8 5521 s 693 S g 7s % S 5g. S.9S a S FE mS SE S e 8 S## S S 2 S S 5 3 5 (9 8: 3 S S 3 # # S 8 S * S 9 5 S. 8 S 8 0 58 S 9 5 88 2 SS # 2 8 S8 E SSSS e 5S8 #PSR*• S 5 S S GiS Egsn u. 8— 9n Was 7 3 05 ##„# Sp: S S S NS a 895 Poos s# SSps 5 SS S8 B 5 SoS— S555 92 De 8 S5 #.5 S 9 3 S Ss 8 8 S 85 625 8 5 8 5 95 8 9 2 # SSSSS S 885 S S B5Sg S. S S 55533* S S 8 1— S SS: S S. 8 9 S SOSLS Saa SsS 8891 1 5653 S 25S 02 SOSSüS #s ###g #8 S 8 5 SS5 S 553 E. 33. Jahrgang. Nummer 154 Weshausche Naueste Nachlichten mit Bielefelder General-Anzeiger und Handelsblatt Die„Westfälischen Neuesten Nachrichten“ mit den Bellagen für Sport, Unterhaltung, Literatur, Frau und Kind, Haus, Rof und Garten, Ravensberger Blätter, Radio und Schach erscheinen wöchentlich Gmal und kosten monatlich .00 RM., im Postbezug.00 RM. einschließlich.48 RM Zeitungsgebühr, aber ohne Bestellgeld. Sie können bei allen Trägerinnen, Agenturen. Postanstalten, Briefträgern und in unseren Filialen und Geschäftsstellen bestellt werden. Im Falle höherer Gewalt, oder infolge Störung des Betriebes hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises Hauptgeschäftsstelle und Redaktion Bielefeld, Rohrteichstr. 9. Vlercfers Mittwoch, 5. Juli 1933 Anzeigenpreis: Der Raum für die Anzeigenspalte(29 mm breit, 1 mm boch) 15 Pig., für die Reklamezeile(70 mm breit, 1 mm hoch) 60 Pig, Rabatt nach besonderem Tarif. Bei verspätetem Eingang der Zahlung oder bei Zwangseinziehung des Betrages kommt der gewährte Rabatt in Forttall, Beilagen 15 Mark das Tausend. bei Teilauflagen 20 Mark Annahmestellen für Bielefeld die Geschäftsstellen Rohrteichstr 9. Alter Markt 2. Herforder Str. 84. die Filialen Bahnhofstr. 34, Kreuzstr. 40, Arndtstr. 41, Bleichstr. 125; für Brackwede: Hauptstr. 60: für Bielefeld-Schildesche: Talbrückenstr. 4 Feraruf GundlachZentrale: 4970—4973. ancb 19 Uhr Geschäftsstelle 4972. Redaktion 4970 u. 4973. Unde=dee woger..... OBP. und BVP. aufgelöst— Zentrumsentscheidung heute Berlin, 4. 7. Der Parteiführer der Deutschen Volkspartei, Reichstagsabgeordneter Dingeldey, hat folgende Verfügung bekanntgegeben: „Da mit dem Wesen des jetzigen nationalsozialistischen Staates Parteien im alten Sinne nicht vereinbar sind, werden hierdurch mit sofortiger Wirkung sämtliche Organisationen der Deutschen Volkspartei aufgelöst. Die Liquidation ist nach Möglichkeit zu beschleunigen. Ueber die Stellung der Mandatsträger sind Verhandlungen mit den maßgebenden Stellen ausgenommen. Ich erwarte von allen Freunden der Deutschen Volkspartei, daß sie getreu ihrer Ueberlieferung verantwortungsfreudig an des Vaterlandes Größe und Freiheit mitarbeiten. Einigkeit und Recht und Freiheit sind des Glückes Unterpfand. Dingeldey." träger der bisherigen Bayerischen Volkspartei, die für einen solchen Schritt in Frage kommen dürften, auf, seinem Beispiel Folge zu leisten oder durch Mandatsniederlegung den Ersatzmännern die gleiche Möglichkeit einzuräumen. BVP. aufgelöst Der ehemalige Staatsminister und Reichstagsabgeordnete Eugen Graf Quadt=Isny gibt eine Erklärung bekannt, in der es u. a. heißt: Mandatsniederlegung von Leicht Der langjährige Führer der Reichstagsfraktion der Bayerischen Volkspartei, Domdekan Johann Leicht, hat sein Reichstagsmandat niedergelegt. Dienstag gerechnet wurde, soll nun erst am Mittwoch fallen. Die Fühlungnahme mit den führenden Männern der NSDAP. ist soweit gediehen, daß ein Abkommen vorbereitet werden konnte, durch das den positiv tätigen Kräften der bisherigen Zentrumspartei auch weiterhin eine politische Betätigung ermöglicht werden kann. Der mit Vollmachten ausgestattete Reichsführer des Zentrums, Reichskanzler a. D. Brüning, dürfte daher am Mittwoch die Auflösung der Zentrumspartei verkünden. Der Einparteienstaat 14 Jahre Geschichte der Parteien in Mandatszahlen Eine Begründung hat Abg. Leicht nicht gegeben. In seinem Schreiben fügt er vielmehr lediglich einen Dank für das Reichstagsbüro an, worin er zum Ausdruck bringt, daß das Büro ihm in all den Jahren stets großes Entgegenkommen bewiesen habe. Abg. Leicht, der im Wahlkreis 26(Franken) für die BBP. in den Reichstag gewählt worden war, gehörte dem Reichstag seit 1913 an. Er hatte sich im Laufe der Reichstagssitzungen in der Nachkriegszeit einen besonderen Ruf als Geschäftsordnungsredner erworben, der immer dann an das Rednerpult trat, wenn die parlamentarische Situation irgendwie besonders verwickelt war. Im Benehmen mit der Bayerischen Staatsregierung erkläre ich als Bevollmächtigter der Landesparteileitung der Bayerischen Volkspartei, daß mit dem heutigen Tage jede Tätigkeit der BBP. ausgehört hat und ihre Mitglieder aus dem Treueverhältnis zur Partei entlassen sind. Die Partei ist praktisch damit aufgelöst. Durch die nationalsozialistische Revolution gibt es außerhalb der NSDAP. keine politische Wirkungsmöglichkeit mehr. Es ist deshalb für jeden bisherigen Angehörigen der BBP. der Weg frei, unter der unmittelbaren Führung Adolf hitlers am Aufbau des neuen Deutschland mitzuwirken. Zu dieser Erklärung wird noch bekannt, daß Graf von Quadt=Isny mit Schreiben vom 4. Juli beim zuständigen Gauleiter der NSDAP., Staatsminister Adolf Wagner, seine Aufnahme in die RSDAP. beantragt und ebenso beim Vorsitzenden der Reichstagsfraktion der NSDAP., Reichsminister Frick, den Antrag gestellt hat, als Hospitant in die Reichstagsfraktion der NSDAP. übernommen zu werden. Graf Quadt fordert diejenigen MandatsZentrums-Auflösung heute Die„Danziger Landeszeitung“, das Organ der Danziger Zentrumspartei, beschäftigt sich mit der Auflösung der Zentrumspartei in Deutschland und lehnt für Danzig eine Auflösung des Zentrums ab. Parlament bleibt bestehen Verhandlungen Brünings mit Führern der RSDAP. Die endgültige Entscheidung über die AufAuf einem staatspolitischen Abend sämtlicher Beamten des Preußischen Landtages hielt der nationalsozialistische Landtagsabg. [Schulze=Wechsungen ein bedeutsames Referat über„Das deutsche Volkstum, die Grundlage des neuen Staates“. Im einzelnen betonte er, daß der Parlamentarismus in der alten Form zwar erledigt sei, daß aber das Parlament weiter bestehen werde, wenn auch in ganz veränderten Formen. Es werde die Aufgabe haben, an Stelle von leeren Worten tatsächliche Arbeiten zu leisten, die allerdings nur bei zahlenmäßig geDie endaültige Entscheidung über die Auf= sten, die allerdings nur bei zahlenmäßig lösung der Zentrumspartei, mit der schon am ringer besetzten Parlamenten möglich sei. Kentungsversache in London Entscheidung auf morgen vertagt— Amerikanische Hoffnungen London, 4. 7. alle Unterausschüsse angeschlossen. Die Arbeit chugsnnt— dieser Ausschüsse soll bis zur Klärung der Lage Das Büro der Weltwirtschaftskonferenz ruhen. Die Vorsitzenden wurden ersucht, die hat sich Dienstag nach einer etwa ein= Ausschüsse wieder einzuberufen, sobald die es zweckwäßig erscheiner stündigen Sitzung auf Donnerstag vertagt. Diese Maßnahme wurde infolge drängender Vorstellungen seitens der amerikanischen Delegierten ergriffen. Staatssekretär Hull betonte, daß Amerika gegen eine Vertagung der Konferenz sei. Der Vertagung des Büros haben sich auch Papen beim Papst und bei Mussolini MEF3TE v. Ganlarhate Fix Wittmach gmmAbschluß des Kontordais für Mittwoch erwartet Rom, 4. 7. Vizekanzler von Papen ist Dienstag von Papst Pius XI. und von Mussolini in Privatandienz empfangen worden. Die Verhandlungen für den Abschluß eines Reichskonkordates gehen weiter und stehen nicht ungünstig. Oeffentlichkeit verbreiteten Nachrichten über das Abkommen entsprechen insoweit den Tatsachen, als dieses Abkommen über 30 Artikel enthält. Die Meldungen über die Besprechungen, die Vizekanzler von Papen in Rom über den Abschluß eines Reichskonkordats geführt hat, lassen erkennen, daß dort grundsätzlich eine Einigung erzielt worden ist. Daher ist auch anzunehmen, daß sich das Reichskabinett in seiner nächsten Sitzung auch mit dem gesamten Problem des Konkordates beschäftigt. Denn erst dann, wenn ein entsprechender Kabinettsbeschluß vorliegt, kann die Paraphierung der in Rom getroffenen Vereinbarungen vollzogen werden. Von Seiten der katholischen Kirche ist ja der Vertreter des deutschen Episkopats, der Freiburger Erzbischof Dr. Gröber, schon seit Sonnabend in Rom, so daß also von den deutschen katholischen Kreisen keine weitere Stellungnahme einzuholen ist. Die in der In der Frage der katholischen religiösen Vereine scheint man deutscherseits anzuerkennen, daß die Existenz dieser Vereine gerade in kultureller Hinsicht von Bedeutung ist. Deshalb dürften wohl diese Vereine auch fernerhin bestehen bleiben. Der Text des Abkommens liegt bereits in Berlin vor, und man erwartet den endgültigen Abschluß für Mittwoch. Was die politische Frage betrifft, so hat das Zentrumsproblem dabei überhaupt keine Rolle gespielt, zumal auch der Vatikan auf dem Standpunkt steht, daß die Gläubigen eine rein religiöse Tätigkeit ausüben und religiöse Zwecke verfolgen sollten, womit eine Verbindung mit den politischen Parteien an sich unvereinbar sein dürfte. Das Reichskabinett wird sich außerdem noch mit einer Reihe lausender politischer Probleme befassen. Ausschüsse wieder einzuberufen, soha Umstände es zweckmäßig erscheinen lassen. Roosevelt wünscht Fortsetzung Washington, 4. 7. Präsident Roosevelt ist nach Beendigung seiner Erholungsfahrt ins Weiße Haus zurückgekehrt. Der Präsident hat der amerikanischen Delegation auf der Weltwirtschaftskonferenz in London neue Weisungen telegrafiert, denen zufolge sie nichts unversucht lassen sollen, um einen Fortgang der Konferenz zu sichern. Frankreich glaubt an das Ende Paris, 5. 7. Die französische Presse zweifelt nicht daran, die Konferenz am Donnerstag vertagt wird, wenn nicht etwas ganz Unerwartetes eintritt. Die Vertagung wird aber als das „Begräbnis des Weltwirtschaftsunternehmens von London" betrachtet. Das„Journal“ schreibt, durch die theoretische Aufrechterhaltung einiger unbedeutender Ausschüsse, die sich mit Getreide, Weinen und Zöllen befaßten, dürfe man sich nicht täuschen lassen. Wenn die Konferenz jemals wieder zusammentreten sollte, so erst nach Beendigung der amerikanischen Inslation. Dann allerdings werde man von einer wahren Auferstehung sprechen können. Ein Goldklausel=Komitee 4. 7. Auf Einladung der schweizerischen BanDie nationalsozialistische Revolution hat nunmehr die wesentliche Etappe des äußeren Umbaus des Staates vollendet. Der Einparteienstaat ist da, was sich auch in der Zusammensetzung der Regierung nach dem Ausscheiden Hugenbergs ausdrückt. In diesem Zusammenhange muß man schon noch einmal auf die kurze Geschichte des deutschen Parlamentarismus zurückblicken, die allerdings wenig erfreulich ist. Denn die vierzehn Jahre der parlamentarischen Regierungen in Deutschland haben gezeigt, daß Deutschland, insbesondere die deutschen Parteien, nicht in der Lage sind, eine klare und einheitliche Politik zu verfolgen, ja, daß sie nicht einmal die Möglichkeit fanden, in allen großen Schicksalsfragen einheitlich zusammenzugehen. Der Parteiismus, das Interessententum und der Parteiklüngel überwucherten die einheitliche politische Richtung, zersplitterten das deutsche Volk in tausend Lager, und es war manchmal beschämend, daß Regierungen, um sich zu behaupten, durch Zugeständnisse die Stimmen völlig überflüssiger Splitterparteien erkaufen mußten. Es ist unmöglich, in einem solch engen Rahmen das ganze System der Splitterparteien noch einmal darzustellen, die oft unter den kuriosesten Namen und mit den absonderlichsten Programmen in Erscheinung traten. Wenn sie im Reichstage mit ihrer kleinen Schar, die zumeist an einer Hand aufzuzählen war, auftraten, dann mußte man bedenklich werden, weil durch solche Parteien niemals eine politische Willensrichtung zum Ausdruck gebracht werden konnte. Die deutsche Innenpolitik erstarrte in der Parteibürokratie und der Kuhhandel war das einzige Lebenselexier, das den Parteien noch einige Beweglichkeit ermöglichte. Die Geschichte des deutschen Parlamentarismus ist beendet. Acht Wahlperioden hat der Deutsche Reichstag in der Nachkriegszeit seit der Nationalversammlung erlebt. Dabei hat sich das Bild der Parteien beständig verändert. Die Sozialdemokraten, die in der Nationalversammlung mit 165 Abgeordneten auftraten, sind mit 120 Abgeordneten aus dem letzten Reichstag ausgeschieden. Sie haben sich wenigstens einigermaßen behaupten können, weil ihre Sterilität so konsequent war, daß sie durch keine Bewegung, mochte sie auch noch so echt sein, erschüttert werden konnten. Aber diese Sterilität war der Todeskeim dieser Partei, die immer mehr den Kontakt mit dem Volke verlor und mit ihren eigenen Anhängern im Laufe der Zeit selber ausgestorben wäre. Relativ konstant ist auch das Zentrum geblieben. In der Nationalversammlung gab es 91 Zentrumsabgeordnete, eine Zahl, die allerdings nie wieder erreicht worden ist. In den acht Wahlverioden des Reichstags hat das Zentrum immer zwischen 65 und 70 Mandaten geschwankt Bei der letzten Reichstagswahl am 5. März d. J. konnte es 74 Mandate erreichen. Die Kommunisten haben dagegen zunächst ein starkes Anwachsen zu verzeichnen gehabt. In der Nationalversammlung selbst waren sie überhaupt nicht vertreten. Bei der ersten Reichstagswahl am 6. Juni 1920 wurden vier Kommunisten gewählt, dann aber stieg die Zahl der Kommunisten sehr rasch an, um bei der Reichstagswahl vom 6. November 1932 die Höchstzahl mit 100 Mandaten zu erreichen. Das war aber auch der Höhepunkt ihrer Entwicklung. Denn von diesem Tage an ging es mit der kommunistischen Bewegung dank der unermüdlichen Anstrengungen des nationalen Deutschland immer weiter bergab. Bei der letzten Reichstagswahl wurden nur noch 81 Kommunisten gewählt. Die Entwicklung der Deutschnationalen ist folgenden Weg gegangen. In der Nationalversammlung gab es 44 deutschnationale Abgeordnete; bei vereinigungen zusammen, das sich als „Internationales Komitee gegen die Nichtanerkennung der Goldklausel" konstituierte. Will England den Goldstandard? London, 4. 7. Im Unterhaus betonte ein Vertreter der Im Unterhaus betonte ein Vertreter der Regierung in Beantwortung einer Anfrage, Chamberlain habe wiederholt die Ansicht ausgesprochen, daß eine Rückehr zum GoldAuf Einladung der schweizerischen Ban= standard das schließliche Ziel der britischen kiervereinigung trat in Basel ein Komitee Regierung sei, wenn angemessene Bedingungen aus Vertretern internationaler Schupzver= Freihest, Hezüglich des Jeitpunktes und der einigungen von Effekteninhabern und Bank= Parität wählen. ee Mn ? 106 chee e R AACR SSC, W ∆ 0 Neue a. 29 ha. der ersten Reichstagswahl wurden 71 gewählt; bei der zweiten am 24. Mai 1925 95 und bei der britten Reich=Peutzsgngongge arte pi P9 Wichtr. Höhepunkt in der Der neue Präsident Danielcik über das Wirtschaftsprogramm ganzen Entwicklung des Nachkriegsparlamen: tarismus. Es kam dann durch die Spaltung der Partei zu einem Rückgang, der bei der Reichstagswahl vom 31. Juli 1932 mit 40 Abgeordneten den tiefsten Stand er bei den kommenden Wahlen, wo die Deutschnationalen wieder 52 Mandate errangen, verbessert werden konnte. Den stärksten Rückgang in der Gesamtentwicklung hatte aber die Deutsche Volkspartei neben der Staatspartei aufzuweisen. Die Deutsche erzielte bei der ersten Reichstagswahl 1920 65 Mandate und bei der letzten gingen sie nur mit 2 Mandaten aus dem Wahlkampf hervor. Die Staatspartei trat als demokratische Partei in der Nationalversammlung mit 75 Abgeordneten auf und war am 5. März d. J. auf 5 Mandate gesunken. os talisten in ihrer Entwicklung einen geradezu gigantischen 4. Mai 1924 errangen sie 32 Mandate, am 14. September 1930 107 und bei der letzten Reichstagswahl 288 Mandate. Der Einparteien staat war damit begründet. „Verächtliches Angeberkum“ Ein Brief Hitlers an Loeper Berlin, 4. 