Hente Reise- und Unterhaltungsbellage 33. Jahrgang. Nummer 157 mit Bielefelder General-Anzeiger und Handelsblatt Die„Westfällschen Neuesten Nachrichten“ mit den Bellagen für Sport, Unterhaltung, Literatur, Frau und Kind, Haus, Hol und Garten, Ravensberger Blätter, Radio und Schach erscheinen wöchentlich 6mal und kosten monatlich .00 RM., im Postbezug.00 RM. einschließlich.48 RM Zeitungsgebühr, aber ohne Bestellgeld. Sie können bei allen Trägerinnen, Agenturen. Postanstalten, Briefträgern und in unseren Filialen und Geschäftsstellen bestellt werden Im Falle höberer Gewalt oder infolge Störung des Betriebes hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Hauptgeschäftsstelle und Redaktion Bielefeld, Rohrteichstr. 9. Vielefern Sonnabend, 8. Juli 1933 Anzeigenpreis: Der Raum für die Anzeigenspalte(29 mm breit, 1 mm boch) 15 Plg., für die Reklamezeile(70 mm breit, 1 mm hoch) 60 Pfg. Rabatt nach besonderem Tarif. Bei verspätetem Eingang der Zahlung oder bei Zwangseinziehung des Betrages kommt der gewährte Rabatt in Fortfall. Beilagen 15 Mark das Tausend, bei Teilauflagen 20 Mark. Annahmestellen für Bielefeld die Geschäftestellen Rohrteichstr. 9. Alter Markt 2. Herforder Str. 84. die Filialen Bahnhofstr. 34, Kreuzstr. 40, Arndtstr. 41, Bleichstr. 125; für Brackwede: Hauptstr. 60; für Bielefeld-Schildesche: Talbrückenstr. 4 Fernruf GundlachZentrale: 4970—4973. nach 19 Uhr Geschäftsstelle 4972. Redaktion 4970 u. 4973. *pe dounts„wrsche Eine Verordnung zur Sicherung der Staatsführung Ergänzung der gemeindlichen Körperschaften Berlin, 7. 7. Nach Ausschluß der SPD.=Abgeordneten als Vertreter einer staats= und volksfeindlichen Partei aus den Volksvertretungen und den gemeindlichen Selbstverwaltungskörpern war noch über deren Sitze Bestimmung zu treffen. Dies ist geschehen in einer Verordnung zur Sicherung der Staatsführung, die der Reichsminister des Innern am Freitag auf Grund der Ermächtigung im Gleichschaltungsgesetz erlassen hat. Die Zuteilung von Sitzen aus Wahlvorschläge der SPD. für den Reichstag und die Landtage(Bürgerschaften) auf Grund des Wahlergebnisses vom 5. 8. 1933 oder des Ergebnisses des Gleichschaltungsverfahrens ist unwirksam. Eine Ersatzzuteilung findet nicht statt. Von dieser Einziehung werden alle Sitze betroffen, die auf örtliche oder zentrale Wahlvorschläge der SPD. zugeteilt worden sind. Dabei macht es keinen Unterschied, ob ein Bewerber Mitglied der SPD. war oder nicht. Für den Reichstag fallen also 120 Sitze der 8PD. und 5 Sitze der Staatspartei weg. Diese Sitze werden nicht wieder besetzt. Desgleichen wird die Zuteilung von Sitzen auf Wahlvorschläge der SPD. für die gemeindlichen Selbstverwaltungskörper, also die Kreistage, die Bezirkstage, Bezirksräte, Stadträte, Stadtverordnetenversammlungen, Gemeinderäte usw. für unwirksam erklärt. Bei diesen gemeindlichen Selbstverwaltungskörpern können zur Aufrechterhaltung der gemeindlichen Selbstverwaltung die Sitze neu besetzt werden. Die Besetzung geschieht in der Weise, daß die Ersatzmänner von der Staatsaufsichtsbehörde, entsprechend dem Volkswillen, nach Ueberwindung des Parteienstaates frei berufen werden. Das Verfahren der Berufung durch die Staatsaussichtsbehörde kann ferner in anderen Fällen Platz greisen, wo ein Bedürfnis besteht, die gemeindlichen Selbstverwaltungskörper entweder vollkommen neu zu bilden oder einzelne Ersatzmänner eintreten zu lassen. Eine vollkommene Neubildung kann vor allem bei Umgemeindungen in Frage kommen. Schließlich sind zahlreiche staatliche und gemeindliche Ehrenämter bei Verwaltungsgerichten, Beschlußbehörden und Ausschüssen auf Grund von Wahlvorschlägen der Parteien besetzt worden. In allen diesen Fällen ist die Zuteilung von Ehrenämtern an SPD.= Vertreter unwirksam. Eine Ersatzberufung findet dann statt, wenn zur Aufrechterhaltung der Staatsverwaltung oder der gemeindlichen Selbstverwaltung ein Bedürfnis besteht, die Ausschüsse und Beschlußbehör den zu ergänzen. Auch in diesen Fällen werden die Ersatzmänner von der Staatsaufsichtsbehörde, entsprechend dem Volkswillen, nach Ueberwindung des Parteienstaates durch Berufung neu besetzt. Verienden zar Wirtschuftringl Wieder 121000 Arbeitslose weniger Berlin, 7. 7. Nach dem Bericht der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung für die Zeit vom 17. bis 30. Juni 1933 hat die seit Mitte Februar anhaltende Besserung der Lage am Arbeitsmarkt auch in der zweiten Junihälfte weitere Fortschritte gemacht. Von Mitte bis Ende Juni ist die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitslosen ernent um 121000 auf 4 856 000 gesunken. Zu berücksichtigen ist dabei, daß unter den Arbeitslosen auch die Personen mitgezählt werden, die im Arbeitsdienst, bei der Hilfspolizei und bei Pflichtarbeiten tätig, somit im eigentlichen Sinne nicht arbeitslos sind, sich aber weiter beim Arbeitsamt um einen ständigen Arbeitsplatz bemühen. Die Besserungserscheinungen, die sich in sämtlichen Arbeitsamtsbezirken deutlich zeigen und zweifellos über das saisonübliche Ausmaß hinausgehen, sind nicht nur bedingt durch die Vergebung öffentlicher Aufträge und Washindedenbiunthankensagte „Richt einen Wirtschaftler absetzen, wenn er ein guter Wirtschaftler, aber noch kein Nationalsoziallst ist Berlin, 7. 7. Auf der Konferenz der Reichsstatthalter am 6. Juli(über die wir bereits kurz berichteten) machte Reichskanzler Adolf Hitler grundlegende Ausführungen über die Einstellung der nationalsozialistischen Staatspotitik zur Wirtschaft. Der Reichskanzler ging davon aus, daß die politischen Parteien jetzt endgültig beseitigt seien. Das sei ein geschichtlicher Vorgang, dessen Bedeutung und TragBerdinngung der Posigebahren Beratungen des Verwaltungsrats der Reichspost—Ermäßigung für Telefon-, Drucksachen- und Paketgebühren Berlin, 7. 7. Der umgestaltete Verwaltungsrat der Reichspost trat am Freitag in Berlin unter dem Vorsitz des Reichspostministers zu seiner ersten Sitzung zusammen. Der Reichspostminister gab einen kurzen Ueberblick über die Verkehrs= und Finanzlage der Deutschen Reichspost. Er führte aus, daß in den letzten Monaten in fast allen Verkehrszweigen eine gewisse über das Saisonübliche hinausgehende Belebung festgestellt werden konnte. Die Verwaltung erhoffe für die kommenden Monate eine Verkehrszunahme und damit auch eine günstigere Entwicklung der Einnahmen. Von der Verwaltungsseite wurde ausgeführt, daß die Deutsche Reichspost beabsichtigt, durch Aenderung der Gebühren die Bestrebungen der Reichsregierung auf Belebung der Wirtschaft und Verringerung der Arbeitslosigkeit zu unterstützen. Im Fernsprechverkehr fällt u. a. vom 10. Juli an der bei der Einrichtung eines Fernsprechhauptanschlusses zu Apparatbeitrag von 50 Mark fort. Die Gebühr für die Uebertragung von Anschlüssen, die bisher 7,50 Mark betrug, wird auf 3 Mark herabgesetzt. Besonders von der Landbevölkerung wird es begrüßt werden, daß sich die Zuschlagsgebühr, die für die Hauptanschlußleitungen außerhalb des=Kilometer=Kreises der Vermittlungsstellen zu zahlen ist, vom 1. Oktober an für Anschlüsse, für die bereits fünf Jahre lang die Zuschläge entrichtet worden sind, um 40 v. H. ermäßigt. Die Aenderungen der Postordnung bringen u. a. einheitliche Höchst= und Mindestmaße für Postsendungen. Es wird künftig möglich sein, die Ueberschreitungen der Maße nach einer Seite durch Unterschreitungen nach der andern Seite auszugleichen. Es werden herabgesetzt die Drucksachengebühr für Sendungen von 20 bis 50 Gramm von 5 auf 4 Reichspfennig, die Gebühr für Warenproben, Geschäftspapiere und Mischsendungen bis 100 Gramm von 15 auf 8 Reichspfennig, die Gebühr für Postwurssendungen bis 20 Gramm von 2 auf 1½ Reichspfennig und für Postwurfmischsendungen von 5 auf 4 Reichspfennig, der Zuschlag für sperrige Pakete von 100 auf 50 v. H. der Paketgebühr. Endlich wurde der Zeitungsgebührentarif so gestaffelt, daß von 30 Gramm ab eine gleitende Gebühr von Gramm zu Gramm vorgesehen ist. Die Deutsche Reichspost machte dem Verwaltungsrat Vorschläge über das Beschaffungsprogramm in Höhe von 7,6 Millionen Reichsmark. Es ist eine Finanzierung geplant, die sich im allgemeinen an das Verfahren anlehnen wird, das vom Reich bei der Durchführung des Arbeitsbeschaffungsprogramms beabsichtigt wird. weite man sich vielfach noch gar nicht bewußt worden wäre. Wir müssen jetzt die letzten Ueberreste der Demokratie beseitigen, insbesondere auch die Methoden der Abstimmung und der Mehrheitsbeschlüsse, wie sie heute noch vielfach bei den Kommunen, in wirtschaftlichen Organisationen und Arbeitsausschüssen vorkommen, und die Verantwortung der Einzelpersönlichkeit überall zur Geltung bringen. Der Erringung der äußeren Macht muß die innere Erziehung der Menschen folgen. Man muß sich davor hüten, rein formale Entscheidungen von heute auf morgen zu fällen und davon eine endgültige Lösung erwarten. Die Menschen vermögen leicht die äußere Form in ihre eigene geistige Ausprägung umzubiegen. Man dürfe erst umschalten, wenn man die geeigneten Personen für die Umschaltung hat. Es sind mehr Revolutionen im ersten Ansturm gelungen, als gelungene aufgefangen und zum Stehen gebracht worden. Die Revolution ist kein pernamenter Zustand. Sie darf sich nicht zu einem Dauerzustand ausbilden. Man muß den freigewordenen Strom der Revolution in das sichere Bett der Evolution hinüberleiten. Die Erziehung der Menschen ist dabei das Wichtigste. Der heutige Zustand muß verbessert und die Menschen, die ihn verkörpern, müssen zur nationalsozialistischen Staatsauffassung erzogen werden. Man darf daher nicht einen Wirtschaftler absetzen, wenn er ein guter Wirtschaftler, aber noch kein Nationalsozialist ist. Zumal dann nicht, wenn der Nationalsozialist, den man an seine Stelle setzt, von der Wirtschaft nichts versteht. In der Wirtschaft darf nur das Können ausschlaggebend sein. Die Aufgabe des Nationalsozialismus ist die Sicherstellung der Entwicklung unseres Volkes. Man soll aber nicht herumsuchen, ob noch etwas zu revolutionieren ist, sondern wir haben die Aufgabe, Position um Position zu sichern, um sie zu halten und allmählich mustergültig zu besetzen. Wir müssen dabei unser Handeln auf viele Jahre einstellen und in ganz großen Zeiträumen rechnen. Durch theoretische Gleichschaltungen schaffen wir keinem Arbeiter Brot. Die Geschichte aber wird ihr Urteil über uns nicht danach abgeben, ob beeinflußt durch steuerliche Maßnahmen, sondern auch gefördert durch das wachsende Vertrauen der Industrie in die politische und wirtschaftliche Entwicklung. Während im Juni des Vorjahres die Milderung der Arbeitslosigkeit in den überwiegend industriellen Bezirken nur rund 0,1 bis 2,7 v. H. betrug, hat sie sich im Juli dieses Jahres fast überall verdoppelt(1,7 bis 5,7 v. In der zweiten Junihälfte nahm die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger in der Arbeitslosenversicherung um 19000 auf 416000, in der Krisenfürsorge um 15000 auf 1310 000 ab. Auch die Zahl der anerkannten Wohlfahrtserwerbslosen hat sich im Laufe des Juni um 119000 auf 2042000 vermindert. Eine merkliche Entlastung erfuhr im Zusammenhang mit den Regierungsmaßnahmen trotz der Reisezeit auch der Arbeitsmarkt der Hausgehilfinnen in fast allen Bezirken. Keine Aktion gegen Warenhäuser Eine Anordnung der Reichsparteileitung der NSDAP. Berlin, 7, 7. Die nationalsozialistische Korrespondenz veröffentlicht folgende parteiamtliche Bekanntgabe des stellvertretenden Parteiführers Heß: Die Einstellung der NSDAP. zur Warenhausfrage ist im Grundsätzlichen nach wie vor unverändert. Ihre Lösung wird zu geeigneter Zeit im Sinne des NS.=Programmes erfolgen.— Im Hinblick auf die allgemeine Wirtschaftslage hält die Parteileitung vorerst ein aktives Vorgehen mit dem Ziele, Warenhäuser und warenhausähnliche Betriebe zum Erliegen zu bringen, für nicht geboten. In einer Zeit, da die NS.=Regierung ihre Hauptaufgabe darin sieht, möglichst zahlreichen arbeitslosen Volksgenossen zu Arbeit und Brot zu verhelsen, kann die NS.=Bewegung nicht dem entgegenwirken, indem sie Hunderttausenden von Arbeitern und Angestellten in den Warenhäusern und den von ihnen abhängigen Betrieben die Arbeitsplätze nimmt. Den Gliederungen der NSDAP. wird daher untersagt, bis auf weiteres irgendwelche Aktionen gegen Warenhäuser und warenhausähnliche Betriebe zu unternehmen. Andererseits ist es den Mitgliedern der NSDAP. verboten, für Warenhäuser zu werben. wir möglichst viele Wirtschaftler abgesetzt und eingesperrt haben, sondern danach, ob wir es verstanden haben, Arbeit zu schaffen. Wir haben heute absolut die Macht, uns überall durchzusetzen, aber wir müssen die abgesetzten Menschen auch durch bessere ersetzen können. Der Wirtschaftler muß in erster Linie nach seinen wirtschaftlichen Fähigkeiten beurteilt werden und wir müssen selbstverständlich die wirtschaftliche Apparatur in Ordnung halten. Mit Wirtschaftskommissinonen, Organisationen, Konstruktionen und Theorien werden wir die Arbeitslosigkeit nicht beseitigen. Es kommt jetzt nicht auf Programme und Ideen, sondern auf das tägliche Brot für 5 Millionen Menschen an. Die Wirtschaft ist ein lebendiger Organismus, den man nicht mit einem Schlage verwandeln kann. Die Wirtschaft baut sich nach primitiven Gesetzen auf, die in der menschlichen Natur verankert sind. Die geistigen Bazillenträger, die jetzt in die Wirtschaft einzudringen suchen, bringen Staat und Volk in Gefahr. Man darf nicht die praktische Erfahrung ablehnen, weil sie gegen eine bestimmte Idee ist. Wenn wir mit Reformen vor die Nation hin treten, müssen wir auch beweisen, daß wir die Dinge verstehen und sie meistern können. Unsere Aufgabe heißt Arbeit, Arbeit und nochmals Arbeit! Aus dem Gelingen der Arbeitsbeschaffung werden wir die stärkste Autorität erhalten. Unser Programm ist nicht geschaffen, um schöne Gesten zu machen, sondern um dem deutschen Volk das Leben zu erhalten. Die Ideen des Programms verpflichten uns nicht, wie Narren zu handeln und alles umzustürzen, sondern klug und vorsichtig unsere Gedankengänge zu verwirklichen. Auf die Dauer wird die machtpolitische Sicherheit um so größer sein, je mehr es uns gelingt, sie wirtschaftlich zu untermauern. Die Reichsstatthalter hätten dafür zu sorgen und seien dem Reichskanzler dafür verantwortlich, daß nicht irgendwelche Organisationen oder Parteistellen sich Regierungsbefugnisse anmaßten, Personen absetzten und Aemter besetzten, wofür allein die Reichsregierung, also in bezug auf die Wirtschaft allein der Reichswirtschaftsminister züständig wäre. Die Partei ist jetzt der Staat geworden. Alle Macht liegt bei der Reichsgewalt. Es muß verhindert werden, daß das Schwergewicht des deutschen Lebens wieder in einzelne Gebiete oder gar Organisationen verlagert wird. Es gibt keine Autorität mehr aus einem Teilgebiete des Reiches, sondern aus dem deutschen Volksbegriff. Marxistische Aerztezentrale ausgehoben Berlin, 7. 7. Unter dem Namen„Beratungsstelle für Aerzte“ hatte sich in Berlin eine Vereinigung marxistischer, kommunistischer und anarchistischer Aerzte aufgetan, von deren Bestehen nationalsozialistische Aerzte erst durch Zufall Kenntnis erhielt. Die nationalsozialistischer Aerzte erstatteten sofort Anzeige beim Geheimen Staatspolizeiamt, von dem aus sofort an alle SA.=Aerzte Berlins Alarmbesehl erging. Freitag morgen um 6 Uhr versammelten sich sämtliche SA.=Aerzte im Geheimen Staatspolizeiamt, von wo aus eine sorgfältig vorbereitete Aktion gegen die marxistischen Geheimbündler ausging. Rund 30 marxistische Aerzte wurden verhaftet und zahlreiches Material beschlagnahmt. Schon bei flüchtiger Durchsicht des beschlagnahmten Materials ergab sich, daß die Beratungsstelle für Aerzte ein staatsseindliches Unternehmen darstellte, das in gewissem Sinne u. a. auch ein Mittelpunkt zur Verbreitung von Greuelpropaganda war. Die Geheimorganisation „Beratungsstelle für Aerzte“ stand in Verbinduneg mit der jüdischen Gemeinde zu Berlin. u Razzia im Laubengelände Berlin, 7. 7. Auf Veranlassung des Kommissars Fähnrich vom vom Geheimen Staatspolizeiamt wurde Freitag vormittag das Laubengelände an der Be liner Straße(Charlottenburg) von vier Bereitschaften und einem Kraftradzug sowie von Feldpolizei unter Führung von Hauptmann Fritsch durchsucht. Die Razzia förderte in den verschiedenen Lauben zahlreiche Hieb= und Schußwassen sowie marxistisches Zersetzungsmatetial zu Tage. Unter den beschlagnahmten Wassen befindet sich Heeresmaterial, darunter ein ganz neues Zielfernrohr für Maschinengewihre, leichte Pistolen, Seitengewehre usw. Bei einem Laubenbewohner wurde neben zahlreichen marristischem Zersetzungsmaterial auch eine SA.=Uniform gefunden. Aorseren Trangrauf Hortsehutig Sein Ziel: ein internationales Preishebungsprogramm New York, 7. 7. Präsident Roosevelt hat der amerikanischen Delegation auf der Weltwirtschaftskonserenz neue Instruktionen übermitteln lassen. Nach Informationen der„Newyork Herald Tribune“. soll Roosevelt die Delegation inständig gebeten haben, sich in London für die Annahme eines internationalen Programmes zur Erhöhung des Preisniveaus auf dem Weltmarkt einzusetzen, ein Programm, das den Plan Roosevelts über den Wiederaufbau der amerikanischen Wirtschaft zur Richtschnur hat. In offiziellen Kreisen indessen gibt man zu, daß eine internationale Aktion wohl kaum möglich sei, solange Roosevelt sein Programm über eine Erhöhung des inneramerikanischen Preisniveaus unbeugsam durchzuführen gedenke. Der Währungsausschuß tagt weiter London, 7. 7. Im Währungsausschuß wurde ein britischer Vorschlag, die Arbeit fortzusetzen, mit 25 gegen 15 Stimmen bei einer Stimmenthaltung angenommen. Zum Schluß der Beratungen des monetären Ausschusses erklärte der Vorsitzende Jung zusammenfassend, die Erörterungen hätten den allgemeinen Wunsch zum Ausdruck gebracht, die Konferenz zu einem Erfolg zu führen. Er beantragte eine Abstimmung über den Vorschlag Chamberlains, die Arbeiten über alle Fragen fortzusetzen, die unter ungeheurer Erregung stattfand. Nach Bekanntgabe des Ergebnisses, das eine Annahme mit 25 gegen 15 Stimmen mit einer Stimmenthaltung zeigte, verließen die Vertreter der Goldländer mit offensichtlichen Zeichen des Unmuts den Saal. In der Nachmittagssitzung erklärte der amerikanische Delegierte Couzens, es bestehe kein Grund, warum die Konferenz ihre ursprüngliche Aufgabe nicht ausführen sollte, wenn vielleicht auch andere Methoden zur Lösung der Probleme gewählt werden müßten. Er unterstütze die Anregung für eine Spaltung in einen Ausschuß der Goldländer und der vom Goldstandard abgegangenen Länder. Das Hauptziel müsse die Behebung oder die Linderung der Arbeitslosigkeit sein. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die anderen Länder dem Beispiel Amerikas in der Hebung der Preise folgen würden. Der deutsche Delegierte, Dr. Berger, führte aus, Deutschland habe seine eigenen Erfahrungen mit der Unstabilität der Währungen gemacht. Man werde daher verstehen, daß Deutschland den größten Wert auf eine schleunige Stabilisierung der Währungen lege. Die deutsche Delegation sei bereit, falls die Mehrheit der Delegierten glaube, daß unter den gegenwärtigen Umständen erfolgreiche Arbeit geleistet werden könne, die Zusammenarbeit auch ihrerseits zu unterstützen. Auch der Ausschuß für Produktion und Absatz tagt weiter Bei der privaten Zusammenkunft verschiedener wirtschaftlicher Kommissionen schlug die englische Delegation mit Unterstützung der Franzosen und der Italiener vor, daß die Arbeiten der Unterkommission, die sich mit der Frage des Ausgleichs zwischen Produktion und Absatz beschäftigt, fortgesetzt würden. Dieser Vorschlag wurde angenommen. Geteilte Meinung im KrogmannAusschuß In der Wirtschaftsunterkommission, die sich unter Vorsitz von Krogmann mit Handelspolitik besaßt, waren die Meinungen darüber geteilt, ob eine Fortsetzung der Beratungen zweckmäßig sei. Der Vorsitzende wurde gebeten, das Ergebnis der Diskussion zusammenzufassen und dem Vorsitzenden des Wirtschaftsausschusses, Colijn, vorzulegen. Pfarrer Müller Leiter der Altpreußischen Union Frick empfängt den Oberkirchenrat Berlin, 7. 7. Der preußische Kirchenkommissar Jacger hat an alle Bevollmächtigten der evangelischen Landeskirche der altpreußischen Union und der anderen evangelischen Landeskirchen in Preußen folgende Anordnungen erlassen: 1. Meine heute(Freitag) bei mir versammelten Bevollmächtigten aus ganz Preußen berichten übereinstimmend von dem gewaltigen Widerhall, den das Werk der Hilfe des Staates zusammen mit der Selbsthilfe der Kirchen im Kirchenvolk gefunden hat: 2. in Weiterführung des gemeinsamen Werkes aller zum Neubau der deutschen Evangelischen Kirche willigen Kräfte übertrage ich auf den Bevollmächtigten des Reichskanzlers, Wehrkreispfarrer Müller, im Einverständnis mit ihm die Rechte der obersten Kirchenleitung der evangelischen Landeskirchen der altpreußischen Union. Reichsinnenminister Frick empfing am Freitag die Vertreter der evangelischen Kirche der altpreußischen Union, den Vizepräsidenten des Evangelischen Oberkirchenrats Hundt, Generalsuperintendenten Karow, Oberkonsistorialrat Karnatz und Oberkonsistorialrat Henselmann. Der Minister nahm die Darlegungen der Kirchenvertreter über ihre Beurteilung der tatsächlichen und rechtlichen Lage entgegen und gab der Erwartung Ausdruck, daß es mit Unterstützung aller Beteiligten gelingen möge, den Frieden innerhalb der evangelischen Kirche baldigst wiederherzustellen. Die gesamte evangelische Jugendbewegung Deutschlands hat sich unter die Schirmherrschaft des Bevollmächtigten des Reichskanzlers, Wehrkreispfarrer Müller, gestellt. Der Hauptschriftleiter des„Deutschen" Abg. Busch, ist in den Kleinen Konvent der Deutschen Arbeitsfront berufen worden. Religiöse Freiheil der Kirchen! Eine Aeußerung Hitlers zur Kirchenfrage gegenüber englischen Geistlichen London, 7. 7. Das lebhafte Interesse, das in England den Schwierigkeiten gewidmet wird, die in Deutschland zwischen Kirche und Staat ausgetreten sind, hat den Dekan von Chichester veranlaßt, in einem Brief an die„Times“ über seinen Berliner Besuch zu berichten. Er sagt darin, Reichskanzler Hitler habe ihm nachdrücklichst versichert, daß es nicht seine Absicht sei, in die innere Tätigkeit der Kirchen einzugreifen. Er habe gesagt: Ich bin Katholik, mein Platz ist nicht in der evangelischen Kirche. Er wünsche eine einzige Reichskirche und hoffe, daß diese möglichst bald in die Erscheinung trete und einen Reichsbischof wählen werde. Er sei gezwungen gewesen, einzugreifen, weil er einen Notstand vorgefunden habe. Er hoffe, daß die Schwierigkeiten jetzt überwunden werden könnten und daß die neue, von den Kirchenführern ausgearbeitete Verfassung zu einer Vereinheitlichung der Kirche führen werde. Bei Verhandlungen mit der römisch=katholischen Kirche habe er es mit einer einzigen Institution zu tun, er wolle bei der evangelischen Kirche in derselben Lage sein. Die Kirchen dürften sich nicht in die Politik einmischen, in religiösen Dingen würden sie völlige Freiheit haben. Oesterreich-Ungarische Zollunion? Budapest, 7. 7. Die ungarische Zeitung„Az Est" berichtet, daß der österreichische Delegierte auf der Weltwirtschaftskonserenz, Sektionsschef Schüller, die Erklärung abgegeben habe, nach Auffassung der österreichischen Bundesregierung erscheine die Schaffung einer österreichisch= ungarischen Zollunion zur Beseitigung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten am geeignetsten. Solange die bestehenden Schwierigkeiten sich noch nicht vollständig beheben ließen, halte die österreichische Regierung die weitgebende Vertiefung der österreichisch= ungarischen Wirtschaftsbe=iehungen für unbedingt erforderlich. Die„Az Est“ sagt hierzu, eine vertrauliche Besprechung maßgebender Stellen der ungarischen Regierung habe sich bereits mit der Angelegenheit befaßt. An wohlinformierter ungarischer Stelle habe man erklärt: Ungarn hat jede Art solcher Initiativen jeweils mit freudiger Eympathie begrüßt, da Ungarn alles im Interesse der Beseitigung der wirtschaftlichen Depression unternehmen will. * Der österreichische Ministerrat beschloß in einer„Verordnung zur Abwehr wirtschaftlicher Schädigungen durch Terrorakte“ deren sofortige Bestrafung im Verwaltungsstreitverfahren mit Arrest von drei bis sechs Monaten, unbeschadet sonstiger strafrechtlicher Verfolgung. * Die österreichischen Minister Buresch und Schumy reisten am Freitag von London nach Paris und von dort nach Wien ab. Die Bamelltäsche Avers Obernstr. 29— Niedernstr. 23/25 Der neue Bielefelder Tenor Josef Janko an das Stadttheater verpflichtet Der Intendanz des Bielefelder Stadttheaters ist es gelungen, Josef Janko von der Münchener Staatsoper als jugendlichen Heldentenor für die kommende Spielzeit zu verpflichten. Janko gehört seit 4 Jahren dem Verband der Bayr. Staatstheater in München an. In diesem Jahre singt er bei den Wagner=Festspielen im Prinzregententheater in München die Partie des Steuermanns im„Fliegenden Holländer". Der Künstler verabschiedet sich Ende August durch den Münchener Rundfunk vom Publikum seines bisherigen Wirkungskreises. Die genaue Zeit dieser Rundfunkübertragung wird noch mitgeteilt werden. Der Wagnersänger Kammersänger Prof. Dr. Felix von Kraus, der berühmte Bayreuther„Gurnemannz“ und„König Marke“, Vortragsmeister an der Münchener Staatsoper und Professor an der staatl. Akademie der Musik in München äußert sich über Janko in einem Brief an den Intendanten Geer wie folgt: Zell am See(Tirol) „Sehr verehrter Herr Intendant. es gereicht mir zur besonderen Freude, Ihnen auf Ihre Anfrage nach den Qualitäten der Stimme Josef Jankos eine Auskunft geben zu können, die Sie hoffentlich in jeder Hinsicht befriedigen wird. Die Bedingungen, die eine Stimme erfüllen muß, wenn sie auf der Bühne mit einer mitunter dicken Instrumentierung in manchmal sehr großen Räumen wirken soll, sind mannigfaltig. Erstens handelt es sich zunächst um ein Volumen, das ohne jedes Forcieren mühelos sich siegreich gegen die Klangmasse des Orchesters in jedem beliebigen dynamischen Grade durchsetzen kann. Dieses besitzt Janko. Zweitens muß die Stimme einen Umsang haben, der dem Höchstmaß der Anforderungen der Partien des betreffenden Faches gerecht zu werden vermag. Jankos Stimme mit einem Umsang vom tiefen Bassisten=F zum von allen Tenören erstrebten(und von ach so wenigen erreichten) hohen„C“ läßt die Normalansprüche weit hinter sich und befähigt ihn, einen„Siegmund“ oder„Tristan“ ebenso gut singen zu können, wie einen„Rudolf“(Boheme), einen„Lohengrin“ oder den gefürchteten italienischen Sänger im„Rosenkavalier“. Drittens muß die Stimme Klangschönheit und Glanz in allen Lagen und dynamischen Graden besitzen, wie ein italienisches MeisterCello. Auch diese Forderung erfüllt Jankos Stimme in hervorragendem Maße. Wenn Sie, verehrter Herr Intendant, dazu noch nehmen, daß Janko einen ganz wundervollen Atem hat, der ihm eine einwandfreie künstlerische Foreierung ermöglicht, und dazu eine Sprachbehandlung, die seine Stimme zu einem Ausdrucksinstrument werden läßt und seinen Leistungen eine beim Hörer lange nachwirkende Erlebniswirkung sichert, so wird Ihnen ohne weiteres eine nahe verwandschaftliche Aehnlichkeit derselben mit denen der Künstlerin auffallen, die Sie in Kunst und Leben zu Ihrer Gefährtin wählten und der Sie bitte meine herzlichsten Grüße übermitteln wollen. Ueber ihre prächtige„Elisabeth“ habe ich mich kürzlich bis zur Erschütterung gefreut. Heil Hitler! Ihr sehr ergebener„## Fruix von Kraus. Der Dater des Jupfgeigenhansls Haus Breuer zum Gedächtnis Allabendlich erklingt am Schluß der Hörfolge des Deutschlandsenders ein Volkslied. Einen besseren Abschluß kann man nicht wünschen. In diesen Tagen hätte ein deutscher Mann, der sich für das echte Volkslied in ganz besonderem Maße eingesetzt hat, sein 50. Lebensjahr vollendet, wenn er nicht am 20. April 1918 vor Verdun gefallen wäre, es ist Dr. Hans Breuer, der Herausgeber des„Zupfgeigenhausl“.— Es war von 25 Jahren in Heidelberg, als der Wandervogelstudent Breuer aus Steglitz in Zusammenarbeit mit seinen Freunden aus allen Gauen des Vaterlandes dieses unvergleichlich lebendige Volksliederbuch schuf. Er entriß die schönsten Lieder unseres Volkes der Vergessenheit und führte Tausende und aber Tausende zu diesem Urquell deutschen Gemütes zurück. Dieses Buch wirkte wie eine Befreiung aus falscher Sentimentalität. Breuers Arbeit war damals dem Wandervogel, dieser aufstrebenden deutschen Jugendbewegung der Vorkriegszeit, gewidmet. Hans Breuer war ein Bahnbrecher für eine bessere deutsche Zukunft und der vornehmste Führer des besten Teiles der deutschen Jugend, die auf den Schlachtfeldern des großen Krieges geblieben ist. „In meiner Jugend habe ich die deutsche Wandervogelsache bewußt gefördert. Mit ganzer Kraft habe ich in diesen wunderbaren Teppich manchen bunten Faden hineingewebt, der heute noch ist und bleiben wird. Ich habe bewußt das Deutsche, das Nationale in dieser Sache gefördert und gepflegt, lange bevor der Krieg ausbrach, und der Krieg hat gezeigt, daß dieser Weg der richtigste war.“ So stand es in einem Feldbrief zu lesen, den der Oberarzt Dr. Hans Breuer in einem Schützengraben des Ornesrücken an seinen alten Vater schrieb. Einige Tage darauf traf ihn das Los des Soldaten. Er starb an seinen schweren Verwundungen, zehn Tage vor seinem 35. Geburtstage. Mit Hans Breuer ist einer unserer Besten dahingegangen. Breuers schönste Schöpfung, sein Volksliederbuch„Der Zupfgeigenhausl“, heute in mehr als ¼¼ Millionen Exemplaren verbreitet, wird seinen Namen weitertragen, hinein in die heutige deutsche Jugend. Die Haßgesänge marxistischer Parteien sind erledigt, ein nationales Deutschland hat diesen Ausbruch der Zwietracht zum Verstummen gebracht und unsere deutschen Jungens und Mädels, die sich noch ein unverdorbenes Empfinden bewahrt haben und jene, die sich nach manchen Liedermoden mausern, werden empfinden, daß das wirkliche Volkslied keine falschen Töne hat, sondern aus dem Born unseres innersten Volkstums geflossen ist. Die Lieder des„Zupfgeigenhausl“ waren dem Wandervogel und seinen Freunden ein Maßstab für alles Echte. Das Büchlein wurde geradezu ein Erzieher zum guten Geschmack, denn nicht alles, was sich volkstümlich gebärdet, ist nun auch ein Volkslied. Damals wie heute hörte man diese von verschwommenen Gefühlen triefenden„Volkslieder“, geschmackloses Zeug, Geschäftsartikel für gewisse Verleger; heute nun bedarf unsere Jugend wieder eines solchen Führers, sie muß das Echte vom Aebensblenst und Wehevienst Von Generalmajor a. D. Graf v. d. Wenn unser Volk allein 5 Millionen offiziell angemeldeter und unterstützter Arbeitsloser ohne Anrechnung der Familien= angehörigen hat, dann sind wir berechtigt, von einem Primat der Wirtschaftspolitik und Sozialpolitik zu sprechen. Gewiß handelt es sich in erster Linie um materielle Not und Verzweiflung. Indessen muß man die seelische und sittliche Not arbeitsloser Jugend unseres Volkes als ebenso gefährlich daneben stellen. Hinzu kommt die Sorge weiterer Millionen, wie lange sie ihren Bertrieb aufrecht erhalten, wann sie ihren Hof werden mittellos verlassen müssen. Alles das ist so ernst, daß man nicht versteht, wie viele, denen es noch gut geht, sich wenig Gedanken darüber machen und nicht begreisen wollen, daß Not und Verzweiflung sowie allzu große Gegensätze zwischen reich und arm stets die Vorläufer von Umsturz gewesen sind, den in diesem Falle auch„Roß und Reisige“ auf die Dauer nicht verhindern können. Diese Nöte haben den freiwilligen Arbeitsdienst in geschlossenen Lagern entstehen lassen, den ich zu den wenigen Aktivas unserer Zeit rechne. Denn er beschäftigt nicht nur arbeitslose Jugend, er lehrt sie nicht nur arbeiten, sondern er erzieht sie auch zu nützlichen Mitgliedern ihres Volkes, er züchtet die Charaktereigenschaften, ohne die keine Familie, kein Staat bestehen kann. Unter allen Umständen muß nur vermieden werden, daß die Parteien die Erzieher stellen, die von Klassenkampf, Parteizerrissenheit, Unzufriedenheit und Umsturzhetze leben. Arbeit, Pflicht, Volksgemeinschaft, und alle die anderen deutschen Tugenden können gerade in Krisenzeiten nicht genug dem ganzen Volke und besonders der noch schwankenden Jugend als die einzigen Rettungsmöglichkeiten erzogen werden. Richtig geleitet, erscheint deshalb mir auch die Arbeitsdienstpflicht für das ganze Volk notwendig. Wenn es sich um die Behebung so riesengroßer Gefahren handelt, sollte es keine finanziellen Bedenken geben. Denn der bei weitem größte Reichtum eines Volkes sind seine Menschen und ihr innerer Wert. Sinkt sittlich und seelisch unser Volk, so nützt es seiner Zukunft auch nicht, wenn es uns gelang, den Wert unserer Reichsmark nicht auf den Wert des Schweizer Franken haben herabgleiten zu lassen. Nichts ist zu teuer, um ein Volk zu retten. In den Arbeitslagern geschieht in den Freistunden auch manches für die körperliche, sportliche, geländesportliche und wehrsportliche Ertüchtigung. Das ist zu begrüßen, nicht nur für die Volksgesundheit, sondern auch für die Wiedererweckung der Liebe zur Natur, der Stählung der Sinne, der Mannszucht und aller der Eigenschaften, die früher im alten Heere der Mehrzahl unserer männlichen Jugend beigebracht wurden, wie Mut, Selbstüberwindung und Selbstbeherrschung, Unterordnung, Kameradschaft, schnelles, frisches und selbstständiges Denken und Handeln im Rahmen des Ganzen, in das sich jeder als dienendes und mitverantwortliches Glied freudig einzuordnen hat. Da aber diese wichtige Schulung in dem freiwilligen Arbeitsdienst nur nebenher in Freistunden betrieben werden kann, so ist es notwendig, sie in anderen Veranstaltungen als Selbstzweck zu verwirklichen. Das ist der Gedanke der Jugend=Ertüchtigung unter dem General a. D. Edwin v. Stülpnagel und für Jugendliche unter 16 Jahren unter Falschen unterscheiden lernen, und dazu kann das kleine, graue Buch jedem helfen. Im Thüringer Wald, oben bei Schwarz= burg, hat man zu Ehren und Gedenken Hans Breuers und der gefallenen Wandervögel eine Jugendherberge errichtet; gewiß kann man sich keine bessere Ehrung denken, als eine solche Stätte, aber noch viel mehr im Sinne des Toten würde ein bewußtes Zurückfinden des Nachwuchses aller Stände zum Volkslied sein, denn dies überbrückt alle Gegensätze, und hier finden sich alle Deutschen zu einer wahren Gemeinschaft zusammen:„Das Erbe ist groß und herrlich, aber die Erben kennen nichts mehr und wissen nicht, was sie besitzen.“ Diese Worte Breuers, niedergeschrieben im Jahre 1908, haben auch noch jetzt, nach einem Vierteljahrhundert, Geltung. Und so sei der„Zupfgeigenhausl“ uns allen, denen deutsches Wesen am Herzen liegt, ein nationales Besinnungsbuch edelster Art. E. Matthes dem General a. D. Vogt. Man betreibt hier mit Freiwilligen das, was in den großen europäischen Militärstaaten unserer Tage als Militärvorbereitung jahrelang systematisch und staatlich für die ganze männliche Jugend als Pflicht vorgeschrieben ist. In unserem pazifistisch verseuchten Volk wird von laienhaften Freunden und Feinden diese kurze freiwillige Jugendertüchtigung, die leider mit einer militärischen Vorbereitung noch allzu wenig gemein hat, bereits als etwas wirklich militärisches betrachtet. Davor kann nicht dringend genug gewarnt werden, nicht nur weil wir unseren äußeren Feinden nicht unnötig und unberechtigt Waffen in die Hand geben wollen, sondern weil wir uns selbst nichts vormachen wollen. Wir sind entwaffnet, haben nur eine 100000=Mann=Söld= nertruppe, die zwar sehr gut, aber ohne moderne Wassen ist, und haben zwölf Jugendjahrgänge überhaupt nicht militärisch ausgebildet. Im Falle eines Krieges, der bei dem polnischen Volkscharakter jeden Tag überraschend ausbrechen kann, läßt sich das dann so schnell nicht nachholen. Die heldenhafte Jugend von Langemarck 1914 war kurze 2½ Monate ausgebildet worden, die auch bei dem besten Wollen der Jugend nicht genügend konnten. Heute hätten wir selbst 2½ Monate nicht Zeit. Außerdem mag Milizausbildung in den Grenzgebirgen der Schweiz ausreichend sein, bei unseren langen offenen Grenzen aber kann sie nur als kümmerlicher, vorläufiger Ersatz betrachtet werden. Aber selbst Miliz ist heute nur Zukunftsmusik, die jetzt keinem Deutschen zuteil wird. Daher wollen wir keine Vogelstraußpolitik treiben. Wir müssen uns über unsere außenpolitische Wehrlosigkeit völlig klar sein und unser Volk, soweit es für solche selbstverständlichen Gedankengänge noch zu haben ist, aufklären, in seinem Selbsterhaltungswillen stärken, zur Selbsthilfe ermahnen und zur Unterstützung der jetzt endlich gebildeten Nationalregierung im Kampfe um unsere Gleichberechtigung auffordern. Alles, was an Jugendertüchtigung in eigenen Kursen und in den geschlossenen Lagern des freiwilligen Arbeitsdienstes geschieht, verdient Anerkennung. Zu warnen ist nur vor dem Gedanken, daß man so nebenher Soldaten ausbilden kann. Nötig ist, daß jeder einzelne Infanterist als Maschinen= gewehrschütze zu verwenden ist, daß die heute für die Entscheidung überaus wichtige zahlreiche Artillerie aller Kaliber ein in jeder Hinsicht geschultes Personal besitzt, und daß Uebungen nicht nur in Kompagnien usw., sondern in größeren Verbänden mit gemischten Waffen zum Zwecke des Zusammenschweißens nach der Einzelausbildung und des Schulens von Führern und Unterführern stattfinden. Wie soll sich nun später der Arbeitsdienst zum Wehrdienst verhalten? Solange wir keine allgemeine Wehrpflicht haben, muß die Arbeitsdienstpflicht empfohlen werden. Solange auch diese fehlt, kann der freiwillige Arbeitsdienst gar nicht genug ausgedehnt werden. Ihn ergänzt die Jugendertüchtigung, die in besonderem Maße die Vorbereitung für eine Wehrausbildung zum Zwecke hat. Aber letzten Endes ist alles das, so gut es ist, nur Schrittmacher für die allgemeine Wehrpflicht, die wir niemals werden entbehren können, wollen wir nicht ewig ein von unseren Nachbarn bedrohtes, also unfreies, auch in unserer wirtschaftlichen Entwicklung dem Nebenbuhler ausgeliefertes Volk bleiben. Haben wir ein zur Verteidigung unserer langen, offenen Grenzen geeignetes Heer wieder, so wird auch die Zahl der Arbeitslosen stark abnehmen. Denn jedes Jahr steht bei einer etwa einjährigen Dienstzeit ein ganzer Jahrgang im militärischen Ausbildungsdienst. Für ihn arbeiten unzählige Gewerbe aller Art. Daneben aber müssen die nicht militärisch Brauchbaren zur Arbeitsdienstpflicht eingezogen werden. Denn die hier oder im Heere geleistete staatsbürgerliche Erziehung ist für keinen jungen Deutschen entbehrlich. 4 0 Aber das Geld? wiro man fragen. Nun, wir hoffen doch einmal auf bessere Zeiten. Auch muß vielleicht hier und da ein Ausgleich zwischen Nötigem und Möglichem getroffen werden. Dann aber schafft Arbeit auch Geld, nicht bloß umgekehrt. Schließlich aber wiederhole ich, die Erziehung unserer Jugend zu arbeitswilligen, selbstdisziplinierten, anständigen und opferbereiten Deutschen ist und bleibt das Wichtigste für die Zukunft unseres Volkes. Das hierfür angewandte Geld schafft höchste produktive Werte. Selbst ein Mehrverbrauch ist besser als die unproduktiven Milliarden, die heute für Wohltätigkeit unentbehrlich sind, die aber den Empfänger auf die Dauer demütigen und erniedrigen. Und doch ist die Hebung von Ehrgefühl, Lebensmut und Selbstvertrauen ebenso wichtig wie selbstlose und pflichttreue Vaterlandsliebe. Ausschluß von Ueberseestreilkräften Deutsche Abänderungsanträge zum englischen Konventions=Entwurf Genf, 7. 7. Die deutsche Delegation auf der Abrüstungskonferenz hat beim Sekretariat des Völkerbundes zwei Abänderungsanträge zum englischen Konventionsentwurf eingebracht. Sie schlägt zunächst vor, in das Kapitel, das sich mit den Heeresstärken beschäftigt, einen neuen Artikel einzufügen, der wie folgt lauten würde: Die vertragschließenden Staaten verpflichten sich, die in weitentfernten Ueberseegebieten befindlichen Streitkräfte nur in diesen Gebieten zu verwenden und auch dort ausschließlich zur Aufrechterhaltung der Ordnung und zu Verteidigungszwecken. Der zweite Aenderungsantrag befaßt sich mit Artikel 15 über die Vereinheitlichung der Heeresformen. Dieser Artikel bestimmt, daß diejenigen Truppen, deren Hauptzweck darin besteht, zur Verstärkung der Ueberseegarnisonen in Ueberseegebiete entsandt zu werden, von einer Vereinheitlichung au geschlossen bleiben. Die sowjetrussische Delegation hatte bei der ersten Lesung vorgeschlagen, diesen Artikel zu streichen. Die deutsche Delegation teilt in ihrer heutigen Erklärung mit, daß sie sich diesem Vorschlag anschließt. Gleichzeitig ist beim Völkerbundssekretariat ein Abänderungsantrag der japanischen Delegation eingereicht worden, der ein höheres Kaliber der schweren Artillerie verlangt. Der hungersnot entflohen Bei den deutscherussischen Flüchtlingen in Schneidemühl Schneidemühl, 7. 7. Der BDA. hat zu einer großen Sammlung aufgerufen, um den deutschen Bauern in Sowjetrußland, die fast alle dem Hungertode preisgegeben sind, Hilfe zu bringen. Zu Hunderten verlassen die bedauernswerten geplagten Deutsch=Russen ihre ehemals blühenden Besitzungen, um nach Deutschland zu entfliehen. Diese Flüchtlinge werden in das eigens für diese Zwecke eingerichtete Lager nach Schneidemühl gebracht, wo sie erste Unterkunft und Verpflegung finden. Es sind zum größten Teil Bauern aus dem Wolgagebiet und der Ukraine, die sich gegenwärtig dort befinden, 357 an der Wenn man dem Lager einen Besuch abstattet, wird einem erst so richtig die ganze erschreckende und grauenvolle Lage dieser deutschen Volksgenossen klar. Den meisten sind die unsagbaren Qualen und Leiden im Gesicht eingemeißelt. Völlig niedergeschlagen und stumpf sitzen sie herum und warten auf Nachrichten von ihren Angehörigen, die sie im Lande des Grauens zurücklassen mußten. Die noch frei sind, erwartet ein furchtbares Schicksal, der Hungertod. Denn es gibt in den einst fruchtAus den Gerichtssälen Wieder zwei Todesurkeile in Berlin gefällt Nachdem am Donnerstag die vier B8G.= Räuber zum Tode verurteilt worden sind, gab es am Freitag vor dem Berliner Schwurgericht zwei weitere unerwartete Todesurteile. Am Freitag begann ein Prozeß gegen den Kaufmann Friedrich Mann und den Kellner Alfred Schulz, die im Oktober vorigen Jahres die 76jährige Frau Könicke in bestialischer Weise ermordet und aus einem Schreibtischfach über 3000 RM. geraubt hatten. Der Greisin wurde ein Knebel tief in den Mund gesteckt, außerdem hatte man ihr ein Kopfkissen über das Gesicht gebunden und die Frau mit Händen und Füßen an ein Bett gefesselt. Nach wenigen Minuten trat der Tod durch Ersticken ein. Während die Anklage lediglich auf Totschlag lautete, wurde der Eröffnungsbeschluß auf Mord erweitert. Auch der Staatsanwalt nahm nur schweren Raub mit Todeserfolg an und beantragte gegen die beiden Angeklagten lebenslänglich Zuchthaus. Das Gericht aber verurteilte den Kaufmann Friedrich Mann und den Kellner Alfred Schulz wegen gemeinschaftlichen Mordes in Tateinheit mit schwerem Raub mit Todeserfolg zum Tode. