mit Bielefelder General-Anzeiger Die„Westfälischen Neuesten Nachrichten“ mit den Beilagen für Sport, Unterhaltung, Literatur, Frau und Kind. Haus, Hof und Garten, Ravensberger Blätter, Radio und Schach erscheinen wöchentlich 6mal und kosten monatlich .00 RM., im Postbezug.00 RM. einschließlich.48 RM Zeitungsgebühr, aber ohne Bestellgeld. Sie können bei allen Trägerinnen. Agenturen. Postanstalten. Briefträgern und in unseren Filialen und Geschäftsstellen bestellt werden Im Falle höberer Gewalt, oder infolge Störung des Betriebes hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Hauptgeschäftsstelle und Redaktion Bielefeld. Rohrteichstr. 9. Vielsseln Freitag, 7. Juli 1933 und Handelsblatt Anzeigenpreis: Der Raum für die Anzeigenspalte(29 mm breit, 1 mm boch) 15 Pig., für die Reklamezeile(70 mm breit, 1 mm hoch) 60 Pig Rabatt nach besonderem Tarif. Bel verspätetem Eingang der Zahlung oder bei Zwangseinziehung des Betrages kommt der gewährte Rabatt in Fortfall. Beilagen 15 Mark das Tausend, bei Teilauflagen 20 Mark. Annahmestellen für Bieleleld die Geschäftsstellen Rohrteichstr 9. Alter Markt 2. Herforler Str. 84, die Filialen Bahnhofstr. 34, Kreuzstr. 40. Arndtstr. 41, Bleichstr 125; für Brackwede: Hauptstr. 60; für Bielefeld-Schildesche: Talbrückenstr. 4 Fernruf GundlachZentrale: 4970—4973. nach 19 Uhr Geschäftsstelle 4972. Redaktion 4970 u. 4973. Gassen um Kande Bielefeld, 7. 6. ... nur noch Deutsche Das Geschehen dieser Woche ruft jenes Wort in Erinnerung, das Kaiser Wilhelm II. in den Augusttagen 1914 vom Balkon des Berliner Schlosses herab sprach. Aber es ist da doch ein tiefgehender Unterschied. Der Kaiser konnte nur sagen:„Ich kenne keine Parteien mehr...“ Heute sind wirklich keine mehr da. Es ging wieder einmal Schlag auf Schlag. Am Montag die Deutsche Volkspartei, am Dienstag die Bayerische Volkspartei, am Donnerstag nach den letzten Zuckungen des Hinzögerns nun auch das Zentrum, der stärkste Turm des Parteiismus. Es gibt nun„nur noch Deutsche". Wenigstens wagt es niemand mehr, seinen Parteistandpunkt über sein Deutschtum zu stellen oder es gar zugunsten einer Internationale zu verleugnen. Aber nicht nur das. Die Kreise derer, die es nur nicht wagen, werden immer kleiner, und auch unter den ehemaligen Marxisten wächst die Zahl der sich ehrlich und freudig zu ihrem Deutschtum Bekennenden. Das scheidende Zentrum wiederum bemüht sich, durch ein lautes Erklingenlassen seiner deutschen Note die ultramontane in Vergessenheit zu bringen, und erst recht sein ehemaliges Bündnis mit der Linken. Peinlich allerdings, wenn es gleichzeitig mit dem„Heil Deutschland!“, womit seine Auflösungserklärung schließt, in manchen Blättern die fette Schlagzeile lesen muß:„Die letzte Stütze des Marxismus gefallen.“ Wir haben keine Parteien mehr, wir haben den totalen Staat, getragen von einer Bewegung, deren Parteiorganisation mit den Formen des Parteiismus nichts mehr zu tun hat. Auch damals, als Wilhelm lI. sein Wort von den Parteien sprach, war das Volk von einer Bewegung ergriffen. Einer großen heldischen, ohne die wir nicht vier Jahre der Welt widerstanden hätten. Aber die Parteien vermochte sie nicht auszulöschen. Dazu bedurfte es einer Bewegung, die nicht nur mitreißt, sondern eine Revolution bedeutet. Weltwirtschafts. Die so groß aufgezogene Weltanarchie? wirtschaftskonferenz in London hat soeben nicht nur ihr vorzeitiges schnelles Ende gefunden— wenn auch dieses Ende noch verschleiert wird—, sondern auch das schon mehr groteske als nur betrübliche Ergebnis gezeitigt, daß es jetzt in gerade den Punkten, über die man sich hauptsächlich einigen wollte, schlimmer aussieht als zuvor. Wer immer noch glaubte, daß die Welt durch internationale Konferenzen wieder ins Lot gebracht werden kann und wird, der dürfte nun allmählich genug davon haben. In den arbeitenden Bevölkerungen jedenfalls wird man in Zukunft mit immer gemischteren Gefühlen von den prunkvollen Feierlichkeiten, vielverheißenden Reden und großartigen Festessen lesen, die bei solchen Gelegenheiten veranstaltet werden. Und wenn die Vertreter der 66 Nationen jetzt im Schlafwagen heimgerollt sind, so wird der Empfang in ihren Hauptstädten kaum sehr stürmisch sein. Der Zweck der Konferenz war, die Weltwirtschaft neu zu organisieren, stabile Währungsverhältnisse und eine Basis des Vertrauens zu schaffen, Schuldenfragen zu lösen und Zollmauern abzubauen. Das Ganze scheiterte an dem Hauptpunkte, der Währungsfrage. Während man vorher noch die Hoffnung auf Einigung hatte, so hat man nun die Gewißheit, daß die Meinungen endgültig und restlos auseinanderklaffen. Statt Ordnung und Sicherheit haben wir in Zukunft vergrößerte Währungswirren und dazu Devisenzwangswirtschaft, Schutzzölle und Kontingente wie bisher oder schlimmer als bisher. Von einer Weltwirtschaftsanarchie sind wir nicht mehr weit entfernt. Man wird nicht so weit gehen dürfen, das Ende der Weltwirtschaft zu proklamieren und alles Heil in der Autarkie zu erblicken, denn diese bleibt doch nur ein Notzustand in Vorbereitung einer neuen Weltwirtschaft. Sicher aber ist, daß der Welt zunächst einmal nicht von den internationalen Vereinbarungen her, sondern vom Neuaufbau der Volkswirtschaften her geholfen werden muß. Hav. ***.*„„ f.„.. seie tot Das tatsächliche Ende wird noch bis nächste Woche verschleiert London, 6. 7. Reuter erfährt, daß das Sekretariat der Weltwirtschaftskonferenz sich am 8. Juli nach Genf begeben wird. Diese Nachricht bestätigt, daß die Weltwirtschaftskonferenz sozusagen beendet ist. Das Büro der Konferenz wird in anderer Form bestehen bleiben, um gegebenenfalls eine Wiederaufnahme der Konferenz zu erleichtern. verschleierte Ende Nach Schluß der entscheidenden Sitzung des Büros der Weltwirtschaftskonferenz wurde eine offizielle Erklärung abgegeben, in der es u. a. heißt: „Während die Goldstandardländer sich verpflichtet fühlen, zu erklären, daß es vorläufig für sie unmöglich ist, an irgendeiner Diskussion über monetäre Fragen teilzunehmen, ist das Büro einstimmig übereingekommen, a) jede Unterkommission aufzufordern, sobald wie möglich zusammenzutreten, um eine Liste der Fragen aufzustellen, die unter diesen Umständen von den Ausschüssen erfolgreich untersucht werden können; b) sobald die Berichte der Unterkommission eingetroffen sind, zusammenzutreten, um Vorschläge bezüglich der weiteren Arrangements zu machen, die für die weitere Arbeit der Konferenz unterbreitet werden sollen.“ Das Büro wird Montag zusammentreten, um die von den Unterkommissionen eingeforderten Berichte in Empfang zu nehmen. Deutschland zwischen den Parteien Berlin, 6. 7. Der Beschluß des Büros der Londoner Konferenz, daß die Kommissionen selbst Vorschläge darüber ausarbeiten sollen, wie sie ihre Arbeit fortzusetzen gedächten, ist nicht geeignet, die Konferenz am Leben zu erhalten. Die Kommissionen werden voraussichtlich schon in wenigen Tagen feststellen, daß dieses Verfahren zu keinem Ergebnis führt. Die Ursache der Versteifung der Lage in London ist bei den Goldländern zu suchen. Diese sind der Meinung, daß wenn die Erörterungen über die monetären Fragen in Gang kämen, ohne daß eine Stabilisierung erfolgt, die Spekulation gegen die stabilen Währungen erst recht losgehen würde. Vom deutschen Standpunkt aus würde es als abwegig erscheinen, den Goldländern aus diesem Standpunkt einen Vorwurf zu machen. Deutschland kann es sich aber gleichfalls leisten, Die Eintragung in die Erohoserdie Ausführungsbestimmungen zum preußischen Erbhofrecht Berlin, 6. 7. Der Preußische Justizminister Kerrl und Reichslandwirtschaftsminister Darré hatten für Donnerstag abend in das Reichsjustizministerium zu einer Pressebesprechung geladen, auf der die Ausführungsbestimmungen zum preußischen Erbhofrecht erläutert wurden. Ministerialrat Wagemann, der Bearbeiter des Erbhofrechtes im preußischen Justizministerium, machte folgende Ausführungen: Zu dem Gesetz über das bäuerliche Erbhofrecht, das vom preußischen Kabinett bereits verabschiedet wurde, ist jetzt eine Ausführungsverordnung ergangen. Sie erläutert in ausführlicher Darstellung wie das neue bäuerliche Erbhofrecht in der Praxis durchgeführt werden soll. Es ist daraus hervorzuheben, daß beim Justizministerium ein Erbhofrat gebildet wird. Jeder Bauer kann beantragen, daß für seinen Erbhof ein Erbhofbuch angelegt wird. Auch der Großbetrieb, so heißt es weiter, erfülle seine besonderen notwendigen Aufgaben und sei im gesunden Verhältnis zum Mittel= und Kleinbetrieb berechtigt. Von diesem Gesichtspunkt aus werde bestimmt, daß Land= oder forstwirtschaftlicher Besitz von mehr als 700 ha Gesamtfläche mit Genehmigung des Landwirtschaftsministers in die Erbhöferolle eingetragen werden könne. Die Eintragung in die Erbhöferolle kann auch ehrenhalber erfolgen, wenn der Eigentümer oder einer seiner Vorfahren sich in führender Stellung um Volk und Land hervorragend verdient gemacht hat. Zur Landwirtschaft im Sinne des bäuerlichen Erbhofrechtes werden auch Weinbau= und Gartenbau=Betriebe gezählt, deren eigene Erzeugung zur Beschäftigung und zum Unterhalt einer Familie ausreicht. In den einzelnen Bestimmungen wird u. a. zum Ausdruck gebracht, daß ein zum Anerben Berufener, der mit einer Person jüdischer oder farbiger Herkunft die Ehe schließt, sich damit selbst von der Folge in den Erbhof ausschließt. Sogenannte Pachthöfe sind von der Eintragung in die Erbhöferolle ausgeschlossen. Die Versorgung der weichenden Erben fällt dem Anerben zur Last, der den angefallenen Hof übernommen hat. Das Recht auf Unterhalt, Berufsausbildung und Heimatzuflucht für die weichenden Erben besteht nur in den Fällen, in denen der Erbfall nach dem 1. Juni 1933 eingetreten und in denen die Erbregelung auf Grund des bäuerlichen Erbhofrechts erfolgt ist. Bei Töchtern gehört zu der Ausstattung, die das Gesetz vorsieht, die Aussteuer. Die Bestimmungen des bäuerlichen Hofrechtes finden auf Familienfideikommisse, Erbstammgüter, Lehen und Hausvermögen bis zu deren Auflösung keine Anwendung. Der Verkauf des Hofes ist nur mit Genehmigung des Anerbengerichts möglich. Ausnahmen sind nur dann zulässig, wenn die Veräußerung zugunsten von Siedlungszwecken von Staat und Reich verfolgt. Heide und Oedland können ohne Genehmigung zur Siedlung an Söhne oder andere Befähigte abgegeben werden. Bei dem Presseempfang hob Minister Darré hervor, daß er das Erbhofrecht nicht nur intellektuell bejahe, sondern sich aus grundsätzlicher weltanschaulicher Auffassung zu diesem Gesetz bekenne. Es gebe keine deutsche Zukunft, wenn es unserem Geschlecht nicht gelinge, die Nomadisierung unseres Grundes und Bodens zu überwinden, und wenn wir es nicht verhindern könnten, daß der Boden weiterhin Ware bleibe. Vielmehr müßten wir gesetzlich den Boden wieder stabilisieren und mit dem Blut verbinden. sich jeder Einmischung in die grundsätzliche Haltung Amerikas zu enthalten. Deutschland ist am Goldstandard nicht unmittelbar interessiert, weil unsere deutsche Währung ohne Gold stabil ist. Die Stabilität der deutschen Währung beruht auf ganz anderen Dingen als auf dem Vorhandensein von großen Goldmengen. Auf der anderen Seite sind wir allerdings an den stabilen Währungen der anderen Länder aus handelspolitischen Gründen interessiert. Im ganzen betrachtet rechnet man damit, daß die Londoner Weltwirtschaftskonserenz am Ende der nächsten Woche ihren absoluten Abschluß finden wird. Die Schuld der Goldblockländer Bei Betrachtung des Scheiterns der Londoner Weltwirtschaftskonferenz darf nicht übersehen werden, daß der Block der Goldwährungsländer einen wesentlichen Teil der Schuld trägt Deutschland ist zu diesen Verhandlungen, die außerhalb der eigentlichen Konferenz stattfanden, nicht zugezogen worden. Gerade deshalb können wir in aller Objektivität feststellen, daß Frankreich, die Schweiz und Holland in der Kernfrage mindestens eine henso starre Haltung gezeigt haben wie die Vereinigten Staaten. Die Kernfrage ist für Roosevelt und die Vereinigten Staaten nicht die Stabilisierung des Dollars gewesen, sondern vielmehr die Ordnung der Schuldenverhältnisse, die durch den allgemeinen Niedergang des Preisniveaus in Unordnung geraten sind. In diesem Zustande sieht Roosevelt den wirklichen Grund für die Stagnation des internationalen Güteraustausches, für den Niedergang der Gütererzeugung und für die Arbeitslosigkeit. Bei all seinen Maßnahmen hat Roosevelt das einzige Ziel im Ange, diesem Zustande Rechnung zu tragen und ihn zu beseiRepräsenkanken des Einheitsstaates Die Reichsstatthalter beim Kanzler Berlin, 6. 6. In der Reichskanzlei sand unter dem Vorsitz des Reichskanzlers eine Besprechung der Reichsstatthalter in Gegenwart des Reichsinnenministers und des preußischen Ministerpräsidenten statt. Der Reichskanzler nahm in eingehenden Darlegungen zu den grundsätzlichen Fragen der Innen=, Außenund Wirtschaftspolitik Stellung, wobei er grundlegende Ausführungen über den staatlichen Aufbau und das Gefüge des Reiches in der Zukunft machte. Die Reichsstatthalter sollen die Repräsentanten des nationalen Einheitsgefüges und die absoluten Statthalter einer autoritären Reichsgewalt sein. Der Reichskanzler verurteilte ferner scharf gewisse Methoden der wirtschaftlichen Gleichschaltung und betonte die Bedeutung der praktischen Erfahrung in der Wirtschaft gegenüber unproduktiven Konstruktionen und Ideen. Bereidigung von Darré und Schmitt Berlin, 6. 6. Am Freitag werden sich die neuernannten Reichsminister Darré und Schmitt zu ihrer Vereidigung nach Neudeck zum Reichspräsidenten begeben. tigen. Und gerade an diesem Punkte haben die Gläubigerländer, Frankreich, Schweiz und Holland, völlig versagt. Bezeichnend ist, daß sich eben in diesen Ländern jetzt Vereinigungen gegen die Nichtanerkennung der Goldklausel in Schuldnerverträgen gebildet haben. Deutschland hat bei seinen Verhandlungen über das Transsermoratorium von diesem Shylok=Standpunkt geuug zu spüren bekommen. Es sehlt diesen Ländern alles Verständnis für die Notwendigkeit des Lebens der Bötker und für den unbedingt zu bejahenden Lebenswillen von 30 Millionen Arbeitslosen, der doch den Vorrang vor solchen Schulden haben muß, die unter ganz anderen Voraussetzungen zustande kamen. In diesem Problem liegt der Schlüssel für die Haltung Roosevelts. In dem Versagen der Goldblockländer gegenüber diesem Problem liegt die Ursache für das Scheitern der Weltwirtschaftskonferenz. Schacht gegen Roosevelt London, 6. 7. Unter der Ueberschrift„Warum ich glaube, daß Roosevelt Unrecht hat“ veröffentlicht Evening Standard eine Stellungnahme des Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht zur Entwertungspolitik der Vereinigten Staaten und Großbritanniens. Stabilisierung der Währungen sei für die heutige Welt wesentlich. Er glaube fest an den Goldstandard. Präsident Roosevelt und Großbritannien hätten Unrecht daran getan, ihre stabile Währung aufzugeben, aber der erste Schritt zur Wiederherstellung der Wirtschaftsstabilität sei für jedes Land, sein eigenes Haus in Ordnung zu bringen. Es wäre besser gewesen, wenn Amerika, Skandinavien und Großbritanien bei dem Goldstandard geblieben wären. Obgleich dies eine schwere Schuldenlast für Deutschland bedeutet hätte, wäre jedenfalls seine Verdienstmöglichkeit dabei unberührt geblieben. Danzig schließt sich den Goldwährungsländern an Der Vertreter Danzigs auf der Weltwirtschaftskonferenz, Konsul Schönberg, teilte mit, daß sich der Freistaat Danzig als Goldwährungsland der Erklärung der Goldstandardländer voll und ganz anschließe. U5A. kehrt Europa den Rücken Roosevelt plant eine Inderwährung Washington, 6. 7. Während Roosevelt mit aller Kraft bemüht ist, das riesige amerikanische Wirtschaftsprogramm restlos durchzuführen, wird unter der Einwirkung der Londoner Ereignisse auch eine völlige Umstellung der amerikanischen Außenpolitik vorgenommen. Washington ist entschlossen, sich von Europa freizumachen und seine Politik ganz auf Südamerika und die Länder am Stillen Ozean, hauptsächlich Japan und Rußland, einzustellen. Die neue amerikanische Politik gegenüber Europa bedeutet eine vollkommene Aenderung der Politik der letzten 20 Jahre. Es wird erklärt, daß die internationalen Konferenzen Feeg. uug Ihl Brnsgenessen seir! Staatssekretär Reinhardt im Rundfunk Berlin, 6. 7. Der Staatssekretär im Reichsfinanzministerium Fritz Reinhardt hat am 6. Juli 1933 durch Rundsunk an alle Volksgenossen und Volksgenossinnen den folgenden Aufruf gerichtet: Dem Aufruf, den ich im Auftrage der Reichsregierung heute vor einer Woche an alle Volksgenossen und Volksgenossinnen durch Rundsunk gerichtet habe, ist zahlreich Folge geleistet worden. Unzählige Beamte und Angestellte haben einen Teil ihres am 30. Juni fällig gewesenen Gehaltes und unzählige Arbeiter einen Teil ihres am 1. Juli fällig gewesenen Lohnes als freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit geleistet. Sie haben darüber hinaus ihren Arbeitgeber ersucht, ihnen bis auf Widerruf von ihrem Gehalt oder Lohn einen bestimmten Hundertsatz einzubehalten und den Betrag als freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit für sie an das Finanzamt abzuführen. Wo ein solches Ersuchen gestellt worden ist, behält der Arbeitgeber bis auf weiteres den vom Arbeitnehmer bestimmten Teil des Lohnes ein, um diesen für den Arbeitnehmer als freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit an das Finanzamt abzuführen. Bei der Berechnung des Abzuges der Lohnsteuer vom Arbeitslohn ist in dem Falle nicht vom rohen Arbeitslohn, sondern von dem um den Spendenbetrag gekürzten Lohnbetrag auszugehen. Auf diese Weise ermäßigt sich jedesmal der Betrag der vom Arbeitgeber einzubehaltenden Lohnsteuer. Ein Beamter, Angestellter oder Arbeiter, der ein Ersuchen der bezeichneten Art an seinichts eingebracht hätten und Amerika dabei stets den Kürzeren gezogen habe. Von der Abrüstungskonserenz sei nichts mehr zu erwarten. Es bestehe auch kein Vertrauen mehr zum Relloggpakt und zum Schiedsgerichtsverfahren. Auch in der Kriegsschuldenfrage sei Amerika übervorteilt worden. Amerikas Geduld Europa gegenüber sei zu Ende. Schon deshalb könnte es keine Ueberraschung sein, daß Washington die vorzeitige Dollarstabilisierung glatt verweigert hebe. Wie verlautet, beabsichtigt Roosevelt in USA. eine Inderwährung einzuführen, die sein Wirtschaftsprogramm unterstützen soll. Das Goldausfuhrverbot soll jedoch unbeschränkt bestehen bleiben. Außer dem Goldvorrat soll auch das Silber als Deckung der Inderwährung dienen. Die Inderwährung sei notwendig, um die innere Kaufkraft Amerikas sicherzustellen. Das Inderwährungsprogramm, über das seit der Rückkehr aus Washington ununterbrochen mit maßgebenden Persönlichkeiten gesprochen worden sei, sei einer der kühnsten Pläne der Roosevelt=Regierung. * Norman Davis hat seine Rückkehr nach Genf angesichts der Pause in der Abrüstungs= konferenz bis September verschoben. Er traf heute in Washington ein, um mit dem Präsidenten Roosevelt Rücksprache zu nehmen. Der englische Außenminister Simon wird am 15. Juli nach Brasilien reisen, um nach der Ueberarbeitung der letzen Monate auszur8e nen Arbeitgeber gerichtet hat, kann dieses Ersuchen jederzeit widerrufen. Er ist also nicht verpflichtet, sich einen bestimmten Hundertsatz auf eine bestimmte Zeit abziehen zu lassen, sondern es steht ihm vollkommen frei, wie lange er sich an dem großen Werk der freiwilligen Spende zur Förderung der nationalen Arbeit beteiligen will. Ein Beamter, Angestellter oder Arbeiter, der ein Ersuchen der bezeichneten Art an seinen Arbeitgeber noch nicht gerichtet hat, holt das so schnell wie möglich nach, wenn er auch zum Ausdruck zu bringen wünscht, daß er sich denjenigen Volksgenossen gegenüber, die ohne Arbeit und ohne natürliche Einkommen sind, verbunden fühlt. Diejenigen Volksgenossen und Volksgenosfinnen, die nicht in einem Arbeitnehmerverhältnis stehen, sondern Unternehmer, Angehörige eines freien Berufes oder Rentner sind, und die großen Lohn= und Gehaltsempfänger erhalten in den nächsten Tagen und Wochen den Einkommensteuerveranlagungsbescheid für das Jahr 1932. Viele dieser Volksgenossen werden diesem Steuerbescheid gemäß einen Erstattungsanspruch an das Finanzamt haben, nämlich dann, wenn die Summe der für 1932 festgesetzten Einkommensteuer unter der Summe der geleisteten Vorauszahlungen zurückbleibt. Von solchen Volksgenossen und Volksgenossinnen ist zu wünschen, daß sie nach Erhalt des Steuerbescheides an das Finanz= amt das Ersuchen richten, ihnen in Höhe des Erstattungsbetrages einen Spendenschein zu senden. Das bedeutet, daß der Steuerpflichtige das Finanzamt ersucht, den ihm im Wege der Erstattung zustehenden Betrag als freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit zu verwenden und ihm darüber einen entsprechenden Spendenschein zu senden. Diejenigen Volksgenossen, die Aussichtsratsvergütungen beziehen, ersuchen die GesellGeneralinspekteur für das deutsche Straßenwesen Dr.=Jug. Fritz Todt(München) wurde von Adolf Hitler zum Generalinspekteur für das deutsche Straßenwesen ernannt. Ihm wird also die Durchführung des großen Straßenbau=Programms, das der Kanzler ankündigte, obliegen. schaft, deren Aussichtsrat sie angehören, von dem Betrag der jeweils zur Auszahlung kommenden Aufsichtoratsvergütung einen angemessenen Hundertsatz als freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit einzubehalten und für sie an das Finanzamt abzuführen. Die freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit kann geleistet werden: 1. in bar durch Zahlkarte, durch Postschecküberweisung oder durch Banküberweisung oder 2. durch das Ersuchen an den Arbeitgeber, einen bestimmten Hundertsatz des Lohnes oder Gehaltes als freiwillige Spende einWie hinler den beaischen Isten kenen ioi Weitgehende Industrialisierung— Kulturelle Stützung Königsberg, i. Pr., 6. 7. Die„Preußische Zeitung" berichtet über die Chefbesprechung in der Reichskanzlei über die Rettungsaktion für Ostpreußen Einzelheiten. Danach stehen folgende Maßnahmen bevor: Die Provinz Ostpreußen soll weitgehend in dustrialisiert werden, und zwar durch Schaffung von Filialbetrieben der im Reiche bereits bestehenden Industrien und durch Verlegung von Betrieben der weiterverarbeitenden Industrie in die ausschließlich ländlichen ostpreußischen Bezirke. In Frage kommen vor allem die Metallindustrie und die Textilindustrie. Zugleich will man den Belegschaften, d. h. den Arbeitern und Angestellten, genügend Land zuteilen, um einen bodenständigen Stamm zu schaffen etwa nach der wirtschaftlichen Struktur Württembergs. Ebenso ist an die Auswertung der gegebenen Ausfuhrmöglichkeiten gedacht und die Neuanlage und der Ausbau von Wasserstraßen geplant. Man will der Industrie einen ausreichenden Auftragsbestand zusichern. Zu diesem Zweck wird der Anteil Ostpreußens bei der Vergebung von öffentlichen Arbeiten über den Bevölkerungsanteil hinaus erhöht werden. Zu diesen industriellen Maßnahmen kommt ein besonderer Gedanke des Reichskanzlers, Ostpreußen auch zu einer kulturellen Kraftquelle zu machen. Es ist daran gedacht, die Königsberger Universität zu einer Nationaluniversität auszubauen und vielleicht auch ein großes Nationaltheater in Ostpreußen zu schaffen. Bruchbänder kaufen Sie nur beim gepr. Fachmann, im Sanitätshaus Ew. Marting Niederwall 15 Teleion 842 zwischen Alsberg und Kallee Mai) Lieferant aller Krankenkassen. Studentenbund zeigt deutsche Kunst Eine Berliner Ausstellung zum Kampf gegen Kunstreaktion Am Montag berichteten wir über einen vom nationalsozialistischen deutschen Studentenbund in der Berliner Universität veranstalteten Kampfabend gegen Kunstreaktion. Diesem Kampfabend folgt jetzt eine Ausstellung in der Berliner Galerie Ferdinand Möller auf dem Fuße, die dartun soll, daß die für die Kunst kämpfende Jugend sich nicht auf bloße Reden beschränken will. Die„Berliner Börsen=Zeitung" bringt eine bemerkenswerte Besprechung von Paul Friedrich über diese Ausstellung, aus der hier einige Stellen zitiert seien. Friedrich beschäftigt sich zunächst mit dem Kampfabend und schreibt u..: „Aus den Darlegungen der Redner dieser studentischen Jugendkundgebung sprach auch das Bekenntnis zu den letzten deutschen Künstlern von Wesen und Format, den Besten aus dem Kreis der„Brücke“ und vor allem zu Emil Nolde, dem großen nordischen Magier der beseelten Landschaft und der Farbe als Wesensleuchtkraft alles Blühens. Sie wollten ihr Credo sichtbar machen und fanden den Weg zu Ferdinand Möller, dem treuen und unermüdlichen Vorkämpfer einst der„Brücke" und später einer artdeutschen und doch lebendigmodernen und nicht mehr oder weniger steril gewordenen Kunst.