83. Jahrgang. Nummer 168 mit Bielefelder General-Anzeiger und Handelsblatt Die„Westfällschen Neuesten Nachrichten“ mit den Bellagen für Sport. Unter haltung, Literatur, Frau und Kind, Haus, Hof und Garten, Ravensberger Blätter, Radio und Schach erscheinen wöchentlich 6mal und kosten monatlich .00 RM., im Postbezug.00 RM. einschließlich.48 RM Zeitungsgebühr. aber ohne Bestellgeld. Sie können bei allen Trägerinnen, Agenturen, Postanstalten. Briefträgern und in unseren Filialen und Geschäftsstellen bestellt werden Im Falle höherer Gewalt, oder infolge Störung des Betriebes hat der Rezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlioferung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Hauptgeschäftestelle und Redaktion Bielefeld. Rohrseichstr# Tieterter Freitag, 21. Juli 1933 Anzeigenpreis: Der Raum für die Anzeigenspalte(29 mm breit, 1 mm boch) 15 Pfg., für die Reklamezeile(70 mi breit, 1 mm hoch) 60 Pig Rabatt nach besonderem Tarif Bei verspätstem Eingang der Zahlung oder bei Zwangseinziehung des Betrages kommt der gewährte Rabatt in Forttall. Beilagen 15 Mart das Tausen 1. ber Teilauflagen 20 Mark. Annahmestellen für Bielefeld die Geschäftestellen Rohrteichstr 9. Alter Markt 2, Herforder Str. 84, die Filialen Bahnhofstr 84, Kreuzstr 40. Arndtstr. 41, Bleichstr 125; für Brackwede: Hauptstr. 60; für Bielefeld Schildesche: Talbrückenstr. 4 Fernruf GundlachZentrale: 4970—4973. nacb 19 Uhr Geschäftastelle 4972. Redaktion 4970 u. 4973. Das kontdroutin nom unterzeichner Papen an Hitler und Hindenburg— Empfang beim Papst und Mussolini Rom, 20. 7. Das Konkordat zwischen dem deutschen Reich und dem Heiligen Stuhl wurde am Donnerstag in Rom durch Vizekanzler von Papen und Kardinalstaatssekretär Pacelli untergelchnet. Aus Anlaß der Unterzeichnung des Konkordats sandte Vizekanzler von Papen an den Reichskanzler folgendes Telegramm:„Ich melde Ihnen die soeben erfolgte Unterzeichnung des Reichskonkordats, dessen Text nach Vereinbarung mit der Kurie Sonnabend nachmittag 6 Uhr veröffentlicht wird. Dank Ihrer großzügigen und weisen staatsmännischen Auffassung von der bedeutsamen Aufgabe der christlichen Kirche beim Neubau des dritten Reiches ist damit ein Werk geschaffen, das späterhin als eine histortsche Tat des Nationalsozialismus anerkannt werden wird. Nur die Wiederherstellung der christlichen, nationalen und sozialen Grundlagen wird es ermöglichen, die abendländische Kultur erfolgreich gegen alle Angriffe zu verteidigen, und Deutschland wird für diese historische Arbeit das unerschütterliche Fundament bilden.“ Der Vizekanzler beim Papst Nach der Unterzeichnung des Reichskonsordates wurde Vizekanzler von Papen mittags vom Papst in Privataudienz empfangen. Nach einem längeren Gespräch von etwa 20 Minuten stellte Vizekanzler von Papen Feinisteriald tzettor Dr. Buttmann vor, mit dem sich der Heitige Vater längere Zeit unterhielt, und anschließend die übrigen Herren seiner Begleitung. Nach der Audienz sandte Vizekanzler von Papen an den Reichspräsidenten von Hindenburg das nachstehende Telegramm:„Gelegentlich der nach Unterzeichnung des Reichskonkordates eben stattgehabten Audienz geruhen Seine Heiligkeit der Papst, mir die herzlichsten Wünsche für das Wohlergehen Eurer Exzellenz zugleich mit den besten Segenswünschen für Deutschland auszusprechen.“— Der Reichspräsident hat wie folgt geantwortet:„Bitte Seiner Heiligkeit meinen tiefgefühlten Dank für gütige Segenswünsche zu übermitteln. Ich verbinde damit meine aufrichtigen Wünsche für das Wohlergehen Seiner Heiligkeit.“ Papen bei Mussolini Am Nachmittag ist dann Vizekanzler von Papen vom italienischen Regierungschef in Audienz empfangen worden. Vor Beendigung der Unterredung übergab der Vizekanzler dem italienischen Regierungschef als persönliches Geschenk eine Büste von Friedrich d. Gr. aus der Staatlichen Porzellanmanufaktur. Mussolini, der über dieses Geschenk hocherfreut war, hatte, wie man vernimmt, vor einiger Zeit Vizekanzler von Papen durch den italienischen Botschafter in Berlin sein mit Unterschrift versehenes Bild in Silberrahmen zukommen lassen. Pius=Großkreuz für Papen Kardinalstaatssekretär Pacelli überreichte am Donnerstag dem Vizekanzler von Papen das Großkreuz des Pius=Ordens und dem Ministerialdirektor Buttmann ein Lichtbild des Ein Balkan-Locarno? Ein Vorschlag Titulescus aris, 21. 7. Wie Havas aus Konstantinopel meldet, werden im Oktober dieses Jahres verschiedene Staatsmänner der Balkaustaaten in Angora gusammentreffen und Gelegenheit nehmen, über die Ausarbeitung eines Balkan=Locarnos zu verhandeln, das Titulesen vorgeschlagen haben soll. Im Auschluß an die Verhandkungen von Angora würden, so wird gesagt, weitere Besprechungen in den verschiedenen Balkanhauptstädten zwecks Fertigstellung dieses Peotelles felgen. Papstes mit eigenhändiger Unterschrift. Nach Vorstellung seiner Begleitung erhielt Oberregierungsrat von Bose aus den Händen des Kardinalstaatssekretärs den Komtur des Gregoriusordens und Herr von Tschirschky und Bögendorf den Komtur des Sylvesterordens. Vizekanzler von Papen überreichte als Geschenk der Reichsregierung eine Madonna aus weißem Meißener Porzellan. Sie ist einen Meter hoch und eine Kopie der 1732 von dem Künstler Kirchner in den Meißener Porzellanwerken hergestellten Originals. Unterstaatssekretär Erzbischof Pizzardo erhielt ein Oelgemälde des deutschen Professors Philipp Frank, den Park von Sanssonci darstellend, und Unterstaatssekretär Ottaviani einen silbernen Teller mit Reichsadler. Auf allen Geschenken befindet sich die Widmung„Zur Erinnerung an das Reichskonkordat 1933“. Der Sinn des Konkordats Der Sonderberichterstatter der„Hambur= ger Nachrichten",„Schlesischen Zeitung" und „Allgemeinen Zeitung“, Chemnitz, Georg Dertinger, der den Vizekanzler aus seiner Reise nach Rom begleitete, hatte im Anschluß an die Unterzeichnung des Konkordates eine längere Aussprache mit dem Vizekanzler von Papen über die Bedeutung des Vertragsabschlusses. Bei der allgemeinen grundsätzlichen Bedeutung des Kirchenvertrages, so betonte der Vizekanzler von Papen, könne das Konkordat auch als Norm für die Beziehungen zwischen dem Reich und der Evangelischen Kirche angesehen werden. Die hier getroffene klare Abgrenzung der Einflußsphären zwischen Staat und Kirche muß naturgemäß auch für die Evangelische Kirche gelten. Der Vatikan, erklärte der Vizekanzler weiter, sei ohne Zögern an das Vertragswerk München, 20. 7. Am Donnerstag abend fand zwischen 8 und 9 Uhr im Hotel Regina=Palast in Gegenwart des Reichsaußenministers die Zusammenkunft zwischen dem Reichskanzler Hitler und dem Präsidenten der Abrüstungskonferenz Henderson statt. Es wurden dabei die in den Besprechungen in Berlin noch offen gebliebenen Punkte eingehend erörtert. Der Reichskanzler wurde, wie immer bei seinem Erscheinen in München, beim Verlassen des Hotels jubelnd begrüßt. Auch Henderson, der kurz nach dem Kanzler das Hotel verließ und sich wieder zum Hotel„Bayrischer Hof“ begab, wo er Wohnung genommen hat, bereitete das Publikum herzliche Ovationen, als der englische Staatsmann, begleitet von Reichsminister von Neurath, seinen Kraftwagen bestieg. Durch die Besprechungen in Berlin und München, in denen der deutsche Standpunkt zu den von Henderson bei der Vertagung der Abrüstungskonferenz in Genf skizzierten Punkten eingehend dargelegt wurde, ist die Möglichkeit gegeben, den Meinungsaustausch über die Abrüstungsfrage mit dem Ziel der Errichtung eines Abkommens fortzusetzen. Allerdings dürfte nach Meinung unterrichteter Kreise die von Henderson in Berlin der Presse gegenüber als wünschenswert bezeichnete Zusammenkunft zwischen dem Reichskanzler und dem französischen Ministerpräsidenten Daladier doch noch eine weitere diplomatische Vorbereitung erforderlich machen. * Hendersons Ankunft in München hatte sich übrigens dadurch verzögert, daß sein Kraftmit dem neuen Deutschland herangegangen in der Ueberzeugung, daß der Kampf gegen den Bolschewismus und die Gottlosenbewegung eine so lebensentscheidende Aufgabe ist, daß die Kirche jedem ihre Unterstützung leihen muß, der sich diese Aufgabe gestellt hat. „Das Zusammentreffen der Unterzeichnung des Viererpaktes und des Konkordates auf Post abgestürzt Aber unverletzt geblieben Flat(Alaska), 21. 7. Der amerikanische Weltflieger Post, der am Donnerstag Ruby überflog, ist über Flat (Alaska) mit seinem Flugzeug abgestürzt, blieb aber unverletzt. römischem Boden ist", bemerkte zum Schluß Vizekanzler von Papen,„mehr als ein Zufall. Es ist der Beweis dafür, daß von diesen beiden Ländern umwälzende Ideen ausgegangen sind, auf denen das neue Europa aufgebaut werden soll. Infolgedessen finden sich diese beiden Länder, obschon sie außenpolitisch verhältnismäßig wenig direkte Berührungspunkte haben, besonders stark in ihrer inneren, geistigen Verwandtschaft. Vor allem aber ergibt sich hier als entscheidendes, befruchtendes Element für die sich anbahnende Neuordnung Europas die Tatsache, daß Italien und Deutschland je nur von einem Mann regiert werden, und nicht von Parlamenten, Kabinetten und Parteien. Die Entscheidungen dieser Persönlichkeiten bedeuten heute Weltgeschichte.“ wagen auf der Strecke zwischen Prag und München zwei Pannen erlitten hatte. Von München nach Paris Henderson setzt Freitag mittag seine Reise nach Paris fort. Das preußische Staatsministerium hat die Aufwandsentschädigung der Staatsräte auf 1000 Reichsmark monatlich festgesetzt. Haben die Staatsräte ihren Wohnsitz in Großberlin oder Potsdam, so beträgt die Aufwandsentschädigung 500 RM. monatlich. Die Auszahlung beginnt mit dem 1. des Monats, in dem die erste Staatsratssitzung stattfindet. den USA, erfolgte am Donnerstag ein Sturz der Aktienkurse und Warenpreise, der wohl einer der größten, wenn nicht die größte Baisse darstellt, welche in der Geschichte der Vereinigten Staaten jemals zu verzeichnen war. Wohl offenbar als Folge des Vorgehens des amerikanischen Senators Thomas, der in Telegrammen an die New Yorker Fondsbörse und die Chicagoer Getreidebörse die Möglichkeit der Einrichtung eines Propagandafeldzuges angedeutet hatte, mit dem Ziele, die Börsen entweder völlig zu schließen oder zumindest unter Staatsaussicht zu stellen, machte Untähiges Besterreich Von unserem Wiener Mitarbeiter St. Wien, im Juli. Der nachstehende Artikel ist eine Bestätigung und wertvolle Ergänzung der letzten Ausführungen unseres römischen Mitarbeiters. Am 9. Juli war der ungarische Ministerpräsident Gömbös auf Einladung des Bundeskanzlers Dollfuß sechs Stunden lang in Wien. Wenn die amtliche Meldung hinzugesetzt hätte„auf Veranlassung Mussolinis“, so wäre sie wohl der Wahrheit noch näher gekommen. Die Erklärungen Gömbös', so mager sie scheinbar sind, sind doch recht inhaltsreich. Gömbös erklärte, daß Oesterreich und Ungarn die Schlüsselstellungen der europäischen Politik seien, daß ohne diese beiden Staaten in Mitteleuropa keine Ordnung möglich sei und daß Ungarn die Revision des Friedensvertrages und Gleichberechtigung anstrebe, wobei es keine Herren= und Sklavenvölker mehr geben dürfe. Diese Worte werden in Prag als üble Musik empfunden werden. Nach allem Anschein sind die Verhandlungen zwischen Frankreich und Italien schon so weit fortgeschritten, daß die mitteleuropäische Frage in Angriff genommen werden soll. England wird sich desinteressieren, oder für Ungarn stimmen, Italien wird seinen Ausgleich im Mittelmeer erhalten und die Tschechen werden das Nachsehen haben. An eine österreichisch=ungarische Zollunion ist jedoch nicht zu denken, weil die österreichischen Bauern, die heute den Regierungskurs stützen, einfach nicht mitgingen. Vermutlich wird das Präferenz= und Kontingentsystem weiter ausgebaut werden. Eine politische Verbindung der beiden Staaten erscheint bei der bekannten habsburgfeindlichen Haltung Gömbös' gleichfalls ausgeschlossen. Möglich ist aber, daß der auf geografischer und wirtschaftlicher Grundlage beruhende Einfluß des Reiches zurückgedrängt wird. Rom spielt zweisellos, wie es dies gegenüber dem alten Oesterreich getan hat, ein doppeltes Spiel. In Oesterreich ist die Lage unverändert. Der Führer der Sozialdemokraten, Otto Bauer, hat sich zwar in der Monatsschrift „Kampf“ zu einem ganz nackten Koalitions= angebot an die Christlich=sozialen aufgeschwungen, erklärend, daß auch eine Demokratie eine Diktatur einsetzen könne und daß die Sozialdemokraten eine solche Diktatur(also mit ihren und den Stimmen der Regierungsparteien) dulden würde, es ist aber ausgeschlossen, daß Dollfuß darauf reagiert. Die Heimwehr, die bald über mehr Kräfte verfügen wird als die Regierung, würde dies auch nicht zulassen. Die„Vaterländische Front“, eine Tarnung der Christlich=sozialen— der Landbund verhält sich ablehnend— macht Fortschritte. Man darf die Propagandamethoden der Regierung, die ja auch die Krippen vergibt, nicht unterschätzen. Der Nationalsozialismus ist trotz aller Unterdrückung bis jetzt nicht lahmgelegt, in der Jugend wächst die revolutionäre Stimmung. Es wäre aber unpolitisch, mit einem baldigen Zusammenbruch Oesterreichs zu rechnen. Wohl fügt die deutsche Reisesperre der österreichischen Wirtschaft einen Millionenschaden zu, wohl nimmt die Arbeitslosenzahl nur tropfenweise ab, das alles aber ist nicht entscheidend: solange die sich an den meisten Warenmärkten und an der Wertpapierbörse eine allgemeine Abgabeneigung geltend. Am stärksten betroffen wurden am Aktienmarkt sogenannte„nasse Werte“, das heißt, die Aktien von Brauereien und Spritfabriken, die bis 18 Dollar verloren, während von Getreide am meisten Roggen gedrückt war, dessen Wert sich am Chicagoer Terminmarkte gegenüber dem Montagschluß, also innerhalb der 3 letzten Tage, um mehr als 35 Prozent verminderte. Bei Mais betrug der Preissturz 23 bis 30 Prozent, bei Hafer etwa 27 Prozent und bei Weizen etwa 21 bis 22 Prozent. Baumwolle, Kaffee und die meisten übrigen Warenmärkte zeigten gleichfalls ungewöhnlich starke Preisrückgänge. Hendersons Nasspeache iin Hiller Noch weitere diplomatische Vorbereitungen vor einer Aussprache mit Daladier erforderlich Nar, der karse und Preise in udA. Aus Furcht vor Börsenstillegung oder Staatsaufsicht New York, 20. 7. österreichische Nationalbank von der Bank von Frankreich und der Bank von England gestützt wird, lassen sich gefährliche Klippen vermeiden. Und nichts deutet darauf hin, daß man Oesterreich in seinem Kampf gegen das Reich im Stiche lassen wollte. Die nach Deutschland exilierte Leitung der österreichischen Nationalsozialisten rechnet mit einem Aufstand in den Ländern, vor allem in Steiermark. Revolutionäre Akte größeren Umfanges liegen im Bereich der Möglichkeit, ihre Erfolgwahrscheinlichkeit ist aber derzeit sehr gering. Lügen haben kurze Beine Immer weiter Auslandshetze Berlin, 20. 7. Die besonders von den aus Deutschland „Ausgewanderten“ geschürte Lügenhetze geht immer noch weiter. So hat sich in die englische „Times“, kürzlich eine Notiz eingeschlichen, nach der in der Stadt Koburg den Angehörigen der jüdischen Rasse durch Beschluß der Stadtverordnetenversammlung das Fahren mit der Straßenbahn verboten sei. Diese Nachricht wird in ihrer Verlogenheit durch nichts besser charakterisiert als durch die Feststellungen, die die maßgebenden städtischen Stellen in Koburg dazu getroffen haben:„Die Stadtverwaltung Koburg wird seit dem 1. Juni 1929 mit nationalsozialistischer Mehrheit geführt. Der Stadtrat Koburg hat niemals einen Beschluß gefaßt, wonach den Juden die Benutzung der städtischen Einrichtungen und Anlagen verboten ist. Von einem Verbot der Benutzung städtischer Tramwagen kann überhaupt keine Rede sein, da Koburg eine Straßenbahn überhaupt nicht in Betrieb hat.“ Die Genfer sozialistische Tageszeitung „Travail“ hatte gleichfalls vor einigen Tagen eine Greuelnachricht veröffentlicht, in der von der Mißhandlung eines in Berlin ansässigen Schweizer Bürgers durch uniformierte SAMänner die Rede war. Es war noch hinzugefügt worden, daß der mißhandelte Schweizer sich vergeblich bei seiner Gesandtschaft in Berlin um wirksamen Schutz bemüht habe. Die Unwahrheit dieser Nachricht wird dankenswerterweise durch eine Mitteilung der Schweizer Depeschenagentur, also einer amtlichen Institution, festgestellt, in der es heißt, daß die Meldung in allen Teilen frei erfunden sei. Eine Untersuchung habe ergeben, daß kein Schweizer die Hilfe der schweizerischen Gesandtschaft in Berlin unter den von der Zeitung„Travail“ geschilderten Umständen nachgesucht habe. Getarnte Kommunisten Material von dem ausgelösten Kampfring ausgestellt Berlin, 20. 7. Das Geheime Staatspolizeiamt gab einigen Pressevertretern Gelegenheit, einen Bruchteil des bei den deutschnationalen Kampfstaffeln anläßlich ihrer Auflösung aufgesundenen kommunistischen Zersetzungsmaterials zu besichtigen. In der Ausstellung sieht man zunächst eine große blutrote Sowjetfahne mit Hammer und Sichel, darüber ein Bild von Max Hölz und daneben ein Bild von Hugenberg. Neben dem Berg der schwarz=weiß=roten Armbinden der Kampfstaffel Oberschöneweide sieht man einen Berg von roten Armbinden mit Sowjetstern und Hammer und Sichel und dem Stempel des Antifaschistischen Kampfbundes Oberschöneweide. Wafsen aller Art und Größe sind aufgestapelt. Eine ganze kommunistische Bibliothek hat man bei den Mitgliedern beschlagnahmt. Kusindesch der Arbenssrom in DeeRau Ley spricht zu 500000 Arbeitsmännern Breslau, 20. In Breslau sand am Donnerstag großer Aufmarsch der Arbeitsfront statt. ein Schicksalsgemeinschaft, unerhörte Disziplin bedeutet. Unser Leben hat erst einen Sinn, wenn nachmittags um 17 Uhr die Kundgebung durch den Gaubetriebszellenleiter Kuhlisch öffnet wurde, konnte er bekanntgeben, daß sich im Breslauer Flughaben fast eine halbe Million schaffender Volksgenossen aus ganz Schlesien eingesunden hätte. Unter dem Vorantritt fünf oberschlesischer Bergmannskapellen setzte sich die riesige Fahnenkompagnie mit fast 800 Fahnen in Bewegung, um vor dem Rednerturm Aufstellung zu nehmen. Sodann sprach der Führer der Deutschen Arbeitsfront Ley. Er sagte u..: Alle Parteien sind verschwunden. Die Masse kommt zu uns, nicht weil sie durch den Polizeiknüppel gezwungen oder mit politischen Machtmitteln gezwungen wurde, sie kommt zu uns, weil sie das Schicksal nicht losließ. Heute hat das Volk den wahren Sozialismus erkannt. Es weiß, daß Sozialismre sam adschaft, es durch Opfermut ausgefüllt ist. Wir konnten diese Opser vollbringen, weil wir vor uns eine Idee hatten. Er, der Führer der Deutschen Arbeitsfront, wolle dem Arbeiter keine Versprechungen machen. Er wolle nur die Erklärung abgeben, daß er sich nie vor der Verantwortung drücken und den deutschen Arbeiter nie verraten werde. Der deutsche Arbeiter solle sich wieder als Glied des Volkes fühlen. Wenn es heute schon gelungen ist, Millionen Erwerbslose wieder unterzubringen, nur dann nur, weil die Ehre des deutschen Arbeiters wieder hergestellt wurde, nur weil wir die Gewißheit auf Hoffnung und Glauben haben, weil wir stark sind in dem Vertrauen und Glauben an unsere Zukunft. Nach Ley nahm Gauleiter und Oberpräsident Brückner das Wort. Die Welt solle noch einmal Respekt bekommen vor dem neuen deutschen Arbeitertum, wenn es der Eckpfeiler des Dritten Reiches sein werde. Reichspräsident von Hindenburg und Reichskanzler Hitler ist das Ehrenbürgerrecht der Stadt Kiel zuerkannt worden. Tchlacht gegen die Arbenhösiglen Der Reichspräsident dankt Ostpreußen Königsberg, 20. 7. Beim Oberpräsidium in Königsberg ist am Donnerstag ein Schreiben des Reichspräsidenten von Hindenburg an den Oberpräsidenten der Provinz Ostpreußen. Gauleiter Koch, eingelaufen, das folgenden Wortlaut hat: „Für Ihr freundliches Telegramm vom 16. d. M. spreche ich Ihnen meinen herzlichsten Dank aus. Ihre Mitteilung von der Beendigung der Arbeitslosigkeit im Kreise Pillkaben hat mich mit Befriedigung und mit der Hoffnung erfüllt, daß auch im übrigen Teile Ostpreußens die Arbeitslosigkeit ihrem Ende entgegengehen wird. Mit freundlichem Gruß. gez. von Hindenburg.“ Auf ein erneutes Telegramm des Oberpräsidenten Koch in Königsberg an den Reichspräsidenten, in dem mitgeteilt wurde, daß als dritter ostpreußischer Kreis der Kreis Niederung frei von Arbeitslosen sei, hat der Herr Reichspräsident dem Oberpräsidenten KochKönigsberg folgendes Telegramm übersandt: „Haben Sie vielen Dank für Ihre Meldung von der Behebung der Arbeitslosigkeit in den Kreisen Deutsch=Eylau und Niederung. Wünsche weiter guten Erfolg auf diesem Wege.“ Der Oberpräsident von Ostpreußen veröffentlicht folgende Anordnung: Ostpreußen steht zurzeit im Zeichen eines erfolgreichen Kampfes gegen die Arbeitslosigkeit. Diese muß planmäßig in dem vorgeschriebenen Zeitpunkt beseitigt werden. Dazu ist der persönliche Einsatz aller Behördenchefs unentbehrlich. Ich ordne deshalb hiermit an, daß bis auf weiteres die Regierungspräsidenten und Landräte keinen Erholungsurlaub nehmen, oder, soweit sie sich bereits im Urlaub befinden, vom Urlaub sofort zurückkehren. Nationalsozialisten an die Fronk Die Nationalsozialistische Partei=Korrespondenz veröffentlicht einen Leitaussatz von Otto Dietrich, in dem u. a. ausgeführt wird: Das nationalsozialistische Deutschland hat Arbeitslosigkeit den Krieg erklärt. Unser rer hat die strategischen Pläne zum Großangriff entworsen, die wirtschaftliche Mobilmachung ist befohlen. Die Schlacht gegen die Arbeitslosigkeit hat begonnen. Schon sind die ersten Erfolge errungen. Niemand darf sich jetzt mehr dem Ruf des Führers entziehen. Jeder muß sich an seiner Stelle mit Opfermut und tatkräftiger Hilfe einsetzen für das große Gemeinschaftswerk, von dem auch sein eigenes wirtschaftliches Schicksal getragen wird. Nationalsozialisten an die Front! Im Vertrauen auf den Führer und in seinem Geiste wird euer Wille auch dieses gigantische Werk meistern und auch auf dem Kampffeld der Arbeit Sieger sein. 120 000 Landheifer Weiter starkes Angebot und große Nachfrage Während ursprünglich vorgesehen war, etwa 60000 jugendliche Arbeitslose als Landhelfer bei Bauern unterzubringen, ist heute nach den neuesten Schätzungen bereits die doppelte Zahl erreicht. Diese Nachfrage seitens der Landwirte nach Helfern und besonders nach Helferinnen ist noch immer im Steigen, während andererseits aus Kreisen der jugendlichen Arbeitslosen eine Fülle von Bewerbungen vorliegt, so daß die Gesamtzahl der Landhelfer— wenn die finanzielle Lage klargestellt ist— noch weiter erheblich bis auf 200000— gesteigert werden könnte. Uebrigens hofft man, die Landhelfer zu einem erheblichen Teil auch im Winter auf dem Lande halten zu können. In Uebereinstimmung mit dem Führer des gewerblichen Mittelstandes von Renteln den Vernichtungskampf gegen die Arbeitslosigkeit ausgenommen. Allen voran steht jetzt neben findet eine Neuordnung des deutschen Handder politischen Erziehungsarbeit der wirtschaftliche Aufbau des neuen Reiches. ganisation wird Das nationalsozialistische Deutschland hat der Arbeitsfront. werks, Handels und Gewerbes statt. Die Orein Glied der Deutschen Der Naul sicherl die Bahtsreihen Neue Erklärungen zur Kirchenwahl Berlin, 20. 