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden den Angeklagten auf Lebenszeit aberkannt. In der Urteilsbegründung führte der Vorsitzende aus, das Gericht sei zu der Ueberzeugung gekommen, daß die Angeklagten von vornherein vorhatten, einen Mord zu begehen, denn die Knebelung sei so ausgeführt, daß der Tod eintreten mußte. Die Tat sei mit Ueberlegung ausgeführt worden, also ein Mord. Die Angeklagten nahmen das Urteil völlig gefaßt entgegen und verhielten sich auch bei den Begründungsausführungen des Vorsitzenden ruhig. Das Zuchthaus hat den Vorzug Das Schöffengericht zu Frankfurt am Main hatte sich mit dem Hausburschen A. zu befassen, der wegen eines größeren Diebstahls angeklagt war. Er wurde zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Nun äußerte der Angeklagte, er werde die Strafe annehmen, wenn er ins Zuchthaus käme. Er habe seine bestimmten Gründe dafür. Der Vorsitzende machte ihn darauf aufmerksam, daß es eine Zuchthausstrafe unter einem Jahr nicht gebe. Wenn er also tatsächlich ins Zuchthaus wolle, so solle er Berufung einlegen mit der Begründung, er wolle eine Zuchthausstrafe haben. Die Entscheidung hat sich der Angeklagte noch vorbehalten. Weiteres Strafverfahren gegen die BVG.=Räuber Die Staatsanwaltschaft hat gegen die im BVG.=Prozeß verurteilten Angeklagten Ach tenhagen, Willi Krebs und Hoheisel sowie gegen den 26jährigen Arbeiter Johann von Cieminski Voruntersuchung wegen Feuerüberfalles auf zwei nationalsozialistische Verkehrslokale in Berlin=Schöneberg erhoben. Im Laufe des Verfahrens gegen die BVG.= Räuber war auf Grund von Kassibern festgestellt worden, daß ein Teil von ihnen auch als Täter für die Ueberfälle in Frage kommt. Achtenhagen, Krebs und Hoheisel haben bereits ein Geständnis abgelegt. Der vierte Täter, von Cieminski, gehört nicht zu den BVG.= Räubern, gibt aber gleichfalls seine Beteiligung zu. Neues vom Jage Ein wiederaufgefundenes Mozartjahrelang verschollen gewesenes Mozart=Ballett „Die Rekrutierung oder Die Liebesprobe“ wurde von dem früheren Münchener Opernkapellmeister Ludwig Seitz bei der Katalogisierung des Archivs des„Steiermärkischen Musikvereins“ in Graz entdeckt. Textbuch und Orchesterstimmen dieses einaktigen Ballettdivertissements sind vollständig vorhanden. Die Musik enthält 15 Nummern, darunter 6 bereits bekannte Kontretänze und 9 die Handlung begleitende Stücke. Das Ballett entstand Fasching 1791 und stellt irhaltlich eine Pantomime für eine Redoute dar, eine Verkleidungskomödie, die mit einem Werber=Intermezzo verknüpft ist. Die Städtische Oper in Berlin wird das Werk in der alten Mozartschen Gesamtsassung zur Aufführung bringen. bzg. „Das Inselschiff“.(Insel=Verlag). Aus dem soeben erschienenen Bande von Rilkeschen Briesen aus den Jahren 1907 bis 1914 ist im neuen Heft eine Auswahl abgedruckt. Friedrich von„Cochenhausen schreibt über den Feldmarschall Schleffen. Aus dem Roman„Brabanter Volk“ des holländischen Dichters Antoon Coolen ein Tetlabschnitt. Der baltische Schriftsteller Otto Freiherr von Taube schreiht:„Im Reich der Niedersachten“. Nach einem Bericht aus Tlemcen(Westalgier) veranstalteten dort am Donnerstag um Mitternacht mehr als 1000 mit Stöcken bewaffnete Algerier Kundgebungen in den Straßen, wobei sie riefen: Nieder mit den Juden! Nieder mit Frankreich!“ Eine Anzahl von Läden wurden zerstört und ausgeplündert. Eine neue Ausgabe des„Vorwärts“ wird jetzt auch in Dänemark herausgegeben. Gedruckt wird das Blatt in der Druckerei einer kleinen dänischen Provinzstadt in der Nähe von Kopenhagen. Reichsminister Göbbels hat den Berliner Gaupropagandaleiter der NSDAP., SchulzeWechsungen, zum Landespropagandaleiter ernannt. Am Freitag mittag wurde in Hamburg auf einen SA.=Mann von einem unbekannten Mann ein Ueberfall verübt. Der SA.=Mann erhielt einen Messerstich in die linke Brustseite. Der Reichspräsident empfing am Freitag in Neudeck die neuernannten Mitglieder der Die Münchener Großbanken haben dem bayerischen Ministerpräsidenten einen Betrag von rund 50000 Mark zur Linderung besonderer Notfälle zur Verfügung gestellt. * Der Lübecker Senat beschloß am Freitag, an alle früheren Senatsmitglieder, die der sozialdemokratischen oder der Staatspartei angehört haben, keine Zahlungen mehr zu leisten. * Die„Freischar Schill“ hat sich für aufgelöst erklärt und ordnet für ihre Mitglieder den Uebertritt in die Hitlerjugend an. Gleichfalls aufgelöst hat sich die„Kreuzfahrer=Jungenschaft“. * Der Verlagsleiter des Rheinischen Gauverlags der NSDAP., Walther Marx, hat die Führung im„Verein Rheinischer Zeitungsverleger“ übernommen. * Der englische Zeitungskönig Lord Rothermere sagte in einem Interview, es sei ungeheuer, was Hitler in Deutschland bisher geleistet habe. Die erzielten Ergebnisse stempelten ihn zu einer wirklich großen Persönlichkeit. * Bei einem Besuch des diplomatischen Vertreterss Polens in Danzig, Papée, beim Präsibaren Wolgagebieten und in der Ukraine heute nichts mehr zu essen. Die Bauern im Schneidemühler Lager erzählen von furchtbaren Erlebnissen. Der eine konnte beobachten, wie eine Mutter, die halb irrsinnig vor Hunger war, ihre beiden Kinder schlachtete und als Speise zubereitete. In einem anderen Fall gruben hungernde Bauern frisch beigesetzte Leichen auf dem Friedhof aus. Auf dem Marktplatz einer Kreisstadt lagen Hunderte von erschöpften Bauern, niemand kümmerte sich um sie. Aus den Berichten der Flüchtlinge geht hervor, daß es der sowjetrussischen Herrschaft nicht mehr möglich ist, nur einigermaßen genügend Nahrung heranzuschaffen. Schuld ist die berüchtigte Kollektivwirtschaft, die den Bauern das Getreide nach der Ernte abnimmt. Für teures Geld müssen die Bauern im Frühjahr das Saatgut zurückkaufen. Ab und zu treffen Briefe von den zurückgebliebenen Wolgadeutschen im Schneidemühler Lager ein. Ihr Inhalt ist nur eine einzige Klage. Die Leute haben nicht mehr das geringste zu essen und einer nach dem andern stirbt dahin. Die deutsch=russischen Flüchtlinge sind glücklich, daß sie das deutsche Reichsgebiet erreichen konnten. Sie wähnen sich wie im Paradiese. Die Regierung wird sie nach und nach als Landarbeiter in Deutschland unterbringen. Wem es gelang, noch etwas Geld mitzubringen die Bauern waren alle zum größten Teil sehr wohlhabend), der wird sich irgendwo ansiedeln. Reichsregierung, Reichswirtschaftsminister denten des Senats wurden die ersten sachlichen Schmitt und Reichsminister für Ernährung Verhandlungen zwischen Danzig und Polen und Landwirtschaft Darré und vereidigte sie. eingeleitet. Auf der Tagung der Reichsfunkwarte der NSDAP. sprach Reichsminister Göbbels. Er kündigte an, daß er in den nächsten Tagen die führenden Vertreter des Rundsunks zu sich kommen lassen und ihnen sagen werde, daß der Rundsunk von der höchsten Spitze bis zum le3ts„Mann nun ganz eindeutig nationalsogialistisch eingestellt zu sein habe. In den Ferlen ins Stadtbad Halten Sie Ihren Körper gesund durch tägliches Luft-, Sonnen- u. Wasserbad. Sie härten eich dadurch ab und trotzen allen Krankheiten. Das Stadtbad= Restaurant sorgt bei niedrig. Preisen für das weitere leibl. Wohl. Volle Verpfleg. pro Tag(4 Mahlzeit.) von.80 an. la warm. Lappen-Pickert Jeden Mittwoch: Werbe-Nachmittag. Ein Kaffee-Gedeck mit Kuchen.70 Mark. Auch für Nichtbadende bietet das Restaurant bel jedem Wetter einen angenehmen Aufenthalt. Eingang Bleichstr. Restaur.-Eintrilt irel. Autob.-Linle 5 G. m. b. M. Die Gesellschaft ist aufgelöst. ich bin zum weiteren Geschäftsführer u. Liquldator bestellt worden. ichfordere hlermit alle Gläublgerder oben genannten Firma auf. ihre Ansprüche bis spätestens 31. Juli 1933 bei mir geltend zu machen. Loon Geer, Stadttheater. Das Postauto nach: ForstfriedenDonoperteich führt Sonntag, 8 Uhr, ab Posthof Blelefeld Besuchen Sie die Gaststätten„Zum Kesselbrink“ Treffpunkt der Geschäftswelt Inhaber: Ernet Flake Mittagstisch.75,.90,.10,.25,.50. Abend-Spezialitäten zu kleinen Preisen. Ju Vereinigung Hieder8in: Heute, Sonnabend: MandolinenOrchester- Konzert Ratskeller. Garten Anlang 8½ Uhr. Eintritt 25 Pfennig. Achtung! Düsseldorf! Achtung! Am 15. und 16. Juli 1933 steht Im Stadion zu Düsseldorf zum ersten Male die gesamte Westdeutsche Frauenwelt vor ihrem Führer. Eintrittshefte verkauft für Mitglieder jede Ortsfrauenschaftsleiterin und Leitung aller nationalen Verbände, die herzlichst eingeladen sind. Die westfälischen Frauen singen das Westfalenlied in Düsseldorf. Zugverbindungen werden durch die Presse bekannt gegeben.— Abfahrt in Autobussen am 15. Juli, 8 Uhr früh ab Jahnplatz; am 16. Juli, Abfahrt 3 Uhr früh ebentalls ab Jahnplatz. Meldungen sofort Im Horst-Wessel-Haus, Zimmer 13. Volkshalle Sieker Sonnabend und Sonntag Im Lokal und in den dazu erbauten Zeiten großes Sommerfest veranstaltet vom I. Blelefelder Bandonlon- Musik- Verein Oktavia 89 er. Heute abend Garten-Konzert und Tanz im Freien. Anfang 8 Uhr. Sonntag nachm. FREI-KONZERT, künstlerische Einlagen unter Mitwirkung, des allerorts bellebten Bauchredners addl Giessler mit seinen beiden Puppen Emil und Rölfchen, bekannt aus dem Leipz. Schauspielhaus. Abds. Tanzunterhaltg. eudental Bad Salzuflen(Kurhaus) Wochenprogramm vom 8. bis 13. Juli: Sonnabend, 8. Juli, abends 8½ Uhr. Tanz im kleinen Kursaal und Fürstenhof. Sonntag: Mitwirkung des Heldentenora Fritz Büttner in den Kurkonzerten, 4½ Uhr Tanztee im Fürstenhof, 8½ Uhr Tanz im kleinen Kursaale und Fürstenhof. Montag: Mitwirkung des Planisten Welshoff, Horford, im Abendkonzert. Dienstag, 8 Uhr. Kurtheater:„Drei alte Schachtein“, 8½ Uhr Kurhausball:„2. Fahrt Ins Blaue“. Mittwoch: nachm. und abends 2 große Milltärkonzerte. Or. Parkbeleuchtung, 10000 leuchtende Korzen, 4500 Lamplons, 1000 Leuchtrosen! Springen des Leuchtbrunnens. Donnerstag, nachmittags 5 Uhr. Kurtheater: „Dornröschen“, abends 8 Uhr, Kurtheater: „Kopf in der Schlinge“. Freitag. nachm. 4 Uhr u. abends 8½ Uhr im groffen Kursaale: Modenschau„Die neue Linle“. Sonnabend: abends 8½ Uhr. Tanz im kleinen Kursaal und Fürstenhof. Voranzeige: Montag. 17.Juli, abends 8½ Uhr. im Theatersaal: 4. Sinionlekonzert. Solist: Protessor Dr. h. c. Qustav Havemann, Berlin(Violine). Damensohlen..80 Herrensohlen.00 6 Monate Garantie SchuhInstandsetzungeGroßbetrieb Kratt 312 Herforder Str. 29 Eingang Zimmerstralte Freilichtbühne Ummelmanns Hof Sonntag, den 9. Juli, 20 Uhr 15 Min. Unwiderrutlich letzte Aufführung: Im weißen Röß! Lustspiel in 3 Akten. Preise: Mk..— u..70(Nur a. d. Kasse). Waldrestaurant Besitzer: H. Möller, Fernruf Bielefeld 1843 SAIIII E KEE HE WEEHHH Mädel, 27 Jahre, alleinstehend, berufstätig, sucht treuen Ehekamerad. Aussteuer vorhanden. Offert. unt. Z 1252 a. die Geschäftsstellen d. Westf. Neuest. Nachr. Geb. Dame, Anf. 40, in guten Verhältnissen lebend, sucht die Bekanntschaft eines gutsituiert. Herrn bis 55 Jahre zwecks Heirat. Nur ernstgem. Offert. mit Bild unt. 2 1398 an die Geschäftsstellen der Westf. Neuest. N. Vermittler verbeten. Alleinstehender Witwer, 50er Jahre, Rentner, Hausbesitzer, e anständige Frau, möglichst alleinstehend, kennen lernen zwecks baldiger Heirat. Offert. unt. Z 1889 an die Geschäftsstellen d. Westf. Neuest. Nachr. Heirat. Handw., 42., i. Stellung, sucht Bekanntsch. eines Fräul. od. Ww. bis 40 J. zw. späterer Heirat. Bildoff. unter A. M. 1817 an d. Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Schlankheit erzielen Sie über Nacht durch äußerl. Einreiben ohne Hungerkur. Auskunft Lostenlos. Halle s. S. 1078 Hauptpost, Schließfach 292 EISENHUTTE Humoristisch=plattdeutscher Anterhaltungsadend Rezitator: Otto Probst am Sonnabend, den 8. Juli 1933 abends 8½ Uhr Ab 11 Uhr Tanz. Gude? Eintritt frei Jeden Sonntag ab 17 Uhr Konzert, anschl. Tanz 10 Sonntag. den 9. Juli, nachmittags 4 Uhr, singen die Gesangvereine Echo u. Eintracht schöne deutsche Volkslieder.(42 Sänger). Busch BENNE!" Ruf 1266 Konditorel u. Kaffee Das Haus der Qualltätswaren zu billigsten Preisen Schöner Garten— Parkplat z Büscher, Quelle neu renoviert. jeden Sonntag Honzert und lanz Eintritt frei. Teleion 1305. Sehmen Sie bei Ihren Einkäuten steis Bezug auf die Inserate der Westl Neuesten Nachrichten KAN Die Wäscherei= und Plätterei=Zwangs= innung für Stadt= und Landkreis Bielefeld ist am 30. 6. 1993 geschlossen worden. Forderungen von Gläubigern der Innung sind binnen 2 Wochen bei uns als der Abwicklungsstelle anzumelden. Magistrat Bielefeld. Gessemliiche Mähnung! Die im Monat Juli 1933 fälligen Reichssteuern werden hiermit angemahnt. Im Falle nicht rechtzeitiger Zahlung erfolgt Einziehung durch Postnachnahme oder zwangsweise Bettreidung. Vielefeld, den 6. Juli 1933. Finanzamt. sollen vergeben werden: Die Installationsarbeiten(Be= und Entwässerung) für den Umbau der Lindemannschen Ziegelei in Bielefeld=Stieghorst zu 25 Wohnungen. Die Verdingungsunterlagen sind, soweit der Vorrat reicht, in doppelter Ausfertigung für 1 Reichsmark im Rathaus, Zimmer 64, in der Zeit von—18 Uhr zu haben. Die Angebote sind bis Dienstag, den 11. Juli ds. Is., bei der Verdingungsstelle im Rathaus, Zimmer 79, abzugeben. .7. Stadtbauamt Bielefeld. Das Konkuroverfahren über das Vermögen des Schlachtermeisters Wilhelm Deune in Bielefeld, z. Zt. Hagen i., Kaiserplatz 4 I, wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Bielefeld, den 4. Juli 1933. Des Lutagenicht. Verglabt. Heute, Sonnabend. 20.30 Uhr Großes unnzummnmmmme der Bieletelder Orchestergemeinschaft Musikleiter: W. Astroth anschließend Großer BALL Sonntag. 16 Uhr: Bunter nachmittag mit Heinz Virneburg Ab 20 Uhr: Orhotung Sonntag: Gesenschafts Lang mit der bekannt guten Kapelle. Eintritt frei. Einuchher-Gaften Bei gutem Wetter tägl. Frei-Konzert Fritzverbeck ehemal. Operettentenor des Stadttheaters singt Sonntag, 9. Juli Stimmung! Rhein. Humor! Eintritt freil Rostaurant Heinr. Strölker Goebenstraße 14. Sonnabend u. Sonntag: IANZ. Sonntag, den 9. Juli Großes GartenKonzert R. Hartmann Bültmannskrug Eintritt frei! Alle Uberschüsse denVersicherten 4½ Monate prämienfrei bleiben diejenigen Versicherungen (Policen), welche Im vorigen Jahre schadenfrei verlaufen sind. Das ist wahrer Gemeinnutz! Folgen Sie dem Beisplel Hunderttausender; suchen auch Sie Schutz. gegen die Schäden der Krankheit Ss bei der 55 Vereinigten krankenversicherungs-A. G. Vertrags-Gesellschaft führender nationaler Verbände - Mier abtrennen! Vereinigte Krankenversicherungs-A. G. Bezirksdirektion Blelefeld Am Zwinger 1 1 Telefon 2850 ich bitte Sie um unverbindliche Zusendung Ihres Prospektes bezw. unverbindlich bei mir vorzusprechen: Karios-Pis! hygienisch einwandfrei, unbedingt zuverlässige Lieferung auch in der heilen Jahreszeit. Für den Haushalt und für den Gewerbebetrieb gibt es nichts Billigeres, Bequemeres und Zuverlässigeres el- Eigkühlung. Lieferung ab Werk und frei Haus. Kostenlose sachverständige Beratung bereitwüligst. Eiswerk H. Grabe Kronenstraße 18 Pernap. echer 347. Geschäftsbücher aller Liniaturen liefert prompt E. Gundlach.-G. OFFENESTELLEN Karlsruher Lebensversicherungsbank-G. in Karlsruhe i. B. Arsprung 1833 Versicherungsbestand rd. 600 Millionen R M. Wir suchen für das Gebiet Bielefeld=Herford einen tüchtigen Bezns=Werteiet. Der Bezirksvertreter wird mit aller Sorgfalt eingearbeitet und in seiner Arbeit fortdauernd unterstützt. Bei fleißiger Arbeit gutes Auskommen. Für einen tüchtigen Herrn bietet sich gesicherte Exsstenz. Bestand kann zur Bearbeitung übertragen werden. Direktionsvertrag. Bewerbungen an die Direktion in Karlsruhe erbeien. Jeugnisse bitten wir den Bewerdern möglichs umgebend zurückzusenden Jeder Bewerber soll bei seinen Angeboten Zeugnisse nur in Abschrift beifügen. wenn nicht ausdrück. lich Ortainalzeugnisse verlangt werden. In den meisten Fällen wissen wir die Namen der Auftraggeber nicht und sind Reklamationen von den Bewerdern daher mein zwecklos. Westfälische Neuest. nachr. für Lodenmäntel gesucht..7. Wilh. Kreuels Buddestraße 9/15. Adressennotierer, Orts= u. Gen.=Vertr., Händler ges. Angeb. unt„Erfolg" München Nr. 23. Suche per sofort ein tüchtiges, sauberes Mädchen für Küche und Haus. Kochkenntn. erwünscht. Frau Fritz Hempelmann, Bünde i., Südring 69. Helmarbeit vergibt P. Holfter. Braslau Ho. Völklsche Krankenhilfe gegr. Mürz 1932, sucht sofort für alle Plätze in Minden-Ravensberg u. Lippe Aubenbeanfts Bewerbungen erbeien unter Schließtach 1316, Blelefeld. „„„ O Zweites Blatt der Westfälischen Neuesten Nachrichten, Nr. 157„ Sonnabend, 8. Juli 1933 Fünk fahre Woknungspolitik Ein Bielefelder Bürofräulein, das im Dienstverhältnis der Post steht und privatim ein„Verhältnis“ mit einem SA.=Mann unter: hält, legte dieser Tage ihrem Vorgesetzten einen Brief zur Unterschrift vor, in dem es hieß:„—— hinsichtlich der SA.=Aemter müssen deshalb auf schnellstem SA.=Wege die notwendigen SA.=Schritte unternommen werden.“ : SA.=Begeisterung, SA.=Satire oder eine ab* sonderliche Gehirnpanne? Gehirnpanne— jawohl! Wieso aber absonderlich? Aeußerung des Chefs:„Was soll dieser Blödsinn?“ Ansicht einer Kollegin:„Das kommt davon, wenn! man bloß noch den SA.=Bräutigam im Kopf hat!“ Unsere Ansicht ist: wenn jemand ständig in und außer Dienst mit SA. zu tun hat, dann muß er doch unwillkürlich diese beiden Buchstaben auch mit anderen Worten zusammenkoppeln. Wenn auch SA.=Aemter nichts mit nationalsozialistischer Gleichschaltung zu tun haben, sondern eben... Selbstanschluß=Aemter sind— SA. bleibt SA. Wer will denn bestreiten, daß es sich bei dem SA=(Sturmabteilungs)=Mann des verliebten kleinen Fräuleins gleichzeitig um einen SA.=„Selbstanschluß" handelt? Dann ist es doch also mit der Gehirnpanne gar nicht so schlimm. Vor allem aber steckt in der Geschichte soviel SA.= Begeisterung, daß man einfach zu kapitulieren hat. SA. marschiert. Damit basta! ... buinr Kol##### Slinn## Ein Bielefelder Bürger, der„Madrally der Löwe“ benannt wird— seine Bekannten wissen, wer gemeint ist und andere Leute brauchen es nicht zu wissen— besagter Bürger warf sich vor einiger Zeit in die Brust und erklärte:„Von Bielefeld nach Detmold sind es 32 Kilometer, macht hin und zurück 64; die schaffe ich allemal zu Fuß in vierundzwanzig Stunden.“ Gut gebrüllt, Löwe! Madrallys Freunde waren schlechte Kerls; sie hegten gelinde Zweifel und trugen Madrally etliche Wetten an. Madrally— ein Mann ein Wort— nahm die Wetten an. Am letzten Sonnabend erfolgte der Austrag. Pünktlich um 22 Uhr setzte sich der Unternehmungslustige in Marsch. Sangesfreunde wissen, daß in dem Lied:„Als die Römer frech geworden...“ auf Lippisch Platt eine Verszeile vorkommt:„Dei sünd olle bein Kaulpodde bliewen.“ In jener Gastwirtschaft„Zum Kohlpott“ in der Pivitsbeide machte Madrally der Löwe nach vier Stunden die erste verdiente behaupten:„Tot wie tausend Mann.“ Man muß zugeben, daß von Bielefeld bis Pivitsheide eine ordentliche Wegspanne ist, vor allem für einen, den die Natur mit„Ueberfracht" begabt hat. Kurz und gut, ein Schinkenbrot kann nichts schaden, nebenbei gesagt: etwas Milch hat auf schmerzende Füße eine fabelhaft lindernde Wirkung. Außerdem sind noch volle zwanzig Stunden Zeit... also eilt das doch gar nicht so!— Noch fünf Minuten verschnaufte sich Madrally der Löwe und noch fünf. Er hätte lieber loslaufen sollen. So verlor er mit der Länge der Zeit den Mut zur eignen Courage. Hängte, sio kurzentschlossen an die Strippe, bestellte sich ein Mietauto, fuhr nach Bielefeld zurück, zu Hause mit einem Lorbeerkranz empfangen. Es waren allerdings unverdiente Vorschußlorbeeren. Die Wette war verloren. Schade! e eibt hoze Beszpielg rZm. WittwochnachHäuser, Gaclen und Meinsiedlangen 244 Kleinsiedlerstellen— 5831 Kleingärten in Bielefeld Verordnungen zur Belebung der Wirtschaft und zur Arbeitsbeschaffung erinnern immer wieder an die Förderung des Wohnungs= und Siedlungswesens. Zwar hatte die Kreditkrise die öffentlichen Mittel für den Wohnungsbau stark gedrosselt, aber die neuen Aufgaben der sozialen Bauwirtschaft erstreckten sich auch wieder auf den Kleinwohnungsbau, der den Arbeitsmarkt erneut anregen kann. Im Statistischen Jahrbuch deutscher Städte 1933 ist das umfassende Zahlenmaterial über nungsbau und Kleinsiedlung erschienen. Die Angaben für Bielefeld finden wir in der Gruppe der Städte über 100000 bis 200000 Einwohner. Ein Blick auf die Ziffern der Bautätigkeit in den Jahren 1926 bis 1931 zeigt im ganzen eine hervorragende Leistung. In den berücksichtigten Städten aller Gruppen sind insgesamt mehr als 700000 Wohnungen erstellt worden. 81000 im ersten Jahre, 158000 im vierten und 98000 im sechsten Jahre dieser Periode. Von der Gesamtzahl waren etwa 648000, also 91,3 v. Hundert, mit öffentlichen Mitteln gefördert. Diese Mittel betrugen 3891,6 Millionen Mark. Die in Bielefeld neuerstellten Wohnungen 1931/32 ergeben 433 als Gesamtzahl mit 1412 Wohnräumen, das sind 13,6 auf 1000 nungen. Von diesen Wohnungen waren 231 in Flachbauten, 143 in Mittelbauten und 59 in Hochbauten errichtet. Mit öffentlichen Mitteln gefördert waren 303, das sind 70,0 vom Hundert der Neuwohnungen. Die absoluten Ziffern sind natürlich mit den Ergebnissen in anderen Städten schwer vergleichbar, brauchbarer sind die Prozentzahlen. Mit öffentlichen Mitteln gefördert waren also in Bielefeld: 70,0 Prozent der neuerstellten Wohnungen negen 9 Proo, zu. Lumburg.) Städte mit 99.4 50,9 98,7 66.0 100 59,9 in Hamvurg in Altona in Plauen in Kassel in Flensburg und Castrop=Rauxel in Jena ingen gegen Städte mit mehr als 200000 I Einwohnern 1 Städte mit über 100000 bis 200 000 Einwohnern Städte mit 50000 bis 100000 Einwohnern mit großen technischen, wirtschaftlichen und verwaltungsmäßigen Aufgaben. Diese Art der Kleinsiedlung war gedacht zur Verminderung der Arbeitslosigkeit und zur Erleichterung der Lebenshaltung der Arbeitslosen. In Bielefeld wurden am 1. 12. 1932 244 Kleinsiedlerstellen gezählt, so daß eine Stelle auf 57,4 unterstützte Arbeitslose entfiel. (Durch diese Berechnung soll nicht die örtliche Leistung der Gemeinde gekennzeichnet werden, sondern der Maßstab für die Durchsetzung der Arbeitslosenschichten mit vorstädtischen Kleinsiedlern—„im Hinblick auf die erstrebte Beispielswirkung"). Von diesen Flächen waren 82,0 unter 1000, 18,0 v. H. über 1000 und mehr Quadratmeter groß. Freistehende Einzelhäuser waren nicht gebaut, Einsamiliendoppelhäuser in 122 Fällen. 20 Wohnungen zählten 2 und 3 Räume, 204 Wohnungen 4 Räume, 20 Wohnungen 5 und 6 Räume. Die Höhe des verwendeten Reichsdarlehens betrug 608580.— Die Kleingartenbewegung für die Erwerbslosen hatte ebenfalls bereits Erfolge, in 81 Groß= und Mittelstädten sind ca. 42.000 Kleinhen Bielefeld die Bei diesen Wohnungen ist an Mieten von gärten für Erwerbslose eingerichtet worden. ausgewählten höchsten und 20 bis 40 RM. im Monat und an eine Raum= Die Kleingärten in Bielefeld, insgesamt 5891, Vergleichsziffern. größe von 32 bis 35 Quadratmeter, fIx, Tarai, verteilten sich auf 1508 Hektar, auf etwa 5 rsaten Sergteg Reichzziffern lien mit Kindern aber etwa an 60 Otugsjstz Haushaltungen entsiel ein Garten, Kleingarten Die Bauherren sind nach den Reichezusern meter gedacht. Betrug der Aufwand 1931/3=/1ux Ermarkzlet;(nach dar 8 Patugrarhnung) aus jeder niedrigsten Vergleichsziffer Die Bauherren sind nach den Reichszifsern 66 v. H. die Stadtgemeinden und sonstige öffentliche Körperschaften, 9,1 v. H. gemischtwirtschaftliche Unternehmungen, 3,8 v. H. Unternehmen mit sonstigen finanziellen Beteiligungen der Gemeinden, 44,7 v. H. gemeinnützige Wohnungsbauunternehmen, 35.8 v. H. juristische Personen, Erwerbsgesellschaften, private Bauherren usw. In Bielefeld entsielen: 99 Wohnungen(22,8 v..) auf die Gemeinde und andere öffentliche Körperschaften 167„(386 v..) auf gemeinnützige und andere Bauorganisationen, 167"(386 v..) auf private Bauherren. Daß mit öffentlichen Mitteln überwiegend Kleinwohnungen gefördert worden sind, ergibt sich wieder aus dem vorliegenden Material, denn von den Wohnungen hatten in Bielefeld: in allen Städtegruppen: 1 und 2 Wohnräume 15,2 v. H. 10,4 v. H. 3„ 72,6 v. H. 50,8 v. H. 4„ 8,6 v. H. 28.6 v. H. 5 und mehr„.6 v. H. 10,2 v. H. lien mit Kindern aber etwa an 60 Qugere meier geoacht. Beirug der Aufwand 1931/52 seitens der Gemeinden, der Länder und des Reiches 275 Millionen Mark, so ist das nicht einmal die Hälfte der Summe des Vorjahres (650 Millionen RM.). Der Rückgang liegt in erster Linie bei dem Aufkommen aus der Gebäudeentschuldungs=(Hauszins)steuer, von der zuletzt nur noch 17 Prozent des Aufkommens zur Deckung des dringlichsten örtlichen Wohnungsbedarfes Verwendung finden konnten. Die Gebäudeentschuldungssteuer(Hauszinssteuer) brachte 1931/32 allein 72,12 v. H. aller öffentlichen Mittel, dazu kommen noch .52 v. H. Mittel aus Anleihen der Gemeinden, der Rest verteilt sich auf Sparkassen, Zinsaufkommen, Arbeitgeberdarlehen usw. In Bielefeld brachte die Gebäudeentschuldungs(Hauszins=)steuer RM. 3270000.— insgesamt, der Gemeindewohnbauanteil betrug RM. 558000.—. Die öffentlichen Mittel zur Erstellung von Wohnungen machten in Bielefeld RM. 625 000.— aus, das sind 100 Prozent. Eine weitere Förderung des Wohnungsbaues erfolgt durch Mietssenkung, Bürgschaften, Baudarlehen und Hergabe von Grundbesitz. Wir finden in Bielefeld an Mitteln für Mietssenkung: Gebäudeentschuldungssteuerrückfluß RM. 61000.—, übernommene Bürgschaften für Baudarlehen RM. 297000.—, Bürgschaftssicherungsfonds RM. 6000.—. Galt es in den Städten zunächst der Förderung des Wohnungsbaues, so kam dazu die Durchführung der vorstädtischen Kleinsiedlung Haushaltungen entfiel ein Garten. Kleingarten für Erwerbslose(nach der 3. Notverordnung) sind nicht besonders gezählt. Von den Kleingärten waren 42,8 v. H. im Gemeindegrundbesitz, 57,2 v. H. im sonstigen Grundbesitz. Ein abschließendes Urteil ist über die Erfolge der vorstädtischen Kleinsiedlung noch nicht möglich. Die statistische Berichterstattung wird sich mit dieser Frage noch beschäftigen. E. O. Stein Die Reienswens Marschert den. Dafür zwei Geispiele. um Mittwochnachmittag führt eine Dame ihr die Niedernstraße. Wir sagen Hündchen, obwohl es eigentlich eine Kreuzung zwischen Esel, Eidechse und Igel war. Vom Esel hatte er das dumme Gesicht und die langer,„ Pgen, von der Eidechse die krummen Vetee zie Per ellenlangen Schwanz und vep, Zesn, Teglepp, sten. Die besagte Dame hat Pumi im Schiepptau. Pussi hat genug vom Kaufen und legt sich hin. Die Dame zieht, Pussi bleibt Dame:„Komm, Liebling, Frauchen hat lade:“ Pussi rührt sich nicht. Dame:„Komm, Herzchen, wir gehen nach Hause. Eigssg und SA.=Sturmbonn nimmi z. u Hoxheimarsch ab. Standartenführer nimmt den Vorbeimarsch ab. Die einzelnen Stürme setzen sich in Bewegung. Da,... den Schlachtenbummlern bleibt der Ton im Munde stecken, hinter der einen schreitet stolz ein Schäferhusingz giscchet für Schritt. Nicht rechts noch unrs blickt er, für ihn ist nur die Fahne da.(Oder sein Herr, der Parade vor dem Führer mitmachen. In der Nacht zum Freitag um die Geisterstunde rieben sie sich den kurzen Schlaf aus den Augen: drei Bataillone„Sandhasen“ auf dem Truppenübungsplatz in der Senne. Sie zogen ihre feldgrauen Untformen an, stülpten ihre Stahlhelme auf, schnallten sich die Tornister über, sammelten sich in Klausheide, marschierten in der Nacht durch die Senne und am Morgen durch Senne und Sonne nach Bieleseld. Kurz nach 11 Uhr näherten sie sich der Der Durchmarsch durch Bielefeld und die rung brachte— jeder hat es miterlebt— alles„aus dem Häuschen“. Vom frühen Morgen an ging die Fragerei los:„Wann rücken sie denn nun ein? Durch welche Straßen kommen sie? Wo ist der Vorbeimarsch?“ Keinen gab es, der in der Stube hocken geblieben wäre, als die schmetternde Blechmusik laut wurde. Den Anmarschweg — Gütersloher Straße, Kreuzstraße, Ulmenstraße— säumten die Schaulustigen Kopf an Kopf und der Schillerplatz war schwarz vor en den, vor 11.45 Uhr begann dort der Vorbeimarsch, den der vor der RathausfreiDie=.s heim Vorbeimarsch treppe haltende Regimentskommandeur Oderst Klocke mit seinem Stab hoch zu Roß abnahm. Achtunddreißig Kilometer Marsch— aber Müdigkeit beim„Parademarschkloppen"? Das wäre noch schöner! Ein straffes Kommando, der Marschschritt wandelt sich in knallenden Gleichschritt, daß„das Fell von den Fußsohlen und die Erbsen in der Gulaschkanone platzten“. Die Offiziere strafften sich zu kerzengrader Haltung in den Bügeln, die Gewehrläufe millimetergenau ausgerichtet, die Beine raus, Augen rechts! Zug um Zug, Kompagnie nach Kompagnie, zwischendurch Radfahrer vom Nachrichtenstab, Meldehunde, MG.s, Taks(Tankabwehrkanonen), Gefechtswagen, Gulaschkanonen, eine nahezu drei Kilometer lange Kolonne: die 16er, die drei Wochen im Sennelager gelegen haben und jetzt in ihre Standorte— 1. Bataillon Bremen, 2. Bataillon Hannover, 3. Bataillon Oldenburg— zurückkehren. Der Kommandeur meldete sich nach dem Vorbeimarsch beim Oberbürgermeister der Stadt Bielefeld, die Truppen rückten ins Quartier. In Bielefeld blieben: die 3. Kompagnie vom 1. und die 9. Kompagnie vom., außerdem das ganze 2. Bataillon und der Regimentsstab. Ein dienstfreier halber Tag, Urlaub offiziell bis Mitternacht, inoffiziell bis zum Wecken— die Schlachter im Westviertel haben wohl noch niemats so viele Koteletts verkauft, jeder tischte auf, was Küche und Keller und Geldbeutel hergaben. Und in jeder Gastwirtschaft konnte man hören:„Mein Freund muß noch„unseren“ Steinhäger probieren!“ Und kein Soldat, der nicht die Wahrheit des Wortes vom„schönsten Mann im Staate“ an der Gunst der Bielefelderinnen, hätte erproben können— Reichswehr in Bielefeld. Die Quartiergeber taten, was sie konnten, die Gäste waren zufrieden— hieß es wirklich einmal„das rote Bielefeld"? Heute morgen erfolgte der Weitermarsch. Das 1. Bataillon wird in Löhne verladen, das 2. in Herford, das 3. in Bünde. Gute HeimVon 18 bis 19 Uhr fanden auf dem Siegfriedplatz und dem Schillerplatz mustken der Bataillonskapellen statt, die zahlreiches Publikum angelockt hatten. Die Kapellen der 16er bewiesen in gut aufgestellten Musikprogrammen ihr hohes Können. In der Viehhalle waren die Pferde und Fahrzeuge untergebracht. Die liebe Jugend war in hellen Scharen herbeigestrümt, sich den militärischen Betrieb anzusehen. In langen Reihen standen die Pferde. Da wurde gestriegelt und geputzt, daß es eine wahre Freude war. Feldwebel und Futtermeister paßten genau auf, ob jeder auch seine zehn Strich, ohne die sich ein Militärsoldat ein Pferd nicht als geputzt vorstellen kann,„geklopft“ hatte. Die Kandaren und Trensen wurden gewienert, die Hufe geschmiert, und nicht zuletzt dachte die Mannschaft auch daran, sich selbst„auf schön“ herzurichten, denn wenn Einquartierung da ist, gehts abends ins Städtchen. Die Mädchen wollen auch etwas von den schmucken Marsjüngern haben, zur Abwechslung nach dem ewigen Zivil. Gadeen im Rlandestaut Gründung der nat.=soz. Kreisbauernschaft Bielefeld Kreisbauernführer Pg. Reinke(Jöllenbeck) Die Uebernahme der„Christlichen“ Eingliederung in die Arbeitersäule Vor acht Tagen sind wie überall auch in Bielefeld die christlichen Gewerkschaften gleichgeschaltet worden; es handelt sich um etwa 2000 Arbeiter des Bekleidungsgewerbes, des Baugewerbes, der Nahrungs= und Genutzmittelbranche, der öffentlichen Betriebe sowie um Metallarbeiter und Heimarbeiterinnen. Damit stehen also jetzt rund 20000 Bielefelder Arbeiter — 18000 bis vor kurzem freigewerkschaftlich Organisierte, 2000 christliche und einige Hirsch=Dunkersche— unter nationalsozialistischer Führung. Die Geschäfts= und Rechnungsführung in den christlichen Gewerkschaften im Bielefelder Bezirk gab keinen Anlaß zu Bedenken. Ob Unregelmäßigkeiten in den übergeordneten Stellen vorgekommen sind, entzieht sich der Nachprüfung in Bielefeld. Die NSBL, weist darauf hin, daß die Angestellten dieser Verbände längst nicht so hohe Gehälter bezogen wie die Angestellten der freien Gewerkschaften. Geschäftsführer Hiemisch vom Christlichen Metallarbeiterverband wurde in den Deutschen Metallarbeiterverband übernommen. Den anderen Angestellten ist vorsorglich zum nächsten zulässigen Termin gekündigt worden; soweit möglich, will man sie übernehmen. Die bisherigen Geschäftsräume in der Turnerstraße 24 wurden ausgegeben, weil die aufgeführten Verbände mit den gleichgeschalteten freien Gewerkschaften zusammengeworfen werden sollen. Deutscher Sozialismus Kreisschulungsabend der NSDA#P. Im Rahmen der Bieleselder Kreisschulungsabende sprach der Kreisschulungsleiter von Herford, Pg. Averbeck, über das Thema:„Die Verwirklichung des Deutschen Sozialismus“ und führte dabei etwa folgendes aus: Die Gegenüberstellung der Arbeiterdemonstrationen in den Revolutionstagen des Jahres 1918 mit den gewaltigen Aufmärschen am 1. Mai d. J. zeigt so recht den Gegensatz zwischen dem marxistischen und dem rein deutschen Sozialismus. Im Sozialismus lebt etwas Urgesundes. Er ist nur durch die Theorien des Juden Marx in das falsche Fahrwasser geleitet worden. Marx war kein Arbeiter und kannte auch keine Arbeit. Ihn leitete nur der Haß gegen den preußischen Geist. Marr falschte die Geschichte und erklärte alle Geschichtsgeschehen aus rein materiellen Anschauungen heraus. Der deutsche Arbeiter griff in Verkennung demtgtsächlichen Absichten die marxistischen Gedanken aus. Der deutsche Arbeiter hatte ein gewisses Recht zur Auflehnung, denn die bürgerlichen Kreise hatten nicht vermocht, dem Arbeiter die ihm gebührende Stellung im Volks= und Staatsleben einzuräumen. Der Traum des Arbeiters, die Verwirklichung des Sozialismus wurde in der Novemberrevolte von 1918 nicht wahr. Als besondere Errungenschaft der Novemberrevolte wurde das Arbeitsrecht gepriesen. Wir Nationalsozialisten wissen, daß wirklicher und deutscher Sozialismus nur durchführbar ist in einem gesunden Staatskörper. Nur ein gesunder Staatskörper kann eine gesunde Wirtschaft haben, und nur eine gesunde Wirtschaft kann dem deutschen Sozialismus die Wege ebnen. In jeder Tat unseres Volkskanzlers Adolf Hitler sehen wir ein Stück Verwirklichung des deutschen Sozialismus. Ständeaufbau, Deutsche Arbeitsfront und Arbeitsdienst zeigen uns die Gleichbewertung aller Arbeit und aller schaffenden Deutschen. Nur der ist wirklich groß, der viel für sein Volk arbeitet. Die Lehre des Marxismus von der Gleichheit aller Menschen ist ein Unsinn, erst müssen wir die Grundlage, die Wirtschaft gesunden lassen, dann erfolgt die Abmessung der Leistungen. Eigentum ist nicht Diebstahl, sondern sittlich gerechtfertigt. Der deutsche Arbeiter muß erst wieder eine Heimat haben, darum verlangen wir Siedlung. Führer ist nur der, mer sich durch besondere Leistungen und durch besonderen Opfersinn am Gemeinwohl aus der Menge herausschält. Sozialismus und Nationalismus ist ein untrennbares Ganzes, wir vertreten den Sozialismus nach innen und den Nationalismus nach außen. Der Redner verstand es ausgezeichnet, seine Ausführungen durch tressende Beispiele weiter zu erläutern. Der starke Beisall am Schluß seines Vortrages bewies, daß der Redner den richtigen Ton gefunden und zu den Herzen seiner Zuhörer gesprochen hatte. Kreisschulungsleiter Pg. Kornils gab dann noch bekannt, daß auch die Kreisschulungsleitung bemüht sei, zur Verwirklichung des praktischen Gemeinschaftsgedankens beizutragen. Die Kreisleitung gibt in den nächsten Tagen die entsprechenden Weisungen an die in Frage kommenden Ortsgruppen heraus.— Wir weisen nochmals darauf hin, daß die jeweils stattfindenden Vorträge hier an jedem Mittwoch bekanntgegeben werden. * Sammlung der Bahnhofsmission Heute und morgen findet am Bielefelder Bahnhof eine Sammlung zugunsten der Bahnhofsmission statt. Dieses Werk christlicher Nächstenliebe steht seit nahezu fünf Jahrzehnten im Dienst an Volk und Vaterland. Darum ergeht die dringende Bitte um eine Gabe der Liebe für dieses Werk! * Stiftung für das Museum Die Firma Gebr. Leffers hat dem Städt. Museum für Zwecke von Sonderausstellungen eine wertvolle Stiftung an Dekorationsstoffen gemacht. Es sei ihr auch an dieser Stelle wärmster Dank ausgesprochen. * Reinigung des Planschteiches Der Planschteich im Johannistal wird augenblicklich einer sorgfältigen Reinigung unterzogen, damit die Kinder bei dem jetzt hoffentlich andauernden warmen Wetter gefahrlos planschen und baden können. Der Agrarpolitische Apparat, die Hauptabteilung V(Landwirtschaft) der NSDAP., Kreis Bielefeld, hatte die Landwirte des Kreises eingeladen um auch hier eine Kreisbauern= schaft zu gründen. Zu der Versammlung im Kyffhäuser waren Vertreter der Landwirtschaft aus dem ganzen Kreise erschienen, die dann von Pg. Witthaus(Barkhausen), M. d.., begrüßt wurden. Als Referent sprach Pg. Gusko von der agrarpolitischen Hauptabtellung Minden über den Reichsbauernstand. Er führte u. a. aus, gerade die Bauern müßten als erste wieder in das Rad der Wirtschaft eingreisen, helsend und fördernd den starken Arm lethen. Die Bauern seien die ersten, die ihren Berufsstand geschlossen zusammenbrächten und seien daher die erste berufsmäßige Organisation innerhalb des Ständestaates. Im Reichsbauernstand bestünden drei Säulen, die wirtschaftpolitische, die betriebstechnische und die genossenschaftliche. Zur letzteren seien auch die Spar= und Darlehnsbanken zu rechnen, und jeder deutsche Bauer habe sich in Zukunft nur dieser Banken zu bedienen. * Der Führerrat des Provinzialverbandes, so führte der Redner weiter aus, besteht aus 12 Personen und dem Führer, und zwar entsallen auf jede Säule vier Herren. Zwischen die Provinzialverbände und die Kreisbauernschaften schieben sich die Bezirksverbände. Dem Führerrat eines Bezirksverbandes gehören vier und jeder Kreisbauernschaft sieben Herren an. Zwei Herren jeweils entfallen auf die drei Säulen, der siebente ist der Kreisbauernführer. Innerhalb der Kreisbauernschaft sind dann vom Kreisführer die Ortsbauernschaften zu bilden mit insgesamt vier führenden Persönlichkeiten. Die Ortsbauernschaften sollen ein intensiveres Arbeiten innerhalb der Ortschaften ermöglichen. Mit dem 1. Januar 1934 geht alles zwangsläufig in den Reichsbauernstand über. Es gibt in Westfalen etwa 92000 Bauern und es geht nicht an, daß nur rund ein Drittel dieser „Marie— aus moralischen Gründen entlassen“ Gloria=Palast Ein kleines Mädchen, ein braves, arbeitsames Kind hat sich dem Sohn reicher Eltern, einem gewissenlosen Burschen, hingegeben. Versemt, ausgestoßen... Vor dem Paßvermerk„aus moralischen Gründen entlassen“ verschließen sich alle Türen. Marie, das Mädchen, klopft vergeblich an viele Tore. Die ihr Einlaß gewähren, sind übelbeleumdete Mädchen eines recht zweiselhaften Lokals. Sie aber kümmern sich um Marie, lassen ihr ein Ruheplätzchen für sich und das Kind, das sie gebären will. Das Kind nimmt die Fürsorge. Rastlos wieder irrt Marie umher, verkommt, sinkt von Stufe zu Stufe, bis ein gütiges Geschick sie von ihrem Leid erlöst. Die Handlung also kann es nicht sein, die diesem Film ein ganz besonderes Gepräge gibt. Sie ist wenig erfreulich, dazu ohne besondere Eigenart. Anabellas Spiel adelt Maries Tun. Ein Spiel so rührend, ergreisend und einfach, wie es vorher noch nie gesehen wurde. Man hat Anabella mit der Garbo verglichen. Ein Vergleich, der hinkt. Denn wenn man sie überhaupt mit jemandem vergleichen will, scheint sie mir, in ihrer kindlichen Hilflosigkeit besonders, dann und wann an Karin Hardt zu erinnern. Das nebenbei. Wichtig ist, daß dieser Film mit Durchschnittshandlung durch Anabellas Spiel zu einem aufwühlenden Erlebnis wird. Sehr hübsch zum Schluß noch Maries Auffahrt zu den Gefilden der Reinen und Frommen. Doch hätte man hier sich mit der sumbolischen Andeutung begnügen und Marie nicht im Himmelreich recht menschliche Handlungen verrichten lassen sollen. Für den Film wäre das ein ungeheurer Gewinn gewesen.— Im Beiprogramm ein fesselnder Amerikaner „Bankkrach in Amerika“. db. Von der Lokomotive überfahren Gräßlicher Todeines Knaben Freitag gegen 18 Uhr wurde am ungeschtzten Bahnübergang am Wienhagen in.=Sieker ein vierjähriger Junge von einer Lokomotive angefahren. Das Kind erlitt einen schweren Schädelbruch und mußte mit dem Krankenwagen der Feuerwehr zum städtischen Krankenhaus gebracht werden. Der Junge ist heute morgen seinen Verletzungen erlegen. Zu dem Unglück erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Eine Mutter, die zwei Kinder an der Hand und einen Kinderwagen mit sich führte, wollte den Uebergang überqueren. Während die Mutter zunächst den Wagen in Sicherheit brachte, versuchten die älteren Kinder das Gleis zu überqueren. Dabei wurde der Junge von der Lokomotive erfaßt und beiseite geschleudert. Der Unfall zeigt wieder einmal die Gefährlichkeit des schrankenlosen Ueberganges in einer Gegend, die in letzter Zeit stark besiedelt worden ist. *** Am Donnerstag gegen 17 Uhr stießen in der Werther Straße ein Fahrrad und ein Motorrad zusammen. Die mitfahrende Ehefrau des Motorradfahrers erlitt eine leichte Bauern organisiert sind und Beiträge zahlen, während die übrigen auch von den Früchten mitgenießen, die durch die ständischen Organisationen erreicht werden. Beiträge werden in der Reichsbauernschaft noch nicht erhoben, jeder zahlt seine Beiträge an seine bisherige Organisation weiter. Eine genaue Regelung wird dann später erfolgen. Wir Bauern haben heute die„Aufgabeso fuhr der Redner fort, den Ständestaat mit aller Gewalt vorwärts zu treiben. Wir müssen den deutschen Bauern davon überzeugen, daß der Ständestaat für ihn das Beste und Aussichtsreichste ist. * Auf Grund des Führerprinzips wurde dann folgender Führerrat für die Kreisbauernschaft gebildet: Kreisbauernführer: Pg. Reinke(Jöllenbeck); für die wirtschaftspolitische Säule: Osthus(Senne 1) und Pg. Tellmann(Brake); für die betriebstechnische Säule: Pg. Obermeyer Ir.(Oldentrup) und Hinney(Quelle) und für die genossenschaftliche Säule: Baade(Bethel) und Flemann(Uerentrup). Der neue Kreisbauernführer Reinke (Jöllenbeck) dankte für das ihm erwiesene Vertrauen und versprach alles zu tun, was zum Wohle unseres deutschen Vaterlandes nötig sei. Der Leiter der wirtschaftspolitischen Säule, Osthus(Senne 1) gab dann als Führer des Landbundes die Erklärung ab, daß der Landbund sich geschlossen hinter die Kreisbauernschaft stelle. Die nächste größere Versammlung innerhalb der Kreisbauernschaft soll nach der Ernte unter Einbeziehung des Landbundes und des landwirtschaftlichen Kreisvereins abgehalten werden. In dieser Versammlung wird Pg. Dr. Baumecker über das deutsche Erbhofrecht einen eingehenden erläuternden Vortrag halten. Pg. Gusko schloß die Versammlung mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Reichspräsidenten von Hindenburg, den Volkskanzler Adolf Hitler und den Führer der deutschen Bauern, Pg. Darrée.