“ Ueber diese Ausstellung schreibt Friedrich u..:„ „Dreißig ältere und junge deutsche Künstler haben sie zu dieser ihrer ersten Ausstellung geladen. Unter den älteren sind vertreten: Ernst Barlach, Franz Domscheit, Georg Kolbe, Lehmbruck, Franz Marc(gefallen 1916), Otto Mueller, Emil Nolde, Christian Rohlfs(geboren 1849). Die Jungen reichen von der Jahrhundertwende bis zu Otto Andreas Schreiber(geboren 1907 in Westpreußen). Es ist ein klares, kräftiges Bild deutscher Natur und Wesenheit, das man empfängt, mit besonderer Betonung des neuen deutschen Boden= und Landschaftsgefühls vorwiegend norddeutschen Charakters. Da sieht man die große, sanftgeschwungene Havellandschaft des Ostpreußen Artur Degner, den kargen, aber herbschönen„Vorfrühling in Ostpreußen" von seinem schwereren Landsmann Franz Domscheit, dann die wundervoll warme und luftgesättigte Neckarlandschaft von Erich Heckel, Emil Noldes von magisch gefärbtem Gewölk angeleuchtete„Mühle". Wundervoll ruhig und weit dehnt sich Georg Schrimpfs„Ammerlandschaft". Von jüngeren Künstlern seien zwei besonders hervorgehoben: Josef Albert Benkert(geboren 1900 in Kulmbach), der das feinste Sensorium für herbstlich=nebelige Stimmung besitzt(Landstraße im November und Haus am See), und der bereits genannte Otto Andreas Schreiber mit seiner naturgetränkten„Weichselniederung", der„Pserdekoppel“ bei Sichelmond und den Kühen im nebelnden Abendgrau.“ Friedrich beschäftigt sich ferner mit Bildern von Marc, Otto Mueller, Nolde, Rohlfs und Schmidt=Rottluff und mit Plastiken von Barlach, Kolbe, Lehmbruck, Marcks und Scheibe und schließt folgendermaßen:„Die erste Ausstellung der nationalsozialistischen Studenten gibt ein gutes, klares Bild von den starken deutschen Kräften, die heute da sind und die sich nun frei von den Fesseln internationaler, überlebter Anschauungen ihrem Wesen gemäß entfalten können.“ Bielefelder Uraufführung Die Intendanz des Bielefelder Stadttheaters hat das im Verlag Oesterheld& Co., Berlin, erschienene Lustspiel„Des Königs jüngster Rekrut“ von Andreas Andermann zur Uraufführung in der kommenden Spielzeit erworben. Schicksale nordwestdeutscher Theater Die Stadt Düsseldorf hat das Düsseldorfer Schauspielhaus(Dumont=Theater) mit Inventar und Fundus auf zehn Jahre gepachtet. Bestätigte Intendanten Der preußische Ministerpräsident Göring hat in seiner Eigenschaft als Minister des Innern folgende Intendanten, Dramaturgen und Schauspieldirektoren in ihren Aemtern bestätigt: Generalintendant Professor Max von Schillings, Städtische Oper Berlin, Generalintendant Meißner, Frankfurt a.., Dramaturg Friedrich Bethge, Frankfurt a.., Generalintendant Iltz, Düsseldorf, Intendant Albert Heinemann, Schneidemühl, Intendant Franz Stolli, Aachen, Intendant Dr. Preß, Koblenz, Intendant Dr. Storz, Osnabrück, Schauspieldirektor Alfons Pape, Hannover, Intendant Erich Fisch, Königsberg, Dramaturg E. W. Möller, Schauspielhaus Königsberg, Intendant Krause, Erfurt. Dr. Krukenberg beurlaubt. Wie amtlich mitgeteilt wird, ist Dr. Krukenberg als Geschäftsführer der Reichsrundsunkgesellschaft beurlaubt worden. Der frühere Intendaut des Altonaer Stadttheaters verhaftet. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft ist der ehemalige Intendant des Altonger Stadttheaters Friedrich Otto Fischer verhaftet und ins Untersuchungsgesängnis eingeliefert worden. Fischer wird Untreue und Betrug zur Last gelegt. Walther Kirchhoff an der Berliner Städtischen Oper. Die Intendanz der Berliner Städtischen Oper hat Kammersänger Walther Kirchhoff für die Spielzeit 1933/34 als Heldentenor verpflichtet. Kirchhoff war lange Jahre in Amerika, wo er sich stets als deutschbewußter Künstler erwiesen hat. gr. Richard Gerlach: Sommer Im Grase Die gelben Hahnenfußblüten drehen sich alle der Sonne zu. Sie zittern auf ihren Stengeln, pendeln nach rechts und links, nach oben und unten. Darüber schwanken die dunklen Kolben des Fuchsschwanzes, schütteln sich die weißen Blütenbüschel des Schaumkrautes, nicken die Rispengräfer und Schwingel. Hellgrün strahlt das Wiesenland, so weit ich schaue. Ein gelber Klecks Sumpfdotterblumen. Ein weißes Blütengetupfe Tausendschön. Und wenn ich den Blick senke, so strecken sich mir blaue Vergitzmeinnicht entgegen, und im Untergrunde leuchtet der rote Klee. Eine Lerche steigt auf, wirbelt, pfeift, steigt und steigt, schmiegt die Schwingen unter sich, flattert wieder, quinquiliert. So hoch ist sie, kaum dringen die Töne noch herab. Dann läßt sie sich von Stufe zu Stufe fallen, bis sie schließlich ins Gras sinkt und verstummt. Die Sonne brennt mir auf den Rücken, Wärme sächelt die Wangen. Mit halbgeschlossenen Augen betrachte ich die Wolken. In violetten Klumpen schweben sie herau. Ihre Ränder sind verschwommen, eilig gondeln sie dahin. Ich lege mich zurück, nur liegen will ich, wie die Pflanzen und Tiere unter der Sonne liegen. Kleeblätter sind da, knollige Sprößlinge. Die Blüten des Hahnenfußes sehen von oben auf mich. Ein härterer Wind stößt sie, nun neigen sie ihr Inneres zu mir her. Geäder alitzert und funkelt darin. Winzige Fliegen ruhen auf den Staubgefäßen, sie haben zierlich gegliederte Beine, sechs Stück, und zuweilen heben sie den dicken Kopf mit den schwarzen Fühlern. Der Wind wird leiser, die Blüten kehren sich nach oben. Der Fuchs zubehalten und an das Finanzamt abzuführen oder 3. durch das Ersuchen an das Finanzamt, einen zuviel bezahlten Steuerbetrag als freiwillige Spende zu verwenden oder 4. durch das Ersuchen an die Kapitalgesellschaft, einen bestimmten Hundertsatz der Aussichtsratsvergütung als freiwillige Spende einzubehalten und an das Finanz= amt abzuführen. Jeder Betrag, der, einerlei in welcher Form, als freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit gegeben wird, fließt einem Sondervermögen des Reiches zu. Dieses wird restlos verwendet zur Finanzierung öffentlicher Aufträge und somit zur Vermehrung der Arbeit und zur Verminderung der Arbeitslosigkeit. Jeder Betrag, der als freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit gegeben wird, und sei er noch so klein, bedeutet Arbeit; denn jeder Betrag wird verwendet zur Vermehrung der Arbeit. Freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit wird nicht nur von natürlichen Personen geleistet, sondern auch von Kapitalgesellschaften, Vereinen und Verbänden. Es sei hier beispielsweise nur an den nationalsozialistischen Lehrerbund des Gaues Sachsen gedacht, der 120000 Reichsmark freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit geleistet hat, an den Bund der Reichssteuerbeamten, der 20000 Reichsmark als freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit geleistet hat usw. Deutsche Männer und Frauen, zeigt, daß Ihr Volksgenossen und Volksgenossinnen seid, beteiligt Euch alle an der freiwilligen Spende zur Förderung der nationalen Arbeit, dem großen Werk der Verminderung der Arbeitslosigkeit und damit des wirtschaftlichen und sozialen Aufbaues der Nation! Antwort an John Simon auf seine antideutsche Unterhausrede Am Schlusse seiner Unterhausrede am Mittwoch befaßte sich der englische Staatssekre= tär Sir John Simon(wie wir bereits in den W. N. N. berichteten) auch mit Deuschlands innerpolitischen Angelegenheiten und erging sich in scharfen Aeußerungen über ein angebliches„Wiederaufleben des Kriegsgeistes in Deutschland“ und u. a. über die Judenfrage. Eine halbamtliche Aeußerung des WTB. weist demgegenüber zunächst die Einmischung in die deutschen Angelegenheiten zurück und weist ferner darauf hin, daß Sir John Simon weder im Hinblick auf Tatsachen richtig unterrichtet ist, noch auch dem, mnas in Deutschland vor sich geht, das notwenVerständnis entgegenbringt. Wo in Deutschland halbverhungerte Menschen gefunden sein sollen, bleibt sein Geheimnis. Daß ferner die Indenfrage nicht, wie es immer wieder geschieht, als eine Rassenfrage schlechthin behandelt werden darf, sollte ihm bekannt sein, handelt es sich doch in erster Linie darum, daß jüdische Element in Deutschland auf das Maß an Beteiligung am öffentlichen Leben und an sonstigen Einflüssen im Beruf usw. zurückzuführen, die ihm seiner anteiligen Bevölkerungsziffer nach tatsächlich zukommt. Deueschiand jehl in der Ante Die Bedeutung des Osteuropa-Pakts für Deutschland Der frühere Generalsekretär des Völkerbundes, Sir Eric Drummond, ist zum britischen Botschafter in Rom ernannt worden. Unabhängig von allen weltpolitischen Ereignissen hat sich im Osten in den letzten Tagen eine Initiative entfaltet, die im Osteuropapakt schließlich ihre Verwirklichung gesunden hat. Inwieweit dabei der Quai’Orsay mitgewirkt hat, um einen Polen und die Kleine Entente entlastenden Ostpakt zustandezubringen, läßt sich nicht überblicken. Jedenfalls muß aber hervorgehoben werden, daß hierbei auch die Oststaaten sehr schnell selbständig vorgegangen sind, wobei die Arbeit Rußlands natürlich eine gewaltige Rolle gespielt hat. Rußland hat auf diese Weise eine Entlastung gesunden, die ihm insbesondere hinsichtlich der Entwicklung in Ostasien willkommen gewesen sein wird. Nun muß man selbstverständlich abwarten, inwieweit Rußland in das Netz der französischen Politik eingespannt ist. Es ist nicht anzunehmen, daß dies sehr weitgehend ist, weil doch vielmehr damit gerechnet werden muß, daß Rußland schon sehr bald im fernen Osten mit Frankreich in Konkurrenz kommt. Irgendeine Verbindung mit dem Westen wird Rußland sicher nicht unbedingt eingehen wollen, vor allem dann nicht, wenn diese Verbindung mit einer Unterordnung unter die westeuropäischen Großmächte verbunden wäre. Auf jeden Fall, und das ist die große Bedeutung des Osteuropapaktes, ist jetzt eine einheitliche osteuropäisch= vorderasiatische Auffassung geschaffen worden, die von ungeheurer Bedeutung ist. Und da nun vielfach, insbesondere in Polen, davon gesprochen wurde, daß dieser Ostpakt ein Gegengewicht gegen den römischen Viermächtepakt darstellen solle, muß deutscherseits die ganze Entwicklung mit größter Aufmerksamkeit verfolgt werden, weil im Osten der französische Einfluß über Polen und über die Kleine Entente hinweg sehr stark ist, so daß also Deutschland jetzt in der Mitte steht und eine Art Zwischenstellung bezogen hat. Dessen ungeachtet, kann der Pakt deutscherseits zweifellos nur mit größter Ruhe ausgenommen werden. Einmal zeigt sich jetzt, wie klug es war, als eine der ersten politischen Aktionen des Reichskanzlers Hitler die Verlängerung der deutsch=russischen Verträge vorzunehmen. Dadurch sind die Beziehungen der Sowjet=Union zu Deutschland durch Verträge geregelt, deren Wert nicht nur auf dem Buchstaben beruht, wenn auch zeitweise gewisse Entfremdungserscheinungen zu verzeichnen sind. Immerhin ist dadurch eine Verbindung geschaffen worden, die also auch den Weg nach dem Osten offenhält, wobei durchaus die Möglichkeit geboten sein kann, eines Tages mit Rußland die Frage der Neuordnung des Ostraumes in Angriff zu nehmen. Rußland seinerseits hat, und darin liegt die politische Bedeutung des Ostpaktes, seine machtpolitischen Expansionspläne zurückgestellt und seine innerpolitischen Fragen in den Vordergrund gerückt, wodurch sich naturgemäß die Notwendigkeit einer Paktierung mit den Nachbarstaaten ergab. Sollten im Wege dieser Paktièrung auch einmal die Tschechoslowakei und Südslawien vertraglich einbezogen werden, so würde das zunächst einmal die diplomatische Anerkennung Rußlands voraussetzen, was wiederum nach vielerlei Richtung hin von weittragender Bedeutung wäre. Jedenfalls sieht man aus dieser ganzen Entwicklung, daß sich die Weltgeschichte gegenwärtig nicht nur um London konzentriert. Gerade das Ostproblem ist mit all seinen mannigfachen Schwierigkeiten eine Aufbeginnen werde. Die Teilnehmerzahl werde zunächst 50 betragen und sie werde in jeder Woche durch weitere 50 bis zu dem laufenden Bestand von 250 gesteigert werden. Die Reserendare würden in diesem Kursus einheitliche Kleidung tragen. Sie müßten beim Eintritt in das Lager ihr Geld abgeben, das aufbewahrt wird und von dem sie nur einen Betrag behalten dürfen, der einheitlich für alle Reserendare festgesetzt wird. Ebenso würden den Reserendaren sämtliche juristischen Bücher, die sie etwa mitbringen sollten, abgenommen, denn sie sollten in diesem Gemeinschaftslager nicht„büffeln". Der Zweck ihres Aufenthalts dort sei vielmehr der, den Körper zu stählen und das Gemeinschaftsleben sowie den Geist des neuen nationalsozialistischen Staates kennenzulernen. Ley bei Schmitt Aufklärung über die Ziele der Arbeitsfront Berlin, 6. 7. Der Führer der Deutschen Arbeitsfront, Ley, hat den neuernannten Reichswirtschaftsgabe, deren Lösung für die gesamte Welt von größter Bedeutung ist. Auch hier bahnt sich die neue Entwicklung an, die eines Tages zu grundsätzlichen Umgruppierungen der machtpolitischen Verhältnisse in der Welt führen wird und wobei es in erster Linie darauf ankommt, eine Verteilung der Interessen so vorzunehmen, daß jeder einzelne Staat in seiner Existenz gesichert ist. Wenn nun in diesem Zusammenhange vielfach die Befürchtung auftaucht, daß über den Osteuropapakt sich ein Ostlocarno einschleichen könnte, so ist das zunächst eine Zukunftssorge. Nach der ganzen Haltung der Sowjet=Union ist aber nicht anzunehmen, daß Moskau seinerseits eine derartige Wendung vollziehen würde, vor allem, solange es mit Deutschland durch Verträge verbunden ist. Und der Ausbau dieser Verträge ist deshalb eine Aufgabe, die für unsere Außenpolitik gerade in diesen Tagen von ganz gewaltiger Bedeutung ist und die ja auch vollkommen in der Linie der Politik unserer Regierung liegt, wie dies z. B. auch in der Reichstagsrede Hit=minister Schmitt besucht, um mit ihm lers zum Ausdruck kam. Hitler empfängt SS.=FührerLehrgang Der Führer empfing in der Reichskanzlei die Teilnehmer des soeben beendeten SS.= Führerlehrganges in der Deutschen Hochschule für Leibesübungen, der vom Reichssportkommissar v. Tschammer=Osten eingerichtet worden ist. Von 33 Teilnehmern dieses Kurses, an dem SS.=Führer aus dem ganzen Reich teilnahmen, konnten 20 SS.=Führer das Sportabzeichen innerhalb von 14 Tagen neu erwerben. Der Führer sprach seine Anerkennung für diese außerordentlich bemerkenswerten Leistungen aus. Referendare im Gemeinschaftslager Erster Lagerkursus in Jüterbog Berlin, 6. 7. Der preußische Justizminister Kerrl teilte auf einem Presseempfang mit, daß er den Sturmbannführer bei der SA. und Rechtsanwalt Spieler zum Oberstaatsanwalt ernannt und mit der Aufstellung und Leitung des ersten Gemeinschaftslagers für Referendare beauftragt habe. Der Minister betonte, daß die jungen Referendare, die später einmal Rechtsanwälte oder Richter sein wollten, in diesen Gemeinschaftslagern dazu erzogen werden sollten, die für den Richter unbedingte erforderliche soziale Verbindung mit dem Volke zu bekommen. Oberstaatsanwalt Spieler teilte mit, daß bereits am nächsten Montag der erste Lagerkursus auf dem Truppenübungsplatz in Jüterbog wichtige organisationstechnische Fragen durchzusprechen und dem Wirtschaftsminister über die Ziele der Deutschen Arbeitsfront Aufklärung zu geben. * Unter Leys Vorsitz tagte der Kleine Konvent der Deutschen Arbeitsfront. Arbeiter, Angestellte, Gewerbetreibende und Unternehmer saßen zusammenn, um ernste Fragen der Neuformung des ständischen Aufbaues, der reibungslosen Eingliederung in das Ganze zu besprechen. Die Frage der Beseitigung der Arbeitslosigkeit stand neben der Beruhigung der wirtschaftlichen Verhältnisse im Mittelpunkt der Beratungen. Hoffnung und Vertrauen sprach aus allem, was in langer Wechselrede vorgetragen wurde. Mitgliedersperre bei den„Deutschen Christen“ geplant Berlin, 6. 7. Die Glaubensbewegung Deutsche Christen beabsichtigt, infolge des außerordentlichen Zustroms an neuen Mitgliedern als Bejahung auf das Eingreifen des preußischen Staates zur Neuordnung der evangelischen Kirche eine Mitgliedersperre für evangelische Geistliche vom 15. Juli ab bis auf weiteres zu verhängen, da es unmöglich sei, die neuen Anmeldungen in Kürze zu registrieren. schwanz, den ich zwischen den Fingern halte, ist wie Samt. In der braunen Heide Heidekraut, sparrig und zerzanst, kriecht um meine Füße. Hart sind die filzigen Plaggen des Bodens, von spröden Flechten überwirbelt, große Ameisen krabbeln über meine Kleider. Eine Goldammer hämmert ihr Lied herunter, auf dem obersten Aste der smaragdgrünen Birke sitzt sie und singt, immer dasselbe Lied. Hie und da starrt ein Wacholder, das neidische Gelb des Ginsters drückt sich in den Niederungen, die Hügel rings sind braun, braun von verwitterten dürren Heibestengeln. Nichts einzelnes gibt es hier, der Blick irrt. den fahlen Motten nach, die unstet umeinander taumeln, dann verliert er sich in der Weite des weißlichen Himmels. 6 Ueber die stille braune Heide duce ich hin. Grillen zirpen, Ameisen laufen über meine Kleider. Ich stehe auf und wandre, die Arme auf dem Rücken verschränkt. Das Gezweig knistert unter meinen Schuhen. Buchenwald Ungestüm wiehert der Grünspecht, der Kuckuck schreit, die jungen Stare stieben durch die Wipfel. Das rötliche Fallaub ist wie ein Teppich. Moospolster buckeln sich heraus, Lichter huschen darüber hin. rmah Die schwarzen Aeste sino verwoben. Millionen Blätter flimmern und flüstern, fügen sich zu einer gewaltigen Kuppel. Tausendfältig Spitzbögen. Tausendfältig Maßwerk. Und die sonnengestreiften Stämme stehen wie Säulen. Es raschelt im Unterholz, ein Rey sichert mit vorgereckten Nüstern, zieht dem Hochwald zu, bleibt stehen, äugt, prescht erschrocken in die Dichtung. □ Ich lehne mich an einen Baum. Oben in den Kronen ruckst die Hohltaube. Eine Kohlmeise hakt sich neben mir auf einen Ast, wendet Hest:„Eis zur# sich hierhin, dorthin, pickt mit hurtigen oder Mädchen“, Schnabelhieben auf die Borke und schwingt sich grönland“. fort ins Grüne. Ueberall singt und schallt es. Ein Eichkätzchen springt mit wehendem Schwanz über die Wurzeln. Ungestüm wiehert der Grünspecht, der Kuckuck schreit, die jungen Stare stieben durch die Wipfel. Reichsstatthalter von Epp Ehrenpräsident des Verbandes deutscher Kunstvereine. Der Reichsstatthalter in Bayern, General Ritter von Epp, hat das Ehrenpräsidium des Verbandes deutscher Kunstvereine e. V. übernommen. Das Gesetz über Vermittlung von Musikaufführungsrechten. Das Reichskabinett hat am Dienstag ein Gesetz über Vermittlung von Musikaufführungsrechten verabschiedet. Die Verabschiedung des Gesetzes liegt in der Notwendigkeit begründet, eine Befriedigung des öffentlichen Musiklebens auf dem viel umstrittenen Gebiete der Vermittlung von Aufführungsrechten für die Zukunft herbeizuführen und sicherstellen. Die in Deutschland bestehenden drei verschiedenen Organisationen(zwei reichsdeutsche und eine ausländische) werden durch das Gesetz in eine einzige reichsdeutsche einheitlich geführte Aufführungsrechtsgesellschaft verwandelt. Es besteht ein Aufsichtsrecht des zuständigen Ministeriums über die Geschäftsgebarung der von der Reichsregierung genehmigten Aufführungsrechtsgesellschaft. Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda kann bei der Durchführung dieses Gesetzes Verträge außer Kraft setzen. Der Erlaß des Gesetzes entspricht in gleicher Weise den Wünschen der Gesamtheit der deutschen Urheber(Komponisten, Tertdichter) und der deutschen Musikverleger, wie auch dem Wunsche der Organisationen der deutschen Musikveranstalter. Ein neues Schauspiel von Cremers.„Frankreich am Rhein“ heißt der Titel des neuen Schauspiels von Paul Joseph Cremers, dem Autor der„Marneschlacht". Vor dem historischen Hintergrund des letzten Rheinkampfes der Franzosen und Separatisten steht der dramatische Aufstand der rheinischen Bauern, Vorgänge, die nach einem geschichtlichen Aktenmaterial von Professor Friedrich Grimm gestaltet sind. „Die Umschau"(Verlag Bechhold, Frankfurt a..). Einige interessante Themen aus dem neuen Heft:„Eis zur Kühlung von Wohnräumen“,„Junge *„Was das Flschauge steht",„OstIm Rahmen der Neugestaltung des kirchlichen Lebens fand am Donnerstag eine Führertagung des Evangelischen Reich### elternbundes statt. Durch einmütigen Beschl# wurde ein Ausschuß unter der Führung des Bevollmächtigten für innere Mission, der Pfarrer Themel und Schirmacher, gebildet, die alle Vollmachten erhielten, die evangelische Elternfront im Rahmen der Kirche neu zu organisieren und in die Verbände der inneren Mission einzugliedern. Neues don AAgle Reichskanzler Adolf Hitler empfing den neuernannten Generalinspekteur für das deutsche Straßenbauwesen Generaldirektor Todt. * Der preußische Justizminister Kerrl ernannte den Landgerichtsdirektor Block aus Altona zum Präsidenten des zusammengelegten großen Amtsgerichts Berlin=Mitte. * Reichsminister Göbbels empfing am Donnerstag 13 zur Leitung der Landesstellen des Propagandaministeriums in Aussicht genommene Herren zu einer ersten Besprechung. * Im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda sind der persönliche Referent Karl Hanke und der Leiter der Abteilung Propaganda Wilhelm Haegert zu Ministerialräten ernannt worden. * Die bayerische politische Polizei hat den früheren Kultusminister Goldenberger und den früheren Innenminister Schweyer festgenommen. Der preußische Kultusminister hat verfügt, daß alle Studierenden an den preußischen schulen, die sich in den letzten Jahren nachweislich in kommunistischem Sinne betätigt haben, (auch ohne Miglied der KPD. zu sein) mit sofortiger Wirkung von dem Universitätsstudium auszuschließen sind. Der frühere bayerische Ministerpräsident Held und der Staatsrat Schäffer haben ihre Mandate zum Bayerischen Landtag niedergelegt. Reichspräsident von Hindenburg hat für die Sammlung„Brüder in Not“ einen namhaften Betrag gespendet. Die gegen verschiedene Hilfsverbände des Zentrums getroffenen Maßnahmen sind, soweit sie den katholischen Jungmännerbund betreffen, rückgängig gemacht worden. Der Führer des aufgelösten Friedensbundes für Katholiken, Pater Strathmann, wurde in Berlin von der politischen Polizei verhaftet. * Durch Verfügung des Reichskanzlers ist das Gebiet der landwirtschaftlichen Werbung auf das Reichspropagandaministerium übergegangen. Im Reichstag haben sich auf Grund des Auflösungsbeschlusses des Zentrums Veränderungen noch nicht ergeben. Die Entscheidung über den Antrag der 71 Abgeordneten der Deutschnationalen Front, der B BP. und des Evgl. Volksdienstes, in ein Hospitantenverhältnis zur RSDAP. zu treten, liegt noch nicht vor. * Die Reichsleitung der Volksrechtpartei hat die Selbstauflösung der Parteiorganisation erklärt und den Mitgliedern den Uebertritt zur NSDAP. empfohlen. Im Reichsinnenministerium wurde der persönliche Referent vom Reichsinnenminister Frick, Metzner, zum Ministerialrat ernannt. * Der Memel=Landbund hat der Eingliederung seiner Gruppen in den Bund Deutscher Osten zugestimmt. Weiter haben die Vereinigten Verbände heimattreuer Oberschlesier und der Reichsverband heimattreuer Ost= und Westpreußen ihre Eingliederung in den Bund Deutscher Osten beschlossen. * Die Verhandlungen über den Abschluß einer internationalen österreichischen Anleihe sollen in den nächsten Tagen schon zum Abschluß gebracht werden. Die Anleihe beziffert sich auf ungefähr 260 Millionen österreichische Schillinge. Das österreichische Justizministerium hat an die Staatsanwaltschaften eine Anweisung zu verschärftem Vorgehen gegen politische Häftlinge erlassen. Die Anordnung richtet sich in der Hauptsache gegen die in Haft befindlichen Nationalsozialisten. * Die österreichische Großdeutsche Volkspartei hat an ihre Parteimitglieder einen Aufruf„zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Rechte und zur Verständigung mit Deutschland“ versandt. * Bei einer Rede des österreichischen Bundeskanzlers Dollfuß in Graz kam es zu schweren politischen Zusammenstößen. Zehn Personen wurden verletzt. Palast-Pleatel Vielen an uns ergangenen Wünschen entsprechend, bringen wit ab heute Freitag In Neuaufführung für Bleiefeld den herrlichen Gp;)-Großtonfilm S RPR RAEPR Regie: Hanns Schwarz Musik: Werner B. Heymann ians Albers, der tolle Kapitän. in Liebes- und son der Küste hoher Ab a 9 Lonte Cardo spielsal a Uu 7 oller Humor und sensa ein buntes Geschel onen, voller Lachen und Spannung! Es spielen noch mit Anna Sten, Heinz Rühmann. Peter Lorre, ia Wüst, Otto Wallburg. Hierzu: TKE Seitos n seinem neuen, großen Lustspiel Der Kampf um den Bäl Ein Film mit Servos! Das bedeutet immer: Ein Veile herzliches Lachen über unwiderstehliche Komik! Auch dieser neue Schlager gibt. im Verlau seiner tollen lustigen Situationen viel Anlaß zu hemmungsloser Heiterkeit. Weitere Mitwirkende: Hanel Jakob Tiedtke, Maly Deischaft, Arnstädt, Marry Gondi Die neue Ufa-Tonwoche Geschäftsbücher aller Linlaturen nefert erompf E. Gundlach.