— Höntrop (Vollmer, Hamm).— 10..: Bochum— Höntrop (Welsch, Siegen). Dortmund—'hausen(Holst, Wetter). Herten— Hüsten(Schmid, Bochum). Munster— Schalke(Wittland, Wanne).— 17..: Bielefeld— Dortmund, Höntrov— Herten,'hausen— Münster, Hüsten— Bochum, Schalke— Hagen.— 24..: Volkssport.— 1. 10.: Dortmund— Hüsten, Herten— Schalke, Bielefeld— Münster, Bochum— 'hausen, Hagen— Höntrop.— 8. 10.: Bochum— Hagen, Schalke— Dortmund, Bielefeld— Herten, 'hausen— Hüsten, Höntrop— Münster.— 15. 10.: Hagen— Dortmund, Schalke— Bielefeld, Herten —'hausen, Hüsten— Höntrop, Münster— Bochum.— 22. 10.: Dortmund— Höntrop, Hagen — Münster, Bochum— Herten, Hüsten— Bielefeld,'hausen— Schalke.— 29. 10.: Volkssport.— 5. 11.: Münster— Dortmund, Herten— Hagen, Schalke— Hüsten, Bielefeld— Bochum, Höntrop— 'hausen.— 12. 11.: Dortmund— Bochum,'hausen — Bielefeld, Münster— Herten, Hüsten— Hagen, Höntrop— Schalke. Die Spiele der Bezirksklasse folgen. Die Vereine können mit dem Beginn am 10. September rechnen. Und die Kreisklassen Kreis Minden. 1. Kreisklasse. Mindener Spielvgg. 05. Ballspielverein Bad Oeynhausen. Spielvereinigung Wittekind Enger. Sportverein Löhne. Spiel und Sport Hersord. Arminia Blotho. 1. Lübbecker Fußball=Club Lübbecke. Sportverein Eilshausen. Westfalen Neesen. Hansa 08 Westerenger. Kreis Bielefeld. 1. Kreisklasse Schwarz=Gelb Rheda. Westfalia Wiedenbrück. SC. Verl. Viktoria Rietberg. SuS. Gütersloh. Sportvereinigung Gütersloh. Grün=Weiß Bielefeld. Borussia Bielefeld. SC. Halle. SC. Schildesche. Kreis Lippe 1. 1. Kreisklasse Heidenoldendorf. Detmold, Oerlinghausen, Schlangen. Leese. Lage. Heiden. Salzuflen. Helpup. Hörstmar. Lemgo. Schötmar. Kreis Paderborn. 1. Kreisklasse Preußen Paderborn. 13 Paderborn. SpVgg. Paderborn. SV. Neuhaus. Sportfreunde Warburg. SS. Geseke. BV. Delbrück. BV. Lippspringe. BfR. Hörter. VfB. Salzkotten. BfB. Beverungen. SV. Steinheim. Union Gelsenkirchen spielt Sonntag gegen VIB. Der Rivale von Schalke 04, die Union Gelsenkirchen, spielt am kommenden Sonntag um 11 Uhr hier gegen VfB. Die Gäste verfügen über eine sehr spielstarke Mannschaft und erzielten gerade in der letzten Zeit ganz hervorragende Resultate, so daß wiederum ein hochwertiger Fußballkampf geboten werden wird. * Eln knapper Sieg Nürnberg Fürth fiegt in Kottbus nur:2 Auf der Heimreise von Danzig machte die Nürnberg Fürther Auswahlelf am Dienstagabend noch in der Lausitz Station und spielte gegen eine Kottbuser Auswahlmannschaft. Die Süddeutschen machten einen recht müden Eindruck und konnten froh sein, mit:2(11) einen knappen Sieg errungen zu haben. „Der unbekannte Sportsmann“ Eine Rede des Reichssportführere Reichssportführer von Tschammer und Östen hielt im Dresdener Rathaus vor zahlreichen Ehrengästen und den Dresdener Sportführern eine Rede über die Leibesübungen im neuen Staat. Nach einer Zeit, so führte er aus, in der der heldische Sinn unterdrückt wurde, in der jede Ehrsurcht von Heldentum verpönt war, solle nun der Opserwille in seiner schlichtesten Art wieder zu Ehren kommen. So wie der Typ des unbekanten SA=Mauns die beste Fortsetzung des Fronterlebnisses bedeute, müsse künftig im neuen Staat der namenlose unbekannte Sportsmann der Typ des Sportsmannes gemeinhin werden. Er müsse es ablehnen, Eingriffe in die Einzelgebiete des Turn= und Sportwesens vornehmen zu lassen. Für die Führer dieser Bewegung komme es darauf an, sich eine Vertrauensbalis zu schaffen. Die größte Aufgabe sei es, die Jugend, wenn sie die Schule verläßt, in die Sportverbände und Vereine einzugliedern; nicht in Zwang, sondern aus Freude an körperlicher Ertüchtigung solle dies geschehen. Dem Führern erwachse dabei von vornherein die Pflicht, bei der Erziehung dieser Jugend den Kameradschaftsgedanken nicht zu vergessen. Wahrscheinlich werde ich, so erklärte der Reichssportkommissar, in nächster Zeit einen Erlaß herausgeben, durch den der Eintritt von ehemaligen Marxistensportlern in unsere Turn= und Sportvereine wieder möglich gemacht wird. Jeder Verein soll schätzungsweise bis zu 20 Prozent solcher neuer Mitglieder aufnehmen dürsen. Natürlich muß die Gewähr vorhanden sein, daß es sich um Leute mit einwandfreier moralischer Gesinnung handelt, die einen Strich unter ihre Vergangenheit zu ziehen gewillt sind. Wir wollen diese Leute zu uns holen, heraus aus der vergifteten Atmosphäre ihrer bisherigen Anschauung und sie zu guten Menschen und nützlichen Staatsbürgern machen. bringen die zuktischen Feinheiten eine besondere Note in das Spiel. Wenn auch die drei ersten Spiele Nüßlein in Führung setzten, so holt doch sein Gegner durch absolute Konzentvation einen Spielstand von:3 heraus. Nüßlein kämpft hart um jeden Ball und gewinnt die nächsten beiden Spiele, wobei Tilden allendings mit seinen flachen Bällen etwas Pech hat. Sein Kampfgeist scheint nachzulassen; Nüßlein passiert ihn oft am Netz mit schnellen Flugbällen und bringt es schließlich zu einem:=Siege. Der vierte und Entsched. ssatz geht verhältnismäßig glatt und sicher an Rüßlein, der ganz große Klasse zeigt. Tilden fühlt sich im übrigen wiederholt durch unruhiges Verhalten der Zuschauer gestört, wodurch seine Aufmerksamkeit für das Spiel Einbuße erletdet. Mit dem Ergebnis:1 Sätzen bleibt Nüßlein Sieger des Tages. Vier Spieler von Format Alle vier Spieler treten zum m Schluß noch 321,•7 unentschieden ausgeht. Lebhafter Flugballwechsel am Netz wird abgelöst von langen, verdeckt geschlagenen Bällen, wobei es Gies(natürlich zur Freude seiner Bielefelder Freunde) mehrmals fertigbringt, an den Seitenlinien entlang zu passieren. Am besten kann in diesem Kampfe Barnes gefallen, der Tilden die Hauptarbeit durch seinen rasanten Aufschlag und blitzschnellen. Vorhand abnimmt Abwechllungsreich und interessant durch von allen vier Spielern gezeigte Variationen eines Tenniskampfes gestaltet sich der letzte Satz, der mit•7 infolge der Dunkelheit abgebrochen werden muß. Tehe. *** Oesterreich— Südslawien:1 Der Ausscheidungskampf im Davispokal zwischen Oesterreich und Südslawien endete am Montag in Agram mit dem überlegenen#=Siege der Oesterreicher. Matejka schlug Puncec:4,:1,:4, wähArtens überraschend gegen Kukuljevic:3, 622, :3,:6,:0 die Oberhand behielt. Helen WillsMoody. die immer noch beste Tennisspielerin der Welt, wird jetzt erst ihre Beinverletzung in Kalofornien ausheilen und für ein halbes Jahr pausieren. Im alten Geleise... Was der Handball-Fachwart sagt Angeregt durch unsere gestrige Notiz über die Pandoall=Schiedsrichter=Vereinigung erklärte der Fachwart Coenen unserem Mitarbeiter, daß der Spiel= und Schiedsrichterbetrieb in dem bisher geübten Umsang bestehen bleibt, solange keine neuen Richtlinien ergangen sind. Es können also bis auf weiteres für die abgeschlossenen Freundschaftsspiele von dem Schiri=Obmann Mania Unparteiische angefordert werden. Der Fachwart Coenen hofft, daß nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub die Klasseneintetlung für die neue Serie bekannt ist, um dann den Aufbau im hiesigen Kreise vornehmen zu können. Das„Opferspiel“ am Sonntag nen haben zwei schwere Tage vor Wochenende erwarten sie den deutschen Meister Sport=Verein Waldhof Mannheim zum Freundschaftskampf auf ihrem Platz an der Melanchthonstraße. Das Treffen soll um 18 Uhr begzinnen,, damit vor Anbruch der Dunkelheit die sechzig Minuten abgewickelt werden können. Am Sonntag um 11 Uhr hat Arminias Elf dann gegen eine kombinierte Stadtmannschaft anzutreten. Vorher stehen sich die Junioren der ####e### von Arminia gegenüber. „ahinierte Mannschaft kann in der vorgesehenen aufstellung nicht spielen. Der Fachwart Coenen hat das Gefüge jetzt wie folgt umgebaut: Geis Ge Dreier Sötte Brünger Büttner Steiner Meyer(Joh.) Zahn Feige Klein Nottebrock Als Ersatzleute werden sich Nebel, Brinkmann und Kley zur Verfügung halten müssen.— Leitung dieses Treisens ist Schakat(Spiel und Sport) übertragen worden. Der Fachwart hat angeordnet, unsaire Spielweise streng zu ahnden.— Betreuer der kombinierten Elf ist Richter von der Spielvereinigung, da Coenen am 3. September schon in Urlaub weilt. Es langte wieder nicht Beim Wochentagsspiel Spiel und Sport— Sp. Bg. 06/07 am Dienstag abend auf der Königsbrügge bewiesen die Spielvereinler einmal mehr, daß ihre Handballgarde körperlich noch zu wenig geschult ist. Es sind da eine ganze Reihe veranlagter Leute vorhanden, auch am Willen fehlt es nicht. Aber, aber — der Körper kommt nicht immer mit. Gymnastik und Lauftraining!!