7. Reichskanzler Adolf Hitler hat den Reichsstatthalter Lveper ein Schreiben gerichtet, in dem es u. a. heißt, es sei erforderlich, daß die in den letzten Wochen beobachtete Sucht, überall Nachforschungen nach Vergehen aus früherer Zeit anzustellen, aufhören müsse. In diesem Zusammenhang spricht der Reichskanzler von einem„verächtlichen Angebertum". Es heißt dann wörtlich: „Ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, daß in vielen Fällen nicht das Verlangen nach Gerechtigkeit der Antrieb ist, führende Männer der Wirtschaft vor Gericht zu ziehen, sondern oft persönliche Gefühle, vielfach sogar Nachsucht und die Verfolgung eigener egoistischer Ziele, die Triebfeder des Handelns sind. Wenn die Staatsanwaltschaft und die Polizei in jedem Falle, der zur Anzeige kommt, die vorläufige Festnahme verfügen, so wird auf der einen Seite jenes Angebertum gefördert, das den niedrigen Instinkten der Menschen und nicht der sittlichen Erhebung des Volkes entspringt; auf der anderen Seite entsteht mit der Zeit bei den Führern der Wirtschaft ein Gefühl der Vogelfreiheit, das geradezu die Lähmung der verantwortlichen Leitung der wirtschaftlichen Unternehmungen nach sich Nieht: Berlin, 4. 7. Der Hansabund für Gewerbe, Handel und Industrie beschloß auf einer Berliner Präsidalsitzung die neuen Richtlinien und Grundsätze für seine künftige Arbeit. Nach vorheriger Fühlungnahme mit den maßgebenden Stellen übertrug das Präsidium seine gesamten Befugnisse auf Rechtsanwalt Dr. Peter Danielcik, Berlin(NSDAP.). Auf Vorschlag des neugewählten Präsidenten wurden fernerhin als Mitglieder des Präsidiums die Herren Dr. h. c. J. Vielmetter (NSDAP.), Dr. Kurt Köhler(Hamburg) und Dr. Koppe(Berlin) gewählt. Durch die neue Führung des HansaBundes ist eine Fortführung der Arbeiten unter Beachtung der neuen Richtlinien und bei gleichzeitiger Verbindung mit den maßgebenden Stellen gewährleistet. Die Richtlinien sprechen aus, daß der Hansa=Bund im Rahmen der Wirtschaftspolitik der Regierung seine Arbeit auf wirtschaftspolitischem Gebiete fortsetzen wird und daß er sich voll und ganz hinter die Regierung stellt. Er tritt insbesondere ein für die Erhaltung, Neuschaffung und Förderung eines verantwortungsbewußten, schaffensfreudigen Unternehmertums, das als vollberechtigtes, frei wirtschaftendes Glied innerhalb der organischen Volksgemeinschaft Dienst am Ganzen leisten und zum Nutzen des Ganzen wirken kann. Auch erstrebt er die Schaffung einer Brücke zwischen den unmittelbar Wirtschaftenden und den maßgebenden Stellen durch Gewährung von Anregungen usw. Schließlich tritt er ein für aktive Beihilfe an der Gestaltung einer gesunden deutschen Nationalwirtschaft und einer darauf basierenden gesunden Weltwirtschaft durch umfassende Aufklärung über Wert und Güte deutscher Ware im In= und Auslande. Er will weiter praktische Mitarbeit leisten an den Arbeitsbeschafsungsmaßnahmen und an der Erweiterung unseres Exports durch Erfahrungsaustausch. Der neue geschäftsführende Präsident Danielcik erläuterte die Richtlinien, wobei er den Satz des Führers der Deutschen Arbeitsfront Dr. Ley voranstellte, daß nichts zerstört werden dürse, was nur irgendwie dem Volksganzen nützen könne. Er unterstrich, daß die Wirtschaftsfreiheit nur in dem Sinne tot sei, wie dieser Begriff die Freiheit eines übersteigerten Individualismus und Liberalismus, die Freiheit vom Staate umfasse. im besten und tiefsten Sinne sei dagegen auch im nationalsozialistischen Staat das erstrebenswerte Ziel. Das gehe klar hervor aus den Programmerklärungen des Kanzlers und des Recchskommissars Dr. Wagener, sowie aus früheren Ausführungen des Reichswirtschaftsministers Schmitt. Nationalsozialismus keine Privatliebhaberei Göbbels weiht Fachschaftsfahnen in seinem Ministerium Berlin, 4. 7. In einer schlichten Feier wurden am Dienstagnachmittag im Saale des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda vier Fahnen der Fachschaften durch Reichsminister Göbbels gewei Minister sprach von dem Gleichschaltungsprozeß im Volke; niemand habe geglgustz, gaß das Reformwerk sich so schnell vollziehen würde. In diesem Prozeß habe sich der alte Spruch bewahrheitet: Revolutionen, wenn sie einmal einen bestimmten Punkt überschritten haben, sind nur noch ihrer eigenen Gesetzlichkeit untertan. Immer habe er seit dem Einzug in das Propagandaministerium betont, daß dieses Ministerium die Aufgabe zu erfüllen habe, eine unmittelbare Verbindung zu schaffen zwischen der Wilhelmstraße und dem Volk. Das Volk sei stets bereit zu arbeiten, wenn die Regierung auch arbeitet. Es sei gut, daß die Jugend in dieses Haus eingezogen sei; aber hinter der Jugend müsse das erfahrene und ausgereifte Alter stehen. Dieser Staat sei in der Tat ein rein nationalsozialistischer. Dr. Göbbels forderte von den Beamten vollsten Einsatz und Hingabe an ihre Arbeit und wies darauf hin, der Nationalsozialismus sei nicht eine Privatliebhaberei, die man abends nach dem Dienst ausübt, sondern der nationalsozialistische Dienst beginne am frühen Morgen und ende am späten Abend. Heist den Kaßlanddeaischra. Ein Aufruf der volksdeutschen und kirchlichen Verbände Die im Reichsausschuß„Brüder in Not“ zusammengeschlossenen volksdeutschen und kirchlichen Verbände erlassen folgenden Aufruf: Eine furchtbare Hungersnot breitet sich über Rußland aus. Millionen von Menschen, Bauern und Arbeiter, sind ihr bereits zum Opfer gefallen. Ganze Landstriche sind ausgestorben, Verzweiflung und Grauen sind in die Dörfer und Städte eingezogen. In diese Hungerkatastrophe sind anderthalb Millionen unserer deutschen Volks= und Glaubensgenossen Shisssen Fährer des Langnamverein. Springorum und Schlenker zurückgetreten mit hineingerissen. Zehntausende der treuesten und tüchtigsten deutschen Menschen werden von der Hungersnot dahingerafft. Tausende von Notschreien und Hilferufen geben täglich Kunde von der entsetzlichen Todesnot. in die sie schuldlos geraten sind. Gras, Baumrinde, Torf, Eidechsen, Frösche, Katzen, Hunde und Kadaver müssen den Zusammenbrechenden und Verzweifelnden als letzte Nahrung dienen. Auf den Feldern und an den Landstraßen liegen die Leichen der Verhungerten, Seuchen und Epidemien halten ihre grausige Ernte. Wir können nicht länger schweigen! In unbeirrbarer Treue zu unserem Volkstum, in grenzenloser Liebe zu unseren verderbenden Brüdern erheben wir laut und eindringlich vor aller Welt unsere Stimme. Es geht jetzt nicht mehr um diese oder jene Form des Lebens, es geht um das nackte Leben selbst. Dieser Riesennot ist unsere bisherige Hilfe nicht gewachsen. Darum wenden wir uns an das gesamte deutsche Volk mit dem Ruf: Essen, 4. 7. Der Vorsitzende des Langnamvereins und der Nordwestlichen Gruppe, Generaldirektor Springorum, ist von seinem Amte zurückgetreten. Sein Nachfolger ist Fritz Thyssen. Auch Max Schlenker, der erste Geschäftsführer des Langnamvereins der Nordwestlichen Gruppe, ist zurückgetreten. Auf der Sitzung der gemeinsamen Vorstände des Langnamvereins teilte der Vorsitzende, Generaldirektor Springorum, mit, daß er schon längere Zeit den Wunsch gehabt habe, den Neuaufbau der westdeutschen Wirtschaft im Sinne des berufsständischen Geschaft getragen sei. So wolle er mit Zustimmung der Versammlung Fritz Thyssen bitten, den Vorsitz in den beiden Körperschaften an seiner Stelle zu übernehmen. Er sei überzeugt, daß dieser Schritt dem Besten unserer Wirtschaft und unseres Vaterlandes Thyssen dankte für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Er erklärte sich zur Uebernahme des Amtes bereit, und zwar auf der Grundlage derjenigen Leitsätze, die der Führer in seiner Besprechung vom 19. Mai dieses Jahres aufgestellt habe. Nach diesen Grundsätzen werde er arbeiten und auch diejenigen Herren dazu verpflichten, die als Führer der Wirtschaft berufen würden. Im Namen der Vorstandsmitglieder sprach Thyssen Direktor Springorum seinen Dank aus für die Arbeit, die er im Langnamverein in der Helft uns retten, ehe es zu spät ist! Wir dürfen unsere Volksgenossen nicht der Vernichtung preisgeben. Ihre Rettung ist Sache aller Deutschen, im Reich und in der ganzen Welt! Jeder Deutsche beweist die Verbundenheit mit seinen Brüdern, die in Not und Tod versinken, durch ein Opfer für die allgemeine Volkssammlung. Alle Spenden fließen auf das Postscheckkonto„Brüder in Not“, Berlin, Nr. 85000. In seinem schweren Kampf um Leben und Freiheit kann das deutsche Volk nicht allen Notleidenden in Rußland die rettende HandIm Jahre 1812 fand ein Bauer in der Nähe des steirischen Dorfes Negau in seinem Acker ein Depot von etwa 20 Bronzehelmen, die ineinandergeschachtelt waren in der nämlichen Art, wie man auch heute noch Hüte oder Töpfe zu stapeln pflegt, und die wohl ein Kaufmann in gefährlicher Zeit dort vergraben haben mag. Zwei von diesen Helmen tragen auf der umgebogenen Krempe eingeritzte Inschriften, die den Erforschern des deutschen Altertums ein Rätsel aufgeben. Des nischen Altertums! Denn es handelt sich zum mindesten in einem Falle um eine germantsche Inschrift,„gri, kxs uenersings Die germanischen Worte sino neuerdings einleuchtend entzissert worden. Sie lauten: Harigasti Teiwa. Darauf folgen freilich noch einige Buchstaben, die keinen Sinn ergeben und vermutlich eine bloß magische Zeichenbedeutung haben. Harigasti nun ist ein unstreitig germanischer Name, und Tetwa bedeutet einen Gott, der gewöhnlich Tiwaz genannt wird und der also von dem Besitzer des Helmes entweder angerufen wird— um sich des Kriegsglücks zu versichern— oder aber dem der Helm geweiht ist, je nachdem, ob man die angewandte Form des Namens als Akkusativ oder Dativ aufzufassen hat. Dieser Göttername ist der nämliche, der in fast allen Sprachen des indogermanischen Stammes entweder den obersten Vatergott oder das allgemeine Wort für Gott überhaupt darstellt,— lateinisch z. B. deus. Das Alter dieser Inschrift ist spätestens in den Anfang des Jahrhunderts zu datieren. Die bisher frühesten Dokumente der Schrift bei den Germanen waren gotische und dänische Runendenkmäler aus der Zeit 250 n. Chr. Mit diesem Helm ist somit ein erheblicher Sprung nach., gewonnen in bezug auf die Schriftübung bei den Germanen. Er steht in jenem zukunftsschweren Uebergang zwischen der magtschen von Zeichen, mit dem nun die ganze der Sprache zugängliche Welt in einer ganz neuen Gestalt und Mitteilungsweise erscheint. Ein Erfolg Lore Hoffmanns Gastspiel an der Berliner Staatsoper Lore Hoffmann, die junge Bielefelder Sopranistin, die, wie wir schon berichteten, an die Breslauer Oper verpflichtet wurde, gastierte auf Veranlassung Wilhelm Furtwänglers am vergangenen Samstag als Pamina an der Berliner Staatsoper und errang bei dieser Gelegenheit bei Publikum und Presse einen ungewöhnlichen Erfolg. Das „Tempo“ schreibt u..: 66 „Bei einer Staatsopernaufführung der „Zauberflöte“ singt eine fremde junge Sängerin, mit Namen Lore Hoffmann, die Pamina. Ein anmutiges Geschöpf mit einer weichen, klaren Stimme, die, wenn sie unbefangen gebraucht wird, einen rührenden, innigen Klang erhält. Das kann eine Mozartsängerin werden, wie wir sie brauchen. Die große Szene mit Sarastro, die Duette mit Tamino wachsen über das Alltägliche hinaus.... Die Pamina hatte ausgesprochene große Publikumserfolge zu verzeichnen. Umsiedlung eines Kaiser=Wilhelm=Instituts. Das Kaiser=Wilhelm=Institut für Metallsorschung in Berlin=Dahlem, das zur Zeit vom Prof. Bauer, Direktor im Staatlichen Materialprüfungsamt, als kommissarischem Direktor geleitet wird, wird am 1. Oktober dieses Jahres nach Stuttgart übersiedeln. Bedeutender Neutestamentforscher 50 Jahre alt. diesen Tagen konnte der Neutestamentler der Evang. Theol. Fakultät der Westsälischen WilhelmsUniversität, Professor D. Otto Schmitz, seinen 50. Geburtstag begeben. Der Gelehrte hat sich vor allem auf dem Gebiete der neutestamentlichen Eregese ausgezeichnet. Vorzüglich die Paulusbriefe und die Evangelten waren Gegenstand seiner Studien., Ein Ferienzug rollt aus Da kamen sie von allen Seiten zum Bahnhof gepilgert, die kleinen Buben und Madel. Mit Schippen, Fahnen und Fischnetzen kamen sie daher, rundum bepackt mit Rucksäcken und Botanisiertrommeln, winzigen Köfferchen und Schachteln. Und unter all diesen klopfte ein Herz in der Brust, so voller Erwartung und bänglicher Seligkeit...„knapp zum Aushalten“ würde unsere Mutter sagen. Ein Ferienzug sollte sie alle heute ans Meer tragen. Die Eltern kamen mit zum Zug, sogar die Großmütter,— rührend alte, heimlich mit Abschiedsgeschenken für den schlimmsten Augenblick bewaffnete Großmütter— aber im Grunde reist man seit Tagen schon, war längst getrennt von Schule, Garten, Elternhaus. Hatte mitten in der Rechenstunde an einer Burg geschippt und noch in der letzten Nacht im Traum eine Muschél im Seetang gefunden, wie sie kein Sterblicher an Form und Farbe je gesehen! Ja, und nun war es wirklich so. weit und man stand in der Wartehalle. Es war ein unbeschreibliches Durcheinander, ein Lärm und Gedränge, dazu eine schwere Luft, die sich beängstigend auf die Brust legte. Es roch so ganz anders als zu Hause... So mußte es wohl auch auf Auswandererschiffen oder auf einem Sklavenmarkt zugehen!„Frische Milch“ stand da auf einem Schild geschrieben. Was konnte hier frisch sein? Obwohl es noch gut 1½ Stunden bis zur Abfahrt des Zuges dauert, fängt man schon mit dem Abschiednehmen an, mit Ermahnungen, Versprechungen, Küssen. Klaus steht breitbeinig da, Waden herausgeklemmt und kaut an einer Merkkarte, die ihm an einer Schnur um den Hals hängt; eigentlich soll er darauf lesen, daß man nicht an den Wagentüren stehen bleiben darf; nach rohem Obst kein Wasser trinken, und beim Abschied aus dem Kinderheim brav danke sagen soll. Aber in dieser merkwürdigen Stunde seines jungen Lebens ist es gewinnreicher und tröstlicher, an den Ermahnungen Voran er nur immer denken soll! Die Hauptsache ist doch, daß die Zündplättchen für den Revolver, die Großmutter sorgfältig in eine Zigarettenschachtel gepackt hatte, an der Seeluft nicht feucht werden. Denn wie sollte er sich sonst gegen die Seeräuber verteidigen? Zwar gibt es Menschen— arme Menschen, die nie an der See gewesen sind— die behaupten, Seeräuber gäbe es nicht. Aber, ha, seht Ihr wohl, dem großen Jungen da, guckt ein Buch aus der Tasche, und was steht darauf?„Der rote Seeräuber.“ Na also! Doch etwas ängstlich nimmt er Vaters Hand. Verloren kann er zwar nicht gehen. Rund um sein Bäuchlein, zum Abschied mit Wiener Würstchen und Erdbeeren gefüllt, trägt er seinen Ausweis. Mutter hat alles auf das helle Leder des Gürtels innen geschrieben, sogar die Fernsprechnummer. Wenn man irgendwo verloren gehen sollte, begibt man sich sofort zu dem Mann mit der roten Mütze, heult ihm nicht erst unnütz etwas vor, sondern schnallt kurz und militärisch seinen Gürtel ab und überreicht ihm somit seine Visitenkarte. Dazu reißt man die Matrosenmütze vom Kopf, die neue, die Vater vorahnend mit der Inschrift„Ocean Record“ kaufte, und sagt: „Bitte, telefonieren Sie meinen Vater am Tag im Büro und nachts im Bett an", und dann wird alles gut. Ach Klaus! Sein Herz ist randvoll von überquellender Zärtlichkeit. Und doch sagt er zu seiner Mutter„laß mich“ und zu Vater: „Warum redest du so merkwürdig, so anders als sonst mit mir?“. Sagt das gereizt, dem Heulen nahe und teilt dabei den kleinen Mädchen rechts und links Püfse aus. „Warum?“ „Sie haben mich nicht so dumm anzuPlöszlich fällt Mutter ein, daß sie alles gezeichnet hat, nur seine Schnürstiefel nicht, bieten. Hier ersteht allen Völkern und Kirchen der Welt eine unabweisliche Pflicht und eine hohe Aufgabe. Im Namen der christlichen Nächstenliebe und der Menschlichkeit rusen wir unsere Freunde in aller Welt auf, sich mit in den Dienst der rettenden Liebe zu stellen und teilzunehmen am Rettungswerk für die hungernden Millionen in Rußland. Gegen eigenmächlige Aktionen Scharfer Erlaß Robert Leys Berlin, 4. 7. Der Stabsleiter der obersten Leitung der Parteiorganisation der NSDAP., Dr. Robert Ley, erläßt folgende Anordnung: Unverantwortliche Elemente treiben ihr Spiel. Im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers, Pg. Heß, wird folgendes verfügt: Jede Einzelaktion gegen Konsumvereine oder gegen die eingesetzten Beauftragten in den Konsumvereinen ist strengstens untersagt. Jeder Parteigenosse, der sich an solchen unverantwortlichen Aktionen beteiligt, wird aus der Partei ausgeschlossen. Darüber hinaus hat mich der Herr Innenminister Wagner gebeten, ihm in Bayern jeden Störenfried dieser Art namhaft zu machen, damit er augenblicklich verhaftet wird. Daß durch solche Eingriffe eine halbe Million Menschen brotlos würden, scheint diesen selbstsüchtigen Menschen gleichgültig zu sein. Die Abwicklung und Umbildung der Konsumvereine geschieht organisch von oben. Die Gauleiter sind mir dafür verantwortlich, daß meine Anordnung rücksichtslos durchgeführt wird. Börsenmakler unter der Lupe Bereinigung der Berliner Maklerschaft Berlin, 4. 