-G CRNERSUN Heute, Freitag. 4 Uhr, Kassenöffnung 330 Uhr: Ein nicht zu überbietendes Doppelprosramm! Kchter nach dem unvergeßlichen Bühnenwerk von Arthur Schnitzie mit Magds Schnelder, Luise Ullrich, Oiga Tschschown, Willy Eichberger Paul Nörbiger, Wolfgang Liebenheiner, dustav Gründgens Ein zarter Film aus dem alten Wien der Vorkriegszeit Mierzu der sensationelle droßtontilm: Teilnehmer antwortet nicht Oerethen Wieck als die Frau zwischen zwei Männern. Qustav Gründgens als angeb Ein licher Fahrschullehrer und Anführer ein brecherbande, Dleßt als der Held der Begeben heit und Oscar Sima als Kriminalkommissar spielen in einem Großfilm seltener Spannung. Aufführungszeiten.00,.45,.15 Uhr Bielefelder Hegler-Verband Bleleleid e. V. Kriegerverein. amstag. 8 Juli, 20.30 Uhr. Hotel Stach Bremen, Bahnhofstralle ia0 n dener al-Ver Sammlung Vollzählige Beleiligung erwarte der Vorstand Familien Abend Das Bünte Naus beud. de u der 8 Uhr, In der Sennt siete Parkgarten. bietet Wochenendgästen und AusEintritt trei. lüglern angenehmen Aufenthal Der Vorstank Gbeuso billig wie anes Fleisch ist jetz Kermann Werner Geflügel Fleischermeiefe: Telefon 363 Ritterstraße 61 und Wild Empfehle Feine Fleisch- u. Wurstwaren, Is Aufschnitt lajg. fleischig. Gänse im Fettdarn Rer Pid..5# g. fleisch. Hähncher W t in Feithau Seh Pid 1. la Suppenhühner er s spenspeer Ka8SS 1. unge Tauben wurst urusuret nach Thüringer Art Pid. 1. Ferner frische Besiahnt. wurat... Pfd..64 Rehrücken Thüringer meine Spezial. Pid.90 kehleulen Pfd..80 ubeI..5 ****** Blutwur Rehblätter Pfd. 85 1 rau * 1. 00 Rehragout Pfd. 50 Pid. annoversche Welßwurs! 96 ) z e r l e g t i n Roher u. gek. Schinken Pid..60 Bratenstücke. 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A n n a b e l l a s S p i e l n u r z u v e r s l e i c h e n Kölnische Zeitung mit der Garbo „Das besie Theater und die beste Reklame Film-Kurier sind gerade gut genug“. Zentral-institut für Erziehung u. Unterricht:„Marie“ künstlerisch wertvoll Dazu Ein Film unserer Zeit! O FMTspannend, packend und aufregendjagensich die Geschehnisse dieses Reilers, der auch den verwöhntesten Zuschauer fesselt u. unterhält. Wunder unserer Teit Die neue Gmp-Tonwoche Gäckliche Menschen! e. — 2 P Sien) RADIOSCLERIN“ 4 ien Apstheken erhätl. Presp. u. Probs kestenles 4n 27 Radloselerin-Gesellschaft m. b.., Berlin SW68 MI 1 10 Sbirm 17.- M. Abhrns à 18 Tall..25.: kurpochg. 1 5 Aohren.9 1— .. f. seeeer Eenrrur,... Zweites Blatt der Westfälischen Neuesten Nachrichten, Nr. 156 Freitag, 7. Juli 1933 Im Gau voran u5. Fahreeschalung in Vieleseld Geländesportübungen und Schulungssonntage Für Kirche und Volk Bittgottesdienst in der Marienkirche In der Neustädter Marienkirche wurde am Donnerstagabend ein gemeinsamer Bittgottesdienst für alle Bieleselder Gemeinden gehalten. Schon lange vor der festgesetzten Stunde begannen sich die weiten Hallen mit einer erwartungsvollen Teilnehmerschar zu füllen. Beim Beginn des Orgelvorspiels hielten sämtliche zurzeit in Bielefeld anwesenden Pfarrer im Talar ihren Einzug in die Kirche. Die Eingangsliturgie hielt Pfarrer Vonhof, die Schriftlesungen handelten von dem Wesen der Kirche, ausgewählte Abschnitte aus den Bekenntnisschriften der evangelischen Kirche machten deutlich, wie zeitgemäß die Gedanken der Väter bei unserm heutigen Ringen um das Wesen der Kirche uns anmuten.„ 61.5, A. Ju Pfarrer Quistorp hielt die Ansprache und erklärte zuerst die Bedeutung des Abends: Es ist der Vorabend der vom Reichsminister Dr. Frick auf heute anberaumten Verhandlungen über die so ernst gewordene Frage der evangelischen Kirche. Viele Glieder unserer Gemeinden empfinden die schwere innere Spannung, die um der Not der Kirche willen über viele Gemüter gekommen ist. Es ist aber durchaus nicht nur eine Entscheidungsfrage der Kirche, sondern auch eine Entscheidungsfrage für unser Volk, um die es geht. Nur eine in ihrer Verkündigung des Evangeliums innerlich auf dem Boden der Gewissensfreiheit gestellte Kirche kann unserm Volk und Staat die Glieder stellen, die sich restlos in ganzer Hingabe für das Vaterland einsetzen, die das Gute tun um des Gewissens willen und das Böse meiden aus innerstem Gewissensgebot. Die betende Gemeinde wurde vor die Größe der Eingangs=Bitten des Vaterunsers gestellt. Pfarrer Barnstein hielt die Schlußliturgie, die im altlutherischen Wechselgebet das Anliegen vor Gott brachte und in gemeinsamem Vaterunser ausklang. Ueberaus wirksam war das Orgelnachspiel von Organist Oetzmann, das den Choral:„Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ“ in Bach'scher Vertonung bot. Der erhebende Eindruck dieses Bittgottesdienstes bestärkte die Teilnehmer in der Ueberzeugung, daß die evangelische Kirche eine betende Kirche sein muß. Oberpräsident und Regierungspräsident endgültig ernannt Der kommissarische Oberpräsident von Westfalen, Freiherr Ferdinand von Lüninck, wurde endgültig zum Oberpräsidenten ernannt. Ebenso wurde der kommissarische Regierungspräsident in Minden, Freiherr von Oeynhausen, endgültig als Regierungspräsident in seinem Amt bestätigt. Der ss.=Aufmarsch 1000 SS.=Männer in Bielefeld Der große SS.=Aufmarsch am 15./16. Juli in Bielefeld wird etwa 1000 SS.=Männer des 4. Sturmbanners der 19. SS.=Standarte hier vereinigen, ein schwarzes Korps, wie es Bielefeld in dieser Stärke noch nicht gesehen hat. Der 4. Sturmbann rekrutiert sich aus den Kreisen Bielefeld, Halle, Wiedenbrück, Paderborn und Büren und umsaßt sechs Infanterie= Stürme, je einen Motor= und Motor=Res.= Sturm und einen Reitertrupp. Das Treffen beginnt am 15. Juli um 20.30 Uhr mit Konzerten der Standartenkapelle Münster im Fürstenhof und der Standartenkapelle Gelsenkirchen auf der Berglust. Am 16. Juli morgens.30 Uhr ist die Belichtigung der Formationen auf dem Rennplatz durch Oberführer Heißmeyer und Standartenführer Brinkmann. Von dort marschiert der Sturmbann nach Bielefeld zurück, wo gegen 11.30 Uhr ein Vorbeimarsch vor dem Rathaus und anschließend ein Platz= konzert auf dem Schillerplatz stattfindet. Um 14.30 Uhr folgt ein Sportfest auf dem Sportplatz Bollbrinker mit Platzkonzert, von 16—19 Uhr ist Nachmittagskonzert auf dem Johannisberg, im Anschluß daran ein Kameradschaftsabend, auf dem u. a. Reichsstatthalter Gauleiter Dr. Alfred Meyer eine Ansprache halten wird. Truppen in Bielefeld Ankunft gegen 12 Uhr Die heute nach Bielefeld zur Einquartierung kommenden Truppen werden gegen 12 Uhr in Bielefeld einrücken; der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest. Wo der Vorbeimarsch stattfindet, kann ebenfalls noch nicht gesagt werden, wahrscheinlich aber am Schillerplatz oder am Kesselbrink. Das starke Anwachsen der einzelnen Bielefelder Ortsgruppen der NSDAP. bedingte naturgemäß auch eine Vermehrung der Amtsund Stabswalter. Die Schulung dieser Führer und Unterführer wurde strikte durchgeführt, doch machten sich bei der großen Zahl immer größere Raumschwierigkeiten bemerkbar, auch bestand die Gefahr, daß der einzelne nicht so recht erfaßt werden konnte. Um nun das Zusammengehörigkeitsgefühl der Amts= und Stabswalter der einzelnen Ortsgruppen Bielefelds fester zu schmieden, sollen von jetzt ab an Sonntagen die Amts= und Stabswalter jeweils zweier Ortsgruppen geistig und körperlich geschult werden. Man will nicht nur geistig hochstehende Kräfte heranbilden, sondern auch diese Leute körperlich so stählen, daß sie den in den einzelnen Blocks und Zellen zusammengesaßten Parteigenossen ständig als Vorbild dienen können. Die körperliche Schulung soll durch Geländesportübungen gefördert werden, während die geistige Schulung in lehrreichen Vorträgen durchgeführt wird. Für diese geistige Schulung sind außer dem Kreisschulungsleiter Kornils jr. noch die Pag. Kreisleiter Budde, dessen Stellvertreter Otto Röser und Gauinspektor Homann in Aussicht genommen worden. Für die Geländesportübungen hat sich der SS.= Sturmführer Bettray zur Verfügung gestellt. Der erste dieser großen Schulungstage ist auf Sonntag, den 23. Juli, festgesetzt worden. Der Dienst dauert von morgens früh 5 Uhr bis abends 20 Uhr. Etwa folgendes Programm wurde bisher in Aussicht genommen: Abmarsch aus Bielefeld in Richtung Steinhagen 5 Uhr morgens. Unterwegs und an verschiedenen Standorten werden die Geländesportübungen durchgeführt. Nach den Sportübungen ist gemeinsamer Kirchgang in Steinhagen, an den sich ein allgemeines, einfaches Mittagessen beim Bauern anschließt. Der ganze Nachmittag wird dann durch die Schulungsvorträge ausgefüllt, die wahrscheinlich in Schulräumen stattfinden werden. Diese Vorträge sind nur für Amts= und Stabswalter zugängig. Eine derartige großzügige Schulung ist bisher noch nicht im Gau durchgeführt worden, und Bielefeld steht somit auf diesem Gebiete an führender Stelle. Nleue Marschrichtung Die Vleieseider Angestenensron Aus 130 Verbänden wird ein Einheitsverband Den notwendigen Schlußstrich unter das Gewesene setzten am Donnerstag im„Kuffhäuser“ die Bielefelder kaufmännischen Angestellten. Seit dem 1. Juli ist die Angestelltensäule des deutschen Ständestaates errichtet. Dieser einheitliche Berufsstand der„National= sozialistischen Angestelltenschaft“(NSA.) umfaßt nur neun Unterverbände, darunter einen weiblichen; der DHV. vereinigt in sich die Mitglieder des früheren DHV., des GdA., 35A. und aller sonstigen kaufmännischen Angestellten=Organisationen. Vorsitzender Gottheiß gab im Eröfflnungswort dieser ersten Pflichtversammlung der Freude darüber Ausdruck, daß der Führer durch die Neuordnung des Arbeits= und Wirtschaftslebens endlich den Weg zur Einheit frei gemacht habe. Bisher habe sich die Angestelltenschaft in 130 Verbänden nicht zusammen=, sondern auseinanderorganisiert. Jetzt sei es Schluß mit weltanschaulichen Gegensätzen, alter Kampf und alte Zwietracht seien begraben, der Staat sei heute und in Zukunft nationalsozialistisch, und der Appell zu positiver Mitarbeit richte sich an jeden eindelneg. Migletalter Aueistalt Im Auftrage der Bielefelder Kreisleitung der RSDAP. übermittelte Pg. Kornils fr. herzliche Ggückwünsche zu dieser Neugeburt des Handlungsgehilfenstandes. Der Redner warf die Frage auf, weshalb der Nationalsozialismus allein tonangebend in der Innenpolitik zu sein verlange. Er sei nicht revolutionär um der Revolution willen; er zerstöre nur dann, wenn er etwas Besseres an die alte Stelle zu setzen habe. Die Parteienzerklüftung solle endlich einmal sachlicher Arbeit weichen. Wie bei der Einführung des neuen Bürgermeisters Budde wolle man nicht fragen: Welcher Partei gehörst du an?“ sondern:„Was leistest du?“ Die NSDAP. wolle keinen neuen Geßlerhut auspflanzen.„Heil Hitler!“ brauche keiner zu rufen, wer aber„Heil Moskau!“ sage, habe in der deutschen Arbeitsfront nichts zu suchen. Grimme habe mit dem Wort„Besitz ist Schuld“ die Idee der deutschen Arbeit wissentlich untergraben; Arbeit solle wieder die Grundlage werden, auf der sich jeder als Graf“ „Geadelter" wohlfühlen werde. Der und Redner Gauvorsteher Stolt(Hannover) nannte die Zusammenschließung der Angestelltenverbände zu einem Einheitsverband einen ganz gewaltigen Erfolg der nationalen Revolution. Ein erbärmlicher Kerl sei, der sich nur mit mehr oder minder mißvergnügten Gesicht„auf den Boden der Tatsachen stelle“ und„mit den Wölfen heule“. Die Ende Juni aufgelösten Vetbände hätten beachtliche Arbeit geleistet. Es seien Gebilde mit alter Tradition gewesen, in denen viel Arbeit und Begeisterung, Liebe und Idealismus gesteckt habe. In der Stunde, in der Neues beginne, solle man fragen:„Was davon übernehmen wir.? Auch die Gewerkschaften seien mehr als Tarisautomaten gewesen. Unzählige Angestellte seien zu„königlichen“ Kaufleuten und deutschen Menschen erzogen worden. Man habe mit Hingabe und Opferbereitschaft auch früher gearbeitet, dieses Positive müsse man in das Neue hineintragen. Dankbar müsse man sein, daß die nationale Revolution diese Gegensätze weggeräumt, die geschlossene Phalanr des deutschen Arbeitsheeres und damit ein einiges Deutschland geschaffen habe. Jetzt solle das Jahr 1 der Geschichte des DHV. beginnen. Das Wort von den„Siegern und Besiegten“ sei etwas abgegriffen— aber wir seien alle besiegt von der Ideen= und Willenskraft des Führers, besiegt von der Allgewalt Deutschland. Der Verband werde gewiß seine Selbsthilfeeinrichtungen ausbauen, aber seine größere Aufgabe sei: aus der deutschen Wirtschaft in Wahrheit eine„Volkswirtschaft“ zu machen. Der letzte Mann müsse begreisen, daß sein Schicksal nur Teil des Ganzen sei. Das Phantom der Weltwirtschaft sei zerstiebt, der Traum von der Allmacht des Geldes ausgeträumt; jetzt habe die vom Staat her organisierte Wirtschaft Recht, der der Kaufmann den Sinn gebe. Diesen Gehilfen des„königlichen“ Kaufmanns und diesen Staatsbürger, der aus eigener Verantwortung Entscheidungen fällen könne, wolle der DHV. heranbilden. Jugendringführer Bott berichtete anschließend über die interne Bildungsarbeit in den zwölf Untergruppen des Jugendringes. Die mit Chor= und Orchesterdarbietungen verschönte Versammlung endete mit dreifachem Sieg=Heil auf den ReichspräsiFerienregelung in der Bielefelder Metallindustrie Die Pressestelle der NSBO. Bielefeld teilt uns mit: Die Ferienbezahlung in der Metallindustrie wurde für den Bezirk Westsalen vom Bezirksleiter der Deutschen Arbeitsfront für das Jahr 1933 wie folgt geregelt: Die Ferientagezahl von 7 Werktagen bleibt bestehen. Die Stundenzahl, die je Ferientag geldlich vergütet wird, wird betriebsweise wie folgt errechnet: Für die Zeit vom 1. Okt. 1932 bis 31. Dez. 1932 wird auf der Grundlage der am 31. Dez. 1932 beschäftigten Arbeiter die Gesamtstundenzahl dieser für die 3 Monate festgestellt und durch die Zahl der am 31. Dez. 32 beschäftigten Arbeiter dividiert. Eine gleiche Berechnung findet für die Zeit vom. 1. Januar 1933 bis zum 31. März 1933 mit den am 31. März 1933 in Arbeit befindlichen Arbeitern statt. Die so für die beiden Quartale je Arbeiter errechneten Stundenzahlen werden addiert und durch die Gesamtkalenderwerktagszahl vom 1. Okt. 32 bis zum 31. 3. 33 dividiert. Das Ergebnis stellt die je Ferientag zu vergütende Stundenzahl dar.— Da 7 Kalendertage zu vergüten sind, ist somit die soeben errechnete Zahl noch mit 7 zu multiplizieren und dieses Ergebnis jeweils auf eine volle Stundenzahl nach oben abzurunden. Die so errechnete Zahl ist nach oben mit 56 Stunden begrenzt, d. h. die Höchstvergütung an Urlaubsstunden beträgt je Arbeitstag 8 Stunden, ganz unbeschadet dessen, ob in den Vergleichszeiträumen zur Errechnung dieser Stundenzahl im einen oder anderen Fall durch Anordnung von Ueberstunden eine höhere Stundenzahl rechnerisch sich ergibt. Die Bezahlung für die aus der Errechnung sich ergebende Stundenzahl erfolgt für den Stundenlöhner mit seinem entsprechenden Stundenlohn, für den Akkordarbeiter mit seinem Akkordrichtlohn plus 15 Prozent.— Als Sonderzulagen werden Stundenlöhnern und Akkordarbeitern Kinderzulagen und Sternzulage vergütet.— Sonstige Zulagen fallen fort. Als Stundenlöhner gilt der Arbeiter, der in den letzten 3 Monaten vor Beginn der Ferien mehr als 50 Prozent seiner Arbeitszeit im Stundenlohn gearbeitet hat. Als Akkordarbeiter gilt der Arbeiter, der in den letzten 3 Monaten vor Beginn der Ferien mehr als 50 Prozent seiner Arbeitszeit im Akkord gearbeitet hat. Dabei ist der sogenannte Prämienakkord ebenfalls als Akkordarbeit zu werten mit der Maßgabe, daß diese Arbeiter als Akkordarbeiter für die Feriengeldberechnung zu nehmen sind. Als besonderes Zusatzabkommen zu dem vorstehend gekennzeichneten, welches, wie leicht ersichtlich, sich völlig mit dem Ferienabkommen für das Jahr 1932 deckt, ist zusätzlich folgendes vereinbart worden, was unter allen Umständen in den Betrieben beachtet werden muß: Ergibt sich bei der Berechnung der zur Vergütung bestimmten Stundenzahl für 1933 eine gringere Stundenzahl als bei der Berechnung für 1932, so ist dennnoch die Stundenzahl des Jahres 1932 in dem betreffenden Werk für die Ferien zu vergüten, d. h. mit anderen Worten, eine Minderung der Ferienvergütung nach Stunden gegenüber der Ergebnisberechnung des Jahres 1932 darf für das Jahr 1933 in keinem Werk eintreten. schloß mit den Worten:„Nach außen national, denten, auf den Volkskanzler und unser Vaim Innern sozial. Der deutschen Arbeit und terland und mit dem Gesang des Horst=Wesselihrem Führer ein dreifaches Sieg=Heil!" Liedes. Neubesetzung von Wahlbeamtenstellen in den Gemeinden Der Preußische Innenminister einem Runderlaß darauf hin, daß weist in nach der neuen Rechtslage Beamte nicht nur zur Vereinfachung der Verwaltung, sondern auch im Interesse des Dienstes in den Ruhestand versetzt werden können. Das gleiche gelte für die Entlassung von Ehrenbeamten aus dem Amtsverhältnis. Die Stellen von Beamten, die aus in den Ruhestand versetzt allgemeinen nicht wieder diesen Gründen in werden, dürfen im besetzt werden. Eine für die Gemeindeverwaltung besonders wichtige Ausnahme hiervon machen jedoch die Stellen der Wahlbeamten und sonstiger leitenden Beamten der Gemeinden und Gemeindeverbände. Wenn Amtsinhaber solcher Stellen im Interesse des Dienstes in den Ruhestand versetzt werden, dürfen diese Stellen wieder besetzt werden. Antragsberechtigt für die Versetzung in den Ruhestand im Interesse des Dienstes ist sowohl der Vorstand der Gemeinde wie die Kommunalaussichtsbehörde. Die horst-Wessel-Feier Kundgebung am 13. August Im Laufe dieser Woche wird der große Steinblock für das Horst=Wessel=Denkmal aus dem Betheler Steinbruch an Ort und Stelle geschafft werden. Der Stein wiegt rund 400 Zentner. Die Einweihung des Denkmals findet nicht am 15. Juli, sondern erst am 13. August statt. Mit dem Erscheinen von Reichsminister Dr. Göbbels wird gerechnet. Die Einweihung soll zu einer großen Kundgebung ausgestaltet werden, deren Vorbereitung in der Hand des Leiters des kulturpolitischen Amtes der NSDAP. Bielefeld, Wilke, liegt. Die künstlerische Ausführung des Denkmals hat Architekt Griemert übernommen. Neue Straßenschilder Bessere Orientierung im Eingemeindungsgebiet Nach der Eingemeindung der Außenbezirke wurden damals dort zur besseren Orientierungsmöglichkeit alle Straßen mit Namen und fortlaufenden Hausnummern versehen. Allerdings wurden nicht überall gleich die Straßenschilder angebracht, so daß es für viele immer noch schwer war, sich zurechtzufinden. In den letzten Tagen wurde nun dieser Uebelstand beseitigt. Fast überall wurden die noch fehlenden Straßenschilder angebracht, so daß jetzt alle Straßen den damals erhaltenen Namen auch nach außen hin zeigen. Personalien Heute feiert in aller Frische bei den Kochs Adler=Werken der Schlosser Aug. Kriesch sein 40jähriges Arbeitsjubiläum. Er ist noch einer der Letzten aus der alten Fabrik in der Bahnhofstraße. Personalkredite bis 2000 um. Neue Höchstgrenze bei den Sparkassen Die Höchstgrenze für die von den Sparkassen gegen einfachen Schuldschein zu gewährenden Darlehen war im allgemeinen auf 500 Reichsmark begrenzt. Jetzt hat der Preußische Minister für Wirtschaft und Arbeit mitgeteilt, daß den Sparkassen gestattet worden ist, Darlehen gegen einfachen Schuldschein allgemein bis zu 1000 RM. und in Ausnahmefällen bis zu 2000 RM. zu gewähren. Vom Ministerium wird besonders darauf hingewiesen, daß es sich hierbei um die Hergabe ungesicherter Kredite handelt; hinsichtlich der gesicherten Kredite gelte diese Höchstgrenze selbstverständlich nicht. Typen als Puppen Kunstgewerbliche Arbeiten von Frau Wild=Geer Das Städt. Museum an der Wertherstraße zeigt gegenwärtig eine originelle Sonderausstellung. Es handelt sich um Trachtenpuppen von der Hand von Frau Wild=Geer, der Gattin unseres Theater=Intendanten. Daß Frau Wild=Geer eine sehr schöne Stimme hat, daß sie uns schon oft durch die starke, künstlerische Beseelung klassischer und moderner Bühnengestalten packte, ist allgemein bekannt. Taß sie aber eine so kunstfertige Hand und einen so prachtvollen Humor in der Darstellung vor allem bayrischer Volkstypen entwickelt, ist bestimmt den meisten Bielefeldern gänzlich Diese Trachtenpuppen sind beste Volkskunst. Nicht nur die stilechte Gewandung ist von der Künstlerin entworfen und genäht, nein, auch die stuviden, pfiffigen, gutmütiglustig dreinschauenden Gesichter sind von ihr geformt. Man spürt dabei ganz deutlich das liebevolle Studium des bayerischen Volkslebens. Die„Hilde Wild=Geer=Puppen“ dienen als Kafseemützen. So viel ist sicher: Steht eine solche„Schönheit“ inmitten des Frühstückstisches, so ist sie imstande, für den ganzen Tag eine gute Stimmung heraufzubeschwören. Ein kleines Geheimnis sei dabei verraten: Die Köpfe und Gesichter sind aus alten Florstrümpfen gemacht. Die Puppen stehen bereits unter Gebrauchs= und Geschmacks=Musterschutz und werden demnächst auch in anderen Städten wie Leipzig und Königsberg ausgestellt. Diese im Musenm an der Wertherstraße befindliche Galerie schöner Mädchen wird allen denen Spaß machen, die Sinn haben für echten volkstümlichen Humor und für die künstlerische Handfertigkeit einer Frau, deren Hauptbetätigung auf dem Gebiete des Theaters und der Musik liegt. Das Museum ist Werktags außer Montags von 11—13 und 15—17 Uhr, Sonntags von 10—13 Uhr geöffnet. 