mit Bielefelder General-Anzeiger und Handelsblatt Die„Westfällschen Neuesten Nachrichten“ mit den Bellagen für Sport, Unterhaltung, Literatur, Frau und Kind, Haus, Hof und Garten, Ravensberger #sstss, Radio und Schach erscheinen wöchentlich Gmal und kosten monatlich ER., im Postbezug.00 RM einschließlich.48 RM Zeitungsgebühr, aber ohne Bestellgeld. Sie können bei allen Trägerinnen, Agenturen. Postanstalten, Briefträgern und in unseren Filialen und Geschäftsstellen bestellt werden Im Falle höherer Gewalt, oder infolge Störung des Betriebes hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlioferung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Hauptgeschäftsstelle und Redaktion Bielefeld., Rohrteichstr. 9 Gerssert Freitag, 18. August 1933 preis: Der Raum für die Anzeigenspalte(29 mm breit, 1 mm boch) Plg., für die Reklamezelle(70 mm breit, I mm hoch) 60 Pig. Rabatt nach besonderem Tarik. Bei verspätetem Eingang der Zahlung oder bei Zwangeeinziebung des Betrages kommt der gewährte Rabatt in Fortfall. Beilagen 15 Mark das Tausend, bei Teilauflagen 20 Mark Annahmestellen für Bielefeld die Geschaftsstellen Rohrteichstr. 9. Alter Markt 2. Herforder Str. 84, die Filialen Bahnbofstr. 34, Kreuzstr. 40. Arndtstr. 41, Bleichstr. 125; für Brackwede: Hauptstr. 60: für Bielefeld-Schildesche: Talbrückenstr. 4 Fernruf GundlachZentrale: 4970—4978. nacb 19 Uhr Geschäftastelle 4972. Redaktion 4970 u. 4972. Die hege um den Reichstagsorane Wie die Auslandspeopaganoa gegen dus jange Beutschland wühlt Der gepiamte„unterfachungsausschaß imn haug Berlin, 17. 8. Zu dem Ersuchen des Oberreichsanwaltes an Rechtsanwalt Branting und Romain Rolland, ihm ihr Material zum Reichstagsbrand zur Verfügung zu stellen, schreibt die „Deutsche Diplomatische Politische Korrespondenz“, sofort nach dem Brande hat in gewissen ausländischen Kreisen eine merkwürdige Agitation eingesetzt, die, obwohl sie ebenso perfid in ihren Motiven wie fadenscheinig in ihren Argumenten ist, bis auf den heutigen Tag anhält. Zu den kommunistischen Dunkelmännern, die sich in der Energie ihrer Gegner verrechnet hatten und die Partie verloren geben mußten, gesellten sich die anderen, weniger aktivistischen, aber ebenso gesellschaftsfeindlich gesinnten Marxisten, die ebenso wie die meisten und gerade die prominenten jüdischen Emigranten, trotz aller theoretischen Einwände und Vorbehalte eine unausrottbare Sympathie für den Kommunismus hegen und sich mit ihm gegenüber dem neuen Deutschland solidarisch fühlen. Es fehlte auch nicht an persönlich anständigen, aber in einer unwirklichen Atmosphäre humanitärer Ideologien besangenen Menschen, die aus einer gewissen intellektuellen Vorliebe für das kommunistische Zukunftsprogramm in die Arena des politischen Tageskampfes herabstiegen und sich die unsauberen Waffen ihrer vermeintlichen Gesinnungsfreunde in die Hand München, 17. 8. Der„Völkische Beobachter" bringt soeben an erster Stelle eine Meldung„Vor einer offenen Revolte der Heimwehren?". Darin heißt es u..: In Wien sind außerordentlich schlimme Nachrichten über die Stimmung in Tirol eingetroffen. Zunächst wirkt sich in der Bevölkerung das völlige Fiasko des Fremdenverkehrs aus. Die Erbitterung unter den Tirolern ist so groß, daß man die Stimmung heute schon als geradezu revolutionär bezeichnen muß. Darüber würde man sich in Wien noch hinwegsetzen, wenn es nicht auch in den Heimwehren bedenklich gärte. Die Leute haben dort anstrengenden Grenzdienst, weil in den Amtsstuben der Tiroler Landesregierung das Gespenst eines Einfalles der SA nach wie vor mächtig herumspukt, weshalb der größte Teil der Heimwehren an der bayerischen Grenze zusammengezogen wurde. Nun bekommen jedoch die Heimwehrmänner im allgemeinen nur 3 Schilling 50 Groschen pro Tag, wovon sie sich auch noch beköstigen sollen. In dem Heimwehrprogramm heißt es bekanntlich, daß die politischen Parteien abgeschafft werden sollten und daß in der staatlichen Verwaltung absolute Reinlichkeit durchgeführt werden müßte. Davon wollen natürlich die korrupten Christlich=Sozialen und Landbündler nichts wissen und die Marxisten noch weniger. Man kann sich also unschwer die Stimmung bei dem einzelnen Heimwehrmann vorstellen, der für einen Hungersold schlecht bekleidet und schlecht geschult seinen Dienst machen soll, wogegen die herrschende Bonzokratie sich an der Futterkrippe unentwegt festhält. Wenn daher bis zum Herbst das wehrprogramm nicht durchgeführt wird, so erwartet man in Kreisen, die tiefen Einblick in die Verhältnisse haben, eine offene Revolte der Heimwehren. Viel bemerkt wird auch, daß Fürst Starhemberg von der Bildfläche verschwunden drücken ließen. Diese Propaganda wurde trotz der handgreiflichen Brüchigkeit ihrer Hypothesen systematisch weitergeführt, um zusammen mit der Greuelhetze den Nachrichtenbedarf der marxistischen Blätter und der Emigrantenpresse zu bestreiten. Ja, ein eigenes Organ, der„Reichstagsbrand“, wurde ins Leben gerufen, um die internationale Oeffentlichkeit„auf dem Laufenden" oder vielmehr zum Narren zu halten, wobei leider das einer Völkerbundsregierung unterstellte Saargebiet und seine deutschen Bewohner sich besonders viel gefallen lassen müssen. Dort und anderswo feiert die zügelloseste Hetzpropaganda um den Reichstagsbrand noch täglich ihre widerlichen Orgien, und es wird immer schwerer, an die Aufrichtigkeit derjenigen Persönlichkeiten zu glauben, die sich als„sachverständige Mitglieder“ eines gerichtsähnlich aufgezogenen„Untersuchungsausschusses“ mit selbstgeschaffenen Befugnissen mißbrauchen lassen und demnächst im Haag unter umgekehrten Vorzeichen eine Art Parallele zum Leipziger Prozeß gegen die Reichstagsbrandstifter inszenieren wollen. Der Oberreichsanwalt hat diesen Persönlichleiten, soweit sie guten Glaubens sind, die Möglichkeit zu einer Selbstprüfung und zu zu sein scheint; es heißt, daß er halskrank sei, oder hat man ihn kaltgestellt, weil er in letzter Zeit immer entschiedener darauf hinstrebte, Reichsverweser für Oesterreich zu werden? Dies würden sich die Parteien nicht gefallen lassen, um so weniger, als auch sie den Starhemberger in seiner persönlichen Lächerlichkeit erkannt haben. Schwere Kerkerstrafen Gegen die wegen des Vorfalles im Café Produktenbörse angeklagten acht Nationalsozialisten wurde am Donnerstag das Urteil gefällt. Drei Angeklagte wurden freigesprochen, während die anderen schwere Kerkerstrafen von drei Monaten bis zu zwei Jahren erhielten. einer klaren Entscheidung gegeben. Alle, die sich im Auslande aktiv für die Angelegenheit interessieren, müssen sich bewußt sein, daß nach allgemein anerkannten Rechtsgrundsätzen der Gerichtsstand für das Reichstagsverbrechen nur in Deutschland liegen kann und daß deshalb nur dort die etwa vorhandenen, der deutschen Untersuchungsbehörde noch unbekannten Unterlagen für die Beurteilung der Schuldfrage vorgebracht werden können. Die deutsche Justiz hat durch den Oberreichsanwalt vor aller Welt feststellen lassen, daß ihr nur daran liegt, die Wahrheit in ihrem vollen Umfange zu ermitteln. Wenn man außerhalb Deutschlands Material zu besitzen glaubt, das diesem Zwecke dienen kann, so ist es jetzt an der Zeit, damit hervorzutreten. Washington, 17. 8. In allen wirtschaftlich interessierten Kreisen wendet man jetzt wieder seiner verstärkte Aufmerksamkeit der inneramerikanischen Entwicklung zu, nachdem in den letzten Tagen die Ereignisse auf Kuba im Vordergrund der Erörterungen gestanden haben. Man ist verschiedentlich in der Beurtetlung der neuen Maßnahmen der Regierung etwas skeptischer geworden, wozu u. a. auch die Tatsache beiträgt, daß der von Roosevelt erstrebte Arbeitsfrieden bisher nicht völlig zu erreichen war. Das besondere Interesse konzentriert sich auf die Maßnahmen, die zur Einordnung der wichtigsten Grundindustrien— Kohle, Eisen, Erdöl— in das Programm des nationalen Wiederaufbaus ergriffen werden sollen. Bisher haben sich gerade hier erhebliche Komplikationen ergeben, so daß teilweise die Befürchtung aufgetaucht ist, daß die wünschenswerte Regelung der Produktion und des Absatzes nicht mit der notwendigen Schnelligkeit erfolgen kann. Der zur Durchführung des nationalen Wiederaufbauprogramms eingesetzte Administrator Hugh Johnson hat nun einen Entwurf für ein Gesetz für die Oelindustrie ausgearbeitet. Der Entwurf wurde dem Präsidenten Roosevelt bereits zugeleitet. In ihm sind Vorkom und Mostau Faschistische Außenpolitik Von unserem römischen Mitarbeiten U. Rom, 17. 8. Der Versuch der Pariser Diplomatie, Rom wegen der Ueberfliegung österreichischen Gebietes durch angeblich deutsche Flugzeuge gegen Berlin aufzuhetzen, ist an der unerschütterlichen Freundschaft des faschistischen Italiens zum nationalsozialistischen Deutschland gescheitert. Italien hat nicht nur seine Teilnahme an dem englisch=französischen Protestschritt verweigert; es ist dieser als unberechtigt und unzweckmäßig empfundenen Aktion durch rechtzeitiges, freundschaftliches Eingreifen seines Berliner Botschafters zuvorgekommen, um London und Paris damit auch ein Beispiel zu geben, wie man mit dem innerlich erstarkten, selbstbewußten Deutschland Hitlers umzugehen hat. Denn wenn irgendwo im Ausland die zu den Turnern gesprochenen Worte Reichsaußenministers von Neurath, daß die Welt es sich abgewöhnen müsse, das deutsche Volk als eine Nation zweiter Klasse zu behandeln, als recht und billig anerkannt werden, dann in Italien, das selbst durch eine antiliberale Umwälzung hindurchgegangen ist, und somit die Ausstrahlungen der deutschen Revolution besser zu verstehen vermag, als die demokratischen, kommerzialisierten Mächte des Westens. Diese gründliche schläge zur Regelung der Erzeugung und der Preise des Erdöls enthalten. Danebenlaufen die Arbeiten zur Reorganisation des amerikanischen Bankenapparats weiter, die nach der Bankenkrise im FebruarMärz d. J. durch die neue Regierung eingeleitef wurden. Es sind jetzt wieder rund 14 000 Banken eröffnet worden, deren Geschäftsbetrieb keinerlei Beschränkungen mehr unterworfen ist. Etwa 2900 Banken sind noch geschlossen oder können nur einen durch die damals erlassenen Gesetzesbestimmungen beschränkten Geschäftsverkehr durchführen. Neben der Frage der Unterbringung von Arbeitslosen im Produktionsprozeß spielt auch — namentlich für die großstädtische Arbeiterschaft— das Problem der Lebensmittelversorgung eine besondere Rolle. Es besteht in den Vereinigten Staaten keine staatliche Unterstützung, so daß trotz weitgehender Fürsorge caritativer Verbände vielfach Nahrungsmittelnot herrscht. In diesem Zusammenhang ist ein Projekt von Interesse, das die Abschlachtung mehrerer Millionen Schweine vorsieht, die zur Ernährung der arbeitslosen Bevölkerung dienen sollen. Der Präsident soll diesem Plan, der offenbar auch eine gewisse Entlastung des Schweinemarkts zugunsten der Schweinezüchter erreichen will, seine Zustimmung gegeben haben. Wenn im Zusammenhang mit diesem Plan, der an den allerdings aus ganz anderen Ursachen zu erklärenden„Schweinemord“ während des Weltkrieges in Deutschland erinnert, davon die Rede ist, daß fünfzehn Millionen Schweine abgeschlachtet werden sollen, so dürfte diese Zahl mit Rücksicht auf den Gesamtbestand der amerikanischen Schweinezucht von rund fünfzig Millionen Stück mit Vorsicht aufzunehmen sein. Neue Schikane an der Saar Gegen die Niederwaldkundgebung Saarbrücken, 18. 8. Die Stadtverwaltung Caarbrücken hatte den Plan erwogen, den städtischen Beamten und Angestellten das am 1. September fällige Gehalt bereits am 26. August auszuzahlen, um ihnen die Teilnahme an der Saarkundgebung am Niederwalddenkmal sam 27..) zu ermöglichen. Die Regierungskommission hat dies aber in einem Schreiben an die Stadtverwaltung verboten. Ausmarsch zu neuer Arbeit Dör einer Redonle der Heinwehren! Die Erbitterung gegen die Dollfuß-Regierung wächst in Tirol von Tag zu Tag Großes Schweineschlachten in USA.? Zur Lebensmittelversorgung der Arbeitslosen Roosevelts Kampf gegen Krise und Noi Abfuhr mußte, in Verbindung mit der in Berlin erlittenen diplomatischen Niederlage, unvermeidlicherweise in Paris eine starke Verbitterung hervorrufen, die nicht ohne Einfluß auf die italienisch=französischen Ausgleichsversuche und das Verhältnis Roms zu Moskau bleiben konnte. Die langwierigen Verhandlungen Frankreichs in Rom sind in der Tat gegenwärtig wieder auf ihren Ausgangspunkt zurückgeworsen worden. Paris will sich in seiner Kalkulation nicht beirren lassen, daß Rom von einer nationalsozialistischen Gleichschaltung der Wiener Regierung eine Gefährdung seiner Balkaninteressen und eines Tages sogar einen Druck auf Triest und den Brenner befürchten müsse und dadurch zwangsläufig an die Seite des französischen Bündnissystems getrieben werde. Es erwartet darum von dem nationalsozialistischen Vormarsch in Oesterreich sogar Wasser auf seine Mühlen und hofft, Italien schon bald reumütig in den Schoß der Entente cordiale zurückkehren zu sehen und es dann mit ein paar Quadratkilometern Wüstensand in Nordafrika abspeisen zu können. Paris sieht unter den gegenwärtigen Umständen keinen Grund, Italien in irgend einer Form entgegenzukommen. Wenn einige Pariser Blätter davon sprechen, daß Frankreich sich infolge des Verhaltens der römischen Regierung nicht mehr an die Bestimmungen des Viererpaktes zu halten brauche, so wird auf faschistischer Seite allerdings mit Recht entgegnet, daß Italien durch sein maßvolles Vorgehen eine erste, schwere Krise des Vertrages vermieden habe. Die mit außerordentlichem Geschick arbeitende faschistische Diplomatie verfügt jedoch über andere Trümpfe. Sie sucht und findet für die Verschlechterung ihres Verhältnisses zu Frankreich einen Ausgleich in der Beschleunigung der Verhandlungen mit Sowjetrußzland, die unmittelbar vor dem Abschluß stehen. Das Ziel ist ein Neutralitätsund Nichtangriffspakt, der den alten italienisch=sowjetrussischen Freundschaftsvertrag erweitern und vertiefen soll und zweifellos die Bedeutung der zwischen Moskau und dem französischen Block im Frühjahr abgeschlossenen Verträge und Konventionen insowett einschränken wird, als er deren gegen Italien und Deutschland gerichteten Spitzen abbricht. Der bevorstehende Vertrag zwischen Rom und Moskau wird diese— infolge des grundsätzlichen Gegensatzes zwischen dem russisch= sozialistischen und französisch=kapitalistischen System ohnehin auf schwachen Füßen stehenden— Abkommen mit einem Schlage neutralisieren. Für Moskau ist es wichtig, von Rom eine Bürgschaft zu erhalten, daß der Viererpakt sich mit italienischer Einwilligung niemals gegen den Bestand der Sowjetunion richten wird, und daß somit ein wesentlicher Grund für seine nervöse Paktomanie fortfällt. Und für Rom ist es ebenso wichtig, eine Garantie für seine Rohstoffversorgung aus dem Schwarzen Meer zu erhalten, die im übrigen durch Freundschaftsverträge mit Griechenland und der Türkei gesichert ist; denn als„Gefangener des Mittelmeeres“ kann Italien um seiner Rohstoffversorgung willen sich niemals in einen Gegensatz zu Sowjetrußland begeben. Deutschland kann dieser günstigen Entwicklung des Verhältnisses zwischen Rom und Moskau um so freudiger zustimmen, als es nach Niederschlagung des Kommunismus und Stabilisierung der nationalsozialistischen Ordnung im Innern selbst an eine Festigung seiner Beziehungen zur Außenmacht Sowjetrußlands herangehen kann. Die Ernennung Nadolnys zum deutschen Botschafter in Moskau wird von italienischer Seite nach der rußzlandfreundlichen Erklärung des Kanzlers in seiner Reichstagsrede als ein weiterer, wichtiger Schritt in der Richtung begrüßt; ist man sich am Tiber doch bewußt, daß es im Dreieck Berlin—Rom—Moskau, ungeachtet der inneren Gegensätzlichkeiten zwischen Faschismus und Bolschewismus, keine Mißverständnisse geben Die Radl karurerg kust.. Umfangreiche Vorbereitungen für den Reichsparteitag Nürnberg, 17. 8. Die altehrwürdige Stadt Nürnberg steht nunmehr völlig im Zeichen des Reichsparteitages 1933 der NSdAP. Die ganze Stadtverwaltung hat sich auf diesen Reichsparteitag eingestellt. Alle Organisationen arbeiten daran. Das Arbeitsamt kann dann und wann die Anforderungen an Arbeitskräften gar nicht mehr befriedigen. Ueberall ist man bemüht, der Stadt Nürnberg das festlichste Gewand anzulegen, damit sie den Kämpfern der braunen Armee sich würdig erweise. Nürnberg hat schon mehrere Reichsparteitage gesehen. Die alten Kämpfer der NSDAP. erzählen noch heute von dem 2. Reichsparteitag vom 2. 9. 1923, als an der gleichen Stelle, an der Adolf Hitler am 3. September dieses Jahres die Parade der braunen Soldaten abnehmen wird, die ersten Sturmabteilungen vorbeimarschierten. Schon wenn man aus dem Bahnhofsgebäude tritt, bietet sich ein buntes Bild: Fahnen, rot mit Hakenkreuz, schwarz=weiß=rot und das Blau=weiß der Bauern dazwischen. Uniformen, das Braun der SA, das Schwarz der ES und erstmalig das Feldgrau des Stahlhelm. Jede SA=Gruppe hat bereits ein Vorkommando nach Nürnberg entsandt. Dieses Mal ist für die Aufstellung der SA eine Paradeaufstellung vorgesehen. Gegenüber dem Bahnhof im Grand Hotel hat die Aufmarschleitung der SA und ES unter Obergruppenführer Polizeipräsident Schneidhuber Quartier genommen. Hier wird eifrig gearbeitet. Denn es war nicht einfach, für die ungeheuren Massen der SA und SS Quartiere ausfindig zu machen, die An- und Aufmarschpläne aufzustellen usw. Der Vorbeimarsch vor dem Führer auf dem Adolf=Hitler= Platz soll in Zwölferreihen erfolgen, was bei den engen Nürnberger Straßen nicht einfach durchzuführen ist. Trotzdem wird der Vorbeimarsch viele Stunden dauern. In der Frauentorschule hat der Stab der Reichsorganisationsleitung für den Parteitag unter dem Reichsinspekteur Schmeer,..., Quartier genommen. Da sind unzählige Fragen der An- und Abtransvorte der Teilnehmer, ihre Unterbringung und Verpflegung zu lösen. Allein für über 1000 Pressevertreter muß gesorgt werden. Draußen im Luitpoldhain wird die darf, weil sonst immer Frankreich die Rolle des lachenden— Vierten zufällt. Die deutsch=österreichische Frage wird in ihrer Bedeutung für Italien durch diesen Erfolg gewiß noch nicht vermindert, aber entscheidend ist, daß der französische Versuch, einen Keil zwischen Berlin und Rom zu treiben, Schiffbruch erlitten hat. Die deutschitalienische Freundschaft hat diese Belastungsprobe glänzend bestanden, und es kann keinem Zweifel unterliegen, daß das innere Band zwischen Nationalsozialismus und Faschismus sich als stark genug erweisen wird, um eine umfassende Verständigung über die Donaufrage zu gestatten, die notwendigerweise den gesamten Balkan einschließne muß, um den französischen Einfluß auszuschalten. Der weite Südostraum bietet einer gemeinsamen deutschitalienischen wirtschaftlichen Erschließungsarbeit zu große Möglichkeiten, als daß Oesterreich überhaupt ein Trennungsgrund könnte. große Festhalle wieder instandgesetzt. Große neue Tribünen sind errichtet und das Blickseld freigemacht worden, denn künftig soll der Luitpoldhain der repräsentative Festplatz der Stadt Nürnberg werden. Neben der Festhalle ist in einem großen Schuppen das umfangreiche Pressepostamt im Entstehen begriffen. Auf den Zeppelinwiesen wird der Aufmarsch der Amtswalter der politischen Organisation stattfinden. Das dicht dabeiliegende Stadion hat sich die Hitlerjugend gesichert. Im Rathaus sitzt ebenfalls ein großer Stab, das Hirn der Stadt Nürnberg für den Reichsparteitag. Hier werden städtische Grundstücke und städtisches Gelände bereitgestellt. Schon sind die Pläne fertig für die Ausschmückung der Stadt Nürnberg, insbesondere der großen Anmarschstraßen, die sich fast um den halben Ring hinziehen. Nürnberg wird in Girlanden und bunten Fahnen schwelgen. Auf dem Adolf=Hitler=Platz sind an drei Seiten des Platzes große Tribünen im Entstehen, die für Ehrengäste und Presse bestimmt sind. In der Mitte des Platzes auf einem erhöhten Podium wird hier der Volkskanzler Adolf Hitler den Vorbeimarsch seiner Getreuen abnehmen. Die Quartiermacher sind da! Die Quartierkommandos der 32 Gauleitungen trafen in Nürnberg ein und wurden von Reichsinspekteur Schmeer in ihre Arbeit eingeführt. Die Ausgabe der offiziellen Parteitagsabzeichen erfolgt nach Ankunft in Nürnberg. Die Karten für das Feuerwerk, welches am Sonnabend, den 2. September 1933, abgebrannt wird und welches in bezug auf Ausgestaltung und Größe das gewaltigste sein wird, das je in der Welt gezeigt wurde, sind ebenfalls zur Verteilung gekommen. Der Besitz der Karten für das Feuerwerk gibt nicht nur der Bevölkerung Nürnbergs, sondern auch den Volksgenossen der weitesten Umgebung Gelegenheit, an diesem Abend nach Nürnberg zu kommen. Die Vorbereitungen der Fleischer Wie die„Fleischer=Verbands=Zeitung" aus Nürnberg schreiben läßt, hat man für die Dauer des Parteitages der NSDAP. einen zusätzlichen Fleischbedarf von 180 000 Kilogramm über den Normalbedarf der Stadt hinaus errechnet. Mit der Zwangsinnung für das Metzgergewerbe ist vereinbart worden, daß sich die Metzgerschaft mit einem Wochenbedar; eindeckt und ihn in den Kühlräumen des Schlachthoses lagert. Dieser Wochenbedarf beträgt rund 500000 Kilo, womit alle Ansprüche befriedigt werden können. Die mit Teilnehmerkarten ausgestatteten rund 500000 Personen sollen, soweit Frühstück und Mittagessen in Betracht kommen, durch die Parteileitung verpflegt werden, während die Abendkost die Teilnehmer sich selbst bei den Gewerbetreibenden der Stadt beschaffen sollen. Die den 500000 offiziellen Besuchern, die im wesentlichen aus SA, SS und anderen Parteiorganisationen bestehen, gewährte Fleischkost besteht ausschließlich aus Fleischkonserven, die zum Teil schon auf Lager sind, zum Teil bis zum Parteitag noch hergestellt werden. Hierfür werden rund 50000 Kilogramm Fleisch benötigt. Für die Abendkost rechnet man mit weiteren 100000 Kilogramm. Hinzu kommen die vielen Besucher des Parteitages ohne Teilnehmerkarte, die mit 300000 veranschlagt werden. Ehrenbürgerrechte nur in außergewöhnlichen Fällen Der Stellvertreter des Führers der NSDAP., Heß, hat folgende Verfügung erlassen: Um eine Entwertung des Begriffes der Ehrenbürgerschaft zu verhindern, wird verfügt, daß künftighin nationalsozialistische Gemeindevertretungen den Antrag auf Verleihung von Ehrenbürgerrechten nur noch in ganz außergewöhnlichen Fällen stellen dürfen. Hul Gramtigitiom döchinlergeiduent! Die Rolle des ehemaligen Reichskanzlers bei den Verhandlungen mit dem Vatikan Berlin, 17. 8. Der„Bölkische Beobachter“ veröffentlicht aus einer holländischen Zeitung Enthüllungen über eine Warnung Brünings beim Vatikan während der Konkordatsverhandlungen. Danach schreibt die holländische katholische Zeitung„Endhovensche Courant“:„De Tijd (das angesehenste=konservativ=katholische Blatt Hollands) befaßt sich in einer Privatkorrespondenz mit der Rolle Brünings bei der Verhandlung über das deutsche Konkordat. Der ehemalige Reichskanzler soll den Vatikan in einem Schreiben gewarnt haben, die nötige Vorsicht walten zu lassen. Brüning habe deutlich auseinandergesetzt, daß man sich in Rom nie blenden lassen möge durch große Versprechungen, denn es wäre nicht das erstemal, daß sie nicht eingesein halten werden. Dieses Schreiben sei nicht auf dem gewöhnlichen Wege nach Rom gesandt, sondern durch einen persönlichen Kurier in die Schweiz gebracht und von dort eingeschrieben nach Rom weiterbefördert worden. Als nun im Verlaufe der Verhandlungen mit dem Vatikan Vizekanzler von Papen auf die großen Vorteile hinwies, die Hitler der katholischen Kirche angeboten hat ,un habe ein Mitglied der Kurie eine auf nings Brief bezügliche Bemerkung fallen lassen. Am Schluß der Veröffentlichung schreibt der„Völkische Beobachter": Wir erwarten, daß Dr. Brüning auf diese Enthüllungen antwortet. Krampfaderstrümpfe mit und ohne Gumm! kaulen Sie nur beim gepr. Fachmann, im Sanitätshaus Ew. Harting Niederwall 15 Telelon 842 (zwischen Alsberg und Kaffee Ma.) Lieferant aller Krankenkassen. Max von Schillings: Debüt mit einer Kindergeige Prof. Heinr. Playzbecker(Dresden), der uns die nachfolgende reizvolle Jugenderinnerung des am 23. Juli dahingegangenen großen deutschen Musikers zur Verfügung stellt, schreibt dazu:„Mit dem so jäh verstorbenen Mar von Schillings war ich eng befreundet, und diese Freundschaft rührte von unserer Jugendheimat her. Sind wir doch etwa 2½ Wegstunden voneinander im Julicher Land geboren. Unsere Väter luden sich gegenseitig zur Jagd ein. Im Bellevue, nach der„Arabella“ in Dresden am 1. Juli, saßen wir noch einige Zeit unter dem freudigen Eindruck, daß seine„Monna Lisa“ im Herbst auch in Dresden herauskommt, beisammen. Mar Schillings übergab mir dort das Manuskript der folgenden Arbeit„zu gelegentlicher Verwendung“, die nun so unerwartet bald Tatsache wird. Wenn ich mir das Mosaik meines Lebens in Erinnerung zu rusen versuche, entsteht es sehr bunt— eine zahllose Kette von Bildern. Das erste: mein Elternhaus, ein rheinischer Gutshof. Erbteil meines Vaters; eines begeisterten Landwirts und Jägers, ein starkes Naturgefühl und=erleben. Gemischt mit frühzeitigen künstlerisch=geistigen Eindrücken durch meine Mutter, die der Dichterfamilie Brentano entstammte. Sie war sehr mustkliebend, aber nicht musikausübend. Mein Vater war unmusikalisch. Mein Weg zur Musik begann— ich war damals sechs Jahre alt— mit einer guten Schularbeit, einem Spielwarenladen und einer rotlackierten Kindergeige im Kreise vieler andrer Herrlichkeiten. Ich suchte sie mir als Belohnung aus; ich glaube, sie kostete eine Mark fünfzig Pfennig. Aber ich spielte trotzdem darauf und überraschte meinen Vater zum Geburtstag mit der„Letzten Rose“, aus dem Gedächtnis eingeübt. Vater konnte sich eines Lächelns nicht erwehren. Aber meine Mutter hörte mit großem Ernst zu. Sie nahm mich auf ihren Schoß, strich mir über den Kopf, und ich erinnere mich noch heute, daß eine gewisse Rührung in dieser Gebärde lag, ein Verstehen und Vertrauen. In diesem Moment war ich der Musik verfallen. Ungefähr ein Jahr später sah ich bei meinem ersten Konzertbesuch große, richtige Instrumente. Der freundliche Kontrabassist der kleinen Dilettantenkapelle, von Beruf Steuereinnehmer und weniger liebenswert, erklärte sie mir, und nun ging meine Liebe von der rotlackierten Kindergeige zu allen diesen Instrumenten über. Der dritte, unvergeßliche Kindheitseindruck: der erste Opernball in Köln.