7. Der Amtliche Preußische Pressedienst teilt In Fortführung der großen Börsenreform, die der Preußische Ministerpräsident in seiner Landtagsrede vom 18. 5. d. J. hat, ist eine grundlegende Bereini gung bei den Maklern der Berliner Börse angeordnet worden. Die Regierung kann er nicht länger dulden, daß sich unter den Berliner Börsenmaklern Elemente befinden, die nach Herkunft, Gesinnung und Betätigung nicht an die Börse gehören. Es wird daher ein radikaler Schnitt vorgenommen. Am 30. September erlöschen sämtliche Börsenzulassungen der Berliner Makler. Wieder zugelassen werden nur diejenigen sonen, welche die erforderlichen moralischen und sächlichen Vorbedingungen erfüllen. Es werden somit in Zukunft an der größten deutschen Börse nur solche Makler tätig sein, die von einem Zulassungsausschuß als ehrenhafte und vertrauenswürdige Kaufleute anerkannt worden sind. Acsl and Von in Genten Neich Appell der Reichsminister Frick und Seldte an die deutschen Aerzte Berlin, 4. 7. Im neuen ärztlichen Fachblatt„Deutsches Aerzteblatt“ haben Reichsarbeitsminister Seldte und der Reichsinnenminister bedeutsame grundsätzliche Ausführungen veröffentlicht. Reichsinnenminister Frick weist darauf hin, daß die nationalsozialistische Revolution in weiten Kreisen unserer Bevölkerung die Erkenntnts reifen ließ, daß die Sicherung, Vermehrung und Veredelung unserer deutschen artgleichen Menschen als höchster Zweck des deutschen Staates gelten haben, da die Förderung der erbgesunden Familien ausschlaggebend für die Erhaltung unseres Staates und Volkstumes ist. Es müsse das Bestreben der gesamten Aerzteschaft sein, der bedrohlichen Schrumpfung des erbgesunden Nachwuchses entgegenzuwirken, dagegen die Fortpflanzung und Zunahme der schwer erblich Belasteten zu verhindern. Die Veredelung des Fortpflanzungssinnes, die Achtung vor unseren Vorfahren und vor dem Lebensund Blutstrome der germanischen Rasse müßten unsere Seele wieder hinaufheben über das individualistische und liberalistische Denken der Zeit. Reichsarbeitsminister Seldte betont, der Arzt sei berufen, dem ganzen Volkskörper in Deutschland zur Gesundung, zur allmählichen Ausmerzung des Artfremden und zur Reinerhaltung des Arteigenen zu verhelfen. Auch müsse der Arzt Mitstreiter sein im Kampf gegen die sozialen Schäden und Gefahren, die unser Volk bedrohen. Neue Pflichten würden der deutschen Aerzteschaft in den verschiedenen Rahmen des Arbeitsdienstes erwachsen. Vom Aerztestand erwarte deshalb der Staat ernste Pflichterfüllung auch gegenüber ganz neuen Aufgaben, treue Staatsgesinnung, wissenschaftliche Leistung und berufliches Können. Der Kommissar und Führer der ärztlichen Spitzenverbände, Dr. Gerhard Wagner (München), bezeichnet es als Pflicht eines jedes deutschen Arztes, an der Lösung der verantwortungsvollen Aufgaben mitzuwirken, die dem ärztlichen Stand im neuen Reich gestellt sind. Dazu gehöre in erster Linie die Erziehung des Standes an sich selbst, die Erziehung zum selbstlosen Einsatz der ganzen Persönlichkeit des einzelnen für das Leben, das Wohl, das Glück, den Aufstieg, die Befreiung unseres Volkes. Die Kräfte zur Abwehr des Frembartigen, Fremdrassigen und Fremdgeistigen seien zu steigern, bis die Reinerhaltung unseres Blutes und unseres Deutschtums zu einer Selbstverständlichkeit werde. Eine deutsche Reichsärzteordnung solle Pflichten und Rechte des Arztes festlegen und die organische Zusammenarbeit von Staat und Stand verbürgen. Sie werde die gesamte Aerzteschaft zu einer geschlossenen Einheit zusammenfassen, die von der Reichsärztekammer geführt und vertreten werde. schusses für die Deutsche Evangelische Gesamkkirche stellen. Man darf hier nicht zunächst kompetenzmäßige Bedenken erheben wollen. Nur in gemeinsamer Zusammenarbeit kann echtes Vertrauen entstehen. Das brauchen wir zum Abschluß des Kirchenstreites jetzt am allernotwendigsten.“ mir Zum Endkampf der Saar Hindenburg Protektor der Saarkundgebung am Niederwalddenkmal Berlin, 4. 7. Reichspräsident von Hindenburg hat sich bereit erklärt, das Protektorat über die diesjährige Jahresveranstaltung des Bundes der Saarvereine in Bingen am 2. September, verbunden mit der großen deutschen Saarkundgebung am Niederwalddenkmal, am 3. September zu übernehmen. Der Bund der Saarvereine trägt mit dieser Veranstaltung der Tatsache Rechnung, daß das Saargebiet in den Endkampf um seine nationale Freiheit, um seine Wiedervereinigung mit dem deutschen Vaterland eingetreten ist. Die Saargebietsbevölkerung selbst wird bei dieser Kundgebung in Massen beteiligt sein, um Zeugnis vor aller Welt abzulegen, daß sie in nationaler Geschlossenheit die Heimkehr zu Deutschland will. Führerlagung der 53. Im Beisein Adolf Hitlers München, 4. 7. Die Führer der nationalsozialiskischen Jugend des ganzen Reiches waren am Montag und am Dienstag versammelt, um die Arbeit und die Aufgaben der Jugend im neuen Staat für die nächste Zeit klar herauszustellen. Am Montag gegen Mitternacht erschien auch der Führer, Adolf Hitler, um zu den jüngsten Trägern seiner Bewegung zu sprechen und ihnen in großen Zügen die Richtung und die Grundsätze ihrer Arbeit im neuen Stadium des Kampfes zu geben. Baldur von Schirach sprach über Wesen und Sinn der Hitlerjugend und stellte als die Aufgabe jeder großen politischen Gemeinschaft die Schaffung einer Schicht von Führern heraus, die durch alle Schichten und Stände des Volkes hindurchgeht. Pfarrer Müller zur Kirchenfrage „Vertrauen durch gemeinsame Zusammenarbeit“ Berlin, 4. 7. Zur gegenwärtigen kirchlichen Lage äußerte sich Wehrkreispfarrer Müller gegenüber einem Vertreter des Evangelischen Pressedienstes folgendermaßen: Wir müssen uns daran gewöhnen, daß weder die Deutschen Christen noch die jungreformatorische Bewegung, weder die Kommissare des Staates noch die alten Kirchenvertretungen die Kirche sind; wir alle müssen erst wieder Kirche werden. Das Wichtigste ist im Augenblick die neue Verfassung der Kirche, die Verfassung der neuen Deutschen Evangelischen Gesamtkirche. Aber dieses große Werk, das in Kürze gelingen muß, ist gering und beinahe unausehnlich, verglichen mit der ungeheuren geradezu unvorstellbaren Aufgabe, dieser Kirchenorganisation die lebenzigen Glieder zu gewinnen, das kirchenentfremdete Volk organisch neu zu erfassen.“ Wer diese Aufgabe sieht und ernst nimmt, muß sich innerlich hinter die Arbeit des nunmehr zusammengetretenen VerfassungsausNleues vom Jage Reichskanzler Hitler empfing am Dienstag auf dem Flugplatz Oberwiesenfeld bei München mehrere Leiter auslandsdeutscher nationalsozialistischer Ortsgcuppen. Reichsarbeitsminister„Seldte wird am Mittwochabend um 19.20 Uhr übet alle deutschen Sender einen Vortrag über das Thema „Die Eingliederung des Stahlhelms in den nationalsozialistischen Staat“ halten. In den Räumen der Reichsbank sind am Dienstag Besprechungen mit den ausländischen Gläubigern ausgenommen worden, die sich auf die Verwendung der bei der Konversionskasse zusammenfließenden Tilgungs= und Zinsraten beziehen. Die Nachricht von der Ernennung des Präsidenten Willikens zum Staatssekretär im Preußischen Landwirtschaftsministerium entbehrt jeder Grundlage. Es ist in dieser Angelegenheit noch keine Entscheidung getroffen worden. Die verschiedenen Fachverbände des Ingenieurbaues haben sich zu organisation mit dem Namen„Reichsverband des Ingenieurbaues“ zusammengeschlossen. Nach einem Runderlaß des Innenministeriums soll im Polizei=Institut Berlin=Charlottenburg ein Goldenes Buch ausgelegt werden, in das die Namen aller Polizeibeamten, die seit dem 6. Oktover 1920 ihr Leben zur Erhaltung von Sicherheit und Ordnung geopfert haben, eingetragen werden. Der Stahlhelm=Studentenring Langemarck hat sich dem Nationalsozialistischen Deutschen Studenten=Bund unterstellt. Kiekebusch wird als Führer des StahlhelmStudentenringes Langemarck in die Bundesleitung des NSDSTB. berufen. Nachdem der Einbau des Stahlhelms in die NSDAP. vollzogen ist, haben die Regierungspräsidenten der Rheinprovinz im Einvernehmen mit den Oberpräsidenten der Rheinprovinz, die am 20. Juni für ihren Bezirk angeordnete Auflösung der Stahlhelmformationen mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Die Führung der Deutschen Studentenschaft hat die Beziehungen zur Leitung des Verbandes Kösener Korpsstudenten abgebrochen. Unter riesiger Beteiligung der gesamten Bevölkerung fand am Dienstagnachmittag in Braunschweig die feierliche Beisetzung des in der Nacht zum Freitag von Kommunisten erschossenen SS.=Hilfspolizeibeamten Gerhard Landmann mit einem Staatsbegräbnis statt. Reichsstatthalter Loeper sprach am Sarge einen Nachruf. die gerade vom Schuster zurückkamen. Und während sie ihrem Jungen die Stiefel auszieht und mit Blei seinen Namen hineinmalt, fällt irgendein stiller Halt, der vermutlich um den Knöchel saß, von Klaus ab. Er legt sich auf die Holzbank, schiebt alles beiseite, birgt seinen Kopf in Mutters Schoß und gähnt aus drei schrille,„Pfiffe.„Ein energischer großer Mann mit einer bedrunkten Binde um den Arm springt auf einen Tisch und schreit:„Alle Eltern raus, alle Kinder drin bleiben.“...s Nun wird die Sache ernst. Größere Schüler treten auf mit Tafeln, auf denen die Bestimmungsorte der einzelnen Gruppen zu lesen sind. Klaus verschwindet samt Rucksack und Lodenmäntelchen in einem dieser Züge. Aber man darf sich noch wiedersehen. Nur der Weg zum Bahnsteig hinüber wird allein Immerhin ist mit diesem plöszlichen Losreißen der Kinder von den Eltern ein jäher Schnitt gemacht worden, der eine seltsame Unruhe und Nervosität auslöst. die Mütter durch die Sperre ihren Lieblingen nach. Wehe, wenn jetzt drüben ein Angstgeschrei ertönen würde! Keine Mutter hätte sich mehr an irgendeine Vorschrift gehalten, sondern wäre blindlings dem Stimmchen nachgestürzt. Jetzt geht der Schaffner mit ausgebreiteten Armen am Zug entlang und schnanzt:„ZuDie Führerinnen in den Abteilen rusen: „Alle Kinder auf ihren Plätzen bleiben!“ Der Erfolg: Eltern und Kinder, noch einmal gewaltsam zueinandergezogen, drücken sich schen und leidenschaftlich au geich, enguchtr enur Es waren nicht nur Muller, nicht nut kleine Mädchen, die sich die Tränen verbissen, Es lag in dem bastigen Peigunz Shutgs anz streichen, in dem kleinen Puf, und Schabs und Löckchenziehen der Väter viel, viel mehr an mühsam zurückgehaltenen Gefühlen., Dann ein Pfiff, ein Ruck, Hunderte kleiner winkender Hände, weicher Patschhändchen, schmutziger Bubensäuste und ein einziger, langhallender Ruf aus allen Kehlen, halb Jauchzen, Langsam verstreut sich die Wenggengg, taucht ein Vater ins Dunkel, die Aklennsche unter dem Arm, hier eine Frau, deren Mann längst unterm Soldatenrasen ruht. Mancher Mann schilt leise sein Weib, daß sie sich wieder nicht beherrschen kann, und drückt ihr ritterlich sein eigenes trockenes Taschentuch in die Hand. Wieviel„einzige“ Kinder waren im Zuge! Wie vielen wurde die Ferienzeit mit bitterem Verzicht und Sparen der Eltern erkauft! Einzelne stehen, schauen dem Zuge nach. Sie denken nicht mehr ans eigene Kind, nich mehr an alle die hundert Sorgen, Bedenken und Aengste, nein. Sie sind ganz erfüllt von dem überwältigenden Eindruck deutschen Reichtums, der aus all den schlanken jungen Gliedern, den weichen Haaren, den abenteuerseligen Augen aufgeleuchtet war. Und sie fühlen zuinnerst, welche Kraft, welche Liebe an solch einen kleinen Menschen gegeben wurde— vom ersten Tage an. Wir sind ein Volk, das nicht mehr viel zu verlieren hat..., diesen Schatz aber, diesen köstlichen und besten Schatz deutscher Kraft, den möge uns Gott erhalten. Friedel Marie Kuhlmann Leopold Lindtberg, früher am vvan Hieschzeitig mit dem Stadtheater Nachen, Echaffung einer Berusfront aller deutschen Gebrauchsgrafiker. Rom, Ende Juni Gabriele'Annunzio, Dichterfürst von Montenevoso und Eremit von Gardone, der abwechselnd Rosen begießt und mit Kanonen schießt, wüste Feste feiert oder seinen Leib kasteit, bald größenwahnsinnige Botschaften an die Welt entsendet, bald in franziskanischer Demut dem Ruhme der Welt entsagt, dieser Held und Harlekin, der selbst nie genau weiß, welche der beiden Rollen er gerade spielt, hat sich wieder einmal eine neue Se gedacht, um die Aufmerksamkeit der Welt auf sich zu lenken. Denn— um die Wahrheit zu sagen— die Oeffentlichkeit hatte in letzter Zeit seine Torheiten immer weniger zu würdigen gewußt, mag sein, daß ernstere Dinge sie beschäftigten als die überspannten Einfälle und Selbstbeweihräucherungen des Herrn 'Annunzio, mag aber auch sein, daß sie seinen Stern im Sinken glaubte und ihm deshalb nicht mehr die rechte Beachtung schenken wollte. Um nun seinen Stern wieder ins Steigen zu bringen, entschloß sich Gabriele'Annunzio, selbst gen Himmel aufzufahren und seinen Pegasus in stratosphärischen Regionen zu tummeln. In diesem Sinne schrieb er an Professor Piccard, der bekanntlich einen neuen Aufstieg in die Stratosphäre vorbereitet, und bat ihn inständig, an seinem kühnen Fluge teilnehmen zu dürfen. Doch nicht genug damit möchte der wildgewordene Dichter auch noch in schwindelnder Höhe mit einem Fallschirm abspringen, und nicht etwa, um heil und sanft auf der Erde zu landen, sondern um in tausend Atomen zu zerschellen. Denn dies ist, wie er durchblicken ließ, sein sehnlichster Wunsch, daß sich nämlich der Fallschirm nicht öffnen und er in sausendem Fall zur Erde stürzen würde. Das wäre nach seiner Ansicht ein Tod, würdig eines großen Dichters und Zeitschriftenschau Westermanns Monatshefte(Verl. Georg Westermann, Braunschweig). Im Juliheft Müller(Frankfurt) über„Irrfahrten und Schicksale berühmter Kunstwerke". Tennissportler finden im gleichen Heft einen Beitrag über die Geschichte des Kampfes um den Davis=Pokal. In einem bebilderten Aussatz macht Staatsarchivrat Dr. Georg Schnath einen Streifzug durch einige alte Städte Niedersachsens und Dr. Carl Hanns Pollog schildert sehr anschaulich die Arbeit in den meteorologischen Observatorien. „Die Literatur".(Deutsche Verlags=Anstalt, Stuttgart.) Das neueste Heft der„Literatur“ (Herausgeber: W. E. Süskind) eröffnet Waldemar Bonsels mit einem Aufsatz„Ueber die Schauwecker spricht unter dem Titel„Einheit au Gegensatz“ von der Rolle Preußens im gesamtdeutschen Geistesleben. Dem jungen Walter Bauer widmet Adolf Frisé eine liebevolle rend Will Scheller an die eigenartige deutsche Traumdichterin M. von Geyso erinnert. Ein Schwedischer Bries sowi, expgziesicho ge hrl che, Buchrese. rate und Glossen vervolinanigen dus ingaltsreiche Heft. Gesetz über Vermittlung von MusikaufführungsRechten. Das Reichskabinett hat ein Gesetz über Vermittlung von Musikaufführungsrechten verabschiedet, das die drei bisberigen sich bekämpjenzen Organisationen zu einer einzigen nationalen aufführungs=Gesellschaft zusammenschließt und die gewerbsmäßige Vermittlung von Rechten zur öffentlichen Aufführung von Werken der Tonkunst nur der Genehmigung des Reichspropagandaministers unterstellt. Erleichterter Besuch der Bayrenther Festspiele. Der bayerische Ministerrat hat 30000 Mark zur Verfügung gestellt, um weiteren Kreisen, besonders Studenten und Lehramtsbewerbern, den Besuch der Wagnerfestspiele in Bayreuth zu ermöglichen. Johannisberg Heute Mittwoch, nachmittags 4 Uhr: Frei=Konzert. Wohln * Mrals Barberihas Cästesthakt nst: uterezzagtester Aufellm. Der ungünstiger Witterung. gehen wir am Mittwoch Kommen Sie doch zums-Uhr-Tanz-Tee und abands zum Gesalschette das Bergiabt Heute 18 Uhr: FreiKonzert unter Mitwirkung von Heinz Virneburg. Ab 20 Uhr: Gesellschaftsabend Tanz im Freien. Zu. Sönchen Kussiont An der Sparrenberg-Promenade Noute grones-Kindertest mit Ueberraschungen unter Mitwirkung der Hauskapelle Gr. Kinderfest heute nachmittag 4 Uhr mit ONKEL ALBERT. Viele Ueberraschungen, Boxkämpfe, Ballonaufstieg usw. Abends Gartenkonzert und Tanz reudental ihre Vorzüge, sie gibt Ihrer Pestensdn dn ee Gefühl der Sicherner:, verachtönt und vorlüngtAes un Audunhent delt, denn lhrs.117: let weine beste Emgtenlung. 