33. Jahrgang. Nummer 165 • B. WNeeckee chiell mit Bielefelder General-Anzeiger und Handelsblatt Bleicfeis Die„Westfallschen Neuesten Nachrichten“ mit den Bellagen für Sport. Unte Ssliugs glserstur, Frau und Kiod, Baus, Rol und Garten, Kaveneburgr; ter, nadio and Schach erscheinen wöchentlich 6mal und kosten gummat .00 RM., Im Postbezug.00 RM. einschließlich.48 RM Zeitungsgebühr abser ohne Bestellgeld. Sie können bei allen Trägerinnen, Agenturen, Postanstalten. Brietträgern und in unseren Filialen und Geschäftsstellen bestellt werden Im Falle höherer Gewalt, oder infolge Störung des Betriebes hat der Rezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Hauptgeschäftsstelle und Redaktion Bielefeld, Rohrteichetr# Dienstag, 18. Juli 1933 Anzeigenpreis: Der Raum für die Anzeigenspalte(29 mm breit. 1 mm hoch) 15 Pig für die Reklamezeile(70 mm breit. 1 um hoch) 60 Pig Rabatt nach beson lerem Tarif Bei ver-pätstem Eingang der Zahlung oler bei Zwangeeinziebung der Betragee kommt der gewährte Rabatt in Forttall, Beilagen 15 Mart das Tausen l. ben Teilauflagen 20 Mark Annahmestellen für Bielefeld die Geschäftsstellen Rohrteichstr 9. Alter Markt 2. Herforter Str. 84., die Filialen Bahnhofstr. 34. Kreuzstr 40. Arndtstr. 41, Bleichstr 125: für Brackwode: Hauptstr. 60: für Bielefelf Schildesche: Talbrückenstr. 4 Feraruf GundlachZentrale: 4970—4973. nach 19 Uhr Geschäftsstelle 4972. Redaktion 4970 u. 4973. Gheergerume in den Pröomzen Provinzialrat neu gebildet— Nur noch beratende Funktionen Die alten Provinziallandtage aufgelöst Berlin, 17. 7. Das Preußische Staatsministerium hat ein Gesetz über den Provinzialrat beschlossen, das auch für die staatliche Provinzialverwaltung den Führergedanken verwirklicht und für den künftigen weiteren Aufbau der preußischen Verwaltung richtunggebend ist. Ebenso wie der nach dem Staatsratsgesetz neu gebildete Staatsrat berufen ist, das Staatsministerium bei der Führung der Staatsgeschäfte zu beraten, soll künftig in jeder Provinz ein Provinzialrat gebildet werden, der den Oberpräsidenten und die Regierungspräsidenten berät. Seine Mitglieder führen die Amtsbezeichnung Preußischer Provinzialrat. Der Oberpräsident beruft und leitet den Provinzialrat. Der Provinzialrat stimmt nicht ab. Die einzelnen Provinzialräte äußern sich zu den Vorlagen, die der Oberpräsident dem Provinzialrat macht. Der Oberpräsident ist Präsident des Provinzialrates. Den Provinzialrat bilden neben dem Oberpräsidenten die in der Provinz wohnhaften Staatsräte der zweiten und dritten Grappe des Staatsratsgesetzes, die Regierungspräsidenten und der Landeshauptmann. Ferner kann der Ministerpräsident Personen nach beliebiger Auswahl für die einzelnen Provinzialräte ernennen. Diese weiteren Mitglieder werden zu zwei Dritteln aus den politischen Leitern der NSDAP. und den höheren Führern der SA und ES und zu einem Drittel aus anderen um Staat und Volk verdienten Männern der Provinz entnommen. Die bisherigen Provinzialräte werden aufgelöst. Entscheidungen, die nach der Gesetzeslage von diesen Staatsorganen zu treffen waren, werden in Zukunft vom Oberpräsidenten getroffen. Ebenso entfällt die bisher in irgendwelchen Gesetzen oder Verordnungen vorgesehene Zustimmung des Provinzialrates zu Maßnahmen der Verwaltungsbehörde. In diesem Gesetz ist auch der Art. 86 der Preußischen Verfassung aufgehoben worden, der für die Ernennung von Oberpräsidenten und Reaierungspräsidenten das Einvernehmen des Provinzialausschusses vorsieht, so daß diese Staatsbeamten künftighin allein von dem Ministerpräsidenten ernannt werden. Gleichzeitig mit diesem Gesetz ist ein weiteres Gesetz verabschiedet worden, das die Zuständigkeiten der Provinziallandtage, der Verbandsversammlung des Siedlungsverbandes Ruhrkoblenbeztrt, und der Kreistage auf die Provinzialausschüsse, den Verbandsausschuß und die Kreisausschüsse überträgt. Diese Vertretungsorgane der Provinzen, der Kreise und des Siedlungsverbandes sind zwar noch nicht aufgehoben, sie haben aber in Zukunft nach der Uebertragung ihrer Zuständigkeiten auf die Ausschüsse keinen Betätigungsraum mehr. Es bedeutet eine bloße Uebergangsmaßnahme, wenn diese demokratischen Einrichtungen zunächst noch stehengeblieben sind. In Westfalen hat der neue Provinzialrat insgesamt 21 Mitglieder. Davon werden 14 aus den Reihen der Kreisleiter der NSDAP. und den höheren Führen der SA und SS, 7 aus den Reihen der um Staat und Volk verdienten Männer der Provinz ausgewählt werden. „Von an der Arden Göbbels über Hitlers Werk— Eine Halbjahresbilanz Berlin, 17. 7. Reichsminister Göbbels hielt Montag abend über alle deutschen Sender eine Rede im Rundsunk. Der Minister sagte u..: Adolf Hitler ist nun fast ein halbes Jahr an der Macht. Das von ihm geführte Reichskabinett hat am vergangenen Freitag in einer Dauersitzung von morgens 11 bis nachts 12 Uhr die letzten dringlichsten Gesetzentwürfe durchberaten und angenommen und damit den ersten Abschnitt der inneren Aufbauarbeit zu einem vorläufigen Abschluß gebracht. Man braucht nicht zu übertreiben, wenn man behauptet, daß das Kabinett Hitler im vergangenen halben Jahr mehr an staatspolitischen Taten verwirklicht hat als alle anderen ihm vorangegangenen Regierungen im Verlauf der verflossenen 14 Jahre deutschen Niederbruchs und deutscher Schande. Der Parteienstaat gehört endgültig der Vergangenheit an und wird nie wieder von den Toten auferstehen. Die nationalsozialistische Bewegung hat sich, allein und auf ihr eigenes Recht zur Macht gestützt, siegreich durchgesetzt. Hendersonberhanden in Beenn Besprechungen mit Neurath, Blomberg und Nadolny Berlin, 17.7. Der Präsident der Abrüstungskonferenz und ehemalige englische Außenminister Arthur Henderson traf am Montag früh aus Rom kommend in Berlin ein. Henderson hat sich nach seiner Ankunft in Berlin nur wenig Zeit zur Erholung gelassen, vielmehr bereits im Laufe des Vormittags dem deutschen Außenminister Freiherr von Neurath einen offiziellen Besuch im Auswärtigen Amt abgestattet. Am Nachmittag fanden hochbedeutsame politische Besprechungen zwischen den beiden Staatsmännern statt, die einer Klärung der Lage gewidmet waren. An diesen Besprechungen nahmen auch Reichswehrminister von Blomberg und der deutsche Abrüstungsdelegierte Botschafter Nadolny teil. Der Besuch Hendersons hängt bekanntlich bamit zusammen, daß es Ende Juni in Genf nicht gelang, die Abrüstungskonferenz zum glücklichen Ende zu führen. Wenn der englische Politiker in diesen Tagen eine Rundreise durch die europäischen Hauptstädte unternommen hat, so löst er damit das Versprechen ein, welches er im Juni in Genf gab. Wir haben keinen Anlaß, daran zu zweifeln, daß es ihm außerordentlich ernst mit seiner Mission ist. Es kann daran erinnert werden, daß Henderson es war, der an der Räumung des besetzten Gebietes im Jahre 1929/30 erhebliche Verdienste gehabt hat. Er ist damals britischer Außenminister gewesen und hat die Zurückziehung der englischen Truppen Ende 1929 durchgesetzt und dadurch die Räumung als solche ins Rollen gebracht. Henderson hat sich stets eifrig für eine wirkliche Abrüstung eingesetzt, bisher aber mit seinen Bemühungen infolge der französischen Abrüstungssabotage keinen Erfolg erzielen können. Es scheint ihm auch bei seinem letzten Pariser Aufenthalt zu Beginn seiner Europareise nicht gelungen zu sein, eine Sinnesänderung der französischen Regierung in der grundlegenden Frage der Materialabrüstung herbeizuführen; im Gegenteil, es wurde in Paris erklärt, daß Henderson für den französischen Standpunkt Verständnis gezeigt habe, was darauf schließen läßt, daß Frankreich von ihm eine Einwirkung auf die anderen Großmächte im Sinne der französischen Sicherheitstheorie, die die Kontrolle in den Vordergrund stellt, erwartet. In Paris legt man augenblicklich großen Wert darauf, die Annäherung an Italien auch in der Abrüstungsfrage zu betonen. Das am Sonnabend veröffentlichte Havas=Communiqué spricht wieder einmal von erfolgversprechenden Verhandlungen zwischen Paris und Rom und man könnte nur wünschen, daß durch eine französisch=italienische Einigung in der Flottenfrage die Hindernisse beseitigt werden, an denen bisher jedes allgemeine Abrüstungsabkommen gescheitert wäre, selbst wenn eine Verständigung über die Landabrüstungen möglich gewesen wäre. Der deutsche Standpunkt zu den schwebenden Fragen ist in der Rede des Reichskanzlers vom 17. Mai in unmißverständlicher Weise ausgesprochen worden. Eine Regierung ohne solides, pflichtfreudiges Beamtentum wird auf die Dauer keinen Bestand haben können. Darum mußte das Kabinett Gesetze erlassen, in deren Vollzug es möglich war, die Beamtenschaft von jenen Elementen zu reinigen, die in den vergangenen 14 Jahren auf Grund ihres Parteibuches, aber unter Mangel jeglicher Fähigkeit und sittlichen Reise für ihr hohes Amt hineinkamen. Revolutionen sind nicht Selbstzwecke, sondern nur Mittel zum Zweck. Selbstzweck ist die Erhaltung des Lebens unseres Volkes und des Fortbestandes unserer nationalen Rasse. Die Regierung hält ein wachsames Auge über jene getarnten bolschewistischen Elemente, die von einer zweiten Revolution sprechen in einem Zeitpunkt, in dem das Volk und die Nation sich eben anschicken, die Ergebnisse unserer Revolution für das nächste Jahrhundert zu sichern und auszubauen. Etwas beseitigen darf nur der, der augenblicklich den besseren Ersatz zur Hand hat und wer nicht zu arbeiten versteht, sondern nur Phrasen zu dreschen und laut in der Gesinnung anderer zu machen, der schweige besser in der Gemeinde. Hitler hat unsere Revolution genau im richtigen Augenblick aufgefangen. Nachdem wir den Staat mit seiner ganzen Machtfülle besitzen, haben wir es nicht mehr nötig, Positionen mit Gewalt zu erobern, die gesetzmäßig unser eigen sind. Kurz bevor wir zur Macht kamen, schrien noch unsere Gegner:„Ein halbes Jahr an der Regierung und Ihr seid verloren!“ Die ganz Schlauen unter ihnen meinten sogar, man solle es einmal mit uns probieren, um uns damit ein für allemal unschädlich zu machen. Wir wissen nicht, ob sie heute auch noch dieser Meinung sind. Das deutsche Volk hat es mit uns probiert und unschädlich gemacht wurden unsere Feinde. Die ganze Nation schenkt Hitler ihr Vertrauen. Niemals hat sich in Deutschland eine Regierung so mit Recht auf das Volk berufen können, wie die von ihm geführte. Sie greift mit Härte durch, wo es vonnöten erscheint, um den Gegner aus Prinzip, auch wenn er sich tarnt, zu fassen. Sie läßt Milde und Großherzigkeit walten, wenn es gilt, den Verführten oder noch Zweifelnden wieder in die große deutsche Volksgemeinschaft zurückzuführen. Diese Regierung weiß, daß sie des Volkes bedarf, wenn sie zum Ziele kommen will. Sie hat um des Volkes willen nach einem großangelegten Plan den Krieg gegen die Zeitkrankheit der Arbeitslosigkeit eröffnet. Sie hat dabei Mut und Kühnheit bewiesen, und es ist ihr in einer Kraftanspannung ohnegleichen gelungen, die schwindelnde Ziffer der Erwerbslosigkeit in einem halben Jahr schon um zwei Millionen zu senken. Hier liegt das Zentralproblem unserer Arbeit. Kirchenpolitische Entspannung Bielefeld, 18. 7. In einer atembeklemmenden Geschwindigkeit hat sich in den letzten Wochen das Bild der kirchlichen Lage fast von Tag zu Tag verschoben. Dank dem Eingreifen des obersten Regierungsgewalten, durch den entscheidenden Brief des Reichspräsidenten an den Reichskanzler, der dann seinerseits den Reichsinnenminister Dr. Frick mit der Entspannung und Bereinigung des evangelischen Kirchenkonfliktes betraute, hat die ursprünglich dunkle Lage eine hoffnungsvolle Erhellung gefunden. Von besonderer Bedeutung dabei war die ungemein rasche Verabschiedung und Annahme der neuen Kirchenverfassung. Durch sie wurde der durch die Einsetzung der Reichskommissare und ihrer Unterorgane über die preußische Landeskirche verhängte Ausnahmezustand beendet. Die Kommissare und Bevollmächtigten gaben ihre Vollmachten zurück. Die Selbstbestimmung der kirchlichen Organe ist wieder gewährleistet. Die rasche Erledigung der kirchlichen Verfassung ist darum zu begrüßen, weil durch ein Fortbestehen des Ausnahmezustandes beiden Partnern, sowohl dem Staat wie der Kirche, ernste Gefahren drohten. In einem Augenblick, wo Sammlung aller im deutschen Volk vorhandenen Kräfte ernstes Gebot der Stunde war, drohte ein Kulturkampf heraufzuziehen, von dessen Auswirkungen sich die wenigsten Menschen eine Vorstellung machen konnten. Diese Gefahr ist noch einmal abgewendet, und mit gespanntester Erwartung sieht man den für den kommenden Sonntag, den 23. Juli, angesetzten Kirchenwahlen entgegen. Die Wahl ist auf einen so kurzfristigen Termin anberaumt, um einen Wahlkampf mit seinen verbitternden und zerreißenden Auswirkungen unmöglich zu machen. Besonders freudig zu begrüßen ist die Absicht der Reichsregierung, die Wahl in Freiheit und Unparteilichkeit stattfinden zu lassen. Dazu ist ein besonderer Bevollmächtigter des Reichsministers des Innern bestellt worden mit der besonderen Aufgabe, durch rechtzeitiges Eingreifen alle Hindernisse zu beseitigen, die sich einem ungestörten und unparteilichen Verlauf der Wahl entgegenstellen könnten. Wie wir hören sollen die unmittelbar bevorstehenden Kirchenwahlen auch dadurch entpolitisiert werden, daß sich der umfassende und schlagkräftige Wahlapparat der NSDAP. nicht in die Kirchenwahlen einschaltet. Auch das gewaltige Propagandamittel des Rundfunks wird sicherem Vernehmen nach einer irgendwie gearteten kirchenpolitischen Wahlpropaganda nicht zur Verfügung stehen. Bei wirklicher Wahrung dieser Grundsätze wird die bevorstehende Wahl den tatsächlichen Willen der Gemeindeglieder ohne Hemmung und Druck zum Ausdruck bringen Aller Wahrscheinlichkeit nach werden in den Gemeinden weithin Einheitswahlen stattfinden, d. h. die Vertreter der Glaubensbewegung Deutscher Christen werden sich mit den anderen aufbauwilligen Elementen in den Gemeinden zusammenfinden. In welcher Verhältniszahl das geschieht, läßt sich nicht mit Bestimmtheit vorDer Bevollmächtigte für die Kirchenwahlen Fortsetzung auf Seite 2 Staatssekretär Pfundtner wurde vom Reichsminister Frick zum Bevollmächtigten für die am kommenden Sonntag stattfindenden Urwahlen in den evangelischen Landeskirchen ernannt. aussagen. In den Gemeinden Bielefelds, des Ravensberger Landes, ja in Westfalen werden auf Grund der geistlichen Bewegungen der letzten Zeit wirkliche Wahlhandlungen stattfinden, d. h. neben die Glaubensbewegung Deutscher Christen wird sich eine Bekenntnisfront:„Evangelische Kirche" stellen. Es ist mit Sicherheit zu erwarten, daß beide Gruppen mit tiefem sachlichen Ernst ihre Ziele den Gemeinden darlegen werden, daß um die innere Ausgestaltung der evangelischen Kirche mit wahrhaft geistlichen Mitteln unter Ausschaltung des parteipolitischen Apparates gerungen wird. Einer überaus zahlreichen Wahlbeteiligung darf man gewiß sein; geht es doch um die Grundlage der Kirche der Zukunft. Aus diesen Wahlen gehen mittelbar die übrigen kirchlichen Vertretungskörperschaften, vor allem die in der neuen Kirchenversassung vorgesehene Nationalsynode hervor. Schließlich sei noch auf zwei besonders wichtige Punkte für die am Sonntag bevorstehende Wahl hingewiesen: Jeder Wähler vergewissere sich bis zum kommenden Donnerstag nachmittag um 15 Uhr, ob er in der Wählerliste seiner Gemeinde verzeichnet ist. Ferner ist diesmal die Bestimmung getroffen, daß abwesende Wahlberechtigte ihre Stimme durch ein mit öffentlich beglaubigter Vollmacht versehenes Glied ihrer Ortsgemeinde abgeben lassen können. — hiller in Nürnberg Vorbesprechung über den Parteitag Nürnberg, 17. 7. Reichskanzler Adolf Hitler traf am Montag in Begleitung seines Stabes in Nürnberg ein. Der kurze Aufenthalt gilt einer Vorbesprechung für den in Nürnberg im September stattfindenden Reichsparteitag der NSDAP. Die Vorbesprechungen ergaben bereits die Festlegung einer Reihe von Richtlinien für die Abwicklung der gewaltigen Veranstaltung. In der Luitpoldhalle, die der Kanzler eingehend besichtigte, wird eine große Amtswaltertagung stattfinden. Hier wird der Führer zu den tausenden versammelten Amtswaltern aus dem Reiche sprechen. In der Halle wird eine riesige Lautsprecheranlage aufgebaut werden. Im Luitpoldhain wird der große Aufmarsch der SA und SS erfolgen. Um die gewaltige Heerschau auf diesem Platz zu ermöglichen, gab der Führer bereits bei seinem heutigen Besuch die grundlegenden Anweisungen. Der Reichskanzler besichtigte ferner das Stadion und das angrenzende Zeppelinfeld. Auf dem letzteren soll im Rahmen der Veranstaltungen ein großes Feuerwerk abgebrannt werden. Auf dem Zeppelinfeld verabschiedete sich der Kanzler von seinen fränkischen Führern und fuhr im Kraftwagen nach München weiter. * Anläßlich des 90. Geburtstages des ältesten deutschen SA=Mannes, Scharführer Georg Münzel(München), fand eine Feier statt, bei der auch Innenminister Adolf Wagner den Jubilar durch eine Ansprache auszeichnete. „Gemeinutz vor Eigennutz!“ ... sagt Roosevelt New York, 18. 7. In einer Rundfunkansprache äußerte Montag Präsident Roosevelt u.., allzuviele Amerikaner seien darauf aus, mit möglichst geringer Arbeitsleistung Geld zu verdienen. Es sei an der Zeit, daß jeder Amerikaner auf dieses der Einzelperson und der ganzen Nation schädliche Bestreben, etwas ohne Gegenleistung zu erhalten, verzichte. Jeder sollte sich klarmachen, daß ein befriedigender und sicherer Gewinn nur durch redliche Arbeit erlangt werden könne. Goddels speicht in Kanssunt Schlus von Seite 1 ist dieser Regierung gelungen, Steuererleichterungen zu schaffen, keine neue Lasten aufzuerlegen und trotzdem die Leistungen für die Armen und Aermsten nicht zu vermindern. Auch die Welt wird auf die Dauer an dem Ernst, mit dem diese Regierung ans Werk gegangen ist, nicht teilnahmslos vorbeigehen können. Hitler hat den aufrichtigen Willen zum Frieden der Welt. Wenn die Welt uns noch nicht versteht, so soll sie wenigstens Achtung haben vor der nüchternen Sachlichkeit, mit der wir unsere eigenen schweren Probleme zu lösen versuchen, ohne dabei bei anderen Staaten herumzubetteln und unsere Sorgen biedermännisch vor der Welt zur Schau zu tragen. Der aufrechte Stolz, mit dem wir mit unserer Not zu Hause selbst fertig zu werden versuchen, wird auf die Dauer bei den ehrlich Meinenden in anderen Völkern nicht ohne tiefen und nachhaltigen Eindruck bleiben können. Wenn diese Regierung— was vor ihr noch keine andere, selbst nicht eine vom Zentrum geführte, fertig brachte— sich eben anschickt, unverwischbare Klarheit zu schaffen zwischen dem Staat und den Kirchen und diese Klarheit in feierlichen Verträgen zu sanktionieren, so ist das ein Zeichen dafür, wie ehrlich sie um den Frieden im Lande selbst und in der Welt besorgt ist. Möge die ganze Welt einsehen, daß die deutsche Regierung und mit ihr das deutsche Volk nichts sehnlicher wünschen, als in Frieden und innerer und äußerer Ruhe seiner Arbeit nachzugehen und sich durch sie ihr tägliches Brot zu verdienen. Und gearbeitet haben wir: Vom Kanzler und Führer angefangen bis zum letzten Straßenkehrer. Zwar ruhen noch Millionen Hände, aber schon siebern sie danach, eingesetzt zu werden beim Neubau von Volk und Reich. Das ist es auch, was uns alle so glücklich macht: zu wissen, daß wir von der Liebe und vom Vertrauen des ganzen Volkes getragen sind, und daß das Volk bereit ist, mit uns zu schaffen und ans Werk zu gehen. Gibt es ein imposanteres Bild, als daß diese Nation, vor kurzem noch aus tausend Wunden blutend, nun ihr Schicksal in die Hand nimmt und mit dieser Not der Zeit auf ihre Art fertig zu werden versucht. Dafür gebührt dem deutschen Volk der ganze tiefgefühlte Dank der Reichsregierung, den ich hier, auch im Namen des Kanzlers und Führers, zum Ausdruck bringen möchte. Das deutsche Volk verdient es, daß man sich seiner annimmt und für seine Freiheit und sein Brot arbeitet und schafft. Mit seinem unbesiegbaren Lebenswillen wird es seines, Schicksals Herr werden. Es muß nur zusammenhalten und sich auf seine eigene Kraft besinnen. Mut und Selbstvertranen gehören dazu. Wenn die Nation weiter wie in den vergangenen sechs Monaten zusammensteht, wenn sie in Treue und Disziplin die Arbeit des Führers unterstützt und fördert, wenn sie vor der Größe der unser harrenden Aufgaben nicht zurückschreckt, dann wird uns das schwere Werk gelingen. Dann werden wir den verehrungswürdigen Feldmarschall und Präsidenten für die Hochherzigkeit seines Entschlusses und die tiese Weisheit, mit der er segnend die Hand über uns hält, einen besseren Dank abstatten, als durch Worte möglich ist: durch die Tat eines in allen Stämmen und Ständen geeinten deutschen Volkes, das vor der ganzen Welt wieder Ehre und Achtung genießt. Die Freihen der Niechemeahl Ein Erlaß des Bevollmächtigten Pfundtner Berlin, 17. 7. Der Bevollmächtigte des Reichsministers des Innern für die Ueberwachung der unparteitschen Durchführung der Kirchenwahlen erläßt folgende Bekanntmachung: 1. Die freie Wahl des Kirchenvolkes ist nach dem Wort des Herrn Reichskanzlers gemäß dem Reichsgesetz vom 14. Juli 1933 gewährleistet. 2. Die Tageszeitungen haben Anträgen der Kirchenbehörden auf Abdruck der amtlichen kirchlichen Bekanntmachungen über das Wahlverfahren zu entsprechen. 