—673 „Liebelei“ Universum Das alte Wien der Vorkriegszeit mit seiner weichen, fast weichlichen Lebensführung wird wieder wach. Schmucke Offizieruniformträger, elegante Frauen, fesche Maderln, dazu Walzermusik, ein Glaserl Wein und— viel Liebelei. Ein junger charmanter Leutnant der Wiener Garnison(Wolfgang Liebeneiner) löst zu spät seine intimen Beziehungen zu der Gattin eines Barons(Olga Tschechowa), kommt in eine außerordentlich peinliche Lage, muß zum Duell antreten und wird von dem betrogenen Ehemann(Gustav Gründgens) erschossen. Sein Tod vernichtet zugleich die Lebenskraft eines anderen jungen Menschenkindes(Magda Schneider), der einzigen Tochter eines alten Kammermusikers, die ihre erste und zugleich letzte große lebensausfüllende Liebe durch einen Sprung aus dem Fenster beendet. Uebrig bleibt tränenschwere Melancholie. Schade um die so jäh zerrissene zarte Wiener Walzerstimmung! Als unvergeßliche angenehme Erinnerung haftet nur noch die letzte Schlittenfahrt der beiden Liebenden durch den wundervoll verschneiten Wiener Wald. So recht ein Film für empfindsame Seelen, für Menschen, die gerne längst entschwundenen Zeiten nachseufzen. Die schauspielerischen Leistungen sind übrigens durchweg ausgezeichnet und machen das Hören und Sehen dieses nach dem Bühnenwerk von Arthur Schnitzler verfilmten Schauspiels zum Genuß. Als zweiter Großtonfilm läuft„Teilnehmer antwortet nicht“, eine sehr geschickt verfilmte spannende Kriminalgeschichte mit Dorothea Wieck, Gustav Gründgens, Oscar Sima und Dießl in den führenden Rollen. Das Programm dauert insgesamt über drei Stunden. bgt. Gehirnerschütterung. Der Radfahrer trug leichte Verletzungen davon. * Freitag kurz nach 16 Uhr stießen an der Ecke Kreuz=Gütersloher Straße ein Motorradfahrer und Autofahrer zusammen. Der Motorradfahrer blieb mit Kopfverletzungen bewußtlos auf dem Pflaster liegen. Der Verletzte wurde zum städtischen Krankenhaus gebracht. it Ehrlicher Finder Ein Taubstummer aus Gütersloh, der verreisen wollte und 230 RM. bei sich trug, verlor dieses Geld an einem der letzten Tage auf Olderdissen. Ein Arbeitsloser vom Hakenort fand das Geld und lieferte es dem Verlierer gewissenhaft ab. Bravo! * Verbilligung der Kraftwagenversicherung Auf Veranlassung des Reichsverkehrsministeriums ist ein neuer Prämientarif für die Haftpflichtversicherung aufgestellt worden, der mit dem 1. Juli d. J. in Kraft getreten ist. Danach sind als Jahresprämie jetzt zu zahlen: Für ein Kraftrad bis 200 Kubikzentimeter 30 RM., über 200 Kubikzentimeter 45 RM. (bisher 36 und 60 RM.), für einen mittleren Personenwagen 120 RM., bisher 180 RM. Auch die Sätze für die Cascoversicherung sind herabgesetzt worden. Die kirchliche Neuordnung Die Kirchenbevollmächtigten bleiben Der Kirchenbevollmächtigte für den Bezirk Minden=Ravensberg schreibt uns: Die in einer hiesigen Zeitung von kirchlicher Seite veröffentlichte Notiz über kirchliche Vertretungen ist irreführend; ich berichtige diese deshalb zur Beruhigung der Deutschen Christen, wie auch weiter Kreise des Kirchenvolkes. Für Rheinland und Westfalen bleiben die bisherigen Kirchenvertretungen für die Uebergangszeit, das heißt, bis zur Annahme der neuen Kirchenversassung, bestehen. Es entfallen somit die Ernennungen der GemeindeAusschüsse meinerseits, wie sie vom Kirchenkommissar augeordnet waren. Das stimmt also, ich betone das, und bestätige gern, daß dieses auf den Einsatz der Bieleselder Pfarrer in der Hauptsache zurückzuführen ist. Die Bevollmächtigten der Kirchenkommissare, auch in Rheinland und Westsalen, bleiben aber weiter als solche verpflichtet. Lediglich eine ihrer Aufgaben, die Bildung der GemeindeAusschüsse, erledigt sich. Diese ist aber in bezug auf die Hauptausgabe, schnellste Erledigung der neuen Kirchenverfassung so geringfügig, daß sich jede Aufregung hierüber wirklich erübrigt. Alle anderen Kirchenvertretungen aber bleiben entgegen der erwähnten Notiz nicht bis zur Annahme der Verfassung im Amt, sondern werden in ganz kurzer Zeit vom Kirchenkommissar ernannt, und zwar sowohl die Kreis= wie auch die Provinzialsynoden. Für unsere Waisen Wohltätigkeitskonzert des Fechtverbandes Die im Fechtverband zusammengeschlossenen Fechtschulen des Kreis=Kriegerverbandes Bielefeld veranstalteten Freitag abend auf der Berglust ein Wohltätigkeitskonzert. Das schöne Wetter und die noch nachhallenden Klänge der Militärkonzerte der Reichswehr griffen helfend ineinander, sämtliche vorgedruckte Programme wurden verkauft und immer noch kamen Menschen, die Einlaß wünschten. Frisch=fröhlich konzertierte die Stahlhelm=Kapelle unter Obermusikmeister Jordan und herrliche Darbietungen des Quartetts des PolizeibeamtenGesangvereins halsen den Abend verschönen. Die Stahlhelmer kargten nicht mit Zugaben, der sein abgestimmte Gesang des Schupo=Quar= tetts rief stürmischen Beifall hervor. Ein großer rot=weißer Rosenstrauß für die Stahlhelmkapelle und vier rote Rosen für das Quartett wurden als äußeres Zeichen der Dankbarkett vom stellvertretenden Vorsitzenden für die bereitwillige Hilfe überreicht, und der Vorsitzende selbst richtete in einer kurzen Ans# sprache die dringende Bitte an alle Versammelten, den Fechtverband in seinen Bestrebungen tatkräftig zu unterstützen. Nachdem die Polen uns das 5. Waisenhaus der Fechtverbände gestohlen haben, konnte jetzt ein neues fünftes Waisenhaus eröffnet werden. Der Abend klang aus mit dem großen Zapfenstreich. Stehend sangen alle das Deutschlandlied und anschließend das Horst=WesselLied mit. * Steuern zahlen! Das Finanzamt erinnert an die Zahlung der im Monat Juli 1933 fälligen Reichssteuern. Es ist zu zahlen: am 10. d. M. die fällige Umsatzsteuervorauszahlung für das abgelaufene Vierteljahr oder den Monat Juni 1933.— Schonfrist 17. Juli 1933. * Kinderfest im Freudental Wie alljährlich, sand auch in diesem Jahre das allbeliebte Kinderfest im Freudental statt. Jauchzend von den Kleinen umgeben, brachten Onkel Albert und Fridolin dem Publikum ihre Schwänke dar. Eine Ueberraschung folgte der anderen. Krähend durchziebt ein Riesenhahn den Garten. Dann folgt der populäre Boxkampf. Ein Bauchredner führt ein amüsantes Gespräch mit seinem kleinen Liebling. Auch hier, wie bei allem Gezeigten, größter Jubel bei jung und alt. Als Abschluß des Festes gab es einen Riesenballonaufstieg. Ein wirklich gelungenes Kinderfest. Aus der Bewegung Gemütlicher Abend auf dem Rutli Am Sonnabend findet im Waldheim„Rütli“ ein „Gemütliches, Bersammensein“, der Ortsgruppe Kesselbrink der RSDAP. Bielefeld statt. Für die Unterhaltung sorgen außer dem Männerchor im DHV. namhafte Kräfte des Stadtheaters, sowie das auf 20 Mann verstärkte Streich=Orchester der Ortsgruppe. Beginn 21 Uhr. Für Autobus=Pendelverkehr ist gesorgt. Ortsgruppe Sparenberg Montag, 10. Juli, 20.30 Uhr, im„Kyffhäuser“: Pflichtmonatsversammlung. Witternngsbericht vom 8. Juli 1933 Mitgetellt von F. Böckelmann Wwe. Niedrigster Thermometerstand in der Nacht:+ 14 C. Thermometerstand um 9 Uhr vormittags.+ 18 C. Barometer: 758 mm. Wind: S. Himmel: heiter. Vorhersage für Sonnabend: Noch überwiegend östliche Winde. Wieder stärker bewölkt, aber zwischendurch immer wieder ausgeheitert. Wurm. Merk“ es Dir für morgen vor... Nergeröders Nachttresor Obernstr. 19 und im Hauplbahnhof AUms Ner Woch Die Finanzen der Städte Bessere Ablieferung der Staatssteuern Die früher üblichen lauten Klagen der Gemeinden, d. h. ihrer Spitzenverbände, die in der breitesten Oeffentlichkeit die Finanzlage der Städte schwarz in schwarz schilderten und entsprechende Forderungen an die Reichsregierung stellten, sind in den letzten Monaten weitgehend verstummt, und es ist auch nicht anzunehmen, daß sie noch einmal angestimmt werden. Von unterrichteter Seite weist man uns vor allem darauf hin, daß die neue Führung der Städte ihre Ehre darein setzt, die Oeffentlichkeit nicht durch überflüssige Lamentationen zu beunruhigen und daß auch weiter eine verantwortungsbewußte und straffe Führung der einzelnen Gemeinden zwar die finanzielle Not nicht beseitigen kann, aber doch in der Lage ist, geregeltere Verhältnisse herbeizuführen. Dies zeigt sich z. B. deutlich in der Ablieferung der Staatssteuern. So hören wir, daß z. B. in Preußen die Ablieferung der Gemeinden an Staatssteuern sehr viel prompter erfolgt ist gerade in den letzten Monaten, als dies früher der Fall war, wo es oft vorkam, daß in einem Monat ein Ausfall von mehr als 20 Millionen Mark zu verzeichnen war. Noch im Jahre 1932 wurden insgesamt an Staatssteuern 175 Millionen Mark von den Gemeinden usw. zurückbehalten, was die preußische Regierung zu sehr scharfen Gegenmaßnahmen zwang. Es ist auch gar kein Zweifel, daß diese sehr strengen Maßnahmen mit zu der zuverlässigeren Staatssteuerablieferung beigetragen haben. Daß rein sachlich gesehen die Gemeinden noch mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, ist kein Geheimnis, wenn auch auf der anderen Seite die Gefahr von katastrophalen Zusammenbrüchen nicht mehr in dem Maße gegeben ist, wie dies besonders 1932 noch der Fall war. Entscheidend für die Besserung der Gemeindefinanzen ist die Entwicklung des Arbeitsmarktes, d. h. das Gelingen der großen Arbeitsbeschaffungsaktion. Wohin gehen wir...? Freilichtbühne Ummelmanns Hof: Conntag, 20.15 Uhr, letzte Aufführung des Lustspiels„Im weißen Rößl“. Ummelmannshof. Sonntag, 16 Uhr, singen die Gesangvereine Echo und Eintracht schöne deutsche Volkslieder. Berglust. Heute 20.30 Uhr Großes Conderkonzert der Bieleselder Orchestergemeinschaft, anschließend Großer Ball. Sonntag, 16 Uhr. Bunter Nachmittag mit Heinz Virneburg, ab 20 Uhr Tanz im Freien. Freudental. Heute abend Gartenkonzert und Tanz im Freien. Sonntag nachmittag Frei=Konzert, weiter der Bauchredner Addi Gießler. Abends Tanzunterhaltung. Erholung. Sonntag Gesellschaftstanz. Im Lindenhof=Garten finden täglich Freikonzerte statt. Mittwoch, Sonnabend und Sonntag im Freien. Eisenhütte. Humoristisch=plattdeutscher Unterhaltungsabend(Otto Probst) Sonnabend 20½ Uhr, ab 23 Uhr Tanz. Volkshalle Sieker. Sonnabend und Sonntag großes Sommerfest, veranstaltet vom 1. Bielefelder Bandonson=Musik=Verein Oktavia. Stadtbad=Restaurant. Jeden Mittwoch: WerbeNachmittag. Bei jedem Wetter angenehmer Aufenchalt. Kaffee Industrie. Der beliebte ehemalige Operettentenor des Stadttheaters Fritz Verbeck singt am Sonntag. Zups=Vereinigung Niedersachsen. Sonnabend Mandolinen=Orchester=Konzert im Ratskellergarten. Das Postauto Forstfrieden—Donoverteich fährt Sonntag, 9 Uhr, ab Posthof Bielefeld. Bültmannskrug. Conntag großes GartenKonzert. Büscher, Quelle. Jeden Sonntag Konzert und Tanz. Die Kameradschaft ehemaliger Angehöriger des 2. Kurhessischen Insanterie=Regiments Nr. 82 veranstaltet am 26., 27. und 28. d. M. in Göttingen ein Regimentstressen. Anfragen erbeten an Kamerad Brede, Bielefeld, Gütersloher Straße 5. Bad Salzuflen. Am Dienstag abend ist großer Kurhausball. Getanzt wird ferner in dieser Woche Sonnabend, Sonntag, Mittwoch und Sonnabend im kleinen Kursaal und im Hotel Fürstenhof. Die Kapelle Conny Senne und das Tanzpaar SchulteHaßlach werden für Stimmung sorgen. In den Sonntagskonzerten singt der bekannte Heldentenor von der Dresdner Oper, Fritz Büttner, während im Montags=Abendkonzert der Pianist Weishoff (Herford) mitwirkt. Dienstag gibt es im Kurtheater die Operette„Drei alte Schachteln“, während Donnerstag ein Abenteurerstück„Lopf in der Schlinge“ über die Bretter geht. Donnerstag 17 Uhr:„Dornröschen“. Mittwoch neben zwei Militärkonzerten Parkbeleuchtung, über 10.000 leuchtende Kerzen, über 4500 Lampsons und weit über 1000 Leuchtrosen werden für diese sehenswerte Illumination benötigt. * Wandelkonzert in.=Schildesche Anläßlich des 25. Kreisturnfestes im Eichenkreuz=Verband veranstaltet der Posaunenchor Schildesche am Sonntag von 11½ bis 12¼ Uhr auf dem Kirchplatz ein Platzkonzert mit folgendem Programm: Badenweiler=Marsch von G. Fürst: Fest=Ouvertüre von H. Silwedel: Paraphrase über das Lied„Grün ist die Heide“ von Br. Lüling;„Alte deutsche Treue“, großes Marschpotpourri von H. Frantzen: Die Goldsucher, Charakterstück von H. Silwedel: Das Bild der Rose, Lied für Tenorhorn=Solo; Zum Städtel hinaus, Marsch von Meißner. dt Posannen=Musik Am Samstag, 18 Uhr, erklingen vom Balkon des Rathauses, ausgeführt von der Bethel=PosaunenMission, folgende Weisen: Herr Jesu Christ, Dich zu uns wend'. Melodie Gotha 1651; Jauchzt, alle Lande, Gott zu Ehren. Melodie Gen 1551; Lobet den Herrn, alle, die Ihn ehren. Melodie und Satz Joh. Krüger 1658; Herr, nun selbst den Wagen halt'. Melodie und Text Zwingli 1529: Nun danket all und bringet Ehr'. Melodie Johann Krüger 1658: Die beste Zeit im Jahr ist mein. Melodie und Satz Arn. Mendelsohn. Aus dem Landkreise Quelle, 7. 6. Queller Kriegerverein. Am Sonntag feiert der Queller Kriegerverein sein Stiftungsfest beim Vereinswirt Ellerbracke, Zweischlingen. Senne I, 7. 6. Haussuchungen. Da vor einigen Tagen in der hiesigen Gemeinde kommunistische Flugblätter von unbekannten Tätern verteilt wurden, sanden am Freitag bei verschiedenen ehemaligen KPD.=Mitgliedern Haussuchungen statt. soll belastendes Material gesunden sein. Hillegossen, 8. 7. Getreideernte beginnt. Nachdem auf die längere Regenveriode setzt wärmere Tage folgen, herrscht auf den Feldern überall Hochbetrieb. Die Heuernte ist überall unter Dach gebracht, und mit der Getreideernte, die einen guten Ertrag verspricht, ist man vollauf beschäftigt. Ueberall steben die Gerstenstiegen schon auf den Feldern. Noch einige Tage, und die Dreschmaschinen brummen. hk. Südlengern. Die neuen Steuern Auf Beschluß der Gemeindevertretung und mit Genehmigung des Kreisausschusses werden im Rechnungsjahre 1933 folgende Steuerzuschläge erhoben: 350 v. H. zur Grundvermögenssteuer, 450 v. H. der Gewerbesteuer vom Ertrage und 800 v. H. der Gewerbesteuer vom Kapital. Chefredakteur: Dr. Hans Havemann Verantwortlich für Politik: i. V. Dr. Hans Havemann, für Handel: Dr. Gustav Baumgart, für Feuilleton und 1 unterhaltende Beilagen: Dr. Hans Havemann. für Kommunales. Lokales und Vermischtes: Dr. Walter Goch, für Provinz: I. V. Karl-August Deubner, für Sport und Gericht: Dr. Gustav Baumgart, für den geschäftlichen und Anzeigenteil sowie Sonderbeilagen: Friedrich Niemeper, Druck und Verlag: E. Gundlach .-., sämtlich in Bielefeld. * Bekämpfung der Disteln Nach der Regierungs=Polizeiverordnung vom 11. Juli 1930 ist auf Ackerländern jeder Art, sowie auf Ackerrainen, Wiesen, Weiden und Triften, Wegerändern, Eisenbahndämmen Deichen, Angern und freien Plätzen, an Flußusern, Gräben usw. das Aufblühen aller Distelarten mi Ausnahme der geschützten stengellosen Kratzdistel(Silberdistel) durch rechtzeitiges Abschneiden von dem Unterhaltungspflichtigen, Eigentümer, Nutznießer, Pächter und Verwalter zu verhindern. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschrift können polizeiliche Anordnungen und Bestrafungen nach sich zieben. Geschäftliche Mitteilung Marmeladen und Gelees in 10 Minuten Eine willkommene Ueberraschung bringt allen Hausfrauen die soeben erschienene Ausgabe 1933 des Opekta=Kochbuches(in Drogerien und Kolonialwarengeschäften zum Preise von 20 Pfg. zu erhalten). Dieses Büchlein, das innerhalb 3½ Jahren eine Gesamtauflage von mehr als 3 Millionen Stück erreicht hat, ist in diesem Jahre durch seinen reichen Bilderschmuck besonders anziehend und lehrreich gestaltet. In Wort und Bild zeigt es, wie einfach und mühelos aus jeder beliebigen Frucht in der erstaunlich kurzen Kochzeit von 10 Minuten mit Sicherheit eine wohlschmeckende Marmelade oder ein köstliches Gelee bereitet werden kann. Das Buch hilft jeder Hausfrau, sparsamer und gesunder als bisher, Marmeloden und Gelees bereiten. Dac gur! ALPE # Wien PBbe. eie Kuergue. — Tebenetste in denen Man kault! Sahne nur im führenden Spezlalgeschüft Bielefelder Sahnehaus E. Schmidt Gehrenberg 31, Telefon 2533 Man hört so häufig Frauen sagen— sie hätten nur soundsoviel ausgegeben. Leider wird nur zu häufig vergessen nachzuprüfen, was man wirklich für diesen Betrag bekommen hat. Darauf aber kommt es doch an: Eine gute Ware gut und preiswert einzukaufen.— Kein gutes Geschäft kann es sich leisten, Ihnen minderwertige Erzeugnisse zu verkaufen. Der Qualicätsgedanke ist mit dem Bestande des guten Geschäftes eng verbunden. Cläre Ankelen Arndtstraße 21, Ecke Gr. Kurfürstenstr. Schätzen Sie Handarbeit? Große Auswahl in kunstgewerblichen und anderen Bandorhaten. 8868. Das Fachgeschäft von Rut für: DLe. Separate PIIOIO-Sedar Photo-Ecke, Gehrenberg 10 Spezialgeschäft für gute Wäsche, fertig und nach Maß. Preiswerte Fahnen und Wimpel Stickerei Paul Benkstein Gehrenberg 80, Telefon 5292 Die Uebernahme der lichen“ Eingliederung in die Arbeiter säule Vor acht Tagen sind wie überall auch in Bielefeld die christlichen Gewerkschaften gleichgeschaltet worden; es handelt sich um etwa 2000 Arbeiter des Bekleidungsgewerbes, des Baugewerbes, der Nahrungs= und Genutzmittelbranche, der öffentlichen Betriebe sowie um Metallarbeiter und Heimarbeiterinnen. Damit stehen also jetzt rund 20000 Bielefelder Arbeiter — 18000 bis vor kurzem freigewerkschaftlich Organisierte, 2000 christliche und einige Hirsch=Dunkersche— unter nationalsozialistischer Führung. Die Geschäfts= und Rechnungsführung in den christlichen Gewerkschaften im Bielefelder Bezirk gab keinen Anlaß zu Bedenken. Ob Unregelmäßigkeiten in den übergeordneten Stellen vorgekommen sind, entzieht sich der Nachprüfung in Bielefeld. Die NSBO. weist darauf hin, daß die Angestellten dieser Verbände längst nicht so hohe Gehälter bezogen wie die Angestellten der freien Gewerkschaften. Geschäftsführer Hiemisch vom Christlichen Metallarbeiterverband wurde in den Deutschen Metallarbeiterverband übernommen. Den anderen Angestellten ist vorsorglich zum nächsten zulässigen Termin gekündigt worden; soweit möglich, will man sie übernehmen. Die bisherigen Geschäftsräume in der Turnerstraße 24 wurden aufgegeben, weil die aufgeführten Verbände mit den gleichgeschalteten freien Gewerkschaften zusammengeworfen werden sollen. Deutscher Sozialismus Kreisschulungsabend der NSDAP. Im Rahmen der Bielefelder Kreisschulungsabende sprach der Kreisschulungsleiter von Herford, Pg. Averbeck, über das Thema:„Die Verwirklichung des Deutschen Sozialismus“ und führte dabei etwa folgendes aus: Die Gegenüberstellung der Arbeiterdemonstrationen in den Revolutionstagen des Jahres 1918 mit den gewaltigen Aufmärschen am 1. Mai d. J. zeigt so recht den Gegensatz zwischen dem marxistischen und dem rein deutschen Sozialismus. Im Sozialismus lebt etwas Urgesundes. Er ist nur durch die Theorien des Juden Marx in das falsche Fahrwasser geleitet worden. Marx war kein Arbeiter und kannte auch keine Arbeit. Ihn leitete nur der Haß gegen den preußischen Geist. Marr falschte die Geschichte und erklärte alle Geschichtsgeschehen aus rein materiellen Anschauungen heraus. Der deutsche Arbeiter griff in Verkennung demsetsächlichen Absichten die marxistischen Gedanken aus. Der deutsche Arbeiter hatte ein gewisses Recht zur Auflehnung, denn die bürgerlichen Kreise hatten nicht vermocht, dem Arbeiter die ihm gebührende Stellung im Volks= und Staatsleben einzuräumen. Der Traum des Arbeiters, die Verwirklichung des Sozialismus wurde in der Novemberrevolte von 1918 nicht wahr. Als besondere Errungenschaft der Novemberrevolte wurde das Arbeitsrecht gepriesen. Wir Nationalsozialisten wissen, daß wirklicher und deutscher Sozialismus nur durchführbar ist in einem gesunden Staatskörper. Nur ein gesunder Staatskörper kann eine gesunde Wirtschaft haben, und nur eine gesunde Wirtschaft kann dem deutschen Sozialismus die Wege ebnen. In jeder Tat unseres Volkskanzlers Adolf Hitler sehen wir ein Stück Verwirklichung des deutschen Sozialismus. Ständeaufbau, Deutsche Arbeitsfront und Arbeitsdienst zeigen uns die Gleichbewertung aller Arbeit und aller schaffenden Deutschen. Nur der ist wirklich groß, der viel für sein Volk arbeitet. Die Lehre des Marxismus von der Gleichheit aller Menschen ist ein Unsinn, erst müssen wir die Grundlage, die Wirtschaft gesunden lassen, dann erfolgt die Abmessung der Leistungen. Eigentum ist nicht Diebstahl, sondern sittlich gerechtfertigt. Der deutsche Arbeiter muß erst wieder eine Heimat haben, darum verlangen wir Siedlung. Führer ist nur der, wer sich durch besondere Leistungen und durch besonderen Opfersinn am Gemeinwohl aus der Menge herausschält. Sozialismus und Nationalismus ist ein untrennbares Ganzes, wir vertreten den Sozialismus nach innen und den Nationalismus nach außen. Der Redner verstand es ausgezeichnet, seine Ausführungen durch tressende Beispiele weiter zu erläutern. Der starke Beisall am Schluß seines Vortrages bewies, daß der Redner den richtigen Ton gefunden und zu den Herzen seiner Zuhörer gesprochen hatte. Kreisschulungsleiter Pg. Kornils gab dann noch bekannt, daß auch die Kreisschulungsleitung bemüht sei, zur Verwirklichung des praktischen Gemeinschaftsgedankens beizutragen. Die Kreisleitung gibt in den nächsten Tagen die entsprechenden Weisungen an die in Frage kommenden Ortsgruppen heraus.— Wir weisen nochmals darauf hin, daß die jeweils stattfindenden Vorträge hier an jedem Mittwoch bekanntgegeben werden. Badern u Rlandestaut Gründung der nat.-soz. Kreisbauernschaft Bielefeld Kreisbauernführer Pg. Reinke(Jöllenbeck) Der Agrarpolitische Apparat, die Hauptabteilung V(Landwirtschaft) der NSDAP., Kreis Bielefeld, hatte die Landwirte des Kreises eingeladen um auch hier eine Kreisbauernschaft zu gründen. Zu der Versammlung im Kyffhäuser waren Vertreter der Landwirtschaft aus dem ganzen Kreise erschienen, die dann von Pg. Witthaus(Barkhausen), M. d.., begrüßt wurden. Als Referent sprach Pg. Gusko von der agrarpolitischen Hauptabteilung Minden über den Reichsbauernstand. Er führte u. a. aus, gerade die Bauern müßten als erste wieder in das Rad der Wirtschaft eingreifen, helsend und fördernd den starken Arm lethen. Die Bauern seien die ersten, die ihren Berufsstand geschlossen zusammenbrächten und seien daher die erste berufsmäßige Organisation innerhalb des Ständestaates. Im Reichsbauernstand bestünden drei Säulen, die wirtschaftpolitische, die betriebstechnische und die genossenschaftliche. Zur letzteren seien auch die Spar= und Darlehnsbanken zu rechnen, und jeder deutsche Bauer habe sich in Zukunft nur dieser Banken zu bedienen. * Der Führerrat des Provinzialverbandes, so führte der Redner weiter aus, besteht aus 12 Personen und dem Führer, und zwar entfallen auf jede Säule vier Herren. Zwischen die Provinzialverbände und die Kreisbauernschaften schieben sich die Bezirksverbände. Dem Führerrat eines Bezirksverbandes gehören vier und jeder Kreisbauernschaft sieben Herren an. Zwei Herren jeweils entfallen auf die drei Säulen, der siebente ist der Kreisbauernführer. Innerhalb der Kreisbauernschaft sind dann vom Kreisführer die Ortsbauernschaften zu bilden mit insgesamt vier führenden Persönlichkeiten. Die Ortsbauernschaften sollen ein intensiveres Arbeiten innerhalb der Ortschaften ermöglichen. Mit dem 1. Januar 1934 geht alles zwangsläufig in den Reichsbauernstand über. Es gibt in Westfalen etwa 92000 Bauern und es geht nicht an, daß nur rund ein Drittel dieser Bauern organisiert sind und Beiträge zahlen, während die übrigen auch von den Früchten mitgenießen, die durch die ständischen Organisationen erreicht werden. Beiträge werden in der Reichsbauernschaft noch nicht erhoben, jeder zahlt seine Beiträge an seine bisherige Organisation weiter. Eine genaue Regelung wird dann später erfolgen. Wir Bauern haben heute die Aufgabeso fuhr der Redner fort, den Ständestaat mit aller Gewalt vorwärts zu treiben. Wir müssen den deutschen Bauern davon überzeugen, daß der Ständestaat für ihn das Beste und Aussichtsreichste ist. * Auf Grund des Führerprinzips wurde dann folgender Führerrat für die Kreisbauernschaft gebildet: Kreisbauernführer: Pg. Reinke(Jöllenbeck); für die wirtschaftspolitische Säule: Osthus(Senne 1) und Pg. Tellmann(Brake); für die betriebstechnische Säule: Pg. Obermeyer fr.(Oldentrup) und Hinney(Quelle) und für die genossenschaftliche Säule: Baade(Bethel) und Flemann(Uerentrup). Der neue Kreisbauernführer Reinke (Jöllenbeck) dankte für das ihm erwiesene Vertrauen und versprach alles zu tun, was zum Wohle unseres deutschen Vaterlandes nötig sei. Der Leiter der wirtschaftspolitischen Säule, Osthus(Senne 1) gab dann als Führer des Landbundes die Erklärung ab, daß der Landbund sich geschlossen hinter die Kreisbauernschaft stelle. Die nächste größere Versammlung innerhalb der Kreisbauernschaft soll nach der Ernte unter Einbeziehung des Landbundes und des landwirtschaftlichen Kreisvereins abgehalten werden. In dieser Versammlung wird Pg. Dr. Baumecker über das deutsche Erbhofrecht einen eingehenden erläuternden Vortrag halten. Pg. Gusko schloß die Versammlung mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Reichspräsidenten von Hindenburg, den Volkskanzler Adolf Hitler und den Führer der deutschen Bauern, Pg. Darrée.—673 AAms Aer Woch „Marie— aus moralischen Gründen entlassen“ Gloria=Palast Ein kleines Mädchen, ein braves, arbeitsames Kind hat sich dem Sohn reicher Eltern, einem gewissenlosen Burschen, hingegeben. Versemt, ausgestoßen... Vor dem Paßvermerk„aus moralischen Gründen entlassen" verschließen sich alle Türen. Marie, das Mädchen, klopft vergeblich an viele Tore. Die ihr Einlaß gewähren, sind übelbeleumdete Mädchen eines recht zweiselhaften Lokals. Sie aber kümmern sich um Marie, lassen ihr ein Ruheplätzchen für sich und das Kind, das sie gebären will. Das Kind nimmt die Fürsorge. Rastlos wieder irrt Marie umher, verkommt, sinkt von Stufe zu Stufe, bis ein gütiges Geschick sie von ihrem Leid erlöst. Die Handlung also kann es nicht sein, die diesem Film ein ganz besonderes Gepräge gibt. Sie ist wenig erfreulich, dazu ohne besondere Eigenart. Anabellas Spiel adelt Maries Tun. Ein Spiel so rührend, ergreisend und einfach, wie es vorher noch nie gesehen wurde. Man hat Anabella mit der Garbo verglichen. Ein Vergleich, der hinkt. Denn wenn man sie überhaupt mit jemandem vergleichen will, scheint sie mir, in ihrer kindlichen Hilflosigkeit besonders, dann und wann an Karin Hardt zu erinnern. Das nebenbei. Wichtig ist, daß dieser Film mit Durchschnittshandlung durch Anabellas Spiel zu einem aufwühlenden Erlebnis wird. Sehr hübsch zum Schluß noch Martes Auffahrt zu den Gefilden der Reinen und Frommen. Doch hätte man hier sich mit der sumbolischen Andeutung begnügen und Marie nicht im Himmelreich recht menschliche Handlungen verrichten lassen sollen. Für den Film wäre das ein ungeheurer Gewinn gewesen.— Im Beiprogramm ein fesselnder Amerikaner „Bankkrach in Amerika“. db. „Liebelei“ Universum Das alte Wien der Vorkriegszeit mit seiner weichen, fast weichlichen Lebensführung wird wieder wach. Schmucke Offizieruniformträger, elegante Frauen, sesche Maderln, dazu Walzermusik, ein Glaserl Wein und— viel Liebelei. Ein junger charmanter Leutnant der Wiener Garnison(Wolfgang Liebeneiner) löst zu spät seine intimen Beziehungen zu der Gattin eines Barons(Olga Tschechowa), kommt in eine außerordentlich peinliche Lage, muß zum Duell antreten und wird von dem betrogenen Ehemann(Gustav Gründgens) erschossen. Sein Tod vernichtet zugleich die Lebenskraft eines anderen jungen Menschenkindes(Magda Schneider), der einzigen Tochter eines alten Kammermustkers, die ihre erste und zugleich letzte große lebensausfüllende Liebe durch einen Sprung aus dem Fenster beendet. Uebrig bleibt tränenschwere Melancholie. Schade um die so jäh zerrissene zarte Wiener Walzerstimmung! Als unvergeßliche angenehme Erinnerung haftet nur noch die letzte Schlittenfahrt der beiden Liebenden durch den wundervoll verschneiten Wiener Wald. So recht ein Film für empfindsame Seelen, für Menschen, die gerne längst entschwundenen Zeiten nachseufzen. Die schauspielerischen Leistungen sind übrigens durchweg ausgezeichnet und machen das Hören und Sehen dieses nach dem Bühnenwerk von Arthur Schnitzler verfilmten Schauspiels zum Genuß. Als zweiter Großtonfilm läuft„Teilnehmer antwortet nicht“, eine sehr geschickt verfilmte spannende Kriminalgeschichte mit Dorothea Wieck, Gustav Gründgens, Oscar Sima und Dießl in den führenden Rollen. Das Programm dauert insgesamt über drei Stunden. * Sammlung der Bahnhofsmission Heute und morgen findet am Bielefelder Bahnhof eine Sammlung zugunsten der Bahnhofsmission statt. Dieses Werk christlicher Nächstenliebe steht seit nahezu fünf Jahrzehnten im Dienst an Volk und Vaterland. Darum ergeht die dringende Bitte um eine Gabe der Liebe für dieses Werk! * Stiftung für das Museum Die Firma Gebr. Leffers hat dem Städt. Museum für Zwecke von Sonderausstellungen eine wertvolle Stiftung an Dekorationsstoffen gemacht. Es sei ihr auch an dieser Stelle wärmster Dank ausgesprochen. * Reinigung des Planschteiches Der Planschteich im Johannistal wird augenblicklich einer sorgfältigen Reinigung unterzogen, damit die Kinder bei dem jetzt hoffentlich andauernden warmen Wetter gefahrlos zlauschen und boden können. Von der Lokomotive überfahren räßlicher Todeines Knaben 18 Uhr wurde am ungeschtzten Bahnübergang am Wienhagen in.=Sieker ein vierjähriger Junge von einer Lokomotive angefahren. Das Kind erlitt einen schweren Schädelbruch und mußte mit dem Krankenwagen der Feuerwehr zum städtischen Krankenhaus gebracht werden. Der Junge ist heute morgen seinen Verletzungen erlegen. Zu dem Unglück erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Eine Mutter, die zwei Kinder an der Hand und einen Kinderwagen mit sich führte, wollte den Uebergang überqueren. Während die Mutter zunächst den Wagen in Sicherheit brachte, versuchten die älteren Kinder das Gleis zu überqueren. Dabei wurde der Junge von der Lokomotive erfaßt und beiseite geschleudert....4 Jum 9. Der Unfall zeigt wiever einmal die Gefährlichkeit des schrankenlosen Ueberganges in einer Gegend, die in letzter Zeit stark besiedelt worden ist. Am Donnerstag gegen 17 Uhr stießen in der Werther Straße ein Fahrrad und ein Motorrad zusammen. Die mitfahrende EheGehirnerschütterung. Der Radfahrer trug leichte Verletzungen davon. * Freitag kurz nach 16 Uhr stießen an der Ecke Kreuz=Gütersloher Straße ein Motorradfahrer und Autofahrer zusammen. Der Motorradfahrer blieb mit Kopfverletzungen bewußtlos auf dem Pflaster liegen. Der Verletzte wurde zum städtischen Krankenhaus gebracht. Die kirchliche Neuordnung Die Kirchenbevollmächtigten bleiben Der Kirchenbevollmächtigte für den Bezirk Minden=Ravensberg schreibt uns: Die in einer hiesigen Zeitung von kirchlicher Seite veröffentlichte Notiz über kirchliche Vertretungen ist irreführend; ich berichtige diese deshalb zur Beruhigung der Deutschen Christen, wie auch weiter Kreise des Kirchenvolkes. Für Rheinland und Westfalen bleiben die bisherigen Kirchenvertretungen für die Uebergangszeit, das heißt, bis zur Annahme der neuen Kirchenversassung, bestehen. Es entfallen somit die Ernennungen der GemeindeAusschüsse meinerseits, wie sie vom Kirchenkommissar angeordnet waren. Das stimmt also, ich betone das, und bestätige gern, daß dieses auf den Einsatz der Bielefelder Pfarrer in der Hauptsache zurückzuführen ist. Die Bevollmächtigten der Kirchenkommissare, auch in Rheinland und Westsalen, bleiben aber weiter als solche verpflichtet. Lediglich eine ihrer Aufgaben, die Bildung der GemeindeAusschüsse, erledigt sich. Diese ist aber in bezug auf die Hauptaufgabe, schnellste Erledigung der neuen Kirchenversassung so geringfügig, daß sich jede Aufregung hierüber wirklich erübrigt. Alle anderen Kirchenvertretungen aber bleiben entgegen der erwähnten Notiz nicht bis zur Annahme der Verfassung im Amt, sondern werden in ganz kurzer Zeit vom Kirchenkommissar ernannt, und zwar sowohl die Kreis= wie auch die Provinzialsynoden. Für unsere Waisen Wohltätigkeitskonzert des Fechtverbandes Die im Fechtverband zusammengeschlossenen Fechtschulen des Kreis=Kriegerverbandes Bielefeld veranstalteten Freitag abend auf der Berglust ein Wohltätigkeitskonzert. Das schöne Wetter und die noch nachhallenden Klänge der Militärkonzerte der Reichswehr griffen helfend ineinander, sämtliche vorgedruckte Programme wurden verkauft und immer noch kamen Menschen, die Einlaß wünschten. Frisch=fröhlich konzertierte die Stahlhelm=Kapelle unter Obermusikmeister Jordan und herrliche Darbietungen des Quartetts des PolizeibeamtenGesangvereins halsen den Abend verschönen. Die Stahlhelmer kargten nicht mit Zugaben, der sein abgestimmte Gesang des Schupo=Quar= tetts rief stürmischen Beifall hervor. Ein großer rot=weißer Rosenstrauß für die Stahlhelmkapelle und vier rote Rosen für das Quartett wurden als äußeres Zeichen der Dankbarkeit vom stellvertretenden Vorsitzenden für die bereitwillige Hilfe überreicht, und der Vorsitzende selbst richtete in einer kurzen Ansprache die dringende Bitte an alle Versammelten, den Fechtverband in seinen Bestrebungen tatkräftig zu unterstützen. Nachdem die Polen uns das 5. Waisenhaus der Fechtverbände gestohlen haben, konnte setzt ein neues fünftes Waisenhaus eröffnet werden. Der Abend klang aus mit dem großen Zapfenstreich. Stehend sangen alle das Deutschlandlied und anschließend das Horst=WesselLied mit. * Steuern zahlen! Das Finanzamt erinnert an die Zahlung der im Monat Juli 1933 fälligen Reichssteuern. Es ist zu zahlen: am 10. d. M. die fällige Umsatzsteuervorauszahlung für das abgelaufene Vierteljahr oder den Monat Juni 1933.— Schonfrist 17. Juli 1933. Kinderfest im Freudental Wie alljährlich, fand auch in diesem Jahre das allbeliebte Kinderfest im Freudental statt. Jauchzend von den Kleinen umgeben, brachten Onkel Albert und Fridolin dem Publikum ihre Schwänke dar. Eine Ueberraschung folgte der anderen. Krähend durchziebt ein Riesenhahn den Garten. Dann folgt der populäre Boxkampf. Ein Bauchredner führt ein amüsantes Gespräch mit seinem kleinen Liebling. Auch hier, wie bei allem Gezeigten, größter bei jung und alt. Als Abschluß des Festes gab einen Riesenballonaufstieg. Ein wirklich gelungenes Kinderfest. Aus der Bewegung Gemütlicher Abend auf dem Rutli Am Sonnabend findet im Waldheim„Rutli“ ein „Gemütliches, Beisammensein“, der Ortsgruppe Kesselbrink der NSDAP. Bielefeld statt. Für die Unterhaltung sorgen außer dem Männerchor im DHV. namhafte Kräfte des Stadtheaters, sowie das auf 20 Mann verstärkte Streich=Orchester der Ortsgruppe. Beginn 21 Uhr. Für Autobus=Pendelverkehr ist gesorgt. Ortsgruppe Sparenberg Montag, 10. Juli, 20.80 Uhr, im„Kyffhäuser“: Pflichtmonatsversammlung. frau des Motorradfahrers erlitt eine leichte herabgesetzt worden. Ehrlicher Finder Ein Taubstummer aus Gütersloh, der verreisen wollte und 230 RM. bei sich trug, verlor dieses Geld an einem der letzten Tage auf Olderdissen. Ein Arbeitsloser vom Hakenort sand das Geld und lieferte es dem Verlierer gewissenhaft ab. Bravo! * Verbilligung der Kraftwagenversicherung Auf Veranlassung des Reichsverkehrsministeriums ist ein neuer Prämientarif für die Haftpflichtversicherung aufgestellt worden, der mit dem 1. Juli d. J. in Kraft getreten ist. Danach sind als Jahresprämie jetzt zu zahlen: Für ein Kraftrad bis 200 Kubikzentimeter 30 RM., über 200 Kubikzentimeter 45 RM. (bisher 36 und 60 RM.), für einen mittleren Personenwagen 120 RM., bisher 180 RM. Auch die Sätze für die Cascoversicherung sind Witternnasbericht vom 8. Juli 1933 Mitgetellt von F. Böckelmann Wwe. Niedrigster Thermometerstand in der Nacht:+ 14 C. Thermometerstand um 9 Uhr vormittags.+ 18 C. Barometer: 758 mm. Wind: S. Himmel: heiter. Vorhersage für Sonnabend: Noch überwiegend östliche Winde. Wieder stärker bewölkt, aber zwischendurch immer wieder ausgeheitert. Vurm. Merk“ es Dir für morgen vor... Nergeröders Nachttresor Obernstr. 19 und im Hauplbahnhof Wohin gehen wir...? Aus dem Bandkreise Die Finanzen der Städte Bessere Ablieferung der Staatssteuern Die früher üblichen lauten Klagen der Gemeinden, d. h. ihrer Spitzenverbände, die in der breitesten Oeffentlichkeit die Finanzlage der Städte schwarz in schwarz schilderten und entsprechende Forderungen an die Reichsregierung stellten, sind in den letzten Monaten weitgehend verstummt, und es ist auch nicht anzunehmen, daß sie noch einmal angestimmt werden. Von unterrichteter Seite weist man uns vor allem darauf hin, daß die neue Führung der Städte ihre Ehre darein setzt, die Oeffentlichkeit nicht durch überflüssige Lamentationen zu beunruhigen und daß auch weiter eine verantwortungsbewußte und straffe Führung der einzelnen Gemeinden zwar die finanzielle Not nicht beseitigen kann, aber doch in der Lage ist, geregeltere Verhältnisse herbeizuführen. Dies zeigt sich z. B. deutlich in der Ablieferung der Staatssteuern. So hören wir, daß z. B. in Preußen die Ablieferung der Gemeinden an Staatssteuern sehr viel prompter erfolgt ist gerade in den letzten Monaten, als dies früher der Fall war, wo es oft vorkam, daß in einem Monat ein Ausfall von mehr als 20 Millionen Mark zu verzeichnen war. Noch im Jahre 1932 wurden insgesamt an Staatssteuern 175 Millionen Mark von den Gemeinden usw. zurückbehalten, was die preußische Regierung zu sehr scharfen Gegenmaßnahmen zwang. Es ist auch gar kein Zweifel, daß diese sehr strengen Maßnahmen mit zu der zuverlässigeren Staatssteuerablieferung beigetragen haben. Daß rein sachlich gesehen die Gemeinden noch mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, ist kein Geheimnis, wenn auch auf der anderen Seite die Gefahr von katastrophalen Zusammenbrüchen nicht mehr in dem Maße gegeben ist, wie dies besonders 1932 noch der Fall war. Entscheidend für die Besserung der Gemeindefinanzen ist die Entwicklung des Arbeitsmarktes, d. h. das Gelingen der großen Arbeitsbeschaffungsaktion. Freilichtbühne Ummelmannz Hof: Sonntag, 20.15 Uhr, letzte Aufführung des Lustspiels„Im weißen Rößl“. Ummelmannshof. Sonntag, 16 Uhr, singen die Gesangvereine Echo und Eintracht schöne deutsche Volkslieder. Berglust. Heute 20.30 Uhr Großes Conderkonzert der Bielefelder Orchestergemeinschaft, anschließend Großer Ball. Sonntag, 16 Uhr. Bunter Nachmittag mit Heinz Birneburg, ab 20 Uhr Tanz im Freien. Freudental. Heute abend Gartenkonzert und Tanz im Freien. Sonntag nachmittag Frei=Konzert, weiter der Bauchredner Addi Gießler. Abends Tanzunterhaltung. Erholung. Sonntag Gesellschaftstanz. Im Lindenhof=Garten finden täglich Freikonzerte statt. Mittwoch, Sonnabend und Sonntag im Freien. Eisenhütte. Humoristisch=plattdeutscher Unterhaltungsabend(Otto Probst) Sonnabend 20½ Uhr, ab 28 Uhr Tanz. Volkshalle Sieker. Connabend und Sonntag großes Sommerfest, veranstaltet vom 1. Bieleselder Bandonion=Musik=Verein Oktavia. Stadtbad=Restaurant. Jeden Mittwoch: WerbeNachmittag. Bei jedem Wetter angenehmer Aufenthalt. Kafsee Industrie. Der beliebte ehemalige Operettentenor des Stadttheaters Fritz Verbeck singt am Sonntag. Zupf=Vereinigung Niedersachsen. Sonnabend Mandolinen=Orchester=Konzert im Ratskellergarten. Das Postauto Forstfrieden—Donoverteich fährt Sonntag, 9 Uhr, ab Posthof Bielefeld. Bültmannskrug. Sonntag großes GartenKonzert. Büscher, Quelle. Jeden Sonntag Konzert und Tanz. Die Kameradschaft ehemaliger Angehöriger des 2. Kurhessischen Insanterie=Regiments Nr. 82 veranstaltet am 26., 27. und 28. d. M. in Göttingen ein Regimentstresfen. Anfragen erbeten an Kamerad Brede, Bieleseld, Gütersloher Straße 5. Bad Salzuflen. Am Dienstag abend ist großer Kurhausball. Getanzt wird ferner in dieser Woche Sonnabend, Sonntag, Mittwoch und Sonnabend im kleinen Kursaal und im Hotel Fürstenhos. Die Kapelle Conny Senne und das Tanzpaar SchulteHaßlach werden für Stimmung sorgen. In den Sonntagskonzerten singt der bekannte Heldentenor von der Dresdner Oper, Friv Büttner, während im Montags=Abendkonzert der Pianist Weishoff (Hersord) mitwirkt. Dienstag gibt es im Kurtheater die Operette„Drei alte Schachteln“, während Donnerstag ein Abenteurerstück„Kopf in der Schlinge“ über die Bretter geht. Donnerstag 17 Uhr:„Dornröschen“. Mittwoch neben zwei Militärkonzerten Parkbeleuchtung, über 10.000 leuchtende Kerzen, über 4500 Lampsons und weit über 1000 Leuchtrosen werden für diese sehenswerte Illumination benötigt. * Wandelkonzert in.=Schildesche Anläßlich des 25. Kreisturnfestes im Eichenkreuz=Verband veranstaltet der Posaunenchor Schildesche am Sonntag von 11½ bis 12¼ Uhr auf dem Kirchplatz ein Platzkonzert mit folgendem Programm: Badenweiler=Marsch von G. Fürst: Fest=Ouvertüre von H. Silwedel: Paraphrase über das Lied„Grün ist die Heide“ von Br. Lüling:„Alte deutsche Treue“, großes Marschpotpourri von H. Frantzen: Die Goldsucher, Charakterstück von H. Silwedel: Das Bild der Rose, Lied für Tenorhorn=Solo; Zum Städtel hinaus, Marsch von Meißner. + Posannen=Musik Am Samstag, 18 Uhr, erklingen vom Balkon des Rathauses, ausgeführt von der Bethel=PosaunenMission, folgende Weisen: Herr Jesu Christ, Dich zu uns wend'. Melodie Gotha 1651: Jauchzt, alle Lande, Gott zu Ehren. Melodie Gens 1551; Lobet den Herrn, alle, die Ihn ehren. Melodie und Satz Joh. Krüger 1653; Herr, nun selbst den Wagen halt:. Melodie und Text Zwingli 1529: Nun dankei all und bringet Ehr'. Melodie Johann Krüger 1653: Die beste Zeit im Jahr ist mein. Melodie und Satz Arn. Mendelsohn. Quelle, 7. 6. Queller Kriegerverein. Am Sonntag feiert der Queller Kriegerverein sein Stiftungssest beim Vereinswirt Ellerbracke, Zweischlingen. Senne I, 7. 6. Haussuchungen. Da vor einigen Tagen in der hiesigen Gemeinde kommunistische Flugblätter von unbekannten Tätern verteilt wurden, sanden am Freitag bei verschiedenen ehemaligen K9D.=Mitgliedern Haussuchungen statt. Es soll belastendes Material gesunden sein. Hillegossen, 8. 7. Getreideernte beginnt. Nachdem auf die längere Regenverlode setzt wärmere Tage folgen, herrscht auf den Feldern überall Hochbetrieb. Die Heuernte ist überall unter Dach gebracht, und mit der Getreideernte, die einen guten Ertrag verspricht, ist man vollauf beschäftigt. Ueberall stehen die Gerstenstiegen schon auf den Feldern. Noch einige Tage, und die Dreschmaschinen brummen. hk. Südlengern. Die neuen Steuern Auf Beschluß der Gemeindevertretung und mit Genehmigung des Kreisausschusses werden im Rechnungsjahre 1933 folgende Steuerzuschläge erhoben: 350 v. H. zur Grundvermögenssteuer, 450 v. H. der Gewerbesteuer vom Ertrage und 800 v. H. der Gewerbesteuer vom Kapital. Chefredakteur: Dr. Hans Havemann Verantwortlich für Politik: i. V. Dr. Hane Havemann, für Handel: Dr. Gustav Baumgart, für Feuilleton und unterhaltende Beilagen: Dr. Hans Havemann, für Kommunales. Lokales und Vermischtes: Dr. Walter Goch, für Provinz: I. V. Karl-August Deubner, für Sport und Gericht: Dr. Gustav Baumgart, für den geschäftlichen und Anzeigenteil sowie Sonderbeilagen: Friedrich Niemeper, Druck und Verlag: E. Gundlach .-., sämtlich in Bielefeld. * Bekämpfung der Disteln Nach der Regierungs=Polizeiverordnung vom 11. Juli 1930 ist auf Ackerländern jeder Art, sowie auf Ackerrainen, Wiesen, Weiden und Triften, Wegerändern, Eisenbahndämmen Deichen, Angern und freien Plätzen, an Flußufern, Gräben usw. das Aufblühen aller Distelarten mi Ausnahme der geschützten stengellosen Kratzdistel(Silberdistel) durch rechtzeitiges Abschneiden von dem Unterhaltungsjpflichtigen, Eigentümer, Nutznießer, Pächter und Verwalter zu verhindern. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschrift können polizeiliche Anordnungen und Bestrafungen nach sich ziehen. Geschäftliche Mitteilung Marmeladen und Gelees in 10 Minuten Eine willkommene Ueberraschung bringt allen Hausfrauen die soeben erschienene Ausgabe 1933 des Spekta=Kochbuches(in Drogerien und Kolonial= warengeschäften zum Preise von 20 Pfg. zu erhalten). Dieses Büchlein, das innerhalb 3½ Jahren eine Gesamtauflage von mehr als 3 Millionen Stück erreicht hat, ist in diesem Jahre durch seinen reichen Bilderschmuck besonders anziehend und lehrreich gestaltet. In Wort und Bild zeigt es, wie einfach und mühelos aus jeder beliebigen Frucht in der erstaunlich kurzen Kochzeit von 10 Minuten mit Sicherheit eine wohlschmeckende Marmelade oder ein köstliches Gelee bereitet werden kann. Das Buch hilft jeder Hausfrau, sparsamer und gesunder als bisher, Mormeloden und Gelees bereiten. Dac inal Wiener. uen bea erche eebe 9219 g# Tenafte in denen Man kauft! Sahne nurim führenden Spezlalgeschüft Bielefelder Sahnehaus E. Schmidt Gehrenberg 31, Telefon 2533 Man hört so häufig Frauen sagen— sie hätten nur soundsoviel ausgegeben. Leider wird nur zu häufig vergessen nachzuprüfen, was man wirklich für diesen Betrag bekommen hat. Darauf aber kommt es doch an: Eine gute Ware gut und preiswert einzukaufen.