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Aus diesem Grunde wird man der Sitzung einen besonders feierlichen Charakter verleihen. Kurz vor 16 Uhr— der Beginn ist um 16, nicht um 17 Uhr— wird Regierungspräsident Freiherr von Oeyuhausen vor dem Rathaus eintreffen und dort vom Stadtverordnetenvorsteher Wilke, Oberbürgermeister Dr. Prieß und Bürgermeister Budde empfangen. Im festlich geschmückten Sitzungssaal wird eine SA.=Abteilung als Ehrenwache aufmarschieren. Nach einer Begrüßungs= und Festansprache des Stadtverordnetenvorstehers wird die„Wahl“ vollzogen, die natürlich in einer dem neuen Geist entsprechenden Form vor sich geht. Anschließend führt der Regierungspräsident den Bürgermeister feierlich in sein Amt ein und überreichte ihm die Bestallungsurkunde, worauf der Oberbürgermeister die Bereidigung vornimmt. Zum Schluß wird Bürgermeister Budde eine kurze Ansprache halten. 66 Millionen Reichsbevölkerung Das vorläufige Ergebnis der Volkszählung Nach den soeben im Statistischen Reichsamt zusammengestellten vorläufigen Ergebnissen der Volkszählung vom 16. Juni beträgt die ortsanwesende Bevölkerung des Deutschen Reiches ohne Saargebiet 65,3 Millionen Einwohner. Zusammen mit den rund 830000 Einwohnern des Saargebietes, in dem wegen der vorübergehenden Lostrennung von der deutschen Verwaltung nicht gezählt werden konnte, beziffert sich die Reichsbevölkerung auf 66,1 Millionen Einwohner. Dieses Ergebnis bleibt um rund 1,7 Millionen hinter der Einwohnerzahl des Deutschen Reiches vor dem Kriege zurück(67,8 Millionen im alten Gebietsstand des Reiches). Gegenüber der Zählung vom 16. Juni 1925 hat die Reichsbevölkerung(ohne Saargebiet) um rund 2,7 Millionen zugenommen. Von der Gesamtbevölkerung entfallen 31,7 Millionen auf das männliche und 33,6 Millionen auf das weibliche Geschlecht. Der absoluten Bevölkerungszahl nach ist Deutschland noch immer trotz stark rückgängiger Geburtenzahl nächst Rußland der volksreichste Staat Europas. * Nach der Volkszählung im Juni betrug die Gesamtzahl der ortsanwesenden Bevölkerung in Preußen 39 958073. Davon waren männlich: 19448 340, weiblich: 20 509733. Bei der Volkszählung im Jahre 1925 hatte die Gesamtzahl der preußischen Bevölkerung 38 241 253 betragen. Luftpolizei in Bielefeld Leider ohne Flugzeuge Seit dem 1. Juli sind auch auf dem Bielefelder Flugplatz bei Buschkamp in der Tenne zwei Luftpolizisten stationiert worden. Einer dieser Luft=Polizisten stammt aus Gelsenkirchen, der andere aus Bielefeld. Sie haben die Aufgabe, den Flugbetrieb zu überwachen und arbeiten dabei im besten Einvernehmen mit den bereits auf dem Flugplatz anwesenden Piloten und Angestellten. Selbstverständlich haben auch diese Luftpolizisten keinerlei Flugzeuge zur Verfügung, die es ihnen erlauben könnten, im Notfalle fremde Flugzeuge zu verfolgen und festzustellen. Der Vorsitzende des Landeskrankenkassenverbandes, Stadtrat Otto Röser, gewährte unserem Vertreter eine längere Unterredung über die zukünftige Gestaltung und Neuorganisation der Krankenkassen. Nach seinen Ausführungen ist der bisher stark aufgeblasene Verwaltungsapparat wesentlich verkleinert worden. Vorstände und Aussichtsräte bestehen in der früheren Form nicht mehr. Die jetzt eng zusammengesaßten Vorstände bieten die Gewähr für ein besseres Zusammenarbeiten. Der Vorstand des Krankenkassenverbandes für den Stadt= und Landkreis Bielefeld z. B. umsaßt heute nur noch drei Personen, der der Allgemeinen Ortskrankenkasse nur noch 18 Personen. Die im Gebände der AOK. befindlichen Eigenbetriebe sowie die Zahnkliniken in Heepen, Schildesche, Brackwede usw. werden am 30. September aufgelöst. Die der freien Wirtschaft entzogenen Gelder werden in Zukunft dieser wieder zugeführt. Im Krankenkassenwesen selbst ist demnächst mit einer umfassenden Maßnahme zu rechnen. Gedacht ist dabei an den Ausbau einer großen Zentralkasse, die die Innungs= und Betriebskassen unter einen Hut bringen soll. Betroffen werden von dieser Maßnahme nicht die Ersatzkassen, soweit sie sich auf gesetzmäßiger und gemeinnütziger Grundlage bewegen. Mittwoch, 5. Juli 1933 Standesamtskandidaten Bisher 20 Anträge auf Ehestands: darlehen Die Heiratslust steigt ohne Zweisel, und zwar hauptsächlich durch die vom Reich in Aussicht gestellten Ehestandsdarlehen. Beim Bielefelder Wohlfahrtsamt als zuständige Stelle liegen bereits jetzt 20 Anträge auf Gewährung des Ehestandsdarlehens vor, die ihren ordnungsgemäßen Weg weitergehen und wohl eine für die Ehestandskandidaten befriedigende Lösung haben werden. Weit mehr als nur 20 Paare haben diese Darlehen beantragt, mußten aber aus verschiedenen Gründen abgelehnt werden. Das Wohlfahrtsamt gibt nur die Anträge weiter, die wirklich Aussicht auf Erfolg haben. Tultkahrt tut not! Flegeeschälung in Vieleseie Neue Halle auf dem Segelflugplatz— Ausbau des Senner Flughafens— Ballon„Bielefeld“ Ministerpräsident Görings Wort„Das deutsche Volk soll eine fliegende Familie werden“ ist— da würde man Göring schlecht kennen!— nicht so leichthin„in den Wind“ gesprochen. Der Deutsche Luftsportverband, die heute das ganze deutsche Luftfahrtwesen beherrschende Organisation, hat bereits mit weiter Voraussicht die ersten Schritte getan, die Görings Forderung in die Tat umsetzen. In den Ortsgruppen des Verbandes, nicht zuletzt auch in Bielefeld, wird man systematisch darangehen, einen neuen Jungfliegerstamm auszubilden, der zunächst im Segelflug eingeübt, später auch die fliegerische Spitzenausbildung erhält, das Fliegen mit dem Motorflugzeug. Die einzelnen Ortsgruppen werden in Zukunft in den eigentlichen Klub und in den Fliegersturm untergeteilt. Der Klub umfaßt alle Mitglieder, die an irgend einem Zweige der Luftfahrt und des Luftsportes interessiert sind— Segelflug, Ballonflug, Modellbau usw.— während der Fliegersturm sich aus der Jungmannschaft zusammensetzt. Jeder Jungflieger hat in Zukunft zunächst mindestens ein Jahr lang Dienst zu tun, ehe er einem Fliegersturm zugewiesen werden kann; eine andere Möglichkeit für unsere Jugend, im Segel= und Motorflug ausgebildet zu werden, wird es nicht mehr geben. Die bestehenden SA.= und SS.=Fliegerstürme werden den Stürmen des Deutschen Luftsport=Verbandes angegliedert werden. Die fliegerische Erziehung wird aber schon in der Volksschule beginnen, der Modellban wird als ordentliches Lehrfach in die Stundenpläne aller Schulen aufgenommen werden. Die Ortsgruppe Bielefeld des Deutschen Luftsport=Verbandes wird ihre Flugplätze in Oerlinghausen und in der Senne im Laufe der nächsten Zeit so ausbauen, daß sie allen Anforderungen, die an erstklassige Schulungsstätten gestellt werden müssen, genügen. Die hygienischen Einrichtungen auf dem Segelflugplatz— Umkleideräume, Brausebäder usw. — werden erweitert und verbessert. Eine neue große Halle wird gebaut werden, in der Hochleistungsflugzeuge der Gruppe Ostwestfalen=Lippe untergebracht werden können. Daß der Segelflugplatz äronautisch die allergünstigsten Voraussetzungen für einen großzügigen Schulungs= und Fortbildungsbetrieb bietet, ist uns ja noch dieser Tage von einer Autorität des Segelfluges bestätigt worden. Billgoktesdienst für Kirche und Volk Die vom Reichsminister Dr. Frick auf Freitag anberaumten Verhandlungen über die so überaus ernst gewordene Frage der Evangelischen Kirche sind von entscheidender Bedeutung. Darum soll am Vorabend, also am Donnerstag, um 20½ Uhr, in der Neustädter Marienkirche ein ernster Bittgottesdienst für alle Bielefelder Gemeinden abgehalten werden. Alle Glieder unserer Gemeinden, die unter der inneren Not der Kirche stehen und wissen, daß nur innere Einkehr und Besinnung jetzt notwendig sind, werden zu diesem Gottesdienst herzlich und dringend ausgerusen. Die staatliche Genehmignug zur Einrichtung einer Flugschule wird nach Ausführung der schwebenden Pläne sicherlich erteilt werden. Gestern nahm der Beauftragte der Luftfahrtüberwachung Münster, Pol.=Obermeister Mertschat, in der Werkstatt der Bielefelder Segelfliegergruppe im Deutschen Luftsportverband ein im Rohbau fertiggestelltes Segelflugzeug, Typ Fliege II und den Rumpf eines Super=Falken ab. Der Beauftragte der Luftfahrtüberwachung lobte die außerordentlich gute Arbeit und die Stabilität des verwandten Materials. Das Flugzeug„Fliege II“ hat eine Spannweite von 14 Metern, die Länge von der Nase bis zum Schwanz beträgt 6 Meter. Der Typ „Fliege II“ ist ein Gleitflugzeug mit sehr guten Segeleigenschaften, die es allerdings im Aufwindfeld des Teutoburger Waldgeländes erst noch beweisen muß. Der Rumpf ist aus Flugzeugbau=Spezial=Stahlrohr hergestellt, die Tragflächen und Steuerorgane aus allerbesten lippischen Kiefern und Fichten und aus Sperrholz. Das Leergewicht nach der Verkleidung mit Spannstoff wird etwa 100 Kilogramm betragen, als höchst zulässige Belastung sind 85 Kilogramm vorgesehen. Die beiden abgenommenen Flugzeuge sollen zum Segelflugwettbewerb im September auf dem Oerlinghauser Flugfeld endgültig in Dienst gestellt werden. Die Taufe des Typ „Fliege II“ dürfte etwa 4 Wochen vorher stattfinden. Die Bielefelder Segelfliegergruppe hat damit den Bau des 10. eigenen Segelflugzeugs begonnen. Von den bisher 8 erbauten Maschinen sind sechs gebrauchsfähige Maschinen vorhanden. Ueber die Zukunft des Flughafens in der Senne schweben noch Erwägungen; man kann aber sicher sein, daß alles getan wird, auch der Motorfliegerei in Bielefeld eine Stätte zu bereiten, die sich dem Segelflugplatz ebenbürtig an die Seite stellt. Mit dem in Auftrag gegebenen Ballon, der im Laufe des Sommers fertiggestellt wird, nimmt die Ortsgruppe Bielefeld, guter Tradition folgend, dann auch die Pflege dieses ältesten Zweiges der Fliegerei wieder auf. Neben dem regionalen Segelflugwettbewerb und einem Motorflugtag wird die Veranstaltung eines billigen Rundflugsonntags dem Luftsport in Bielefeld in nächster Zeit neue Freunde werben. 60 Jahre verein! Diamantene Hochzeit 60 Jahre glücklichen Ehestand führen heute die Eheleute Polizeiwachtmeister i. R. Carl Schröder und Frau Lisette, geb. Meyer. Vor nahezu 100 Jahren, am 20. November 1838, erblickte Schröder in Rheme bei Bad Oeynhausen das Licht der Welt. Seine militärische Ausbildung genoß er bei den 15ern in Minden und nahm an den Kriegen 1864 und 1866 teil. Er verließ als Unteroffizier die preußische Armee, trat in den Polizeidienst über und wurde am 1. November 1871 als Polizeisergeant nach Bielefeld versetzt. 1893 wurde Pol.=Sergant Schröder zum Pol.=Wachtmeister befördert und in dieser Eigenschaft am 1. 10. 1905, bald 67jährig, in den wohlverdienten Ruhestand versetzt. Seiner Ehe sind drei Kinder entsprossen, 5 Enkelkinder werden außerdem mit besonderer Freude der Großeltern gedenken. Erstaunlich ist das Erinnerungsvermögen des bald 95jährigen. Während seiner Dienstzeit waren die jetzigen Polizeibezirke noch in Kantons eingeteilt, er hatte den 1. und 4. Kanton, zwei sehr ausgedehnte Bezirke, zu versorgen. Schröder war der 5. Polizeibeamte in Bielefeld, und man kann heute kaum noch ermessen, wieviel Arbeit damals geleistet werden mußte. Viel Last hatten die Beamten durch das oft eintretende Hochwasser, denn die Kanali== sation wurde erst gegen 1900 durchgeführt. Dazu kamen die vielen neuen Polizeivorschriften, mit denen man sich vertraut machen mußtk!" Am ärgsten wurmte es den treuen Polizeibeamten, wenn die Maurer und die Zimmerer in den Streik traten. „Am vergangenen Montag vor 67 Jahren standen wir gerade vor Königgrätz", erzählt Pol.=Wachtmeister Schröder. Er erinnert sich gern seiner Soldatenzeit.„Das„Alsen“= und das„Düppelkreuz“, dann die allgemeine Kriegsgedenkmünze brachte er mit nach Hause. 1898 wurde er mit dem Ehrenzeichen 2. Klasse ausgezeichnet und bei seiner Pensionierung bekam er das Kreuz zum allgemeinen EhrenBessere Straßen Die Notstandsarbeiten haben begonnen Die im Rahmen der Arbeitsbeschaffung vorgesehenen Straßenbauten= und Ausbesserungen sind jetzt begonnen worden. So ist die Engersche Straße in Schildesche in Auftrag gegeben worden. Zurzeit ist man mit der Kanalisierung beschäftigt; die Straßenarbeiten werden dann in ganz kurzer Zeit folgen. Außerdem wird die Wilhelm=Bertelsmann=Straße zwischen Wiesen= und Bleichstraße wieder instand gesetzt. Diese Straße hat besonders durch den Güterverkehr vom Ostbahnhof her zu leiden und befand sich in äußerst schlechtem Zustand.— Die Lepper=Straße, eine neue Straße, die am Horst=Wessel=Park vorbeiführt, nähert sich ihrer Vollendung.— Die Ditfurth=Straße in Schildesche erhält eine neue Decke. Im Anschluß daran sollen dann die Hillegossener Straße und die Osningstraße in Angriff genommen werden. Ein großer Teil der jetzt chaussierten Straßen wird neu geteert werden. Die dafür in Aussicht genommene Summe von 30 000 RM. dürfte restlos verbraucht werden. * Neuer Blickfang am Stadttheater Am Stadttheater ist man auch darauf bedacht, durch moderne Reklame die Blicke der Vorübergehenden aufzuhalten. Die Passanten aus Richtung Rathaus und aus Richtung Ulmenwall werden jetzt vor elektrisch beleuchtete Schaukästen stoßen, die rechts undi“ om Eingang angebracht werden. zeichen. 1897 erhielt er außerdem die KaiserWilhelm=Gedenkmünze zum Andenken an den hundertsten Geburtstag des alten Kaisers. Außerdem besitzt er das Verdienstabzeichen des Pr. Landeskriegerverbandes mit der Zahl 50, das er erst vor kurzer Zeit erhalten hat. Pol.=Wachtmeister Schröder und seine Frau freuen sich über die Entwicklung, die unser Vaterland in dieser Zeit durchgemacht hat und sind an allem äußerst interessiert. Eine Enkelin muß ihn immer auf dem Laufenden über Politik und Weltgeschichte erhalten, da seine Augen etwas den Dienst versagen. Sonst aber ist der alte Herr noch sehr gesund und frisch, eine schwere Krankheit vor gar nicht langer Zeit hat er noch schnell abgeschüttelt, denn das Fest der Diamantenen Hochzeit will er noch recht fröhlich mit seiner Eheliebsten feiern. Der deutsche Volksführer ReDAP. Ortsgruppe Jahnplatz Der Ortsgruppenleiter Pg. Holtmann eröffnete die letzte Monatsversammlung der Ortegruppe Jahnplatz am„Westzeg und orag. um 20½ Uhr. Unter den geschafttaen;# nisatorischen Bekanntmachungen ist forgender hervorzuheben: Die Mitglieder werden erneut ermahnt, jede Wohnungsänderung oder einen Ortswechsel unverzüglich zu melden. Zur Entlastung des Kassierers können die in der Geschäftsstelle Herforder Straße 8 gezahlt werden, hier liegen auch Parteighzgichen, Bücher und Schriften der NS.=Bewegung gum Verkauf aus. Die Parteiabzeichen müssen sichtbar getragen werden. Der Gruß unter den Parteimitgliedern auf der Straße läßt sehr zu wünschen übrig. Der Gruß in ourch sichtbares Hochheben des Armes auszuführen. Bei dieser Gelegenheit werden besonders die an Jahren jungen Mitglieder der Partei an die altyergebrachte gute Sitte erinnert, daß jeglicher Gruß den an Jahren älteren Mitgliedern zuerst darzubringen ist. Die zeitlich ältere Mitgliedschaft berechtigt in keiner Weise ein Abgehen gesellschaftlichen Anstand. Der Besuch der Mitgliederversammlungen geht jeder anderen. vaten Angelegenheit vor. Unentschumigtes, dreimaliges Fehlen der Pflichtveranstaltungen zieht unnachsichtlich den Ausschluß nach#cch. Desgleichen wird künftig das Zuspätkommen gewertet werden. Im Mittelpunkt des Abends stand ein Vortrag des Pg. Bertelsmann über„Die nationale Bewegung seit 1919". Der Redner ging zurück auf den 9. November 1918, durch welchen dem Deutschen sein geschichtlich gewordenes Vaterland genommen und er in einen ungeliebten, aus jüdisch=marxistischer Begriffswelt künstlich konstruierten Staat gestoßen worden sei. In diesem Moment erwachte in der deutschen Volksseele die Sehnsucht nach einem neuen Barbarossa=Mythos. Alle national gesinnten Deutschen wandten mit gläubigem Vertrauen den Blick einer fernen Zukunft entgegen, in der die feste Burg eines„Dritten Reiches“, liegen mußte. Es entstanden die vaterländischen Organisationen, Gruppen und Verbände in einer Unzahl, die— soviele Bünde, soviel Eisersucht, Zank und Streit — zur Freude unserer Gegner nicht immer getrennt marschierten, um vereint zu schlagen. Das Werden, der Wert oder Unwert aller dieser Bünde, Orden und Vereine spiegelte sich wieder in den Qualitäten ihrer Führer, von denen letzten Endes nur einer berufen war, der ersehnte Herzog, der deutsche Volksführer zu sein, der kraft seines reinen Wollens und Vorlebens das deutsche Volk zur Wiedergeburt führen kann und wird,— Adolf Hitler!