7. In zahlreichen deutschen Bezirken erübrigen sich am Sonntag, wie nach Ablauf der Einlaufsfrist für die Kirchenwahllisten ersichtlich ist, die Kirchenwahlen, da nur Einheitslisten eingereicht wurden. So in Baden, Hessen=Kassel, Schleswig=Holstein, Hamburg und Anhalt. Der Prozentsatz der auf den Einheitslisten aufgestellten„Deutschen Christen“ ist dabei sehr stark und beträgt z. B. in Schleswig=Holstein für die Landessynode 95 Prozent, während in Hamburg die„Deutschen Christen“ mindestens zu 51 Prozent vertreten sind. Volle Wahlfreiheit Die Bevollmächtigten der deutschen Landeskirchen veröffentlichen folgende Erklärung zu den bevorstehenden Kirchenwahlen:„Die Bevollmächtigten der deutschen Landeskirchen erklären, daß die bevorstehenden Kirchenwahlen unter dem Schutze des Herrn Reichskanzlers stehen, wonach den Gliedern der Kirche die freie Wahl nach kirchlichem Recht nicht verhindert werden darf. Danach dürfen alle wahlberechtigten Gemeindeglieder, gleichviel für welche der zur Wahl stehenden Listen sie sich als Kandidaten oder Wähler entscheiden, auf den Schutz des Staates rechnen. Niemand braucht sich daher in seiner freien Entschließung behindert zu fühlen. Sache aller verantwortungsbewußten Gemeindeglieder ist es, den auf Befriedung des kirchlichen Lebens gerichteten Absichten des Herrn Reichspräsidenten und des Herrn Reichskanzlers zur Durchführung zu verhelfen.— J. A. D. Marahrens.“ Im gleichen Sinne lautet eine neuerliche Bekanntmachung des Bevollmächtigten des Reichsministers des Innern für die Uebermachung der unparteiischen Durchführung der Kirchenwahlen:„Im Hinblick auf zahlreiche an mich gerichtete Anfragen stelle ich folgendes fest: 1. Die freie und unparteiische Durchführung der Wahl des evangelischen Kirchenvolkes ist durch die Reichsregierung gewährleistet. 2. Kein Wahlberechtigter hat zu befürchten, daß ihm aus seiner Stimmabgabe Nachteile erwachsen. 3. Versuche, die freie Wahl durch Zwangsmittel zu beeinflussen, stehen nicht im Einklang mit dem Willen der Reichsregierung. — gez. Pfundtner, Staatssekretär.“ Ein verbotener Listenname In Berlin wurde durch einstweilige Verfügung des Amtsgerichts Berlin=Mitte angeordnet, daß der Vereinigung der Reichsleitung des Wahlvorschlages„Evangelische Kirche" dieser Listenname nicht erlaubt ist. Krampfaderstrümpfe mit und ohne Gummi kaufen Sie nur beim gepr. Fachmann, im Sanitätshaus Ew. Harting Niederwall 15 Teleion 842 zwischen Alsberg und Kallee Mar, Lieferant aller Krankenkassen. Germanische Spuren in Frankreich Von unserem Pariser Mitarbeiter Es ist sehr reizvoll, germanischen Spuren in Frankreich nachzugehen, die zahlreicher sind, als man auf den ersten Blick vermuten möchte. Den besten Anhalt dafür geben die Ortsnamen, die oft noch fast unverändert den alten germanischen Namen bewahrt haben wie z. B. Diepval bei Rouen, das natürlich nichts anderes als tiefes Tal bedeutet. Rouen selbst verdankt ja seinen Namen dem Normannenherzog Rollo, der dort sein Reich begründete. Das Wort„Tal“ erscheint sehr häufig und in allen möglichen Abwandlungen. Ganz und gar nordisch mutet der Ort Darnetal an, das besonders deutlich auf die alten aus dem Norden gekommenen germanischen Stämme weist. Recht häufig begegnet man in der Normandie Endungen mit„bec“, was nur die Umwandlung des guten deutschen Bach ist. Criquebec und Caudebec sind also Ortschaften, die an einem Wasserlauf gelegen sind. Nur leicht abgeschliffen hat sich„Holm“, das wir z. B. im Orte Le Hom finden. Sehr häufig ist die Endung„tot“, besonders in der Gegend um Havre, beispielsweise Yvetot oder Criquetot. Tot ist im altgermanischen ein Rasenplatz. Tuit bedeutete gerodetes Land, folglich besagt der Ortsname ThuitHébert, daß sich hier ein Stück von einem Herbert gerodetes Land befand. An der normannischen Küste liegen eine ganze Anzahl von Ortschaften, die mit„fleur“ enden. Aber es handelt sich keineswegs um Blume— im Neufranzösischen hat fleur diese Bedeutung — sondern um das germanisch flodh d. h. Fluß. Honfleur, Harfleur und Barfleur sind daher an einem Fluß gelegene Ansiedlungen. Man kann alle Stadien der Besiedlung aus germanischer Zeit aus diesen Ortsbezeichnungen ablesen. Solche, die mit scotte“ enden, bedürfen keiner Erklärung, denn es handelt sich eben um Kotten. Dann gibt es Endungen mit„gard“, also Garten, oder mit„Boeuf", das vom norwegischen bud, also vorübergehende Niederlassung stammt.„Torp“ ist natürlich das germanische Dorf und alle Namen, die mit Th beginnen, zeigen damit ihre germanische Herkunft an. Thiergeville, Therouville und Thiétreville sind Beispiele dafür. Die alten Namen der germanischen Hofbesitzer schimmern noch durch die neufranzösische Form hindurch. Das Studium der Ortsnamen hat sogar zu der Entdeckung geführt, daß nicht weit von der Küste des Aermelkanals ein angelsächsischer Stamm gesessen hat, von dem keine urkundlichen Spuren mehr vorhanden sind. Aber eine Reihe von Ortsbezeichnungen, die fast wörtlich mit englischen Namen übereinstimmen, läßt keinen Zweifel übrig, daß es sich hier um die Hinterlassenschaft eines vergessenen germanischen Stamms handelt. In Südfrankreich, wo einstmal das Gotenstreich bestand, sind solche Spuren in den Namen nicht mehr zu finden, dafür aber kann man sie in zahlreichen Bauten sehen. Auf gotischen Ursprung gehen gigantische Mauern zurück, die ohne Mörtel, aber fugenlos errichtet wurden und noch heute halten. Um Toulouse herum breitete sich ja das Reich der Visigoten aus, das unter Alarich eine außerordentliche Ausdehnung gewann und bis zur Loire vorstieß. Eine der Großtaten dieses Reichs war der Codex Theodosianus, also die schriftliche Fixierung des Rechts, auf den das spätere Recht der französischen Landuedoc fußte. Er war ein Fortschritt gegenüber dem Gewohnheitsrecht des Nordens. Bekanntlich fand die These des Artanus, die vom Konzil zu Nizea als Irrlehre bezeichnet wurde, hier bedeutende Verbreitung und in letzter Zeit sind sogar Versuche unternommen worden, um auf einem steilen und schwer zugänglichen Felsen der Pyrenden uralte Dokumente zu finden, die die Religionsurkunden der Sekte der „Katharrer“ enthalten sollen. in der Provence anmutet, so hat sie doch eine sehr germanische Vergangenheit, denn hier bestand einstmals ein germanisches Herzogtum mit Herzögen aus Schwaben. Arelate, wie das Gebiet im Mittelalter hieß, gehörte zum deutschen Reich. Friedrich Barbarossa wurde dort sogar gekrönt. Es ist noch nicht lange her, daß die Schiffer auf der Rhone die eine Seite des Flusses mit „al realme“ bezeichneten; eine letzte Anspielung auf das einstige deutsche Kaiserreich, das bis tief in den Süden reichte. Und an einer Stelle der alten romanischen Kirche St. Trophime in Arles ist noch das alte Kaiserwappen zu sehen. Bayreuth ist gerüstet Die umfassenden Vorbereitungen für die Bayreuther Festspiele sind nun abgeschlossen. Vier Tage hintereinander beanspruchten die Generalproben für die mit Ausnahme des Pursifal in völlig neuem Gewande erscheinenden Vorstellungen der Meistersinger und des Nibelungenrings. Die Probenarbeit nahm zwei Monate in Anspruch. Die Meistersinger werden unzweifelhaft den Höhepunkt darstellen. Trotzdem das Ausland in diesem Sommer auf dem Festspielhügel nicht in dem früher üblichen Ausmaß vertreten sein wird, sind die ersten sechs Vorstellungen ausverkauft, sind nur noch wenige Karten erhältlich. Die von der Reichsregierung und den Länderregierungen erworbenen Karten für geben den wenig Bemittelten die Möglichkeit, an bedeutender deutscher Kunststätte künstlerischer Offenbarungen teilhaftig zu werden. Die deutsche Jugend, die sich unter diesen Bevorzugten befindet, wird in Bayreuth herzlich empfangen werden. Furtwängler zum Staatsrat ernannt. Der erste Staatskapellmeister Dr. Wilhelm Furtwängler ist vom Ministerpräsidenten Göring zum preuStaatsrat ernant worden. Frithsof Rühn: Adelaide Das Wesen, das diesen schwermütig= poetischen Namen trug, war eine—— Schildkröte! In einer der zahlreichen Tierhandlungen, die den rechten Seinekai in Paris säumen und besonders in der Gegend von Notre Dame ganze Menagerien von Goldfischen, Kaninchen, Hühnern, Kanarienvögeln, Affen, Katzen, Hunden und Tauben feilhielten, entdeckte ich eines Tages einen Kasten mit Schildkröten. Unter halbwelken Salatblättern lagen sie wie umgestülpte, graue Tonschalen, aus denen die dünnen schwarzen Schlangenköpfe mit glänzend=schwarzen Augen heraushingen und mit trägen Bewegungen nach Nahrung angelten. Das war so ziemlich das einzige Zeichen, wodurch dieser Schalenhaufen Leben verriet. Höchstens, daß eine Schale einmal den Standort um Zentimeterbreite wechselte; aber auch dann war der Beschauer fast geneigt, an eine optische Täuschung oder an eine fremde Einwirkung zu denken, die solch eine Tonschale aus dem Gleichgewicht gebracht haben mochte. Selbst die nahrungsuchenden Hälse verschwanden, schnell gesättigt, bald wieder unter den undurchdringlichen Dächern, die mit den verstreuten Blattresten wie ein Hausen von Müll verschmolzen... Nachdenklich versuchte ich den Lebenszweck solchen Dahindämmerns vegetierender Kreatur zu ergründen. Gab es wirklich Menschen, die an Schildkröten Gefallen fanden?— Es schien beinahe so; die behaarte Hand des alten Verkäufers langte schon zum zweiten Male in das Schaufenster, um einem Kunden solche Ware zu präsentieren. Unwillkürlich dachte ich an Schildkrötensuppe; ob das wohl der Zweck dieser Ware war? Ich trat in den Laden und fragte. Man sah mich verwundert an und lächelte; nein, für Schildkrötensuppe eigneten die Tiere sich nicht. Aber es gäbe eine ganze Menge Leute, die sie sich als— Haustiere hielten! Zum Beispiel einsame Junggesellen oder alte Jungfern. Die Zuständigkeit der Minister Ein Gesetz über die preußische Landesregierung Berlin, 20. 7. Das preußische Staatsministerium hat ein Gesetz über die Regelung der Zuständigkeiten der Staatsminister innerhalb der Landesregierung beschlossen, das am 18. Juli in Kraft getreten ist und im einzelnen folgendes bestimmt: Wo Gesetze und Verordnungen Aufgaben der Landesregierung regeln, übt der einzelne sminister die sich daraus ergebenden Beder Landesregierung regeln, übt der einzelne Staateminister die sich duraus uigrerner.. Be= Erwerbsbefähigung fugnisse im Rahmen seiner gesetzlichen Zu= kriegen erblindeten aus menn sich nicht das Si ständigkeit aus, wenn sich nicht das Staatsministerium die Entscheidung vorbehält. Diese Vorschrift gilt unbeschadet der Verpflichtung des zuständigen Staatsministers, andere Staatsminister zu beteiligen, deren Tätigkeitsgebiet durch die Ausübung der Befugnisse berührt wird. Der Ministerpräsident regelt die sachliche Zuständigkeit der einzelnen Staatsminister im Rahmen der Gesetze nach Anhörung des Staatsministeriums. Die UnndenamstnttenWostsuren. Aus der Geschichte der Provinzialblindenanstalten in Paderborn und Soeft Die erste Blindenanstalt der Welt ist schon im Jahre 1784 von dem Philanthropen Valentin Hauy in Paris gegründet worden. Abgesehen von einer im Jahre 1817 in Münster gegründeten Werkschule zur Ausbildung und der in den Freiheitskriegen erblindeten Soldaten, die nur wenige Jahre bestand, erhielt Westfalen erst 1842 eine eigentliche Blindenanstalt, die dem Geist opferfreudiger Nächstenliebe entsprang. Pauline von Mallinckrodt und der Kreisphysikus Dr. Hermann Schmidt, der damalige Leiter des Landeshospitals zu Paderborn, errichteten im Jahre 1842 in den Räumen dieses Hospitals eine kleine PrivatBlindenanstalt, welcher der damalige OberPercherk von Ginae seine resenDer Ministerpräsident bestimmt Staatsminister, der ihn im Falle seiner Behinderung vertritt. Der Ministerpräsident kann eine Geschäftsordnung für die Führung der Geschäfte des Staatsministeriums erlassen. präsident Freiherr von Vinck= seine beson dere Aufmerksamkeit und Zuneigung schenkte. den Im Jahre 1845 wallte die Provinz das Göring an Mussolini Der Glückwunsch zum Viermächtepakt Berlin, 20. 7. Das Telegramm, das der preußische Ministerpräsident Göring zum Abschluß des Viermächtepaktes an den italienischen Ministerpräsidenten Mussolini gerichtet hat, hatte folgenden Wortlaut:„Euer Exzellenz beglückwünsche ich von Herzen zu der Unterzeichnung des Viermächtepaktes. Ich weiß aus eigenen Verhandlungen, mit welcher Leidenschaftlichkeit Euer Exzellenz sich für das Zustandekommen eingesetzt haben, um dadurch der drohenden internationalen Verwicklungsgefahr entgegenzutreten. Durch Ihr Werk ist jetzt die Plattform für eine Annäherung geschaffen. Die Atmosphäre ist gereingit. Ich bin überzeugt, daß Euer Erzellenz sich jetzt mit gleicher Energie dafür einsetzen werden, daß der Pakt zu einem tatsächlichen Erfolg führen wird. Mit aufrichtigen Grüßen Gsrine gez. Hermann Goring. * Mussolini antwortet Mussolini hat auf Görings Telegramm folgendermaßen geantwortet: „Das mir von Ew. Exzellenz gelegentlich der Unterschrift des Paktes für die Verständigung und Zusammenarbeit der vier Westmächte gesandte Telegramm hat mich sehr erfreut. Wenn ich Ihnen für die an mich gerichteten freundlichen Worte danke, so kann ich nicht umhin, den wirksamen Beitrag in Erinnerung zu bringen, den Ew. Exzellenz vom ersten Augenblick an zu den Bemühungen beigesteuert haben, in denen das Reich mit den anderen beteiligten Regierungen zusammengearbeitet hat, um die Verhandlungen durch die unvermeidlichen Schwierigkeiten zu jenem glücklichen Ergebnis zu führen, über das wir uns freuen. Ich bin überzeugt, daß mit dem Abschluß des Paktes eine Periode fruchtbarer gemensamer Arbet zur Lösung jener Fragen eröffnet wird, von denen der Friede und das Gedeihen Europas abhängen.“ Etwa 20 führende Kirchenmänner Amerikas sind in Deutschland eingetroffen, um sich an Ort und Stelle über das neue Deutschland zu Vorstcer In. Fuhre 1010 woule die Pire n4 das 50jährige Dienstiubiläum dieses bedeutenden Mannes durch die Gründung einer Provinzialblindenanstalt feiern. Leider sollte Vincke diesen Tag nicht mehr erleben, da er schon 1844 durch den Tod abberufen wurde. Trotzdem führte aber die Provinz ihr Vorhaben aus, in dem sie im Jahre 1847 die private Blindenanstalt zu Paderborn als katholischen Zweig der von Vinckeschen Provinziakblindenanstalt übernahm und gleichzeitig einen evangelischen Zweig dieser Anstalt in Soest eröffnete. Die Zweiganstalt in Paderborn hatte inzwischen mehrfach die Unterkunft gewechselt, bis sie mit Hilfe eines Legates ein 5 Morgen großes Grundstück mit Haus vor dem Kasseler Tor kaufen konnte, das den Anfang der jetzigen inzwischen vielfach erwetterten Anstalt bildete. Im Jahre 1848 gründete Pauline von Mallinckrodt die Genossenschaft der Schwestern der christlichen Liebe eigens für den Unterricht und die Pflege der Blinden, die noch heute die Erziehung und Ausbildung der Blinden der Paderborner Anstalt in Händen hat. Die Zweiganstalt Soest war anfangs in dem Nasseschen Wohnhaus an der Hohnekirche untergebracht, das später zweckentsprechend erweitert wurde. Im Jahre 1878 siedelte sie in einen stattlichen Neubau über, der noch heute den Hauptteil der Anstalt bildet. Obgleich im Laufe der Jahre mehrere Erweiterungsbauten hinzukamen, litt die Anstalt in den letzten Jahren unter Raummangel. Daher ist ihr nach Fertigstellung des Neubaues der Taubstummenanstalt das alte Gebäude derselben überlassen worden. Ein gründlicher Neubau der Blindenanstalt ist dringend nötig, wurde aber bisher durch die ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse verhindert. Die Provinzialblindenenstalten zu Paderborn und Soest haben jede etwa 130 Insassen, unter denen etwa 50 Schulkinder, 40 Lehrlinge und 40 Erwachsene sind. Von den letzteren sind einige, die im späteren Leben erblindet sind, in der Berufsumschulung begriffen, die anderen können aus besonderen Gründen nicht in die Heimat entlassen werden und verbleiben daher als Heimer dauernd in der Anstalt. Jede Anstalt hat—5 Schulklassen, in denen die Kinder auf Grund des Beschulungsgesetzes für Blinde und Taubstumme von 1911 vom 6. bis zum 14. Lebensjahre verbleiben. Nach der Schulentlassung treten sie in die Berufsausbildung ein, die etwa vier Jahre dauert. Zum Zwecke der beruflichen Ausbildung unterhalten die Anstalten verschiedene Werkstätten, in denen die Zöglinge folgende Berufe erlernen können: Das Korbmachen, Stuhlflechten, Bürstenmachen, Mattenflechten, die weiblichen Handarbeiten, das Maschinenstricken, Klavierstimmen und=reparieren. Die in den Werkstätten hergestellten Waren werden an die Verkaufsabteilung des Westfälischen Blindenvereins geliefert, die diese durch Vertreter in der ganzen Provinz absetzt. Die zur Entlassung gekommenen Blinden werden auch im späteren Leben noch fürsorgerisch betreut, und zwar entweder unmittelbar durch die Anstalt oder durch die Ortsgruppen und die Verkaufsabteilung des Westfälischen Blindenvereins sowie durch die Bezirksfürsorgeverbände, die alle Hand in Hand arbeiten und sich nach Kräften bemühen, den Blinden Arbeit zu verschaffen, und sie so zu befähigen, ihren Lebensunterhalt möglichst selbst zu verdienen. Geheimvertrag gegen Deutschland? Polen Arm in Arm mit Sowjetrußland Berlin, 20. 7. „Germania“, geAus Wien wird der Germania“ schrieben: Das Hauptinteresse der franzosischen Diplomatie geht derzeit dahin, das nationalsozialistische Deutschland unbedingt zu isolieren. Einen überaus bedeutsamen Abschnitt in dieser Arbeit stellt ein Geheimvertrag zwischen Polen und Sowjetrußland dar. Die Moskauer und Warschauer Regierung werden durch den Vertrag zu gemeinsamen Aktionen für den Fall verpflichtet, daß im Rahmen des Viererpaktes Entscheidungen zustande kommen, die entweder direkt oder indirekt Polens Souveränität verletzen könnten. In einem Spezialprotokoll, daß dieser Tage in Moskau unterzeichnet werden wird, und dessen Wortlaut bereits feststeht, sind die Richtlinien festgelegt, nach denen ein gemeinsamer Kampf Polens und Sowjetrußlands gegen„imperialistisch=chauvinistische Tendenzen des Deutschen Reiches“ geführt werden soll. Im Falle eines bewaffneten Konfliktes zwischen Polen und dem Deutschen Reich würde Sowjetrußland nicht nur neutral bleiben, sondern Polen indirekt unterstützen, und zwar vor allem dadurch, daß ihm die Kriegsindustrie der Sowjetunion zur Verfügung gestellt und die Komintern angewiesen würde, im Sinne der Desogganisation des deutschen Hinterlandes tätig zu sein. Aus der Bewegung Der Reichsparteitag der NSDA P. in Nürnberg Ueber die Durchführung des Reichsparteitages der NSDAP., der am 2. und 3. September in Nürnberg stattfinden wird, sind, wie die NSc mitteilt, vielfach unzutreffende Meldungen verbreitet worden. Es ist nicht geplant, die gesamte Parteigenossenschaft der NSD AP. in Nürnberg zusammenzuziehen, sondern es wird sowohl die SA wie die Hs und die Amtswalterschaft der Partei und RS BO nur ein bestimmtes Teilnehmerkontingent zum Parteitag nach Nürnberg entsenden. Jeder Teilnehmer erhält eine Teilnehmerkarte, ohne die ein Besuch des Parteitages verboten sein wird. Diese Maßnahme ist notwendig, um eine Zusammenballung zu großer Menschenmassen in Nürnberg, die technisch unmöglich ist, zu vermeiden. Durch öffentliche Uebertragungen aus Nürnberg wird aber ganz Deutschland diesen Tag miterleben. Nleues vom Jage Reichsernährungsminister Darré stattete dem bayerischen Ministerpräsidenten und Wirtschaftsminister Siebert in München einen Besuch ab. In eingehenden Erörterungen wurden dabei die Verhältnisse der bayerischen Landwirtschaft in ihren Beziehungen zum Reichsernährungsministerium klargestellt. * Die Deutsche Landwirtschafts=Gesellschaft hat den Reichsernährungsminister Walter Darré gebeten, die Führung der DLG. als Ehrenvizepräsident zu übernehmen. Der Minister hat der Bitte entsprochen. Gegenüber dem Gerücht, daß der Leiter des außenpolitischen Amtes Alfred Rosenberg auf einer Reise nach Braunschweig von politischen Gegnern entführt worden sei, wird mitgeteilt, daß Rosenberg wohlbehalten in Braunschweig angekommen ist. Die Nachricht ist frei erfunden. Vier Besucher des aus den Bombenlegerprozessen bekannten Landvolkführers Claus Heim wurden aus den Betten heraus verhaftet. Ihre Freilassung mußte tags darauf erfolgen, da sich Verdächtiges nicht ergeben hatte. Der Bundesführer der„Adler und Falken“ hat die Jüngerenschaft seines Bundes mit dem Befehl entlassen, sich im Jungvolk, HJ. und B2M. einzugliedern. * Vor dem ständigen internationalen Gerichtshof im Haag wurde am Donnerstag der deutsch=polnische Streitfall wegen der Agrarbeschwerde der deutschen Minderheit mit der Antwort des deutschen Vertreters Prof. Bruns auf die Darlegungen des polnischen Vertreters am Mittwoch fortgeführt. Das konservative englische Parlamentsmitglied Oberst Moore sprach sich in einer Versammlungsrede dafür aus, daß Deutschland für seinen Aufbauwillen im Kolonial= besitz ein Ventil gegeben werde. * Das am 24. November 1932 parafierte deutsch=dänische Abkommen über Unfallversicherung ist jetzt von den Bevollmächtigten des Deutschen Reiches und des Königreichs Dänemark unterzeichnet worden. * Die schwedische Regierung hat auf Grund der, Ermächtigung des Reichstages vom 10. Juni eine Verordnung erlassen, wonach das Tragen von Uniformen politischer Parteien verboten ist. Die Anordnung tritt am 1. August in Kraft. In China ist ein„Bund der Blauhemp##“ gegründet worden, der die Ideen einer#onalen und soztalen Wiedergeburt verficht. Aus der sozialen Bewegung Internat. Transportarbeiter=Verband in Schwierigkeiten. Das allmonatlich erscheinende Organ des Internat. Transportarbeiter=Verbandes in Amsterdam hat nach etwa zehnjährigem Bestehen sein Erscheinen eingestellt. In einem in der letzten Nummer abgedruckten Artikel der Redaktion wird mitgeteilt, daß der Verlust von mehr als 500 000 Mitgliedern einen bedeutenden Rückgang der Einnahmen verursachte. Dieser Beschluß wurde auf einer Vorstandssitzung gesaßt, in der ausdrücklich festgestellt wurde, daß die entstandenen Schwierigkeiten auf den Ausschluß deutscher Arbeitnehmer=Organisationen, die zum Nationalsozialismus übergingen, zurückzuführen sei. Der Verlust dieser zahlreichen deutschen Mitglieder bedeutet für den Verband bereits für das lausende Jahr einen Einnahmeausfall von etwa 25 Prozent. Hunde und Katzen zu halten, sei nicht in allen Häusern erlaubt; Kanarienvögel machten oft zu viel Lärm, und Goldfische seien auch nicht jedermanns Sache... Ich dachte nach, wem von meinen Freunden wohl eine Schildtröte Spaß machen könnte; die meisten hatten schon Hunde oder Katzen, wenn sie nicht überhaupt ohne Tiere auskamen... Aber, da war ja der ungarische Maler Istvan! Er war trotz seiner jungen Jahre ein geschworener Einsiedler, der sein Atelier nur verließ, um Einkäufe zu machen oder Essen zu gehen. Istvan konnte noch am ehesten für das verschlossene Wesen einer Schildkröte Verständnis haben. Ich beschloß, ihn mit einer zu beglücken. Die haarige Hand des Verkäufers holte mir eins der Tiere aus dem Kasten und steckte es in eine dicke braune Tüte. Ich zahlte ungefähr zwei Mark und verließ mit meiner„Ware“ den Laden. Eine Stunde später stand ich in Istvans Atelier. Der Maler war gerade dabei, seine Pinsel zu waschen, und schien über meine Störung nicht gerade erbaut. Als ich aber die Tüte öffnete und ihm mein Präsent überreichte, erhellte sich seine mürrische Miene zusehens. das ist aber wirklich nett von Ihnen!"