— Ja, und das war es, was den flinden Spiel und Sportlern den Sieg brachte. Knapp errungen, aber verdient. Besonders verdient, weil die Sparrenträger nur eine kombinierte Mannschaft zur Stelle hatten. Aus disziplinarischen Gründen durften von, der„Ersten“ nicht alle mitmachen. Na, was auf der Königsbrügge angetreten war, schlug sich wacker. Bis zur Pause lagen die Gastgeber mit:2 in Führung. Ein Freiwurf brachte die Spielvereinler nach der Pause auf:5 heran. Dann aber spurteten die Spiel und Sportler auf:3 davon. Ehe Eckerdt(V. f..) abpfiff, gelang es der Spielvereinigung in den letzten zehn Minuten noch drei Treffer anzubringen. Man zog sich glimpflich aus der Affäre. Viel Trainingsarbeit bleibt für die Vereinigten noch übrig— trotz der stillen Reserven für den Oktober=Einsatz. W. Rennwoche in Baden-Baden Bulla Etappensleger Handball Bielefelder Turngemeinde— Guttempler= Sportverein Am Mittwochabend findet auf dem Platz der Bielefelder Turngemeinde an der Stapenhorststraße ein Freundschaftstreffen im Handball der ersten Mannschaften statt. Es wird dies ein interessanter Kräftevergleich werden. Meisterklasse gegen Bezirksklasse. Am Donnerstag spielt die 2. Elf der Einigkeitler gegen die gleiche Mannschaft der BfB.er auf dem Platz an der 2. Bürgerschule. P. Hammer Turn- und Spielfest Am 9. und 10. September findet das 31. Hammer Turn= und Spielfest statt, das unter der Schirmherrschaft des Dortmunder Polizeipräsidenten steht. Turner, Turnerinnen, Jugendturner und Jugendturnerinnen finden wieder einmal reichliche Betätigung vor. Ferner ist ein Geländemannschaftskampf für SA, SS, Stahlhelm, Reichswehr, Schutzpolizei und FAD ausgeschrieben. Das Programm weist im übrigen noch Fechten, Ringen, Wasserfahren, Schwimmen und Tennis auf. Zahlenmäßig verspricht dieses Fest das größte im Westen zu werden. Mit dem Zukunfts-Rennen stand am Dienstag die erste wichtige Entscheidung der Internationalen Rennwoche auf dem Programm. Der Ansturm der Ausländer wurde in dieser klassischen Zweijährigen=Prüfung über 1200 Meter erfolgreich abgeschlagen. Der Rekord=Zweijährige Pelopidas schlug unter G. Streit nach ständiger Führung den Franzosen Astronomer (W. Sibbriti) und Agalire(Hamann) ganz überlegen mit drei Längen in der guten Zeit von :13,4. Der Stall Weinberg operierte an diesem Tage besonders glücklich, denn vorher hatten schon Gregorovius und Orkadier die blau=weißen Farben zum Siege getragen. Im Großen Preis am kommenden Freitag über 2400 Meter werden vermutlich nur sieben Pferde lausen, darunter die beiden Franzosen Negundo und La Circé aus dem Stall Boussac und der Italiener Sans Souce. Iler aus dem Stall Tillement startet nicht, ebenso hat der Stall Oppenheimer auf Graf Isolani verzichtet, Calva bleibt im Stall und Unkenruf soll nur lausen, wenn es noch regnet. Die Starterliste zeigt folgendes Bild: Aventin 59 (Printen) Alchimist 59(Grabsch), Negundo 57 Elliott), Janitor 54(Streit) Sans Souci 52(Caprioli), Unkenruf 53(M. Schmidt)?, La Circé 50½ kg(Bridgland). * Ergebnisse der Rennen am Dienstag in Baden—Baden 1. Rennen: 1. Adagio 17/13, 2. Mistinguette 16, 3. Order 36. 2. Rennen: 1. Gregorovius 22/15, 2. Groll 14, 3. Missouri—. 3. Rennen: 1. Orkadier 78/35, 2. Tantvis 17, 3. Östermädel—. Rennen: 1. Pelopidas 32/17, 2. Astronomer 19, 3. Agalire—. 5. Rennen: 1. Barro 52/20, 2. Honeska 52, 3. Grom 41. 6. Rennen: 1. Glühwürmchen 28/14, 2. Georgia 22, 3. Jeune Chef 18. Strausberg 1. Rennen: 1. Torpedo 15/12, 2. Lussa 30, 3. Inländer—. 2. Rennen: 1. Mona Vanna 81/13, 2. Manuskript 22, 3. Fix und Fertig 12. 3. Rennen: 1. Courtisane 18/12, 2. Ypsilanti 30, 3. Felda 18. 4. Rennen: 1. Stahlhelm 56/15, 2. Gräfin Gertrud 18, 3. Jota 12. 5. Rennen: 1. Tenor 49/44, 2. Leierschwanz, 3. Palfrey—. 6. Rennen: 1. Melampos 34/17, 2. Oceauus 14, 3. Rodrigo—. 7. Rennen: 1. Immermein 39/13, 2. Metullus 13, 3. Jagdjunker 18. Bel der Schweiz-Rundfahrt bekam man auf der zweiten Etappe Organisations= mängel zu spüren, da erst Stunden nach der Ankunft Ergebnisse zu erhalten waren. Die Etappe Davos— Luzern über 240 Kilometer war zugleich die schwerste der ganzen Rundfahrt, denn die Fahrer mußten bis auf 2000 Meter hinaufklettern. Der Wiener Max Bulla schlug nach einer Fahrzeit von:07:02 den Schweizer Büchi und Gestri und führt danach im Gesamtklassement, da der Italiener Macchi, der Gewinner der ersten Etappe, infolge eines Kolikanfalles zur Aufgabe gezwungen wurde. Ausgeschieden ist auch der Spanier Truebax und Jean Aerts. Von den Deutschen hielt sich Buse am besten, er belegte in:12:16 hinter Erne=Schweiz einen achtbaren fünften Platz. Die Deutsche Straßenmeisterschaft wird am Sonntag auf der Strecke Hannover— Bremen und zurück über 210 Kilometer ausgefahren. Infolge des zu erwartenden starken Autoverkehrs hat man von der ursprünglich vorgesehenen Strecke Hannover—Harburg—Hannover Abstand genommen. In der=Klasse sind mit Ausnahme des VDRV.=Meisters Schmidt(München) sämtliche deutschen Spitzenfahrer gemeldet, darunter der Titelverteidiger Scheller(Nürnberg) und als weitere Favoriten Weckerling, Roth, Huschke, händel, Stach und Siebelhoff. Deutsche Radsiege werden aus dem Auslande gemeldet. Steffes holte sich in Rosporden ein Flieger= und anschließend mit seinem Landsmann Hürtgen ein Mannschaftsrennen. In Arnheim war der Breslauer Kießlich in einem Fliegertreffen überlegen, während im Mannschaftsrennen die Kölner Stüpp=Küsters einen deutschen Sieg herausfuhren. Stundenrekord abermals überboten Der Stundenweltrekord im Bahnradfahren ist innerhalb weniger Tage zweimal überboten worden, nachdem die Höchstleistung des Schweizers Oskar Egg 19½ Jahre bestanden hatte. Der Rekord des Holländers van Hout ist nur wenige Tage alt geworden und wurde schon am Dienstag auf der schnellen Bahn in Saint Trond(Belgien) von dem bisher gänzlich unbekannten Franzosen Maurice Richard überboten. Richard legte in Anwesenheit des alten Rekordinhabers Egg 44,777 Kilometer in der Stunde zurück und verbesserte damit die letzte Höchstleistung des Holländers um 189 Meter. spiel um die Kreismeisterschaft im Faustball gegen Solingen wegen Ueberalterung der Mannschaft verloren ging, so stellten die Bielefelder doch in den übrigen Wettkämpfen(Zehn= und Sechskampf) durchweg den 1. Sieger. Außerdem wurden zwei Staffeln mit gutem Vorsprung gewonnen. Hockey Die Inder wieder in Europa Im Frühjahr 1984 wird man in Europa wieder eine indische Hockeymannschaft begrüßen und bewundern können. Durch Vermittlung des Holländischen Hockey=Verbandes treten die Inder wieder eine Europareise an, die voraussichtlich im März und April die europäischen Großstädte besuchen. Den Aermelkanal bezwungen Ilialuf Bielefelder Taubstummen-Turner auf dem Kreisturnfest in Mülheim erfolgreich Auf dem Kreisturnfest in Mülheim Ruhr konnte der Bielefelder Taubstummen=Turnverein in den turnerischen und sportlichen Wettkämpfen den Hauptteil der Erfolge erringen und damit beweisen, daß er auch weiterhin an der Spitze der Turnvereine des Westkreises(Rheinland=Westfalen) im Verbande Deutscher Taubstummen=Turn= und Sportereine steht. Wenn auch das EntscheidungsEngländerin schafft es in 15.55 Std. Dei Aermelkanal wurde jetzt nach fast dreijähriger Pause zum erstenmal wieder durchschwommen. Nachdem die westdeutsche Schwimmerin Lu Koch vor wenigen Tagen 1500 Meter vor der Küste aufgeben mußte, gelang der Engländerin Lowry in 15:55:00 die Durchquerung vom Cap Gris Nez nach Dover. Gustav Eder(Dortmund), der sich übrigens zusammen mit Dübbers(Köln) in füdamerikanischen Ringen betätigen will, wird am 3. September in Berlin gegen den Neger Claude Bassin antreten. Leichtathletik-Rat tagt in Berlin Am 23. und 24. September hält der Rat des Internationalen Leichtathletik=Verbandes in Berlin eine Tagung ab. Der Rat setzt sich aus Edström (Schweden) als Präsident, Eklund(Schweden) als Generalsekretär, sowie Ritter Dr. von Halt(Deutschland), Lowe(England), Hulbert(Amerika), Genet (Frankreich) und Stankovits(Ungarn) zusammen. Das Pariser Sekretariat gibt jetzt die genaue Tagesordnung der Berliner Sitzung bekannt, die 14 Punkte umfaßt, von denen die wichtigsten die Organisationsfragen für die Olympischen Spiele 1936 in Berlin nud die erneute Erörterung des Amateurproblems sind. Statt Karten. Am 28. August, abends 8 Uhr, ist unsere liebe Mutter. Schwiegermutter und Schwester Oimhonnme-Sversech geb. Heidemann nach kurzem Leiden im 76. Lebensjahr sankt entschlafen. Im Namen aller Angehörigen: Hans Overbeck und Frau Mimmi geb. Vahrenholt Fritz Overbeck und Frau Anny geb Oeluce Bielefeld, den 30. August 1933. Johannistal 32 Die Beerdigung findet am Freitag, den 1. September, nachmittags 3 Uhr. auf dem Sennefriedhof stalt. Vorteier daselbst.40 Uhr. in f. Groß= u. Kleinanbau bestens bewährten Sorten liefert aus eigenen Kulturen billigst Paul Opitz Gartenbau Blelefeld-Stleghorst Marttstand gegenüber Feuerwache. schwer, Eiche mit Nußbaum, runde Ecken, komplett mit Matratzen, sofort gegen bar für 245.— Mr. abzugeben. Offerten unter 7 3885 an die Geschäftsstellen der Westfäl. Neuesten Nachrichten. Für die wohltuenden Beweise liebevoller Teilnahme, die uns beim Heimgange unseres lieben, unvergelllichen Entschlafenen zuteil wurden, sprechen wir hiermit unseren herzlichsten Dank Famille Hermann Husemann im Namen aller Hinterbliebenen. öllenbeck, im August 1933. Nach mehrjähriger Tätigkeit an den Zahnkliniken des hlesigen Krankenkassen- Verbandes habe ich mich hler niedergelassen Tel. 2979 Dr. Jeanette Zinader Srge srs Zahnärztin Kalserstraße 115 W Jüngerer, automobiltechnisch geschulter Kaufmann mit nachweislich mehrjähriger Praxis und guten Erfolgen zur selbständigen Uebernahme eines kleineren Betriebes gesucht. Zeugnis-Abschriften, sowie Referenzen und Lichtbild erwünscht. Kautionsstellung erforderl. Angebote unter K. J. 11103 an die Geschältsstellen der Westf. Neuest. Nachrichten Für Bielefeld und Umgebung suchen wir einige Cunenurherren für gutbezahlte Propaganda und Verkaufstätigkeit. Bewerbung Donnerstag von 10—13 und 15—17 Uhr. Werbeleiter u. Weiß, Düppelstraße 13. Billige Holsteinund Pommernfahrten Von Minden über Hamburg, Niel, burg und zurück im neuen Omnibus=Expreß vom 4. bis zum 9. Sept. für nur 14 Mr. Abfahrt von Minden morgens 5 Uhr. Von Minden über Hannover durch Mecklenburg nach Pommern und zurück vom 10. bis zum 16. 