“— Die eindrucksvolle Versammlung schloß gegen 21¾ Uhr mit einem dreifachen„Sieg Heil“ auf unseren Führer. Am Ausgang eine Sammlung für bedürftige Völksgenossen statt. Entscheidung in der Kurzschriftfrage aus ein Jahr vertagt Wie der Pressedienst der Deutschen Kurzschrift(Nationalstenografie) meldet, ist die Neuordnung der Kurzschriftfrage auf ein Jahr vertagt worden, da erst Verhandlungen zwischen den Kurzschriftschulen stattfinden sollen. Eine Gleichschaltung des Vereins für DK. Bielefeld kommt nicht in Frage, da die hiesigen Führer schon jahrelang Nationalsozialisten sind. Der Stieleletteschnont Kiechenstrrei einst und jehl Der Sünder mußte Spießruten laufen Der Einbruch in die Neustädter Kirche, über den vor kurzem berichtet wurde, ruft geschichtliche Erinnerungen wach. Soweit Aufzeichnungen und Erinnerungen aus der Vergangenheit der Neustädter Gemeinde vorhanden sind, ist außer diesem Einbruch uns nur eine einzige Beraubung der Kirche geschichtlich überliefert. war an einem Frühlingsmorgen des Jahres 1801, da kam der damalige Küster Schröder zum Frühgeläut in die Marienkirche. Zu seinem Schrecken mußte er bemerken, daß die echtgoldenen Frausen von der Kanzelbekleidung und den Altardecken gestohlen waren. Schleunigst lief er in das benachbarte Pfarrhaus, um dem damaligen Neustädter Pfarrer Scherr den Vorfall anzuzeigen. Sofort etlten Pfarrer und Küster in die Kirche zurück, um festzustellen, wie denn der Dieb den Einbruch hatte bewerkstelligen können. Da alle Türen mit ihren kunstvollen, schweren Schlössern fest verschlossen waren, konnte er nur durch eins der damals noch mit einfarbigem Glase versehenen Fenster eingedrungen sein. Man fand dann auch nach einigem Suchen an der Nordseite der Kirche — nach dem Papenmarkt zu— nahe an dem Krenzarme einige zerbrochene Scheiben und bei näherer Untersuchung des Bodens die Eindrücke einer Leiter. Unter den Scherben auf dem Boden der nördlichen Empore aber lag ein mit einer Nummer versehener Stiefelettenknopf, wie ihn damals die preußischen Soldaten trugen. Pfarrer Scherr gebot dem Küster Schröder strengste Verschwiegenheit, ging zu dem damaligen Regimentskommandeur Oberst Freitag und setzte ihn von dem Diebstahl in Kenntnis. Oberst Freitag ließ unverzüglich Generalmarsch schlagen, und der Oberst ging mit dem Pfarrer auf den Kasernenhof, wo das Regiment ausgestellt war. Die Offiziere erhielten Befehl, genau nachzusehen, ob einem der Soldaten ein Stiefelettenknopf fehle. Bald war der Sünder gefunden, und stehe da, die Nummer der Kompagnie stimmte genau mit der des gefundenen Knopfes überein. Der Oberst ließ den Mann vortreten und sagte ihm seine Schuld auf den Kopf zu:„Kanaille, du hast die goldenen Fransen aus der Kirche gestohlen!" Es bedurfte keines weiteren Beweises, denn der Soldat bebte an allen Gliedern, er bekannte sein Verbrechen und gab den Ort an, wo er die Fransen versteckt hatte. Es wurde sofort Standrecht gehalten und der Dieb zum Spießrutenlausen verurteilt. Es darf zweifelhaft sein, ob der neuerliche Einbruch in die Kirche ebenso rasch und sicher durch die Entdeckung des Täters seine Ahndung findet wie der erste.—4. Deutsche Brüder am Schwarzen Meer Am Dienstagabend fand im Gildenhaus die zweite Veranstaltung in der Vortragsreihe der„Akademischen Werkgemeinschaft reichsdeutscher und österreichischer Studenten“ statt, die die deutschen Kolonten im Schwarzmeergebiete behandelte. Cand. ing. Jakob Schatz sprach sehr instruktiv über diese Auslandsdeutschen, über deren Leben und kolonisatorische Arbeit man bis zum Kriege kaum Wesentliches im Mutterlande wußte. Ein um die Mitte des 18. Jahrhunderts von der Russenkaiserin Katharina II. erlassenes Mantfest führte viele Deutsche(Elsässer, Pfälzer, Badenser und vor allem Württemberger) in das russische Gebiet am Schwarzen Meer. Katharina machte den Einwanderern den Aufbau ihrer Extstenz in beispielgebender Weise leicht, so daß die Kolonisten alle Voraussetzungen zur Erlangung eines gediegenen Wohlstandes vorfanden. Die Deutschen, schließlich nach vielen Hunderttausenden zählend und in blühenden Kolonien lebend, wurden Vorbild für die in ihrer Arbeitsweise und landwirtschaftlichen Kenntnissen nach sehr rückständigen russischen Bauern am Niepr, Don, im Bebiet Bessarabiens usw. Man trieb(und treibt) Ackerbau, sehr viel Schafzucht und nicht zuletzt auch Weinbau. Natürlich entwickelte sich daraus auch eine ausgedehnte, auf diese Produkte gegründete Industrie, wuchsen Handel und Handwerk. Die deutsche Lebensart, die Pflege deutschen Geistesgutes wurde keinesfalls vernachlässigt: deutsche Schulen, deutsche Kirchen, deutsche Zeitungen hüteten die Tradition der deutschen Stammesbrüder im fernen Osten. Im Jahre 1929 setzten dann in großem Umfange die Enteignungen der deutschen Kolonisten und ihre Verschickung nach Stbirien ein. Im bessarabischen Gebiet, das ja heute rumänisch ist, sind die Verhältnisse, wie der Redner betonte, noch am besten. Zwar hätten die Deutschen auch hier unter manchem Druck zu leiden, aber es sei ihnen doch das Schicksal ihrer Brüder auf russischem Boden erspart geblieben. Der Redner wußte fesselnd zu berichten und konnte dem interessanten Stoff um so besser gerecht werden, als er selbst„Schwurz= meer=Deutscher“ ist und als Sohn einer Kolonistenfamilie aus eigener Erfahrung und Anschauung berichten kann. Berufsverband Deutscher Dentisten Gleichschaltung mit der NS.=Fachschaft, Abteilung Volksgesundheit In einer außerordentlichen Versammlung wurde die Gleichschaltung des Berufsverbandes Deutscher Dentisten(Angestellten=Organisation) mit der NS.=Fachschaft vorgenommen. Mit der Durchführung wurde der Reichskommissar für Rheinland, Westfalen und Lippe, Pg. Born (Duisburg), beauftragt. Bestimmt wurde als I. Vorsitzender Pg. Kurt Pfohl, Mennighüfsen(Kreis Herford), Postfach 5. Beigegeben wurden Pg. Karl Saage(Löhne), Pg. Heinr. Blankenstein(Löhne) und Pg. Withelm Berndt (Bielefeld). Pg. Born mahnte zur Mitarbeit am Aufbau des nationalsozialistischen Deutschlands. Die Versammlung schloß mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Führer und Volkskanzler Adolf Hitler. Wie schon kürzlich mitgeteilt wurde, erhält Bielefeld am 7. und 8. Juli eine größere Einquartierung. Das 16. Inf.=Regt. aus Oldenburg rückt am Freitag, 7. Juli, übe. Erackwede—Gadderbaum anmarschierend, gegen mittag geschlossen in Bielefeld ein. An einer geeigneten Stelle im Innern der Stadt ist der Vorbeimarsch vor dem Regimentskommandeur. Anschließend gehen die Truppen in ihre Quartiere. Der Regimentsstab, die III. Komp., der Stab des II. Batl. und die.—8. Komp. owie der Stab des II1. Votzachtlsig g4#i. Komp. in Stärke von voraussichllch—. zieren und 1182 Unteroffizieren und Mannschaften werden im westlichen Stadtteil in dem Bezirk zwischen Wertherstraße, Melanchthonstraße, Jöllenbecker Straße und dem Bahndamm einquartiert. 110 Pferde erhalten Unterkunft in der Viehversteigerungshalle und etwa 70 Pferdewärter in deren Nähe in der Petristraße, Feldstraße und am Hakenort. Am Sonnabend früh ist Weitermarsch in Richtung Löhne. Die nicht in Bielefeld Unterkunft beziehenden Teile des Regiments werden in Heepen, Oldentrup, Brake, Milse, Babenhausen und Niederdornberg einquartiert. Gemeinschaftsleben der Reserendare Der preußische Justizminister hat angeordnet, daß im Rahmen der großen juristischen Staatsprüfung jeder Kandidat nach Ablieferung seiner letzten schriftlichen Prüfung bis zur mündlichen, also etwa sechs Wochen, in einem Gemeinschaftsleben mit anderen Kandidaten zu verbringen hat. Dieses Gemeinschaftsleben ist so aufzubauen, daß die zusammenlebenden Kandidaten irgendwelche Dienstleistungen dritter nicht in Anspruch nehmen dürfen. Die Gemeinschaft soll sich sportlich und in sonst geeigneter Weise betätigen, sie soll jedoch nicht unmittelbare sogenannte Examensvorbereitungen in ihren Arbeitsplan aufnehmen. Darüber, wie der Teilnehmer sich während des Gemeinschaftslebens geführt hat und welche Charaktereigenschaften sich bei ihm besonders gezeigt haben, ist eine Aeußerung des Führers des Gemeinschaftslebens abzugeben, deren eine Ausfertigung zu den Prüfungsakten und deren andere zu den Personalakten zu nehmen ist. Der Führer des Gemeinschaftslebens ist dafür verantwortlich, daß dieses Gemeinschaftsleben äußerlich in Einfachheit und Schlichtheit sich abspielt und daß nicht einzelne Teilnehmer Ausgaben machen, die über das unbedingt Erforderliche hinausgehen. * Neue Durchsuchungen An verschiedenen Stellen der Stadt wurdet am Dienstag wieder Durchsuchungen nach Zeksetzungsmaterial und Wassen vorgenommen. Besonders schwerwiegendes Material wurde jedoch nicht gesunden. Zum Besten unserer Waisen Wie uns der Fechtverband Bielefeld,„KriegerWaisenfürsorge" des Kreiskriegerverbandes Bielefeld Stadt und Land, mitteilt, findet das diesjährige Wohltätigkeitskonzert zum Besten der Waisen am Freitag, 7. Juli, 20.30 Uhr, auf der Berglust statt. Ausgeführt wird die Veranstaltung von der sogenannten StahlhelmKapelle sowie dem bekannten Gesangsquartett der Bielefelder Schutzpolizei, welche sich dieser so guten Sache zur Verfügung gestellt haben. BIAUTERDUR Originalroman von Hans Hirthamer Wie ein schöner Traum erschien es ihm, daß er hier sollte wohnen dürfen. Die vordere Querwand des Zimmers wurde von einem breiten Fenster fast vollkommen ausgefüllt. Der kleine Schreibtisch daneben, eine Ottomane, das Waschbecken mit lausendem Wasser, ein einfaches, mit einer Steppdecke belegtes Messingbett, ein runder Tisch mit mehreren Stühlen und ein in die Kleiderschrank— das war Paul Märckls künftige Behausung. Der Blick aus dem Fenster bot eine wunderbare Fernsicht über das bunte Dachgewinkel von Nürnberg, aus dem die Burg mit ihren Türmen und Zinnen majestätisch emporragte. Drunten aber vor dem Haus wiegten sich die Bäume des Parkes im leisen Windhauch des Vorfrühlingstages. Das Mädchen Anne war unter der Tür stehengeblieben und hielt ihr reizendstes Lächeln für den Fall bereit, daß der junge Herr sich nach ihr umsehen würde. Sie mußte aber zu ihrer Betrübnis feststellen, daß ihrer Persönlichkeit nicht die geringste Beachtung geschenkt wurde. Als Paul Märckl wieder bei Frau Prenner erschien, strahlte die helle Freude aus seinem Gesicht.„ „Nun?“ fragte sie erwartungsvoll.„Eo kommt mir vor, als ob Ihnen; die Stube passabel erschiene.“ Märckls Augen leuchteten.„Ach Gott, gnädige Frau, ich habe noch nie so herrlich gewohnt. Ich glaube, ich werde mich wie im Himmel fühlen. Die elterliche Wohnung in Regensburg lag mitten in der Stadt, kaum daß einmal ein Stück Sonne in die Zimmer fand. Und als Student in Erlangen bewohnte ich eine recht unfreundliche Hinterstube. Darunter war eine Wäscherei. Wenn ich das Fenster öffnete, hatte ich die ganze Bude voll Dampf und Laugengeruch! „Nun, dann darf ich ja hoffen, daß Sie sich bei uns wohlfühlen werden.“ Märckl lächelte.„Hoffentlich nimmt Herr Direktor Prenner mich nicht allzu ungnädig Die junge Frau vollzog kaum merklich das Gesicht. Märckl hatte den Eindruck, als glitte ein flüchtiger Schatten über ihre Züge. „Mein Mann? Ach nein, mit dem werden Sie sich schon vertragen! Uebrigens, wenn Sie Lust haben, ich lasse auf der Terrasse den Tee ervieren!“. 2 Als der junge Mann an ihter Seile even durch die Diele schritt, trat ein elegant gekleideter Herr ins Haus, legte an der Garderobe mit hastigen Bewegungen Hut und Mantel ab und drehte sich dann mit einem Ausdruck unfreundlichen Staunens nach der Frau um. „Ah, du hast Besuch!“ sagte er flüchtig, musterte den fremden Mann einen kurzen Augenblick mißtrauisch und schlug die Richtung zum Speisezimmer ein. Aber Frau Prenner hielt ihn zurück. Ihr Gesicht verriet eine geheime Unruhe.„Busse hat mich gebeten, Herrn Märckl, seinen Neffen, bei uns aufnehmen. Er soll als Praktikant in die Fabrik eintreten. Ich habe unserem jungen Gast das Mansardenzimmer zur Verfügung gestellt.“ „Ueberraschende Neuigkeiten!“ brummte Herr Prenner.„Mein Teilhaber hätte mir gut und recht ein Wort darüber sagen können.“ Seine Stimme war abweisend, von betonter Kälte. Gleich darauf verschwand er, Eile vorschützend, im Zimmer, ohne den Gast zu begrüßen.„ 1n* Frau Prenner biß sich verlegen in die Lippen. Sie schien sich über die unschöne Art zu schämen, mit der ihr Mann den jungen Menschen behandelte. „Mein Mann ist ein bißchen grob!“ versuchte sie den Eindruck der Szene zu mildern. „Sie dürfen es nicht allzu tragisch nehmen. Man gewöhnt sich bald daran, und außerdem meint er es ja auch nicht so schlimm.“ Paul Märckl hörte kaum auf ihre Worte. Mit einer Deutlichkeit, die er selber als erstaunlich empfand, glaubte er das Wesen dieses Mannes schon im ersten Augenblick zu erkennen.„„ Es gibt Menschen, die im Grunde ihres Herzens böse sind. Ihr Leben ist ein lauerndes Hinschleichen, ein ewiges Mißtrauen, ein eifersüchtiges Uebelnehmen alles Fröhlichseins. Im Grunde sind es Schwächlinge, arme Kreaturen, die mit ihrem Widergeist sich einen Damm aufbauen wollen gegen die sieghafte Kraft der Jasager, der wohlgemuten Kämpfer. So einer schien Emil Prenner zu sein, obwohl sein Gesicht beim ersten Ansehen nicht einmal unschön wirkte. Etwas wie Kraft und Zielwille entströmte den streng gemeißelten Zügen, dem scharfkantigen, stets glattrasierten Kinn. Aber bei genauerer Beobachtung konnte man bemerken, daß die Beherrschtheit des Antlitzes zuzeiten versiel. Schlaffe Falten entstellten dann die Mundwinkel, die Augen verloren den kalten Glanz und schienen wie von matten Schleiern umhüllt. Und dies war Emil Prenners wahres Gesicht. Paul Märckl sah sich, als er auf die besonnte Terrasse hinaustrat, plötzlich in ein schmerzliches Ahnen um mancherlei Geheimnisse hineingleiten. Was ihm an Frau Prenner schon beim ersten Anblick aufgefallen war, jener Anhauch des Leides, das schien ihm nun in festeren Umrissen verständlich zu werden. Unmöglich, daß die Frau an der Seite dieses Mannes glücklich war! Er hatte den Satz kaum zu Ende gedacht, da fühlte er schon sein Herz von strömendem Mitleid sich weiten. Er malte sich aus, wie das gefesselte Leben dieser Frau in Qualen und Bitterkeit sich hinschleppen mochte, wie die heimlichen Sehnsüchte nach Freiheit und Hingabe sich mählich verbluteten und hinstarben in der Dumpfheit ihrer Ehe. Mit einemmal empfand der junge Mensch sein Dasein mit neuen Aufgaben beschenkt. Vielleicht durfte man dieser armen Frau ein Helfer sein. Das Leben war ihm bedeutsam verwandelt, aufwärts führte die schönere Bahn, beglückende Wunder schienen sich einstellen zu wollen. Währenddem hatte sich Frau Prenner in einem der Korbsessel niedergelassen und eine hauchzarte Stickerei zur Hand genommen. „Einen Augenblick noch, Herr Märckl, das Mädchen wird gleich mit dem Tee herauskommen!“ Bald darauf, als das duftende Getränk bereits auf dem Tisch stand, wurde vom Park her eine helle Stimme hörbar. Frau Prenner wandte sich um und hob winkend den Arm. Eine junge Dame in olivgrünem Gabardinmantel sprang lachend die Freitreppe herauf. Aber erst als sie um die Ecke der steinernen Balustradetbog, sah sie, daß Frau Prenner nicht allein war. „Ach, Verzeihung!“ rief sie verlegen und strebte der Haustüre zu. Aber Frau Prenner war schon aufgestanden und zog sie an den Tisch. „Seit wann läufst du denn vor jungen Herren davon?“ scherzte sie und machte die beiden bekannt. Märckl erfuhr, daß die junge Dame zum Haus gehörte. Wenn man Frau Prenners Angaben Glauben schenken durfte, übte sie die mannigfaltigsten Funktionen aus. Sie war Hausdame, Gesellschafterin, Zeichenlehrerin und weiß der Himmel was sonst noch. (Fortsetzung in der nächsten Nummer.] Staat und Familie Wünsche der Kinderreichen Die Ortsgruppe Bielefeld des Reichsbundes der Kinderreichen hielt am 4. Juli ihre regelmäßige Versammlung in der Aula des Gymnasiums ab. Zunächst wurden die aus den am Muttertag gesammelten Spenden zu gewährenden Erholungsund Hauskuren bekannt gegeben, die leider wegen der verhältnismäßig niedrigen Ergebnisse der Sammlungen auch nur in geringerem Umsange zugeteilt werden konnten. In der weiteren Aussprache wurde von vielen Mitgliedern Protest dagegen erhoben, daß an kinderreiche Familien nicht auf jeden Fall Fettverbilligungsscheine ausgeteilt würden. Insolgedessen verteuert sich der Untephgl,„8. bei 6 Köpfen im Monat um 9,39—10,80 bem.: nuch für die Siedlungsvorschriften wurde der Zulan.