— Es traf sich, daß ich Istvans Geschenk erraten hatte. Er setzte die Schildkröte gleich mitten in die „Kakteenplantage“, die sich in einem langen Kasten vor dem Atelierfen“= wie ein Stacheldrahtverhau drohend aufreckte, und holte dann eine Flasche alten Tokaiers hinter dem Diwan hervor. Wir tranken aus Eierbechern; aber bevor Istvan zum zweiten Mal einschenkte, besann er sich darauf, daß die Schildkröte getauft werden müsse. Er blickte eine Weile sinnend auf das neue Haustier, das inzwischen vorsichtig mit seinem Schlangenkopf das ungewohnte Terrain sondierte und eben erschreckt über die stachlige Berührung mit einem Kaktusstachel wieder ins Gehäuse kroch.. „Adelaide,“ sagte der Maier plotzlich kaumerisch—„wir wollen sie Abelaide taufen!“ — Belustigt fragte ich nach dem Sinn.„Lassen Sie das nur meine Sache sein“, meinte Istvan statt einer näheren Erklärung; worauf ich nicht weiter in ihn drang, was in solchen Fällen bei ihm auch erfahrungsgemäß nutzlos gewesen „Adelaide", also gut. Für den Rest des Nachmittags, den wir mit Plandern und fleißigem Zuspruch des Tockaiers verbrachten. blieb Adelaide übrigens in ihrer Zurückgezogenheit; der erste stachlige Kontakt mit der neuen Umwelt mochte ihr Stoff zu stiller Meditation gegeben haben. Als ich mich bei Anbruch der Dunkelheit verabschiedete, verharrte sie immer noch, gleich dem zürnenden Achill, in ihrem Schildpattzelt. Ein paar Tage später konnte ich mich jedoch davon überzeugen, daß sie für den Maler eine treue Hausgenossin geworden war. Dieweil Istvan malend vor der Staffelei stand, knapperte sie munter an den Strohhüllen der Tokaierflaschen, die sich hinter dem Diwan häuften. Istvan selbst war des Lobes voll über Adelaides Gesellschaft. Ein paar Skizzenblätter bewiesen deutlich, daß sie ihm sogar jetzt das— Modell ersetzte. Jahre sind darüber vergangen. Istvan ist längst von der brotlosen Kunst zum Reklamezeichnen übergegangen und lebt heute als Stoffmusterzeichner in Amerika. Er hat mancherlei Illusionen und anderen Seelenballast in dem romantischen Pariser Atelier zurücklassen müssen... Der Abschied von dieser Idylle ist ihm, wie mir ein Brief bewies, nicht leicht gefallen. Zumal auch Adelaide zu dem Inventar dieser Idylle gehörte. Adelaide bekam den Löwenanteil in dieser Abschiedsbriefelegie. „Ach, Adelaide! Auch von ihr heißt es nun scheiden. Ihr stilles, bescheidenes, verständnisvolles Wesen hat mich immer wieder über Unverstand und Mißgunst der feindlichen Außenwelt getröstet. Ihr kluger Schlangenblick drückte alles aus, was menschliche Geschwätzigkeit umschreiben zu müssen glaubt: Anerkennung wie Mißbilligung, Trost wie Tadel, Schicksalverbundenheit, Mißmut, Daseinsfreude, Adelaide war mein ein und alles. Wer wird sie mir ersetzen können in dieser„neuen Welt" des seelenlosen Wettbewerbs?—“ Ich mußte damals unwillkürlich lächeln über Istvans tragikomischen Seelenschmerz; aber wenn ich heute die Fotografie ansehe, die eine amerikanische Zeitung von dem inzwischen „arrivierten“ Modezeichner Istvan brachte und die er mir stolz ausschnitt, dann mischt sich, beim Anblick dieser glatt und hart gewordenen Yankeephysiognomie, ein leises Bedauern in meine Bewunderung für solch erfolgreiches Streben; Bedauern darüber, daß eine stolze Künstlereinsamkeit, daß ein Bezirk sinnvollen Eigenlebens, daß— Adelaide dem Idol des Erfolges, der Anerkennung, der Karriere geopfert werden mußte!— Adelaide, die Schildkröte: das Symbol der Weltverachtung. Achtzehn dardische Lieder Das Vermächtnis eines arischen Volkes In den Mitteilungen des Ortentalischen Seminars veröffentlichte Prof. Francke 39 tibetische und 18 dardische Lieder, die aus dem Gebiet des ehemaligen westtibetischen Königreiches stammen. Vor allem die dardischen Lieder stellen einen unvergleichlich wertvollen Schatz dar. Es sind Volkslieder, die das Leben der Jäger, Hirten und Ackerbauer anschaulich schildern. Die Darden sind ein arischer Volksstamm, der schon von dem Vater der Geschichtsschreibung, Herodot, erwähnt wird. Im alten westtibetischen Reich finden sich zwei Stämme von Darden, die noch dardischen Dialekt sprechen. Der Stamm, von dem diese Lieder herrühren, wohnt im Industal bei Da. Die Lieder sind nach Ansicht Franckes das einzige literarische Denkmal dieses Stammes und besitzen daher außerordentlich hohen Wert. Es ist bedauerlich, daß Francke keine Melodieproben beifügen konnte. Vielleicht gelingt es einem späteren Forscher, die Lieder sonografisch festzuhalten...„„„ Die tibettschen Lieder nehmen ihren Stoff teils aus der Heldensage und sind teils religiöse Lieder, Tanzlieder, Liebeslieder, historische Volkslieder; hierzu kommen noch verschiedene andere Themen, darunter auch höfische Sagenkreise. Es handelt sich hier zum großen Teil um echte Volkspoesie. Die Lieder finden für die verschiedensten Stimmungen und Empfindungen einen kurzen treffenden Ausdruck. Die Verse sind überwiegend trochäisch und daktylisch, seltener jambisch. „Das junge Deutschland in der Musik“. Unter dem Protektorat von Staatskommissar Hans Hinkel, Kampfbund für deutsche Kultur, finden am 16. und 17. August 1933 in Bad Pyrmont zwei Festabende statt mit Werken zeitgenössischer Komponisten der jüngeren Generation. Es kommen zur Ur= und Erstaufführung die Komponisten Hugo Distler, Kurt Fiebig, Hans Fleischer, Otto Frickhöffer, Paul Höffer, Karl Höller, Bernhard Homola, Ernst Lothar v. Knorr, Ludwig Lürmann, Gottfried Müller, Siegfried Walther Müller und Hermann Simon. Die Ausführenden sind das Dresdner Philharmonische Orchester unter Leitung von Generalmusikdirektor Walter Stöver und der Bremer Domchor unter Leitung von Musikdirektor Richard Liesche. Beide Abende werden von verschiedenen deutschen Sendern übertragen. Gegen das Doppelverdienertum bei Bühnenkünstlern. Staatskommissar Hinckel wendet sich in einem Rundschreiben an eine Anzahl von Intendanten städtischer Bühnen in Preußen gegen das Doppelverdienertum unter Bühnenkünstlern. Es müsse bei der Notlage der Bühnenkünstler verhindert werden, daß Schauspieler mittleren oder kleineren Formats im festen Verhältnis ebenbürtigen Kollegen, die sich nicht im Vertragsverhältnis befinden, das Brot wegnehmen. Völlig unkünstlerisch sei es, daß Schauspieler am Tage filmen und dann oft müde und abgespannt abends noch Theater zu spielen hätten. Die städtischen Intendanten Preußens werden angehalten, hier ihre besondere Pflicht als Nationalsozialisten zu erfüllen. Ichthyosaurus=Schwanz gefunden. In der Generalversammlung des Vereins zur Förderung der Stuttgarter Naturaliensammlung sand besonderes Interesse die Mitteilung, daß Dr. Haufs in Holzmaden den 4½ Meter langen Schwanzteil eines riesigen Ichthyosaurus gefunden habe, wozu der Schädel und Rumpf schon seit 70 Jahren im Stuttgarter Museum liegen. „Der Naturforscher“(Hugo Barmühler=Verlag). Gedanken im Anschluß an neue Forschungsergebnisse über den Aufbau des Protoplasmas veröffentlicht unter dem Tite!„Was ist das Leben“ der Wiener Forscher von Bertalaussy.„Wie Dünen wandern" beschreibt Kurd von Bülow. Mit wundervollen Abbildungen geschmückt ein Aufsatz von Forstaffessor Beninde:„Der schwarze Storch“. Einge Beispiele unserersondehlehlungen Blusen und Röcke In flotter, sportlicher Verarbeitung 4 E1) .95.93.00 Flanellhosen u. 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O Zweites Blatt der Westfälischen Neuesten Nachrichten, Nr. 168 Freitag, 21. Juli 1933 Neue Kräfte für den Arbeitsdienst 50 Bielefelder kommen nach Westerkappeln In diesen Tagen werden wiederum 50 Mann, zum größten Teil Wohlfahrtserwerbslose aus Bielefeld, in das Arbeitslager Westerkappeln des Vereins zur Umschulung freiwilliger Arbeitskräfte abgehen. Das bedeutet eine erneute Entlastung des Unterstützungsfonds des Wohlfahrtsamtes— und 50 Leute haben wieder geregelte Arbeit. Durchweg werden die ledigen Wohlfahrtsempfänger, die kräftig und gesund sind, zum Arbeitsdienst bestimmt. Denjenigen, die sich weigern, wird die Unterstützung entzogen. KPd. im Kampfring Das Ergebnis der Aktion gegen den Deutschnationalen Kampfring Bielefeld Aus einer polizeilichen Zusammenstellung über den Erfolg der Aktion gegen den Deutschnationalen Kampfring ist zu ersehen, daß von 27 Mitgliedern der Kampfstaffeln im Gebiet des 46. Berliner Polizeireviers 26 bis zum 30. Januar der KPD. angehörten, in München waren von 80 Mitgliedern 25 ehemalige Marxisten, in Bielefeld gehörten in einem einzigen Bezirk von 34 Mitgliedern 6 der KPD. an, darunter befand sich der Führer der kommunistischen Häuserstaffeln Bielefeld und des Kampfbundes gegen den Faschismus, 23 der Mitglieder gehörten früher der SPD. an. Die Vorstrafenregister sind auch außerordentlich interessant. Man kann nach dieser Uebersicht sagen, daß sich in Berlin die Kampfstaffeln bis zu 70 Prozent aus Vorbestraften zusammensetzten, einzelne von ihnen hatten bis zu 20 Vorstrafen, darunter Zuchthausstrafen wegen Mordes, wegen Totschlages, wegen Raubüberfalls, wegen schweren Rückfalldiebstahls, wegen Hehlerei, wegen Abtreibung, auch wegen Störung christlicher Gottesdienste. Bauhülte„Teukoburg“ Leiter: Pg. Ewald Ameling Der Gauinspekteur„Rhein Ruhr" des Verbandes sozialer Baubetriebe, Pg. Carl Stein(Essen) hat den Baningenieur Pg. Ewald Ameling(Bielefeld) zum beauftragten Leiter der Bauhütte„Teutoburg" G. m. b. H. in Bielefeld ernannt. Damit ist auch die hiesige Bauhütte in die deutsche Arbeitsfront eingegliedert. Es ist der Wille des Führers der deutschen Arbeitsfront, Pg. Dr. Robert Ley, daß die deutschen Bauhütten Anteil an dem Aufbau der nationalen Wirtschaft nehmen sollen entsprechend dem obersten Grundsatz, daß Gemeinnutz vor Eigennutz geht. Das Spiel vom deutschen Bektelmann Laienspiel der Bethel=Studenten Das Laienspiel„Das Spiel vom deutschen Bettelmann" von Ernst Wichert, ein Spiel von deutscher Not und deutscher Erneuerung, wird dargeboten von der Laienspielschar der Studenten der Theologischen Schule in Bethel am Sonntag, 23. Juli, 20 Uhr, im großen Saal des Neustädter Gemeindeheims, Kreuzstraße 1 a. Mitwirkende werden sein die in Bielefeld bekannte Gesangs=Kurrende und Bläser=Kurrende der Theologischen Schule in Bethel. Schulung und Uebung Bieleselder Kreisschulungstag in Steinhagen Die Jrobe aufs Crempet Der neue Latteriauf in Wottenbruch Die Regulierung bewährt sich— Feldschäden abgewendet Außerdem wurden an der zum Teil unfertigen Böschung angeschüttete Erdmassen fortgeschwemmt. Fest steht, daß, wenn die Regulierung der Lutter noch nicht so weit fortgeschritten Die Staubecken an der Lutter hatten bei dem gestern abend über eine Stunde anhaltenden Wolkenbruch ihre Daseinsberechtigung erstmalig unter Beweis zu stellen. Und es kann heute schon gesagt werden: die unerwartete starke wurde glatt bestanden. Probebelastung Es ist gelungen, der sich heranwälzenden ungeheuren Fluten Herr zu werden. Der erste Wasserandrang wurde glatt im ersten Becken aufgefangen, dessen Wasserstand in kurzer Zeit eine Höhe von 2,20 Metern erreichte. Der alte Bachlauf in seiner Verbindung zum Becken II mit einer 7½ Meter hohen Userböschung glich einem reißenden Strom. Immerhin blieb das Wasser noch über drei Meter unter dem Uferrand, so daß Ueberschwemmungen für die Zukunft als vollkommen ausgeschlossen gelten können. Am Teich II hielt der Damm zwischen dem alten Lutterlauf und dem Staubecken den sich mit großer Wucht heranwälzenden Fluten nicht stand, und brausend schoß das Wasser durch den neuen Zulauf in das noch unfertige Becken, Bohlen und Balken mit sich reißend. In kurzer Zeit standen Kipploren und andere Baugeräte unter Wasser. Wie groß der hier angerichtete Schaden ist, läßt sich noch nicht übersehen. Allzu groß dürfte er allerdings nicht sein. Geradezu gigantisch war der Wassereinbruch am Becken III. Durch die vollständig fertige Staumauer wurde hier den Fluten ein Halt geboten und eine stark gezähmte, wenn auch noch wildschäumende Lutter strömte hier in den noch auf eine längere Strecke neu regulierten Bachlauf. Am Eingang des Beckens III an der Brückenstraße wurden ungefähr 70 Quadradmeter neuangefüllter Betonflächen fortgespült. wäre, auf den an dem Bach liegenden Feldern ungeheurer Wasserschaden angerichtet worden wäre. Der auf den Feldern angerichtete Ueberschwemmungsschaden hätte die an den noch unfertigen Becken angerichteten Schäden um ein Vielfaches übertroffen. Natürlich fehlte es gestern abend an der Lutter nicht an Zuschauern. Einige tausend Menschen waren nach dem Wolkenburch herbeigeeilt, um das neuerstandene Werk zu begutachten. Man staunte, daß die kleine Lutter in so kurzer Zeit soviel Wasser bringen kann, und freute sich, bei der ersten unfreiwilligen Füllung mit dabei gewesen zu sein. Zwel Vorschtage Die Fronten im Krechenlamp Die Listen der Bielefelder Gemeinden Für die Neuwahl der Gemeindeverordneten der Bielefelder Kirchengemeinden sind bis auf die reformierte Gemeinde, wo es zu einer Einigung gekommen ist, überall zwei Wahlvorschläge eingegangen, und zwar Wahlvorschlag„Glaubensbewegung Deutsche Christen" und Wahlvorschlag„Evangelium und Kirche". Die Zulassung hängt noch von der Nachprüfung des Wahlausschusses ab. Die Wahlvorschläge enthalten folgende Spitzen=Kandidaten: Altstädter Nicolaikirchbezirk „Glaubensbewegung Deutsche Christen": Polizeipräsident von Werder.—„Evangelium und Kirche": Mittelschullehrer Stratemann. Pauluskirchbezirk „Glaubensbewegung Deutsche Christen": Polizeimeister Kramme.—„Evangelium und Kirche": Kaufmann Schachtsiek. Johanniskirchbezirk „Glaubensbewegung Deutsche Christen": Kaufmann Pehle.—„Evangelium und Kirche": Maurermeister Berning. Petrikirchbezirk „Glaubensbewegung Deutsche Christen": Bäckermeister Hellweg.—„Evangelium und Kirche": Handlungsgehilfe Stuke. Lutherkirchbezirk „Glaubensbewegung Deutsche Christen": Handlungsgehilfe Nordmeier.—„Evangelium und Kirche": Rektor Schröder. Neustädter Gemeinde Auch hier sind zwei Wahlvorschläge eingegangen. Für Marien= und Jakobusgemeinde „Deutsche Christen": Ernst Güth.—„Evangelium und Kirche": Dr. Heinrich Wichern. Martini=Gemeinde „Deutsche Christen": Albert Unger.— „Evangelium und Kirche": Rektor Hermann Beckmann. der Reformierten Gemeinde sind ursprünglich drei Gruppen mit Wahlvorschlägen hervorgetreten: Die„Deutschen ChriOhne treunende Wände Sicht und Last in Schanderaun. Der Umbau im Hauptpostamt— 1440 Postschließfächer— Uebersichtliche Arbeitsplätze Die Kreispressestelle der NSDAP. Bielefeld schreibt uns: Am Sonntag, 23.., findet für die Amtsund Stabswalter der Bielefelder Ortsgruppen Siegfried, Johannisberg und Pottenau eine gemeinsame Schulung in Steinhagen statt. Abmarsch morgens 5 Uhr. Nach der Ankunft finden unter Leitung des SS=Sturmführers Bettray Geländesportübungen statt. Kirchgang, Platzkonzert, gemeinsames Mittagessen füllen den Vormittag aus. Am Nachmittag beginnen die Vorträge. Kreisleiter Budde spricht über:„Die Staatsidee des Nationalsozialismus“, der stellvertretende Kreisleiter Röser über„Parteidisziplin“, Rektor Haas über„Kolonialfragen“, Gauinspekteur Homann über„Die geschichtliche Entwicklung des Nationalsozialismus“, Pg. Kornils über„Deutsche Arbeitsfront“. Nach dem Schlußwort des Kreisleiters Budde erfolgt der Abmarsch mit des Kanalls noch Bielefeld. Vor etwa sechs Jahren ging die Reichspost dazu über, die bis dahin vollständig zugebauten Schaltereinrichtungen neuzeitlicher zu gestalten und entfernte die trennenden Schalterwände soweit als möglich. Man erstrebte damit ein gewisses Vertrauensverhältnis zwischen den Beamten und dem Publikum und wollte das Trennende auf ein Mindestmaß zurückführen. Damals schon tauchte der Plan auf, auch die Schalterhalle im Hauptpostamt Bielefeld einladender zu gestalten. Leider wurde der Umbauplan immer wieder aufgeschoben, und die Einrichtungen versielen von Jahr zu Jahr, weil Instandsetzungen wegen des bevorstehenden Umbaus nicht ausgeführt werden sollten. Nun hat das Reichspostministerium, wie schon kurz berichtet, die Pläne genehmigt, so daß ein langgehegter Wunsch endlich in Erfüllung gehen kann. Mit den Arbeiten wird voraussichtlich in der ersten Hälfte des August begonnen werden. Für das Ausmaß der Umbauarbeiten waren drei Hauptforderungen maßgebend, und zwar: Schaffung von hellen und übersichtlichen Arbeitsplätzen mit neuzeitlichen bankmäßigen Schaltern. Herausnahme der Schließfachanlage aus der jetzigen Schalterhalle und Verlegung in die Nähe der Eingänge. Bessere Ent= und Belüftung der Schalterhalle. Um diese drei Forderungen zu erfüllen, werden folgende Anderungen vorgenommen: In der alten Schalterhalle werden sämtliche Schalter=, Wand und Säulenverkleidungen, Fußbodenbeläge und bunten Staubdecken unter den Oberlichtbauten entfernt. Vor die Säulen zwischen den jetzigen Schaltern wird eine Leichtsteinwand mit oberen Glasflächen bis zur Decke gesetzt, so daß die Schalterhalle gegen den dahinter liegenden Sortierraum staub= und lärmdicht abgeschlossen wird. Vor dieser Wand führt ein Gang zu den 16 rückwärts abgeschlossenen Schaltern. Die Schalter sind nach vorn vollständig offen und nur seitlich untereinander durch Entesolgleslheiben geisannt. Durch einen Verbindungsgang neben dem ersten Schalter gelangt das Publikum zu dem hinter der Abschlußwand liegenden Stellenvorsteher. Der mittlere Teil der jetzigen Schalterhalle wird durch Entfernung der drei Holzsäulen und der beiden seitlichen Schalter zur neuen Schalterhalle hinzugezogen. Zwischen den drei Marmorsäulen, die ummauert werden, wird die Schalterhalle durch zwei doppelte Pendeltüren gegen die Vorhalle abgeschlossen. Auf der rechten Seite der Schalterhalle werden die verschiedenen Einwürfe angebracht. Eine Tür daneben führt zum Stellenvorsteher für Schließfachangelegenheiten, eine weitere schon vorhandene Tür zu den Schließfächern. Auf der linken Seite wird in den Flur gegen die Vorhalle zu ein Schalter für Telegramme und Ferngespräche eingebaut, und zwar so, daß das Schalterfenster nach der Schalterhalle hin für Ferngespräche bis 19 Uhr benutzt werden kann, während der Schalter nach der Vorhalle hin bis 21 Uhr offen ist. Durch die in nächster Nähe dieses Doppelfensters eingebauten Fernsprechzellen ist eine leichtere Beaussichtigung und Kontrolle der Ferngespräche möglich. An Möbeln erhält die Schalterhalle drei sechsteilige Steh=Schreibpulte und zwei Bänke zu beiden Seiten der Eingänge. Der Fußboden wird mit Solnhofener Platten belegt. Die alten Oberlichte werden gründlich gereinigt und gedichtet. Darunter wird eine neue ebene Staubdecke aus weißem Milchglas eingebaut. Die Schließfachanlage wird entferut und in den Raum neben dem rechten Haupteingang verlegt. Der Raum dafür wird dadurch gewonnen, daß die Zusteller weiter nach rechts nach der Einfahrt vor der Reichspoststraße rücken und sich bis an das Ende des westlichen Flügels ausdehnen. Durch Vermehrung der Schließsächer um rund 200 neue Fächer wird das Bedürfnis auf mehrere Jahre hinaus gedeckt. Man fing im neuen Gebäude 1904 mit 220 Schließfächern an, und Bielefeld war damals mit Recht stolz auf diese große Anlage. Heute sind 925 Schließfachabholer vorhanden, dazu treten noch 156 sonstige Abholer. Dieser Bestand reicht aber noch nicht aus, deshalb soll durch den Umbau eine Vergrößerung der Schließfachanlage auf 1440 Fächer erreicht werden. Sollte sich die Anlage später als zu klein erweisen, kann sie jederzeit in westlicher Richtung erweitert werden. Der Verkehr des Schließfachpublikums kann sich durch den rechten Haupteingang, der werktags bis 21 Uhr, Sonntags bis 13 Uhr offen bleibt, und durch die vollständig offenen Zugänge zu den Schließfächern getrennt vom Schalterpublikum reibungslos abwickeln. Die unzureichenden Lüftungsverhältnisse werden durch Einbau einer Heizkammer im Keller im Anschluß an die bestehende Heizung gründlich verbessert. Durch einen Frischluftschacht im rechten Haupteingang wird frische Luft in die darunter liegende Kammer mittels eines Ventilators geblasen. Durch einen an der Decke liegenden Kanal wird die verbrauchte Luft in den vorbezeichneten Räumen abgesogen und so die Luft ständig erneuert. Weiter werden fünf Münz=Fernsprecher und sechs Wertzeichengeber in den beiden Haupteingängen sowie eine runde Bank in der Mitte der Vorhalle aufgestellt. Sämtliche dem Publikum zugänglichen Räume erhalten einen hellen bis zum Boden reichenden Wachsfarbenanstrich. Während der Dauer der baulichen Veränderungen werden allerlei Unzuträglichkeiten auch für die Postbenutzer entstehen, wenngleich auch alles getan werden wird, um diese Unbequemlichkeiten auf ein Mindestmaß zu beschränken. Der Betrieb muß in den vorhandenen Gebäuden fortgeführt werden. Deshalb werden die Schalter mit Ausnahme der Schalter für Abholer für einige Wochen behelfsmäßig in das Packkammergebäude(Eingang Reichspoststraße) verlegt. Der Raum ist zwar beschränkt, doch bei einigermaßen gutem Willen werden die Postkunden dies in Kauf nehmen. Die Schließfacheinrichtung wird aus der Schalterhalle unmittelbar in den Nebenraum verlegt, in dem sie dann bleibt. Hier werden auch die Abholschalter einstweilen behelfsmäßig untergebracht. Ueber den Zeitpunkt der Verlegung und die Art der behelfsmäßigen Schalteranlage im Packkammergebäude werden wir rechtzeitig noch wettere Mitteilung machen. 