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Was unsere Nachbarn sind, die sagen, ich hätte wieder eine gute Aussicht, indem daß ich im letzten Frühjahr so'n büschen blaß war. Und so rot wie die Backen, so flink sind mich auch die Hacken. Mein August sagte dieser Tage, „Alwine,“ sagte er,„es is mich ein richtiges Labsal aufs Herz, daß Du nun wieder so tenger und geläufig bist und daß Du keinen Ramm mehr in die Beine hast.“— Ich meine auch, liebe Bielefelders, davor muß man dankbar sein. Wie ich nun gestern zum ersten Male wiedern übern Schillerplatz gehe und tief in Nachgedanken bin, höre ich so noblens=knoblens hinter mich eine Stimme:„Guten Tag, Mutter Hakenort.“— Wer war es?— Keiner anders, als der Theatersuperintendant. Na, ein Wort gab das andere. Ich sage: „Spielt Ihr denn auch mal ein schönes Militärstück?— Unser Vatter, was ein alter Fünfzehner is, der küert immer von„Dong Karlos, der Infanterist von Spanien.“ Das Stück möchte er gern mal sehen. Da hat der Superintendant gelacht und gemeint, ein paar Militärstücke gäb's auf jeden Fall; ob sie aber gerade den„Infanteristen von Spanien“ spielten, das wüßte er noch nicht. Na, und bei die Gelegenheit habe ich dann gehört, daß schon viele Theaterplätze verkauft sind. Ich habe mir aber doch ein büschen für meine Mitbürger scheniert, als ich zu erfahren kriegte, daß’ne ganze Masse Leute in Bielefeld und Umgegend noch kein Abonnemang haben, und daß sollen gerade solche Leute sein, die es„können".—— Ich kann so was überhaupt nich kampieren. Ich frage mir:„Haben die Leute denn gar kein Schenie?"— Ich meine, gerade wir Bielefelders, wir dürften uns nicht blombieren. Was die in Münster und Osnabrück fertig kriegen, das können wir schon lange. Ich sage ganz entschieden, was tue ich mit die schöne Natur, wenn wir keine Kultur nich haben! Das Museum is ja ganz schön, das Kunsthaus is auch ganz schön, und ich freue mir, daß wir's behalten, aber ich meine, die Hauptsache is und bleibt doch das Theater. Das müssen wir vor allen Dingen hochhalten. Denkt mal hin: Die vielen düchtigen Theaterleute, die nun ankaschiert sind, die haben doch nur Spaß auf die Bühne, wenn alle Plätze besessen sind. Dann kriegen sie nämlich erst die richtige aufmunterierte Temperatur, die zum Theaterspielen nötig ist. Ich kenne das, indem daß ich in unsern Vatter seinen Kegelklub auch mal die„Jungfrau von Orleang“ aufgeführt habe. Liebe Bielefelders, laßt Euch das mal von Eurer alten Mutter Hakenort gesagt sein: Ihr könnt nichts mit in die Erde nehmen. Das Leben is so kurz. Macht Euch darum so viel Spaß, wie es man eben geht. Ob einer nun viel Kies hat oder jeden Lohntag nur wenig Geld ins Tütchen kriegt, hin und wieder muß er mal im Theater gehen. Denn wenn man da alle Sorgen und Vernienigkeit des Lebens vergißt und sich mal von Herzen freut und meintswegen auch das Bäuchsken hält vor Lachen, das is nich nur für den Körper gesund, sondern auch für die Geistlichkeit. Und indem ich vor alle Bielefelders das Beste will, habe ich mir entschlossen, nun auch selber alle Sorten von Karten fürs Theater zu verkaufen. Wer keine Zeit hat, nach dem Schillerplatz zu gehen, den besuche ich. Es kostet auch keinen Groschen mehr. Schreibt bloß eine Karte an mich:„Liebe Mutter Hakenort, wir schenieren uns, daß wir noch nich aufs Theater abonnementiert sind. Komme sofort.“ Und dann müßt Ihr nicht vergessen, darunter zu schreiben, wie Ihr heißt und wo Ihr wohnt und wann Ihr inne seid. Ich komme natürlich in mein altmodernes Kleid und mit Holzken an die Füße. Für Leute, die so'n büschen nerviös sind und das Klabastern von die Holzschuhe nicht vertragen können, habe ich in meinem Korb auch ein Paar weiche, rote Puschen mit Filzsohlen darunter. Die ziehe ich, unten vor Eure Haustür an, indem daß ich Euch den Fußboden oder das Pankett nich verrungenieren will. Schreibt aber ja nicht nach unserem Hause, sondern bloß nach dem Theater. Es genügt, wenn darauf steht„An Mutter Hakenort im Stadttheater Bielefeld". Denn sonst liest mein August die vielen Karten durch, und das könnte ihm Schaden tun, indem daß der Augendoktor ihm verordnet hat, er sollte seine Sehenswürdigkeiten vorläufig noch düchtig schonen. Liebe Mitbürgers, nun wißt Ihr Bescheid. Ich hoffe und wünsche, daß ich noch vielen von Euch die Theaterkarten bringen kann. Ihr müßt nun aber auch tenger schreiben, es wird nämlich höchste Zeit. Ich meine, was einen richtigen Bielefelder is, der weiß, was er seiner Vaterstadt schuldig bleibt. Und das glaubt mich man zu: Was Ihr für unser Theater tut, das gibt es Euch dreimak wieder. Und dann noch eins: Wer es kann, soll gerade in diesem Winter auch andere erfreuen, nich bloß mit Kohlen, Kartoffeln, Brot und Fettigreiten. Das Herz will auch was haben. Ueberlegt Euch mal, ob Ihr nich irgendwo einen betrübten Menschen wißt, den Ihr mit einem Wahlabonnemang fröhlich macht. Ihr könnt ihn aber auch bei die„Deutsche Bühne“ anmelden. Da is es noch billiger. Für 95 Pfennig kommt man einmal auf einen billigen Platz, Fölsetong ganz vorne an. Ueber ales ich verbleibe Gure getreie Mutter Hakenort. Papen in Speyer Weiterfahrt nach Baden=Baden Baden=Baden, 29. 8. Vizekanzler von Papen unterbrach am Sonntag seine Reise von Eltville nach BadenBaden in Speyer, wo er den Dom und die Kaisergräber aufsuchte. Die Bevölkerung, die den Vizekanzler sehr bald erkannt hatte, brachte ihm spontane Kundgebungen. Am Abend der Ankunft des Vizekanzlers in Baden=Baden fand zu seinen Ehren ein Fackelzug statt, an dem etwa 600 Mann der SA, SS und des Stahlhelms teilnahmen. Göring dankt den Saardeutschen Berlin, 29. 8. Ministerpräsident Göring hat als Führer Preußens dem Landesführer der NSDAP. des Saargebietes, Staatsrat Spaniol und allen Saardeutschen für das am Niederwalddenkmal zum Ausdruck gebrachte Bekenntnis der Hingabe und Treue zum gemeinsamen großen Vaterland auch im Namen der preußischen Staatsregierung und des preußischen Volkes seinen Dank telegrafisch ausgesprochen. SERVIERSCHURZEN aus solidem Linon,#####r mit schöner Stickerei# Mn .95.43.13.00 MADCHENSCHURZEN aus feinem Voile, Größe 40....95.45 aus Batist.10 olus Steigerung pro Größe GrO DAMEN-TAGHEMD aus solidem Wäschestoff, stumpf verarbeitet.15, mit echtem Handklöppel.98, mit Stickerei S C H LUPF in vielen Farben, I. Wahl aus Bemberg-Charmeuse.98, aus Charmeuse.43, II. Wahl a. Tramatine .25, II. Wahl aus Charmeuse K NABENHEMD aus solidem Wäschestoff, Gr. 40 (plus Steigerung pro Größe) DAMEN-TAGHEMD aus feinfädig. Wäschestoff, m. feiner Stickerei.95, m. gut. Stick., Spitze u. Durchs..68, m. Stick. u. 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Zwei junge Mädchen, die bei einer hiesigen Familie zu Besuch weilten, unternahmen eine Radtour nach dem Limberge. Bei der Talfahrt vom Limberge nach Holzhausen verlor eins der Mädchen die Gewalt über ihr Rad und fuhr vor einen Baum. Hier blieb es schwerverletzt bewußtlos liegen. Die andere Radlerin, die zeitig abgesprungen war, holte die erste Hilfe herbei. Mit einer provisorischen Tragbahre wurde die Verunglückte in ein Haus getragen. Der Arzt ordnete die sofortige Ueberführung ins Krankenhaus an. Hier ist sie ihren schweren Verletzungen erlegen. I. Südlengern. Gemeindevorsteher endgültig gewählt. In der letzten Sitzung der Gemeindevertretung wurden der bisherige kommissarische Gemeindevorsteher Schürmann und sein Stellvertreter Nierste einstimmig endgültig gewählt. I. Kirchlengern. Eine NS.=Küken= gruppe wurde hier mit 25 Mädchen ins Leben gerufen. 1. Hüffen. Zum Gemeindevorsteher gewählt wurde August Wellmann, Nr. 24, zu seinem Stellvertreter Wilhelm Wostbrock Nr. 62. Angst vor Strafe Angeklagter erschießt sich vor der Verhandlung s. Herford, 29. 8. Einige Stunden vor der Verhandlung erschoß sich der Buchhalter Rüdiger L. aus Muccum, der sich am Dienstag wegen fahrlässiger Tötung vor dem Bielefelder Schöffengericht verantworten sollte. Er hatte am 26. April auf der Wilhelmshöhe in Ennigloh den Schüler Rallkötter beim Spielen auf der Straße überfahren. Es handelte sich um den Sohn eines Arbeitskollegen. Die Verhandlung wurde abgesetzt. Der Richter erklärte:„Unverständlich, dabei war es noch höchst zweifelhaft, ob L. überhaupt verurteilt worden wäre.“ Baupläne in Hiddenhausen Sportplatz und Badeanstalt sollen errichtet Roreidos! Der Dortmund-Ems-Kanal Sechs Millionen für den ersten Banabschnitt Glanizen auf dem Isterderg Jagderlebnis im Wiehengebirge Unser——Mitarbeiter ist im MindenRavensbergischen auf Jagd gewesen. Wenn man ihm glauben darf(bei Jagdbeflissenen ist da Vorsicht angebracht), hat er dabei einen Bock mit schießen helfen. Wieviel Böcke hat er, so fragen wir die Jagdfreunde unter unsern Lesern, nun in dieser Jagdplauderei geschossen? Wer achtmal, ohne zu Schuß zu kommen, mucksmäuschenstill auf der Kanzel ausharrt, bis das Fadenkreuz im Zielfernrohr von der Dämmerung aufgeschluckt wird, und sich dennoch guten Muts mit Horridoh ein neuntes Mal auf den Weg macht, hat Anspruch darauf, daß ein jagdsportliches Greenhorn vor einem derartigen Optimismus kapituliert und— selber mitmacht. Das fragliche Revier liegt im Wiehengebirge. Punkt 16 Uhr fährt der Jagdherr mit drei Bekannten— zwei davon sind ebenfalls gewaltige Nimrode vor dem Herrn— von Bielefeld los. Der Weg wird durch Lektionen in Jägerlatein abgekürzt; er bringt uns über Enger, Bünde und Ennigloh nach Schwenningdorf. Dort biegen wir rechts ab, nutzen einen Waldzipfel als Garage, verteilen die einzelnen Stände, quittieren Weidmannsheil mit Weidmannsdank und stapfen durch uppiges Farnkraut bergan dem Hochsitz zu. Wir setzen uns zurecht und wappnen uns mit Geduld. Auf den Feldern drüben im Tal— von der Kanzel aus kann man es deutlich beobachten— ist man fleißig am Einernten; günstig für uns: das Wild bleibt im Wald. Ab und zu in der Ferne das Rattata eines Zuges oder Hundegekläff— sonst weit und breit nichts. Kein Laut, kein Ton. Man ist belehrt, daß Räuspern auf der Kanzel einer Todsünde gleichkommt. Schön wäre es, wenn man wenigstens einen Glimmstengel anstecken dürfte. Man denkt an die sacksiedegrobe Antwort vorhin auf die diesbezügliche Frage: „Gewitterdonnerkeil, Sie wollen den Bock wohl mit aller Gewalt vergrämen?" Na denn nicht! So ein kapitaler„Geheimrat“, oder auch schon ein Spießer, hat es faustdick hinterm Gehörn, weidgerecht beikommen kann man ihm eigentlich nur, wenn die(dumme) Liebe mitspielt. Man muß also schon das liebesdurstige Fiepen des Schmalrehs zur Blattzeit nachahmen, wenn man den Galan überlisten will. Immer wieder locken wir:„Ftip— fitip—— siep—— fiep.