3. Der Bekanntgabe von Wahlaufrufen und Wahlartikeln der kirchlichen Wählergruppen stehen Bedenken nicht entgegen, sosern die Veröffentlichungen sich auf kirchlichem Gebiete bewegen und sich von verletzenden Angriffen freihalten. Unter der gleichen Voraussetzung steht der Vervielfältigung und Verbreitung von Flugblättern nichts im Wege. 4. Anträgen auf Zulassung öffentlicher kirchlicher Versammlungen, die der Vorbereitung der kirchlichen Wahlen dienen, ist mit tunlichster Beschleunigung zu entsprechen. Bei der Zulassung zur polizeilichen Sicherung der Versammlungen ist hinsichtlich aller Wählergruppen gleichmäßig zu verfahren. 5. Geldsammlungen für Wahlfonds der kirchlichen Wählergruppen sind im gesamten Reichsgebiet nicht zu beanstanden. Berlin, den 17. Juli 1933. Der Bevollmächtigte des Reichsministers des Innern: Pfundtner, Staatssekretär. Erklärung nationalsozialistischer Westfalens Im Blick auf die am 28. Juli stattfindenden evangelischen Kirchenwahlen verössentlichen nattonalsozialistische Pfarrer Westfalens folgenden Aufruf: 1. Die bevorstehenden Kirchenwahlen sind von entscheidender Bedeutung für die endgültige Gestaltung unserer evangelischen Kirche. Das verpflichtet uns zu einem freimütigen Bekenntnis. 2. Wir wollen mit unserem Führer Adolf Hitler Befriedung des evangelischen Kirchenlebens, um unserem Volk schwere religiöse Kämpfe zu ersparen. 3. Wir wollen nichts zu tun haben mit Kräften, die in Kirche und Staat reaktionäre Ziele verfolgen, sondern setzen uns ein für die neue im Glauben geeinigte Kirche im einig gewordenen Volk. 4. Wir grenzen uns ab gegen die Reichsleitung der„Deutschen Christen“ in Berlin, die durch ihre Kirchenpolitik das Bekenntnis der Kirche gefährdet, die unserem Führer nach seinen eigenen Worten am Herzen liegende innere Freiheit der Kirche bedroht und das Vertrauensverhältnis zwischen Kirche, Volk und Staat zu erschüttern geeignet ist. 5. Wir kämpfen wie bisher für eine wirkliche Glaubensbewegung im dritten Reich, durch die die Kirche aufhauend aus dem reformatorischen Bekenuknis und in wahrer Liebe zu unserem Volk arbeitet und das biblische Evangelium unverkürzt verkündigt. 6. Wir nationalsozialistischen Pfarrer bitten unsere Freunde, sich am kommenden Conntag für die Listen der Männer zu entscheiden, die in hingebendem Dienst an Kirche und Volk im Einne unseres Aufruses arbeiten wollen. Hamm, den 17. Juli 1933. gez.: Bollmann(Lüdinghausen), Hochdahl(Dortmund), Lindemann(Dortmund), Meinhold(Hersord, Möller(Sprockhövel), Müller(Münster), Niemöller(Bieleseld), Vogler(Welver), Voß(Herford), Winckler(Lünen),(weitere Unterschriften folgen). „Dr.“ Schäfer erschossen Im Frankfurter Stadtwald Frankfurt a.., 17. 7. Der aus der Boxheimer Dokumentenaffäre bekannte ehemalige Landtagsabgeordnete Schäfer, der sich fälschlicherweise als Doktor ausgegeben hatte, ist auf einer über einen Eisenbahnkörper führenden Brücke im Frankfurter Stadtwald erschossen worden. Die unbekannten Täter haben die Leiche dann über das Brückengeländer auf den Bahnkörper geworfen, wo sie früh morgens von der Polizei gefunden wurde. Die Leiche wies drei Schußwunden auf. Schäser gehörte einige Zeit der RSDAP. an, wurde später jedoch aus der Partei ausgeschlossen. Altes und neues Bauernium Abkehr von der bisherigen Siedlungspolitik Berlin, 17. 7. Das am 14. Juli 1933 vom Reichskabinett beschlossene Gesetz über die Neubildung deutschen Bauerntums ist von größter Wichtigkeit. Schon der Name des Gesetzes: Neubildung deutschen Bauerntums kennzeichnet die grundsätzlich neue Linie, die auf dem Gebiete der ländlichen Siedlung jetzt eingeleitet worden ist. Es sollen nicht mehr wie bisher jährlich einige tausend Siedler angesetzt werden, die auf ihrer Stelle nicht leben und nicht sterben können und sich als Staatsrentner fühlen, sondern auf dem Wege der Siedlung soll neues deutsches Bauerntum geschaffen werden. Es soll in Zukunft nicht mehr Bauern und Siedler, sondern nur noch freies, mit dem Boden festverwurzeltes altes und neues Bauerntum geben. Das Gesetz ist gewissermaßen die erste Antwort der Reichsregierung auf das erschütternde Ergebnis der Volkszählung, die das weitere Anhalten der Landflucht und das Anschwellen der Großstadtbevölkerung leider allzuklar gezeigt hat. Das neue Gesetz läßt den entschlossenen Willen der Reichsregierung erkennen, eine Fortsetzung dieses Prozesses nicht mehr zu dulden. Reichsernährungsminister Darré hat Walther Granzow(Schwerin) mit der Einleitung aller derjenigen Arbeiten beauftragt, die notwendig sind, um die Durchführung des Gesetzes vorzubereiten. Ihm zur Unterstützung beigegeben wurde als Sonderbeauftragter Kurt Kummer. Entsprechend den Anweisungen des Reichsinnenministers für die Beamten ist jetzt auch bei der Reichsbahn der deutsche Gruß(HitlerGruß) eingeführt worden. S wird die herrlich erfrischende Wirkung der ChlorodontZahnpaste und des hochkonzentrierten Chlorodont= Mundwassers überaus angenehm empfunden. Gepflegte weiße Zähne und reiner Atem sind überall und zu jeder Zeit eine Empfehlung. Chlorodont Tube 50 Pf., große Tube 80 Pf. auch in den kleinsten Orten erhältlich. Der Ueubau der kleichsvani Berlin, im Juli. Um Entwürfe für den notwendigen Erweiterungsbau der Reichsbank in Berlin, deren alter Bau nicht mehr zur Bewältigung ihrer Arbeiten ausreicht, zu erlangen, hat das Reichsbank=Direktorium einen Wettbewerb unter deutschen Architekten ausgeschrieben. Dieser Wettbewerb war deshalb mit besonderen Schwierigkeiten verknüpft, weil das alte Gebäude für den Architekten der Ausgangspunkt seiner Arbeit darstellte. Er mußte die Frage der Zusammenwirkung des Neubaues mit dem Altbau zunächst in Rechnung stellen, ohne die repräsentative Wirkung des Neubaues, die weder in allzu großer Höhenentwicklung noch in äußerlichem Beiwerk zu suchen war, aus den Augen zu verlieren. Die Anregungen des Wettbewerbs lagen in der städtebaulichen Eingliederung, der Grundrißbildung und dem äußeren Aufbau. Den vielfältigen Betrieb der Reichsbank in ein organisch gestaltetes Grundrißbild zu setzen, gelang keinem der beteiligten Architekten, von denen sechs Entwürse als baukünstlerisch hervorragende Leistung mit je 4000 Mark ausgezeichnet wurden. Als fachmännische Gutachter wirkten bei der Prüfung mit: Pros. Peter Behrens(Berlin), Prof. Paul Bonatz (Stuttgart), Ministerialdirektor Martin Kießling(Berlin), Oberbaudirektor Prof. Fritz Schumacher(Hamburg) und Staatskommissar Benno Kühn(Berlin). Die soeben herausgegebenen Gutachten über die preisgekrönten Entwürfe geben ein klares Bild von der geleisteten Arbeit. Von dem Entwurf Prof. Fritz Beckers von der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf heißt es in dem Gutachten, daß er in städtebaulicher Beziehung starke Anregungen bietet. Das neue Gebäude bildet zusammen mit dem Altbau, dem verlängerten Spreeflügel und der Hauptgebäudemasse eine lebendige Einheit. Prof. Ludwig Mies van der Rohe habe einen Grundgedanken, die Schaffung einer repräsentativen Kopfhalle von 15 Meter Breite, von der aus die drei Hauptkassenräume zugänglich seien, folgerichtig durchgeführt. Die Architekten Mebes und Emmerich gaben wertvolle Anregungen für die städtebauliche Eingliederung des Neubaues und den Anschluß an den Altbau. Leider stehen die gestalterische Durchbildung des Innern und die äußere Form nicht auf der gleichen Höhe wie der gesamte Baugedanke. Bei dem Entwurf der Dortmunder Architekten Pinno und Grund lobt das Gutachten die architektonische Haltung des Entwurfes, die klare Disposition des Grundrisses und die übersichtliche Abhängigkeit der beiden Kassenhallen von einer durchgehenden Eingangshalle. Der Entwurf der Architekten Pfeifer und Großmann(MülheimRuhr) hat nach dem Gutachten eine anregende Vorplatzlösung gefunden, die dem Neubau einen repräsentativen Eingang gibt und die gedankliche Verbindung mit dem Altbau erreicht. Schließlich findet die besonders klare und folgerichtige Gesamtanlage des Plans von Kurt Frick(Königsberg), die verdiente Anerkennung. Keiner der genannten Entwürfe wird zur Ausführung gelangen. Es soll eine Kompromiß=Lösung gefunden werden, bei der der Vorentwurf des Reichsbankbaubüros mit einem preisgekrönten Entwurf in einer Neubearbeitung verbunden wird. Die Gutachter brachten in ihrem Urteil die Bitte vor, einen der sechs bei der Prämiierung in der engeren Wahl verbliebenen Verfasser zur endgültigen Gestaltung des Ausführungsentwurfes als Mitarbeiter heranzuziehen. Hzg. Das Oestgelübde anno 1633 Jubiläums=Festspiel in Oberammergan Als Auftakt zum Jubiläumsjahr fand im Uebungstheater die Uraufführung des Jubiläums=Festspiels„Das Pest= und Passions= gelübde von anno 1683 zu Oberammergau“ von Leo Weißzmantel, Musik von E. Pabst(Hamburg) vor ausverkauftem Hause statt. Inhalt der Dichtung ist die Entstehungsgeschichte des Passionsgelübdes: wie ein Oberammergauer, den die Sehnsucht nach Frau und Kindern aus dem verseuchten Eschenlohe heim nach Oberammergau treibt, sich durchschmuggelt und dadurch die Pest einschleppt und wie durch ihn, durch die Vision, die er kurz vor seinem Tode hat, und die durch das Gelübde, alle zehn Jahre, bis zum jüngsten Gericht, das Leiden Christi in Oberammergau darzustellen, erfüllt wird, die Pest in Oberammergau wieder erlischt. Die Handlung ist in schlichter und eindringlicher Sprache, mit evischer Folgerichtigkeit und einer Szenenwirkung von filmischer Bildkraft durchgeführt. Georg Lang, auch der Spielleiter der Passion und Schöpfer der Idee und der ausgezeichneten Bühnenbilder, hat die Aufführung glänzend inszeniert. Von den bekannteren Passionsspielern hatte nur Melchior Breitsamter, der letzte„Pilatus“, eine tragende Rolle als Gemeindevorsteher. Von den übrigen Hauptdarstellern müssen hervorgehoben werden: Fridl Lang, der für den„Johannes“ Klara Mayr, die für die„Maria Magdalena“ der nächstjährigen Passionsspiele in Frage kommen dürften. Auch Josef Mayr, der ein sehr geeigneter Judasdarsteller wäre, und Anni Freisl, eine aussichtsreiche Anwärterin für die„Maria“, zeichneten sich besonders aus. Die Aufführung, die noch einige Kürzungen verdient, hinterließ, auch dank der sehr guten Musik und Chöre, einen tiefen Eindruck. E. I. Bildung einer„Gruppe Funkschaffende“. Um alle geistig Schaffenden am Deutschen Rundsunk einheitlich zusammenzufassen, wurden die Schaffenden der Rundfunksender und die Rundsunkkritiker in der„Gruppe Funkschaffende“ zusammengefaßt. Der Wiener Theaterdirektor Adolf Weiße gestorben. Der frühere Direktor des Wiener Deutschen Volkstheaters Adolf Weiße ist in Wien im 77. Lebensjahr gestorben. Er wirkte als Schauspieler in Kassel, Berlin und Köln und kam 1889 an das neu gegründete Deutsche Volkstheater in Wien, das er von 1902 bis 1917 leitete. Oswald Spengler ist vom Sächsischen Ministerium für Volksaufklärung im Einverständnis mit der Universität Leipzig der Vorschlag gemacht worden, den Lehrstuhl für Geschichte als Nachfolger Karl Lamprechts zu übernehmen. Spengler hat aber gebeten von einer Berufung abzusehen, weil eine akademische Tätigkeit ihn von den Arbeiten der nächsten Jahre zu sehr abziehen würde. Rulturpolitische Mitarbeit Staatskommissar Hinkel umreißt die Aufgaben der deutschen Presse Der Reichsorganisationsleiter des Kampfbundes für deutsche Kultur Staatskommissar Hinkel sprach am Montagabend auf der Berliner Gaupressetagung, der auch Vertreter nicht nationalsozialistischer Zeitungen und die Berliner Korrespondenten auswärtiger Blätter beiwohnten, über die kulturpolitische Mitarbeit der deutschen Presse im Kampfe des Nationalsozialismus. In diesem Kampfe, der in diesen Tagen und in den nächsten Jahren zu führen sei, sei an Stelle des sichtbaren Gegners und der liberalistischen Parteiformen ein unsichtbarer Gegner getreten. Die gesamte Arbeit müsse jetzt darauf gerichtet werden, die breiten Massen weltanschaulich zu erziehen, sie den Zug der nationalsozialistischen Bewegung nicht verstandesmäßig zu denken, sondern miterleben zu lassen. Der Vorsitzende des Landesverbandes Berlin im Reichsverband der deutschen Presse Hauptmann Weiß beschäftigte sich mit der Umgestaltung der Presseorganisation. Das Ziel, die Presse zu einem zuverlässigen Instrument des nationalsozialistischen Staatswillens zu machen, sei noch lange nicht erreicht. Das kommende Journalistengesetz werde absolut im Zeichen der neuen Zeit und der neuen Erkenntnis stehen. Der rein privatkapitalistische Verlegerstandpunkt früherer Jahre werde beseitigt. Der Journalist müsse so schreiben können, wie es nicht ein Privat= interesse, sondern das Staatsinteresse erfordere, eine verstärkte Verantwortlichkeit müsse Platz greisen; denn der Journalist sei der staatspolitische Vertreter eines neuen Staatsgedankens. . Agantsunen der Pal Schaffung von Obergruppen— Ergänzung der Rangordnung und der Dienstabzeichen Personalunion BrandenburgGrenzmark Kube komm. Oberpräsident der Grenzmark Schneidemühl, 17. 7. Der Oberpräsident von Brandenburg, Kube, ist jetzt gleichzeitig zum kommissarischen Oberpräsidenten der Provinz Grenzmark Posen=Westpreußen ernannt worden. Damit ist die Personalunion der beiden Provinzen Tatsache geworden. Dem Finanzgerichtsdirektor Dr. Bresgen(Hannover) ist die kommissarische Wahrnehmung der Geschäfte des Regierungspräsidenten in Schneidemühl und gleichzeitig auch die ständige Vertretung des Oberpräsidenten der Provinz Grenzmark Posen=Westpreußen übertragen worden. Ein Kreis ohne Arbeitslose Die Hilfe für den deutschen Osten Königsberg, 17. 7. Der zielbewußte Kampf gegen die Arbeitslosigkeit in Ostpreußen nach dem Plan des Oberpräsidenten und Gauleiters Koch hat schneller als erwartet zu bedeutenden Erfolgen geführt. Durch planvolle Arbeitsbeschaffung ist es in wenigen Wochen gelungen, in dem östlichsten Kreise der Provinz, im Kreise Pillkallen, die Arbeitslosigkeit völlig zu beseitigen. Darüber hinaus ist der Kreis in der Lage, in den nächsten drei Wochen weitere 1000 Arbeitslose aus anderen Kreisen zu übernehmen. Das Verbot der„Deutschen Zeitung“ Der Chefredakteur im Konzentrationslager Berlin, 17. 7. Zum Verbot der„Deutschen Zeitung" erfahren wir noch folgendes: Das Verbot der „Deutschen Zeitung“ auf drei Monate ist auf persönliche Anordnung von Ministerpräsident Göring erfolgt. Gleichzeitig hat der Ministerpräsident angeordnet, daß der verantwortliche Redakteur in ein Konzentrationslager gebracht wird. Zu diesen Maßnahmen hat sich der Ministerpräsident wegen eines Artikels veranlaßt gesehen, in dem behauptet wird, Balbo solle ein getaufter Iude sein. Diese Verleumdung stammt von der Wiener Presse und verfolgt den Zweck, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen dem deutschen und dem italienischen Volke zu untergraben. Der Ministerpräsident werde, so wird erklärt, auch in Zukunft unnachsichtig gegen jede Zeitung vorgehen, deren Inhalt geeignet sei, die außenpolitischen Beziehungen Deutschlands zu stören. Der frühere Bürgermeister von Langewiesen, Regierungsrat Worch, gegen den ein Disziplinarverfahren wegen grober Verfehlungen im Amt eingeleitet war, ist ins Ausland entflohen. Er soll sich in Prag aufhalten. Berlin, 17. 7. Die erhebliche Vermehrung der SA nach dem 30. Januar 1933 machte schon seit einiger Zeit eine Neuorganisation der SA notwendig, da der bisherige Organisationsrahmen schon lange als gesprengt gelten mußte. Während vor zwei Jahren in Deutschland sieben Gruppen der SA vorhanden waren, mußte in diesem Jahre fast jeden Monat eine Gruppe geteilt und Untergruppen zu Gruppen gemacht werden. Dadurch wurde die Organisation zu unübersichtlich, so daß eine weitere Gliederung der SA nach oben hin folgen mußte. Es sind nunmehr Gruppen zu Obergruppen zusammengeschlossen worden. Im ganzen gibt es acht Obergruppen, davon sieben in Deutschland, während die achte das Gebiet Oesterreich umfaßt. Die acht Obergruppen Obergruppe I steht in Königsberg in Pr. und umsaßt Ostpreußen; Führer ist Obergruppenführer Litzmann. Die Obergruppe II umfaßt Pommern, Mecklenburg und Schleswig=Holstein, das sind die Gruppen Pommern, Hansa und Nordmark; Führer ist Obergruppenführer Luyken (Stettin). Die Obergruppe III umfaßt Brandenburg, mit Ausnahme der nördlichen Kreise, die zu Obergruppe II gehören, den mittleren Teil der Grenzmark Posen—Westpreußen deren nördlicher ebenfalls zur Obergruppe II gehört, und beide Provinzen Schlesien; Führer ist Obergruppenführer Polizeipräsident Heines (Breslau). Die Obergruppe IV umfaßt die Gruppen Sachsen und Mitte, also den Freistaat Sachsen und die Provinz Sachsen; Führer ist der sächsische Ministerpräsident Obergruppenführer Manfred von Killinger. Die Obergruppe V steht in Frankfurt a. M. und umfaßt die Gruppe Thüringen, Westmark mit Koblenz, Trier und Pfalz, Saar, Hessen und Südwest, also die Provinz Hessen=Nassau, den Freistaat Hessen, sowie Baden und Württemberg; Führer ist Obergruppenführer Steinhoff(Frankfurt a..) Die Obergruppe VI steht in Hannover; sie besteht aus den Gruppen Nordsee, von der die Untergruppe Hamburg abgetrennt und zur Obergruppe II gekommen ist, Niedersachsen, Westfalen und Niederrhein; Führer ist der Obergruppenführer und Oberpräsident Lutze(Hannover). Die Obergruppe VII steht in München und umfaßt das Gebiet des Freistaates Bayern: Führer ist Obergruppenführer Major a. D. Schneidhuber(München). Die Obergruppe Vlll in Linz umsaßt den Freistaat Oesterreich. Neue Dienstgrade Das Anwachsen der SA hat auch die Einfügung von neuen Dienstgraden in dem bisherigen Aufbau notwendig gemacht. Der Aufbau ist jetzt folgendermaßen: SA=Anwärter(Rekrut), der nach sechs Monaten SA=Mann wird, nach dem SA=Mann kommt der Sturmmann, dann der Rottenführer und dann der Scharführer. Es kommt dann neu der Oberscharführer, nach dem Truppführer neu der Obertruppführer und nach dem Sturmführer neu der Obersturmführer und Sturmhauptführer, nach dem Sturmbannführer neu der Obersturmbannführer, nach dem Standartenführer und Oberführer neu der Brigadeführer. Ferner erhalten die Fahnenträger der Stürme und die Standartenführer die Bezeichnung Kornett neben ihrem sonstigen Dienstgrad. Die neuen Rangabzeichen Dementsprechend sind die Rangabzeichen ergänzt worden. Der SA=Anwärter trägt keinen Spiegel, sondern Kragenschnur in der Farbe der Gruppe. Der SA=Mann außer der Kragenschnur Spiegel in der Farbe der Gruppe, auf dem rechten Spiegel die Angabe seiner Formation, während der linke Spiegel frei bleibt. Der Sturmmann trägt auf dem kleinen Spiegel eine 5 Millimeter breite Litze, deren Mittelfaden in der Farbe des Spiegels gehalten ist. Der Rottenführer trägt zwei Litzen auf dem linken Spiegel, der Scharführer einen Stern, der Oberscharführer außer dem Stern noch eine Lipze, der Truppführer wie bisher zwei Sterne, der Obertruppführer außer den beiden Sternen noch eine Litze, der Sturmführer wie bisher drei Sterne, der Obersturmführer dazu eine Litze, der Sturmhauptführer dazu zwei Litzen, außerdem sind Spiegel und obeter Mützenrand der letzten Dienstgrade mit der Zweifarbenschnur der Gruppe umrandet. Der Sturmbannführer trägt wie bisher vier Sterne, ferner sind Kragen und Mützenrand und Spiegel mit silberner Schnur umrandet. Der Obersturmbannführer trägt zu den vier Sternen noch eine Litze. Vom Standartenführer ab wird das Rangabzeichen auf beiden Spiegeln getragen und keine Angaben der Formation mehr. Der Standartenführer trägt wie bisher auf beiden Spiegeln ein Eichenblatt, ferner sind Kragen, Spiegel und oberer Mützenrand mit silberner Schnur und der Mützenaufschlag mit der Zweifarbenschnur der Gruppe umrandet. Nleues vom Jage Reichspräsident von Hindenburg empfing am Montag Vizekanzler von Papen zum Vortrag über die in Rom geführten Verhandlungen und den Abschluß des Reichskonkordats mit der katholischen Kirche. * Bei verschiedenen Kasseler Freunden Scheidemanns wurden Haussuchungen abgehalten. Fünf Personen wurden festgenommen. In Bayern ist jetzt die gesamte Bauernschaft aus den Christlichen Bauernvereinen, dem Landbund und den NS.=Bauernschaften in einer einzigen Bauernorganisation, der Bayerischen Bauernschaft, unter dem vom Reichsernährungsminister Darré ernannten Landesbauernführer Staatssekretär Luber zusammengesaßt worden. * Der französische sozialistische Kongreß hat seine Arbeiten abgeschlossen. Die Abstimmungen haben aber nicht zu einer äußerlich in die Erscheinung tretenden Spaltung der Partei geführt. Aus diesem Grunde hat der Kongreß auch den Antrag auf Ausschluß von vier Abgeordneten abgelehnt. * Der handelspolitische Ausschuß der Weltwirtschaftskonferenz hat jetzt seinen Bericht fertiggestellt, der sich trotz einzelner Vorbehalte gegen Mengenbeschränkungen im Handel und gegen die Zollüberhöhungen wendet. In der Meistbegünstigungsfrage spricht sich die Mehrheit für Beibehaltung aus, während die Minderheit die Hindernisse der Meistbegünstigungsklausel in Krisenzeiten betont. Der Oberführer trägt die gleichen Abzeichen und ein zweiblättriges Eichenblatt, der Brigadeführer zu dem zweiblätterigen Eichenblatt noch einen Stern auf dem Spiegel. Der Gruppenführer außer der silbernen Schnur am Kragen, Spiegel, Mützendeckel und Mützenaufschlag ein dreiblätteriges Eichenblatt auf beiden Spiegeln, der Obergruppenführer trägt statt der silbernen eine goldene Schnur und auf dem Spiegel ein dreiblättriges Eichenblatt und einen Stern. Der Chef des Stabes eine goldene Schnur am Kragen, Spiegel, Mützendeckel, und Mützenaufschlag sowie auf beiden Spiegeln einen Eichenlaubkranz mit einem Stern. Die SA und SS tragen Achselstücke nur auf der rechten Schulter, während die Amtswalter der Politischen Organisation auf beiden Schultern Achselstücke tragen. Bis zum Obertruppführer besteht das Achselstück aus einer vierfach nebeneinandergelegten Zweifarbenschnur in der Gruppenfarbe, vom Sturmführer bis Obersturmbannführer eine vierfach nebeneinandergelegte silberne Schnur. Standartenführer und Oberführer tragen die Schnur in Silber geslochten und dreifach nebeneinandergelegt. Beim Brigadeführer bis Obergruppenführer sind je eine goldene und silberne Schnur nebeneinandergelegt und vierfach geflochten genäht. Der Chef des Stabes trägt außerdem auf dem Achselstück noch einen Stern. Während die Angehörigen der zu einer Gruppe gehörigen Farben den Spiegel in der Gruppenfarbe tragen, tragen die Angehörigen des Stabes rote Spiegel, die Angehörigen des Stabes der Obersten SA chamoisin=rote Spiegel. Die SAVerwalter(Geldverwalter und dergl.) hellblaue Samtspiegel und die Sanitätsführer hellviolette Spiegel. Präge Dir’s ein, es mUS von A Bleleteld, Ubernstrabe, SSil Dr. jur. Arnold Riedenklau Helga Riedenkau geb. Hölterhoff Vermählte Blelefeld, den 18. Juli 1933. Kastanlenstr. 