— Kein gutes Geschäft kann es sich leisten, Ihnen minderwertige Erzeugnisse zu verkaufen. Der Qualitätsgedanke ist mit dem Bestande des guten Geschäftes eng verbunden. Cläre Ankelen Arndtstraße 21, Ecke Gr. Kurfürstenetr. Schätzen Sie Handarbeit? Große Auswahl in kunstgewerblichen und anderen Handarbeiten. Gich Weite, scharias Spezialgeschäft für gute Wäsche, fertig und nach Maß. Preiswerte Fahnen und Wimpel Stickerei Paul Benkstein Gehrenberg 80, Telefon 5292 Statt Karten Herta Nebel Walter Meyer Verlobte Blelefeld, den 8. Juli 1933 Am Donnerstag nachmittag. 16.15 Uhr. starb nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden mein lieber Mann. unser guter Vater. Schwiegervater, Großvater. Urgroßvater, Bruder. Schwager und Onkel, der Expedient Wilhelm Heitland In tiefer Trauer: Wwe. Friederike Heitland geb. Rodermund nebst Angehörigen eind die Im 1. Stock gelegenen, bisher vom Wohnungsamt benutzten großen Geschäftsräume, die sich wegen Ihrer günstigen Lage ausgezeichnet für Verkaufs-, Ausstellungsund Bürozwecke eignen, zu vermieten. Auf Wunsch kann im gleichen Hause eine schöne -Zimmerwohnung mit Zentralhelzung mitvermietet werden. Anfragen bitten wir unmittelbar an uns zu richten. Stadt-Sparkasse= Bielefeld. Naturwissenschaftlicher Verein für Blelefeld und Umgegend. Veranstaltungen im Juli 1933: Sonntag, 9. Juli: Tageswanderung nach Oerlinghausen und durch die Senne. Treffpunkt Landgericht 8½ Uhr. Führer: Prof. Dr. Puls. Sonntag, 16. Juli: Führung durch den Botanischen Garten. Treffpunkt Teich im Garten 8 Uhr. Führer: Zeun. Sonntag, 23. Juli: Geologische Tageswanderung nach Werther. Treffpunkt Ummelmann(Dornberger Straße) 8 Uhr. Führer: Althoff. Von RM.60 monatlich an tragbare Schreibmaschinen. Auch geräuschlose Büroschreibmaschinen von RM 15.10 an. Fordern Sie unverbindliche Vorführung oder besuchen Sie uns. Remington Büromaschinen Ges. m. b. H. Filiale Bieleteld, Bahnhofstr. 17. Fernsprech. 2389 Deumten Baliehen bis 2700.—, rückz. innerhalb 5 Jahren, Gehalt od. Pension mindest RM. 250.— netto. Ohne jegliche Vorkosten Dr. jur. Purfürst, Düsseldort, Kalsers. wertherstraße 258. Seriöser Vertreter gesucht. Zwangsversteigerung Es werden öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung ver steigert: Sonnabend, den 8. Juli 1933, vormittags 11 Uhr, in der Auktionshalle, Hermannstraße 1, hierselbst: 1 Eßbesteck, Standuhr, Schreibmaschine, Posten Herrenschuhe, Ausziehtisch, Posten Mäntel, Bücherschrank, Büfett, Kredenz, Klavier, Spiegel mit Konsole, Wanduhr, Sofa, Bild, Glasscheiben, Kanne Luft= u. Wetterlack, Tonne Oker (gelb), 2 Tonnen Kreide, Radiogerät, Schreibtisch, Eckschrank, Tische, 1 Auto=ViersitzerStudebaker, Ladenkasse, verschiedene Farben. Pleper Gerichtsvollzieher. Detmolder Str. 189. Polstermöbel, alte, werden zu Couches und Klubmöbeln billig umgearbeitet. Offert. unter Z 1429 a. d. Geschäftsstellen d. Wests. N. N. (Schalluche uchunge. mäßig gute Bareinnahmen durch Aufstellung einer Heißmangel Fordern Sie kostenlose fachmänn. Aufklärung und Ausbildung durch Wäscherei=Ingenieur Petras Hamm(Weatt.) Lindenfelder Weg 33 Ruf 894. Ich habe meine Praxis wieder 7 aufgenommen Dr. Kunn, arzt Bahnhofstraße 43 Sprechstunden:—12. 2½—5 außler Mittwoch und Sonnabend nachmittags. Astrologie und Chiromantie Frau Gerwing. Obernstraße 53. (Hotel Deutsches Haus) ien inseriert man am besten undvorteilhaftesten in den beliebten und weit verbreileten westl. Neuest. Nachrichten Kragen und Vorhemden, kalt abwaschbar, und Mey& Edlich Stoffwäsche. Verkauf Adam Oberneiraße 36 sauber und preiswert bei W. Wulthorst, 17 Papierhandlung, Klosterplatz 5, Ecke Hagenbruchstraße Telefon 2045. Kiechlicher Anzeiger 4. Sonntag nach Trinitatis. Evangelische Gemeinden. Altstädter Nikolai=Kirche. Vorm. 8 Uhr: P. Deppe. Vorm. 10 Uhr: P. von Sicard. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienst, Fehrbelliner Straße 7a. Neustädter Marien=Kirche. Vorm. 8 Uhr: P Vonhof. Vorm. 10 Uhr: P. Niemann. Der Kindergottesdienst fällt während der Schulserien aus. Jakobns=Kirche. Vorm. 10 Uhr: P. Hesselmann. Vorm. 11¼ Uhr: Taufen. Mittwoch abend 8¼ Uhr: Gemeindebibelstunde. Paulus=Kirche. Vorm. 8 Uhr: P. Schwarze. Vorm. 10 Uhr: P Quistorp. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienst. Dienstag abend 8¼ Uhr Bibelstunde im Gemeindehaus. Petri=Kirche. Vorm. 8½ Uhr: Kindergottesdienst. Vorm. 10 Uhr: P. Mebus. Nachm. 2½ Uhr: Taufen. Mittwoch abend 8 Uhr: Sing= und Gemeindebibelstunde, P. Weller. Freitag abend 8 Uhr: Sing= und Gemeinschaftsbibelstunde, P. Mebus. Johannis=Kirche. Vorm. 8 Uhr: P. Niemann, anschl. Vorbereitung und Feier des heil. Abendmahls. Vorm. 10 Uhr: Superintendent Köhne. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienst. Freitag abend 8½ Uhr: Gemeindebibelstunde im neuen Heim. Martini=Kirche. Vorm. 10 Uhr: P. Östermann. Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienst. Evangelisch=reformierte Süster=Kirche, Güsenstraße 22. Vorm. 10 Uhr: P. Mund, Vorbereitung und Feier des heil. Abendmahls. Der Kindergottesdienst fällt aus. Evangelischer Gottesdienst zu BielefeldWellensiek(Schule). Vorm. 10 Uhr: P. Frommann. Vorm. 11¼ Uhr: Kindergottesdienst. Evangelisches Johannis=Stift zu BielefeldSchildesche, Engersche Straße. Vorm. 10 Uhr: P Schwarze. Vorm. 11¼ Uhr: Kindergottesdienst. Elim=Kapelle zu Bielefeld=Schildesche. Vorm. 10 Uhr: P. Neuhaus. Vorm. 11¼ Uhr: Kindergottesdienst. Mittwoch abend 8½ Uhr: Gemeindebibelstunde. Evangelische Stifts=Kirche zu BielefeldSchildesche. Vorm. 10 Uhr: P. Hopmann. Luther=Kirche zu Bielefeld=Sieker, Hauptstraße. Vorm. 10 Uhr: P. Gerlach, Köslin. Vorm. 11¼ Uhr: Kindergottesdienst in der Kirche. Vorm. 11¼ Uhr: Taufen. Evangelische Kirche zu Bielefeld=Stieghorst. Vorm. 10 Uhr: P. Loose, Bielefeld. Zions=Kirche zu Bethel. Sonnabend abend 7,10 Uhr in Zion: Beichte und Abendmahl, P Merz. Vorm. 8½ Uhr: P. Greve. Vorm. 9 Uhr: P. Wörmann. Vorm. 10 Uhr: P. Lethaus. Donnerstag abend 7½ Uhr: P. Schmidt. Evangelisch=kirchliches Gemeindehaus zu Senne I. Vorm. 9½ Uhr: P. Hentschel, anschl. Taufen und Kindergottesdienst. Freitag abend 8½ Uhr: Bibelstunde in Heimatglück. Katholische Gemeinden. St. Jodokus=Kirche, Klosterplatz 4.(Koll. für die Paramente der Liebfrauenkirche). Vorm. ½7 Uhr: Hl. Messe. Vorm. ½8 Uhr: Hl. Messe mit Predigt und gem. heil. Kommunion der Männer und Jungmänner u. der Mitglieder des Apostolates. Vorm. 9¾ Uhr: Hochamt mit Predigt. Vorm. 11¼ Uhr: Hl. Messe mit Predigt. Abends 8 Uhr: Andacht. In der nächsten Woche Hauskollekte für die Wanderfürsorge. St. Josefs=Kirche, Kaiserstraße 7. Vorm. 6 Uhr: Hl. Messe. Vorm. 7½ Uhr: Hl. Messe mit Predigt und gem. hl. Kommunion des Männerapostolates und des Jungmännervereins. Vorm. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. Abends 8 Uhr: Andacht mit Segen. Donnerstag abend 8 Uhr: Andacht mit Predigt und Segen für die Jungfrauenkongregation. St. Andreas=Kapelle, Stapenhorststraße 21. Vorm. 6 Uhr: Hl. Messe. Nachm. 2½ Uhr: Andacht. Katholischer Gottesdienst zu Bielefeld=Wellensiek(Schule). Vorm. 8 Uhr: Hl. Messe mit Predigt. St. Marien=Kapelle zu Bielefeld=Sieker, Elpke. Vorm. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. St. Johannes=Baptist=Kirche zu BielefeldSchildesche. Vorm. ½8 Uhr: Frühmesse mit Predigt. Vorm. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. Nachm. 2½ Uhr: Andacht. Herz=Jesu=Kirche zu Brackwede. Vorm. 7 Uhr: Hl. Messe mit Predigt und gem. hl. Kommunion der Männer und Jungmänner. Vorm. ½9 Uhr: Hl. Messe mit Predigt. Vorm. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. Abends 8 Uhr: Sakramentsandacht. St. Bartholomäns=Kapelle zu Genne I. Vorm. 9 Uhr: Hochamt mit Predigt. Evangelisch=lutherische Gemeinde, Aula der Cecilienschule(Eingang Schulstraße). Vorm. 10¼ Uhr: Gottesdienst. Landeskirchliche Gemeinschaft und Jugendbund für E. C. Bielefeld, Meller Straße 77. Abends 8 Uhr: Evangelisationsvortrag. Mittwoch abend 8 Uhr: Bibelbesprechung. Donnerstag abend 8 Uhr: Jugendbundstunde. Altkatholische(romfreie) Gemeinde zu Biefeld(Neustädter Kapelle). Vorm. 9 Uhr: Heiliges Amt mit Predigt. Die Heilsarmee. Vorm. 10½ Uhr: Heiligungsversammlung. Abends 8 Uhr: Willkommensversammlung v. Adj. Naujoks u. Frau. Freitag abend 8 Uhr: Heiligungsversammlung. Bischöfliche Methodisten=Kirche. Hermannstraße 24, Vorm. 10 Uhr: Prediger Bitter. Vorm. 11½ Uhr: Sonntagsschule. Abends 6 Uhr: Prediger Bitter. Mittwoch abend 8 Uhr: Bibelstunde. Baptisten=Gemeinde, Rohrteichstr. 14(Eingang Gerichtstraße). Vorm. 9½ Uhr: Bibelstunde. Vorm. 11 Uhr: Sonntagsschule. Nachm. 4 Uhr: Predigt. Donnerstag abend 8 Uhr: Gebetstunde. Prediger Lehmann. Evangelische Gemeinschaft, Augustastraße 2. Vorm, 9½ Uhr: Predigt und Feier des heil. Abendmahls, Prediger Schaffner(Detmold). Porm., 11¼ Uhr: Sonntagschule. Abends 7½ uhr: Prediger Schaffner. Donnerstag abend 8 Uhr: Bibelstunde. Erste Kirche Christi, Wissenschafter(Pirst Church of Christ Seientist) in Bielefeld e.., Gr.=Kurfürstenstraße 91(Vortragssaal). Gottesdienst Sonntag vorm. 10½ Uhr Abendmahlsseier und Mittwoch abend 8½ Uhr, Lesezim mer, Herforder Straße 35, I. Montag—7, —8. Freitag—9 Uhr nachm. Christlich Wissenschaftliche Bereinigung, Düppelstraße 13. Gottesdienst: Sonntag vorm. 10½ Uhr und Mittwoch abend 8½ Uhr. Christliche Versammlung, Rohrteichstr. 10 Nachm 4½ Uhr: Bibelstunde Mitten im Zentrum Ist ein Geschäftslokal zu vermieten. Ausgezeichnete Lage Im Mittelpunkt d. Stadt. Brennpunkt des Verkehrs. Zuschriften unt. K C14218 an die Geschäftsstellen der Westfällschen Neuesten Nachrichten erbeten. Kolanz hochherrschaftlich, im Zentrum der Stadt, bestehend aus 10 großen Räumen, Diele, Fremdenzimmer, Balkon und reichlichem Zubehör, Parkettfußböden, Zentralheizung, fließendes warmes und kaltes Wasser usw., in bestem Zustande, zu sofort oder später zu vermieten. Bringewatt&aAlexander Grundstücks= und Hypotheken=Geschäft Bleiefeld, Herforder Straße 35 Fernsprecher 5626. Klischees Stemptel Geavierungen Schitder AcA Schlarattia- Poister Roßhaar- Poister Kapock-Polster Patent-Matratzen gut und preiswert bei Mertens Bleiefeld 34 Jahre Fachgeschäft MIT LEBETORE CEPFLEGTE Fösse ONNEN SICH SEHEN EN Hühneraugen-Lebewohl Blechd(8 Pflaster) 68 Pfg., in Apotheken und Drogeren. Sicher zu haben: Schiülcheucher Str. Jo;: Drog, Ellermann, Oetmolder St und Fil. in Heepen: Germania-Drogerie R. Hergeröder. (bernstr. 19: Fr. Höner, Inh. C. Holst, Westialia-Drog. Stapenhorststr. 41: Meyer zu Bentrup Gebr., Heeper Straße 29, Schiller-Drogerie W. Nier. Ulmenstraße 2. 838 Sonnabend, 8. Juli 1933 estfälische Neueste Nachrichten Aus der Proving Die Arteitslaseneister sintt Trauer um 12 kote Knappen Zwei Leichen geborgen Sparkassenkassierer Brothage tot aus der Weser gezogen tm. Minden, 7. 7. Die Leiche des Bad Oeynhausener Sparkassenkassierers Brothage, der vor einigen Tagen gemeinsam mit seiner Mutter wegen ihm zur Last gelegten Verfehlungen im Amt bei Neesen in den Hochwasserfluten der Weser den Tod suchte, wurde jetzt bei Wietersheim an Land gebracht.— Bei Uffeln wurde am Freitagnachmittag eine unbekannte männliche Leiche eines jungen Mannes, der etwa 25 bis 30 Jahre alt gewesen sein muß, angetrieben. Die Personalien des Unbekannten sind noch nicht festgestellt. Tesserung um westsal. Arbensmdeit Günstige Entwicklung der Landhilfe— Minden=Ravensbergs Anteil an der Enklastung Das Landesarbeitsamt Westfalen berichtet über die Lage aus dem westfälisch=lippischen 30. Junl 1933. 1: die Zeit vom 16. bis Pest„Ein Akt der Selbsthilfe“ Amtsausstellung in Petershagen eröffnet tm. Minden, 7. 7. Im Monat Juni ist im Landesarbeitsamtsbezirk Westsalen eine weitere Besserung auf dem Arbeitsmarkt eingetreten. Die Zahl der Arbeitsuchenden verminderte sich wieder um 20 817 oder 4,9 Prozent auf 404 168. Sie liegt damit um genau 100000 niedriger als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Ueberall in Petershagen wehten am Freitag festliche Fahnen. Auf dem Ausstellungs= gelände, auf dem Handwerk, Gewerbe und Landwirtschaft der 18 Gemeinden vertreten sind, herrschte buntes Leben. Als höchste Spitzen der Behörden waren u. a. auch Regierungspräsident Freiherr von Oeyn hausen und Regierungsvizepräsident Rieck aus Minden anwesend. Die Eröffnungsrede hielt Direktor Heuer von der Schütte=.=G. in Heisterholz. Von dieser Firma stammt auch das Schmuckstück der Amtsausstellung, der aus Heisterholzer Klinkern gebaute Pavillon, der der Stadt Petershagen für immer zur Zierde gereichen soll. Die Amtsausstellung wurde von Direktor Heuer als ein Akt der Selbsthilfe bezeichnet und fand auch in den Reden des Syndikus Hillbrenner (Minden) und des Kreisleiters der NSDAP. Schmidt vollste Anerkennung. Der zweite Ausstellungstag, der Sonnabend, wird im Zeichen der Tierschau stehen. Für die Prämiierung sind wertvolle Geld= und Ehrenpreise ausgesetzt. lz. Hausberge. Bewußlos ausgefunden wurde der 12jährige Wiemann. Beim Sturz mit einem Fahrrade hatte er sich eine Gehirnerschütterung zugezogen. lz. Holtrup. Jubilar der Arbeit. Auf ein 20jähriges Dienstjubtläum blickt der Betriebsleiter der Schütte=.=G. in Holtrup, Luettgebrune, zurück. tm. Holtrup. Spurlos verschwunden ist seit Mitte der Woche die 17jährige Haustochter Mathilde Mohme, Holtrup Nr. 77. Sie ist zum letztenmal mit einem jungen Mann aus Hausberge gesehen worden, der jedoch über ihr Fernbleiben vom elterlichen Hause keine Angaben machen kann. hk. Löhne. Ein frecher Diebstahl wurde bei der Witwe Schewe(Bünder Straße) verübt. In der Nacht schlichen bisher noch unbekannte Diebe auf die Fleischkammer und stahlen sämtliche Fleisch= und Wurstwaren. Die Täter entkamen unerkannt. hk. Löhne. 34 Mann eingestellt. Die chemische Kunstdüngerfabrik hat infolge größerer Auftragseingänge 34 Mann neueingestellt. hk. Löhne. Aus der Haft entlassen wurden der Reservelokomotivführer von Hören, der Tischler Fr. Fischer, der Maler H. Krüger und der Werkstättenschlosser Hamelmann. hk. Obernbeck. 70 Jahre alt wurde Witwe Minna Lichtenberg geb. Horstkotte in Obernbeck, Karlstraße. Die Zahl der unterstützten Arbeitslosen ging im Juni um 18 650 oder 5,8 Prozent zurück. Dieser Rückgang der Arbeitslosigkeit im Juni ist umso beachtlicher, als die Frühjahrsbelebung in den letzten Jahren bereits Ende Mai abzuklingen begann und dann nur noch schleppend fortschritt. Die Landhilfe hat sich auch weiterhin günstig entwickelt. Die Zahl der Jugendlichen aus Westfalen, die zurzeit in der westfälischen und außerwestsälischen Landwirtschaft als Helfer beschäftigt werden, beläuft sich auf mindestens 25 000. Arbeit und Verdienst zu geben, in falen vollauf erreicht ist. Die Arbeitsmarktlage hat sich in allen Berufsgruppen weiter gebessert. Das Arbeitsbeschaffungsprogramm der Reichsregierung trug erheblich zu der besseren Beschäftigung bei. Neben dem Bergbau und der Hütten= und Walzwerksindustrie hat auch in der weiterverarbeitenden Metallindustrie die Stetigkeit des Beschäftigungsgrades zugenommen. Die relativ stärkste Entlastung zeigen die Konsumgüterindustrien. Textil= und Tabakindustrie sind ausgesprochen gut beschäftigt. Auch die Möbelindustrie hat durch das Bekanntwerden der Ehestandsdarlehen einen neuerlichen Auftrieb erfahren. Entsprechend den Hauptstandorten dieser Industrien kommt die Belebung hauptsächlich dem Minden=Ravensberger und Münsterland sowie Lippe zugute. Im Bekleidungsgewerbe ist der saisonmäßige Rückschlag jetzt stärker zum Durchbruch gekommen. Trotz guter Beschäftigung in der Uniformfabrikation stieg die Arbeitsuchendenzisser leicht an. 45 000 gaben den verunglückten Bergleuten das letzte Geleit Recklinghausen, 7. 7. Die zwölf Opfer der Explosionskatastrophe der Zeche„General Blumenthal“ wurden am Freitag feierlich bestattet. Schon früh begann der Riesenaufmarsch der nationalen Verbände. Die Zahl der Zugteilnehmer einschließlich der spalierbildenden Verbände belief sich auf 45.000. Von der Hitlerjugend waren allein 10000 erschienen. Bei der Trauerfeier führte der Vertreter des Reichspräsidenten und sämtlicher Staatsbehörden, Oberberghauptmann Winnacker, aus, daß alles geschehen müsse, in enger Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, um Unglücksfälle dieser Art einzuschränken. Nach bewegten Beileidsworten des Leiters des Bergarbeiterverbandes bewegte sich ger zzugsbeure Trauerzug mit den Särgen zum Nach dem Geistlichen sprach am Grabe Reichsjugendführer Baldur von Schirach. In persönlichem Auftrag des Reichskanzlers übermittelte er den Hinterbliebenen das Beileid Adolf Hitlers mit dem Gelöbnis, alles zu tun und weiterzukämpfen für den sozialen und politischen Aufstieg und für die Größe des Vaterlandes. Der weitaus größte Teil von ihnen, etwa 22000, stammt aus dem westfälischen Industriegebiet, so daß der wichtige Zweck der Landhilfe, nämlich der auf lange Sicht arbeitslosen Großstadtjugend, wieder Im Baugewerbe vollzieht sich der Abgang an Arbeitsuchenden immer noch schleppend. Trotzdem ist die Entwicklung günstiger als im Vorjahr. Die Entlastung an Arbeitsuchenden betrug damals bis Ende Juni nur 11000 oder 14,9 Prozent, während sie sich in diesem Jahr auf 23 500 oder 31,9 Prozent beläuft, daran sind allerdings nicht unwesentlich die Landhilfevermittlungen beteiligt. Pros Westsalische Gesungdereie proden Die Vorbereitungen zum 6. Westfälischen Sängerbundesfest Die Vorbereitungen für das am 15. und 16. Juli in Dortmund stattfindende 6. West fälische Sängerbundesfest nehmen immer mehr Riesenausmaße an. Die zur Aufführung kommenden großen Massenchöre erfordern sorgfältigste Kleinarbeit, damit sie während des Festes unter der Leitung des Bundeschormeisters Rudolf Hoffmann(Bochum) zu einem wirklichen künstlerischen Erfolg werden. In rund 1200 westfälischen Gesangvereinen wird in zahllosen Proben zurzeit der Grund für die großen Massenchöre gelegt. Nicht weniger als 24 leistungsfähige Vereine des Westfälischen Sängerbundes veranstalten am Sonntag, dem 16. Juli, Sonderkonzerte mit großen Vortragsfolgen. Eine Begeisterung ohnegleichen herrscht in allen Bundesvereinen, so daß mit einem glanzvollen Verlauf des Jubiläums=Sängerbundesfestes zu rechnen ist. Die innerhalb des Westfälischen Sängerbundes bestehenden Werksgesangvereine der Vereinigten Stahlwerke werden aus Anlaß der 100. Wiederkehr des Geburtstages von Johannes Brahms seine Kantate„Rinaldo“ am 16. Juli in einem Sonderkonzert im Fredenbaum aufführen. Bei dem großen Aufsehen, daß derlich, um die gewaltigen Chormassen soweit musikalisch vorzubereiten, daß sie mit einer Gesamtprobe das Werk konzertreif beherrschen. Während im ersten und zweiten Teile der Kantate nur die 4 großen getrennten Männerchorgruppen, das Orchester und die Solisten tätig sind, treten im dritten Teil die Frauen= und Kinderchöre hinzu, um sich zum Abschluß des Werkes zu einem gewaltigen gemischten Chor in einem gloriosen Hymnus auf das deutsche Vaterland zu vereinigen. Wieder zwei Vergleute kot Unglück auf Zeche„König Ludwig“ Recklinghausen, 7. 7. Schon wieder haben auf der Zeche„König Ludwig“ zwei Bergknappen den Tod gefunden. Am Freitag wurde der 48 jährige Bergknappe August Kaiser durch plötzlich hereinbrechendes Hangende auf der Stelle getötet. Der 28= jährige Bergmann Redzix erlitt so schwere Verletzungen, daß er kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus starb. Regierungspräsident Matthaci vom Oberpräsidenten eingeführt Münster, 7. 6. Durch den Oberpräsidenten wurde im Beisein des Reichsstatthalters Dr. Meyer, des Gauinspekteurs Hartmann und des Standartenführers Brinkmann der neue Regierungspräsident von Münster Matthaei (bisher Landrat in Recklinghausen) in einer schlichten Feier in sein Amt eingeführt. n. Muccum. Zur großen Armeeabgerufen. Der letzte Altveteran von 1870/71, Landwirt Franz Nobbe, ist im Alter von 83 Jahren in Muccum gestorben. die Aufführung der Kantate„Von deutscher Not“ von Georg Nellius u. Rödinghausen. Volkszählung. Im Amtsbezirk Rödinghausen leben nach der Volkszählung am 16. Juni 5643 Einwohner(2797 männlich, 2846 weiblich). am Vorabend des Westfälischen Sängerbundesfestes(Sonnabend, den 15. Juli, in der Westfalenhalle) erregt, dürfte es interessieren, etwas über die ungeheuere Vorarbeit zu erfahren, die zur Bewältigung dieses gigantischen Werkes erforderlich war. Weit über 100 Einzelproben waren erforAus dem MAiltalll Ehhhe Fast 180 000 Einwohner Dr. Wiegand Landesarchivar Mit der kommissarischen Leitung beauftragt Detmold, 7. 7. Mit der kommissarischen Leitung des Laudesarchivs der Landesbibliothek und des Landesmuseums wurde von der Landesregierung Dr. Wiegand aus Münster beauftragt. Dr. Wiegand ist Detmolder und ein Sohn des in Detmold lebenden Rechnungsrates Wiegand. Geboren am 24. August 1893 war er in der Kriegszeit 4 Jahre im Felde und setzte danach sein Studium fort. Wiegand ist ein alter Kämpfer der nationalsozialistischen Bewegung. Als Gaukulturwart des Gaues Westfalen=Nord und zugleich als Leiter des Kampfbundes für Deutsche Kultur in diesem Gau wirkt er seit langem bestimmend bei der Neugestaltung des gesamten kulturellen Lebens in allen Teilen des Gaues mit. Zuletzt hatte er das Amt des Kulturdezernenten der Stadt Münster inne, als welcher er die Reorganisation des kulturellen Lebens der westsälischen Landeshauptstadt durchgeführt hat. Das Ergebnis der Volkszählung in Lippe Detmold, 7. 7. Aus dem Büro der Lippischen Landesregierung wird geschrieben: Das vorläufige Ergebnis der Volkszählung vom 16. Juni d. J. liegt jetzt vor. Hiernach betrug die ortsanwesende Bevölkerung in Lippe 179425 Einwohner, und zwar 86 863 männliche und 92562 weibliche. Gegenüber der ortsanwesenden Bevölkerung der Zählung vom 16. Juni 1925 mit 166 038 Einwohnern bedeutet dies eine Zunahme von 8 v. H. Die prozentuale Zunahme zwischen männlich und weiblich ist verschieden; während die männliche Bevölkerung von 76782 im Jahre 1925 auf 86 863 im Jahre 1933= 13,1 v. H. zugenommen hat, hat die weibliche Bevölkerung während des gleichen Zeitraumes von 89 276 auf 92562 = 3,6 v. H. sich vermehrt. Die Zunahme in dem Kreise Detmold betrug 92 v. H. und im Kreise Lemgo 7,9 v.., während die 3 kreisfreien Städte(Detmold, Lemgo und Bad Salzuflen) um 6 v. H. zugenommen haben. S Eierauf 100 Kilometer das ist der Brennstoffverbrauch des DKW„Reichsklasse“-Frontantriebwagens(600 ccm) während die DKW„Meisterklasse 701“ (700 ccm) einen ähnlich geringen Verbrauch von etwa.5 Liter auf 100 km aufweist. Damit sind die DKW-Frontantrieb-Modelle die wirtschaftlichsten Wagen der Welt! Oberlegene Leistungsfähigkeit durch Zweitakt-Hochleistungsmotor mit Umkehrspülung (Pat. Schnürle),. einzigartige Fahreigenschaften durch Frontantrieb und Vollschwingachsen. formschöne, geräumige Cabriolet LimousinenKarosserien schufen diesem Wagen Weltruf. 0 IVP ∆** e RNA 1990.Welt 1490 eens Ree blle (zad enn) 0 RM 2495. IVP RP1 2995.(1000 n ns Preise ab Wert WA W. Kleine-Beek, Bielefeld, Gütersloher Str. 52, Tel. 220 A Reichslag und Prasidentenpalals Aufräumung und Ambau vollendet Exoten in Berlin Berlin, 7. 7. Die Umbauarbeiten am Reichspräsidentenpalais sind nun fast vollständig beendet. Der Mittelbau des Gebäudes ist soweit fertig, daß die Hauptverwaltung mit der Einrichtung der Wohn= und Repräsentationsräume beginnen und sie soweit fördern konnte, daß der Reichspräsident bei seiner Rückkehr aus Neudeck seine altgewohnten Räume wieder vorfinden wird. Im südlichen Flügel werden die Handwerker bis zum 1. August das Haus verlassen können. Auch die Aufräumungsarbeiten im Reichstage sind jetzt beendet. Die Untersuchung der geben, daß die Kuppel auch noch den heutigen Anforderungen auf Sicherheit gerecht wird. Es wurde bei diesen statischen Berechnungen u. a. auch festgestellt, daß die Kuppel, die auf sog. Gleitlagern aufgelegt ist und sich durch den Brand um fast einen Zentimeter aus der Bahn gerückt hatte, inzwischen wieder in ihre Gleitlager zurückgerollt ist. In etwa 14 Tagen wird auch die Verglasung beendet sein, so daß damit der zunächst in Aussicht genommene Abschnitt der Arbeiten als beendet angesehen werden kann. Die letzte Entscheidung über die Wiederherstellung des Plenarsaales liegt nun beim Reichstagspräsidenten Goering. Kuppel hinsichtlich ihrer Standfestigkeit hat erFiegee Matternicot. Wohlbehalten in Sibirien Der amerikanische Flieger Mattern, von dem man seit vier Wochen keine Nachricht mehr erhalten hatte, befindet sich vollkommen gesund in Anadirchutka in Sibirien. Seit Matterns Abflug von Chabarowsk nach Alaska am 12. Juni hatte man nichts mehr von ihm gehört. Der Leiter des Flugzeugverkehrs für Nordrußland, Schweliew, hat nach Erhalt des Telegramms auf drahtlosem Weg Anweisung an die russischen Behörden ergehen lassen, mit dem Flieger in Verbindung zu treten. Der Vizepräsident der Inspektion für die zivile Luftfahrt, Alexander Gontscharow, erklärte nach Erhalt der Meldung über eine Auffindung Matterns in Anadier, daß dieser Ort sich 300 Kilometer abseits der Flugstrecke befinde, die Mattern auf seinem Flug von Chabarowsk nach Nomi in Alaska eingeschlagen hatte. Anadir liegt im Tschukotski=Bezirk, wo es nur wenige Landeplätze gibt und die einzige Verbindung mit der übrigen Welt auf drahtlosem Weg erfolgen kann. Das amerikanische Schiff Northland, das sich zurzeit etwa 300 Meilen östlich von Sibirien befindet, ist angewiesen worden, mit den russischen Behörden bei der Rettung Matterns eng zusammenzuarbeiten. Das amerikanische Schiff hat bereits die räterussischen Behörden um die Erlaubnis ersucht, russische Gewässer zu befahren. Bisher ist diese Erlaubnis dem Schiff noch nicht erteilt worden. Zeppelin auf der Rückfahrt Hamburg, 7. 7. Das Luftschiff„Graf Zeppelin", das, wie bereits gemeldet, in seinem Zielhafen Rio de Janeiro landete, ist unmittelbar darauf zur Rückfahrt nach Pernambuco aufgestiegen. Von dort wird es die Heimreise antreten. Das Luftschiff ist bis auf den letzten Platz besetzt. Letzte Ehrung für Marga von Etzdorf in Hamburg Hamburg, 7. 7. Die sterblichen Ueberreste der deutschen Fliegerin Marga von Etzdorf, die am Mittwoch mit dem Levanthe=Dampfer„Thessalia“ im Hamburger Hafen eingetroffen sind, wurden am Freitag nach Berlin übergeführt. Bevor der Sarg auf den Kraftwagen gehoben wurde, fand“ in einem großen Kaischuppen eine Trauer= und Gedenkstunde statt, an der Angehörige, Freunde und Fliegerkameraden der Verstorbenen teilnahmen. Der weite Raum war mit Flaggen und Blumen geschmückt. SA. hielt die Ehrenwache. Der Vertreter des Deutschen Luftsportverbandes, Kapitän Soennichsen, sprach Worte des Gedenkens und ließ noch einmal den Werdegang und die fliegerischen Leistungen des tapferen Sportmädels an den Anwesenden vorüberziehen. Während der Trauerfeier kreuzten Flugzeuge mit schwarzen Wimpeln tief über dem Hafen und entboten der toten Fliegerin den letzten Gruß der Stadt Hamburg. Vier Flieger abgestürzt. In Polen ereigneten sich drei Militärflugzeugunfälle, die vier Todesopfer forderten. Schwedisches Militärflugzeug abgestürzt. Ein Militärflugzeug stürzte in der Nähe von Västeras ab. Der Pilot, Leutnant Graf Clarence von Rosen, wurde auf der Stelle getötet, während sich der mitfahrende Beobachter mit dem Fallschirm retten konnte. Das Bootsunglück auf dem Breitlng Rostock, 7. 7. Zu dem bereits gemeldeten Bootsunglück auf dem Breitling, das zwei Todesopfer forderte, wird noch folgendes bekannt: Am Donnerstagnachmittag fuhren drei Jungen in einem von ihnen entwendeten, aus Brettern gezimmerten Boot auf den Breitling hinaus. Als das Wetter stürmisch wurde und das Boot durch den hohen Wellengang immer weiter vom Ufer abgetrieben wurde— die Jungen führten weder Segel noch Ruder bei sich— wurden die Knaben ängstlich. Einer von ihnen, der schwimmen konnte, sprang ins Wasser, um vom Ufer Hilfe herbeizuholen. Die beiden anderen Knaben, die beide nicht schwimmen konnten, sprangen trotzdem ebenfalls über Bord und ertranken. Trotz sofort ausgenommener Bergungsversuche konnten die Leichen bis jetzt noch nicht gefunden werden. Tod in den Bergen Wieder drei Opfer Innsbruck, 7. 7. Der 20 jährige Innsbrucker Handelsakademiker Franz Jud, der seit dem 4. d. M. von einem Ausflug auf die Nock=Spitze nicht zurückgekehrt war, ist am Nordabhang des Berges tot aufgefunden worden. Er war beim Blumensuchen über eine 25 Meter hohe Felswand gestürzt. Der 31 jährige Betriebsleiter der Wiener Gaswerke, Alfred Vogl, hatte am Montag den Bettelwurf bei Hall bestiegen. Dabei hatte er ein Schneebrett losgetreten und war mit diesem 400 Meter unterhalb des Gipfels tödlich abgestürzt. Die Leichen der beiden Verunglückten wurden geborgen. Appenzell, 7. 7. Von zwei holländischen Touristen, die zur Wanderung Lisengrat—Säntis—Altmann aufgebrochen waren, stürzte einer an einer abschüssigen Stelle am Lisengrat ab. Er war auf der Stelle tot. Ameenanische Radenten durcchfähren Europa Die jungen Europa=Reisenden in der Reichshauptstadt Sie planen, alle wichtigsten Städte unseres Kontinents zu besuchen und haben zu diesem Zweck nicht nur mehrere Autos, sondern auch Schlafzelte, zerlegbare Tische usw. untgebracht, um dazwischen gerade dort zu rasten und übernachten zu können, wo ihnen die Natur am schönsten dünkt. Im Vordergrund die Mutter des Maharadschas, und in der Mitte der erst 21jährige Herrscher mit seiner jungen Schwester. In Berlin ist jetzt der Maharadscha von Travancore eingetroffen, dem vier Millionen Inder untertan sind. Bei einem offiziellen Besuch hat er das Recht auf 17 Salutschüsse. Diesmal weilt er aber incognito an der Spree. Henlungkieleg in der Hieel Hirer Dickens Werke, Regenmäntel und Flanellanzüge Von unserem Londoner Mitarbeiter B. London, im Juli Fleet Street ist die Londoner Zeitungsstraße. Hier befinden sich die Verwaltungsgebäude und Druckereien fast sämtlicher Londoner Zeitungen und die Londoner Schriftleitungen und Anzeigenannahmestellen der meisten englischen Provinzblätter. In der sonst so friedlichen Straße tobt ein verheerender Krieg. Der sozialistische Daily Herald hat den Streit angefangen. Er unterstützte das, was als rechtmäßige und anerkannte Leserwerbung galt, nämlich die Unterstreichung der redaktionellen Vorzüge der Zeitung, durch die Einführung von Preisausschreiben mannigfachster Art. Wer zum Beisptel die drei ersten Pferde in einem bestimmten Rennen im voraus und in der richtigen Reihenfolge nennt, erhält hundert Pfund. Das ist eine tägliche Einrichtung des Daily Herald und neuerdings auch anderer Londoner Blätter. Handelt es sich um das Derby oder sonst ein„klassisches“ Rennen, so zahlen die Zeitungen dem erfolgreichen Propheten 2000 oder 3000 Pfund. Laufen mehrere richtige Voraussagen ein, so wird der Preis unter die Gewinner verteilt. Oder: Daily Herald veröffentlicht eine Liste von 25 Filmsternen. Welche davon sind die 12 populärsten? Ein Sachverständigenkollegium aus der Filmindustrie hat sein Urteil abgegeben und in einem versiegelten Briefumschlag niedergelegt. Deckt sich Ihre Auswahl mit der der Preisrichter, so gewinnen Sie 5000 Pfund. Uebrigens nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint. Und so weiter, in allen möglichen Wechselformen. Jeder Lösungsversuch muß auf einem aus der Zeitung auszuschneidenden Kupon niedergeschrieben sein. Es gibt Leute, die, um ihre Gewinnaussichten zu erhöhen, zehn, zwanzig, fünfzig, hundert und mehr Kupons einsenden und zu diesem Zweck eine entsprechende Anzahl Exemplare der betreffenden Zeitungsnummer kaufen. Mit dem Ergebnis, daß die Auflageziffer des Daily Herald von 400 000 auf 1 700 000 gestiegen ist, sich also mehr als vervierfacht hat. Die übrigen Londoner Zeitungen erhoben Einspruch gegen dieses Werbungsverfahren des Daily Herald. Sie machten darauf aufmerksam, daß das Blatt seinen gewaltigen Aufstieg nicht der Verbesserung seines redaktionellen Teils, sondern dem Appell an Gewinnsucht und Spielleidenschaft verdanke. Sie wiesen ferner darauf hin, daß die Anzeigen der Inserenten nicht von 1700000 Beziehern gelesen würden, sondern wahrscheinlich nur von den 400000 ursprünglichen Abonnenten, die das Blatt wirklich lesen und nicht nach Ausschneiden der Kuvons in die Ecke werfen. Aber der Daily Herald setzte seinen Siegeszug unbekümmert fort, und die andern Zeitungen wußten schließlich nichts besseres zu tun, als seine Methode nachzuahmen. Mit Erfolg, denn auch ihre Auflageziffern gingen in die Höhe, und Daily Expreß zum Beispiel verkündet heute triumphierend, daß er die Zweimillionengrenze überschritten und— für eine Tageszeitung— einen Weltrekord aufgestellt habe. Nun hat Daily Herald ein neues Werbemittel ersonnen. Jeder Abonnent, der einen Bestellschein für dreimonatigen Bezug einsendet, erhält eine Luxusausgabe von Dickens' Werken in 12 Bänden für nur 11 Schilling, ein Geschäft, bei dem das Blatt nachweislich Tausende von Pfunden verliert. Daily Expreß, Daily Mail und News Chronicle antworteten darauf sofort mit dem Angebot einer 16bändigen Dickensausgabe„in einem Prachtgewand, neben dem der DailyHerald=Dickens sich wie ein schäbiger Bettler ausnimmt“, und zwar zum Preise von 10 Schilling. Der Gegenzug des Daily Herald bestand im Angebot einer„reichhaltigen Bibliothek von Meisterwerken englischer Dichter in üppigen Ledereinbänden“ für 10 Schilling. Daily Expreß, Daily Mail und News Chronicle gingen prompt einen Schritt weiter und machten ihren Beziehern„eine noch reichhaltigere und üppigere Bibliothek gegen Erstattung der Versandkosten" zum Geschenk. Daily Herald, warf daraufhin seinen Abonnenten ein zwölfbändiges Konversationslexikon „zum nominellen Preise von 11 Schilling“ in den Schoß, und die drei andern Blätter verkünden heute, daß sie ein funkelnagelneues Konversationslexikon in 14 Bänden,„up to date bis einschließlich Weltwirtschaftskonferenz“ herausbringen und ihren Beziehern zu einem sensationell billigen Preise anbieten werden. Das sind die Hauptetappen des großen Krieges in der Fleet Street. Man kann sie die Lotterie= und Literaturoffensive nennen. Zwischendurch gab es Scharmützel, in denen sotografische Apparate, Tafelgerät, Grammofone usw. als Wafsen dienten. Vertreter des Daily Expreß ziehen zurzeit mit Schuhen, Regenmänteln, Flanellanzügen und Unterwäsche durchs Land, die sie Vierteljahrsbeziehern als Belohnung dafür zum Geschenk machen, daß sie ihre Unterschrift unter den Bestellschein setzen. Der Aktionäre der verschiedenen Zeitungen hat sich Panikstimmung bemächtigt. Der Krieg hat die in ihn verwickelten Blätter bereits Hunderttausende gekostet. Natürlich hofft man, diese Summen, die eben Kriegskosten darstellen, in Friedenszeiten und in Anbetracht der erhöhten Auflageziffern wieder hereinzuholen. Aber es erhebt sich die werden die künstlich aufgeblasenen Auflageziffern nicht wieder erheblich zusammenschrumpfen, wenn der Anreiz der Gewinne und Bücher und Regenmäntel und Flanellanzüge fortgefallen ist? Werden die Abonnenten nicht schwer enttäuscht sein, wenn ihre Blätter es sich schließlich versagen müssen, die Kosten ihrer Erziehung, Unterhaltung. Bekleidung und möglicherweise die Kosten des jährlichen Ferienaufenthalts an der See für den Abonnenten und seine Familie zu bestreiten? Der Zeitungskrieg in der Fleet Street muß, wie jeder Krieg, eines Tages zu Ende kommen. Dann Wehe den Besiegten, den Zeitungen selbst, die Hunterttausende verpulvert haben in dem Wahn, mit künstlichen Mitteln ihre Auflage dauernd auf einer unnatürlichen Höhe zu halten, und den Abonnenten, die glauben, das soziale Problem durch Unterzeichnung eines Zeitungsbestellscheins gelöst zu haben! Drei Monate Gefängnis im zweiten hippel-Prozeß Im zweiten Hippelprozeß wurde in Königsberg Generallandschaftsdirektor von Hippel wegen Abhalten vom Bieten zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Von der Anklage des Betruges wurde er freigesprochen. Gert von ippel, der Sohn des Generallandschaftsdirektors, wurde freigesprochen. — In dieser Rubrik kostet jeden Wort.00 Mk. in der letten Ueberschrift.20 Mk. Worte mit mehr als 13 Buchstaben gelten doppelt in dieser Rubrik werden Anzeigen nur bei Vorausbezahlung angenommen; andernfalle Berechnung von 20% Aulschlag Ihr Geschäftsspesen KSA Zimmer, srdl. möbl., frei. Turnerstraße 45,., r. Zimmer, möbl., frei. Niedernstraße 22, 1II. Zimmer, leeres, mit Nebengelaß, zum 1. August zu vermieten. Kriemhildstraße 17. 2 Zimmer nebst Küche, Zubehör und Bad zum 1. 10. zu vermieten. Mietevorauszahl. erwünscht, nicht Beding. Ulrich, Nelkenstr. 18, Pers.= Oitbahnhof. Zimmer, großes, gut möbl., frei. Arndtstraße 4, III. ane Ke cene. straße 30, II. Zimmer, möbl., 8 J. wöchentlich, zu vermieten. Breite Straße 6. Zimmer abzugeben. Ravensberger Straße 55, 1. Zimmer, möbl., part., zu vermieten. Detmolder Straße 39. Zimmer, 2 schöne, in Einfamilienhaus, mit Bad, Balkon, evtl. Garage, gute Straßenbahnverbindung, für bald zu vermieten. Angeb. u. Z 1446 a. d. Geschäftsstellen d. Wests. N. N. Zimmer, leer oder möbl., frei. Am Lehmstich 30. Zimmer, freundlich, preiswert, frei. Siekerwall 11, III. Doppelzimmer, 2 Betten, frei. Feilenstraße 2. Wohnund Schlafzimmer in gutem Hause, behagl. möbl., zu vermieten. Kaiserstraße 64,., Teleson 2870. Wohnung, 3 Räume, abgeschl., 1. Etage, mit Gas, Wasser, zum 1. Oktober zu vermieten. Zu erfrag. i. d. Geschäftsstellen d. Wests. N. N. 1758.7. Wohnung, 2 Räume und Küche, zu vermieten. Angeb. unt. Z 1464 an d. Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Wohnung, 4 Räume, umständehalber sofort oder später zu vermieten. Joachim, Brackwede, Bergstraße 9c..7. =Zimmerwohnung, in gutem Zustande, zum 1. 10. zu vermieten. Preis 25.c. Offert. unt. Z 1445 a. die Geschäftsstellen d. Wests. Neuest. Nachr. =Zimmerwohnung mit Stall und Garten zu vermieten. H. Ramhorst, Amshausen bei Steinhagen. —=Zimmerwohnung, 1. Etage, zu vermieten. Steinhagen=Dorf Nr. 243. Mausardenwohnung, 2 Zimmer und Küche, in gutem Hause, Nähe Endstation der Straßenbahn in Schildesche zu vermieten. Offert. unt. Z 1842 an d. Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Bahnans. an ½inmezwohnung Wohnung. —4 Zimmer, möglichst mit Stall, von pünktl. Zahler, 8 Personen, zum 1. 9. oder später in Bieleseld gesucht. Preis bis 40 K. Off. unt. Z 1432 an d. Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Wohnung, —4 Räume, von ruhigem Mieter zum 1. Oktober gesucht. Gadderbaum, Brackwede, Quelle bevorzugt. Off. unt. Z 1310 an d. Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Wohnung, 2 Räume und Küche, zum 1. Oktober von ruhigem Dauermieter gesucht. Angebote mit Preis unt. Z 1410 an die Geschäftsstellen d. Wests. Neuest. Nachr. Wohnung bis zu 5 Räumen sucht zum 1. Oktober in den Ruhestand tret. Lehrer. Nähe Bahn oder Straßenbahn bevorzugt. Angebote mit Preisangabe u. Z 1159 an die Geschäftsstellen der Wests. Neuest. N. 87. Etage, abgeschl., 4 Räume m. Zubehör, zum 1. Oktober zu vermieten. Quelle 221, gegenüber Turnhalle. Einfamilienhänser, Bielefeld, Fröbelstraße und Gartenvorstadt „Am Wellensiek", sowie Brackwede, Waldstraße, zu günstigen Mietsätzen zu vermieten. Ravensberger Heimstättengesellschaft, Bielefeld, Obernstraße Nr. 53/55, Telef. 655. 15.7. und Schlafzimmer, möbl., an bess. Herrn oder Dame zum 15. 7. 1933 zu vermieten. Oberntorwall 10, part. Wohnund Schlafzimmer, freundlich möbl., mit 2 Betten, dortselbst auch ein kleines möbl. Zimmer zu vermieten. Ulmenstr. 5, Gartentor. Mansardenzimmer habe ich gegen einige Stunden Hilfe im Haushalt und eventl. mit etwas Taschengeld abzugeben. Zu erfrag. i. d. Geschäftsstellen d. Wests. N. N. 9790 Mansardenzimmer, schönes, frei. Ravensberger Straße 61, II. Wohnung, 3 Zimmer, Küche, Bad. Balkon, Speisek., zum 1. Oktober zu vermieten. Neubau. Offerten unt. Z 1395 an d. Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Wohnung, 4 Räume, mit Stall und Land zum 1. Oktober zu vermieten. Miete monatlich 37 K. Babenhausen 56, Nähe Wirtschaft Böke. Wohnung, herrschaftliche, parterre, Nähe Bahn und Elektrische, bestehend aus 5 Zimmern, Küche und großem Nebenraum, 3 Mansardenzimmern, Diele, Wintergarten, Bad etc., großer schöner Garten, zum 1. Oktober zu vermieten. Nähere Anfragen unt. K. U. 9781 an die Geschäftsstellen der Wests. Neuest. N. 14.7. Bürooder Praxisräume, 4 schöne, Stadtmitte, Zentralheizung, ganz oder geteilt, sofort od. später sehr preiswert zu vermieten. Angeb. Viktoriastr. 4, Teleson Nr. 1074. 29.7. Mansarde, möbl., frei. Rathausstraße 12, III. Bäckerei, gutgehende, mit neuem Dampfbackosen, verbunden mit Gastwirtschaft auf dem Lande (Nähe Bielefeld) zu sofort zu verpachten. Meldungen b. Bäckermeister Fr. Gehring, Bielefeld, Rolandstr. Wohnung —4 Zimmer, von Brautpaar zum Herbst gesucht. Offert. unter A. K. 3581 an die Geschäftsstellen d. Wests. Neuest, Nachr. 29.7. 4 Zimmerwohn sofort oder später von ruhigem Angestellten=Ehepaar gesucht. Offerten unter A. L. 1810 an die Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Die„Westfällschen Neussten Nechrichten“ werden In allen Kreisen der Bevölkerung im östlichen Westialen und um Freistaat Lippe mit Vorlicbe gehalten und gelesen.— Anseigen gewerbemäßige: Art werden in dieser Rubrik alcht eutsenommen Wohnung 3 Zimmer, Küche, abgeschl., möglichst parterre und Bad, von 3 Erwachsenen sofort od. später gesucht. Offert. mit Preis unt. 2 1469 an die Geschäftsstellen der Wests. Neuest. N. Altwohnung, 3 Räume, von 3 erwachsenen Personen im Westen zum 1. 9. oder 1. 10. gesucht. Offert. unt. H 7400 a. die Geschäftsstellen d. Westf. Neuest. Nachr. Ehepaar, älteres, sucht 2 große oder 3 kleine Zimmer. Offert. mit Preisangabe unt. Z 1891 an d. Geschäftsstellen d. W. Neuesten Nachrichten. Frau, junge, sucht möbl. od. leeres Zimmer, evtl. gegen Hausarbeit. Off. unt. Z 1456 an d. Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Ländliche Gegend. Aelt., pens. Ehepaar ohne Kinder sucht=Zimmerwohnung in 1. oder=Familienhaus mit Garten zum 1. Okt. 1933. Angebote mit Preis unter K. E. 9806 an die Geschäftsstellen d. Westf. Neuest. Nachr. Haushälterin. Infolge Todesf. suche ich für sofort eine geeignete Person für einen mittleren landwirtsch. Betrieb. Off. unt. H 7408 an d. Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Alleinmädchen, gesund u. kinderlieb, für modernen Etagenhaushalt zum 1. Aug. gesucht. Gute Zeugnisse und Kochkenntnisse Bedingung. Vorzustellen am Montag, den 10. 7. Frau Dakmer, Kantstraße 1, Ecke Humboldtstraße. Mädchen, propres, fleißiges, per 15. Juli gesucht. Vorzustellen Montag. Kavalleriestraße 20, I. Wohnn. 7, 3 Zimmer, Küche, Bad und Zubehör, von Brautpaor zum 1. Oktober gesucht. Offerten mit Lage und Preis erbeten unt. Z 1355 a. die Geschäftsstellen d. Wests. Neuest. Nachr. — Wohnung, Küche u.