“ Da, eine Stunde ist vergangen, raschelt es plötzlich im Farrnkraut. Eine Ricke prüft, ob die Luft rein ist, zieht Lichtung und verschwindet drüben im Gebüsch. Ihr folgt ein Sechser, verhofft zwei, drei Sekunden, steht aufgereckt da. In diesem Moment— jetzt oder nie!— zerreißt ein Schuß die Stille. Piffpaff! Weidmannsheil! Jetzt noch ein Weilchen warten, damit er nicht etwa aus dem„Wundbett“ in letzter Minute über die Grenze„abhaut". Nichts dergleichen. Also hin, Lunge und Eingeweide herausgenommen— Galle hat der Rehbock nicht, weil er sich nicht ärgert— die Leber separat eingewickelt, den Bock im Rucksack verstaut, zurück zur Kanzel! Diesmal freilich sind wir umsonst Baumsitzchampions. Kurz vor 21 Uhr ist das Büchsenlicht vorbei. Hin zur„Garage“. Gebührende Gratulation. Das hat sich der Bock heute früh wohl kaum träumen lassen, daß er am Abend Auto fahren und— bei Steinhäger und Landschinken in der nächsten Bauernschenke„versoffen“ werden würde. Versteht sich, daß die Leber hinterher prächtig mundet. Horridoh!— c. Minden. Verbrechen gegen§ 218? Vor einigen Tagen starb im städtischen Krankenhause eine junge Frau aus Minden. Die Umstände ließen die Möglichkeit zu, daß ein verbotener Eingriff vorgenommen war. Unter dem Verdacht, sich des Verbrechens gegen den§ 218 schuldig gemacht zu haben, wurde eine andere Frau festgenommen und in das Gerichtsgefängnis eingeliefert. Der Fall wird noch untersucht. D. Lübbecke. Ihren 80. Geburtstag feiert Witwe Böckelmann, Obernfelder Allee. D. Lübbecke. Fabrikant Wilhelm Blase gestorben. Die Trauerbotschaft, daß Fabrikant Wilhelm Blase in St. Blasien, wo er zur Erholung weilte, gestorben ist, durcheilte unsere Stadt. Gemeinsam mit seinem im Tode voraufgegangenen Bruder hat er die August Blase.=G. geleitet und zu ihrer Bedeutung emporgeführt. D. Lübbecke. Kreis Lübbecke beim Parteitag in Nürnberg. Ueber 100 Nationalsozialisten aus dem Kreise Lübbecke werden zum Parteitag nach Nürnberg fahren. Am Donnerstagmorgen versammeln sich die Amtswalter zur Abfahrt nach Nürnberg. Die SA=Kameraden folgen am Freitag in einem Sonderzug. bewilligt d. Dortmund, 29. 8. Soeben trifft die für Westfalen erfreuliche Nachricht ein, daß der Reichsfinanzminister der Bereitstellung von sechs Millionen RM. für den Beginn der Verbreiterung des DortmundEms=Kanals zugestimmt hat. Damit ist in einer lebenswichtigen Frage des östlichen Ruhrgebietes ein bedeutender Schritt vorangetan. Der Gesamtausbau des Dortmund— Ems=Kanals ist ein riesiges Projekt, das nur in Jahren durchgeführt werden kann. Nach fachmännischer Berechnung ist dazu ein Aufwand von etwa 175 Millionen Mark erforderlich. Mit den jetzt bereitgestellten 6 Millionen wird zunächst die Strecke zwischen Herne und Datteln in Angriff genommen. Da bei voller Arbeitsaufnahme mit einer Beschäftigung von durchschnittlich 800 Arbeitslosen gerechnet werden kann, bedeutet diese Maßnahme zugleich einen wichtigen Fortschritt der Arbeitsbeschaffung für das engere Industriesgehtet. hk. Rehme. Neue Schiedsleute. In den Gemeinden des Amtes Rehme wurden als Schiedsleute gewählt: In Rehme: Oberpostschaffner i. R. Karl Brandt, in Lohe: Schmiedemeister Gustav Koch, in Dehme: Lehrer Christoph Tietjen, in Eiding= hausen: Lehrer Mehring, in Werste: Lehrer Hokamp, in Volmerdingsen: Landwirt Fr. Danielsmeier, in Wulferdingsen: Lehrer Römer. D. Gehlenbeck. Motorspritze für Gehlenbeck. Ein lang gehegter Wunsch der Freiw. Feuerwehr ist in Erfüllung gegangen. Die Gemeindevertretung hat in ihrer Sitzung die Anschaffung einer Klein=Motorspritze beschlossen. wi. Hilter. Der Radfahrerverein iktoria“ Hilter trat am Sonntag erstmalig mit einer Veranstaltung an die Oeffentlichkeit. Sämtliche Vereine des Gaues„Teutoburger Wald“ nahmen teil, daneben waren die Gaue„Teutoburg 29“ und„Osnabrück" durch Abordnungen vertreten. Das Publikum folgte interessiert den sportlichen Leistungen, die auf beachtlicher Höhe standen. Melle. Turnier und Rennen. Der Kreisreiterverband Melle veranstaltete auf dem Renn= und Turnierplatz beim Rittergut Bruche ein großes Turnier und Rennen. Freiherr von Hammerstein(Gesmold) und Bürgermeister von der Horst als Leiter des Rennens hatten mit der Kommission für tadellose Durchführung Sorge getragen. Der beste Reiter des gesamten Turniers war K. Kohsiek auf„Nerus". Im Wettkampf um die Kreiswanderstandarte und den Kreiswanderpokal blieb der Reiterverein„Melle“ in beiden Kämpfen Sieger. „*„ O Staatsanwaltschaft gegen Verteidigung— Scharfe Zusammenstöße schon am ersten Tage des Nordwolle Prozesses werden hk. Hiddenhausen, 29. 8. In unserer Gemeinde soll nun als großzügiges Arbeitsbeschaffungsprojekt die Verkoppelung in Angriff genommen werden. Man hofft, daß die Landwirte gleichzeitig Bodenverbesserungsarbeiten ausführen lassen, bei denen dann Wohlfahrtserwerbslose Beschäftigung finden würden. Durch die Verkoppelung soll dann ein Sportplatz geschaffen werden, womit ein alter Wunsch der Sportvereine in Erfüllung gehen würde. Außerdem besteht noch die Aussicht, eine moderne Badeanstalt zu bauen, da unsere Gemeinde bisher keine Badegelegenheit hatte. — Der Arbeitsmarkt ist durch Errichtung einer Filiale der Zigarrenfabrik Kessing& Thiele im benachbarten Lippinghausen, bei der eine große Anzahl Erwerbslose wieder Verdienstmöglichkeiten fanden, erheblich entlastet worden. Es besteht die berechtigte Hoffnung, daß in nächster Zeit dieselbe Firma auch in unserer Gemeinde eine Filiale eröffnet. In den Ruhestand versehzt Oberregierungs= und baurat Plinke scheidet aus dem Staatsdienst d. Minden, 29. 8. Oberregierungs= und=baurat Plinke in Minden tritt zum 1. Dezember in den Ruhestand. Im Verlaufe der Dienstzeit sind unter seiner fachmännischen Leitung mehrere staatliche Bauten, darunter das Polizeidienstgebäude in Frankfurt a.., ausgeführt werden. Im Jahre 1917 wurde er unter Ernennung zum Regierungs= und Baurat an die Regierung in Oppeln versetzt. Seit 1919 gehört Plinke der Mindener Regierung an. 1922 wurde er zum Oberregierungs= und=baurat ernannt. Er war während des Krieges zum Heeresdienst eingezogen. X Bad Oeynhausen. Zeitungsverbot ausgehoben. Das Verbot des Bad Oeynhausener Anzeigers und Tageblatts ist wieder aufgehoben worden. Die Zeitung st wieder erschienen. tt. Oerlinghausen. Miesmacher eingesperrt. In den letzten Tagen wurden hier mehrere Personen in Haft genommen, die die Maßnahmen der Reichsregierung kritisieren zu müssen glaubten. Die bereits mehrmals vertagte Hauptverhandlung gegen die Gebrüder G. C. Lahufen und Heinz Lahusen, die ehemaligen Inhaber des Nordwolle=Konzerns, begann am Dienstagmorgen kurz nach 8 Uhr. Die Mutmaßungen über die Dauer dieses Prozesses gehen sehr weit auseinander. Man nimmt an, daß er sich über mehrere Monate erstrecken wird. Schon in den frühen Morgenstunden des Dienstag hatte sich vor dem Bremer Oberlandesgericht eine große Menschenmenge angesammelt. Der Zuhörerraum war dicht besetzt als das Gericht erschien und die Verhandlung mit dem Gruß des neuen Deutsch= land eröffnete. Den Vorsitz des Prozesses führt Landgerichtsdirektor Töwe, die Anklage vertreten Landesgerichtsrat Lang und Erster Staatsanwalt Wrede. Die Sitzung begann kurz nach 8 Uhr. Es wurde bekannt, daß einer der Verteidiger, Rechtsanwalt Lütgebrune, infolge plötzlicher Erkrankung nicht erscheinen konnte. Die Verteidigung beantragte, die Schutzhaft der Angeklagten in Untersuchungshaft umzuwandeln. Sie lehnte sodann die Treuverkehr=Sachverständigen ab, da sie in dem Gutachten nur Material gegen die Brüder Lahusen zusammengetragen hätten. Aus dem Munde des Verteidigers Loening(Bremen) hörte man, daß die Anklageschrift über 500 Seiten, die Aktenbände des Gerichtes über 10000 Seiten umfassen. Dem Treuverkehr sei es nah einer eidesstattlichen Versicherung nur darau“ angekommen, ihre Arbeiten in die Länge zu ziehen, bis sie schließlich im ganzen über 500000 RM. Verdienst habe. Außerdem sei sie eine stark an eine Großgläubigerin (Deutsche Bank) gebundene Gesellschaft. Der ältere der beiden Brüder und ehemalige Generaldirektor G. Karl Lahusen erklärt, er kenne die Herren der Treuverkehr nicht. Er kenne aber die engen Verhindungen zwischen der Deutschen Bank und der Treuhandgesellschaft und sei der Ueberzeugung, daß ein objektives Gutachten selbst bei gutem Willen von den Herren der Treuverkehr völlig unmöglich sei. Nach kurzer Unterbrechung der Sitzung erklärte die Staatsanwaltschaft, sie halte den Antrag der Verteidigung auf Ablehnung der drei Treuhand=Sachverständigen für nicht begründet. Nach zwei Jahren