3. Hermann Landwehr Bernhardine Landwehr geb Landwehr Vermählte Blelefeld, den 18. Juli 1933. Dornberger Straße 26. Kleine Familien-Anzeigen (Aus anderen Blättern entnommen) Verlobte: Lisst Martens und Adolf Herzle, Minden i. W.— Klara Wienke und Fritz Kröger, Versmold.— Lieschen Reineke und Paul Ramm, Detmold. Gestorden: Heinrich Wellige, 88., Orbke.— Ludwig Rohlsing, 79., Nordhemmern.— August Hülbrock, 80., Holtseld.— Hermann Wessel, 84., Heiden i. L. — Wilhelm Echterdiek, 63., Werl i. 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Neuwahl der Gemeindeverordneten in der Montag=Ausgabe dieses Blattes, deren allgemeine Bestimmungen auch für uns güttig sind, geben wir unsern Gemeindegliedern noch folgendes bekannt: Die wahlberechtigten Gemeindeglieder, die noch nicht in der Wählerliste eingetragen sind, werden ersucht, sich unverzüglich eintragen zu lassen. Die Liste wird am 20. Juli 1933, 15 Uhr, geschlossen Die Anmeldungen erfolgen mündlich oder schriftlich bei den Vorsitzenden der Presbyterien: in Heepen bei Herrn Pfarrer Kruse, in Ubbedissen bei Herrn Pfarrer Meyerstek, woselbst Vordrucke für Anmeldungen kostenlos zu haben sind. Wahlvorschläge sind spätestens dis zum 20 Juli 1933, 15 Uhr, bei den unterzeichneten Vorsitzenden der Presbyterten einzureichen. Zehn Unterschriften genügen. Ge sind zu wählen: für Heepen 40 Gemeindeverordnete für Abbedissen 83 Gemeindeverordnete Die Wahl fludet statt: in Heepen im Gemeindehause, von 11—16 Uhr, in Abbedissen im Gemeindehause v. 11—16 Uhr Abwesende Wahlberechtigte können ihre Stimme durch ein mit öffentlich beglaudigter Vollmacht versehenes Glied ihrer Ortsgemeinde abgeben lassen. In Abbedissen findet am Dienstag, den 18. Juli 1933, 20 Uhr, im Gemeindehause eine Wahlversammlung statt. Heepen, Ubbedissen, den 18. Juli 1983. Die Vorsitzenden der Preebpterien zugleich als Vorsitzende der Wahlauoschüsse: Kruse, Pfarrer Meyerstok, Pfarrer. Schlankheit erzielen Sie über Nacht durch äußerl. Einreiben ohne Hungertur. Auskunft kostenlos. Halle s. S. 107S Hauptpost, Schließfach 292 inseriert man am besten undvorteilhaftesten in den beliebten und weit verbreileten Nachrichten Nichtraucher in 8 Tagen. Auskunft ostenlos. Halle s. S. 119 A Hauptpost, Schließfach 292 urkirsch. 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Dus Vergleicheverfahren über das Vermögen des Weinhändlers Robert Jabrandt in vielefeld. Märk sche Str. 18, ist infolge Bestätidung des Vergleiche im Termin vom 11. Juli 1933 aufgehoben worden. Bielefeld, den 11. Juli 1938. Das Amtogericht. Wer über die in unserer Zeitung erschienenen Anzeigen mit dem Vermerk„Zuertragen in den Exped.“ schriftlich Auskunft wünscht, mun eine Preimarke beifügen. Westf. Neueste Nachrichten 528 49 Aus guten und beschädigten Maßanzügen, Hosen, Jacketts, Schuhen, Möbeln usw. Bedürftige Verbraucher warten darauf. Angebote nur bei ust. Boßz, Renteistr. 15. Hauptgeschäft: Herforder Straße 93. Verkauf von neuen und ebrauchten Möveln usw. billig. 1 aus kleinen, aber sicheren und laufenden Geschäften mit unserer neuen, der Zeit angepaßten Arbeitsweise. Redegewandter energischer Herr gesucht, der mit unserer heute besonders gefragten Speztalsache seine Existenz finden will Rafad!.-0. 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Juli 1933 Abulkonnnstanz für das Betriebsamt Die Stadtverwaltung setzt einen Buchprüfer ein# In Verfolg der bei dem Städtischen Betriebsamt vorgenommenen Prüfung und gestützt auf die für die Gemeinden und gemeindlichen Betriebe erlassene Finanzordnung hat der Magistrat beschlossen, beim Betriebsamt einen Prüfungsbeamten einzubauen, der dem städtischen Rechnungsamt untersteht. Dem Beamten obliegt die lausende Prüfung des Kassen= und Rechnungswesens, der Inventur und Bilanz und der Gewinn= und Verlustrechnung beim Betriebsamt, umfaßt also alle wichtigen Buchungs= und Geschäftsvorgänge. Diese der Stadtverwaltung und dem Magistrat direkt verantwortliche Nachprüfung wird unbeschadet der gesetzlich vorgeschriebenen Prüfung durch die kommunalen Wirtschaftsprüfer vor sich gehen. Mit der Arbeit wird der Vertragsbuchprüfer Feigenspan vom Finanz= amt Bielefeld beauftragt, der schon an der jetzt zum Abschluß kommenden außerordentlichen Nachprüfung hervorragend beteiligt war. Vertragsbuchprüfer Feigenspan gilt in Bielefeld als erste Autorität auf dem Gebiet der Buchprüfung und Bilanzkunde. Mit der Anordnung dieser regelmäßigen Ueberwachung der Betriebsamts=Geschäftsführung ist ein für allemal sichergestellt, daß die vom Betriebsamt erzielten Gewinne in einer dem städtischen Allgemeininteresse entsprechender Weise verwandt werden und daß in Zukunft Bilanzverschleierungen und Ansammlungen stiller, dem Zugriff der Stadtverwaltung entzogener Reserven unmöglich sind. Die neueingerichtete Stelle des Buchprüfers beim Betriebsamt wird sich, nach den Lehren der Vergangenheit zu urteilen, für die Stadt reichlich bezahlt machen. Neue Eiosaugpoftich Stadi. Fehldeirag um To8t d00 ult. Gernindeet Ueberwindung der Kassenschwierigkeiten wahrscheinlich Der städtische Finanzdezernent, Bürgermeister Budde, hat nach Ablauf des ersten Quartals des Rechnungsjahres 1933 eine Uebersicht über die voraussichtliche Gestaltung der städtischen Finanzen angefertigt, die deutlich den ganzen Ernst der kommunalen Finanzlage erkennen läßt, aber auch Zeugnis davon gibt, mit welcher Energie die Stadtverwaltung bemüht ist, wieder Ordnung in die Stadtkasse zu bringen. Auf Grund der bisherigen Feststellungen und vorsichtiger weiterer Kalkulationen ist für das Rechnungsjahr 1933 bei weiterer äußerster Sparsamkeit mit einer Wenigerausgabe von 1687000 RM. gegenüber dem Haushaltplan(Voranschlag) zu rechnen. Von dieser voraussichtlich einzusparenden Summe entfallen 850 000 RM. auf das Wohlfahrtsamt, 470 000 RM. aus den Schul man wahrscheinlich 30 000 RM. und außerdem in verschiedenen Positionen 10000 RM. einsparen können. Unter diesen Umständen würde sich der auf 3,7 Millionen RM. veranschlagte Fehlbetrag auf 1 989 000 RM. herabdrücken lassen. Nach der vom Finanzdezernenten vorgenommenen Einnahme= und Ausgabe=Kalkulation kann angenommen werden, daß für die Bestreitung der notwendigsten und dringendsten Aufgaben bis Ablauf des Rechnungsjahres Kassenschwierigkeiten nicht mehr entstehen werden. Natürlich sind mit diesen nur unter äußerstem Druck möglichen Einsparungen die finanziellen Schwierigkeiten der Stadt noch nicht behoben, zumal noch große Fehlbeträge aus früheren Jahren übernommen werden mußten. Der eiserne Wille des Finanzdezernenten, Ein Fischreiher für unsern Joo Seltener Gast Unser Zoo auf Olderdissen wird in diesen Tagen eine wertvolle Bereicherung erfahren. Ein junger Fischreiher ist angemeldet worden. Dieser junge Sprößling der in Deutschland schon ziemlich selten gewordenen Sippschaft der Fischreiher erfreute sich bis vor kurzem noch der goldenen Freiheit bei Carlshafen an der Weser. Dort in den Weserniederungen beobachtete das muntere Spiel der Alten mit ihrem ebenso wackeren wie wehrhaften Spröß ling unser Mitbürger, der Hausmeister der ersten Bürgerschule, Heinrich Kley. Es bedurfte freilich mancherlei Anschleichkünste, um das unerfahrene Reiherkind zu betören. Aber Geduld und Ausdauer führen noch immer zum Ziele. Unser künftiger Olderdissener Mitbürger hatte sich aus den luftigen Höhen seines Horstes allmählich in die tieferen Etagen herunterbegeben. Das sollte ihm zum Verhängnis werden, denn schon nahte unser Bielefelder Jägersmann. Aber den erblicken und wieder aufbaumen, war das Werk eines Augenblickes. Aber schon war auch unser Jäger hinter dem Langschnabel her und griff ihn trotz wütenden Protestes. Vorläufig ist der neue Gast bei dem städtischen Förster Hornberg in Pension, um aus seinem Wildlingsleben in die Anfangsgründe der„Zivilisation“ eingereiht und dann dem Zoo einverleibt zu werden.—11— Kein Polizeiknüppel mehr im Straßendienst Der preußische Minister des Innern hat verfügt, daß mit sofortiger Wirkung der Polizeiknüppel im Straßendienst von den Polizeibeamten nicht mehr zu tragen ist. Die Polizeiknüppel sind bei den Polizeirevieren und ebereitschaften bei der Landsägerei, bei den Abteilungsleitern unter Verschluß zu halten. Ihre ausnahmsweise Ausgabe bei außergewöhnlichen Anlässen wird der Gutheißung der Kommandeure oder Landjägerabteilungsleiter überlassen. Die Ueberfallkommandos können zunächst in der bisherigen Weise mit dem Polizeiknüppel ausgerüstet bleiben. Besuch aus Bremen Eine Polizeischule besuchte uns Die Bremer Polizeischule in Stärke von 160 Schupobeamten besuchte im Laufe des Montags in drei großen Autobussen unsere Leineweberstadt. Die hanseatischen Gäste nahmen die Sehenswürdigkeiten Bielefelds in Augenschein und verweilten besonders lange Zeit auf der Sparrenburg. Sie sprachen sich sehr anerkennend über die schöne landschaftliche Lage Bielefelds aus. Die Weitereise führt die Bremer Gäste über Münster nach dem Rhein. kendienst— Fortfall der Tilgungsraten und die verfahrenen Finanzen wieder zurechtzuZinssenkung— 14 000 RM. auf die allgemeinen rücken, berechtigt aber zu der Hoffnung, daß Unkosten, 50000 RM. aus die Gebäudeunterhaltung. Im Schulwesen vermindert sich der Sachaufwand um 15.000 RM., bei der Straßenunterhaltung wird in nicht allzuserner Zeit dieses trübe Kapitel einer in ihren Grundsätzen falschen und verhängnisvollen Finanzpolitik endgültig abgeschlossen werden kann. En guter Vorschtag Chrengeaft in der Spacrendurg Ein Beitrag zur Frage des Bielefelder Ehrenmals Zu dem Gedanken, den Bielefelder Gefallenen ein Ehrenmal zu errichten, äußert sich der Direktor der Handwerker= und Kunstgewerbeschule, Prof. Woernle, in folgendem sehr beachtenswerten Vorschlag: Der Gedanke, den im Weltkriege gefallenen Söhnen der Stadt Bielefeld ein Ehrenmal zu errichten, ist nun wieder aufgegriffen worden und wird in nicht allzuferner Zeit verwirklicht werden. Die Form des Denkmals wird vom Künstler auf dem Wege eines Wettbewerbes leicht gefunden werden, wenn erst die Platzfrage gelöst ist. Aber auch diese Frage ist neben praktischen Belangen von künstlerischer Bedeutung. Ein Mißgriff in der Platzfrage kann die künstlerische Wirkung völlig aufheben. Erfahrungen in der Art sind allzu häufig gemacht worden. So würde z. B. der Kesselbrink in seinen allzu großen Abmessungen und seinem architektonisch bedeutungslosen Rahmen einen gewaltigen Aufwand an Werkstoff erfordern, um überhaupt eine Wirkung zu erzielen. Das Denkmal würde höchstwahrscheinlich ähnlich wie die werden, die viele andere Städte bereits mit mehr oder weniger gutem Geschmack schon errichtet haben. Und doch hat Bielefeld in einem Bauwerk etwas Ursprüngliches, um das es beneidet wird, das von überall her gesehen wird, das jedem Wanderer, der auf Bielefeld zuwandert, als Ziel schon von weit her zuwinkt und das keine andere Stadt besitzt. Das ist seine Sparrenburg. Ein Vorschlag deshalb. Man weihe die Sparrenburg zum Ehrenmal und gebe ihr eine weihevolle Gedächtnisgruft in Verbindung mit den unterirdischen Gängen. Technische Schwierigkeiten sind mit geringen Kosten zu überwinden, die Wirkung wird um so größer sein. In München hat man eine Gruft künstlich hergestellt, Blumenlag für Blinde Unterstützt den Westfälischen Blindenverein Am Sonntag, 23. Juli, findet in allen Städten und Gemeinden der Provinz Westfalen ein„Westfälischer Blumentag für Blinde“ statt; dieser lenkt das Interesse der Oeffentlichkeit auf den Westfälischen Blindenverein und seine Arbeit. In einer Zeit tiefster vaterländischer und wirtschaftlicher Not, kurz nach dem Kriege gegründet, hat sich der Westfälische Blindenverein mit seinen 31 Ortsgruppen und rund 1500 erwachsenen blinden Mitgliedern zu einem wichtigen Faktor der Blindenfürsorge entwickelt. Die dem Verein satzungsgemäß gestellte und so kurz formulierte Aufgabe: „die wirtschaftlichen, sozialen und geistigen Interessen der Blinden zu fördern und seine in Not geratenen und arbeitsunfähigen Mitglieder zu unterstützen“, umschließt eine Fülle wertvoller und segensreicher Arbeit, die gerade heute notwendiger ist denn je. Den Kern der Fürsorgetätigkeit des Vereins bildet die produktive Arbeitsfürsorge. Daneben gilt es, dringende Notstände arbeitsunfähiger Blinder zu lindern, Rundfunkgeräte und Führhunde zu beschaffen, geeignete berufliche Ausbildung zu vermitteln, kurz überall dort helfend einzugreifen, wo die Not mit harter Faust an die Tür des Blinden pocht. Das Blinden=Alters= und Erholungsheim in Meschede bietet altersschwachen Blinden eine Stätte ruhigen Aufenthalts, und alljährlich finden hier viele in ihrer Gesundheit geschwächte blinde Männer und Frauen neue Lebenskraft und frischen Lebensmut. Möge deshalb der am kommenden Sonntag stattfindende Blumentag neue Mittel schaffen für die Durchführung der vielfachen Fürsorgeaufgaben des Vereins. Der Bielefelder Blindenverein als Ortsgruppe des Westfälischen Blindenvereins ist bemüht, dem Blumentag für Blinde zum Erfolg zu verhelfen. Auf seine Bitte hat sich Oberbürgermeister Dr. Prieß gern bereit erklärt, für die Stadt Bielefeld das Protektorat über die Veranstaltung zu übernehmen. Er wird durch einen Arbeits= und Ehrenausschuß unterstützt, dem folgende Damen und Herren angehören: Oberbürgermeister Dr. Prieß, Bürgermeister Budde, Polizeipräsident v. Werder, Superintendent Köhne, Pfarrer Schmidt, Pfarrer Pawlowski, Fabrikant Herbert Delius, Syndikus Sartorius, Syndikus Holzapfel, Prokurist Hermann Kandler, Dr. Waubke, Rechtsanwalt Koch, Studienrat Dr. Sauerländer, Stadtamtmann Holzapfel, Frau Rechtsanwalt Koch, Frau Thümmel, Frau, Lepper, Frau Dornbusch, Frau Halbrock, Ing. Werner Seydel, Kaufmann Siegfried Arronge. Wo kaufen Ehekandidaten? Verkaufsstellen für Annahme von Bedarfsdeckungsscheinen der Ehestandsdarlehen Reichsminister der Finanzen hat Richtlinien für die Gemeindebehörden zum Gesetz über Förderung der Eheschließungen erlassen. Diese Richtlinien enthalten auch die Bestimmungen, nach denen die Gemeindebehörscheinen der Ehestandsdarlehen bereit sind, zu die Vorbedingung in viel größerem Maße gleichsam als Geschenk von der Vergangenheit erhalten. Man ehre dieses Geschenk, indem man es den Helden weiht, man ändere nach außen gar nichts, sondern schaffe ein Heiligtum in seinem Innern. Dann ist die Dankespflicht der Stadt Bielefeld gegenüber ihren im Weltkriege gefallenen Söhnen erfüllt. Diese Zeilen mögen auf der Suche nach dem geeigneten Platz des Ehrenmals eine Anregung geben. Prof. Woernle. Westfälische Siedlungsdörfer in Ost und Nord Es sind noch Stellen frei Von der behördlichen Arbeitsgemeinschaft für Siedlungswesen in Minden=Ravensberg und Lippe wird uns mitgeteilt, daß trotz des geringen zur Verfügung stehenden Landvorrates die Ansiedlung westfälischer und lippischer Bauern im Norden und Osten unseres deutschen Vaterlandes rüstig vorwärtsschreitet. Drei große Besichtigungsreisen mit über 120 Teilnehmern wurden mit Autobussen in die ostdeutschen Siedlungsgebiete von Mecklenburg, Pommern, Brandenburg und Sachsen unternommen. Von Minden=Ravensberg und Lippe werden ganz oder teilweise in diesem Jahre besiedelt: 2 Güter in Mecklenburg, 1 Gut in Pommern, 4 Güter in Brandenburg, 1 Gut in Oberschlesien und einige Stellen in der Provinz Sachsen. Auf 5 Versammlungen von allen Siedlungsinteressenten in Herford seit End, April wurden die Unterlagen über die besichtigten Siedlungen eingehend besprochen, z. T. nach endgültigem Entschluß der Bewerber abgeschlossen. Auf einzelnen der Güter sind noch mehrere Stellen für Westfalen freigehalten, die bis zum Herbst besetzt werden müssen, um geschlossene Westfalen= und Lipperdörfer zu schaffen. Es handelt sich dabei z. T. um Stellen auf allerbesten Böden von 60—80 Morgen Größe. Eine erneute Besichtigungsfahrt nach Mecklenburg wird in kürzester Frist von der Arbeitsgemeinschaft veranstaltet werden. Anmeldungen zu der Reise sowie zur Besetzung der noch freien Stellen nimmt für das Land Lippe die Siedlerberatungsstelle bei der Landwirtschaftskammer in Detmold, für die Minden=Ravensberger Kreise die Geschäftsstelle des Evangelischen Siedlungsdienstes in Bielefeld entgegen. Billgoktesdienst Zur bevorstehenden Kirchenwahl Die beiden Pfarrer der Neustädter Marien= Gemeinde laden für Donnerstag, 20. Juli, 20 Uhr, in der Neustädter Kirche zu einem ernsten Bitt=Gottesdienst für die bevorstehende Kirchenwahl ein. * Einbruch im Gasthaus In den späten Abendstunden am Sonntag ist bei dem Gastwirt Langeworth, Detmolder Straße 168, ein Einbruch verübt worden, wobei dem oder den Tätern ein erheblicher Geldbetrag in die Hände gefallen ist. Bei der Tat hat ein Stuhl aus dem Restaurant Verwendung gefunden, der aus dem Saal herausgebracht worden sein muß. Da das Lokal am Sonntag gut besucht war ist es nicht ausgeschlossen, daß Gäste das Herausschaffen des Stuhles beobachtet haben. Personen, die zweckdienliche Angaben machen können, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei, Viktoriastraße 9, Zimmer 18 oder 20 zu melden. Belohnung wird zugesichert. verfahren haben. Zuzulassen sind danach nur solche Verkaufsstellen, die Möbel oder Hausgerät verkaufen. Unter Hausgerät sind alle Gegenstände zu verstehen, die mit Ausnahme von Kleidung und Wäsche zur Einrichtung eines Haushalts dienen. Als zulassungsfähige Verkaufsstellen kommen nicht nur offene Ladengeschäfte in Betracht, sondern auch solche Schreinereien und Handwerksbetriebe, die offene Ladengeschäfte nicht unterhalten. Nicht zuzulassen sind: Warenhäuser, Einheitspreisgeschäfte, Konsumvereine, Werkkonsumanstalten, Auktionatoren und Unternehmen, die diesen gleichgeartet sind, alle Verkaufsstellen, deren Inhaber nicht arischer Abstammung sind, alle Verkaufsstellen, deren Inhaber nicht die Gewähr dafür bieten, daß sie sich jederzeit rückhaltlos für den nationalsozialistischen Staat einsetzen. Altwarenhändler dürfen nur dann zugelassen werden, wenn sie auch neue Ware verkaufen. Fabrikgroßbetriebe, die keine offenen Verkaufsstellen unterhalten, dürfen als Verkaufsstellen nicht zugelassen werden, wenn sich am Sitz des Fabrikgroßbetriebes in genügendem Maße Schreinereien, sonstige Unternehmen des Handwerks oder Verkaufsstellen des mittelständischen Einzelhandels befinden. Theaterfrohes Bielefeld Bielefeld in der Besuchshäufigkeit an dritter Stelle einer Aufstellung des Statistischen Jahrbuchs deutscher Städte sind die Besucherzissern von 67 deutschen Stadttheatern zusammengefaßt. Bieleseld steht in dieser Reihe an dritter Stelle. Den günstigsten Platz nimmt Stettin mit durchschnittlich 85,4 verkauften von 100 verfügbaren Plätzen ein, ihm folgen Osrabrück mit 84,5 und Bielefeld mit 80,8 an Stammieter, Einzelbesucher und Theatergemeinden verkauften Plätzen ein. Zum Vergleich sei erwähnt, daß z. B. Hagen i. W. nur 87,7 Plätze von 100 absetzen konnte. Thoaler ais Gemeinschuftserieoms Reger Betrieb in der Deutschen Bühne Us.-Kriegsopfer in Bielefeld Vergünstigungen in Aussicht In der gutbesuchten ersten Mitgliederversammlung der Ortsgruppe Bieleseld des RS.= Reichsverbandes deutscher Kriegsopfer am Montag im Kuffhäuser teilte Vorsitzender Rose mit, daß zur Ortsgruppe die Stützpunkte Sieker, Hillegossen und Heepen gehörten und daß eine Einteilung in Zellen vorgenommen worden sei. Die Stadtverwaltung habe den Kriegsopfern fünf Räume in der Ritterstraße im früheren DBP.