—3 Räume, sofort oder später gesucht. Angeb. u. Z 1878 an die Geschäftsstellen der Wests. Neuest. N. Wohnung, —4 Räume, abgeschl., bei mehrmonatlicher Mietvorauszahlung v. ruhigem Mieter gesucht. Offerten unter A. K. 1803 an die Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Wohnung, —3 Zimmer, von kinderlosem Ehepaar gesucht. Eventl. später. Offert. unt. Z 1449 an die Geschäftsstellen d. Wests. Neuest. Nachr. Part. m. kl. Lagerhaus, 5 Zimmer, Küche, Veranda, Zubehör, 130 A monatlich, oder 2. Etage, 4 Räume, Küche und Lagerhaus, 90 u monatlich, per bald zu vermieten. Turnerstraße 6. 3 Wohn= oder Geschäftsräume zu vermieten. Oberntorwall 23, 1. Raden zu sofort in der Heinrichstraße zu vermiet. Angeb. u. K. F. 14104 an die Geschaftsstellen der W. N. N. 29..2 Bäckerei zu verpachten. Offert. unt. Z. 1284 an d. Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Laden, 20 gm, sofort oder später zu vermieten. Stavenhorststraße 65. Wohnung, —5 Räume einschl. Küche, zum 1. August oder später gesucht. Offert. unt. H 7398 a. die Geschäftsstellen d. Westf. Neuest. Nachr. Wohnung, —3 Räume, gesucht. Offert. unt. Z 1470 a. die Geschäftsstellen d. Wests. Neuest. Nachr. Wohnung, —3 Zimmer, gesucht. Offert. u. K. A. 1101 an die Geschäftsstellen der Wests. Neuest. N. Wohnung, 2 Räume, zu sofort od. später von Brautpaar gesucht. Miete bis 30 4 monatlich. Off. unt. H 7399 an d. Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Wohnung, —3 Zimmer, von Brautpaar für sofort oder später zu mieten gesucht. Angebote mit Preis unt. 2 1458 an die Geschäftsstellen d. Wests. Neuest. Nachr. Wohnung, 8 Räume, einschließl. Küche, Speisekammer, Bad und Zentralheiz., zu sofort zu vermieten. Brackwede, Hauptstraße 100. Bielefelder Konsumverein e. G. m. 5. H. 29..2 Wohnungen. 3 abgeschl. Etagenwohnungen von je 5 Räumen nebst Zubehör im Neubau zum 1. 9. od. 1. 10. zu vermieten. Preis ca. 75 J. Mönnich, Haller Weg 2. Wohnung, 5 Zimmer, Küche, Mansarde u. Heizung, zum 1. 10. frei. Oststr. Nr. 73. Laden, zentrale Lage, eventl. mit Wohnung, 2 Zimmer und Küche, zum 1. 10. 1933 frei. Offert. erbet. unter Z 1419 an die Geschäftsstellen d. Westf. Neuest. Nachr. Büround Lagerraum sofort zu vermieten. Anfr. O. Guschke, Am Markt Nr. 6. In Schloßholte Einfamilienhaus, 5 Zimmer, Küche, Bad, Diele, großer Garten, zum 1. Oktober zu vermieten. Nachzufragen Bielefeld, Detmolder Straße 24, Teleson 1809. UNR Wohnung, 2 Zimmer, gesucht. Off. unt. Z 9778 an d. Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. =Zimmerwohnung gesucht. Miete bis 30 Angebote unter Z 1418 a. d. Geschäftsstellen d. Westf. N. N. HumnMahenne wusser kechen! Sehen Sie, ebenso unmöglich ist es, ohne Geld werben zu wollen. Beim Werben kommt es darauf an, das Geld richtig anzulegen. Solange Sie es in die umsatzfördernden Anzeigen der stecken, haben Sie die Sicherheit, daß es sich tausendfach verzinst, denn in den werden Ihre Anzeigen von einer großen Bezieherzahl gelesen, die bei allen ihren Einkäufen den inserierenden Geschäftsmann bevorzugt. F Damastbezüge, angestaubt, billig zu verkaufen. Oststr. 184. 9728,12.7. Exhaustorhaube, 1,60 m, mit RohWasserbehälter, 1,30X0,80 m, wert zu ver Teleson 5294. Lederwalze zu verkaufen. HeStraße 107. N. E.., 5/25 PS, mit Allwetterverdeck, g Pieper, 1 Herrenrad, gebraucht, gut erhalten, 16.50 M, zu verkaufen. Oststraße 20, 2. Etage, links. Kinderwagen, Tiefbau, elfenbein, gut erhalten, u. Laufstall zu verkauf. Apfelstraße 65, II., rechts. Motorrad, 350 ccm, FN., mit elektr. Licht, gut erhalten, äußerst billig zu verkaufen. Beck, Schlosserstraße 19. — Nähmaschine für 15 4 verkäuflich. Bleichstraße 840,., 1. 6/25 Brennabor= Limousine, 4türig, 2 Reserveräder, vollständig fahrbereit, versichert, versteuert, gepflegter, rentabler Reisewagen, zu verkaufen. Teleson 4299. Ziege und Lämmer verkauft Behrendt, Heeverholz. Herrenballonrad, neu, Torpedofreilauf, billig verkäuflich. Engersche Straße 3. Motorrad, Marke Indian, 600 ccm, in bestem Zustand, zu verkaufen. Ewald Holstein. Senne 1 291. Stangenschweine, prima, verkauft Kerker, Heeper Straße. Zwergspitze, schwarze Augen, schwarze Nase, rasserein, junge, 6 Wochen alt, zu verkaufen. Timpe, Ober=Steinbagen 1 Zinkbadewanne und Kinderbettstelle billig abzugeben. Herforder Straße 109. Bücherschrank, 2türig, Eiche furniert, preiswert zu verkausen. Mühlenstraße 8. Gasbügelosen, (Schneider), 2 Eisen, neu, preiswert abzugeben. Niederwall 5. =Zimmerwohnung für sofort oder später gesucht. Angebote mit Preisangabe u. Z. 1393 an die Geschäftsstellen der Wests. Neuest. N. —=Zimmerwohnung sucht per sofort oder später jung. Ehepaar. Offert. unt. Z 1418 a. die Geschäftsstellen d. Wests. Neuest. Nachr. Altwohnung, 2 Räume mit Zubehör, gesucht. Offert. u. A. F. 1749 an die Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Altwohnung, 4 Räume, mit Stückchen Land zum 1. 10. oder früher gesucht. Preisoffert. u. A. J. 1770 an die Geschäftsstellen d. Westf. N. N. —=Zimmerwohnung von Witwe mit 1 Sohn zum Mietpreis 30—35 im Westviertel gesucht. Offert. u. H 7406 a. d. Geschäftsstellen d. Wests. N. N. —=Zimmerwohnung, Küche etc., von ruhigem Dauermieter mögl zum 1. 8. oder später gesucht. Angeb. unt. 7, 1451 an d. Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. =Zimmerwohnung, Küche, Bad und Zubehör, abgeschlossen, in ruhigem, herrschaftl. Hause, von jüngerem Ehepaar spätestens z. 1. Oktober gesucht. Mögl. zentrale Lage, westl. Stadtteil bevorzugt. Warmw.=Heizg., fl. Kalt= und Warmwasser, Gartenbenutzung erwünscht. Angebote unt. 2 1411 an die Geschäftsstellen d. Westf. Neuest. Nachr. 3 Räume von Frau mit Kind sofort oder später gesucht. Off. mit Preisangabe u. A. G. 1750 an die Geschäftsstellen der Wests. Neuest. N. Tuche sonnige=Zimmerwohnung mit Küche, Bad, Balkon bis zu 75 Mark Monatsmiete zum 1. September d. I. Wenn möglich mit Etagenheizung. Angebote unter K. L. 5787 an die Geschäftsstellen der W. N. N. Ehepaar, solides, sucht=Zimmerwohnung zum 1. August oder September. Sofortige Angeb. unt. Z 1462 an d. Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Suche =Zimmerwohnung m. Küche, Bad, Balkon und Zubehör; mögl. Etagenheizung, zum 1. 9. 1933. Angeb. unt. K. L. 5787 an die Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. W Lehrling für Automobilgeschäft, größte am Platze, mit guter Handschrift und Kenntnisse in Stenografie und Schreibmaschine gesucht. Off. unter K. R. 9746 an die Geschäftsstellen d. Wests. N. N..7. Köchin, perfekte, für Villenhaushalt, 2 Personen, mit langjährigen, guten Zeugnissen aus herrschaftlichen Häusern, gesucht. Hausmädchen vorhanden. Offert. u. K. B. 1103 an die Geschäftsstellen der Wests Neuest. N. Mädchen, älteres, welches zu Hause schlafen kann, zum 15. Juli gesucht. Nachzufragen in den Geschäftsstellen d. Neuest. Nachr. 7408 Mädchen, Haushalt u. Kochen perfekt, zum 1. August gesucht. Offerten unt. K. D. 9802 an die Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Ehepaar, älteres, sucht 2 große oder 3 kleine Zimmer. Offert mit Preisangabe unt. Z 1391 an d. Geschäftsstellen d. W. Neuesten Nachrichten. Suche 4 Zimmer, Küche mit Zubehör. Preisangeb. unt. Z 1388 an d. Geschäftsstellen d. Westf Neuesten Nachrichten. Ehevaar, junges, mit Kind, sucht 2 Zimmer, möbl., mit Küchenbenutzung. Angebote unt. Z 1386 an die Geschäftsstellen d. Wests. Neuest. Nachr. Lehrling für Karosserie= und Wagenbau gesucht. Herforder Straße 109. .7. Hausmädchen sucht Wirt Freudenau, Heeper Straße 126. Alleinmädchen, erfahrenes, für Einfamilienhaus(3 erwachs. Personen), zum 1. September gesucht. Frau F. W. Eick, Kastanienstr. 1. Meldungen abends nach 7 Uhr. Büfettsräulein od. Frau für Schützenfest gesucht. Offerten mit Bild unt. 2 1433 an die Geschäftsstellen der Wests. Neuest. N. Eingeführte Schokoladen= u. Zuckerwarengroßhandlung sucht für Bielefeld u. Umgebung tüchtigen Vertreter gegen hohe Provision. Offert. erb. mit Referenzen unter Z 1447 a. d. Geschäftsstellen d. Westt. N. N. Mädchen, junges, am liebsten v. Lande, nicht unter 21 Jahren, für Geschäftshaushalt gesucht. Nachzufragen in den Geschäftsstellen d. Westf. Neuest. Nachr. 1471 K Fräulein, arbeitsam u. gewissenhaft, sucht Stellung in einem geordneten Haushalt oder kleinen Betrieb als Köchin od. Wirtschafterin. Langjährige Zeugnisse. Off. unt. Z 1866 an d. Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Mädchen, junges, sucht Stundenstelle für sofort. Off. unt. Z 1466 an d. Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. N. S.., 300 ccm, in erstkl. Zustand, elektrisch. Licht, Boschhorn usw., fahrbereit, preiswert abzugeben. Feldstr. 15a, ? Etage. Waschapparat preiswert zu verkausen. Siekerwall 3. Schüttoff, 200 ccm, mit Licht, billig zu verkaufen. Hillegossen, Detmolder Str. 10, Nähe Schule. Herrenzimmer, mod., Schrank 2,70 m, preiswert zu verkauGoethestraße 15. Therbeiten versch., Kissen und Rauchtisch billigst zu verkaufen. Goethestr. Nr. 15. Herd für 15 4 zu verkausen. Goebenstraße 11, part., links. Kinderwagen, gut erhaltener, moderter, zu verkaufen. schillerstraße 24. Gelegenheitskauf. 10/50 Wanderer, Baujahr 1982, in neuwertiger Verfassung, 33 000 km gelaufen, äußerst preiswert abzugeben. Offert. unter K. T. 9780 an die Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Rollwagen, neuwertig, 15—20 Ztr. Tragkraft, billig abzugeben. Karl Kobusch, Großdornberg 97. Herrenfriseur, Ia., Bubikopfschneider, welcher auch Theaterfrisieren kann, sucht zum 15. 8. 1983 Stellung bei gering. Lohnanspr. Zuschr. erbeten an Heinrich Lindahl, Salzwedel, an der Lorenzkirche 22, bei Friedrich Schulz. Schreibtisch, Tisch und 4 Stühle wegen Umzug zu verkaufen. Arndtstr. 55, 1. Etage, linke. Kohlengeschäft, gutes, günstig zu verkaufen. Offert. unter Z 1444 a. d. Geschäftsstellen d. Wests. N. N. Borer=Rüde, 11 Monate alt, zu verkaufen. Eggeweg 25. Pferd, kleines, zugfest und fromm, überzählig, abzugeben. Karl Kobusch, Großzdornberg 97. Kaufe gut erhaltenes Leichtmotorrad. Off. unter 2 964 an die Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Bauplatz zu kaufen gesucht. Off. unt. Z 1392 an d. Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Herrenfahrrad, gebraucht, jedoch gut erhalten, zu kaufen gesucht. Offert. unter Z 1428 a. d. Geschäftsstellen d. Wests. N. N. Johannisbeeren, schwarze, zu kaufen gesucht. Teleson: Bielefeld 4723, Bartels. Haus, kleines, 6 Zimmer, m. Garten, Nähe Straßenbahn oder Autobuslinie, bei guter Anzahlung sofort zu kaufen gesucht. Offert. unt. Z 1437 an d. Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Wagen, kleiner, mögl.=Sitzer, steuerfrei, gegen Kasse gesucht. Ruf 2334. Wiesenheu, 200 Zentner, und 100 Zentner Kleehen kauft Reitbahn, Steinmetzstraße 4a, Ruf 2334. Zweinadelnähmaschine moderne, tadellos erhalten, sofort gegen Kasse zu kaufen gesucht. Aeußerste Preisangeb. mit genauen Angaben u. K. A. 1080 an die Geschäftsstellen der Westf. Neuest. N. Grundstück gegen Barzahlung zu kaufen gesucht. 450 bis 600 qm bei einer Frontbreite v. 22 m. Gute Omnibusverbindung, wenn an der Peripherie Bielefelds gelegen, muß vorhanden sein. Angeb. unt. K. V. 9793 an die Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. W Wer liefert Möbel oder Polster gegen Malerarbeiten? Offert. unt. A. J. 1772 an die Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. 2500.A zum Bau eines Wohnhauses(Wert 11 000 bei 6% Zinsen, guten Sicherheiten u. schneller Rückzahlung sofort zu leihen gesucht. Angebote unter B 4071 a. d. Geschältsstellen d. Wests. N. N. Therme, gut erhalten, zu kauf. gesucht. Offerten mit Preis unter K. J. 9620 an die Geschäftsstellen der W. N. N. Radiogerät für Gleichstrom zu kaufen gesucht. Angeb. unter A M. 1183 an die Geschäftsstellen d. Wests. Neuest. Nachr. Beiwagen, für B. M. W. passend, zu kaufen gesucht. Off. unt. Z 1282 an d. Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Tochterzimmer zu kaufen gesucht. Offerten unter A. U. 1224 an die Geschäftsstellen der W. N. N. Kinderbettstelle zu kaufen gesucht. Off. unter G 266 an die Geschäftsstellen der Wests. Neuest. Nachr. Pferd, —8jährig, mittelgr., zu kaufen bzw. gegen älteres zu tauschen gesucht. Angebote unt. A. C. 1693 an die Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Kraftwagen, wenig gelaufen, möglichst kombiniert,—6= Sitzer, für Bäckerei zu kausen gesucht. Ausf. Angebote mit Preis unter K. K. 9694 an die Geschäftsstellen d. Wests. Neuest. Nachr. KA 6000 unbedingt sicherer erster Stelle als Hypothek auszuleihen. Eingehende Angaben und Unterlagen u. Z 1205 an die Geschäftsstellen der Westf. Neuest. N. 300.A von Beamten in fest. Stellung auf ein haldes Jahr gesucht. Off. erb. unt. A. P. 4720 an die Geschäftsstellen der Wests. R. Nachr. Ri wounere uufto Wutrtsot. und kaufen in nachstehenden Geschäften. die Ausstattung unserer Wohnung kaufen Sie am billigsten beim Fachmann, denn dort werden Sie reell bedient. Betten-Reinigung Im Beisein der Kundschaft. bolen Ebermahn Schildescher Str. 34, Nähe Betriebsamt, Ruf 548 Breite Straße 4 Fernruf unter 4875 Polsterei und Dekorationen Tapezieren Linoleum- und Teppichlegen Wandbespannungen Sämtl. Handwerksarbeiten in sauberster Ausführung. ... und die Haushaltungsgegenstände gut u. preiswert von Otto Siekmann Niederwall 4. Haus- u. Küchengeräte, Glas, Porzellan, Herde, Wasch- u. Wringmaschinen flicht nur bein frohen Kochzeitsteste, die junge Hausfrau bleibt dem vorzüglichen EDEKAKAPPEL auch später treu. Ob lieber Besuch kommt, ob KaffeeKränzchen, oder ob beim trauten Plauderstündchen mit„Ihm“, dem jungen Eheherrn, immer schafft dergute Edeka-Kaffee Freude und Wohlbehagen. Ost und West— dakeim am Best! Es ist in den letzten Jahren so häufig der Fehler begangen worden, die Wohnräume mit möglichst billigen Möbeln anzufüllen. Der Wettlauf um den niedrigsten Preis ist bestimmt nicht von den Fachgeschäften begonnen worden, er wurde durch die Käufer zwangsläufig herbeigeführt. Daß dabei die Qualität des Gekauften häufig genug zu kurz kam, liegt auf der Hand. Es ist nicht verwunderlich, wenn sich jetzt Hersteller und Verkaufsgeschäfte die Hände gereicht haben, um dem Qualitätsgedanken wieder jene Vorzugestellung zu schaffen, die ihm zukommt und die gerade deutschen Erzeugnissen so recht eigen war. Die Maßnahmen der Regierung— Ehestandsdarlehen!— bezwecken in ihrer Endauswirkung zweitellos die Förderung des Wertbegriffes. Ein Möbelstück, das aus gutem Hokz geschaffen und tadellos verarbeitet worden ist, bringt dem Käufer selten eine Enttäuschung. Die Lebensdauer solcher Möbel ist unbedingt höher, und schließlich soll man ja nicht Möbel wie Lebensmittel kaufen. Möbel müssen uns Jahrzehnte begleiten. Gute Möbel machen das Heim behaglicher. Gute Möbel schaffen eine größere Besitztreude. Gute Möbel sind in der Tat immer noch eine ausgereichnete Kapitalsanlage. Wer deshalb künftig Kaufwünsche haben wird(es werden nicht wenige sein), der soll nicht um zehn Mark feilschen, er soll darauf schen, daß er wirklich gute Möbel erstehen kann. Nur so wird jede spätere Enttäuschung vermieden, nur so wird jenen Fabriken, die sich um die Herstellung guter Möbel bemüben, die Möglichkeit zur Beschäftigung gegeben. Man braucht sich nur einmal umzusehen: Ein Heim, das wohlig und bebaglich eingerichtet ist, schafft dem Besitzer eine ganz andere Möglichkeit zum Entspannen, zum Ausruhen. Man soll sich in seinem Heim„heimisch“ fühlen, man darf nicht jene berüchtigtberühmte Zimmerangst bekommen, die immer wieder zum„Tapetenwechsel“ veranlaßt. Es muß unser Bestreben sein, alle erdenkliche Sorgfalt der Gestaltung der Wohnung zuzuwenden, nur so kann das Familienleben seine gewünsche Vertiefung erhalten, nur so wird man sich zu Hause am wohlsten fühlen. Sprechen Sie rubig mit jenen Geschäftsleuten, die sich Ihnen hier vorstellen. Lassen Sie sich von den Fachleuten beraten, sie versiehen von den Dingen schon etwas. Und gehen Sie immer von dem Grundsstz aus: Die gute Ware schafft eine größere Befriedigung. Dann werden Sie nicht in die Versuchung kommen, nur nach dem äußeren Schein zu urteilen, um billig, noch billiger zu kaufen. Dann werden Sie für Ihr Geld Erzeugnisse erhalten, auf der Sie stolz sein können. Emil Vofz Betten in bekannt guten Qualitäten Betten-Reinigung nach dem neuesten Verfahren Heinr. Hirz Bielefeld, Obernstraße 35 ... und dann die Hauplsache! Für Ihre Betten sollten Sie nur die bewährte„Garantisma-Matratze“ kaufen.„Garantisma“ kann sich nicht einliegen und bleibt immer weich; es ist die beste Matratze für ihre Gesundheit... und doch nicht teurer! Alleinige Hersteller: Schultz& Steinmetz ölnenst. Die Spezialisten für zuverlössige Polstermöbel Führendes Haus in Porzellan, Glas, Steingut, Haus- u. Küchengeräte, Herde, Oefen, Arndtstraße Waschmaschinen Teppiche-Tapeten- Linoleum finden auch Sie in größter Auswahl bei Papenmarkt 19, Telefon 371 Kein gemütliches Heim.. ohne schöne Fenstersorbänge Teppiche Läuferstoffe Decken aller Art und Polstermöbel Alles dieses kaufen Sie in reichhaltiger und geschmackvoller Auswahl am gönstigsten beim Fachmann Gardinen- und Teppichhaus Wanas Pdähller Ecke Kalser- u. Heeper Str., Ruf 3169 Günstige Keufgelegenheit in Patent-Reiles Wohen Sie Nonr aten! Dann kommt es auf jede Mark an, die Sie ausgeben. Besondere preiswerte und geechmackvolle Lampen, Waschtieche, Gasherde und elektrieche Geräte kaufen Sie mit Ehestandsbelhilfe bei uns. Fachgeschäft Sadler Oberntorwall 23c, direkt am Jahnplatz Für Brautleute! Das gute undpreiswerte Bett Betten- Reinigung Im Beisein der Kundschaft zu jeder Tageszelt Heinr. Moormann Meller Straße 16:: Fernsprecher 266 eten Herde u. Oefen Juno-Gasherde Führend in Qualität Unerreicht im sparsamen Verbrauch und preiswert Aug. Petring Sadowastraße 34- Telefon 4386 Das Keien zldelt En raiien! Denn das Reich gibt den jungen Paaren ein zinsloses Ehestandsdarlehen bis zu 1000.— Mark. Die Aussteuertrage ist bald gelöst, eine Riesenauswahl moderner, gediegener Möbel, die altbewährten, guten Betten finden Sie besonders preiswert im Gegr. 1897 Spezialhaus F. Mertens Jahnplatz Auscaut uhnr Ghestste beihlfen wird im Geschäft unverbindlich ertellt Sonnabend, 8. Juli 1933 G S T Beilage der Westfälischen Neuesten Nachrichten Nr. 157 Viertes Blatt Das„Geidche Rau ven-Vleiereid60-Kilometer-Mannschafts- und spannende Vorrennen Startschuß: Fritz Brünske Heute — Ssiontlerungslamt Start ab 20.30 Uhr Heute, Sonnabend, 20,30 Uhr, beginnt der Start zu der vom Motorrad=Klub Bieleseld veranstalteten großen Nacht=Orientierungsfahrt für Motorräder mit und ohne Beiwagen. Meldungen können noch bis 20.30 Uhr abgegeben werden. Die Startliste liegt zur Einzeichnung im Motorradhaus Hermann Schneider(Heeper Straße) aus. Jeder Fahrtteilnehmer erhält dort auch die genauen Durchführungsbestimmungen ausgehändigt. Boxkampfabend in Herford Revanchetreisen des DSC. Herford mit dem BC. Oeynhausen Am Sonnabend abend veranstaltet der Deutsche Sport=Club Herford im Saal des Deutschen Heims einen Boxkampfabend gegen seinen alten Widersacher, den BC. Oeynhausen. Obwohl der Herforder Boxsport schon über sehr gute Kräfte verfügt hat, ist ihm bislang noch nie ein Sieg über den BC. Oeynhausen gelungen. In beiden Mannschaften tauchen neue Gesichter auf. Bei den Herfordern vermißt man Namen, wie Anders, Meier und Prasuhn, beim BC. Oeynhausen fehlt in Stellbrink eine der Hauptstützen. Dadurch scheint es wie schon so oft wieder einmal ein Unentschieden zwischen den beiden Lokalnachbarn zu geben. eg. Wimbledon Die erste Entscheidung I. Herreneinzel Bei den Wimbledon=Tennismeisterschaften siel am Freitag die erste Entscheidung im Herreneinzel. Der Australier Crawford schlug Vines:6, 11:9, :2,:6,:4 und wurde damit inoffizieller Weltmeister. Einen schönen Erfolg hatten Hilde Krahwinkel=von Cramm, die über GodfreyKingsley mit:3,:6 in die Schlußrunde des Gemischten Doppels kamen, in der sie auf HeeleyFarquharson treffen. Eine deutsche Niederlage gab es im Herrendoppel, wo die Japaner RunoiSatoh das deutsche Paar von Cramm=Nourney :5,:6,:4,:1 ausschalteten. Morgen, um 15 Uhr, steigt ein weiterer Renntag auf der Bieleselder„Zugvogelbahn". Nach dem glänzenden Verlauf des letzten, der schöne Kämpfe auf der ganzen Linie brachte, dürfte das Interesse der Radsport=Anhänger für die morgige Veranstaltung wieder sehr rege sein. Die Verpflichtung der Fahrer rechtfertigt denn auch hohe Erwartungen; die Rennfahrer werden zudem gemerkt haben, daß der Besuch stark von ihren Leistungen abhängt und werden sich hoffentlich weiterhin darnach einstellen. Der Bahnleitung muß man das Zugeständnis machen, daß sie trotz der immerhin beschränkten Möglichkeiten bei Bahnrennen alles versucht, durch Neuerungen das Stammpublikum stets wieder zu fesseln und weitere Anhänger zu gewinnen. Besonders ist es die vorzügliche Reklame, die ihre Aufgabe, Interesse zu erwecken, immer gut erfüllt. Bezeichnend ist dafür folgendes Vorkommnis: Als letzthin die Plakate das„Kriterium der Asse“ kündeten, traf man einige aufmerksam Lesende vor den Dürkopp=Werken. Ein„ganz Naiver“, der vom Kartenspiel wohl ein wenig mehr verstand als vom Radsport, fragte im Angesicht der Spielkarten einen Rennbahn=Erfahrenen, ob die Fahrer auf der„Zugvogelbahn“ denn Karten spielen?„Jawohl“, hat die Antwort des Witzboldes gelautet, zunächst einen„Bierlachs“ und dann spielen alle Fahrer„Point“!— Muß man, um solch irreführende Auskunft zu verhüten, darauf hinweisen, daß auch das„Bielefelder Goldene Rad“ kein goldenes Fahrrad, sondern nur ein schlichter, gold bronzierter Siegerkranz und das„silberne Rad“ gleicher Art ist? In den das 60=Kilometer=Mannschaftsrennen umrahmenden Rennen gibt es erstmalig ein Stafetten=Fahren. Ob die zu begrüßende Neuerung einschlägt, muß man abwarten. Im Gesamt darf man einen sehr guten Renntag erwarten. Aus dem reichhaltigen Programm: Das Hauptfahren um das silberne Rad wird von 16 Sprintern bestritten. Aus den vier Vorläufen sollten sich Cronjäger, Wengler, Grothues, v. d. Ahe, Schneider, Langhoff, Fischer und Heyen für die Zwischenläufe qualifizieren. Die vier dritten bestreiten den Hoffnungslauf und der Sieger kommt mit in die Zwischenläufe. Der jeweils Erfolgreiche dieser drei Läufe und der schnellste Zweite bestreiten den Endlauf Schneider Grothues und Cronjäger sollten darin vertreten sein. Die blaue Dürkopp=Armbinde verteidigt Hinnendahl gegen Krinke und Pawelzik. Ob erfolgreich? Bei Krinkes früherer Form müßte man die Frage verneinen; so ist das Rennen offen. Das Stafettenfahren ist eine Angelegenheit von zwei Mannschaften zu je fünf Fahrern. Mannschaft I mit Otto, Bültmann, Ketels, Schröder und Diekmann sollte gegen Mannschaft ll mit Schehbaum, Heinichen, Siebrasse, Kleinebekel und Bokermann die besseren Aussichten haben. Der Jugend=Bahnpreis 1933 wird mit einem Punktefahren über 15 Runden fortgesetzt. E. Klemme ist natürlich wieder Favorit; seine Führung mit 16 Mehrpunkten kann zudem nicht mehr gefährdet werden.— Anschließend gibt es noch ein Ausscheidunigsfahren, bei dem es hoffentlich klappt. Im silbernen Kranz, einem Vorgaberennen versuchen sich die Nichtbeteiligten und Unplacierten der Vorrennen. Es geht über drei Runden und gibt Vorgaben bis zu 160 Metern. Das„Goldene Rad von Bieleseld“ Mannschaftsfahren über 60 Kilometer. Es starten 18 Paare und zwar: Hinnendahl=Otto und Zölfel=Ketels(Bielefeld), KrinkeHarbaum(Gütersloh), Bültmann=Wilde (Bielefeld=Gladbeck), Langhoff=Figay(Bielefeld=Dortmund), Garbe=Biermann und Griegel=Lippold(Lünen), NeudörferBorkenstein(Castrop=Rauxel), HeyenKottenstedte und Grotthues=Stüwe (Münster), Cronjäger=Fischer(Bremen), Wengler=Schneider(Bielefeld=Dortmund) und Schmidt= v. d. Ahe(Dortmund).— Diese Zusammenstellung darf man als besonders glücklich ansehen. Im Gesamt ist das Feld ziemlich ausgeglichen, und das war noch immer die beste Garantie für den Kampfreichen Verlauf eines Rennens. Den Startschuß zum„Goldenen Rad“ gibt Fritz Brünske vom Bielefelder Stadttheater ab. Wie es enden kann: Hinnendahl=Otto, Zölfel=Ketels und KrinkeHarbaum sind noch die am wenigsten Aussichtsreichen. Teilweise warteten sie schon mit angenehmen Ueberraschungen auf, die man dieser oder jener der genannten Mannschaften auch für morgen zutrauen darf.— Bültmann=Wilde haben vor kurzem auf fremden Bahnen gute Erfolge erzielt; hoffentlich zeigen sie auch in Bielefeld etwas.— Weitere Mannschaften des Mittelfeldes sind: Langhoff=Figay, trotz der Schnelligkeit des Bielefelders, Neudörfer=Borkenstein, Grotthues=Stüwe, HeyenTour de France Die 10. Etappe im Zeichen der Elnzelfahrer Die deutsche Tour de France=Mannschaft ist auf vier Fahrer zusammengeschmolzen. Auf der 10. Etappe Digne=Nizza über 156 km schied der nach Stöpel im Gesamtklassement beste unserer Fahrer, der Berliner Hermann Buse, aus. Buse erreichte nach Defekten und einem bösen Sturz nicht mehr rechtzeitig die Zielkontrolle. Im übrigen stand diese Etappe im Zeichen der Einzelfahrer. Cornez und Fayolle fuhren mit einer Zeit von:32:30 gegen ihre Verfolger einen Vorsprung von fast 22 Minuten heraus. Als zweite Gruppe landeten Pastorelli, Bula und Trueba in:47:42 knapp vor Lapebie, während die etwa 40 Mann starke Hauptgruppe, in der sich auch Thierbach, Geyer und Stöpel befanden, erst in:54:57 eintraf. Gesamtklassement: 1. Lemaire 68:09:31; 2. Guerra 68:09:52; 3. Speicher 68:12:27; 4. Archamband 68:13:18; 5. Martano(Erster Einzelfahrer) 68:16:58; 6. Stöpel 68:27:15; 13. Geyer 68:43:01; 19. Thierbach 69:03:31 Stunden. Lünderklassement: 1. Frankreich 205:03:25; 2. Belgien 205:27:43; 3. Deutschland 206:13:47; 4. Italien 207:10:12; 5. Schweiz 207:28:43 Stunden. Kottenstedte, Griegel=Lippold. Zwischen diesen sollte sich ein harter Kampf um die günstige Placierung entspinnen, während die folgenden vier Mannschaften den Sieg und die ersten Plätze unter sich ausmachen dürften. Hält man da zu CronjägerFischer, Garbe=Biermann, Wengler=Schneider oder Schmidt=v. d. Ahe?— Der neue Start der Bremer ist besonders zu begrüßen. Beim vorigen Renntag hatten sie Pech; einer der vorderen Plätze müßte ihnen morgen gehören!— Die Lünener sind hier wegen ihres Kämpfens auf Biegen oder Brechen sehr beliebt. Zu Garbes Stärke ist letzthin Biermanns Schnelligkeit gekommen; damit müßten sie für einen baldigen Sieg reif sein.— Wengler=Schneider und Schmidtv. d. Ahe blieben noch über. Ehrlich und fair mögen die fast gleichwertigen Mannschaften kämpfen! Beiden kann der Sieg gelingen; ob die Unverwüstlichkeit der Sieger im„Kriterium der Asse“ jedoch nicht abermals zugunsten von Schmidt= v. d. Ahe entscheidet? Unvorherzusehende Umstände können grundlegende Aenderungen unserer Vorschau erwirken. Bei bestem Wollen der Fahrer wird das„Goldene Rad von Bielefeld“ jedoch eine gelungene Veranstaltung werden! 2. * Wie wir soeben erfahren, wird für das Mannschaftsrennen infolge eotl. Startverbots von GarbeBiermann wahrscheinlich eine Umstellung notwendig. Kleine Notizen 1600 Nennungen wurden für das Aachener Reitturnier vom 22. bis 80. Juli abgegeben. Ein Meldeergebnis, das um 300 Nennungen höher ist als im Vorjahre. * Die 2000=km=Fahrt durch Deutschland hat bisher nicht weniger als 307 Nennungen gefunden, der beste Beweis dafür, welch großes Erfinder— Vorwürtestrebende übel nacht zum Hetentum! Kostenlose Aufklärung sofort fordern von F. Erdmena& Co., Berlin SW 11 Teohnikum Lemgo I.., eeric Se ne gichule s Kauschel.— ####aschlsen-, Auto-, Bröckenbau- Eichtoissha.-Beviebstsche. Hestpen- Tietber: Elseabstonbes: Aschnehtn Koppel und Schulterriemen Abzeichen Leder-Remmert, Behrenberg 22 KTN Besonderer Gelegenhells Kauf! .2Liter Opel-ZweiSitzer- Kabrioleit. fabrikneu, weit unter Listenpreis abzugeben. Albert Fislake Blelsfeld, Telefon 1323 Anker=Registrierkasse mit Quittungsdrucker, nur wenige Monate gebraucht und von neuer kaum zu unterscheiden. Da aus Konkursmasse, geg. Höchstgebot verkäuflich. Zu besichtigen Scharnhorststraße 7, bei Rissel. Semler, Konkursverwalter. Plüschsofas v. 65 RM. an, Chaiselon= gues v. 29 RM. an, Matratz. aufpolst ern v. 8 RM. an, Sofas v. 10 RM. an. ollorn Rorn Wder Lolster- Norn, Weue Ecke Obernstraße. 1 DRW.=LimousinenCabriolet, 800 ccm, 22 PS, viersitzig, in gutem Zustande, billig zu verkaufen. Stoewer=Werkstatt, Gütersloher Straße 50. Gute Existenz. Kuranstalt, unabhängig von d. Wirtschaftslage, mit tägl, Bareinnahmen, gut beschäft., günstig abzugeben. Spezielle Vorkenntn. nicht nötig. Einarbeitung erfolgt. Personal kann übernommen werden. Erforderl. Barmittel 8 bis 4000 M. Angebote unt. O. 6985 an Schellers Ann.=Expedition, Bremen. S Selleer beh We LEF WU cen e e ME Achtung! Eis! Wir empfehlen für die warme Jahreszeit unser aus keimfreiem Leitungswasser hergestelltes Kunstels für Private und Großabnehmer zu den billigsten Tagespreisen. Großabnehmer Vorzugspreise! Freie Fleischer- Innung Blelefeld Schlachthof, Telefon 2813 Cim das Hautpflegemittel mit Tiefenwirkung glättet und verjüngt unreine, gerötete Haut. Georg Obenhaus Ruf 4136 deebenstraße 60 Bau- und Möbeltischlerei* Sargmagazin Uebernahme sämtlicher Beerdigungs- Angelegenheiten, sowie Ueberführungen von und nach auswärts mit Leichentransportaute. Nehmen Sie bei Ihren Einkäuten Bezuz auf die Inserate der Westfälischen Neuesten Nachr. U Obergelaufen. Das gibt häßliche Verkrustungen. und obendrein verstopfen sich die Gasöffnungen! Hier will das wundervolle## helfen. Alles wird in einer heißen Lösung im Handumdrehen piksauber. Die Offnungen sind vom Schmier befreit und alle Flämmchen brennen wieder voll 8 K Oberall, wo Fett und Schmuts entstanden ist, wirkt eine heiße -Lösung wahre Wunden. WA Wras M Interesse in Motorsportkreisen dieser großen Fahrt entgegengebracht wird.— Ein Rekordmeldeergebnis hat auch der Große Bergpreis von Deutschland um den ADAC=Bergrekord am 16. Juli in Freiburg gesunden. 181 Bewerber haben sich hier die Teilnahmeberechtigung gesichert. * Ministerpräsident Göring stattete in Begleitung von Staatssekretär Grauert dem preußischen Hauptgestüt Graditz einen Besuch ab und ließ sich durch Oberlandstallmeister Rau das Material und die Gestütseinrichtungen zeigen. Zum Deutschen Turnfest in Stuttgart vom 22. bis 31. Juli ist jetzt eine weitere Turnriege aus Amerika eingetrossen. Nach dem La Plata=Gau sind in Hamburg die Vertreter des Deutschen Turnvereins Mexiko gelandet. * Schnelle Zeiten wurden am Freitag beim offiziellen Training zum Großen Motorradpreis von Deutschland gefahren. Inofsiziell wurden Durchschnittszeiten von 180 St./km und darüber gestoppt, wobei besonders die neuen BMWMaschinen von Henne und Wiese, sowie die teilnehmenden Engländer angenehm aufsielen. Jetzt noch Gau- und Bezirksklasse im Kampf Nachdem in der Meisterklasse am letzten Sonntag die Spiele durch die Endkämpse um die Westsalenmeisterschaft in Gütersloh beendet worden sind, stehen noch die restlichen Spiele der Gau= und Bezirksklasse, nach der neuen Einteilung der Bezirksund Kreisklasse, aus und damit auch die Meisterschaften. Auf dem Platz der Turngemeinde und in Jöllendeck kämpft morgen die Bezirksklasse der Turner, weiter in Gütersloh die Gruppe F. Die Turnerinnen spielen morgen in Ennigloh, Herford und Gütersloh. Weiter sind in dieser Klasse noch viele restliche Spiele von den vergangenen Sonntagen auszutragen, die durch die Meisterschaftskämpfe oder durch schlechte Witterung verschoben worden sind. Die Kreis=, früher Bezirksklasse, erledigt weitere Punktespiele in Senne II und in Altenhagen. DT.-Schwimmfest im Waldbad Senne 1 Nachdem das Bezirks= oder jetzt Kreisturnfest des Südkreises des Minden=Ravensberger Bezirks am letzten Sonntag im Juli in Ummeln einen solch glänzenden Verlauf genommen hat, wollen die Schwimmer und Schwimmerinnen dieses Bezirks nicht zurückstehen. Morgen werden im Waldbad Senne die Meisterschaften in allen Schwimmarten, Staffeln und Sprüngen ausgetragen. Die Meldungen liegen zahlreich vor. Da die Schwimmerschaft hier im Kreis durch hervorragende Kräfte bedeutend verstärkt ist, ist erstklassiger Schwimmsport zu erwarten. Ein Besuch dürfte sich auf alle Fälle lohnen, zumal das Wetter hierzu besonders einlädt. Bielefelder fahren nach Stuttgart Stuttgart naht! Der Sonderzug fährt am Dienstag, den 25. d.., 21.10 Uhr, ab Bielefeld und ist bereits am andern Morgen, um.45 Uhr, in Stutta4. Der Zug geht über Herford, wo die Mindener usw. einsteigen, weiter nach Lage, wo die Lipper hinzukommen, über Altenbeken, Kassel, Frankfurt nach Stuttgart. Man ist schon eifrig bei der Kartenausgabe. Die Wettkämpfer rüsten, um siegreich heimzukehren. Die meisten Teilnehmer fahren im Sonderzug hin und benutzen für die Rückfahrt Einzelfahrkarten.=Züge und Schnellzüge können nach Zahlung des Zuschlages benutzt werden. P. Kreis-Schwimmeisterschaften der DT. In Senne I Am Sonntag, den 9. Juli, ab 14 Uhr, finden in dem herrlich gelegenen Waldbad Senne I(20 Minuten vom Sennefriedhof) die Kreismeisterschaften des Südkreises im Minden=Ravensberger Turnbezirk statt. Die Schwimm=Wettkämpfe werden nach der Schwimmordnung 1931 ausgetragen. Die Leitung der Kreis=Schwimmeisterschaften liegt in den bewährten Händen des Kreisschwimmwartes Kraschewsky(Bieleseld). Der Tv. Senne I hat keine Mühe gescheut und die Vorbereitungen auf das beste getroffen, so daß für eine reibungslose lose Abwicklung der Wettkämpfe Sorge getragen ist. Das Programm ist sehr reichhaltig und zeigt 19 verschiedene Ausschreibungen an. Da die Meldungen über Erwarten zahlreich eingegangen sind, werden spannende Kämpfe um den Sieg entbrennen. Besonderes Interesse bringt man den Staffeln der Turner und Turnerinnen entgegen, sowie auch den Sprüngen, wo sich hauptsächliche die Bielefelder Turngemeinde, der Gadderbaumer Turnverein und die Schildescher Turngemeinde den Rang streitig machen werden. Es ist auch nicht ausgeschlossen, daß hier Ueberraschungen eintreten, da gerade in letzter Zeit einige Landvereine des Südkreises im Minden=Ravensberger Bezirk hervorragenden Zuwachs an Schwimmern erhalten haben. Die Kämpfe selbst werden erst entscheiden müssen, ob die Verstärkung wirklich so groß ist wie es scheint. Die Bielefelder Vereine müssen jedenfalls auf der Hut sein, um nicht ins Hintertressen zu geraten. Bei dem Rückenschwimmen der Turner erwarten wir Tubbesting(vom Gadderbaumer Turnverein) vorne. Beim Brustschwimmen der Turner hat Römer(von Schildesche) die größten Aussichten. Jäger(von der Bielefelder Turngemeinde) und Boßmerbäumer(von Schildesche) werden bestimmt auf das Tempo drücken und Erstgenannten den Sieg nicht leicht machen. Beim Springen der Turnerinnen wird sich Frl. Kaupmann(...) strecken müssen, um Frl. Nucklis(vom Turn und Sport 1890) abzuschütteln. Bei den Turnern wird im Springen Borsdorf(von der...) wohl der Sieger sein. Aber, wie gesagt, durch den Zuwachs sind Ueberraschungen nicht ausgeschlossen. Ist das Wetter am Sonntag gut, dann werden im Waldbad Senne I ein Massenbetrieb und spannende Kämpfe zu erwarten sein. P. Nandbah Eine sommerliche nat-Künle Sportbetrachtung Mit dem 16. Juni brach für alle WSV.=Handballer die Sommerpause mit ihrem Wettspielverbot an. Keine Mannschaft darf seit diesem Tage bis zum 8. August 1933 ein Spiel gegen irgendeine andere Elf durchführen, einerlei, ob diese aus dem WSV. oder DT.=Lager kommt. Der BfL. Münster, der unlängst trotz des strikten Spielverbotes einen Kampf gegen die Münsteraner Studenten riskierte, durfte dafür zwanzig Reichsmark auf den Verbandsisch legen. Und doch wird noch gespielt Ein reines Wettspiel allerdings wird hier und da nur von Turnermannschaften geliefert. So schlug der Tv. Künsebeck beim einjährigen Stiftungsfeste der Turngemeinde Hörste die Polizei aus Münster hoch mit 12:6. Im übrigen geht es aber auch bei den Turnern schon mit Rücksicht auf die Vorbereitungen für das Deutsche Turnfest in Sinttgart im HandballSpierbetrieb ziemlich ruhig zu. Was machen die WsV.=Handballer während der Sommerpause? Nach einigen Tagen ausgiebiger Ruhe, die auch wirklich nötig war(wurde doch zuletzt beinahe an jedem Wochentage ein Wettspiel durchgeführt), haben sich die Handballer im sommerlichen Uebungsbetrieb nun endlich gefunden. An den Wochentagen wird zu den festgesetzten Stunden auf vereinseigenen oder städtischen Plätzen gelaufen, gesprungen und natürlich auch etwas Handball gespielt Der Sonntag gehört vorwiegend irgendeiner Veranstaltung draußen im Freien, wenn es das Wetter erlaubt, auch in einer Badeanstalt. Jeder Verein sucht während der Sommerpause seine Mitglieder nicht ganz aus den Augen zu verlieren und sorzt darum neben dem Besuch der leichtathletischen Veranstaltungen für ausreichende Beschäftigung seiner Leute, sofern das nicht bei vielen schon die Wehrverbände übernommen haben. So haben die Arminen und auch die rotweißen Ortsbrüder für morgen wieder etwas für ihre Handballer auf dem Programm stehen. Die weitaus größte Arbeit während der Sommersperre haben jedoch die Schiedsrichter zu leisten, die in der Wettspielruhe bemüht sein müssen, ihr Können zu festigen und neue Leute als Pseisenmänner auf den Platz zu bringen. Besonders in diesem Jahre haben die Handball=Schiedsrichter=Vereinigungen tüchtig zu tun. Gilt es doch, die vielen Neulinge mit dem Regetwerk der DSB. vertraut zu machen und im übrigen für den Beginn der neuen Spielzeit wieder zu rüsten. Schiedsrichter=Belehrungsspiele zwischen wahllos zusammengestellten Mannschaften, die sich immer gern zur Verfügung stellen, bieten Lehrstoff für Anwärter und selbst für„ältere Register“ genug. Die Bielefelder Pfeisenleute hatten bereits vor acht Tagen ein Belehrungsspiel, ein weiteres folgt heute abend auf dem Borussiaplatz. Störenfriede sind da selbstverständlich nicht willkommen, und wer sich so ein Belehrungsspiel ansieht, der soll so liebenswürdig sein und den Mund halten, weil die richtige„Belehrung" des amtierenden Mannes immer erst nach dem Spiel in der Sitzung der Schiedsrichter erfolgt.— Auch in Minden hat man schon ein Belehrungsspiel durchgeführt, wobei die Hindenburger gegen eine Auswahlelf des Gaues Minden=Herford antraten. Els Einzelkönner unterlagen da haushoch gegen eine eingespielte Soldatenels. Zwei Schiedsrichter waren tätig, angeblich soll einer nicht zufriedengestellt haben. Na, diese Werturteile mag man sich für die Spielserie selbst aufsparen, zurzeit sind sie nicht angebracht. Man soll fleißig üben, für Ausgleichstraining sorgen, im übrigen aber nicht vergessen, daß schließlich auch mal etwas„Ruhe“ nicht schaden kann. Dafür ist ja die Sommerpause zwangsweise geschaffen. W. Graf von Rosen* Schwedens bester Turnierreiter Oberleutnant Graf von Rosen, der häusig auf deutschen Turnieren Gastspiele gab, ist tödlich verunglückt. Bei einem Flugzeugabsturz fand er den Tod. Der Pilot konnte sich durch Absprung retten. * Ergebnisse Mitgeteilt von der Wettannahme des Ravensberger Rennvereins e. V. Rennen in Bad Harzburg am 7. Juli 1. Rennen: 1. Fiole 40/10, 2. Aktion 10, 3. Grassittich 10. 2. Rennen: 1. Neuplatin 16/12, 2. Zarentochter 14, 3. Mamita—. 3. Rennen: 1. Fra Diavolo 88/21, 2. Lachteusel 21, 3. Immermein 43. 4. Rennen: 1. Freihafen 20/—, 2. Khedive—. 8. Frischling—. 5. Rennen: 1. Lampos' Sohn 17/12, 2. Ginsterblüte 15, 3. Oukel Karl—. 6. Rennen: 1. Ostfranke 16/12, 2. Asta 20, 3. Bitburg 15. 7. Rennen: 1. Laudandus 106/15, 2. Sintflut 14, 3. Schönau 14, 4. Vergißmeinnicht 14. Gauoffenes Schwimmfest in Lübbecke Flugsport Gegelflieger Kronfeld fliegt in Frankreich 100 km Der österreichische Segelflieger Kronfeld hat einen Segelflug von 100 km von St. Quentin nach Rompi=Jeumont vollbracht. Es ist dies die größte Entfernung, die über französischem Boden jemals von einem Segelflugzeug zurückgelegt worden ist. Englische Athletik-Meisterschaften Jonath und Küsters gewinnen ihre Vorläufe Das dritte große Sportereignis Englands, die internationalen Leichtathletik=Meisterschaften, wurden am Freitag zum ersten Male im neuen White City=Stadion in London begonnen. Das Wetter war recht warm, doch machte sich ein heftiger Wind störend bemerkbar. Die Kämpfe wurden eingeleitet mit den 220=Pards=Vorläufen. Der deutsche Doppelmeister Arthur Jonath(Tus. Bochum) gewann seinen Vorlauf sicher in 22,4 Sek. Auch der Kreseinen Küsters war im vierten Vorlauf in 22,9 Sek. siegreich. Sein Vereinskamerad Haffmann belegte im zweiten Vorlauf dagegen nur den vierten Platz und schied damit aus. Die übrigen Vorläufe sahen den englischen Verteidiger Reid in 22,5 Sek., Bowen(England) in 23,0 Sek. und den Holländer Berger in 22,5 Sek. als Sieger. In den Vorläufen des 140=Pards=Hürdenlauses waren Lord Burgley in 57,0 Sek., Brown(England) in 58,2 Sek. und der italienische Meister Facelli in 56,6 Sek. erfolgreich. Rund um den Brocken lsenburg am Harz, der Luftkurort am Fuße des Brockens, veranstaltet am morgigen Sonntag, den 9. Juli, durch die Sportvereinigung 1932 abermals den traditionellen 7. Nationalen 20- km= Brockenlauf, verbunden mit einem 6- km Illetallauf und 25- km=ErbprinzBotho=Gepäckmarsch. Aus allen Gauen Deutschlands sind bereits recht zahlreiche Meldungen eingegangen, so daß die Gewißheit besteht, daß diese Veranstaltung, die eine einzigartige sportliche Leistungsprüfung darstellt, sich in weitesten Sportkreisen Eingang verschafft hat, denn fast die gesamten bisherigen Teilnehmer haben ihre Zusage wieder erteilt. fe. Was gibt es sonst noch? Im Fußball wird um den Hitler=Pokal bereits die zweite Runde mit folgenden vier Spielen ausgetragen: Brandenburg— Pommern(schon am Sonnabend) in Berlin, Sachsen Thüringen— Mittelrhein in Halle, Niederrhein— Nordhessen in Essen und Freistaat Sachsen— Bayern in Chemnitz. Handball erfolgt dagegen am Sonntag erst der Aufmarsch der 16 Städtemannschaften zum zweiten Wettbewerb für die gute Sache. Der Spielplan lautet: Mannheim— Stuttgart, Darmstadt— Kassel, Leipzig— Nürnberg Kürth, Magdeburg— Hannover, Breslau— Berlin, Wuppertal— Berlin, Hagen— Hamburg und Königsberg— Danzig. In der Leichtathletik bringen bereits der süddeutsche und der südostdeutsche Verband in Stuttgart und Breslau ihre Meisterschaften zur Entscheidung. Der SC. Mara= thon=Neukölln richtet die 25=Kilometer=Meisterschaft der Brandenburgischen Turner aus, weiterhin seien genannt das SA.