sei für die Staatsanwaltschaft endlich die Gelegenheit gekommen, den Mund aufzutun, um zu Unwahrheiten, Verdrehungen, Vorwürfen und Beleidungen Stellung zu nehmen. Die öffentliche Meinung sei getäuscht und irregeführt worden. Die Staatsanwaltschaft warte bis zur Stunde vergebens auf das Material, das angeblich die Verteidigung seit langem haben will, und durch das„lawinenartig die Beschuldigungen hinweggesegt“ würden. Wenn dieses Material im Besitze der Verteidigung sei, so sei es nach AufG. Carl Lahnsen sassung der Staatsanwaltschaft eine unverantwortliche Pflichtverletzung, wenn die Verteidigung dem Gericht das Material nicht zur Verfügung stelle und zulasse, daß die Angeklagten nach langer Haft noch auf der Anklagebank sitzen. Der Staatsanwalt wan### sich dann gegen die Diffamierung der Sachverständigen der Treuverkehr, die nur ihre Pflicht erfüllt hätten. Nur ein Zufall habe Licht in die Angelegenheit Lahnsen gebracht, denn bei seinem Ausscheiden habe G. Karl Lahusen seine Briefe vernichtet. Kurz vor dem Konkurs der Gesellschaft in Holland gelang es einem Sachverständigen der Treuverkehr jedoch, dort wichtige Briefe aufzufinden und zu sotografieren, durch die die Geheimkonten aufgedeckt wurden, von denen nur die beiden Angeklagten etwas wußten. Es sei nicht nur mit Spionen und Spitzeln, sondern auch mit Detektiven gegen die Treuverkehr gearbeitet worden. Ein Berliner Detektiv hatte beispielsweise den Auftrag, Material gegen die Treuverkehr zu sammeln. Bestimmtes Material sollte sogar durch Diebstahl aus dem Geheimarchiv einer Berliner Bank beschafft werden. Mit der Erklärung des Vorsitzenden, daß die Entscheidung über den Ablehnungsantrag der Verteidigung am Mittwoch verkündet werde, schloß der erste Verhandlungstag des Lahusen=Prozesses. Geschäftliche Mitteilung Ehestandsbeihilfe und Arbeitsbeschaffung von Kaiser's Kafseegeschäst G. m. b. H. Biersen. Um die Maßnahmen der Reichsregierung zu unterstützen, gewährt die bekannte Firma Kaiser's Kafseegeschäft G. m. b. H. zu Viersen allen ihren weiblichen Arbeitnehmern, die wenigstens drei Jahre bei ihr beschäftigt sind und infolge Heirat ausscheiden, zusätzlich zu dem Ehestandsdarlehn des Reiches eine Ehestandsbeihilfe von RM. 300.—. Die Firma hat für diesen Zweck.K 100000.— ausgeworsen. Soweit die Ehestandsbeihilfen diese Summe nicht erreichen, wird der Betrag der bei der Firma bestehenden Josef Kaiser=Stiftung zugewiesen.— Außerdem hat die Firma für Arbeitsbeschaffungszwecke 654 600 bereitgestellt. Ueber weitere Arbeitsbeschaffungspläne, die nochmals bis.K 250000 erfordern, sind die Beratungen noch nicht abgeschlossen. Schließlich hat der Seniorchef der Firma, Kommerzienrat Kaiser, in diesen Tagen auch noch versönlich.K 150000 zu Arbeitsbeschaffungszwecken ausgewandt. Chelredakteur: Dr. Hans Havemann Verantwortlich für Politik und Handel: Dr. Hans Seel, für Feuilleton und unterhaltende Beilagen: Dr. Hans Havemann, für Kommunales und Lokales: I. V. Waldemar Uppmann, für Vermischtes: i. V. Dr. Hans Havemann, für Sport: Waldemar Uppmann, für Provinz: Karl-August Deubner, für den geschäftlichen und Anzeigenteil sowie Sonderbeilagen: Friedrich Niemeyer, Druck und Verlag: E. Gundlach.-., sämtlich in Bielefeld. Tchidere Eisenduhnunsane In Oberschlesien, in Thüringen und im Schwarzwald, in USA. und in Frankreich 2o0s Baumonbutten=derorunnt Mit 21 Nohren gegen den brennenden Schuppen Kattowitz, 29. 8. Ein mit acht Frauen besetztes Fuhrwerk wurde auf einem Bahnübergang in der Nähe der Station Dembiec an der neuerbauten Eisenbahnlinie Oberschliesien—Gdingen von einer Lokomotive erfaßt. Drei Frauen wurden auf der Stelle getötet, drei schwer und zwei leicht verletzt. Eilzug rast in eine Schafherde Erfurt, 29. 8. Auf der Strecke Leinefelde—Gotha fuhr ein Eil=Zug zwischen den Bahnhöfen Seebach und Großen=Gottern aus einem Ueberweg in eine Herde von 300 Schafen. Der Schäser wurde tödlich verletzt. Von den Schafen wurden etwa 75 getötet. Personenzug gegen Rangierabteilung Stuttgart, 29. 8. Der Personenzug Stuttgart—Frendenstadt stieß Dienstag nachmittag bei der Einfahrt in den Bahnhof Bonndorf bei Herrenberg mit einer Rangierabteilung zusammen. Dabei wurden drei Personen am Kopf erheblich, 25 leichter verletzt. Hilfe war alsbald zur Stelle. Eine Berliner Dame mußte ins Krankenhaus gebracht werden, die übrigen Verletzten konnten ihre Reise fortsetzen. Von der Brücke in den Gebirgsfluß New York, 29. 8. In der Nähe von Tucumari(New=Mexiko) ist in der vergangenen Nacht der Schnellzug Los Angeles—Chicago von einer Eisenbahnbrücke in einen Gebirgsfluß hinabgestürzt. Die Brücke war durch starke Regenfälle schwer beschädigt worden. Die Lokomotive und sechs Wagen liegen im Bett des Flusses. Bisher sind sechs Tote und etwa 40 Verletzte aus den Trümmern geborgen worden. Schnellzug Paris—Royan entgleist Paris, 29. 8. Dienstag nachmittag entgleiste der Schnellzug Paris—Royan bei Mignéevichomte. Der Zugführer soll getötet, 25 Reisende verletzt worden sein. Beisetzung des Fliegers Poß Berlin, 29. 8. Am Dienstag nachmittag wurde auf dem Park=Friedhof zu Lichterfelde der beim Deutschlandflug zusammen mit seinem Bordmonteur Weirich verunglückte Flieger Reinhold Poß zur letzten Ruhe getragen. In der großen Trauergemeinde sah man u. a. den Präsidenten des Luftsport=Verbandes, Loerzer, den Vizepräsidenten von Hoeppner, den Ozeanflieger Hauptmann a. D. Köhl und Ministerialrat Christiansen. Während die Witwe, vom Kronprinzen geführt, den Trauerzug eröffnete, flogen Geschwader mit Trauerwimpeln über dem Trauerzug Ehrenrunden. Am Grabe widmete der Flieger Krantz, der beste Freund des Toten, ihm herzliche Abschiedsworte. Der Präsident des Deutschen LuftSport=Verbandes, Loerzer, feierte Reinhold Poß als einen derjenigen Kameraden, dessen Namen— dess mit dem Aufbau des deutschen Flugwesens für immer verbunden sein würde. Er sei der Typ des deutschen Sportfliegers gewesen, dem nachzueifern stets Erfüllungsaufgabe im Deutschen Luft=SportVerband sein werde. „Graf Zeppelin“ heimgekehrt Friedrichshafen, 29. 8. „Graf Zeppelin“ ist, von der Südamerikafahrt zurückkehrend, am Dienstag um 14.40 Uhr glatt gelandet. An Bord befanden sich zwölf Passagiere. Der Fuhrer war Dr. Eckener, der anläßlich seines 65. Geburtstages von einer großen Menschenmenge stürmisch begrüßt wurde. Kleine weißgekleidete Mädchen überreichten ihm Blumen. Budapest, 29. 8. Wie aus Belgrad gemeldet wird, war in der Gemeinde Varvarin eine Zigennerkarawane eingetroffen, die bald von einer Schar neugieriger Frauen und Kinder umringt war. Ein Bauer aus der Nähe rief den Zigennern zu, daß ein bei ihnen befindliches neunjähriges Mädchen seine Tochter sei, die die Zigenner geraubt und geblendet hätten. Bald war das ganze Dorf auf den Beinen. Mehr als 3000 Personen scharten sich in drohender Haltung um die Karawane. Ein junger Zigeuner, der Vater des blinden Mädchens, hielt es in dieser Lage für geraten, die Flucht zu ergreifen. Das nahmen die erregten Bauern für das Eingeständnis seiner Schuld an und eröffneten nun einen Steinhagel auf ihn, durch den er getötet wurde. Inzwischen waren Gendarmen erschienen, die die Mutter des blinden Mädchens festnahmen. Die tobende Menge aber entriß die Zigennerin den Gendarmen und tötete sie. Dann wandte sich die Wut der Dorfbewohner gegen die übrigen Mitglieder der Karawane, die von ihrem Lagerplatz aus einer Höhe von zehn Metern in einen Bach sprangen. Einige Zigenner ertranken, andere brachen sich das Genick. Die Bauern zertrümmerten in ihrer Wut die Wager der Zigennerkarawane und töteten die Zugesel. Inzwischen hatten die Gendarmen das blinde Mädchen auf die Wachstube gebracht. Dort stellte es sich heraus, daß es tatsächlich das Kind des soeben erschlagenen Ehepaares war. Todessturz von der Lokomotive Unfall oder Mord? Darmstadt, 30. 8. Auf der Bahnstrecke Raunheim—Kelsterbach an der Blockstelle Mönchshof wurde in der vergangenen Nacht der 43jährige Lokomotiv= heizer Michael Breckner aus Mainz in schwerverletztem Zustande aufgefunden. Auf dem Transport nach Frankfurt ist er gestorben. Breckner fuhr als Heizer mit dem Lokomotiv= führer Hißnauer aus Mainz auf der Lokomotive des fahrplanmäßigen Personenzuges. Bei Bremen, 29. 8. Ein großer Baumwollschuppen der Baumwollimportfirma H. Bischoff& Co. am Fischerdeich 10/12 geriet am Dienstag gegen 4 Uhr in Brand. Die eFnerwehr verwendete bei der Löschaktion 21 Rohre. Um 17 Uhr war das Feuer eingekreist, so daß eine Gefahr des Uebergreisens auf andere Schuppen nicht mehr besteht. Trotzdem ist der durch Versicherung gedeckte Schaden sehr beträchtlich, denn es sind 2 500 Baumwolleballen verbrannt bezw. durch Wasser vernichtet worden. Der 50X30 Meter große Schuppen ist vollkommen eingeäschert. Die genaue Ursache des Entstehens des Feuers ist noch nicht bekannt, aber alle Anzeichen sprechen dafür, daß Selbstentzündung der gepreßten Baumwollballen vorliegt. Da die Baumwollreste weiterglimmen, der Einfahrt des Zuges in Raunheim rief Hißnauer dem Bahnmeister zu, daß sein Heizer auf unerklärliche Weise von der Lokomotive verschwunden sei. Da das Verhältnis zwischen dem Toten und seinem Lokomotivführer kein gutes gewesen sein soll, wurde der Verdacht geäußert, daß der Lokomotivführer an dem Tode des Heizers nicht unschuldig sei. Hißnauer wurde festgenommen. hindenburg Schirmherr des Luther-Tages Der Reichspräsident v. Hindenburg und der Landesbischof Müller, der Beauftragte des Reichskanzlers für die Evangelische Kirche, haben die Schirmherrschaft für den Deutschen Luthertag 1933 übernommen. Dem Ehrentag sind bisher u. a. Reichsinnenminister Frick, Reichsarbeitsminister Seldte und Ministerpräsident Göring beigetreten. Bergrutsch vernichtet zwei Bauernhöfe. Infolge eines Bergrutsches, der durch starke Regenfälle verursacht wurde, ist im Gebirgstal bei Stanislaus in Polen eine Fläche von elf Morgen mit zwei Bauernwirtschaften verschüttet worden. Die Zahl der Menschenopfer steht noch nicht fest. Man befürchtet weitere Abstürze des unterhöhlten Gebirgskammes. Schwerer Unfall bei der norwegischen Marine. Bei Artillerieschießübungen an Bord des Kreuzers„Tordenskjold“ auf der Höhe der Insel Jomfrulond, südlich der norwegischen Küste, sind heute zwei Personen getötet und sechs schwer verletzt worden. Ueber Art und Ursache des Unfalls fehlen nähere Angaben. Ein unbelehrbarer Querulank Er macht um 18 RM. den Justizminister mobil Nachdruck verboten Bielefeld, 29. 