7 sten“ der„Kirchenchor“ und der„Volkskirchenbund". Es ist aber zu einer Vereinigung gekommen, so daß hier nur ein Wahlvorschlag vorliegt, an dessen Spitze der Name„Gustav Leyendecker" steht. Er enthält u. a. die Namen der früheren Presbyter: Fabrikant Karl Niemann, Rektor Delbrügge, Bankdirektor August Schönlau. * Soweit es bei der Kürze der Zeit noch möglich ist, werden den in die kirchliche Wählerliste eingetragenen Wählern der Altstädter Gemeinde noch Wahlausweise zugestellt. Diejenigen Wähler, die sich rechtzeitig zur Wählerliste angemeldet haben und keinen Wahlausweis erhalten, können auch ohne Wahlausweis ihre Stimme abgeben. Am letzten Tage, der für die Eintragungen in die Wählerlisten frei war, herrschte auf allen evangelischen Gemeindeämtern ein außerordentlich reger Betrieb. Es liegen soviel Neuanmeldungen vor, daß in Ueberstunden gearbeitet werden muß, um die Listen zu vervollständigen und die Wahlausweise auszustellen. Sehr viele Wähler haben von der Möglichkeit der Vollmachtübertragung Gebrauch gemacht. Man rechnet mit einer Wahlbeteiligung zwischen 80 und 90 Prozent. Ein Aufruf zur Kirchenwahl Anläßlich der Kirchenwahlen wird folgender Aufruf veröffentlicht: Deutscher evangelischer Christ! Das Wählen hat im Führerstaat des Dritten Reiches seinen Sinn verloren. Wenn Dich dennoch der Führer selbst zur Kirchenwahl aufruft, so verlangt er von Dir eine innere Entscheidung. Du hast zwei Wege vor Dir. Du kannst auch weiterhin Evangelium und Volkstum ohne Zusammenhang neben= und gegeneinander stehen lassen. Du wirst diesen selbstmörderischen Weg aber, nicht wählen. Du wirst der großen Frage Gottes an Dich die Antwort geben, welche die Einheit von Evangelium und Volkstum auf alle Zeiten besiegelt. Der Versuch, den Parteihader aufleben zu lassen, ist ein Verbrechen vor der Geschichte. Du wirst diesen Versuch rücksichtslos niederschlagen. Steh auf, Du Volk der Resormation! Achte Unterschiede, die sein mögen, gering. Sprich ein gewaltiges Ja und bekenne: Ich will ein einiges deutsches und evangelisches Volk sein. Kanzler und Kirchenwahl Ans wird geschrieben: Auf eine telegrafische Anfrage betreffend die in weiten Kreisen weitergegebene Mitteilung:„Unser Führer hat erklärt, daß er an dem Ausgang der Kirchenwahlen erkennen wolle, ob und in welchem Umfange das evangelische Kirchenvolk hinter ihm stehe, d. h. die Liste der„Glaubensbewegung Deutsche Christen wählen würde", ist vom Reichsministerium des Innern folgende Antwort eingegangen: „Die in dem Telegramm wiedergegebene Aeußerung des Herrn Reichskanzlers ist hier nicht bekannt. gez. Staatssekretär Pfundtner.“ Der Letste Appett Reichslirche— Beienninislirche Bielefelder Kundgebungen zur Kirchenwahl Evangelium und Kirche Die gutbesuchte Gemeindeversammlung der Bekenntnisfront„Evangelische Kirche" am Donnerstag im Altstädter Gemeindehaus eröffnete nach gemeinsamem Lied Kirchmeister Karl Kisker mit einem Hinweis auf den Ernst der Stunde. Deutsche Christen Gewitter und Platzregen verzögerten und beeinträchtigten zwar die große Kundgebung der„Deutschen Christen“ in der Ausstellungshalle, aber den Schwung und die Begeisterung dieser Glaubensbewegung hielten auch die himmlischen Schleusen nicht auf. Mit einigen einleitenden Bemerkungen über den Wahlkampf und die gegen die„Deutschen Christen" gerichteten Angriffe eröffnete der Führer der Glaubensbewegung in Minden=Ravensberg, Fritz Lohmann, nach dem Gesang des Lutherliedes„Ein feste Burg“ die Versammlung, um dann als ersten Redner Pfarrer Röttgen (Münster) das Wort zu geben. Pfarrer Röttgen Pfarrer Röttgen, der seelsorgerische Führer des Arbeitsdienstlagers Staumühle, arbeitete in volkstümlicher, in theologischer und lebensnaher Rede Glauben und Zielsetzung einer neuen Reformation heraus, die abseits des Pastorenstreites und der Theologen=Orthodoxie das männliche, gläubige und deutsche Werk Martin Luthers vollenden wolle. Schuld der Kirche sei es, wenn heute Millionen Volksgenossen dem Glauben entfremdet seien; eingezwängt in die Staatsautorität, zwar unter starkem Schutze, aber von weltlichen Mächten gehemmt, habe sie dem Notruf eines geknechteten und entrechteten Volksteils taube Ohren gezeigt, als christliche Sozialreformer mit geballten Fäusten an die Kirchentüren schlugen. Da habe auch keine nachträgliche soziale Botschaft mehr helfen können. So seien die Novemberrevolte und die Kirchenfeindschaft nicht von ungefähr gekommen. Nun sei die Wende da, die aber nicht von der Kirche komme, sondern das Gottesgeschenk eines einzelnen Menschen sei, Adolf Hitlers. Die evangelische Kirche, so betonte der Redner nachdrücklich, habe nicht im nationalsozialistischen Lager gestanden, sie sei so mit politischen Bindungen belastet, daß auch heute noch ihre Träger von der Denkungsart der deutschnationalen Reaktion und des christlich=sozialen Volksdienstes nicht loskämen. Demgegenüber wolle die Glaubensbewegung„Deutsche Christen“, die eindeutige und vorbehaltlose Antwort der evangelischen Kirche auf die Gottestat Adolf Hitlers sein. Wir Geistliche, so bekannte Pfarrer Röttgen unter lauter Zustimmung, haben zu hohe Absätze getragen, zu gebügelte Hosen, zu steife Hüte und zu schwarz gefärbte Röcke; wir müssen wieder einen Schuß von dem Blut bekommen, das dem gemeinen Mann des Volkes in den Adern rollt. Die Kirchenkommissare, so fuhr der Redner fort, hätten sich nicht als Büttel des Staates gefühlt, sondern hätten der Kirche Krücken reichen wollen, da sie sich selbst nicht mehr habe bewegen können. Es sei eine Undankbarkeit ohne Beispiel gewesen, daß die Pfarrer, die Adolf Hitler vor den ihnen vom Kommunismus zugedachten Laternenpfählen gerettet habe, dem Führer den Gehorsam verweigert hätten, als es sich darum handelte, die Einheit der Kirche herzustellen. Der Redner schloß mit dem Bekenntnis, daß die„Deutschen Christen“ keine kirchenpolitische Gruppe seten, sondern eine Bewegung, die das Evangelium ohne jeden Zusatz und Abstrich dem Volke in einer Sprache bringen wolle, die es verstehe, denn die Freiheit und das Himmelreich gewinne kein Halber. Landrat Dr. Krummacher Landrat Dr. Krummacher, der bisherige Kommissar für Rheinland und Westfalen, schilderte als zweiter Redner des Abends an Hand vieler Beispiele den Widerstand der Kirchenbehörden und eines Teiles der Pastorenschaft, insbesondere der westfältschen Pastorenschaft, gegen die vom Staat und von den„Deutschen Christen" erstrebten Maßnahmen. Schon am Tage nach der Machtübernahme durch Hitler habe der Widerstand gegen die nationalsoztalistische Revolution eingesetzt, was durch die versuchte Verweigerung des Berliner Domes für die Trauerfeier der gefallenen Soldaten der Revolution zum Ausdruck gekommen sei. Dieser Widerstand sei so weit gegangen, daß ein alter Pfarrer ihm gesagt habe:„Ein Nationalsozialist kann kein Christ sein.“ Gewiß biete das Schlachtfeld der Politik Gefahren, äußere des Lebens und innere des Gewissens, aber solle man die Seele in Watte packen und der Gefahr aus dem Wege gehen? Mit großem Ernst betonte der Redner, es habe die Gefahr bestanden, daß der Nationalsozialismus von der Kirche abgedrängt wurde und das Erbgut der Reformation verloren ging. Die„Deutschen Christen“ hätten um die Kirche gerungen, sie bejahten das neue Testament Wort für Wort, auch die Verpflichtung der Judenmission, aber mit dem Bekenntnis allein sei es nicht getan, man müsse auch dafür sorgen, daß die Kirche ins Volk kommt. Gegen die vorübergehende Auflösung der Presbyterien und die Einsetzung von Kirchenausschüssen hätten die Pfarrer, gerade auch Bielefelder Pfarrer, Gewissensnöte ins Feld geführt. Wo seien diese Gewissensnöte gewesen, als man an die Spitze der Kirche ein dissidentisches Dreimännerkollegium gesetzt habe, als man religionslose Schulen einrichtete. Der neue Staat, das müsse nachdrücklich erklärt werden, habe um die Kirche geworben, aber keine Antwort erhalten, bis er dann schließlich schärfer zugepackt habe. Die„Deutschen Christen“, so schloß der Redner, fühlten sich verantwortlich für das Seelenheil des letzten Volksgenossen, sie wollten die Abendmahlsgemeinschaft der einigen deutschen evangelischen Kirche begründen, für sie seien aber die demokratischen Formen der Kirchenverfassung keine Bekenntnisangelegenheit. Das dritte Reich müsse von. einem betenden Volk getragen werden, und dieses Ziel werde man mit dem von den Gegnern verleumdeten Pfarrer Hossenfelder erreichen, der ein gläubiger Christ sei und wisse, Glauben zu erwecken. Nach einem kurzen Schlußwort von Pfarrer Röttgen ging man mit Gebet und Gesang und unter den Klängen des Kampfliedes der nationalsozialistischen Revolution auseinander. Grädes Haufmacht alt! Nach ganz neuem Verfahren farbt naturgetreu Reisderksaung Schillerplatz 26 BIaUUEISUK Originalroman von Hans Hirthamer Scheberschstsrecht dureh Verisg Oeker Meister, Verdau-bs. Macheruck verbeten 20) Wendrich wartete im Foyer, bis sein Freund Toilette gemacht und sich umgezogen hatte. Er überließ sich ganz dem Gefühl der hellen Freude, die in seinem Innern lebendig geworden war. Da war Willy, der liebe Freund, da war Alice, die Gute— und jene Million, an deren greifbare Wirklichkeit man kaum zu glauben gewagt hatte, schien sich nun tatsächlich einstellen zu wollen. Und Hildebrand! Hildebrand war ja unterwegs auf der Suche nach jener Frau, deren mädchenjunge, klingende Stimme er vernommen hate. Die blaue Insel!— Ja, er glaubte an sie. Er glaubte mit glühendem Herzen— an etwas Wunderbares, das sich an ihm erfüllen würde. Er glaubte, daß——— Aber da kam Treuner im Gesellschaftsanzug die Hoteltreppe herab und unterbrach den sanften Strom seiner Träume. „Nun los?“ rief er und nahm den Redakteur beim Arm.„Bring mich zu deiner Göttin!" Sie nahmen ein Taxt. Natürlich wollte der Rechtsanwalt wissen, was er es mit der freundlichen Gastgeberin für ein Bewandtnis habe. Wendrich erzählte, wie seine Bekanntschaft mit Alice Wessely zustande gekommen war. Eines Tages sei eine Anzahl von Zeichnungen bei der Schriftleitung des„Deutschen Magazins“ eingelaufen. Die Themen, die sich die Künstlerin gestellt hatte, seien zwar von überraschender Reise der Auffassung gewesen, doch war an einen Ankauf nicht zu denken, da die technische Bewältigung des Stoffes zu wünschen übrig ließ. „Als wenn es darauf ankäme!" warf Treuner ein.„Legitimiert denn nicht allein die Idee, der Schwung des Gedankens den Künstler?" „Aha, der Anwalt der Bedrängten und Hilflosen!“ lächelte Wendrich.„Aber deine Behauptung dürfte nicht richtig sein. Wer eine Idee in Gedanken bildhaft formen kann, ist noch lange kein Künstler, höchstens ein Aesthetiker. Vom wirklichen Künstler verlangt man jedenfalls, daß er mit seinem Handwerkszeug umzugehen versteht.“ „Ja ja—“ brach Treuner den Streit ab, ohne überzeugt zu sein.„Und deine Geschichte?—“ „Nun, die Bilder bewiesen in ihrer Komposition, im Gedanklichen ein so überraschendes Künstlertum, daß mir die lächerliche Unbeholfenheit des Zeichenstiftes geradezu absurd erschien, Ich bat die Dame um ihren Besuch. Die Lösung hatte nahe gelegen: es handelte sich um eine Bildhauerin.— Aber wer gibt heute noch Skulpturen in Auftrag? Sie war in Not und hatte versucht, die Spachtel mit dem Bleistift zu vertauschen, ein Unternehmen, das natürlich fehlgehen mußte. Sie erzählte mir, daß ihre ganze Stube mit Plastiken angefüllt sei, und brachte eine nüchterne Einladung vor, ob ich mir die Sachen besehen wolle. Das wollte ich gerne tun. Ich war sogar entschlossen, dem Direktor der Porzellanmanusaktur, einem fleißigen Mitarbeiter unseres Blattes, von der jungen Dame zu erzählen und ihn zu der Besichtigung'tzunehmen.“ „Ich kann mir schon denken, wie es weitergeht!" lachte Treuner.„Der Direktor kommt mit dir. Große Ueberraschung: ein verborgenes Genie ist entdeckt, noch am selben Tag wird die Anstellung in der Manusaktur perfekt. Gerührt sinkt die Gerettete unserem wackeren Fritz in die Arme.“ „So ungefähr stimmt es“, gab Wendrich zu.„Bloß das„In=die=Arme=Sinken“ ist natürlich eine Ausgeburt deiner Fantasie.— Wir sind gute Freunde geworden. Und eine Stunde an Alices Teetisch bedeutet mir jedesmal eine stille Festlichkeit. Wenn sie in ihrer klugen Art über die mancherlei großen und kleinen Dinge des Lebens plaudert, vergißt man für eine Weile den Trübsinn des Alltags.“ Treuner überlegte einen Augenblick.„Warum heiratest du sie nicht?“ fragte er geradeheraus. „Heiraten?— Es besteht kaum eine engere Bindung zwischen uns Nein, ich könnte mir Alice nicht als meine Frau vorstellen. Dafür ist sie zu— ein zu selbständiger Mensch.“ „Na, wir werden ja sehen!“ meinte Treuner abschließend und stopfte den Zigarettenstummel in den winzigen Aschenbecher unter dem Wagenfenster. Es war das Besondere an Frau Wesselys kleiner Wohnung, daß man schon beim Ueberschreiten der Flurtürschwelle das von Alice ausstrahlende Fluidum zu spüren begann. Man merkte sofort, daß man bei einem Künstler, aber auch, daß man bei einer Frau zu Gaste war. Alice trug ein kimonoähnliches Kleid von kirschroter Seide, das in der Kühnheit seiner Drapierung fast wie ein elegantes Negligé wirkte. Bei einer anderen Frau wäre diese bewußt und eigenwillige Abneigung von der Etikette vielleicht als geschmacklos empfunden worden. Frau Alice jedoch verstand es auf solche Weise, den Begriff der Künstlerin mit dem der Dame in eine harmonische und bezaubernde Gleichung zusammenzufassen. Rechtsanwalt Treuner wurde vorgestellt und fand sich alsbald ohne viele Umstände in die Gemeinschaft des schönen Kreises aufgenommen. Man setzte sich zu Tisch. Ein zierliches, knabenhaft schlankes Mädchen in schwarzer Pagenfrisur trug die Speisen auf. Pfarrer Deppe Anschließend referierte Pastor Deppe über das Thema:„Kirche vor der Entscheidung". Der Redner stellte es als sehr schwer hin, in der bewegten Gegenwart, in der wir alle der Kirche und dem Volk dienen wollten, eine bestimmte Losung auszugeben. Die Frage der Kirchenreform sei seit Jahren das Anliegen ernster Kirchenmänner, man erstrebe einen Neubau auf den beiden Pfeilern Kirche und Volkstum. Nicht nur im heidnischen Rom, sondern auch noch 1530 in Augsburg, also im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation, habe man die Stellung zur Obrigkeit erörtert und eine in sich ganz freie Kirche gefordert, die sich aus eigenem heraus gestalten könne. In den letzten Wochen habe man in Deutschland Politik und Kirche unglückselig miteinander vermengt, der Staat habe es mit einer äußeren Ordnung nicht bewenden lassen, sondern in das kirchliche Leben eingegriffen. Wir ständen heute an einer Wende, ähnlich der Reformation; damals wie jetzt sei der Anstoß zum Neuen von einer Zelle ausgegangen. Freilich müsse man um die Probleme der Wissenschaft, Kunst, Bildung u. a. m. ringen und leiden; von heute auf morgen könne man sie nicht lösen. Die Deutschen Christen beständen erst seit einem Jahr, sie wollten mit der NSDAP. zusammengehen, seien durch die völkische Bewegung groß geworden; das stimme nachdenklich unter Berücksichtigung religiöser Momente. Die deutschen Christen hätten sich anfänglich für artgemäßen Christusglauben und heldische Frömmigkeit(in altgermanischem Mythensinn) eingesetzt. Davon stehe heute nichts mehr in ihren Aufrufen. Hierbei wie in der Beurteilung der getauften Juden in der Kirche zeige sich, daß die Deutschen Christen in der Entwicklung, d. h. im Tagesgeschehen ständen. Ein Versuch des Redners, sich gegen die Reichsleitung der Deutschen Christen zu wenden, wurde von der beaussichtigenden politischen Polizei gerügt. Der Redner wandte sich dann den Ereignissen der letzten Wochen zu und verlas ein Flugblatt, das unbeanstandet als Beilage eines in Kassel erscheinenden Sonntagsblattes herausgekommen sein soll. Das Flugblatt— ohne Aufdruck des Verfassers und Datums— befaßte sich mit den Differenzen im evangelischen Oberkirchenrat, mit den daraus sich ergebenden kommissarischen Ernennungen und Beurlaubungen. Zuruf:„Das ist ja alles einseitig. Wo bleiben die Gründe für die Beurlaubungen?" Polizeibeamter: „Herr Pfarrer, Sie sprechen andauernd gegen die Reichsleitung der Deutschen Christen!" Pfarrer Deppe erklärte, er wolle seinen Vortrag beenden, weil die Schwierigkeit bestehe, daß seine Darstellung von staatlicher Seite beanstandet werde. Er lege die Verantwortung für die kommende Wahl in die Seele jedes einzelnen; er solle so entscheiden, wie er es vor Gott verantworten könne. Er(der Redner) hoffe, daß nach der Zeit des Unfriedens eine Zeit des Sich=Findens komme. Aus der Saalmitte heraus ertönte nun „Ein feste Burg" Nach der 2. Strophe bat Pastor von Sicard, heute doch dies Lied nicht zu Ende zu singen. Man schloß anstatt dessen mit„Ach bleib mit deiner Treue". Das Gebet schloß mit den Worten:„— gib uns und unserer Kirche Frieden!“ „Ich bin über den Vorzug, Ihr Gast zu sein, außerordentlich beglückt, gnädige Frau!“ sagte Treuner galant— und es war einer der wenigen Fälle, daß seine Worte mit seiner Ueberzeugung übereinstimmten. Frau Wessely hob warnend den Finger. „Keine Schmeicheleien, Herr Doktor! Ich höre es lieber, wenn Sie mir hernach gestehen, daß Ihnen das Essen schmeckte.“ „Das glaube ich bereits voraussagen zu können,“ erwiderte Treuner mit einem seinen Lächeln. Wendrich konnte nun aber seine Neugierde nicht länger zurückhalten und fragte seine Freundin, was sie ihm denn für eine besondere Neuigkeit mitzuteilen habe. „Ja, mein Lieber,“ lachte sie,„du wirst eine ordentliche Hochachtung bekommen!“ Sie erzählte ihm, was sich am Vormittag ereignet hatte. Das gab ein großes Hallo und freudiges Händeschütteln.„Ich habe es ja gewußt,“ rief Wendrich,„daß man sich bei dir auf allerhand gefaßt machen muß.“ „Kinder, Kinder!“ freute sich der Rechtsanwalt.„Also verehrte gnädige Frau, ich bin der Ansicht, daß dieses Ereignis geseiert werden muß. Darf ich die Herrschaften zu einer Flasche Sekt einladen?“ Der Vorschlag fand einstimmig Annahme. Als der Nachtisch verzehrt war, zog sich Frau Alice zum Umkleiden zurück. „Eine fabelhafte Frau!“ machte Treuner seinen Gefühlen Luft, kaum daß sich die Tür hinter Alice geschlossen hatte.„Mensch, du bist ja ein Trottel, wenn du diese Frau nicht heiratest. Du bist ja von allen guten Geistern verlassen, wenn du es nicht tust. Oder— hast du einen anderen Vogel im Hintergrund?" „Vielleicht!“ gestand der Redakteur und drehte nachdenklich sein Likörglas. Treuner hob die Augenbrauen.„Aha— Ist sie denn noch schöner, scharmanter als Frau Wessely?“ Wendrich machte ein dummes Gesicht. „Wenn ich das wüßte, Willy! Ich habe keine Ahnung, habe sie noch nie gesehen.“ „Nun wird's Abend!“ wunderte sich Treuner.