=Sportfest im Berliner Poststadion, die nationale Bahnveranstaltung in Luckenwalde und der Klubkampf Deutscher SC. Teutonia Berlin. Bereits am Sonnabend wurden in London die englischen Meisterschaften unter Teilnahme von Jonath, Borchmeyer und der Viererstaffel von Preußen Krefeld abgeschlossen. Im Tennis wurden die großartigen Kämpfe auf den klassischen Grasplätzen von Wimbledon schon am Sonnabend beendet. Das Ereignis in Berlin ist das neuerliche Gastspiel von Tilden mit seinem Landsmann Barnes im Länderkampf Deutschland—Amerika der Tennislehrer. Im Schwimmen wird mit großem Interesse der Ausgang des 7. Länderkampfes zwischen Deutschland und Frankreich in Paris erwartet. In Magdeburg findet das alljährliche Stromschwimmen„Quer durch Magdeburg“ statt. Auch die Berufsborer sind am Sonntag tätig und veranstalten am schönen Ostseestrande von Swinemünde einen Kampftag, bei dem das Treffen zwischen Witt und Sabottke im Mittelpunkt steht. Im Radsport ist Leipzig der Schauplatz des Amateurländerkampfes Deutschland—Dänemark. Die Dauerfahrer bewerben sich um den Preis der Stadt Leipzig. Krewer vertritt die deutschen Farben in Paris. Frankfurt am Main führt in gewohnter glanzvoller Weise die Deutschen Meisterschaften im Saalsport durch. Von den Straßenrennen sind die Berliner Gaumeisterschaft über 100 Kilometer, im Mannschaftsfahren Auch in diesem Jahre veranstaltet der Schwimmverein Lübbecke sein traditionelles gauossenes Schwimmfest im Mittelland=Kanal. Der Erste Bielefelder Schwimmverein, der seit der ersten Veranstaltung anwesend war, wird auch am morgigen Sonntag vertreten sein. Vor gut drei Jahren hatte man den Versuch gemacht, ein Schwimmfest, offen für alle Gauvereine, in der kleinen Stadt Lübbecke aufzuziehen. Schon die erste Veranstaltung brachte vollen Erfolg. Das zweite und das dritte Fest brachten immer mehr Leute auf die Beine. Die Veranstaltung in Lübbecke ist für alle Gauvereine ein besonderes Ereignis geworden. Bis zum Meldeschluß hatten bis auf einige kleine Vereine alle anderen ihren Start zugesagt. Der Erste Bieleselder Schwimmverein belegt am morgigen Sonntag folgende Wettkämpfe: Herrenlagenstaffel 3X100 Meter in der Klasse lla und llb; Damenrückenschwimmen 100 Meter Klasse llb; Herrenbrustschwimmen 100 Meter Klasse lla und lld. In diesem Rennen werden in Klasse lIa Hans Zisgen und der Klasse llb Jakob, Tilsner, Steinbrink und Knappke an den Start gehen. Herrenjugend 100 Meter(Klasse III); Herrenkraulschwimmen 100 Meter Klasse IIa und Ilb; Herrenkunstspringen Klasse II, 6 Kürsprünge; Damenjugendkraulschwimmen 10 Meter(Klasse II); Herrenjugendbrustschwimmen 100 Meter(Klasse III); „Mädchenbruststaffel 4X50 Meter; Herrenrückenschwimmen 100 Meter(Klasse lla und llb und ein Damenkraulschwimmen 100 Meter(Klasse llb). Der Schildescher Schwimmverein wird auch für morgen dieder einige Schwimmer an den Start schicken. In dem talentierten, noch jugendlichen Schwimmer Jensen haben sie einen Mann, dem keine Gewinnchance abgesprochen werden kann. c. Schach Meisterschaft von Deutschland Die Kämpfe werden von Tag zu Tag schärfer. Die Bestimmung, daß von den 16 Teilnehmern nur fünf den Meistertitel behalten, zwingt alle zur besten Kraftentfaltung. Die 9. Runde verschob das Gesamtbild wenig, die Ergebnisse sind: Ahues ½— Bogoljubow ½; Koch 1— Brinkmann 0; Rödl ½— Carls ½; Weißgerber 1— Rellstab 0; Sämisch 0— Richter 1; von Holzhausen ½— Schories ½: Kieninger 1— Helling 0; Dr. Seitz 1 — Leonhardt 0. Von der 10. Runde hängen noch alle Partien, mit Ausnahme Koch— Ahues, die remis wurde. Das Treffen Bogoljubow— Rödl gestaltete sich zu einem wilden Handgemenge, bei dem Bogoljubow nach Abbruch besser steht. Diese Partie hat entscheidende Bedeutung. Stand nach der 10. Runde: Bogoljubow 7½ (1.); Rödl 6½(1.); Sämisch, Weißgerber 5½ (1.); Carls 5(1.); Koch 5; Richter, Kieninger, Helling 4½(1.); Rellstab 4(1.): Ahues 4; Dr. Seitz 3½(3.); von Holzhausen, Schories 3 (1.); Brinkmann 2½(1.); Leonhardt 1½ (1.). Hauptturnier Stand nach der 4. Runde, Gruppe I: Kroll 2½(1.): Cherubim 2(1.); Lange 1½(1.); Gottschalk, Seitz 1(1.); Schmidt 1.— Gruppe II: Böck, Rogmann 3; Gödde 2; Lücke, Peppmöller 1(1.): Kühne 1..14 und die 11.Etappe der Tour de France von Nizza nach Cannes über nur 128 Kilometer zu erwähnen. Im Motorsport hat die Berliner Avus am Sonntag mit dem Großen Motorradpreis von Deutschland wieder einen ihrer großen Tage. In Ilmenau wird das 11. Gabelbach=Rennen für Wagen und Räder ausgefahren, und in Spa ist der Große Wagenpreis von Belgien angesetzt. Im Rennsport finden Galopprennen in Grunewald, Bad Harzburg, Köln und Auteuil statt. Die Traber sind weiter in Hamburg=Farmsen und Gelsenkirchen tätig. Partie- und Partie Doppelindische H. Wagner C. Carls BaniadhrPeite. Probiemtei Schwarz: Sa8—16 47—46 L18—67 Weiß: 1. 42—44 2. Sg1—13 3. Lo1—g5 4. Sbi—42 Auf aXe folgt Saß 6. Sb3. SXc5. Beim letzten Zusammentressen der beiden Meister zog Wagner in derselben Stellung 5. e3. 5. 57—56 6. Lf1—e2 Le8—57 7.—0—0 8. 62—08 47—46 9. Ddi—at Weiß wollte vielleicht Set mit Laß beantworten, oder den Gegner zu Les veranlassen, damit das Feld eß für den Sbs verbaut ist. 9. D48—47 10. DaIX7 Sb8X47 11. 711—41 Hierauf kann Schwarz schon einen kleinen Vorteil erzielen. 11...... h7—h61 Damit verschafft sich der Bremer Meister den Vorteil der beiden Läufer gegen L und S. 12. Lg5-h4 86—85 13. Lh4—83 816—55 14. Le2—55 847—66 15. 32——4 ShöXg3 16. h2X83 718—48 17. L55—62 Dieses geschieht zur Vorbereitung von a5, was Nr. 37 Verteidigung sonst mit a6 und d5 beontwortet werden würde. 17. L57—06 Um nun auf a5 sofort b5 spielen zu können. 18. Le2—55 19. 34—25 20. L55-62 21. d4Xc5 22. 842—b8 23. Le2—43 Le6—57! 87—46 b6—55 d6Xc5 S16—64 SeiXc3 Nicht etwa TX43, oder SXI2 oder SXg3. 24. b2Xcs 65—04 25. Ld3Xc4 b5Xc4 26. 853—44 L57—64 Es ist klar, daß nunmehr wegen der offenen Linie Schwarz mit seinen beiden Läufern im Vorteil ist. 27. 813—42 Le4—43 28. 844—c6 T48—46 Diesen Zug hätte der Weiße wohl übersehen. Wenn Tes für Schwarz erzwungen gewesen wäre, war das weiße Spiel wohl noch zu halten gewesen. 29. Se6—44 Ta8—b8 30. 12—14 85—74 31. 842—51 758—52 32. S51—33 Nun droht TAIXds. 52. T46—45 33. 844—06 T45—c5 34. Se6—44 L43—e4 Nicht etwa TXa5; wegen SXe4. Weiß gibt auf, denn das Spiel ist nicht mehr zu halten. Schwarz kann an verschiedenen Stellen sofort entschei=winnen, auch TXg2 nebst denes Figurenmaterial ge= Th5 Matt drohen. Problem Nr. 26 R. Heynen Deutsche Schachzeitung 1933 Kontrollstellung: Weiß: Ke2. Des. Teb(8 Steine). Schwarz: Kd6, T57(2 Steine). Lösung der Aufgabe Nr. 11 Endspiel Weiß zieht und hält unentschieden. Turm verwandelt wird, so ist Weiß patt. 5. K53—22" 8g1—62 6. Kg2—f1 und das Spiel ist remis, da Weiß eine Figur gewinnt. 1. Ke6—15 e3—62 2. Kf5—74 e2—61D 3. TelXe1 LasXe 4. Kg4-hs—giS+ Wenn der Bauer in eine Dame oder einen Kadrennsann„Seidcher kau Sonnabend, 8. Juli 1933 Nr. 157 Fünftes Blatt Lon die Sonne. Von Bruno H. Bürgel „Die Sonne tönt nach alter Weise in Brudersphären Wettgesang, und ihre vorgeschrieb'ne Reise vollendet sie mit Donnergang.“ Goethe läßt in seiner grandiosen„Faust“= Dichtung den Erzengel Raphael diese merkwürdigen, uns zunächst geheimnisreich erscheinenden Worte sprechen. Sie haben schon so manchen stutzig gemacht, und zuweilen wird der Astronom gefragt, ob denn die mächtige Weltleuchte da droben bei ihrem Fluge durch die Sternenräume wirklich töne und donnere: „Das müßten wir doch hören?“ Zunächst: Der Weise von Weimar dachte bei dieser Aeußerung an die„Musik der Sphären“, von der die alten Griechen zu singen und zu sagen wußten. Die Sphärenmusik, das war jene dem sterblichen Menschen nicht vernehmbare, nur die Götter erfreuende harmonische Weise, mit der die Gestirne ihre Bahnen durchwandern sollten. Die ewige Harmonie de. Himmels und die der Töne verschmolzen hier zu einer die Gesetzmäßigkeit im großen Natu chehen betonenden Weltauffassung, die den T ern Griechenlands zu jener Zeit Bedürfnis war. Was für ein erhabener Gedanke, diese Vorstellung, daß von der göttlichen Sonne, die alles Leben, alle Freude auf Erden erst ermöglicht, ein wunderreiches Singen ausgehe, und daß— in verschieden hohen Tonlagen einstimmend— die Wandelsterne, die die Sonne umkreisen, melodisch dieses hohe Lied begleiten. Nur die heitere Welt Griechenlands konnte ein so liebenswürdiges Weltbild prägen, von dem wir so schrecklich sachliche Menschen des Maschinenzeitalters und der Weltkrisen so weit entfernt sind wie der Sirius von der Erde.— Aber ob die Sonne wohl wirklich tönt? Wer vermag sich eine Vorstellung von diesem urgewaltigen Ding zu machen, das wir Sonne nennen? Von diesem Stern, in den man fünfviertel Millionen Erdkugeln hineinschütten könnte, in dessen Innerem, bei einer Temperatur, die vielle Millionen Grade beträgt, die kleinsten Bausteine der Materie einen rasenden Tanz aufführen, der eben diese hohe Temperatur und die Strahlung der Sonne bedingt. Die Erde erhält ja nur einen ganz winzigen Bruchteil dieser Sonnenstrahlung, etwa den 2730millionsten Teil, und doch treibt er in der Erdnatur alle Räder, im Grashalm wie im Niagarafall. Sich vorzustellen, daß diese Sonne tagtäglich 350000 Millionen Tonnen ihrer Materie in das Weltall hinausschleudert und dabei mit der dreihundertfachen Geschwindigkeit einer Granate durch das Weltall rast, mitten im Gewimmel anderer Sonnenschwärme! Sollten alle diese Kraftäußerungen sich lautlos vollziehen? Zuweilen brechen aus dem glühenden Ball ungeheure Fontänen von Wasserstoffgas hervor.„Protuberanzen“ nennen wir sie. Hunderttausende von Kilometern werden sie mitunter emporgeblasen, und die Massen erreichen dabei Geschwindigkeiten von fünfzig Kiloemeter in der Sekunde. Sollte das alles lautlos vor sich gehen? Vollendet die Sonne wirklich ihre vorgeschriebene Reise „mit Donnergang“, wie Goethe sagt? Müßten wir das nicht hören? Zunächst wäre zu sagen, daß wir Geräusche auf der Sonne nicht hören können, weil sie im luftleeren Weltenraum schwebt, weil kein Mittel da ist, das den Schall von der Sonne bis zu uns trägt. Aber selbst dann würden wir die Sonne nicht donnern hören, denn ein Geräusch, das seit Urwelttagen immer und ständig um uns ist, uns von der Stunde der Geburt bis zur Stunde des Todes begleitet, wird unhörbar. Stände die Sonne einen Augenblick still, hörte sie einen Augenblick auf zu „donnern“, dann würden wir plötzlich erschrecken über eine Veränderung in der Welt, über eine zuvor nicht gekannte Stille, und erst dann würden wir wissen, daß bisher ein ungeheures Brausen um uns war, das von der Sonne ausging. Wer denkt hier nicht an den Müller, der so an das Rauschen, seiner Mühle gewöhnt ist, daß er es nicht mehr hört, daß er dabei tief und fest schläft und erst wach wird, wenn die Mühle zum Stillstand gekommen ist, wenn eine ungewohnte Stille, eine ungewohnte Veränderung eines normalen Zustandes von den Nerven erfaßt und zum Bewußtsein gebracht wird? Wir sehen, daß es Dinge, Geschehnisse in der Welt geben kann, die uns eben deswegen völlig unbekannt bleiben, weil sie immer vorhanden sind und uns infolgedessen nicht zum Bewußtsein kommen. Daß sich die Erdkugel, auf der wir leben, mit großer Geschwindigkeit um ihre Achse dreht, davon spüren wir nicht das geringste. Es wird uns erst dadurch bekannt, daß wir Sonne, Mond und Sterne aufund untergehen sehen, was eben, wie wir heute wissen, eine Folge der Drehung der Erde um ihre Achse ist. Wir begreisen es durchaus, daß die Menschen früherer Jahrtausende gar nicht auf diesen Gedanken kamen und des Glaubens waren, die Erde ruhe und die Sterne wanNachdruck verboten derten wirklich um die ruhende Erde herum. Deshalb hat auch die Lehre des Kopernikus durchaus nicht sofort alle Menschen von dem früheren Irrtum überzeugt, und selbst ein so kluger Mann wie Martin Luther hat Kopernikus noch„einen Narren“ genannt. Fiele es aber unserer rundlichen Mutter Erde einen Augenblick ein, sich nicht mehr im ewigen Tanze zu drehen, dann würde uns das sofort in höchst unliebsamer Weise auffallen, denn wir würden alle in hohem Bogen von der Erde fortgeschleudert werden, hinein in den Himmelsraum, genau so wie wir alle vornüber stürzen, wenn bei einem drohenden Unfall die Eisenbahn, in der wir schnell dahinfahren, plötzlich und unvermutet gebremst wird. Kommt uns aber nicht einmal die Drehung der Erde um ihre Achse direkt zum Bewußtsein, so noch weniger ihr Flug durch den Raum im Jahrestanz um die Sonne, und doch sausen wir so mit einer Geschwindigkeit von dreißig Kilometern in einer einzigen Sekunde dahin, und wiederum können wir nur an der Verschiebung der Gestirne im Lauf der Wochen und Monate diesen Flug kontrollieren. Ganz und gar unglaubhaft aber klingt es dem Nichtfachmann, wenn man ihm sagt, daß er in jeder Sekunde 280 Kilometer im Weltall weiterrast, zweihundertachtzigmal schneller als die Granate eines modernen Schiffsgeschützes. Und doch kann gar kein Zweifel darüber sein, daß es so ist, daß Kopernikusse von heute diese Fortbewegung im Raum ermittelten. Unsere Sonne kreist mit vielen anderen Sonnen, die wir als Fixsterne am Himmel sehen, in einer ungeheuren Bahn um den Schwerpunkt unsres Milchstraßensystems(der mächtigen Weltinsel, der wir angehören), reißt natürlich die Erde und die andern Planeten und Monde mit sich und entwickelt dabei die oben angegebene Geschwindigkeit. Und von all diesen in des Wortes kühnster Bedeutung„weltbewegenden“. Geschehnissen merken wir nicht das geringste, es sind Erlebnisse, die wir sozusagen nicht erleben. Aber wir brauchen gar nicht so weit zu greifen, wir haben derlei auch greifbar nahe um uns her! Wer denkt daran, wer fühlt etwas davon, daß ein Druck von 16000 Kilogramm auf seinem Körper lastet? Wir sind zeit unseres Lebens Lastträger, wir gingen zugrunde, wenn dieser Druck von uns genommen würde, wie Tiefseefische, mit dem Schleppnetz an die Wasseroberfläche gebracht, zerplatzen, weil sie ihrer gewohnten Druckwelt entrissen wurden. Der Luftdruck ist es, der Druck des Luftozeans, auf dessen Grunde wir leben, der uns zu unbewußten Lastträgern macht. Der.„wetterfühlige", für Luftdruckschwankungen empfindliche Mensch merkt allerdings die Druckänderungen sehr wohl, und im Hochgebirge fühlt sich der Wanderer beschwingter, aber sonst werden wir uns der ewigen Last nicht bewußt. Wievieles mag uns gespensterhaft verborgen bleiben, obwohl es uns ständig beeinflußt? Mehr Dinge gibt es zwischen Himmel und Erde, als unsere Schulweisheit sich träumen läßt! 50000 beuische Ainder hangern Die Notlage der Deutschen im Sudetenland Auf der Passauer Tagung des„Volksbundes für das Deutschtum im Ausland“ wurden erschütternde Berichte nicht nur über die politische, sondern auch über die soziale Not des Deutschtums im Auslande erstattet. Neben den grauenhaften Bildern des aussterbenden deutschen Bauernstandes in Sowjetrußland haben die Mitteilungen über die hungernden deutschen Kinder in der Tschechoslowakei tiefen Eindruck gemacht. Die deutsche Landeskommission für Kinderschutz und Jugendfürsorge in Böhmen hat festgestellt, daß 94 859 sudetendeutsche Kinder dringend einer Ernährungszubuße bedürfen und daß ferner mehr als 10000 Kinder unbedingt wenigstens eine sechswöchige Erholungsfürsorge auf dem Lande oder an der See brauchen, wenn sie nicht dauernden Schaden an ihrer Gesundheit nehmen sollen. Wie ist es dazu gekommen, daß in Böhmen solche Not entstehen konnte? Das Erzgebirge, das Iser=, Riesen= und Adlergebirge gehörten immer zu den deutschen Notstandsgebieten, in denen Tausende bei schlechtem Geschäftsgang von dünnen Wassersuppen und wenigen Kartoffeln dahinvegetieren mußten. Der Boden ist äußerst karg, das Land vermag nur wenige zu ernähren. Hafer und Roggen werden nicht in jedem Jahre reif, und die Kartoffeln muß man fast immer aus dem Schnee ausbuddeln. Seit Jahrhunderten werden in diesen deutschen Deutschlands Forderung: Luftschutz! Oben: Bombengeschwader über einer Großstadt. Unten: Sollen so einst unsere Städte aussehen? Die Attacke fremder Flugzeuge auf Berlin hat die deutsche Bevölkerung erneut die Notwendigkeit erkennen lassen, endlich wieder das Recht auf einen ausreichenden Luftschutz zu erhalten, das uns der Versailler Vertrag nahm. Die Staaten ringsum verfügen über 10.000 Militärflugzeuge, Deutschland aber über kein einziges, ebenso wie es kein einziges Abwehrgeschütz besitzt. Unser gerechtes Verlangen darf nicht ungehört verhallen. Grenzgebieten Glasmacherei, Spitzen= und Posamentenindustrie, Handschuhmacherei, Holzschnitzerei und Musikinstrumentenerzeugung betrieben— Hunderttausende fanden in Zeiten geregelten Geschäftsganges ein bescheidenes Auskommen, doch sie fanden sich damit ab und sparten, erwarben bescheidenen Wohlstand und waren die besten Steuerzahler der alten österreichtsch=ungarischen Monarchie, der sie die besten und zuverlässigsten Beamten stellten. Durch die Zerschlagung des großen Staates und seines weiten Wirtschaftsgebietes wurde die Absatzmöglichkeit für die sudetendeutschen Industrieerzeugnisse stark eingeengt. Deutscher Unternehmergeist aber fand neue Absatzgebiete und brachte Verdienst und Arbeit, so daß in Böhmen erst von 1930 an die Wirtschaftskrise bemerkbar wurde. Die unvernünftige Handelspolitik der Tschechoslowakei nahm aber wenig Bedacht auf die sudetendeutsche Industrie, die nur als Melkkuhdes Staates angesehen wurde. So blieb denn nicht aus, was die sudetendeutschen Wirtschaftsführer vorausgesagt hatten. Die Zahl der stillgelegten Industrieunternehmungen und damit der sudetendeutschen Arbeitslosen nahm sprunghaft zu, und heute ist sie zwanzig mal so groß wie im Jahre 1931. Ganze Industrien liegen völlig danieder, so vor allem die Glas= und keramische Industrie, die Textilindustrie, alle Teile der Holzbearbeitung, schwer geschädigt ist die berühmte Instrumentenerzeugung. Die für das Sudetenland eigenartige Verflechtung zwischen Kleingewerbe, Heim= und Fabrikindustrie läßt in Zeiten normalen Geschäftsganges Hunderttausende selbständiger Existenzen zu, die heute so gut wie alle wirtschaftlich vernichtet sind und besonders schwer auch dadurch zu leiden haben, daß sie nicht einmal die Erwerbslosenunterstützung erhalten können, da sie keine Arbeitnehmer sind. Diese vielen zehntausend Kleingewerbetreibenden und Heimarbeiter erhalten im besten Falle eine wöchentliche Unterstützung pro Familie von 8 bis 16 Kronen, das sind 1,25 bis 2,50 RM. in der Woche. Da die Lebensmittel in den Grenzgebieten sogar teurer als im Reich sind, so ist natürlich ein Auslangen völlig unmöglich, und es herrscht überall grauser Hunger. Hunderttausende erhalten aber überhaupt keine Unterstützung. Am schwersten sind die Kinder betrofsen, und so wird es die Aufgabe des Gesamtdeutschtums sein, dafür zu sorgen, daß der Nachwuchs unserer sudetendeutschen Volksgenossen nicht schwerem Siechtum verfällt. Der Staatskommissar für die Regelung der Wohlfahrtspflege hat dem neukonstituierten Reichsausschuß„Brüder in Not“, dem der BDA. auch angehört, gestattet, eine allgemeine Sammlung durchzuführen, und daher ruft der„Volksbund für das Deutschtum im Ausland“ alle Freunde der volksdeutschen Arbeit auf, mitzuhelfen, die Not der sudetendeutschen Jugend zu lindern. Wer es irgendwie kann, sei gebeten, ein sudetendeutsches Kind im Sommer—8 Wochen in Pflege zu nehmen, oder doch wenigstens einen Betrag auf das Postscheckkonto des BDA., Hauptkasse, Berlin, Kontonummer 88467, für dieses sudetendeutsche Hilfswerk einzuzahlen, um dem BDA. die Möglichkeit zu geben, Kinder unserer Volksgenossen in Heimen an der See oder auf dem Lande unterzubringen. Wohl ist die Not im Reich auch groß, aber im bedrohten Grenzland ist sie noch viel drückender, weil sich niemand der armen Kinder annehmen kann, die hoffnungslos verkümmern müssen, wenn das Mutterland nicht hilft. An den Grenzen des Volkstums, bedroht von den Gefahren der Slawisierung, muß das Deutschtum ganz besonders kräftig erhalten werden, und deshalb ist es Pflicht der Nation, den Brüdern im bedrohten Land hilfreich die Hand zu bieten. Fritz Heinz Reimesch Sonntagsruhe in den Bieleselder Apotheken Den Dienst versehen— nachts in Rotfällen und gegen Entrichtung der Nachtdienstgebühr— folgende Arotheken: Aschoffsche Apotheke, Niedernstraße Hirschapotheke, Stapenhorststraße Stern=Apotheke, Herforder Straße In Brackwede: Falken=Apotheke Veslanocuse Gzelrcosobressn Uneinheitlich, Renten freundlich Berliner Börsenbericht vom 7. Juli Das Kureniveau wies bei Eröffnung eine durchschnittliche Steigerung um—1 Prozent auf. Die Börse hatte vom Vortag noch einiges Material zurückgehalten und schritt demzufolge zu Glattstellungen. So waren insbesondere Eintracht Braunkohle um 3½ Prozent, Niedlerlausitzer um 2½ Prozent und Hamburger Elektrizitätswerk um 2½ Prozent gedrückt. Auch Reichsbank gaben ¼ Prozent nach. Den größten Eröffnungsverlust hatten Eisenbahnverkehrsmittel mit minus 4½ Prozent aufzuweisen. Im Verlaufe machte sich an den Effektenmärkten eher eine leichte Abschwächung bemerkbar, so daß in einigen Werten die Anlangskurse wieder erreicht wurden. Farben gaben um ¼ Prozent nach, BMW. waren dagegen um ½ Prozent gebessert. Der Geldmarkt zeigte eine wieder leichtere Veranlagung, Tagesgeld war mit 4¼ bezw. 4½ Prozent zu haben. Die Befestigung am Rentenmarkt machte weitere Fortschritte. Insbesondere waren Hypotheken, Goldpfandbriefe gesucht, die durchweg—2 Prozent anziehen konnten. Im gleichen Ausmaß konnten sich Kommunalobligationen bessern. Von Reichsanleihen gingen Tounganleihe erstmals wieder um ½ Prozent in die Höhe. Provinzanleihen tendierten durchweg fester, wobei die Besserungen—1½ Prozent betrugen. Von landschaftl. Goldpfandbriefen gingen 5½prozentige Ostpreußen mit plus 1½ Prozent stärker über das Durchschnitteniveau hinaus. Altbesitzanleihe gewannen gegen den Anfang 15 Pfg., Steuergutscheine blieben unverändert. Vom Kassamarkt wird uneinheitliche Tendenz gemeldet. Von Hypothekenbanken waren Bayern-Hypotheken um 1 Prozent und Meininger Hypotheken um 2 Prozept gebessert. In der zweiten Börsenstunde schrumpfte das Geschäft weiter zusammen, da die zweitägige Börsenunterbrechung die Unternehmungslust hemmte. Nachbörse. Tendenz ruhig. Deutsche Erdöl 114%, Farben 129½, Gelsenkirchen 56%. Gesfürel 82, Harpener 92½. Hoesch 60%, Kall Aschersleben 121½, Mannesmann 61½, Rhein. Braunk. 205%, Rheinstahl 87, Siemens 154¼, Westeregeln 124, Reichsbank 144, Hapag 1½½. Frankfurter Abendbörse Tendenz freundlich Nach der Veröffentlichung der Kanzlererklärungen auf der gestrigen Statthalter-Konferenz blieb auch an der heutigen Frankfurter Abendbörse die freundliche Tendenz anhaltend. Besonders der Rentenmarkt stand unter ihrem Eindruck. Die Altbesitzanleibe war gegen den Berliner Schlus um.35 Prozent und die späten Reichsschuldbuchforderungen um zirka ¼ Proz. gebessert, die Umsätze waren aber hier ebenso wie an den Aktienmärkten recht gering. Farben blieben behauptet. Chadeaktien erschienen mit Minuszeichen. Auf Zelt gehandelte Werte Anfang Schluß 7. 7. v. 7. an Säse bigte:: Bemberg..... Bark-Mhan. s::.: Ruderus E....: Sharlotibe Comp Hlap..... Cont. Gumm u.... Daimler Benz..... Bisch Cont. Gas....: Deuteche Erdöl..... Lineleum.... Llektriztcht=Lief..... Elekt: Licht und Krafi 0 Farbenindustrie Feldmühle Felten u. Oaillesume.. Gelzenkirch Berre.:: Ges f eicktr. Untern. Ramburgen Elekin..:. Rargener Bergbau.... Hoesch-Köln-Neuessen.. Ph Holzmann... Hotelbetr.-Gesellsch.. lise Beraden...... Klöckner Werke...... Mannesmannröhren Mansfelder Bercbes.... Maschd Unt à; C..... Bietall=Oes....... Orenstein 8 Koppel.... Phöniz Bergdau..... Polyphon....... Khein Braunk. u. Dr. Khein, Eiektr. Verk... Khein Stahlverke.... Khein Weoit Elektr. Küigerswerke...... Salrdenforth Kall Schles Eiekt. u. Oas La. 3 Schubert 5 Jeire.... Schucker& Co..... Schnlithels=Paizend..... Ziemen: 8 Halate..... Stöhr Kammgars..... Thüringer Oas...... Leonhard Tletz...... Vereinigte Stahlwerto.. Westeregeln Alkall.... Zellstotf Waldhof..... Genk 7 Brasindustr.... .40 für Verkehrewesen Di. Reichsbahn Vorz.-44t Hambs.-Amerik Par.. Südamerik. Dmos. Nause Dampfsch... Vorodeniech Lions.... Oters Ainen a Eie.... uen m .333 22.25 5 191.30 67.95 23. 95 00 0 114.75 .5 37.23 .30 84. 8 97.50 67.0 21.75 44.35 .0 55.35 99.123 94. 35 91.30 74.235 01.773 10.30 .373 15.75 .73 23.07 42.40 87.00 .50 17.30 .2 11.5 130.25 21. 73 90 3 14778 43.00 38 00 190. 5 23.40 45.503 35.575 22.0 # 0 .50 a. 3 86.0 42.00 160.50 92.0 61.30 21.123 44.30 41.73 25.23 46.70 205.273 .0 3. 99.0 164.00 91.13 14.33 102.00 19 00 134.25 140.30 15.30 35.75 124.00 22.623 11.33 32.01 61.39 97.30 70.28 70.73 195.00 2. 38 9n. 23 114.128 43 000 84.0 05.215 .00 .000 49.605 87.00 91.75 44.25 85.23 45.00 99.623 .50 22.00 11.75 13.313 13.50 G1. 3 4. 87.00 42.50 35 .75 93.623 39 00 95 95 34.233 40.25 91.00 18.625 .3 27.03 42.25 25.23 41.123 99.30 14.300 20.50 17.000 3. 5 15.35 Berliner Handels-Ges. Bielef Nech. Weberei Commerr. u Priv.=Bank Haker Dörtsie...... Held)=Band....... Dreucner Bans...... Hildemeister a Co.... E Gundlach.... Rottmann Stürte..... Koche Adler-Nühm.... Karenederger Spian.... H Stedies 8 Sa.:: Vom 8 Voll......:. 91.00 20. 75 0. 05 25.30 27.40 ∆# 3 91.30 92.0 G.373 71.30 12.20 97.00 ..25 22.0 0 103.40 12.873 43.0 93.35 92. 22 129.00 36 00 .8 36.0 91.2 96 92.35 .60 33.30 43.00 99.40 92.00 62.38 21.30 44.350 37.50 41.28 33.628 25.30 3 0 91.78 .3 93.23 .573 107.00 99.00 75.408 102. 128 117.30 94.123 o. 93 101. 78 1532 95 575 .3 42.30 81.28 93.73 99.373 4. 128 25.00 17.75 .50 .250 94.0 85.39 51.00 .0 23.30 Wie schützt man sich vor Steuerstrase? Durch„tätige Reue“, Spende oder sofortige Anzeige Von Wirtschaftsprüfer Dr. Jur. Kuhlmann, wissenechaftl. Wirtschafts- und Steuereachverständiger in Blelefeld Dem Landesfinanzamt Münster liegt zurzeit ein besonders schwerer Steuerhinterziehungsfall vor; dies gibt Anlaß, die wichtigsten steuerrechtlichen Strafbestimmungen und gleichzeitig die Möglichkeiten, sich vor solchen Strafen zu schützen, zu erläutern. Wer nicht gerechtlertigte Steuervortelle erschleicht oder vorsätzlich bewirkt, daß Steuereinnahmen verkürzt werden, wird wegen Steuerhinterziehung mit Geldstrafe bestraft. Der Höchstbetrag der Geldstrafe ist unbeschränkt. Neben der Geldstrafe kann auf Gefüngnis bis zu zwei Jahren erkannt werden. Wird wegen Steuerhinterziehung auf eine Gefängnisstrafe von drei Monaten oder mehr erkannt, so kann zugleich auf Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden. Wer fahrlässig bewirkt, daß Steuereinnahmen verkürzt oder Steuervorteile zu Unrecht gewährt oder belassen werden, wird wegen Steuergefährdung mit Geldstrafe bis zu einhunderttausend Reichsmark bestraft. Wer vorsätzlich in der Vermögensteuererklärung 1931 steuerpflichtige Vermögensgegenstände im Werte von insgesamt mehr als dreitausend Reichsmark nicht angegeben oder nicht vorhandene Verbindlichkeiten abgezogen hat oder wer vorsätzlich in dem sich auf die Vermögenserklärung 1931 beziehenden Steuerermittlungsverfahren auf besonderes Befragen dem Finanzamt unrichtige Auskünfte gibt oder wer eine Vermögenserklärung 1931 nicht abgegeben hat, ahahl er ein obwohl- ein höheres Vermögen als 20 000 RM, hatte, wird mit Gefängnis nicht unter drei Monaten bestraft. In besonders schweren Fällen kann auf Zuchthaus bis zu zehn Jahren erkannt werden. Neben der Freiheitsstrafe ist auf Geldstrafe zu erkennen; der Höchstbetrag der Geldstrafe ist unbeschränkt. Diese wenigen Beispiele steuerrechtlicher Strafbestimmungen zeigen, daß Steuerzuwiderhandlungen harte Strafen nach sich ziehen. Trotzdem wird immer noch gegen die Steuergesetze verstoßen und es werden deshalb hohe Freiheits- und Geldstrafen verwirkt. Mancher, der den Bestimmungen der Steuergesetze zuwider handelt oder gehandelt hat, wird im schlimmsten Falle mit einer Geldstrafe rechnen. Aber er irrt sich. Bei vorsätzlicher Zuwiderhandlung gegen die vermögensteuerrechtlichen Bestimmungen für die Veranlagung auf den 1. 1. 1931 muß wenigstens auf dreimonatige Gefängnisstrafe erkannt werden. Mit Bewährungsfrist ist nicht mehr zu rechnen, auch dann nicht, wenn die Vollziehung der Strafe wegen des Lebensalters des Bestraften oder aus sonstigen Gründen eine besondere Härte ist. Das Gesetz nimmt auch keine Rücksicht darauf, daß die steuerrechtlichen Bestimmungen sehr verwickelt sind und es für den, der sich nicht täglich damit beschäftigt, Außerst schwierig ist, alle Bestimmungen genau zu kennen und zu befolgen. Wie vermeidet nun der Steuerpflichtige, der eine strafbare Handlung begangen hat, die hohen Freiheits- und Geldstrafen? Der regelmäßige Weg ist, daß der Steuerpflichtige unrichtige oder unvollständige Angaben berichtigt oder ergänzt und unterlassene Angaben nachholt; diese sogenannte„tätige Reue“, macht straffrei, jedoch muß, soweit ungerechtfertigte Steuerverkürzungen schon eingetreten sind, der gekürzte Betrag innerhalb der von der Finanzbehörde bestimmten Frist entrichtet werden. Durch tätige Reue kann sich der Steuerpflichtige nur solange vor Strafe schützen, als er nicht erst durch die Gefahr der Entdeckung zur Berichtigung seiner Angaben veranlaßt wird. Es muß daher dringend geraten werden, dem Finanzamt sofort von den Steuerzuwiderhandlungen Mitteilung zu machen, da jeder Tag mit der Gefahr der Entdeckung und damit mit harten Strafen droht. Eine zweite Möglichkeit, sich vor Steuerstrafe zu schützen, ist die Spende nach dem Arbeitsspendengesetz vom 1. Juni d. J. Es gilt aber nur für zu wenig gezahlte Steuern vom Einkommen, vom Ertrag, vom Vermögen und vom Umsatz und auch dann nur, soweit eine Verkürzung dieser Steuern(durch schuldhaftes oder nicht schuldhaftes Verhalten des Steuerpflichtigen) vor dem 1. Juni 1933 eingetreten ist. Ausgenommen sind noch die Steuern, die sich auf ausländische Vermögensstücke und anbietungspflichtige Devisen beriehen. Die zu wenig entrichteten, im vorstehenden bezeichneten Steuern können durch freiwillige Spenden zur Förderung der nationalen Arbeit abgelöst werden. Der Spender kann verlangen, daß der gespendete Betrag zuzüglich eines Aufgeldes, das je nach der Zeit des Spendens 25 Prozent bis 15 Prozent beträgt, auf die ablösungsfühigen Steuern angerechnet wird, talls die Finanzbehörde später doch von der Steuerhinterziehung erfahren sollte. Außerdem tritt Straffreiheit wegen dieser Steuerzuwiderhandlung ein, wenn die Spende einschl. des Aufgeldes wenigstens 50 Proz. der zu wenig gezahlten Steuern beträgt. Die Spende kann zur Anrechnung auf ablösungsfähige Steuern bis 31. März 1934 geleistet werden. Die oben bezeichnete Wirkung der Spende tritt aber nicht mehr ein, wenn der Steuerpflichtige erst spendet, nachdem ihm eröffnet worden ist, daß die Steuerbehörde Kenntnis von der Verkürzung der Steuereinnahmen hat. Es kann daher nicht dringend genug geraten werden, sofort zu spenden, wenn die Spende vor Steuerstrafen schützen soll. Die finanzamtlichen Buchund Betriebsprüfer und Nachschaubeamtenf sind weiter eifrig tätig, etwaige Steuerzuwiderhandlungen im Interesse einer gerechten Besteuerung aufzudecken. Es besteht daher jederzeit die Möglichkeit, daß das Finanzamt die Steuersünden erfährt. Dann ist es aber zus pät, zu spenden. Darum nochmals, unverzüglich spenden! Die Inanspruchnahme dieser Steueramnestie hat gegenüber der tätigen Reue den Vorteil, daß zur Abdeckung der zu wenig entrichteten Steuern zunächst nur soviel gespendet zu werden braucht, das der gespendete Betrag zuzüglich des Aufgeldes von 15—25 Prozent die Hälfte der hinterzogenen Steuer ausmacht. Der Rest braucht u. U. gar nicht gezahlt zu werden. Dagegen ist bei der tätigen Reue die hinterzogene Steuer meist innerhalb kürzester Frist zu zahlen. Es kommt hinzu, daß man durch die Spende wieder steuerehrlich wird, ohne dem Finanzamt seine Sünden bekennen zu müssen. Es ist durch das Spendengesetz damit Jetztmalig eine besonders vorteilhafte Möglichkeit geboten, sich vor Steuerstrafen bei falschen Angaben usw. zu schützen, die nicht ungenutzt bleiben sollte. Man rechne auch nicht darauf, daß man sich weiterhin in allen Fällen durch die bieher so beliebten Unterwerfungsverhandlungen vor Freiheitsstrafen schützen kann. Wie schon oben ausgeführt, auß in gewissen Fällen auf Freiheitsstrafen erkannt werden. Soll zu Amnestiezwecken gespendet werden, so darf die Spende vom Einkommen nicht abgezogen werden, was andernfalls möglich ist. Besondere Bestimmungen gelten für Kapitalflucht und Devisenvergehen. Hier kann Amnestie durch Spenden nicht erlangt werden, sondern nur dadurch, daß die bisber unterlassene Anzeigepflicht nachgeholt wird. Diese Anzeigemöglichkeit ist bis 81. August 1933 gegeben. Es emplichlt sich aber auch hier, die gebotene Möglichkeit sofort auszunutzen, da Straffreiheit nicht eintritt, soweit anzeigepflichtige Vermögensstücke einer Steuerbehörde, anzeigepflichtige Devisen der Reichsbank, einer anderen Devisenstelle oder einer Strafverfolgungsbehörde vor Erstattung der Anzeige bekannt geworden sind. Was als anzeigepflichtige ausländsiche Vermögensstücke und als anzeigepflichtige Devisen anzusehen ist, ist im Volksverratsgesetz und in der soeben erschienenen Durchführungsverordnung gesagt. Da für die Beurteilung der Frage, ob die Anzeigepflicht gegeben ist, vielfach auch noch andere Gesetze, z. B. die Devisenverordnungen, heranzuziehen sind, kann diese Frage nur von Fall zu Fall nach genauer Kenntnis der Sachlage entschieden werden. Bei vorsätzlicher Nichterfüllung der Anzeigepflicht werden Reichsdeutsche mit Notizblock 8. 7. 1933. Die.-V. der Rheinisch-Westfälische Stahl- und Walzwerke.-., Düsseldorf, GB, in der.36 Mill. RM. Aktien vertreten waren, genehmigte den Abschluß für das Geschäftsjahr 1931/32 und beschlos, den Verlust von 108 940 RM. vorzutragen. Der bisherige Aufsichtsrat ist zurückgetreten. Neu gewählt wurden die Direktoren der Vereinigten Stahlwerke Dr. Wilhelm Speing, Dr. Fusban und Dr. Hellmuth Poensgen. In der Aufsichtsratssitzung der Orenstein& Coppel.-., Berlin, wurde beschlossen, die.-V. auf den 3. August einzuberulen. Für das Geschäftsjahr 1932 wird nach Verrechnung des Gewinnvortrages aus dem Vorjahr von 285 786 RM, bei Vornahme normaler Abschreibungen ein Verlust in Höhe von 1 661 716 RM. ausgewiesen. * Im Monat Juni wurden in der Allianz und Stuttgarter Lebensversicherungsbank.-G. 11.5(im Mai 13) Mill. RM. Versicherungssumme beantragt, in der Kleinlebensversicherung mit monatlicher Beitragszahlung.5(9) Mill. RM. Versicherungssumme, so daß der Antragszugang des Monats insgesamt 19(22) Mill. RM. Versicherungssumme beträgt. * Seit einiger Zeit hat sich das Geschäft in Aluminiumhalbfabrikaten, wie gewalzten Blechen, Bändern. Stangen und dergl., etwas belebt, wenn auch die Gesamtlage noch nicht als völlig einheitlich bezeichnet werden kann. Die Aluminiumhalbzeugausfuhr hat eich gebessert. Im Mai wurden 358 t ausgeführt gegenüber 296 t im April. Hauptabnehmer sind zurzeit England(Mai 145), Holland(48 t) und China G7% Die.-V. der Rhein-Main-Donau.-., München, genehmigte den Abschluß für 1932 mit wieder 5 Prozent Dividende auf die Vorzugsaktien. Die Stammaktien bleiben, wieder dividendelos. Ferner wurde die Erhöhung des.-K. von.70 Mill. RM. um 28.40 Mill. auf 31.10 Mill. RM. beschlossen. Von den neuen Aktien übernimmt das Reich 18 Mill. RM. und der bayerische Staat 10.4 Mill. R9. Index der Großhandelspreise. Im Monatsdurchschnitt Juni 1933 stellte sich die vom Statistischen Reichsamt errechnete Indexzahl der Großhandelspreise auf 92.9(1913= 100); sie ist gegenüber dem Vormonat(91,9) um.1 v. H. gestiegen. Die Indexzahlen der Hauptgruppen lauten: Agrarstoffe: 85.1(+.1 Prozent): Kolonialwaren: 78.0(+.0 Prozent); industrielle Rohstoffe und Halbwaren: 89.2 (+.6 Prozent) und industrielle Fertigwaren: 112,1 (+.5 Prozent). Metallpreisindex— 0,7 Prozent. Der Preisinder der„Metallwirtschaft, der Metallwissenschaft, Metalltechnik“ stellte sich am 5. Juli 1933 auf 58.6 gegen 59.0 am 28. Juni(Durchschnitt 1909/13— 100). fiel also um.7 Prozent. Für die einzelnen Metalle wurden folgende Einzelindexzahlen errechnet: Kupfer 46.4(46.). Blei 60.9(62.), Zink 51.8(50.), Zinn 87.6(91.), Kluminium 111.1(111.), Nickel 101.5 (101.), Antimon 59.8(59.). Der Höhepunkt der Miichproduks tion überschritten. In der Kurve der Milchen erzeugung des Jahres ist der Höhepunkt überschritten. Von Mitte Juli ab geht es erst langsam. später rascher“ abwärts. Auch die Butterproduktion ist in Abnahme begriffen, weil infolge der schwülen Witterung der Verzehr frischer Milch zugenommen hat. Die Zufuhren zu den großen Verbrauchszentren fallen schon deshalb geringer aus, weil sich ein großer Teil der Butterverbraucher in den Luftkur- and Badeorten beündet und die Molkereien im Reiche für ihre Ware anderweitig Abnehmer finden.— Im Auslande liegen die Butternotierungen durchweg fester, nur Holland zeigt sich in seinen Forderungen etwas entgegenkommender.(Wd.) Zuchthaus nicht unter drei Jahren bestraft. Auch bei mildernden Umständen ist auf Zuchthaus zu erkennen. Neben der Zuchthausstrafe muß auf Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden. Bei fahrlässiger Verletzung der Anzeigepflicht tritt Gefängnisstrafe nicht unter Der Markt in Rohbaumwolle Für alle Herkünfte weitere Preiserhöhungen Bremen, 7. Juli(Wochenbericht). Am Bremer Markt wurden in der Berichtswoche neu zugeführt 36 774 Ballen Baumwolle(gegen 22 736 Ballen in der Vorwoche und 9794 Ballen in der Vergleichszeit des Vorjahres), wieder ausgeführt 41 860 Ballen Baumwolle(45662 bezw. 21 840). Die Bremer Baumwollvorräte verminderten sich auf 515 252 Ballen (520 388 bezw. 326 079). Schwimmend auf Bremen sind zurzeit 81000 Ballen Baumwolle(80000 bezw. 35 000). In amerikanischer Baumwolle war auf Grund des Mißerfolges der Londoner Konferenz und der daraufhin eingetretenen erneuten Abwartung des Dollars eine Kaufwelle am 3. Juli in den Markt gekommen, die mit nur unbedeutenden und vorübergehenden Unterbrechungen die Preise scharf in die Höhe trieb. Auf den höheren Preislagen kam zwar umfangreiches Angebot durch Glattstellungsaufträge an den Bremer Baumwollterminmarkt. Die Kaufbetätigung war aber allgemein außerordentlich groß, so daß erst Mitte der Woche in der Preisaufwärtsbewegung eine stürkere Unterbrechung erfolgte durch Preisrückgänge. Die Nachfrage war dabei noch recht gut geblieben, hatte aber infolge des zunehmenden über die Bestimmungen genau unterrichten und die ihm jetzt gebotene Gelegenheit, von drohenden Strafen befreit zu werden, nicht ungenutzt vorübergehen lassen Hamburger Warenmarkt vom 7. Juli 1933 Brasil Kaffees: Brasilofferten kommen unverändert. Untergebote wurden drüben angenommen, Brasilien scheint im Augenblick geneigt zu sein, kleine Preiskonzessionen zu machen, um die alten Stocks nach Möglichkeit zu reduzieren. Am Lokomarkt ist das Geschäft etwas lebhafter. Besonders von seiten der Rösterkundschaft liegen gute Aufträge vor. Feine großbohnige Santos werden gesucht, in diesen Sorten ist das Angebot Außerst gering. Preise unverändert. Gewaschene Kaffees: Gewaschene Zentralamerikaner liegen recht stetig. Die Forderungen für späte Verschiffung sind entsprechend der Abwertung des Dollars heraufgeseizt worden. Nach den Staaten wurden verschiedentlich Kontrakt-Verschiffung Nov.Dez., gehandelt. Am Lokomarkt nannte men letzte Forderungen. Beumwolle: Stetig. Middling Universal lcko 11.90 Dollarcente. Oele und Fette: Der Markt Hegt außerordentlich ruhig. Preisveränderungen sind nicht zu pomzsichnan. Telegr. Aussahlung auf Lassen New Vort......... Amsterdam-Rotterdam Brdsel-Antveroen... Budepesi........ Helsingfore Itallen Kopenbaren........ Oeio Parie.......... ##au:::::::::: Soaalen.:....... Ziockholn...... Wien Devisenkurse Heute 1237 45.95 ure .00 .021 70 0 923 50 .216 .33 62.71 70.3 16.54 2% S1.45 .5 72.32 91.05 Ged .122 G1.47 38.94 .214 25 Berliner Metallmark: 123 28.34 72.62 .5 Notierung für je 1 Pfund, Dollar, sonst in 100 Einheiten smtliche Produkten-Notlerungen 7! Weizen: Markiecher Rogsen, Mürkische Braugerste.... ##ttergerste Hafer: Mäckischer Weizenmehl 100 kg. Rogsenmchl dto. Bestentsese“...: Rogsenkleie.... Kapi..... Leinsns: Fistertserbems: n 5 Kleine Speiererbeen Puttererbaes..... Pelnschken.. Ackerbohnen..... Plieken...... Lspinen: bians.... Lppinen, geibe... Serachelia.... Leinhschen..... Erdnußkuchen... „ Frockenscholten:: 24.90—-25.50 üxt.Hovabehssnschrei 32—164 33—143 2591.30—29.7 940—9 7 90—.10 20.00—22.0 13.20—1340 .30—13.00 13.00—14.30 13.74—14.78 14.28—13.0 13.50—16.75 15.99-15.40 14.20—14.50 .40—.70 12.80-12.55 Elektroiytkapfer(wire bero Originathüttenaluminiem... Desgl. in Wals oder Drahtbarren Reinnichel. Antimon Regulss Feinalder .0 290.00 .00—41.0 S 20-41.50 Bremer Baumwollmarkt.: einem Jahr ein. Jeder, den es angeht, sollte sich daher Drucks der Glattstellungen nicht mehr genügende Stütze geben können. Am 6. Juli führten amerikanische Anzweifelungen des Erfolges der amerikanischen Regierung mit ihrem Plan zur Verkleinerung der Baumwollanbaufläche zu scharfen Preisrückgängen, die aber am nächsten Tag mit neuen Preissprüngen infolge der erneuten Abwertung des Dollars wieder ausgeglichen wurden. Der Markt ist aber unsicher geworden, und der Wochenschluß war wieder abgeschwächt mit stärkeren Preisrückgängen. Immerhin liegen die heutigen Bremer Schlußnotierungen noch 58 bis 62 Centspunkte über den Schlußnotierungen vom 30. Juni d. J. Im Effektengeschäft der Bremer Baumwollbörse wurden die zeitweiligen Preisrückgänge an den Terminmärkten von der Industrie zu Bedartsdeckungen und Preisfixierungen benutzt. Der Markt für ägyptische Baumwolle war ziemlich standsicher bei anziehenden Preisen und die Woche schließt für Ashmouni- und SakellaridisKontrakte etwa 20 Tallarispunkte höher. Für alte Ernte mittlerer Beschaffenheiten In Ashmouni war rege Nachfrage vorhanden, die nicht befriedigt werden konnte, da die gesuchten Beschaffenheiten im Alexandrien-Markt nicht aufzufinden waren. Für neue Ernte zeigte die Spinnerei noch keine Nachtrage. In ostindischer Baumwolle war die Preisgestaltung bei kleinem Geschäft nicht gleichmäßig. Khandeish und Omra blieben im Preise unverAndert. Für die übrigen Sorten liegen die heutigen Bremer Notlerungen 5 bis 30 Pence-Punkte über den Vorwochensch lußnotierungen. Der Bombay-Markt war bei wenig höheren Preisen und mäßigem Geschäft stetig. Von den Ueberschwemmungen, die nach Zeitungsberichten In Indien eingetreten sind, scheinen die Baumwollgebiete keinen größeren Schaden abbeJum!! Jns....: Angan... Leptember Oktober... November Deremder 517“ Aorü.... Nal..... " Loko 11.97 Der Zinkwalzverband, G. m. b.., Berlin, hat den Grundpreis für Zinkbleche mit Wirkung ab heute um .50 RM. für 100 kg erhöht. Der Londoner Goldpreis beträgt am 7. Juli 1933 für eine Unze Feingold 124 ch S d= 87.2235 RM., für ein Gramm Feingold demnach 47.9667 d m.80430 RM. kommen zu haben. Zerleik=Esps für arine Schiucker Was wir uns nicht nehmen lassen: Erholung für Körper und Geist .. Und die lieben Verwandten... sie kümmern sich entweder gar nicht um Dich, armer Schlucker, sind Dir deswegen(deswegen nur?) verhaßt. Oder sie vermuten in Dir ein Ausbeutungsobjekt, pochend auf ihre eigene„Bescheidenheit". Aber, laß Dir raten, es gibt auch liebenswerte Verwandte. Auf dem Lande irgendwo wohnen sie, in einem einsamen Häusel auf der Heide, in einem Pfahlbau an den Usern des Meeres. Durchblättere die Verwandtenkartothek, prüfe sie auf die Brauchbarkeit in punkto Ferienreise. Und steh da. Der Onkel X, von einem Bruder der Großmutter mütterlicherseits der Sohn etwa, taucht da am Ferienhorizont mit einem hübschen Landgütchen auf. Schmuck liegt es inmitten eines paradiesischen Gartens. Ein kleiner See ist dort wohl in der Nähe, in den Du hineinspringen kannst bei allzu große Hitze, an dessen Ufer sich sattgrüne Koppeln anschmiegen, auf denen muntere Füllen ihre ersten Sprünge wagen. Und Felder, weite Felder umsäumen das Haus. Die Gerste schon in Hocken, das Kleeheu abgefahren. Dort aber stehen Roggen und Weizen, Halme mit heiliger Frucht, im vollen Erntesegen. Setz Dich, Städter, an den Saum eines Weizenfeldes. Viele Stunden. Und streichelt der Wind die tragenden Halme, wehre die Frucht nicht ab, die das Haar Dir nur küssen will. Atme, atme von der würzigen Luft, soviel die Lungen fassen wollen. Schau Dir das Reh an, das zum Aesen aus dem Wald tritt, ins Feld strebt. Sieh, wie graziös Meister Lampe dort Männchen macht, eine Schnecke den Weg entlang keucht, der Frosch in elegantem Sprung den Graben nimmt. Störe den ländlichen Frieden nicht, sprich nicht, lese, rauche nicht. So bist Du Dir und Deinem Gott am nächsten. Kehrst mit frischem, frohen Sinn in Dein Alltagsleben, die Stadt mit Hupenlärm und Straßenbahngebimel zurück. Mit Lust und Freude auch zur Arbeit. Denn das ist das Wichtigste: Erholung auch für Deine Seele! Ob Du einen Brief an den Onkel K wagst? In9. ur Einen Freund weiß ich, der steht seinen Mann im Leben. Viel hat der Junge durchmachen müssen. BolschewikenBajvnette vertrieben ihn aus Riga, seiner Heimatstadt, während der Vater in Astrachan am Schwarzen Meer im Gefängnis schmachtete, die Brüder hier und dort sich durchzuschlagen suchten. Dieser Freund kam in Berlin an mit leerem Säckel, ein kümmerlich Ränzlein auf den jungen Schultern, im schäbigen Kleide. Die Ohren hängen lassen? Trübsal blasen? Warum, wenn die Natur einen gesunden Leib geschenkt, der Herrgott einen scharfen Verstand gegeben?