8. Wegen Beleidigung eines Bielefelder Amtsgerichtsrates gemäß§§ 185, 186 StrGB. hatte sich am Dienstag der 56jährige Schneidermeister Adolf H. aus Bielefeld vor dem Schöfsengericht zu verantworten. Der Angeklagte war in einem Zivilprozeßschen) mit einem Streitwert von 18 RM. unterlegen. Das veranlaßte ihn in einer Weise, die jeder Beschreibung spottet, gegen den Richter und alle Welt Sturm zu laufen. Er bombardierte das Landgericht, Oberlandesgericht und Justizministerium mit Eingaben, in denen er ohne Maß und Ziel unflätige Beschimpfungen und Verdächtigungen vom Stapel ließ. Er warf seinem eigenen und dem gegnkrischen Anwalt sowie dem Richter vor, ein„stillschweigendes Kollegium“ gebildet zu haben, dessen Opferlamm er gewesen sei“. Er warf dem Richter vor, er habe die Aussage eines Zeugen im Protokoll gefälscht und dadurch erreicht, daß sein Prozeß ungünstig entschieden worden wäre. Diese Fälschungen sahen so aus: Der Angeklagte behauptete, man habe eine Ortsbezeichnung weggelassen. Daß dies nicht stimmte, wurde ihm in der Hauptverhandlung schwarz auf weiß gezeigt. Außerdem warf er dem Richter vor, er habe anstatt Schläfenverletzung nur Kopfverletzung geschrieben. Dabei war der Ausdruck, so oder so, ganz belanglos für den Ausgang des verlorenen Prozesses. Ein unbelehrbarer Querulant, der den Richter einen schlechten Kerl, seinen Rechtsanwalt einen Verbrecher und Zeugen, die ungünstig aussagen, meineidig nennt. Nur „seine“ Zeugen haben die Wahrheit gesagt. der Verhandlung erklärte er, er habe nur erreichen wollen, daß der verlorene Prozeß „durch einen tüchtigen Kriminalisten" nochmals aufgerollt würde. Es gäbe doch„viele Wege nach Rom“—— nun, dieser war bestimmt der falsche! dürfte die Feuerwehr noch einige Tage Brandwachen stellen müssen, um einem etwaigen Neuaufflammen vorzubengen. Das Eihos des handwerks Generalappell des deutschen Handwerks auf der Leipziger Messe Leipzig, 29. 8. Aus Anlaß der Braunen Großmesse hatte der Reichsstand des deutschen Handwerks zu einem Generalappell aufgerufen, dem weit über 20000 Handwerker aus allen Teilen des Reiches Folge geleistet hatten. Nach Begrüßungsworten des Vorsitzenden des Reichsverbandes des deutschen Handwerks, Schmidt, hieß der sächsische Wirtschaftsminister Lenk das deutsche Handwerk willkommen. Das deutsche Handwerk habe in den verflossenen Jahren die Not des deutschen Volkes mit am deutlichsten zu spüren bekommen, weil internationale und überstaatliche Mächte ein arbeitsfreudiges Volk in Deutschland zu Sklaven machen wollten. Des großen Führers und Volkskanzlers Geist in sich aufzunehmen und danach zu handeln, sei heute Pflicht des deutschen Handwerks. Das Hauptreferat hielt Vizepräsident Zeleny(Berlin) über„Des deutschen Handwerks neuer Geist". Die nationalsozialistische Welt= und Wirtschaftsanschauung sei im tiefsten Wesen eine handwerkliche Anschauung. Aufgabe des Handwerks werde es sein, die ethischen, moralischen und sozialen Absichten des Nationalsozialismus und des Handwerks in die Praxis umzusetzen. Das Ethos des Handwerks sei das Ethos der Arbeit gemeinhin. Der einzige Schatz, den Deutschland noch besitze, sei seine Fähigkeit, hochwertige Arbeit zu leisten. Der Nationalsozialismus habe diese Kräfte freigemacht, und nun werde der deutsche Handwerker mit dem deutschen Volk einer besseren Zukunft entgegengehen. Neuer Rekord des Katapultflugzeugs der „Europa". Das Katapultflugzeug des LloydSchnelldampfers„Europa“ D 2244 hat unter Führung seines Flugkapitäns Schwilden soeben einen neuen beachtenswerten Flug= und Postrekord aufgestellt. Es traf am 29. August, 14 Uhr, in Bremerhaven ein. Das ergibt, da der Schnelldampfer selbst erst am 31. August, 7 Uhr morgens, an der Columbus=Kaje anlegt, eine Zeitersparnis von über 41 Stunden. Schnee in den Karpathen. In den Karpathen hat es Dienstag nacht geschneit. Aus den Bergen kommende Bergsteiger berichten, daß der Schnee 30 Zentimeter hoch liegt. 2#og Verurteilte Schwarzhörer. Im Viertelsa' April=Juni 1933 sind insgesamt 373 Fälle der Entdeckung und Verfolgung nicht genehmigter Funkanlagen zur Erledigung gekommen, Verurteilt wurden 245 Personen gegenüber 213 Personen im Vierteljahr Januar=März d. J. und gegenüber 199 Personen im Vierteljahr April=Juni des Vorjahrs. Freigesprochen wurden 7 Personen. In 121 Fällen wurde das Verfahren eingestellt. Unter den Verurteilten befinden sich 2 Personen, die wegen Beihilfe oder Mittäterschaft bestraft wurden. In einem Falle wurde auf Gefängnisstrafe von 14 Tagen erkannt. Mit Recht betonte der Staatsanwalt, daß der Staat nicht dulden könne, daß das Rechtsgefüge durch derartige Rechtsbrecher erschüttert werde. Das Urteil lautete auf 6 Monate Gefängnis.—— Räuber-Kleeblakt verurteilt Insgesamt 16½ Jahre Zuchthaus Die Große Strafkammer des Berliner Landgerichts verurteilte am Dienstag wegen gemeinsamen schweren Raubes den 44jährigen Schlosser Heinrich Zahn zu sieben Jahren Zuchthaus, die 37jährige Köchin Margarete Speil zu vier Jahren Zuchthaus und den 40jährigen Arbeiter Arthur Tomanek zu 5½ Jahren Zuchthaus sowie alle drei Angeklagten zu zehn Jahren Ehrverlust und Zulässigkeit der Stellung unter Polizeiaussicht. Das Verbrecher=Kleeblatt ist am 3. Juni dieses Jahres gewaltsam in die Villa G. in der March=Straße in Charlottenburg eingedrungen und nachdem die beiden Hausangestellten mit der Pistole bedroht und gefesselt wurden, räumten die Räuber die Wohnung aus. Aus einem Tresor stahlen sie 48000 RM. und wertvolle Schmucksachen. Den Tip zu dem Einbruch hat die Köchin Speil gegeben, die bis Mai 1932 in Villa G. tätig war. Im vorigen Jahr hatten dieselben Verbrecher einen Einbruch in der Villa versucht, der aber damals vereitelt wurde. Keine Begnadigungen im Calmekte-Prozeß Der Reichsstatthalter für MecklenburgSchwerin, Lübeck und Mecklenburg=Strelitz hat die Begnadigung des Obermedizinalrates Dr. Altstädt und des Professors Dr. Deyke, die im Calmette= Prozeß zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt wurden, abgelehnt. Das ist das Herrenhaus von Langenau Blick auf das Schloß Langenau, das mitsamt dem schönen Gut dem Reichspräsidenten am Tannenberg=Tage als Ehrengeschenk Preußens übergeben wurde. Das Gut Langenau grenzt unmittelbar an Neudeck und befand sich schon früher im Besitze der Hindenburgs. Ponsmenge tol gegen Zigeuner Sie sollten ein Kind geraubt und geblendet haben Aas den Gerichessalen Weclenochee-NiandohbzcT Gebessert, Renten uneinheitlich Berliner Börsenbericht vom 29. August Auf der ganzen Linie vermochten sich Besserungen durchzusetzen. Im Durchschnitt zeigte das Kursniveau eine Steigerung von—1½ Prozent, doch gingen die Besserungen bei verschiedenen Spezialpapieren wesentlich darüber hinaus. So konnten Akkumulatoren 4 Prozent, Dessauer Gas 3½ Prozent, Dt. Atlanten 3¼ Prozent und Salzdetfurth sowie Schuckert je 2½ Prozent gewinnen. Dagegen sind von den wenigen schwächer liegenden Werten Elektr. Lieferungen mit einer Einbuße von 2½, Siemens mit— 1 und Daimler mit— 1 Prozent, vermutlich auf Zufallsorders, zu erwähnen, da besondere Gründe für die Abschwächung nicht vorlagen. Mit++ Vorzeichen erschienen Chem. Heyden, von denen etwa 20 Mille gebraucht wurden. Am Geldmarkt machte sich im Zusammenhang mit dem näher heranrückenden Ultimo eine weitere Versteifung bemerkbar. Die Stimmung am Rentenmarkt war nicht unfreundlich, obwohl rein kursmäßig eine gewisse Uneinheitlichkeit festzustellen war. Im allgemeinen blieb die Umsatztätigkeit klein, geringes Gebot drückte schon auf die Kurse. Dies zeigte sich besonders am Markte der landschaftl. Goldpfandbr., an dem Pommersche, Schlesische und Holsteinische ¼ resp. 1% Prozent gedrückt waren, Hypothekenplandbr. gaben bis ¼ Prozent nach. Kommunalobligationen waren meist unverändert, Berliner etwas fester. Stadtund Staatsanleihen zogen bis zu 1 Prozent an. Die Reichsanl, von 1929 gewann ¼ Prozent, die Younganleihe blieb unverändert. Für Alt- und Neubesitzanleihe bestand weiter Kaufneigung. Auch die Schutzgebietsanleihe setzte ihre Erholung um 20 Ptg. auf .95, Jahrgang 1918 sogar um 25 Pfg. auf 7 Prozent fort. Steuergutscheine blieben unverändert. Von Reichsschuldbuchforderungen zogen die mittleren Jahrgänge bis ½ Prozent an, während frühe und späte, Fälligkeiten kaum veräniert lagen. Die per Kasse gehandelten Industrieobligationen zeigten ziemlich schwache Veranlagung. Am Kassamarkt überwogen unter Einwirkung der variablen Märkte die Kursbesserungen, die zum Teil erheblich über den Durchschnitt von—2 Prozent hinausgingen. So gewannen Verein. Ultramarin 6, Anhalter Kohle 4½ und Beton- und Monierbau 4 Prozent. Stark abgeschwächt waren dagegen Dortmunder Ritterbrauerei mit — 6 Prozent. Nachbörse. Tendenz behauptet. Erdöl 100¾, Farben 124¼. Gelsenkirchen 54, Gesfürel 78¾, Harpener 90¼. Hoesch 59, Kali Aschers 119, Mannesmann 57, Rhein. Braunk. 