„Diesen Unsinn mußt du mir schon genauer erklären!" (Fortsetzung in der nächsten Nummer.] Neclsho oursn Juclrsosswaez Schwächer, Renten gehalten Berliner Börsenbericht vom 20. Juli. Recht fest eröffneten Aschaffenburger Zeilstoff mit 3¼ Prozent, und Engelhardt-Brauerei mit 2½ Prozent. Montane waren relativ behauptet, kursmäßig nicht ganz einheitlich. Von Kaliwerten gaben Salzdetfurth die Hälfte ihres Vortagsgewinnes wieder her. Ebenso waren Siemens und Holzmann um je 8 Prozent abgeschwächt. Die Auslandswerte hatten größeres Bestensangebot in Chadeaktien aufzuweisen, die um 9½ RM. nach anfänglicher Minus-Minus-Notiz nachgaben. Sonst sind noch Gebr. Junghans und Feldmühle mit Rückgängen um je 1¼ Prozent als schwächer zu erwähnen. Am Geldmarkt hatte der rhein. Zahltag ein leichtes Anziehen der Sätze auf 4½ resp. 4¼ Prozent zur Folge. Im Verlaufe setzten sich zwar eher kleine Besserungen für Aktien um ¼ bis ½ Prozent durch, das Geschäft blieb aber weiterhin ziemlich klein. Am Markt der festverzinslichen Werte konnte die Befestigung auf den meisten Gebieten weitere Fortschritte machen. Hypotheken-Goldpfandbriefe zogen um etwa—¼ Prozent an, darüber hinaus konnten sämtliche Serien des Pfandbriefsamts um 1½ auf 82 gebessert zu Notiz kommen. Kommunale Pfandbriefe wiesen Steigerungen bis ½ Prozent auf. Von Kommunslanleihen lagen Breslauer Schätze mit minus 2 Prozent und Dresdner mit minus 1½ stärker gedrückt, während Berliner 1 Prozent fester lagen. Provinzanleihen hatten stilles Geschäft, die Kurse blieben aber behauptet. Fest veranlagt waren wiederum Staatsanleihen mit Besserungen bis 2 Prozent, wobei die Mecklenburger und Braunschweiger führten. In Reichsanleihen hat das Geschäft merklich nachgelassen. Younganleihe gewannen ½, die wertbeständige Anleihe büßte dagegen 1¼ Prozent ein. Industrieobligationen lagen, mit Ausnahme von Conti Gummi(minus 1 Prozent). bis 1 Prozent höher. Ebenso waren landschaftl. Goldpfandbriefe um—1 Prozent gebessert. Neubesitzanleihe verloren gegen den Anfang 15 Plg. Steuergutscheine blieben unverändert. Der Kassamarkt zeigte ein wieder recht uneinheitliches Bild. So kamen Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg um 3. Deutsche Tafelglas sogar um 7 Prozent höher zur Notiz, während andererseits Wisner Metall 3½, Wandererwerke 2 Prozent gegen den Vortagsschluß einbüßten. Nachbörse. An der Nachbörse war die Tendenz uneinheitlich. Deutsche Erdöl 113¾, Farben 132½. Gelsenkirchen 64½. Gesfürel 85. Harpener 98, Hoesch 68. Kali Aschersleben 125. Mannesmann 64%/. Rhein. Braunkohle 202. Rheinstahl 92%, Saizdetfurth 170½, Siemens 166¾, Westeregein 125½, Reichsbank 149½ Frankfurter Abendbörse Zurückhaltend An der Abendbörse kam ein nennenswertes Geschäft nicht zustande, zumal die Auslandsbörsen meist erneut schwache Kurse meldeten und vor allem von seiten der Kundschaft Orders kaum vorlagen. Die Spekulation verhielt sich daher zurückhaltend. Bei minimalen Umsätzen blieben die Berliner Schlußkurse kaum behauptet. Am Rentenmarkte kamen ebenfalls Umsätze kaum zustande, das Kureniveau blieb jedoch behauptet. Späte Reichsschuldbuchforderunges gingen mit 79—¼ Prozent um. Kousolidierung im Einzelkander Steigende Mengenumsätze— Verlagerung von Großkäusern zu Fachgeschälten Die Lage im Einzelhandel hat sich, wie im Wochenbericht des Instituts für Konjunkturlorschung ausgeführt wird, in den letzten Monaten gefestigt. Die Umsätze sind zwar noch sehr niedrig, der Fortschritt für den Einzelhandel ist aber gegenwärtig darin zu erblicken, daß viele Zweige des Einzelhandels unter gewisse gesetzliche Schutzmaßnahmen gestellt wurden. Die Preise waren im ganzen stabil und eind teilweise sogar etwas gestiegen. Der Lagerabbau kann jedoch nur ganz allmählich größeren Umfang annehmen, denn die geschwächte Finanzlage und die Höhe der Kosten stellen viele Betriebe noch vor schwere Aufgaben. Die Einzelhändler sind neben den aus dem laufenden Geschäft einkommenden Mitteln auf Kredite angewiesen. Zudem zwingen die Kosten weiterhin zu vorsichtigen Dispositionen. Daß man aber trotzdem von beträchtlichen Fortschritten der Konsolidierung sprechen kann, beweist u. a. der anhaltende Rückgang der Zahlungseinstellungen im Einzelhandel. Die Umsätze des Einzelhandels lagen Januar bis Mai 1933 dem Wert nach um 10.5 Prozent unter Vorjahreshöhe. Dabei hat sich die Differenz gegenüber dem Vorjahr ständig vermindert: Im März betrug sie noch rund 14 Prozent, im April und Mai ging sie auf 4 bis 7 Prozent zurück. Die konjunkturelle Belebung der Produktionswirtschaft und am Arbeitsmarkt hat sich bereits insoweit auf den Einzelhandelsumsatz ausgewirkt, als der Rückgang im ganzen nur noch verhältnismäßig gering ist. Die Umsätze im Einzelhandel mit Nahrungsund Genußmitteln bewegten sich dem Werte nach in der Zeit von Januar bis Mai um rund 7,5 Prozent unter Vorjahreshöhe. Die Preise lagen um 6 Prozent unter diesem Stande. Die Differenz zwischen dem Rückgang der Umsatzwerte und dem der Preise hat sich allmählich vermindert. Die Mengenumsätze sind in der letzten Zeit eher gestiegen als gesunken. Die Indexziffer der Ernährungskosten(1913/14= 100) betrug im März 106,2, im Mai 109,5 und im Juni 110,7. Vorläußg liegen die Lebensmittelpreise trotz dieser Steigerung immer noch unter dem Vorjahrsstand. Welchen Eindlus die Preiserhöhungen auf die künftige Gestaltung der Umsatzmengen haben werden, dürfte nicht zuletzt davon abhängen, in welchem gegenseitiNotizblock gen Verhältnis sich die Steigerung von Einkommen und Preisen fortsetzt. Im Einzelhandel mit Textillen und Bekleidung waren die Umsatzwerte in den ersten künf Monaten des Jahres um 10,3 Prozent niedriger als im Vorjahre. Hiervon sind etwa 7 Prozent dem Rückgang der Preise zuzurechnen. Im April und Mai hielten sich die Bekleidungsumsätze mengenmäßig über dem Vorjahresstand. Ein erster echwacher Ansatz zu einer Preissteigerung Im Textlleinzelhandel hat eich im Juni gezeigt. Wenn nun der Tiefstand der Preise im Ganzen als überwunden angesehen werden kann, so ist eine der ausschlaggebenden Bedingungen für die Gesundung der Betriebe erfüllt, jedoch müssen, vom Standpunkt des Konsumenten aus betrachtet, zur Förderung des Qualitätsgedankens Preise und Einkommensgestaltung in einem gewissen Gleichgewicht zu halten versucht werden. Von Januar bis Mai waren die Umsätze auf dem Gebiete des Einzelhandels mit Hausrat und Wohnbedart wertmäßig noch um 16 Prozent niedriger als zur gleichen Zeit des Vorjahres. In den letzten Monaten ist jedoch eine erhebliche Besserung festzustellen. Im Zusammenhang mit der bewußten Förderung dieser Branchen durch die Ehestandsdarlehen ist in den kommenden Monaten eine weitere Belebung zu erwarten. Ueber die konjunkturellen Vorgänge hinaus haben sich während der vergangenen Monate wichtige VerAnderungen in den Umsätzen der verschiedenen Betriebsformen des Einzelhandels vollzogen. Die Umsätze wurden teilweise von den großen Betrieben zu den Fachgeschäften umgelagert. In den ersten fünf Monaten 1933 gingen die Umsätze des gesamten Einzelhandels gegenüber dem Vorjahre um 10,5 Prozent zurück, während beispielsweise die Warenhausumsätze im gleichen Zeitraum um 16,7 Prozent gesunken sind. Im Lebensmittelhandei lagen die Umsätze der Fachgeschäfte im ersten Vierteljahr 1933 um 10,9 Prozent unter Vorjahrshöhe, während der Ausfall bei den Konsumvereinen des Reichsverbandes rund 16 Prozent und bei denen des Zentralverbandes etwa 24 bis 25 Prozent betrug. 91. 7. 1963. Zur Bekämpfung der Notlage der Binnenschiffahrt wird jetzt im Reichsanzeiger vom 20. 7. eine 3. Durchführungsverordnung des Gesetzes vom 16. Juni 1933 veröffentlicht. * Im Rahmen des Reichsverbandes Deutscher Holzinteressenten hat sich der Reichsverband Deutscher Holzmakler gebildet. Nunmehr ist die Errichtung einer Arbeitsgemeinschaft sämtlicher an dem deutschen Krawattenmarkt interessierten Verbände, und zwar der Wirtschaftlichen Vereinigung Deutscher Krawattenfabrikanten einschließlich der Krawattenstoff-Webereien und des Reichsverbandes Deutscher Herrenausstattungsgeschäfte zustande gekommen. Der von der niederländischen Regierung vor eintger Zeit eingereichte Gesetzentwurt zur Aktivierung der Handelspolitik, durch den die Regierung die Befugnis zur Anwendung handelspolitischer Vergeltungsmaßnahmen gegenüber solchen Ländern erhalt, die ihre Handelsbeziehungen zu Holland nicht vertraglich geregelt haben, ist von der Zweiten Kammer mit 70 gegen 3 Stimmen angenommen worden. Der Londoner Goldpreis betrug am 20. 7. für eine Unze Feingold 124 ch 6— 86.9010 RM., für ein Gramm Feingold demnach 480332 pence=.79893 Reichsmark. * Die italienische Ausfuhr ist im ersten Halbjahr 1933 im Vergleich zum Vorjaihr um rund 345 Millionen Lire auf 8 Milliarden 120 Millionen zurückgegangen, die Einfuhr um 816 Millionen auf 3909 Millionen gesunken. Die Außenhandelsbilanz schließt für die gleiche Zeit mit einem Passivum von 789 Millionen, d. h. um 471 Millionen günstiger als im Voriahr. Achtung! Aufwertungsfrist! Letzter Termin: 31. Juli Das Gesetz über die Zahlungsfrist in Aufwertungssachen vom 12. Juni 1933 gibt den Aufwertungshypothekenschuldnern eine Erleichterung. Der Schuldner kann bei der Aufwertungsstelle unter bestimmten Voraussetzungen die Zahlungsfrist nach dem Gesetz vom 18. Juli 1930 beantragen, wenn er sein Antragsrecht nach diesem Gesetz bisher nicht ausgenutzt oder bereits verbraucht hatte. Auf diesem Wege kann erreicht werden, das Fülle, in denen die Aufwertungsstelle die Zahlungsfrist versagt hat, noch einmal geprüft werden. Es kann auch eine bereits abgelaufene oder demnächst ablaufende Zahlungsfrist verlängert und ein früher abgelehnter oder zurückgenommener Zahlungsfristantrag nachgeholt werden. Anträge auf Grund des neuen Gesetzes müssen jedoch, worauf hiermit nochmals hingewiesen wird, spatesten: bis zum 31. Juli 1933 bei der zuständigen Aufwertungsstelle gestellt werden. Wer diese Frist versäumt, verliert den Vorteil des Gesetzes. Auf Zeit gehandelte Werte Anfang Schluß Abhr Allg. Eiektriz.-Oes. Bayer Motoren Bemberg...... Berger kiefden.... Berl. Maschinenbau Buderus Eisenu... Charlotidg. Waaser Comp Hiepane.... Cont. Gummi-V... Deimier Benz.... Disch. Cont. Oas.. Deutsche Erdsl.... Linoieum.... Ziektrizitäts-Lief Eiektr Licht und Krat.. I. O. Farbenindustrie Feldmühle......... Felten u. Cuilleaume... Geisenkirch. Bergo.... Ges. f. elektr. Untern. Hamburger Elektr. Harpener Bergdan.... Hoesch-Köln-Neuessen. Ph. Holzmann Hotelbetr.-Oesellsch. lsse Bereben....... Klöekner Werke...... Mannesmannröhren. Manstelder Bercbau.... Maschd. Unt. K. O. Retall=Oer drenstein 8 Koppel.... hönin Bergdau...... Polyphon..... Rhein. Braunk. u. Dr. Rhein. Elektr. Werk RKhein, Stahlwerke.... Rhein, Wests. Elektr. Rötgerswerke....... Saluckerfurth Kall..... Schles. Eiekt. u. Gas La. 8 Schudert≈ Salzer.... Schucker t&Co. Schultheis-Patzenk.. Siemene 8 Haleke..... Stöhr. Kammgara..... Thüringer. Oas...... Leonhard Tletz...... Vereinigte Stahlwerke Vesterggein Alkast.... Telistoff Walchof..... Bank f. Brauindustr... .-0. für Verkehrewesen Di. Reichsbahn Vorz.-Akt. Hambg.-Amerik., Pak... Südamerik. Dmupf. Hasss Dampfsch. Norddeutsch. Liord.... Otami Algen u. Die.... Anberwerke Berliner Handel=Oes. Bielef, Mech. Weberei Commerz- u. Priv.-Bank Oeker Dörttier..... DeDi=Bank........ Dresdner Bank...... Gildemeister& Co.... E. Gunslach....... Hoffmenn Stärke.. Roche Adier-Rühm.:.. Rarensberger Spian... H. Stodiek& Co. Vort S Vell...... *2 0 30 0 31.30 192.75 90.575 9 5 13.450 132.375 60. 0 91.25 .3 .5. .50 62.73 99.5 99.50 65.30 25.30 ## 85 97.50 41.55 29.25 195.275 119.73 137.50 95 12.125 31.75 69. 74.375 70.00 173.00 140.50 20.0 105. 625 13.73 44.433 160.73 .375 60.00 .93 A. 53 85.00 00. 25 97.78 64. 0 94.50 97.73 64.623 28.30 .00 35.0 41.28 27.75 201.0 . 84.128 91.33 170.20 172.00 94.0 119.00 30.75 108.00 15.75 40.30 125.125 91.00 .20 100.128 13.125 95 31.35 191. 75 690.23 73.00 0 172.00 139.97 90 975 109. 425 114.128 45.008 33.00 102. 50 91.235 60.30 99.75 .573 25.50 8 n 75 97.28 .2 55.30 95.28 133.00 99. 12 65.573 28.30 45.35 88.33 N7.00 2. 3 123.25 32.0 .55 92.30 94. 128 99.15 70.50 97.25 ## 05 90.25 19.423 30. 0 109. 25 107.75 17.550 40.75 123.00 5 93 99.25 45.90 10. 28 14.750 19.25 .3 14.28 91 35 139.25 31.5 109.375 114.973 44.500 97.273 104.25. 132.05 3 33 192. 20 95. 125 69. 78 35.50 45.00 134.0 60.00 86.30 25.50 45.50 86.0 35.128 99.125 22.0 291.00 91.825 94. 75 61.000 91 8 97.00 75.0 108. 128 116.30 30.0 10.50 110.50 13.355 #.0 .99 Dittmann-Neuhaus& Gabriel,Bergenthal.-., Warstein 1. W. Bei Gesellschaft hat sich der Umsatzrückgang, der bereits 1931 festzustellen war, infolge der weiter nachlassenden Aufnahmefähigkeit für in- und ausländische Märkte fortgesetzt.,„Einschl. des Verlustvortrages von 751 853(422 625) RM, ergibt sich ein Verlust von 823 611 RM., der auf neue Rechnung vorgetragen werden soll. In dem Geschäftsbericht wird ausgeführt, daß für das Jahr 1933 bei Bestehenbleiben der Verbände, denen die Gesellschaft angehört, und auf Grund der Regierungsmaßnahmen in bezug auf Arbeitsbeschaffung und Preisbildung mit einem günstigeren Ergebnis gerechnet werden könne. Mansfeld.-G. für Bergbau und Hüttenbetrieb.-., Eisleben. In der .-V. machte Generaldirektor Stahl einleitend etwa folgende Ausführungen: Der Abschlus für 1932 bedeutet einen Wendepunkt in der wechselvollen Geschichte des Unternehmens. Das alte Innenstück der Gesellschaft, der mehr als 700 Jahre bestehende 84.20 .5 30.0 Reiittenten Aus der Wielsenh Kupfer-Bergbau und Hüttenbetrieb ist mit dem ersten samt im zweiten Quartal 1933 bisher nur 3500 Br.Januar 1933 aus dem Rahmen des Gesamtunterneh-#htg Vertafträge und zwar Ausnahme des Vorstands zur Ausschüttung zu bringen, wurde zugestimmt. Nach Angabe der Verwaltung sind Absatz und Produktion im bisherigen Verlauf des neuen Geschäftsjahres im Vergleich mit der entsprechenden Zeit des Vorjahres nicht mehr zurückgegangen, bei einer Anzahl von Erzeugnissen ist sogar ertreulicherweise eine Absatzsteigerung eingetreten. Im Vertrauen auf eine anhaltende Besserung und eine ruhige stetige Entwicklung der Wirtschaftsverhältnisse wurde beschlossen, die Summe von 12 000000 RM., die in den nächsten Jahren zu Neuanlagen und für Verbesserungen in den Betrieben verwendet werden sollte, bereitzustellen. Die Lage des deutschen Schiffbaues. Wie allgemein in der deutschen Wirtschaft ist auch bei den deutschen Wertten der Auftragsrückgang zum Stehen gekommen. Eine Zunahme konnte jedoch hier im Gegensatz zu anderen Industriezweigen nicht festgestellt werden. Das ist nicht weiter erstaunlich als gerade hier in Auswirkung der ValutaExperimente ausländischer Staaten die Lage besonders schwierig ist.— Die deutschen Werften haben insgeTelegr. Aussehlung London New Vork....... Amsterdam-Rotterdam Brdssel-Antwerpen... Budapest........ Heleingiors....... sallen:..... Kopenhagen...... Ozio Paris.......... # Schweit......... Spanien......... Stockholm........ Devisenkurse Nuur 8ed 285 190. 0 43.50 .2 .3 91.12 35.00 71.903 5. #res 1594 .973 99. 71 ##.2 16. 45 12.54 .25 5 Berlin. 20.#### Vor Notieru# Geid Prist 13.285. 14.07 .577.837. 195c6 1m07 .174 .1 62.40 70.25 .3 35.05 72.08 46.95 .199 22.22 62.61 99.2 16.45 12.54 .55 33.14 72.227 .05 Notierung für je 1 Pfund, Dollar, sonst in 100 Einheiten Amtl. Produkten-Notierungen Kleine Speiseerbsen Fuutererdsen..... Weizen: Mürkischer Roggen: Märkischer Praugerzie..... Futtergerste..... Hafer: Märkischer Weizenmehl 100 kg. Roggenmehl dto... Weizenkleis.... Korgenkiei.:..: Rapk... Leingast....... Viktoriserdsen... Peluschken Aekerbohnen. Wieken.. Lupinen: blaeus Lupinen: gelde Seracdelia:... Leinkuchen.... Erdnuskuchen Frockenschnitzel 2000-21. 13.30—15.00 14.75—19.28 14.00—13.30 14.50—16.00 Ertr. Soyabohnenschrot 13.—14.00 Berliner Metallmarkt Elektrolrtkupter(w Nordwestdeutsche Bauspar- und Entschuldungskasse G. m. b.., Bielefeld. Die staatlich anerkannte Nordwestdeutsche Bauspar- und Entschuldungskasse G. m. b. H. hatnach ihrer letzten Zuteilung im Mai d. J. am 17. Juli d. J. erneut 40000 RM. zinslose Darlehen zugeteilt. Im ganzen sind hiermit 527 000 RM. an 46 Sparer vergeben worden. Die Zuteilungsverhandlung fand auf Grund der Vorprüfung durch den vom Reichsaufsichtsamt anerkannten Prüfer unter Mitwirkung des behördlich bestellten Vertrauensmannes statt. Die Kasse gehört der neu gegründeten Reichsgemeinschaft deutscher Bausparkassen, Berlin, an, in der sämtliche zum Geschäftsbetrieb zugelassenen Bausparkassen unter Wahrung ihrer Selbständigkeit zwecks Durchführung gemeinsamer Interessen und Einschaltung in das Arbeitsbeschaffungsprogramm der Regierung susammengefaßt sind. Januar 1933 aus dem Rahmen des, Gesamfunternt mens herausgelöst und in die Form einer alleinstehenden Gesellschaft gekleidet worden, die klarer als bisher die Partnerschaft der öffentlichen Hand zum Ausdruck kommen läßt. Die neue Firma Mansfeldscher Kupfer Schieferbergbau.-G. bilanziert völlig selbständig und ist Alleinempfängerin der öffentlichen Zuschüsse. Die bei dieser Neugestaltung unvermeidlichen Kapitalschnitte muten den Aktionären ein beträchtlicher Opfer zu, das nur die letzte Konsequenz der lurch die Internationale Preisentwicklung und den mangelnden Zollschutz verursachten Unrentabilität der deutschen Materialerzeugung ist. So dankbar die großzügige Hilfe des Reiches und Preußens bei allen Beteiligten empfunden wird, so sind doch Subventionen nur ein Notbehelf, aber keine Dauerlösung. Die Verwaltung hat das Vertrauen zu der nationalen Regierung, daß eine Lösung des Problems gefunden wird. Sollten Reich und Preußen das Ankaufsrecht auf die Aktien der Kupfergesellschaft ausüben, so könnte die Gesellschaft die durch die Dollarabwertung unter Umständen schon stark verminderten Anleihe- und Bankschulden um weitere 4 Mill. RM. erleichtern. In jedem Falle wird schon durch die beantragte Kapitalzusammenlegung die Bllanz so stark bereinigt, das sich bei weiterer Belebung der Wirtschaft in absehbarer Zeit wieder eine Rente auf das vereinigte Kapital erzielen lassen müsse. Hierauf wurde ohne weitere Ausprache der mit dem Deutschen Reich und dem preusischen Staat abgeschlossene Kupfervertrag vom 1. März 1933 genehmigt und die Herabsetzung des Stammaktienkapitals von 35 839 500 RM. auf 17.919 Mill. RM., sowie die Auflösung des Reservefonds in Höhe von.03 Mill. RM. beschlossen. Der Sanierungsgewinn wird zur Deckung der Unterbilanz, zum Ausgleich von Wertminderungen sowie zur Vornahme von Rückstellungen verwandt. Der Abschluß für das Geschäftsjahr 1932 wurde alsdann einstimmig genehmigt, ebenso die Umwandlung der 375 000 RM. Vorzugsaktien in Stammaktien. A. Riebeck, Montanwerke.-., Halle a. d. S. In der Aufsichsratssitzung wurde beschlossen, der auf den 27. September ds. Js. einberufenen.-V. auf Grund des Interessengemeinschaftsvertrages mit der I. G. Farben-Industrie.-G. die Ausschüttung einer Dividende von wieder.2 Prozent vorzuschlagen. Der Anregung des Vorstandes aus Anlaß des 50jährigen Bestehens der RiebeckWerke und des 50jährigen Jubiläums der Gesellschaft einen Betrag von 360 000 RM. als Jubiläumegeschenk an die Arbeiter und Angestellten der Gesellschaft mit Reg.-To. Neuaufträge und zwar ein 3000-.-Frachtschiff und einen 500--Fischdampfer. Sonst können Feinellber die deutschen Wertten im Augenblick nur auf Reparaturarbeiten und auf gelegentliche Umbauten rechnen. Der angekündigte Umbau der vier Ballin-Schiffe dürkte erst im vierten Quartal 1933 von Blohm& Vos in Angriff genommen werden. Wenn man krühere Aufträge einrechnet, sind insgesamt auf den deutschen Werkten nur noch 49 855 Br.-Reg.-To. in Bau. Selbstverständlich wird auch hier die Lage von der Reichsregierung beobachtet, der Führer wird auch hier wie überall Wege finden, die dem deutschen Schiffbau dauernde Gesundung bringen. m 7. .35 160.05 94.0 290.0 R. 50-41.0 Bremer Baumwollmarkt.7. Joni“““:. Jali.... Augus... september Oktoder.: November Derember Januer... Februar Nürz 451:::: Bücherrevisoren und Wirtschaft Vom Verband Deutscher Bücherrevisoren. Wirtschaftsprüfer und streuhänder Sitz Berlin E. V. wird mitgeteilt: Nach der Gleichschaltung des Verbandes Deutscher Bücherrevisoren. Wirtschaftsprüfer und -treuhänder Sitz Berlin E. V.— dem größten Einzelrevisorenverband in Deutschland— hat die Verbandsleitung einen vollständigen Umbau der Verbandsorganisation vorgenommen, damit die Schlagkraft des Verbandes erhöht, die Organisation dem Führergedanken angepaßt, um die Eingliederung des Verbandes in den neuen Ständestaat zu erleichtern. Dem„Führerkreis“ unmittelbar unterstellt sind 4 Reichslei nzen(Organisation, Propaganda, Berufspolitik und Fachwissenschaft. Presse), von denen die fachwissenschaftliche Abteilung durch ihre Arbeiten, die der Presse zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt werden, der Wirtschaft beim Wiederaufbau durch die nationale Regierung besonders dienen und von Nutzen sein wird. Der finanziell verhältnismäßig gut situierte Verband unterhält auch soziale Einrichtungen(Unterstützungs- und Wohlfahrtskasse, Sterbekasse) großen Stüs zugunsten seiner notleidenden Mitglieder. Der Führerkreis hat mit den in Frage kommenden Reichsstellen Fühlung genommen und bereits ein genaues Programm zur einheitlichen Regelung des gesamten Revisorenstandes im Ständestaat eingereicht, das nicht nur die Zustimmung der maßgebenden Reichsstelle sondern auch die von 8 Berufsverbänden gekunden hat. Der reorganisierte Verband stellt sich mit den vielseitigen Erfahrungen seiner Mitglieder für den Wiederaufbau der darniederliegenden Wirtschaft restios zur Verfügugg.„geireu„seinem Wahlspruch:„Alles für Deutschland und bessere Zukunft!“ Hamburger Warenmarkt vom 20. Juli 1933 Braeil-Kaffees: Im Einklang mit den heftigen Preisabschlägen am New Yorker Markt wurden die Santos-Offerten heute fast allgemein 20 Centé ermäßigt. Von Rio liegt überhaupt kein Angebot vor. Platzgeschäft ruhig. Für gute Röster bekundet Italien einiges Interesse. Lokopreise unverändert. Gewaschene Kaffees: Markt stetig. Wie in früheren Jahren sollen auch jetzt schon die Staaten (Vereinigte Staaten von Nordamerika) und auch einige europäische Hafenplätze im größeren Umfange Lieferungskontrakte für neue Ernte abgeschlossen haben. Preise für Lokoware unverändert. Scmalz: Willig. Amerik. Steamlard 20½, Purelard 22-22½ Dollar. Hamburger Schmalz 146 RM. Baummolle: wulig. Micdling Universal lcke 12.70 Dollarcents.„ Zucker: Effektivmarkt und Terminmarkt ruhig. Preise unverändert.p 1 Oele und Fette: Der Markt liegt allgemein schwächer. Die Forderungen wurden zum Tell ermäßigt. Leinöl ist im freien Markt zu etwa 38.00 RM. zu haben, bei Gebot auf große Posten ertl. noch etwas billiger. Die Harburger Mühlen ließen ihre Leindipreise unverändert. Rüböl prompt August 49.75 RM., Kokosöl prompt August 26.25 RM., dito Ceylon 18/15/—. Soyabohnenöl 32.25, Palmkernöl 26.00, Rizinusöl 1. Pressung 43.25, dito 2. Pressung 40.25. Kokospalmkernöl-Fettsäure 28.00. Schweinefette 28—35 seinem Wahl- Dänenkronen, Hammeltalg 30—37. Rirdertalg prima damit für eine 34—36, dgl. sckunda 27.29. Erdnusöl prompt Auguss 32.00, Baumwollsaatöl Sgypt. Juli-August 26/10. c Achtung! Brackwede Achtung! Im Konzerthaus Pallatzky, Inh.: Richard Huff splelt ununterbrochen der Rekord-Weitmeister im Klavlerspielen Heinz Arntz, um seinen eigenen Rekord zu überbleten. Tag und Nacht geöffnet. Morgen, Sonnabend, 8½ Uhr: „Zur schönen Aussicht“ Vereinigte Männerchöre „Westfalla-Lorbeer“ Anschl. im Parkettsaal: Deutscher Tanz CNPUERUUN Postauto fährt Sonntag zum Kurhaus Hückermoor Abfahrt Posthof 14 Uhr Fahrpreis hin und zurück Mik..40 Deutsch. und Oesten. Alpen-Verein Sektion Bielefeld e. V. Elnladung zur außerordentlichen Haupt-Versammlung am Mttwoch, den 26. Juli 1933, abends 6½ Uhr, in der Ressourse. Tagesordnung: 1. Einführung der Arterbestimmung. Einführung des Führerprinzips. Wahl des Führers und Ernennung seiner Mitarbeiter. Der Vorstand: Dr. Vonschott, Vorsitzender. Hotel Roseneck, Bad Salzuflen Frau Emille Dürkopp Am Sonnabend, d. 22. Jui 1933, abende 8 Uhr gr. Milltärkonzert ausgeführt v. Orchester ehem. Milltärmusiker, Detmold Rheiniecher Abend m. Beleuchtung u. Tanz im Freien Stepp- u Daunen Decken Bettenhaus F. Mertens Jahnplatz. Pastor Felkes Heilweise Begl Vertreter Wilhelm Küper erteilt Rat an Kranke. Augendiagnose, Homöopathie, Naturheilverfahren. Sprechzeit Bieleleld. Viktonastr. 