### wünscht, daß kinderreiche Familien gug,ziergur, die Reihe kommen, wenn der Vater arbe##erzeit besteht für solche Familien gar keine nussicht, eine Siedlungsstelle zu bekommen: ein kinderloser Arbeitsloser geht einem kinderreichen Arbeitötätigen vor! Auch wenn dieser mit 10 Köpfen seit zwei Versanmlung warden weisgt Geiszlsche Besigztez Arbeitssuche einem Unverheirateten ds 1ac, ic ä csche Gie die äsce 6ä ce Etate, wie ss sett Jahren in Frantzeih, gesheße, Mesternngeichz die g. Herleiche esigesanse 965 deutschen. Volkes, die rinverte#che eronesunde Familie, stützen und erhalten wird. * Hitler dankt Haertel Das von uns kürzlich veröffentlichte von Pg. Willy Haertel(Bielefeld) verfaßre Sturmlied: „Durch Not zur Kraft, durch Kraft zum Recht“ hat der Verfasser dem Reichskanzler gewiomet und übersandt Pg. Haertel hat in diesen Tagen von der Reichskanzlei im Auftrage Adolf Hitlers ein Dankschreiben erhalten. * Straßensperrung Die Randstraße wird wegen„Neubefestgnng für die Zeit vom 4. bis 26. Juli und#######. furthstraße zwischen Deciusstraße und Straße An der Reegt für die Zeit vom 1. Jptbie 17. August für den Fahrverkeyr gesperrt. rend der Sperrung wird der Verkehr durch die mit Umleitungsschildern versehenen Straßen geleitet. # Netz über der Straße Aus Gründen der Sicherheit hat man in der Wilhelmstraße zwischen dem Horst=Wessel=Haus und der Tankstelle Vehring ein Netz gespannt, um die Passanten bei evtl. Reißen von leitungen gegen Lebensgefahr zu schützen. * Frauenbund für alkoholfreie Kultur Ueberall in unseren Gärten beginnt das Obst zu reifen. Da ist es Zeit, auf den großen gesundheitlichen Wert des Genusses dieser Früchte hinzuweisen und an ihre Haltbarmachung zu erinnern. Um den kostbaren Reichtum dieser Nahrung besser.#eznutzen, Ist man in den lepten dier gicht unmittelbgr deutschland dazu übergegangen, in frischem Zustande gebrauchten Früchte als Süßmost zu verwerten und in Dauerware umzuwandeln. Der Deutsche Frauenbund für alkoholfrete Kultur hat überall Lohnmostereien ins Leben gerusen, die in gemeinnütziger Apzesegveisggaggen den Dienst der Verbrettung, vieses,„Flüssigen stellen. Auch unsere I. Bielefelder Süßmosterei, Siegfriedstraße 16, Nähe Siegfried=Markt, ist am 1. Juli wieder eröffnet, um wie in den Vorjahren alle Arten von Beeren usw. anzunehmen und daraus gegen geringes Entgelt erfrischende Getränke herzustellen. * Freikorpskämpfer! Ehemalige Baltikum=Freikorps= und Oberschlesienkämpfer werden zwecks Zusammenschlusses um Mitteilung Ihrer Anschrift an den Kameraden Walter Bräke, Bielefeld, Lützowstraße 20, gebeten. Es ist beabsichtigt, möglichst auch für Bielefeld und Umgebung eine Ortsgruppe zu bilden. Die Baltikumkämpfer haben auch vor, das ihnen gegebene Siedlungsversprechen wieder geltend zu machen und den Reichsverband ehem. Baltikumkämpfer mit der Vertretung zu beauftragen. Aus der Bewegung Kreisschulungsabend der RSDAP. Heute 20¼ Uhr spricht in der Auguste=Viktoria=Schule Pg. Averbeck(Herford) über Deutschen Sozialismus. Alle Amts= und Stabswalter der Partei sind zur Teilnahme verpflichtet. Soweit Platz vorhanden, werden auch alle weiteren Parteigenossen zugelassen. Nationalsozialistischer Frauenkongreß Düsseldorf. Anmeldungen für Sonntag, 16. Juli, werden noch bis Donnerstag, 6. Juli, im Horst=Wessel=Haus 10—12 Uhr angenommen. Hin= und Rückfahrt.50 Reichsmark. Das Fahrgeld für Amtswalterinnen und für alle anderen Teilnehmerinnen ist bis Sonnabend, 10. Juli, mittags im Horst=WesselHaus einzuzahlen. Gemütlicher Abend auf dem Rütli. Am Sonnabend, 8.., findet im Waldheim „Rütli“ ein„Gemütliches Beisammensein“ der Ortsgruppe Kesselbrink der NSDAP. Bielefeld statt. Für die Unterhaltung sorgen außer dem Männer= chor im D6B. namhafte Kräfte des Stattheaters, sowie das auf 20 Mann verstärkte Streich=Orchenter der Ortsgruppe. Beginn 21 Uhr. Eintritt ist frei. Für Autobus=Pendelverkehr ist gesorgt. Es wird rege Beteiligung erwartet. Ortsgruppe Kamphof=Schildesche Der in dem Bericht über das Kriegervereinsfest in Schildesche erwähnte 2. Vorsitzende des Kriegervereins, Niederbrodhage, ist nicht, wie irrtümlich mitgeteilt, Ortsgruppenführer der NSDAP., gehört aber der Ortsgruppe als Pg. an. REBO.=Mitglieder auf nach Münster! Am Sonntag, 9. d.., findet in Münster eine große Kundgebung sämtlicher NSBO.=Mitglieder aus dem Gau Westfalen=Nord statt. Abfahrt um 7 Uhr ab Kesselbrink mit Lastwagen. Der Fahrpreis beträgt etwa.50 RM. Sämtliche Teilnehmer haben nach Möglichkeit in Untform zu erscheinen und sich ihre Verpflegung mitzubringen. Bei dieser Kundgebung sprechen: der Führer der Deutschen Arbeitsfront Pg. Dr. Ley, der Reichsbetriebszellenleiter Pg. Schuhmann, der Gauleiter Pg. Dr. Meyer, der Gaubetriebszellenleiter Pg. Nagel. Als rer im Lastwagen können nur die Mitglieder berücksichtigt werden, die ihre Teilnahme bis spätestens Donnerstag, 6.., bei den Ortsgruppenbetriebswarten angemeldet haben. die Dahns für die Gianai von Der. Sechs Monate Gefängnis mit Bewährungsfrist für Frau Blankemeyer wegen zahelassiger Tolung Der vierte Tag der Schwurgerichtsverhandlung gegen Frau Antonie Blankemeyer begann mit dem Gutachten des medizinischen Sachverständigen Sanitätsrat Dr. Colla. Er erklärte, daß er die Angeklagte dreimal untersucht habe. Er habe beim erstenmal den Eindruck einer völlig zusammengebrochenen Frau gehabt. Später sei sie ruhiger geworden. Der Paragraf 51 des StGB. komme nicht in Frage, da die Angeklagte im Augenblick der Tat weder bewußtlos noch geistesgestört gewesen sei. Die Angeklagte stamme aus einer Familie mit manisch=depressiven Anlagen. Sie stehe außerdem im kritischen Stadtum der Wechseljahre, in dem Angstneurosen zu bemerken seien. Die Angst vor dem Bruder Hugo sei nicht übertrieben gewesen, denn typische Alkoholiker in Wut seten gefährlich. Das Verhalten der Angeklagten nach der Tat könne nicht als Gefühllosigkeit gewertet werden, vielmehr sei es als Gedankenhemmung zu betrachten. Das grausige Erlebnis habe so stark auf die Angeklagte eingewirkt, daß sie ihrer Sinne eben nicht mehr mächtig war. Es gebe Frauen, die in solchen Lagen Lachkrämpfe bekommen. Die Angeklagte sei„weich“ veranlagt und man könne es sich schlecht vorstellen, daß sie„Theater gespielt" habe. Der Staatsanwalt nahm danach das Wort. Er streifte zunächst das Vorleben des Bruders Hugo S. und kam dann zu den Erbschaftsangelegenheiten der Familie. Der Erschossene sei wohl seinen Verpflichtungen in vollem Maße nachgekommen, nicht aber Herr Blankemeyer, gegen den sich der ganze Zorn des Bruders Hugo richte. Festgestellt sei, daß Hugo S. keinerlei Erpressung verübt habe, denn es habe tatsächlich noch eine Forderung an Herrn Blankemeyer bestanden. Die Drohungen hätten allein Herrn., nicht aber seiner Frau gegolten, dem Hugo aus Haß„ans Leder“ wollte. Zur Schußfrage erklärte der Staatsanwalt, es gelte die Frage zu lösen, ob der zweite Schuß bewußt abgegeben worden sei oder ob er etwa durch das Eingreifen des Bruders Hugo ausgelöst worden sei. Es sei nicht bewiesen, daß ein tätlicher Angriff des Bruders erfolgt sei. Die Darstellung, daß die Angeklagte von Hugo wie ein wildes Tier angesprungen worden sei, sei bewußt falsch. Von Notwehr oder auch nur vermeintlicher Notwehr könne keine Rede sein, da kein Angriff erfolgt sei. Danach erörterte der Staatsanwalt die Vorgänge beim Schießen und kam zu der Auffassung, daß überlegtes Handeln vorgelegen habe, weil nach Lösung des ersten, des sogenannten Schreckschusses, der„Finger lang gemacht" und in den zweiten Abzugsbügel gegriffen wurde. In diesem Augenblick fiel die Angeklagte ohnmächtig von der Bank. Schupos und Gerichtswachtmeister bemühten sich um sie. Erst als die Tochter Ilse und der Ehemann zu Hilfe eilten, gelang es, die Angeklagte wieder aufzurichten. Es wurde eine Pause von zehn Minuten eingelegt. Nach Wiederbeginn der Verhandlung erklärte der Staatsanwalt, es sei fraglich, ob im Augenblick der Tat Ueberlegung vorgelegen habe. Das sei zu verneinen und infolgedessen auch versuchter Mord. Dagegen sei die Frage nach versuchtem Totschlag zu bejahen. Eine Fahrlässigkeit liege im Verhalten der Angeklagten, denn im Augenblick des Schießens sei kein Streit vorhanden gewesen. Der Staatsanwalt betonte dann noch die menschlich guten Eigenschaften der Angeklagten und das Vorliegen erheblicher Milderungsgründe. Sein Antrag lautete wegen versuchten Totschlages in Tateinheit mit fahrlässiger Tötung auf einundeinhalb Jahr Zuchthaus. Die Untersuchungshaft sei anzurechnen. Danach ergriff zunächst ein junger Verteidiger das Wort und erläuterte die Erbschaftsstreitigkeiten, die in der Familie herrschten. Justizrat Dr. M. versuchte dann die Anklage zu zerpflücken. Es gelang aber nicht, den Argumenten des Staatsanwalts, der in kurzer Replik erwiderte, wirkungsvoll entgegenzutreten. In ihrem letzten Wort sagte die Angeklagte:„Ich habe nicht gewußt, ob es Hugo oder August(die beiden Brüder) ist. Ich habe nicht mit der leisesten Faser meines Herzens daran gedacht, einem Menschen ein Leid anzutun.“ Das Urteil lautete: Die Angeklagte wird wegen fahrlässiger Tötung zu sechs Monaten Gesängnis verurteilt. Die bisher erlittene Untersuchungshaft wird angerechnet. Die Strafe wird mit dreijähriger Bewährungsfrist ausgesetzt. Damit war die Angeklagte aus der Haft, unter der sie seelisch außerordentlich gelitten hat, entlassen. hg. Freispruch im Grazer Sterilisierungsprozeß Nach vierwöchentlicher Verhandlung wurden sämtliche 21 Angeklagte im Grazer Sterilisierungsprozeß, darunter auch die beiden Hauptangeklagten, der Schriftsteller und Vorsitzende des anarchistisch eingestellten„Bundes herrschaftsloser Sozialisten“ Großmann und der ehemalige Assistenzarzt des Grazer Krankenhauses, Bartoscheck, freigesprochen. Aus dem Landkreise Bieleleld des Schützenfestes letzter Tag Heepen, 4. 7. Ein heiteres Scherzo in der großen Schützenfestsinfonie ist das Königsschießen am Schützenfestmontag. Schon frühzeitig kündeten morgens die Böller das Ende des Königsjahres an. Um 7 Uhr gingen die Schützen bereits wieder zum Sammelplatz mit Eichenlaub im Büchsenlauf. Das Batail= lon nimmt Paradeaufstellung. Beim Eintreffen des Oberst und der Behördenvertreter Präsentiermarsch und Oberst Dr. Stuckhard, Landrat Dr. Beckhaus, Bürgermeister Dr. Becker und Gemeindevorsteher Uthoff schreiten die Front ab. Der Generalmarsch führt zunächst zum König, wo sich Kronprinz und Exkönig eingefunden haben. Am letzten Tage seines Königstums schreitet der König nochmals die Front ab, und dann erfolgt die freundliche Einladung zum Schützenfrühstück. Landrat Dr. Beckhaus gab um 10.01 Uhr den ersten Schuß für den Reichspräsidenten von Hindenburg auf den Adler ab, es folgten Bürgermeister Dr. Becker, für den Reichskanzler Adolf Hitler, und Vorsteher Uthoff für die Gemeinde Heepen. Es folgten die Ehrenschüsse für den engeren Vorstand. Bereits beim achten Schuß um 10.05 Uhr fiel der Apfel durch den Erkönig Masor a. D. Wilhelm Pagenberg. 10.10 Uhr ftel die Krone durch den Angestellten Gustav Sieweke. Dieser Schützenbruder hat seit wenigen Jahren alle Würden innegehabt, die der Verein zu vergeben hat. Das Zepter fiel 10.15 Uhr durch einen Schuß des Malergehilfen Paul Elbracht. Es bedurfte noch knapp einer weiteren Stunde, um den Vogel von der Stange herunter zu bekommen. Der Meisterschuß gelang schließlich um 11.10 Uhr, wie schon kurz berichtet, dem Pokalsieger vom letzten Herbst=Preisschießen des Schützenvereins, Bäckergehilfen Willy üthmann. Oberst Dr. Stuckhard setzte bei der Proklamation Schützenbruder Güthmann zum Schützenkönig Wilhelm V. ein. Als Königin erwählte sich der König die Frau seines Vetters, die als Anna I. mit Scherpe und Diadem geschmückt wurde. Aus dem Preisschießen gingen als Preisträger hervor: 1. Albert Berke, Bielefeld, 57 Ringe. Werner Melges, Heepen; 3. Meyer zu Selhausen, Bielefeld; 4. Petersmann sen., Bielefeld, 56 Ringe. 5. Adolf Knigge, Bielefeld; 6. Petersmann jun., Bielefeld; 7. Gustav Sieweke, Heepen, 55 Ringe. 8. Julius Schlingmann, Oldentrup; 9. Aug. Lange, Heepen, 54 Ringe. 10. Georg Schlingmann und 11. Fürhoff, Heepen, 53 Ringe. 12. Lüngen, Bielefeld; 13. Kerkhoff. Bielefeld, 52 Ringe. 14. Benteler, Heepen, 15. Delskamp, Milse, 51 Ringe. Aus dem für die Jugendabteilung veranstalteten Preisschießen gingen als Preisträger hervor: 1. Fritz Obermarck, 49 Ringe. 2. Albrecht Herbst, 45 Ringe. 134 000 Am. eingespart Amtsbedarf haben die Gemeinden zu leisten wie im Vorjahr: 130 Prozent der Ueberweisung der Reichseinkommen= und Körperschaftssteuer sowie der Bürgersteuer nach dem Landessatz und 195 Prozent der Realsteuern, da aber infolge der erheblichen Steuerrückgänge die Ueberweisungen sich vermindern werden, wird es versucht werden, durch größte Sparsamkett diese Ausfälle abzudecken. Der Polizeititel schließt in Einnahme mit 7990 RM. und in Ausgabe mit 13120 RM. ab. Das Feuerlöschwesen ist in unserem Amte in bester Ordnung, vor allem gebührt hier Amtsober= inspektor Linnenbrügger viel Dank für seine geleistete Arbeit. Die Kosten für das Feuerlösch= wesen betragen 3766 RM. Die Amtswegeverwaltung erfordert in Einnahme und Ausgabe 37100 RM. Leider weist die Fürsorgeverwaltung noch immer die größte Summe auf. Sie hat eine Einnahme von 212 079(351 293) RM. und eine Ausgabe von 313 874(499829) RM. Im April 1933 waren an Wohlfahrtserwerbslosen im hiesigen Amtsbezirk vorhanden 405 Hauptunterstützungs= empfänger mit 768 Zuschlagsempfängern. Es besanden sich weiter in Fürsorge 27 Sozialrentner, 3 Kleinrentner, 92 Zusatzunterstützungsempfänger der Arbeitslosen= und Krisenfürsorge und 50 sonstige Hilfsbedürftige. Für Wohnungs= und Siedlungswesen sind in Einnahme und Ausgabe 8490 RM. vorgesehen. Mittel aus dem Hauszinssteueraufkommen stehen dem Amte nicht mehr zur Verfügung. Es handelt sich bei diesem Titel nur noch um Zins= und Tilgungsraten aus den Hauszins= und Zusatzhypotheken. Die Finanzverwaltung schließt in Einnahme und Ausgabe mit 484 100(685 200) RM. ab. Ferner nahm die Vertretung Stellung zur Einstellung von Arbeitslosen im Amte Heepen, die neben der Unterstützung für eine Arbeitsleistung von 8 Stunden noch eine Vergütung von 25 RM. für je 4 volle Arbeitswochen in Form eines Bedarfsdeckungsscheines und daneben noch vom Arbeitgeber eine warme Mahlzeit je Arbeitstag oder ein angemessenes Entgelt in bar erhalten sollen. Weitere Besprechungen der Vorsteher mit dem Arbeitsamte werden diese Angelegenheit fördern. Personaten Der Etat des Amtes Heepen y. Heepen. 1. 7. Unter dem Vorsitze des Bürgermeisters Dr. Becker fand eine Amtsversammlung beim Gastwirt Wedding statt. Das Wichtigste war die Beratung des Etats, der einstimmig angenommen wurde. Der Etat schließt in Einnahme und Ausgabe mit 484 100(635 200) RM. ab, hat also eine Senkung von 154 000 RM. erfahren. Imfolgenden einige Erläuterungen zu den einzelnen Abschnitten des Etats. Ueberall ist mit Genugtuung die größte Sparsamkeit sestzustellen. Die allgemeine Verwaltung schließt in Einnahme mit 191 496(232 900) RM. und in Ausgabe mit 78917(72.253) RM. ab. An Beiträgen zum Brackwede, 4. 7.(RS.=Kriegsopfer.) Bei Pallatzky fand eine gutbesuchte Monatsversammlung des NS.=Reichsverbandes deutscher Kriegsopfer e. V. Ortsgruppe Brackwede statt. Von den verschiedenen Punkten, die bekanntgegeben wurden, sei besonders hervorgehoben: 1. Alle Anträge in der Rentenversorgung werden durch die Ortsgruppe Brackwede bearbeitet(also sich nicht erst an die Geschäftsstelle in Bielefeld wenden). 2. Die Kameraden werden nicht nur in ihren Rentenfragen unentgeltlich betreut und beraten, sondern auch in allen andern Angelegenheiten soll ihnen Rat und Hilfe zuteil werden. 