=Haus zur Verfügung gestellt; dorthin solle wahrscheinlich schon im nächsten Monat die Geschäftsstelle der Ortsgruppe verlegt werden. Weiter wurde mitgeteilt, daß den Bielefelder Erwerbslosen im kommenden Theaterwinter eine Loge und weitere Freiplätze angewiesen seien. Man bemühe sich jetzt um Vergünstigungen in den Kinos, auf Straßenbahnen und Autobussen. Bezirksobmann Göde(Bielefeld) gab bekannt, daß Mitte voriger Woche im Herrenhaus der Zusammenschluß aller deutscher Kriegsopfer in der„Nationalsozialistischen Kriegsopferversorgung" unter Reichsobmann Oberlindober erfolgt sei. Diesem habe der Reichsarbeitsminister den Auftrag erteilt, einen Entwurf für ein neues Versorgungsgesetz auszuarbeiten. Hierdurch würden die Kriegsopfer künftig die ersten Bürger des Staates und erhielten materielle Sicherstellung nach Maßgabe der Kassenlage des Reiches. Die Kriegsopferorganisation werde Anfang nächsten Jahres eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und regele die Rentenversorgung von sich aus als Behörde; sie werde wahrscheinlich in Kürze Hitler selbst unterstellt. Kamerad Grimm(Bielefeld) gab in seinem Referat über das Thema„Der Nationalsozialismus und die Kriegsopfer“ einen Ueberblick über das Nachkriegsschicksal der Kriegsopfer, die„manche Leute lieber in Zement auf einem Sockel wie am 29. jeden Monats am Postschalter hätten stehen sehen". Der Volkskanzler Hilter habe es als seine erste und heiligste Aufgabe betrachtet, seinen einstigen Kriegskameraden zu dienen und ihnen wieder zu Achtung und Ehre zu verhelfen. Bei dem Kriegsopfertreffen am 30. Juli in Dortmund wolle man den Soldatenschwur von 1914 dem Führer von 1933 erneuern. Vorerst habe Hitler die schlimmsten Härten beseitigt, u. a. die Renteneinstellung der Dreißigund Vierzigprozentigen verhindert. Nun ergehe der Appell der Kriegsopfer an Presse, Behörde und Aerzteschaft, die Belange der Kriegsopfer besonders zu versechten. Die Versammlung klang in einem„SiegHeil“ auf den Volkskanzler aus und wurde mit dem Lied der Deutschen und dem HorstWessel=Lied beschlossen.—3— Münzendiebstahl Bei einem Einbruch in der Hochstraße sind dem Täter 30 bis 40 Münzen in die Hand gefallen. Es handelt sich um Vorkriegs=Silbergeld, insbesondere auch um Krönungstaler. Weiter sind italienische, spanische und griechische Münzen entwendet worden. Vor Ankauf wird gewarnt. Zweckdienliche Angaben, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden, werden bei der Kriminalpolizei, Polizeipräsidium, Zimmer 18, entgegengenommen. In der kurzen Zeit ihres Bestehens hat die Theaterbesuchergemeinschaft„Deutsche Bühne" bereits Hunderte von Einzelanmel= dungen bekommen. Als Wirkung einer weitgreisenden Werbeaktion werden von Verbänden und Vereinen, besonders aus den Ortsgruppen und Organisationen der NSDAP. und anderen nationalen Gruppen jetzt auch Sammelanmeldungen übermittelt. Ein neuer Gedanke ist es wetter, die großen Firmen der Stadt und Umgebung zu veranlassen, für ihre Angestellten und Arbeiter eine Anzahl Plätze zu belegen, die dann unter der Belegschaft reihum gehen und z. T. von dieser mit finanziert werden. In dieser Weise haben bisher die Dresdner Bank, Gewerbebank, die Firmen Oetker, Buddeberg, Velhagen und Klasing Anmeldungen vorgenommen, um so gleichzeitig mit an dem kulturellen Wiederaufbau beizutragen. Es ist von Wert, daß sich die Inhaber größerer Firmen der Einsicht nicht verschließen, daß sie nicht nur für das materielle Wohl der ihnen anvertrauten Menschen verantwortlich sind. In dieser Zeit der Zerrissenheit durch das Vielerlei der geistigen und seelischen Genüsse muß in der städtischen Bühne ein Ort der Besinnung und Sammlung geschaffen werden. Die Leitung hat nun den Spielplan für den Winter veröffentlicht. Bedenkt man, daß der Preis von 95 Pfennig für einen Theaterbesuch an sich schon außerordentlich gering ist, so erscheint dieser Betrag geradezu lächerlich, wenn man in Betracht zieht, daß man für diesen Preis auch eine Vorstellung der großen Oper, sogar die„Meistersinger" sehen kann. Das ist aber auch nur möglich, wenn sich restlos alle Bielefelder, die ein Abonnement im Thater nicht aufbringen können, zur Besuchergemeinschaft„Deutsche Bühne" anmelden. Sie soll zu einer großen Gemeinde werden, die ganz besonders das Gemeinschaftserlebnis im Theater pflegt. Auch bei anderen kulturellen und künstlerischen Veranstaltungen der Stadt sollen die Mitglieder der Deutschen Bühne Vergünstigungen erhalten. Verhandlungen darüber sind mit den in Frage kommenden Stellen angeknüpft worden. Ebenfalls sind Verhandlungen mit der Reichsbahn ausgenommen worden, um für die auswärtigen Besucher einen verbilligten Fahrpreis zu erzielen. Es sei auch noch einmal darauf hingewiesen, daß für körperlich Behinderte, besonders Kurzsichtige, Schwerhörige und Beinamputierte die drei ersten Reihen im Sperrsitz freigehalten werden. Das Rollsystem ist so eingeteilt, daß zur besten Platzgruppe die Sperrsitzreihen—14 und der 1. RangMitte 1. und 2. Reihe gehören. Die mittlere Platzgruppe umfaßt die 4 letzten Reihen im Sperrsitz, die 3 letzten Reihen im 1. Rang und die 4 ersten Reihen im 2. Rang, außerdem die Seitenplätze des 1. Ranges. Zur dritten, weniger guten Gruppe gehören sämtliche übrigen Plätze, dazu aber auch die Logen. Es ist also selbst bei dieser Gruppe, die man bei musikalischen Aufführungen nicht einmal als schlecht bezeichnen kann, jedem, der sich früh genug in der Geschäftsstelle einfindet, möglich, noch einen guten Platz zu bekommen, etwa in der Loge oder im 2. Rang vorletzte Reihe. Der Volksbühnenverband(Freie Volksbühne) ist jetzt geschlossen zur Deutschen Bühne übergetreten. Der Bühnenvolksbund hatte seine Auflösung schon vor einiger Zeit beschlossen. Damit steht die Besuchergemeinschaft„Deutsche Bühne" als einzige Organisation da, die dem deutschen Theaterbesucher das Gemeinschaftserlebnis im Theater zum billigsten Preise vermitteln will. Die Geschäftsstelle der Deutschen Bühne, Viktoriastraße 2, Fernsprecher Nr. 6000, gibt über alle weiteren Fragen bereitwilligst Auskunft. Aus der Bewegung Kampfbund des gewerblichen Mittelstandes Am Sonntag, 28. Juli, findet in Münster eine große Kundgebung des Kampfbundes des gewerblichen Mittelstandes, Gau Westsalen=Nord, statt. Der Reichskampfbundführer, Pg. v. Renteln, der auch der Führer des„Reichsstandes des deutschen Handels“ ist, hat das Hauptreferat übernommen. Deshalb ist mit einer zahlreichen Beteligung auch aus Bieleseld zu rechnen. Die Kreisleitung Bieleseld des Kampfbundes des gewerbl. Mittelstandes beabsichtigt mit städtischen Omnibussen die Fahrt nach Münster zu machen. Abfahrt Sonntag, 7 Uhr, ab Hotel zur Post(Jahnplatz). Das Fahrgeld hin und zurück beträgt 3.4. Anmeldungen beim Kreiskampfbundführer Pg. Zarnitz, Jöllenbecker Straße 1(Bahnhofdrogerie) bis spätestens Donnerstag früh erbeten. In Münster ist folgendes Programm vorgesehen: 10 Uhr Feldgottesdienst auf dem Hindenburgplatz, 10 Uhr 30 Min. Fahnenweihe durch Reichskampfbundführer Pg. v. Renteln, 11 Uhr 30 Min. Domplatz=Kundgebung, 16 Uhr Anmarsch zum Hindenburgplatz und anschließender Propagandamarsch, 18 Uhr Große Kundgebung im Schützenhof mit Vorträgen Dr. von Rentelns und anderer namhafter Führer der N....., 20 Uhr 30 Min. Deutscher Abend im Schützenhof. Gleichzeitig wird bekanntgegeben, daß Ende Juli in Bielefeld eine große öffentliche Kundge bung des Kampfbundes d. g. M. der Kreise Bieleseld=Stadt und Bielefeld=Land stattfindet. Kreistag der NSDAP. Bielefeld=Land. Am Mittwoch, 19.., 20.15 Uhr, veranstaltet die NSDAP. des Landkreises Bielefeld ihren 1. Kreistag in der Bielefelder Ausstellungshalle. Es sprechen Reichsstatthalter und Gauletter Dr. Meyer, Stadtverordneter Irrgang, M. d.., und Kreisleiter Dr. Löhr. Militärmusik und gesangliche Darbietungen umrahmen die Veranstaltung. Die Brackweder Parteigenossen und Brackweder Mitglieder der RSBO., der NS=Beamtenschaft, des Kampfbundes s. d. gewerbl. Mittelstand, der NSFrauenschaft usw. marschieren um 18.30 Uhr ab Marktplatz Brackwede. Glaubensbewegung„Deutsche Christen“ Die Glaubensbewegung„Deutsche Christen“ Kreis Bielefeld ladet zu einer Mitgliederversammlung ein, die am Mittwoch, 19. Juli, 20¼ Uhr, im Handwerkerhaus(Erholung), Papenmarkt stattsindet. Erscheinen aller Mitglieder ist mit Rücksicht auf die bevorstehende Kirchenwahl dringend erforderlich. Wahrscheinlich findet am Donnerstag noch eine große Kundgebung statt, bei der ein namhafter Vertreter der Glaubensbewegung sprechen wird. Die Kirchenwahl Der Wahlausschuß der Glaubensbewegung „Deutsche Christen“ für die Kreissynode Bielefeld teilt uns folgendes mit: Am Sonntag, 23. Juli, von 11 Uhr vormittags bis 18 Uhr abends finden die Neuwahlen der Gemeindeverordneten der evangelischen Kirchengemeinden statt. Jeder evangelische Christ hat die Pflicht, sich sofort zu seinem zuständigen Gemeindeamt zu begeben, um festzustellen, ob er bereits in die Wählerliste eingetragen ist. Wer noch nicht eingetragen ist, hat dies sofort zu beantragen. Die Anmeldefrist für die Eintragung in die Wählerliste läuft am Donnerstag, 20. Juli, 15 Uhr ab. Später abgegebene Anmeldungen haben für diese Wahl keine Gültigkeit. Es genügt, dem Gemeindeamt die schriftliche Anmeldung sofort hereinzugeben, da mit einem ziemlichen Andrang bei der Einsicht der Wählerlisten zu rechnen ist. Das Wahlbüro der Glaubensbewegung „Deutsche Christen“ der Kreissynode Bielefeld befindet sich Breite Straße 38(Fernsprecher 3525 Amt Bielefeld). Wahlauskünfte sind ebenfalls zu erholten in Brackwede, Kampstraße 10(Fernsprecher Amt Bielefeld 5483). et Abschlußprüfung an der Handwerkerund Kunstgewerbeschule Unter dem Vorsitz des Regierungsrats Elschenbroich, des gewerbetechnischen Reserenten bei der Regierung in Minden, fand am Freitag die staatliche Abschlußprüfung an der Handwerker= und Kunstgewerbeschule in den Fachabteilungen für Innenarchitektur, Dekorationsmalerei, Bildhauerei und Werbegrafik statt. Sechs Schüler haben die Prüfung bestanden. Seit Einrich= tung der staatlichen Abschlußprüfungen an der Handwerker= und Kunstgewerbeschule bestanden im ganzen 55 Tagesschüler und Schülerinnen diese Abschlußprüfung. * Zusammenstoß Am Montag gegen 18 Uhr stießen Ecke Hindenburg= und Brüderstraße ein Radfahrer und zwei Motorradfahrer zusammen. Das eine Motorrad wurde leicht beschädigt, der Fahrer erlitt leichte Verletzungen an der linken Hand und am linken Schienbein. Vereine und Veranstaltungen Ummelmanns Hof: Am Mittwoch, 19.., um 16 Uhr großes Kinderfest. „Zur schönen Aussicht": Mittwoch großes Kindersest. Universum zeigt den Luis=Trenker=Film:„Das Geheimnis von Zermatt“(Der Sohn der weißen Berge) mit Luis Trenker und Renate Müller in der Hauptrolle. Großes Beiprogramm und die Usa=Tonwoche. Witterungsbericht vom 18. Juli 1933 Mitgetellt von F. Böckelmann Wwe. Niedrigster Thermometerstand in der Nacht+ 11° C. Thermometerstand um 9 Uhr vormittags+ 15° C. Barometer: 757 mm. Wind: SW. Himmel: bedeckt. Niederschläge am 17. Juli: 0,8 mm. Aussichten für Mittwoch: Meist stärker wolkig mit zunehmender Regenneigung. Etwas wärmer. Um Südwest schwankende Winde. 42 Sis einschließl. 4. August: RatoiRmnal-Verkach in der Obernstraße BIaUTEISCK Originalroman von Hans Hirthamer Ucheberschstsrecht durch Verlag Oeker Heister, werdau-ss. Mscheruet verbeten 17) Der Spaziergang brachte die wunderbarsten Erlebnisse. Zuerst besah sich Jenny die paar Schaufenster, die der Ort aufwies und die mit rührender Unbeholfenheit ausgeschmückt waren. Ach, daß die Leute gar nichts von der Kunst der Werbung verstanden! Fast verspürte sie Lust, den kleinen Kaufladen zu betreten und den Leutchen zu zeigen, wie man seine Waren ins rechte Licht setzte. Ah, das Postamt war ganz neu erbaut! Das mußte man sich ansehen. Jenny benützte die Gelegenheit, einige Briefmarken zu kaufen, und betrat den Schalterraum, wo ein junger Mann hinter einem Schalterfenster sie sogleich neugierig musterte. Dann— mit einer überraschenden Schnelle des Entschlusses— stand sie in der Fernsprechkabine und nahm, ohne sich zur Besinnung Zeit zu lassen, den Hörer ab. „Kann ich mit dem Nürnberger Fernamt verbunden werden?" hörte sie sich zu ihrer eigenen Ueberraschung sagen.„Nein, keine Fernverbindung, ich möchte vom Amt eine Auskunft haben.“ Sie wartete, den Hörer am Ohr. Fetzen eines Gespräches klangen auf, dann meldete sich das Fernamt in Nürnberg. Jenny fühlte plötzlich ihr Herz heftig schlagen. Es schien ihr, als sei sie unterwegs auf einer Reise, unmittelbar vor dem ersehnten Ziel. „Ja, bitte, Fräulein, ich möchte eine Auskunft haben. Ich führte gestern abend gegen sechs Uhr von dem Anschluß Nürnberg 911 aus ein Ferngespräch. Könnte ich, bitte, erfahren, mit welchem Ort und welcher Nummer ich verbunden war?" Doch, das sei wohl festzustellen, erwiderte die Beamtin, aber es dauere eine Zeit, vielleicht zehn Minuten. Mau werde anrufen. Jenny verließ die Kabine und setzte sich auf eine Bank, die unter dem Fenster aufgestellt war. Sie befand sich in einem Zustand hindämmernder Gedankenlosigkeit. Wie kam sie eigentlich dazu, solche Geschichten zu machen? Sie hatte es doch gar nicht tun wollen. Zwar hatte sie beim Frühstück einen Augenblick mit dem Gedanken gespielt, aber es war ihr damit doch nicht Ernst gewesen. Ehe noch die angegebene Zeit verstrichen war, kam die Auskunft des Fernamtes. „Das gestern abend sechs Uhr zwölf von Nürnberg 911 geführte Ferngespräch war mit Berlin Amt Königsstadt 8823 verbunden.“ „Berlin Königsstadt 8823!“ wiederholte Jenny aufmerksam. Noch bevor sie das Gespräch bezahlte, hatte sie die Handtasche aufgerissen, den Füllhalter zur Hand genommen und die Nummer auf den Umschlag von Paul Märckls Brief geschrieben. Sie verließ das Postamt in seltsamer Verwandlung. Alles Schwere, Bittere war von ihr gefallen. Gleichsam verjüngt trat sie in ein neues, heiteres Leben ein. Jetzt hatte sie ja den Schlüssel, das geheime Kennwort, das ihr das Tor öffnete. Nun brauchte sie nur anzurufen, dann war er da, sie konnte ihn hören, mit ihm reden, konnte seinen Namen, seine Adresse erfahren. Aus dem spukhaften Phantom wurde ein warmblütiger, lebender Mensch. Auf dem Kirchplatz war Markt. Jenny kaufte sich eine Tüte voll Aepfel und begann sogleich, während sie langsam den Heimweg antrat, von den wohlschmeckenden Früchten zu knabbern.——— Die Abfahrt wurde von einem Tag zum andern verschoben. Jenny fühlte sich so glücklich in der friedlichen Geborgenheit des kleinen Ortes, daß sie mit geheimer Angst an den Tag dachte, der sie aus dieser Beschaulichkeit in die Bitternis des Lebens hinauszwang. Jenes Ferngespräch nach Berlin würde ja wohl niemals angemeldet werden. Nein, so weit vergaß sich Jenny Prenner nicht, wenigstens jetzt noch nicht. Später vielleicht, wenn sie gesiegt, wenn sie ihr Leben erobert hatte, konnte sie den Fremden anrufen und ihm für seine Hilfsbereitschaft danken. Aber bis dahin würde er wohl die Geschichte schon vergessen haben. Immerhin, das Wissen um sein Dasein gab ihr Kraft, einen sieghaften Mut, frohe Kampfbereitschaft. Wahrhaftig, so oft Jenny Prenner an dem kleinen Kaufhaus vorüberging, mußte sie sich über das alberne Schaufenster ärgern. Es wäre eine hübsche Idee, sich einmal als Dekorateurin zu versuchen. Vielleicht, wenn sich ihr Talent erwies, gab es da für später eine Möglichkeit des Verdienstes. Und eines Tages betrat Jenny den Laden, kaufte einige Kleinigkeiten und verlungte dann den Chef zu sprechen. Aus einem anliegenden Büro kam ein netter alter Herr von behäbigem Aussehen. Er hörte sich Jennys ungewöhnliches Angebot schmunzelnd an. „Aber warum nicht, liebe Frau?“ lachte er. „Wenn es Ihnen Spatz macht, ich habe nichts dagegen.“ einzige Verkäuferin, ein unansehnliches Mädchen mit einer gewaltigen Brille, machte große Augen, als sie hörte, was geschehen sollte. Jenny hatte schon den Hut abgelegt.„Kann ich vielleicht eine Schürze haben?" bat sie, und dann machte sie sich mit Feuereifer an die Arbeit. Die Verkäuferin half ihr zunächst das Fenster ausräumen. Dann wurden der Boden und die Seitenwände mit einem goldgelben Stoff austapeziert. Hernach ging es an den Aufbau der neuen Dekoration. Jenny kniete am Fenster, hatte die Aermel des Kleides aufgekrempelt und war eben im Begriff, die neuesten Hutmodelle in kühner Anordnung zur Geltung zu bringen. Da bemerkte sie aufblickend, daß ein Herr vor dem Fenster stand und ihr wohlgefällig zuschaute. Für einen Augenblick war sie peinlich überrascht, aber die Komik der Situation zwang sie alsbald zum Lachen. Der junge Mann da draußen mit seinen geckenhaften Knickerbockers hielt sie wohl für ein kleines Ladenmädchen. Als sie neugierig den Kopf hob, um neben den nicht gerade außergewöhnlichen Beinen auch das dazugehörige Gesicht in Augenschein zu nehmen, nahm der Gaffer die Mütze ab und zwinkerte ihr lustig zu. Das war ja nun eine Dreistigkeit! Jenny drohte ihm mit dem Finger und drehte ihm den Rücken zu. Aber diese offensichtliche Abweisung machte auf den unternehmungslustigen Kavalier nicht den geringsten Eindruck. Er ging im Gegenteil zum Generalangriff über und kam kurzerhand in den Laden. Das Mädchen mit der Hornbrille fragte nach seinen Wünschen. „Ich möchte von dem Fräulein im Schaufenster bedient werden", forderte der junge Mann. Das Mädchen erschrak und wollte Einwendungen machen, aber er schnitt ihr mit einer abweisenden Geste das Wort ab.„Wer ist hier Kunde, Sie oder ich?“ knurrte er. Jenny, die jedes seiner Worte gehört hatte, war inzwischen herangekommen. (Fortsetzung in der nächsten Nummer.] G* Tour de France Speicher voraussichtlich Sieger „Die Tour de France ist so gut wie entschieden. Auf ver 18. Etappe Tarbes=Pau(185 Kilometer) kam Soh#en Pyrenden bei der Ersteigung der über Meter in die Höhe ragenden Col ou Tourmalet und Col'Aubisque wohl zu der erwarteten Sprengung des Feldes, aber der Spitzenreiter Speicher traf mit der Kopfgruppe am Ziel ein, 19 daß er weiterhin im Besitz des gelben Trikots vieim. Die restlichen Etappen bis Paris bieten keinerlei Schwierigkeiten, so daß Speicher bei glattem Verlauf wohl gewinnen dürfte. Etappensieger wurde im Spurt nach einer Fahrzeit von:00:23 der Italiener Guerra vor Speicher, Martano, Level, Fayolle, Magne und dem Bergspezialisten Trueba. den drei Deutschen hielt sich der Berliner Geyer wieder am besten, er verlor allerdings acht Minuten Zeit und belegte in:08:01 einen guten 12. Platz, während seine Landsleute Stöpel und Thierbach noch weiter zurück endeten. Der Radsport am Wochenende stand im Zeichen zahlreicher Meisterschaftskämpfe auf Bahn und Straße. Das recht umfangreiche Programm erfuhr einige wenige Einbupen; die in Krefeld und Singen vorgesehenen Bahnrennen ftelen dem Regen zum Opfer und mußten auf neue Termine verlegt werden. In Deutschland stritten auf der Berliner Olympiabahn die Nachwuchs=Dauerfahrer um die Siegespalme. Rud. Wolke war der beste Mann und siegte im Gesamtergebnis vor FacklamHannover und Stock=Berlin. Auf der Bahn in Herzogenrath holte sich die ausgezeichnete Berliner Mannschaft Funda=Maidorn ein Dreistundenrennen vor den Holländern van Hout=Bluggen. Den Titel eines belgischen Stehermeisters holte sich in ntwerpen nach schönem Kampf Henri Wynsda u vor Thollembeck und dem alten Linart. Auf der Pariser Prinzenparkbahn entthronte Lucien Michard den vorjährigen französischen Fliegermeister Gérardin, und Lacquehay holte sich erwartungsgemäß die Stehermeisterschaft vor seinem Landsmann Grassin. In einem weiteren 100=KilometerDauerrennen starteten die beiden Deutschen Möller und Metze, die sich jedoch mit dem vierten bezw. dritten Platz hinter den punktegleichen A. Wambst und Weltmeister Paillard begnügen mußten. Auf der Landstraße ist in erster Linie die deutsche Mannschaftsmeisterschaft über 100 Kilometer in Dresden zu nennen, die WandererChemnitz mit der Mannschaft Hanke, Funke, Thoß, Schulze, John und Hertwig in der neuen Rekordzeit von:30:47,6 vor dem Titelverteidiger Grün=Weiß Berlin gewann. Grün=Weiß war mit :31:00 gleichzeitig Rekordhalter.