3000 im Freibad Der erste schöne Tag Der erste schöne Tag nach langer Regenverivde lockte am Donnerstag viele Bielefelder in die Freibäder. Besonders die Schuljugend, die mit ihren Ferien bisher nicht viel anzusangen wußte, kam in hellen Hausen. So ist es erklärlich, daß die Besucherzahl wieder einmal die 3000 im städtischen Freibad an der Wiesenstraße überkletterte— erwähnt sei, daß vor kurzem der„Mindestrekord“ 15 Besucher an einem Tage betrug. * Bank für Arbeiter und Angestellte Die Bank der Arbeitsfront ist nunmehr in das Gebäude der„Eisenhütte“ übergesiedelt. Die Kreisleitung der NSBO. macht darauf aufmerksam, daß der gesamte Zahlungsverkehr aller Gewerkschaften ausschließlich durch die Arbeiterbank zu erfolgen hat. Rieen und Aassperrungen=Lerdoten Die erste Anordnung des Treuhänders der Arbeit Der Treuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Westfalen, Dr. Klein(Düsseldorf), dessen Amtsbereich die Provinz Westfalen, den Regierungsbezirk Düsseldorf, die Kreise Altenkirchen und Dillenbucg, die Freistaaten Lippe und Schaumburg=Lippe umfaßt, hat seine Tätigkeit mit einer Anordnung aufgenommen. Danach sind Streit und Aussperrungen jeglicher Art verboten. Ernst Dielerle f Für jede Neuregelung von Gesamtarbeitsverträgen(normierende Tätigkeit) ist die persönliche Entscheidung des Treuhänders erforderlich. Die Zuständigkeit der Gerichte für Einzelstreitigkeiten des bestehenden Arbeitsverhältnisses(auslegende Tätigkeit) bleibt unberührt. Bis zur gesetzlichen Neuordnung der Sozialversicherung regelt der Treuhänder der Arbeit an Stelle der Vereinigungen von Arbeitnehmern, einzelner Arbeitgeber oder der Vereinigungen von Arbeitgebern ausschließlich und rechtsverbindlich für die beteiligten Personen die Bedingungen für den Abschluß von Arbeitsverträgen. Anträge auf Allgemeinverbindlichkeitserklärung werden von dem Treuhänder der Arbeit im Bedarfsfalle beim Reichsarbeitsminister gestellt werden. Um den Arbeitsfrieden zu wahren und den Neuaufbau der Sozialverfassung zu erleichtern, sollen Kündigungen von bestehenden Gesamtarbeitsverträgen vermieden werden. In Ausnahmefällen sind Anträge auf Abänderung bestehender Gesamtvereinbarungen zwecks Herbeiführung der Entscheidung des Treuhänders an die zur Prüfung der Anträge und zur Vorbereitung der Entscheidungen vom Treuhänder ernannten Sonderbeauftragten zu richten. Dieser Sonderbeauftragte ist für den größten Teil des Regierungsbezirks Münster sowie Schaumburg=Lippe, Lippe=Detmold und Reg.=Bez. Minden Pg. Franke(Münster). Die Sonderbeauftragten arbeiten in engster Verbindung mit dem Bezirksleiter der Deutschen Arbeitsfront bezw. dessen Sonderbeauftragten. Der Treuhänder untersagt nachdrücklich jeden eigenmächtigen Eingriff von Unbefugten in die Betriebe oder die wirtschaftliche Verbandsorganisation. Wo Maßnahmen erforderlich erscheinen, sind entsprechende Anträge an die Sonderbeauftragten zu richten. So schnell fließen die Wasser nicht Fehlmeldungen über die Senner Brunnen Die in einer anderen Zeitung veröffentlichten Meldungen über die bevorstehende Inbetriebnahme der 12 ruhenden Brunnen des Betriebsamtes in der Senne, eilen, wie uns von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, den Tatsachen voraus. Es ist zwar ein Abkommen über diese Frage zwischen dem Betriebsamt und der Firma Windel geschlossen worden, das aber noch nicht die Genehmigung der zuständigen Stelle gefunden hat. Auch der Bezirksausschuß in Minden hat noch keine Stellung genommen. Die in den erwähnten Meldungen angeführten Zahlen entsprechen ebenfalls nicht den Tatsachen. Aus der Bewegung Der Führer auch bei der NSBO? Die NSBO weist nochmals darauf hin, daß keines ihrer Mitglieder unentschuldigt dem großen Treffen in Münster am Sonntag sernbleiben darf. Sollte jemand aus finanziellen Gründen nicht mitfahren können, so hat er sich an seine Ortsgruppe zu wenden, die für die Erwerbslosen aufzukommen hat. Es besteht die begründete Aussicht, daß Adolf Hitler selbst, von Dortmund kommend, der Veranstaltung sein Gepräge gibt. Außerdem sprechen noch der Führer der deutschen Dr. Ley, Reichsstatthalter Gauleiter Dr. Alfred Meyer, der Reichsführer der Arbeiterverbände Pg. Schuhmann und Bezirksleiter Nagel. Aus Bieleseld wird eine Teilnahme von mindestens 2000 Personen erwartet. Die Abfahrt des Sonderzuges, der die NSBO=Leute von Bielefeld und Herford zu der Veranstaltung bringt erfolgt um.25 Uhr. Sammeln aller Fahrtteilnehmer um 7¼ Uhr vor dem Hauptbahnhof. Der Fahrpreis beträgt für beide Fahrten Mark.10, für Erwerbslose und Minderbemittelte Mark.40.— Die Amtswalter der RSBO treffen sich um 6½ Uhr auf dem Kesselbrink zur Beförderung mit Lastwagen. In Münster sammeln sich alle Bielefelder an der Pins=Allee zum Marsch nach der Loddenheide. Die Rückfahrtszeiten werden in Münster bekanntgegeben.. g1, Tanuchent Die Fahrkarten mussen dis Sonnaveno 18 Uhr gelöst werden, aber nur, wenn vorher der NSsB###= Kreisleitung die Zahl der Teilnehmer gemeldet ist. Die NSBO=Leute tragen Hakenkreuzbinden mit Trauerslor. Die mitgeführten Fahnen müssen oben falls umflort sein. Diese Anordnung erfolgt aus Anlaß des gräßlichen Grubenunglücks bei Reckling= hausen, bei dem 12 Kameraden den Tod sanden. Alle Tanzlustbarkeiten der NSBO werden auf 4 Wochen verboten. Auf allen ehemaligen Gewerkschaftshäusern, so auch hier bei der Eisenhütte, wehen die Jahnen auf Halbmas. Zum SA.=Treffen nach Dortmund Sonderzug von Bielefeld Die Reichsbahn hat mehrere Sonderzüge zum großen SA.=Treffen in Dortmund bereitgestellt. Bekanntlich wird ja auch der Reichskanzler zu diesem Treffen erscheinen. Der die Bielefelder interessierende Sonderzug fährt Sonntag, 9. Juli, morgens um.14 Uhr ab Bielefeld Hbf. und erreicht Dortmund um .51 Uhr. Die Rückfahrt wird angetreten um 21.19 Uhr ab Dortmund, der Zug läuft in Bielefeld um 23.36 Uhr ein. Die Reichsbahn gewährt 75 Prozent Fahrpreisermäßigung, so daß der Fahrpreis hin und zurück nur 2 RM. beträgt. Allen Personen, die nicht zur SA. gehören und den Sonderzug benutzen wollen, sei angeraten, sich tunlichst heute noch Fahrkarten zu besorgen, da die Nachfrage sehr rege ist. Außerdem hat die Reichsbahnverwaltung Anweisung gegeben, daß auf allen Bahnhösen der Provinz Westfalen und des Landes Lippe Sonntagskarten nach Dortmund ausgelegt werden. Die Sonntagskarten gelten von Sonnabend mittag 12 Uhr bis Montag mittag 12 Uhr. Sie werden auch auf den Stationen ausgegeben, auf denen sonst Sonntagskarten nach Dortmund nicht ausliegen. Für das am 15. und 16. Juli in Dortmund stattfindende Westfälische Sängerbundesfest gibt die Reichsbahn auf allen Stationen im Umkreis von 150 Kilometer um Dortmund Sonntagsrückfahrkarten aus. In den Genuß der Sonntagsrückfahrkarten kommen mithin auch Teilnehmer aus solchen Orten, in denen sonst keine Sonntagskarten nach Dortmund ausliegen. Auf die Vorlage eines besonderen Ausweises verzichtet die Reichsbahn im Interesse einer glatten Verkehrsabwicklung. Am Donnerstag verstarb nach längerer Krankheit der im 83. Lebensjahre stehende Rentner Ernst Dieterle, der frühere Mitinhaber der Leinenwaren= und Wäscheausstattungs= fabrik Gebrüder Dieterle in der Wilhelmstraße. Die Firma ist im Jahre 1872 von Friedrich Dieterle, dem Bruder des jetzt Verstorbenen, gegründet worden. Etwa um 1880 herum wurde Ernst Dieterle, der vorher die Lehre in Lüdenscheid und seine Militärzeit absolviert hatte, Teilhaber. Beide Inhaber überließen vor dem Kriege ihren Söhnen das Geschäft. Ernst Dieterles Sohn ist bereits tot; er starb an den Folgen einer Kriegsverletzung. Seither ist der Sohn des Gründers Friedrich Dieterle Alleininhaber der Firma. Der jetzt Verstorbene ist im öffentlichen Leben nicht besonders hervorgetreten. Sonderzug nach Heidelberg Die Reichsbahn teilt mit, daß der Sonderzug nach Heidelberg am nächsten Sonntag um .33 Uhr ab Bieleselder Hauptbahnhof bestimmt fahren wird. + Handkarre gestohlen Vor etwa 8 Tagen ist eine zweirädrige Malerhandkarre, grauer Anstrich, mit Firmenbezeichnung„Ew. Voß, Malergeschäft“, gestohlen worden. Zweckdienliche Angaben nimmt die Kriminalpolizei, Viktoriastr. 9, Zimmer 18, entgegen. * Kein Apparatbeitrag für neue Fernsprechhauptanschlüsse Um die Einrichtung neuer Fernsprechauschlüsse zu erleichtern, wird die Deutsche Reichspost den bisher für Fernsprechhauptanschlüsse festgesetzten einmaligen Apparatbeitrag in Höhe von 50 RM. von Mitte Juli ab wegfallen lassen, vorausgesetzt, daß der Verwaltungsrat der Deutschen Reichspost seine Zustimmung erteilt. Allerdings wird für die Hauptanschlüsse ohne Apparatbeitrag künftig eine Mindestüberlassungsdauer von 1 Jahr eingeführt werden. Aus dem Landkreise Anbauflächenverkeilung Bei der diesjährigen Anbausächenerhebung ist nach Mitteilung des Statistischen Reichsamtes der Umfang des Getreideanbaues wie folgt festgestellt worden: Winterroggen.45 Millionen Hektar, Sommerroggen 65000 Hektar. Winterweizen 2,03 Millionen Hektar, Sommerweizen 290000 Hektar, Spelz und Emer 110000 Hektar, Wintergerste 272 000 Hektar, Sommergerste 1,31 Millionen Hektar und Haser 3,18 Millionen Hektar. Im Vergleich mit den letzten Jahren hat sich der Roggenbau weiterhin um 1,4 v. H. vergrößert, die Weizenanbaufläche um 1,7 v.., die Wintergerste um 10,7 v. H. Abgenommen hat die Bestellung mit Sommergerste um 0,9 v.., von Hafer um 3,2 v. H. und der Anbau von Spelz und Emer um 4 v. H. 7, Der Anbau von Frühkartoffeln stellt sich für 1933 auf 246000 Hektar(—2,8 v..). Bei den Zuckerrüben zeigt sich eine Anbauzunahme um 124 v. 9. Ubbedissen, 7. 7. Die Freiwillige Feuerwehr beschloß, ihr Stiftungsfest am 2. und 3. September zu seiern. Niederdornberg, 6. 7. Neuer Gemeindevorsteher. Nachdem der Gemeindevorsteher Landwirt Holtmann zum Amtsbeigeordneten des Amtes Dornberg gewählt worden ist, hat Herr Holtmann sein Amt als Gemeindevorsteher niedergelegt, da eine gleichzeitige Wahrnehmung beider Aemter gesetzlich unzulässig ist. Die Geschäfte des Gemeindevorstehers werden mit dem heutigen Tage von dem stellvertretenden Gemeindevorsteher, Landwirt Kleimann in Niederdornberg vorläufig übernommen. AiabJInSen Originalroman von Hans Hirthamer In Tering Gaher Meister,-Mordau-fe. Mache. Ziel verfolgte gelang es ihm, bis zur Spitze Man wird bedacht sein, sich Märckl nahm mit heftiger Bewegung Frau emporzuklimmen. Man witv bedacht sein, sich Jennys Hand.„Ich bitte Sie von Herzen, Onkel Busses Wohlwollen und Freundschaft liebe gnädige Frau, mich an Ihren Sorgen zu erhalten. Vielleicht wird man dann eines liebe gnädige Frau, mich an Ihren Sorgen teilnehmen zu lassen! Verfügen Sie über mich, wie immer Sie wollen! Es gibt niemand, der sehnlicher wünschte, Ihnen helfen zu dürfen!“ Es war das erstemal, daß Jenny Prenner kein Wort der Abwehr zu sagen hatte. Einen Augenblick schien es fast, als wolle sie sich ihm an den Hals werfen und in seinen Armen alle Bitterkeit zu vergessen suchen. Doch sie drückte nur seine Hand.„Ich weiß, Herr Märckl, Sie sind ein guter Mensch. Aber was hier auszukämpfen ist, das muß ich allein auskämpfen, da kann mir niemand helfen. Immerhin, wer weiß, vielleicht— brauche ich Sie eines Tages!" Dann ging sie ins Haus. „Vielleicht braucht sie mich eines Taes!“ murmelte Paul Märckl und blickte aus dem Fenster seiner Stube in den dämmernden Abend. Er klammerte sich an diesen Satz, seine Fantasie malte sich tausend Möglichkeiten aus, auf welche Weise sich das flüchtige Wort zur lebenden, erregenden Wirklichkeit verdichten konnte.... ein mslte 46r hen Er wollte ihr nahe sein, wollte ihr den Weg ins Glück zeigen. Nichts in der Welt ist so heillos verfahren, daß man nicht einen Ausweg sände... Tann Die untergehenoe Sonne vergoldete die Dächer der Stadt und jagte seine fliegenden Gedanken zu immer kühneren Träumen. zu erhalten. Vielleicht wird m. Tages Prenners Stelle einnehmen. Nichts ist unmöglich. Solcherart baute sich der junge Mann seine Luftschlösser auf und wußte nicht, daß das Räderwerk des Schicksals sich bereits bewegte. Frau Jenny Prenner war entschlossen, sich Aufklärung zu verschaffen, mochte daraus werden, was wollte. Alles mußte doch einmal ein ende haben. Sie hatte nicht geschrien damals, hatte keine hysterischen Szenen aufgeführt, als das furchtbare Erwachen aus einem kurzen Taumel des Glückes gekommen war. Tapfer, mit zusammengebissenen Zähnen hatte sie die Gemeinschaft mit diesem Manne ertragen, hatte an. jede seiner Erbärmlichkeiten schweigend auf sich genommen, aus innerem Anstand, weil sie es nicht fertig brachte, den Kampf gegen ihn mit seinen eigenen Waffen zu führen. Nun aber hatte er etwas getan. wessen sie ihn trotz allem nicht für fähig gehalten hätte. Er hatte— ja— gestohlen, man konnte es nicht anders nennen. Ein Faustschlag hätte sie nicht vernichtender treffen können, als die Mitteilung des Bankbeamten, daß ihr Vermögen von ihrem Mann abgehoben und daß Herrn Prenners eigenes Konto gleichfalls so gut wie aufgebraucht sei. Es war unsaßlich. Ihre Gedanken hatten sich gewehrt, das Entsetzliche zu glauben, * g###e batte ihr die Büche- und Ah. Vielleicht— wenn er mit zäher Kraft sein aber der Beamte halte ihr die Bücher und Abrechnungen vorgelegt und ihr bewiesen, daß von einem Irrtum keine Rede sein konnte. Jenny stand vor der Tür des Arbeitszimmers. Sie preßte ihre Hand auf das heftig pochende Herz, dann drückte sie die Klinke nieder und trat ein. Prenner saß am Schreibtisch und zog gelassen an einer Zigarre. Jenny blieb vor ihm stehen und wartete schweigend, daß er zu sprechen anfange. „Nun ja!“ begann er endlich und legte mit umständlicher Wichtigkeit einige Schriftstücke beiseite.„Du wirst erstannt sein, daß dein kleines Privateigentum sich verflüchtigt hatte, wie?“ Jenny war nicht in der Stimmung, auf seinen scherzhaften Ton einzugehen.„Rein Vermögen betrug etwas über zwanzigtausend Mark. Wohin ist das Geld gekommen?" Prenner zuckte die Schultern.„Kindliche Frage! Wohin wird es gekommen sein?— Es steckt natürlich im Betrieb. Dort ist es ebenso sicher und dabei zweckmäßiger untergebracht, als wenn es nutzlos auf der Bank läge.“ „Ich brauche dich wohl nicht zu erinnern, daß du meinem Vater seinerzeit ehrenwörtlich versprochen hast, das Geld nicht anzurühren. Hätte er diese Schurkerei vorausgeahnt, dann wäre dafür gesorgt worden, daß mein Vermögen vor deinen Händen sicher blieb. Warum hast du mir nicht einfach gesagt, daß du Geld brauchst?" Der Direktor blickte seine Frau feindselig an.„Damals waren deine Gefühle leider nicht mehr so, daß mir ein Appell an deine Kameradschaft erfolgversprechend erschienen wäre. Ich bin gottlob ein zu großzügiger Geschäftsmann, um aus schwächlichen Sentiments die Prosperität meines Unternehmens zu gefährden.“ „Ach wie bewundernswert!" lachte Jenny gepreßt.„Sollten nicht doch andere Gründe ausschlaggebend gewesen sein? Wenn man eine Frau ihrer finanziellen Selbständigkeit beraubt, kann man sie am ehesten von Freiheitsgelüsten kurieren.“ Prenner lächelte sarkastisch.„Du bist klüger als ich dachte!“ Die Zigarre war ihm ausgegangen, er setzte sie wieder in Brand.„Aber du irrst— zum Teil wenigstens. Ich mußte damals alle Mittel flüssig machen, um die Fabrik über eine gefährliche Krise hinwegzubringen. Was ich tat, geschah ja schließlich auch in deinem Interesse. Denn ein Zusammenbruch wäre doch auch dir sicher nicht gleichgültig gewesen!“ „Und nun?— Eine Verwandte hat sich um Hilfe an mich gewandt. Ich habe eine Dankesschuld gegen sie abzutragen und möchte ihr einige tausend Mark zur Verfügung stellen. Du wirst nicht zögern, mir den Betrag anzuweisen!“ „Gott, wie naiv!“ lachte Prenner.„Du scheinst von unserer heutigen Wirtschaftslage keine blasse Ahnung zu haben. Die Zeiten sind vorbei, in denen man für irgendeine alte Tante den generösen Wohltäter spielen konnte.“ Jenny erschrak.„Ja, aber———“ „Es ist ganz gut, daß wir einmal darauf zu sprechen kommen!“ unterbrach sie Prenner. „Also, damit du es weißt, wir werden uns ganz verflucht einschränken müssen. Die Aufträge gehen katastrophal zurück und der größte Teil der Außenstände ist in absehbarer Zeit nicht realisierbar.— Ich möchte dir dringend nahelegen, diese Bergius zu entlassen. Auch dein Wagen scheint mir ein überflüssiger Luxus zu sein.“ Jennys Züge verhärteten sich.„Ach, darauf geht es hinaus? Lächerlich! Lieses Gehalt ist kaum mehr als ein Taschengeld, und mein Wagen, das Hochzeitsgeschenk meines Vaters, dürfte dich kaum etwas angehen. Aber— hast du dir eigentlich schon einmal die Mühe genommen, auszurechnen, wie hoch dein personlicher Bedarf ist? Die Abende im Spielklub? Deine wahnsinnigen Rennwetten? Und alles andere? Ich weiß sehr wohl von deinem Verhältnis mit dieser Soubrette, deren Unterhalt dich jeden Monat ein kleines Vermögen kostet. Bitte, laß mich ausreden! Ich habe es bisher unter meiner Würde gehalten, mit dir darüber zu sprechen, aber ich denke, wenn du von Einschränkungen redest, dann dürfte wohl zunächst mit diesen Dingen angefangen werden.“ Prenner, der sie mehrmals hatte unterbrechen wollen, war wutschnaubend ausgestanden. (Fortsetzung in der nächsten Nummer.] sollte ihne Lebensmittel. Mult in den Veikaufsstellen von Anton Proppe (gegenüber dem Rathaus) Holländer, 40% volllett 1 Pfd. nur 70c) Edamer, 30%.... 1 Pfd. nur 600 Allgäuer Schweizer, 45% 1 Pid. nur 1000 Oelsardinen, Marke„Versias“, Dose nur1.) Fettheringe in Tomaten, 275.gr-Dose nur 320 Neue deutsche Fettheringe, 10 Stück nur 450) Oelsardinen.. ¼ Clubdose nur 250) Schweineschmalz.. 1 Pid. nur 70c) Vierfruchtmarmelade 1 Pd. nur 38-) Apfelgelee mit trischen Erdbeeren 1 Pid. nur 48 Rübenkraut, lose... 1 Pd. nur 19### Rübenkraut.. 10-Pfd.-Einer nur 180c) Marmelade..-Pid.-Eimer nur 78c) Aprikosenkonfitüre Glas nur 48-) Gekochter Schinken, hochtein, ¼ Pid. nur 300) Westf. Plockwurst. 1 Pid. nur 98.) Westf. Zervelatwurst, 1 Pfd. nur 1 20) Gemüse-Kochwurst, 1 Pfd. nur 6Oc) Fliegenfänger 10 Stück nur 20c) Braune Transparentseife 1 Pfd. nur##c Silberseife..... 1 Pd. nur 20c Kernseife ca. 175-Gramm-Stück nur#) Kernseife ca. 1000-Gramm Riegel nur 45c) Blumenseife... 5 Stück nur 25-) Alt-Lavendelseife„ 6 Stück nur S0ch Vier Tödesartene un 89c. Prozeg „Die Zeit der Mörder ist vorbei“— Die Zugehörigkeit zur KPD. kein Las Urteil im Rehfelder Milderungsgrund Das Schwurgericht beim Landgericht II Ein ganzes Jahr lang haben die Angeklagten Berlin beendete am Donnerstag den großen den Plan gesaßt, den BVG.=Geldtransport zu Prozeß gegen die Räuber des BVG.=Geld= überfallen, um ein fröhliches und schlemmertransportes, der am 15. September vorigen haftes Leben führen zu können. Diese VorJahres vor dem Charlottenburger Rathaus verübt wurde. Unter allgemeiner Spannung verkündete der Vorsitzende, Landgerichtsdirektor Schmidt, folgendes Urteil: Die Angeklagten Hildebrand, Hoheisel, Willy Krebs und Achtenhagen werden zum Tode verurteilt wegen gemeinschaftlichen Mordes, begangen in Tateinheit mit gemeinschaftlichem schweren Raub mit Todeserfolg. Hildebrandt, Hoheisel und Willy Krebs werden außerdem wegen gemeinschaftlichen Totschlags in Tateinheit mit gemeinschaftlichem schweren Raub mit Todeserfolg zu lebenslänglichem Zuchthaus. Hildebrandt, Hoheisel, Achtenhagen und Willy Krebs weiter wegen räuberischer Erpressung zu je 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Der AnTotschlags, fälle sind lediglich durch eine bestimmte Quelle zu erklären. Das Tun der Angeklagten ist gewachsen aus dem kommunistischen Sumpf der letzten Jahre und es ist kein Zweifel, daß die kommunistische Weltanschauung, die sie in ihrer Jugend aufgenommen haben, die Quelle ihres Vorgehens gewesen ist. Das Gericht steht nicht an, eine weitere Quelle für ihr Tun zu sehen in der Hoffnung der Angeklagten, daß sie vielleicht einen strengen Richter, aber nicht eine strenge Strafverfolgung finden würden. „Die Zeit der Mörder ist vorbei und der Staat hat keine Veranlassung, diesen Leuten eine„Heldenverehrung" zukommen zu lassen, wie es in den kommunistischen Lokalen, wo die Angeklagten verkehrten, der Fall gewesen ist. Ein weiteres Moment zum Verständnis 31 Jahre Zuchthaus für zehn Kommunisten geklagte Wiencke wird wegen Lptschlags, der Taten liegt auch in der Lektüre der Zeiin Tateinheit mit schwerem Raub, zu tungsorgane, die die Angeklagten gelesen lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt, der Angeklagte Höhne wegen gemeinschaftlicher Erpressung zu sieben Jahren Gefängnis, der Angeklagte Haus Krebs wegen gemeinschaftlichen schweren Raubes zu zehn Jahren Zuchthaus, der Angeklagte Klann wegen Hehlerei zu vier Jahren Gefängnis und der Angeklagte Stach wegen Hehlerei zu sechs Monaten Gefäugnis verurteilt. Im Moabiter Gerichtsgebäude war die Atmosphäre am Donnerstag mit besonderer Nervosität geladen. Vor dem Gerichtssaal, in dem das Urteil gegen die BVG.=Räuber gefällt wurde, hatte ein zweites Polizeiaufgebot Aufstellung genommen. Schon vor der Urteilsverkündigung wußte man, daß Todesurteile in Aussicht standen, denn es war die strenge Anordnung ergangen, keine weiblichen Zuhörer in den Saal zu lassen. Als die Angeklagten in den Gerichtssaal geführt wurden, machten sie einen ruhigen Eindruck, unterhielten sich, und zwei der Angeklagten lächelten sich sogar zu. Während sie das Urteil ziemlich gefaßt entgegennahmen, brachen die Angeklagten während der Urteilsbegründung zusammen, der Angeklagte Achtenhagen erlitt einen Ohnmachts= anfall, während Wiencke in Schreikrämpfe versiel. In der Begründung erklärte der Vorsitzende u.., nacht achttägiger Verhandlung habe das Schwurgericht jetzt die Pflicht, die Antwort des Staates zu geben, die das schreckliche Tun der Angeklagten verdiene. Man müsse schon„lange zurückgreifen, um auf einen ähnliches Fall zu stoßen, bei dem sich Angeklagte derartig verbrecherisch betätigt haben. Ein Abgrund tiefer menschlicher Verkommenheit, so führte der Vorsitzende weiter aus, hat sich hier aufgetan. Es ist noch in der Reichshauptstadt in aller Erinnerung, wie man im vorigen Jahre über das Tun und Treiben der jetzt Verurteilten außerordentlich erregt und besorgt war, ob es endlich gelingen würde, diesen Burschen das Handwerk zu legen. Es ist ganz unerhört, mit welcher Rücksichtslosigkeit die Angeklagten vorgegangen sind. tungsorgane, haben. Wenn es möglich ist, daß ein Raubmörder in der Presse bedauert wurde, weil ihm ein Opfer in den Weg gelaufen ist, so ist es vielleicht zu verstehen, daß sich bei den Angeklagten der Glaube an eine Knochenweichheit der staatlichen Organe aufgetan hat. Der Vorsitzende ging dann ausführlich auf die Beziehungen ein, die die Angeklagten zur kommunistischen Partei hatten. Das Gericht habe keinen Zweifel, daß alle Angeklagten Kommunisten sind und sich bis zuletzt kommunistisch betätigt haben. Es sei festgestellt, daß sämtliche Angeklagten Mitglieder von Tarnorganisationen des verbotenen Rotfront=Kämpferbundes waren. Das Gericht glaube nicht, daß die Angeklagten infolge Inaktivität aus der KPD. ausgeschlossen worden seien. Die sogenannte Clique„Eierschlamm“ sei nicht etwa ein harmloser Wanderverein, sondern nichts weiter als eine verkappte kommunistische Organisation. Alle diese Umstände könnten für die Angeklagten nicht etwa als Milderungsgrund betrachtet werden. Das Schwurgericht sehe seine besondere Aufgabe darin, gegen solche Elemente mit schärfster Strenge vorzugehen. Zum Strafmaß machte der Vorsitzende in Anbetracht des Zustandes der Angeklagten keine grundsätzlichen Ausführungen, sondern erörterte lediglich die Höhe der einzelnen Strafen. Peleis und appinelers heiser Zuchthausstrafen für Einbruch, Hehlerei und Betrug Das Berliner Sondergericht beendete den Prozeß gegen elf Kommunisten, die des versuchten Totschlags, des schweren Landfriedensbruchs und des Vergehens gegen das Schußwafsengesetz angeklagt waren. Die Angeklagten waren in der Nacht vom 28. Febr. zum 1. März dieses Jahres in Rehfelde an der Ostbahn mit dem Ankleben von Wahlplakaten beschäftigt gewesen. Im Verlaufe dieser Tätigkeit erblickten sie an dem Hause des Nationalsozialisten Fouquet ein nationalsozialistisches Wahltransparent mit dem Wort„Wer deutsch fühlt, wählt Hitler!“ Man beschloß, dieses Plakat zu entfernen. Im selben Augenblick trat der Nationalsozialist Fouquet mit einigen SA.=Männern aus dem Haus, worauf sich eine Schlägerei entwickelte, in deren Verlauf von den Kommunisten viele Schüsse abgegeben wurden. Der Nationalsozialist Fouquet erhielt einen Streifschuß, während ein SA.=Mann durch einen Hüftschuß schwer verletzt wurde. Das Sondergericht verurteilte den Angeklagten Wilkelm Betke wegen schweren Landfriedensbruchs in Tateinheit mit versuchtem# Totschlag zu fünf Jahren und den weiteren Hauptangeklagten Ewald Stüwe zu“ sechs Jahren Zuchthaus wegen des gleichen Deliktes. Außerdem wurde gegen diese beiden Angeklagten auf Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren erkannt. Acht weitere Angeklagte erhielten wegen einfachen Landfriedensbruchs je zweiinhalb Jahre Zuchthaus. Ein Angeklagter wurde freigesprochen. Der Staatsanwalt hatte gegen die Angeklagten insgesamt 41 Jahre Zuchthaus beantragt. Nachdruck verboten Bielefeld, 7. 