„Robert der Teufel“— der erste Akt. Denn auch an diesem Abend mußte ich zur gewohnten Stunde wieder zu Bett sein. Aber das Gesehene, Mephisto, die Ritter, beherrschten fortan meine Träume und Fantasien. Ja, ich entsinne mich, daß ich in einer aufgeregten Kontroverse mit meinem drei Jahre älteren Bruder die Ansicht versocht, daß diese Ritter wirkliche Ritter, die Geschehnisse echt gewesen seien. Ich glaube, daß die Stärke dieser kindlichen Erlebnisse deutlich eine Disposttion zur Kunst und ihren geheimnisvollen Gesetzen verrät. Ich möchte diese drei Etappen meines Kindheitserinnerns als maßgebend für alles bezeichnen, was Kunst und Leben mir später brachten. Meine Mutter gewann aus ihnen die Ueberzeugung, daß die Musik mein Lebenstraum und auch Lebensinhalt werden würde. Sie hat nichts unterlassen, um mir diesen Weg zu ebnen. Mit welchem Erfolg, darüber will ich hier nicht sprechen. Nur eines möchte ich, im Zusammenhang mit diesem Kindheitsgedenken— ihr noch einmal für alles danken dürfen. Reichsdramaturg im Propagandaministerium. Reichsminister Dr. Göbbels hat den kulturpolittschen Schriftleiter des„Völkischen Beobachters“, Dr. Reiner Schlösser, zum Reichsdramaturgen im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda ernannt. Die Deutsche Jugendbühne Die Pressestelle der Reichsjugendführung teilt mit: Der Reichsjugendführer begrüßt die Absicht des„Reichsverbandes der Deutschen Bühne", im Rahmen des Verbandes eine eigene Jugendorganisation auszubauen, durch die das Streben der Jugend nach wahrer Kunst und deutscher Theatergestaltung seine Verwirklichung findet. Er hat deshalb die ihm angetragene Schirmherrschaft über die „Deutsche Jugendbühne" übernommen und alle ihm unterstellten Dienststellen angewiesen, tatkräftig am Aufbau dieser Organisation mitzuarbeiten. Zum Vertreter und zum Verbindungsmann zwischen der Reichsjugendführung und der Reichsleitung der deutschen Bühne wurde der Oberbannführer im Stabe der Reichsjugendführung, Gotthard Urban, bestellt. „Der Modeasse“. Uraufführung einer Komödie Friedrichs des Großen Am Vorabend des Todestages des großen Königs wurde im Kleinen Theatersaal des Lessing=Museums in Berlin die Komödie „Der Modeasse". Dichtung und Musik von Friedrich dem Großen, in deutscher Uraufführung gespielt. Franz Konrad Hoefert hat das reizende kleine Werk aus dem Französischen übertragen und frei bearbeitet: Herbert Feltner hat es in Szene gesetzt; das Bühnenbild stammt von Erich Viehweger. Die interessante und ausgezeichnete Aufführung erntete lebhaften Beifall. Die Hauptrollen spielten Fritz Reichert, Erich Harden und Franz Konrad Hoefert. Staatskommissar für das Haus der deutschen Kunst. Im Einvernehmen mit dem Führer hat das Gesamtministerium des Freistaates Bayern den Staatsminister des Innern, Adolf Wagner, zum Staatskommissar für die öffentliche Anstalt„Haus der deutschen Kunst(Neuer Glaspalast)“ ernannt. Damit soll dem Schöpfer und unermüdlichen Förderer des Gedankens der deutschen Kunst in München wieder eine würdige Heimstätte zu verschaffen, die Führung bis zur Fertigstellung des Monumentalwerkes in die Hände gelegt werden. Bestätigung und Berufung von Intendauten. Der bisherige Intendant Berg=Ehlert in Wiesbaden wurde als Generalintendant in Breslau bestätigt. Zum Intendanten des Nassauischen Landestheaters wurde Karl von Schirach(Weimar) berusen. Dem für Breslau vorgesehenen Intendanten Maisch wird eine besondere Aufgabe zugewiesen werden. Das junge Deutschland in der Musik Zwei Festabende in Pyrmont Wenn die Kulturbeauftragten der neuen nationalen Regierung in diesen Tagen in Bad Pyrmont unter bewußter Ausschließung des bisher üblichen Musikfestbetriebes einmal versuchen, ein Musikfest zu veranstalten, das wieder Ausdruck volksverbundener Kunst sein soll, wie es Wagners Bayreuth war und wieder sein wird, so kann man diesen Versuch, obzwar er sehr früh unternommen wird, ganz und gar billigen. Daß aus letzterem Grunde die dargetotenen Werke, die sämtlich mehr oder minder, schon rein zeitlich gesehen, das Erlebnis des Aufbruches der deutschen Nation kaum darstellen konnten, nicht als repräsentativ für die Auseinandersetzung des deutschen Künstlers mit der Weltanschauung des Nationalsozialismus gelten könne, betonte auch Prof. Paul Graener, der im Auftrage des Protektors Staatskommissar Hans Hinkel im Rahmen der ersten Abendveranstaltung die Festteilnehmer begrüßte und darüber hinaus auseinandersetzte, was die vielgenannte, erstrebenswerte„Volksverbundenheit der Kunst“ eigentlich in ihrem innersten Wesenskern sein müsse. Der Künstler müsse versuchen, volksverbunden zu werden, ebenso wie nationalsozialistische Kunst eine wahre Volkskunst sein müsse, die nicht die Bedürfnisse der Gasse zu befriedigen sich bemüht, son Kurgreichrtassen sur Ainderreiche? Ein Vorschlag des deutschen Gemeindetages Nleues vom Jage Berlin, 17. 8. Bei Durchführung der 40=Stunden=Woche ohne Lohnausgleich zeigt sich, daß die Löhne der Kinderreichen häufig unter den Unterstützungssätzen der Arbeitsämter und der Fürsorgebehörden, und damit unter dem Existenzminimum liegen. Die Gemeinden sind bei ihrer schwierigen Finanzlage nicht in der Lage, als Ausgleich die Differenz zwischen Lohn und Fürsorgebetrag zu zahlen. Die Frage könnte am besten durch Schaffung sogen. Ausgleichskassen geregelt werden, die sich im Ausland schon bewährt haben. Diese Ausgleichskassen sind so zu organisieren, daß die Arbeitgeber entweder nach Gebieten oder Berufen zusammengefaßt — gewisse Beiträge an eine Zentralkasse, die Ausgleichskasse, abführen, die dann ihrerseits soziale Zulagen an die kinderreichen Arbeiter gewährt. Der einzelne Arbeitgeber hat bei diesem Verfahren durch die Beschäftigung kinderreicher Arbeiter keinen finanziellen Nachteil. Seine Beitragspflicht für die Ausgleichskasse bleibt immer die gleiche, da die Beiträge auf die Kopfzahl der Beschäftigten abgestellt sind. Im Hinblick auf die soziale Bedeutung der Frage hat der Deutsche Gemeindetag den Reichsarbeitsminister gebeten, auch in Deutschland Ausgleichskassen ins Leben zu rufen. Wenn diesem Wunsche entsprochen wird, könnten die kinderreichen Familien ausreichend geschützt werden, wie es aus nationalen und bevölkerungspolitischen Gründen dringend geboten sei. Die geringe Mehrbelastung der Wirtschaft, die mit der Schaffung der Ausgleichskassen verbunden ist, müsse der Erreichung des höheren Zieles wegen mit in Kauf genommen werden. 16 Millionen für Arbeit Neue Darlehen der Oessa Berlin, 17. 8. „Aa e Kreditausschußsitzung der Deutschen wesenschaft für öffentliche Arbeiten (Oeffa) wurden Darlehen in Höhe von rund 16 Millionen RM. bewilligt. Davon entfällt ein Teilbetrag von rund 5 Millionen RM. auf das Land Bayern, ein Teilbetrag von.5 Millionen RM. auf verschiedene Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der Freien und Hausestadt Hamburg, 2,2 Millionen RM. entfallen auf Maßnahmen des Landes Sachsen,.2 Millionen RM. auf verschiedene badische Städte, 1,2 Millionen RM. auf verschiedene Städte Oberschlesiens, rund 1,1 Millionen RM. auf Arbeiten der Stadt Stettin. * Die Vorarbeiten für die Errichtung der Autostraße Frankfurt— Darmstadt— Heidelberg schreiten rüstig vorwärts. Wie von hessischer Regierungsseite mitgeteilt wird, ist die Inangriffnahme der Bauarbeiten nunmehr für Ende September zu erwarten. Schaffung eines Familienregisters Erleichterung samilienkundlicher Forschungen Berlin, 17. 8. Wer sich in diesen Wochen und Monaten um den Nachwuchs seiner arischen oder nichtarischen Abstammung bemühen mußte, wird erfahren haben, welche Mühe und Zeit in den meisten Fällen für die Erlangung solcher Urkunden ausgewendet werden mußte. In diesem Zusammenhang verdienen die Vorschläge Beachtung, die Direktor Kruttna in der Zeitschrift für Standesamtswesen macht. Er erinnert daran, daß seit über einem Jahrhundert in Deutschland schon eine Einrichtung bestehe, die, wenn sie entsprechend ausgebaut worden wäre, die Bestrebungen der Regierungen auf Reinerhaltung der deutschen Bevölkerung in erheblichem Maße unterstützt. Es handelt sich um die Einrichtung des Familienregisters in Württemberg. Ein solche Familienregister, allgemein in Deutschlangneingeführt, würde eine dreifache Aufgabe haben.— Es bringt die Familie in Zulammenhang und schafft so die bisher vielfach fehlende Familienchronik. 2. Das Familienregister wird alle Aenderungen des Personenstandes innerhalb der Familie enthalten. Es soll aber besonders auch die wichtigste Stelle für die Aufzeichnung der künftigen Reichsangehörigkeit sein. Ebenso müssen Strafen vermerkt sein, die einen Deutschen unwürdig werden lassen, deutscher Reichsbürger zu sein. 3. Das Familienregister soll alle Erbstämme in der Familie aufzeichnen, insbesondere nachweisbar vererbliche Krankheiten, Maßnahmen wie etwa die Unfruchtbarmachung erbuntauglicher Personen, sollten ebenfalls in dem Familienregister unter den Erbstämmen vermerkt werden. Bischofswort an die Jugend Landesbischof Müller fordert zum Einsatz auf Berlin, 17. 8. Landesbischof Müller, der Schirmherr des evangelischen Jugendwerkes in Deutschland, wendet sich an die evangelische Jugend und sagt u..: An das evangelische Jugendwerk Deutschlands richte ich in dieser entscheidungsvollen Stunde der deutschen evangeltschen Kirche ein Wort herzlichen Grußes und aufrichtiger Ermutigung. Ich erwarte, daß das Werk mit seinen mehr als 700000 Mitgliedern sich geschlossen zum Einsatz für die großen volksmissionarischen Aufgaben bereithält. Jeder, der hier aus der Reihe bricht, erschwert die Durchführung der ungeheuren Aufgabe, die uns die Verkündigung des Evangeliums im Dritten Reich stellt. Auf der Fahrl nach Ungarn 80 Hitler=Jungen machen eine Auslandsreise Berlin, 17. 8. Am Donnerstag nachmittag hat die 80 Jungen starke Abteilung der Hitlerjugend von Berlin aus ihre Ungarnreise angetreten.„Feldmarschmäßig" ausgerüstet, das heißt mit Tornister, mit Zeltbahn, Brotbeutel und Feldflasche traten die 80 Hitlerjungen vor dem Hause der Reichsjugendführung am Kronprinzen=Ufer an. Reichsjugendführer Baldur von Schirach verabschiedete die jungen Berliner mit einer Ansprache. Er hämmerte ihnen ein, daß sie als Repräsentanten des neuen Deutschland in ein fremdes Land reisten und daß es Selbstverständlichkeit sei, Deutschland durch gute Führung zu vertreten. In einem Glückwunschtelegramm dankte Reichskanzler Hitler dem Oberpräsidenten der Provinz Ostpreußen für die Beseitigung der Arbeitslosigkeit in der Provinz.— Auch Ministerpräsident Göring sandte ein Glückwunschtelegramm. * In feierlicher Stadtverordnetensitzung wurde in Remscheid dem Prinzen August Wilhelm der Ehrenbürgerbrief überreicht. * Reichsminister Göbbels hat den kulturpolitischen Schriftleiter des„Völkischen Beobachters“, Dr. Reiner Schlösser, zum Reichsdramaturgen im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda ernannt. Die Reichssteuereinnahmen im Juli 1933 betrugen 579,8 Millionen RM.; gegenüber dem Juli 1932 sind 1,3 Millionen RM. mehr ausgekommen. In Hachheim am Main wurde ein SAMann aus dem Hinterhalt überfallen und lebensgefährlich verletzt. Der Regierungspräsident in Wiesbaden hat für Angaben zur Ermittlung des oder der Täter eine Belohnung von 500 RM. ausgesetzt. * Der SA=Mann Paul Scholpp, der vor einiger Zeit von Kommunisten überfallen worden war und seiner schweren Schußverletzung erlegen ist, wurde am Donnerstag in Stuttgart zu Grabe getragen. * Die Staatspolizei Tilsit unternahm in der Nacht zum Donnerstag eine große Aktion, die diesmal die ehemalige marxistische Hochburg Kulligkehnen im Kreise Gumbinnen erfaßte. Die Untersuchung förderte reiches Schriftenmaterial und Wassen zutage. * Gegen den ehemaligen bulgarischen Ministerpräsidenten Alexander Zankoff wurde von einem Unbekannten ein Bombenanschlag verübt. Zankoffblieb unverletzt. * Der ungarische Minister des Aeußern, Kanya, hat seine Rückreise aus Italien in Wien auf einige Stunden unterbrochen und Bundeskanzler Dollsußz einen Besuch abgestattet. gaben des Nationalsozialismus in einem großen Bund, dem„Reichsbund Volkstum u. Heimat“, zusammengeschlossen. Der Bund ist als straff durchgegliederter Einheitsbund organisiert und erfaßt gegenwärtig bereits rund fünf Millionen deutscher Volksgenossen. Er wurde vom Stellvertreter des Führers als einziger für das Gebiet der Volkstumsarbeit innerhalb der Reichsgrenzen zuständiger und maßgeblicher Bund parteiamtlich anerkannt. Zu gemeinsamem Wirken sind in den Reichsbund u. a. folgende Verbände ausgegangen: Deutscher Bund Heimatschutz, Volksbund Naturschutz, Fichtegesellschaft, die früher in der Gesellschaft für Volksbildung erfaßten Vereine, die Trachtenarbeitsgemeinschaft der deutschen Landsmannschaften, Finkensteinerbund, Musikantengilde, Verein für ländliche Wohlfahrts= und Heimatpflege. Die Führung des Bundes liegt in den Händen des verdienstvollen Volkstumsforschers und Historikers Universitätsprofessor Karl Alexander von Müller=München. Ihm zur Seite treten Ministerpräsident a. D. Granzow und Landeshauptmann Haake. Mit der organisatorischen Leitung des Bundes wurde Werner Haverbeck(Berlin) beaustragt. Reichsbund Volksium und Heimat Zusammenschluß der führenden Verbände Berlin, 17. 8. Die gesamten führenden Verbände der Volkstums= und Heimatbewegung haben sich zur Inangriffnahme der volkskulturellen AufRumäniens Moratorium Hoffnung auf Schuldensenkung Bukarest, 17. 8. Finanzminister Madgearu gab jetzt der rumänischen Presse Aufklärungen über das von Rumänien erklärte Transfermoratorium für die rumänischen Auslandszahlungen und hob hervor, daß die Maßnahme nur darauf zurückzuführen sei, daß verschiedene Staaten durch Erschwerung der rumänischen Exportmöglichkeiten die rumänische Außenhandelsbilanz schwer gefährdet haben. Der Minister verwies darauf, daß der Devisenüberschuß der rumänischen Handelsbilanz für die ersten sechs Monate des lausenden Jahres nur 500 Millionen Lei betrage, während in der gleichen Zeit des Vorjahres 2 Milliarden Lei eingelaufen waren. Die Regierung konnte daher nicht mehr den Beginn der für den 5. September festgesetzten Pariser Verhandlungen mit den Vertretern der rumänischen Auslandsschulden abwarten, nachdem der von rumänischer Seite für den 15. August vorgeschlagene Termin für den Beginn dieser Verhandlungen von den Franzosen abgelehnt worden war. Die am 15. September beginnenden Verhandlungen sollen eine neue Ermäßigung der rumänischen Auslandsschulden erzielen. Hohn Nahes Fachchaus sur Przhgerig Die Mindeststrafe für Totschlag am eigenen Vater Das Berliner Schwurgericht verurteilte am Donnerstag den 18jährigen Vermessungstechniker Otto Przygodda wegen Totschlages an seinem Vater zu zehn Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust. Der Angeklagte hatte, wie bereits berichtet, am Morgen des 21. März dieses Jahres seinen 51jährigen Vater mit einem Vorschlaghammer erschlagen. Am Donnerstag wurde zunächst die Beweisaufnahme mit der Vernehmung von richt aber nicht feststellen, da im Augenblick der Tat keine direkte Gefahr für den Angeklagten bestand, daß der Vater gewalttätig gegen ihn vorgehen würde. Der Angeklagte nahm das Urteil gesaßt entgegen, während die im Saal anwesende Mutter und seine fünf Geschwister in lautes Weinen ausbrachen. In seinem letzten Wort erklärte Otto Przygodda unter Tränen, er bereue, daß er durch seinen grausamen Vater zum Totschläger geworden sei. dern die tiefsten Seinsgrundlagen des Volkes künstlerisch zu erforschen trachtet. Verstehen der nationalen Eigentümlichkeiten, Liebe zur großen musikalischen Tradition unseres Vaterlandes, Herauswachsen einer neuen Kultur aus dem wunderbaren Kulturgut unserer Väter, seien die Kulturaufgaben des nationalsozialistischen Künstlers. Wie sehr diese innere Forderung an den gegenwärtigen deutschen Künstler bereits schon im Rahmen dieses Musikfestes eine erste Erfüllung sand, bewies Ludwig Lürmanns (geb. 1895) einprägsames und dabei in der Haltung durchaus edles„Deutsches Lied“, das dem neuen Deutschland und seinem Führer Adolf Hitler zum 1. Mai 1983 gewidmet ist. Der Pyrmonter Musikverein und das Dresdener Philharmonische Orchester unter Leitung von Generalmusikdirektor Walter Stöver hoben das eindrucksvolle Werk aus der Taufe. Ein formal interessantes, fast apokalyptisch zu nennendes„Klopstock=Tripty= chon" nach Gesängen aus dem Messias des aus Berlin gebürtigen Hermann Simon (1896), das in seiner an Bruckner gemahnenden Stimmung wohl den Altarbildern des Grünewald, Schongauer usw. verwandt ist, bot Musikdirektor Liescher als Uraufführung mit dem klanglich wie rhythmisch ausgezeichneten Bremer Domchor, Mitgliedern der Dresdener Philharmonie, Käthe van Tricht(an einem geradezu unmöglichen Cembalo!) sowie Mimi Kittner(Sopran) und Magda Riecke(Alt) als Solisten. Eine innerlichst fromm empfundene Musik, die in unserem bisherigen Musikleben eine wahrhafte Oase darstellt und für Veranstaltungen getstlicher Musik nur empfohlen werden kann. Herb in ihrer Art und zeitweilig den Lied#mpositionen des Barock verwandt sind die Vartationen für Streichtrio und Sopran nach Texten von Stefan George von Ernst Lothar von Knorr, von denen einige wenige Gesänge(besonders die ausdrucksstarke Schlußstrophe) auch einen eigenen Stil repräsentieren. Langatmige, monotone Musik, an der mna kaum große Lichtseiten entdecken kann, ist die Kantate für Singstimme(Paul Gümmer) und Kammerorchester von Paul Höffer (1895), die dazu noch das Klavier in fast kinohafter Weise verwendet. Unzweifelhafte, durch Hindemiths neuen Stil modernisierte Barockeigentümlichkeiten trägt Hugo Distlers (1908) rhythmisch forsche und gegenwartsnahe gekonnte Hymne„An die Natur“ für gem. Chor, Sopran, Streichorchester und Cembalo, während des gleichaltrigen Kurt Fiebig Streichquartett kaum mehr als eine durchschnittliche Schülerarbeit ist. Unverkennbares Profil, das uns schon gelegentlich des Dortmunder Tonkünstlerfestes auffiel, kennzeichnet die„Hymne für Männerchor, drei Trompeten, Pauken und Orgel“ auf Worte von Krishnamurti des in der Wahl seiner kompositorischen Mittel nicht immer ganz ernsthaften Karl Höller(1907). Während z. B. alle Bläsereffekte außerordentlich sinnvoll angewandt werden zur Schilderung der in der Dichtung ausgedrückten Weltfremdheit, ist der beinahe sentimentale Orgelpart vollständig verfehlt. Ein zweites Konzert unter der Leitung von Generalmusikdirektor Stöver ist der Wiedergabe einer Reihe von Orchesterwerken gewidmet.—01— 8300 Festspielbesucher in Bayrenth. Die amtlichen Bayreuther Fremdenlisten weisen bisher 8800 Festspielbesucher auf, davon 1650 Ausländer, also nicht ganz 20 Prozent aller Gäste. Von den Ausländern sind über 300 Amerikaner, mehr als 200 Engländer, 200 Schweizer und 200 Tschechen, 150 Franzosen, 125 Holländer, 90 Italiener, 60 Oesterreicher, 30 Belgier und je 20 Dänen und Norweger. 4000 Jahre altes Flachgrab. In Löhe im Regierungsbezirk Stade wurde eine vorgeschichtliche Grabanlage freigelegt, die, aus der jüngeren Steinzeit stammend, ein Alter von viertausend Jahren ausweist. Es handelt sich eigenartigerweise um ein Flachgrab, d. h. ein in den Boden eingetieftes Grab ohne Hügel. Es wurden weiter eine fast vier Zentimeter lange, durchbohrte, röhrenfürmige Bernsteinperle, ein kleiner Schulternapf mit Henkel, zwei geschliffene Feuersteinbeile, vier Tongesäßze und ein Trichterrandbohrer gesunden. etwa 15 Zeugen fortgesetzt. Bekannte des Angeklagten und Kollegen des getöteten Vaters machten nähere Angaben über das Familienleben bei Przygodda. Der Vater wurde als tüchtiger Arbeiter bezeichnet, allerdings nur, wenn er nüchtern war. Im Zustande der Betrunkenheit wurde er auch gegen seine Kollegen gewalttätig. Der Angeklagte wurde, vor allen Dingen von seinem früheren Lehrer, als fleißiger und lieber Mensch bezeichnet. Die beiden medizinischen Sachverständigen, die über den Obduktionsbefund des Getöteten vernommen wurden, sagten übereinstimmend aus, daß der Tod des Maurerpoliers Fritz Przygodda durch etwa fünf Hammerschläge herbeigeführt worden sei. Der Staatsanwalt erklärte, wenn auch gewisse Umstände dafür sprächen, daß der Angeklagte seinen Vater mit Ueberlegung getötet habe, so seien die Voraussetzungen des Mordes doch nicht erfüllt, weil dem Angeklagten nicht zu widerlegen sei, daß er sich im Augenblick der Tat in einem Erregungszustand befunden habe. Der Angeklagte sei also wegen Totschlages zu bestrafen, und zwar schreibe das Strafgesetzbuch bei Totschlag am eigenen Vater eine Mindeststrafe von zehn Jahren Zuchthaus vor. Außer dieser Strafe beantragte der Staatsanwalt zehn Jahre Ehrverlust. Auch das Gericht kam zur Verurteilung des Angeklagten wegen Totschlages zur Mindeststrafe von zehn Jahren Zuchthaus, sprach aber gegen den Angeklagten mit Rücksicht auf die ganzen Umstände der Tat nur fünf Jahre Ehrverlust aus. In der Urteilsbegründung schilderte der Vorsitzende ausführlich das zerrüttete Familienleben des Angeklagten, das zu der Tötung des Vaters geführt habe. Einen Dauernotstand, wie ihn der Verteidiger des Angeklagten als gegeben ansah, konnte das GeSchmarotzer Das Elend der Blinden ausgenutzt Eine Verhandlung vor dem Düsseldorfer Schnellgericht entlarvte die abstoßenden Geschäftsmethoden, mit denen Düsseldorfer Blinden=Konzert=Unternehmer sich ansehnliche Verdienste durch den Appell an das Mitleid der Bevölkerung für die armen Blinden verschafft haben. In allen Teilen Deutschlands veranstalteten sie Konzerte. Die Künstler erhielten jeweils nur 30 bis 40 RM., und den Löwenanteil von 600 bis 800 RM. je Veranstaltung steckten die Unternehmer in die eigene Tasche. Die mitgeführten Verkaufslisten wurden nebenher zu verbotenen Geldsammlungen benutzt. Die gezeichneten Beträge wurden ausradiert und kleine Kartenpreise eingesetzt, damit bei einer evtl. Revision durch die Steuerbehörde nicht etwa eine verbotene Sammlung festgestellt werden konnte. Diese Einnahmen waren so hoch, daß sich einer der „Unternehmer“ eine Villa bauen und zwei Personenautos halten konnte. Die Polizei kam glücklicherweise nun hinter diese Schwindeleien, und das Schnellgericht verurteilte die Betrüger zu längeren Freiheits= und Ehrenstrafen. Ein seiner„Arbeiterführer“. Wegen Unterschlagung von 6848 Reichsmark Gewerkschaftsgeldern„wurde vor kurzem der frühere Gewerkschaftsführer des Deutschen Metallarbeiterverbandes, Ortsgruppe Saalfeld, Paul Möbus, vom Amtsgericht Saalfeld zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Gegen das Urteil legte der Angeklagte Berufung ein, ebenso der Staatsanwalt. Die Strafkammer erhöhte jetzt die Strafe auf zehn Monate Gesängnis. Möbus bestritt, sich die Gelder angeeignet zu haben, vermochte aber nicht anzugeben, wohin sie gekommen sein könnten. Opelwagen 4/20 PS., 1,1 Liter,=Sitzer, gut erhalten, sofort preiswert zu verkaufen. „„ M. Jordan Icturen 1943 Bahnhofstraße 48 Miele das leichtlaufende Markenrad Das Rad für den anspruchsvollen Fahrer. Beim Miele-Fahrrad haben Sie die Gewähr, daß Sie für Uhr Geld den höchsten Gegenwert in Ware bekommen. Zu haben in den Fahrradhandlungen. Darlehen jelen Zweck. Tügung bis 2u 8 Jahren. Für Hypotheken günstigen Sondertarif. Kostenlose Auskunft durch: Generalvertreter der Bavaria Zweckspargesellschaft m. b.., Nürnberg. Fr. Aubel, Bielefeld, Albrechtstraße 25. Bei schriftl. Anfragen Rückporto beilegen. 