— Berlin— Rheinsberg— Berlin(160 Kilometer) gewann der=Fahrer Heidel in:35:22, und der Verbands=Straßenpreis von Bayern(210 Kilometer) wurde eine Beute des Müncheners Michael Schmid in:49:28. Berliner Siege gab es beim Straßenpreis von Zerbst(155 Kilometer), den Wölkert in:21:46,6 vor Bartholomäus gewann, und im Rennen Hannover—Bremen — Hannover durch Bosse in:49:00 vor Twiehaus(Hannover). Schwimmfest in Getmold Eiwas vol. der Loioltathlotik Dem Höhepunkt der Salson entgegen SV. Schildesche 1922 erringt vier Siege Ungefähr zehn Kilometer westlich von Lübbecke liegt am Mittelland=Kanal das kleine Städtchen Getmold. Es ist geradezu erstaunlich, mit welcher Begeisterung der Schwimmsport in den Reihen der dortigen Landbewohner ausgenommen wird. Die erste schwimmsportliche Veranstaltung in Getmold, aufgezogen von dem erst kürzlich gegründeten „Schwimmverein Getmold“, brachte vollen Erfolg. Eine kaum zählbare Zuschauermenge umlagerte beide Ufer des Kanals. Tadellos organisiert und vom Wetter einigermaßen begünstigt hinterließ die Veranstaltung den besten Eindruck. Nicht weniger als neun Gauvereine waren erschienen, um in edlem Wettstreit miteinander zu kämpfen. Manch harter Zweikampf begeisterte die Zuschauer und gab Veranlassung zu Anfeuerungsrufen. Leider wurden die Wettkämpfe durch den sehr starken Wellengang in der Schwimmbahn nachteilig beeinflußt. Wenn trotzdem der Schildescher Schwimmverein aus den vielen Wettkämpfen vier sichere Siege nach Hause bringen konnte, so ist das ein Beweis für die unermüdliche Breitenarbeit, die in der letzten Zeit in dem Verein geleistet worden ist. So konnte der jugendliche Jensen im Jugendkraulschwimmen Klasse I mit der nicht sehr guten Zeit von 1,14,5 Minuten Sieger werden. Im gleichen Rennen in der Klasse IIl wurde Schürmann mit der Zeit von 1,36 Minuten Zweiter. Das Mädchenbrustschwimmen über 50 Meter gab ein unerwartetes Ergebnis. Fräulein Heusing von Waldegg(Herford) schwamm die 50 Meter in der glänzenden Zeit von 45,5 Sekunden Anni Schäfferling(Schildesche) wurde Zweite mit der Zeit von 55 Sekunden. Zum Schluß wurde dann noch eine Lagenstaffel 3X100 Meter mit der Besetzung Tönsing, Jensen und Schürmann gewonnen. Zeit 4,48 Minuten. e. Cielefelder Schwimmer fahren über Land Ein Flasko in Enger, Volksfest in Lenzinghausen Auf ihrer zweitägigen Tournee durch die nähere heimatliche Umgegend war die Sportmannschaft des Ersten Bielefelder Schwimmvereins am Sonnabend in der alten ehrwürdigen Stadt Enger der Rubestätte des Sachsenkönigs Wittekind, zu Gast. Leider war der Werbeausschuß in Enger nicht mit der nötigen Intensität ans Werk gegangen, um für ein volles Bad zu sorgen. Als am Abend die Wettkämpfe und humoristischen Einlagen mit einer internationalen Besetzung von„Liberianegern" und„sapanischen Feuerfreisern“, eröffnet wurden, mußte man die Zuschauer fast suchen. Nach einigen Schauschwimmen von Schwimmern des Bielefelder Schwimmvereins traten die schon vor Schreck über die geringe Zahl der Zuschauer fast wieder weißgewordenen„LiberiaDie Sommerpause für den Wettspielbetrieb ist nun bald zu Ende, und dann kommt alljährlich die Zeit, wo sich die Besten der Leute von der Aschenbahn zur Titelerringung ein Stelldichein geben. Die Veranstaltungen sind heuer nicht so zahlreich wie in früheren Jahren. Die Finanzen geben auch hier, wie in allen anderen Dingen, wiedr einmal den Ausschlag Die Bieleselder Leichtathleten sind in diesem Sommer besonders übel dran. Die Startmöglichkeiten waren bisher nur gering. Gauund Bezirkswettkämpfe liegen bereits hinter uns. Es wird noch einen internen Klubkampf geben, und dann folgt schon der Herbst=Waldlauf, was allemal Abschluß der Saison bedeutet. Doch halt, etwas wird den Bielefelder Interessenten noch neben den westdeutschen Meisterschaften in Hamm geboten werden. Die Bielefelder Schutzpolizel startet vom 20. bis zum 29. Juli ihr Sportfest, offen für Angehörige der Schutzpolizei, der Hilfspolizei Bielefeld und des Poltzeivereins für Leidesübungen Bielesld. Richtig besehen ist es also für die Bielefelder Leichtathleten schon vorbei mit der diesjährigen Startmöglichkeit. Denn wer schickt wohl seine Leute nach Hamm? Dem Bezirk Westfalen sind erstmalig die westdeutschen Meisterschaften zur Ausrichtung übertragen worden und man darf gewiß sein, alles was auf der Aschenbahn und an der Sprunggrube einen Namen hat, in der Jahn=Kampfbahn zu tressen. Spiel und Sport Bieleseld wird es sich nicht nehmen lassen, seine 4mal 100Meter=Staffel, die sich in Soest bei den Westfalenmeisterschaften so gut schlug, in den westdeutschen Titelkampf zu entsenden. Daneben wird man von den Bielefelder Sparrenträgern aus noch einige Einzelwettbewerbe bestreiten. Mit welchem Erfolge, bleibt abzuwarten. Es braucht nicht unbedingt ein Sieg dabei herauszuspringen, eine Placierung unter so guten Leuten wie Buthe=Pieper(Tus. Bochum), Hendrix(Preußen Krefeld), Haffmann(Preußen Krefeld) und Heßbrügger(Preußen Münster) in den kurzen Strecken will auch schon etwas heißen. Auf der 400=Meter=Strecke gibt es in Westdeutschland jetzt eine ganze Reihe gleichwertiger Kämpfer. Bei den Bezirksmeisterschaften lief Leseber(Düsseldorf 99) mit 51.0 die beste Zeit, wir halten aber Goldhausen(Viktoria Recklinghausen) für stark genug, um hier für eine Ueberraschung sorgen zu können. Der Junge kann besonders im Endspurt etwas leisten. Bergmann(Duisburg 99), Kropp (Preußen Krefeld) und Danz(Kassel) dürfen als Konkurrenten nicht vergessen werden. Auch über 800 Meter werden sich interessante Positionskämpfe entwickeln, auch hier sind die Leistungen ziemlich ausgeglichen. Ob da Glagowiki vom BfL. Hörde mit.58,2 zum Siege kommt, ist ungewiß, die Tagesform kann ebensogut Leseber (Düsseldorf 99) zum Sieger bringen, wenn nicht Danz(Kassel) und Gausepohl(08 Münster) entscheidend eingreisen. Im 1500=Meter=Lauf hat Westfalen ein gutes Eisen im Feuer. Remy(08 Münster) wird sich nicht leichten Kaufes von der Spitze verdrängen lassen, so schmal der kleine Münsteraner auch ist, so hartnäckig ist er. Den größten Kampf wird er gegen Froitzheim(Köln), Walpert(Kassel) und gegen Kelm (Unna 07) zu liefern haben. Ueber 5000 Meter verfügt der Westen nicht mehr als über guten Durchschnitt. Wir nennen hier nur: Berg(Köln), der bei den Rheinmeisterschaften 15.51 lief, weiter Stammen(Düsseldorf), Halfmann (Duisburg 99), Wilhelm(Kassel) und auch wieder unseren Westfalen Remy(08 Münster). Die Meisterschaft über 10.000 Meter dürfte sich mit ziemlicher Sicherheit der Westfalensieger Kelm (Unna 07) holen, der in Soest die bis jetzt in Deutschland deste Jahresleistung von 32,25,4 Minuten erzielte. Seine Gegner werden ihm gute Schrittmacherdienste leisten. An Hürdenläufern gibt es im Westen keinen Ueberfluß an Klasse. 15.9 Sekunden wurden zuletzt gelaufen, das war Pollmanns aus Neuß. Ob Stechemesser, der Allround=Athlet, und Ruwe(TpSp. Bieleseld) etwas ausrichten können, bleibt abzuwarten. Die Technik von Ruwe in Toest war gut, er kam sauber über alle Hürden und trotzdem knapp hinter Stechemesser ein. Die Besetzung über 400 Meter Hürden wird am schwächsten sein, da diese Konkurrenz im Westen fast gar nicht gepflegt wird. Der Sieger wird hier wohl Notbrock vom ASV. Köln heißen. Die technischen Uebungen haben in Westdeutschland keinen Fortschritt aufzuweisen. Wer kommt im Weitsprung noch über die Sieben=Meter=Grenze? Wohl nur Möller(Köln). Im Hochsprung langt es allenfalls für.80 Meter, wenn es am Sonntag in Hamm auf der Jahn=Kampfbahn keine Ueberraschungen gibt. Neben Plieth(Tus. Bochum) und Bergsen(Emmerich) erwarten wir den Westsalen Stechemesser zum mindesten im Endkampf. Die Stabhochsprung=Latte hat man im Westen schon auf.70 Meter legen können, Dwiza(Tus. Bochum) bezwang diese Höhe noch soeben. Born Polizei Bochum) und die Westsalen Stechemesser und de Lamboi(Polizei Hamm) werden sich Mühe geben, um in den Endkampf zu kommen. Auch im Dretsprung müßte es möglich sein, den Westfalensieger de Lamboi aus Hamm nach vorn zu bringen. 13.92 Meter ist schon eine beachtliche Strecke. In den Wurswettbewerben werden durchweg die alten Könner zu Ehren kommen, obwohl besonders in Westsalen zahlreiche neue Talente herauskamen, sich aber nicht behaupteten oder in andere Sportgefilde„abschwammen“. Aus Westsalen werden Stechemesser, Hoffmeister, Vögelin(alle drei Münster) und auch der Bielefelder Lange Aussichten auf Erfolg haben. Bei den Staffeln kommt allemal die Begeisterung aller Teilnehmer und Zuschauer bei jedem Sportfest erst zum Ausdruck. So wird es auch am Sonntag in Hamm sein. Das schönste Mannschaftsrennen, die 4mal 100=MeterStaffel, wird eine gute Besetzung bringen. Neben dem neuen englischen Meister Preußen Krefeld und den guten Leuten vom Tus. Bochum sind noch Spiel und Sport Bielefeld, Preußen Münster, Viktoria Recklinghausen und Düsseldorf 99 zu nennen. Einen scharsen Kampf wird es in der 4mal 400Meter=Staffel geben, wo mit.32,8 der OsV. Hörde zurzeit die Bestleistung im Westen hält. ASC. Göttingen, Preußen Krefeld, Hessen=Preußen Kassel, Preußen Münster und Viktoria Recklinghausen solgen dichtauf. Auch die 4mal 1500=Meter=Staffel bringt eine ziemlich gleichwertige Besetzung durch die teilnehmenden Vereine. Hier hält der VfB. Remscheid mit 16.58.4 die deutsche Jahres=Bestleistung.— Man darf gespannt sein, welcher Verein in Hamm mit den meisten Siegen herauskommt. Der westdeutsche Gepäckmarsch in Hamm am 28. Juli wird bereits um 9 Uhr am großen Exerzierplatz(Stadion) über 25 Kilometer und mit 25 Pfund Gepäck gestartet. Wer außer Seitz (Arminia) noch von Bielesld hieran teilnimmt, ist bis zur Stunde noch nicht bekannt. Der Sport=Propaganda=Marsch erfolgt um 18 Uhr vom Hammer Marktplatz(Hitler= platz) aus. Die Festzugteilnehmer erhalten verbilligte Karten für alle Veranstaltungen. Die Meldungen für diesen westdeutschen Massen=Aufmarsch sind bei der Hammer Spielvereinigung abzugeben. * Der Bieleselder Polizei=Gepäckmarsch, gleichzeitig die Eröffnung des Polizei=Sportfestes, wird am Donnerstag, den 20. Juli, um 6 Uhr, in der Frühe von der Polizei=Unterkunft aus gestartet. Boxkampfabend in Bielefeld neger“ unter der Führung ihres Häuptlings„Don Alfredo Cremirio“ auf den Plan. Mit lautem Geheut und Tohuwabohn stürzten sie sich in die Fluten, um ein sogenanntes Wasserballspiel gegen eine weiße Bielefelder Mannschaft aus zutragen. Die Bielefelder aber brachten trotz vielem Geschrei wegen der mangelhaften Verständigungsmöglichkeit den Sieg nach Hause. Am selben Abend noch ging es schnell weiter nach Lenzinghausen. Hier wartete man auf die Bielefelder Schwimmer, um in einem großen Zelte mit einem Vorkommers die für den Sonntag stattfindende Feier einzuletten. Sonntags, pünktlich um 14 Uhr, ging es unter zahlreicher Anteilnahme der Lenzinghauser Bevölkerung und unter dem Vorantritt der beiden Schulen, gefolgt von der Feuerwehr, den Lenzinghauser Schützen, der Stahlhelmkapelle und den Bielefelder Schwimmern, vom Kriegerdenkmal aus in das festlich geschmückte Freibad. Eine größere Zuschauermenge wartete schon im Bade auf die Wettkämpfe. Vor allem die Dorfjugend folgte mit großem Interesse den Vorführungen der Bielefelder Schwimmer. Der sportliche Leiter des Ersten Bielefelder Schwimmvereins. Albert Pellmann, erläuterte die vier Schwimmarten Brust, Kraul, Seite und Rücken. Dann folgte eine Zusammenstellung der Schwimmarten zu einer Lagenstaffel. Anschließend zeigten die Bielefelder Schwimmer noch einige vereinsinterne Staffelwettkämpfe und Einzelrennen. Nach einer Pause wurde dann umgeschaltet auf den humoristischen Tetl. Eine von den Bielefelder Schwimmern vorgeführte„Rasterstube Klemm und Klaue“ wurde von den Zuschauern begeistert ausgenommen. Alfred Cremer verstand es als Rasiermeister ganz vorzüglich, seine Strolche (Kunden) mit einer guten Schlagsahne einzuseisen und mit dem köstlichen Naß des Schwimmbeckens es war, nach seinen Angaben, nun„4711" geworden) nachzuwaschen. Eine humorvolle Sprungeinlage sand wieder reichlichen Beifall. Den Hauptschlager des Tages aber bildete das Wasserballspiel der internationalen Wasserballnegermannschaft„Liberia“ gegen die weite Mannschaft vom 1. BSV. Als die braunen Jungens mit ihrem Siegesgeschrei„Re, re, ra, ra, ra, ton, ton, ton, ton, ton! aus dem nahellegenden Walde herausgesprungen kamen, wollte das Lachen der Zuschauer nicht enden. Man fühlte sich versetzt in ein Land, wo die Zivilisation noch nicht Futz gesaßt hat, wo noch Feuer gespuckt und an rohen Knochen genagt wird. Zelbst die bewußten„ältesten Einwohner" des Dorses Lenzinghausen können sich nicht erinnern, jemals vorher ein derartiges Volksfest im Dorfe erlebt zu haben. Die Feier sand ihren Ausklang in den Zelten. wo noch lange zu den Klängen der Stahlhelmkapelle das Tanzbein geschwungen wurde. Tolser-Schiessport Kreis=Meisterschafts=Wettkampf des Gaues BielefeldRavensberg im Kreise Wiedenbrück. Die beachtenswerte Tatsache, daß sämtliche dem Gau im Kreise Wiedenbrück angeschlossenen Vereinigungen mehrere Mannschaften zu dem am letzten Sonntag beim K. K. S. Verein Spexard veranstalteten Wettkampf entsandt hatten, legt beredtes Zeugnis ab von dem Kampfgeist, der die Vereine beseelt. Die guten, teilweise hervorragenden Ergebnisse beweisen, daß die Schießleiter es verstanden haben, viele gute Schützen heranzubilden, die auch unter den, schweren Bedingungen des Reichsverbander Deutscher Kleinkaliber=Schützenverbände ihren Mann stehen. Die Leitung des Wettkampf 3, der sich reibungslos abwickelte, lag in den Händen des 2 Gau=Vorsitzenden Zernicke(Bielefeld), der bei der Sieger=Ehrung Gruß und Anerkennung des 1. Gau=Führers überbrachte, in markigen Worten uf die große Bedeutung der Wettkämpfe hinwies allseits verehrten Volkskanzlers mit einem dreifachen„Sieg= Heil“ gedachte. Von sieben Sport=Schützen, die sich um die snadeln des Landesverbandes Nordwestdeutschland bewarben, errangen die geschmackvolle Auszeichnung: Bernh. Franke(Heerde=Cl.), Paul Droop(Diana=Pavenst.), Jos. Pauleikhoff. Karl und Willi Rickfelder(Spexard). Beste Ergebnisse: chaftskampf: a) Alt=Mannschaften (von 19): 1. I. Falke=Lundern(427)(Kreis=AltMeisterschaft f. 1933). 2. I. Adler=Kattenstroth(405). 3 II. Tell=Gütersloh(385). d) Jung=Mannschaften on 13): 1. I. Tell=Güterslob(358)(Kreis=Jung= Meisterschaft f. 1983). 2. II. Falke=Sundern(346). 8. I. Diana=Pavenstedt(336). Grebie ü Kampf: 4) All=schüten: 1. e. (91)(Kreis=Alt=Meister f. 1933). 2. Fr. Heitmann=Falke=Sundern(90). 3. W. Osthus=Falke=Sundern(89). d) Jung=Schützen: 1. Heitmann=Falke=Tundern(89)(Kreis=Jung=Meister f. 1983) 2. W. Hülsmann=Tell=Gütersloh(87). 3. Joh. Eickoll=Jahn=Wiedenbrück(87). BC. Oeynhausen am Start Wie wir bereits kurz mitteilen konnten, findet am Freitag abend im Garten des Restaurants Kuffhäuser ein großer Freiluft=Boxkampfabend des Boxrings 81 Bielefeld statt.(Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung im Saale statt). Die Kämpfer vom ehemaligen Arbeitersportverein„Vorwärts" Bielefeld sind bekanntlich zum Vorring 81 Bielefeld übergetreten, um Schulter an Schulter die Farben Bielefelds gemeinsam zu vertreten. Diese Verstärkung dürfte sich am Freitag schon auswirken. Obwohl die Oeynhauser Boxer als älteste des Kreises Niedersachsen eine gute Erfahrung besitzen, stehen sie in Bieleseld vor einer schweren Aufgabe, die sie wohl kaum siegreich lösen werden. Die Bielefelder Kämpfer haben sich auf den ersten Kampfabend nach dem Zusammenschluß besonders gut vorbereitet, keiner will dem andern nachstehen. Es sind deshalb hervorragende Kämpfe zu erwarten, da auch die Vertreter des BC. Oeynhausen, wie es die letzten Veranstaltungen ergeben haben, in guter Form sind. Wir nennen heute die einzelnen Paarungen. Ein jeder Anhänger des Faustkampfes möge sich selbst erst einmal ein Urteil bilden, bevor wir unseren Tipp bekannt geben. Oeynhausen ist zuerst genannt: Jugend=Bantamgewicht: Böker— Schermutzkt II. Jugend=Federgewicht: Sell— Richard, JugendLeichtgewicht: Freund— Schill, Jugend=Mittelgewicht: Apke— Fuhrmann, Leichtgewicht: Dörper— Tatenvorst II, Leichtgewicht: Eilbracht— Tatenhorst I, Leichtgewicht: Rolfsmeier— Stühmeier, Leichtgewicht: Schwarze— Bleimund, Weltergewicht: Bögeholz— Ellerbrock, Mittelgewicht: Olheide— Riek, Schwergewicht: Steinbrink— Meisner. eg. * Deutschlands Boxmannschaft für den Länderkampf am 28. Juli in Essen gegen Italien hat vom Fliegengewicht auswärts folgendes Aussehen: Spannagel=Barmen(Ersatz Stasch=Kassel); Beck=Düsseldorf(Ziglarski=München); Otto Kästner=Erfurt(Kramer=Köln); SchmedesDortmund(Kartz=Oberhausen); Kugler=München (Rosner=Iserlohn); Blum=Altona(Bernlöhr=Stuttgart): Kyfuß=Gevelsberg(Berger=Duisburg); Vooen=Köln(Ramek=Berlin). Weltergewichtsmeister Eder bestreitet am 21. Juli in der Berliner Bockbrauerei den Hauptkampf eines weiteren Notgemeinschaftsprogrammes gegen den Hannoveraner Troll= mann. Deutsches Bundeskegeln Leipzig gewinnt den Schmeling-Pokal Am zweiten Kampftage des 18. Deutschen Bundeskegelns in Frankfurt a. M. standen die Wettkämpfe um den von Max Schmeling gestifteten Silberpokal im Vordergrund des Interesses, 24 Mannschaften lieferten sich erbitterte Kämpfe. Die von den Leipzigern am ersten Tage aufgestellte Zahl von 2131 konnten die Amerikaner nicht mehr erreichen, so daß die wertvolle Trophae zum zweiten Male in Deutschland bleibt. Den zweiten Platz belegte Amerika vor München, Frankfurt und Schweden. Vizekanzler von Papen wird sich beim Nationalen Renntag in Karlshorst am 6. August nach langer Zeit wieder einmal als Rennreiter betätigen. Im Senioren=Rennen will der Vizekanzler die erst kürzlich auf der gleichen Bahn erfolgreich gewesene vierjährige Alma steuern. Gordon Richards, der bekannte englische Flachrennjockey, hat sich den Weltrekord seines Landsmannes Fred Archer zum Ziel genommen. Richards ritt in dieser Saison schon 119 Sieger und hofft den Rekord Archers mit 246 noch überbieten zu können. Für die Deutschen Meisterschaften vom 5. bis 18. August in Hamburg liegen bei den Herren Nennungen des Titelverteidigers von Cramm sowie der Japaner Satoh und Nunoi vor. Bei den Damen erscheinen Hilde Krahwinkel und die Schweizerin Papot. Im gemischten Doppel spielen Hilde Krahwinkel und von Cramm, das Weltmeisterpaar von Wimbledon, zusammen. Der Autopreis von Dieppe. ein Dreistundenrennen, brachte den Bugatti=Fohrern große Erfolge. Lehoux siegte mit einer Gesamtleistung von 887,651 km vor Dreysus(886,660 km) und dem Weltrekord=Inhaber Graf Czaikowski, der mit einem kleineren Wagen als die beiden Erstplacierten 876,524 km zurücklegte. Der Autorennfahrer de Viscaya, der in der Nachkriegszeit zahlreiche Erfolge hatte, ist an den Folgen eines Autozusammenstoßes im Pariser Bois de Boulogne gestorben. Geschäftliche Mitteilung Horch=Modell 830— ein neuer deutscher Qualitätswagen. Die Marke Horch, die als eine der ältesten der deutschen Kraftwagenmarken seit Jahrzehnten den Ruf bester deutscher Wertarbeit besitzt, hat sich in den letzten Jahren zu einem der führenden Namen der internationalen Extraklasse entwickelt. Mit dem neuen Modell 830 wird das Werk Horch der Auto=Union jedoch den höchsten Ansprüchen gerecht. Dieser=Ltr.=Wagen, denen besondere egenart ein Achtzylinder=Motor in=Form mit schwebender Motoraufhängung ist, hat Fahreigenschaften, wie sie bisher noch kein Wagen seiner Klasse besaß. Die Reisebequemlichketten, die er bietet, sind wirklich einzigartig. Hier ist ein deutscher Wagen geschaffen worden, der auch im Fahrkomfort jeden Vergleich mit ausländischen Wagen zu seinen Gunsten entschetdet und der dabet auch im Preis den heutigen wirtschaftlichen Verhältnigen Rechnung trägt. Denn die RM. 7500.— für den fünfsitzigen Innenlenker, und die RM. 8 900.— für das fünfsitzige Cabriolett und die siebensitzige PullmanLimoufine sind ebenso Höchstleistungen fortschrittlichen deutschen Automobilbaues wie die sonstigen technischen Einzelheiten dieses Wagens. Das Plakat, das zum Besuch des 15. Deutschen Turnfestes nach Stuttgart einlädt. diesen Zielen auf unseren eigenen Wegen gelangen läßt, und daß man die Arbeit, die wir auf ihnen leisten, in ihrer Eigenart und Eigengesetzlichkeit anerkennt. Diese Eigenart aber besteht darin, daß wir sie auf einer Leibesübung aufbauen, die kämpferisch und männlich, und doch aber auch natürlich und allseitig ist und die immer als Breitenarbeit betrieben, in ihrer Ursprünglichkeit und Deutschheit deutsche Menschen stark, hart und wehrhaft macht und sie zu fester Gemeinschaft aneinander bindet. Dieser Weg, den ein deutscher Mensch, den der Märker Friedrich Ludwig Jahn zuerst gewiesen hat, hat sich bewährt. Die deutschen Turner haben seit mehr als 100 Jahren zu den sichersten Trägern der nationalen und sozialen Ideen in Deutschland gehört. Wer es leugnet, weiß nichts von deutscher Geschichte und dem Werden unseres Volkes in seinen Tiefen. Die Deutsche Turnerschaft hat nicht die nationale Revolution gemacht, sie hat als solche nicht einmal an ihr teilgenommen, es ist wahr. Es wäre sehr müßig, heute darüber zu streiten, ob es Schuld oder Schicksal ist. Ganz sicher aber ist, daß die Turnerschaft durch ihre Arbeit ehrlich und erfolgreich mitgeholfen hat, den Boden vorzubereiten, auf dem allein die nationale Revolution in ihrer Breite aufblühen und gedeihen konnte. Niemals ist Leibesübung in ihr als Angelegenheit des einzelnen getrieben worden, niemals turnte der einzelne zu seinem Vergnügen, für sein Wohlbefinden, für seine Ehre. Das ist der Wesensunterschied des von Jahn nach der Sache und nach dem Namen neu geschaffenen Turnens von der Gymnastik und vom Sport. Diese kann man als einzelne nach seiner Lust und Willkür betreiben, jenes setzt immer einen gemeinschaftlichen Betrieb voraus, in dem der einzelne als dienendes Glied steht. So hat.es Jahn gewollt. So ist das Turnen als ein Stück beutschen Srammesgutes und Volkstums herangewachsen, so ist es im Volke verwurzelt worden. So wollen wir es in Stuttgart dem deutschen Volke und seinen Führern zeigen.