31: Vorm—12 Uhr. außler Sonnabends TAS das leichtlaufende Markenrad Das Rad für den anspruchsvollen Fehrer. Seim Miele-Fahrred heben Sie die Gewähr, daß Sie für Jhr Geld den höchsten Gegenwert in Ware bekommen. Zu heben in den Fahrredhandlungen. bitten wir den Bewerbern möglichs umgebend zurückzusenden Jeder Bewerber soll bei seinen Angeboten Zeugnisse nur in Abschrift beifügen wenn nicht ausbrück. lich Ortainalzeugnisse verlangt werden. In den meisten Fällen wissen wir die Namen der Auftraggeber nicht und sind Reklamationen von den Bewerdern daber mein Heute, Freitag, starten wir einen Film v. auserlesenem Geschmack Der grens Oporokonerteig mit Mady Christians, Kammersänger HansHeinz Bollmann, Paul Hörbiger, Ida Wüst, Else Eister, Otto Wallburg, Adele Sandrock. Freitag, 21. Juli 1933 bestfälische Neueste Nachrichten Nr. 168 Drittes Blatk P e M r In einer Stunde restlos niedergebraunt hh. Herford, 20. 7. Bei dem gewaltigen Gewitter, das am Donnerstag von starken Regenfällen begleitet, in den Abendstunden über Herford niederging, schlug der Blitz in das der Felsenkeller=Brauerei Gebr. Uekermann gehörende und vom Gemeindevorsteher Weselmeyer von Schweicheln bewohnte Haus ein. Das nur wenige hundert Meter von der Brauerei entfernte Haus stand blitzschnell in Flammen. Die mit Motorspritze und Sprengwagen ausrückende Herforder Feuerwehr konnte nicht verhindern, daß in einer knappen Stunde das große von drei Familien bewohnte Fachwerkhaus restlos niederbrannte. Das Vieh konnte gerettet werden, doch wurde das Mobiliar zum großen Teil vernichtet. hh. Herford. Kirchenwahl. In allen fünf Gemeinden Herfords ist eine Einigung auf gemeinsame Listen gelungen. d. Enger. Kaninchenzüchter stellen aus. In Enger fand eine große Kaninchen=Ausstellung statt, bei der folgende Rassen gezeigt wurden: Bela=Riesen, Deutsche Schecken, weiße Riesen, Deutsche Widder, Angora, Hasenkaninchen und Chinchilla. Den Siegerpreis erhielt Züchter Winkelmann in Enger. Vom-Zug zermalmt Selbstmord oder Unglücksfall hk. Löhne, 20. 7. Am Donnerstag wurde oberhalb des Bahnhofs Löhne nach der Durchfahrt des =Zuges 23. der 13.15 Uhr den Bahnhof passiert, zwischen den Schienen eine männliche Leiche gefunden, die stark zerstückelt war. Die Leiche war nur mit Hemd, Hose und Schuhzeug bekleidet. Der Tote trug keine Papiere bei sich. Es wird ein Unglücksfall vermutet. Die Polizei hat einstweilen die Leiche beschlagnahmt und in die Leichenhalle überführen lassen. Setgeschichtssreunde un die Fron! Eine Arbeitsgemeinschaft für die Pflege westfälischer Vorgeschichte ist gebildet fälischer Vorgeschichte bekannt. Dem wird jetzt abgeholsen werden. Denn eine der wichtigsten kulturellen Arbeiten im Aufgabenkreis des Dritten hk.Löhne. Alle müssen mithelfen. Die Amtsverwaltung hat an alle Gemeindeund Bauerschaftsvorsteher und an die Landwirte des Amtsbezirks ein Schreiben gerichtet, in dem zur Einstellung von Erwerbslosen aufgefordert wird. hk. Löhne. Kirchenwahlen. In Löhne, Gohfeld und Mahnen sind Einheitslisten aufgestellt worden. In Mennighüffen gibt es drei Wahlvorschgäge, in Obernbeck zwei. 1. Bünde. Der Kampfbund für den gewerblichen Mittelstand für Bünde und das Amt Ennigloh hielt eine Versammlung ab, in der Kampfbundleiter Krocker die Herren Schotte, Möhlmann, Flaskämper (Bünde) und Breitenbürger(Ennigloh) in den engeren Vorstand berief. Weiter wurden für einige Gemeinden Stützpunktleiter ernannt. Kampfbundleiter Kaufmann(Herford) hielt einen Vortrag über den„Aufbau des Ständestaates". 1. Bünde. Zum Vereinsführer des Kriegervereins Bünde wurde der bisherige Vorsitzende Kollmann gewählt. „Schatzgräber“ wider Willen Kommunist muß versteckte Waffen wieder ausgraben d. Münster, 20. 7. Die große Polizeiaktion, die, wie berichtet, zur Sprengung des Rotfrontkämpfer=Bundes führte, hat ihr Ende noch nicht erreicht. In den letzten Tagen wurde eine Anzahl weiterer linksradikal eingestellter Personen von der Polizei vernommen. Gleichzeitig fand in den Wohnungen dieser Leute eine Haussuchung statt, bei der zahlreiche Hieb=, Stichund Schußwafsen gefunden wurden. Der Maurer Heuring wurde im Verlauf der Vernehmung so in die Enge getrieben, daß ihm nichts anderes übrig blieb, als die vor etwa drei Monaten in den Loddenbüschen vergrabene Munition nebst Waffen unter Aufsicht von Beamten wieder auszugraben. Die Beseitigung war damals erfolgt, damit bei etwaigen Haussuchungen die Waffen nicht gefunden würden. n. Rödinghausen. Geländespiel der 100 Hitlerjungen aus Bünde und 150 aus den Dörfern des Amtsbezirks veranstalteten in Rödinghausen Geländespiele. Später folgte ein Werbemarsch durch Schwenningdorf und Rödinghausen, an den sich wieder Kriegsspiele anschlossen. db. Bieleseld, 20. 7. Allenthalben in deutschen Landen wendet man jetzt, bei der Wiederbesinnung auf die im Volkstum wurzelnde Kraft eines Volkes, ein besonderes Interesse der germanischen Vorgeschichtsforschung zu. Unsere engere Heimat hat es nicht nötig, sich auf seine geschichtliche Vergangenheit erst jetzt zu besinnen. Denn hier ist die Kunde von dem Vergangenen im Volke noch lebendig. Hier wurde durch historische Vereine, durch Heimatbibliotheken und mannigfache heimatkundliche Literatur der Sinn stets von neuem aufgeschlossen für verborgenes Gut aus der Geschichte des MindenRavensbergischen Landes. Hier aber war auch ein ideales Forschungsgebiet. Westfälische Sitten, westfälisches Brauchtum sind so fest noch im Volk verwurzelt, daß„GroßstadtErrungenschaften“, so leicht nicht die kleinen Städte und Dörfer überschwemmen und verseuchen konnten. Gerade Bielefeld mit seiner verhältnismäßig doch schon recht beträchtlichen Einwohnerzahl ist ein Beispiel dafür, wie auch in Städten mit über 100 000 Einwohnern eine gesunde Pflege der Tradition zu erreichen ist. Die Arbeit des Historischen Vereins, das im Entstehen begriffene Ravensbergische Geschlechterbuch, die in der Tagespresse immer wieder veröffentlichten Aufsätze über neue heimatkundliche Funde sind Zeugen seiner Gesinnung. Die Westfalen wußten sich ihre Eigenart zu erhalten. Mädel und Burschen in den Dörfern hatten noch Freude am lieben alten Volkstanz, westfälische Bauern bringen an den Giebeln ihrer neuen Scheunen heute noch— obschon längst nicht mehr der Herkunft dieses„heidnischen“ Brauchs bewußt— Pferdeköpfe an; Lehrer treiben mit ihren Kindern praktischen Geschichtsunterricht am Fuß uralter Hünengräber, unter dem schattigen Dach jahrhundertealter westfälischer Bäume. Und auch in der deutschen Vorgeschichtsforschung steht Westfalen in Deutschland an führender Stelle. Vom nahen Detmold aus verbreitete sich die Gemeinde der Freunde germanischer Vorgeschichte, die es sich zum Ziel gesetzt hat, mit der viele Jahrzehnte, Jahrhunderte vielleicht vorherrschenden Anschauung, unsere germanischen Vorfahren seien wüste Barbaren gewesen, gründlich aufzuräumen. Die weiter bestrebt ist, den hohen kulturellen Stand des germanischen Deutschland durch die Wiederentdeckung germanischer Heiligtümer(Externsteine!) zu beweisen. Bisher waren es aber meist Privat= leute, die sich die Pflege deutscher Vorgeschichtsforschung zur Aufgabe machten. Daß dabei von Unberufenen, wenn auch im besten Willen, manches Unheil angerichtet worden ist, daß hier und dort wilde„Buddeleien" einsetzten, daß es in letzter Zeit„Mode“ wurde, in jedem Dorf ein germanisches Heiligtum zu„entdecken“, ist jedem Freund westReiches ist die planvolle Förderung und Verbreitung der Kenntnis germanischer Vorgeschichte auf wissenschaftlicher Basis. Gerade die Besten unserer heimischen Professoren und Altertumsfreunde sind gut genug, an der Erfüllung dieser Aufgabe mitzuarbeiten und damit der nationalen Pflicht zu genügen, alle Volkskreise die deutsche Jugend besonders, mit Wesen, Art und Kultur unserer Altvorderen bekannt zu machen. Im Auftrage der Gaukulturabteilungen im Bereich der Gaue Westfalen=Nord und=Süd und des Gaues Essen der NSDAP. rufen daher jetzt die westfälischen Forscher Dr. Stampfuß, Dr. A. Stieren, Studienrat rebs und Professor Andree von Münster aus zum Beitritt in die Arbeitsgemeinschaft für deutsche Vorgeschichte auf, die aufs engste verbunden mit der gesamten staatlichen und provinziellen Bodendenkmalspflege alle an der deutschen und besonders unserer heimischen Vorgeschichte Interessierten aus allen Kreisen und Ständen zusammenfassen soll. Diese Arbeitsgemeinschaft, auf deren Arbeitsgebiet gleich noch näher eingegangen werden soll, arbeitet im Interessengemeinschaft mit der staatlichen Kulturdenkmalspflege und der Altertumskommission für Westfalen einerseits, dann auch mit der oben schon erwähnten Vereinigung der„Freunde germanischer Vorgeschichte" in Detmold. Das Letzte ist um so interessanter, als es eine amtliche Anerkennung der von uns stets schon geförderten Forschungsarbeit Direktor Teudts in Detmold bedeutet. Aus dem Aufgabenkreis, den die Arbeitsgemeinschaft sich gestellt hat, ist von besonderer Wichtigkeit zunächst einmal die Organisierung aller Interessierten, dann die Abhaltung von Einführungs= und Fortbildungskursen, die Förderung der Herstellung vorgeschichtlicher Lehrsammlungen für die Schulen, die Planung von Vorträgen über deutsche, und besonders westfälische Vorgeschichte an allen Orten und besonders auch die restlose Meldung auch der kleinsten Funde vorgeschichtlicher Art an die amtlichen Vertrauensleute und Pfleger für kulturgeschichtliche Bodenaltertümer in Westfalen und Lippe. Ein monatlich erscheinendes Mitteilungsblatt wird in zwar streng wissenschaftlichen, dennoch aber allgemeinverständlichen Aufsätzen stets darüber auf dem Laufenden halten, was die Gemeinschaft erarbeitet hat und was von ihr aus dem Schatz des alten Kulturgutes neu entdeckt worden ist. — An alle Vorgeschichtsfreunde unserer Provinz, und das sind gewiß viele, ergeht der Ruf, mitzuarbeiten an diesen wahrhaft nationalen Zielen der Arbeitsgemeinschaft, sie ideell und materiell zu unterstützen. Werbefeldzug des Ohp. Vertrauensleute in Halle, Versmold und Paderborn s. Halle, 21. 7. Der DHV. hält in diesen Tagen in Minden=Ravensberg die ersten Pflichtversammlungen ab. In der Haller Versammlung wurde als Vertrauensmann für die dortige, etwa 60 kaufmännische Angestellte umfassende Ortsgruppe Pg. Becker ernannt. Kreisjugend= und Bildungsobmann Bott(Bielefeld) sprach über das Thema:„Der DHV. in der Arbeitsfront“. In einer Parallelversammlung in Versmold sprach Kollege Olbertz vom Bielefelder DHV. Die Ortsgruppe umfaßt 70 Mitglieder; Vertrauensmann wurde Pg. Kneisel.— Kreisgeschäftsführer Pg. Stecklenburg(Bielefeld) sprach in aderborn. Als Vertrauensmann für die etwa 380 Mitglieder umfassende DHV.=Ortsgruppe wurde Vertrauensmann John bestimmt. Aus dem Seistault Eishe Aus Sand wird Fruchkland Besuch der Stanmühle in der Senne d. Oerlinghausen, 20. 7. Die Bezirksführerschule für den Arbeitsdienstbezirk Westfalen in Staumühle, in der Führer für den kommenden deutschen Arbeitsdienst herangebildet werden, hat sich in der kurzen Zeit ihres Bestehens eine führende Stelle zu schaffen gewußt. Die Teilnehmer des zurzeit laufenden dritten Führerschulungslehrgangs in Staumühle besuchten die unter Bethelscher Leitung stehenden Betriebe Heimathof und Sigmarshof in der Hermannsheide zwischen Haustenbeck und Augustdorf. Ein Rundgang durch die Anlagen, an denen der FAD. angesetzt ist, zeigte, wie man planvoll, aufbauend auf dem Gedanken christlicher Nächstenliebe, bisher nutzlos daliegenden deutschen Boden der Bearbeitung und dem Ertrag zuführen kann. In der jüngsten von Bethel eingerichteten Arbeiterkolonie Heimathof schaffen Hunderte von arbeitslosen Brüdern der Landstraße neuen Raum dem toten Sennesand. Musterhafte An lagen an Gärten, Wiesen, Feldern und Stallungen zeugen von der großen Idee, die Leitung und Arbeitsmann hier beseelten. Den Besuchern aus dem Lager Staumühle liegt nun die hohe Aufgabe ob, die empfangenen Eindrücke dem Heer des Arbeitsdienstes in richtiger Weise zu vermitteln. d. Halle. Einheitsliste zur Kirchenwahl. Vertreter verschiedener Organisationen, unter ihnen auch Vertreter der NSDAP., besprachen die Möglichkeit der Aufstellung einer Einheitsliste für die Kirchenwahl. Es gelang, einen Wahlvorschlag aufzustellen, auf dem wohl alle Stände unter Berücksichtigung ihrer kirchlichen Eignung vertreten sind und der nach einer öffentlichen Versammlung im Gemeindehaus mit kleinen Aenderungen gebilligt wurde. Bürgermeister Neuhäußer scheidet Rücktritt aus Gesundheitsrücksichten z. Bad Oeynhausen, 20. 7. Bürgermeister Dr. Neuhäußer, der seit 26 Jahren Oberhaupt von Oeynhausen ist und noch vor 2 Jahren einstimmig zum drittenmal gewählt wurde, hat um Versetzung in den Ruhestand ab 1. Oktober gebeten, da sein stark erschütterter Gesundheitszustand eine Weiterführung des Bürgermeisteramtes nicht mehr zuläßt. Der Magistrat hat sich den Gründen Dr. Neuhäußers nicht verschlossen und seinem Gesuche zugestimmt. Nun hat noch die nächste Stadtverordnetensitzung über das Gesuch Beschluß zu fassen. Bis auf weiteres werden die Amtsgeschäfte des Bürgermeisters von dem Beigeordneten Stolze geführt. Auch Polizeikommissar Weber geht Kommissar Weber, der seit dem 15. Mai 1911 in unserer Stadt als Leiter der Vollzugspolizei gewirkt hat, erreicht demnächst sein 60. Lebensjahr. Am 1. Oktober wird er Ruhestand treten. lz. Bad Oeynhausen. Dem Flammentodentrissen wurde ein gelähmter, früherer Gerichtsbeamter, dessen elektrischer Rollstuhl vermutlich durch Kurzschluß zur Entzündung kam. Von Passanten wurde eine von dem Führer bis dahin unbemerkte starke Rauchentwicklung bemerkt. Als man darauf aufmerksam machte, entwickelte sich im selben Augenblick die Glut zu hellen Flammen. Der Wageninsasse konnte noch rechtzeitig herausgebracht werden. Enkläuschung für Porta Die Glasfabrik kommt nicht wieder in Betrieb d. Minden, 20. 7. Viele Arbeiter in Porta und Umgebung warten sehnsüchtig auf die Wiederinbetriebnahme der Glashütte, und damit auf Arbeit und Brot. Sie erwartet, wie man von unterrichteter Seite erfährt, eine herbe Enttäuschung. Die Gerresheimer Glashüttenwerke .=G. in Düsseldorf, denen das Portaer Werk gehört, haben keine Absicht, die seit längerer Zeit stillgelegte Glasfabrik Porta Westfalica in Hausberge bei Minden wieder in Betrieb zu nehmen. Der Geschäftsgang der Gerresheimer Glashüttenwerke wird infolge der schlechten Witterung als ungünstig bezeichnet und der Umsatz steht hinter dem des Vorjahres zurück. s. Oerlinghausen. Zum Vertrauensmann der 55 Mitglieder zählenden DHV.= Ortsgruppe in Oerlinghausen wurde Pg. Kaspohl bestimmt.— Vertrauensmann der 200 DHV.=Mitglieder in Salzuflen wurde Pg. Guske. d. Bad Salzuflen. Zu Tode gestürzt. Einen bedauerlichen Abschluß nahm die von der Badeverwaltung veranstaltete große Parkbeleuchtung für einen Landwirt aus der Umgegend, der in der Dunkelheit in einen Kellerschacht stürzte, wobei er sich einen schweren Schädelbruch und weitere Verletzungen zuzog. Er wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, wo er inzwischen gestorben ist. Kreis Minden spart ein Haushaltskürzung um 850 000 d. Minden, 20. 7. Der Kreisausschuß und die Haushaltskommission haben am Kreishaushalt scharfe Kürzungen vorgenommen. Und zwar wird der ungedeckte Fehlbetrag von 2,1 Millionen RM. um 850000 RM. ermäßigt. Allein am Wohlfahrtshaushalt wurden 700000 RM. gestrichen, weiter auch die allgemeinen Verwaltungskosten bedeutsam gesenkt. Ein Ausschuß wird zu untersuchen haben, inwiewett bei Gehältern von höheren Beamten eine Kürzung noch tragbar ist. d. Minden. Leiche gelandet. Unterhalb der Schütte=.=G. in Heisterholz wurde von zwei Fischern eine Leiche aus der Weser geländet. Es handelt sich um einen 40jährigen Lehrer aus Bremen. S Zur Herstellung der herrlich erfrischend schmeckenden Chlorodont-Zahnpaste werden nur die anerkannt besten Rohstoffe verarbeitet. Chlorodont, morgens und vor allem abends benutzt: macht die Zähne blendend weiß und erhält sie gesund ist sparsam im Verbrauch und daher preiswert. — Lost uder seinen Wenstag Er will seinen Rekord um 24 Stunden unterbieten Moskau, 20. 7. Vor seinem Start nach Nome(Alaska) gab der amerikanische Weltflieger Wiley Post einem Vertreter der Telegrafenagentur der Sowjetunion in Chabarowsk ein Interview. Wenn ich, so erklärte Post, in Chabarowsk nicht auf besseres Wetter gewartet habe, sondern trotz der verhältnismäßig ungünstigen Berichte der meteorologischen Stationen starte, so tue ich das deshalb, weil ich mir zum Ziel gesetzt habe, meinen früheren Rekord um mindestens 24 Stunden zu unterbieten. Leider ist mir mein ursprünglicher Plan, den Weltrundflug in vier Tagen durchzuführen, nicht gelungen. Das dürfte vor allem auch auf die außerordentlich schlechte Wetterlage während des Fluges von Berlin nach Chabarowsk zurückzuführen sein. Am Schluß des Interviews gab Post der Hoffnung Ausdruck, in 16 Stunden den Flug nach Nome durchführen zu können. Seattle, 20. 7. Der Weltflieger Post hat Nome(Alaska) um 7 Uhr 30 morgens örtlicher Zeit überflogen. Gefaßte Einbrecher Zahlreiche Einbruchsdiebstähle in Braunschweig aufgeklärt Braunschweig, 20. 7. In der Stadt Braunschweig waren in den letzten beiden Jahren zahlreiche Einbruchsdiebstähle in Goldwaren=, Tabakwaren= und Lebensmittelgeschäften verübt worden. In einem Fall waren den Tätern für 11000 RM. Gold= und Schmuckwaren, in einem anderen Fall rund 450000 Zigaretten in die Hände gefallen. Den Ermittlungen des Landeskriminalpolizeiamtes Braunschweig ist es gelungen, 22 dieser Serieneinbrüche aufzuklären und 17 Einbrecher und Hehler zu verhaften. Größere Mengen des Diebesgutes waren mittels Lastkraftwagen nach auswärts geschafft worden, wo die Abnahme in vorsichtiger Form erfolgte. Der Haupthehler war den Tätern nur unter seinem Spitznamen bekannt. Die Polizei, die einen kleinen Teil der gestohlenen Waren wieder herbeischaffen konnte, rechnet damit, daß weitere 25 größere Einbrüche auf das Konto der jetzt unschädlich gemachten Einbrecherbanden kommen. „Mein Kampf“. Elf Bände in Blindenschrift Berlin, 20. 7. Wie mitgeteilt wird, ist Adolf Hitlers Werk „Mein Kampf“ bereits im Jahre 1932 für die Ihnesche Kriegsblinden=Bibliothek, die Frau von Ihne vor sechs Jahren dem Preußischen Staat schenkte und die mit 7500 Bänden die größte Kriegsblinden=Bibliothek der Welt darstellt, in Blindenschrift übertragen worden. Das Werk, das in Blindenschrift elf Bände umfaßt und dessen erster Band die Unterschrift des Führers selbst trägt, wird von den Kriegsblinden eifrig gelesen. Vom Großflugzeug gelötel Treckerführer unter die Räder geraten Berlin, 20. 7. Auf dem Flugplatz Staaken hat sich ein merkwürdiger Unfall ereignet. Ein dreimotoriges Verkehrsflugzeug, das gerade gelandet war und auf dem Felde ausrollte, überfuhr einen Treckerführer, der mit Grasmähen beschäftigt war und das Anrollen des Flugzeuges überhört hatte. Eines der großen Räder der Maschine ging ihm über den Leib. Der Unglückliche starb wenige Stunden später an den schweren inneren Verletzungen. Betrügerischer Lotterieeinnehmer Nach Marienbad geflüchtet Berlin, 20. 7. In Berlin hat die Affäre des Lotterieeinnehmers Max Baruth beträchtliches Aufsehen erregt. Dieser Mann hatte vor einiger Zeit mitgeteilt, daß in seinem Geschäft eingebrochen und daß er erheblich beraubt worden wäre. Während die Kriminalpolizei mit den Ermittlungen beschäftigt war, ging Baruth „zur Kur“ nach Marienbad. Jetzt wurde festgestellt, daß er selbst mehr als 10000 RM. Lotteriegelder veruntreut hat. Angeblich gestohlene Aktien wurden im Besitze der Freundin des Baruth aufgefunden. Die Freundin wurde in Haft genommen, der Grundbesitz des Lotterieeinnehmers beschlagnahmt. Zugzusammenstoß in Italien Sechs Tote und 20 Verletzte Benevent, 21. 7. Auf dem Bahnhof Solopaca stießen heute nacht zwei Personenzüge zusammen. Sechs Eisenbahn= und Postbeamte wurden getötet, 20 Reisende verletzt, davon vier schwer. Die letzte Ehre Feierliche Einholung der toten litanischen Flieger Kowno, 20. 7. Das Flugzeug mit den sterblichen Ueberresten der verunglückten litauischen Ozeanflieger Darius und Girenas traf Mittwoch nachmittag in Kowno ein. Zu seinem Empfang hatten sich die Spitzen der Behörden, das diplomatische Korps sowie verschiedene Organisationen mit ihren Fahnen eingefunden. Den Toten wurde nachträglich die Ehrung der Ordensdekorierung zuteil. Die beiden Särge wurden in den Dom übergeführt. Die Beerdigung fand am Donnerstag statt. Mit dem Kajak im Sturm Zwei Deutsche in den dänischen Gewässern ertrunken Kopenhagen, 20. 7. Vor einigen Tagen wurde bei Agersoe (Seeland) ein herrenloser Kajak an Land getrieben. Nun hat sich ein Deutscher namens Holge an die Polizei in Skiaelskoer gewandt mit der Angabe, er vermute, daß das Boot seinem Bruder gehöre, mit dem er in Begleitung eines anderen jungen Mannes in zwei Booten in den dänischen Gewässern gekreuzt habe. Während der Fahrt seien sie von einem Unwetter mit starkem Seegang überrascht worden. Holge verlor das Boot seines Bruders mit dessen Kameraden aus den Augen, während es ihm selbst gelungen war, mit seinem Kajak an Land zu kommen. Seither habe er von seinem Bruder und dessen Kameraden nichts mehr gehört. Der Kajak wird nun nach Skjaelskoer gebracht, damit Holge es in Augenschein nehmen kann. Verhängnisvolle Kahnfahrt Els Kinder und ein Geistlicher ertrunken Paris, 20. 7. Bei einem Schulausflug im Departement Loire ertranken elf Kinder und der Führer, ein Geistlicher, die eine Kahnfahrt unternommen hatten. Zug von Räubern überfallen Feuergesecht mit rumänischen Polizisten Bukarest, 20. 7. Mittwoch abend kam es in dem Zuge Ploesti—Kronstadt zwischen den den Zug begleitenden Polizeibeamten und Räubern, welche die Reisenden überfallen hatten, zu einem Feuergefecht. Dabei wurde einer der Räuber, die über die Dächer der Wagen zu fliehen versuchten, erschossen. Seine Leiche wurde später auf den Gleisen in der Nähe von Comarnie gefunden. Die übrigen Verbrecher sind entkommen. Der Reisenden hatte sich eine ungeheure Panik bemächtigt. Balbo in Washingkon Frühstück im Weißen Haus Washington, 20. 