26.8. Junge Bierländer Ganse Junge Bierländer Enten Poularden Ig. Hähnchen Suppenhühner Aehe auch in kleinen Bratenstücken. Alles nur feinste frische Ware zu billigst. Preisen bei N. Raisialtn Breite Str. 10 Fernr. 769 Kleiderschrank neu, 180 br., m. 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Nähere Einz hang in den Stra Fahrplantafel am Die Straßenbverkehr in Sond entgegenkommen; eines regen Zusp. versuchsweise getri Dauereinrichtung Aerzte=Sonn Die Bielefeld vor längerer Zeit einer ordnungsmä an Sonn= und F. tagsdienst einzufül Verwirklichung di gegenstanden, sind ganzen Reihe von weiteren Umgebun richtung sehr gu Diese Erfahrunge Bielefelder Aerzte rat= und hilfesuch Beschluß durchzufü Der Sonntag Sinn, ärztlichen dringenden Fällen sicherzustellen. Du dienst sollen die h nicht gezwungen w tagsdienstes in Ar in der Folge von dienstes weiterbe Kranken soll unter Freiheit in der bleiben. 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August 1933 Krets und Lupus Eimesegen Eine Schau für jeden Jeder Bielefelder muß sie besuchen 45 Erwerbslose arbeiten beim städtischen Gemüseban Auf dem städtischen Gemüsebau an den Heeper Fichten sind neben den dauernd Beschäftigten Siedlungsschülern seit einiger Zeit 45 Wohlfahrtsarbeiter mit der Einbringung der Ernte beschäftigt. Zum größten Teil haudelt es sich um verheiratete Erwerbslose, die für die Dauer der Arbeit neben ihrer regulären Unterstützung eine Zuschußunterstützung in Form von Fett und Lebensmitteln bekommen. Bis in den Spätherbst hinein ist Arbeitsmöglichkeit vorhanden. Auch in diesem Jahre ist die gesamte Ernte wieder für die Volksküchen bestimmt. Straßenbahn fördert Marktverkehr Frühwagen an den Sonnabenden Am Sonnabend, den 19. und 26. August, sowie am 2. September wird der FünfminutenVerkehr mit den Straßenbahnlinien 1, 2 und 8 statt bisher um 10½ Uhr bereits ab 8 Uhr vormittags vom Betriebsamt aus ausgenommen. Nähere Einzelheiten werden durch Aushang in den Straßenbahnwagen und auf der Fahrplantafel am Jahnplatz bekanntgegeben. Die Straßenbahn will mit diesem Zusatzverkehr in Sonderheit den Marktbesuchern entgegenkommen; sollten die Einsatzwagen sich eines regen Zuspruches erfreuen, so soll die versuchsweise getroffene Einrichtung zu einer Dauereinrichtung gemacht werden. Der Ruf nach dem Arzi Aerzte=Sonntagsdienst in Bielefeld Die Bielefelder Aerzteschaft hatte bereits vor längerer Zeit beschlossen, zur Sicherung einer ordnungsmäßigen ärztlichen Versorgung an Sonn= und Feiertagen den Aerzte=Sonntagsdienst einzuführen. Die Bedenken, die der Verwirklichung dieses Beschlusses bisher entgegenstanden, sind jetzt beseitigt. In einer ganzen Reihe von Städten der näheren und weiteren Umgebung hat man mit dieser Einrichtung sehr gute Erfahrungen gemacht. Diese Erfahrungen zwingen nun auch die Bielefelder Aerzteschaft dazu, im Interesse der rat= und hilfesuchenden Kranken den obigen Beschluß durchzuführen. Der Sonntagsdienst der Aerzte hat den Sinn, ärztlichen Rat und ärztliche Hilfe in dringenden Fällen unter allen Umständen sicherzustellen. Durch den ärztlichen Sonntagsdienst sollen die hilfesuchenden Kranken jedoch nicht gezwungen werden, die Aerzte des Sonntagsdienstes in Anspruch zu nehmen oder sich in der Folge von den Aerzten des Sonntagsdienstes weiterbehandeln zu lassen. Dem Kranken soll unter allen Umständen die völlige Freiheit in der Wahl des Arztes bewahrt bleiben. Er soll deswegen in allen Fällen zunächst seinen Hausarzt aufsuchen oder, wenn nötig, zu sich rufen lassen. Nur dann, wenn der eigene Hausarz; icht zu erreichen ist, soll ein Arz: des Sonntagsdienstes in Anspruch genommen werden. Die Weiterbehandlung soll in allen Fällen der eigene Hausarzt wieder übernehmen: Es ist kein Geheimnis, daß an Sonn= und Feiertagen in dringenden Fällen oft—10 Aerzte angerufen werden mußten, bis der Kranke endlich Rat und Hilfe fand. Dieser Zustand war für den Kranken und auch für den Arzt in gleicher Weise unerträglich. In der Aerzteschaft entstand eine derartige Beunruhigung, daß die meisten Aerzte es kaum wagten, an Sonn= und Feiertagen außerhalb Bielefelds die oft dringend notwendige Erholung zu suchen. Die Einrichtung des Aerztesonntagsdienstes gibt dem Arzt die Möglichkeit zur Ausspannung und Erholung, dem Kranken aber die absolute Sicherheit der ärztlichen Versorgung und damit das notwendige Gefühl der Geborgenheit. Die Einrichtung des Aerzte=Sonntagsdienstes erfolgt mit Wirkung ab 19./20. August. In den Sonnabend=Ausgaben der Bielefelder Zeitungen wird jeweils auf den Sonntagsdienst besonders aufmerksam gemacht. Wie wir schon gestern berichteten, findet in der Zeit vom 23. August bis zum 3. September in der Volkslesehalle, Zimmerstraße, eine Ausstellung„Kampf dem Krebs“ statt. Die Ausstellung wird vom Deutschen Hygiene=Museum Dresden im Verein mit dem Westfälischen Verein für Krebs= und Lupusbekämpfung Münster, dem Städtischen Wohlfahrtsamt und dem Kreiswohlfahrtsamt veranstaltet. Der Westfälische Verein für Krebs= und Lupusbekämpfung wird gleichzeitig eine Lupuslandesschau anschließen. Die gesamte Ausstellung wird am 23. August im Beisein der Behörden eröffnet werden. Es ist zweckmäßig, die Karten, deren Preise äußerst niedrig gehalten sind(Erwerbslose haben Ermäßigung) im Vorverkauf zu beschaffen. Vereine u. Verbände können außerdem die Karten in Kommission erhalten, auf diese Weise ist die Möglichkeit gegeben, einen umfangreichen Teil der Bevölkerung zu erfassen. Der Krebs ist wohl die heimtückischste Krankheit, eine der häufigsten Todesursachen. 86 000 Menschen sterben in Deutschland jährlich an Krebs, 200 000 Krebskranke sind in dauernder Behandlung. Diese Zahlen sind nun kein Grund, sofort zu glauben, daß die geringsten Krankheitssymptome sofort auf Krebskrankheiten zielen müssen. Pflicht eines jeden ist aber, sich die Krankheitserscheinungen des Krebses zu merken und bei deren Auftreten sich unverzüglich in ärztliche Behandlung zu geben. Irrig ist die Meinung, daß ein mit Krebs behafteter Mensch nun unbedingt ein Kind des Todes ist. Im Gegenteil, eine strenge Selbstbeobachtung, der Weg zum Arzt und genaue Befolgung seiner Vorschriften genügen fast immer, diese schleichende Krankheit auszuheilen. Wie ist nnn Krebs erkennbar? Krebsverdächtig sind: 1. Wunden, die nicht heilen wollen, 2. Harte Knoten, die an bislang weichen Stellen auftreten, 3. Gewächse, die plötzlich größer werden, 4. Unregelmäßige Blutungen bei der Frau, besonders in den Wechseljahren. 5. Blut oder Blutspuren im Erbrochenen, Auswurf, Stuhl und Harn. Manche andere Verdachtszeichen sind dauernde Heiserkeit, Schling= oder Magenbeschwerden. Wer diese Erscheinungen bei sich feststellen kann, suche am besten sofort den Arzt auf. Gerade die Schmerzlosigkeit des Krebses zu Anfang seiner Entwicklung läßt oft die Erkrankten nicht an den Ernst der Lage denken. Erst im fortgeschrittenen Stadium pflegt der Krebs ständige Schmerzen zu bereiten, doch dann ist es vielfach zu spät. Es gibt nun verschiedene Arten des Krebses, die auch eine verschiedene Behandlung erfordern. Am leichtesten erkennbar ist der durch eine Verdickung hervorgerufene und später in eine leichte Schwellung übergehende Hautkrebs. Beim Lippen= und Zungenkrebs entsteht meist eine Verhärtung an der Unterlippe. Pfeisenraucher werden manchmal von dieser Krankheit befallen, da durch das dauernde Tragen der Pfeise im Munde die Unterlippe in Mitleidenschaft gezogen wird. Kehlkopfkrebs ist eine der selteneren Krebserkrankungen. Der Lungenkrebs ist häufiger geworden in den letzten zehn Jahren, vielleicht als Folge der gewaltigen Grippeepidemie 1918/19. Speiseröhrenkrebs ist bei den Männern zehnmal häufiger als bei den Frauen, wohl auf übermäßigen Alkoholgenuß und zu starkes Rauchen zurückzuführen. Am meisten wütet der Magenkrebs, dem allein 28000 Todesfälle im Jahr zugeschrieben werden. Krebs ist heilbar. Umso eher, wenn er so früh wie möglich behandelt wird. Es gibt nur einen Weg, Krebs zu verheilen, und der ist, ihn zu vernichten. Wichtig ist auf jeden Fall, daß jeder Bielefelder, ob arm, ob reich, alt oder jung, sich diese Ausstellung ansieht und aus ihr Lehren zieht. Wie mancher kann da erst einer Krankheit auf die Spur kommen, von deren Vorhandensein er bisher keine Ahnung hatte. Weiter Ausstellungen im Kunsthaus „Die Gemeinschaft“ Da sich für das Kunsthaus bisher kein geeigneter Mieter gefunden hat, können im Einverständnis mit dem Magistrat die Kunstausstellungen dort vorläufig fortgeführt werden, unter der Voraussetzung, daß möglichst geringe Kosten entstehen. Zunächst ist von der Kulturabteilung der NSDAP. eine Ausstellung der Künstlergruppe „Die Gemeinschaft“ in Aussicht genommen. Diese Ausstellung wird augenblicklich noch im Folkwang=Museum in Essen gezeigt und hat dort, wie in Berlin, wo sie unter Beteiligung der Reichsregierung eröffnet wurde, die Anerkennung und Zustimmung der national empfindenden Kunstkreise gefunden. Näheres über die ausstellenden Künstler wird noch bekanntgegeben werden; die Ausstellung wird voraussichtlich am 27. August eröffnet. „Novembergeist“. Großakarm Es nappi der der Federwehe „Das Betriebsamt brennt“ * Unfall am Fußbach In der vergangenen Nacht fuhr am Fußbach eine Autodroschke gegen einen Gartenzaun. Der in dem Auto sitzende Kaufmann Georg B. aus Heepen wurde dabei herausgeschleudert und erlitt Kopfverletzungen. Er wurde in das Krankenhaus Gilead gebracht. # Straßensperrung Die Osningstraße zwischen Buschkampstraße und Stadtgrenze wird wegen Straßenbauarbeiten für die Zeit vom 16. bis 31. August für den Fahrverkehr gesperrt. Während der Sperrung wird der Verkehr durch die mit Umleitungs= und Richtungsschildern versehenen Straßen geleitet. Der städtische Feuerlöschausschuß hatte für Donnerstag eine Gerätebesichtigung auf der Feuerwache angeordnet. Eine Minute vor der angesetzten Zeit wurde die Glasscheibe des Melders am städtischen Betriebsamt eingeschlagen. Nach drei Minuten war die Berufsfeuerwehr an Ort und Stelle, nach sieben Minuten begann sie zu löschen. Um 18.34 Uhr erfolgte Großalarm für sämtliche Bielefelder Wehren und Sanitäter. Die Autobomilspritze des Landkreises traf um 18.55 Uhr an der„Brandstelle“ ein und begann punkt 19 Uhr mit dem Löschen. Die Zweiradmotorspritze— besetzt mit Leuten der Abteilungen 1, 2, Turner und Berufsfeuerwehrmännern— folgte um 19.05 Uhr und griff um 19.14 Uhr ein. Zur gleichen Minute kam die Abteilung 5 ohne Gerät; Schildesche folgte 19.15 Uhr, Sieker 19.40 Uhr, Gellershagen 19.57 Uhr. Der erste Sanitäter traf bereits um .55 Uhr ein. Der Großalarm kam allen Beteiligten völlig überraschend. Als Uebungsidee war ein Großfeuer auf dem Betriebsamtsgelände angenommen. Insgesamt wurden 159 Wehrleute, 34 Sanitäter und eine Helferin mobil gemacht; die erst seit etwa einem Jahr bestehende Wehr des städtischen Betriebsamtes trat mit 9 Mann und vier Schneelöschern in Aktion. Man bekämpfte das angenommene Feuer aus nicht weniger als 31 Strahlrohren und verspritzte je Minute nicht weniger als 4,5 Kubikmeter Wasser. Für zehn Rohre wurde das Wasser den Becken der Kühltürme und Brunnen, also offenen Behältern entnommen, für die übrigen aus dem städtischen Betriebsnetz. Alles in allem eine Uebung, wie sie in diesem Umsang seit zwei Jahren in Bielefeld nicht mehr stattgefunden hat. Die Uebung, die sich bis in die 9. Abendstunde hinzog, wurde von Branddirektor Ritter geleitet. Außerdem nahmen Rechtsanwalt Koch als Vorsitzender des Roten Kreuzes, Bezirksinspekteur Dr. Esselbrügge, Oberbürgermeister Dr. Prieß und Herren des Feuerlöschausschusses daran teil. Die Sanitäter hatten übrigens einem wirklich Verletzten Hilfe zu leisten: einem Wehrmann der 4. Abteilung fiel ein zwei Zentner schwerer Kanaldeckel auf den großen Zeh und verursachte eine bös blutende Quetschwunde. Branddirektor Ritter betonte in seiner Schlußkritik, daß die Uebung im allgemeinen gut geklappt habe. Zu rügen sei nur, daß die Abteilungen 3 bis 5 ohne Handspritzen gekommen seien, bei Abteilung 5 sei außerdem unterwegs die Leiter zu Bruch gegangen und an der Brandstelle habe man verschiedentlich die Schlauchdichtungen herausgeschlagen. Außerdem habe die Uebermittlung des Alarms an die Sanitäter zu lange gedauert. Dr. Esselbrügge erklärte, für diese späte Benachrichtigung müsse man das System verantwortlich machen. Oberbürgermeister Dr. Prieß dankte allen Mitwirkenden, betonte, daß gerade ihre Tätigkeit im besten nationalsozialistischen Sinne gemeinnützig sei, und schloß mit einem„Gut Wehr!" auf Feuerwehr und Sanitäter.—— Sonderkommissare für die Hilfspolizeibeamten Die Pressestelle der Regierung Minden teilt mit: Bei den Verwaltungsbehörden sind jetzt Sonderkommissare für die Hilfspolizeibeamten ernannt worden. Es sind dieses: bei der Regierung in Minden, Standartenführer Brinkmann in Münster, bei den Landräten in Bielefeld, Halle und Wiedenbrück Truppführer Buchs in Bielefeld, bei den Landräten in Büren und Paderborn Truppführer Nagorny in Bielefeld, bei den Landräten in Minden, Lübbecke und Herford Sturmhauptführer Platt in Bad Oeynhausen, bei den Landräten in Höxter und War burg Truppführer Leister in Höxter. Kunst im Dienste der Lersetzung Mit Unterstützung der Staatlichen Galerie in Stuttgart und anderer Museen veranstaltet das Bielefelder Museum in er geschichtlichen Abteilung eine höchst lehrreiche Ausstellung unter dem Titel„Novembergeist", Kunst im Dienste der Zersetzung. Man wird diese Ausstellung nicht ohne Erschütterung verlassen. Sie soll auch aufrütteln und abschrecken. Man findet die bekanntesten Vertreter des Novemberzeitgeistes: Otto Dir, George Groß, Felixmüller, Archipenks, Beckmann, Kleinschmidt, Meidener u.., die bis zum 5. März 1933 als Große im Reiche der Kunst galten, und deren Zersetzungsarbeit der deutsche Bildungsphilister mit bewunderndem Augenaufschlag hinnahm, bis Adolf Hitler am 5. März den Strich unter dieses Kapitel „Deutsche Kultur= und Kunstgeschichte“ setzte. Die Ausstellung wird am Sonntagmorgen um 11.30 Uhr mit einem kurzen Vortrag von Museumsdirektor Dr. Schoneweg eröffnet. Sie steht unter besonderer Aufsicht. Jugendlichen unter 20 Jahren ist der Zutritt verboten. Allen, die am kulturellen Leben unseres Volkes inneren Anteil nehmen, sei der Besuch dieser ernsten Ausstellung empfohlen. Luthertag in Bielefeld Vorbereitungen der„Deutschen Christen“ Zur Vorbereitung einer würdigen und machtvollen Lutherfeier anläßlich des 450. Geburtstages Dr. Martin Luthers hat die Glaubensbewegung„Deutsche Christen“ für Bielefeld einen engeren Ausschuß gewählt, bestehend aus den Herren: Pg. Wilke, Roonstraße 4(als Gau= und Kulturfachberater der NSdAP.), Pg. Fritz Lohmann, Breite Str. 38(als Leiter des Untergaues Bielefeld), Pg. Bücherrevisor Holtkamp, Buddestraße 3 (als Kreisleiter für den Bezirk der Kreissynode Bielefeld), Pfr. Buschtöns, Nelkenstraße 6, Pg. Ernst Gaeth, Königsbrügge 20. Alle Vereinigungen, die sich an einer gemeinsamen Lutherfeier beteiligen wollen, werden gebeten, sich mit einem dieser Herren in Verbindung zu setzen. Kultur im neuen Staat Tagung der Kulturwarte Ostwestsalens in Bielefeld Im alten NSDAP.=Verkehrslokal Wiegand in der Webereistraße sand eine Zusammenkunft der Kreiskulturwarte Ostwestfalens unter Leitung des Gaukulturwarts Or. Wiegand(Detmold) statt. Die Tagung war von etwa 30 Parteigenossen besucht. Gaukulturwart Dr. Wiegand eröffnete die Tagung mit einem ausführlichen Hinweis auf die Aufgaben der Kulturwarte. Neben den wichtigen künstlerischen Bestrebungen müsse der Neuaufbau unseres deutschen Kulturlebens auch auf wissenschaftlichem Gebiete von den Kulturwarten gefördert werden. Dr. Wiegand wies da besonders auf die Pflege der Familienforschung und Vorgeschichte, sowie der Zeitgeschichte hin. Er erwarte, daß für diese Gebiete von jedem Kreiskulturwart besondere Fachbearbeiter eingesetzt würden, die ihm umgehend zu benennen seien. Kreiskulturwart Wilke begrüßte die Teilnehmer der Tagung im schönen Bielefeld. Es sei das erstemal, führte Pg. Wilke aus, daß sich ein größerer Kreis von Kulturwarten zu einer Aussprache zusammenfände. Die Anregung, die nächste Tagung in Bielefeld in einem historischen oder sonst kulturell wertvollen Raum stattfinden zu lassen, würde gern entgegengenommen. Pg. Wilke gab dann Erläuterungen zu seiner Arbeit in Bielefeld. Ueber das Gebiet der Vorgeschichte sprach Pg. Prof. Dr. Andree(Münster), seine Ausführungen mit einer Einladung zum Eintritt in die Arbeitsgemeinschaft für Vorgeschichte in Rheinland=Westfalen verbindend. Weiter wurde Verkehrsverband Teuloburger Wald In Zukunft nur noch Gebietsausschuß Am 23. Juni 1933 ist ein Gesetz über den Reichsausschuß für Fremdenverkehr erlassen worden. Nach diesem Gesetz und den Durchführungsbestimmungen gehen die Aufgaben der Verkehrsverbände in Zukunft auf den Landesverkehrsverband über. Der für unser Gebiet zuständige Landesverkehrsverband ist der Westf. Verkehrsverband e.., Dortmund. Das neue Reichsgesetz bringt klar zum Ausdruck, daß die gesamte Verkehrswerbung künftig bei den sogenannten Landesverkehrsverbänden stärker denn je zentralisiert wird. Bezirks= oder Unterverbände haben ihre Arbeit einzustellen. Die Betreuung des von ihnen verwalteten Gebietes übernimmt in Zukunft der Landesverband, der Vertrauens= oder Gebietsausschüsse bestimmen und einsetzen wird. Für das gesamte Verbandsgebiet des Westfälischen Verkehrsverbandes werden 4 Gebietsausschüsse gebildet werden, und zwar 1. Sauerland einschl. Siegerland und Wittgenstein, 2. Industriegebiet, 3. Münsterland, 4. Teutoburger Wald einschl. Wiehengebirge, Lippisches Bergland und Eggegebirge. Jeder Gebietsausschuß soll sich aus etwa 12 Mitgliedern zusammensetzen. Die Mitglieder werden vom Vorsitzenden des Westfälischen Verkehrsverbandes unter Berücksichtigung der Teile des in Frage kommenden Verbandsgebietes berusen. Aufgabe des Gebietsausschusses ist die vorbergtende Behandlung aller Verkehrsfragen des betressenden Verbandsgebietes für den Vorstand. Der Vorstand des für unser Gebiet zuständigen Verkehrsverbandes Teutoburger Wald soll künftig nur noch aus 10 oder höchstens 15 Mitgliedern bestehen. Als Unterverband ist auch unser Verband aufgelöst worden. Die Liquidation erfolgt bis zum 1. Oktober d. I. Die Hauptversammlung findet am 8. September in Tecklenburg statt. Den Tagungsteilnehmern steht von Bielefeld aus ein Autobus zur Verfügung. * Hapag= und Lloyd=Agenturen im Dienst der RSDAP.=Lotterie Wie uns mitgeteilt wird, haben sich die Hamburg—Amerika Linie und der Norddeutsche Lloyd Bremen in den Dienst der NSDAP.= Lotterie gestellt, um die Regierung in ihrem energischen Kampf gegen die Arbeitslositzkeit zu unterstützen. Lose werden daher bei den Vertretungen der beiden Schiffahrtsgesellschaften, und zwar bei Ernst Kisker, Obernstr. 2, und Ferd. Schmidt Sohn, Brüderstraße 7, erhältlich sein. die Bearbeitung zeitgeschichtlicher Dokumente eingehend besprochen. Ueber die Fragen der bildenden Kunst sprach Pg. Architekt Bartels(Münster). Nach dem Theater würden jetzt Kunstausstellungen und Kunstsammlungen die besondere Förderung der Regierung finden. Pg. Bartels wies auf die geplante Kunstausstellung„Westfalenkreis“ in Münster hin, die am 16. September eröffnet wird. Leider konnten die Gebiete Musik, Theater und Rundfunk nicht mehr besprochen werden, da allein diese ersten Punkte eine Aussprache von über drei Stunden in Anspruch nahmen; alles andere mußte der nächsten Tagung vorbehalten bleiben. Mit einem Heil auf den Führer schloß der Gaukulturwart die anregend verlaufene Tagung. Aus der Bewegung 2. Kreisschulungstag der REDup. Die Kreispreffestelle der REDAP. Bieleseld teilt mit: Am Sonntag, 20. August, findet für die Amtsund Stabswalter der Ortsgruppen Jahnplatz, Kamphof=Schildesche und Kesselbrink ein Kreisschulungstag in Werther statt. Das Programm wickelt sich wie folgt ab: 5 Uhr morgens Antreten auf dem Schillerplatz, Kommando Pg. Böning;.15 Uhr: Abmarsch nach Werther, Kommando Pg. Böning;.30—.00 Uhr: Kafseepause, Hotel Deutsches Haus;.15—.00 Uhr: Geländesport, Kommando Pg. Bracksiek;.30—11.00 Uhr: Kirchgang; 11.30—12.00 Uhr: gemeinsames Mittagessen, Hotel Deutsches Haus; 12.00—13.30 Uhr: Pause; 13.30—13.40 Uhr: Begrüßung durch Kreisschulungsleiter Pg. Kornils; 13.45—14.15 Uhr: Gauinspekteur Homann:„Die Entwicklung des Nationalsozialismus“; 14.30—15.00 Uhr: stellv. Kreisleiter Pg. Röser: Parteidesziplin; 15.15 bis 15.30 Uhr: Kaffeepause; 15.45—16.15 Uhr: Intendant Pg. Leon Geer: Das deutsche Theater; 16.30 bis 17.00 Uhr: Pg. Kornils:„Deutschlands Wirtschaft im Konzert der Völker“; 17.15 Uhr: Schlußwort; 17.30 Uhr: Abmarsch nach Bielefeld, Kommando: Pg. Böning; 19.30 Uhr: Eintreffen in Bielefeld, Schillerplatz. Kulturaufgaben der nationalsozialistischen Bewegung Auf dem letzten Kreisschulungsabend der NSDAP. sprach der Kreiskulturwart Pg. Wilke über die Kulturausgaben der nationalsozialistischen Bewegung. Pg. Wilke führte etwa folgendes aus: Für uns ist der Kulturkampf in größerem Ausmaße erst nach Ergreisung der Macht im Staate möglich geworden. Die Aufgabe der Deutschen Christen ist, der Kirche Eisen ins Blut zu gießen. Im Schulwesen leistet der NS=Lehrerbund vorzügliche Arbeit. Wichtig ist für uns die Kenntnis der deutschen Vorgeschichte. Die vorläufig geschlossene Volkshochschule wird wahrscheinlich in diesem Winter nicht mehr eröffnet werden. Es ist beabsichtigt, diese Volkshochschule zu einer Hochschule für Politik und Geschichte umzugestalten. Das Theater darf nicht Vorrecht einer bestimmten Gesellschaftsklasse sein. Daher wurde auch hier eine Besuchergemeinde ins Leben gerufen, die durch ihre Preisgestaltung es jedem Einwohner möglich macht, in das Theater zu gehen. Bisher ist das Theater eine internationale Angelegenheit gewesen. Die Literatur war pazisistisch verseucht. Auch hier in Bielefeld hat eine genaue Prüfung der vorhandenen Bücher stattgesunden. Etwa 3000 Bücher wurden ausgesondert. Der Rundsunk ist für uns ein Instrument geistiger Erneuerung. Pg. Dr. Göbbels will es erreichen, daß die Zahl der Rundsunkhörer bald 10 Millionen beträgt. Bielefeld hat in seiner Oetkerhalle den akustisch besten Konzert###aal der Welt. Die Persönlichkeit des neuen Theaterkapellmeisters Gößling bürgt uns für gute deutsche Musik. In den Gesangvereinen wird durchweg Gutes geleistet.— Unsere Aufgabe als Nationalsozialisten ist, auf allen Gebieten rein deutsche Kultur zu pflegen und zu fördern. Die zahlreichen Zuhörer dankten dem Redner durch starken Beifall. An den Vortrag schloß sich eine kurze Aussprache an. Ortsgruppe„Adolf=Hitler=Park“ der NS.=Frauenschaft Infolge zu starken Anwachsens der Ortsgruppen Siegfried und Johannisberg wurde vor einigen Tagen eine neue NSDAP.=Ortsgruppe„AdolfHitler=Park“ gegründet. Donnerstag abend fand die Gründungsversammlung auch innerhalb der NS.=Frauenschaft statt. Kreisleiterin Frau Koch stellte die neue Frauenschaftsleiterin der Ortsgruppe„Adolf=Hitler=Park“, Pan. Frau Buchholz, vor. Die Grenzen dieser Ortsgruppe verlausen von der Iöllenbecker Straße, Wittekindstraße, Humboldtstraße und Waldstraße. Alles, was von diesen Straßen ab in Richtung Dornberg wohnt, gehört zur Ortsgruppe„Adolf=Hitler=Park". Frau Koch machte weiter bekannt, daß die vorgesehene Rednerin Frau Hoffmann infolge Erkrankung verhindert sei. Schwester Elsbeth habe jetzt ihren Ausweis als Gaurednerin erhalten und Frau Hoffmann sei bereits durch sie in den vorgesehenen Versammlungen vertreten worden. Nachdem ein Mädel vom B. d. M. ein Gedicht vorgetragen hatte, ergriff Schwester Elsbeth das Wort zu ihrem Vortrag über die deutsche Frauenfront im Dritten Reich. Sie kennzeichnete den Sinn des Nationalsozialismus der deutschen Frau, begrüßte das Einspannen der beiden christlichen Konsessionen— durch das Konkordat und die Glaubensbewegung Deutsche Christen— im Sinne des Nationalsozialismus und sprach weiter über die Rassenfrage. Mit dem Wunsche, mit den Männern vertrauensvoll ins Dritte Reich zu wandern, schloß Schwester Elsbeth ihre mit langanhaltendem Beifall ausgenommenen Ausführungen. Nach einem Liedervortrag der Gruppe des B. d. M. teilte Frau Koch mit, daß beabsichtigt sei, die neue Frauenschaft in zwei Zellen zu teilen, um den einzelnen Mitgliedern einen immerhin weiten Weg zu ersparen. Eine Zelle dürfte wahrscheinlich in der Schule Wellensiek, die andere in der Bosseschule tagen. Zum Reichsparteitag können von den Bielefelder Frauenschaften 50 Frauen entsendet werden. Es folgte dann die Verpflichtung einer großen Anzahl Helferinnen. Mit dem Frauenschaftslied und einem Sieg=Heil auf den Führer Adolf Hitler schloß der offizielle Teil des Abends. Aus dem Eänahteise Milzert Straßen und Plätze 0 Ummeln, 17. 