7. Zu Beginn des zweiten Tages der Verhandlung gegen die Hehler= und Diebesbande aus Gütersloh und Avenwedde vor der großen Strafkammer fuhr man mit der Erörterung des Fragenkomplexes der Hehlerei fort. Zunächst wurde der Mörder Siegfried Uppmeier aus der Strafanstalt Münster vorgeführt. Er erschien mit Handschellen gefesselt und erklärte, er werde keine Aussage machen, wenn ihm die Handschellen nicht abgenommen würden. Das geschah, allerdings nicht ohne daß sich vorher zwei Schupowachtmeister neben den Mörder postiert hatten. Dabei erfuhr man die interessante Tatsache, daß in der Strafanstalt Lingen, wo Petri und Uppmeier in Strafhaft saßen, ein anarchistischer Klub bestand. Bei der Schilderung der Mordnacht lachte Uppmeier, was ihm eine scharfe Zurechtweisung eintrug. Er suchte seine Kumpane möglichst zu entlasten und behauptete, die Logisgeber hätten annehmen müssen, er und Petri seien Geschäftsreisende in Manufakturwaren gewesen. Ein Zeuge erklärte dann, er habe Uppmeier nach der Mordnacht zwar für 24 Stunden aufgenommen, aber nicht gewußt, daß er einer der Mörder sei. Dem stand die Aussage von drei Zeugen gegenüber, die behaupteten, er habe Uppmeier als seinen Vetter oder Neffen Siegfried bezeichnet. Der angeklagte Fleischergeselle Leopold J. gab die Tatsache, einen Ballon Schnaps gehehlt zu haben, ohne wetteres zu, erklärte aber, das sei nur aus Not geschehen und er habe nur drei Mark dafür erhalten. Die Eheleute H. bestreiten jede Schuld. Sie hätten zwar verschiedene Sachen erhalten, diese aber bei Seite gestellt und nach der Haussuchung wieder herausgegeben. Der Kreismedizinalrat Dr. Güth(Gütersloh) hielt Frau B. lediglich wegen Nervenschwäche und Hysterie für vermindert zurechnungsfähig. Der Staatsanwalt bezeichnete in seinem Schlußvortrag die Ehepaare B. und H. als asoziale Elemente. Besonders scharf ging er mit der Haustochter Antonia T. ins Gericht. Sie habe sich geradezu abscheulich benommen.(Die T. wird sich demnächst als Haupt einer vielköpfigen gefährlichen Falschmünzerbande zu verantworten haben. D. Red.) Urteil Das Gericht verurteilte Robert Bollweg zu zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust, Frau B. zu zwei Jahren und einen Monat Zuchthaus, H. zu neun Monaten, Frau H. zu vier Monaten Gesängnis. Ferner erhielten S. sechs Monate und einen Tag Gesängnio. Die T. bekam neun Monate Gefängnis. F. erhielt ein Jahr Gefängnis. Die Strafe soll aber nach Verbüßung von zwei Monaten auf fünf Jahre mit Bewährungsfrist ausgesetzt werden. Das Ehepaar H. wurde freigesprochen. Sämtlichen Angeklagten wurde die Untersuchungshaft angerechnet. Fünf Angeklagte nahmen die Urteile an, die dadurch Rechtskraft erhielten. bg. Der neue Präsident des HansaBundes Rechtsanwalt Dr. Hans Peter Danielcik wurde zum neuen Präsidenten des HansaBundes für Gewerbe, Handel und Industrie gewählt. Politische Literatur Wegbereiter und Vorkämpfer für das neue Deutschland. Von Wilhelm Freiherrn von Müssling.(3. F. Lehmanns Verlag, München). In 168 Bildnissen macht die kleine Schrift den interessanten Versuch, den Typus des neuen Deutschlands herauszuarbeiten. Der Kopf, der Ausdruck der Schöpfer des neuen Staates soll zu uns sprechen, soll uns den Unterschied zwischen dem Einst und dem Neuwerdenden offenbaren. Die angefügten kurzen biografischen Notizen und Zwischenterte spielen nur eine verbindende und vermittelnde Role. E. Czech=Jochberg, Adolf Hitler und sein Stab. (Gerhard Stalling, Oldenburg). Ein neues Büchlein von Czech=Dochberg, flüssig und slott geschrieben wie immer. Kurze Lebensabrisse der nächsten Mitarbeiter Hitlers, prägnant in Stil und Auswahl, illustriert durch eine Auswahl lebendiger Bilder, so erwächst die nationalsozialistische Bewegung in den Gestalten ihrer Führer vor uns. ot. Eine Wartlung! Soich böse Verunstaltung des Fußes entsteht leicht durch unpassende Schuhe. Unsere sachverständige Beratung bleibt Ihr Schutz Spezial-Schuhhaus Bleiefeld Niedernstr. 29 — PUSSEL-SPIEL UBERALL ZU MABEN Zwangsverstelgerung Es werden öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung ver steigert: Am Sonnabend, d. 8. 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Juli 1993 zur Deckung des durch Realsteuern aufzubringenden Bedarfs für das Steuerjahr 1933 wie für das Vorjahr erhoben: 260% Zuschläge zu der staatlichen Grundvermögensteuer vom landwirtschaftlich, sortwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzten Grundbesitz, 290% Zuschläge zu der staatlichen Grundvermögensteuer vom nicht landwirtschaftlich, sorstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzten Grundbesitz, 500% Zuschläge zu den Steuergrundbeträgen der Gewerbesteuer nach dem Gewerbeertrage, 1000% Zuschläge zu den Steuergrundbeträgen der Gewerbesteuer nach dem Gewerbekapital und 20% erhöhte Zuschläge zu den Steuergrundbeträgen der Gewerbesteuer nach dem Gewerbeertrage und dem Gewerbekaiptal von den gewerblichen Filialbetrieben. Die Abweichung von der Regelvorschrift im § 56 des Kommunalabgabengesetzes ist von dem Herrn Regierungspräsidenten in Minden zugelassen. Ferner werden für das Rechnungsjahr 1933 erhoben: als Berufsschulbeiträge der Arbeitgeber 26% Zuschläge von den Steuergrundbeträgen nach dem Gewerbeertrage und 50% Zuschläge von den Steuergrundbeträgen nach dem Gewerbekapital, als Kanalgebühr 2,9% des Gebäudesteuernutzungswertes, als Kehrichtabfuhrgebühr 1,4 7 des Gebäudesteuernutzungswertes, als Straßenreinigungsbeitrag 30 J1 je am Reinigungsfläche. Die Hebeliste über die von den beitragspflichtigen Grundbesitzern für das Rechnungsjahr 1933 zu entrichtenden Beiträge zu den Kosten der von der Stadt übernommenen Straßenreinigung liegt vom 10. bis 28. Juli 1933 im Rathause, Zimmer 18, während der Dienststunden zur Einsichtnahme der Bebeiligten aus. Einsprüche gegen die festgesetzten Beträge sind binnen einer am 24. Juli 1983 beginnenden Frist von vier Wochen bei uns einzureichen. Magistrat Bielefeld. Es sollen vergeben werden: Die Installationsarbeiten(Be= und Entwässerung) für den Umbau der Lindemannschen Ziegelei in Bielefeld=Stieghorst zu 25 Wohnungen. Die Verdingungsunterlagen sind, soweit der Vorrat reicht, in doppelter Ausfertigung für 1 Reichsmark im Rathaus, Zimmer 64, in der Zeit von—13 Uhr zu haben. Die Angebote sind bis Dienstag, den 11. Juli ds. Is., bei der Verdingungsstelle im Rathaus, Zimmer 79, abzugeben. .7. Stadtbauamt Bielefeld. S Ommer neu-ist der ME. denn: MEY.KRAGEN mit dem leinen Wäschestoff sind selbstverstöndlich modern und immer iodellos. Es gibt kein Ansammeln von elten, unbreuchberen Kragen— keinen Arger mit der Plattwösche mehr— der MEY wird noch dem Tregen einlach weggeten— und für des Geld, wer mon sonst der Wöscherei beschll, bet mon lost schon 6 St..25 3 St.-.65 wieder ein neues Dutzend. Viele Formen u. 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An jeder Stelle war die Arbeit so verteilt, daß nach der Predigt eines Minden=Ravensberger Pfarrers ein aus unserer Landschaft stammender Missionar der Rheinischen Gesellschaft den Bericht gab. In den Predigten klang der große Unterton der gegenwärtigen Kirchenerneuerung mit: Das deutsche Volk klopft nachdrücklich an die Pforten der Kirche und fragt nach den Tatbeweisen des Christentums. Dieser Ruf darf nicht überhört werden, denn in ihm bekundet sich eine Gottesstimme. Die Berichte der Missionare zeigten den eigenartigen inneren Zusammenhang zwischen dem Missionswerk daheim und draußen in der Völkerwelt. Es kommt alles darauf an, ob die heimatliche Gemeinde trotz der auf ihr lastenden Wirtschaftsnot die Opfer an Gaben leisten kann, die erforderlich sind, um der mächtigen Anfrage nach missionarischen Kräften auf dem Missionsfelde entsprechen zu können. Die Hauptversammlung des Ravensberger Missions=Hilfsvereins gab einen Einblick in die wirtschaftlich überaus schwierige Lage des Missionswerkes der Gegenwart. So ist es ein Wagnis, acht neue Missionare hinauszusenden, ein Wagnis, das nur dadurch möglich geworden ist, daß die jungen Sendboten sich mit einem geringen Taschengeld begnügen und auf Jahre hinaus auf die Gründung eines eigenen Hausstandes verzichten müssen. Es wird darauf ankommen, noch mehr als bisher die Sammeltätigkeit auch kleiner Gaben auszudehnen, damit das Lebenswerk der 25 Missionare und einer Missionarin, die aus unserer Landschaft gebürtig sind, erhalten werden kann. 1. Bünde. Versetzt. Der Leiter des Bündener Postamts, Postdirektor Wellmann, hat zum 1. August eine Versetzung nach Minden erhalten. Er wird dort die Leitung des Postamts I übernehmen. I. Ennigloh. Gegen einen Baum ge rast. Ein Autoschlosser von hier kam mit einem Rennwagen auf der abschüssigen Straße an der Wilhelmshöhe ins Schleudern. Er verlor die Gewalt über den Wagen und raste gegen einen Baum. Der Fahrer erlitt erhebliche Verletzungen. Der Wagen wurde stark beschädigt. hk. Löhne. Kampfbund=Gruppe ge gründet. In Löhne ist jetzt eine Ortsgruppe des Kampfbundes für den gewerblichen Mittelstand gegründet worden. Ortsgruppenleiter ist Malermeister Kahleis. hk. Löhne. Volkszählung. Im Amtsbezirk Löhne wohnen nach dem Ergebnis der Volkszählung 23 119 Menschen. Wildwestmanieren... Tolles Erlebnis eines Taxischofförs tm. Minden, 6. 7. Eine tolle Geschichte erlebte ein Taxischofför. In Bad Oeynhausen mieteten zwei „bessere Herren“ die Taxe zur Fahrt nach der Porta. Während der Fahrt zogen sie plötzlich zwei Revolver und zwangen den Schofför zur Weiterfahrt nach Lübbecke, wo einer der Wildwestbanditen dem Wagen entstieg, während der andere den Schofför mit dem Revolver in Schach hielt. Nachdem der ausgestiegene Räuber zurückgekehrt war, wurde der Schofför zur Fahrt nach Hannover gezwungen. Unterwegs wurde getankt und, als der Tankwart Geld haben wollte, raste der Wagen davon. In Letter bei Hannover ist dann wieder einer der unheimlichen Gäste ausgestiegen. Nach seiner Rückkehr mußte der Schofför nach Minden fahren. Im Schaumburger Wald hielt der Wagen, die Räuber stiegen aus und zwangen den Schofför zur Weiterfahrt. Sie selbst entkamen. Toner Mördderfach in Vort Banditen wollten einen Förster erschießen 1Münster, 6. 7. Ein tolles Wildwest=Stück ereignete sich in Bork. Vor dem Forsthaus„Tahl“ fuhr ein mit vier Personen besetzter Kraftwagen vor. Die Insassen erklärten den Förster Lohmann, der vor zwei Jahren von der Verwaltung des Herzogs von Croy=Dülmen wegen seiner Zugehörigkeit zur NSTAP. entlassen wurde, für verhaftet, da ihm politische Vergehen vorgeworfen wurden. Mit hinter dem Kopf gefesselten Händen mußte der Förster im Kraftwagen Platz nehmen und dann ging die Fahrt durch Bork über Selm und Lüdinghausen in Richtung Seppenrade. Dort erklärten die Banditen dem Förster, er werde erschossen und forderten ihn auf, mit ihnen in den Wald zu gehen. Mit Laute und Citarre... Natürlich sträubte sich Förster Lohmann in seiner Todesangst nach dem Aussteigen mit allen seinen Kräften. Auf einer Strecke von ungefähr 200 Metern erwehrte er sich der vier auf ihn einschlagenden Banditen, die alle mit Pistolen bewaffnet waren. Erst das Erscheinen eines Schäfers, der zufällig auch Lohmann heißt, rettete dem Förster das Leben. Die Mordgesellen flohen mit ihrem Kraftwagen und ließen von dem verletzten Förster ab. Die Tat hat im ganzen Bezirk wegen der mehr als eigenartigen Umstände größtes Aufsehen erregt und es ist zu hoffen, daß es den Bemühungen der Polizei— auch Kriminalpolizei aus Recklinghausen ist in Bork tätig — gelingt, die gefährlichen Mordbuben zu ermitteln. 4J Westsaten förder. Jagendmasti Einrichtung von Lautenlehrgängen— Mehr Verständnis für das Volkslied Nachstehende Ausführungen stammen aus der Feder von Robert Vieten, Lehrer für Lautengesang und Gitarrenspiel in Bochum, Lehrer auch an der Führerschule der Hitler=Jugend. Die mangelnde Erkenntnis der Wichtigkeit der geistig=sittlichen Jugendpflege in der vergangenen Zeit ist zum großen Teil mit schuld an der Verflachung unserer Jugend in der Nachkriegszeit. Kino, Schundliteratur, oberflächliche Schlager= und undeutsche Tanzmusik waren Lockmittel und Verderb unserer Jugend. Der bessere Teil der deutschen Jugend, der Sinn für die Natur und frohes Wandern hatte, wandte sich ab von dieser an idealen Zielen fremden Jugendbetätigung. Leider war diese noch Sinn für Einfachheit und Natürlichkeit aufbringende Jugend ohne einheitliche esamtführung. Endlich jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo unter der neuen Reichsjugendführung planvoll die Jugend erfaßt werden kann, um sie auf möglichst breiter Grundlage wieder für ideale Ziele zu begeistern. Es ist besonders erfreulich, daß gerade die Jugend=Führung in Westfalen für die Erziehung unseres Nachwuchses das nötige Verständnis hat und als wichtigstes Mittel die Pflege und Förderung guter Jugend= und Hausmusik ansieht. Gerade in unserem westfälischen Industriegebiet ist die seelische Not unserer Jugend erschreckend groß. Hier muß in erster Linie der Hebel angesetzt werden. Aus meiner Praxis in Westfalen und Rheinland ist mir zur Genüge seit Jahren bekannt, wie sehr man auch bis in die kleinsten Orte bestrebt ist, gute Hausund Jugendmusik zu erlernen. Kilometerweit kommen die jungen Menschen mit dem Fahrrad und zu Fuß zum Unterrichtsort, scheuen nicht Wind und Wetter. Als vollwertiges Instrument ist die Laute und Gitarre längst staatlicherseits anerkannt. Dieses Instrument eignet sich in geradezu idealer Weise für Haus und Wanderung. Trotz einem Stamm von wirklichen Gitarre= und Lautenfachlehrern besteht immer noch ein fühlbarer Mangel an solchen Kräften, die in der Lage sind, Gruppen zweckentsprechend auszubilden. Hierzu bedarf unbedingt besonderer Schulung und AnleiAcht Greuelheher gefaßt Guter Fang der Staatspolizei Recklinghausen Recklinghausen, 6. 7. Der Staatspolizeistelle Recklinghausen ist es gelungen, in Recklinghausen drei und in Buer fünf führende Funktionäre der KPD. zu ermitteln und festzunehmen, die planmäßig Greuelmeldungen über Deutschland verbreitet haben. Die Festgenommenen haben das Zentralorgan des verbotenen kommunistischen Jugendverbandes,„Junge Garde“, in großen Mengen vertrieben. Die beschlagnahmten Exemplare der „Jungen Garde" enthalten die gemeinsten Greuelmeldungen über Deutschland. So wird z. B. in einem Artikel behauptet, der revolutionäre Bergarbeiterführer Albert Funk aus Dortmund sei im Polizeipräsidium Recklinghausen ermordet worden. Funk hat bekanntlich im April d. J. nach seiner Festnahme in Gegenwart einer großen Anzahl gleichfalls festgenommener Kommunisten einen Fluchtversuch unternommen. Bei einem Sprung aus dem Gebäude ist er tödlich verunglückt. — Sämtliche Festgenommenen waren an führender Stelle als kommunistische Funktionäre tätig. Der kommunistische Reichstagsabgeordnete und Stadtverordnetenführer der KPD. in Gelsenkirchen Wilhelm Berger, der sich seit längerer Zeit verborgen hielt, konnte am Donnerstag von der Staatlichen Polizeistelle Recklinghausen gestellt und festgenommen werden. kust wird zu Lehrern sprechen Große Tagung des NS2B. in Münster wp. Münster, 6. 7. In Münster findet am 15. Juli eine große Tagung des Gaues Westfalen=Nord des nationalsozialistischen Lehrerbundes(NSLB.) statt. Als Redner sind vorgesehen die Minister Rust, Klagges(Braunschweig), Schemm (Bayern), Außerdem wird Reichsstatthalter und Gauleiter Dr. Meyer über die neuen Ertung der Lehrkräfte. Der Hauptwert beim ziehungsfragen sprechen. Jugendgruppenunterricht muß stets auf eine grundlegende Allgemeinausbildung gelegt werden, die mindestens auf ein Jahr festzulegen ist. Auf dem Wege über das Volkslied und die korrekte Hausmusik entwickelt sich dann später auch das Verständnis und das Interesse für schwerere Musikunserer Berufsorchester. Als besonders anregend wären Jugend= und Hausmusikveranstaltungen in unseren Jugendherbergen anzusehen. Außer der schulentlassenen müßte auch die schulpflichtige Jugend in weitem Maße für den Hausmusikunterricht erfaßt werden. Zum Schluß kann gesagt werden, daß bei der Einstellung unserer Regierung für die Jugend, zumal auch unser Volkskanzler Adolf Hitler ein besonderer Freund unseres alten Volksliedes ist, jetzt wohl alles Wünschenswerte getan wird. Die Gebietsführung der HJ. für Westfalen beginnt demnächst in unserer Provinz mit der Einrichtung von Lautenlehrgängen und wird diese weitgehendst fördern. Aus dem Sillault Eiphe Großfeuer in haustenbeck Mehrere Gebäude bis auf die Umfassungsmauern niedergebrannt tr. Detmold. 6. 7. Am Donnerstag brach in der Scheune des Kaufmanns Meier in Haustenbeck ein Feuer aus, das in den dort lagernden Stroh= und Futtervorräten reichlich Nahrung fand. Im Nu stand die Scheune in hellen Flammen und von hier aus griff das Feuer auf das unmittelbar an die Scheune angebaute Wohnhaus und die übrigen Gebäude über. Der gesamte Gebäudekomplex brannte bis auf die Umfassungsmauern nieder. Der angerichtete Schaden dürfte mit rund 35000 RM. nicht zu hoch gegriffen sein. Sofort nach Bekanntwerden des Feuers weilte Oberstaatsanwalt Tornau(Detmold) mit seinen Beamten an der Brandstelle und nahm die Ermittlungen über die Entstehungsursache auf. Das Ergebnis dieser Untersuchung ist noch nicht bekannt. Adolf Hitlers Dank Dankschreiben an die Schützengilde bg. Lage, 6. 7. An die Städtische Schützengilde von 1500, die dem Reichskanzler mitgeteilt hatte, daß man Neues aus Gülersloh Oktobermesse 1933 Zwischen Vertretern des Gütersloher Vereins der Ladeninhaber, des Gütersloher Handwerks und Wirtegewerbes fand eine Besprechung statt, in der beschlossen wurde, die Oktobermesse 1933 in der Zeit vom 1. bis 8. Oktober zu veranstalten. 25 834 Gütersloher Bei der Volkszählung am 16. Juni wurden in Gütersloh 12474 männliche und 13360 weibliche, zusammen 25 834 Personen in 6154 Haushaltungen gezählt. z. Lerbeck. Der neue Haushaltsplan der Gemeinde sieht in Einnahme und Ausgabe den Betrag von 54 941 59 RM. vor. Zur Deckung des Fehlbetrages sollen erhoben werden: 1000 Proz. Gewerbekapitalsteuer, 500 Proz. Gewerbeertragsteuer, 290 Proz. Grundvermögenssteuer vom bebauten und 260 Proz. Grundvermögenssteuer vom unbebauten Besitz; ferner die fünffache Bürgersteuer. z. Nammen. Neue Steuern. Zur Deckung des im neuen Haushaltsplan vorhandenen Fehlbetrages sollen erhoben werden: 850 Proz. Gewerbekapitalsteuer, 350 Proz. Gewerbeertragsteuer, 290 Proz. Grundvermögenssteuer vom bebauten und unbebauten Besitz und Bürgersteuer. Der neue Haushaltsplan sieht beiderseits 50 659,11 RM. vor. zum Gedenken der nationalen Erhebung eine Hitlereiche gepflanzt habe, hat Adolf Hitler folgendes Dankschreiben gerichtet:„Für Ihre freundlichen Grüße und für die mir in Ihrer Zuschrift zum Ausdruck gebrachte treue Gesinnung spreche ich Ihnen meinen aufrichtigen Dank aus. Adolf Hitler.“ bg. Schötmar. Fahrraddiebe. Auf dem Kiliansmarkt sind am Mittwochmorgen zwei Fahrräder gestohlen worden. DieVorhuge det NIVEN. Auserlesene Rohstoffe. Wundervoller Geschmack. Unübertroffene Wirksamkeit. Dabei kostet die große Tube nur 50 Pfg. Versuchen bitte auch Sie einmal diese Zohnpasto. Sie werden zutrieden sein und werden sich freuen, für wenig Geld einen so groben Nutzen zu haben. die Sonne CREME“ Luftbaden! 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Am Geldmarkt war die Situation leichter, so daß Tagesgeld bereits mit 4½ bezw. 4% Prozent zu haben war. Am Rentenmarkt machte sich, ausgehend vom Pfandbriefmarkt, der Kursbesserungen von—1½ Prozent aufzuweisen hatte, eine weitere Befestigung bemerkbar. Inebesondere waren auch landschaftl. Goldpfandbriefe freundlicher veranlagt, von denen 7prozentige Sachsen 2 Prozent, 7,6prozentige Ostpreußen sowie Sprozentige Pommern je 1½ Prozent gewinnen konnten. Von Reichsanleihen blieben Younganleihe unverändert. 7prozentige deutsche Reichsanleihe von 1929 wurde ½ Prozent höher notiert, dagegen lagen wertbeständige Anleihen in Zusammenhang mit der Dollarschwäche weiter um 2 Prozent niedriger. Industrie-Obligationen waren eher abgeschwächt, Braubank bis 3 Prozent gedrückt. Stadtanleihen wurden vielfach erstmals wieder notiert. wobei die meisten Kurse etwa—2 Prozent unter der letzten Notiz lagen. Steuergutscheine blieben unverAndert. Der Kassamarkt war überwiegend um—2½ Prozent schwächer, Markt und Kühlhallen verloren 3. Jacobsen 4 Prozent. Dagegen konnten Erlanger Baumwolle, Banning Maschinen bis zu 2½ und Roddergrube um 5 Prozent anziehen. Im weiteren Verlaufe der Börse blieb das Geschäft ruhig und konnte sich bis zum Schluß nicht beleben. Nachbörse. Tendenz geschäftslos. Deutsche Erdöl 113½. Farben 129, Gelsenkirchen 56¾, Gesfürel 83¼, Harpener 91¼. Hoesch 60. Kali Aschersjeben 123. Mannesmann 61%. Rhein. Braunkohlen 206, Rheinstahl 85%, Salzdetfurth 165¼. Siemens 154, Westeregeln 123, Reichsbank 146¾. Frankfurter Abendbörse Abbröckeinde Kurse Die Abendbörse lag auch im Hinblick auf die meist schwächeren Auslandsbörsen geschäftslos und die Kurse bröckelten demzufolge überwiegend etwas ab. So gaben Stahlver. ½ Prozent und Phönix ½ Prozent nach; dagegen konnten sich Gesfürel behaupten und Hapag sogar ¼ Prozent gewinnen. Am Markt der festverzinslichen Werte wurden Altbesitz unverändert notiert, während Neubesitz 10 Pfg. nachgaben. Von ausländischen Renten wurden 4½prozentige österreichische Schatzanweisungen von 1914 mit 15¼ Prozent notiert. Die Cage in der IRausirte Der Monat Juni 1933 im J. u..=Bezick. Ostwestkalen zu Bieleleld Auf Zeit gehandelte Werte Anfang Schluß 6. 7. S. 7. .83 91.33 60.30 72.30 72 00 97•00 30 00 Akt Alls Elektris.=Oes Bayer. Motoren..... Berger heiden..... Bers Maschinenbau... Rucerus Eisenu... Charlotidg Waum.: Comp Hiepano..... Cont. Gummi. W.... Daimier Benz..... Disch Cont. Oas... Deutsche Erdöl... Linoleum. Elektrizitäts-Lief Eiektr. Licht und Krast O. Farbenindustrie Feldmühle... Felten u. Guilesums Gelsenkirch Bergw. Oes f eiektr. Untern. Hamburger Elektr.. Harpener Bergban Hoesch-Köln-Neuessen Ph Holzmann.... Hotelbetr.-Gesellsch. ise Bereden..... Klöckner Verte..... Mannesmannröhren.. Manstelder Beraban. Maschd Unt 4p; C.:: Metall-Oes. Orenstein 8 Koppel Phöniz Bergdau..... Polyphon....... Rhein, Braunk. u. Dr. Khein. Elektr. Werk Khein, Stahlwerke... Rhein, Westl. Eiektr. Rüigerswerte...... 60.28 Saiedetfurth Kall 167.30 Schles Eiekt u. Oas La. 8 99.00 Schubert&H Salzer... Schuckert& Co. Schultheis-Patzenh. Siemene& Halske..... Stöhr, Kammgern.... Thüringer Gas...... Leonhard Tietz... Vereinigte Stahlwerke... Vesteregeln Alkall... Zellstoff Waldhof..... Bank f. Breuindustr. .0 für Verkehrswesen Di. Reichsbahn Vorz.-Aut Hambs.-Amerik. Pak Südamerik. Dmpf. Hanss Dampfsch. Norddeutsch. Llord Otari Ainen u. Eie.... Ankerwerse Berliner Handels=-Oes. Bielet Nech. Weberei Commerz= u. Prir-Bank Dakar Dörtliar...... Heldl=Bank....... Dresdner Bank„..... Gildemeister 5 Ca..... E Gundlach....... Hotfmann Strke..... Koche Adler-Nähm. Raveneberger Spian... H Stodiek& Co. Vost 5 Woll .29 103.25 29.23 36.73 43.625 37.00 .62 97.30 93.00 80.95 56.50 166.50 32.30 22 21.30 94 25 95.33 95.378 60.2 102.75 119.28 134.28 13.50 . 33 D. 25 25 15.923 — .39 2 05 31.78 99.73 60.75 71.375 72.623 193.23 130.00 29.0 10.30 13.50 43.00 33.25 95.0 129.00 30.75 49.625 50.025 83.28 95.0 91.23 60.0 50.25 160.30 52.50 .255 21.0 44.30 37.25 47.55 25.623 205.00 94.25 .n. 24.843 69.00 15 28 93.00 102.73 43.50 .33 14.28 15.25 13.18 15.75 1e 10 22.40 122.00 31.30 12. 0 6.318 71.30 .20 197.00 134.23 29.00 B 0 112.973 43.00 95.75 102.25 129.00 30.00 43.00 36.50 93.125 96.50 92.75 61.00 93.30 43.00 39.0 32.0 62.23 21.30 44.50 37.