— Dieser Freund ist heute der Mittelpunkt, wo überall er in Gesellschaft lieber Menschen ist. Nicht, daß er sich aufdrängte und mit Erinnerungen prahlte. Er ist Mittelpunkt, weil alles Böse und alle Finsternis in seinem jungen Leben ihm die sonnige Freundlichkeit gegen Jedermann nicht nehmen konnte, weil er stets hilfsbereit, dazu ein guter Gesellschafter und hübscher Junge ist. Wie anders: Dieser Freund hat viele Freunde! Und diese mit Glück und Geschick so ausgewählt, daß sie zum Ausgleich für die geselligen Plauderstunden, als Honorar für den Lebenskunde=Unterricht, alle meist etwas haben, was unserm Freunde in seiner leiblichen Armut fehlt:... ein Auto! Manchmal ein kleines und schon sehr abgefahrenes nur, dann eins mittelgroß und noch sehr brauchbar, schließlich auch ein großes und elegantes. Und dieser Freund sagt: Sommerreisen? Man nimmt mich mit. Ich bitte gar nicht darum, einfach nimmt man mich mit. Nach Nordfrankreich, Rom, der ewigen Stadt, in diesem Jahr nach Garmisch. Pair au pair! Zu deutsch: Ich zahle meine Unterkunft, die Reise meine Freunde. Vier Wochen Rom= 100 Emm. Ist das nicht auch ein Vorschlag? * Und dann kenn ich ein Mädel, das klappert tagein, tagaus auf einem Ungetüm von Schreibmaschine. Die Nägel stumpf, der Nacken gebeugt und der Kopf voll von Sorgen fremder Leute. Ein Mädel, das aufblüht, wenn die Arbeit erledigt und die Kontortüren geschlossen sind, ein Mädel, das Sinn Kölner Dom und Bonner Rheinufer, Drachensels und Rolandsbogen, Ahrtal und Laacher See, Deutsches Eck und Bad Ems, Binger Loch und Niederwaldden mal lernt auch der eilige Rheinlandreisende kennen. Schönheit und Bedeutung dieser und ähnlicher baedekerbesternter Glanzpunkte bedürfen kaum noch einer besonderen Erwähnung. Heute wächst die Zahl derjenigen reisenden Zeitgenossen, die die großen Sehenswürdigkeiten nur kurz und pflichtschuldigst besuchen, im allgemeinen aber die Heerstraßen und ausgetretenen Pfade meiden. Meist handelt es sich hier um Wanderer, junge und alte, deren Sehnsucht und deren Herz weiten Wäldern, stillen Tälern, einsamen Bergdörfern und vergessenen Städtchen gehören. Daß sie auch im mittelrheinischen Reise= und Wandergebiet voll und ganz auf ihre Rechnung kommen können, verdient nachgewiesen zu werden. Waldland an Wied und Lahn Das Land zwischen Sieg und Lahn, in seinem Hauptteil Westerwald genannt, ist durchschnittlich waldärmer als die benachbarten Bergländer. Um so verwunderlicher ist, daß zwei seiner schönsten Waldgebiete sich größter Unbekanntheit erfreuen. Da ist einmal das Waldland zwischen Rhein und Wied, welches die Rheinstrecke Linz=Leutesdorf begleitet und landeinärts durch das sehenswerte Wiedtal begrenzt wird. Man findet hier prächtigen Wald, schöne Fernsichten und tiefeingeschnittene, stellenweise schluchtartige Tälchen. Nach der Rheinseite zu, also etwa von Hönningen oder Rheinbrohl aus gesehen, nimmt sich das Gebiet nicht allzu eindrucksvoll aus, von dem scharf profilierten Koloß des Hammerstein allerdings abgesehen. Vielleicht ist die stiefmütterliche Behandlung des schönen Landstriches mit auf diese äußere Bescheidenheit zurückzuführen. Das andere verkehrsarme Westerwälder Waldland ist der Montabaurer Wald, der, mit seinen Nachbargebieten als Ganzes betrachtet, als fast geschlossener Waldbezirk im Norden bis an die Bahnstation Siershahn, Ransbach und Höhr=Grenzhausen, im Süden aber bis zur Lahnstrecke Ems=Nassauhat für gute Bücher, wohl selbst auch schreibt, sich und die Welt beobachtet mit klugen blauen Augen. Das auch Freunde hat, die sich bemühen, sie vom Beobachten der Dinge um uns zur Geselligkeit zu bringen. Sie aber ist nicht mitteilsam. Schauen die Augen nur nach innen, haben sie noch keinen Halt gefunden in der schönen, weiten Welt?— Dieses Mädel packt zur Ferienzeit den Rucksack, nimmt den Wanderstecken und erlebt die Heimat. Nicht auf der Touristen=Heerstraße. Eigenwillig wie sie ist, sucht sie die einsamsten Waldwege, umkreist in weitem Bogen Städte und Menschen, klimmt von Hügel zu Hügel. Und die Ausbeute? Ein Strauß leuchtenden Heidekrautes, ein bunt prangender Feldblumenstrauß an jedem Abend; dazu ein Herz, das überströmt vor Freude und der Kopf voll heimlicher Erlebnisse, die der Niederschrift harren. Bis nach wenigen Wochen göttlicher Freiheit die Schreibmaschinen=Kerkerhaft wieder beginnt. Die stumpfen Finger, der gebeugte Nacken... Sahst Du ihr aber in die Augen, leuchtete dort nicht auch frohes Ferienerlebnis? Nicht auch dort? Karl-August Deubner Obernhof reicht. Mit einem strammen Tagesmarsch durchquert man ihn von Norden nach Süden, zum Schluß etwa durch eines der Lahnseitentälchen nach Dausenau oder Nassau absteigend, oder von dem aussichtsreichen Dorf Winden durch den Kessel von Wetnähr den anmutigen Lahnort Obernhof erreichend. Aussichtswarten am Rheintal Als solche sind Drachenfels, Rittersturz bei Koblenz und Niederwald hinlänglich bekannt. Die wohl erst vor einer Reihe von Jahren zugänglich gemachte Hindenburghöhe ist oberhalb von Niederkestert, also auf der rechten Stromseite zwischen Camp und St. Goarshausen belegen, und es gibt Leute, die diesem Punkt, der schon manchem Rheinfahrer als, kleiner Aussichtstempel auf steiler, luftiger Höhe ins Auge— fiel, den Vorzug vor allen anderen Hochwarten des Rheintals geben. Ziemlich gegenüber erhebt sich die Fleckertshöhe, die von dem gleichnamigen Bahnhof der Hunsrückbahn BoppardSimmern, vom Rheine aus aber von Salzig oder Boppard zu erreichen ist. Dieser wunderschöne Berg erhebt sich nicht unmittelbar neben dem Strome und hält daher für seine schon ziemlich zahlreichen Verehrer eine Aussicht von besonderer Eigenart bereit. Weiter rheinauswärts müssen der Spitze Stein— zwischen St. Goar und Oberwesel— und der Teuselskädrich— zwischen Lorch und Aßmannshausen— empfohlen werden. Besonders zu loben aber ist der höchste Berg am gesamten Mittelrheinlauf, der zur beachtlichen Höhe von 618 Metern sich erhebende Franzosenkopf. Warum dieser mit einem Aussichtsturm versehene Eckpfeiler des Binger Waldes selbst wanderlustigen rheinischen Eingeborenen Zeit ihres Lebens fremd bleibt, wird sich wohl schwerlich ganz enträtseln lassen. Wer den Franzosenkopf, an dessen dunklem Waldsockel die Burg Sooneck sich erhebt, vom Rheintal aus ersteigen will, hat den Schienenstrang und die Talstraße in Niederheimbach oder in Trechtinghausen zu verlassen. Sicherlich wird jeder, der Franzosenkopf und Teufelskädrich, Spitzen Stein, Fleckertshöhe und Hindenburghöhe erklomm, die Ueberzeugung gewinnen, daß erst eine solche Fußwanderung einen völlig erschöpfenden äbseits der rheinischen Heerstraßen Von Ernst Maste Sommerwirtschaft Papperkrug Hich. Bokermann Am Wellenslek Schöner Ausflugsort auf schattigen Waldwegen über Ochsenberg oder Lindenallee(Wertherstraße) zu erreichen Großer Saal. Veranda und Gesellschafteräume. sowie schattiger Garten. Halte mich den werten Familien und Vereinen bestens empfohlen. Fernsprecher Pappelkrug Nr. 1108. Ständige Autobus-Verbindung Sieker(Hauptstraße)— Wellensiek. Kreuzkrug— Dornberg Karl Austmann.— Fernepr. Bleiete d 4093 Autobus- Hallestelle Bielefeld— Kreuzkrug— Dornberg— Werther Schöne Räume. Schattiger Garten. Gutgepflegie Getränke und Speisen. Spezialltät: Steis trische Forellen aus eigener Züchtung. Vom Wald umrauscht, abgeschnitten vom Lärm und Leben der Grolistadt findet man den Schwedenfrieden in Gottes freier Natur. Bes. H. Röding. Autobusverk. Pahlmeier bis Endst. Einer der schönsten Ausflugsorte in der Nähe der Schwedenschanze direkt am Teutoburger Wald gelegen. Gut zu erreichen, Wegezeichen: Blaues Kreuz ab Peter auf'm Berge oder über den welter verlängerten Försterpatt. Lee 6444an wir bet in ucherr ober Nouherichten wit igreme Vot#eh z# ####n. ReiegckPbäerche Kasichishent Besitzer fernsprecher 984 H. Hoke Amt Bielefeld Anerkannt angenehmer Aufenthalt. Teutoburger Wald Privat-Pension Woh! Bekannt gute Küche. Behagliche Zimmer, ruhige Lage im Zentrum. Preis 3 RM. Kahler Krug Fernruf 2336 Heinrich Lamker Echter wostfällscher Pickert. Butterbrote, Aufschnitt aus eigen. Schlachtung Kuchen, Gebäck und gepllegte Getränke. Haltestelle der Kleinbahn und Kraftpost. Die herrlichen Parkanlagen bieten mit ihren teils sonmgen, teils schattigen und lauschigen Plätzen Gewähr für angenehmen Aufenthalt im Freien. Radio-Konzert Im Garten und im Hause. Telef. 6218. Inh.: K. Oetmann, Theesen. Grofer schattiger Garten, Veranda, angenehmer Aufenthalt für Ausflügler, Vereine und Familien. Gute Bedienung, Il. Speisen und Getränke PensionTappe Leopoldsthal I.., Teutoburger Wald. Telefon Amt Llorn 104. Direkt am Walde gelegen. Bekannt durch reichhaltige gute Verpflegung. sonnige Zimmer, aufmerksame Bedienung. Veranda. Liegewiese, neuzeill. eingerichtet. Wasserleitung. Bad. Garage. Eindruck der Schönheit rheinischer Landschaft zu vermitteln vermag. Berge am Rhein Das schöne Rheingaugebirge, westliches Ende des Taunuszuges, ist eigentlich nur in einem Teile, nämlich dem gegen das Binger Loch vorgeschobenen Niederwald, bekannt und besucht. Wenn wir es durch die vier Eckpunkte Lorch, Bad Schwalbach, Eltville und Niederwald begrenzen, haben wir sogar die Nordseite des bei Lorch ausmündenden Wispertals noch ausgelassen. Tatsächlich bildet der vom Teufelskädrich und Jägerhorn über Röspelkopf, Kalte Herberge, Erbacher Kopf und Hansenkopf gegen Schlangenbad streichende Kammzug mit dem abwechslungsreichen Berg= und Waldland beiderseits der Wisper eine Einheit. Das Ganze ist ein einziges Waldparadies. Wer hier einmal in den Tagen leuchtenden, frischen Maiengrüns wanderte, hat bleibende Eindrücke mit nach Hause genommen. Vom Rheingau aus, der das Gebiet im Süden begleitet, fällt die besuchenswerte Hallgarter Zange ins Auge, die einen Aussichtsturm und eine Gastwirtschaft trägt und infolgedessen etwas häufiger erstiegen wird. Nach der Wisper entläßt die Kette einige Bäche, die ihren Lauf durch idyllische, weltferne Täler nehmen und das einsame, wegarme Waldland dieses Landstriches in einzelne Bergzüge und Berggruppen aufgliedern. Hier finden wir den Hinterlandswald, der in das malerische Tal des Ernstbaches hinabblickt. Zu Unrecht übersehen wird auch das wundervolle Bergland des Hunsrücks in fast allen seinen Teilen. Die prächtige, fast allenthalben dichtbewaldete Kette heißt am Rhein Binger Wald, weiterhin Soonwald und Lützelsoon, um dann als Idarwald in den weiträumigen Hochwald überzugehen, der zugleich Höhepunkt und Abschluß bildet. Wer vom Rheine aus, etwa am Franzosenkopf oder dem einzigartigen Morgenbachtal beginnend, in vielleicht sieben= bis achttägiger Waldwanderung den ganzen Zug der Länge nach abgeht, wird mehr des Schönen sehen und mehr Abgeschiedenheit und nervenberuhigende Stille genießen, als sie manches bekanntere und besuchtere deutsche Mittelgebirge zu bieten vermag. Die endlosen, wildreichen Forsten sind das Reich der Erholung und Entspannung, und wer je von den Aussichtstürmen etwa der Altenburg oder des Erbeskopfes über die Waldmeere blickte, wer die wipfelumrauschte Wildenburg oder den gigantischen Steinwall des Hunnenrings bei Otzenhausen besuchte, wird das schönste rheinische Waldland nicht so bald vergessen. Unkel am Rhein Dieses stille Rheinstädtchen mit einladendem, von grünen Linden umsäumtem Uferbild, hat auf den ersten Blick etwas ungemein Zutrauliches, das schon manchen Rheinfahrer zur Einkehr bewogen hat. Im Anblick des weltberühmten Panoramas der sieben Berge lebt die Stadt in erfrischender Ruhe abseits von dem Verkehr der benachbarten bekannten Badeorte das Leben eines erinnerungsreichen weinfrohen Ortes. Alle Traditionen sind hier noch lebendig. Aus engen gewinkelten Gäßchen, aus efeuumsponnenem Gemäuer spricht echte Rheinromantik, die in den Mauern dieser Stadt in seltener Lebendigkeit sprudelt. Rheinische Lebensfreude begegnet uns in den vielen steinernen Erinnerungszeichen an das beschwingte Zeitalter des Barock, das gerade in Unkel viele Spuren hinterlassen hat. Wer den frohen Schwung der Stadt kennt, versteht, daß Freiligrath sein„Strolchennest" am Rhein über alles schätzte und die Vorzüge seiner geliebten rheinischen„Residenz“ in beschwingten Versen immer wieder geseiert hat. Bäder= und Reisenotizen Kurhaus in Rothenfelde. Wer einen Einblick haben will in ein in jeder Beziehung mustergültig und im besten Sinne des Wortes neuzeitlich ausgestattetes Haus, das der Unterbringung Fremder dient, der besuche das Kurhaus in Bad Rothenfelde am Teutoburger Walde. Ueberall Weiträumigkeit, Uebersichtlichkeit, Sauberkeit und Klarheit. Von allen Fenstern Aussicht auf die schöne Umgebung, die Anlagen, die Berge. Eine wahrhaft vornehme Gediegenheit und Neuzeitlichkeit im besten Sinne des Wortes. Hier muß sich jedermann wohlfühlen inmitten dieser stillen Behaglichkeit. Besonders wertvoll ist es, daß man Radium=Solbäder in dem Gebäude selbst, in nächster Nähe seines Zimmers, nehmen kann, ganz nach dem Vorbilde von Weltbädern, wie in Wiesbaden und in Kissingen. Gebräuche der„Seestädter“ Aus dem Leben der„fahrenden" Jungens Wohl in keinem anderen Handwerk werden die alten zünftigen Gebräuche und Gewohnheiten heute noch so streng und eifrig gehandhabt, wie bei den Zimmerleuten. Der Hauptsitz der fremden Zimmergesellen, der„Seestädter" oder „Geschriebenen", ist Hamburg und Bremen. Die„fremden Zimmerleute“ sind die Urwandervögel, es ist der alte Handwerksburschengeist, der in ihnen lebt und den sie treulich erhalten. Wo sich sieben Fremde befinden, kann das Buch aufgemacht werden, d. h. eine örtliche Fremdengesellschaft gegründet werden. Nur„Fremde“ dürfen die bekannte zünftige Kleidung tragen. Wagt ein nicht„Geschriebener“ es dennoch, dann wird zum Verhör mit dem Zollstab„aufgeklopft“. Ein Fall, der im Guten sich nicht sühnen läßt, muß im Bösen ausgetragen werden. Mit anderen Worten: Der Ueberführte wird verhauen, denn das ist„löblich“. An dem Gericht beteiligt sich die ganze„ehrbare Gesellschaft". Die Vollstreckung wird aber sofort„nach Handwerksgebrauch und Gewohnheit“ eingestellt, wenn der Verurteilte„Pardon“ schreit. Doch gilt dies nicht für ehrenhaft. Auch bei den Jüngern Gutenbergs haben sich manche Zunftgebräuche bis heute erhalten. Der Stolz auf ihren Beruf, die„hochedle Buchdruckerkunst“, ist ja bei ihnen besonders berechtigt. Sie betrachten sich als Künstler und Gelehrte, und sind auch in der Tat Bundesgenossen des Geistes, dem sie durch die„schwarze Kunst" das Tor zur Allgemeinheit der Menschen öffnen. Die Zeremonie des„Gautschens“ ist jedem Buchdrucker eine heilige Handlung. Diese wird meist an„durstigen Montagen“ vorgenommen und durch den„Gautschbrief" bescheinigt. Wenn ein junger Buchdruckergehilfe irgendwo eine„Kondition“ antritt, ohne durch einen Gautschbrief beweisen zu können, daß er die Wassertaufe„ad posteria“ erhalten hat, so wird diese Taufe bei nächster Gelegenheit an ihm vollzogen. Denn ungegautscht ist kein Buchdrucker oder Schriftgießer als richtiger Schwarzkünstler anzuerkennen. Das Buch im Sommerurlaub Nimm ein stilles Buch mit auf die Sommerfahrt! Wenn im Ablauf des Jahres die Tage dahintoben und Körper und Geist mitgerissen werden in den Strudel des Kampfes, mag auch das Buch gut sein, das einen davonträgt und über sich selbst fortführt. Aber in den Tagen der Rast und der sommerlichen Stille ist nur ein Buch gut: das Buch, mit dem man Rast hält, das Buch der Einkehr und Einkehr bei sich selbst.„Alle Bücher dieser Welt bringen dir kein Glück, doch sie weisen dich geheim in dich selbst zurück“ singt Hermann Hesse. Aber welches Buch soll das sein, welches Buch ist von dieser Art, daß man bei ihm ruhen kann und den Weg zu sich selber findet? Alle Bücher, die ein Dichter geschrieben hat, von Gottes Hauch angehaucht und von der inneren Stimme befohlen, zu sagen, was er sah und leidet. Und der Dichter von solcher Art sagt nur aus, was schon in jedes Menschen Innern geschrieben steht, was der Wunsch seiner Träume und die wahre Stimme seines Herzens ist.„All' Dichtkunst und Poeterei ist nichts als Wahrtraum— Deuterei“ kündet Hans Sachs. Und das Buch, das solcherweise deutet, kann auf jeder Ebene stehen: kann in Versen geschrieben sein oder im fließenden Worte, kann vom deutschen Walde sprechen oder vom Schicksal des deutschen Menschen, von hoher Zeit oder Zeiten der Notwendigkeit, die die Not wendeten. Das stille Buch soll man wählen und zum Gefährten seiner Sommerfahrt machen:„Auf leisen Sohlen wandeln die Schönheit, das wahre Glück und das echte Heldentum“ sagt Wilhelm Raabe in den„Alten Nestern". Arthur Herz Am Baldeneyer See Die Ruhrstadt Essen besitzt in ihrer unmittelbaren Umgebung ein landschaftlich reizvolles Vorland. Nunmehr kann Essen zu diesen Vorzügen noch eine weitere Sehenswürdigkeit anmelden, nämlich den vor Vierteljahresfrist vollendeten Baldeneyer See, eine mächtige Stauanlage der Ruhr, die mit vollem Recht den Namen„See“ trägt. Der prächtige Wasserspiegel gibt der an sich schon bemerkenswerten Zeichnung der Talbucht in einem der schönsten Teile des Vorlandes neuen belebenden Schwung. Gerade jetzt, in sommerlichen Tagen, ist der Baldeneyer See mit ausgezeichneten sportlichen Anlagen und Fahrtgelegenheiten über die spiegelnde Fläche das Ziel zahlreicher Wasser= und Wanderfreunde. Weit über den Rahmen der Ruhrstadt hinaus lockt dieser See im anschmiegenden Rahmen einer frischen Landschaft. Schauinslandstraße für Autos frei! Die Schauinslandstraße bei Freiburg im Breisgau, die weltbekannte Rennstrecke der internationalen SchauinslandBergrennen, ist jetzt für den allgemeinen Autoverkehr freigegeben worden. Die Straße kann von Privatkrast= wagen sowohl berg= wie talwärts gebührenfrei befahren werden. Angesichts der Schwierigkeit der kurvenreichen Bergstraße ist die Fahrgeschwindigkeit auf 30=Stunden=Kilometer 8865. Am Bahnhof Oerlinghausen. Telelon 23. Küche und Keller vorzüglich. Sommerfrische Wehren Teutoburger Wald. Ganz in der Nähe von Bad Meinberg. Anerk. gute Küche, große sonmge Zimmer. Garten mit Liegestühlen. Bad im Hause. Keine Kurtaxe. StraBenbahnhaltest. Preis.25 Mk. ohne Nebenkosten. Man verlange ausführl. Prospekt. M. Hahn. Schleder in Lippe, Nähe Bad Pyrmont. Eisenbahnstation Hannover=Altenbeken. Herrl. Hochw. Gr. Kurpark. Trinkkuren gegen Gicht= und Stoffwechseltrankheiten. Modernes Schwimmbad. Vorzügl. Hotels und Privatpensionen. Auskunft durch den Verkehrsverein e. B. Luftkurort Schieder in Lippe Am Wald und Nähe Kur-Park liegt wunderbar Haus Sonnenschein schöne Zimmer mit fließendem Wasser. Gute Küche. Starke Thermal-Naturkohlensäure-Solbäder 35° für Herz-, Nerven-, Rheuma-, Frauenleiden, Lähmungen, Ruhige Lage. Pensionspreis .— bis.— RM. d. die Direktion Pauschalkuren: 28 Tage 15 Bäder Mk. 190.—. Rüstersiel (Bahnst. Wilhelmshaven beliebtes Nordseebad volle Verpfl..40 Mk. an. Prosp. d. d. Badever Ruhe u. Erholung inden Sie bei billig. Pensionspreis. imv NORDSEEBAD CRKAUT Auskunft und Prospekte durch: In Oldenburg Verein zur Förderung des Nordseebader u. Luftkurortes Burhave I. Oldenb. e. V. Radium SAwdd. Teutobuger? 7ald, Rheuma, Skrofulose, Katarrhe der Luftwege, Herz- und Frauenleiden Modern eingerichtetes Sole Schwimmbad Prespekte frei durch dle Badeverwaltung Abt. R 10 Auf Reisen und Wanderungen vergessen Sie nicht Kinderheilanstalt Sassendorf, Bad Sassendorf vierwöchentliche Solbadekuren für Kinder zwischen 4 und 14 Jahren Pflegesatz einschlieffl. Arzt, Bäder, Höhensonne usw. täglich.23 RM Im August Pauschalsatz von 80.— RM.(keine Nebenkosten). Prospekte auf Anforderung. Meldungen an den Vorstand der Kinderheilanstalt den beliebten Sommerfahrplan. Preis 70 Pfg. Ueberall zu haben. Wie durch ein Vergrößerungsglas, so deutlich und klar, kann der Leser der Westfällschen Neuesten Nachrichten durch die Spalte selner Zeitung die Vorgänge des Heimatund Weltgeschehens verfolgen. Von einer hohen Warte aus betrachten die Westfällschen Neuesten Nachrichten das wirtschaftliche und politische Geschehen. Sie erhöhen den geistlgen Standpunkt Ihrer Freunde und Verwandten, wenn Sie ihnen die Westfällschen Neuesten Nachrichten zum dauernden Bezuge empfehlen. Das Interesse, das eine anspruchsvolle Leserschaft allen Tellen unseres Blattes entgegenbringt, bedingt auch die Werbekraft des Anzeigentelles. Der Geschäftsmann, der in den Westfällschen Neuesten Nachrichten inserlert, weiß, wofür er sein gutes Geld ausgegeben hat: Für seinen Erfolg! Mehr Leser— noch bessere Leistungen! Ostseebad 90 Das Bad Prospekte überall der Sonnenseite! Itrand-Loter.—.— bestempfohl. Itrand-Hofel Haus, drekt a. d. See, fließend. Wasser, volle Pens. Mk..50. Liegewiese. Telefon Ciemar 29. Th. Stahl. Hotel Villa am Meer erstes Haus, volle Pensior 19. Hausprospekt. Pension Seebad Strandr geachl. Verand. Auto- Unterstände.— Fernrul Cismar 120. Chr. Ebling. Pension Strandperle direkt Ganz vorzügl Verpfl. Haupts. Nik..50, Nachs. Mk..—, Fl. Wass. Teleion Cismar 97. Frau Kapltän Stahl. Ku##uk Kos##msof tliech. Wazer. erstklass. Verpllegung, ermäß. Pensionspreis Mk..—, noch Zim. frei Garag. Telef. Cismar 87. Haus Seeblich Zimmer mit Belk, beste Verpflegung bei sehr mäll. Preis(4 Mahlzeiten). Prosp. Telefon Ciswar 73. Ferd. Bendteidt. Hotel Seeburg Scebück, liehlend. Wasser. Volle Pension Mk..50, Ruf Cismar 65. E. Stahl. Kalte Secbüder irel! Nordsse-Hotel BOrkum führend. Haus Borkums, dir. am Meer. Volle Pension von Mk..50 an. Fl. k. u. w. Wass. Hotel-Prosp. i. d. Geschäftsst. d. W. N. N. frei. Nordseebad Dangast Gidenburg Privatkinderheim Verpfl. Zeitgem. Preise. Fachpersonal. Schule im Hause. Evtl. Sammeltransport. Nordseebad SARGAST (In Oldenburg) Das Alteste gefahrose Bad m. vorzügl, Hellwirkung. 2 lander Sandstrand. K. Kurtaxe. Prosp. durch den FremdenVerkehre-Verein. Sonnaberd. 8. Juli 1933 bestfälische Neueste Nachrichten Nr. 157 Schstes Blat Aus der geseilschaut Das„Ader des Zucsten hardenderg Die drei Ehen des Staatskanzlers Der berühmte Geschichtsforscher Leopold von Ranke hat sein Urteil über Hardenberg, der von 1790 bis zu seinem Tode 1822 in preußischen Diensten stand, zuerst als Minister, von 1810 ab als Staatskanzler, in dem Satz zusammengefaßt:„Ein altes Sprüchwort sagt: „Jeder Mensch hat sein„Aber“; und wer wüßte nicht, daß das auch von Hardenberg gilt. Aber gewiß ist doch, tiefer als Hardenberg hat noch niemals ein Staatsmann seinen Namen in die Ehrentafel der preußischen Geschichte eingetragen.“ Dieses„Aber“ in der Persönlichkeit von Hardenberg waren seine drei Scheidungen und seine mannigfachen Liebesabenteuer, die auch nicht aufhörten, als er alt geworden war; er starb mit zweiundfiebzig Jahren. Hardenberg, dem vom Schicksal alle guten Gaben in die Wiege gelegt worden waren— er war der Sohn eines Feldmarschalls, trug einen alten Namen, war klug und feingebildet, schön und charmant— hatte in seinen Beziehungen zum weiblichen Geschlecht überall und immer ausgesprochenes Pech. Das war um so sonderbarer, als er zweifellos das besaß, was wir heute sex appeal nennen. In allen Ehen wurde Hardenberg betrogen. Vielleicht weil ihm, dem Polygamen, die Fähigkeit ganz fehlte, die Frauen seiner Wahl zu fesseln, vielleicht auch weil der Staatsgeschäfte Ueberfülle ihm keine Zeit für seine Häuslichkeit gewährte. Wer das„Warum“ des Hardenbergschen Pechs ergründen will, lese das vor einigen Monaten im Brückenverlag Berlin erschienene Buch des früheren Parlamentariers Freiherrn Hartmann von Richthofen, eines Sohnes des im Januar 1906 in den Sielen verstorbenen Staatssekretärs des Auswärtigen Amts. Das für ein Erstlingswerk fabelhaft gut und gewandt geschriebene Buch führt den Titel „Hardenberg. Bilder aus dem bewegten Leben eines großen Staatsmannes“. ter entsprossen waren, auseinander. Grund: der Prinz von Wales, Sohn des Königs Georg III. von England, in dessen Diensten als Kurfürst von Hannover Hardenberg damals stand,— er war sein Kabinettschef für Hannover in London— verführte die zweiundzwanzigjährige Baronin Hardenberg. Hardenberg trennte sich von ihr, verließ den englisch=hannoverschen Dienst und wurde 1782 Chefminister des Herzogs von Braunschweig. Es dauerte freilich sechs Jahre(1788) bis die Scheidung des Ehepaares Hardenberg in Dänemark erfolgte. Solange wollte Hardenberg mit seiner zweiten Ehe warten, und so traute ihn schon 1787 ein gutmütiger holsteinischer Pastor, der meinte, die Sache in Kopenhagen werde schon zurecht kommen, mit seiner Jugendliebe, der geschiedenen Frau Sophie von Lenthe, geborene von Haßbergen. Aber diese Heirat vor der rechtsgültigen Scheidung seiner ersten Ehe hatte für die zweite Baronin Hardenberg sehr bittere Folgen. Der Braunschweiger Hof und die Braunschweiger Hofgesellschaft empfingen sie nicht. Hardenberg trat daher 1790 in preußische Dienste über. Er wurde preußischer Staatsminister und wie man heute sagen würde, Statthalter der Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth. In dieser Stellung blieb er, bis er 1803 preußischer Außenminister wurde. Zwei Jahre vorher hatte er sich von seiner zweiten Gattin, die ihn wahllos betrog, scheiden lassen. Hardenberg, schon damaks durch enge Bande an seine spätere dritte Gattin gefesselt, hätte wohl am liebsten beide Augen zugedrückt. Aber Friedrich Wilhelm III. hatte ihm sagen lassen, daß er ihn erst nach seiner Scheidung in Berlin gebrauchen könne.„Schade um den Hardenberg, aber ich will keine Zustände an meinem Hof, wie sie bei meinem Vater waren“, das waren des jungen sittenstrengen Königs Worte. nicht der erste Geliebte von Frau Charlotte. Er hatte viele Vorgänger gehabt, so viele, daß der Rat der Freien= und Reichsstadt Frankfurt am Main im Mai 1800 die„Tänzerin Charlotte Schönemann, Ehefrau des Schauspielers Langenthal, zurzeit auf Reisen, aus dem Gebiete Frankfurts ausgewiesen hatte, weil sie ohne Gewerbe sei und gegen Zucht und Sitte verstoße“. Dieser Ausweisungsbefehl war Hardenberg bekannt. Trotzdem nahm er Charlotte nach der Scheidung von seiner zweiten Frau in seine häusliche Gemeinschaft und heiratete sie im Juli 1807 in Memel. um ihr eine Genugtuung zu geben. Ein Posthalter hatte sie nämlich öffentlich beleidigt. Hardenberg war damals gerade aus dem preußischen Staatsdienst geschieden und glaubte keinerlei dienstliche und gesellschaftliche Rücksichten mehr nehmen zu brauchen. Aber 1810 reaktivierte ihn König Wilhelm III. und stellte ihn als Staatskanzler an Preußens Spitze. So wurde Charlotte Staatskanzlerin, vier Jahre später Fürstin Hardenberg. Aber trotz allen äußern Glanzes empfand sie tief die Vernachlässigung durch ihren Mann, den, abgesehen von wechselnden kleinen Liebesabenteuern, in den Jahren vor den Befreiungskriegen eine enge, feste Freundschaft mit der klugen und schönen Frau Amalie von Beguelin, geborene Cramer, verband. Ihr Gatte, Geheimer Staatsrat, war einer der Hauptmitarbeiter Hardenbergs. Charlotte hielt sich mit jungen Freunden, vor allem mit dem Leibarzt ihres Mannes, dem jüdischen Doktor David Koreff, schadlos. Nach den Befreiungskriegen lebte Hardenberg getrennt von thr. Das Wetter der Woche Endlich trockenes, warmes Sommerwetter Die zwischen dem Ostseetief und dem Azorenhoch von Nordwesten in Mitteleuropa einströmenden subpolaren Luftmassen haben noch die ganze vorige Woche wechselhafte, unbeständige Witterung mit Regenfällen und Gewittern hervorgerusen. Bei sortgesetzt steigendem Druck vom 29. 6. bis 3. 7. rückte das Azorenhoch immer wetter nach Westeuropa. Die Aufheiterung war aber nur unvollkommen, weil sich über der unteren Kaltlustmasse die warme Ozeanluft schob. Trotzdem das Hoch, dessen Kern am Mittwoch über der Nordsee liegt, an Stärke verliert, heitert es nun stärker auf und wird noch wärmer, weil die Lust aus der Höhe absinkt. Die Siebenschläferregel bestätigt sich demnach nicht. Das Wetter vom 9. bis 15. Juli Einen langen Bestand dürfte das sommerlich warme Schönwetter nicht haben. Ueber Osteuropa ergießt sich arktische Kaltluft stürmisch von Finnland ins östliche Mittelmeer und wird dort starke Zuklonentätigkeit auslösen. Ebenso entwickeln sich Störungen von Island südwärts. Die deutet also auf einen Umschwung hin. Es hat den Anschein, als ob die kommende Woche neue Unbeständigkeit, Abkühlung und Niederschläge bringen würde. Die erste Gattin, die der damalige Freiherr, spätere Fürst von Hardenberg 1774 heimführte, war eine reiche dänische Erbin, die fünfzehnjährige Lehensgräfin Christiane von Reventlow. die den Vierundzwanzigjährigen ebensowohl durch ihre Anmut wie durch ihr großes Vermögen anzog. Nach sieben Jahren ging diese Ehe, der ein Sohn und eine TochSeit 1800 lebte Hardenberg, der damals künfzig Jahre geworden war, in einem eheähnlichen Verhältnis mit der Gattin eines wandernden Schauspielers Charlotte Langenthal, geborene Schönemann. Ihrem Mann hatte er sie für tausend Thaler abgekauft, denn für diese Summe hatte Langenthal sich scheiden lassen. Freilich war Hardenberg Aber mit dieser Trennung waren seine Liebesirrungen noch nicht zu Ende. Durch den erwähnten Doktor Koreff, der ihn für alle möglichen magnetischen und spiritistischen Künste interessierte, kam eine Somnambule Friederike Hähnel, Tochter eines Neubrandenburger Uhrmachers, in Hardenbergs Umgebung. Er wurde bei ihr so hörig, daß er sie sogar 1822 auf den Kongreß von Verona mitnahm, nachdem er ihr vorher durch eine Scheinheirat mit einem seiner Gutsinspektoren den Namen Frau von Kimsky gegeben hatte. Er wurde ein Opfer seiner Liebe. Auf der Rückreise in Genua schleppte ihn Friederike den ganzen Tag von einem Laden in den anderen und verlangte, daß er am Abend mit seiner Tochter und seinem Schwiegersohn, dem Fürsten Pückler=Muskau, an einem üppigen Diner teilnahm. Bei diesem trank der schwachund müdgewordene Mann sehr viel, um wach zu bleiben. Das war zu viel für den schon Zweiundsiebzigjährigen. An einem düsteren Novembertage 1822 machte ein Schlaganfall seinem Leben ein Ende. Wie geden Kuskunzt: H. W. Die Höhe der in Gadderbaum erhobenen Bürgersteuer ist richtig.(b) R. 84. Unsere Auskunftserteilung darf nicht so weit gehen, daß wir ein Urteil über die Bewertung von Arbeitern und Angestellten durch den Unternehmer fällen. In dem von Ihnen erwähnten Falle handelt es sich um interne Werksangelegenheiten, in die wir uns nicht einmischen dürfen.(5) I. D. Auf Grund der Verordnung vom 27. September 1932 sind die in der Zeit vom 1. Oktober 1932 bis 30. September 1934 entstandenen oder noch entstehenden Zinsen von Hypotheken, die auf landwirtschaftlichen Grundstücken ruhen, um 2 v.., jedoch nicht unter 4 v.., herabgesetzt. Haben Sie also bis zum 30. September 1932 7 Prozent Zinsen gezahlt, dann tritt eine Herabsetzung auf——5 Prozent ein. Aber der Gläubiger hat Anspruch auf eine der 2prozentigen Herabsetzung entsprechende Kapitalerhöhung. Aufwertungshypotheken sind seit dem 1. Januar 1992 mit 6 Prozent zu verzinsen, ohne Rücksicht auf den Charakter des beliehenen Grundstück. Für neue Hypotheken ist der zu vereinbaren, sie fallen nicht unter die oben erwähnte Verordnung. 2. Den Begriff„Mündelsicherheit“ definiert der§ 49 des Gesetzes zur Regelung der landwirtschaftlichen Schuldverhältnisse vom 1. Juni 1993 wie folgt:„Die Grenze der Mündelsicherheit(Beleihungsgrenze) berechnet sich nach dem Einheitswert. Die näheren Bestimmungen treffen der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, der Reichsminister der Finanzen und der Reichsminister der Justiz.“ Diese Bestimmung#### stehen noch aus. 67.3 Seoctalserneug KonFReper Willst Du weiße Wäsche tragen, glb zu Welscher Deine Kragen, Oberhemden und Manschetten, kannst Du auch dort lassen plätten, Gardinen, Spitzen, spinnwebfein, Welscher wäscht sie schonend rein. Telef. 1100 Feldstr. 66 Weischer wuschr wusche eder Art Die Sorge um Ihre Wäsche verehrte Hausfrau, überlassen Sie bitte mir. Auch den verwöhntesten Ansprüchen und Wünschen wird Rechnung getragen bei Erledigung Ihrer geschätzten Aufträge in der Sosbenstr. 13- Tel. 84s Dampfwäscherei Ernst Meyer Ollrr 20 ö/4#r,#ut uus wo#iß, w gül kns prrib##### Tel. 2615 Dampf-Wäschereiz Friedrichstr. 3. Bekannt durch Qualitätsarbeit Das Haus der gelorten u. peionecen Wüsche) Trocknen im Freien— Gardinenspannen Mertins Plätterei (C. Labude) Blelefeld, Tel. 1269, Ritterstr. 19 wäscht, plättet und mangelt alle Wäsche Gardinenspannerei Ein uraltes Wort:„Der erste Ichritt ist der schwerste!“ Auch Sie müssen ihn einmal machen, sonst kommen Sie auf keinen grünen Zweig. Geben Sie Ihre Wäsche in die gewerblichen Waschanstalten, die Ihre Wünsche voll und ganz befriedigen werden. Dadurch tragen Sie zur Verminderung der Arbeitslosigkeit bei und fördern den Plan des wirtschaftlichen Aufbaues. I. Tiemann Detmolder Straße 70 J, Ruf 6226 Wäscherei Gardinenspannerei Heißmangel Wäscherei Beckord Haller Weg 44— Fernsprecher 5192 wäscht Wäsche schrankfertig und nach Gewicht. Die zuverlässige.preiswerte Wäscherei der Hausfrau. Abholung freil Rasenbleiche— draußen trocknen H. Haasmann Welle 15— Pernruf 3469 Gereinenepannere! Waschanstalt Plätterei Das Wochen-Programm des Westdeutschen Rundfunks vom 9. bis 13. Juli Sonntag, 9. Juli: .15 Uebertragung vom Nordsunk Hamburg: Bremer Hasenkonzert. Das große Geläute vom Bremer Dom. .30—.30 Evangelische Morgenfeier deutscher Christen. Mitwirkende: Liturgie und Predigt: Pfarrer Zahn, Nachen; Kampschor der„Deutschen Christen“, Leitung: Erich Dörlemann; Sologesang: Fritz Baur, Köln. .30—10.15 Tanzen und springen, singen und klingen. Deutscher Tanz in Dichtung und Musik. Sprecherin Else Pfafs, Leitung Keiper. 10.45 Musik und Tanz im Heimatland der Baskenmütze. Ein Schallbericht. 11.10 Ungedruckte Dichter. Carl von Bremen: Der Eindringling. 11.30 Reichssendung: Bach=Kantate.„Barmherziges Herz der ewigen Liebe“. Kantate von Johann Sebastian Bach. Das Städtische= und Gewandhausorchester zu Leipzig. Der Thomanerchor. Leitung: Thomaskantor D. Dr. Karl Straube. 12.00 Zur Unterhaltung: Die fröhlichen Fünf. Dazu zwei Hundegeschichten von Gottfried Kölwel. 13.00 Mittagskonzert, Leitung Wolf. 14.45 Wann man sick de Leiw as so ne Suort Krankheit vörstellt. Eine Plauderei über die Liebe von Karl Wagenfeld. 15.10 Musikalische Arbeitsgemeinschaft. Pros. Dr. Hermann Unger(Musik auf der Bühne). 15.35 Aus dem großen Krieg. Hans Heyck: Heimkehr anno 1914. Romane in La=Plata=Spanisch. 15.50 Woher stammen Europas Nationalhymnen? 16.10 Dr. Brosch: Ostpreußen ruft. 16.30 Musik aus Sanssouci im Brühler Schlot. Ein Kammerorchester, Leitung Buschkötter; Kölner Violen=Vereinigung(Kunkel, Anrath, Grote, Keiper. Bußbach, Schreiber); Solisten: Gertrude Becker(Sopran), Carl Hermann Pillnev(Cembalo). Paul Stolz(Flöte). 18.20 Von der Avus Berlin: Großer Preis von Deutschland für Motorräder. Sprecher HolzapfelNaumann. 18.50 Blind zurück in die Heimat... Adolf Hitlers letztes Fronterlebnis. 19.10 Uebertragung aus dem Brühler Schloß: Serenade im Treppenhaus des Brühler Schlosses. Werke von Wolsgang Amadeus Mozart. 20.45 Tomfeier in Münster. Am Vorabend der „Großen Prozession“. Ansprache: Dompropst Prälat Prosessor Dr. Donders, Münster. Montag, 10. Juli: .00 Morgenruf. .05 Morgenkonzert, 1. Teil. .45 Hans Jacob Reinarz: Leibesübungen. .03 Morgenkonzert, 2. Teil. .08 Was kochen wir in dieser Woche? .45 Gymnastik für Frauen. Hilde Bremus. 10.10 Mensch und Welt. Gemeinschaftsempfang für Arbeitslose. 11.30 Schuliunk für Schüler vom 12. Lebensjahre an. Dr. Brosch: Wir lieben und schützen unsere Heimatlandschaft. Eine Hörfolge über Natur und Heimatschutz. 12.00 Unterhaltungskonzert des Städtischen Kurorchesters Baden=Baden. 13.00—14.30 Mittagskonzert. Die fröhlichen Fünf. 15.00 Anton A. Kretschmer: Schutz vor Zwangsvollstreckung. Ein Zwiegespräch. 15.50 Jugendsunk. Freiluftmusik. Märsche und Volkstänze mit Pseisen, Trommeln und Quetschebüggel. 16.30 Besperkonzert, Leitung Kloß. 17.50 Frauenstunde. Frau Hanna Stmon: Meine Sehnsucht ist Deutschland. 18.10 Deutsche Gedichte. Balladen von August Kovisch. 18.25 Weltwirtschaftliche Tagesfragen. Dr. Däbritz: Steigt die Wirtschaftskurve an? 19.00 Reichssendung: Stunde der Nation. Von Breslau: Arbeiter, bör zu! SA.=Kamerad Tonne. Hörspiel von Peter Hagen, Musik von Hans Sattler. 20.10 Gesumm und Gezwitscher. Hörfolge von Ingrid Fernolt und Hans Lorenz Lenzen. 21.30 Der Intendant spricht zur Hörerschaft. 22.45—24.00, Kammermusik. Das Prisca=Quartett (Schulze=Prisca, Smit, Körner, Schmidt), Mimi Schulze=Prisca,(Bratsche), Adelheid Holz (Topran), Begleitung Robert Ziegler. Dienstag, 11. Juli: .00 Morgenruf. .05 Morgenkonzert, 1. Teil. .45 Hans Jacob Reinartz: Leibesübungen. .03 Morgenkonzert, 2. Teil. .45 Gymnastik für Frauen. Hilde Bremus. 10.05 Mensch und Welt. Gemeinschaftsempfang für Arbeitslose. Pros. Dr. Walter Bombe: Volk im Erzgebirge. 11.10 Schulfunk für Schüler vom 7. bis 10. Lebensjahre. Käthe Martin: Kinderturnen mit Musik. 12.00 Unterhaltungskonzert. 13.00—14.30 Mittagskonzert, Leitung Wolf; Solist Erich Rummel(Klavier). 15.00 Kinderstunde. Das kommt davonl oder: Wie das Elesantenkind seinen Rüssel bekam. 15.50 Ein Volk vergaß seine Vergangenheit. Gegen die Ueberwertung römischer Kultureinflüsse— Wahrheit über die germanischen„Barbaren“— Für bewußte Pflege germanischer Kulturerinnerung— Ein Aufraf von Karl Krings. 16.10 Völkische Erziehung. Professor Dr. Ernst Krieck: Blut und Boden. 16.30 Vesperkonzert. Westdeutsches Kammerorchester, Leitung Breuer, Solistin Kläre Hansen(Sopran). 17.45 Westdeutsche Museen=Denkstätten germanischer Frühgelchichte,„Ein Hörbericht aus dem Museum für niederrheinische Urgeschichte in DuisburgHamborn. Leitung Direktor Dr. Stampfuß. 18.15 Mein schwerster Tag.=Boot=Kommandant Rose und der Wachossizier erzählen. 18.25 Italienisch. Universitätsprosessor Dr. Heinermann. 19.00 Reichssendung: Stunde der Nation. Von Königsberg: Die Burg im Osten. Ein Hörbild von der Marienburg. 20.05 Uebertragung aus Dortmund: SA.=Appell der SA.=Gruppe Westsalen. 20.45—22.00, Sinsoniekonzert. Chor und Orchester des Westdeutschen Rundsunks, Leitung Buschkötter. Mittwoch, 12. Juli: .00 Morgenruf. .05 Morgenkonzert, 1. Teil. .45 Hans Jacob Reinartz: Leibesübungen. .08 Morgenkonzert, 2. Teil. .05—.80 Kinderstubensorgen im Sommer. Ein Gespräch. .45 Gymnastik für Frauen. Hilde Bremus. 10.10 Schulfunk für Schüler vom 12. bis 19. Lebensjahre. Der Kölner Dom. 10.45 Mensch und Welt. Gemeinschaftsempfang für Arbeitslose. Dipl.=Ing. Pantenburg: Von der Adrig zu den Schwarzen Freitag, 14. Juli: blauen Adria zu den Schwarzen Bergen. 12.00 Unterhaltungskonzert. Das Fränkische Kammerorchester, Leitung Rümmelein. 13.00—14.30 Mittagskonzert des Orchesters des Westdeutschen Rundsunks, Leitung Kühn. 15.00 Dr. Gerhard Schatte: Mittelstand im Dienste am deutschen Volke. 15.50 Jugendsunk. Spuren und Spurenlesen. 16.30 Besperkonzert. 17.50 Frauenstunde. Frau Gestern und Frau Heute. Zwiegespräch— Pauline Wild. 18.10 Deutsche Sprecherziehung(Technik des Sprechens). Universitätslektor Dr. M. Weller. 18.30 Italienische Unterhaltung, Dr. Jesse. 19.00 Reichssendung: Stunde der Nation. Lebende Komponisten. 20.00 Vom Deutschlandsender: Aufruf für die Spende zur Förderung der nationalen Arbeit. 20.10 Stefan George. Ein Dichter der völkischen Erneuerung. Hörfolge zu Georges 65. Geburtstag von Heinrich Lützeler, Leitung Rietb. 21.15 Unterhaltungskonzert des Orchesters des Westdeutschen Rundsunks, Leitung Kühn. 22.00 Stipppisite. .00 Morgenruf. .05 Morgenkonzert, 1. Teil. .45 Hans Jacob Reinar=: Leibesübungen. .08 Morgenkonzert, 2. Teil. .45 Gymnastik für Frauen. Hilde Bremus. 10.10 Mensch und Welt. Gemeinschaftsempfang für Arbeitslose, Br. Linden: Merkwürdigkeiten im religibsen Leven Englands. Hans Hesse: Flugerlebnisse mit Tieren. Albert Conntag: Mit dem Zeppelin nach Südamerika. 11.30 Schulfunk für die Mittelstuse höherer Lehranstalten. Französische Unterhaltung. Le 14 juillet à Paris. 12.00 Unterhaltungskonzert des Rundsunkorchesters, Leitung: List, Solist: S. Grundeis(Klavier). 13.00—14.30 Mittagskonzert. Die fröhlichen Fünf. 15.00 Professor Dr. Schneider: Arbeitslosigkeit heute und früher(). 15.20 Hermann Linden: Zukunft im Straßenhandel. 15.35 Jugendsunk: Deutsche Bauern— Hörfolge. 16.30 Vesperkonzert, Deutsche Hausmusik(). 17.45 Wir erzählen von Adolf Hitler..., Dr. Glasmeier. 18.10 Englische Unterhaltung. 18.90 Dr. W. Groß: Stimme des Blutes im ewigen Strom deutscher Geschichte. 19.00 Reichssendung: Stunde der Nation. Weg übers Feld. 20.05 Katte, Hörspiel von Hermann Burte. 21.30 Politisch=satrisches Brettl. 22.40—23.30 Nachtmusik, Leitung: Wolf. Donnerstag, 13. Juli: Sonnabend, 15. Juli: .00 Morgenruf. .05 Morgenkonzert, 1. Tell. .45 Hans Jacob Reinarz: Leibesübungen. .03 Morgenkonzert, 2. Teil. .45 Gymnastik für Frauen. Hilde Bremus. 10.10 Mensch und Welt. Gemeinschaftsempfang für Erbeitslose. W. André: Ein Hausierer steht an der Tür(Ehrenrettung eines mißachteten Beruses). Hans Hefse: Flugerlebnisse mit Tieren. Dr.=Ing. Helberg: Vom Streichholz, seinen Vorfahren und seinem Erfinder. 11.10 Schulfunk für Schüler vom 7. bis 10. Lebensjahre. Käthe Martin: Kinderturnen mit Musik. 11.30 Schulfunk für Schüler vom 12. Lebensfahre an. Dr. Arthur Berger: Unsere alten Kolonien zeigen uns ihre Schätze. 12.00 Unterhaltungskonzert, Leitung Wols. 13.30—14.30 Mittagskonzert. 16.00 Pädagogische Führer Deutschlands: Theodor Litt. 16.30 Vesperkonzert des Orchesters des Westdeutschen Rundsunks, Leitung Kühn, Solistin Mary Jansen=Füssel(Klavier). 17.50 Schildbürgerstreiche. Erzählt von Gustav Schwab. 18.00 Uebertragung aus Essen: Auf der ElektroWärme=Ausstellung. Ein Hörbericht von Dr. Maus. Sprecher Dr. Maus. 18.20 Deutsch für deutsch. 19.00—20.00, Reichssendung: Stunde der Nation. Von Leipzig: Der goldene Topf. 20.10 Hörbild der Zelt: Stahlwerk Meiberich. 21.10 Abendkonzert des Kurorchesters Zoppot, Leitung Staatskapellmeister Karl Tuteln. 22.30—24.00 Nachtmusik des Westdeutschen Kammergubchess .00 Morgenruf. .05—.40 Morgenkonzert, 1. Teil. .45 Hans Jacob Reinarz: Leibesübungen. .08 Morgenkonzert, 2. Teil. .25—.45 Rhythmische Gymnastik als Musikerziehung mit praktischen Uebungen(), Prosessor Ed. Josef Müller. .45 Gymnastik für Frauen. Hilde Bremus. 10.10 Mensch und Welt. Gemeinschaftsempfang für Arbeitslose. Fröhliches Bayern. 11.30 Schulfunk für Schüler vom 16. bis 19. Lebensjahre. Szenen aus„Agnes Bernauer“. Zusammenstellung: Dr. Ernst Baur. Spielleitung: Baumgarten. 