196¼, Rheinstahl 81¼. Salzdetfurth 163½, Schuckert 96, Siemens 147—¼, Reichsbank 147—¾ Frankfurter Abendbörse Bel Geschäftsstille abbröckeind An der Abendbörse herrschte sehr große Geschäftsstille, da neue Orders nicht eingetroffen waren. Die Kulisse übte auf Grund des weiteren Kurerückganges einiger Großpapiere Zurückhaltung. Im Vergleich mit den Berliner Schlußkursen war das Niveau knapp behauptet. Meist traten allerdings kleine Abbröckelungen um—½ Prozent ein. Auch im Verlaufe konnte sich das Geschäft nicht beleben. Der Rentenmarkt lag gleichfalls sehr still. Die Neubesitzanleihe war gut behauptet, die Altbesitzanleihe lag sogar ¼ Prozent höher. und späte Reichsschuldbuchforderungen waren bei 79¼ Prozent gesucht. Auf Zeit gehandelte Werte Welche Tugaben bleiben noch zulässig? Am 1. Jeptember teitt das Tugabeverbot in Kratt Anfang Schluß A Allg. Eiektris.=Ges. Bayer, Motoren..... Bemberg..... Berger kieldan..... Bers. Maschinenbau.. Bockerne Elaenu..:: Churlotidg. Wannn... Comp Hlspano..... Cont. Gummi-WV.... Daimler Benz..... Disch. Cont. Oas... Deutsche Eraöl..... : Linoleum.. Elektrizitäts-Lief Eiektr. Licht und Kraft I. O. Farbenindustrie Feldmühle..... Felten u. Quilleaume Gelsenkirch. Bergw. Ges. f. elektr. Untern. Hamburger Elektr. karvener Bergdau... Horsch-Köln-Neuessen Ph. Holzmana...... Rotelbetr.=Gezellsch. lise Beradau...... Klöckner Werke..... Mannesmannröhren.. Manstelder Berabau... Maschd. Unt. A. O. Metal-Oes. Orenstein 5 Koppel... Phönix Bergbau..... Polyphon Khein, Braunk. u. Be. Rhein, Elektr. Werk. Rhein. Stahlwerke Rhein, Westf. Eicktr. Rütgerswerke...... Salzdetkurth Kall.... Schlea. Eiekt. u. Oas La. Schudert& Salzer.. Schuckert& Co. Schultheid-Patzenk. Siemens m Halske Stöhr. Kammgarn.... Thüringer Qas..... Leonhard Tietz..... Vereinigte Stahlwerke Westerggein Alkall... Zellstoff Waldhof.... Bank k. Brauindustr. .:0. für Verkehraueten Di. Reichsbahn Vorz.-Ak Hambg.-Amerik. Pak. „ Südamerik. Dmp Hanss Dampfsch. Norddentsch. Liopd: Otari Aüinen u. Eie: urn 20 19.78 190 05 0 450 63.75 67.73 67.123 350 0 144.5 20.23 5 05 100.25 42.00 79.50 97.00 123.28 05 102.30 90.125 99. 23 61.78 89.25 57.35 25.50 935 105.30 100.75 .5 5 .50 73.73 109.30 99.23 9955 5 15 22.9 41.623 195.30 195.75 91.30 76.75 92.73 93.30 89.75 169.675 95.00 95.33 148.25 100.00 11.75 93 110.00 39.30 44.75 99.30 12.73 31.30 21.28 13.128 .30 91.25 77.55 93 163.30 90.75 199.075 ab. 0 12.30 34.128 15.55 37.00 77.00 44.873 95.373 12.625 5 95 22.75 13.773 11.273 20.0 130.73 45.30 140.00 64.0 63.00 65.575 9 705 144.75 27.30 105.30 101.25 42.000 80 00 95.0 23.935 99.75 45.50 84.375 79.125 nb 75 90.30 .37 61.625 36.25 5 85 37.805 37.875 26.25 .30 37.30 32.575 #.3 22.30 97.0 20.00 81.875 77.33 .250 84.00 99.0 170.00 90.00 93.0 148.25 100.30 12.30 94.33 1400 97.00 90.0 4. .5730 12.628 .5 21.23 3333 12.00 4 14.025 99. 75 45.30 193.33 61.28 65.75 65.23 97.30 45.0 27.30 a0 0 99.25 41.75 .00 94.30 123.625 57.30 .00 31.30 76.625 100.300 90.00 9 99.25 96.00 95.975 55.623 88.973 .573 38.00 31.30 34.55 5 □ 1 05 83.0 79.75 6. 03 91.623 5 44.128 101.00 05.00 11.30 8 31.85 19.39 95.30 77.23 42.625 99.373 .000 .830 .573 12.673 11.473 Ankerwerke Berliner Handels-Oes. Blelef. Mech. Wederei Commerr. u. Prir.=Baak Daker Dörtsier...... Deli-Bank....... Dresdner Bank...... Gildemeister& Co. Z. Gundlach....... Roffmann Stärke..... Koche Adler-Nühm.... Fereneberger Soian... 92.00 44.12 83.00 Fichmürkte Altenessener Schweinemarkt, 29. 8. Auftrieb: Ferkel, Läuferschweine und magere Sauen 666 Stück. Es kosteten im Großhandel: Ferkel(Durchschnittsgewicht) bis 6 Wochen alte.50 RM.,—8 Wochen alte 7 bie 11 RM.,—12 Wochen alte 11 bis 17 RM.; Läuferschweine—4 Monate alte 17 bis 23 RU.,—6 Monate alte 28 bis 40 RM., größere entsprechend höher. Marktverlauf sehr langsam. Mit dem 1. September ds. Ja tritt das Zugabeverbot in Kraft. Verboten ist aber nur beim Verkauf einer Ware die Zugabe einer anderen Ware, die gleichfalle Gebrauchswert besitzt, also etwa die Zugabe von Porzellan zu Kaffee. Zulässig bleibt die Zugabe von geringwertigen Gegenständen mit deutlich sichtbarem Reklameaufdruck, ferner der Bar- und Mengenrabatt. Beim Mengenrabatt muß aber, wie das Reichswirtschaftsministerium in einem Gutachten festgestellt hat, die zugegebene Ware mit der gekauften absolut indentisch sein. Ferner ist in den Uebergangsvorschriften vorgeschen, daß eingeleitete Zugabegeschäfte noch zwischen dem 31. August 1933 und dem 1. Januar 1934 abgewickelt werden dürfen. Das bezieht sich, wie der Reichswirtschaftsminister mit dem Reichsjustizminister vereinbart hat, auch auf die Gutscheinpackungen. Da der Fabrikant gar nicht in der Lage ist, festzustellen, wo sich die von ihm verausgabten Packungen mit Gutscheinen befinden, so wird es als zulässig erachtet, daß die vor dem 1. September vom Fabrikanten in den Handel gebrachten Packungen mit Gutscheinen über Waren anderer Art als in der Packung enthalten sind, vom Händler noch bis zum 31. Dezember einschließlich weiterverkauft und die Gutscheine vom Fabrikanten eingelöst werden dürfen. Vom 1. Januar 1934 an dürfen aber Packungen mit Gutscheinen nicht mehr weiter verkauft werden. Die Einlösung der Gutscheine ist zwar auch nach dem 31. Dezember noch zulässig, sie dart aber nur noch in bar erfolgen. Selbstverständlich wird die Durchführung des Zugabeverbotes noch mancherlei Schwierigkeiten zutage fördern. So wird es im Einzelfall nicht immer leicht sein, zu entscheiden, ob ein Zugabegegenstand nur Reklamecharakter und nur geringen Wert besitzt. Für den vorläufg noch allgemein zulässigen Rabatt in Form von Bargeld oder von Zugabe bestimmter Mengen von Waren gleicher Art und gleichen Wertes wie der gekauften, ist übrigens noch eine Sonderregelung besbsichtigt, die aber in ihren Einzelheiten noch nicht feststeht. Notizblock Raelitteitten Aus Ner Wielsunh Das neue Scheckrecht Scheckgesetz veröffentlicht Im Reichsgesetzblatt eind am 29. August d. J. die Abkommen zur Vereinheitlichung des Scheckrechts sowie das deutsche Scheckgesetz vom 14. 8. 1933 und das dazu gehörige Einführungsgesetz veröffentlicht worden. Es handelt sich dabei um die Durchführung der Internationalen Abkommen zur Vereinheitlichung des Scheckrechtes, also im wesentlichen um eine Anpassung der deutschen Scheckbestimmungen an die internationalen Vereinbarungen. Das Abkommen regelt in zahlreichen Abschnitten die Ausstellung und Form des Schecks, die Uebertragung, die Scheckbürgschaft, die Vorlegung und Zahlung, die Frage der gekreuzten Schecks und Verrechnungsschecks, den Rückgriff mangels Zahlung, die Ausfertigung mehrerer Stücke eines Schecks, die Verjährung unw. Ein gleichzeitig erlassenes Einführungsgesetz sicht vor, daß der Reichsjustizminister den Zeitpunkt des Inkrafttretens des neuen Scheckgesetzes bestimmt. Wie hierzu aus dem Reichsjustizministerium unter anderem mitgeteilt wird, sind die Abkommen zur Vereinheitlichung des Scheckrechts das Ergebnis der Scheckrechtskonferenz, die im Februar und März 1931 in Genf tagte. Ihre Bedeutung diegt vor allem in der erheblichen Vereinfachung und in der Erhöhung der Sicherheit für den Handels- und Rechtsverkehr zwischen den Völkern. Zugleich ist eine Anpassung des Scheckrechts an das neue Wechselrecht erzielt. Deutschland ist es gelungen, in weitem Umfange deutsches Recht zur Geltung zu bringen. Ferner ist auf eine möglichst vollständige Uebereinstimmung der innerstaatlichen Scheckgesetze Deutschlands und Oesterreichs Bedacht genommen worden. Der Zeitpunkt des Inkrafttretens des neuen Scheckgesetzes hängt von der Ratifizierung der Scheckrechtsabkommen durch die übrigen Vertragsstaaten ab und wird vom Reichsminister der Justiz bestimmt werden. Als frühester Zeitpunkt kommt der 1. 1. 1934 in Betracht. Wechsel auf die öffa Aenderungen im Interesse des Mittelstandes Für die Abwicklung des Wechselverkehrs im Geschäftsverkehr mit der Deutschen Gesellschaft für öffentliche Arbeiten(Oeffa) sind einige grundlegende Aenderungen vorgenommen worden gegenüber den Richtlinien, die beim Wechselgeschäft auf Grund des Sofortprogramms gültig waren. Während im Sofortpresramm die Wechsel in allen Füllen von der ausführenden Unternehmerfirma ausgestellt werden müssen, ist für das neue Arbeitsbeschaffungsprogramm eine Erleichterung in der Weise geschaffen, daß Wechsel bis zu 5000 RM. von dem Träger der Arbeit, also dem Darlehnsnehmer, selbst ausgestellt werden können. Diese Neuerung ist insofern sehr wichtig, als sie die Heranziehung auch kleinerer mittelständlerischer und Handwerksbetriebe zu den Arbeiten und die Kreditierung kleinerer Arbeitemaßnahmen auf Wechselgrundlage ermöglicht. Akzeptant ist in allen Fällen die Oeffa. Die Bestimmungen über Einreichung und Laufzeit der Wechsel sind im wesentlichen die gleichen wie beim Sofortprogramm. Wesentlich ist weiter, daß die Unterschriften der Wechsel sowohl der Oeffa als auch deren Diskonteuren genehm seig müssen. Die Kreditraten selbst werden regelmäßig unmittelbar dem Unternehmer und Lieferanten nach Anweisung des Arbeitsträgers ausgezahlt. Liegt der Auftrag einer oder mehrerer Firmen unter 5000 RM., so kann dieser Betrag im allgemeinen nicht aufgeteilt werden. Bei Aufträgen bis zu 5000 RM., bei denen die einzelnen Auszahlungen unter 5000 RM. liegen, ist bei Auszahlung der ersten Rate ein Wechsel über den Gesamtbetrag an die Oeffa einzureichen. Der Erlös wird dann im Einvernehmen mit den Arbeitsträgern einem Sperrkonto überwiesen, über welches entsprechend dem Baufortschritt und nach näherer Vereinbarung mit der Oeffa vertügt werden kann. Rheinische Linoleumwerke.