7. General Balbo und die zehn amerikanischen Mitglieder seines Fliegergeschwaders wurden beim Niedergehen der amerikanischen Armee= und Marineflugzeuge, die ihn von New York nach Washington gebracht hatten, durch einen Salut von 19 Kanonenschüssen begrüßt. Nachdem Balbo und seine Begleiter die Front der Ehrenkompagnie abgeschritten hatten, begaben sie sich zum Frühstück ins Weiße Haus. Museum„Großes Hauptquartier“. In Bad Kreuzuach wird am Sonntag ein Museum „Großes Hauptquartier 1917/18“ eröffnet. Das Museum ist mit Unterstützung dee Reichsarchivs zur Erinnerung an die Anwesenheit des Großen Hauptquartiers in Bad Kreuznach während des Weltkrieges errichtet. Es enthält Sammlungen von hochinteressanten Dokumenten, Karten, Bildern, Schriftstücken, Erinnerungsgegenständen sowie Stiftungen Kaiser Wilhelm lI. und vieler Heerführer. Sparkassendirektor festgenommen. Auf Veranlassung des Kreisleiters der NSDAP. und Mitglieds des Vorstandes der Verbandssparkasse der beiden Mansfelder Kreise, von Alvensleben, wurde der Sparkassendirektor Ruhnke aus Eisleben in den Räumen der Sparkasse von Kriminalbeamten festgenommen. Ruhnke soll als Treuhänder bei der Firma „Eisleber Fuhrwesen“ 8000 RM. veruntreut haben. Eine Riesenfackel Erdgas=Ausbruch in Siebenbürgen Zwischen Copsa Mica und Mediasch(Siebenbürgen) fand auf sandigem Boden eine gewaltige Erdgas=Eruption statt. Unter einem Druck von 100 Atmosphären wurden Steine von 100 bis 200 Kilo Gewicht aus dem Krater geworfen. Das entstandene Feuer ist hunderte Kilometer weit sichtbar und lockte viele Tausende herbei, die Zeuge des schrecklichen Schauspieles sein wollen. Alle Versuche, das Feuer zu löschen sind bisher mißlungen. Kleiner Grenzkrieg Jugendliche Schmugglerbande festgenommen Kattowitz, 20. 7. Die Grenzpolizei überraschte am Dienstagabend eine jugendliche Schmugglerbande. Sieben Jungen im Alter von 8 bis 14 Jahren wurden bei Hohenlinden, als sie die Grenze überschritten hatten, abgefangen und zur Grenzwache gebracht. Die Verhaftung der Jungen war inzwischen in Hohenlinden bereits bekannt geworden, und unter der Anführung des Vaters eines der Kinder sammelte sich eine große Menschenmenge an, die gegen die Beamten Stellung nahm. Die Menge traf Anstalten, die festgenommenen Kinder zu befreien und tätlich gegen die Grenzwächter vorzugehen, wobei diese Schreckschüsse abgaben und schließlich Hilfe von der Staatspolizei herbeiholten. Sorgenfreier Lebensabend Das Ziel der Deutschen Arbeitsfront X Osnabrück, 20. 7. In Osnabrück fand am Donnerstagabend eine Riesenkundgebung der Deutschen Arbeitsfront statt. Etwa 50000 Teilnehmer aus Osnabrück und Umgebung waren in langen Zügen zur Teilnahme erschienen. Sonderzüge und Autotransporte hatten die auswärtigen Mitglieder herangeführt. Der Leiter der Kundgebung Kretschmer konnte den Regierungspräsidenten, den Gaubetriebszellenobmann Diekelmann aus Oldenburg und den Leiter des Verbandes der öffentlichen Betriebe Deutschlands Körner(Berlin) begrüßen. Nach den einleitenden Worten ergriff Herr Körner das Wort zu grundsätzlichen Ausführungen über die Aufgabe der Arbeitsfront. Es solle in kürzester Zeit nicht nur der Beamte später eine Pension beziehen, sondern die Mittel der Arbeitsfront sollten dazu dienen, jedem deutschen Arbeiter im Alter einen sorgenfreien Lebensabend zu beschaffen. Des weiteren wies er darauf hin, daß der Nationalsozialismus in vier Jahren die Arbeitslosigkeit beseitigt haben werde. Mit einem Appell an die deutschen Arbeiter, nicht mehr parteipolitisch, sondern staatspolitisch zu denken, schloß er seine mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen. Das niedergebrannte Passionsspielhaus in Erl Die rauchenden Trümmer des im Jahre 1912 errichteten Festspieltheaters, durch einen Brand völlig vernichtet wurde. Infolge der allgemeinen Armut in Nordtirol ist vorläufig auf eine Wiedererrichtung nicht zu rechnen, doch hofft man, die Spiele an anderer Stelle wieder aufnehmen zu können. DieVorzuge der NIVEN. Auserlesene Rohstoffe. Wundervoller Geschmack. Unübertroffene Wirksamkeit. Dabel kostet die große Tube nur 50 Pg. 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Außer den Beeten und Bäumen und Büschen, außer einem hübschen Gartenhäuschen besitzt er nämlich einen großen kreisrunden Rasenlatz mit einem Weg darum herum. Diesen Rasenplatz haben die Besitzer dieses schönen Gartens anlegen lassen für ihre heranwachsenden Kinder als Tummel= und Turnplatz. Jetzt gehören die herangewachsenen Kinder dem Tanzkreise Deutsche Volksgemeinschaft an (Leiter Rich. Rürup) und waren mit Freunden und Freundinnen gekommen, unserer Frauenschaft, die zahlreich erschienen war, zum Klange einer Geige und einer Ziehharmonika einige schöne alte Volkstänze vorMit einem lustigen Rheinländer wurde begonnen, dann wurde zum Artländer angetreten, der heute noch nach alter Väter Sitte im Artlande nach demselben alten Jägermarsch wie hier getanzt wird. Eine Neuschöpfung, ein Tanz in Gruppen zu dritt (Ludw. Burckhard) folgte nun. Anknüpfend an Ueberliefertes soll auf dem Gebiete des Volkstanzes auch Neues, Gegenwartsnahes geschaffen werden. Und das ist hier geglückt. Arbeit am Tanz ist Arbeit an der Volkskultur. Die Volkstanzbewegung ist eine Gegenbewegung gegen den schnell wechselnden, nicht bodenständigen Modetanz. Wiederbelebung der schönen, Jahrhunderte alten Volkstänze, die Ausdruck sind völkischen Wesens, Ausdruck deutschen Wesens und deutschen Temperaments. Ein flotter alter Mazurka nach der Melodie„Kommt ein Vogel geflogen“, läßt Röcke und Zöpfe fliegen, in heiterer Anmut schwingen sich die jungen Paare. Das Eigentümliche dieser Tänze ist der Kreis. Auch die Rundtänze werden rhythmisch als Kreistanz getanzt, werden so zum Gemeinschaftstanz. Es folgten zwei Tänze unserer näheren Heimat, erst der alte vieltourige Bückeburger Erntetanz mit dem schönen Namen„Schlunz". Der „Alte Drubbel“, der nun folgte, ist ein Münsterscher Tanz, ein Contretanz in ruhiger, hie und da lustig betonter Anmut. Seine Name stammt von einem alten, längst vergangenen Stadtteil der Stadt Münster. Die Tänze wurden nicht nur der Ueberlieferung nach richtig getanzt, sondern auch mit Anmut und Lebensfreude. Es ist dunkel geworden. Die hellen Kleider leuchten nur noch matt, und nur die Füße der Mädel sieht man in den weißen Söckchen flink über den Rasen flitzen. Die Musik läßt einen Walzer, einen Schottisch erklingen und die im Kreise herum sitzende Frauenschaft beschließt nun den Abend mit einem Tänzchen, an dem sich jung und alt beteiligt. Die Jugend singt noch das schöne weichklingende Abendlied, gemeinsam erklingt dann das Frauenschaftslied, und mit einem dreifachen Sieg=Heil dem Führer Adolf Hitler schließt der schöne Abend. Sonderzüge werden die Teilnehmer aus dem Bezirk Bielefeld nach Dortmund bringen. Die Bevölkerung wird aufgerusen, am 30. Juli der einstigen Frontkämpfer zu gedenken, derer zu gedenken, die für das Vaterland Gesundheit und Lebensglück geopfert haben. Die Sonderzüge verkehren in der Zeit von—9 Uhr vormittags ab Minden und halten in Porta, Bad Oeynhausen, Gohfeld, Löhne, Herford, Bielefeld, Brackwed, Ummeln, Gütersloh und Rheda. Es wird gebeten, die an der Bahnstrecke liegenden Wohnhäuser mit Fahnenschmuck zu versehen. Vereine und Veranstaltungen „Zur schönen Aussicht". Sonnabend, 20½ Uhr: Deutscher Lieder=Abend. Vereinigte Männerchöre „Westfalia=Lorbeer“ Berglust: Heute, 20.30 Uhr, großes MilitärSonderkonzert von der neuernannten SAStandartenkapelle Bielefeld, unter Leitung des Musikzugführers Theodor Lange. Im Gloria=Palast heute, 16 Uhr, Erstaufführung des Tonfilms der Saison„Anna und Elisabeth“. Hauptdarsteller sind: Dorothea Wieck, Hertha Thtele, Mathias Wiemann.— Der zweite Film, der spannende Bilder von der Rennbahn bringt, heißt „Vollblut".— Die neue Usa=Woche bringt den aktuellen Wochenbericht. Das Palast=Theater zeigt ab heute in Neuaufführung den großen Usa=Tonfilm„Der Kongreß tanzt". Ferner läuft der Expeditionsfilm„Die blonde Sklavin". Dieser Film ist der größte Expeditionsfilm nach Australien unter Leitung des berühmten Forschers und Gelehrten Dr. Wittington. Die Ufa=Tonwoche berichtet Neues aus aller Welt. Im Konzerthaus Pallatzky. Brackwede, spielt ununterbrochen der Rekord=Weltmeister im Klavierspielen Heinz Arntz, um seinen eigenen Rekord zu überbieten. Bekenntnis-Gottesdienst Verantwortung für die kommende Kirchenwahl * Um die Spannung vor den kommenden Kirchenwahlen= zu lockern, wurde am Donnerstagabend in der Neustädter Marienkirche ein Bekenntnis=Gottesdienst gehalten. Die äußere Form war ganz schlicht: nach einem eindrucksvollen Orgelvorspiel wurde der Choral:„Allein Gott in der Höh sei Ehr“ gesungen. Darauf folgten, von kraftvollen Versen reformatorischer Lieder umrahmt, die Ansprachen der beiden Gemeindepfarrer. Pfarrer Kuhlo sprach über den Zweck der Veranstaltung: Ohne jede Schärfe soll die Gemeinde erfahren, was eigentlich Kirche ist. Es ist nach reformatorischer Lehre nicht das äußere Gebäude, sondern die Sammlung der Menschen um das Bekenntnis zum lebendigen Gott. diesem Gotteshaus ist seit wenigstens zwei Menschenaltern entschlossener Geisteskampf gegen Marxismus, Materialismus und Mammonismus geführt worden. Allerdings hat die Kirche den Kampf nur geistlich geführt. Pfarrer Vonhof betonte in der zweiten Ansprache: Bei den kommenden Kirchenwahlen geht es nicht um politische Gegensätze; in der entschlossenen Bejahung des erneuten deutschen Staates herrscht völlige Einmütigkeit der beiden im Wahlkampf auftauchenden Fronten. Es handelt sich vielmehr um tiefliegende geistige Gegensätze. Auf der einen Seite steht die Anschauung: das Erscheinen Jesu in der Weltgeschichte ist in seinem letzten Gehalt ein Aufflammen nordischer Art. Dem gegenüber steht das Bekenntnis zu Christus, dem Sohn Gottes. Der Redner schloß mit dem Bekenntnis zu Evangelium und Kirche. In gemeinsamem Glaubensbekenntnis und Vaterunser brachte die innerlich teilnehmende Gemeinde ihr gemeinsames Empfinden zum Ausdruck.—6. Die Schützenunteroffiziere Das neue Unteroffizier=Korps der Bielefelder Schützengesellschaft unter dem Vorsitz von Feldwebel Gottfried Thumel setzt sich wie folgt zusammen: 1. Kompagnie: Ehrenseldwebel: Hch. Wibbing. Feldwebel: Henry Rosenstein. Vize=Feldwebel: Hch. Kaasmann, Hans Eickenberg, A. Rissel. ergeant: W. Kunze II, Hch. Müller, Willy Bleimund, Heinz Begemann. Unteroffizier: Fritz Meyer, Karl Schröder, Robert Waldeier, Willy Barthol, Werner Dröge, Hans Artelt, Rudolf Kaminsky. 2. Kompagnie: Ehrenfeldwebel: Karl Bahrenhold. Feldwebel: Hch. Schöning. Vize=Feldwebel: Theodor Dreyer, Wilhelm Bergmann, Fritz Thieschäfer, Herm. Speckmann. Sergeant: Fritz Buschmann, Karl Hoffmann, Fritz Butzmann, Willy Kliefoth. Unteroffizier: Oskar Schöning, Willy Bohle, Joh. Westkamp, Max Tomberg, Walter Hülskötter, Ernst Aring. 3. Kompagnie: Ehrenfeldwebel: August Hahn. Feldwebel: Fritz Platzmeyer. Vize=Feldwebel: Erich Honsel, Heinrich Knoop, Hans Steinkrüger, H. Büscher. Sergeant: Richard Landwehr, Erwin Grotendiek, Hermann Hartmann, August Rosenkranz. Unteroffizier: Friedr. Rahing, Albert Schmidt, Erich Femmer, Erich Tiemann, Anton Tampe, Otto Topp, Walter Fischer, Ewald Detert. In ein paar Zeilen An der Spindelstraße kochte Donnerstag morgen ein Teerkessel, der zu Dacharbeiten aufgestellt war, über. Der Teer sing Feuer und setzte einen Lattenzaun in Brand. Die herbeigerufene Feuerwehr brauchte nicht mehr in Tätigkeit zu treten, da der Brand inzwischen gelöscht worden war. Donnerstag gegen 21 Uhr stürzte in der Brüggemannstraße ein Radfahrer und erlitt Gesichtsverletzungen. Der Krankenwagen der Feuerwehr brachte ihn in seine Wohnung. Bei dem gestrigen Gewitter schlug der Blitz in das Haus des Maurermeisters Spilker in der Siegfriedstraße 79, ohne zu zünden. Es wurden nur an der Rückseite des Hauses ein Schornstein und eine Radioantenne weggerissen. Personalien Der Schofför August Brinkmann, Schlosserstraße 26, konnte gestern auf eine, 25jährige Tätigkeit bei der Firma Geschaftsbücher=Lederwarenfabrik Eilers=Werke, Fritz Eilers jun., zurückblicken. * Vom stürzenden Mast getroffen Heute morgen um.30 Uhr wurde der in der Zementfabrik in der Oldentruper Straße beschäftigte Hilfsarbeiter Paul Neubert, Heepen 158, ins städtische Krankenhaus gebracht. Er war beim Aufrichten von Zementmasten von einem umstürzenden Mast getroffen worden. Er zog sich an beiden Beinen Verletzungen, wahrscheinlich Knöchelbrüche, zu. Westfalia=Lorbeer konzertieren Die Gesangvereine„Westfalia=Lorbeer“ bestreiten am Sonnabend, 22.., 20½ Uhr, im Restaurant„Zur schönen Aussicht“ einen Deutschen Liederabend. Im ersten Teil werden Werke von Silcher, Pfeil, Dürner, Wicker und Breu aufgeführt. Der zweite Teil bringt ebenfalls Werke bekannter Komponisten wie: Kahl, Müller und Teuschel. Die Leitung der Veranstaltung liegt in den Händen des bekannten Chormeisters H. Feldmann. Deutscher Tanz beschließt den Abend. Aus der Bewegung Ortsgruppe Königsbrügge Am Sonnabend, 22.., 18 Uhr, findet auf dem Rütli ein gemütlicher Familienabend verbunden mit Filmvorführungen statt. Von 20½ Uhr ab werden die Filme:„Der Tag von Potsdam“,„ES=Aufmarsch in Hamm“ und„Der 1. Mai in Bieleseld“ gezeigt. Der Eintritt ist frei. Freunde unserer Bewegung können als Gäste eingeführt werden. Für diejenigen, die nur an der Filmvorführung teilnehmen wollen, steht um 20¼ Uhr an der Endstation Sieker ein Autobus bereit. DAMENSTRUMPFE künstliche sollder Schle und Pagege# stärkung... Pant Dauensre uger hattstehlem Past stömete) l me gep. Snnet a. Mont Past INDER-A0, z. Weh. Kunstseige, gute Saumuale gute Bau Armel oder agggr 205.00 LIUU einzelt 2. 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Gau Minden=Ravensberg Ein anonymer„herzlicher Segenswunsch“ ist etwas Neues. Er spricht von einer Gewaltherrschaft der Deutschen Christen und behauptet, die unterzeichneten Namenlosen seien die„evangelische Kirche". Wir warnen vor diesen kaum verschleierten Versuchen der kirchlichen Reaktion, im Bunde mit marxistischen und liberalen Pastoren, deren Ueberzeugungsmut ja ohnehin gering ist und die nichts Positives zu sagen und zu schreiben haben, nachdem sie jetzt und früher nichts vermochten, als die evangelische Kirche auseinander zu regieren. Wie wir inzwischen festgestellt haben, wohnt der Anonymus in derselben Ecke, aus der ein gewisser Möller bei allen politischen Wahlen bisher seine Verleumdungsbriefe gegen den Nationalsozialismus heraussandte. Es handelt sich also um eine reaktionäre Aktion. Glaubensbewegung Deutsche Christen Landesgruppe West National=Sozialistische Kriegsopferversorgung, Bezirk Bielefeld Am Sonntag, 30.., finden innerhalb des Landesverbandes Rheinland=Westfalen je eine Kriegsopfer=Tagung in Köln und Dortmund statt, amenthiemorgssn! 8. Au dan Formen wurenzen-SChL OEFER D M0 für Danen, scht, ure.441 .10.80.68 G Damen- SCHLOPFER D 90 wete des Uss.J1 Baumwolle DAMEN-SL. nu ge vnoen.. sollde Baumwolle, Gr. 90 (jedewelt. Größe 64 mehr Hienauagen Kune Gauge, „ gute 6 .rO CIE! 9— .00 LoU Loc 193 Vin, eraKunstsede.. 45. -Leder-pgg,.0t ELE e e Siomeraren. eupget. 0 00 Verarbeitung OEE Bembergmoderner Schlupfer... Ps moderner Sei uue resegeee. .50, 2 Teiig.76, 10telig S telih-Pgifggreoen. iSs te. HERREN-SCHIRME HERREN- SPORTHEMDEN ui Gesten Aesser „ 9469.45 4 Haltein 808ren.. aus Hemdensto.*** Trikot...69.40 8 C. auf die Bescha 75 Nur noch bis 27. Juli dauert der Star RasVorkcal wegen gänzlicher Aufgabe der Bielefelder Zweigniederlassung Speisezimmer, Herrenzimmer und Schlafzimmer, sowie Küchen, Flurmöbel, Polstermöbel und Beisetz-Möbel MrSDIPSU NRGBaR Auch Deutsche Teppiche(soweit gestattet), Perser-Teppiche, Gardinen, Stoffe und Kunstgegenstände sehr billig Gebrader-Schaffflaln.-., Bleleleid Westfalenhaus Bahnhofstr. 42 Statt besonderer Anzeige. Heute morgen um 11 Uhr erlöste ein sanfter Tod unseren lieben Vater, Schwiegervater und Großvater. den Oberpostschaffner i. R. Friedrich Ußling im eben vollendeten 75. Lebensjahre. Mit der Bitte um stille Teilnahme: Oskar Ußling und Frau Leni geb. Schönefeld Gustav Falkenberg und Frau Käthe geb. Ußling Gisela Falkenberg Bielefeld, Wittenberge(Bez. Potsdam), 19. Juli 1933. Die Beisetzung findet am Sonnabend, den 22. Juli. vom Trauerhause, Jöllenbecker Str. 140, auf dem Friedhof in Sudbrack statt. Trauerfreier nachm. 3 Uhr im Hause. Am Mittwoch morgen 8 Uhr entschlief sanft nach langem Leiden unser innigsigeliebter Sohn, mein lieber Bruder, Onkel, Nesle und Veiter Herbert Welp im Alter von 26 Jahren. In tiefer Trauer: Wilhelm Welp u. Frau Elli Preuß geb. Welp Wilhelm Preuß Bielefeld. Gütersloh, den 19. Juli 1933. Mühlenstraße 75. „Die Beerdigung findet am Sonnabend, den 22. Juli. 14 Uhr, von der Kapelle des Sennetriedhofes aus siatt. Vorfeier daselbst 13.40 Uhr. Lupinen Saatwicken Serradella Gelbsent Spörgel Herbstrüben Winterrüben usw. usw. in bester Ware eingetroffen. Verlangen Sie Angebot! Siemerer Samenhandlung Jahnplatz Ruf 142. Pianos neue und gebrauchte. in jeder Preislage unter günstigsten Bedingungen. Fosting Pianofortefabrik, Arndtstraße, 1 Nähe Bahnhofstraße. Sehreuchte Herde hade preiswert abzugeben Adolf Heine Ritterstraße 57. 7 Berichterstatter für Halle in Westf. gesucht, der in der Lage ist, über alle Tagesereignisse schnell und zuverlässig zu berichten. Angebote unter K. 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Juli 1933 S O Beilage der Westfälischen Neuesten Nachrichten Nr. 168 Viertes Blatt Deutsche Radmeisterschaften Hille gewinnt den zweiten Vorlauf Zum zweiten Vorlauf traten ebenfalls elf Fahrer an, und zwar starteten diese in der Reihenfolge Damerow, Schäfer, Hille, Wißbröcker, Rausch, Neudan, Carpus, Neustedt, Krewer, Plath und Faklam. Huhn, Bommel und erwartungsgemäß auch Sawall hatten ihre Meldungen also nicht erfüllt. Schon bald nach dem Start setzten sich die Favoriten Hille, Rausch, Wißbröcker und Krewer an die Spitze. Der Nachwuchs kam dagegen kaum noch zur Geltung. Nach dem 35. Kilometer vermag Hille Krewer, der nicht ganz aus sich herauszugehen scheint, zu überrunden, beim 43. Kilometer muß auch Rausch die Ueberrundung durch Hille erfahren. Nach dem 50. Kilometer hat Hille einen Vorsprung von 650 Meter vor Rausch. Die weitere Reihenfolge ist Wißbröcker, Krewer, Neustedt, Schäfer und Damerow. Nach dem 59. Kilometer muß Carpus aufgeben. An der Reihenfolge des Feldes ändert sich jedoch bis zum 90. Kilometer nichts mehr. Kurz vor Schluß kann Krewer noch an Wißbröcker vorbeiziehen und den dritten Platz belegen. Der Vorsprung Hilles vor Rausch betrug zum Schluß 1800 Meter. Für den Endlauf am Sonntag haben sich also Metze, Schindler, Möller, Dederichs, Hille, Rausch, Krewer und Wißbröcker qualifiziert. Tour de France Aerts fünfter Etappensleg Eine Massenankunft gab es wieder auf der 20. Etappe der Tour de France von Bordeaux nach La Rochelle über 182 Kilometer. Die Fahrer hatten wieder stark unter der Hitze zu leiden, trotzdem wurden aber einige Vorstöße unternommen, die jedoch nicht zum Ziel führten. Alle 40 noch im Rennen befindlichen Fahrer rüsteten in La Rochelle zum Endspurt, und nach einer Fahrzeit von:53:22 feierte der Belgier Jean Aerts schon seinen fünften Etappensieg vor Le Calvez, Cornez und Guerra, während alle übrigen auf den fünften Platz gesetzt wurden. Aerts hat sich durch die Zweiminuten=Gutschrift für diesen Sieg einen Platz vorarbeiten können und im Gesamtklassement den Deutschen Stöpel auf den zehnten Platz verdrängt. Großkampf auf der Radrennbahn Die nächsten Rennen auf der Zugvogel=Radrennbahn finden am 30. Juli statt, und zwar wurden als erste Mannschaft die Bochumer Ilse— Bremex verpflichtet. Ilse ist in Bielefeld bekannt und Matador, hielt er doch lange Zeit den Rundenrekord und erfreute sich durch seine forsche Fahrweise allgemeiner Beliebtheit. In diesem Jahre geht Ilse das erstemal in Bielefeld an den Start, und zwar mit dem Exberufsfahrer Bremer, der als Amateur hervorragender Erfolge sich erfreute, dann Dauerfahrer wurde. Da er keinen guten Schrittmacher finden konnte, kehrt er zu seiner alten Liebe zurück und fährt wieder als Amateur. Bremer ist bestimmt für das nächste Rennen eine interessante Erscheinung. Daß auch wieder die Favoriten Wengler—Schneider und Schmidt— von der Ahe dabei sind, ist selbstverständlich. Deutsches Bundeskegeln Der Reichssportkommissar als Gast Das 18. Deutsche Bundeskegeln erreichte am Donnerstag seinen Höhepunkt. Bundespräsident Schluck bei fe den am Vormittag erschienenen Reichssportissar von Tschammer und Osten. D. eichssportkommissar versprach, den Kegelsport unbedingt allen anderen Turn= und Sportarten gleichzustellen. Er habe sich davon überzeugt, daß der Kegelsport so, wie er heute in den Bundesvereinen betrieben werde, unbedingt eine Leibesübung darstelle. Der Reichssportkommissar wandte sich dann mit sehr herzlichen Worten an die vor ihm aufmarschierten Amerikaner, Schweben, Schweizer und Holländer. Er ließ sich jeden einzelnen vorstellen. Er bat die Ausländer, in ihrer Heimat die Eindrücke aus Deutschland ungeschminkt und wahrheitsgemäß wiederzugeben. Im Laufe des Mittwochabends und am Donnerstag kamen drei Länderkämpfe zur Entscheidung. Zwei endeten für die deutschen Mannschaften siegreich. Auf der Internationalen Bahn konnten die deutschen Kegler einen ganz überlegenen Sieg mit 4296 Holz über die USA mit 3636 Holz davontragen. Einen ebenso überlegenen Sieg feierten die Deutschen auf der Aspaltbahn mit 5403 Holz über die Schweiz(4827), dagegen mußten sie sich gegen Schweden knapp 5747:5601 Holz geschlagen bekennen. Eine ganz hervorragende Leistung bot der Frankfurter Hartmann im Kampf gegen USA, der mit 831 auch die beste Einzelleistung des ganzen Turniers vollbrachte. Bei den Verbandsmeisterschaften, die am Donnerstag abgeschlossen wurden, konnten Frankfurt den Sieg auf der Internationalen sahn, Berlin den Sieg auf der Scherenbahn und Forst Liegnitz den Sieg auf der Asphaltbahn davontragen. Der Meister aus Bohle war bereits am Mittwoch mit Hamburg ermittelt worden. Ein Freundschaftskampf zwischen Frankfurt und der Schweiz wurde von den Frankfurtern mit 1607:1261 Punkten gewonnen, während sich bei den Einzelmeisterschaften der Hannoveraner Sentor Wichmann hervortat, der Doppelmeister auf Bohle und Asphalt wurde. Bei der am Donnerstag abend abgehaltenen Siegerehrung, der 50000 Menschen beiwohnten, war auch der Reichssportkommissar wieder zugegen. Er begrüßte und beglückwünschte die einzelnen Meister und Meisterinnen persönlich. Marschieren i8t Modeln Arminlas