8. Ein reges Treiben kann man augenblicklich in der Nähe der Ravensberger Bleiche in Ummeln beobachten. Dort stellen Wohlfahrtsempfänger einen Verbindungsweg zwischen der neuen Kreisstraße Brackwede—Hollen zur Ravensberger Bleiche her. Wie wir hören, handelt es sich hierbei um eine alte Verpflichtung der Gemeinde Ummeln der Bleiche gegenüber. Die Zufahrtstraße wird insbesondere von dem Werk selbst freudig begrüßt werden, geht doch damit ein langgehegter Wunsch, die täglichen schweren Lasten auf bequemerem Wege transportieren zu können, in Erfüllung. Ein weiterer Teil der Wohlfahrtsempfänger wird täglich zu allen vorkommenden zusätzlichen Arbeiten herangezogen, so sind z. B. in den letzten Wochen auch die Schulplätze der hiesigen drei Schulen gründlich renoviert worden. Auch zur Landhilfe erfolgen tageweise Zuweisungen, so daß es den Erwerbslosen möglich tst, durch fleißiges Händeregen bei den Landwirten ihren Winterbedarf selbst zu verdienen und überdies ihr jahrelanges trauriges Los ein klein wenig zu verbessern. rt. Brackwede, 17. 8. Brackwedes Bevölkerung. Bei der letzten Volkszählung wurden in unserer Gemeinde im ganzen 18011 Personen gezählt, und zwar 6280 männlichen und 6731 weiblichen Geschlechts. Ausgegeben wurden an Grundstückslisten 1378 und an Haushaltungslisten 3697 Stück. An Gewerbekarten wurden 270 und an Land- und Forstwirtschaftskarten 70 verausgabt. e. Quelle, 17. 8. Sommersest. Der Arbeitsausschuß der kirchlichen Vereine beschloß in seiner letzten Sitzung, auch in diesem Jahre das Sommerfest am Tage der Brackweder Kirmes, also am 27. August, zu seiern. Vormittags um ½10 Uhr wird im Gemeindehause ein Ingendgottesdienst abgehalten. Nachmittags um 15 Uhr ist Abmarsch vom Gemeindehause zur Friedrich=Wilbelm=Bleiche. Für Kaffee und Kuchen sowie gute Unterhaltung und Ueberraschungen ist gesorgt. Abends geht der Zug mit Fackeln zum Gemeindehaus zurück, wo das Fest mit kurzem Schlußzwort, Zapfenstreich und Gebei ausklingt. Theesen, 18. 8. Neue Posthilfsstelle. Bei dem Kaufmann Walkenhorst in Horstheide ist eine Posthilfsstelle eingerichtet worden. Schützensest in Schildesche Der Schildescher„Johannisberg“ hat zwei neue, stolze Fahnenmasten bekommen, jawohl! Hier wohnt auch der Major, der nicht nur am Schützenfest kommandiert und voraumarschiert, sondern auch zu flaggen versteht. Der Sattlerpalast wird staunen und die Schildescher auch. Der Schützenhutlieferant ist in heller Verzweiflung; denn vor dem Laden stehen die Käufer Schlange, bei der gewaltigen Nachfrage gehen die Schützenhüte zur Neige, und die neue Ladung von der Fabrik kommt meistens zu spät. Glücklich der Schütze, der sich früh genug mit dem vorschriftsmäßigen Hut verforgt hat. M2 85. Große Festzelte werden aufgevaut, Vater Ertel hat sogar die Hecke gestutzt, damit diese schön ausgerichtet dasteht, wenn die Schützen anmarschieren. Die letzten Vorbereitungen werden getroffen. Am Sonnabend abend wird das Fest durch den Zapfenstreich mit ackelzug eingeleitet und am Montag durch die Nachfeier beschlossen. Also, Schildescher Bürger, beflaggt eure Häuser, geht zum Schützenfest und vergeßt eure Sorgen bis Dienstag morgen! höhere handelsschüler im Aspolb. Gründung einer Fachschulgruppe im RSDStB. an der Bielefelder Höheren Haudelsschule Am Donnerstagvormittag versammelten sich Lehrerkollegium und Schülerschaft der Höheren Handelsschule, um eine Fachschulgruppe im NS Deutschen Studenten=Bund zu gründen. Direktor Dr. Eckardt brachte zum Ausdruck, daß es heute keine Schülerräte mehr gebe, der Lehrer als Führer im Unterricht solle auch sonst das Vertrauen des Schülers haben. Für die Lehrerschaft sprach Pg. Buchholz, er warb für den Eintritt in den RSDStB. Die Schüler der Höheren Handelsschule gehören in die Fachschulgruppe, die Schülerinnen in die Arbeitsgemeinschaft. Die Obleute für die einzelnen Klassen wurden ernannt. Auf der anderen Seite sollen die Schüler und Schülerinnen künftig Glieder der SA, HJ. bezw. des BDM. sein. Je ein Schüler und eine Schülerin der Anstalt ergrissen dann das Wort. SA=Mann Halbrock führte aus, die SA führe und erziehe uns zur Volksgemeinschaft. Gerade auch der junge Mensch dürfe sich dem Anspruch seines Volkes nicht entziehen. Für den BDM. sprach Fräulein Schein Gefolgschaftsführer der Rottmann ergriff zum Schluß das Wort. Früher hieß es, die Politik gehöre nicht in die Schule. Die Aufgaben wären heute aber so groß, daß auch der Schüler mitarbeiten müsse. Mit einem Sieg=Heil auf den Führer und dem Horst=WesselLied schloß die Kundgebung. 4 Posannen=Mission Neuerdings besinnt man sich wieder auf die Schätze und das seine Musikempfinden der Alten und stimmt ihrem Grundsatze zu, daß die Musik nicht Herrin sondern Dienerin des Textes zu sein habe; ja, daß man infolgedessen in ein und demselben Liede mit der Melodie wechseln müsse, sowie ein ganz anderer Gedanke auftritt. Dementsprechend soll am kommenden Sonnabend(19. 8. 1933) Paul Gerharts Sommerlied:„Geh aus mein Herz und suche Freud“ als Choral=Kantate in seinen 15 Bersen durch 8 Melodien, ihrem Inhalte entsprechend, dargeboten werden.— Es empfiehlt sich, zum besseren Verständnisse sein Gesangbuch mitzubringen und auszuschlagen im Minden=Ravensberger Gesangbuch Nr. 399, im Neuen Gesangbuch Anhang Nr. 24 und dort die Verse nachzulesen, während sie von den Posaunen erklingen. Vers 1 und 2 in der Melodie von Harder 1818, Tonsatz von Kantor Pleitner(früher in Heepen). Vers 3 und 4 in der Melodie von Dekan Schmidlin 1770, Tonsatz Kuhlo. Vers 5 und 6 in der Melodie und Tonsatz von Pastor Mergner 1860. Vers 7 und 8 in der Melodie und Tonsatz von Professor Becker 1890. Vers 9 und 10 in der Melodie Straßburg 1526, seiner Tonsatz von Professor Lamping. Vers U in der Melodie Frankfurt am Main 1738, Tonsatz Kuhlo. Vers 12 und 13 in der Melodie Clauder 1686, Tonsatz Kuhlo. Vers 14 und 15 in der Melodie 1590, Tonsatz Kuhlo. BIaUcmisen Originalroman von Hans Hirthamer Urheberschutsrecht dureh Verisg Oeker Beister, Verdas-ös. Hscherzst verbeten 44) Frau Wittich gab sich einen Ruck.„Die Dan.?" Ja, Sie werden staunen! Das ist— ja, das ist nämlich die Gattin eines Fabrikdirektors aus Nürnberg, eine gewisse Frau Prenner! Ein eigenes Auto hat sie sogar!“ Durfte man ihr die kleine Notlüge übelnehmen? Frau Prenner hatte ja hier gewohnt. Daß sie inzwischen ausgezogen war, tat doch im Grunde nichts zur Sache. Der arme Wendrich glaubte den Boden unter den Füßen wanken zu fühlen. Eine grauenvollere Ernüchterung hätte ihm nicht zuteil werden können. Das also war Jenny Prenner, das war die Frau, nach der er sich gesehnt hatte? Entsetzlich! „Aber das Bild!“ suchte er sich an eine letzte Hoffnung zu klammern. Nun, da hatte sich Hildebrand, der Tölpel, eben einen Bären aufbinden lassen. Das hier war die Wahrheit, die vernichtende Wahrheit! „Für welche Zeit darf ich ein Zimmer reservieren?“ fragte Frau Wittich unsicher. Wendrich warf ihr einen vernichtenden Blick zu, zischte etwas Unverständliches durch die Zähne, griff nach dem Hut und war bereits außer Reichweite, als Frau Wittich sich von ihrer Bestürzung erholt hatte. Wendrich raste zur nächsten Fernsprechzelle. Dieser Hildebrand! Dieser———! Natürlich, nur Hildebrand war an der Geschichte schuld! Hätte er das Bild der richtigen Frau Prenner geschickt, dann wäre das ganze Theater nicht zustande gekommen. Hildebrands Stimme meldete sich. Was es gebe, fragte er unschuldig. Wendrich machte eine Bewegung, als wollte er den Unsichtbaren mit beiden Händen am Halse packen. Aber der Hörer war ihm hinderlich. „Wissen Sie, was Sie sind, Hildebrand!“ schnaubte er ins Mikroson.„Ein ganz ausgewachsener Idiot sind Sie, sawohl!— Ihre Frau Prenner habe ich mir soeben angesehen!“ „Na— und?“ fragte Hildebrand. „Gar nichts na und! Diese Vogelscheuche können Sie sich in Spiritus legen!“ Er schmiß den Hörer auf die Gabel, daß es knallte.— „Da stimmt doch etwas nicht!“ stellte Hildebrand fest, als er kopfschüttelnd den Hörer abgelegt hatte. Und eine Stunde später bekam Frau Wittich den zweiten Herrenbesuch an diesem Vormittag. Hildebrand ging ohne viel Umschweife aufs Ziel los.„Ich möchte mit Frau Prenner sprechen!“ verlangte er und zog seine Karte aus der Tasche. Frau Wittich schüttelte bedauernd den Kopf.„Die Dame ist gestern mittag ausgezogen.“ Hildebrand pfiff leise durch die Zähne. „Aber das ist doch nicht möglich? Mein Kollege behauptet, hier gewesen zu sein und die Dame angetroffen zu haben!“ Der Alten fuhr ein mächtiger Schreck in die Glieder. Sie stotterte eine Weile herum, da aber Hildebrand nicht locker ließ, brachte er schließlich die ganze Wahrheit aus ihr heraus. Der Herr habe doch nur ein Zimmer besichtigen wollen, nicht wahr, und es sei doch richtig, daß die Frau Direktor bei ihr gewohnt habe, Und daß sie ausgezogen sei, habe sie dem Herrn doch nicht sagen wollen, es wäre nicht gerade eine Empfehlung gewesen. Hildebrand zeigte sich versöhnlich. Ob sie die jetzige Adresse von Frau Prenner wisse! Die Dame sei nämlich eine Bekannte von ihm, er habe sie besuchen wollen. Frau Wittich, froh, die heikle Geschichte hinter sich zu haben, nickte eifrig mit dem Kopf. „Gewiß, Frau Direktor hat mir die Adresse zurückgelassen!“ Sie brachte einen Zettel.„Klosterstraße 42, eine Treppe“, las sie vor und wartete, bis Hildebrand sich die Adresse notiert hatte. „Sie dürfen nicht denken, daß es der Frau Direktor bei mir nicht gesiel!“ verteidigte sie sich.„Aber sie brauchte ein Zimmer mit eigenem Teleson und in einem Haus, in welchem sie ihren Wagen unterstellen konnte. Sonst wäre sie noch länger hier geblieben, das hat sie mir selbst gesagt.“ Als Hildebrand ein paar Minuten später dem Eingang der Untergrundbahn zuschritt, rieb er sich vergnügt die Hände.——— Es war ein unscheinbares Haus mit schmutzig=grauer Fassade, in dem Jenny Prenner wohnte. Vor dem Tor hing ein grellfarbines Nasenschild, welche das Vorhandensein einer Tankstelle und einer Garage im Hof ankündigte. Hildebrand stieg die Treppe hinauf und fand alsbald das Türschild, neben dem mit Reißstiften Jennys Besuchskarte angeheftet war. Auf sein Klingeln öffnete eine junge Frau von freundlichem Aussehen. Hildebrand zog den Hut.„Bitte, kann ich Frau Prenner sprechen?" fragte er höflich. „Sagen Sie ihr, der junge Mann sei da, der sie vor vier Wochen aus dem Schaufenster holte und zum Kaffee einlud.“ Die Frau machte ein erstauntes Gesicht und ging in die Wohnung zurück. Es dauerte nicht lange, bis sie wieder erschien.„Frau Prenner läßt bitten!“ sagte sie respektvoll und geleitete Hildebrand durch einen engen, mit Kleidenschränken verstellten Flur an eine Tür, an der sie klopfte. Auf das leise Herein!“ öffnete sie und forderte Hildebrand mit einer Handbewegung auf, hineinzugehen. Darauf kehrte sie wieder in ihre Küche zurück. Jenny Prenner trat auf ihn zu. Schon von weitem streckte sie ihm die Hand entgegen. „Welch liebe Ueberraschung!“ rief sie.„Ich freue mich wirklich, Herr———“ „Hildebrand!“ half er ihr lächelnd und drückte ihre Hand. Nun erst fiel es ihm auf, wie ähnlich sie dem Bilde war, das er an Wendrich geschickt hatte. „Aber sagen Sie, Herr Hildebrand, woher um alles in der Welt kennen Sie meinen Aufenthalt?“ Sie lug ihn mit einer fröhlichen Handbewegung ein, in dem Sessel am Fenster ihr gegenüber Platz zu nehmen. Hildebrand lächelte verlegen.„Das ist eine recht komplizierte Geschichte! Ich fuhr damals, wie Sie ja wissen, nach Nürnberg weiter und lernte dort durch einen Zufall Ihr Dienstmädchen kennen. Sie werden mir nicht böse sein, gnädige Frau, wenn ich Ihnen gestehe, daß ich mit dem niedlichen Kind ein wenig geflirtet habe.— Aber Liese ist ein zu liebes Mädel! Uebrigens konnte sie gar nicht genug des Rühmenswerten von ihrer Gnädigen erzählen. Das Kind scheint sehr an Ihnen zu hängen.“ Jenny Prenner hatte mit nicht geringem Erstaunen zugehört. Sie hob verständnislos die Schultern.„Liese? Sie meinen doch nicht etwa Liese Bergius?“ Hildebrand nickte eifrig mit dem Kopf. „Doch, natürlich die! Ich kann Ihnen sagen, man findet unter den Menschen dienenden Standes selten ein so kluges und gewandtes Geschöpf. Wenn man bedenkt, daß Lieses Vater ein Taglöhner und ihre Mutter eine Hebamme ist——!“ „Liese Bergius?“ fragte Jenny noch einmal.„Hat sie Ihnen denn das alles erzählt?“ „Ja, und ich muß gestehen, daß ich mich beinahe in sie verliebt hätte. Aber leider— die gesellschaftlichen Vorurteile— man kann sich doch nicht ganz von ihnen freimachen!“ Jenny Prenner begann zu lachen. Solche Streiche konnten nur in Lieses übermütigem Kopf geboren werden. Und der arme Mann war brav auf den Schwindel hereingefallen! (Fortsetzung in der nächsten Nummer Neue Zeitungsführer Jänecke(Haunover) legt sein Amt nieder Berlin, 17. 8. Die Vereinigung großstädtischer Zeitungsverleger e.., Berlin, teilt mit:„In der Generalversammlung der Vereinigung großstädtischer Zeitungsverleger e. B. wurden einstimmig folgende Herren in den Vorstand gewählt: Direktor Richard Jahr(Völkischer Beobachter), Vorsitzender; Direktor Otto S. Lehmann(Scherl G. m. b..), stellvertr. Vorsitzender; Prokurist Wejers(Angriff), Generaldirektor Richard A. Müller(Ullsteinverlag), Killisch von Horn(Berliner Börsenzeitung). Entsprechend einem Antrag des neuen Vorstandes wurde dem bisherigen Vorsitzenden der Vereinigung, Generaldirektor Ludwig Klitsch in Firma August Scherl...., die Würde eines Ehrenvorsitzenden verliehen. Der Verein Deutscher Zeitungsverleger teilt mit, daß Walther Jänecke(Hannover) seine Aemter im Vorstand und Präsidium des Vereins deutscher Zeitungsverleger vor einigen Tagen niedergelegt hat. Kein Durcheinander im Ständeaufbau Meinberg gegen Conderorganisationen Berlin, 17. 8. Reichsobmann Meinberg hat angeordnet, daß alle öffentlich=rechtlichen und alle freien Organisationen, Verbände und Vereinigungen der Landwirtschaft, Forstwirtschaft, des Garten=, Obst=, Gemüse= und Weinbaues und der Tierzucht irgendwelche organisatorischen, personellen oder finanziellen Maßnahmen, die den Aufbau des Standes der deutschen Landwirtschaft berühren können, nur treffen dürfen, nachdem sie die ausdrückliche Zustimmung des Reichsobmannes vorher eingeholt haben. Das gleiche gilt für jede Beteiligung an solchen Maßnahmen. Zimmerbrand als Verräter Eine Kommunistenzentrale in Paris Paris, 17. 8. Wie die Blätter melden, ist die Polizei durch einen Zufall einer bedeutenden kommunistischen Propaganda= und Spionageorganisation auf die Spur gekommen. Bei einem Zimmerbrand erlitt der Zimmerinhaber, ein angeblicher Buchhalter, schwere Brandwunden. Bei der Aufräumung des Zimmers entdeckte die Polizei eine Fülle kommunistischen Werbematerials, Berichte über die Tätigkeit der kommupistischen Partei in Frankreich, Deutschland und den Kolonien, Mitgliederlisten und sonstiges polttisches Material, aber auch zahlreiche Gewehrpatronen sowie mehrere hundert geheime militärische Handbücher und Aufstellungen. Bei dem angeblichen Buchhalter, der bei seiner ersten Vernehmung jede Auskunft mit dem Hinweis auf seinen Zustand verweigerte, handelt es sich um einen ehemaligen Angehörigen der französischen Armee, der seinen Dienst in Metz absolviert hat. Kommt ein Bewahrungsgesetz? Erziehung zu einem geordneten Leben Berlin, 17. 8. Der deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge setzt sich erneut für die Schaffung eines Bewahrungsgesetzes ein. Bei den von einem Bewahrungsgesetz zu erfassenden Kreis von Menschen handele es sich durchweg um solche, die aus irgendeinem Grunde nicht imstande seten, sich in das Gemeinschaftsleben einzufügen und ein geordnetes Leben zu führen. Zu den Ursachen gehören psychopathische Konstitution, Fehlen einer geordneten Erziehung, Trunksucht, Rauschgiftsucht, hemmungsloses Triebleben und insbesondere Wandertrieb. Was die Kostenfrage angeht, so wird betont, daß die Bewahung als öffentlich=rechtliche Fürsorgeaufgabe von den Landesfürsorgeverbänden und Fürsorgeverbänden zu erfüllen sei. Die Bewahrung sei vorläufig von der Bewahrungsstelle durchzuführen, in deren Bezirk sich der zu Bewahrende bei Eintritt der Bewahrungsbedürftigkeit befindet. Der Bezirksfürsorgeverband dieser Stelle trage vorläufig die Kosten. Vereine und Veranstaltungen Kunstgeschichtlicher Ausflug. Der vom städt. Museum gemeinsam mit dem Hist. Verein geplante kunstgeschichtliche Ausflug nach Schildesche und Heepen muß um—8 Wochen verschoben werden, da die Arbeiten in der Schildescher Kirche noch nicht beendet sind. Stattdessen wird am Sonnabend, 19.., im Autobus ein kunstgeschichtlicher Ausflug nach Dornberg und Werther unternommen. Der Gloria=Palast bringt ab heute den in Berliz mit größtem Erfolg ausgenommenen Lustspielschlager „Die kalte Mamsell“ mit Lucie Englisch. Es ist dieses der erste Film aus der Serie der Lucie=Englisch=Filme der Saison 83/34. Im Beiprogramm die amerikanischen Grotesk=Komiker Dick und Doos in der Burleske„Sowas kommt von Sowas". Kulturfilm und Usa=Wochenschau vervollständigen das Programm. Im Palast=Theater läuft heute in Erstaufführung der Spionage=Film„Liebesroman im Hause Habsburg“. Ein spannender Film aus der Wiener Hofburg, die geheimen Machtkämpfe und Intrigen hinter den Kulissen der Weltpolitik und eine starke Liebeshandlung mit Karl Ludw. Diehl, Ellen Richter, Paul Wegener, Paul Hörbiger und Gretl Theimer. Als zweiter Schlager„Hans Albers“ in seinem Sensationsfilm„Der Draufgänger". Im Beiprogramm die Ufa=Tonwoche. Universum startet heute die Großtonoperette„So ein Mädel vergißt man nicht“, in den Hauptrollen mit Dolly Haas, Willy Forst, ferner mit Oskar Sima, Max Gülstorfs, Ida Wüst, Paul Hörbiger. Daneben ein reichhaltiges Beiprogramm und die Ufa=Tonwoche. Die ehemaligen Lehr=Insauteristen haben sich schon vor Jahren in einem Reichsverband zusammengeschlossen. Die Ortsgruppen Bremen und Hannover veranstalteten am 9. Juli ein Treffen in Walsrode, aus dem beschlossen wurde, jährlich solche Zusammenkünfte abzuhalten. Die Herausgabe der Geschichte des Lehr-Insanterie=Bataillons Potsdam und des Lehr=Insanterie=Regiments Berlin ist vorbereitet. An alle ehemaligen Lehr=Insanteristen acht der Ruf, sich bei Kamerad Ferdinand Loose, Bremen, Rennstieg 20, oder Erich Grimm, Hannover, Hainhölzer Straße 28, zu melden, diese schicken gern die Satzungen und geben weitere Auskünfte. Flugsport Wieder Hochbetrieb in der Rhön Der Donnerstag begann zwar mit der berüchtigten Waschküchenstimmung. Regen, Nebel und Wolken waren vorherrschend. Aber bald setzte sich die Sonne durch, so daß noch frühzeitig ein lebhaftes Treiben einsetzte. Zeitweise ergab sich das immer wieder imposante Bild von 15 bis 18 in großer Höhe über dem Westhang kreuzenden Maschinen. Es wurde eine gauze Reihe von mehrstündigen Dauerflügen ausgeführt. So u. a. von Fischer aus Marabu und von Richter auf Pommernland von über fünf Stunden. Die dabei erzielten Höhen konnten bisher noch nicht ausgewertet werden. Von großem Pech war die Akad. Fliegergruppe Darmstadt verfolgt, die bisher mit ihrem Windspiel sowohl im Dauer= als auch im Höhenflug an der Spitze lag. Bei einer Landung, die Fischer vornehmen mußte, hutte er sich, um die allzu neugierigen Zuschauer nicht zu gefährden, einen schlechten Landeplatz ausgesucht. Durch einen Stein wurde die Rundspitze des Apparates so stark beschädigt, daß die Reparatur in den noch wenigen Wettbewerbstagen kaum noch möglic sein wird. Mit sehr guten Leistungen warteten die Jungflieger auf. Um den Tagespreis der Sportleitung für eine Flugstrecke von mindestens 20 km bewarben sich eine ganze Anzahl junger Piloten, die bei dem mäßigen Wind ihre Eignung glänzend beweisen konnten. Soweit es sich übersehen läßt, haben Kreckel auf Thermicus mit 50 km, Utecht auf Darmstadt mit 45 km, von Himmer auf Stomarn und von Dijken auf Niederrhein mit je 30 km sowie Pernthaler auf Askunia mit 20 km die erfolgreichsten Flüge ausgeführt.— NSSK. Schieben soll Volkssport werden Durch das Nationalsozialistische Schieß=SportKartell— RSSK.— soll bei allen Volksgenossen mit nationalsozialistischer Weltanschauung die Freude am sportlichen Schießen gefördert und dieser Sport wieder zum wahren deutschen Volkssport gestaltet werden. Neben dem sportlichen Kleinkaliber=, Wehrmann= und Pistolenschießen soll auch das jagdliche Schießen gepflegt werden. Das REEK. erläßt einen Aufruf an die deutsche Jugend, sich zur Stärkung des deutschen Ansehens und deutscher Kraft im sportlichen Schießen auszubilden und zu vervollkommnen. Es will durch seine Organtsation die technische Möglichkeit schaffen, jeden Deutschen einheitlich in seinem Wohnsitz waffentechnisch auszubilden, und das wehrsportliche Schießen im ganzen Volke zu pflegen und zu fördern, ohne den Zwang der Organisationszugehörigkeit auszuüben. Die freiwillige Ablegung einer einmaligen jährlichen Schießübung für alle deutschen Volksgenossen im Alter von 17 bis 50 Jahren wird angestrebt. Durch die Errichtung eigener Schießschulen soll ein gleichmäßig ausgebildeter Lehrernachwuchs im wehrsportlichen Schießen für die Sportorganisationen aller Arten herangebildet werden. Anmeldungen an die Reichsgeschäftsstelle des Nationalsozialistischen Schieß=Sport=Kartells, Berlin N. 24, Monbijouplatz 1. Kleinkaliber-Schießsport Landes=Schießen des Reichsverbandes Deutscher Kleinkaliber=Schützenverbände Die von den dem Gau Bielefeld=Ravensberg angicellenen Vereinen nach den Bestimmungen des neichsverbandes auf den Schießsport=Anlagen ihres Wohnorts abgehaltenen Vereins=Landesschießen hatten den Zweck, die Vereins=Alt= und Jung=Meister auszuschieten und festzustellen, ob die Vereine außer ihnen Alt= und Jung=Mannschaften bezw. Einzel=Schützen zum Gau=Laubesschießen entsenden können. Von 87 auf Grund der Bestimmungen teilnahmeberechtigten Vereinen haben 34 das Schießen abgehalten, ein Beweis für den hervorragenden Sportund Kampf=Geist, der die Schützen beseelt. Aus diesem Einzelkampf gingen 24 Vereins=Alt= und 21 Vereins=Jung=Meister hervor, die damit die EhrenUrkunde des Landesverbandes Nordwestdeutschland errangen. Nun treten infolge der erfüllten Bedingungen 42 Alt= und 21 Jung=Mannschaften(zu se fünf Mann) und außerdem 72 Einzel=Alt= und 44 EinzelJung=Schützen zum Gau=Landesschießen an, das am Sonntag, den 10. September, in Bielefeld auf der 12bahnigen SchießsportAnlage am Schürbusch(Hallerweg) stattfindet. Im Rahmen dieses großen Wettkampfes, der den sportlichen Höhepunkt des Schießjahres darstellt, sinden am Vor= und Nachmittage Vorführungen statt, die dem Laien einen Einblick verschaffen sollen in die sachgemäße und planmäßige, bei der Heranbildung der Sport=Schützen geleistete Arbeit. So werden die KK.=Abteilungen der Aufbauschule Bethel und die des KRT.