— einen Führ die Wettbewerbe, die in Stuttgart hafte Ausführung einer Kürfreiübung, daneben ein b ne und Sieiing eidien vich. Dr. Neuendorff, der bisherige Führer der D. T. über: Die Bedeutung des Stuttgarter Turnfestes Das Deutsche Turnfest in Stuttgart, zu dem an 500 000 Turner und Turnerinnen zusammenkommen werden, ist das erste, das die Deutsche Turnerschaft im Dritten Reiche feiert. Das wird ihm seine besondere Note, es wird ihm auch seine besondere Bedeutung geben. Die Deutsche Turnerschaft wird in Stuttgart durch Taten wie durch Worte, durch ihre Arbeit wie durch ihr Feiern ein lautes Bekenntnis zur deutschen Freiheitsbewegung Adolf Hitlers und seiner nationalen Regierung ablegen. Sie wird zeigen, daß sie an der Stelle, die ihr der Führer der deutschen Leibesübung. der Reichssportkommissar, anweisen will, ihre ganze alte und gute Kraft einzusetzen bereit ist zum Wohle des Ganzen und in seinem Dienste. Die Deutsche Turnerschaft hat sich immer, man kann sagen seit dem Tage, an dem im Jahre 1811 Friedrich Ludwig Jahn auf die Hasenheide ging und mit seinen Hasenheidejungen die erste Turngemeinde gründete, als Volksgemeinschaft im Kleinen gefühlt. Die Turnbrüderlichkeit, die in ihr herrschte, und die zu brüderlichem Helfen und Dienen führte und im brüderlichen Du ihren Ausdruck fand, war ein Stück besten, deutschen Sozialismus. Sie war immer anders als eine nüchternen Zwecken dienende fast religiöser Inbrunst steigern konnte. In allen Teilen Deutschlands hat es doch Geschlechter und wieder Geschlechter Turner gegeben, denen ihr Turnertum zum tiefsten und wahrsten Lebensinhalt geworden war. In ihrem Verein, in ihrem Gau, ihrem Kreis, in ihrer Turnerschaft sahen sie Bausteine eines einigen großen deutschen Volkes ihrer Hoffnung und ihres Wünschens, wie es Jahn getan hatte. Volk war sein irdisches Höchstes. So hatte er es gelehrt. So nahm es die Turnerschaft auf.. Sie kannte in ihren Reihen keine politischen Parteien, sie verbot das Betreiben von Parteipolitik den Turnern, so lange sie Turner waren. Sie kannte nur deutsche Menschen, die Herz und Hand dem Vaterlande darzubieten bereit waren, und die ihr Volk mit heißer und verzehrender Liebe, aber einer Liebe der Tat, liebten. So schufen sie in ihren Turngemeinden und in der Turnerschaft im Kleinen jenen nationalen Totalstaat, den wir heute im Großen glückhaft erleben. Es kann nichts natürlicher sein, als daß die Turner sich mit aller Kraft und Liebe heute in ihn hineinstellen und für ihn schaffen und wirken. Es ist ja längst der Staat ihrer Sehnsucht gewesen: nach außen hin stolz „. nders als eine nüchternen Zwecken dienende und stark, im Innern auf den Ideen deutschen Brudertums Vereinsmeierei. Sie war etwas Gewachsenes, das man mit und der Gerechtigkeit aufgebaut. Das wird die Turnerschaft herzlicher Liebe in sich trug, und das sich in Feierstunden zu in Stuttgart fest und klar zum Ausdruck bringen. Reichssportkommissar von Tschammer und Osten, der auf Grund eines Schreibens des bisherigen Führers der Deutschen Turnerschaft, die Führung der Deutschen Turnerschaft übernommen hat.(links) Dr. E. Neuendorff, der bisherige Führer der Deutschen Turnerschaft und Verfasser unseres Artikels. Direktor Dr. Neuendorff, den innere Schwierigkeiten und Widerstände veranlaßten, sein Amt zurückzugeben, wird in allernächster Zeit zur Frage der Neugestaltung der Deutschen Turnerschaft in einen engeren Kreis von Führern berufen werden. Die Kopfleisie zeigt die Stuttgarter Kampfbahn mit der Tribüne. Die Hauptkampfbahn bleibt als zukünftiges AdolfHitler-Stadion bestehen. Aber sie wird mehr tun, und damit kommen wir zu der anderen, der zweiten Seite der Bedeutung von Stuttgart. Die Turnerschaft wird durch ihr Fest als große, nationale Turnerkundgebung Beachtung und Achtung für sich fordern. Neue Gewalten, neue Bünde und Gemeinschaften haben heute die Macht in Händen und formen als siegreiche Träger der nationalen Revolution zu Recht das deutsche Leben neu. Wir sind alle voll Bewunderung und Dankbarkeit für sie. Wie wünschen alle, daß ihr kämpferischer Geist dem deutschen Streben die Ziele anweist. Wir sind bereit, diese Ziele ganz und gar zu den unseren zu machen. Aber wir wollen bitten, daß man uns Turner zu Olenstag. 18. Juli 1933 estfälische Neueste Nachrichten Nr. 183 Slsce Blelt Aus der Proving Kamase Leistungen v. Damaros Bürgermeisser(Das große Reitturnier in Deynhausen des Amtes Hausberge 1 Minden, 17. 7. Zum neuen Bürgermeister von Hausberge wählte die Amtsversammlung einstimmig den bisherigen kommissarischen Bürgermeister von Damaros. Ferner wurde der Amtsetat für das Jahr 1933 verabschiedet, der bei Uebernahme eines alten Fehlbetrages von 79000 Mark in Einnahmen und Ausgaben mit rund 81:000 Mark ausgeglichen ist. Romreiter Oberleutnant Lippert hatte Pech d. Minden. Stellvertreter für Kreisleiter Schmidt. Zu Stellvertretern für den zur Vorbereitung des Parteitages nach Nürnberg berufenen Kreisleiter Schmidt, Barkhausen, wurden ernannt: Persönlicher Stellvertreter: Ortsgruppenleiter Kriete, Minden; Vertreter für sämtliche parteiamtlichen und Organisationsangelegenheiten: Adjutant Brauns, Barkhausen; für kommunalpolitische Fragen: Bürgermeister von Damaros, Hausberge; für Propaganda: Kramer, Minden; für Arbeitsdienstangelegenheiten: Schmeißmeier; für Lehrer= und Pressefragen: Lehrer Eggers, Eickhorst; für Kassenfragen: Mohrhoff, Minden. b. Veltheim. Hilfswerk der Land bevölkerung. Eine Anzahl von Landwirten hat sich bereit erklärt, erholungsbedürftigen SA= und SS=Leuten aus dem Industriegebiet kostenlosen Erholungsaufenthalt zu gewähren. Am 20. Juli wird der erste Schub von SA.=Leuten bereits in Veltheim eintreffen. b. Veltheim. Ein Felddieb, nach dem die Polizei lange schon fahndete, wurde auf frischer Tat beim Runkelnstehlen ertappt. hk. Hüllhorst. Neue Schiedsmänner. In den einzelnen Gemeinden des Amtes Hüllhorst fanden die Neuwahlen der Schiedsmänner statt. Es wurden gewählt in Hüllhorst: Hauptlehrer Stohlmann, Büttendorf; Lehrer Niemeter, Ahlsen=Reineberg; Werkmeister Häffmeier, Holsen; Lehrer Schildmeier, Oberbauerschaft; Lehrer Koßmeier, Schnathorst; Landwirt Kahre, Tengern; Bauunternehmer lz. Bad Oeynhausen, 17. 7. Für das gemeinsam von dem MindenRavensberger Pferdezucht= und Reiterverein, der II. Abteilung des 6. Artillerie=Regiments sowie der Bade= und der Stadtverwaltung Bad Oeynhausen veranstaltete Reit= und Fahrturnier, über das wir am Montag schon kurz berichteten, war eine solche Fülle von Nennungen eingegangen, daß diesmal schon der Freitag zu den Vorprüfungen herangezogen wurde. Der Sonnabend brachte nach einem Jagdspringen der Klasse A ein weiteres Jagdspringen der Klasse L, bei dem 4 Reiter fehlerfrei über die Bahn kamen. Die Amazonendessurprüfung gewann Frau Franke mit ihrem„Eilbote", Nierste. Ehrenmal für einen ermordeten SA-Mann Im Beisein von Statthalter Meyer 1( Paderborn, 17. 7. In Beverungen fand die feierliche Enthüllung eines Ehrenmals der Stadt Beverungen durch den Reichsstatthalter und Gauleiter Dr. Meyer statt, das der Ort dem 1 jjährigen Kämpfer für die nationalsozialistische Idee, Ludwig Decker, gewidmet hat. Der junge Freiheitskämpfer wurde im vorigen Jahr während eines Propagandamarsches von einem Kommunisten meuchlings erstochen. Reichsstatthalter Meyer nahm die Enthüllung vor und sprach in seiner Gedächtnisrede von den Opfern und der Treue, die den SA=Mann im braunen Ehrenkleid zieren. Nach der Feier war ein Vorbeimarsch von 10 000 SA=Kameraden an dem Ehrenmal. In der alten Burg Beverungen wurde eine Führerschule der SA ihrer Bestimmung übergeben. den zweiten Platz belegte Frau Badendiek mit„Maja“. Nach zwei Eignungsprüfungen für Reitpferde belegte„Eilbote“, diesmal geritten von Holst, abermals den ersten Platz. Nach einer Eignugsprüfung für Reit= und Wagenpferde wurde der erste Hauptturniertag abgeschlossen mit einem Jagdspringen Klasse M(Zeitspringen). A. Holst ritt auf„Ahnherr“ in 87 Sek., der Romreiter Oberltn. Lippert konnte mit 99 Sek. nur den 6. Platz belegen. Am Sonntag umsäumten trotz des unsicheren Wetters weit über 3000 Zuschauer den Turnierplatz. Mit Rücksicht auf den frühen Beginn hatte man eingangs eine Dressurprüfung der Klasse A und eine Eignungsprüfung für Wagenpferde(Einspänner) gelegt. In der letzteren Konkurrenz erwies sich „Aquamarin“, gefahren von Rittm. Stein, als ein fabelhafter Traber. hatte. Bald darauf wurde er jedoch um 1 Sek. von A. Holst auf„Pommery“, der sich damit für den ersten Platz qualifizierte, unterboten. Mit 66 Sek. folgte H. Schalk auf„Hexe“, die inzwischen brav den üblichen Dienst im Geschirr getan. Als 35. Bewerber ritt der Schüler Schröder(8 Fehler) mit 61 Sek. die bis dahin beste Zeit. Eine wirksame Schaunummer war von der Turnierleitung als besondere Ueberraschung in die Wettkampffolge eingefügt. Die Quadrille in historischen Uniformen bot ein farbenfrohes Bild. Oberlin. v. Pötz mit„Maientag“ placierte sich in der darauf folgenden Dressurprüsung Klasse L. an erster Stelle, die silberne Schleife holte sich wieder einmal A. Holst auf„Eilbote“ vor Frau Franke. Ein erfreuliches Ergebnis brachte das Jagdspringen Klasse A. Der Parcours wurde von nicht weniger als 11 Reitern bei 46 Teilnehmern genommen. Unter ihnen war der Romreiter Oberltn. Lippert, der kurz vor dem Ende der Konkurrenz mit 65 Sek. auch die beste Zeit der„Fehlerfreien“ aufzuweisen! Ein schönes Reiterbild wurde dann noch in der Eignungsprüfung für Jagdpferde mit der dahinbrausenden Kavalkadegeboten. Hier war es wieder einmal A. Holst auf „Sachsenwald", der vor 5 weiteren Preisträgern an 1. Stelle zu nennen ist. Frau Franke belegte in der Eignungsprüfung für Damenreitpferde der Klasse L. den 1. und 3. Platz. Wie zu erwarten war, vereinigte sich das Hauptinteresse auf das Jagdspringen der Klasse S(14 Hindernisse). Es war erschwert durch die Mindestzeit von 120 Sek., die von einem Drittel der Teilnehmer nicht erreicht wurde. Darunter war auch zweimal A. Holst. Mit einem dritten Pferd, dem„Ahnherr", kam er jedoch mit der geringsten zu verzeichnenden Fehlerzahl, nämlich 4, in 109 Sek. über die Bahn. Es folgten Obltn. von Baathe auf „Dax“ mit 7½., F. Mergell auf„Colombine“ mit 8., Obltn. von Plötz auf„Bismarck“ mit 8 F. und von Smolenski auf „Bambi“ mit ebenfalls 8., Von den Pechvögeln ist an erster Stelle der Romreiter Oblin. Lippert zu nennen, der die Hälfte der Bahn fehlerfrei genommen hatte, dann aber durch die Ungeschicklichkeit eines mit einer Latte hantierenden Platzarbeiters in die berüchtigte Strähne geriet:„Valuta" verweigerte zweimal das Hindernis und brach dann seitlich aus. Er gab insolgedessen auf. Aus dem Freistagt Lippe As.-Führerschule in Lippe für die Amtswalter des Gaues Westfalen=Nord d. Lemgo, 17. 7. Auf einer NSBO.=Kundgebung in Lemgo teilte der stellvertr. Gaubetriebszellenleiter Uhle(Detmold) mit, daß eine Amtswalter= Führerschule für den Gau Westfalen=Nord nach Lippe gelegt werden solle. Man könne also jetzt mit Genugtuung sagen, nachdem bereits das Rasseamt der SS nach Schwalenberg komme, daß auch die Führerschule der Partei, der NSBO., der SA und SS des Gaues Westfalen=Nord nach Lippe komme.„Wir sind“, so führte der Redner wörtlich aus,„tatsächlich das Herz Deutschlands“. In 2 Zwöchigen Kursen würden jedesmal 70 Amtswalter geschult. Ee Hochberrmier sestgenommen Zersetzungsarbeit der KPO. bei Polizei und Reichswehr wp. Münster, 17. 7. In enger Zusammenarbeit mit der Polizeiverwaltung Münster wurden durch die Staatspolizeistelle des Regierungsbezirks Münster im Verlauf einer umfassenden Aktion gegen die hochverräterischen Umtriebe der KPD. 22 Mitglieder des verbotenen Rotfrontkämpferbundes des versuchten Hochverrats überführt und festgenommen. Die Untersuchung ergab, daß der KPD.= Untergauführer Otto Lange aus Dortmund im Dezember vergangenen Jahres in Münster eine Ortsgruppe des illegalen Rotfrontkämpfer=Bundes gebildet hatte. Lange vereidigte die Mitglieder, die ihm mit erhobenem rechten Arm und geballter Faust die Eidesformel nachsprechen mußten. Gleichzeitig forderte Lange, der den RotfrontkämpferBund als die Avantgarde der KPD. bezeichnete, die Mitglieder auf, für die K PD. im Industriegebiet Waffen zu besorgen. Einige Mitglieder, besonders der Führer des RFB. in Münster, Bauarbeiter Bernard Vermillion, beschafften tatsächlich Waffen und Infanteriemunition und lieferten sie in Dortmund ab. Zum Teil bewaffneten sich die Mtiglieder der hiesigen Ortsgruppe auch selbst. Die politische Schulung der Mitglieder wurde planmäßig vorgenommen und auch des öfteren militärische Geländeübungen abgehalten. In einem Falle wurde geübt, wie ein besetzter Bahnhof gestürmt werden kann. Außerdem wurde in hochverräterischer Weise auch die Zersetzung der Reichswehr und der Polizei betrieben. Wiederholt wurden über die Umfassungsmanern der Reichswehrkasernen zersetzende Schriften in größeren Mengen geworfen. Gleiches Material fand man auch vor dem Gebäude der westfälischen Polizeischule. Noch im Mai dieses Jahres wurden in Münster neue Mitglieder des RFB. geworben.— Auch ist bei dieser Aktion der Arbeiter Karl Roggenbach aus Münster, der zurzeit eine 2½jährige Gefängnisstrafe wegen schwerer Körperverletzung verbüßt, als der Mann ermittelt worden, der vor kurzem an einen Polizeikommissar in Münster einen anonymen Drohbrief gerichtet hatte. R. ist bisher 16mal vorbestraft. Die festgenommenen Hochverräter werden sich demnächst vor dem Reichsgericht in Leipzig zu verantworten haben. Vom Motorrad überfahren Alte Frau schwer verletzt d. Detmold, 17. 7. An der Ecke Lange Straße— Rosenthal wurde am Montag nachmittag eine alte Frau von einem Motorradfahrer angefahren und etwa vier Meter weit mitgeschleift. Die alte Frau erlitt außer schweren Kopfverletzungen einen Oberschenkelbruch und einen Armbruch. In besinnungslosem Zustand wurde sie ins Landeskrankenhaus eingeliefert. tr. Detmold. Die Obduktion der Kindesleiche, die im Stroh versteckt in Almena gefunden wurde, hat einen genauen Tatbestand nicht ergeben, da die Leiche schon zu stark in Verwesung übergegangen war und die Todesursache sich nicht genau feststellen ließ. tr. Lage. Unfall mit tödlichem Ausgang. Ein Radfahrer machte vor einigen Tagen einen Sturz mit dem Fahrrade, dem Nleues aus Gülersloh 43000 RM. gespendet Die Mielewerke in Gütersloh haben als Spende für die Förderung der nationalen Arbeit und für die Adolf=Hitler=Spende der deutschen Wirtschaft einen Betrag von 25000 RM. zur Verfügung gestellt. Von den Werksangehörigen der Mielewerke wurden für die Spende zur Förderung der nationalen Arbeit 18.000 Reichsmark gespendet. Mandat niedergelegt Der Fabrikant Eduard Wolf hat sein Mundat als Stadtverordneter der Deutschen Volkspartei in Gütersloh niedergelegt. W. war stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher. Die drei deutschnationalen Stadtverordneten Flöttmann, Teismann und Heinrich Wolf haben um Aufnahme in die nationalsozialistische Fraktion als Hospitanten gebeten. 1000 Krieger marschierten Der Kreiskriegerverband Wiedenbrück feierte sein Jahresfest in Gütersloh. Am Festzug beteiligten sich etwa 1000 Kriegervereinsmitglieder. Die Reiterabteilung des Landwehrvereins zeigte die Friedensuniformen der Husaren, Ulanen, Kürassiere und„Mehlsäcke". Landrat Klein, Bürgermeister Thummes und Kreisleiter Horn nahmen den Parademarsch auf dem Marktplatz ab. Neuer Schützenkönig Beim 441. Schützenfest des St. SebastianSchützenvereins in Wiedenbrück wurde der Brennereibesitzer Fritz Frölich König, dessen Gattin Königin. Selbstmord aus Liebeskummer Ein Maurer aus Gartnisch bei Halle wurde in Gütersloh in einem Schweinestall erhängt aufgefunden. Er hatte seinem Leben aus Liebeskummer ein Ende gemacht. hk. Löhne. Die Obersekretärprüfung bestanden die Beamtenanwärter Kelle und Schleef von der Amtsverwaltung Löhne. hk. Löhne. 30 Jahre Zugführer bei der Reichsbahn ist der Bahnbeamte Schöttker, Bültestraße. hk. Mennighüssen. 70. Geburtstag feierte in Ostscheid Witwe Luise Nierste, geb. Hebrock. I. Kirchlengern. Standartenweihe der SA. Bei der Kirchlengerner SA fand die Standartenweihe statt. Die Standartenweihe nahm Standartenführer Volkhammer(Bad Oeynhausen) vor. Nach dem Festakt marschierte man durch den Ort zum Marktplatz. m. Obernbeck. Bei der Kollekte am Missionsfest ergab sich der Betrag von 331 Reichsmark. b. Vlotho. Festgenommen wurde ein junger Mann, der Radfahrer anhielt, um, wie er angab, als Beauftragter der SA sämtliche Passanten zu kontrollieren. aber wenig Bedeutung beigemessen wurde. Am andern Tage hatte der junge Mann dann Beschwerden, und sein Zustand verschlimmerte sich so, daß er operiert werden mußte. Der junge Mensch starb an den Folgen der bei dem Sturz zugezogenen inneren Verletzungen. Aus Gemeinde-haushalten Rothenusseln. Im Haushaltsplan für die Gemeinde Rothenuffeln wurde trotz der Schuldenlast von 10000 Mark die Grundvermögenssteuer von 350 aus 300 Prozent, die Gewerbekapital= und Gewerbeertragssteuer von je 400 auf 350 Prozent gesenkt. I2. Holzhausen(Porta). Der Haushaltsplan der Gemeinde Holzhausen schließt in Einnahmen und Ausgaben mit 72 610,30 Mark ab. Die Gemeinde steht mit einer Reserve von 10.000 Mark und einem vorjährigen Ueberschuß von 17000 Mark finanziell gut. Hausberge. Der Haushaltsplan der Gemeinde schließt beiderseits mit 75 764,78 Mark, ist also um rund 14000 Mark geringer gehalten als der des Vorjahres. Zur Deckung des Fehlbetrages sollen erhoben werden: 350 Prozent Grundvermögenssteuer vom bebauten und 305 Prozent vom unbebauten Besitz, Gewerbeertragssteuer 500 Prozent und 1000 Prozent Gewerbekapitalstener. I. Lübbecke. 5309 Einwohner in Lübbecke. Die Volkszählung am 16. brachte in Lübbecke folgendes Ergebnis: 2514 männlich, 2795 weiblich; zusammen 5309. D. Holzhausen. Gautreffen auf dem Limberg. Am 30. Juli findet eine große Gau=Jugendveranstaltung im WSV bei Holzhausen statt. Am Fuße der alten Burgruine auf dem Limberg treffen sich alle WSV.= Jugendsportler des Gaues Minden=Herford. u. Bieren=Dono. Volksmissionsfest. Auf Borgmeiers Hose in Dono fand das Volksmissionsfest statt, auf dem Pfarrer Beckmann(Rödinghausen) die Begrüßungsworte sprach. Volksmissionar Hunke(Gütersloh) und Missionar Finke(Barmen) sprachen über Missions=Fragen. Pfarrer Beckmann gab zum Schluß Anweisungen für die Kirchenwahlen. hw. Hille. Dachstuhl abgebrannt. In dem der Brennerei Chr. Meyer gehörenden, von dem Arbeiter Waßmann bewohnten Heuerlingshaus auf dem Ritterbruch entstand Feuer. Das Dach brannte vollständig nieder, auch die Umfassungsmauern wurden in Mitleidenschaft gezogen. Inventar und Vieh konnten gerettet werden. hw. Nettelstedt. Von den Heimat= spielen. Zum erstenmal kam in einer Abendvorstellung„Thors Hammer“ zur Aufführung. Bei den Spielen am Sonntag ging der Aufführung des„Herrgotts von Bentheim“ eine Aufführung des„Schlageter" voraus. hw. Rothenusseln. Das Wasserleitungsprojekt wird eifrig vorwärtsgetrieben. Um noch bestehende Unklarheiten und Einzelfragen zu klären, werden demnächst Besprechungen mit Einzelinteressenten erfolgen. 1( Bad Pyrmont. Königlicher Besuch. Zar Ferdinand von Bulgarien besuchte Bad Pyrmont und besichtigte unter Führung des Fürsten von Waldeck und Pyrmont den weltberühmten Kurpark. K W n Kn n Kuanmsetsnn A 90 die mädischen Wensneger urgestach Wensnegee Pöst in Hoiclen In der Neumark tödlich verunglückt Frankfurt a. d.., 17. 7. Die beiden litanischen Weltflieger, die in New York zu einem Fluge nach Kowno gestartet waren, sind in der Neumark verunglückt. Die Trümmer des Flugzeuges wurden Montag früh bei Kuhdamm in der Nähe von Soldin gefunden. Die Leichen der beiden Flieger wurden unter den Trümmern geborgen. Die Untersuchung durch Vertreter des Reichskommissariats für Luftfahrt ist sofort eingeleitet worden. Die Untersuchung der Trümmer des zeuges„E 686 Litualia“, das in der Nacht zum Montag bei Kuhdamm im Kreise Soldin abstürzte, hat ergeben, daß außer den Leichen der beiden Ozeanflieger Kapitän Darius und Leutnant Girenas noch eine dritte, furchtbar zugerichtete Leiche sich unter den Trümmern befand. Es handelt sich um den Flugbegleiter Viktor Yeyglaites. Man hatte zunächst angenommen, daß es sich hier um zwei Flieger handelte. Die beiden Flieger Darius und Girenas Die Flieger waren am Sonnabend einige Stunden nach dem amerikanischen Weltflieger Post in New York gestartet, um im direkten Fluge Kowno zu erreichen. Sie sind unterwegs nirgends gesichtet worden. Allerdings wollte man den Apparat am Sonnabend nacht zwischen 11 und 12 Uhr in der Nähe von Danzig gesehen haben. Ob es sich wirklich dabei um das litauische Flugzeug handelte, oder um ein polnisches Militärflugzeug, ist noch nicht geklärt. Wenn es sich um die Litauer gehandelt haben sollte, dann mußten sie sich verflogen und den Weg zurück nach Berlin genommen haben. Das ist jedoch kaum anzunehmen. Die Flieger haben offenbar wegen Brennstoffmangels versucht, zu landen, da in den Resten der Benzintanks kaum noch Benzin gefunden wurde. Der Apparat ist zwischen zwei Bäume gestürzt. Dabei sind die beiden Tragflächen sofort abgebrochen. Daß es sich um die litauischen Flieger handelt, wurde erst im Laufe des Vormittags dadurch festgestellt, daß man den Rumpf des Flugzeugs anhob und am Rumpf dann die Inschrift„Chicago—New York—Kaunas“, fand. Neben dem Flugzeug fand man morgens um 7 Uhr eine brennende Taschenlampe mit großem Scheinwerfer. Die Flieger haben also offenbar versucht, festzustellen, wo sie sich befanden. Man nimmt an, daß sie die grünen Waldwipfel für eine Wiese gehalten und eine Notlandung versucht haben. Das Unglück hat sich offenbar um 2 Uhr ereignet. Um diese Zeit hörte ein Landwirt aus dem friderizianischen Siedlerdorf Kuhdamm ein furchtbares Krachen. Er konnte aber nichts Näheres feststellen. Als man morgens in der Umgegend des von Wald umgebenen Dorfes nachsuchte, fand man die Trümmer des Flugzeuges, konnte aber noch nicht feststellen, um wen es sich handelte, da die Maschine vollständig zertrümmert und die Leichen der Flieger grauenhaft verstümmelt waren. Gegen 10 Uhr vormittags stellte sich dann heraus, daß es sich um die litauischen Flieger handelte. Da es in der Nacht regnete und der Himmel tief verhängt war, sind die Flieger im Flachland wahrscheinlich so tief geraten, daß sie Bäume streiften und abstürzten. Doch nur zwei Tote Wie sich jetzt herausstellt, lagen unter dem zertrümmerten Flugzeug der litanischen Ozeanflieger doch nur zwei Tote. Der Flugzeugbegleiter Viktor Yeyglaites ist im letzten Augenblick von dem Fluge zurückgetreten und befindet sich wohlbehalten in New York. Der Irrtum war dadurch entstanden, daß den an der Bergung der Leichen beschäftigten Beamten gesagt wurde, es müsse sich um 3 Personen haudeln und daß die Leichen so zugerichtet waren, daß man zunächst Zweifel hatte, ob es sich um zwei oder drei Personen handelt. Die Zwischenlandung des Weltfliegers Post in Berlin Starke Uebermüdung zwang ihn in Königsberg zur Zwischenlandung Post verläßt seinen Landeplatz auf dem Tempelhofer Feld in Berlin, nachdem er in 26stündiger Fahrt den Flug New York—Berlin ohne Zwischenlandung bewältigt hatte. Moskau, 17. 