•0 91.25 23.623 .9 .00 93.75 86.28 83.23 .7 167.00 93.00 175.108 102.125 117.30 134.123 101 00 107.75 13.628 S 973 121.33 42.50 33.25 93.73 99.375 14.123 . 35 17.73 13.30 15.30 84.00 43.30 31.00 22.123 27.33 92.25 12.38 60.250 74.53 71.30 97 308 135.00 20 375 108. 78 112.30 44.50 33.00 05 0 123.50 38.00 40.075 36.30 83.50 92.0 92.00 61.25 81.000 62.50 22.00 45.50 33.0 42.50 10 26.0 272. 40 97.75 85.00 86.00 61.375 12.0 95.25 175.00 03.100 117.50 137.00 100.25 110.30 15.75 .73 20.30 43.25 99.00 44.00 95.325 14.30 83.0 45.50 80.0 Leinenindustrie Flachsspinnerei Der Auftragseingang ließ zu wünschen übrig. Auch der Abruf früher bestellter Garne ist, nachdem der Bedarf in Kleiderleinen geringer geworden ist, ruhiger geworden. Die Arbeitszeit wurde wieder etwas verkürzt, was jedoch in erster Linie mit den Betriebsferien zusammenhängt. Die Rohstoffpreise waren weiter fest. Die Garnpreise sind unverändert geblieben. Leinenweberei Auftragseingang und Versand waren ebenso unbefriedigend wie bisher. In der letzten Zeit hatte es jedoch den Anschein, als ob einzelne Abnehmer mit Rücksicht auf in Aussicht stehende Preissteigerungen etwas aus ihrer Zurückhaltung herausgehen wollten. Etwas besser war das Geschäft nach wie vor für Wattierleinen inlolge der guten Beschäftigung der Konfektionsindustrie. Die bestehenden Betriebseinschränkungen mußten unverändert aufrechterhalten werden. Wäscheindustrie In der Herrenwäscheindustrie gestaltete sich die Lage nicht einheitlich. Während bei einem Teil der Fabriken noch eine kleine Besserung eintrat, machte sich bei anderen Firmen eine nicht unerhebliche Verschlechterung bemerkbar, die stellenweise schon zu Einschränkungen führte. Die Nachfrage nach Braunhemden ließ infolge teilweiser Befriedigung des Bedarfs und vermehrter Produktion nach. Nachdem die NSDAP, das Tragen von Braunhemden durch neue Mitglieder vorläufig verboten hat, wird die Beschäftigung in diesem Artikel naturgemäß noch geringer werden.— Auch in der Damenwäscheindustrie herrschte kein einheitliches Geschäft. Zum Teil wird über schleppenden Auftragseingang geklagt, teilweise konnte aber eine geringe Belebung festgestellt werden. Im allgemeinen war das Geschäft jedoch als ruhig zu bezeichnen. Die Arbeitszeit hielt sich ungefähr in dem bisherigen Rahmen.— Die Beschäftigung der Wäscheausstattungsindustrie blieb im großen und ganzen unverändert. Bemerkenswert ist jedoch, daß in diesem Industriezweige vermehrte Zurückhaltung der Kundschaft in der Erteilung von Bestellungen beobachtet wurde. Konfektionsindustrie In der Konfektionsindustrie gestaltete sich das Geschäft lebhaft, solange die Witterung gut war. Mit dem Einsetzen des regnerischen Wetters trat jedoch ein erheblicher Rückschlag ein. Die Beschäftigung Notizblock Hamburger Warenmarkt vom 6. Juli 1933 Brasil-Kaffees: Offerten vom Ursprungslande unverändert. Am Platze herrscht zu letzten Preisen ruhige Bedarfsnachfrage. Gewaschene Kaffees: Zentralamerika meldet stetige Tendenz. Für Kaffees neuer Ernte haben die Forderungen über die Dollar-Entwertung hinaus weiter angezogen. Auch Columbien ist für prompte Verschiffung überaus zurückhaltend und hat für epätere Monate seine Offerten ¼ Dollar heraufgesetzt. Baumwolle: Stetig. Middling Universal loko 11.60 Dollarcente. Oele und Fette: Infolge der rückläufigen Leinsaatpreise ermäßigten die Harburger Oelmühlen ihre Forderungen um.25 RM. Im freien Markt sind große Posten Leindi bei Gebot zu etwa 39.25 RM. zu kaufen. Uebrige Artikel unverändert. Leinol Juli-Aug. 400, Sept.-Nov. 41.50 RM. per 100 kg. konnte trotzdem auf Grund älterer Aufträge in dem bisherigen Rahmen gehalten werden. Die Nachtrage erstreckte sich hauptsächlich auf Sommerartikel, wie Trachtenjoppen und andere Waschjoppen sowie Lüsterjacken und Windjacken. Auch der Absatz in Berufskleidung war befriedigend. Tennishosen gingen weniger. Für Gabardinemäntel war die Saison vorüber. Lodenmäntel wurden der Jahreszeit entsprechend nur wenig verlangt. Sehr gut war die Nachfrage nach Gummibatist- und Lederol-Mänteln, die jedoch im Bielefeld-Herforder Bezirk nur vereinzelt hergestellt werden. Der Bedarf in Uniformen für Angehörige der nationalen Verhände wurde geringer. Der Eingang in Aufträgen für den Herbst und den Winter war reichlicher als in dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, erreichte aber den von früheren guten Jahren her gewohnten Umfang noch nicht. Zigarrenindustrie Die Beschäftigung in der westfälischen Zigarrenindustrie erfuhr eine leichte Besserung. Ausreichend zu tun hatten jedoch nur wenige Firmen. Wie bisher wurden billige Zigarren stark bevorzugt. Fleischwaren-Industrie Die Dauerfleischwarenfabrikation war, solange die warme Witterung anhielt, ausreichend beschäftigt. Mit Eintritt des kühlen, regnerischen Wetters ging aber die Nachfrage zugunsten der Frischwurst zurück. Zu Einschränkungen ist es deswegen jedoch nicht gekommen. Die Viehpreise schwankten, blieben aber letzten Endes gleich.— Hervorzuheben ist, daß die Fleischwarenindustrie durch die am 1. Juli 1933 in Preußen in Kraft tretende Erhöhung der Fleischbeschau- und Trichinenschau-Gebühren eine starke Mehrbelastung erfährt. Nachdem dieser Industriezweig durch die Einführung der Schlachtsteuer und die Erhöhung der Salzsteuer schon sehr in Mitleidenschaft gezogen worden ist, ist die neuerliche Belastung außerordentlich zu bedauern, und es ist dringend zu wünschen, daß sie baldmöglichst wieder rückgängig gemacht wird. Einzelhandel Von Ausnahmen abgesehen sind im Webwareneinzelhandel befriedigende Umsätze nicht erzielt worden. In der Hauptsache ist das auf die ungünstige Witterung zurückzuführen, die den Verkauf von Sommerartikeln hemmte. Günstig wirkte sich das regnerische Wetter für Konfektionsspezialgeschäfte insofern aus, als Regenmäntel flott gingen. In diesem Artikel war eine gewisse Verknappung zu bemerken. Im Schuhwareneinzelhandel wäre das Ergebnis befriedigend gewesen, wenn nicht durch das kalte, regnerische Wetter der Absatz von Sommerschuhwaren ins Stocken geraten wäre. 7. 7. 1936. Innerhalb der Fachgruppe der eisenschaffenden Industrie, die als Reichstachschaft für die gesamte Eisen- und Stahlindustrie dem Reichsstand der deutschen Industrie angehört, ist heim Edelstahlverband in Düsseldorf die Reichsfachschaft der Edelstahlwerke gegründet worden. Die Geschäftsführung liegt bei Dr. Koßmann(Düsseldorf). Der Führerkreis setzt sich zusammen aus den Herren Proschek, Düsseldorf(Vorsitz), Bechem(Hagen), Coutelle(Essen) und Dr. Gehm (Kreteld). Der Präsident des englischen Boarde of Trade, Walter Runciman, hat, It.„Konfektionär“, den Abschlus eines anglo-japanischen Abkommens angekündigt, das dem jspanischen Dumping in Baumwoll-, Seiden- und Kunstseidenwaren ein Ende bereiten soll. Gleichzeitig finden in Simla direkte Verhandlungen zwischen Indien und Japan statt, die ebenfalls zu einem Ausgleich der beiderseitigen Interessen führen sollen. * Der Londonner Goldpreis beträgt am 6. 7. 1933 für eine Unze Feingold 124 ch 1 d= 87.4167 RM., für ein Gramm Feingold demnach 47.8724 d= .81051 RM. Gesteigerter Automobilabsatz Wie die Adam Opel.-., Rüsselsheim, mitteilt, wurden in den ersten fünf Monaten des Jahres 1933 auf dem deutschen Markte insgesamt 30 488 fafrikneue Personen-, Liefer- und Lastkraftwagen abgesetzt gegenüber 17992 im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Die Steigerung beträgt 69,5 Prozent und ist vor allem auf die Zunahme des Personenwagenabsatzes zurückzuführen, der mit 27 127 Stück um 73,2 Prozent über“dem Absatz des vergangenen Jahres liegt. Die außerordentlich günstige Entwicklung sei in erster Linie der Neuregelung des Kraftfahrzeugsteuergesetzes zuzuschreiben, wie aus dem Emporschnellen der Absatzzahlen im April und Mai hervorgeht(April um 103,1 Wirtschaftsnachrichten Triumph-Werke Nürnberg,.-G. Wie sich aus der Tagesordnung der zum 28. Juli einberufenen.-V. der Triumph-Werke Nürnberg,.-., Nürnberg, ergibt, soll die Herabsetzung des A. K. in erleichterter Form von 3085000 RM, auf 1026 000 RM. erfolgen durch Einziehung der nom. 5000 RM. im Besitz der Gesellschaft befindlichen, ihr unentgeltlich zur Verfügung gestellten Vorzugsaktien, durch Einziehung von nom. 2000 RM. unentgeltlich zur Verfügung gestellten Stammaktien und schließlich Zusammenlegung der verbleibenden Stammaktien im Verhältnis:1. In einer anschließend stattfindenden außerordentlichen.-V. soll über die Wiedererhöhung des.-K. um bis zu 665 000 RM. Inhaberstammaktien auf 1691000 Mark Beschluß gefaßt werden. Diese jungen Aktien sollen zwei Bankgläubigern gegen Verrechnung eines entsprechenden Teiles ihrer Forderungen an die Gesellschaft bis zum 30. September 1934 zum Kurse von 100 Prozent zum Bezuge angeboten werden. Erneute Befestigung der Rohstoffpreise. Zum erstenmal seit vier Jahren sind die Rohstoffpreise an den Weltmärkten Mitte des Jahres höher als zum Jahresanfang. Die Preisbewegung für den Durchschnitt von 19 wichtigen Weltmarktartikeln war, wie das Institut für Konjunkturforschung in seinem neuesten Wochenbericht ausführt, in der ersten Jahreshälfte folgende: Januar—Juni 1929: 6 Prozent, Januar—Juni 1930: 17 Prozent. Januar—Juni 1931: 17 Prozent, Januar—Juni 1932: 6 Prozent, Januar—Juni 1933: 8 Prozent. Die Preiserhöhung seit dem Tiefpunkt von Anfang 1933 hat sich allerdings nicht in einem Zuge, sondern unter beträchtlichen Schwankungen durchgesetzt. Prozent, Mai um 107,8 Prozent gegen das vergangene Jahr). In ganz besonderem Maße ist an dieser Steigerung des Absatzes die Adam Opel.-G. beteiligt, die Oelo während der ersten fünf Monate d. J. über 10.000 Wagen absetzen konnte. Im Mai ist der Opelabsatz um 115 Prozent, der Personenwagenabsatz sogar um 125,7 Prozent gegenüber Mai 1932 gestiegen. Nach den bisher vorliegenden Zahlen für Juni zeigt der Anteil der Adam Opel.-G. an der Gesamtzulassungszahl in Deutschland eine weitere beachtenswerte Steigerung. Das Rüsselsheimer Werk arbeitet gegenwärtig mit einer Belegschaft von rund 10 000 Mann in der Sechstagewoche voll und in einzelnen Abteilungen sogar in drei Schichten, während in der entsprechenden Vorjahreszeit nur an drei bis vier Tagen in der Woche mit einer Belegschaft von rund 6000 Mann gearbeitet wurde. Telegr. Auszahlung auf tosdon New Vord........ Amsterdem-Rotterdam Grdssel-Antweroen.... Gudapest....... Helsingiors....... Itallen Kopenhasen....... Devisenkurse Heute Nit Gete . Gb. 3 58.94 95 .37 Parie........ srag............284 Schweiz 81.12 Spanien........... 28.26 Stockholm 72.45 Wien......... 45.95 Notierung für je 1 Pfund, Dollar. sonst in 100 Einheiten bre 14.1 169.17 50.05 .225 .7 62.91 70.82 16.61 123 91.28 33.34 72.62 47.0: ü Grie Berlin d. 7. Ver. Notierung Geld 14.10 .127 b. 3 58.90 .234 .23 62.94 70.83 15.39 .54 81.37 95 .266 2. 5 45.05 70.97 .603 12.36 91.33 33.34 72.72 67.05 Amtliche Produkten-Notierungen e. 7. Veizen: Markischer Roggen: Märkischer Braugerste... Futtergerste Hafer: Mirkischer Veizenmehl 100 kg. Roggenmehl dto.... Weizenkleis Das Wetter der Woche Bericht der Wetterwarte Essen vom 6 Juli Die absteigende Luftbewegung hat sich während der vergangenen Nacht auch über Westdeutschland bis zum Boden durchsetzen können. Es entstand somit auch hier verbreitet Aufheiterung. Infolge der kräftigen Sonneneinstrahlung konnten die Temperaturen seit Sonnenaufgang bis zur=Uhr=Beobachtung über dem westlichen Mitteleuropa bereits Werte bis zu 18 Grad, in Holland vereinzelt sogar 20 Grad erreichen. Abgesehen von leichtem Haufengewölk wird es überwiegend heiter bis wolkenlos bleiben, so daß tagsüber die sommerlichen Höchsttemperaturen über 25 Grad erreichen werden. Das Schönwetter bleibt somit für unseren Bezirk vorerst erhalten. Aussichten für Sonnabend: Bewölkungszunahme, aber noch überwiegend heiter. Temperaturen wenig verändert. Zwischen Ost und Süd schwankende Winde. 191—10 Kleine Spetsverbein 20.00—22.00 134—150 kuttererdeen... 13.30—13.00 Peluschken. 13.00—14.30 84-164 Ackerbohnes...: 15.40—14.39 133—143 Wieken...... 13.—14.30 .25—.30 Lupinen: blaus. 14.00—13.23 21.30—23.75 Lupinen: gelde. 15.25—16.30 ..:: 34A-3) Lerigen.“:::: 15 Roggenkleie. 9 80—.70 Leinkuchen... 15.00-15.00 Kape........— Eränuskuchen.... 14.20—14.30 Leinaast.....— Frockenschnitzel.60—.70 VIktoriaerdeen 24.00—29.30 Extr. Sovabohnenschros 13.80—13.00 Berliner Metallmarkt Elektrolytkupfer(wire baro Originalhüttensluminium... Desgl. in Walz oder Drahtbarren Reinnickel Antimon Regulm......... Feinalbe. 830 320.00 99.00—41.00 99.30—42.50 Bremer Baumwollmarkt ar ERKLXRUNG. Ovolkenbes, Ohette, Ohalbbedeckt, 0wolkig, O bedeckt,: Regen, X Schnes, 2% Domnst, - Nebel&ap Gewitter A Gra#pehn A Hogel O Stilla sleicht,-mänig“-stark#or ofürmisch. Die Linien Oeobaren verbingen die Orte mit gleichem Luttdruck Es bedentet###-SWstort, wollig, Regen,“Cobin 8e0 9r0 und Fülliber ure tos0 Dt0 1 Witterungsbericht vom 7. Juli: Mitgeteilt von F. Böckelmann Wwe. Liedrigster Thermometerstand in der Nacht+ 11 Grad Celsius. Thermometerstand um 9 Uhr vormittags + 16 Grad Celsius. Barometer 756 Millimeter. Wind O. Himmel heiter. Tendens: behauptst- Loto 11.48 Chefrédakteur: Dr. Hans Havemann Verantwortlich für Politik: 1. V. Dr. Hans Havemann, für Handel: Dr. Gustav Baumgart, für Feuilleton und unterhaltende Beilagen: Dr. Hans Havemann, für Kommunales, Lokales und Vermischtes: Dr. Walter Goch, für Provinz: 1. V. Karl-August Deubner, für Sport und Gericht: Dr. Gustav Baumgart, für den geschäftlichen und Anzeigenteil sowie Sonderbeilagen: Priedrich Niemeyer, Druck und Verlag: E. Gundlach .-., sämtlich in Bielefeld. Geschäftliche Mitteilung Vorsicht beim Sonnenbaden! Ihre Haut sehnt sich nach Sonne. Aber seien Sie vorsichtig! Reiben Sie die trockene Haut mit Leokrem ein, bevor Sie sich der Sonne aussetzen. Ob daheim, ob im Lustbad, ob am Seestrand oder in den Bergen, mit Leokrem wird Ihre Haut schneller und tiefer gebräunt. Leokrem enthält das wichtige Sonnenvitamin=D. Eine großartige Erfindur Zarsche Meisteeneerr Schiebungen mit Hilfe gefälschter Gutachten Segelboot gekentert Kinder ertrunken Warnemünde, 6. 7. In Warnemünde auf dem Breitling ereignete sich ein schweres Segelbootunglück, bei dem zwei Kinder ertranken. Der sofort an die Unfallstelle beorderte Taucher konnte die Kinder nur als Leichen bergen. Großfeuer im Danziger hasen Danzig, 6. 7. Auf dem Danziger Hasengelände brach in der Nähe der Oel= und Fettfabrik Oleo ein gefährlicher Brand aus, zu dessen Bekämpfung die gesamte Danziger Feuerwehr ausrückte. Die Raffinerie wurde vollständig vernichtet. Der Schaden ist sehr beträchtlich. Die Ursache des Brandes ist noch nicht bekannt Balbos Empfang auf Island Reykjavik, 6. 7. Das erste Flugzeug des italienischen Geschwaders landete, wie berichtet, Mittwoch um 17 Uhr in der Hafenanlage Watnagardar, Balbos Flugzeug 30 Minuten später. Die Flugapparate hatten die im Voraus bestimmte Reihenfolge über der See eingehalten und die Landung ging glatt vonstatten. Es herrschte schwere Dünung aus Südwest, der Himmel war bewölkt, doch brach die Sonne mit kurzen Unterbrechungen durch. Auf den Höhen am Watnagardar hatten sich Tausende von Menschen versammelt. 24 Motorboote mit Benzin hatten den Landungsplatz verlassen, um den Flugzeugen freien Raum zu geben. Nachdem sämtliche Flugzeuge gelandet waren, kehrten die Boote zurück. Die Vertreter der Behörden und Presse, die Fotografen und die große Menschenmenge mußten aber eine Viertelstunde warten, ehe Balbo mit seinem Gefolge die von Italienern gebaute Landungsbrücke überschritt. Um.15 Uhr stieg Balbo, leicht und behende, aus dem Motorboot, mit dem der italienische Konsul Tomassi und der italienische Kapitän Altomare ihn geholt hatten. Lächelnd nahm er aus den Händen des sechsjährigen Töchterchens des Premierministers, der mit seiner Gattin zum Empfang erschienen war, einen Blumenstrauß entgegen. Nach der Landung verließ Balbo Watnagardar und wurde von der versammelten Menschenmenge mit Hurrarufen begrüßt. Todessturz in den Bergen Zell am See, 6. 7. Berlin, 6. 7. Im vorigen Jahre wurden anläßlich eines Zivilprozesses schwere Vorwürfe gegen den ehemaligen Ersten Restaurator der staatlichen Gemäldegalerien, Prof. Alois Hauser, erhoben. Im Zusammenhang hiermit wurde ein Strafverfahren gegen Pros. Hauser eingeleitet, das schließlich zur Eröffnung der Voruntersuchung wegen Betruges führte. Es bestand der dringende Verdacht, daß Hauser in gewinnsüchtiger Absicht salsche Gutachten über ihm vorgelegte Gemälde ausgestellt hatte. Prof. Hauser ist bereits vor etwa fünf Jahren aus seiner Stellung an den staatlichen Gemäldegalerien ausgeschieden. Im Laufe der Voruntersuchung hat sich nun herausgestellt, daß Hauser wahrscheinlich Hunderte von bewußt unrichtigen Gutachten im Laufe der letzten Jahre erstattet hat. Hauser hat sich in der letzten Zeit in immer größer werdenden Berlin, 6. 7. Gelegentlich einer Pressebesprechung gab Oberbaurat Remy(Berlin) interessante Einzelheiten über das jetzt zur Ausführung gelangende Projekt einer unterirdischen Verbindungsbahn Anhalter Bahnhof—Stettiner Bahnhof bekannt. Der Gedanke, den Stettiner Bahnhof und die südlichen Kopfbahnhöfe Berlins durch eine Bahn zu verbinden, ist bereits etwa 50 Jahre alt. Die Verwirklichung wurde aber erst in der letzten Sitzung des Verwaltungsrates der Reichsbahn am 4. Juli d. J. beschlossen. Das gegenwärtige Projekt, das auf etwa 150 Millionen Mark veranschlagt ist, soll drei Ziele erreichen. Erstens soll den Ferienreisenden, die am Anhalter und Potsdamer Bahnhof ankommen, Gelegenheit gegeben werden, auf schnellstem Wege nach den Fernbahnhösen der Stadtbahn, dem Lehrter Bahnhof wirtschaftlichen Schwierigkeiten befunden, obwohl er zeitweise große Einnahmen gehabt hatte. Diese Notlage haben sich offenbar gewisse Kreise im Kunsthandel zunutze gemacht, um sich gegen Bezahlung von ein paar Mark Gutachten nach ihren Wünschen ausstellen zu lassen. Bilder, die diese Leute auf Auktionen häufig für wenige hundert Mark erstanden, sind mit Hilfe der Hauserschen Expertisen als alte Meisterwerke, u. a. als Gemälde von Rembrandt, Rubens, Franz Hals und van Dyck für fantastische Preise verkauft worden. Der Untersuchungsrichter beim Landgericht Ill hat mehrere dieser Händler, die Gemälde mit Hauserschen Expertisen verkauften, in Haft genommen. Im Laufe der Untersuchung hat sich auch der dringende Verdacht ergeben, daß gesälschte Expertisen von Geheimrat von Bode und dem bekannten verstorbenen holländischen Kunstsachverständigen Hofsteede de Groot in den Handel gebracht worden sind. und dem Stettiner Bahnhof zu kommen. Zweitens soll eine unmittelbare Verbindung der westlichen und der östlichen Vororte über den Umsteigebahnhof Friedrichstraße mit dem Anhalter und dem Stettiner Bahnhof geschaffen werden, und es soll drittens eine unmittelbare Verbindung dieser Vororte mit der Innenstadt und den Geschäftszentren erreicht werden. Es wird mit einer Steigerung des Verkehrs um 60 bis 70 Millionen Fahrgäste im Jahre gerechnet. Das wäre ein Anstieg des gesamten Stadtbahn=Verkehrs um 16 Prozent, also etwa die gleiche Steigerung, die nach der Elektrifizierung der Stadtbahn eingetreten ist. Die Erwartung einer starken Steigerung des=Bahn=Verkehrs rechtfertigt sich aus der bedeutenden Verkürzung der Reisezeiten. Die Banzeit wird etwa vier Jahre betragen. Durch die Bauarbeiten wird für etwa 11000 Arbeiter Beschäftigung geschaffen werden. Lehrling Meyer bei Mussolini Der Lehrling Karl Meyer aus Hamburg, ein Mitglied der Hitler=Jugend, übersandte kürzlich dem Duce eine Schallplatte, auf der er seinem Wunsch Ausdruck gab, einmal die Schönheiten Italiens kennenzulernen. Der Duce hat darauf den Jungen zu einer freien Reise und einem mehrwöchigen Urlaub nach Italien eingeladen. Der Junge ist schon unterwegs. Klosterpförtner als Mörder Ein Mädchen erwürgt Erfurt, 6. 7. Vor einigen Tagen war im Park des Klosters Lebenhan(Rhön) die Schülerin Helene Manger tot aufgefunden worden. Die Leiche zeigte Würgemale am Hals und einen Schuß durch den Kopf. Ermittlungen führten jetzt zur Festnahme des Klosterpförtners Dominikus, mit bürgerlichem Namen August Gaul, der nach längerem Verhör ein Geständnis ablegte. Das ermordete Mädchen war vom Pfarrer des Ortes Wollbach zu einer Besorgung ins Kloster geschickt worden. Dort hatte es der als Pförtner tätige Laienbruder in das Fremdenzimmer gelockt, die ArBahn des Zecnderiehes Ein Berliner Verkehrsprojekt— Herabsetzung der Reisezeiten bis auf 50 Prozent Murhn von Chdorfs Heinnnehe Trauerfeier für die tote Fliegerin Auf der Nordwestwand des Koschutnikturms haben sich am Mittwoch zwei Klagenfurter Touristen, der Korporal Horand Pohl und sein Bruder Halfried, Söhne des Professors Pohl in Klagenfurt, verstiegen. Halfried Pohl konnte gerettet werden, während sein Bruder Horand tödlich abstürzte. Die Leiche des Verunglückten wurde geborgen. Lawinen im Dachsteingebiel Vier Todesopfer Gosan(Steiermark), 7. 7. Dr. Behuslav Feierabend aus Prag wurde am 6. Juli mit seiner Frau und seinen zwei Kindern am Linzer See im Dachsteingebiet durch eine Lawine getötet. Eine Bergungsexpedition bringt die Leichen nach Gosan. hauseinsturz in Heluan Acht Todesopfer Kairo, 6. 7. Bei einem Hauseinsturz in Heluan sind acht Frauen ums Leben gekommen; sechs wurden schwerverletzt. Die Frauen wurden in dem Augenblick von dem Unglück betroffen, als sie gerade im Begriff waren, böse Geister zu beschwören. Fahrlässige Tötung. Beim Reinigen seiner Pistole ging einem Maschinenbauvolontär in seiner Wohnung in Hamburg ein Schuß los, der ein auf der Straße stehendes vierzehnjähriges Mädchen in den Rücken traf und sie tödlich verletzte. Ihren Verletzungen erlegen. Der vor 14 Tagen durch die Explosion in der Herbeckstraße im 8. Wiener Bezirk schwerverletzte 17jährige Wilhelm Neszi ist seinen Verletzungen erlegen. Er soll gestanden haben, daß er Sprengkörper herstellen wollte. Die polizeilichen Nachforschungen haben diese Tatsache jedoch bisher nicht festgestellt. Auch der durch den Handgranatenwurf auf eine Abteilung Hilfspolizei bei Krems am 19. Juni verletzte 25jährige Hilfspolizist Blamoser ist gestorben. Der Meister des Teers 70 Jahre alt. Der Meister des Teers, Generaldirektor Dr. phil. Dr. ing. e. h. Adolf Spilker(DuisburgMeiderich), feierte am 4. Juli seinen 70. Geburtstag. Sein Lebenswerk umfaßt die chemische und industrielle Verarbeitung des Steinkohlenteers sowie das diesem Stoff naheverwandte Erdöl und dessen Zusammensetzung und Entstehung. Der Verein Deutscher Chemiker hat auf seiner Würzburger Tagung Spilker durch Ueberreichung der LiebigMedaille geehrt. Drei Mädchen ertrunken. Im Flums im St. Galler Oberland ertranken beim Baden in der Seez drei Mädchen im Alter von 9 bis 13 Jahren. Hamburg, 6. 7. Der Dampfer„Thessalia“ der deutschen Levante=Linie, der an Bord die sterblichen Ueberreste der jungen Fliegerin Marga von Etzdorf führt, ist in Hamburg eingetroffen. Auf dem Heck stand der mit Blumen und Kränzen reichgeschmückte Sarg. Zwei Flugzeuge umkreisten das einkommende Schiff, sie grüßten ihre tote Kameradin mit tiefen Ehrenrunden. Der Sarg wurde in einer Lagerhalle, die mit den Flaggen der nationalen Revolution und des Deutschen Reiches, den Erinnerungszeichen der Fliegerin und Trauerfloren geschmückt war, ausgebahrt. Flugzeugführer der SS.= und SA.