=Vereins Hersord von 1930 den Gang der Schieß=Ausbildung des einzelnen Schützen und Abteilungen aus Milse(Bielefeld=Land) und Gütersloh Leibesübungen ohne und mit Gerät zeigen, welche für die richtige Ausführung der verschiedenen Anschlagsarten und für gute SchießLeistungen die Grundlage bilden. Die Prüfung für die Sportleistungs=Nadeln des Landesverbandes wird das besondere Interesse der Zuschauer erwecken, und ein Wett=Schießen um Ehrengaben mit beschränkter Satzzahl wird allen Freunden des Schießsports ermöglichen, ihr Können unter Beweis zu stellen. Da der Führer des Reichsverbandes, General a. D. Herrgott(Berlin), sein Erscheinen zugesagt hat, gewinnt für die Mitglieder des Gaues die Veranstaltung eine besondere Bedeutung. Zu ihrer Vorbereitung finden Gau=Besprechungen in den Kreisen statt, und zwar am 22. August in Güters loh(Kreis Wiedenbrück), am 28. in Bielefeld (Kreise Bielefeld und Halle) und am 24. in Herford(Kreise Herford=Stadt und Land). Zwischen dem Führer der internationalen Artistenloge und dem Führer des Verbandes der Deutschen Theaterangestellten in der Deutschen Arbeitsfront ist ein Uebereinkommen getroffen worden, wonach die Mitglieder der internationalen Artistenloge am 1. September in die Reichsfachschaft„Artisten" des Verbandes der Theaterangestellten übergeführt werden. Die internationale Artistenloge wird aufgelöst. * Der SS in Landsberg a. d. Warthe ist es dem„Völkischen Beobachter" zufolge gelungen, die Kommunisten Gustav Rudolf und Erich Rudolf des Mordes an dem Hitlerjungen Liebsch in Dühringshof zu überführen. Außerdem konnte die SS den Kommunisten Wiichen fassen, der den SA=Scharführer Seidlitz aus Schwiebus durch einen Schuß getötet hatte. * Das Honved=Infanterie=Regiment Nr. 3 in Stuhlweißenburg, dessen Chef der Reichspräsidenten von Hindenburg ist, feierte dieser Tage, wie alljährlich, seinen Regimentstag. Witterungsberichtvom I8. August 1933 Mitgetellt von F. Böckelmann Wwe. Niedrigster Thermometerstand in der Nacht+14 Grad Celsius. Thermometerstand um 9 Uhr vormittags+ 16 Grad Celsius. Barometer 751 Millimeter. Wind SW. Himmel bedeckt. Niederschläge am 17. August 1 Millimeter. Ke. reten Die Ausführung von Erd= und Maurerarbeiten der Pumpstation von Stauteich l im Lutterdach soll vergeben werden. Verdingungsunterlagen sind, soweit der Vorrat reicht, in doppelter Ausfertigung für 3 Reichomark bei der Verdingungsstelle im Rathaus, Zimmer 79, in der Zeit von 10—13 Uhr und 17—18 Uhr zu haben. Die Angebote sind bis Donnerstag, den 24. August d.., bei der Verdingungsstelle im Rathaus, Zimmer Nr. 79, abzugeben. 18.8 Stadtdauamt Bieleseld. Oeffenkliche Bekanntmachung. In das Handelsregister, Abteilung A, ist folgendes eingetragen: Am 3. August 1933 bei Nr. 1987(offene Handelsgesellschaft unter der Firma Bieleselder Union Bruno Koch in Bieleseld): Der Ingenieur Wilhelm Koch in Bielefeld ist in die Gesellschaft als persönlich haftender Gesellschafter eingetreten. Am 4. August 1933 unter Nr. 2920 die offene Handelsgesellschaft unter der Firma Glaskontor Meyer& Scholl in Bieleseld. Die Gesellschaft hat am 26. Juli 1933 begonnen. Persönlich haftende Gesellschafter sind: 1. Kaufmann Markus Meyer in Bielefeld, 2. Kaufmann Carl Scholl in Essen a. Ruhr. Zur Vertretung der Gesellschaft sind beide Gesellschafter nur gemeinsam ermächtigt. Am 8. August 1933 bei Nr. 1676(offene Handelsgesellschaft unter der Firma Gottlieb Bogt in Bielefeld): Das Geschäft ist auf den Kaufmann Bernhard Buchholz in Detmold übergegangen. Die im Geschäftsbetriebe begründeten Verbindlichkeiten und Forderungen sind vom Erwerber nicht übernommen. Am 11. August 1983 bei Nr. 1101(offene andelsgesellschaft unter der Firma Carl riedrich Bock in Bielefeld): Die bisherigen Liquidatoren Ernst Bock und Karl Bock sind durch Gerichtsbeschluß abberufen. Zum Liquidator ist gerichtsseitig Dr. jur. Fritz Möhle in Bieleseld bestellt. In das Handelsregister, Abteilung B, ist folgendes eingetragen worden: Am 29. Juli 1933 bei Nr. 517(Gemeinschaft der Sparer, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, in Bielefeld): Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb folgender Geschäfte innerhalb des Deutschen Reiches: Treuhänberische Verwaltung von Spargeldern, Hergabe von Darlehen im Wege des kollektiven Zwecksparens und die Beteiligung an Unternehmen ähnlicher Art. Bauspargeschäfte im Sinne des§ 110 Abs. 1 des Versicherungsgesetzes sind ausgeschlossen. Das Stammkapital ist um 5000 KK.K auf 25000.4 erhöht. Die Gesellschaft wird durch einen oder mehrere Geschäftsführer vertreten. Sind mehrere Geschäftsführer vorhanden, so wird die Gesellschaft entweder durch zwei Geschäftsführer gemeinschaftlich oder durch einen Geschäftsführer und einen Prokuristen gemeinschaftlich vertreten. Der Sitz der Gesellschaft ist nach Frankfurt a. Main verlegt. Am 2. August 1983 bei Nr. 206(Firma Ravensberger Heimstättengesellschaft mit beschränkter Haftung in Bieleseld): Gegenstand und Zweck des Unternehmens ist nunmehr der Bau und die Betreuung von Kleinwohnungen im eigenen Namen. Das Unternehmen darf nur die im§ 6 der Gemeinnützigkeitsverordnung und in den Ausführungsbestimmungen bezeichneten Geschäfte betreiben. Am 2. August 1983 bei Nr. 425(Deutsche Gas= und Industrie=Aktiengesellschaft in Brackwede): Die Liquidation ist beendet. Die Firma ist erloschen. Am 9. August 1983 bei Nr. 517(Westsälische Portland Cement= und Kalk=Handelsgesellschaft mit beschränkter Haftung in Bielefeld): Die Firma ist erloschen. Am 10. August 1933 bei Nr. 206(Carl Landwehr Nachs., Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Bieleseld): Die Firma ist erloschen. Das Amtsgericht Bielefeld. Am 19.., 15 Uhr, sollen auf hiesigem Güterboden 190,60 Meter Damast und 782 Meter Mako össentlich an den Meistbietenden gegen sofortige Barzahlung verkauft werden. Güterabsertigung Bielefeld, Hauptbahnhof. KOA Schlafdimmer echt Eiche, mit Nußbaum abgesetzt, für RM. 295.—; Küche, natur eosiert, RM. 100.—; Schleiflack= küche RM. 180.—, sofort zu verkauf. Bedarfsdeckungssch. für Ebestandsdarleh. werden angenomm. Wittekindstr. 41, 1 Tr. r. Küche neu, umständehalber für 150.— Mr. Herforder Str. 84 Bester Marken. Wein Pg Oiter 35 Pfa. Leihflaschen die 5 Liter und Kordflaschen leihwet#e. T. K. Ringsuertt Fernsorecher 817 KE ch ce Motorrau Wanderer, 700 ccm von oden gesteuert, letztes Modell, umständehalber bill. abzugeben. Kaiserstraße 47. Apllauzen! in f. Groß= u. 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Ebenso besteht gegenüber dem Raum Niedersachsen auch in Hinsicht auf beide Lippeländchen eine andere Auffassung bezüglich der verkehrs= und kulturwirtschaftlichen Zusammenhänge und Beziehungen. Auch hier sind noch nicht alle Einzelfragen völlig geklärt und einheitlich aufgesaßt, und einer gerechten Lösung entgegengeführt, wie ein Blick in die Druckschrift:„Der RaumWestfalen“ zeigt, was auch die ruhig gehaltene und sachlich darlegende Denkschrift durchaus zugibt.— Der Freistaat Oldenburg hat sich auch mit der Weserfrage befaßt. In der Broschüre:„Raum Weser=Ems“ geht der Verfasser vom Freistaat als sogenanntem Kernland des neuen„Küstenstaates“, der Provinz Weser=Ems aus. Die undeutliche Wasserscheide UnterweserUnterelbe sowie die Einbeziehung des gesamten Emslandes einschließlich Bremens als„Stein im Ring“ zeigen nur die außerordentlichen Schwierigkeiten, die sich für die verkehrs=technisch und wirtschaftlich gesehenen Abgrenzungen ergeben. Die Schrift läßt freilich gerade die ihr brennend nahe Frage: Bremen— Unterweser ziemlich unberührt und damit offen. Auch über einen hin und her aufgetauchten Vorschlag eines neuen Hansebundesstaates gehen hier wie in ähnlichen Schriften die Meinungen weit auseinander. Dieser Fragenkomplex wird neuerdings von der vierten Seite der größeren und allen wirtschaftlichen Aufgaben Rechnung tragen wollenden Lösungsmöglichkeit durch Staat Unterweser mit Bremen als Zentrum erörtert. Die Arbeit:„Bremen im Rahmen einer Neugliederung des Reiches“ setzt sich denn auch kräftig mit dem Problem Bremen=Unterweser auseinander. Dabei wird Bremen in Bezug auf Hafenbau, Schiffahrt und Welthandel genau dieselbe Rolle und Stelle wie Hamburg zuerkannt. Die Küstenprovinz Niederweser mit der Lösung der sogenannten„kleinbremischen Frage“, d. h. der Hinzuziehung von BremerhavenWesermünde einschließlich eines breiteren Küstenstrichs an der Unterweser samt Hemelingen und(aus siedlungsbaulichen Gründen) des Streifens Lesum bis Aumund zum jetzigen Stadtstaat sieht sich von Bremen aus denn doch ganz anders an, wie wir sie in den erstgenannten, von bereits bestehenden größeren Landgebieten ausgehenden Schriften ausgeführt erhalten haben. Alles das zeigt nur für heute, wie heikel der Fragenkomplex nach allen Seiten hin ist, so leicht und einleuchtend die Sache auch auf den ersten Blick, und mit dem Lineal abgemessen, nach der Landkarte sein könnte, vielmehr erscheinen dürfte. Daß unsere großen Seehafenstädte ganz andere Gebilde nach Art und Aufgaben und Geschichte sind wie etwa unsere im Innern gelegenen Reichsprovinzen, ist jedermann einleuchtend, der sich auch nur flüchtig mit dem hier zur Verhandlung Stehenden beschäftigt hat. Uns genügt es, an Hand von jedem zugänglichen Karten das zur Zeit Gesuchte an Möglichkeit zur Lösung der Frage zusammengefaßt zu haben. Etwas vom alten Stadtdirektor Diederichs in Herford Im Jahre 1791, in den letzten Augusttagen, starb der Herforder Stadtdirektor Diederichs, von dem Weddigen im gleichen Jahre in seinem Westphälischen Magazin einen merkwürdigen Beweis von Unternehmungsgeist noch auf dem Sterbebette berichtet. Gleichzeitig bewies W. hier eine gewissermaßen journalistische Selbstlosigkeit, die, besonders in der heutigen Zeit des harten Konkurrenzkampfes auf allen Gebieten, nicht gerade häufig sein dürfte. Wir wollen den kurzen Bericht für sich selbst sprechen lassen und ihn unverändert hier wiedergeben. Es heißt da: Man wird in der Literaturgeschichte(Journalistik würden wir heute zutrefsender sagen) wenige Beispiele finden, daß Gelehrte, welche an unheilbaren Krankheiten leiden, von den Aerzten aufgegeben mit jeder Stunde ihrem Ende entgegensehen, sich in den letzten Tagen ihres Lebens eine literarische Laufbahn eröffnen, welche schlechterdings einen gesunden Körper, fortdauernden Eifer und ausharrende Geduld erfordert. Es verdient daher folgende seltsame Erscheinung in unserem Magazine einen Platz. Herr Stadtdirektor Diederichs in Herford, ein Mann der sein Vaterland mit patriotischem Eifer liebte, lag schon seit mehreren Monaten an einem unheilbaren Schaden der Leber darnieder. Die Kräfte seines Körpers waren im Monat August dieses Jahres(1791) schon so sehr gesunken, daß er sein Zimmer nicht mehr verlassen konnte. Der Tod war ihm gewiß und erfolgte auch in den letzten Tagen des August 1791.— Ein paar Tage vor seinem Ende schrieb er mir(Weddigen, dem Herausgeber des Westfälischen Magazins) folgenden Brief, den ich nach seinem Tode erhielt: „Ew.— belieben aus der Anlage zu ersehen, daß ich mich unterstehen will, Schriftsteller zu werden, zugleich aber auch, daß ich mich sorgfältig in acht nehmen werde, mit Ihrem soliden Magazin in die mindeste Kollision zu geraten.— Wollen Sie einem Auszug des Plans im nächsten Stück ein Plätzchen gönnen und die sich etwa bei Ihnen meldenden Subskribenten geneigt annehmen, so erkenne ich solches als Gefälligkeit und erbiete meine bereitwilligsten Gegendienste, und verbleibe mit der aufrichtigsten Hochachtung etc. Herford, d. 21. August 1791. Diederichs“—— Diese auf dem Sterbebette vorgenommene Entreprise(wir fahren hier mit Weddigens Bericht fort) betraf die Herausgabe eines vaterländischen Journals unter dem Titel: Monatliche Nachrichten aus den Königlich Preußischen Westphälischen Provinzen, deren Hauptzweck dahin gehen sollte, die dem preußischen Zepter unterworfenen Untertanen diesseits der Weser mit sich selbst, ihren neuesten Zeitbegebenheiten und den Merkwürdigkeiten jeder Provinz bekannter zu machen. Der Plan enthält folgende Rubriken(hier wiedergegeben, weil von Interesse als Programm und für das Lese= und Unterhaltungsbedürfnis der Gebildeten vor 140 Jahren): 1. Landesherrliche Verordnungen. Hier soll nicht nur der Inhalt der allgemeinen Edikte, sondern auch der für einzelne Provinzen besonders bestimmten Verordnungen in gedrängter Kürze angegeben werden.— 2. Physische und moralische Merkwürdigkeiten.— 3. Unglücksfälle aller Art mit passenden Nutzanwendungen.— 4. Selbstmorde(!), nicht bloß historisch, sondern auch in philosophischer und psychologischer Rücksicht erzählt.— 5. Standeserhöhungen und Gnadenbeweise.— 6. Beförderungen im Militär=, Civil= und geistlichen Stande. 7. Versetzungen Königlicher Diener und Geistlichen.— 8. Verheiratungen solcher Personen, die einige Aufmerksamkeit verdienen, mit Bestimmung der Zeit und des Ortes.— 9. Todesfälle aller Leute von Distinktion, mit gleichmäßiger Bemerkung der Zeit, des Orts und der Krankheit. Auch sollen Lebensbeschreibungen von denkwürdigen Personen eingerückt werden.— 10. Verordnungen, welche in Ansehung des Besitzes adeliger Güter, ansehnlicher Handlungen, beträchtlicher Fabriken und anderer Etablissements vorfallen.— 11. Preistabellen über die notwendigsten Lebensbedürfnisse in den Hauptstädten der Provinz(auch heute noch wichtig).— 12. Miscellanen(Vermischtes).— 13. Neuigkeiten aus dem benachbarten Auslande.— 14. Ausführliche Beschreibungen besonderer Verfassungen, Gebäuche, Institute u. dgl. Monatlich 1 Heft von 4 Bogen. Preis eines Jahrgangs 2 Rthlr.— In der Hauptsache(Weddigen fährt fort) stimmt obiger Plan mit dem, der bei dem von mir herausgegebenen Westphälischen Magazine zu Grunde liegt, überein und weicht nur in Nebensachen von demselben ab. Wünscht das Publikum, daß künftig auch Preistabellen, Verheiratungen merkwürdiger Personen u. a. in demselben bekannt gemacht werden sollen, so biete ich auch zu diesen Abänderungen die Hand und wünsche hierüber die Ansicht des Publikums zu vernehmen. Will aber ein anderer zum Besten der hinterbliebenen Witwe obige Monatsschrift beginnen, so trete ich zuverlässig nicht in den Weg und werde alle Subskriptionen und Pränumerationen an die Behörde prompt besorgen.——— Soweit der von einem Konkurrenten— denn trotz der gegenteiligen Annahme des das neue Unternehmen planenden tobkranken Mannes wäre es eine Konkurrenz gewesen— gebrachte eigenartige Bericht, der uns in mehr als einer Beziehung neben den ortsgeschichtlichen Belangen einen Einblick in das Geistesleben einer längst verklungenen Zeit gewährt.— Dr. Löhmann Die Verfasser sind für den Inhalt ihrer Artikel verantwortlich. Für die Schriftleitung verantwortlich Dr. Schrader. Druck und Verlag Westsälische Neueste Nachrichten(E. Gundlach.=.), beide in Bieleseld. Weer. e e Roient 0 * . 75 S. 2gs#### 0 # à 9 88 8 2 2 c 2 9* * 7 9* 5E S 55 SBE 1 für Gelehichts„Volks-und Zeimuttunde 33. Jahrgang Beilage der Westfälischen Uleuesten Nachrichten 33. Jahrgang Die Stiftskirche in Enger Von Dr Haus Kornfeld Wahre Volksgemeinschaft gründet sich nicht auf Verträge, sondern auf Blut. Aus Volk und Heimat wächst sie hervor und ist folglich feind allem schrankenlosen Individualismus. Diese Erkenntnis zwingt uns heute, der heimatlichen Scholle mit wachen Augen wieder gegenüberzutreten. Wir haben sie anzusehen als den lebendigen Organismus, dem wir unsere ganze Existenz verdanken, als die Hüterin all des Edlen und Schönen, was das Menschenherz bewegt. Die Zeiten, in denen der Heimatfreund als „simpler“ Mensch abgetan wurde, sind gottlob endgültig vorbei. Der schweifende Blick ist aus der Ferne heimgekehrt und konzentriert sich in erfreulicher Selbstbesinnung auf die heimatliche Mutter Erde. Er sieht die Wertbeständigkeit der eigenen Kultur und hängt nicht mehr in falscher Selbstverleugnung allem Fremden nach. Wir Minden=Ravensberger können reichlich ein Lied von der Vernachlässigung unserer eigenen Kultur singen. Was die bildende Kunst unserer Landschaft anbetrifft, so liegen die Dinge besonders im argen. Wir waren geradezu als kunstarm verschrien. Und dabei gibt es überall, wohin man kommt, noch Schätze zu heben, die es tatsächlich wert sind, nicht allein geistiger Besitz der engeren Heimat, sondern auch Westfalens, ganz Deutschlands zu sein. Wer kennt wirklich die Kunstschätze in Herford, Minden, Lemgo, Enger, auf den kleinen Dörfern, wer kennt sie selbst in seiner eigenen Stadt? Die wenigen lassen sich bestimmt an den Fingern abzählen. Der ein oder andere Leser wird es nicht glauben wollen. Aber prüfe er sich selbst. Kennt er z. B. die Stiftskirche in Enger? Von Bielefeld aus ist Enger bequem zu erreichen. Der Weg führt von Schildesche aus den berühmten Hasenpatt entlang, der, ein Feldweg, gerade in dieser Zeit, da auf den Feldern das Korn der Ernte entgegenreift, besonders gut zu laufen ist. Schon von weitem hebt sich die Stiftskirche als wesentlichstes Bauwerk des schmucken, viertausend Einwohner zählenden Städtchens heraus. Auffallend ist an ihr, daß der Turm nicht mit ihr verwachsen ist, sondern frei für sich allein steht. Die eigentliche Kirche zeigt sich als schlichtes Raumgefüge und ist dem geschulten Auge sogleich als Hallenkirche mit Querschiff erkennbar. Vorbei an den stattlichen Höfen einzelner Sattelmeier nähern wir uns ihr von Süden her und stehen bald erstaunt vor dem Hügel, auf dem sie sich in all ihrer Stattlichkeit erhebt. Das imposante Wittekinddenkmal Prof. Wefings, eines der inhaltsreichsten und ansprechendsten Kriegerdenkmäler für die in den Jahren 1864, 1866 und 1870/71 Gefallenen, deutet sinnvoll auf den großen Stammesherzog, der im Innern der Kirche seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Bei genauerem Ansehen des breit sich ausdehnenden Bauwerkes entdecken wir, daß es das Gesicht verschiedener Jahrhunderte trägt. Romanik und Gotik reichen sich in ihm zu unverbrüchlichem Bunde die Hand. Aus der turmlosen Anlage des 12. Jahrhunderts ist im 14. Jahrhundert unter Beibehalt einzelner Teile des alten Baukörpers die zweijochige, dreischiffige Hallenkirche geworden, wie sie heute vor uns steht. Aber auch die romanische Anlage des 12. Jahrhunderts wird nicht der ursprüngliche Bau gewesen sein. Die Mutmaßung, daß Herzog Wittekind im Jahre 788, also drei Jahre nach seiner Taufe durch Karl den Großen, eine„cellula" errichtete, hat vieles für sich. Tatsache ist, daß die Königin Mathilde, die Witwe Heinrichs l. und Mutter Ottos., als Angehörige des Geschlechtes Wittekind im Jahre 947 die von Feinden 922 zerstörte Kirche wiederherstellte und das Dionysiusstift gründete. Von der „cellula“ Wittekinds und dem Bau der Königin Mathilde hat sich nichts erhalten. Als ältestes bauliches Dokument haben wir die Reste der alten romanischen Kirche aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts anzusehen: Chorjoch, Chorapsis und Querschiff mit den Seitenapsiden. Einen einigermaßen richtigen Eindruck von dem romanischen Bauwerk erhalten wir, wenn wir den Außenbau von Nordosten her betrachten. Er gibt sich dann in ziemlich romanischer Geschlossenheit, d. h. äußerst sachlich gebaut, fügen sich schlicht empfundene, rundbogige Fenster und Portale in die monumentale Mauerfläche. Der Schmuck liegt in der wohlabgewogenen Proportion, in dem richtigen Verhältnis von Fläche und Fenster. Wenn auch die gotische Ueberhöhung der Wände stark mitspricht, so bleibt doch das romanische Grundgefühl von der Vermassung entscheidend. Allein die Chorapsis kennt einen besonderen Schmuck. Aus prächtigen Sandsteinquadern gefügt, wird sie durch Lisenen besonders gegliedert. Nach unten schließt sie mit einem reichen Sockelprofil ab, nach oben außer mit einem klargegliederten Dachgesims noch mit einem Bogenfries. Aehnliche Bauformen finden wir an der Stiftskirche zu Wunsdorf in Haunover. Von den Stiften zu Enger und Wunsdorf ist bekannt, daß sie ursprünglich rein adelige Stifte waren, in denen die Regeln des Chrodegang von Metz befolgt wurden, jene Regeln, die das Gelübde der Armut nicht forderten und auch sonst den Weltgeistlichen im Gegensatz zu den Klosterinsassen größte Freiheit ließen. Diese geistige Verbundenheit hilft uns heute den archttektonischen Zusammenhang der beiden Kirchen erklären. Es ist gar nicht so selbstverständlich, daß die romanische Kirche eine einschiffige Kreuzkirche wie in Bünde und Schildesche war, wie allgemein augenommen wird, sie kann ebensogut eine Basilika wie in Wunsdorf gewesen sein, vielleicht auch eine Basilika im gebundenen System. Der Versuch, es aus den Restbeständen eindeutig zu folgern, wird vergeblich sein. Die Anlage war ursprünglich turmlos. Man kam damit den strengen Benediktinerregeln nach. Einer wenig späteren Zeit war es vorbehalten, den Glockenturm in Art der italienischen Campauile freistehend nordwestlich von der Kirche aufzurichten. Der alte Turm ist im Laufe der Jahre zumindest um das offene Rundfenster und den barocken Giebel in • 8 *** S S ** L8S S S5aMS S 5S 3 8 Münsterländer Art mitsamt dem Dachreiter erhöht worden. Trotz dieser Ausbauten hat er an Massigkeit aber nicht eingebüßt. Ganz scharfe Augen werden in der Mitte der Ostwand noch ein romanisches Rundsenster entdecken. Bevor wir in die Kirche eintreten, um auch da den romanischen Resten nachzuspüren, nehmen wir noch die Reste romanischer Plastik am Außenbau in Augenschein. An der Ostwand des nördlichen Querschiffes sehen wir als einzigen Schmuck einen schwarz=brannen Kopf aus Stein. Er hat sich manche Deutung gefallen lassen müssen. Am einleuchtendsten ist wohl die als Kopf des Heiligen Mauritius. Der Heilige Mauritius wurde besonders im Magdeburger Dom, dessen Patron er ist, verehrt. Die zeitweilige enge Verbundenheit des Stiftes mit Magdeburg läßt wohl die Annahme zu, daß auch in Enger dieser Ritter von der thebaischen Legion verehrt wurde. Der Kopf ist eine recht handwerkliche Arbeit und mehr von kultur= als kunstgeschichtlichem Interesse. Kunstgeschichtlich sehr beachtlich ist das Hauptportal auf der Südseite vom Ende des 12. Jahrhunderts, ein typisch romanisches Säulenportal mit doppeltem Rücksprung und Würfelknaufsäulen(erneuert). Das Tympanon zeigt uns Christus auf dem Regenbogen in der Mandorla mit Maria zu seiner Rechten und dem Heiligen Dionysius, dem Schutzpatron des Stiftes, zur Linken. Die in klaren Lettern gesetzte Umschrift lautet: Porta polorum, vita piorum, formule morum, zu deutsch: Das Tor der Bölker, das Leben der Frommen, die Vorschrift der Sitten. Eine Leiste mit prachtvoll geschnittenem Blattornament schließt das Tympanon nach unten ab. Die hieratische Strenge des Reliefs, die nur durch die sich eng auschmiegenden Falten der Gewänder ein wenig gelockert wird, paßt wunderbar zu dem Eindruck, den die romanische Architektur im Innern hinterläßt. Wie in ewig gültigen Formen baut sich der Chor auf. Mit seinem Verständnis für die räumliche Wirkung geschieht die Auflösung der massiven Wand mittels Rundsenster, drei in der Apfis und je zwei in der Hochwand des Chorzoches. Pfeiler und Kopfkonsolen stützen die breiten Gurtbogen, die wiederum Träger von grätigen Gewölben sind. Die Knospenkapitäle der Ecksäulen der Wandpseiler haben die ganze Reise der hochromanischen Zeit. Ein Blick vom Chor in das Langhaus genügt, um uns mit einer völlig anders gearteten Welt des Mittelalters bekannt zu machen. Wir sehen in eine gotische Hallenkirche des 14. Jahrhunderts, in ein luftiges Raumgefüge, das trotz starker Betonung des Einzeljoches zu einer großen Raumeinheit zusammenschmilzt. Die Proportionen des Mittelschiffes wie auch die vierkantigen, massigen Pfeiler mit dem einfachen Leistengesims als Abschluß sind die letzten Erinnerungen an die romanische Schwere und Stabilität. Leichtes Kreuzrippengewölbe schließt den Raum nach oben zu bewegt ab. Die Wände werden durch lange Fenster mit geometrischem Maßwerk aufgelöst. Dadurch erhalten die an sich recht schmalen Seitenschiffe eine unendliche Fülle an Licht und vermögen sich so gegenüber dem breiten Mittelschiff gut zu behaupten. Im Außenbau tritt diese zweijochige, dreischiffige Halle durch die frontal gestellten Giebel der Seitenschiffe sehr selbstbewußt in Erscheinung. Sie wurde nach 1334 errichtet, wie aus einem Erlaß des Bischofs von Paderborn hervorgeht, der besagt, daß für die„durch Brände und mannigfache andere feindliche Ueberfälle elend zerstörte und verwüstete“ Kirche in Enger gesammelt werden soll. Von vielen Kriegs= und Feuersnöten wurde das Dionysiusstift in Enger heimgesucht. Kreuzgang und Wohngebäude verschwanden im Laufe weniger Jahrhunderte, schließlich blieb nur noch das schlichte Gotteshaus als Zeuge einstiger Größe übrig. Am 13. Dezember 1412 gab Papst Johann XXIII. die Erlaubnis, das Stift wegen der häusigen räuberischen Ueberfälle in die befestigte, naheliegende Stadt Herford zu verlegen. Mit diesem Tage verlor Enger völlig an kirchlicher Bedeutung für unsere Landschaft. Religuten und Kirchenschatz wurden in die Neustädterkirche in Herford übergeführt. Erst im Jahre 1822 wurden auf Besehl des Königs Friedrich Wilhelm III. die Gebeine Wittekinds wieder feierlichst nach Enger zurückgebracht, wo sie jetzt in einem gotischen Altar des frühen 15. Jahrhunderts an der Stirnwand der Apsis des Chores ihre endgültige Ruhestätte gefunden haben. Der kunstgeschichtlich so bedeutende Kirchenschatz gelangte im 19. Jahrhundert von Herford aus in das Kunstgewerbemuseum zu Berlin und wird heute im Schloßzmuseum aufbewahrt. Eine nähere Betrachtung dieses Kunstgutes unserer Heimat, zu dem u. a. ein romanisches Vortragekreuz aus dem 12. Jahrhundert, ein silberner Buchdeckel aus dem 11. Jahrhundert, ein merovingisches Reliquar, eine Taufschale des 9. Jahrhunderts und ein Reliquar des 12. Jahrhunderts gehören, ist leider in diesem Zusammenhange unmöglich. Von den bis heute in der Stiftskirche