12.00 Unterhaltungskonzert, Leitung: Wolf. 13.30—14.30 Mittagskonzert. 14.30 Wochenendkonzert. 15.00 Kinderstunde. Jungvolk singt. 15.50 Regierungsrat Dr. Geis: Wann bekommt man Einkommensteuer erstattet? 16.05 Wanderungen in Rheinland und Westsalen. Paul Hombrecher: Um den Altenberzer Dom— Das Wandergebiet der Dhünn. 16.30 Besperkonzert, Leitung: Kneip. Ulrich Hösel: Aus der Mappe eines Fotoliebhabers. 17.50 Frauenstunde. Dr. Margarete Prowe: Ein offenes Wort über das Universitätsfrauenstudium. 18.10 Nach der Arbeit. Ehristoph Wieprecht: Gedichte. 18.20 Englische Lesestunde. Oberstudienrat Prosessor Hase. 18.35 E. Mutz: Deutscher Kleinkaliber=Schießsport und seine Bedeutung für die Volkserziehung. 19.00 Reichssendung: Stunde der Nation. Die Opernprobe. Komische Oper in einem Aufzug von Albert Lortzing. 20.15 Heiterer Abend. 92.85—24.00, Nachtmusik. Sidbp miisen Originalroman von Hans Hirthamer „Man spioniert also hinter mir her, sieh mal an! Aber meine kleinen Privatvergnügen werde ich mir von dir am allerwenigsten verbieten lassen, verstehst du! Das wäre ja noch schöner!— Oder habe ich dich vielleicht schon gefragt, ob du dich mit deinem Jungchen, mit deinem feurigen Herrn Schofför, ausreichend amüsierst?— Na also! Ich laß dir deinen Soaß laß du mir den meinen!“ Frau Jenny war über die Verdächtigung so er'srocken, daß sie im Augenblick keine Entgegnung wußte. Jetzt erst sah sie in plötzlicher greller Erkenntnis die ganze Häßlichkeit und Niedertracht dieses Menschen, der ihr Mann war. Wie hatte es möglich sein können, daß sie ihn liebte? Dem Direktor war ihr jähes Erschrecken nicht entgangen. Er machte eine wegwersende Handbewegung. „Ich bin nicht eifersüchtig, soll jeder sein Vergnügen haben! Meinetwegen behalte auch deinen Wagen! Aber— wie wäre es, du hast doch einen verdammt finanzkräftigen Vetter, irgend so ein großes Vieh, wie heißt er denn gleich? Den könntest du mal tüchtig anpumpen! Ich weiß sonst nicht, was werden soll.“ Jenny hatte sich mit einem Ruck aufgerichtet.„Ich halte es für das beste, wenn wir dieses Gespräch abbrechen!“ sagte sie hart. Es war der Augenblick, da in ihrem Herzen der Entschluß reifte, sich von der beschämenden Last dieser Ehe freizumachen. Als sie jedoch das Zimmer verlassen wollte, hielt Prenner sie am Arm zurück. Sein Zugriff war so gewalttätig, daß ihr ein leiser Ausruf des Schmerzes entschlüpfte. „Nein, meine Liebe“, zischte er, so ungeschoren entkommst du mir nicht! Ich frage dich noch einmal: bist du bereit, mir in kürzester Frist fünf Mille zu beschaffen? Dein Vetter ist doch Junggeselle, der wird einer hübschen Kusine keine Bitte abschlagen.“ „Laß mich los!“ stöhnte Jenny.„Gut, daß du endlich dein wahres Gesicht zeigst!“ Als er keine Miene machte, seine Umklammerung zu lösen, riß sie sich herum und stieß ihm mit dem Aufgebot all ihrer Kräfte die Faust vor die Brust. Prenner, der sich eines solchen Angriffs nicht versehen hatte, taumelte zurück und mußte sich, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, mit beiden Händen am Schreibtisch festhalten. Bis er wieder sicher auf den Beinen stand, war Jenny bereits draußen. Sie jagte die Treppe hinauf in ihr Zimmer. Aufweinend, der Verzweiflung nahe, warf sie sich über ihr Bett. Das also war ihr Leben! Ach, nichts mehr zu wissen von allem! Einschlafen dürfen, um nie mehr aufzuwachen! Man sollte ihm die Schande antun, ein Ende machen! Allmählich kehrte jedoch die gesunde Ueberlegung wieder zu ihr zurück. Das fehlte noch, daß sie diesem Menschen ihr Leben opferte! Es gab nur einen Weg: sofortige Flucht. Frei sein, frei sein! Komme, was wolle! Lieber Not leiden, lieber ums nackte Dasein kämpfen, — aber frei sein! Sie begann zu überlegen. Wenn sie wenigstens etwas Bargeld gehabt hätte! Nur für die erste Zeit, bis man das Schlimmste hinter sich hatte! Emils unverfrorenes Ansinnen fiel ihr wieder ein. Ihr Vetter Werner Soenken! Er war ein bekannter Kunstmaler in München, ein einsamer, abseitiger Mensch, der ihr seit der gemeinsamen Kinderzeit in stiller Verehrung anhing. So entschieden sie die Zumutung ihres Mannes zurückgewiesen hatte— es war immerhin ein ganz anderer Fall, wenn sie Werner für sich selbst um Hilfe bat. Soenken hatte aus seiner tiefen Abneigung gegen Emil Prenner nie ein Hehl gemacht— und hatte ihr mehr als einmal in seiner seinen Art zu verstehen gegeben, daß sie seines Beistandes gewiß sein dürfe, wenn ihre Ehe eines Tages in die Brüche gehen sollte. Jenny blickte mit einer verlorenen Sehnsucht in die dunkle Ecke des Zimmers. Ob wohl Werner sich seines Versprechens noch erinnerte? Sie hatte lange nichts mehr von sich hören lassen. Ob er wohl bereit war, ihr mit dem Nötigsten auszuhelfen? Sie stand auf und lehnte sich ans Fenster. Die kühle Abendluft tat ihr wohl. Wenn sie ihm ihre Lage schilderte, wenn sie ihm erzählte, was geschehen war, er würde kaum zögern, ihr beizustehen. Nach einer Weile sah sie ihren Mann das Haus verlassen und den Weg in die Fabrik einschlagen. Er hatte drüben seinen Wagen, wahrscheinlich fuhr er in die Stadt. Wie ein schmerzlich süßes Heimweh stieg es plötzlich in ihr hoch, Heimweh nach der vertrauten Umwelt jener frühen Tage, da sie noch in Werners Atelier herumgetollt war und ihn mit den schrecklichen Ergebnissen ihrer Malversuche in helle Verzweiflung gebracht hatte. Wie gut, daß sie seine Fernsprechnummer noch wußte! Ach Gott, man hatte sich ja damals alle Augenblicke angerufen. Gleich jetzt wollte sie mit ihm sprechen und ihm ihr Herz ausschütten. Dann würde alles ein bißchen leichter sein. Sie kehrte in das Arbeitszimmer ihres Mannes zurück, aber es dauerte für ihre Aufregung beängstigend lange, bis die Verbindung mit München hergestellt war. Endlich!— Ja, er war da, Gott sei Dank! Mit leidenschaftlicher Bewegtheit schilderte sie ihm das Geschehene, ihre Verzweiflung, ihre Absicht der Flucht— und rang sich die Bitte um Geld ab. Bis sie plötzlich zu ihrem Entsetzen vernehmen mußte, daß sie ihre Not einem fremden Menschen preisgegeben hatte— und daß dieser Unbekannte ihr seine Hilfe anbot. Während sie noch, ganz aufgelöst vor Schreck und Verwirrung, hilflose Worte stammelte, kam Prenner ins Zimmer. „Ich hab mir's ja gedacht, daß hier ein heimliches Spiel getrieben wird!“ schrie er wütend und knallte die Tür hinter sich zu. „Man plaudert ein wenig aus der Schule, was?“ Jenny hatte vor Entsetzen den Hörer fallen lassen und flüchtete, auf einen tätlichen Angriff gesaßt, hinter den Schreibtisch. Dabei rißz sie die Tischlampe um, der Porzellanschirm zerbrach in tausend Scherben. „Ich tu dir ja nichts!“ zischte Prenner. „Ich werde mich hüten. Aber ich möchte dich dringend warnen, etwas gegen mich zu unternehmen.“ Als er den Hörer nahm und auf die Gabel legte, durchzuckte es Jenny wie ein tiefer Schmerz. Es war ihr, als sei sie von einer tröstlichen Gemeinschaft ausgeschlossen worden. Aus der großen Welt draußen war eine warme, gute Stimme gekommen und hatte an ihrer Not teilgenommen. Vorbei! Nun blieb für den Augenblick nur noch einer: Paul Märckl! Jenny überlegte blitzschnell. Die Verzweiflung beflügelte ihre Entschlüsse. „Erlaube, daß ich mich auf mein Zimmer zurückziehe! Ich bin müde. Morgen werde ich dir für eine sachliche Unterredung zur Verfügung stehen.“ (Fortsetzung in der nächsten Nummer.) CNTERIAETENOSBEIEAUE Ink ein duun Arüikel veriesten Sielselt, v. 1. Franz Schauwecker: Berlassene Kation Niemals stand der Deutsche unmittelbarer dem Schicksal gegenüber als vor fünfzehn Jahren in jenen späten Julitagen 1918, in denen nach der mißglückten deutschen Offensive auf Reims Foch aus den Wäldern von Villers Cotterêts in die schwache, ahnungslose Ostflanke der deutschen 7. Armee zwischen Soissons und Chätean=Thierry einbrach und sie übermächtig in allem zurückdrängte. Da warf das Schicksal für einen Augenblick alle Hüllen fort und stand nackt in ungeheurer Größe aufgereckt bis in alle Himmel. Da starrte den Deutschen auf allen Wegen, in allen Schluchten und Wäldern das Schicksal an. Er konnte die Hand ausstrecken und es berühren. Es war jener surchtbare Moment, in welchem die für den Fortgang des Sturms auf Reims bestimmten Eingreifdivisionen, sunkelnden Auges, berauschten Herzens, nach vorn marschierten, wo rechts ununterbrochen das Trommelfeuer im bewölkten Horizont hing, jene Stunden, in denen die Füße der Kolonnen so leicht und beflügelt gingen, obwohl auch der Steg den Tod brachte... aber es war ja der Sieg, der den Tod brachte, den Tod. die große, strahlende Sternflamme mitten im Herzen, der Tod des Sieges, der für Sekunden den Himmel mit einem Ruck aufreißt bis in seine letzten Tiefen und Höhen, der Tod, die große Begnadung. Es war jener schreckliche Moment, in dem die Kolonnen mit einem Male eine sonderbare Kurve machten und seitab marschierten, wo der Horizont so bleigrau und dumpf lag wie erschlagen und kollerte und Blasen warf und rollte. Es war jener unvergeßliche Moment, als wir die ersten deutschen Truppen sahen, die finster und stumpf ermattet uns entgegenkamen und Gefangene mit sich führten, die lachten und ungeniert daherkamen, als seien sie gar nicht gefangen, sondern als gingen sie aus Laune hier und amüsierten sich unverschämt über unsere Kavalkade, die ihnen wie ein Anachronismus vorzukommen schien, wie ein ahnungsloser Anachronismus, der triumphierend dahinzieht und noch gar nicht begriffen hat, was eigentlich los ist. Es war jener entsetzliche Moment, als wir es ahnten, zweifelten, sahen, begriffen: über unsere ausgestreckte Hand weg greift eine andere und reißt uns den Sieg vor den Fingerspitzen fort. Da wurden wir gewahr: wir marschieren nicht mehr in den Sieg, sondern wir gehen in einen Rückzug. Lange genug kannten wir den Krieg und hatten die Waage im Gleichgewicht schweben gesehen, und jetzt erkannte es unser Instinkt: die Schale senkt sich nach drüben. Der Anfang vom Ende beginnt. Jetzt ist es aus: Schluß! Und so betraten wir die riesige Arena der Schlacht. Wir sahen die große, sommerlich blühende, reifende Weite der Erde voll gelbem Korn und grünem Klee und glänzendem Laub bis in alle Horizonte erfüllt von Rauchschwaden, Gasnebeln, Kreidestaub, Explosionsqualm, Fliegern, Fesselballons, Schrapnellwolken. Wir wußten: all dies ist französisch, englisch, amerikanisch, belgisch, italienisch. Nichts hiervon ist Pesch Da stützten wir uns einen Augenblick auf einen gestürzten Baum, auf das Rad eines zerschmetterten Munitionswagens und senkten den Kopf, bevor wir weiter marschierten nach vorn in dieses auf die Erde gegen uns niedergegangene Gewitter aus Brand, Knall, Tod, Rückzug, Gasgift. Wir befanden uns in dieser ersten der Rückzugsschlachten wie die Nibelungen in Etzels brennendem Saale. Rundum stand das Feuer der Welt und umschloß uns unentrinnbar. Alles war zwecklos. Und vor dieser Zwecklosigkeit schieden sich die Geister. Die einen sahen den Zweck in der Flucht, die andern im Kampf. Und am Ende blieben die einen wie die anderen, und der letzte Kampf begann. Was hier vor sich ging im reinen Kampf ohne jede Aussicht auf Sieg, im Einsatz des Lebens zu Hunderten von Malen ohne jeden Wink eines Gewinnes unter den fürchterlichsten Gefahren— das geschah nicht mehr aus irgendeinem rationalen Anlaß, war der Berechnung enthoben in einen höheren Bezirk der Bestimmung und vollzog sich im Namen einer Unbedingtheit, über die sich damals nur die wenigsten Rechenschaft zu geben vermochten. Alle aber standen unter ihrem zwingenden Gesetz. Und so erfüllte sich alles an uns und der Nation: es war kein Lohn dabei, es war kein Glanz des Ruhmes um uns, es war keine Erleichterung der Musik— es ging alles einsam, verlassen, unbeachtet vor sich. Die Welt war nur da, uns möglichst rasch und gründlich zu vernichten: die Heimat war mit sich selber beschäftigt; die Regierung saß ohne Kopf in ihren Sesseln. An der äußersten Grenze des Reiches stand die Nation für sich im Kampf. Sie stand da: grau, abgemagert, halb verhungert, mit brennenden Augen, mit schweren Armen und Beinen, Sorgen unter der früh gefurchten Stirn, düsterste Schatten der Zukunft über sich, einen mit unübersteiglichen Hindernissen verrammelten Weg vor sich. Es war verlassene Nation, die da antrat. Es war unerbittliches Schicksal, dem sie gegenübertrat. Die Nation nahm den Kampf um das Aussichtslose auf. Sie konnte durch nichts dazu bestimmt werden, nur durch sich selbst. Es konnte hier um nichts mehr gehen, wenn nicht um die Nation selbst. Hier wurde, abseits von Erfolg, äußerem Sieg, Gewinn, Triumph, ein Bekenntnis vollzogen, das kenntnis der Nation zu sich selber. Es war das Letzte, das Wesentliche, das hier zum Durchbruch kam. Der innere Bestand der Nation wäre für immer in Frage gestellt worden, wenn hier ein Verzicht eingetreten wäre. Es war nur eine Selbstbetätigung, die hier gegeben wurde, als der deutsche Frontsoldat für das ganze Volk den ersten Schritt in die grauenvolle Hölle des Uebermaterials tat, die sich heulend vor ihm öffnete und sich feurig und erbarmungslos hinter seinem Rücken schloß. Hier mit dem Leben davonzukommen, damit konnte kein Soldat rechnen. Hier war der völlige SelbstFritz Diettrich: Beim Bildner Für Peter August Böckstiegel Wie einst vor Adam der Schöpfer stund, Prüft mir der Bildner Nase und Mund, Treibt meine Stirne stärker hervor, Gräbt voller heraus das lauschende Chr. Er knetet die Erde, den grauen Ton. Er und sein Geist begehren den Sohn. Auf einmal bin ich ganz allein. Mich engt sein mächtiger Wille ein. Tiergötter schauen aus seinem Blick, Wie Prankenschlag triffts mein Genick. Sein Atem saust, sein Antlitz glüht. Dem grauen Ton mein Wesen entblüht. Stunden später. Sein Wille bricht ein. Die Müdigkeit macht sein Antlitz klein. Nachprüft das Aug, was im Ansturm verrichtet, Die Maaße, nach denen das Werk aufgeschichtet. Die Hände sinken, er gibt ihnen Ruh. Ein feiernder Ahne nickt leise ihm zu. verzicht offenbar. Nur die Nation konnte das ermöglichen und konnte es fordern. Es abzulehnen, wäre Verrat gewesen. Niemand beging den Verrat. Niemals haben die deutschen Frontsoldaten die Nation so im eigentlichen gerettet wie in diesen Julitagen 1918 und späterhin bis zum Ende des Krieges. Keine Frage galt der Zukunft, dem Ergebnis, dem Sinn, dem Ziel. Was würde, wußte niemand, und niemand fragte danach. Und so ging die Nation in den letzten Kampf hinein und verschwand in den ungeheuren Ausbrüchen der Schlacht. Als der Kampssoldat wieder auftauchte aus diesem Wirbel von Vernichtung und Grauen, war er reif geworden, erst einmal„Nein!“ zu sagen zu vielem, das er bisher ungeprüft übernommen hatte. Von nun an konnte aus seinem Herzen nie mehr die große Gemeinschaft der Nation verschwinden, in der er selber damals verschwunden war als ein winziger Teil. Er gewahrte den Sinn jenes Lebens mitten im Tode, die Nation, die das ermöglicht hatte, hinüberzuretten über Niederlage, Revolution, Kompromiß, Verrat und Flucht in die Menschen, die einmal das Schicksal herumwerfen werden. Es war nur ein Funke, mit dem der Frontsoldat wieder zum Vorschein kam aus den unterirdischen Bereichen des Materials. Manchem, der sich bequem an elektrischen Oefen und Zentralheizungen wärmt, mag es sonderbar sein, zu sehen, daß einer aufsteht und weggeht von den Paradiesen der künstlichen Wärme in eine durchaus natürliche Kälte hinein und um einen Funken bemüht ist, der nur die Hand wärmen kann, in der er glimmt. Es sind heute wie je und künftig immer jene Menschen, die es nicht fassen, daß man nicht anders kann als das Gesetz vorschreibt, daß über uns ist. Es sind die Vereinzelten, die immer einen praktischen Grund für ihr Verhalten angeben können, sei es nun Erfolg. Geld, Stellung, Gewinn, und die dies stets nur in engster Beziehung zu sich selber zu sehen vermögen. Es sind jene, die man wahrhaft Individuen nennen muß, die in ihren Einzelheiten immer Recht und in der Ganzheit stets Unrecht haben, die einen Erfolg morgen der Wirkung von übermorgen sofort unbedingt vorziehen und die stets die bestechendsten Gründe der Oberfläche am wohlgeplätteten Rockkragen haben. Indes die andern in die Schlacht marschieren, die nun erst beginnt. Alexander von Sacher=Masoch: Ein Genie Da hilft kein Rechnen. Es ist zwanzig Jahr oder noch länger her. Die Zeit geht über uns hinweg, Freund, wir merkens kaum. Bis ein Tag kommt, an dem wir unsere Schuhe ausziehen, weil wir sie nicht mehr brauchen. Viele sind uns voranmarschiert und die Jungen kommen hinter uns her. Und wenn ich die unvergeßlichen Gestalten der Kindheit vor mir aufstelle, nachdenklich den entschwundenen Gesichtern zunickend, bleibt mein Blick unsehlbar an David Reisingers windschiefer Gestalt hängen. Ganz deutlich sehe ich ihn noch und muß vor Kummer lächeln bei seinem Anblick. Seine dürren Beine steckten in enormen genagelten Tretern, die Beinkleider waren zu kurz geraten und reichten ihm nur bis an die halben Waden; dazu trug er ein Apachenyemd. aus dessen breitem Ausschnitt sein dünner Hals wie ein Stengel hervorkam. Auf diesem Stengel saßz ein runder Kopf mit kurz geschorenem Borstenhaar, die Nase war plattgedrückt und seine langen, dünn ausgezogenen Schnurrbartenden flatterten im Winde wie Fähnlein. Er trug schwarz umränderte Brillen, in denen jedoch fast immer die Gläser sehlten. Denn er war eine unstete Natur und geriet oft mit anderen Leuten in Konflikt, was dann gewöhnlich damit endete, daß sie ihm die Brille zerschlugen. Aber das störte ihn nicht: Er sah auch ohne Brille ganz gut. Er kam durch die engen Gassen der Stadt herbeigestampft, die Sonne brannte ihn auf den unbedeckten Schädel und der Staub spritzte auf vom Tritt seiner Genagelten. Er kam daher, den Blick nach innen gekehrt, grüßte keinen Menschen, stieg mit seinen langen, dürren Beinen über die Kinder hinweg, die vor den Haustoren spielten und murmelte leise vor sich hin. „Edison! Edison!“ schrien die Kinder hinter ihm her. Er drehte sich um, wie ein Hund knurrend, und drohte ihnen mit der Faust: „Halts Maul, unvernünftiges Pack!“. Und sich besinnend, fügte er noch hinzu:„Aber Ihr wißt ja nicht, mit wem Ihr sprecht...“ Er stampfte weiter, die eine Schulter hochgezogen, mit dem Kopf hin und her wackelnd, schon wieder ganz in Gedanken. „Edison! Edison!" riefen die Kinder, hinter ihm herlaufend. Er hörte nicht mehr auf sie. Hinter der Fischerbrücke holte ich ihn ein. „Hach, Freundchen, die Menschen sind ein undankbares Gesindel!“ Ich bot ihm etwas Tabak an. „Sie wollen meine Erfindungen nicht! Oft sage ich mir: Es lohnt gar nicht, mein Hirn für sie anzustrengen. Menschheit! Volk! Gemeinschaft! Ein Lumpenpack ist's, nichts weiter!“ „Hast du was neues?“ fragte ich ihn. Er sah mich verachtungsvoll an, während er die Brille auf die Stirn hinaufschob. Dann kramte er Papier und Bleistift hervor, seine Taschen waren stets vollgestopft mit Notizbüchern, Bleistiftstummeln und allem möglichen Zeugs, und malte mir das einbruchssichere Reisingersche Patentschloß auf. „Hier diese drei Schräubchen,“ brummte er.„Da kommt die Klammer drüber und jetzt— mitten durch der Stift. Merkst du was? Das reine Kinderspiel. Ein Ei des Columbus! Und ich, ich mußte draufkommen mit diesem meinem Köppchen da!“ Er schlug sich mit der flachen Hand dabei gegen die Stirn, daß es dröhnte. Die Brille fiel herunter. Aber es waren keine Gläser drin. „Uehüm,“ sagte ich voll Interesse.„Eine seine Sache.“ „Wo du's auch anbringst,“ brüllte er,„Tür, Schrank, Fenster— einerlei! Hier hängt's, an diesem kleinen Stiftchen— das ist das ganze Geheimnis!“ „Wunderbar!“ „Quatsch!“ erwiderte er.„Das ist noch gar nichts!" Und während er mit flinken Fingern neues Papier hervorkramte, zeichnete er mir flugs das Reisingersche BallonAeromobil mit wenigen Strichen auf, eine Kombination von Flugzeug, Fesselballon und Automobil. Der Sicherheit halber hatte der Passagierraum die Form eines Schiffes, für den Fall einer Wasserlandung. „Da kann nichts passieren!“ brüllte er.„In diesem Gefährt bist du überall zu Hause, in der Luft, auf dem Lande, Paul Eipper: Julinacht auf dem Brocken Sschlsben inr Velge dot Dletach Kheicter. Geuie Gos. sen, Berlin, erschienen. Hier eine Probe: Weil in jedem Reiseführer nachzulesen ist, der Harzgebirges sei 1142 Meter hoch, scheint sich die Behauptung dieser Ueberschrift selbst zu widerlegen. Kümmern wir uns zunächst nicht darum; wir wollen zwischen das Flachland der Lüneburger Heide und die Gipfelwälder der deutschen pen eine Mittelgebirgswanderung legen, damit uns die Kontraste nicht zu sehr verwirren. Es ist Anfang Juli; die Sonne bat bochsommerliche Kraft; schon beguer z ut ste degt a ber am beutlichsten beweist sich die Satbeit des Sommers rot blühenden Mohn, der die Wiesen umsäumt, prachtvoll leuchtende Gassen in die Felder sprengt. Die. Bahnfahrt macht mir Kopfweh. Es ist schwül; Rese e e cece landes bis zu den hellgrünen Wiesen, die schräg in die dunklen Waldrücken. Weiße Wolkenschirme schieben sich vor den blauen Himmel, Vorboten des violett=grauschwarzen Gewitterbreis, der von hinten aus der norddeutschen TiefZuerst überschütten wir uns gegenseitig mit kühlendem Wasser; dann— es ist sieben Uhr abends— verlassen wir das Rathaus, gehen hinüber zu den Hornsels=Splittern, den Granitklötzen, um über diesen starr gewordenen Steinen hinauszuschauen in die begrünte Welt der Täler. Mag unten der Hitzedunst brodeln, hier oben ist frische Luft: für uns steht die Sonne hell am Firmament. Aber es gibt nichts auf dieser Erde; aus den Steingründen schwirren Mückchen hoch, so winzig, daß sie als Einzelwesen kaum sichtbar werden. Zu Tausenden überfallen sie uns Menschen; der Körper spürt ein gar nicht lokalisierbares Jucken, ist überall gereizt und so gequält, daß die Romantik des steinernen Blocksbergmeeres alle Anziehungskraft verliert: man muß flüchten. Ich begrüße lieber die Maultiere und Pferde, die frei laufen am Brockengipfel; ein Fohlen ist auch dabet, und alle drängen schon zu mir. Wie schnell spricht es sich bei den Tieren herum, daß ein Mensch in seiner Rocktasche etwas Würfelzucker trägt! Nun prescht mit flatternder Mähne ein Schimmel aus der windgeschützten Senkung am Südabhang; man könnte meinen, er käme unmittelbar aus dem Flachland hochgeAber im Lauf verschattet das weiße Tier; die ganze Gipfelwelt wird plötzlich grau. Wolken sind aufgezogen, rußig graue mit violetten Rändern, hängen unheimlich über uns. Drunten in den Tälern ist noch gläserne Helligkeit; doch schon trüben sich auch die Wiesen und die kleinen Waldberge ein: es sieht aus, als siele Aschenregen auf ihr Grün. Ich bin in die Bandenstube gegangen, wollte mir nicht das schöne Erlebnis der Bergwanderung durch die glostende Atmosphäre schänden lassen. Aber um nenn Uhr trat ich wieder hinaus ins Freie. Alles ist anders geworden und schön, die Mondsichel schwebt hoch im klaren Himmel, das Gewölk hat sich verzogen; nur von drunten aus der Tiefe steigt weißlicher Nebel auf,— so meine ich. Falsch! Die Wolken sind abgesunken, der Brockengipfel ragt jetzt über ihren Brei. Sie brodeln, ballen sich, stoßen an den Berg, flattern in Fetzen herauf, verhüllen da eine Zacke, dort zwei andere; plötzlich ist der Turm der meteorologischen Station weggewischt, der Mond gar ausgeblasen; ich stehe von einer Sekunde zur nächsten in einem grauen Nebeldampf, bin losgelöst von aller Kontur, und meine Haare, mein Gesicht, meine Hände fühlen sich ganz naß an. Aber auch dieser zweite Wolkenüberfall wird abgeschlagen: um Mitternacht weitet sich der Himmel, schließt alle Fernen auf, steckt Stern um Stern in seine Höhe. Der Quaderbau des Brockenhotels verkümmert zu einem flachen Schatten; die wenigen noch hellen Fenster gelten nichts im Weben dieser lichten Nacht, löschen allmählich aus. Ich steige auf einen Quader im Klippenfeld, will nach allen Richtungen Ausschau halten, nach oben und rings in die Tiefe. Es ist ein seltsames Gefühl, als letzte Spitze aufzuragen unter der unsaßbar hohen Kristallglocke des Aethers, ganz allein, nur umgeben von blinkenden Sternen. Sie sind überall, leuchten an meinem Scheitel, umgürten meine Lenden, ja, selbst aus der Tiefe funkeln sie herauf. Wie kommen die Sterne in die schwarzen Samtfalten der Täler? Wer hat die glitzernden Himmelslichter ausgestoßen von der Ewigkeit? Heruntergefallen zur Menschenerde, zucken sie angehäuft da und dort, verschwenden ihren Rest von Glorie und müssen schließlich doch sterben, einer nach dem andern. Brauche ich mit Worten zu erklären, daß die Sternhaufen der Tiefe in Wirklichkeit Menschensiedlungen waren? Ilsenburg, Wernigerode, Goslar, und die andern Harzstädte sah ich vom Brockengipfel aus im Funkeln ihrer elektrischen Beleuchtung. im Wasser. Die Elemente sind dir gefügig, daran ist nicht zu rütteln! Alles ist bis ins Kleinste ausgeknobelt. Ich habe die Zeichnung an den Generalstab geschickt. Was glaubst du, haben sie mir geantwortet?“ „HOm?“ fragte ich, weil mich das wirklich interessierte. „Nichts, sagte er dumpf.„Nicht einen Ton! Diese staatlich besoldeten Hohlköpfe! Diese hochgezüchteten Ignoranten! Nicht eine Silbe, verstehst du, nicht einen Ton!“ „Unbegreiflich!“ sagte ich bekümmert. Er fuhr mit der Hand resigniert durch die Luft, als wollte er mit dieser Geste alle abtun: Den Generalstab, das unvernünftige Gesindel hier im Städtchen, das seine Erfindungen nicht ernst nahm, die Kinder, die immer„Edison!“ hinter ihm her schrien,— alle. Einmal in Fahrt, war er nicht mehr zu bändigen. Immer neue Papiersetzen und frische Bleistiftstummel kamen zum Vorschein und er zeichnete Erfindungen von so fantastischer Größe und Einfalt auf, daß einem die Haare dabei zu Berge standen: Weltenraumfahrzeuge, Reisingers Aschenbecher, einen Brutapparat für Küken und ein neues Musikinstrument— die Klaviergeige. Während ich so neben ihm auf der Böschung saß und seine jammervolle Gestalt von der Seite betrachtete, fiel mir auf, daß sein Haar schon stark ergraut war, die Schläfen sielen ein und seine Backenknochen stachen spitz aus der dünnen Haut. Der Anzug, der auf seiner dürren Gestalt schlotterte, war alt und zerrissen, nur die Stiefel waren von größter Sauberkeit und Güte, denn darauf legte er Zeit seines Lebens großen Wert. Und während er fieberhaft und unentwegt neue Entdeckungen auf das Papier zauberte, mußte ich daran denken, daß dieser alte Kerl technisch nicht unbegabt war, aber seine überwuchernde Fantasie verschluckte sein ganzes Leben. Einmal rief man ihn zu einem Bauern, der hatte gerade einen Dampfpflug gekauft— einen der ersten, die es gab— und an der Maschine war irgend etwas in Unordnung geraten. David Reisinger besah sich den Schaden, nahm den Pflug auseinander, dann lief er aufgeregt zum Bauern und beschwor ihn, seiner neuesten Eingebung zu folgen. Er wollte mit Gewalt eine Zahnradbahn aus dem Dampfpflug machen, die auf den nahen Rosenhügel hinauffahren sollte. Als der Bauer Widerstand zeigte, brüllte und tobte Daniel solange, bis sie ihn kurzerhand zum Tor hinauswarfen. Während ich dort saß, den Reisingerschen Erfindungen scheinbar interessiert folgend, mußte ich an diesen Vorfall denken und lächelte. Ungestüm fuhr er herum: „Lachst du über mich, Freundchen?“ knurrte er mit funkelnden Augen. „Das würde ich mir niemals gestatten," erwiderte ich, worauf er sich beruhigte. Ich kam fort aus der kleinen Stadt und sah diesen Edison meiner Jugend niemals wieder. Später einmal, nach Jahren, erhielt ich Kunde aus der Heimat. Ein Freund schrieb mir und er berichtete auch von David Reisingers Ende: „Du kannst dich doch noch an unsern verrückten alten Edison erinnern. Der arme Kerl ist nun auch hinüber. Stelle dir vor, er war noch kurz eh er starb auf den Beinen und wollte den Bürgermeister dazu überreden, eine Drahtseilbahn vom Kirchtum nach dem Rosenhügel zu bauen. Dann ging er heim und zog mitten am Tage die Schuhe aus. Das hat er früher nie getan. Er soll gesagt haben:„Jetzt brauche ich keine Schuhe mehr. Dann hat er sich hingelegt und ist gestorben——“ Ich kann nur so an ihn denken, mit stiller Traurigkeit, aber auch einem Lächeln. Barfuß kam er in diese Welt, die ihn nicht mochte und die er nicht verstand. Und barfuß hat er sie verlassen. Soltkürtige Well Der Junge fragt „Papa, was sind denn Ahnen?“ „Ja, mein Sohn, ich bin zum Beispiel ein Ahne von dir, ebenso dein Großvater... „Ja, Papa, aber warum rühmen sich denn die Leute dessen?"„Humorist" Bildung „Lieben Sie Gorgonzola?“ fragte der intellektuelle junge Mann bei einer Abendgesellschaft seine Tischnachbarin. „Ich weiß nicht recht,“ stammelte sie, in dem Bestreben, literarisch auf der Höhe zu sein,„ich ziehe eigentlich seinen Bruder Emil vor!"„Ric et Rac“ Immer im Geschäft „Papa, was ist eigentlich ein Meteor?" fragt Paul Wüßtich. „Ein Meteor?“ sinnt Kaufmann Labommel.„Nun, das ist ein Stück Stern, das sich selbständig gemacht hat.“ In der Vorstellung „Entschuldigen Sie, meine Dame, würden Sie nicht so liebenswürdig sein, Ihren Hut abzunehmen, ich habe nämlich zwei Mark für meinen Platz bezahlt!“ „Ja, und ich habe zwanzig Mark für meinen Hut bezahlt!“ „Humorist" Wie sahen unserl Vorfähren aus! Das Ende der Theatergermanen Die Bühnenmaler und Kostümwarte unserer Theater haben es in erster Linie auf dem Gewissen, daß wir uns im allgemeinen noch so falsche Vorstellungen von unseren Vorfahren machen. Die ersten Zeiten der Germanenbegeisterung auf der Bühne, vornehmlich zur Zeit der Romantik, haben uns dabei nicht wenig geschadet. Die Begeisterung war vorhanden, aber die genauen Kenntnisse fehlten noch oder waren lückenhaft. So kam ein fantasiebeschwingtes Wunschbild zustande, das nicht viel mehr mit der Wirklichkeit zu tun hatte: es war, wie so oft, viel mehr„der Herren eigner Geist“, in dem ie Germanenzeit sich bespiegelte, als daß es einigermaßen en Ansprüchen an Exaktheit und Zuverlässigkeit entsprochen hätte. Die alten Theatergermanen wären schon lange abbaureif gewesen. Aber einmal war man zu bequem dazu, das alte Vorstellungsbild klar und deutlich auszumerzen, zum anderen fehlten lange Zeit die dazu notwendigen wissenschaftlichen Unterlagen. Ueberall in der ganzen Welt hatte man in den vergangenen Jahrzehnten Ausgrabungen gemacht, in Deutschland selbst jedoch nur spärlich. So konnte erst ganz allmählich das falsche Bild über die Germanen revidiert und verbessert werden. Heute wissen wir: Es war alles ganz anders, alswires auf der Schule gelernt haben. Die Germanen waren nicht nur keine Barbaren, sondern hatten schon 1000 Jahre vor Christi Geburt eine ansehnliche Kultur. WafSent'ahesa: Umwege zu einem Blasebalg „Fa—n,“ sagte Gunnar Eriksson, ohne es selbst zu wissen. Er saß in der schon dämmerigen Werkstatt seines Bauernhofes und sah mißtrauisch und böse einen nagelneuen Blasebalg an, den er an langen Winterabenden zusammengebastelt hatte. Der Blasebalg sah ausgezeichnet aus. Wenn man ihn näher kennen lernte, zeigte er nur einen einzigen Fehler: er wollte nicht funktionieren. Und doch sollte er ein ganz erstklassiger, ein Eins==Blasebalg werden, einer nach neuestem System, genau wie der, den Gunnar Eriksson auf der letzten landwirtschaftlichen Ausstellung in Oerebro gesehen hatte; etwas anderes kam für seine Hofschmiede gar nicht in Frage. Gunnar Eriksson meinte später, es müsse ihm damals so etwas widerfahren sein wie Liebe auf den ersten Blick; wie ein Blitzschlag hätte es ihn getroffen, und der pfiffige Mechanismus, das Wesensgeheimnis dieses Wunderwerkes, hätte es ihm gleich beim ersten Hinschauen angetan. Nun saß er da und grübelte sich halb verrückt, seit Wochen! War es zu verstehen, daß eine Arbeit, die er selbst in die Hand nahm, nicht von der Stelle wollte? Und fing er erst mal an— was nur an Regentagen vorkam—. die vielen Arbeitsstunden in Kronen umzurechnen, dann konnte er ganz wild werden; nun kam ihm der Blasebalg schon so teuer zu stehen, daß er ebenso gut das Original zu siebzig Kronen hätte kaufen können! Die Nachbarn, die wußten, daß er wieder etwas Neues unter den Fingern hatte, kannten es gar nicht anders, als daß er mit etwas einmal Angefangenem auch zurecht kam; sie warteten neugierig.—— Und doch war es nun wieder nichts gewesen mit dem Einfall, den er in der Früh beim Stiefelschnüren gehabt hatte!„Fan! Verflixtes Ding!“. Und er schmetterte den Hammer in die dunkle, ungewisse Gegend der Werkstatt, wo gewöhnlich ein Hausen Hobelspäne und sehr viel anderes lag. Das völlige Gelingen dieser ausholenden Geste frischte ihn etwas auf. Er trat in den Hof hinaus, schloß zu, ging zum Wohnhaus hinüber; die leichtgefrorenen Frühlingspfützen krachten unter seinen Tritten, und er freute sich, daß er es seiner Bäuerin gründlich gelegt hatte, ihn beim Abendessen nach dem Blasebalg zu fragen! Da tauchten im Halbdunkel, ziemlich entfernt, die Umrisse einer hoffremden, männlichen Gestalt auf.„Möglich, daß es Bengtsson ist; der ist ja im Frühling fällig. Wenn es mit dem Blasebalg gar nicht gehen sollte, so könnte man ihn um Rat fragen. Aber gewiß noch nicht morgen, und auch nicht übermorgen——“ * Bengtsson war ein Sattler, den man weder bestellen noch abbestellen konnte; er kam. Seit siebzehn Jahren war er jeden Frühling mit der Zuverlässigkeit der Jahreszeiten bei Eriksson angetreten. Niemand wußte, wo er wohnte; vielleicht wohnte er gar nicht, sondern fand ein Unterkommen in den Erdhütten der Kohlenbrenner, und half mit, wenn sie im Winter breite Rauchfahnen über die Wälder von Bergslagen und Värmland wehen ließen. Aber sobald es Frühling wurde, tauchte Bengtsson in zivilisierten Gegenden auf; den Sack mit Werkzeugen auf dem Rücken, machte er seine Tour. Er besuchte stets dieselben Höfe, fragte dort gar nicht erst, ob es Arbeit gäbe, sondern suchte selbst zusammen, was ausbesserungsbedürftig war, und saß am nächsten Morgen in seiner Sattlerstube. Den Anfang machte er stets damit, daß er sich aus rohen Brettern ein Böckchen zurechtzimmerte. Stellte man ihm das vorjährige hin, so warf er es verächtlich auf den Brennholzhausen—— es ging ihm so viel altes, schadhaftes Zeug durch die Hände, daß wenigstens sein Monogrammrätsel Jedes Monogramm enthält ein Wort. Alle Wörter, richtig geordnet, ergeben einen scherzhaften Spruch. Auflösung des Rätsels aus voriger Unterhaltungsbeilage Wenn die Stämme in der Reihenfolge 4, 1, 6, 8, 3, 7, 5, 2 nebeneinander gestellt werden, so ergibt sich das Zitat: Ein stiller Geist ist jahrelang geschäftig. Die Zeit nur macht die seine Gärung kräftig. fen, Schmuckgegenstände und Kunstgeräte aus der Bronzezeit zeigen eine hohe Kunstfertigkeit und einen bemerkenswerten Geschmack in der Herstellung. Alle Gerätschaften, auch die Waffen, wurden im Guß hergestellt und zwar am häufigsten in sogen verlorenen Formen. Das zu gießende Stück wurde dabei zunächst in Wachs geformt und diese Wachsform dann in Ton eingebettet. Durch besondere Kanäle schmolz man später das Wachs heraus und goß den Hohlraum mit Bronze aus. Nach dem fertigen Guß wurde die Tonform zerschlagen. Keine Bärte, aber Manicurebestecke Die Bronzeschwerter aus der älteren Bronzezeit, die man heute noch besitzt, zeigen, trotzdem sie nur gegossen worden sind, auch heute noch eine ganz erstaunliche Schärfe. Aber nicht nur Wassen wurden damals hergestellt, sondern auch eine große Anzahl von Toilettengegenständen der verschiedensten Art. Wir besitzen nicht nur scharfe Messer, die vermutlich als Rasiermesser schon in der älteren Bronzezeit, also von 1 300—1000 vor Christi Verwendung fanden, sondern auch Pinzetten zum Auszupfen der Haare oder evtl. auch der Augenbrauen und Manieuremesserchen. Mit der alten Vorstellung, daß die Germanen Bärte getragen hätten, muß man also gründlich aufräumen. Die Männer gingen glatt rasiert. In diesem Zusammenhang ist es nicht unwichtig darauf hinzuweisen, daß beispielsweise auch die Seife eine germanische Erfindung ist, die von den Römern erst später übernommen wurde. Es ist auch unwahr, daß unsere Vorfahren sich in Felle kleideten. Sie kannten schon früh die Kunst der Weberei. Die Frauen der Bronzezeit gingen in Wollanzügen, die aus Rock und Bluse bestanden, die Männer trugen ein Gewand, das aus einem einzigen kunstvoll um den Leib gewickelten Tuchstück bestand. Böckchen neu sein mußte.— War die Arbeit auf dem Hof getan, so holte er sich am Abend seinen Lohn— und war am nächsten Morgen verschwunden. Er galt als tüchtig in seinem Handwerk: uralte Sofarwinen baute er zu neuen Lehnstühlen um, und seine Schlittendecken aus Elchhaut waren bekannt; ihm selbst aber genügte nicht die nur sattlerische Geschicklichkeit; daneben bedurfte er einer Betätigung, die mehr persönliche Züge trug und sich nicht ohne weiteres mit Geld aufwiegen ließ. Als solche inkommensurable Leistungen galten ihm Harmonikaspiel, Zaubern, Rätselfragen. Jedes Jahr kam er mit neuen Melodien, neuen Kunststücken an. Aber sein bester Trick war und blieb„Schweben“. Dazu brauchte man nur einen Baum, einen langen Strick und einen starken Nacken. Der starke Nacken war die Hauptsache. Die Vorbereitungen sahen etwas düster aus: man warf den Strick doppelt über einen kräftigen Ast, stützte in die herabhängende Schlinge den Nacken und zog sich an den offenen Strickenden hoch, wodurch die Schlinge, in die man den Kopf stemmte, höher und höher stieg. Hatte man den Ast erreicht, so ließ man sich auf dieselbe Weise wieder herab, was, wie Eingeweihte wußten, bedeutend schwieriger war. Aber Bengtsson hatte viel Fleiß an eine gute Technik gewandt und schwebte auf und nieder mit gleicher Behendigkeit. Ging man nach dem Abendessen noch einmal in den Garten — die Apfelbäume hatten vielleicht gerade angefangen, zu blühen, und der Mond stand schmal am hellen Nachthimmel—, dann konnte es sein, daß man Bengtsson beim Schweben überraschte. Mühelos stieg er auf und ab; es war die ihm gegebene Art, sich von der Erde zu lösen, den Sternen näher zu sein. Hatte er lange genug auf diese Weise in Aeste und Abendhimmel geblickt, dann rollte er den Strick zusammen und ging wortlos und zufrieden zu Bett. Zehn Tage, nachdem Bengtsson auf den Hof gekommen war, an einem Sonnabend, kapitulierte Gunnar Eriksson: er rief Bengtsson zu sich in die Werkstatt. Miteinander beguckten, betasteten, beklopften sie den Blasebalg von allen Seiten, von innen und von außen; sie stellten Vermutungen an über die Ursache seiner Widerspenstigkeit, widerlegten sich gegenseitig, und bald war Bengtsson vom Geheimnis des Blasebalges ganz ebenso sehr gepackt wie Gunnar Eriksson. „Wenn du gelegentlich deine Kräfte daran versuchen willst...,“ sagte Eriksson, als sie gingen, und er legte den Schlüssel in das landesübliche Schlüsselversteck: das Katzenloch der Tür. Noch am gleichen Abend brannte in der Werkstatt sehr lange Licht; Eriksson bemerkte es mit Schadenfreude und nicht ohne Eisersucht. Er wäre gern, wie zufällig, einmal am Fenster vorbeigegangen. Aber er bezwang sich. * Am nächsten Morgen— Sonntag— wollte er sich, wie gewöhnlich, gründlich ausschlafen, aber es gelang nicht: Hämmern und Sägen weckten ihn ziemlich früh. Der Lärm kam aus der Werkstatt. „Bengtsson arbeitet, statt in der Kirche zu sitzen. Klar also, daß er dem Blasebalg gestern auf die Schliche gekommen ist.“ Diese Vorstellung war so angenehm, daß er eine Weile nicht weiterdenken konnte; er lag und rührte sich nicht. Dann aber, richtig wach werdend, verstand er mit schrecklicher Deutlichkeit: daß es für ihn selbst nichts anderes gab, als sofort hinüberzugehen und Bengtsson die Arbeit zu legen. Dieses Hämmern und Sägen war ebenso schlimm, als wenn er am Sonntag hätte Dünger fahren oder segen lassen; Sonntagsarbeit paßte nun einmal nicht auf seinen Hof. Aber schade war es, sehr, sehr schade.... Langsam stieg er in die Kleider; als er über den Hofplatz ging, waren ihm die Füße schwer wie Blei. Durch das offene Fenster der Werkstatt konnte er Beratsson auf einem Schemel stehen sehen; er war dabei, am Blasebalg etwas zu befestigen, das aussah wie ein absonderliches Ventil. Gern wäre Gunnar Eriksson eine Weile auf dem Platz stehen geblieben, um Bengtsson noch ein wenig Zeit zu lassen; aber der gesaßte Entschluß trieb ihn vorwärts wie eine dunkle Macht. Er öffnete die Tür; die Selbstüberwindung, die ihn das alles kostete, machte sein Gesicht streng und kalt. „Was plagt dich denn, am Sonntag hier zu schaffen?“ fragte er.„Hör sofort auf, sag ich.“ Breitbeinig stand er mitten in der Werkstatt. Bengtsson maß ihn mit einem langen Blick. Er war bleich. „Ist unbezahlte Arbeit auch Sonntagsarbeit?“ fragte er. „Ist Harmonikaspielen Arbeit? Und„Schweben?" Aber davon verstehst du nichts.“ Damit riß er das soeben im Blasebalg angebrachte Ventil heraus und zerschlug es mit der Axt in tausend Stücke. Zange, Schraubenschlüssel, Nägel, alles, was er an Werkzeugen in den Taschen gehabt hatte, warf er auf die Hobelbank, wie wenn es plötzlich glühend geworden wäre und ihn brannte.... Dann ging er, stramm an Gunnar Eriksson vorbeisehend, aus der Tür. Am nächsten Morgen zeigte es sich, daß er„abgereist“ war; seinen Lohn für zehn Tage hatte er nicht abgeholt. Nun, er würde wohl deswegen schreiben.— Aber er schrieb nicht, und im nächsten Frühling blieb er aus. Nachdem man lange auf ihn gewartet hatte, ließ Eriksson einen anderen Sattler kommen. Die Hofschmiede war schon langst in Betrieb genommen und arbeitete mit einem fertig gekauften Blasebalg. Für fünf Kronen hatte Eriksson ihn auf einer Auktion erstanden. Er war abgenutzt, klapprig, ohne jedes Geheimnis und gar nicht modern. Eriksson konnte ihn nicht leiden— er funktionierte. Die Mode der Bronzezeit Auf welcher Höhe das altgermanische Kunsthandwerk stand, beweisen die Schmuckfunde aus der Bronzezeit, die ebenso zahlreich wie vielgestaltig sind. In der älteren Bronzezeit kannte man auch schon Armreifen, die aus einem einzigen Bronzestück zu Spiralen gedreht waren. Neben umfangreichem Halsschmuck trug man gern reichverzierte Schmuckplatten, die vor dem Leib getragen wurden. Noch abwechslungsreicher ist das Bild in der jüngeren Bronzezeit. Hier gibt es Armspiralen und Gewandnadeln. schön gewundene Fibeln, Schmuckdosen und Basaltringe. Mit den Fibeln wurden die Mäntel zusammengehalten, die einen capeartigen Schnitt hatten. Die großen Schmuckdosen hielt man ursprünglich für Hängegefäße, weil sie mit 2 Oesen versehen waren. Heute weiß man, daß sie am Gürtel vor dem Leib getragen wurden. Typisch für die jüngere Bronzezeit sind große Basaltringe die als Armreifen Verwendung fanden. Sie machten in der Form manche Wandlung durch, wurden immer größer und dicker und wuchsen bis zu unförmiger Stärke an: Ein Schulbeispiel für modische Uebertreibungen. Wir haben es heute also nicht mehr nötig, uns unserer Vorfahren zu„schämen“. Die frühgeschichtliche Forschung kann uns im Gegenteil nur eine ständige Quelle der Bewunderung für die hohe Kultur geben, die die Germanen bereits zur Zeit des trojanischen Krieges besaßen, als z. B. die Römer noch ein primitives Bauernvolk waren. Das Gerede vom Barbarentum der Germanen bestärkt durch falsche oder ungenaue Vorstellungen, aufrecht erhalten durch unzulängliche und lückenhafte Forschungen und Ausgrabungen, ist heute engültig abgetan. Wir haben unsere Vorstellungen von unseren Vorfahren einer sorgfältigen Ueberprüfung zu unterziehen. Dr. P. Lücke