=Fliegerstürme hielten die Trauerwache. Die Kapelle des Marinesturms in Hamburg übernahm den musikalischen Teil. Polizeisenator Richter sprach einige Abschiedsworte. Dann übernahm die Luftfahrtabteilung der Shell=Organisation die sterblichen Ueberreste der toten Fliegerin, um sie nach der Kapelle des Invalidenfriedhofs in Berlin zu geleiten. Der Aero=Club von Deutschland wird am Montag, 10. Juli, in der Invalidenkirche eine Trauerfeierlichkeit veranstalten. Zeppelin in Rio de Janeiro. Das Luftschiff„Graf Zeppelin“ ist Donnerstag um 16.22 Uhr in Rio angekommen und um 17.30 Uhr zur Fortsetzung seiner Reise aufs neue gestartet. Max Schmeling und Anny Ondra auf dem Standesamt. Am Donnerstagvormittag fand in Charlottenburg die standesamtliche Trauung von Max Schmeling und Anny Ondra statt. Obwohl der Termin geheimgehalten worden war, hatte sich eine große Menschenmenge eingefunden. Vor der Tür des Standesamtes wurde Schmeling von einem kleinen Mädchen empfangen, das ihm ein Blumen=Arrangement überreichte. Natürlich wurde auch die übliche Tonfilmaufnahme gemacht. wo er das Mädchen drosselte und durch einen Schuß tötete. TrSport Zum siebenten Male Schwimmländerkampf Deutschland gegen Frankreich Zum siebenten Male stehen sich am kommenden Sonntag im Pariser Schwimmstadion Tourelles die Nationalmannschaften von Deutschland und Frankreich im friedlichen Wettstreit gegenüber. Das Programm besteht, wie auch bei allen bisherigen Begegnungen, aus einer 4X200=Meter=Kraulstaffel und einem Wasserballspiel. In den vorangegangenen Kämpfen stehen drei deutschen Siegen drei Unentschieden gegenüber, aber jedesmal konnte dabei die deutsche Mannschaft die 4X200=Meter=Kraulstaffel gewinnen. Auch diesmal dürften die Franzosen einen Sieg unserer Vertreter Schulze(Magdeburg 96), Wesing(Bremen), Derichs und Deiters(beide Köln) kaum verhindern können. Mit Ausnahme des Weltrekordmannes Jean Taris kommen Navarre, Roig und Diener kaum unter:28 Min. während jeder Deutsche mindestens:25 gut ist. Offener ist dagegen das Wasserballspiel. Die französische Mannschaft muß als sehr spielstark bewertet werden. Die deutsche Mannschaft hat sich gegen Holland bewährt und es ist an ihrer damaligen Aufstellung nicht viel geändert worden. Umrahmt wird der Länderkampf von mehreren internationalen Schwimmwettbewerben. Im Vordergrund steht hier das schon lange geplante aber immer wieder hinausgeschobene Zusammentreffen von Schwarz(Göppingen) mit Frankreichs Weltrekordmann Jacques Carton= net im 200=Meter=Brustschwimmen. Im Großen Schwimmerpreis von Paris starten die Kölner aas, Deiters und Derichs über 100 Meter kraul gegen den Europameister Jean Taris. *** Endgültige Gleichschaltung beim Ersten BsV. 02 Wie wir schon berichteten, wurde vor längerer Zeit eine Neuwahl des Vorstandes des Ersten Bieleselder Schwimmvereins vollzogen. Erst nachträglich wurde von seiten des Verbandes die Neuwahl für nichtig erklärt mit der Begründung, Vorstandswahlen könnten nur in einer außerordentlichen Monatsversammlung getätigt werden. Die einberufene Generalversammlung brachte nun keine Neuwahl des Vorstandes, sondern der alte Vorstand, unter dem Vorsitz von Hugo Römer, wurde wieder bestimmt. Somit ist die Tätigkeit des letzten Vorsitzenden Walter Suermann aufgehoben. Das neue Sadie=Vell bei Vernourg Blick auf den Stichkanal der Saale in Eiserfurt bei Bernburg(Anhalt), der mit größter Beschleunigung gegraben werden mußte, um den Wassermassen, die sich durch den Kalkberg=Absturz angestaut hatten, Abfluß zu verschaffen. Heimstätten und Stadkaussiedlung Die Pläne des Beauftragten des Staatsministeriums, Gutzmer Die Auflockerung der Großstädte und die Umsiedlung derjenigen Industriezweige, die nicht standortgebunden sind, kann nicht ohne starke Initiative und autoritäre Führung des Staates ins Werk gesetzt werden. Es ist daher von grundsätzlicher Bedeutung, daß die Preußische Staatsregierung durch die Umgestaltung der provinziellen Heimstätten, wozu auch die Westfälische und Ravensberger Heimstätte gehört, sich ein Instrument geschaffen hat, das in Zukunft dem Eigenheimbau unter diesen Gesichtspunkten dienen wird. Der Beauftragte des Preußischen Staatsministeriums für die preußischen provinziellen Heimstätten, Gutzmer, hat in einem dem Mitarbeiter der „Deutschen Siedlung" gewährten Interview über die neue Regelung folgende Gedankengänge entwickelt: Die provinziellen Heimstätten, die ihre Entstehung bekanntlich dem schon vor der November=Revolution erlassenen Preußischen Wohnungsgesetz verdanken, werden in Zukunft die Treuhandstellen für das Wohnungs= und Kleinsiedlungswesen darstellen. Als ihre Hauptausgabe bezeichnete es der Staatsbeauftragte, durch eine zweckmäßige Leitung der öffentlichen Mittel soviel Privatkapital für Wohnungs= und Siedlungsbau anzulocken, als wirtschaftlich möglich ist und das gesamte verfügbare öffentliche und private Kapital im Rahmen der Stadtaussiedlung wirklich produktiv und planmäßig zu verwenden. Gerade auf den Einsatz des privaten Kapitals wird besonderer Wert gelegt werden, allerdings immer unter der alleinigen Führung des Staates.„„ Semst 84 Der bisherige Ausgaventreis der Heimstalten wird erheblich erweitert werden. Da eine planmäßige Wohnungspolitik nicht möglich ist, ohne daß gleichzeitig die Verlagerung der dazu geeigneten Industriezweige, z. B. der Halbsertigwaren=Industrie, der VerbrauchsgüterErzeugung, gefördert und geleitet wird, werden die Heimstätten ihre Tätigkeit auch nach dieser Richtung hin entfalten müssen. In Zukunft wird die einheitliche Linie der Führung dadurch gewährleistet sein, daß das Stimmrecht des Staates stets durch den Staatsbeauftragten ausgeübt wird. Die Oberpräsidenten als Aufsichtsratsvorsitzende werden diesen staatlichen Einfluß noch entsprechend verstärken. Auch finanziell ist jetzt ein genügend weiter Rahmen geschaffen. Ueber die bisher für den Eigenheimbau zur Verfügung gestellten 20 Mill. RM. hinaus werden voraussichtlich noch weitere Mittel beschafft werden können. * Einlösungsfrist für Fleischgutscheine Der Reichsarbeitsminister hat sich in einem Runderlaß unter Abänderung bisher bestehender Vorschriften damit einverstanden erklärt, daß die Abschlüsse der für die Monate Januar, Februar und März 1933 ausgegebenen Reichsverbilligungsscheine für Frischfleisch und andere Lebensmittel sowie für Brennstoffe auf Antrag nachträglich eingelöst werden können, sofern der Antrag bis zum 10. Juli d. J. gestellt ist. Der Minister stellt anheim, die Fürsorgeverbände zu ermächtigen, über die Anträge von Verkaufsstellen auf nachträgliche Einlösung selbst zu entscheiden. Mit einer weiteren Verlängerung der Frist sei nicht zu rechnen. Vereine und Veranstaltungen Bieleselder Kriegerverein. Familien=Abend Sonnabend, 8.., 20 Uhr, in Brakensieks garten. Universum zeigt heute ein großes Doppelprogramm:„Liebelei“ nach dem Schauspiel von Arthur Schnitzler mit Magda Schneider, Olga Tschechowa, Luise Ullrich, Paul Hörviger, Gustav Gründgens, Willi Eichberger, weiter den Kriminal= film:„Teilnehmer antwortet nicht" mit Dorothea Wieck, Gustav Dießl, Gustav Gründgens, Oscar Sima, Tivor v. Halmay. Aufführungszeiten 16, 18.45, 20.15 Uhr. Der Gloria=Palast zeigt ab Freitag die Filmkünstlerin Annabella in ihrem Groß=Tonfilm „Marie“.„Bankkrach in Amerika“, ein Film unserer Zeit, schildert aufregende Geschehnisse aus dem Bankleven.— Im Beiprogramm„Wunder unserer Zeit“ und die neue Usa=Tonwoche. Das Palast=Theater bringt Hans Albers in dem Groß=Tonfilm der Usa:„Bomben aus Monte Carlo“. Fritz Servos ist mit einem neuen großen Lustspiel:„Der Kampf um den Bär“ herausgekommen. Die neue Usa=Woche berichtet Neues aus aller Bei: Schrebergärtenkolonie Schloßhof: Sonntag, 14 Uhr auf dem Siegfriedsplatz Fahnenweihe. Ansprache hält Gartendirektor Meyerkamp oder Stürmer vom Stadtverband. Anschl. Umzug durch die Straßen des 1. Bezirks nach der Schloßhofkolonie. Dort Volksbelustigungen. Der Kegler=Verband Bielefeld e. B. labet zu einer Generalversammlung, u. a. Wahl des Ortsgruppenführers, am Samstag, den 8.., 20.30 Uhr, in Hotel Stadt Bremen ein. Jede Momentaufnahme gelingt! Fotograsische Geheimnisse. Von A. Glucker. Süddeutsches Verlagshaus, G. m. b.., Stuttgart, Birkenwaldstr. 44. In diesem neuen in kurzer Zeit so vielverbreiteten Buche zeigt ein erfahrener Fachmann, wie man Momentaufnahmen, wie man Mensch und Tier bei Lauf und Sprung aufnimmt, wie man alle Bewegungsaufnahmen wirkungsvoll und scharf gestaltet. Osnabrück-Bielefeld Ein Zug, der auch Sonntags verkehrt Osnabrück, 6. 7. Die Pressestelle der Reichsbahndirektion Münster teilt folgendes mit: Ab 3. Juli hält der Zug 933 W Osnabrück ab 20.55 Uhr nach Bielefeld an 22.30 Uhr bis auf weiteres auch in Hilter, ab 21.33 Uhr. Vom 9. Juli d. J.(Sonntag) bis 30. September verkehrt der Zug 915 Osnabrück ab 16.53 Uhr nach Bielefeld an 18.54 Uhr bereits ab Osnabrück auch an Sonn= und Feiertagen. 1. Melle. Volkszählung. Nach der letzten Volkszählung wohnen in Melle 5164 Personen(männlich 2417, weiblich 2747). i. Melle. Die„Rettungsanstalt Hünenburg" bei Melle blickt auf ein 80jähriges Bestehen zurück. Im Laufe der Zeit sind hier 1643 Jugendliche untergebracht. Zu der schlichten Gedenkfeier waren als Ehrengäste Superintendent Knoche(Buer), Pastor Wolff(Hannover), Landesrat Dr. Koepchen (Hannover) und Pastor Sagebiel(Essen) erschienen. Dem noch jetzt amtierenden 80jährigen Hausvater Rohde wurden verschiedene Ehrungen zuteil. i. Melle. Neues Schwimmbad. In der Sitzung der städtischen Kollegien wurde die Anlage eines neuen Schwimmbades nach den Plänen eines Bielefelder Architekten bewilligt. Das neue Bad wird in der Nähe des Heldenhaines errichtet. Zur Einrichtung eines Arbeitsdienstlagers in den Räumen der ehemaligen Haagschen Druckerei bewilligten die Kollegien die Kosten der Einrichtung. Dem Städtischen Betriebsamt wurde ein Darlehn in Höhe von 10000 RM. genehmigt. — ul Sehöne Btünden im Treich! Polohemden in modernen Farben, mit halbem Arm.90.30 Badeanzüge für Damen und Herren, reine Wolle......90.90 Bademäntel in geschmackvollen Formen 11.50.50 .00 .o0 .To Gartenkleider aus modernen Beiderwandstoffen, in hübschen, kleidsamen Formen .90.50 Luftanzüge für den Garten beliebt, in schönen. mod. Auslührungen 11.76.90 Bayernjacken aus kräftigem, blauem Waschstoff........80 6. 50 Lüsterjacken in schwarz, blau und grau 16.50 12.50 .00 .00 .00 Indanthren-Decken moderne Karos, 130/160.25,. 130/130 Waschkleider aus praktischen Indan. 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Beide brachten nur Bruchstücke zustande und auch diese nur in Wiedergaben, für die sich nur Fachgelehrte interessieren können. Franz Kuhns deutsche Uebertragung, die fünf Sechstel des riesigen Werkes wiedergibt, ist eine lebendige Nachdichtung, die für jeden, der sich für die versunkene chinesische Kulturwelt interessiert, höchst fesselnd zu lesen ist. Es ist ein hohes Verdienst Kuhns, der Welt diese wundersame, als Kunstwerk wie als Kulturdokument gleich wertvolle Dichtung erschlossen zu haben. Und es ist nicht etwa bloß ein Buch für gegenwartsflüchtige Aestheten. Auch wer es heute mit deutschen Augen aus unserer vorwärtsstürmenden Gegenwart heraus liest, wird aufs stärkste gefesselt und zum Nachdenken angeregt. Denn er lernt hier eine überreife imponierend aufgebaute, aber schon mit allen Verfallserscheinungen durchsetzte Kulturwelt kennen und wird gerade bei dem Vergleich mit unserer jungen, sich aufbauenden Welt um so deutlicher die Kräfte erkennen, die einen Staat und eine Gesellschaft lang. sam aber unerbittlich unterhöhlen. Vor dem Leser entfaltet sich das Gemälde einer Jahrtausende alten Familienkultur. Ein dem Kaiserhaus nahestehendes weitverzweigtes Fürstengeschlecht lebt da mit Sippen, Anhang und Dienerschaft in luxuriösen Parks und Palästen. Sie sind die oberste Schicht des Staats- und Gesellschaftswesens und bedeuten ein System. Aber die konfuzianische Moral, die im wesentlichen dieses System trägt, ist im überzeremonischen Wesen dieser höfischen Gesellschaft veräußerlicht. Es herrschen Klatsch und Intrige, Bestechung und Verstellung, Verweichlichung und perverse Ueberfeinerung. Wenigstens reicht die Macht der Tradition und der Moral, die durchaus noch wirksam, z. T. sogar bewundernswert wirksam sind, nicht aus, um die praktisch stark in Erscheinung tretenden Fäulniserscheinungen zu verhüten. Der Dichter war offenbar ein ebenso intimer Kenner, wie psychologisch feiner und philosophisch tiefer Kritiker dieser Welt. Aber er tritt nicht moralisierend hervor, er schildert mit der größten Anschaulichkeit, er tastet seelischen Regungen nach, wie es kein moderner Europäer verständnisvoller und feinironischer vermöchte, er zeichnet eine unermeßliche Fülle von Porträts mit äufleren und inneren Zügen und er flicht in das Bild konfuzianischer Veräuflerlichung nur einzelne, aber dichterisch sehr schöne Fäden taoistisch-mystischer Gedanken und gleichnishufter Mythen ein, die in ihrer einsamen Tiefe zu dem äußlerlichen Gepränge und Treiben einen wundersamen Kontrast bilden und die notwendige Distanz schaffen. Franz Kuhn hat uns mit der Erschliefung dieser Dichtung zugleich das Alt-China einer Hochblütezeit in einer bisher ungeahnten Weise erschlossen. Hans Havemann LODOVICO ARIOSTO Zu seinem 400. Todestag am 6. Juli Wenn die Gegenwart wieder, wie im Mittelalter, den Sinn der großen Persönlichkeit in der Vertretung des Ganzen und nicht in der Vollendung des Einzelnen sicht, und somit der italienischen Renaissance anders gegenübertritt als frühere Generationen, so dürfen wir uns deshalb doch nicht den Blick für die wundervollen Leistungen jener Einzelnen verblenden lassen. Die Harmonie des Werkes bleibt, auch wenn man die Voraussetzungen innerlich nicht mehr teilt. Und eine höchst seltene Harmonie durchschwingt jenes Werk des Ariost, das seinen Namen durch die Jahrhunderte trägt, den Orlando furioso(den rasenden Roland). Mag die Form des Versepos uns fremd geworden, mag der Stoff der Taten und Liebesabenteuer von jenen fabelhaften Helden und Frauen der Karls- und der Artussage veraltet sein, mag gelehrten und ungelehrten Kritikern Einheit und strenger Aufbau daran fehlen und das Ganze in lauter Episoden aufgelöst scheinen: immer noch unterNEUE BUCHER Gunnar Gunnarsson. Jon Arason. Roman. Verlag Albert Langen, München. Dieser neue Roman des Isländer Bauernsohnes Gunnar Gunnarsson führt in das mittelalterliche Island und unter sehhe stolzen aufrechten Bauerngeschlechter: harte und unerbittliche Männer und freiblickende Frauen, wie die einsame, meerumrauschte Insel sie erzeugt. Es ist die Geschichte eines Bauernsohnes, der als Stallknecht auszog und schließlich Bischof wunde. Der gerade war und aufrecht und gottesgläubig, ein Mann mit dem Segen war und dem durch seine innere Kraft alles wohlgeriet. Eine wundervolle Gestalt, dieser altisländische vorreformatorische Glaubensheld, eine Gestalt, an der man stark wird und di einem ins Herz wächst. Ein Priester, der nach uralter isländischer Sitte ein Weib nahm und viele Kinder hatte, der Pflug und Schwert, führtg neben dem Wort. Ein glückhafter Mensch, führend im Glauben überragend nicht nur unter seiner weit verbreiteten Sippe. Und, 3ls, nahe beinen ledensende Beid und Misgnst und eimerszgaet, Fgrie anse: diesen Gewaltigen biegen und beugen wollen, als setzt werden und die Freien knechteten, als Leid nahen will— weis Jon Arason, sich selbst getreu zu sterben, wie er gelecht, hat: aufrecht, und im letzten Augenblick folgt er nach eigenem Willen seinen vorangegangenen Söhnen unter das Richtschwert des Henkers, ungebeugt. Ein Buch wie in Holz geschnitten: stark, hart, groß in der Linie und selbst in den schweren unerbittlichen letsten Kapifeln, erbeegdun im Tiefsten menschlich: die Saga von einem Menschen, der voroildlich und groß und schlicht lebte und groß und schlicht zu sterben wußte. Hans Richter. Sommer am Thursee. Rowchlt-Verlag, Berin.„ Ein reizender kleiner Sommerroman für faulenzende Ferienleser, die entweder, selber naturumgrünt, wasserumspült und sonneumflutet, diesen heiteren Glückszustand lesend noch steigern wollen von Urlaub, Seeufer und Gebirge, wenigstens die Illusion haben wollen. Den Personen des Romans geht es jedenfalls durchweg sehr gut, beünden sich an und auf einem bayrischen Gebirgssee als Güste eines Generaldirektors, der da Schlos, Park, Insel, Motor-, Segel- und Faltboote hat und alles, was man sonst wünschen mag. Aber faulenze tun sie keineswegs, vor allem nicht die Jugend, die im Roman die 95 liegt der naive Leser dem wundervollen Reiz der fantastischen Begebenheiten, der tönenden Musik der Oktaven, den farbigen Bildern, dem hohen und überlegenen Humor eines Mannes, der sich über der Welt der Erfahrung eine andere, gleich sinnenhafte und doch schönere Welt der Dichtung aufzubauen vermochte. Zwei Zeitalter begegnen sich in dieser. Dichtung, durchdringen sich und gleichen sich zu vollkommener Schönheit aus. Noch las man an den llöfen der Renaissance mit Eifer und Liebe die Epen und die Romane des Rittertums, weil ihre heroische und frei-sinnliche Gesinnung der eigenen entsprach, noch wurden auch im Volke diese Stoffe gesungen. Zugleich aber hatte man bereits denselben Abstand davon gewonnen, der in der Wirklichkeit etwa zwischen dem Kreuzfahrer und dem Cortegiano, dem vollendeten Hofmann, zwischen den Ritterheeren und den nun auf dem Fußvolk und den Feuerwaffen aufgebauten Armeen bestand. Und gerade diese Situation war überaus günstig für das Einschmelzen und Neuhervorbringen jener alten Stoffe. Ariost selbst muß einer ihrer besten Kenner und feurigsten Liebhaber gewesen sein. Das erklärt sich leicht aus seinem Leben und aus seiner Persönlichkeit. Er wuchs schon aus dem Hause des Vaters, der selbst bedeutende Aemter im Staate der Este bekleidete, in den Dienst des Hofes zu Ferrara hinein, war zuerst dem Cardinal Ippolito, dann dem Herzog Alfonso I. unterstellt. Nicht aber etwa als Humanist oder Dichter, sondern als Verwaltungsbeamter und als Gesandter an die kleinen und großen Tyrannen Italiens. So hatte er Teil an der festlichen, rauschenden und prunkenden, auch an der geistigen Atmosphäre jener Zeit, war mit vielen ihrer Besten befreundet und lernte die bestimmenden Charaktere, wie Papst Julius II. und Papst Leo X. aus der Nähe kennen, bedeutende Frauen verehren wie jene Isabella’Este, die später als Gemahlin des Gonzaga den Hof zu Mantua zu einem der feinsten Kulturzentreu erhob. Zugleich aber sah er die abgründige Verderbtheit dieser Menschen, ihre Frivolität und ihre Laster, das ganze verwickelte und kleinliche Spiel politischer Intriguen, das in dieser Zeit eines Cesare Borgia Italien wie mit einem Netze von Ciftschleim überzog und das Land schließlich den Franzosen und den Spaniern auslieferte. Scheute sich doch der Cardinal Ippolito nicht, einen seiner jüngeren Brüder blenden zu lassen, weil der ihn in der Gunst der schönen Angela Borgia ausstach, und wirkte doch Lucrezia Borgia, die Gattin Alfonsos., gegen ihren Gemahl für die Politik ihres Bruders Cesare. Und ebenso erfuhr Ariost das tiefe Verderben des Volkes, das aus solcher Herrschaft erwuchs, seine Armut und Verkommenheit, die Auflösung aller geordneten Zustände mit ihrem Banditenwesen und ihrer unaufhörlichen Blutrache. Er aber war allen diesen Dingen vom Grunde seiner Seele her abgeneigt. Ihm wäre angemessen gewesen das signorile Dasein eines Landbesitzers in naturhafter Stille, ganz versenkt in die Melodie seiner Visionen, erheitert von Frauenschönheit und von einfachem geistigem Verkehr mit guten Freunden. Gerade weil ihm dies vom Schicksal versagt war, bildete seine Fantasie aus jenen alten Sagen und aus seiner wirklichen Umgebung die Ueberwelt seiner Dichtung, die aus eigenen Freuden und Schmerzen, aus Beobachten und Bedürfen langsam in Jahren den wundervollsten Wohllaut seiner Verse ausströmte. Wie auf einer Silberschankel wird der Leser in ein Reich hinübergewiegt, in STEFAN GEORGE Der Seher deutscher Volkwerdung Zu seinem 65. Geburtstag am 12. Juli Als der Weltkrieg mit apokalyptischer Bedrohung alle Werte erschütterte, als die donnernde Hölle nicht nur draußen in den Schlachten um Deutschland wuchs, sondern auch in den Seelen, da trat für die Suchenden eine Gestalt immer gebieterischer ins Licht: Stefan George. Was in seinen Gedichten vor dem Weltkriege verwunderlich anmutete, was dem Bildungsmenschen„gesucht“ und dem Gleichgültigen absurd und unverständlich erschienen war— das dröhnte nun als Wirklichkeit um uns und in uns. Und als Strindbergs Kammerspiele mitten im Kriege vom artistischen Theater aus die Katastrophe der bürgerlichen Weit ankündigten, da verhieß Georges Dichtung dem Weiterschauenden eine neue Volkwerdung. Es war damals nicht so leicht wie heute, zu dem ewigen Volke durchzudringen, das hinter tausend Masken lebte. In Stefan Georges Gedicht„Der Krieg“, das 1917 erschien, ist das furchtbare Ringen des Deutschen um Reinigung und Bewährung Gestalt geworden, das damals fast wie Selbstvernichtung erscheinen mußte. Man hat George— vor allem im Auslande— mit dem jüngst verstorbenen Paul Ernst zusammengenannt als die beiden entscheidenden Dichter der Weltkriegsepoche:— soviel ist daran richtig, als sie beide erkannten, daß, wie Ernst es einmal ausdrückte:„dieser Krieg ein großes Unglück für uns werden müsse“, um uns zu retten.. Man hat andererseits Stefan George einen„Bildungsdichter“ genannt, einen immer zur Unvolkstümlichkeit verurteilten„Aestheten“. So konnte nur sprechen, wer nicht in sich selber spürte, daß alles Wort unter uns abgestorben war, daß alle Werte umgewertet werden mußten, um die Deutschen zu sich selber zurück- oder hinaufzuführen. George hat in seinem Frühwerk um eine neue Geburt des Wortes, der deutschen Sprache gerungen, aber nicht als „Aesthef“, sondern als Gottsucher, um es mit einem einfachen, aber vieldeutigen Worte auszudrücken. George rief die Dinge neu an und in ihnen Gott, denn er ist der Fortbildner einer Gottesschau, die in den Griechen und Deutschen, in Platon und Hölderlin, in Goethe und Nietzsche ihre Gipfel hat. Er spürte, wie im neuen, freilich selten und wunderlich anmutenden Diciterwort, mit frischem Saft die alten Götter geschwellt wurden, wie zugleich alles abgestorbene Wort der Welt sich neu erfüllt und damit alles Sagen und Denken einen neuen Inhalt bekam. Dergleichen geht immer auf den Höhen der Weltdichtung vor sich, von wenigen zuerst erkannt... Damals, mitten im Kriege, aber und kurz danach, wurde den Suchenden, die ihn überstanden hatten, einer sehr glaubenswilligen Jugend dieser Dichter mit seinem wachsenden Werk zur fast einzigen Bekräftigung ihrer Sehnsucht. Sie sahen in ihm das Volk Hölderlins und Goethes sinnlich lebendig, und wenn sie ihm in den alten Städten am Rhein und am Neckar leibhaft begegneten, so galt ihm ihre scheue und unbegrenzte Ehrfurcht. George war, das fühlten sie in einer Tiefe zum deutschen Volkstum vorgestoßlen, die bisher unerhört war. Das ergab sich nicht erst aus dem zwar alles in Analogie der gewohnten Wirklichkeit geschicht, doch aber nach einer höheren, musikalischen Gesetzmäßligkeit. Die Helden und Heldinnen des Epos sind keine scharfumrissenen Charaktere, sie sind leicht von einander abgesetzte Vertreter eines heroischen Daseins, in dem die leidenschaftliche Bewährung und die Liebessehnsucht hoher, aber nackter Sinnlichkeit allein gelten. Und nur so konnten sie sich makellos in die malerische Naturatmosphäre und in die tönende Melodik des Gedichtes einfügen. Neben dem Orlando furioso hat alles, was Ariost sonst noch geschaffen hat, nur eine literargeschichtliche Bedeutung. Am meisten werden noch seine Satiren den heutigen Leser fesseln, weil sie die Dinge aus Ariosts Alltag ausbreiten. Seine fünf Lustspiele sind kulturgeschichtlich interessant. fahren aber, nach der Art ihrer Zeit, allzusehr im antiken Fahrwasser, als daß sie selbständige Bedeutung beanspruchen könnten. Gegen Ende seines Lebens, das nach dem Tode seines Vaters auch der Erhaltung der zahlreichen Familien gewidmet war, fand Ariost in einer schönen florentinischen Witwe die Frau seiner Sehnsucht. Mit ihr hat er dann in Ferrara ein Haus gegründet und so zuletzt doch noch das Ziel seiner Wünsche erreicht. Ueber ihm stand der Glanz seines Ruhmes, den er mit lächelndem und versonnenem Humor trug: und doch erwies er sich über die Jahrhunderte hinweg duuechst. adeia Corm Ssch isk ien Lon r