verbliebenen Schätzen beansprucht rein äußerlich der große Schnitzaltar des Mesters Hinrick Stavoer von 1525 größte Aufmerksamkeit. Er stellt ein in Holz geschnitztes Altarblatt dar mit Szenen aus der Passion Christi vom Abendmahl an bis zur Auferstehung und solchen aus der Heiligenlegende. Neuere Forschung hat den Nachweis gebracht, daß Mester Hinrick Stavoer kein Künstler im engeren Sinne war, sondern mehr ein qualifizierter Handwerksmeister. Sein Altar ist ziemlich bar aller Originalität. Er erschöpft sich in einer plastischen Wiederholung graphischer Blätter des Dürerschülers Schäufelein(Passion von 1507), Dürers selbst und Cranachs und ordnet sich zwanglos in die große Reihe der niedersächsischen Schnitzaltäre. Nur mit der bekrönenden Gestalt des Heiligen Dionysius erreicht der Altar ein erstaunliches Maß an Qualität. Diese Figur des in sich gekehrten, asketischen Heiligen erweist sich als eine Arbeit des niedersächsischen Riemenschneiders Meister Wolters aus Hildesheim. Man hat sie heute unverständlicherweise am nördlichen Querschifspfeiler aufgestellt, wo sie den Blicken zu sehr entzogen ist. Wenn auch in kunstgeschichtlicher Hinsicht der Flügelaltar zu manchen Einwänden Anlaß gibt, so ist doch nicht zu verkennen, daß er mit seiner Spannweite von 6,40 Metern sich äußerst imposant in dem romanischen Chor ausnimmt und, was das Wesentlichste ist, heute noch wie einst einer gläubigen Gemeinde zur Erbauung dient. Das hehrste Kunstwerk birgt die Kirche hinter dem Altar in der Chorapsis: das Grabmal des Sachsenherzogs Wittekind. Auf einer Barocktumba,— die im 16. Jahrhundert entstanden ist und allem Anschein nach das Werk desselben Meisters ist, der auch die jetzt in der neugotischen Vorhalle eingemauerten Ritterreliefs der ehemaligen Burg geschaffen hat—, eingelassen in eine Sandsteinplatte mit prächtiger Umschrift des ausgehenden 16. Jahrhunderts, sehen wir das in Stuck ausgeführte Flachrelief eines segnenden Königs, der in aufrechter Gestalt unter einem Säulenbaldachin steht. Mit rein zeichnerischen Mitteln ist versucht, der Gestalt plastisches Leben zu geben. Langgrätige Linien umspielen die äußere Form und schließen Fläche für Fläche ein. Trotz des raum= und lustlosen Beieinanders der Falten kommt illusionistisch ein körperhafter Eindruck zustande. Die Gesichtszüge sind ideal fern aller individueller Porträtähnlichkeit gemäß der Auffassung des frühen Mittelalters, das in seinem Universalismus hinter aller Realität des Daseins noch die Realität des Göttlichen, des Absoluten sieht. Stilistisch geht dieses Grabmal mit der Bronzeplatte des Königs Rudolf von Schwaben im Merseburger Dom zusammen, der 1080 starb. Wie diese dürfte es wohl gegen Ende des 11. Jahrhunderts entstanden sein. Die Deutung auf Wittekind ist nicht ohne Widerspruch geblieben. Die Inschrift des 16. Jahrhunderts preist den Dargestellten als Heiligen und König. Als Heiliger wurde Wittekind in Enger verehrt, er war aber nie König wie der Dargestellte. Offenbar hat der Sachsenführer des 8. Jahrhunderts im Volke als König weitergelebt. Nur so läßt sich die Darstellung des ausgehenden 11. Jahrhunderts erklären. Der Besuch Kaiser Karls IV. am Grabe Wittekinds im Jahre 1377 und sein Befehl zur Wiederherstellung des Grabmals helsen diese Annahme bekräftigen. Um ein künstlerisches Erlebnis reicher geworden, verlassen wir den Chor und nehmen in der Halle Aufstellung. Vom spitzbogigen Gurt des Kreuzjoches grüßt in seiner herben Strenge ein realistisches spätgotisches Triumphkreuz herab. Am nördlichen Pfeiler steht eine reich mit Blumengirlanden, Balustersäulen und Apostelgestalten geschmückte barocke Kanzel. Sie ist das Werk eines Bielefelder Künstlers. An der östlichen Empore des nördlichen Querschiffarmes fällt noch ein Metallrelief mit der Darstellung der Tause Wittekinds von der Hand Prof. Wesings auf. Als Illustration einer großen Begebenheit von besonderem Reiz. Geschichte von einer Geschichte, nicht Geschichte selbst. Gegenüber der einmaligen Größe des Wittekindgrabmales vermögen alle diese Kunstwerke aber nicht aufzukommen. Lange noch, nachdem wir schon längst wieder den Heimatweg angetreten haben, wirkt das Bild des jugendlichen Sachsenführers in uns nach. Ueber die Jahrhunderte hinweg hat es zu uns in seiner ehernen Sprache gesprochen. Mit einem Male sind wir uns ozan 3 der stillen und erhabenen Größe unserer Geschichte wieder bewußt geworden. Kunstdenkmäler sind nicht tote Gegenstände. Sie sind Denkmäler des Geistes und erschließen sich nur denen, die um sie ringen. In der Stiftskirche zu Enger und ihren Kunstschätzen haben wir ein lebendiges Zeugnis der verschiedensten Jahrhunderte. Wer gewohnt ist, Dokumente nicht als nackte Tatsachen, sondern als Lebensäußerungen anzusehen, der wird gerade in Enger mit dem Geist der Zeiten Zwiesprache pflegen können. Längs des Siebenländer=Stroms Von Dr. Ernst Schmidt. Länder am Weserstrom werden von Zeit zu Zeit in unserer ohnehin aufgeregten und aufregenden Zeit aufgeschreckt durch Neuerscheinungen in Buch= und Heftform, die es mit der noch ausstehenden Reichsreform zu tun haben. Artikel 18 unserer Reichsverfassung fordert die Neugliederung des Reiches. Er bestimmt, daß diese Neugliederung unter höchster Berücksichtigung des Willens der beteiligten Bevölkerung geschieht, und daß sie ferner der wirtschaftlichen und kulturellen Höchstleistung des gesamten deutschen Volkes dienen soll. Bisher sind wir von der Neuordnung noch nicht betroffen; wenngleich zahlreiche Vorschläge mit Begründungen unternommen worden sind. Dabei sind, je nach Staatszugehörigkeit, auch dermaßen absonderliche Forderungen von den einzelnen Ländern aus mit Bezug auf Gebietserweiterungen zu ihrem„Kernlande" laut geworden, daß man nicht anders sagen kann, als daß diese Frage der Reichsreform für uns am Weserstrom als„deutschestem“ der deutschen Ströme in der Tat sehr heikel geworden ist. Ein Blick in die Zeitungen und Zeitschriften, nicht allein in die geopolitischen, die sich ja mit derlei Fragen und Problemen zu befassen haben, belehrt jedermann, daß es je nach Herkunft und Wohnort und Staatszugehörigkeit die allerverschiedensten Auffassungen und Begründungen für einen„Raum Unterweser" oder „Weser=Ems“ oder„Niedersachsen" oder„Raum Westfalen“ in der zeitgenössischen Literatur gibt“). Zweifellos ist das hier angeschnittene Problem für uns im Raum Westfalen und seinem außerordentlich wertvollen Gebiete Minden=Ravensberg, mit dem die Provinz im Nordosten an und über die Weser greift, besonders bedeutsam. Es kann natürlich nur im Rahmen einer Gesamtneuordnung zu lösen versucht werden. Das erinnert uns an die großen und gewichtigen Reichs= und Länder=Neuordnungen, wie unsere Vorfahren sie etwa 1648 im Westfälischen Frieden(zu Münster und Osnabrück) oder 1815(auf dem Wiener Kongreß) erlebt haben. Zum Vergleich mit dem heutigen Bestande ziehen wir darum die Länderkarte von etwa 1500 und 1801(also vor der Neuordnung des Friedens zu Münster und Osnabrück und des Wiener Kongresses) heran. Die fast einzige Aenderung ist die, daß auf der Karte von 1801 ein größeres zusammenhängendes Gebiet als Königreich Hannover verzeichnet steht. Im übrigen sehen wir auf beiden Karten(in jedem Handatlas) etwa ein Dutzend Länder, weltliche und geistliche Herrschaften. Was um 1500 noch geistliches Erzbistum Bremen bzw. Bistum Münster an der Unterweser ist, mit der am Meer gelegenen Grafschaft Oldenburg, ist um 1801 die Weser überspannendes Königreich Hannover. Oldenburg ist unter Zuwachs des nachmaligen Oldenburger Münsterlands zum Herzogtum geworden. An die Grafschaft Diepholz mit Hoya schließt sich auf der linken Weserseite das 1648 an Brandenburg=Preußen gefallene Fürstbistum Minden, mit der ehemaligen Grafschaft Ravensberg als preußisches Gebiet MindenRavensberg vereinigt. Durch den bekannten Jülich=Cleveschen Erbsolgestreit ist durch Vertrag zu Tanten(1609), bestätigt 1647, die seit Mitte des 14. Jahrhunderts mit Jülich=Berg=Cleve verbundene Grafschaft Ravensberg endgültig an Brandenburg=Preußen gelangt. Die gegenüberliegende Grafschaft Schaumburg greift bei Rinteln über die Weser. Auf der Karte von 1801(Reichsdeputationshauptschluß) gehört das Gebiet unmittelbar an der Weser schon zu Hessen=Cassel. Schaumburg selbst bleibt gegenüber Minden von der Weser entfernt; während die Grafschaft Ravensberg mit ihrem östlichen Zipfel bei Vlotho an den Fluß kommt. Gegenüber Schaumburg folgt linksweserisch das nachmals zum Fürstentum erhobene Land der Freigrafschaft Lippe mit der Hauptstadt Detmold. Es folgt dann das Fürstbistum Corvey, umgeben von Braunschweig=Lüneburger Besitz. Am Beginn des Weseroberlaufs (bei Hannoversch=Münden), als Werra= mitteldeutsches Wort für das niederdeutsche Weser(aus lat. Visera) bekannt, stoßen auf der Karte um 1500 Braunschweig=Lüneburg, Bistum Paderborn(links des Flusses) und die Landgrafschaft Hessen=Cassel zusammen; wozu auf der Karte von 1801 noch das Fürstentum Göttingen tritt. Das sind auf jeder Karte zwölf besondere Herrschaftsgebiete. Dabei haben wir die kleinen, abseits liegenden Gebiete(Enklaven) wie die braunschweigischen unterhalb Verden oder die westfälischen und braunschweigischen am Wesermittellauf(Verden bis Hameln), noch nicht aufgezählt. Aus den zwölf Ländern von 1500 und 1801 sind bis heute sieben verschiedene Hoheitsgebiete geblieben. Kein deutscher Strom hat soviel als unsere Weser, die man wiederum den„deutschesten" deutschen Strom nennt, weil Quelle und Mündung in Deutschland liegen. Heute sind es die beiden preußischen Provinzen Westfalen und Hannover an Unter= und Mittellauf; die preußischen Provinzen Westfalen, Hannover und Hessen=Nassau am Oberlauf. Dazu kommen ferner die Freistaaten(vom Unterlauf angefangen): Oldenburg, Schaumburg=Lippe, Lippe=Detmold, Braunschweig. Zu den drei preußischen Provinzen und den drei Freistaaten kommt dann als siebentes Gebiet noch das von der Hansestadt Bremen. Das sind sieben Gebiete, oder wenn wir die Provinzen als Land Preußen zusammenrechnen, bleiben noch fünf Staaten übrig. Man kann ohne Uebertreibung sagen, daß kein deutsches Ländergebiet so bunt und uneinheitlich geblieben ist, trotz aller vergangenen Neuordnungen, als unser Weserstromgebiet. Wechselt doch zwischen Hannoversch=Münden und Hameln das rechte Weserufer dreizehnmal und das linke achtmal die zuständige Landesregierung. Höchstens können die thüringischen Freistaaten, zusammengefaßt in Großthüringen, hier noch in ernsten Wettbewerb treten. Was nun die seit Jahren in Wort und Druck erörterte künftige Reichsreform angeht, so ist ganz offen zutage liegend, daß jede Reform gerade hier äußerst schwierig ist, weil viele, zu viele Köpfe und Sinne vorhanden sind. Soviel aber kann man sagen: Wer der Sache dienen will, wird bei aller Würdigung und Anerkennung der stammeseigentümlichen, historischen, naturellen wie kulturellen Gesichtspunkte niemals die größeren und höheren der deutschen und wirtschaftlichen aus den Augen verlieren dürfen. Ein Markten und Feilschen um Gebietserweiterungen hin und her könnte die Angelegenheit nur zur Tragikomödie werden lassen. Das darf nicht sein. Heute sind wir zuerst einmal Deutsche, haben uns als solche zu denken, fühlen und betätigen; in zweiter Linie erst als Westfalen, Hannoveraner, Hessen, Braunschweiger, Lipper oder Bremer bzw. Oldenburger. Ein gewichtiges Moment für die Zerreißung großer mittelalterlicher Gebiete durch den trennenden Flußlauf ist heute nicht mehr ins Gewicht fallend. In unserem Zeitalter des vielseitigen Verkehrs trennen Flüsse und Ströme überhaupt nicht mehr Länder, wie es die Franzosen der Welt mit Bezug auf unseren deutschen Rhein noch immer und immer wieder begreisen lehren wollen. Im Gegenteil: die Flüsse und Ströme verbinden. Sind nur mehr gute Verkehrsadern in die Länge, die in der Breite durchaus verbindende Kraft haben. So gesehen, braucht also keine Reform von östlich oder westlich der Weser unbedingt halt zu machen, wenn vereinfacht und geographisch=wirtschaftlich vereinigt und umgruppiert werden soll. Wenn wir die provinziellen Fragen der Reform außer acht lassen, können wir immer noch vier Raumprobleme Weser, wie wir sie einmal nennen wollen, herausschälen. Das erste und älteste ist wohl das, was wir unter dem Namen „Niedersachsen" bezeichnen. Die mit dem stammesgeschichtlichen, ethnographischen, sprachlich umschriebenen Namen bezeichneten Gebiete umfassen den größten Teil der Provinz Hannover, wollen zusammenfassen gegen Braunschweig, beide Lippe und bis weit in provinziell westfälisches Land. In der Schrift:„Niedersachsen im Rahmen der Neugliederung des Reiches“ wird die derzeitige Grenzziehung und Vielfältigkeit der Landkarte als Unmöglichkeit dargelegt und an Hand von verkehrs= und wirtschaftsgeographischem Material nebst Statistiken aller Art auseinandergesetzt.— Westfalen dagegen verteidigt sein westfälisches Gebiet besonders im Norden gegen Osnabrück und zur Weser hin. Hier soll die Grenzregulierung sogar weserabwärts bis nach Nien*) Professor Schrader in Nr. 2/1933, S. 12. S 314 S Sa7 ### S San R S 555s 8577EE ##SSs S a Sa T axn FSFF S 5k 8 5 ##g 2.#### S S 3 S 8 ages S SBxx S d 6Ss S S 2 552 * S 8 S2 "* 2%0 SSßEg: S SE S 59 5 s 9 K 2 S 3E 5 * * 2. 2 S 5 2 9 S 6 S 8 5 * s S 3 S 8 2 • 9 2 5 #T. 9 5 S 8 S Sa S 5* S 50 Tass 2 * S 2 35 2 853 S SES S 252 S 890 8 S S SSpS S 55— S 9SS 1n 2 5 *8# 2#g S S 9 PSDE 3" m 8 # 8 S 8 3 S 8 2 5 2 8 F92 S 55 S• 09 S #ge 9 8 S 59 5 5 ##s 2 8 m. 5 * .* 8 * 8 75 " 5 # 8 à 8 e S Dag 5 95 S 7A. #s• S 8 5 8 8 2 5. 2 2 S S a S.# # 7 S. SSgns S FUnS ##ges .## 8 sua Sann Freitag, 18. August 1933 bestfälische Neueste Nachrichten Nr. 192 Seites Bialk Snes B O Vom Lastwagen erfaßt Personenauto sieben Meter mitgeschleift KWiedenbrück, 18. 8. An der sehr gefürchteten Straßenkreuzung an der Apotheke Morsey in Wiedenbrück ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall. Ein Dreschmaschinenzug, ein Lastzug und ein Personenkraftwagen begegneten sich an der unübersichtlichen Kreuzung. Der Personenkraftwagen wurde vom Lastzug ersaßt und sieben Meter mitgeschleift. Der Führer des Personenwagens erlitt schwere Kopf= und Gesichtsverletzungen. Aus dem Kirchenleben Kreissynode tagte in Halle It. Halle, 18. Im Gemeindehaus in Halle tagte die Kreissynode Halle i.., die in der üblichen Form durch den Superintendenten Schneider(Spenge) eröffnet wurde. Im Wesentlichen verblieben im Synodalvorstand die bisherigen Mitglieder. Die Vertreter der Prov.=Synode zeigen eine Veränderung durch den neuen Abgeordneten, Amtsgerichtsrat Hohnhorst(Halle), der auch gleichzeitig für Postmeister Harth(Halle) in den Syn.=Rechnungsausschuß gewählt wurde. Die einzelnen Ausschüsse wurden ordnungsgemäß bestätigt. Pastor Hoensch (Halle) wurde zum Vertrauensmann des Männerdienstes der Kreisgemeinde und gleichzeitig auch zum Vorsitzenden des Kreisverbandes der GustavAdolf=Vereine ernannt. Kantor Möllenstädt (Versmold) stellte als Fachvertreter einen Antrag zur Klärung der Lehrer=Organistenfrage, wozu der Superintendent bemerkte, daß in dieser Angelegenheit bereits Verhandlungen zwischen dem Evangel. Oberkirchenrat und den staatlichen Behörden angebahnt seien, wobei bemerkenswert wäre, daß örtliche Eingriffe unzulässig wären.— Pastor Hoeusch regte an. bei den Kreisbauernführern vorstellig zu werden, daß der 1. Oktober als Erntedanksest begangen würde mit einem allgemeinen Kirchgang, wozu der Superintendent bemerkte, daß schon diesbezügliche Verhandlungen angebahnt seien. I. Ennigloh. Neue Gemeindevertreter. An Stelle der ausgeschlossenen SPD.=Gemeindevertreter hat die Aussichtsbehörde in den Amtsgemeinden Ahle den Werkmeister Fritz Nehl, in Hunnebrock den Zigarrensabrikanten Höpiner, in Holsen den Zigarrenfabrikanten Karl Wortmann, in Hüffen den Werkmeister Gustao Maschmann, in Südlengern den Lagerarbeiter Friedvich Uehlemann. Werkmeister Wilhelm Horstmann, Gastwirt August Tiemann und in Wersen den Landwirt Hermann Büscher zu Gemeindevertretern berufen. F. Kirchlengern. Neue Schiedsmänner. In den einzelnen Gemeinden des Amtsbezirks wurden zu Schiedsmännern gewählt: In Klosterbauerschaft Lehrer Niemeyer, in Quernheim Lehrer Siebrecht, in Remerloh Gemeindevorsteher Meier, in Stift Quernheim Kassenführer Kollmeier, in Kirchlengern Rektor Lecon. Iz. Bad Oeynhausen. Einen Gepäckmarsch veranstaltet am kommenden Sonntag der Ballspielverein Bad Oeynhausen gemeinsam mit dem Männer=Turnverein. Es sind Einzelwettbewerbe, offen für alle Formationen(SS, SA, Reichswehr, Stahlhelm, Polizei, FAD., Turner, Sportler), vorgesehen und ein Mannschaftswettbewerb, zu dem je drei Mann gehören. 207 fahren nach Rürnberg Mindens Vertretung auf dem Reichsparteitag d. Minden, 18. 8. Aus Stadt und Kreis Minden werden 207 Parteimitglieder am Reichsparteitag in Nürnberg teilnehmen. Diese Teilnehmer kommen aus 30 Ortsgruppen und führen 34 Fahnen mit nach Nürnberg. Sieben Parteigenossen von den 207 nehmen am Parteikongreß und am Amtswalter=Appell teil, 200 Parteigenossen stammen aus den Reihen der PO., der NSBO. und der NS=Frauenschaft. Sohns Del wunscht Eigenen Bähnge Bau einer Bahn Herford-Eilshausen-Bünde angeregt hk. Löhne, 18. 8. Im Gemeindehause fand eine große Kundgebung gegen die Arbeitslosigkeit statt, auf der der Kreisleiter der RSBO., Friesen, und Landwirtschaftsrat Dr. Gutemberg sprachen. Pg. Friesen betonte, daß nur der gute Wille maßgebend für die Beseitigung der Arbeitslosigkeit sei. Jeder Landwirt, jeder Betriebsinhaber müsse aus Dankbarkeit, daß das kommunistische Chaos nicht über Deutschland eingebrochen sei, Erwerbslose einstellen. Die Hauseigentümer sollen etwaige Reparaturen schon jetzt ausführen lassen, um somit das Heer der Erwerbslosen vermindern zu helfen. Dr. Gutemberg betonte, daß es unsere größte Pflicht sei, den Großstädter wieder aufs Land zurückzuziehen, um ihn wieder bodenständig zu machen. In der Aussprache wurden neue Arbeitsmöglichkeiten erörtert. Hierbei machte Rektor Fischer Ausführungen über einen großen Arbeitsbeschaffungsplan für Löhne. Es handelt sich um den Bau einer Haltestelle in Löhne. Bekanntlich ist der Löhner Bahnhof, der auf Gohfelder Gebiet liegt, eine halbe Stunde von Löhne entfernt. Weiter soll der Personenverkehr auf der Strecke Herford—Oberbehme stillgelegt werden, wofür dann ein einspuriges Geleise Herford— Eilshausen— Bünde gebaut werden soll. Gerade die Dörfer Eilshausen und Hiddenhausen haben erbitterte Kämpfe geführt, um einen Gleisanschluß zu erhalten. Wenn diese Anregungen vorläufig nur noch Pläne sind, so steht doch zu erwarten, daß die Verhandlungen, die mit der Reichsbahn ausgenommen worden sind, ein günstiges Ergebnis haben werden, zumal die Projekte im Wege des Arbeitsbeschaffungsprogramms in Angriff genommen werden können. Arbeitskampf im Amt Rehme Besprechung mit den Gemeindevorstehern l. Rehme, 17. 8. Der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit hat auch im Amt Rehme eingesetzt. Zu einer Besprechung waren deshalb die einzelnen Gemeindevorsteher, Bürgermeister Dr. Kranold, Arbeitsamtsleiter Pfänder und als Vertreter des Landesarbeitsamtes Dortmund Himmen zusammengetreten. Eine Unterbringung der Erwerbslosen ist deshalb im Amtsbezirk Rehme so besonders schwierig, weil die meisten Gewerbe vom Ruhrgebiet abhängig sind. Erst, wenn die Wirtschaft des Ruhrgebietes in geregelten Gang gebracht ist, kann mit einer nennenswerten Besserung im hiesigen Bezirk gerechnet werden. Um aber jetzt schon eine möglichst große Unterbringung der Arbeitslosen zu erzielen, werden die einzelnen Betriebe auf eventuelle Neueinstellungen geprüft und die jugendlichen Arbeiter gebeten, sich zur Landarbeit oder für den Freiwilligen Arbeitsdienst anzumelden. Die Zahl der Wohlfahrtserwerbslosen im Amtsbezirk ist seit März bis Anfang August von 1272 auf 915 gefallen und man hofft, den Wohlfahrtserwerbslosenetat demnächst ganz entlasten zu können. Numager Pionsheide geweiht Der Arbeitsdienst in Westfalen auf 30 Jahre sichergestellt Staumühle, die beste Bezirksführerschule im Reich d. Detmold, 17. 8. In Pivitsheide bei Detmold wurde im Beisein des Staatsministers Riecke und des Bezirkskommissars für den Arbeitsdienst Zimmermann(Münster) das Arbeitsdienstlager geweiht. Die Mannschaft des Lagers besteht aus 150 Arbeitsdienstwilligen unter Führung von Feldmeister Bauer. Der Lagerführer Bauer hielt bei dem. Weiheakt zunächst eine kurze Ansprache, in der er einen Ueberblick über die geleistete und die noch bevorstehende Arbeit gab. Darauf nahm Staatsminister Riecke das Wort. Mit ganz besonderer Anteilnahme habe er das Emporwachsen dieses Lagers iiterlebt. Als Leitstern möge den Kameraden stets der Wahlspruch dienen:„Wille ist Weg“. Bei einem Rundgang durch das Lager fanden die großen, luftigen Räume, die zu Büroräumen, Schlafräumen und Unterrichtsräumen umgearbeitet sind, den vollen Beifall des Staatspräsidenten wie der anderen Gäste. Bezirkskommissar Zimmermann führte bei einem Zusammensein nach dem Rundgang noch aus, daß man in Berlin gegenwärtig damit beschäftigt sei, den Arbeitsdienst einheitlich durch zuorganisieren. Die Bezirksführerschule in Staumühle sei die beste im ganzen Reich. Lippe werde in Zukunft vier Stammlager erhalten, außer dem in Pivitsheide noch je eins in Salzuflen, Bösingfeld und Schlangen=Lippspringe. Schon in den nächsten Tagen werde die neue Uniform für die Arbeitsdienstwilligen bekanntgegeben werden. ganz Westfalen seien für über 60 Millionen Tagewerke Arbeit, die den Arbeitsdienst für mindestens 30 Jahre sicherstellten. Der Leiter der Bezirksführerschule Staumühle Böndel gab dem Stammlager Pivitsheide sodann ein Bildnis des Führers zum Geschenk. Sportliche Vorführungen der Arbeitssoldaten gaben ein Bild von der Erziehungs= und Aufbauarbeit, die bereits geleistet wurde. Bürgermeister von Soest Der Oberbürgermeister von Hameln komm. ernannt d. Soest, 17. 8. Vom Ministerium des Innern in Berlin ist der frühere Oberbürgermeister von Hameln, Dr. Otto Charnow, zum kommissarischen Bürgermeister von Soest ernannt worden. Der Ernannte hat sich bereits gestern in Soest vorgestellt und wird sein Amt sofort antreten. Charnow, der im Alter von 40 Jahren steht und verheiratet ist, wurde im Jahre 1921 als 2. Bürgermeister von Hameln gewählt. Der damalige Oberbürgermeister von Hameln, Jürgens, trat im Jahre 1931 zurück, da unter seiner Amtszeit die wirtschaftlichen Belange der Weserstadt nicht so erfolgreich getätigt wurden, wie das erwartet worden war. Es übernahm darauf Charnow die Führung der Geschäfte der Stadt. Im Laufe des Jahres 1931 wurde Charnow dann zum Oberbürgermeister von Hameln gewählt. hk. Mennighüffen. Goldene Hochzeit. Das Fest der goldenen Hochzeit feierten die Eheleute Wilhelm Strathemann im Ortsteil Holzbrede. Aus Lippe Delmolds Etak angenommen In Ausgabe und Einnahme 1711 000 RM. X Detmold, 17. 8. In einer Sitzung der Stadtverordnetenversammlung beschäftigte man sich mit dem Etat der Landeshauptstadt für das Rechnungsjahr 1933, der mit 1711000 RM. in Einnahme und Ausgabe ausgeglichen ist. Ohne vorherige Unterrichtung der Stadtverordneten, lediglich nach einer kürzeren Erklärung des kommissarischen Bürgermeisters Keller, der darauf hinwies, daß es heute mehr denn je darauf ankomme, daß jeder Volksgenosse Opfer zum Wohle der Gesamtheit bringen müsse, wurde der Etat in en bloc=Abstimmung einstimmig angenommen. tr. Lemgo. Zwei Zöglinge entwichen. Aus der Anstalt für Geistesschwache Eben=Ezer sind zwei Zöglinge, und zwar der 24 Jahre alte Zögling Fritz Marckwardt aus Bremen und der 16 Jahre alte Pflegling Heinz Beste, entwichen. M. ist mit einem braunen Rock und dunkelgrauer Hose bekleidet. Vom Blitz gekötel tr. Mossenberg, 17. 8. Während der Landwirt S. mit seinem 19 Jahre alten Sohn auf dem Felde mit dem Kornaufladen beschäftigt war, wurde der Sohn bei einem plötzlich herüberziehenden Gewitter vom Blitz getroffen und getötet. Obwohl der Getroffene beim Eintreffen eines sofort herbeigerufenen Arztes noch schwache Lebenszeichen von sich gab, kam jede menschliche Hilfe zu spät. „Deutsche Woche“ in horn Nur örtlicher Schausensterwettbewerb tt. Horn, 18. 8. Auf Einladung der Stadtverwaltung fand im Rathaussitzungssaal ein Besprechung statt, an der sich die RSDAP. mit ihren Nebenorganisationen, sämtliche Handwerker=Innungen, alle Vereine und Behördenvertreter beteiligten. In der Versammlung wurde über die Durchführung der„Deutschen Woche“ beraten. Die Aussprache ergab, daß mit Rücksicht auf die Hauptveranstaltungen in der Landeshauptstadt lediglich ein örtlicher Schausensterwettbewerb veranstaltet merden soll. d. Horn. Vier Verhaftungen. In Horn wurden die Kommunisten Jäger, Vater und Sohn, und die Arbeiter Ebert und Müller unter dem dringenden Verdacht illegaler Betätigung verhaftet. Segelflug in Schwalenberg Fliegerstützpunkt gegründet ti. Schwalenberg, 18. 