7. Der amerikanische Weltflieger Post ist um 14.20 Uhr in Moskau gelandet. Er erklärte einem Vertreter der Telegrafenagentur der Sowjetunion, er fühle sich ausgezeichnet und wolle nach Ablauf von zwei Stunden mit Kurs auf Nowosibirsk weiterfliegen. In Königsberg habe er landen müssen, weil er stark übermüdet gewesen sei und seine Apparate nicht genau gearbeitet hätten, so daß er daher die Orientierung verloren habe. Post bat, die Oelzufuhrvorrichtung auszubessern, die unterwegs beschädigt worden sei. Post ist nach seiner Landung von einem Arzt untersucht worden, der feststellte, daß das Allgemeinbefinden des Fliegers gut sei mit Ausnahme einer starken Uebermüdung der Augen. Der Arzt ordnete Augenkompressen an. Posts Flugzeug„The Winnie Mae of Oklahama“ wird in einen Schuppen gebracht, um nachgesehen und mit neuem Betriebsstoff versehen zu werden. Post ist nach zweistündigem Aufenthalt um .55 Uhr Ortszeit zum Weiterflug in östlicher Richtung gestartet. Die Himmelsflotte kehrt zurück Balbo will am Mittwoch starten Chicago, 17. 7. General Balbo beabsichtigt, Mittwoch den Rückflug nach Italien anzutreten, und wird voraussichtlich in New York eine Zwischenstation machen. Er hat die Einladung Präsident Roosevelts angenommen, diesen im Weißen Haus zu besuchen. Der Besuch wird gegen Ende der Woche stattfinden. Danktelegramm an Göring“„ Berlin, 17. 7. Ulsune in den Aipen Durch starken Wettersturz verursacht Wien, 17. 7. Der im Laufe des Sonntags plötzlich eingetretene Wettersturz im nördlichen Alpengebiet(in Wien fiel das Thermometer von 30 auf 10 Grad) hat zahlreiche alpine Unfälle zur Folge gehabt. Im Rax=Plateau stürzten zwei aneinandergeseilte geübte Touristen, ein Wiener Student und seine Begleiterin, bei einer Kletterpartie im schlüpfrigen Gestein 60 Meter ab und waren sofort tot. Im Gesäuse, an der Nordwand der Planspitze, befinden sich seit Sonntag nachmittag zwei Gruppen, vermutlich Wiener Bergsteiger, mit etwa elf Personen in offenbar schwerer Bergnot. Auf ihre Hilfesignale, die bis zum späten Abend sich noch verstärkten, wurden aus Admont und Ostatterboden Rettungsmannschaften ausgeschickt, die aber bis Mitternacht noch nicht zu den Verstiegenen gelangen konnten. Aus den westlichen Alpen werden ferner noch drei Abstürze mit tödlichem Ausgang gemeldet. Flucht aus dem Leben Familientragödie fordert drei Tote Greiz, 17. 6. Im Vorort Irchwitz wurde der Fleischermeister Louis Merz mit seiner Frau und seinem Kinde tot in den Betten aufgefunden. Merz hatte, wie man annimmt, wegen schlechten Geschäftsganges zunächst seiner Frau und seinem einjährigen Kinde und darauf sich selbst die Kehle durchschnitten. Orkan über Budapest Zahlreiche schwere Unfälle— Unfreiwilliger Rekordflug Budapest, 17. 7. Die enorme Sonntagshitze und ein anschließend mit plötzlicher Wucht ausbrechender Sturm haben in Budapest und in der Provinz zahlreiche schwere Unfälle verursacht. Im Orkan kenterten auf der Donau Dutzende von Ausflüglerbooten. Vier Personen büßten ihr Leben ein, während zahlreiche andere mit mehr oder minder schweren Verletzungen in die Krankenhäuser gebracht werden mußten. Zehntausende suchten in den Bädern Schutz gegen die Hitze. Nach den bisherigen Feststellungen haben beim Baden fünf Personen das Leben durch Hitzschlag und Ertrinken eingebüßt. Der bekannte Segelflieger Formanek, der unmittelbar vor Ausbruch des Sturmes aufgestiegen war, wurde mit riesiger Gewalt fortgerissen und landete zwei Stunden später glatt auf einer Donauinsel, wobei er mit einer zurückgelegten Strecke von 36 Kilometern einen neuen ungarischen Distanzrekord im Segelflug aufstellte. Flugzeugunglück bei Lyon Zwei Tote Lyon, 18. 7. Am Montagnachmittag hat sich bei Lyon ein schwerer Flugzeugunl ereignet. Ein zweimotoriger Apparat, der von dem Schweizer Flieger Stocking gesteuert wurde und einen Lyoner Passagier an Bord hatte, stürzte aus bisher unbekannter Ursache ab. Die beiden Insassen kamen ums Leben. Die Todesursache der Gattin des Ministe präsidenten Gömbös. Die Gattin des Ministe präsidenten Gömbös hat sich das schwere Hei leiden das ihren Tod herbeigeführt hat, a merkwürdige und tragische Weise zugezoge Vor mehr als vier Jahren wurde im Bud pester Operettentheater ein amerikanisch Sensationsstück aufgeführt. Es begann dam daß Bühne und Zuschauerraum verdunkelt u aus dem Zuschauerraum ein blinder Schi gegen die Bühne abgefeuert wurde. Als dara der Saal wieder erleuchtet wurde, saß Gömbös ohnmächtig in ihrem Sessel. Sie w durch den Schuß so erschreckt worden, daß die Sprache verloren hatte. Langsam trat ei Besserung ein, aber das Herzleiden, das Frau Gömbös an dem verhängnisvoll Abend zugezogen hatte, verschlimmerte sich u führte letzte Nacht zu ihrem Tode. .„Dex, Pankenschläger Sambo gestorben. Der letzte paukenschläger des ehemaligen Leibgardehusarenregiments in Potsdam, Wilhelm Sambo, ist im Alter von 48 Jahren vor einigen Tagen in Köln gestorben. An seinem Grabe sprach Superintendent Klingenberg, der ergreifende Worte für den treuen Neger Sambo aus Kamerun fand. Im Auftrage des ehemaligen Kaisers legte Ingenieur Dahlgrün einen Kranz am Grabe Sambos nieder. Zum Weiterflug gestartet Moskau, 17. 7. Wie die Telegrafenagentur der Sowjetunion mitteilt, ist der Weltflieger Post um 17.12 Uhr MEZ. zum Weiterfluge gestartet. Er sprach vor seinem Start seinen wärmsten Dank für die Aufmerksamkeit und das außerordentliche Entgegenkommen aus, die ihm während seines Fluges über sowjetrussischem Gebiete zuteil geworden seien. Zahlreiche sowjetrussische Flieger, Pressevertreter und Angestellte der zivilen Luftflotte hatten sich zum Abschied eingefunden. In Nowosibirsk gelandet Moskau, 18. 7. Der Weltflieger Post ist am Dienstag um .27 Uhr Ortszeit in Nowosibirsk gelandet. Auf das Glückwunschtelegramm des Ministerpräsidenten Göring hat der italtenische Luftfahrtminister General Balbo folgendermaßen geantwortet: „Des hohen Wertes des Beifalls bewußt, der von Ihnen als Verkörperung des großen deutschen Flugwesens dem Atlantikgeschwader zugegangen ist, danken wir Ihnen bewegt und erwidern im alten kameradschaftlichen Fliegergeist den soldatischen Gruß.“ Kein weiteres Boot auf dem Plattensee verunglückt. Wie gemeldet wird, ist es dem Segelboot, das mit zwei englischen Damen am Plattensee als vermißt betrachtet wurde, nach vierzehnstündigem Ringen mit den durch den Orkan aufgepeitschten Fluten gelungen, zu ankern. Die Insassen des Segelbootes sind unversehrt geblieben. Aus dem Sänanielle Meiezera rt. Brackwede, 17. 7. DHV.=Tagung. Der Zweigverein des Deutschen HandlungsgehilfenVerbandes Brackwede hatte am Sonnabend seine Mitglieder zum ersten Male nach der Auflösung der früheren Verbände nach dem„Gasthof zur Post“. eingeladen. Fast sämtliche Mitglieder waren der Einladung gefolgt. Nach einem von dem Bildungsobmann des Kreises Lippe=Ravensberg gesprochenen Prolog führte der Vorsitzende des Verbandes, O. Eickelmann, aus, daß nunmehr der Kampf aller gegen alle vorüber sei und alle Kräfte im Sinne der nationalen Regierung für den Gemeinschaftsgedanken mobil gemacht werden müßten. Von der Ortsgruppe der NSDAP. Brackwede nahm darauf Pg. Upmann das Wort. In eindrucksvoller Weise zeichnete er ein Bild von der Bedeutungslosigkeit der früher zersplitterten Kräfte und gab dann seiner Freude über die jetzt vollzogene Einigung Ausdruck. Als Hauptredner des Abends sprach dann noch Pg. Obmann Bott über das Verhältnis des Verbandes zum Staate. Durch die bisherigen Maßnahmen der Regierung habe das Volk den Glauben an die Führung wiedergesunden, Volk und Staat seien wieder eins geworden, während durch den Marxismus die Unzufriedenheit und der Klassenkampf immer gefährlichere Formen angenommen hätten. Mit einem dreimaligen Sieg=Heil auf Verband, auf Vaterland und den Führer Adolf Hitler schloß der Redner seine wirkungsvollen Ausführungen. rt. Brackwede, 17. 7. Kirchen wahlen. Für die am nächsten Sonntag stattfindende Wahl der größeren Kirchenvertretungen liegen die Wahllisten von Dienstag bis Donnerstag im Gemeindeamt aus. Gewählt werden für die Kirchengemeinde 48 Repräsentanten, und zwar 14 für den Stadtbezirk, 15 für den Südbezirk, 9 für den Westbezirk(Quelle) und, für den Bezirk Senne I. Wahlvorschläge sino vis zum 20. Juli beim Vorsitzenden des Presbyteriums, Pastor Münter, einzureichen. Eine vorbereitende Wahlversammlung findet am Donnerstag im Vereinshause statt. y Quelle 17. 6. Hohes Alter. Heute kann die Ehefrau Adele Trebbe, Nr. 20, ihren 70. Geburtstag feiern. Senne I, 17. 6. Die Kriegsopfer tagten. Der Nationalsozialistische Reichsverband Deutscher Kriegsopfer e.., Stützpunkt Senne I, hielt seine erste Versammlung ab. Der Ortsgruppenobmann, Pg. Faber(Brackwede), setzte als Ortsobmann den Kriegsbeschädigten Pg. Guido W. Brandt ein. Die regelmäßigen Versammlungen sind auf jeden 15. des Monats festgelegt. Auf die am 90. Juli in Dortmund in der Westfalenhalle stattfindende Kriegsopfertagung wurde besonders hingewiesen. V Isselhorst 17. 6. Unsere Alten. Am Sonnabend konnte die Witwe Spiekmann ihren 70. Geburtstag feiern.— Herr Meiner=Niehorst wurde 80 Jahre alt.— Dasselbe Alter erreicht heute Herr Droop.— Herr Hermann Lütkemeyer konnte seinen 70. Geburtstag feiern. Chefredakteur: Dr. Hans Havemann Verantwortlich für Politik und Handel: Dr. Hans Seel, für Feuilleton und unterhaltende Beilagen: Dr. Hans Havemann, für Kommunales, Lokales und Vermischtes. Dr. Walter Goch, für Sport und Gericht: Dr. Gustav Baumgart, für Provinz: Karl-August Deubner, für den geschäftlichen und Anzeigenteil sowie Sonderbeilagen: Friedrich Niemeyer. Druck und Verlag: E. Gundlach.-., sämtlich in Bielefeld. Geschäftliche Mitteilung wa Srüriee weschen ist das A und O der Waschweishen: Bei jedem Doppelpaket Persil haben Sie Extranutzen(das Doppelpaket ist 5 PfenVarzeil Vernpete), das ist ein Sie wahrnehmen sollten! Nehmen Sie Persil allein, ohne jeden weiteren Zusatz; es enthält allerbeste Seife in reichlicher Menge! Aus den Gerichtssälen 62 Jahre alt und vergeht sich an Kindern Nachdruck verboten Bielefeld, 17, 7. Man sollte es kaum für möglich halten, daß ein Mann, der in Ehren grau geworden ist, auf seine alten Tage an Mädchen unter vierzehn Jahren, die er als Pflegekinder in seinen Kotten in Diebrock ausgenommen hatte, unzüchtige Handlungen begeht. Wegen dieser Verbrechen(gegen die is 174 und 176,1 des StrGB.) und wegen Uebertretung des 30 des Reichsjugendwohlfahrtsgesetzes, der die Aufnahme von Kindern als Pfleglinge ohne Genehmigung des Jugendamtes verbietet, hatte sich der Landarbeiter Karl P. vor der Großen Bielefelder Strafkammer als erster Instanz zu verantworten. P. gab an, daß er Ende 1932 und Anfang dieses Jahres hintereinander drei Mädchen in jugendlichem Alter zur Unterstützung seiner Frau aufgenommen habe, da diese die Haus= und Feldarbeit nicht mehr allein habe bewältigen können. Das Jugendamt hatte ihm die Aufnahme von Mädchen als Pfleglinge verboten und ein dahingehendes Gesuch des Angeklagten abgelehnt. Darüber aber setzte er sich einfach hinweg. Da in der Verhandlung sehr unerfreuliche Dinge zur Sprache kommen mußten, wurde die Oeffentlichkeit ausgeschlossen. Der Angeklagte versuchte dadurch ein politisches Moment in die Verhandlung zu tragen, daß er sich selbst als„bösen Nazi“ bezeichnete. Der Staatsanwalt veranlaßte ihn daraufhin, das Parteiabzeichen, das ihm nicht zukomme, abzulegen. Der Staatsanwalt nannte die Dinge beim richtigen Namen und bezeichnete sie schlechthin als Schweinereien. Daß sich der Angeklagte dafür Kinder ausgesucht habe, falle strafschärfend ins Gewicht. Der Angeklagte berufe sich sogar auf den autoritären Staat, um seine Schandtaten zu decken. Das helfe ihm aber nichts. Der Staatsanwalt beantragte zwei Jahre und einen Monat Zuchthaus, fünf Jahre Ehrverlust und Haftbefehl. In seinem letzten Wort erklärte P. zynisch, die Strafe sei noch nicht hoch genug, er wolle lebenslängliches Zuchthaus,.., I, 1..nen Merkrsheus Das Urteil lautete wegen Verbrechens gegen§ 1763(StrGB.) auf ein Jahr Gefängnis. Im übrigen wurde der Angeklagte freigesprochen. Haftbefehl wurde mangels Fluchtverdachtes abgelehnt. In der Begründung wurde u. a. ausgeführt, daß die Mädchen nur als Wirtschaftsgehilfinnen, nicht aber als Pflegebefohlene anzusehen seien. Damit entfalle§ 174, gleichzeitig aber auch der erwähnte s 30. hg. Kommunistische Mordgesellen Prozeß=Beginn gegen die Mörder der SALeute Winterberg und Spangenberg Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und der gesamten westdeutschen Presse nahm vor dem Kölner Schwurgericht der Prozeß gegen die Mörder der SA=Männer Walter Spangenberg und Wieland Winterberg, die in der Nacht zum 25. Februar ds. Is. von einer kommunistischen Terrorgruppe hinterrücks erschossen wurden, seinen Anfang. Das ganze Gerichtsgebäude ist Nachgemachte Fünkmarkstücke „Gluntahinn=Bnder 90 Stück liegen auf dem Gerichtstisch Nachdruck verboten Bielefeld, 17. 7. Als Auftakt für den demnächst zu erwartenden großen Falschmünzerprozeß gegen Linnenkamp und Antonia Terlutter stieg am Montag vor der Großen Strafkammer als erster Instanz eine Anklage wegen Münzverbrechens gegen den landwirtschaftlichen Hilfsarbeiter Otto., den Platzarbeiter Ernst B. und den berüchtigten Falschmünzer, den Maschinenbautechniker Ewald Oesterbarkey, sämtlich aus Quelle. Letzterer ist am 1. Juli 1930 wegen Falschmünzerei zu zwei Jahren Zuchthaus, drei Jahren Ehrverlust sowie Stellung unter Polizeianssicht verurteilt worden und hat die Strafe bis auf vier Monate, die ihm mit Bewährungsfrist ausgesetzt waren, verbüßt. Die Verhandlung fand wegen Gefährdung der Staatssicherheit unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Die Anklage lautete darauf, im Anfang des Januar dieses Jahres Fünfmarkstücke gefälscht und verbreitet zu haben.(Verbrechen gegen Is 146, 147 und 174 des StrGB.). Der böse Geist der Angeklagten war entschieden Oesterbarkey, dem man die Intelligenz ansieht und dessen unverkennbare Talente leider auf die Bahn des Verbrechens gelenkt worden sind. In einem Bielefelder Kaffee kam man zusammen und besprach die Möglichkeit der Herstellung von Falsisikaten. Als der Angeklagte Z. einen 20=RM.=Schein wechselte, meinte Oesterbarkey: der kommt wieder. Man kam überein Fünfmarkstücke anzufertigen und Oesterbarkey, der vom Vorsitzenden selbst als Sachverständiger angesprochen wurde, ließ in Bielefeld Blankazinn für 12 RM. als Stammaterial ankaufen. Dann wurden in einer Schuhwichsdose drei Gipsformen angefertigt und nun konnte„der Guß beginnen“. Den Angeklagten B. kamen im letzten Augenblick Zweifel, und er ließ die Hände von der Butter. Die beiden anderen, richtiger eigentlich nur der böse Geist Oesterbarkey goß die begehrten Silber=, in Wahrheit Zinnlinge. Damit gingen die beiden nach Borgholzhausen, und dort brachte Z. verschiedene Stücke an den Mann. In den Erlös des zurückerhaltenen Staatsgeldes teilte man sich. In Quelle versuchte Z. dasselbe Manöver, aber hier erkannte man die Fälschung. In Bielefeld, wohin man zwecks weiteren Absatzes des Zinngeldes gefahren war, fiel den Fälschern das Herz in die Hosen, als sie in einer Zeitung von der Verhaftung eines Falschmünzers lasen. Nach Quelle zurückgekehrt, war auch schon die Polizei da und nahm die beiden fest. Die Falschstücke waren außer der Riffelung außerordentlich gut hergestellt. Nur hatten sie nicht den richtigen Silberglanz. Das war letzten Endes ein Kunstfehler des Herstellers, und daran scheiterte auch das sein ausgeklügelte Plänchen, die Falsifikate in Ostpreußen— Z. und B. sind Ostpreußen— abzusetzen. Der Staatsanwalt hielt alle Angeklagten des Münzverbrechens für überführt. Er beantragte gegen Oesterbarkey fünf Jahre Zuchthaus, fünf Jahre Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaussicht; gegen Z. drei Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverlust; gegen B. ein Jahr Gefängnis, gegen alle Haftbefehl und Einziehung der Geräte und des Falschgeldes. Die Untersuchungshaft solle angerechnet werden. Das Urteil lautete für Oesterbarkey auf 1½ Jahre Zuchthaus, drei Jahre Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaussicht wegen versuchten Münzverbrechens. Z. erhielt wegen vollendeten Münzverbrechens 1½ Jahre Gefängnis, B. wurde freigesprochen. In der Urteilsbegründung wurde u. a. ausgeführt, daß eine restlose Aufklärung der Vorgänge nicht erfolgt sei. Bei B. sei es nur bis zum Versuch gekommen. Das Gericht habe die Freiwilligkeit des Rücktrittes und damit Straflosigkeit angenommen. Bei Oesterbarkey sei aber dieser Rücktritt nicht erfolgt. Bei Z. habe das Gericht mildernde Umstände für gegeben erachtet, da er nur durch Gelegenheit zum Verbrecher geworden sei. Der moralisch am stärksten Belastete sei Oesterbarkey, denn wenn er nicht gewesen wäre, hätten die anderen nicht auf der Anklagebank zu sitzen brauchen. hg. von mehreren Schutzpolizeikommandos abgesperrt. Die 13 Angeklagten, von denen sechs unter der schweren Anklage des Mordes und Mordversuches stehen, werden von Beamten des Gerichtes streng bewacht. Im Verlauf des ersten Verhandlungstages gab der angeklagte kommunistische Mordgeselle Hamacher ohne Umschweife zu, auf den SAMann Spangenberg geschossen zu haben. Ihr heimtückisches Vorgehen sei nach einem Befehl der KPD.=Leitung erfolgt, der am Abend in der Versammlung der Terrorgruppe, der die Mordgesellen angehörten, verlesen worden sei. In dem Befehl habe es geheißen, die SA=Leute seien nach Waffen zu durchsuchen. Gegen jeden, der sich wehre, sei Gewalt anzuwenden. Zu diesem Zweck hätten sie Pistolen ausgeliefert erhalten. Nach der Ermordung Spangenbergs sei er, Hamacher, dann mit Bäser zum Zigelstein geflüchtet, wo ihnen ein zweiter SAMann, Kessing, begegnet sei. Auch auf ihn habe er geschossen. Der Angeklagte Bäser gab ebenfalls zu, auf Spangenberg geschossen zu haben. Am Dienstag wird mit der Zeugenvernehmung begonnen. Das echte Eine grundsätzliche Gerichtsentscheidung fällte das Berliner Sondergericht in einer Anklage wegen unberechtigten Tragens eines nationalsozialistischen Hoheitsabzeichens. Angeklagt war ein junger Landwirt aus Dobrilugk, der nach wiederholter Verwarnung von dem dortigen Ortsgauleiter der NSDAP. zur Anzeige gebracht worden war weil er dauernd mit einem Hoheitsabzeichen der Partei herumlief, obwohl er nicht Parteimitglied war. Der Verteidiger des Angeklagten wies nach, daß es sich bei dem Abzeichen garnicht um ein amtliches Hoheitsabzeichen der Partei handele, sondern um eine ähnlich aussehende Nadel, die jedermann vor wenigen Wochen noch für 10 Pfennig kaufen konnte Der Angeklagte habe sich also nicht gegen die Verordnung vergangen, die das unberechtigte Tragen solcher Abzeichen verbietet, die die Mitgliedschaft zur NSDAP. kennzeichnen. Das Sondergericht verurteilte im Gegensatz zu den Ausführungen der Verteidigung den Angeklagten zur Mindeststrafe von einem Monat Gesängnis mit der Begründung, es komme nicht darauf an, ob das Abzeichen wirklich ein amtliches Parteiabzeichen sei, sondern es genüge, daß das Abzeichen äußerlich sich als ein solches darstelle, wie es als Hoheitsabzeichen von der Partei getragen wird. Käthe von Nagy klagt Ihre Schadenersatzansprüche werden abgewiesen Wie erinnerlich, hatte Käthe von Nagy gelegentlich der Eröffnung des Kölner Sechstagerennens am 2. Dezember v. J. das Mißgeschick, daß sie sich beim Abfeuern des Startschusses ein Stück des Zeigesingers abschoß. Dieser Unfall, der die beliebte Filmschauspielerin zu einem längeren Krankenhausaufenthalt nötigte, hatte einen Prozeß zur Folge, den die Ufa, die ihren Star zur Verfügung gestellt hatte, gegen die Kölner Sporthallen=GmbH. anstrengte. Sie verlangte die Zahlung von zweimal 15000 RM. als Schadenersatz und klagte als Teilbetrag vorerst einen Betrag von 25000 RM. ein. Dieser Prozeß ist nun durch Urteil des Kölner Landgerichts in erster Instanz entschieden worden, das die Klage der Usa ohne Beweiserhebung abwies. In der Begründung heißt es, daß zwischen den Parteien kein Vertragsverhältnis bestanden habe. Ebensowenig liege eine zum Schadenersatz verpflichtende unerlaubte Handlung der Beklagten vor. Die Klage sei daher abzuweisen. Geschäftliche Mitteilung Keimfreies Eis in Bielefeld Die Firma Eiswerk H. Grabe hat die Fabrikation von sogenanntem Aktiv=Eis, d. h. von Eis ausgenommen, das in seinen guten Eigenschaften Momente aufweist, wie sie bisher bei der Eisfabrikation unbekannt waren. Aktiv=Eis ist Eis, das aus einem nach dem patentierten Katadyn=Verfahren elektrisch vorbehandelten Wasser hergestellt ist und die Eigenschaft hat, nicht nur steril zu sein, sondern darüber hinaus noch eine aktive keimtötende Wirkung auf alle Gegenstände ausübt, mit denen es in Berührung kommt, und deshalb die stets beobachtete Gefahr einer nachträglichen Infektion des Eises ande seinem Transport bis zur Verwendungsstelle beseitigt. Aktiv=Eis macht infolge seiner keimtötenden Wirkung die Külluft im Eisschranke oder im Kühle— raume vollkommen