-., Bedburg. Die.-V. der Gesellschaft, die als einzigsten Punkt der Tagesordnung jediglich Neuwahlen zum Aufsichtsrat hafte, wählte an Stelle des auf seinen eigenen Wunsch ausgeschiedenen Bankdirektors Herz(DD-Bank, Köln) in Köln neu in den Aufsichtsrat Martin Schwingeler auf Rittergut Asterschlag. Die Verwaltung betonte noch, daß die jetzt vorgenommenen Neuwahlen in keinem Zusammenhang mit irgendwelchen besonderen Veränderungen bei der Gesellschaft ständen. Mitteilungen über den Geschäftsgang im laufenden Jahre wurden nicht gemacht. Mix& Genest.-., Berlin. Die Mix& Genest.-., Berln, hat die Zahl der beschäftigten Arbeiter von 1268 im Januar ds. Js. bis Ende Juli auf 1608 vermehren können. Einschließlich der mehr als 400 Angestellten beträgt die Gesamtzahl der Beschäftigten jetzt über 2000 Köpfe. Von dem Arbeitsbeschaffungsprogramm der Reichspost erwartet die Gesellschaft einen weiteren Aufschwung, der dem Fachpersonal für längero Zeit Beschäftigung sichert und der neue Arbeitsplätze schafft. Auch das Privatgeschäft lasse auf eine wirtschaftliche Allgemeinbelebung hoffen. Metall-Halbfabrikate, mitgeteilt von der Firma Carl Gustav Krause, Hannover-Linden. Freibleibende Richt- und Grundpreise für 100 Kilo: Messingbleche, Bänder und Drähte RM. 104.—. Messingstangen RM. 85.—, Messingrohre o. N. RM. 102.—, Kupferbleche RM. 85.—, Kupferdrähte, Stangen RM. 78.25, Kupferrohre o. N. RM. 106.25, Aluminiumoleche, Bänder, Drähte RM. 222.—, Aluminiumrohre o. N. RM. 286.—, Tombak(mittelrot), Bleche, Stangen, Drähte RM. 119.—, Neusilberbleche, Drähte, Stangen Bül 185.— 4ehe, Drchte, Stunge Tabakbau und Tabakernte. Das statistische Reichsamt gibt eine Veröffentlichung über den Tabakbau und die Ergebnisse der Tabakernte im Erntejahr 1932 bekannt. Danach waren im Erntejahr 1932 im deutschen Zollgebiet(ohne Saargebiet) 55 748 (I. V. 51 953) Personen als Tabakpflanzer tätig. Die Größe der mit Tabak bepflanzten Grundstücke betrug 1082 032(1 035 855) ha. Die Menge des geernteten Tabaks im dachreifen, trockenen Zustand betrug 28 224052(23 180 805) kg, es ergibt sich daraus ein Durchschnittsertrag pro ha in Höhe von 2606(2238). Im Erntejahr 1932 wurde ein mittlerer Preis von 115.79(69.19) RM. pro dr Tabak erzielt. Der Gesamtwert der Tabakernte wird mit 32 679 367(22 297 950) RM. beziffert. Handwerker-Selbsthilfe Die NS-HAGO gibt bekannt, daß nach der erfolgten Umorganisation des Kampfbundes des gewerblichen Mittelstandes die Seibsthilfeorganisation des Gesamtverbandes Deutscher Handwerker, Kaufleute und Gewerbetreibender(G. H..) geschaffen worden ist. Die Selbsthilfeorganisation hat die Aufgabe, Mitglieder der NS-HAGO und des G. R.., die unverschuldet in Not geraten sind, Dariehen zu gewähren, um ihnen die Weiterführung ihres Betriebes zu ermöglichen. Der Selbsthilfefonds wird aus Mitgliedsbeiträgen gebildet. Es werden pro Mitglied monatlich 10 Pfg. für diesen Zweck abgesondert. Das deutsche Volk kauft ein Erzeugung von Verbrauchsgegenständen aller Art Textilian, lederwaren, Porzellan, Glos erc. 1928-100 8. 1963. Im Reichsanzeiger Nr. 201 vom 29. August in# eine Verordnung über Zolländerungen abgedruckt. Die Verordnung tritt am 4. September in Kraft. U. a. enthält die Tarifnummer 689(Zelluloid und ähnliche Stoffe) eine neue Fassung. Wie der Reichswirtschaftsminister in Beantwortung einer Angabe des Handwerks mitteilt, hat er die Länderregierungen ersucht, die nachgeordneten Behörden zu einer scharfen Ueberwachung des Pfandleihegewerbes anzuhalten und von der Befugnis der Reichsgewerbeordnung, die Erlaubnis bei mangelnder Zuverlässigkeit zu entziehen, nachdrücklichst Gebrauch zu machen. * Zu der Meldung des deutschen LandhandelsBundes, daß der Weinhandel dem Landhandelsbund eingegliedert werden soll, teilen der Reichsverband des deutschen Groß- und Ueberseehandels und die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels nach Rücksprache und im ausdrücklichen Einvernehmen mit dem Reichsstand des deutschen Handels mit, daß eine derartige Entscheidung noch keineswegs getroffen worden ist. * Mit Zustimmung des Reichsbauernführers, Reichsministers Darré treten Staatsrat Meinberg, Präsident des Reichslandbundes und Reichsobmann für die bäuerliche Selbstverwaltung, in den Aufeichterat der Allianz und Stuttgarter Verein Versicherungs-.-G. und Staatssekretär Luber, Landesführer der bayerischen Landwirtschaft, in den Aufsichtsrat der dem AllianzKonzern angehörenden Bayerischen Versicherungsbank .-G. in Münhcen ein. * Die Aachener Tuchindustrie hat das Doppelstuhlsystem mit sofortiger Wirkung abgeschafft. Dadurch können rd. 300 Arbeiter mehr beschäftigt werden. Das zum Konzern der.-G. für Zellmtoff und Papierfabrikation Aschaffenburg gehörende Werk Walsum, das seit April d. J. stilliegt, soll zu Beginn des neuen Monats wieder in Betrieb genommen werden. Es wird damit gerechnet, daß 400 Arbeiter wieder eingestellt werden können. * Der Londoner Goldpreis betrug am 29. August für eine Unze Feingold 129 ch 4½ d= 86.8753 RM., für ein Gramm Feingold demnach 49,9140 Pence= .78810 RA.——ch 49,9140 Pence— Spareinlagen steigen weiter Nach der Juli-Statistik stiegen die Spareinlagen der preußischen Sparkassen um 33.5 Millionen RM. auf 275 Millionen RM., die Rückzahlungen um.9 Millionen auf 268.7 Millionen RM. Es wurde mithin ein Einzahlungsüberschuß von.5 Millionen RM. erzielt, nachdem in den beiden Vormonaten die Rückzahlungen größer als die Einzahlungen waren. Einschließlich der Zins- und Aufwertungsgutschriften im Betrage von insgesamt 1,4 Millionen RM. erhöhte sich der Spareinlagenbestand der preußischen Sparkassen im Juli um.7 Millionen auf 6299,4 Millionen RM. In fast allen preußischen Provinzen waren die Einzahlungen höher als die Auszahlungen. Devisenkurse Telegr. Auszahlung London New Vork......... Amsterdam-Rotterdam Brüael-Autvergen.... Budapent Helsingte stallen...... Kopenhagen.... Orlo Paris....... brag......... Schweiz.... Spaalen...... Stockholm..... Wien........ Geid 13.41 2. 85 9925 38.40 .994 .1 39.90 .3 .415 .42 81.02 34.95 69.25 67.83 eries 13.45 .915 100. 38.61 .945 .15 60.11 97.37 10.475 12.44 81.18 35.04 69.37 45.05 13.47 .947 169.33 96.59 .914 22.19 .22 97 75 15.243 2. 42 81.13 33.01 99.33 97.85 13.51 .895 199. 58. 71 .935 60.35 67.92 16.428 12.44 91.34 35.00 60.37 43.05 Notierung für je 1 Pfund, Dollar sonst in 100 Einheiten Amtl. Produkten-Notierungen 28 4 Weizen: Märkischer Rorgen: Märkischer Braugersie.... Futtergerste.... Hafer: Mürkischer Weizenmehl 100 kg. Rorgenmehl dto. Weizenkleie..... Rorrenkleie.... Rape Leinzast... Viktoriserbsen 173—175 —143 160—176 —140 22.35-2518 19.25—21.28 .40—.50 .60—.90 310- 320 29.00—33.00 Kleine Speiseerbsen Futtererdeen..... Feluschken...... Ackerbohnen..... Fleßen...... Looinen: blaue.::. Lupinen: gelde.... Seradella...... Leinkuchen...... Erdnußkuchen.. frockenschnitzei 14.90—15.10 14.—13.00 .40—.40 Extr. Sovabohnenschros 13.80—14.0) Berliner Metallmarkt Elektrolvtkupfer(wire bars) Originalhüttenaluminium..... Desgl. in Walz- oder Drahtbarren Keinnickel Antimon Regulus.......... Felnsllber 29. 6. 55.25 190.0 84.00 330.00 .00—41.00 35.50-38.39 Jan. Fedr März April Mai Juni Wenn seit dem 80. Januar die Zahl der Beschäftigten um 2 Millionen zugenommen hat, so bedeutet das: Es gibt jetzt 2 Millionen Lohnempfänger mehr, die wieder kaufen und sich nach und nach Bedartssegenstäigge, verschiegeger, Art anschafen können. s0 etwa Kleider, Stoffe, Schuhe und anderes mehr. Von Monat zu Monat ist daher die Erzeugung von Verbrauchegegenständen gestiegen. Sie liegt bereits weit über dem Vorjahrsstände. So wirkt jede Arbeits- versal loko#9## m. 1e die Breite: jeder Arbeitslose, der wieder! Oet Beschäftigung und Lohn erhält, der wieder kaufen rubig Pre: bans achail. dsdurch in anderen Wirtschattssveigen Lucker: Eflektlfs. Leotemder Oktober... November Derember Januar.... Februas... dür...: Aprül.... Mial Juni..... Bremer Baumwollmarkt Briet Geld 29. 4. Bezahlt 11.2 11.2 Tendenz: ruhig, stetig— Hamburger Warenmarkt Brasllkaffee: Offerten von Brasilien unverAndert, vereinzelt führen kleine Untergebote zum Geschäft. Exportfähiges Material bleibt drüben knapp, da trotz des guten Wetters die neue Ernte nur sehr langsam herunterkommt. Die Versprechungen der Brasilianer, aus dieser Ernte besonders feine Qualitäten zu liefern, haben sich endlich einmal verwirklicht. Alles was bisher hier angekommen ist, entspricht voll und ganz den Erwartungen. Wenn mit Fortschreiten der Saison die Qualität der Kaffees sich bscider Pelte: dürte Brasilien ein nicht zu rsrschirade Konkurrent für die zentralamerikanit# Kaffees werden. Am hiesigen Platze zeigt sich bessere Nachfrage. Inlandsgeschäft weiter ruhig, Lokopreise unverändert. ##estehens####entralanerikanlech. Kaffee: Unveränderte Markt- und Preislage. „„„Schmalz:„Tendenz stetig. Amerikanisches Seamlard 19.00 Dollar, Purelard raf. 20.00 bis 21.50 Dollar, Hamburger Schmalz 160.— RM. ruhig. Middling UnlGeschäft anhaltend sehr unveränderten Preisen.