8. In der Gründungsversammlung des Fliegerstützpunktes Schwalenberg in der „Künstler=Klause", erstattete Lehrer Nebel Bericht über die Eignung des Geländes am Schwalenberg zum Segelflug. Die Stadtverwaltung soll ersucht werden, den Südabhang des Dohlenberges, der als das idealste Gelände bezeichnet wurde, zur Verfügung zu stellen. Es folgte dann eine Besprechung organisatorischer Fragen. Als nächste Aufgabe des Stützpunktes wurde die Beschaffung einer Schulungsmaschine bezeichnet. tt. Hörste b. Lage. Der letzte Veteran von 1870/71, der Landwirt Heinrich Schulte, wurde hier zur letzten Ruhe geleitet. Chefredakteur: Dr. Hans Havemann(in Urlaub) Verantwortlich für Politik und Handel: Dr. Hans Seei, für Feuilleton 1. V. Dr. Walter Goch, für Kommunales, Lokales und Vermischtes: Dr. Walter Goch, für Sport und Gericht: Dr. Gustav Baumgart, für Provinz: Karl-August Deubner, Beilagen 1..: Dr. Hans Seei, für den geschäftlichen und Anzeigentell sowie Sonderbeilagen I..: Max Prinz. Druck und Verlag: E. Gundlach.-., sämtlich in Bielefeld. Solzierir einPjeer gfut.,, Gleichbleibende Güte, präch. Gescheumnbidhongundgräh. te Wasch-undReinigungskraft sind ihre Vorzüge. Darum— für die Wäsche und für den Hausputz nur noch die gute SUNLICHT SEIFE Auch SUMA, das Wasch. mittel für den Kochkessel, ist billiger. Das Originalpaket kostef ab heute 30 Pfg. 81 OT Beilage der Westfälischen Neuesten Nachrichten Bielefeld unter sich... Mädchenführerinnen werden im Sport —4• VIB.— Westfalia Brackwede 510(210) Arminia— Spielvereinigung 110(:0) „Na also“, werden die Fußball=„Eingeweihten“ jetzt sagen,„jetzt liegt es doch klar auf der Hand“ und denken dabei an die Gauliga...„BsB. schlägt Westfalia— Westfalia schlug Arminia— Arminia besiegt knapp die Spielvereinigung 06/07— jetzt muß es der Gauführer Becker in Essen doch merken! Wir wollen uns diesen Kombinationen nicht hingeben. Wir stellen nur mit Freude fest, daß man noch einmal Gelegenheit hatte, die Spielstärke der alten Bielefelder Großvereine zusammen mit Westfalia hintereinander zu sehen. Wir erkennen die Bemühungen Arminias und der Spielvereinigung an, mit jungen Kräften auszuwarten, was ein Zeichen von Weitblick ist. Man muß aber auch die Leistung der alten Kämpen von BfB. anerkennen. Sie sind noch die alten Strategen, und der Großkampf gegen Hamborn 07 kann steigen. B/B. Bieleseld— Westsalia Brackwede:0(:9) Nach dem üblichen„Heil=Hitler“=Gruß stellten sich dem Schiedsrichter Pötting(Arminia) obige Mannschaften. Nach dem Anpfiff machte sich eine kleine Ueberlegenheit der Bewegungsspieler bemerkbar, Brackwede dagegen beschränkte sich nur auf einzelne Durchbrüche, die aber jedesmal von der aufmerksamen Hintermannschaft der Bewegungsspieler unterbunden wurden. Der Torwart der Brackweder, der bis jetzt gezeigt hat, daß so leicht nichts zu machen ist, mußte nach einem überraschenden Torschuß von Schmidt den Ball passieren lassen. BfB. beherrscht von nun ab das Feld. Schon drei Minuten später gelang es Strothmann nach einer Kombination das zweite Tor zu erzielen. Die Hintermannschaft der Braßweder machte grobe Schnitzer. Man hatte nach Halbzeit den Vorstädtern etwas mehr zugetraut, aber VfB. übernahm sofort wieder die Führung. Angriff auf Angriff rollte gegen das Tor der Brackweder. Zehn Minuten nach Halbzeit erzielte Nolte das dritte Tor. Dann war es Heinold der einen langen Schuß anbrachte und das vierte Tor erzielte. Ein Alleingang von Stroth= mann endete mit dem fünften Tor. Einen rot=weißen Spieler hervorzuheben, wäre unnütz, sie fügten sich alle ein. Brackwede dagegen enttäuschte seine Anhänger sehr und erreichte nicht die gewohnten Leistungen. Das letzthin erzielte Unentschieden in Brackwede wäre damit wieder hergestellt. Schiedsrichter Pötting war ein aufmerksamer Leiter. Arminia— Spielvereinigung:0(:0) Bühn stellten sich dem Schiedsrichter Upmeier (Borussta) zwei Rivalen mit stark verjüngten Mannschaften. Beide bemühten sich eifrig, ein schönes Spiel vorzuführen. Drei Minuten nach Anfang kann Hogenkamp das einzige Tor des Tages schießen. Beide Stürmerreihen kommen des öfteren gut durch, aber vor dem Tor fehlt die nötige Schußkraft. So ist Arminias Mittelstürmer einmal gut durchgekommen, schießt aber drei Meter vorm Tor völlig freistehend den Torwart an. Nach Halbzeit sind die Vereinigten zunächst überlegen, und jeden Augenblick denkt man an den längst verdienten Ausgleich. Aber Franke macht alle Angrifse zunichte. Arminia kommt dann wieder auf, aber Tore werden nicht mehr geschossen. Kurz vor Schluß geschieht etwas, was keinen schönen Eindruck hinterläßt. Der Torwart Höxtermann ist plötzlich unter die Zuschauer gesprungen, um da Ohrseigen auszuteilen. Herr Hörtermann, für Ruhestiftung sind die Platzordner da, nicht wahr? Wegen der hereinbrechenden Dunkelheit hätte der Schiedsrichter das Spiel fünf Minuten früher abpseisen können. Aber sonst wollen wir nichts gesagt haben. F. Hundert Worte Rugby Drei Internationale in Bielefeld Arminia Bielefeld hat jetzt auch eine Rugby=Abteilung, das ist schon bekannt. Um den Aufbau dieses für Bielefeld neuen Sportzweiges richtig vornehmen zu können haben die Arminen von Hannover Fachleute als Lehrkräfte angefordert. Der Vortrag am Sonnabend im Ratskeller um 20.30 Uhr wird von dem mehrfachen Internationalen und Trainer Görsch gehalten werden. Am Sonntag vormittag finden sich um.30 Uhr auf dem Arminiaplatz die ersten Bielefelder Rugbyleute und deren Interessenten zum Training ein. Der internationale Dreiviertelspieler Krumsuß von„Viktoria“ Hannover und sein Vereinskamerad Reinhardt, ein Gedrängehalbspieler und ebenfalls international, werden dafür sorgen, daß bei der Morgenarbeit mit dem eirunden Ball richtig umgegangen wird. Alle Rugbyleute und solche, die es vielleicht noch werden wollen, sind eingeladen.—— Deutsche Sandbahn-Meisterschaft 2. Lauf in Gelsenkirchen Am 20. August veranstaltet der ADAC. Gau 5 (Westfalen=Lippe) auf der Trobrennbahn Flugplatz in Gelsenkirchen den 2. Lauf um die erstmalig in diesem Jahr ausgeschriebene Deutsche SandbahnMeisterschaft. Ausrichter für diesen Lauf ist der Club für Motorsport Gelsenkirchen, den man als den Pionier im westdeutschen Sandbahnsport bezeichnen muß. Bis zum 15. August lagen dem Ausrichter für die drei Meisterschaftsrennen(250, 350 und 500 ccm) schon über 50 Nennungen vor. Darunter befinden sich die bedeutendsten deutschen Sandbahn=Spezialisten wie Sebastian Roth(Stuttgart), der Sieger des ersten Laufes um die Deutsche SandbahnMeisterschaft in Hamburg=Farmsen in Klasse 500 ccm Flaggenehrung vor Beginn des Kursus im Deutschen Stadion in Berlin=Grunewald. Der Bund deutscher Mädchen begann einen Schulungskursus für künftige Führerinnen, bei dem ein besonderes Augenmerk auf eine gründliche sportliche Ausbildung gelegt wird. Tabellenstand im Faustball der Bezirksklasse 1933 Gruppe A Mtv. Bad Oeynhausen 10 s— 2 Mtv. Minden 10 7 1 2 Tv. Eisbergen 10 7— 3 Tv. Jahn Minden 10 4— 6 Tgm. Minden 10 9 1 6 Tv. Meißen 10 1— 0 Gruppe B Gruppe E Tgm. Sieker 8 7 Tv. Häger 8 6 Tv. Amshausen 8 5 Tv. Werther 8 2 Tgm. Bielefeld 8— Gruppe F Tgm. Bielefeld 8 7 Gadderbaumer Tv. 8 6 Gütersloher Tv. 8 4 1890 Bielefeld 8 3 Einigkeit Bielefeld 8— Frauen— Gruppe A Tgm. Herford 10 10 Mtv. Oeynhausen 10 8 Tv. Ennigloh 10 7 Tv. Dankersen 10 3 Mtv. Minden 10 9 Jahn Minden 10— 10 Frauen— Gruppe B Tv. Hillegossen 10 8— 2 Tv. Steinbagen 10 a— 2 Tv. Dornbera 10 8— 2 Tv. Gütersloh 10 4— 6 Tv. Werther 10 9— 7 Tgm. Sieker 10—— 10 Spielplan im Handball Gruppe Nord Dat. Platzverein— Gegner 10. 9. Tv. Bünde— Jahn Minden Miv. Minden— Oeynhausen Dankersen— Minderheide 17. 9. Oeynhausen— Dankersen Minderheide— Tv. Bünde 24. 9. Tv. Bünde— Oeynhausen Jahn Minden— Minderheide Dankersen— Mtv. Minden 1. 10. Oeynhausen— Jahn Minden Dankersen— Tv. Bünde Minderheide— Mtv. Minden 8. 10. Tv. Bünde— Mtv. Minden Jahn Minden— Dankersen 22. 10. Mtv. Minden— Jahn Minden Oeynhausen— Minderheide Gruppe Süd 10. 9. Gütersloh— Künsebeck Jöllenbeck— B. T. G. Einigkeit— Gadderbaum 17. 9. Gadderbaum— Jöllenbeck B. T. G.— Altenhagen Gütersloh— Einigkeit 24. 9. Künsebeck— Einigkeit Jöllenbeck— Gütersloh Gadderbaum— Altenhagen 1. 10. Altenhagen— Künsebeck B. T. G.— Einigkeit Gadderbaum— Gütersloh 8. 10. Künsebeck— B. T. G. Einigkeit— Jöllenbeck Gütersloh— Altenhagen 22. 10. Gadderbaum— Künsebeck Gütersloh— B. T. G. Jöllenbeck— Altenhagen 29. 10. Künsebeck— Jöllenbeck Einigkeit—. Altenhagen B. T. G.— Gadderbaum sowie Inhaber des Gelsenkirchener Bahnrekordes, ferner Walter Buttler(Hamborn), der zurzeit auf der Pariser Bufsalo=Bahn große Erfolge feiert; Winkler(München) dem langjährigen erfolgreichen DKW.=Mann; Binder=Saam(Berlin), einer der bekanntesten deutschen Bahnfahrer, Weidemann(Hannover); H. G. Ryll(Berlin), Sieger des ersten Laufes in der 250=ccm=Klasse; Ziemer(Berlin). Sieger des ersten Laufes in Klasse bis 350 ccm; Sedan=Graf(Hamburg), der dritte Sieger in Klasse 350 ccm; Stölting, Plambeck, Frey, die Favoriten des Hamburg= Lockstedter Motordroms, sowie Hecker(Nürnberg), Reichenwallner(München), Sandmann (Berlin), Steiner(München), Ahrens(Hannover), Habeney und Hoffmann(Hannover), Gunzenhauser(Stuttgart), Wenzel(Köln). Weiter schweben noch Verhandlungen mit den österreichischen Meisterfahrern Cerny und Schneeweiß(Wien).— Allgemein ist man auch gespannt auf den erstmaligen Start der Rennmannschaft des Gelsenkirchener SS.=Motorsturms, der unter der Führung des alten Rennfahrers Willi Albert! (Gelsenkirchen) an den Start geht. Ohne Uebertreibung darf jetzt schon gesagt werden, daß der 2. Lauf um die„Deutsche SandbahnMeisterschaft“ ein motorsportliches Ereignis ersten Ranges werden wird. Ergebnisse Mitgeteilt von der Wettannahmestelle des Ravensberger Rennvereins e. V. Rennen in Karlshorst am 17. August 1. Rennen: 1. Der Zukünftige 41/12(Lt. von 2. Parademarsch 19. 3. Palfrey—. 2. Rennen: 1. Wolkenflug 13/12(J. D. Delius), 2. Parademarsch 19, 3. Ralfrey—. 3. Rennen: 1. Asta 25/12(Lt. von Both), 2. Mangold 12, 3. Instructor 13. 4. Rennen: 1. Albis 289/59(H. C. Bodmer), 2. Horrido 94, 3. Freihasen 37. 0er, .„5. Rennen: 1. Sperling 92/18(Stall Neuhausen), 2. Violine 20, 3. Fepo 17. 6. Rennen: 1. Pellow and Black 80/22(O. Blumenfeld u. R. Samson), 2. Mila 21, 3. Courtisane. au3 Zennen: 1. Abteilung: 1. Wunderblume 24/13(Dr. A. Bachur), 2. Scävola 19, 3. Fra Diavolo 18. 1. Wintermärchen Schrawen), 2. Yvorne 15, 3. Cusco 18. Doppelwette: Asta— Sperling 726:10. Klubzweikampf Osnabrück 99 und Bielefeld 02 Am morgigen Sonnabend veranstaltet der Erste Bielefelder Schwimmverein zum erstenmal in diesem Jahr ein großzügiges Abendschwimmfest. Es ist die erste Veranstaltung, bei der den Schwimmsportfreunden nicht nur Wasserballspiele, sondern auch spannende Mannschaftsrennen geboten werden. Der Reinertrag der Veranstaltung fließt dem Wehrdienstfond des Ersten Bielefelder Schwimmvereins zu.(Laut Verbandsbestimmungen muß jeder Schwimmverein ab 1. September den Wehrsport einführen.) Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr. Für Badegäste ist das Bad ab 18½ Uhr gesperrt. Erst am letzten Sonntag hatte der Erste Bieleselder Schwimmverein Gelegenheit, sein Können mit den Hauptstädtern zu messen. Nach spannenden Rennen war es möglich, den O. S. V. 90 auf den letzten Platz zu verweisen. Das Programm sieht folgende Wettkämpfe vor: 6X100=Meter=Kraul= staffel, 4X100=Meter=Rückenstaffel, 4X100=MeterBruststaffel, Lagenstaffel 100, 200, 100, 100, 200, 100 Meter, Kunstspringen und ein Wasserballspiel. Die Aussichten für Bielefeld liegen ziemlich günstig. Wenn auch in Bad Rothenfelde die 6X100=Meter=Kraulstaffel verloren ging, so ist dies auf der eigenen Bahn fast ausgeschlossen. Man wird morgen nur die schnellsten Leute ins Rennen schicken. Ebenso kann die Rückenstaffel(mit Lütgert, Zirbes, Filges und Kattenbracker) gewonnen werden. Die 4X100=MeterBruststaffel dagegen wird wohl verloren gehen. Ein spannendes Rennen sollte die doppelte Lagenstaffel Osnabrück 99 mit dem früheren Deutschen Meister Bode am Start erscheinen wird, kann iynen doch so leicht der Sieg nicht zugesprochen werden. Das Kunstspringen steht bei den fünf Kürsprüngen ziemlich offen. Vielleicht gelingt es A. Cremer, an seinem Gegner Melo Revanche zu nehmen.luge 31 . Im Wasserhallspiel wird Bielefeld mit der mannschaft Klüglich Pfadler Zirbes Oberg Filges Kattenbracker Zisgen zu Wasser gehen. Ueber das Kräfteverhältnis der Osnabrücker herrscht ein ziemlich unklares Bild.* Die Bielefelder werden ihnen den Sieg nicht allzu. leicht machen. e Radsport-Neuigkeiten Die Besetzung beim nächsten Rennen auf der Zugvogelbahn Neben den wieder vereinten Kamp=Schneider, der neuen Mannschaft Wengler=Niermann starten noch Ilse=Bremer, die in den letzten Wochen ein Rennen nach dem anderen gewinnen konnten und als neue Kombination für Bielefeld FliegenKurzawa. Setrzetr Flieze Das Mannschaftsrennen geht über 75 km und bedeutet in bezug auf die Distanz wieder eine Steigerung gegenüber den vorherigen Rennen. Im Großen Fllegerpreis von Deutschland feierte der Kölner Albert Richter in seiner Heimatstadt einen überraschenden Sieg. Weltmeister Scherens und der Franzose Michard waren bereits den Vorläufen ausgeschieden, im Endlauf konnte Richter Geardin(Frankreich) sicher auf den zweiten Platz verweisen. Dritter wurde der Däne FalckHansen vor Mathias Engel. Ein schwerer Unfall ereignete sich bei den Breslauer Abendrennen. Der Berliner Steher Rudolf Wolke fuhr infolge eines Defektes der Schrittmacher= geschine auf die Rolle, stürzte und mußte mit einer zirnerschütterung und Hautabschürfungen ins Krankenyaus eingeliefert werden. Auch sein Schrittmacher Bajorath(Berlin) erlitt eine schwere Beinverletzung. Im Gesamtergebnis blieb der mit 62 km knapp vor Müller (Breslau) siegreich. Der neue Straßenweltmeister der Amateure, den Lockungen nicht widerstehen können und ist nach seinem Pariser Sieg zum Berufssport übergeschwenkt. Er vertritt sein Land schon bei der am 28. August beginnenden Rundfahrt und ist auch für den am stattfindenden Großen Staßenpreis der Nationen verpflichtet. William T. Tilden und den Pilte%omunse 31ammen.„Bis vor 6000 Zuschauern mit:4,:4,:3 siegreich bleiben. Die Doppelkombination Tildenepen Eramm behielt 624,:3, 633 über Henrel=Wilhelmi die Oberhand. Davispokalkampf Südslawien— Norwegen 310 „In Ollo ist bereits am zweiten Tage die Entscheidung im Davispokal=Ausscheidungskampf zugunsten der Südslawen gefallen. Kukujevic Puncee gewannen das Doppel:3,:4,:2 gegen die Norweger HagensHaanes und stellten das Ergebnis Amundsens Flugzeug aufgefunden? Fischer wollen die„Latham“ gesehen haben Kopenhagen, 17. S. In Tromsö sind Gerüchte im Umlauf, wonach Fischer, die von der Bäreninsel zurückgekehrt sind, Roald Amundsens Flugzeug„Latham“ ins Garn bekommen haben wollen. Es ist beabsichtigt, eine Nachforschung über die Richtigkeit der Erzählungen einzuleiten. Die Fischer teilten mit, sie hätten Teile des Flugzeugs deutlich sichtbar über Wasser gehabt. Da ein anderes Flugzeug als das Amundsens in der Nähe der Bäreninsel nicht verunglückt ist, dürfte es sich offenbar um die Maschine des norwegischen Polarforschers handeln. Wie erinnerlich, ist Roald Amundsen bei einer Hilfsexpedition zur Rettung der verunglückten Nobile=Luftschiffbesatzung mit dem französischen Flugzeug„Latham", auf dem der französische Leutnant Rens Guilband und der norwegische Flieger Dietrichson Piloten waren, während die übrige Besatzung aus den Franzosen Cuverville, Valette und Brazy bestand, verunglückt. Amundsen war mit seinen Begleitern von Tromsö als letztem norwegischen Hafen nach Svalbard geflogen, hatte dieses Ziel aber nicht erreicht und war seitdem verschollen. Man hatte den Ort, wo das Flugzeug abstürzte, bisher nicht ermitteln können, die damaligen Nachforschungen nach dem spurlosen Verschwinden der „Latham“ hatten lediglich ergeben, daß Flugzeugmotorenlärm in der Nähe der Bäreninsel gehört worden sei. hiller an Balbo Glückwunsch zum Ozeauflug Berlin, 17. 8. Reichskanzler Adolf Hitler hat an den italienischen Luftmarschall Exzellenz Balbo nachstehendes Telegramm gerichtet: „Zur erfolgreichen Vollendung Ihres kühnen Transozeanfluges spreche ich Ihnen meine herzlichen Glückwünsche aus. Zugleich beglückwünsche ich Sie aufrichtig zu Ihrer Ernennung zum Marschall der Lüfte. Reichskanzler Adolf Hitler.“ y Telegramme aus Nürnberg Postalische Einrichtung zum Reichsparteitag *„ Berlin, 17. 8. Die Deutsche Reichspost wird allen Teilnehmern an der Reichstagung der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei in Nürnberg Gelegenheit bieten, ihren Angehörigen aus Nürnberg einen telegrafischen Gruß oder eine Mitteilung zu senden, sowie von diesen in Nürnberg begrüßt zu werden oder eine Nachricht zu erhalten. Zu diesem Zwecke führt die Deutsche Reichspost für die Zeit vom 30. August bis einschließlich 6. September ein besonderes, verbilligtes Telegramm ein. Das Telegramm kann in dieser Zeit von jedermann bei allen Telegrafenanstalten aufgegeben und an einen beliebigen Empfänger in einem innerhalb des Reichs gelegenen Ort gerichtet werden. Das Telegramm wird auf einem besonderen, eigens für diesen Zweck entworfenen Schmuckblatt ausgefertigt. Die Gebühr für das Telegramm (zehn Gebührenwörter) beträgt 1,50 RM.; jedes weitere Wort kostet 5 Rpf. Von der erhobenen Gebühr fließen 25 Rpf. in die „Stiftung für Opfer der Arbeit". Nach dem 6 September wird das neue Schmuckblatt (LX 9) auch weiterhin zur Ausfertigung von Telegrammen wie jedes andere Schmuckblatt benutzt werden. hinrichtung in Greifswald Ein Mörder enthauptet Berlin, 17. 8. Donnerstag früh wurde der Arbeiter Fritz Fiedliekowski in Greifswald hingerichtet. Fiedliekowski war im Dezember 1931 wegen Mordes an einem Gutsnachtwächter zum Tode verurteilt worden. Ungebetene Fahrgäste Die blinden Passagiere der„Nordenham“ Bremerhaven, 17. 8. Nach einer Meldung der englischen Behörden handelt es sich bei den beiden blinden Passagieren, die vor einigen Tagen mit einem selbstgefertigten Floß von Bord der„Nordenham“ gingen und nach neunstündigem Treiben von einem englischen Schiff aufgefischt wurden, um einen Dänen und einen Kanadier, die vermutlich Veranlassung hatten, den deutschen Boden nicht wieder zu betreten. Uebrigens befanden sich an Bord der„Nordenham“ drei weitere blinde Passagiere, die sie ebenfalls auf der Höhe der Azoren von dem Setchen Damdter Abernommen satten. Diese drei stammen aus Deutschland. Sie sind in Haft genommen worden. Fußballmannschaft bei einer Autofahrt verunglückt. Bei Schwarzhofen(Oberpfalz) ereignete sich ein schweres Kraftwagenunglück. 22 Mann einer Fußballmannschaft aus Moosbach, die sich auf einer Fahrt nach Neunburg befanden, wurden hierbei teils leicht, teils schwer verletzt. Bei einem der Schwerverletzten besteht Lebensgefahr. Das Auto wurde völlig zertrümmert. 60 000 Saardeutsche für die Niederwald=Kundgebung angemeldet Saarbrücken, 17. 8. Die große saardeutsche Kundgebung am Niederwalddenkmal am 27. August dürfte ein Ereignis von überwältigender Wucht werden. Zur Beförderung durch die von der Direktion der Saarbahnen geplanten Sonderzüge haben sich rund 60000 Teilnehmer aus dem Saargebiet gemeldet. Die Eisenbahn gedenkt die 60000 gemeldeten Teilnehmer in 56 Sonderzügen zu befördern. Die französische Bergverwaltung hat ihren Beamten und Arbeitern bereits jetzt mitgeteilt, daß eine Teilnahme an der Niederwaldkundgebung die Entlassung der Betreffenden zur Folge haben würde. Munitionslager von Flammen bedroht Brand in der Nähe eines vergessenen Lagers in Frankreich Paris, 17. 8. Auf den Feldern des Weilers Ave Maria zwischen Peqneur und Houleron brach an einer Stelle, wo die Engländer im Weltkrieg ein Munitionslager angelegt hatten, ein Brand aus. Das Feuer vernichtete eine Anzahl Hasergarben und frißt sich nun unter der Erde weiter fort. Wie dies möglich ist, ist noch nicht bekannt. Nach Angaben, die der Eigentümer des Feldes machte, soll das Munitionslager eine größere Zahl Granaten, Schrapnells und Torpedos enthalten. Unter diesen Umständen wurde die in Douai liegende Artillerie. abteilung benachrichtigt. Andererseits entsandte ein Unternehmen in Arras, dem die Säuberung des Departements Pas=de=Calais von aus dem Kriege herrührenden, noch nicht aufgefundenen Geschossen übertragen worden Die Eroffnung der Zanläussienung Uebertragung im Rundfunk— Kein Hörbericht, sondern gestaltete Nachricht war, Donnerstag vormittag eine Arbeitsmannschaft unter einem Oberseuerwerker an die Brandstelle, um dort alle erforderlichen Anordnungen zu tresfen. Es wurden Gräben ausgeworsen, um dem Feuer Einhalt zu tun. Nach Aussagen eines Sachverständigen soll sich an der Brandstelle kein Munitionslgger befinden, das eine für die Bevölkerung in der Nachbarschaft gefährliche Explosion verursachen könnte. Der Sachverständige erklärt, es handle sich um dort lagernde Leuchtraketen und Gasbomben. Waggonbrand beim Zirkus Busch Pasewalk, 17. 8. Beim Verladen des Zirkus Busch, der am Dienstag und Mittwoch in Pasewalk gastiert hatte und nach Stettin befördert werden sollte, entstand in der Nacht zum Donnerstag auf dem Bahnhof Pasewalk aus bisher noch nicht geklärter Ursache in einem mit neun wertvollen Dressurpferden beladenen Wagen Feuer. Dem Zirkuspersonal gelang es zwar, sämtliche Tiere aus dem brennenden Waggon ins Freie zu bringen, doch haben alle Tiere erhebliche Brandverletzungen und Rauchvergiftungen davongetragen. Berlin, 17. 8. Der feierliche Akt der Eröffnung der 10. Jubiläums=Funkausstellung durch den Führer des deutschen Rundfunks, durch Reichsminister Dr. Göbbels, wird am Freitag, den 18. August, 11 Uhr, vom Deutschlandsender und von allen deutschen Sendern übertragen. Die Rundsunkhörer werden sich bei dieser Uebertragung von dem schöpferischen Erneuerungswillen des nationalsozialistischen Rundsunks, der auch in der Gesamtgestaltung der Funkausstellung seinen Ausdruck findet, überzeugen können. Sie werden nicht die bei diesen Anlässen üblichen Reportagen, den sogenannten beschreibenden Hörbericht vernehmen, sondern sie werden zum ersten Male ohne umständlichen Revorterbericht das Ereignis selbst, nicht geschildert, sondern als gestaltete Nachricht übermittelt bekommen. Kein Ansager schildert das Vorgehen. Stattdessen wird die Feier durch Wechselgespräche zwischen Rufern und Chor, die der Ansprache des Ministers vorangehen und ihr folgen, zu einer akustisch sorgfältig gegliederten Hördarbietung ausgestaltet. Die Presse besichtigt Die Pressevorbesichtigung der Funkausstellung 1933 am Donnerstag wurde mit einer Rede des Reichsendeleiters Eugen Hadamovsky über„Die politische Linie“ eingeleitet, in der er u. a. sagte: Alles, was heute in und durch den Rundfunk geschehe, geschehe unter dem einen großen Gesichtspunkt, dem Nationalsozialismus eine so breite Basis im Volke zu schaffen, daß eines Tages das ganze Volk vom weltanschaulichen Gut des Nationalsozialismus durchdrungen ist. Aufgabe der nationalsozialistischen Rundfunkführung werde es sein, den Rundfunk alle Zeit zu einer scharsen und zuverlässigen Waffe der Regierung zu machen. Der Rundgang führte die Besucher zunächst in die Halle III, die Kunstwerke enthält, welche den Rundsunk und seine Welt symbolisieren. Man geht durch einen kleinen Vorraum, in dem eine Büste des Reichskanzlers Adolf Hitler aufgestellt ist, in die große Ehrenhalle hinein. Rechts und links ist die historische Abteilung untergebracht, in der die Entwicklung der Sende= und Empfängertechnik in den kurzen Jahren ihres Geschehens an Originalapparaten gezeigt wird. Die Funkhalle ist der elektro=akustischen Industrie vorbehalten. 28 Großfirmen stellen ihre Spezialapparate aus. Sie alle bringen den billigen Volksempfänger, der morgen mit der Rede des Reichsministers Dr. Göbbels, des obersten Chefs des deutschen Rundfunks, den Rundfunkhörern übergeben wird. In der Halle 8 sind die Luftfahrt, die Marine und das Reichsheer als Aussteller vertreten. Sperrung der Lustsäule um den Berliner — Funkturm Das Reichsluftfahrtministerium teilt mit: Um eine Störung der während der Großen Deutschen Funkausstellung Berlin 1933 vom 18. bis 27. August 1933 vom freien Gelände aus veranstalteten Sendungen zu vermeiden, wird für die genannte Zeit die Luftsäule in einem Umkreis von 2 Kilometern um den Funkturm für den gesamten Luftverkehr gesperrt. Oben: Blick in die Ehrenhalle mit den symbolischen Gestalten des deutschen Volkstums Unten: Die große Ausstellungshalle mit den Ständen der einzelnen Firmen Deutschlands älleste Aerztin Fräulein Dr. Theyssen(Freiburg), die älteste Aerztin Deutschlands, vollendet in voller geistiger und kürperlicher Frische ihr 95. Lebensjahr. Fräulein Dr. Theyssen kann im nächsten Jahre auch ihr 70jähriges DoktorJubiläum feiern. Schwere Folgen eines blitzschlages Drahtzann als Leiter adersleben, 17. 