steril. Dadurch halten sich die Lebensmittel in einem mit Aktiv=Eis gekühlten Eisschranke oder Kühlraume länger frisch, als in jeder anderen Kühlung. Durch die Kühlluftsterilisation wird z. B. das Schmierigwerden des Fleisches erheblich gehemmt. Das Reichsgesundheitsamt und viele andere wissenschaftliche Institute haben die sterile und keimtötende Wirkung des Aktiv=Eises bestätigt, und das Eiswerk H. Grabe hat sich die Allein=Lizenz für das patentierte Katadyn=Verfahren für Bielefeld und Umgegend gesichert. P Veslansclos Plendonsres Freundlich, fester Berliner Börsenbericht vom 17. Juli. Die Börse eröffnete mit wenigen Ausnahmen in festerer Haltung. Das Kaufinteresse der Kundschaft hatte sich etwas vergrößert. Montane standen im Mittelpunkt des Interesses. Klöcknerwerke gewannen 3¾ Prozent. Leopoldgrube zogen um 2% Prozent an. Aber auch sonst waren Gewinne bis zu 2 Prozent der Durchschnitt. Darüber hinaus konnten Papiere wie Schles. Gas, Berlin-Karlsruher Industriewerke, Schubert& Salzer, Deutsche Atlanten, Saladetfurth. Braunkohlen-Werte mit Ausnahme der Rhein. Braunkohlen, Conti Gummi, und die führenden Elektrowerte wie Schuckert& Siemens bis zu 4½ Prozent gewinnen. Farben lagen demgegenüber vernschlässigt. Bei sehr kleinen Umsätzen konnten Chadeaktien ihre Erholung um 5½ RM. fortsetzen. Auch nach den ersten Kursen blieb die Stimmung freundlich. Montanwerte waren weiter bevorzugt und konnten neus Besserungen bis zu 1 Prozent erzielen. Farben, die vorübergehend bis zu ½ Prozent einbüßten, waren später gleichfalls gut erholt. Am Geldmarkt war die Situation weiter ziemlich leicht, doch erfuhren die Sätze eine kleine Erhöhung auf 4½ resp. 4½ Prozent. Am Markt der festverzinslichen Werte konnten durchweg weitere Kursbesserungen beobachtet werden. Hypotheken-Goldpfandbriefe gewannen—¾ Prozent, fester waren Kommunale mit plus—2 Prozent. während Liquidationspfandbriefe nennenswerte Veränderungen aufwiesen. Von Reichsanleihen war die Wertbeständige Anleihe ½ Prozent, Younganleihe ¾ Prozent, und die deutsche Reichsanleihe von 1929 1¼ Prozent gebessert. Auch die Staatsanleihen konnten höhere Kurse aufweisen. Von landschaftlichen Goldpfandbriefen gaben die Ostpreußen und Sachsen bis 1¾ Prozent nach. Industrie-Obligationen waren weiter fest, Siemens gewannen 2 Prozent, während für Vereinigte Stahlwerke nach 55% Prozent im Verlaufe kein Schlußkurs festgesetzt werden konnte. Steuergutscheine lagen unverändert. Am Kassamarkt überwogen Kursbesserungen, die bei Papieren wie Dürener Metall. Törls Oel. neichelbräu. J. G. Chemie, Wandererwerke und Wisner Metall—5½ Prozent betrugen. Stärker abgeschwächt waren Bremer Gas mit minus 4½ Prozent. Hypothekenbanken waren meist wenig verändert. In der zweiten Börsenstunde wurde die Tendenz an den Aktienmärkten etwas uneinheitlich. Farben lagen unter Druck und schlossen 1% Prozent niedriger, andererseits konnten Montanwerte. ihre Tageshöchstkurse ziemlich gut behaupten, und von Nebenwerten waren Deutsche Eisenhandel, Deutsche Atlanten und Muag recht fest veranlagt. Frankfurter Abendbericht Still, aber freundlich. Die Abendbörse hatte mangels geeigneter Anregungen nur stilles Geschäft aufzuweisen. Die festen Auslandsbörsen blieben ohne Beobachtung. Die Stimmung war jedoch durchaus freundlich, und vereinzelt waren auch noch leichte Erholungen festzustellen. Farben eröffneten gegenüber dem Berliner Schluß nur knapp gehalten, waren jedoch im Verlaufe um ½ Prozent erhöht. Im übrigen zeigte das Kursniveau gut behauptete Tendenz. Am Rentenmarkte war es gleichfalls sehr still. Deutsche Anleihen nannte man unverAndert, ebenso waren späte Reichsschuldbuchforderungen mit 79% bis ½ gut gehalten. Auf Zeit gehandelte Werte Pund= und Dollarentwertung in ihren Auswirkungen auf den deutschen Außenkandet Von Reichsbankdirektor Dr. Franz Döring. Berlin Verte Anfang arn.........0 Allg. Liektriz.=Oes.... 22.30 Rayer, Motoren...... 125.0 Bemberg.......... 30.4628 Berger kleldau...... 169.00 Bers. Maschinendau.... 69.75 Bucdkerus Eisenw...... 74.00 Charlotidg. Wanser.... 12.39 Como Hiepano...... 194.50 Cont. Qummi-V...... 137.00 Daimier Benz...... 30.928 Disch. Cont. Oas..... 109.28 Dentsche Erddl...... 115.875 Linoleum.... 44.073 Eiektrizitäte Liel....: 29.78 Elektr. Licht und Kraft.. 104.00 I G. Fardenindustrie... 123.00 Feldmühle......... 40.28 Felten u. Guilleaume... 32.125 Heisenkirch. Bergw.... 61.00 Ges. f. elektr. Unters. 84.28 Ramburger Elektr..... 99.30 Harpener Bergdan.... 99.275 Hoesch-Köln-Neuessen.. 60.00 Ph. Holzmann..... 35.20 Hotelbetr.-Oesellsch... 42.25 ine Beraben......— Klöchner Werke..— Rannesmannröhren.... 64.20 Ransselcer Bercdau.... 24.350 Maachd. Unt. A. O.:... 44.78 Metall=Gen.... 37.28 Orenztein 8 Koppel.... 39.75 Phöniz Bergbau...... 37.973 Polyohon........ 29.30 Khein, Braunk. u. Nr... 209.30 Khein. Elektr. Werk... Khein, Stahlwerke.... 92.775 Khein, Westf. Elektr. 34.30 Rutgerswerke....... 60.28 Salrcherkurth Kall..... 160.30 Schles, Eiekt. u. Oas La. 8 96.00 Schubert 8 Jalzer.... 174.30 Schuckert&Co....... 108.30 Schultheis-Patzenh..... 116.00 Siemens 8 Haleke..... 139.39 Stöhr. Kammgarn..... 109.00 Thüringer Gas...... 110.30 Leondars riet.::.::: 11.38 Vereinigte Stahlwerke... 37.30 Westeregeln Alkall.... 127 28 Tellnotf Waschhof..... 41.73 Bank f. Brauindustr.... .-0. für Verkehrswesen. 44.623 DI. Reichsbahn Vorz.-Akt. 99.50 Hambr.-Amerik. Pak.... 10.75 „Südamerik. Dmpf. 20.25 Hanss Dampfach...... Norddeutsch. Liord.... 17.75 Otart Ainen u. Eis.... 14.628 Schluß 166.00 29.00 85 90.023 195 95 69. 75 73.25 .35 94.0 33.0 90.775 109.0 116.00 .00 87.50 04.0 131.628 61.00 S1.775 61.973 24.633 99. 90 .50 66. 75 99.25 9. 28.673 0 99.0 92.00 85.50 99.30 901 25 95.28 70.25 o8.12 12. 18 137.50 109.25 93.35 17.000 1 220 125.75 .33 5 .5 19.250 i7. 20 15.00 er 22. 0 8 .99 30.75 10 75 69.000 74.250 72.755 91.2 33.230 20. 125 109. 50 13.25 44.30 935 91.38 91.37 .275 84.50 99.75 99.73 69.50 85.75 154.00 99.30 64.625 24.625 45.000 37.000 38.750 38.128 27.00 8 98.0 92.00 92. 125 119.15 137.50 09.25 199.30 17.000 .990 123.78 41.28 5 .8. 10.30 91.5 2 38 49. 73 161.30 67.30 72.000 72.00 5 34.000 29.75 1n 5 114.9753 42.25 .5. n 75 123.00 8 85 40.50 60.00 82.28 98.50 .05 35 5 99.75 62.00 21.30 .8 36 30 N7.575 35.00 25.00 210.30 97.0 91.50 95.75 99.00 154.90 99.00 10 05 109.50 117.78 35.00 107.75 o9. 50 17.000 33.25 25 5 .88 33.00 42.350 99.25 16.28 0 Ankerwerke Berliner Handels-Ges. Bielef. Mech. Wederei Commerz= u. Priv.=Bank Hatar Oörisler...... Held=Bank........ Dresdner Bank..... Gildemeister≈ Co.... E. Oundlsch. Roffmann Stärke.... Kkoche Adler-Nähm.... Karenederger Spian.... NI. Stodiek& Co. Von 8 Voll....... II.(Schlus) Nach England haben auch die..A. eine Währungsentwertung vorgenommen. Die Motive sind jedoch anderer Art als die Großbritanniens. England beschränkte sich auf eine Entwertung des Pfundes und nahm bewußt keine Kreditausweitung vor, weil es das inländische Lohn- und Preisniveau nieirig halten und sich die Marge zwischen äußerem und innerem Pfundwert möglichst lange bewahren wollte, um in dieser Zeit Exportvorteile wahrzunehmen. Die USA, dagegen beabsichtigen mit dem Abgehen vom Goldstandard, den Kreditspielraum zu erweitern und damit die Preise zu steigern. Auf diese Weise sollen die Schuldenlasten erleichtert und die inländische Konjunktur beiebt werden. Vorteile im Exporthandel spielten bei dem Vorgehen eine geringere Rolle. Die Auswirkungen der Dollarentwertung lassen sich zahlenmäßig noch nicht übersehen. Jedenfalls bedeutet der Schritt der..A. für die Weltwirtschaft ein neues Valutendumping. Im deutschen Außenhandel nahm die Union eine ganz andere Stellung als England ein. Sie hat als Absatzgebiet für Deutschland eine viel geringere Bedeutung als England. Die..A. sind dagegen das größte Bezugsgebiet Deutschlands. Die Importe aus den ..A. erreichten im zweiten Quartal 32: 12% und ersten Vj. 33: 18% ,während die Ausfuhr sich auf 5% hält. Zur Beurteilung der zukünftigen Auswirkungen der Pfund- und Dollarentwertung auf den deutschen Außenhandel kommt es wesentlich darauf an, wie schnell den beiden Ländern die 8 Etappen des Valutadumpings aufeinander folgen. In der ersten Phase produziert ein Dumpingland zu den alten Nominalpreisen, die Produktionskosten sind lediglich in dem Umfange teurer als Rohstoffe zum Goldwert eingeführt werden müssen. In der zweiten Etappe pflegen im Dumpingland auch die Inlandspreise zu steigen. Die dritte Phase führt im Dumpingland auch eine Steigerung der Löhne herbei; die Angleichung ist vollzogen der Exportvorsprung verschwunden. Wie ist nun die Lage in England? Die Pfundentwertung hatte zur Folge, daß die Preise bedeutend weniger tielen als in den Goldwährungsländern. In England ist also relativ eine Preissteigerung eingetreten, obwohl ein wesentlicher Teil der Rohstoffe aus Ländern mit ebenfalls entwerteter Währung stammt, obwohl die Disziplin der Bevölkerung eine Pfundpanik nicht aufkommen ließ und obwohl die Kreditausweitung in verhältnismäßig bescheidenen Grenzen blieb. Die englischen Löhne sind nur um 4% gefallen gegenüber den 18% in Deutschland. Man kann daher auch von einer relativen Lohnsteigerung sprechen. Aber erst wenn es in England zu einem tatsächlichen Steigen der Preise und Löhne kommt, würde es sich der dritten Etappe der Pfundentwertung nähern, die den Vorsprung am Weltmarkt wieder aufhebt. Der Eintritt Amerikas in die Reihe der Valutendumpingländer ist ein Ereignis von solcher Tragweite, daß die Zukunft des deutschen Exports nach den USA, und anderen Staaten durch die amerikanische Konkurrenz bedroht ist. Der Vorteil für die deutschen Produktionskosten, der aus dem immerhin etwas verminderten Preis der Rohstoffeinfuhr aus USA, entsteht, kann dagegen nur bescheiden sein. Die Entwicklung der deutschen Ausfuhr hängt im wesentlichen davon ab, wie rasch in der Union die einzelnen Phasen der Dollarentwertung aufeinander folgen. Hier zeigt sich die für Deutschland günstige Entwicklung, daß die..A. viel schneller als England schon jetzt in die zweite Phase der Währungszerrüttung eingetreten sind. Denn die Union hat nicht nur den Außenwert seiner Währung herabgesetzt, sondern auch ihr Preisniveau erhöht. Der Exportvorsprung der Vereinigten Staaten ist durch das schnelle Steigen der Preise bereits wieder verkleinert, das Valutadumping teilweise kompensiert worden. Der Uebergang in die letzte Phare der Dollarentwertung, die eine Erhöhung des Lohnniveaus bedingt, wird durch die ameriksnische Arbeitslosigkeit noch verzögert; aus vielen Zweigen der Industrie kommen aber schon Nachrichten über Lohnerhöhungen bis zu 10%. Jedenfalls laßt sich erkennen, daß die Bedrohung des deutschen Exports durch die Entwertung des Dollars die Tendenz zum Nachlassen zeigt, wenn sich auch vorläufig noch nicht übersehen läßt, bei welchem Stande sich der Dollarkurs einspielen wird. Westdeutscher Zement-Verband, G. m. b.., Bochum. Nach dem Geschäftsbericht ist der Zementversand im Jahre 1932 auf einen seit mehr als 30 Jahren nicht erreichten Tiefstand gesunken. Der Inlandsabsatz des Westdeutschen Zement-Verbandes ging auf“ des normalen Jahresversandes zurück. Die Beschäftigung der Verbandswerke sank im Berichtsjahre auf rund 10 Prozent der Kapazität der Fabrikanlagen und der dansch bemessenen Kontingente beim Verbande im Vergleich zu 1928. Der Export nach überseeischen Ländern, der im Jahre 1927 noch 18904 DW betrug, ist im Berichtsjahre auf 590 DW gesunken, während der Rückgang des Hollandversandes mit 6008 DW in 1932 gegenüber dem Höchststande von 13 866 DW in 1927 eher mit dem Nachlassen des Inlandsabsatzes im Einklang steht. Als besonders echwierig für die Westdeutsche Zementindustrie wird es bezeichnet, daß sie eine Anzahl Außenseiter hatte, die auf die kritische Lage der Industrie keine Rücksichr genommen hätten, so daß nur mit großer Mühe der Verbandsvertrag bis Ende 1932 aufrechterhalten werden konnte. Die Verhandlungen mit den Außenseitern, die im Berichtsjahre gepflogen wurden, werden nochmal eingehend besprochen. In der Gesellschafter-Versammlung vom 15. Februar 1983 wurde der Verbandsvertrag bis zum 31. Dezember 1934 verlängert. Diese Verlängerung sei jedoch wegen der eingeräumten Verzugsstellung der neubeigetretenen Werke nicht befriedigend. Da keine Industrie so für die Syndizierung geeignet und auf sie angewiesen sei. wie die Portland-Zementindustrie, sollte man die Verbände vor Neugründungen und Außenseitern schützen. Es wird gefordert, das die Zement herstellenden Werke als Selbstverwalter sich zu einer berufsständischen Organisation zusammenschließen und für eine gleichmäßige Beschäftlgungsverteilung sorgen. Nachdem durch eine Einigung mit den restlichen Außenseitern Im Februar dieses Jahres und die Verständigung mit den anderen Zementverbänden im März dieses Jahres organisatorisch die Ordnung in der Zementindustrie wieder hergestellt war, ist auch in Westdeutschland die Annäherung an ein angemesseneres Preisniveau herbeigeführt worden. Die westdeutschen Zementpreise seien die billigsten in ganz Deutschland. Der zurzeit im hiesigen Verkaufsgebiet gültige Preis beträgt zirka 108 Prozent des Friedenspreises, wobei die heutigen höheren Ausgaben für Händlerrabatte, Skontl usw. enthalten sind. Die Aussichten für die weitere Entwicklung werden günstig beurteilt. Die Abwärtsbewegung sei seit dem Jahre 1932 zum Stillstand gekommen und es sei bereits eine kleine Besserung im ersten Halbjahr 1933 gegenüber der entsprechenden Vorjahreszeit festzustellen.: Der Inland-Absatz des Verbandes an Zement beträgt im ersten Halbjahr 1933: 25682 DW gegen 23 914 DW in derselben Zeit des Vorjahres. Notizblock 16. 7. 22. Der Reichsverkehrsminister hat nach einer Aussprache mit den Verkehrsverbänden den Prästdienten des Reichsverbandes deutscher Verkehrsverwaltungen, Dr. Lübbert, beauftragt, die im öffentlichen Nahverkehr, in der Binnenschiffahrt, im gewerblichen Kraftverkehr, in der Spedition und weitmöglichst auch in der Seeschiffahrt vertretenen Kreise zusammenzufassen, bis die Reicheregierung Richtlinien für den ständischen Aufbau berausgegeben hat. * Nach Fühlungnahme mit den für die Entwicklung der Reichsautobahnen maßgebenden Persönlichkeiten hat der Vorstand des HAFRABA-Vereins in Frankfurt a. M. einstimmig beschlossen, die HAFRABA in eine „Gesellschaft zur Vorbereitung der Reichsautobahnen“ zu erweitern. * Nachdem auf Anordnung des Reichekanzlere Kommissare auf dem Gebiete der Wirtschaft nicht mehr tätig sein sollen, hat der Reichswirtschaftsminister die dem Bergassessor Schleifenbaum, Siegen Westfalen, von seinem Amtsvorgänger zugefertigte Bestallung zurückgenommen und ihn zu seinem ehrenamtlichen Sonderbeauftragten für den Erzbergbau ernannt. * Die Reichsführung des Kampfbundes für den gewerblichen Mittelstand, Referat Ausstellungs- und Messewesen, teilt mit: Die Zulassungebedingungen zur Braunen Großmesse im Rahmen der Leipziger Herbstmesse vom 27. bis 81. August sind erschienen und können gratis und franko angefordert werden. * Das seit mehr als 60 Jahren bestehende Besatzund Modewarenhaus S. Spiro in Krefeld, Friedrichstraße 11, hat, laut„Konfektionär“ die Zahlungen eingestellt und strebt einen Vergleich an. Bei 128 000 RM. Passiven beträgt die Unterbikanz cs. 88 000 RM. * Die Sanierung des Herrenkonfektionshauses Gustav Carsch& Co., Düsseldorf ist nunmehr, wie „Die Textil-Woche“ erfährt, durch Zustimmung der Gläubiger zu dem außergerichtlichen Vergleich von 33½ Prozent sichergestellt. Die Firma hat ihren Verkauf auf das Hauptgeschäftsgebäude am Hindenburgwall konzentriert. * Der Londoner Goldpreis betrug am 17. Juli für eine Unze Feingold 124 sh 8 d= 87.0371 RM., für ein Gramm Feingold demnach 47.9367 Pence=.79831 Reichsmark. * Die Japaner haben der Unterkommission für das Studium des indirekten Protektionismus auf der Weltwirtschaftskonferenz in London ein Memorandum unterbreitet, in dem gegen die obligatorische Bezeichnung des Ursprungslandes bei Waren Einspruch erhoben wird. Eine solche Bestimmung bedeute ein ernsthaftes Hindernis für den Welthandel und verleite zur Benachteiligung ausländischer Waren. Schlachtviehmärkte Hamburger Warenmarkt vom 17. Juli 1933 Brasil-Kaffees: Die Brasil-Offerten zum grösten Teil um 25 Cents ermäßigt. Geschäft ruhig, reise am Lokomarkt unverändert. Gewsschene Kaftfees: Marktlage unverIndert. Kolumbien bleibt fest. Für prompte Verschiftung liegen keine Offerten vor. August-SeptemberVerladung wird nur mit ½ Dollar Aufgeld angeboten. Konsumgeschäft regelmäßig. Schmalz: Heute liegen keine Angebote vor. Baumwolle: Stetig. Middling Universal loko 13.75 Dollarcente. Oele und Fette: Bei sehr ruhigem Geschäft Mieben die Preise allgemein unverändert. Ochaen Vo tlleischige, ausgemästete, höchsten Schiachtwerte al lüngere................ b. Atene sonstlar volltleischige Fleischige Gering gepährte Bulien Jüngere volllleischige hächsten Schlachtwerte...... Sonst ge volleischige oder ausgemästete......... Fleischige Gering genährte.. Kühe Jüngere volltleischige höchsten Schlachtwerte Sonstige vollfleischige oder ausgemästete........ Fleischige Gering gegährte.... Färsen Volltleischge ausgemästete böchsten Schiachtwerte Volltleischige Fleischine al gering genährte Presser Mäßig genährte Junsvieh Kälber Doppellender bester Man..... Beste Mast- und Saugkälber............. Mittierr Mast- und Banckäiber........... a) Geringere Sauskälder.............. Gering Käiber................ Schafe Mastiäminer und füngere Masthammel an We.demast-Osteriämmer bi Stallmest Miettere Mastihmmer ditere Masthammel und gut genährte Schafe Fleischiges Schafvieh Gerins genährter Schafvieh Schweine Fettschweine über 3200 Pid Lebendgewicht........ Volltleischige Schweine von an 240—300 Pfd. Iebendeswicht Volleischige Schweine von on 200—240 Pld. Lebendsewicht Volltleischige Schweine von an 160—200 Pld. Lebendsswieht Fleischige Schweine von an. 120—100 Pid Labendgewicht.. Heischige Schweine unter 120 Pid. Lebendgswcht.. Javen Auftrieb Großvieh Kälbo schale schweins in Marktverlauf war dei Rinder Kübern Schalen Schreisen Einzelhandel schafft Arbeit Ein Aufruf der Hauptgemeinschaft Die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels erläßt einen Aufruf, in dem der Einzelhandel aufgelordert wird, sich mit allen Mitteln in den Dienst des Gesamtwerkes der Arbeitsbeschaffung zu stellen. Vor allem, so heißt es in dem Aufruf, muß def Einzelhändler alles tun, um Mehreinstellungen in seinen Betrieben zu fördern. Unter keinen Umständen dürken Umsatzbelebungen in den Geschäften zu Mehrbelastungen des vorhandenen, im Verlaufe der Kriss sehr zusammengeschrumpften Personalbestandes führen; sie müssen sich vielmehr in Neueinstellungen arbeitsloser Kaufmannsgehillen auswirken.— Es wird weiter notwendig sein, die vielfach allzu eng gehaltenen Sortimente grundsätzlich unter dem Gesichtspunkt zu überprüfen, ob nicht Mehraufträge bei den Lieferanten möglich sind, die sowohl im Interesse der Wirtschaftsbelebung, wie auch der Qualitätspflege liege, die dem mittelständischen Spezialgeschäft besonders obliegt.— De r Einzelhandel wird schließlich an seinem Teil darüber wachen müssen, daß die Entwicklung der Weltmarktpreise nicht im Inlande unerwünschte Preisbewegungen der Fertigwaren hervorruft; denn nur ein für den Konsumenten tragbarer Preisstand kann eine dauerhafte Wirtschaftsbelebung auch in der Sphäre der Warenverteilung sicherstellen. Der deutsche Einzelhändler, heißt es zum Schlus, hilft der Reichsregierung, wenn er den Verbraucher immer wieder darauf hinweist, daß das Kaufen deutscher Waren Arbeit schafft, das hingegen das Horten von Geld nicht nur sinnlos ist, sondern die Ueberwindung der Arbeitelosigkeit behindert. Devisenkurse Telegr. Auszahlung London Neu Vork......... Amsterdam-Rotterdam Brüssel-Autwerpen.... Budapest......... Helsingfors Itallen Kopenhagen........ Obo baris bas........... Schweis........ Berlis, 17. 7. Vor Notierung Briet 192 61. 37 99.45 .104 .15 62.54 70.26 16.42 12.32 1. 33.64 72.10 45.95 .100 22.22 62.50 70.42 10.40 .34 91.250 35.12 72.52 47.05 Geid 14.00 185 191. 2 49.40 .194 .24 62.30 70.20 16.42 .54 91.17 33.04 72.2 45.95 14.04 2 109.62 92. 61 235 28.16 72. 42 67.65 Notierung für je 1 Pfund, Dollar, sonst in 100 Einheiten Amtl. Produkten-Notierungen Weizen: Märkischer Rorsen: Mürkischer Braugerste..... Futtergerste... Hafer: Märbischer Weizenmehl 100 kg. Roggenmehl dto... Weizenkleis.... Rorgenkleie Rap.. Leinzast Vikteriserbemn... Kleine Speisserbsen : 1 3 4— 1 s 3 f a t t e r e r d s e n..... :— Feiuschken Acherbohnen... : 128—141 Wieken........ 29.00—17.25 Lopinen: dlaue.... 21.20—29.65 Lopinen: gelde.... .40—.30, Veracella....... :.40—.55 Leinkuchen....... :— Eranuskuchen....! Frockenschnltzel : 24.00—29.30 Extr.Soyabohnenschret 14. 7. 20.00—27.00 19.30—13.00 14.30—16.00 14.60—13.50 14.—1400 12.25—14.00 15.00—17.30 14.30—14.70 14.60—14.00 .80—.70 14.38-1470 Berliner Metallmarkt zlektrolvtkupfer(wire bere) Originalhütteneluminium............... Desgl. in Wals- oder Drahtbarren........“ Reinniekel.. Aninen henam:te::::::.. Feinzlber...:........ I. 7. 69.122 190 0 164.00 51 5 #-41.00 B. 75—41.75 Momat Jen:..:. Ausus:::: Septemder Oktober Novemder Dezember lanser Februar... jühr #.:..: Bremer Baumwollmarkt Beiet Geid De Tendens: stelig— Lobe 12.50