Gepäckmarsch am 30. Juli felder Publikum in weitgehendem Maße Gelegenheit zur Anteilnahme zu geben. Wie wir hören, sind bis jetzt rund 80 Meldungen abgegeben worden. Meldeschluß für den Gepäckmarsch ist am 24. Juli. Der Polizei-Gepäckmarsch über 20 Kllometer und mit 45pfündiger Ausrüstung wurde, wie gestern schon von uns mitgeteilt, von Lorenz(II. Bereitschaft) in zwei Stunden und 47 Min. gewonnen. Der Schutzpolizist Lorenz hatte aber trotz des Sieges noch einen Marschteilnehmer vor sich, und zwar den SS=Mann Martin Bornemann, der 2,44 Stunden benötigte und am letzten Sonntag bei dem SS=Eilmarsch den Sieg holte. Die Strecke wurde jetzt, wie schon von uns bekanntgegeben, von 20 Kilometer auf 25 Kilometer erhöht. Wie aus der Ausschreibung hervorgeht, haben die Teilnehmer den Tornister oder Rucksack selbst zu stellen, während die 25 Pfund Gepäck(Sand mit Beutel) vom veranstaltenden Verein, dem DSC. Arminia, geliefert werden. Der Start ist auf 9 Uhr festgesetzt worden. Der Starter entläßt die Teilnehmer am Rathaus. Der Weg führt von dort aus am Niederwall vorbei über den Jahnplatz, die Bahnhofstraße entlang, Jöllenbecker Str. hinunter bis zur Voltmannstraße. Auf der Voltmannstraße geht der Marsch weiter an den Tennisplätzen des Bielefelder Tennis=Turnierklubs vorbei auf die Wertherstraße. Vorbei an der Siedlung Wellensiek, Pappelkrug bis zum Kreuzkrug. Dort Sonntag bei dem SS=E biegt die Strecke links ab nach Kirchdornberg, wo Bornemann ging außer Konkurrenz an den Start eine Kontrollstelle eingerichtet wird. Von Kirchdorn= und führte die Strecke hindurch ohne Ausnahme. berg geht der Marsch über die Dornberger Straße Hinter dem SS=Mann hielt sich immer in etwa 200 am Restaurant Waldfrieden und dem Jägerkrug Meter Entfernung Wehmeyer als erster Polizist. vorbei bis zum Stauweiher. Hier angelangt, müssen Einen Kilometer vor Quelle, also nicht weit vom die Teilnehmer das Johannistal und die Breiten= Ziel, bekam Wehmeyer einen Wadenkrampf, der Was ist Wasserdiskus? Kennen Sie das? Ein neues interessantes Spiel, das man unbedingt einmal probieren muß. Wie man es sportgerecht spielt? Das ersieht man aus einen genauen Spielordnung. Aber ungeachtet dessen kann man mit dem neuen Wasserdiskus alles Mögliche machen. Zum Beispiel das„Wassersoppen“, ein Kreisspiel, bei dem die Spieler im Kreis im Wasser aufgestellt sind, sich gegenseitig den Diskus zuwerfen und ein in der Kreismitte stehender Spieler den Diskus sangen muß. Der Diskus soll dabei nicht direkt geworfen werden, sondern auf dem Wasser weiterspringen, ähnlich wie man den Kiesel auf dem Wasser tänzeln läßt, das sogenannte„Wasserweibchen". Oder im Sommer an der See beim Baden und Schwimmen als Spielzeug. Weiter der Weitwurf mit Wertung der geworfenen Weite oder die Zahl der Aufschläge auf dem Wasser. Der Diskus hüpft nämlich ganz lustig aus dem Wasserspiegel dahin. Wirklich Möglichkeiten, auch an Land, gibt es genug. Die Ausführung erfolgt mit folgendem Gerät. Gummikork(DRP. angemeldet), schwimmend(spezifisches Gewicht 0,75), Größe 17,5 Zentimeter, Gewicht etwa 200 Gramm. Wann wird der erste Bielefelder Land= und Wasserdiskus=Klub gegründet? Die Red. bachstraße hinunter marschieren bis auf die Gütersloher Straße. Am Nebelstor biegt die Strecke auf die Kreuz= und Detmolder Straße. Der seg führt weiter die Teutoburger Straße, Rohrteichstraße, Neustädter Straße entlang bis zur Obernstraße, Rathausstraße— zum Ziel am Rathaus am Schillerplatz. Der Veranstalter hat den Rest der Strecke absichtlich durch die Innenstadt gelegt, um dem BieleKienlkander-Scheuspert Die Kleinkaliber=Schützen tagten in Bielefeld „Der Stand der Kleinkaliber=Bewegung und ihre Aufgaben im neuen Deutschland“ in Verbindung mit der Einführung des Führergrundsatzes, war der Hauptgrund einer inhaltsreichen Tagesordnung, zu deren Erledigung der Vorstand des Gaues Bielefeld=Ravensberg die bevollmächtigten Vertreter der ihm angeschlossenen Vereinigungen am letzten Mittwoch nach Bielefeld berusen hatte. Nach einleitenden Ausführungen des Gauvorsitzenden, Major a. D. Clemens, der einen Ueberblick über Entstehung und Werdegang des Reichsverbandes Deutscher Kleinkaliber=Schützenverbände und seiner Untergliederungen gab, wurde er unter allseitigem Beifall einstimmig zum Führer des Gaues gewählt. Als solcher bestimmte er zu seinen Mitarbeitern folgende Schützenkameraden: P. Zernicke(Führer=Stellvertreter), C. Lefévre (Adjutant), W. Pontel(Gau=Schießwart), Fr. Bohle (Gau=Sportwart) und als Kreis=Schießwarte E. Petersmann jun.(Kreise Bielefeld=Stadt und Land), L. Riechmann(Kreise Herford=Stadt und Land), L. Riggert=Gütersloh(Kreis Wiedenbrück) und C. Lange(Kreis Halle i..). Die Vorstände haben nun ihrerseits die Führerwahl in den Vereinen vorzunchmen, um#hnet,#r Aan Snc. Anschließeno kennzeichnere der Gau=Führer die Aufgaben der Vereinigungen im Rahmen der Ertüchtigung und Wehrhaftmachung der deutschen Jugend. Mit der Ausarbeitung der neuen GauSatzungen wurden die oben genannten Mitarbeiter des Gau=Führers beauftragt. Zum Thema„Die Mannschafts=Wettkämpfe des Gaues“ sprach Lesèvre(Bielefeld) und hob besonders die guten Durchschnittsleistungen der Vereine des Kreises Wiedenbrück hervor. Nach kurzem Hinweis auf die z. Zt. auf den örtlichen Schießständen stattfindenden VereinsLandes=Schießen wurde der Plan für die Durchführung des Gau=Landes=Schießens bekanntgegeben, welches am Sonntag, dem 10. September, in Bielefeld in Anwesenheit des Führers des Reichsverbandes, General a. D. Herrgott(Berlin) stattfinden und alle Schützen des Gaues vereinigen wird. Belm Turnier In Amsterdam am 5. und 6. August wird auch eine offizielle deutsche Offiziersmannschaft von der Kavallerieschule Hannover vertreten sein. * Ergebnisse der Rennen am Donnerstag in Karlshorst 1. Rennen: 1. Elm 15/10, 2. Feldpost 11, 3. 2. Zennen: 1. Saint Clond 18/12, 2. Passatwind 16, 3. Sonnenuhr—. 8/10 8 Mahe 3. Rennen: 1. Mila 84/10, 2. Nobei 16, 3. Marcelling—. 4. Rennen: 1. Cyklop 26/15, 2. Fritz Fromm 15, 3. Lohland—. 5. Rennen: 1. Nero 14/12, 2. Kameradin 72, 3. ihn zur Aufgabe zwang. Im Dienstanzug und mit Stahlhelm, Patronentasche umgeschnallt, den Karabiner umgehängt, im Rucksack 30 Pfund Gepäck, so wurden die 25 Teilnehmer, unter ihnen ein Mann über 32 Jahre, am Donnerstag in der Frühe auf die Reise geschickt. Wenn man insgesamt 45 Pfund mitzuschleppen hat und schlägt dann noch ein forsches Tempo an, so bleibt es nicht aus, daß bald Ermüdungserscheinungen auftreten. Zwischen Zweischlingen und Dreischlingen wurden denn auch die ersten Leute vom„Aufrollkommando“ im Wagen verfrachtet. Schon bis Steinhagen gaben immer mehr Teilnehmer auf. Wehmeyer, der schon lange den Wadenkrampf spürte, hielt tapfer durch, er biß sich auf die Zähne und wollte es unbedingt schaffen. Die Natur ließ aber nicht länger mit sich spielen, und warf ihn in Quelle kurzerhand um. Damit war der Weg für Loxenz frei, denn Bornemann als SSMann marschierte ja außer Konkurrenz. In zwei Stunden und 53 Minuten kamen Schulter an Schulter Lapport und Breidenbach aus dem zweiten Platz ein. Das Los muß zwischen beiden entscheiden, wer auf den dritten Platz verwiesen wird. z lerter wurde Becker in 2,57 Stunden, Heepe als Fünfter benötigte 2,59 und Hoff als Sechster brauchte genau drei Stunden. 7. Twardzick, 8. Kohlmann, 9. Neuhaus, 10. Schaub, 11. Frommenjohann(einziger der AltenHerren=Klage). Von den 25 gestarteten Teilnehmern hat alse die Hälfte aufgegeben, ein ziemlich hoher Prozentsatz. Erklärlich wird dieser hohe Ausfall, wenn man berücksichtigt, daß die Teilnehmer in voller Ausrüstung marschieren mußten. Aber, aber— es muß erst wieder gelernt werden, das Marschieren; es wurde schon zu viel gefahren! Bei den kommenden Gepäckmärschen am 23. Juli in Hamm über 25 Kilometer und am 30. Juli in Bielefeld(Arminia), ebenfalls über 25 Kilometer, wird der Prozentsatz der Ausfalle kaum anders sein. Man darf gespannt sein, ob sich die leichtere Bekleidung bei diesen reinen Sportveranstaltungen(nach Möglichkeit soll bei beiden Märschen keine kniefreie Hose benutzt twerden), in weiterem Maße günstig auswirkt. Noch einmal Jugendwanderung Der Ballspielverein Versmold legt Wert darauf, auch im Bericht der Ravensberger Gaujugend genannt zu werden. Wir kommen diesem Wunsche umso lieber nach, da der VV. Versmold recht„kriegsstark“ angetreten war und sogar Zupfgeigen mitgebracht hatte. Aber bei 600 Jungens können schon mal 40 im Bericht vergessen werden. Nicht wahr?— (6. Rennen: 1. Hagebutte 41/12, Charitin 23, 3. Prospera 16. 7. Rennen: 1. Bitternis 27/15, 2. Cythera 20, 3. Portepée 16. Foulard 90 cm breit..... Meter Mattkrepp Pastelltöne, ca 96 cmbr., Meter Flamenga Wollem. Kunst-Seide, ca. 96 cm br., in mod. Mittellarben, Mtr. Marocain bedruckt, moderne Muster, ca. 90 cm breit... Meter Flamisol spart bedruckt, ca. 90 cm breit... Meter Dirndl-Zefir indauthren, ca. 70 cm br., Meter Wollmusseline ca. 80 cm breit... Meter Voll-Volle ca. 100 cm breit... Meter Wasch-Fresko ca. 70 cm breit... Meter Wasch-Krepp mit Kunst-Seide, ca. 70 cm br. Mtr. Jack Dorle. der junge englische Schwergewichtsboxer, ist wegen seines Tiefschlages im Kampf gegen Jack Petersen für die Dauer von sechs Monaten disqualifiziert worden. An Stelle seiner Börse erhält er wöchentlich fünf Pfund, wovon er und seine Mutter leben sollen. Metcalfe läuft 10,4 Die amerikanischen Leichtathleten begannen ihre Europa=Gastspielreise in Stockholm, wo sie sämtliche von ihnen bestrittenen Wettbewerbe gewannen. Besonderes Interesse galt dem Negersprinter Metcalse, der die 100 Meter in der bestehenden Weltrekordzeit von 10,4 Sekunden an sich brachte. Gichenkreuz In Erwartung eines Millionenbesuches Gau Minden-Ravensberg und Lippe Die Beschlüsse des außerordentlichen Bundesturntages 1933 An Stelle der bisherigen Beisitzer im Bundesturnrat wurden Fachwarte bestimmt und zwar: Bundeswart P. Juhl(1. Vorsitzender), Bundesturnwart: Wilhelm Hausen, Fachwart für Kampfspiele und stellv. Bundesturnwart H. Kamper, Geräteturnen: Kurt Wilde, Volksturnen und Pressearbeit: Werner Gerber, Wassersport: Ernst Meinert, Kampfrichterwesen: H. Wentker Bundesturnsekretär: Köster, Reichsturnwart W. Müller, Wilhelm Hülpüsch. Erklärung des Bundesturntages zur neuen Eichenkreuz=Leistungsprüfung Die in Hagen zum außerordentlichen Bundesturntag versammelte Westdeutsche EichenkreuzFührerschaft sieht in der Anordnung der Geländesport=Leistungsprüfung die Erfüllung eines der Ziele, für welches Eichenkreuz in der Neugestaltung der Leibesübungen seit mehr als einem Jahrzehnt gekämpft hat. Eichenkreuz stellt seine bisherige Leistungsprüfung auf die Vorbereitung zur Geländesportprüfung ein und verlangt von der gesamten Jungmannschaft die freudige Gefolgschaft in der Durchführung der Ziele des Reichskuratoriums: Erziehung der deutschen Jugend zu den Grundeigenschaften eines wehrhaften Mannes. Kein Eichenkreuzler kann von jetzt ab an Wettkämpfen und Spielen im Eichenkreuz teilnehmen, bevor er nicht alljährlich die Leistungsprüfung im Monat September erfolgreich abgelegt hat. Die Eichenkreuzführerschaft stellt sich dem Volkskanzler Adolf Hitler und den von ihm ernannten Führern zur Verfügung, gelobt ihm den Einsatz aller Kräfte zur Ertüchtigung der deutschen Jugend nach Leib, Seele und Geist, entsprechend den Zielen des Eichenkreuzes: Erfassung jungen Lebens in der Gesamtheit bis in die Tiefe der Gottesgemeinschaft hinein, wodurch Kräfte entsaltet werden, die nicht nach Bandmaß und Stoppuhr gemessen werden können. Geländesportlehrgang Für alle Kreisturn= und Spielwarte sowie alle Jungvolkführer des Turngaues Minden=Ravensberg und Lippe findet am Sonnabend, den., und Sonntag, den 6. August 1933, ein Pflicht=Geländesporttehrgang im Senneheim statt. Die Leitung dieses Lehrganges übernimmt Reichsturnsekretär Schlieper. Der neue Gauturnrat Für den Turngau Minden=Ravensberg und Lippe wurden von dem Bundeswart P. Juhl ernannt: 1. Gauturnwart Hermann Bronner(Bielefeld), 2. Gauturnwart Fritz Weyland(Lohe), 1. Gauspielwart Hermann Hoffmann(Bielefeld), 2. Gauspielwart A. Lohöfner(Rotenhagen), Gauschriftwart E. Kloppe(Bielefeld), Gaukassenwart H. Wentker(Orbke), Alfred Pieper(Bielefeld). Spielsonntag am 23. Juli am Senneheim Da an den letzten Sonntagen viele Spiele verregnet sind, ist es notwendig geworden, daß am Sonntag den ganzen Tag hindurch Schlag= und Faustball gespielt werden muß. Angesetzt sind für diesen Tag 8 Schlag= und 18 Faustballspiele. Wenn also am Sonntag das Wetter einigermaßen günstig ist, wird auf dem Sportplatz am Senneheim ein reger Spielbetrieb herrschen. Voraussagen für diese Spiele zu treffen ist nicht möglich, da sich durchweg gleichwertige Gegner gegenüberstehen. H. H. Das Wetter der Woche Bericht der Wetterwarte Essen vom 20 Juli Ueber Mitteleuropa hat sich die absinkende Luftbewegung mehr und mehr durchgesetzt, so daß verbreitet heiterer bis wolkenloser Himmel gemeldet wird. Ein kleiner Wirbel, der sich gestern an der Nordküste der Pyrendenhalbinsel bildete, schiebt sich langsam nordostwärts vor, wird aber das Wetter in Westdeutschland kaum beeinflussen. Nur vereinzelt bringt er, bedingt durch Stau an den Gebirgen, stärkere Bewölkung und etwas Niederschlag. Die Schönwetterlage wird vorerst weiter anhalten. Am 22. und 26. Juli wird ganz Deutschland im Banne der„2000 Kilometer" stehen. Weder bei uns noch in irgend einem Lande der Erde gab es bis jetzt eine Sportveranstaltung von diesem Ausmaß. So lange die Strecke gesperrt ist, wird sie von „Menschenmauern“ umsäumt sein, diszipliniert umd geordnet durch eine Streckensicherung der 60 000 Motor=St. Wenn am 22. Juli— also am Sonnabend— in Baden=Baden um 5 Uhr die erste Beiwagenmaschine zur größten Dauerprüfungsfahrt startet, die Faktoren an. Erst im harmonischen Zusammenklang und dem Eingespieltsein aller Punkte liegt die Siegesmöglichkeit. Es wäre falsch, bei Ausfällen ohne weiteres Rückschlüsse auf die einzelnen Fabrikate zu ziehen. Haben doch wohl über die Hälfte der Teilnehmer sich aus Sportidealismus und Ehrgeiz gemeldet, um zu versuchen, ob ihr Körpertraining und Motorverständnis, ihre Fahrroutine, Sportdisziplin und ihr Kameradschaftsgeist wirklich die Feuerprobe bestehen. Genau so wie Millionen Sportler Fußball spielen und nur 11 auserwählt sind, den Titel„Deutscher Strecke und opte Motorsport bis jetzt kennt, wird nicht nur die Motorwelt— Handel und Industrie— sondern jeder deutsche Arbeiter und Sportsmann voller Spannung den Verlauf und Ausgang des Kampfes der„Fünfhundert“ verfolgen. Wird doch vor allem die Kraftfahrzeugindustrie dazu berufen sein, durch die Motorisierung und großzügigen Straßenbau Millionen deutschen Volksgenossen wieder Brot und Arbeit zu geben. Es ist aber nicht nur Sport, sondern ein ernster Wertmesser zur Feststellung dessen, was die Fahrer als äußerste Spitzenleistungen von unseren Motorrädern und Wagen verlangen können, und welche Vorbereitungen, technischen Kenntnisse, körperlichen Fähigkeiten und vieles andere notwendig sind, um derartig lange Strecken in rascher Nonstopfahrt zu bewältigen. Dieser Gewaltaufgabe werden viele, vielleicht sogar die meisten, nicht gewachsen sein; denn es kommt ja bei einer solchen Fahrt auf zehn und mehr Meister“ zu tragen, werden bei dieser 24—35stündigen motorsportlichen Dauerprüsungsfahrt immer nur wenige in den zehn Klassen den „Preis der 2000 Kilometer durch Deutschland“ erhalten. Gerade dieses Moment wird von Anfang bis zu Ende alle Zuschauer fesseln und im Banne halten. Aussichten für Sonnabend: Vorwiegend südwestliche bis westliche Winde, dabei wechselnde Bewölkung. Temperaturen kaum verändert. Witterungsbericht vom 21. Juli: Mitgeteilt von F. Böckelmann Wwe. Niedrigster Thermometerstand in der Nacht+ 18 Grad Celsius. Thermometerstand um 9 Uhr vormittags + 18 Grad Celsius. Barometer 754 Millimeter. Wind 80. Himmel leicht bewölkt. Niederschläge am 20. Juli 9/8 Millimeter. ERKLARUNG. O woikenies, O heiter, Onortoedeckt, 0wolkig, O bedeckt,: Regen, X Schnee, 2 Ounst, - Nebel,&a Gewitler, ∆ Grapeln A Hagel O Stille -leicht“o- nätig“orsarko sfürmisch. Die Linien Csobaren verpinden die Orte mit gleichem Luftdruck Es bedeute r4#- SWstort, wolkig, Regen°Celsi# se0 9vo und ralibe u2d toso Ur0 Telefunken=Großlautsprecher sorgen an den meisten größeren Plätzen für musikalische Unterhaltung. Kurze Vorträge über Zweck und Ziel der Fahrt sowie die Vorbereitungen hinter den Kulissen, die Namen der Fahrer und der verschiedenen Fabrikate werden das Publikum über alles Wissenswerte unterrichten. Dazwischen kommen die dauernd wechselnden Streckenmeldungen und spannende Rundfunkreportagen aus Baden=Baden, Stuttgart, München, Chemnitz, Dresden, Berlin, Köln, vom Nürburgring und dem Ziel Baden=Baden. Außer in den obigen Städten werden auch bei den Durchfahrtskontrollen in Nürnberg, Braunschweig, Mannheim und Karlsruhe Großlautsprecher aufgestellt. An Unterhaltung wird es also während der mehrstündigen Durchfahrt nicht fehlen. Die Sperrzeiten der verschiedenen Städte: Paderborn 22. 7. von 23.45 Uhr bis 23. 7..15 Uhr Erwitte 23. 7. von.15 Uhr bis 23. 7..00 Uhr Wo sind die Fahrer zu sehen? In Paderborn und Erwitte Für die Bieleselder bieten Paberborn und Erwitte die Möglichkeiten, die Fahrer in den Kontrollen zu sehen. Es ist anzunehmen, daß viele Motorsportfreunde aus Bielefeld dabei sein werden und sich gern eine Nacht um die Ohren schlagen. Aber ein dringender Appell sei an die Zuschauer gerichtet. Haltet die Straßen frei und befolgt die Anordnungen der SA! Die Fahrer können durch die geringsten Zeitverluste um alle Aussichten gebracht werden. Erschwert ihnen also vor allem nicht das Passieren der Kontrollen in Erwitte und Paderborn. Laßt deswegen die Kamera und das Blitzlicht zu Haus! Das grelle Aufblitzen würde die Fahrer in die größte Gefahr bringen. Also haltet Disziplin! Fahrt auch nicht alle nach Erwitte und Paderborn. Die ganze Strecke von Horn bis Erwitte bietet Platz geuug. ** Luftfahrtminister Göring nahm Neuernennungen im deutschen Luftsport vor und bestimmte den alten Marineflieger Eberhard Cranz zum Führer der Flieger=Landesgruppe Brandenburg, während für die Fliegerortsgruppe Groß=Berlin Frhr. v. Bieberstein bestätigt wurde. In der Davispokal-Vorrunde wurde das erste Tressen Oesterreich— Spanien in Wien abgeschlossen. Die Oesterreicher siegten überraschend hoch im Gesamtergebnis mit:0 Punkten. Tilden und Barnes weilen augenblicklich in Prag, wo sie nach Davispokalmuster einen Tennis=Länderkampf gegen die tschechischen Amateure austragen. Tilden schlug erwartungsgemäß Siba, dagegen verlor Barnes gegen Roderich Menzel in vier Sätzen. Aus den Gerichissuteh Acht Todesurkeile beantragt gegen die Mörder der zwei Kölner SA=Männer Köln, 20. 7. Im Prozeß gegen die Mörder der SAMänner Winterberg und Spangenberg beantragte der Staatsanwalt gegen die acht Hauptbeschuldigten neben hohen Zuchthausstrafen die Todesstrafe. Betrügerischer hochschul-Rektor Zu 2½ Jahren Gefängnis verurteilt Königsberg, 20. 7. Die Korruptionsstrafkammer verurteilte nach zweitägiger Verhandlung den früheren Rektor der Handelshochschule Königsberg, Professor Dr. Herbert Schack, wegen Untreue in zwei Fällen und wegen fortgesetzten Betruges zu zwei Jahren sechs Monaten Gefängnis. Dem Verurteilten wird die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. Dem Verurteilten wurde zur Last gelegt, sich 300 RM. aus dem Stipendienfonds der Handelshochschule angeeignet und 5500 RM. aus der Kasse der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Handelshochschule unterschlagen zu haben. Ferner soll er in 62 Fällen von Bekannten insgesamt 7000 RM. geborgt haben.— Von der Anklage der Amtsunterschlagung ist Schack freigesprochen worden. Wir geden Auskunft! Führerschein. Die Kosten nennt ihnen jeder Fahrlehrer. W. 100. Wohnungen in Neubauten fallen nicht unter die Mieterschutzverordnung, so daß der Hauswirt ohne Mitwirkung des Gerichts das Mietverhältnis kündigen kann. Da vierteljährige Kündigung zu einem Quartalsschluß vereinbart ist, so können Sie die zum 1. August ausgesprochene Kündigung zurückweisen. Das Mietverhältnis würde erst am 30. September d. J. erlöschen. 2. Wohnungen in Häusern, die vor dem 1. Juli 1918 erbaut worden sind, genießen auch weiterhin Mieterschutz, wenn die Friedensmiete in den Orten der Ortsklasse D nchit mehr als 350 K. im Jahr beträgt. Ihre Gemeinde gehört zu dieser Ortsklasse. Die Wohnung könnte also nur unter Mitwirkung des Amtsgerichts und beim Vorliegen bestimmter Gründe gekündigt werden.(h) Nr. 1000. Wenn infolge des Unwetters der an der Nachbargrenze stehende Roggen auf die Kartoffeln des anderen gedrückt worden ist, so ist dies ein Umstand, den Sie nicht zu vertreten haben, denn gegen Naturgewalten und ihre Folgen sind wir Menschen machtlos. Die Kartoffeln werden ja auch unter der Last der Halme kaum gelitten haben. Es ist also nur Schikane, wenn Ihr Nachbar, obwohl er auf der anderen Seite des Ackers zu allen Stellen des Landes gelangen kann, den schmalen Fußweg zwischen Ihrem und seinem Grundstück benutzt und hierbei das umgelegte Korn beschädigt. Wenn er behauptet, das Recht zu haben, die Halme abzuschneiden, so würde das Gericht, wenn es zu einer Schadensersatzklage kommen sollte, ihn eines besseren belehren. 2. Wenn Ihre Frau einige Wäschestücke Ihrer außerhalb des Hauses wohnenden Tochter mitwäscht, so wird kein verständiger Hauswirt dagegen Einspruch erheben.(h) Z. 43. Eine Vermögenssteuer wird erst dann erhoben, wenn das Vermögen über 20000 Mark hinausgeht. In diesem Falle werden auch die ersten 20 000 Mark zur Steuer herangezogen.(h) Unfallversicherung. Ihre Heirat hat keinen Einfluß auf Ihre Unfallrente. Diese wird auch nach vollzogener Eheschließung in gleicher Höhe gezahlt. Chefredakteur: Dr. Hans Havemann Verantwortlich für Politik und Handel. Dr. Hans Seel, für Feuilleton und unterhaltende Beilagen: Dr. Hans Havemann, für Kommunales, Lokalee und Vermischtes: Dr. Walter Goch, für Sport und Gericht I.: Waldemar Uppmann, für Provinz: Karl-August Deubner, für den geschäftlichen und Anzeigenteil sowie Sonderbeilagen: Priedrich Niemeyer. Druck und Verlag: R. Gundlach.-., sämtlich in Bielefeld.