8. In Nagbeel bei Lunderskow wurde die beim Melken von Kühen beschäftigte Bauersfrau Kroll mit sämtlichen elf Kühen vom Blitz getötet. Die Kühe waren an einem Drahtzann festgebunden, an dem der Blitz entlanggelaufen war. Blutige Straßenschlacht um ein bosnisches Bauernmädchen Serajewo, 17. 8. In der Ortschaft Jossewica kam es wegen eines Bauernmädchens zu einem blutigen Zusammenstoß zwischen zwei Rivalen und ihren Anhängern. Am Kampf beteiligten sich über 50 Bauernburschen, die mit Messern und Prügel aufeinander losgingen. Die beiden Nebenbuhler wurden lebensgefährlich verletzt, sechzehn Bauernburschen erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Schweizer Bergführer mit amerikanischem Touristen abgestürzt. Der Schweizer Bergführer Franz Lochmatter aus St. Niklaus ist mit einem amerikanischen Touristen vom 4512 Meter hohen Weißhorn beim Abseilen etwa 400 Meter tief abgestürzt. Eine Führerkolonne ist unterwegs, um die Leichen der Verunglückten zu bergen. Die glatte Bügelfalte. Daß das Auge des Gesetzes wacht, mußte ein wegen Fundunterschlagung vorbestrafter Mann erfahren, der in Köln mit einer auffallend glatten„Bügelfalte“ über den Domplatz eilte. Ein Polizeiwachtmeister stellte den Mann und förderte aus seinem Hosenbein zwei Damenschirme zutage, die er am Briefmarkenautomaten des Postamts„gefunden“ haben wollte. Es unterliegt aber keinem Zweifel, daß der Täter die Schirme gestohlen hat. 70 Tote auf Jamaita Schwere Folgen der Unwetterkatastrophe Kingston, 17. 8. Die Zahl der Opfer, die der schwere Wolkenbruch gefordert hat, der über ganz Jamaika niedergegangen ist, beläuft sich nach den neuesten Nachrichten auf 70 Personen. Die meisten von ihnen sind ertrunken. Alle Brücken von Kingston und St. Andrew sind entweder schwer beschädigt oder von den hochangeschwollenen Sturzfluten vollständig weggerissen worden. Die Zerstörungen auf den Pflanzungen und Farmen sind ungeheuer groß. Die Höhe des angerichteten Schadens wird auf 400 000 Pfund Sterling berechnet. Wesnenochée VLelsossbzesss Wenig verändert Berliner Börsenbericht vom 17. August Auch an der Donnerstag-Börse blieb das Geschäft eng begrenst, rein stimmungsmäßig herrschte aber wieder, begünstigt durch die guten Nachrichten aus der deutschen Wirtschaft, ein kreundlicher Grundton vor. Das hatte dann auch eine leichte Belebung des Geschäftes zur Folge. Stärker gefragt und um 2½ Pros. gebessert waren Dessauer Gas. Hamburg-Süd waren auf die Mitteilung über die gute Liquidität der Gesellschaft um 2 Prozent gebessert. Im allgemeinen betrugen die Kursabweichungen nach beiden Seiten kaum mehr als ½ Prozent. Am Rentenmarkte machte sich besonderes Interesse für Kommunal-Goldpfandbriefe bemerkbar, die —1 Prozent im Durchschnitt höher notiert wirden. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit Die Beobachtungen des Konsunkturinstituts Von Monat zu Monat steigende Beschäftigung und einkende Arbeitslosigkeit in allen Tellen des Reichs sind die Kennzeichen der wirtschaftlichen Entwicklung in den letzten Monaten. Von Ende Januar bis zur Gegenwart sind, wie das Institut für Konjunkturforschung ausführt, mehr als zwei Millionen Menschen wieder zu Arbeit und Brot gekommen. Dazu hat zwar der Gang der Jahreszeit ein gut Teil beigetragen, in diesem Jahre ist jedoch Entscheidendes für die Entlastung des Arbeitsmarkts auch durch die Besserung Konjunktur und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen Sescsceicice Gerecensce ere die Abschwächungen. Die stärksten Einbußen hatten Chromo-Naujork und Zuckerfabrik Klein-Wanzleben mit— 6¾ bezw. 5¼ Prozent gegen letzte Notiz zu verzeichnen. Erheblich gebessert waren demgegenüber Julius Pintsch mit 6 Prozent. Auch die in den letzten Tagen bereits bevorzugten Schimischow Cement gewannen erneut 2 Prozent. An den variablen Effektenmärkten wurde das Geschäft in der 2. Börsenstunde recht ruhig. Einiges Interesse erhielt sich für Textilwerte, von denen Aku gegen den Anfang um 1¾ Prozent anzogen. Auch Iise Bergbau gewannen 1 Prozent, während Conti Gummi 1 Prozent verloren. Nachbörse. Tendenz gehalten. Erdöl 106, Farben 130½. Gelsenkirchen 55¾, Gesfürel 80. Harpener 89¼, Hoesch 59¼. Mannesmann 57½, Rhein. Braunkohlen 189%, Rheinstahl 86. Salzdetfurth 169, Schuckert 96¼, Siemens 152, Reichsbank 148¼. Frankfurter Abendbericht Kleinste Umsätze Die Abendbörse hatte wieder nur kleinste Umsätze aufzuweisen. Indessen waren die Berliner Schlußkurse gehalten. Aku lagen auf Meldungen aus Amsterdam etwas fester. Daimler und I. G. Farben lagen unverAndert. AEG. bröckelten leicht ab. Im Verlaufe konnten sich die Anfangskurse nicht ganr halten. Am Rentenmarkt bestand weiter Nachtrage nach späten Reichsschuldbuchforderungen, so daß eich der Kurs erneut auf 80½ erhöhte. Altbesitz blieben mit 78½ unverändert, auch Neubesits waren gehalten. Auf Zeit gehandelte Werte Verte Aufang Aüir— Allg. Elektrir.=Oes 19.425 Bayer. Motoren...... 115.00 babag....... 2m Berger kleidon...... 125.00 Berl. Maschinenben 36.25 Buchkerus Eisenw. 68.273 Churlotidg. Vanu.... 65.400 Comp kliepano...... 139.30 Comt. Gummi.-V.....: 134.30 Daimler Benz...... 27.00 tach. Cont. Ous..... 113.00 Destsche Erost.....:. 105.00 „„Linoieum.... 40.00 Dektrisstste= Lief. Blektr Licht und Kraft.. 94.20 O. Farbenindustrie... 130.30 Sachühse.......: 10.8 Eeirea u. Quilleaume... 45.75 Jeitenkirch. Berrv.... 38.30 Gen. I. elakur Uoiern.:: 8023 Ramdurcer Elektr..... 104.873 Harpener Bercban.... 29.25 Hlorsch-Köln-Neuessen.. 99.75 Ph. Holrmann.— Hotelbetr.-Gesellsch...— lise Beraden....... 134.00 Wlöckner Werke...... 34.30 Mannesmannröhren.... 37.28 Manstelder Beredes.... 24.00 Maschd. Unt. A. O. 39.78 Prl. de.....33 Orenstein& Koppel.... 31.75 Phöniz Berrden 35.50 Polyohen........38 Rhein. Braunk. u. Nr. 191.00 Rhein. Eiektr. Werk... Rhein, Stahlverke.... 85.28 Rhein, Westf. Elektr., 80.128 Rutgerswerke...... 38.22 Salucherkurth Kall..... 199.00 Schlea. Eickt. u. Gas La. 5 91.00 Schudert ap; Jalzer.... Schuckert& Co....... 97.00 Schultheis=Patzenh..... 108.20 Siemene 8 Haleke..... 133.00 Stöhr. Kammgern..... 102.0 Thüringer Oas.......0 Leonhard Tietz 14.125 Vereinicte Stahlwerte... 34.28 Vesteregeln Alkall.....— Zellstoff Waldhof..... 39.28 Bant f. Breuindustr. .=0. für Verkehren ven. 43.00 Di. Reichsbahn Vor-Akt. 99.50 Hambg.-Amerik. Pal. 11.128 „„Sacamersk. Ompt. 22.00 Hanss Damplich..... 2 Norddeutsch. Liord.... 12.90 Stari Anen u. Els.... 12.128 Ankerwerke Berliner Handels=Oes. Bielef. Mech. Weberei Commerr. u. Prir.-Bank: Haker Dörfsler...... DeD)-Bank........ Dreucner Bank...... Gildemeister& Co.... E. Gundlach...... Rottmann Stirke..... Koche Adler-Nähm..... Karenaberger Spina... H. Stodiek& Co. Vort&8p; WVoll....... der Reicheregierung erreicht worden. Nach den Berichten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung haben eich Ende Juli ds. Js..47 Millionen Arbeitslose gemeldet, während es vor Jahresfrist noch.30 Millionen waren. Vergleicht man für die einzelnen Monate, um wieviel die Arbeitslosigkeit in diesem Jahr jeweils geringer war als vor einem Jahre, so ist festzustellen, das dieser Abstand von Monat zu Monat größer geworden #st. 1962, als die Wirtschaft von der Krise in die Depression überging, war die Periode sinkender Arbeitslosigkeit mit 6½ Monaten erheblich länger als in den beiden vorausgegangenen Jahren. Im laufenden Jahr hat die Arbeitslosenkurve bereits einen Monat früher als im Winter 1932 ihren Rückgang begonnen. Selbst wenn sich im August und September die Arbeitslosigkeit nur so wie in den vergangenen Monaten entwickeln würde, so würde damit im Jahre 1933 immerbin die Periode einkender Arbeitslosigkeit 7½ Monate dauern. In keinem der drei vorausgegangenen Jahre war in der Zeit vom winterlichen Höhepunkt der Arbeitslosigkeit bis Ende April, von Ende April bis Ende Juni und von Ende Juni bis Ende Juli der Rückgang der Arbeitslosigkeit so groß wie in diesem Jahr. Nicht in allen Teilen des Reichs war die Entlastung des Arbeitsmarktes gleich stark. Die agrarischen Gebiete haben die stärksten Saisonschwankungen der Beschäftigung und Arbeitslosigkeit, die hochindustrialisierten die geringsten. Nach den Berechnungen des Institute hat Pommern die stärkste und das Rheinland die geringste Saisonechwankung aufzuweisen. Wie im gesamten Reich ist auch in jedem Landesarbeitsamtebezirk die Zahl der registrierten Arbeitslosen absolut und prozentual immer mehr unter den Vorjahresstand gesunken. Der absolute Rückgang ist naturgemäß in den großen und dicht besiedelten Landesarbeitsamtsbezirken am größten. Anders sicht es aus, wenn man prozentual die Abstände gegenüber 1932 vergleicht. In den letzten beiden Monaten stehen dabei Ostpreußen, Westfalen, Mitteldeutschland, Pommern und Sachsen an der Spitze. In der Nordmark, in Brandenburg, im Rheinland und in Schlesien hat dagegen prozentual die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr am wenigsten abgenommen. Wie ein Vergleich zwischen der Zunahme der Beschäftigung in den Jetzten Monaten und dem Rückgang der Zahlen der bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitslosen zeigt, muß seit dem Winter auch die unsichtbare Arbeitslosigkeit erheblich abgenommen haben. Man wird diesen Rückgang der uneichtbaren Arbeitslosigkeit für die Zeit von Ende Februar bis zur Jahresmitte auf reichlich eine halbe Million schätzen dürfen. 19425 1942 113 45.79 0 99.20 69.8 64.25 1 05 133.00 25.75 100 105.00 40.25 .33 95.30 90 25 135 99 23 99.73 47.40 125.50 S4.0 37.12 24.00 34. 90.2375 .33 25.73 .128 199.625 9 .2 10 0 0. 05 132.00 102.125 9. 91.0 .0 99.30 11.378 17.75 12.33 12.25 125.75 99.20 . 5 68.50 130.30 133.50 25.623 1238 104.23 40.25 .25 99.0 120 25 58.00 8 S5.125 20.00 0 0 95.775 99.75 45 50 92. 0 122.00 84.850 57.25 24.00 99.00 51.775 31.50 35.50 22.128 192.23 91.0 25.0 20.25 94.75 91.75 166.000 95.30 5 2 31.0 102. 25 14.275 34.75 123.00 99.30 32.00 43.00 99.300 11.128 21.33 17.23 12.00 12.000 uen 10 20.0 .73 .250 20 40.200 48.125 .000 134.000 77.305 10 13 03.00 42.973 91.25 85.3 15 38.75 45.603 35.50 80.0 10. 20 99.125 60.128 43.00 77.30 130.00 52.75 55.00 24.275 38.00 20.30 31.50 8 35.128 22.25 9. 5 92.128 85.128 80.000 38.75 9 5 91.0 91 5 97.50 104.30 132.25 02.50 09. 50 14.375 34.73 14. 35 99.25 22.00 .128 99.30 11.258 15.20 12.00 12.300 92.50 44.50 59.50 62.00 Mamburger Maronmartet Vom 17. August Brasilkaffee: Brasilofferten kommen heute am 1/— höher. Gestern nachmittag und heute früh hat sich etwas Geschäft mit Schweden entwickelt, const bleibt der Markt ruhig. Lokomarkt völlig unverAndert. Gewaschener zentralam. Kafte Neue Nachrichten von den Ursprungsländern liegen nicht vor. Salvador konnte verschiedene Kontrakte für neue Ernte hier placieren. Columbien bietet September Oktober-Verschiffung auf unveränderter Basis an. Hier nennt man bei ruhigem Abzug unveränderte Preise. Schmalz: Tendenz ruhig. Amerikan, Steamlard 15.00 Dollar. Purélard raffn. 17.00 RM., Hamburger Schmalz 150.00 RM. Baumwolle: Tendenz ruhig. Middling Univeraal loko 10.15 nom. Dollarcents. Fette und Oele: Leinöl etwas fester. Die Offerten der Harburger Mühlen wurden um 75 Plg. erhöht. Großposten bei RM. 38 erhältlich. Soyabohnen6l und Erdnußöl dagegen um 50 bezw. 75 Ptg. ermäßigt. Uebrige Artikel unverändert. Geschäft allgemein nur unbedeutend. Leinöl prompt per Dezember 34.74, per Januar 35.25 RM. per 100 kg. Soyabohnenöl prompt Dezember 25.50 RM. per 100 kg, Erdnusöl prompt Dezember 27.75 RM. per 100 kg. Zucker: Terminmarkt abgeschwächt, geschäftslos, Effektivmarkt auf abgeschwächte Auslandsmärkte ruhig, abwartend. Preise unverändert. Deutsche KriDer Welthandel Im 2. Vierteljahr 1933 Nach den Berechnungen des Statistischen Reichsamts ist der Welthandel vom 1. zum 2. Vierteljahr 1933 wertmäßig leicht zurückgegangen. Indes handelt es sich bei diesem Rückgang um eine saisonübliche Erscheinung. Er ist sogar geringer als in den Vorjahren. Der auf Goldbasis berechnete Wert des Außenhandels von 52 Ländern, auf die etwa 2/16 des gesamten Welthandels entfallen, verminderte eich um 2 Prozent gegenüber 6 Prozent im Jahre 1932 und 5 Prozent im Durchschnitt der Jahre 1925 bis 1928. Da die Preise im ganzen noch etwas gesunken sind, dürften sich die umgesetzten Mengen— entgegen der saisonüblichen Entwicklung— nicht vermindert heben. Der konjunkturelle Tiefpunkt scheint somit überwunden zu sein. In den europkischen Ländern haben Im Berichtsvierteljahr Ein- und Ausfuhr sogar leicht zugenommen. Eine Erhöhung der Einfuhr zeigt sich vor allem in Großbritannien, den Niederlanden und der Schweiz. Im Ausfuhrhandel scheint der Einfluß der englischen Valutaentwertung an Bedeutung verloren zu haben. Die Ausfuhr Großbritanniens ging wieder saisonmäßig zurück, die Ausfuhr Deutschlands blieb dagegen dast unverändert, während 1932 die englische Ausfuhr um 8 Prozent zunahm, die deutsche dagegen um 14 Prozent zurückging. Die Konsumvereine In Hamburg fanden eine ao..-V. der Großeinkaufsgesellschaft Deutscher Konsumvereine e. V. m. 6.., eine ao..-V. der Verlagsgesellschaft Deutscher Konsumvereine m. b. H. und ein außerordentlicher Genossenschaftstag des Zentralverbandes Deutscher Konsumvereine statt. Der außerordentliche Genossenschaftstag beschlos die Auflösung des Zentralverbandes Deutscher Konsumvereine e. V. Die außerordentliche Generalversammlung der Großeinkaufsgesellschaft Deutscher Konsumvereine und der Verlagsgesellschaft Deutscher Konsumvereine faßten die für die Vereinheitlichung des Genossenschaftswesens der deutschen Verbraucher notwendigen Beschlüsse, so daß nunmehr für den Einbau der Verbrauchergenossenschaften in die deutsche Arbeitsfront alle Vorbereitungen getroffen sind. Sämtliche deutschen Verbrauchergenossenschaften sind nunmehr im„Reichsbund der deutschen Verbrauchergenossenschaften m. b..“ zusammengefaßt. Der neue Reichsbund umfaßt 1200 Konsumgesellschaften mit ca..5 Mill. Haushaltungen oder 15 Mill. deutschen Volksgenossen. Beschäftigt werden in den dem Reichsbund angeschlossenen Konsumgenossenschaften ca. 68000 Personen. Der Umsatz im Jahre 1932 betrug 1100 Mill. RM. Die gesamten Vermögenswerte der angeschlossenen 1200 Konsumgenossenschaften und der Wirtschaftszentralen betragen ungefähr 903 Mil. RM., von ca. 1 100.000 Sparern sind heute noch 225 Mill. RM. in den Sparkassen der Konsumgenossenschaften angelegt. Den Vorsitz in der Leitung des neuen Reichsbundes führt der Reichebeauftragte für die deutschen Konsumgenossenschaften, Pg. Bankdirektor Karl Müller, Berlin. Die Zins-und Schuldenfrage Das Reichswirtschaftsministerium teilt mit: In mehreren Tageszeitungen ist eine Notiz über das Schulden- und Zinsproblem erschienen, in der es heißt, daß seitens der Reichsregierung gesetzliche Maßnahmen über einen einstweiligen Schuldenerlaß oder einen Nachlaß von Zinsen nicht zu erwarten seien. Es bestcht Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß diese Verlautbarung einen besonders gelagerten Fall betrifft und sich nur auf bereits fällig gewordene Zins- und Kapitalverpflichtungen beziehen sollte. Freiwillige Vereinbarungen, die zwischen Schuldnern und Gläubigern stattgefunden haben oder beabsichtigt sind, werden von der Notiz in keiner Weise berührt. Es ist weiterhin festzustellen, daß eich die Reichsregierung der überragenden Bedeutunng des Zins- und Schuldenproblems bewußt ist und auch Beratungen darüber pflegt, um in Bälde eine allseitig befriedigende Lösung zu bringen. USA, zahlt Prämien für Vernichtung der Baumwollernte. Nach einer Meldung der„DAZ.“ wurde in den Verein. Staaten die sofortige Auszahlung von Entschädigungen in einer Gesamthöhe von 100 Mill. Dollar an diejenigen Baumwollpflanzer, die eich verpflichtet haben, zwischen 25 und 50 Prozent ihrer Ernte zu vernichten, beschlossen. Das Geld soll sofort den Behörden der Baumwollstaaten überwiesen werden und den Pflanzern sofort ohne Rücksicht darauf ausgerahlt werden, ob sie noch, was vielfach der Fall ist, mit ihren Steuern im Rückstand sind. Diese Maßregeln haben sich als notwendig erwiesen, weil viele Pflanzer dazu übergegangen waren, ihre Anbauflächen zu vergrößern, was zu weiteren Komplikationen führen müßte, da die Läger ohnehin schon mit Baumwolle überfüllt sind, für die kein Absatz vorhanden ist. Notizblock 19. 8. 32. Nach dem Reichsbankausweis vom 15. 8. haben sich die Deckungsbestände weiter erhöht, co daß die Notendeckung von.9 auf 10,4 Prozent gestiegen ist. * Wie mitgetellt wird, werden von der Auseinandergliederung des Kampfbundes des gewerblichen Mittelstandes in die NS-HA00 der Obersten Parteiorganisstion und in den GHG die„Braunen Messen“ nicht berührt. Diese stehen nach wie vor unter der Aufsicht der Abteilung Ausstellungs- und Messewesen der NS-HAG0 in der Obersten Leitung der Parteiorganisstion und werden wie bisher vom„Institut für deutsche Wirtschaftspropagands“ und seinen Landesbeauftragten durchgeführt. * Das Reichswirtschaftsministerium teilt mit, daß die Vertreter der ausländischen Schiffahrtsgesellschaften zu einer Besprechung über die Transterierung von Schiflspassagen auf(dem heutigen) Freitag in das Reichswirtschaftsministerium eingeladen worden sind. * Wie wir hören, ist der bisherige stellvertretende Direktor der Dresdner Bank, Dr. Georg Kanz, zum Direktor und Mitleiter der Dresdner Bank, Dresden, ernannt worden. * Der Zinkwalzwerksverband G. m. b. H. Berlin hat den Grundpreis für Zinkbleche mit Wirkung ab heute um.75 RM. für 100 kg ermäßigt. * Der Londoner Goldpreis betrug am 17. August für eine Unze Feingold 125 ch 3 d= 86.7983 RM., für ein Gramm Feingold demnach 48.3225 Pence— .79063 RU— 4ch 48.1825 Ponce— Devisenkurse Berlis. 17. a. Amzchluns Geig“ gug Geia gris 194 uie 1396 1148 New vort..........157.100.127.145 Amsterdem-Rotterdam.. 169.43 169.97 109.68 170.02 Brüssel-Autwerpen.... 49.37 59.09 95.25 92.70 Budapest........———— Heleingfors.........123.129.124.149 Italien.. 22.10 22.14 22.11 22.18 Kopenhagen....... 61.50 42.01 81.20 62.01 Odlo........... 69.81 69.25 69.25 69.97 Parie........... 16.425 14.475 10.44 16.43 brus..........: 12.413 12.4 l2.6 1144 Schweis::.......: 31m M1.5 31.9 s14 Spanien.......... 25.05 25.14 25.00 25.14 Stockholm......... T1. 4 71.00 71.45 71.60 Wien........... 47.45 47.35 47.45 47.33 Notierung für je 1 Pfund, Dollar, sonst in 100 Einheiten Amtl. Produkten-Notierungen Kleine Speiseerbeen Fattererbeen... Peluschken Ackerbohnen Wieken..... Lspinen: blaus Lspinen: gelbs Seradella..... eintuchen.... Erdnubkuchen 17. 8. 22.60—29.00 13.30—15.00 Weizen: Müirktichr 17-175 Rorgen: Mirkischer 140-142 Braugerste..... 168—178 Fattergerste..— Hater: Mürkischer. 134—199 Weizenmchl 100 kg. 22.30—26.28 Roggenmehl dto.. 19.25-21.25 Weizenkleie.....90—.10 Rogrenkleie.:....80-—.50, leintuchen...... 14.49—14.2 Rap:... 310- 220 Erdaußkuchen. 14.70—14.70 Leinaant....... fegekenzchnstzei:::.60—.49 Viktoriserbsen.... 25.00—-32.00 Extr. Soyabohnenschres 13.20-13.40 Berliner Metallmarkt Elektrolytkupfer(wire barr) Originzihttenaluminign...... Desgl. in Walz- oder Drahtberren Reinnickel intimon Regalus.......... Feinailber m. 8 n 85 Bremer Baumwollmarkt n. e. Monst Augun.... Leptemder Oktober Lorember: Dezember bülnr.::: Aorü.... Mal Juni.... Jall..... 10.13 10.13 16.24 10.25 10.24 10.25 Tendenz: befestigt— Loto 10.07 stalle prompt 8/—, September 8/—= ¼#h per 50 kg. kleinen Rückgang. Die öffentlichen Lebensversicherungsanstalten im Juli, Im Juli 1938 wurden bei den im Verbande öffentlicher Lebensversicherungsanstalten in Deutschland zusammengeschlossenen öffentlichen Lebensversicherungsanstalten 14788 neue Versicherungen mit 15,69 Mill. RM. Vereicherungssumme beantragt. Die durchschnittliche Versicherungssumme betrug in der Großlebensversicherung 3494 RM. gegenüber 3986 im Juli 1932, und in der Sterbegeldversicherung 365 RM. gegenüber 468 im gleichen Monat des Vorjahres. Die Lage der Metallwarenindustrie Im Juli, Nach der Feststellung des Reichsbundes der deutschen Metallwaren-Industrie. Berlin, hast die uneinheitliche Lage der Metallwaren-Industrie auch im Juli angehalten. Der Auftragseingang läßt in den meisten Gruppen zu wünschen übrig, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, daß bei diesen Gruppen Saisoneinflüsse eine gewisse Rolle spielen. In einzelnen Gruppen ist eine leichte Besserung gegenüber dem Vormonat zu verzeichnen. Neueinstellungen erfolgten nur ganz vereinzelt, die bisherigen Belegschaften konnten aber im allgemeinen beibehalten werden. Auch eine Verschlechterung bezüglich der Arbeitszeit ist nicht eingetreten. Das Preisniveau mus nach wie vor als auf der großen Linie unbefriedigend bezeichnet werden, wenn auch bei einzelnen Gruppen der Rückgang infolge inzwischen zustandegekommener Zusammenschlüsse zum Stillstand gekommen ist. Das Auslandsgeschäft zeigte infolge der anhaltenden Zoll- und Devisenschwierigkeiten eher einen weiteren Aus den Gerichssalen 72jähriger Messerstecher Zu sieben Monaten Gesängnis verurteilt Nachdruck verboten Bielefeld, 18. 8. Der Schuhmachergeselle Wilhelm., der sich am Donnerstag vor der Großen Ferienstrafkammer wegen Messerstecherei zu verantworten hatte, ist 72 Jahre alt. Nicht weniger als 32 Mal ist er vorbestraft, zumeist wegen Bettelns, und jahrelang hat er in Arbeitshäusern zugebracht. Beim„Tippeln“ kam S. am 4. Juli nach Brackwede und traf dort im Wartesaal des Bahnhofs einen alten Malermeister, den ebenfalls die Arbeitslosigkeit auf die Landstraße geworfen hatte. Die beiden freundeten sich an. die letzten Groschen wurden in Schnaps umgesetzt. Zum Uebernachten ging man in die Fichten. Beim Erwachen vermißte der alte Schuhmachergeselle seine Taschen= uhr. Er kam mit seinem Kameraden in Streit, weil er glaubte, dieser habe sie ihm gestohlen. Im Verlauf des Streits stach er seinen Kameraden mit einem Taschen messer so sehr in den Rücken, daß die Lunge verletzt wurde und der Verletzte fünf Wochen m Möllerstift in Brackwede liegen mußte. Diese Tat brachte dem S. eine Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung ein. Der Staatsanwalt hielt den alten Wanderer der vollendeten gefährlichen Körperverletzung für überführt und beantragte zwei Monate Gefängnis. Das Urteil ging weit über den Strafantrag hinaus und verhängte sieben Monate Gefängnis. Freigesprochen von der Anklage des Beiruges oder Untreue Ebenfalls vor dem Schöffengericht hatte sich der Schweinehändler Franz J. aus Avenwedde wegen Betruges oder Untreue zum Nachteil seines Geldgebers in Gütersloh zu verantworten. Letzterer hatte dem J. 1500 RM. Betriebskapital gegeben. Dieses sollte zum Schweineein= und Verkauf dienen. Vereinbart war Teilung des Gewinnes und Rückzahlung des Betriebskapitals. Als nach einem gelungenen Schweineverkauf bei einer Gütersloher Fleischwarenfabrik die Rückzahlung von 1000 Reichsmark erfolgen sollte, gab der Angeklagte an, das Geld bei einer Motorradfahrt nach Verl verloren zu haben. Der Staatsanwalt hielt Untreue für gegeben und beantragte drei Monate Gefängnis. Das Urteil lautete auf Freisprechung. Die Behauptung, daß das Geld abhanden gekommen sei, könne nicht widerlegt werden. Deshalb müsse aus rechtlichen und tatsächlichen Gründen Freisprechung erfolgen. Ein häuslicher Streit und seine Folgen Der Arbeiter Thimm in Berlin besitzt schon seit 1923 eine Pistole mit Munition und hat sie trotz aller behördlichen Aufforderungen und Warnungen nicht angemeldet. Bei einem Streit mit seiner Frau ließ er sich in der vorigen Woche dazu hinreißen, mit dem Schießprügel zu drohen. Er rief der Frau zu: „Jetzt passiert was!“ und stürzte an die Kommode, in der die Pistole aufbewahrt lag. In ihrer Todesangst lief die Frau laut schreiend die Treppe hinunter und alarmierte die ganze Nachbarschaft mit dem Ruf, ihr Mann wolle sie erschießen. Thimm hatte in Wirklichkeit die Kommode gar nicht geöffnet, er hatte seine Frau nur erschrecken wollen. Die Sache war nun einmal ruchbar geworden, die Polizei kam und der Schnellrichter verurteilte den Mann wegen unerlaubten Waffenbesitzes und Bedrohung zu neun Monaten Gesänanis