3. Alle arbeitslosen Kriegsbeschädigten tragen sich in eine Liste ein zwecks Unterbringung in öffentlichen uno privaten Betrieben. Zum Schluß der Versammlung wurde ein Referat gehalten über den Vortrag des Landesobmanns Kam. Weiler(Köln):„Die RS. Kriegsopferversorgung“. Regierungsrat Reininghaus ist zum Stellvertreter des Regierungspräsidenten im Bezirksausschuß zu Minden, abgesehen vom Vorsitze, auf die Dauer seines Hauptamtes am Sitze des Bezirksausschusses ernannt worden. * Die Firma M. Rosenberger, Bielefeld, Lichtpaus= und Plandruckanstalt, Spezialhaus für alle technischen Papiere, feierte dieser Tage ihr 25jähriges Bestehen. Das Unternehmen wurde 1908 von dem im Kriege gefallenen Herrn Max Rosenberger gegründet und hat sich unter der umsichtigen Geschäftsführung der jetzigen Inhaberin zu einem weit über die Grenzen Bielefelds hinaus bekannten und angesehenen Betrieb entwickelt. * Schützen=Verein Weidmannsheil.= Schildesche Der Schützenverein Weidmannsheil.=Schildesche hielt seine zweite General=Versammlung beim Schützenbruder Fritz Twellenkamp ab. Major Böckenkamp hielt eine kurze Ansprache, in der er zum Ausdruck brachte, daß der Verein voll und ganz auf dem Boden der nationalen Bewegung stehe. Als Treugelöbnis sang die Versammlung das Deutschlandlied und das Horst=Wessel=Lied. Nach kurzer Aussprache wurde dann beschlossen, 60 Holzgewehre anzuschaffen, für deren Anfertigung der Schützenbruder Kronshage sorgen wird. Das Exerzieren der jungen Schützen soll in 14 Tagen beginnen. Das Schützenfest findet am 19., 20. und 21. August beim Schützenbruder Ertel statt. Vereine und Veranstaltungen Johannisberg. Jeden Mittwoch, 16 Uhr, Freikonzert. Berglust: Heute, 16 Uhr, Freikonzert unter Mitwirkung von Heinz Virneburg, ab 20 Uhr Gesellschaftsabend mit Tanz im Freien. schönen Aussicht: Heute großes Kinderfest mit Ueberraschungen. Freudental: Großes Kinderfest heute 16 Uhr. Viele Ueberraschungen, Boxkämpfe, Ballonaufstieg usw. Abends Gartenkonzert und Tanz. Barberina. Heute=Uhr=Tanz=Tee und abends Gesellschafts=Tanz. Lindenhof=Garten. Heute abend Konzert und Tanz im Freien. Brannschweiger Kasse, Krankenkasse für das Bekleidungsgewerbe: Donnerstag, 6.., 20 Uhr, im „Tannenkrug“, Am Bach 30, außerordentliche Versammlung. ru des um verößentlichtre Zuschriften eus dem Leserkreise abernimmt die Redaktion am die proßgescisliche Verantwortung. Ersendnagen ohne Namensangabe werden aicht berücksichtigt Chefredakteur: Dr. Hans Havemann Verantwortlich für Politik: 1. V. Dr. Hans Havemann, für Handel. Dr. Gustav Baumgart, für Feuilleton und unterhaltende Bellagen: Dr. Hans Havemann, für Kommunales, Lokales und Vermischtes: Dr. Walter Goch, für Provinz, Sport und Gericht: Dr. Gustav Baumgart, für den geschäftlichen und Anzeigenteil sowie Sonderbeilagen: Priedrich Niemeyer. Druck und Verlag: E. Gundiech-., sämtlich in Blelefeld. Abendschluß Es hat schon vielfach Anstoß erregt, im Freibad daß das städttsche Freibad an der Wiesenstraße schon um 19 bezw. 20 Uhr, je nach den Witterungsverhältnissen, geschlossen wird. Dadurch wird sämtlichen Angestellten, die bis 19 Uhr arbeiten, die Möglichkeit genommen, alltags zu baden. Es liegt doch wirklich im Interesse der Stadt, wenn das Baden, wie es in anderen Städten auch üblich ist, wenigstens bis 21 Uhr gestattet wird. Wir hossen, daß diese Eingabe endlich Erfolg hat. Einige Angestelte e Wirtschaftsbesserung in England Eine Unterhausrede des Handelssekretärs London, 4. 7. Im Unterhaus gab der parlamentarische Sekretär des Handelsamtes, Burgin, eine allgemeine Uebersicht über Lage und Aussichten des britischen Handels. Er bemerkte, es sei eine allgemeine Besserung und erhöhtes Vertrauen festzustellen. Die weiteren Aussichten seien jedoch ungewiß. Die Niedergangstendenz des internationalen Handels sei zwar nicht aufgehalten worden, aber die Lage des britischen Ausfuhrhandels sei insgesamt gesehen, besonders wenn man die Beschränkungen des Welthandels berücksichtige, nicht unbefriedigend. Das Volumen der Ausfuhr sei im wesentlichen unverändert und auch der Stand des Ausfuhrhandels sei während der letzten Zeit stationär geblieben. Die Ziffern für das Volumen der Ausfuhr Großbritanniens seien für 1932 nicht schlimmer als im Jahre 1931 gewesen. Die Ziffern zeigten, daß die Senkung für England im Jahre 1932 nicht größer war als im Jahre 1931, während Deutschland, Frankreich und die Vereinigten Staaten einen beträchtlichen Rückgang erfahren haben. In der Arbeitslosigkeit stellte Burgin eine„weitere wesentliche Besserung fest, insbesondere im Baugewerbe, in der Woll=, Schuh=, Eisen= und Stahlindustrie. Der Puls der Industrie schlage fester. Burgin verteidigte dann die britischen Einfuhrzölle und die Abgaben gegen abnorme Einfuhr, die bis März 1932 24 Millionen an Einnahmen ergeben hätten. Einzelheiten zur Arbeitsbeschaffung Mittlere und kleinere Betriebe sind weitgehend zu berücksichtigen Berlin, 3. 7. Aus der umfangreichen Durchführungsverordnung zu den Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen werden noch folgende bedeutsame Einzelheiten bekannt: Die Arbeit muß die durch den Kapite wand entstehenden Zukunftslasten rechtfertigen. Der Träger der Arbeit muß geeignet erscheinen, die aus der Ausführung der Arbeit entstehende Zukunftsbelastung zu tragen. Es muß sich um eine Arbeit handeln, die in absehbarer Zeit aus eigener Kraft des Trägers der Arbeit voraussichtlich nicht würde ausgeführt werden können. Es muß also zusätzliche Arbeit sein. Die Vergebung der Arbeiten hat in der Regel auf der Grundlage der Verdingungsordnung für Bauleistungen oder nach den allgemeinen Bedingungen für die Ausführung von Leistungen zu erfolgen. Bei der Vergebung soll der Träger der Arbeit die mittleren und kleineren Betriebe weitgehend berücksichtigen. Der Gewinn des Unternehmers muß sich in mäßigen Grenzen halten. Unter den eingestellten Erwerbslosen dürfen sich nicht solche befinden, die in andere, besonders in landwirtschaftliche Arbeit verteilt werden können. Europarundreise zwecks Abrüstung Henderson zur Reise durch die europäischen Hauptstädte ausgebrochen Genf, 4. 7. Der Präsident der Abrüstungskonferenz Henderson hat Genf verlassen, um zunächst nach London zurückzukehren. Von dort aus wird er seine Reise in die verschiedenen europäischen Hauptstädte antreten, um mit den Regierungen über die Abrüstungsfrage zu verhandeln, gemäß dem Mandat, das der Hauptausschuß vor seiner Vertagung dem Präsidenten der Abrüstungskonferenz erteilt hat. Zunächst ist ein Besuch in Paris vorgesehen. Henderson fährt dann nach London zurück. Ehe er nach Berlin und Rom reist, will er nochmals mit französischen Staatsmännern in Verbindung treten. Zwölf Jahre Zuchthaus wegen des Totschlages des SA.=Mannes Konietzte Das Schwurgericht in Brieg verurteilte den Arbeiter Karl Ziebolz, der sich an dem am 10. Juli 1932 in Ohlau verübten Ueberfall auf Nationalsozialisten beteiligt und dabei den SA.=Mann Konietzke mit einer Latte erschlagen und in die Ohle geworfen hatte, wegen Totschlags zu zwölf Jahren Zuchthaus und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jahren. Der Oberstaatsanwalt hatte gegen den Angeklagten Ziebolz die höchstzulässige Strafe auf Totschlag von 15 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust beantragt. BVG.-Käuber-Prozeß Im Prozeß gegen die BVG.=Räuber erklärten die Verteidiger, man müsse bei den Taten der Angeklagten ihre kommunistische Einstellung berücksichtigen. Die unheilvolle Einwirkung durch die KPD. habe Mitschuld an den Straftaten der Angeklagten. Fünf Todesstrafen beantragt Der Staatsanwalt beantragte gegen die Angeklagten Hildebrandt, Hoheisel, Willy Krebs, Achtenhagen und Wienke die Todesstrafe, gegen die ersten vier außerdem je 15 Jahre Zuchthaus. Gegen die Angeklagten Hans Krebs beantragte der Staatsanwalt lebenslängliches Zuchthaus, gegen den Angeklagten Höhne acht Jahre Letzte Lokalnachricht Platzkonzert vor dem Rathaus Bieleseld, 5. 7. Zur Feier der Amtseinführung von Bürgermeister Budde veranstaltet die SA.=Kapelle heute von 19½ bis 20¼ Uhr vor dem Rathaus ein Platzkonzert. Der thüringische Innenminister hat den Landgerichtsdirektor Lemmerzahl und den Landgerichtsrat Leutert von ihren Aemtern enthoben. * Der bisherige Führer der SA.=Gruppe Sachsen, von Detten, ist an Stelle des Obergruppenführers Litzmann als Kommissar ins preußische Innenministerium gerufen worden. * Die seit Jahrzehnten in Berlin erscheinende Tageszeitung„Der Reichsbote“ wird sich in Zukunft vollkommen in den Dienst der Glaubensbewegung„Deutsche Christen" stellen. Gefängnis, gegen den Angeklagten Klann zwei Jahre Gefängnis und gegen Stach sechs Monate Gefängnis. Schlußwort der Angeklagten In ihrem letzten Wort bedauerten die fünf Hauptangeklagten ihre Straftaten. Der Angeklagte Stach sagte, er habe acht Jahre lang für den Kommunismus gekämpft, sei aber nach seiner Rückkehr aus Rußland grenzenlos enttäuscht gewesen. In Rußland habe er den Glauben an das kommunistische System verloren. Am Donnerstag vormittag wird das Urteil verkündet werden. Bereit sein ist nicht alles Unzulässige Berufung auf die nationale Erneuerung Das Oberverwaltungsgericht hatte sich kürzlich mit der Berufung eines Beamten zu befassen, der von der Dienststrafkammer zur Dienstentlassung ohne Gewährung einer Unterstützung verurteilt worden war. Der Angeschuldigte hatte planmäßig im Amt Gelder veruntreut, die einen Gesamtbetrag von 20000 RM. erreichten. Er war deshalb vom Schöffengericht wegen des Verbrechens der Amtsunterschlagung zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr drei Monaten verurteilt worden. In der Berufsverhandlung vor dem Oberverwaltungs= gericht bat er um seine völlige Rehabilitierung unter Hinweis auf die nationale Erneuerung, an der er„mitzuarbeiten bereit“ sei. Das Oberverwaltungsgericht wies die Berufung ab und brachte in der Begründung seines Spruches zum Ausdruck, daß sich auf die nationale Erneuerung des deutschen Volkes keiner mit geringerem Recht berufen könne als der, der in der Zeit ungeheurer wirtschaftlicher Not seine bevorzugte Beamtenstellung durch schwerwiegende Veruntreuungen mißbraucht und dadurch zur Verschleuderung des deutschen Volksvermögens selbst beigetragen habe. Kundenwerbung mit dem Gummitnuppel Nachdem der Klavierstimmer Richard G. in einem Lokal in Tilsit wacker gezecht hatte und ihm das Geld so ziemlich ausgegangen war, erinnerte er sich plötzlich, daß ein Kaufmann ihm einmal gesagt hatte, er könne gelegentlich sein Klavier stimmen. Der Klavierstimmer bewaffnete sich mit einem Gummiknüppel, nahm noch zwei junge Leute aus dem Lokal mit, drang in den Laden des Kaufmanns ein und hielt ihm den Gummiknüppel mit den Worten unter die Nase:„Entweder Klavierstimmen oder es hagelt.“ Nur mit Mühe gelang es dem Kaufmann, aus dem Laden zu kommen und einen Polizisten zu holen, der den Betrunkenen festnahm. Das Tilsiter Schöffengericht verurteilte den Klavierstimmer unter Anrechnung mildernder Umstände zu zwei Monaten Gesängnis. Vor Gericht war der Klavierstimmer nicht mehr so rabiat wie vorher. Er fiel auf die Knie und bat um Verzeihung. Das Urteil gegen die 64 Aschinger-Angestellten In dem seit Anfang Juni in Berlin schwebenden Prozeß gegen 64 Angestellte der Firma Aschinger wurde das Urteil gefällt. In dem Prozeß hatten sich Kellner, Köche, Küchenmädchen usw. wegen umfangreicher Unterschlagungen zu verantworten. Durch Speisenund Getränkeabgaben ohne Bonds wurde die Firma Aschinger um erhebliche Summen geschädigt. 34 Angeklagte wurden freigesprochen. Gegen sechs Angeklagte wurde das Verfahren abgetrennt, weil sie ihre Vergehen mit einer außerordentlichen Notlage begründet hatten und hier die Voraussetzungen der Amnestie geprüft werden sollen. Wegen Untreue wurden fünf Angeklagte zu je vier Monaten Gefängnis verurteilt, wegen Beihilfe zur Untreue ein Angeklagter zu neun Monaten, drei Angeklagte zu je vier Monaten, zwei zu je drei Monaten und einer zu zwei Monaten Gefängnis. Wegen Unterschlagung erhielt ein Angeklagter drei Monate Gefängnis, ein weiterer 200 RM. Geldstrafe. Giftmörderin zum Tode verurkeilt Das Schwurgericht in Passan verurteilte die 45jährige Bauersfrau Therese Straßl wegen Giftmordes, begangen an ihrem ersten Ehemann, zum Tode. Ihr zweiter Ehemann wurde wegen Beihilfe zum Mord zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. Aas den Gerichessalen Ein treues Vaterherz hat aufgehört zu schlagen. Am Dienstag, den 4. Juli, morgens 5 Uhr, entschlief nach langem, schwerem. mit Geduld getragenem Leiden, nach arbeitsreichem Leben mein lieber, unvergelllicher Mann, unser treusorgender Vater. Schwiegervater, Großvater, Bruder. Schwager und Onkel austat-Cziberta im Alter von 56 Jahren. Dies zeigen mit der Bitte um stille Teilnahme an: Frau Witwe Luise Cziborra und Kinder. Bielefeld. Berlin, Rastenburg Finkenstraße 20 den 4. Juli 1933, Die Beerdigung findet am Freitag. den 7. Juli, nachmittegs.30 Uhr. von der Kapelle des Sennefriedhofes aus statt. Vorfeier daselbst.10 Uhr. inseriert man am besten undvorteilhaftesten in den beliebten und weit verbreileten westl. Neuest. Nachrichten U Zukunft deutet Astrologin Am Bach 5. Nachruf. Am 4. d. Mts. schied nach längerem Leiden unser Kollege Herr Gustav Cziborra aus unserer Mitte. In einer langjährigen Zusammenarbeit lernten wir den Entschlafenen als einen hilfsbereiten Kollegen mit offenem und ehrlichem Charakter kennen. Wir werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. Die Angestellten der Ravensberger Spinnerei Akt.-Ges. Statt Karten. Ihre Vermählung geben bekannt Dipl.-Kfm. Conrad Schormann Elly Schormann geb. Müller Bielefeld, 5. Juli 1933 Oberntorwall 33 Bilder-Einrahmungen sauber und preiswert bei W. Wulthorst, 17 Papierhandlung, Klosterplatz 5, Ecke Hagenbruch. straße Telefon 2045. K Gebrauchte Herer habe preiswert abzugeben Adolf Heine Ritterstraße 57. 1 Ahrbergs Krkalt in unübertroffener Qualität empfiehlt in großer Auswahl stete frisch Kronsbein Am Markt 3 H. Ankleideschrauk mit Spiegel, 180 cm, eiche 95 Mk., 2 Bettstellen, eiche à 30 Mk., Waschtisch, eiche Marmor u. Spiegel 35 2 Nachttische,eiche à 11 Mk., so auch gebrauchte Möbel Reichspoststr. 11 5 an der Volksküche. kauft man nr bai F Goldstr. 6. 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Falls vergrillen, gegen Vereinsandleng von 20 Plennig in Brletmarken von der OPEATA-OLOTASCNAPT M. 8.., K ÖLN-RSsER. Opekta Ph acer Elf Messerstiche Ein seiger Ueberfall hk. Löhne, 4. 7. Ein feiger Ueberfall wurde auf einen jungen Löhner Einwohner verübt, der nachts von einer Festlichkeit heimkehrte. Auf dem Wege von Löhne=Bhf. nach Löhne=Ort wurde er von drei Banditen überfallen, die ihn mit Messern und anderen scharfen Gegenständen übel zurichteten. Der Ueberfallene erlitt schwere Kopfverletzungen. Im ganzen wurden dem Ahnungslosen elf Messerstiche beigebracht. Die Ermittlungen der Polizei waren erfolgreich, so daß am folgenden Tage eine Person verhaftet wurde, die den Ueberfall bereits eingestanden hat. lz. Löhne. Schützenkönig wurde auf dem Schützenfest des Amtes Gohfeld=Mennighüffen der Lokomotivführer Hoff aus LöhneDorf. I. Südlengern. 2000 Jahre alte Baumsärge. Vor einigen Jahren wurden bei Erdarbeiten Urnenstücke gefunden. In der Nähe der alten Fundstätte fand man jetzt beim Ausschachten Urnenreste und zwei Baumsärge, die leider beim weiteren Aufgraben zerfielen. Der hinzugezogene Fachberater für Altertumsforschungen, Prof. Langewiesche (Bünde), bezifferte das Alter der Särge auf 2000 Jahre. I. Südlengern. Drei Autounfälle. In voller Fahrt raste in Südlengern ein Personenwagen in den Straßengraben. Der Wagen wurde stark demoliert. Die Insassen kamen nicht zu Schaden. Auf der Hauptverkehrsstraße in Kirchlengern geriet ein Radfahrer unter ein Auto. Mit schweren Verletzungen wurde der Radfahrer ins Bünder Krankenhaus eingeliefert. In Klosterbauerschaft sauste ein Lübecker Auto gegen einen Straßenbaum und rutschte eine hohe Böschung hinab. Personen wurden nicht verletzt. lz. Bad Oeynhausen. Ein Dammbruch ereignete sich am Montag auf bisher ungeklärte Weise im neuen Schwimmbecken. Das Wasser wurde sofort ausgelassen, um weiteren Schäden vorzubeugen. kr. Wulserdingsen. Sein 75. Lebensjahr vollendete der Hausschlachter Friedrich Kottmeier in Wulferdingsen.— Sein 25jähriges Dienstjubiläum feierte in Menninghüffen der Polizeihauptwachtmeister August Steinmeyer. 100000 Mark Fehlbetrag lz. Gohseld, 4. 7. Der neue Haushaltsplan der Gemeinde sieht in Einnahme 262064 Mark und in Ausgabe 370 469 Mark vor. Er schließt also mit einem Defizit von über 100.000 Mark ab(rund 40000 Mark aus dem Vorjahr). Zur Deckung des Fehlbetrages sollen erhoben werden: 1000 Prozent Gewerbekapitalsteuer, 500 Prozent Gewerbeertragsteuer, 260 Prozent Grundvermögenssteuer vom bebauten und unbebauten Besitz. Schützenfest in Versmold so. Versmold, 4. 