cie Lat esteint Faltboot schnell die Verbindung her, und es bleibt natürlich nicht bei der sportlichen Verbindung. Aber Hans Richter versteht sich nicht nur auf moderne Sportiugend, die in seinem Roman in leiblicher und seelischer schnittiger Geradgewachsenheit prachtvoll lebendig wird. er kennt auch die mehr oder weniger angekränkelte und konventionerstarrte ältere Generation mit teils gutem, teils morbidem Kern und zeichnet mit feinen Strichen eine Reihe von interessanten Zeittypen. Er knüpft, 1öst und verwirrt Schicksalsfäden und spinnt so einen spannungsreichen Roman, den man mit Vergnügen liest. Hav. Arnold Hoellriegel. Das Mädchen von Sankt Helena. Roman. Verlag E. P. Tal& Co., Leipzig-Wien. Der letzte Akt des Napoleondramas gesehen durch die Augen eines Backfischs. Dieser Backlisch ist sogar eine historische Persönlichkeit, sie hies Lucia Elizabeth Abell, geb. Balcombe, und starb 1871 in London, sie hat Memoiren hinterlassen, in denen sie ihre Jugend und ihre Freundschaft mit Napoleon schildert, und auf diesem Buch fußt Hoellriegels Roman, der die Tragödie von St. Helena in Jebendigste Gegenwartsnähe rückt. Zwischen dem Klüngel von verärgerten Hofleuten, die sich nicht in die Verhältnisse schicken konnten, in der Misere von peinlichen und oft tragikomischen Kleinlichkeiten war die Betsy Balcombe vielleicht die einzige, die mit den naiven Lausbttbereien ihrer vierzehn Jahre den Kaiser erheiterte und Freundschaft mit ihm schloß. Hoellriegel schildert einen ganz unpathetischen Napoleon, der beim Kartenspiel mogelt, Blindekuh spielt und bei Gelegenheit der kleinen Sünderin ihr erstes Ballkleid stibitzt, der aber dennoch nichts von seiner Größe verliert. Das ist meisterhaft gemacht, farbig und anschaulich, mit dem Sinn für das Format des Helden und das mangelnde Format seiner Gegenspieler, voller Tempo und erfinderisch in den Einzelheiten, unsentimental ohne Kaltschnäuzigkeit. Mit dem Weggang der Balcombes von St. Helena 1818, als der Kaiser schon todkrank ist, schließt die Handlung. In zwei Rahmenkapiteln stcht das ehemalige Mädichen von St. Helena dem dritten Napoleon gegenüber, anfangs dem jungen Prinzen, der am Beginn seiner Laufbahn von ihr seine Aehnlichkeit mit dem großen Eroberer sich bestätigen lassen will(und diese Bestätigung nicht bekommt), nachher dem ebenfalls todkranken Exkaiser in Chielehurst. Die Reihe der historischen Romane ist hier um einen besonders fesselnden und anmüsant geschriebenen vermehrt. H. O. R. Erika Mitterer. Höhensonne. Romm. Deutsche Verlug: anztalt Stuttgart-Bertin. Der Erstlingsroman einer jungen österreichischen Dichterin, die vorher schon mit einem Gedichtband große Anerkennung gefunden hat. Die Behandlung eines zeitlosen Problems in einer zeitgemäßen Form; eier boeticihe de chr buacd inr dunger Uulich dun de onntenrce Aipendort kommt, ein Stück auf dem Wege, der sie zur inneren Reite führt. Erika Mitterer macht keinen Liebesroman daraus, sie formt ihre Handlung aus all dem, was einem jungen Menschen mit offenem Fühlen und offenen Sinnen, der Lust und Liebe zu seiner Arbeit hat, im Beruf und im Leben begegnet, und läßt dabei die Erkenntnis heranreifen, daß ein tätiges Wirken unter den Menschen nur im Vertrautsein mit den Kräften, Trieben und Gefühlen möglich ist, die unwandelbar im Volke jeben. Und wenn die junge Heldin des Buches in ständiger naher Berührung mit der Natur und den Menschen der Berge die Vorherrschaft des Gefühls vor einem medizinischen Nützlichkeitsidol erlebt, so verführt das die Verfasserin dennoch nicht zu uferloser Gefühlsseligkeit, sie bleibt ein Mensch mit nüchternem und scharfem Blick und mit viel Menschenkenntnis. Und sie verstcht lebensvoll und unterhaltend zu schreiben, sie meistert Aufbau und Sprache, und die innere Breite verführt sie nicht zu Außerer Länge. Das Buch ist ein sympathisches Dokument eines modernen Lebensgefühls, das zielsicher nach Aufbau strebt. Hl. O. R. H. Kutzleb. Was der Spaten von der deutschen Vorzeit erzählt. Velag von Velhagen& Klasing, Bieiefeld. (Deutsche Lesebogen Nr. 165). Das Büchlein gibt einen kurzen Ueberblick über die Methoden und Ergebnisse der deutschen Vorgeschichtsforschung und bringt uns in neun Ausschnitten aus Werken namhafter Vorgeschichtsforscher einigen vorgeschichtlichen Kulturphasen näher. Auf einen engen Raum zusammengedrängt schildert der Verfasser in der Einleitung das Wesen der Vorgeschichts-Wissenschaft, die Forschungswege, die absolute und relative Chronologie der Vorzeit, die Stämme und Wanderungen der Urvölker und schließlich ein Bild des Germanen. Begrüßenswert sind die klaren Worte über die kulturelle Gleichwertigkeit von Germanen, Römern und Griechen in der Frühzeit. Das Büchlein ist für die Schulen gedacht, und dort sollte hald an die Stelle des früher gelehrten fellumschlotterten Barbaren der wahre Germane mit seiner durch reiche Funde bezeugten Kultur getreten sein. Die neun Aufsätze sind gut ausgewählt; sie vermitteln aber nur einen kleinen Teil der deutschen Vorgeschichte. So sei auch hier auf das Fehlen eines vorgeschichtlichen Lehrbuches für Schulen hingewiesen, ein Mangel, der umsomehr empfunden wird, als es vorläufg noch an genügend Lehrkräften fehlt, die mit der deufschen Vorgeschichte vertraut sind. Das vorliegende Büchlein hietet einen brauchbaren Ersatz, wenn die angeführten Quellen zur näheren Vertiefung in den umfangreichen Stof herangezogen werden. im Zusammenhang mit anschaulichen Demonstrationen der Funde selbst. Dann kann es uns als ein Heller beim Unterricht in der deutschen Vorgeschichte willkommen sein. W. A. seinem uns alle tief erschütternden Gedicht„Der Krieg“. Bald wurde uns deutlich, das schon in den lange vor dem Kriege entstandenen Gedichten der Folge„Teppich des Lebens“ die bluthafte Wesenheit des Volkes in Georges Werk aufgebrochen war. Er hatte die Substanz, die Kraft, die Fülle verdichtet, die aber in ihm, in seiner Person, Wirklichkeit waren; nicht Privatmythologie, sondern„Sage“. Doch die„Lösung“, die er im Bilde seines„Teppichs“ gibt Sie ist nach willen nicht: ist nicht für jede Gewohnte stunde: ist kein schatz der gilde. Sie wird den vielen nie und nie durch rede Sie wird den seltenen selten im gebilde. Griffen wir aber zu seinem„Siebenten Ring“, so sahen wir die erhabene Geisteswelt, die Welt der Antike, wie sie uns noch in der Trierer Porta Nigra entgegentritt auf heimischem Gefild, der nordischen Vorzeit, aber auch die Welt Dantes, Goethes, Nietzsches, Boecklins, in lebendige Beziehung gesetzt zu unserem Leben, so wie es werden multe. Hier stellte ein Dichter neue Tafeln der Verpflichtung auf. nachdem der Krieg— den unsere Feinde den„Krieg Nietzsches“ nannten— die alten gründlich zerbrochen hatten. Keine herkömmliche Macht oder Schicht konnte diesen Dichter für sich in Anspruch nehmen, wohl aber konnten und durften es die, die„im Blut ein uralt unerschöpftes Erbe“ fühlten und dafür ihr Leben ganz einsetzten. Wir finden also das Bekenntnis zu George bei den Frontsoldaten und bei den Freikorpskämpfern, bei den„neuen“ Nationalisten, den Nationalsozialisten und bei den Bekennern deutschen Volkstums in Kunst und Sitte. George hatte den jungen ritterlichen Menschen, den Helden im Jünglingsbilde, neu aufgerufen, er hatte ihn als den einzigen Sinn dieses wirren und mörderischen Krieges, dieser Orgie des Materialismus, geschaut. Er hatte den Deutschen den Glauben an seine heilige Jugend wiedergegeben, die zu den Urbildern Siegfried und Konradin, den tragischen Jünglingsbildern der Deutschheit, mit Inbrunst emporschaute.— Dieser Jugend, der„heiligen Jugend unsres Volkes“, hatte er im„Stern des Bundes“ die„heilig nüchterne“ Lehre eines neuen Lebens gegeben. Diese Gedichte waren vor dem Kriege entstanden, aber denen, die im Weltbrande ihre Reifezeit erlebten, wurden sie nachher zur Richte und zum Maß der kommenden Dinge. Ihnen galt vorläufig noch: Und diesen spruch verschließe für dich: daß auf erden Kein herzog kein heiland wird der mit erstem hauch Nicht saugt eine luft erfüllt mit profeten-musik Dem um die wiege nicht zittert ein heldengesang. Darin erkannten sie George als jenen Dichter von höchstem Range, der„auch in der Zeit vor allem die heilige Stimme, das Maß der wandellosen Ordnung und mitten im Stürzen und Steigen der Reiche der Hüter des bleibenden Sinns kraft dessen sie stürzen und steigen“ ist. Als der erschien George aber vollends in seinen wenigen Gedichten, die im Kriege und nach dem Kriege erschienen.(Heute liegen sie mit anderen— seit 1928— in dem Bande„Das neue Reich“ vor). Das schon mehrfach erwähnte großfe Gedicht„Der Krieg“(1917) wurde zu einem absolut gültigen Gericht über unser Volk und über die Weltzeit des Ersten Weltkrieges. Was George hier aussprach, steht völlig jenseits der öffentlichen und parteiischen Meinung, jenseits auch aller kirchlichen Bekenntnisse, es schrieb unser Verhängnis mitten im Kriege, als sich die Selbstzerfleischung im Lande erhob(1917), mit glühenden Lettern an den Himmel. Wäre nicht jedes Volk heute Masse sondern bestünde es aus den wenigen einsichtigen großen Männern, zu denen es — nach Nietzsches Wort— kommt, um wieder um sie herum zu kommen...: dann hätten die Deutschen aus diesem einzigen Gedicht mitten im Kriege lesen können, was nottat. Doch George, der unerbittliche Richter, entläßtt seine jungen Leser nicht mit Fluch. Er schaut die Verheiftung. Er sah die Jugend, die die„Götter aufrief“.„Erstandne wie Ewige nach des Tages Fülle“. Und Apollo lehnt geheim An Baldur:„Eine weile währt noch nacht— Doch diesmal kommt von osten nicht das licht.“ Der kampf entschied sich schon auf sternen: sieger Bleibt wer das schutzbild birgt in seinen marken Und herr der zukunft wer sich wandeln kann. Und dann, nach dem Kriege, kam sein Lobpreis der Toten der Helden: Wenn einst dies geschlecht sich gereinigt von schande Vom nacken geschleudert die fessel des fröners Nur spürt im geweide den hunger nach ehre: Dann wird auf der walstatt voll endloser gräber Aufzucken der Blutschein.. dann jagen auf wolken Lautdröhnende heere dann braust durchs gefilde Der schrecklichste schrecken der dritte der stürme: der toten zurückkunft! Hier wurde George nun endlich einem ganzen Volk zum Seher, hier sprach er zu allen. Jetzt wuchs unter seinem Wort das Volk zu sich selber hinauf. Man hörte seinen Namen, man hörte seine Verse in den Massen der Jugend. Er aber blieb in der Stille. Weder der Ruf der Menge noch die ihm gestifteten Dichterpreise konnten ihn bewegen, hervorzutreten und es ist bisher auch nicht gelungen, ihn zum Eintritt in die Dichterakademie zu veranlassen. George, selber ein Mythus geworden, braucht nicht in der Menge oder vor der Menge zu erscheinen. Erist in seinem Volke. Er schuf dieses Volk, das da kommt, selber. George gehört schon jetzt zu den„ewigen Deutschen“. Curt Hotzel GDS. UNSER BUCHERTISCH Rudolf G. Binding. Die Spiegelgespräche. Rudolf G. Binding. Größe der Natur. Rudolf G. Binding. Deutsche Jugend vor den Toten des Krieven, Verlag Rütten& Loening, Frankfurt am Main. In„Reclams Bibliothek“ erschienen: Johannes Walther. Das Rätsel der Wünschelrute. Hellmuth Noack. Reelame Siedlerbuch. Kurt Lange. Erste Hilfe. Walther Klöpzig. Geschichte der deutschen Literatur. Albert Benary. Luftschutz. Die Gefahren aus der Luft und ihre Abwehr.-0d ihre Josef Ponten. Aus griechischer Landschaft. Ruth Schaumann. Ave von Rebenhagen. Moritz Jahn. Frangula. Hans Franke. Fort damit! Otto Gmelin. Konradin reitet! Werner Bergengruen. Die Feuerprobe. Hermann Burte. Der besiegte Lurch. Erich Czech— Jochberg. Wie Hitler der Führer wurde. VerlaPhilipp Reclam jr., Leipzig. Es erschienen in der„Insel-Bücherei“: Isolde Kurz. Solleone. Dr. Heinrich Hoffmann. Der Struwelpeter. Gunnar Gunnarsson. Der Knabe. Das kleine Blumenbuch. Zeichnungen von Rudolf Koch, in Holz geschnitten von Fritz Kredel. Josef Ponten. Der Meister. Graf Alfred von Schlieffen. Gneisenau. Gespräche Friedrichs des Großen mit Henri de Catt. Herausgegeben von Friedrich von OppelnBronikoweki. Georg Trakl. Gesang des Abgeschiedenen. Eduard Möricke. Die Historie von der schönen Frau. Mit sieben Bildern von Moritz von Schwind. Nietzsche-Brevier. Herausgegeben von Richard Gehler. Das kleine Wunderhorn. Deutsche Volkslieder Brüder Grimm. Die Hausmärchen. Insel-Verlag, Leipzig. Friedrich von Kühlwetter. Shagerrak! Der Ruhmestag der deutschen Flotte. Verlag Ullstein, Berlin. R. H. Bruce Lockhart. Vom Wirbel erfaßt. Bekenntnisse eines britischen Diplomaten. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart. Christian Morgensterns Abstammung. Der deutsche Dichter Christian Morgenstern ist, was entgegen auftauchenden irrigen Vermutungen festgestellt werden muß, rein arischer Abstammung. Das läßt sich sowohl väterlicher- wie mütterlicherseits viele Generationen zurück nachweisen. Urkunden hierüber haben dem Hammer-Verlag in Leipzig vorgelegen, der sich daraufhin veranlaßt sicht, die anderslautende Angabe im„Handbuch der Judenfrage“ richtigzustellen. Authentische Angaben über die Abstammung Christian Morgensterns finden sich auch in seiner Biographie von Michael Bauer. Aoh 25. Kreisturnfest in Schildesche Tour de France Der Franzose Speicher wieder Etappensieger Große Beränderungen brachte die 227 km lange Etappe Gap—Digne am Donnerstag. Das Feld zerfiel bald in kleine Gruppen und wurde in den Bergen vollends gesprengt. Etappensieger wurde, wie schon am Vortage, der Franzose Speicher in :46:08 vor Martano, Fayolle, Le Goff und dem Bergspezialisten Trueba. Von den Deutschen hielt sich Stöpel als Siebenter in:48:30 am besten; während er nur 2½ Minuten verlor, büßten Thierbach als 16. sieben, Buse als 19. und Geyer als 24. nahezu 16 Minuten gegen Speicher ein. Kutschbach, der treue Helfer der deutschen Mannschaft, kam noch acht Minuten später. Ausgeschieden sind Piemontesi, Luisoni, Haas, Ignat, Driancourt, so daß das Feld auf 46 Fahrer zusammengeschmolzen ist. Im Gesamtklassement hat Archamband die Spitze an den Belgier Lemaire abtreten müssen und liegt nun au vierter Stelle hinter Guerra und Speicher. Stöpel ist auf dieser Etappe wieder nach vorn gerückt und nimmt unn als bester Deutscher den 6. Platz 18 Minuten hinter Lemaire ein. Das„Goldene Rad“ von Bielefeld Wird schon die ausgezeichnete Besetzung in allen Rennen am kommenden Sonntag scharfe Kämpfe garantieren, so werden auch die einzelnen wieder geschickt ausgewählten Rennarten ihren Teil dazu beitragen. Im Mittelpunkt steht natürlich„Das goldene Rad“ über 60 km= 200 Runden. Die Armbinde muß Hinnendahl gegen Ketels und Pawelzick verteidigen. Wir glauben, daß Hinnendahl die Armbinde in seinem Besitz behalten wird. Die Jugend fährt ein Punktefahren und ein Ausscheidungsfahren, während für die Sprinter ein Hauptfahren um„das silberne Rad“ aus dem Programm steht. Die 16 ausgewählten Fahrer bestreiden zunächst vier Vorläuse, von denen die beiden ersten in die drei Zwischenläufe kommen. Die drei der Vorläufe bestreiten einen Hoffnungslauf und der Sieger des Hoffnungslaufes kommt ebenfalls in einen der drei Zwischenläufe. Die Sieger der Zwischenläufe und der schnellste Zweite kommen in den Endlaus. Die Fahrer, die sich in dem Hauptrennen und dem darauf folgenden neuen Stafettenfahren sossen für zwei Mannschaften zu je fünf Fahrern) nicht placieren konnten, haben Gelegenheit, ihre Scharte in einem Drei=Runden=Handikap, in dem Vorgaben bis 120 Meter aufzuholen sind, auszuwetzen. Ein Vorgaberennen stand lange nicht auf dem Programm, und es ist begrüßenswert, daß wir wieder einmal ein solches Rennen im Programm verzeichnet finden. Gepäckmarsch von Arminia für Sonntag abgesagt und erneut angesetzt für den 30. Juli Mit Rücksicht auf die verschiedenen Veranstaltungen der Wehrverbände sowie auf Bitten verschiedener Vereine und Arbeits=Dienstläger hat der DSC. Arminia den für kommenden Sonntag, den 9. Juli, vorgesehenen Gepäckmarsch abgeblasen. Etwa 80 Teilnehmer hatten bis zum Termin ihre Meldung bereits abgegeben, trotzdem will der DSC. Arminia Bielefeld den Wunschen derjenigen gerecht werden, die am 9. Juli verhindert sind, aber doch gern mitgemacht hätten. Der Marsch wird nun am 30. Jul: gestartet werden, und zwar über Vom 4. bis 9. Juli feiert der Kreisturnverband Jöllenbeck sein 25jähriges Jubiläum, verbunden mit dem 25jährigen Bestehen der Schildescher Turnabteilung, auf dem Gemeindesportplatz in Schildesche. Bereits am Dienstagabend traten die Schwimmer im Johannisbad zum Wettkampf an. Mittwoch kamen die Jungscharler zum fröhlichen Spiel auf dem Sportplatz zusammen, u. a. wurde ein Schlagballspiel zwischen den Jungscharmannschaften von Brake und Schildesche ausgetragen. Das Jungvolk führte am Donnerstag Spiele vor, ebenso fand ein Faustballspiel zwischen Schildesche und Jöllenbeck statt. Heute abend stehen sich die Schlagballmannschaften von Einigkeit Bielefeld DT. und Schildesche gegenüber. Konnten die Schildescher noch im Vorjahr einen überzeugenden Sieg über Einigkeit erringen, so werden die Bielefelder alles daransetzen, um die Niederlage wettzumachen. Wenn Schildesche keine bessere Leistungen zeigt wie in den letzten Spielen, dann steht eine glatte Niederlage fest, aber wer weiß? Sonnabend mittags beginnen die offiziellen Wettkämpfe der Jungscharler und Turner, die sich bis zum Abend hinziehen. Ab 20 Uhr findet der Festmarsch statt, der durch folgende Straßen geht: Ab Schulhof, Beckhausstraße. An der Reegt, Ditfurthstraße, Heidegärten, Bechhausstraße, Sieboldstraße, Engersche Straße, Schäferstraße, Niederfeldstraße, Ringenbergstraße, Talbrückenstraße zum Schulhof. Dort findet die Schlußseier, unter Mitwirkung des Posaunen= und gemischten Chores, statt. Die Turner werden Fackelschwingen, 25 Kilometer. Man will also die Strecke nicht bei 20 Kilometer belassen, sondern auch hier den Wünschen vieler Teilnehmer entgegenkommen, die einen Gepäckmarsch über 20 Kilometer nicht für die richtige Distanz halten. Die Meldungen für diese Veranstaltung sind spätestens bis zum 23. Juli an den DsC. Arminia Bielefeld(Postfach zu geben.—.— Pferdesport-Neuigkeiten Wolkenflug an J. D. Dellus verkauft Herr I. D. Delius, der mit Pferden wie Spitzweg und Mila schon zwei mehr als nützliche Hindernispferde arbeiten läßt, die R. Johnson betreut, hat jetzt aus dem Stall der Freifrau S. Alfred von Oppenheim den fünfjährigen Wallach„Wolkenflug", v. Wallenstein— Die Wolke erworben. Wolkenflug ist bereits eingesprungen, er kommt am 9. Juli im Grunewald=Hürdenrennen heraus. Wolkenflug war als Dreijähriger der beste Hengst seines Jahrganges, der das Fürstenberg= Rennen und das St. Leger gegen Sichel und des weiteren Prüfungen, wie Nickel=Rennen, Kartellrennen der Dreijährigen. Felsrennen und Sachsenpreis, gewann und auch als Vierjähriger eine ausgezeichnete Form gehabt hat, die in seinem Erfolg im Großen Preis von Berlin gegen Aventin und Mio'Arezzo gipselte. Eine große Leistung war auch sein dritter Platz unter 65 Kilo im Omnium. In diesem Jahr ist er im Frühlings=Rennen, im Jubiläums=Preis und im Silbernen Pferd, wo er Freiübungen, Fahnenschwingen und Pyramiden vorführen. Am Sonntag, um 10 Uhr, nehmen die Turner mit der Gemeinde am Festgottesdienst teil. Hiernach wird der Posaunenchor auf dem Schulhof ein Konzert geben. Um 14 Uhr Abmarsch vom Schulhof zum Sportplatz. Hier werden alle Mannschaften des Turnkreises ihre Kräfte im Spiel und Lauf messen. Der Faustballkreismeister Werther wird gegen den Nachbarverein Langenheide keinen leichten Stand haben, doch dürfte die bessere Spielerfahrung von Werther für den Sieg ausschlaggebend sein. Die Staffelläuse der Jungscharler, Jungvolker und Turner werden ein recht interessantes Bild geben. Bei den Turnern werden die Schildescher nicht zu schlagen sein. Den Höhepunkt des Festes bildet das Schlagballspiel zwischen Schildesche und Jöllenbeck. Beide Mannschaften nehmen an den Bundeskämpfen in Münster teil, darum darf man gespannt sein, wer am Sonntag der Sieger ist. Nach den letzten Spielen zu rechnen, ist den Schildeschern nicht zuviel zuzutrauen und sie müssen sich schon gut anstrengen, um ehrenvoll gegen Jöllenbeck abzuschneiden. Mit der Eichenkreuzstaffel, die Brake sich nicht nehmen lassen wird, findet der sportliche Teil seinen Abschluß. Nach der Siegerverkündigung hält Pastor Schleicher das Schlußwort. Die Gemeinde wird gebeten, ihre Häuser zu beflaggen. *** Schlagball Kreismeister Heepen— Milse I 39:37(27:17) ebenfalls unter 65 Kilo eine ganz große Leistung vollbrachte, gut gelaufen. Wolkenflug ist bereits eingesprungen und hat sehr gute Anlagen gezeigt. Er kommt zu R. Johnson, der neben Spitzweg und Mila noch Palastwache und Rogau für Herrn Delius arbeitet, der auch noch bei Wirtz in Bielefeld ein größeres Lot hat. Oesterreichs Motorradfahrer haben vom Automobilclub von Oesterreich Start= verbot für den Großen Motorradpreis von Deutschland am Sonntag auf der Avus erhalten. Es handelt sich um die drei Fahrer Geyer, Runtsch und Illichmann, deren Meldungen angeblich nicht ordnungsgemäß über den AC. von Oesterreich abgegeben worden sind. Kegelsport Das 18. Deutsche Bundeskegeln in Frankfurt a. M. Vom 15. bis 23. Juli 1933 findet das 18. Deutsche Bundeskegeln in Frankfurt a. M. statt. Nach den bisherigen Anmeldungen wird mit einer Teilnehmerzahl von 20 000 Keglern aus dem Reiche gerechnet. Die blaue Gleichtracht der Turnerschaft erlaubt Wie die Deutsche Turnerschaft mitteilt, hat die Oberste SA.=Führung gegen die Gleichtracht der Deutschen Turnerschaft ohne Kragenspiegel, Achselklappen und Schulterriemen nichts einzuwenden. Turner und Turnerjugend, die eine solche Gleichtracht ohne militärische Abzeichen tragen, dürfen nicht belästigt werden. Heer und Marine in Stuttgart Erstmalig erhält das Deutsche Turnfest ein besonderes Gepräge durch die tätige Teilnahme der Lehrgänge für Leibesübungen Wünsdorf und Mürwik. Beide Lehrgänge werden Ausschnitte aus der körperlichen Ausbildung und Erziehung zeigen. Die Wünsdorser bringen Gymnastik mit Gerät und Boxen, die Marineschule in Mürwik führt Bodenübungen vor. Auch an den Wettkämpfen werden sich viele Wehrmachtsangehörige beteiligen. 52. Harkort-Bergfest der DT. Für das bei den Turnerinnen und Turnern so beliebte Harkort=Bergfest in Wetter(Ruhr), das in diesem Jahre am 13. August stattfindet, hat der Gau 8b(Rheinland) in der DT. schon jetzt die Ausschreibung bekanntgegeben. Das Programm sieht folgende Wettkämpfe vor: Vierkampf für Männer, Vierkampf für Altersturner, Sonderwettkämpfe: 100 m(nur für Wetturner), 1500 m Ober= und Unterstufe; 3000 m, 4X100 m Männer, 4X100 m Altersklasse; 4X100 m 2. Altersklasse; Stabhochsprung, Speerwerfen, Hürdenlauf, Tanziehen. Mannschaftskampf im Freihochsprung(vier Turner bilden eine Mannschaft) 100mal eine halbe Runde als Gaustaffel, Massenkeulenwerfen und Hindernislausen der SS. von Wetter. Der Meldetermin läuft am 26. Juli ab. Wimbledon Hilde Krahwinkel ausgeschieden Bei den Tennis=Weltmeisterschaften in Wimblevon schied am Donnerstag unsere letzte Teilnehmerin im Dameneinzel, Hilde Krahwinkel, aus. Helen Wills= Moody, die Titelverteidigerin, siegte über die Essenerin:4,:3 und trifft unn auf Miß Round im Finale, die etwas überraschend Helen Jacobs:6,:4,:2 schlug. In den Doppelspielen hatte das deutsche Paar Hilde Krahwinkelsvon Cramm einen bemerkenswerten Erfolg:1,:5 über die Titelverteidiger Mißz Ryan Maier zu verzeichnen. *** Der Davispokalkampf Deutschland gegen Irland soll am 21., 22. und 24. Juli in Dublin stattfinden. Die Iren haben diesen Termin für den Ausscheidungskampf vorgeschlagen, und der Deutsche Tennisbund wird voraussichtlich auch annehmen. Die Tennismeisterschaften von Holland vom 10. bis 16. Juli sehen auch einige deutsche Spieler als Teilnehmer. Als offizielle Vertreter des Deutschen Tennis=Bundes sollen Lund und Nourney sowie die Damen Stuck und Sander spielen.