7. Die Versmolder sind nicht nur ein geschäftstüchtiges, sondern auch ein gar lustiges Völkchen. Das zeigte sich auch dies Jahr wieder bei der Feier ihres beliebten und geradezu berühmten Schützenfestes am 2. und 3. Juli. Nicht Standesdünkel kennen sie hier, sondern im Geiste Adolf Hitlers bilden sie eine wirkliche Volksgemeinschaft und pflegen in althergebrachter Weise echte und treue Kameradschaft. Die Feier sand auch in diesem Jahre im Stadtpark statt, der erst vor kurzem zu Ehren unseres Reichskanzlers den Namen„AdolfHitler=Park" erhielt. Die ganze Stadt prangte im herrlichen Festkleide, und auch der Wettergott hatte ein Einsehen und schickte nach dem starken Regen so recht passendes Schützenwetter. .. Den Auftakt bildete am Sonnabend der übliche Zapsenstreich. Am Sonntag, um 14.30 Uhr, begann der Festzug durch die Stadt und dauerte etwa zwei Stunden. Die alten Majestäten,„Otto der Tapfere" und „Emma die Stattliche“, mit ihrem Hofstaat sowie alle Schützen, die sich in der neuen Uniform zeigten, wurden von der jubelnden Bevölkerung herzlich begrüßt. Im Park hielt Bürgermeister Kettmann die Festrede, in der er die nationale Erhebung betonte und die Führer des neuen Deutschlands feierte. Karl Delius, der Präsident-des Schützenvereins, lobte die echten Schützentugenden der Versmolder und ihre Treue zu Volk und Reich. Dann entwickelte sich auf dem Festplatze, in den Zelten und vor den Buden ein fröhliches Tretben, und auf dem nahen Schießstande wurde bis zum späten Abend fleißig geschossen. Gegen 23 Uhr erfolgte der Abmarsch in die festlich beleuchtete Stadt. Am Montagmorgen fand zunächst unter reger Beteiligung das Königsschießen statt. Kaufmann Rudolf Mestemacher tat den Meisterschuß und wurde alsbald zum König proklamiert. Er erwählte sich Frau Malermeister Kleine zur Königin. Und unter dem Jubel der Anwesenden wurden „Rudolf der Tüchtige" und„Königin Luise" feierlichst gekrönt. Nach der Anfahrt der neuen Majestäten mit dem nunmehrigen Hofstaat begann gegen 18 Uhr mit der großen Polonaise der Montagsfestball. Nach Eintritt der Dunkelheit erleuchtete ein großes Brillantfeuerwerk den ganzen Park. Auto ersaßt und überfahren. Der Führer des Autos holte sofort einen Arzt herbei, der jedoch nur noch den Tod feststellen konnte. Die Räder waren dem Jungen über den Kopf gegangen und hatten ihn sofort getötet. Landbundpräsident Meinberg mit der Verwaltung der Landwirtschaftskammer in Münster beauftragt md. Münster, 4. 7. Der preußische Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, Darré, hat nach erfolgter Auflösung der preußischen Landwirtschaftskammern mit der zwischenzeitlichen Verwaltung der Landwirtschaftskammer in Münster den Landbundpräsidenten Meinberg in Wasserkurl(bei Dortmund) beauftragt. Schüler vom Auto gekötel ho. Borgholzhausen, 4. 7. Ein schwerer Unglückfall ereignete sich am Dienstag, gegen 9 Uhr, auf der Borgholzhausener Chaussee an der Stelle, wo der Feldweg Oldendorf—Borgholzhausen die Landstraße überquert. Als der Schüler Tiem, der sich gerade auf dem Wege zur Schule befand, die Kreuzung passierte, wurde er von einem Geschäftsführer kommt ins Konzentrationslager wp. Münster, 4. 7. Gaubetriebszellenleiter Nagel(Münster) hat den Geschäftsführer der Knopffabrik Hesselbein in Bocholt de Jong, der holländischer Nationalität ist, in Schutzhaft nehmen lassen. Die Gründe hierzu liegen in volksschädigendem Verhalten de Jongs, der an Arbeiter und Angestellte Löhne zahlte, die 40 Prozent unter Taris liegen. Trotz dreimaliger Verwarnung durch die NSBO. hatte sich de Jong um eine andere Regelung nicht bemüht. Nachdem man ihn zunächst ins Bocholter Gefängnis eingeliefert hat, wird er in diesen Tagen einem Konzentrationslager zugewiesen werden. Kaplan festgenommen Unzulässige Kritik an der Staatsführung 1 Recklinghausen, 4. 7. Der Kaplan Bombitzki von der Pauluskirche in Recklinghausen hielt am Sonntag eine Predigt, in der er sich mit der Aktion des preußischen Staates gegen die katholischen Vereine unzulässig kritisch befaßte und dem Staat jedes Recht auf Eingriffe in die Verhältnisse der katholischen Kirche absprach. Nach seiner polizeilichen Vernehmung wurde Bombitzkt in Schutzhaft genommen. Aus dem Freistaat Lippe Zur NSDAP. übergetreten Zweidrittelmehrheit der NSDAP. im Landtag tr. Detmold, 4. 7. Der einzige Abgeordnete der ehemaligen Kampffront Schwarz=Weiß=Rot, Rechtsanwalt Dr. Petri, ist jetzt zur NSDAP. übergetreten und in die Landtagsfraktion der RSDAP. als Hospitant aufgenommen worden. Diesem Uebertritt kommt insofern erhöhte Bedeutung zu, als jetzt die RSDAP. allein die Zweidrittelmehrheit im Landtag hat und nach dem Verbot der SPD. die einzige im Lippischen Landtag vertretene Fraktion ist. Xy. Oerlinghausen. Den Auftakt zum Schützenfest bildete das am Sonntag veranstaltete Kinderschützenfest. Xy. Oerlinghausen. Die Freilichtbühne Oerlinghausen wurde aus der Taufe gehoben. Die Laienspielerschar des Oerlinghauser Turnvereins von 1868 brachte auf der herrlichen Naturbühne am Brachtsberge das Volksstück„Jan van Werth“ zur Aufführung. Im August wird hier ein Theaterstück aus der Feder des heimischen Dichters Karl Steinmeier:„Die für dich starben“ uraufgeführt. ry. Oerlinghausen. Das neue Fernsprechamt wurde dieser Tage in Betrieb genommen. Die Betriebsbeobachtungen ergaben ein einwandfreies Arbeiten des neuen Selbstanschlußamtes. Neu ist für Oerlinghausen der im Bahnhof(Wartesaal) angebrachte Münzfernsprecher. Oerlinghausen hat jetzt nach Ansicht von Fachleuten das modernste Fernsprechamt im Umkreis von 100 Kilometern. Iy. Oerlinghausen. Luftsportverein gegründet. Nach der Auflösung der Sturmvogel=Gruppe(Flugverband der Werktätigen) wurde nunmehr die Gründung eines neuen Flugvereins vollzogen, der den Namen „Luftsportverein Oerlinghausen" führt und schon jetzt eine stattliche Anzahl von Mitgliedern hat. tr. Detmold. Zinssenkung. Bei der Städtischen Sparkasse sind die Zinsen ab 1. Juli wie folgt gesenkt worden: Zinssatz für Kontokorrent 7 Prozent(keine Spesen und keine Provision, früher 8 bis 10 Prozent). Für Faustpfanddarlehen beträgt der Zinssatz 6,5 Prozent, für Handschein und Bürgschaftsdarlehen ebenfalls 6,5 Prozent. Zwölf Todesopfer in Recklinghausen 1( Recklinghausen, ö. 7. Von den Schwerverletzten im Knappschaftskrankenhaus zu Recklinghausen ist am Dienstag mittag der 15jährige Jungknappe Holtroeder gestorben. Damit erhöht sich die Zahl der Todesopfer auf zwölf. Die Entstehungsursache der Explosion ist noch vollkommen ungeklärt. Beileidstelegramme des Reichspräsidenten und des Reichsarbeitsministers Aus Anlaß des Explosionsunglücks auf der Zeche General Blumenthal hat der Reichspräsident aus Neudeck an die Zechenverwaltung nachstehendes Telegramm gerichtet: „Mit tiefer Anteilnahme erhalte ich die Nachricht von dem schweren Unglück auf der Zeche General Blumenthal. Ich bitte Sie, den Hinterbliebenen der verunglückten Bergleute den Ausdruck meines wärmsten Beileides und den Verletzten meine besten Wünsche für baldige Wiederherstellung zu übermitteln. von Hindenburg, Reichspräsident.“ Auch Reichsarbeitsminister Seldte hat an die Zeche General Blumenthal ein Beileidstelegramm gesandt. Der Unfallausschuß der Grubensicherheitskommission Dortmund trat aus Anlaß der Explosion in Reckling= hausen zusammen. Es wurde festgestellt, daß an einem Waschbergtransportband kurz vor der Explosion Schneidearbeiten vorgenommen worden sind. Es besteht die Möglichkeit, daß hierin oder in Störungen an elektrischen Einrichtungen die Ursache der Explosion zu suchen ist. Die Untersuchung nimmt ihren Fortgang. Vom Spiel in den Tod Vierjähriges Mädchen in den Kanal gestürzt 1/ Minden, 4. 7. Das vierjährige Enkelkind des Invaliden Gerke glitt beim Spiel hinter dem an den Leinekanal grenzenden großväterlichen Hause auf der zum Wasser führenden Treppe aus und stürzte in den Hochwasser führenden Kanal. Es wurde sofort abgetrieben und konnte bisher nicht geborgen werden, obwohl auf Anordnung der Polizei das Wasser vorübergehend abgelassen worden war. Genau an derselben Stelle ertrank vor einigen Jahren die Großmutter der Kleinen. Dortmunder Schulstreik beendet Kein Anlaß zu Fachschulnnruhen ( Dortmund, 4. 7. hg. Bad Salzuslen. Verhaftung eines Konkursverwalters. Auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft Detmold wurde der Konkursverwalter Bergfeld aus Bad Salzuslen verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis eingeliefert. Bergfeld soll als Konkursverwalter der Firma Breder in Schötmar Konkursgelder unterschlagen haben. tr. Hörste. Urnenfund. Bei Ausschachtungsarbeiten zu einem Neubau fand der Maurer Wilkenoh eine noch gut erhaltene Urne. Nach vorsichtiger Schätzung dürfte sich das Alter der Urne auf ca. 2500 Jahre belausen. Der wertvolle Fund wurde vorerst von den Lehrern sichergestellt. Der Streik an der Dortmunder Maschinen= bauschule ist beendet Er war angeordnet worden, daß die Besucher der staatlichen Maschinenbauschule, deren nichtorganisierter Teil den Streik gegen Professor Müller fortgesetzt hatte, bereits am Montag den Unterricht bedingungslos aufzunehmen hätten, da begründeter Anlaß zu den Fachschulunruhen nach den bisherigen Ermittlungen nicht vorliege. Auf Anordnung des Regierungspräsidenten werden die Besucher, die den Unterricht am Montagfrüh nicht aufgenommen haben, vomweiteren Besuch der Anstalt ausgeschlossen. Der Unterricht ist daraufhin am Montag in vollem Umfange wieder aufgenommen worden. Von den Schülern befindet sich niemand mehr im Streik. 1 Höxter. Landrat von Hörter im Ruhestand. Der seit 15 Jahren an der Spitze des Kreises Hörter stehende Landrat Freiherr Droste zu Hülshoff, der vor einigen Tagen beurlaubt worden war, ist nunmehr unter Gewährung des gesetzlichen Wartegeldes in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden. Meisterwerke der Reifengestaltun Guerra gewinnt auch die 7. Etappe Die Tour de Frauce=Fahrer sind jetzt im Hochgebirge. Auf der 7. Etappe von Aixles Baius nach Grenoble über 229 km waren große Schwierigkeiten zu überwinden, denn die Bergstraßen waren meist schlecht und außerdem viele lange Tunnels zu durchfahren. Nach mehrfacher Sprengung des Feldes hatte sich zum Schluß wieder eine Spitzengruppe von zehn Mann zusammengesunden, aus der im Endspurt erneut der Italiener Guerra in.43:46 als Sieger hervorging. Guerra hatte bereits die vorhergehende Etappe gewonnen und rückt unn im Gesamtklassement auf den zweiten Platz hinter Archambaud vor. Hinter Rinaldi, Bula, A. Magne belegte Geyer als bester Deutscher einen achtbaren fünften Platz, durch den er ebenfalls im Gesamtklassement erheblich vorrückt. In der vier Minuten später aukommenden zweiten Gruppe befanden sich auch Stoepel, Buse und Thierbach, während Kutschbach und Max Bulla durch Dejekte weit zurücklagen. *** Walter Sawall liegt seit einigen Tagen in einer Berliner Klinik, wr er wieder wegen einer Gesäßverletzung behandelt wird. Der frühere Weltmeister wird daher an den deutschen Meisterschaften, die am 19. Juli in Elberfeld stattfinden, nicht teilnehmen. Flugsport Wimbledon Die letzten vier Damen ermittelt Beim Wimbledon=Tennisturnier wurden nach den Herren nun auch die letzten vier Damen ermittelt. Bei sast trovischer Hitze und vor wieder ausgezeichnetem Besuch lieferte die einzige deutsche Vertreterin, Hilde Krahwinkel, auf dem Hauptplatz einen begeisternden Kampf gegen die junge Engländerin Miß Seriven. Die Deutsche verlor nie ihre Ruhe und überließ der Britin nur den zweilen Satz, um dann in überlegener Weise das Spiel mit:4,:6,:1 zu gewinnen. Die Essenerin trifft unn in der Vorschlußrunde auf die Titelverkeidgerin Helen WillsMoody, die über die Französin Mathien mit:1,:6,:2 in die Vorentscheidung gelangte. Englands Hoffnungen ruhen auf Frl. Round, die über die Italienerin Valerio leicht:3,:2 triumphierte. Als vierte Teilnehmerin stand Helen Jacobs, Amerikas zweite Vertreterin, bereits fest. Die internationale Alpenmeister schaft für Automobile, die im Vorjahre die beiden deutschen Rennfahrer Rudolf Caracciola in der Rennwagen= und Hans Stuck in der Sportwagenklasse gewannen, ist für 1983 abgesagt worden und soll erst wieder im kommenden Jahre ausgefahren werden. Neuer Segelflugrekord Die Borkenberge werden mehr und mehr zum Dorado der westdeutschen Gegelflieger. Nachdem vor nicht allzu langer Zeit erst der Segelflieger Krebber aus Seppenrade mit:12 einen neuen Rekord im Dauerflug aufgestellt hatte, kommt jetzt aus der„Westdeutschen Rhön“ die Kunde von einer neuen Bestleiftung. Am Dienstagnachmittag kam ein günstiger Wind auf, wobei der Herteuer Heiderich mit:20:38 Std. einen neuen Rekord herausflog. Schach Um die Meisterschaft von Deutschland Bogoljubow in Führung 5. Runde: Carls ½— Brinkmann ½; Bogoljubow ½— Rellstab ½; Koch ½— Richter ½; Ahues 0— Schories 1; Rödl 1— Helling 0; Weißgerber 1— Leonhardt 0; Sämisch ½— Dr. Seitz ½; Holzhausen ½— Kieninger ½. Die 6. Runde brachte vorerst nur eine Entscheidung. Helling schlug Weißgerber in einer interessanten Partie. Alle anderen Partien wurden abgebrochen. Von der 7. Runde sind bis jetzt entschieden: Koch ½— Carls ½; Rödl 1— Richter 0; Sämisch ½ — Helling ½; Kieninger ½— Dr. Seitz ½. Vorläufiger Turnierstand nach der 7. Runde: Weißgerber 5; Bogoljubow 4½(2.); Rellstab 4(); Rödl 4(1.); Carls, Sämisch 3½ (1.); Helling 3½; v. Holzhausen 2½(2.); Koch, Kieninger, Dr. Seitz 2½(1.); Schories 2(2.); Ahues, Richter 2(1.); Brinkmann, Leonhardt 1½ (2.). Bogoljubow steht in beiden Hauptpartien erheblich besser, so daß er hofft, seinen Konkurrenten davon zu laufen. 8. Stuttgart zum Deutschen Turnfest gerüstet Deutsche Reiteroffiziere In Luzern Am Internationalen Reitturnier in Luzern, das vom 8. bis 16. Juli schon zum 19. Male in Szene geht, beteiligen sich viele deutsche Reiteroffiziere der Kavallerieschule Hannover. Unter Führung des Leiters des Springstalles, Major von Waldenfels, begeben sich Rittm. von NostitzWallwitz sowie die Oberleutnants Momm, Großkreutz, Brandt, Hasse und Baade nach Luzern. Der Expedition gehören 17 unserer besten Springpferde an, und zwar außer dem Derbysieger Baccarat noch Bosco, der Mohr, Tora, Derby, Winzige, Rute, Benno, Kadett, Ehemann, Finette, Dedo, Wange, Olaf, Schwälbchen, Siegen und Raubritter. Unsere Reiter trefsen dort mit den Vertretern von Italien, Belgien, Irland, Frankreich, Ungarn und der Schweiz zusammen. Das Reitturnier in Genf., das im letzten Jahre aus wirtschaftlichen Gründen ausfiel, soll vom 1. bis 5. November stattfinden. Es ist möglich, daß für den„Coup des Nations“, den unsere Reiter 1929 gewannen, eine deutsche Mannschaft entsandt wird. Ergebnisse Mitgeteilt von der Wettannahme des Ravensberger Rennvereins e. V. Rennen in Bad Harzburg am 4. Juli 1. Rennen: 1. Kamerad 184/16, 2. Caesarion 14, 3. Fernseherin 13. 2. Rennen: 1. Khedive 84/18, 2. Freihafen 14, 3. Neuplatin 22. 3. Rennen: 1.+ Eiland 24/17, 1.+ Gauseier 18/15, 2. Marketenderin 15. 4. Rennen: 1. Frischling 38/17, 2. Rößling 15, 3. Cumä—. 5. Rennen: 1. Turnierfeier 28/17, 2. Feldwebel 33, 3. Naseweis—. 6. Rennen: 1. Manuskript 58/19, 2. Ala 15. 3. Meerjunge 10. 7. Rennen: 1. Campo Santo 38/21, 2. Loe 16, 3. Immermein—. Weltmeister Al Browu verteidigte seinen Titel im Bantamgewicht gegen den Engländer Johnny King mit Erfolg, den er nach 15 Runden klar nach Punkten schlug. Im zweiten Hauptkampf in Mauchester schlug der Fliegengewichts=Weltmeister Jackie Brown seinen Vorgänger, Young Perez, ebenfalls nach Punkten. Amerikanische Leichtathleten werden? auf ihrer Europatournee auch in Deutschlan an den Start gehen, und zwar am 3. Augustin Hannover und am 5. August in Berlin beim SCC. Es handelt sich um die Läufer Metcalfe, Cunningham, Fuqua, Cluskey, Hürdenmeister Morris, Weltrekordmann im Diskuswerfen Anderson und Hochspringer Spitz. Olympisches Die IV. Olympischen Winterspiele wurden vom deutschen Organisationsausschuß, der in Garmisch=Partenkirchen eine Sitzung abhielt, zeitlich vom 6. bis 16. Februar 1936 festgelegt. Zur Finanzierung der Spiele soll eine Lotterie veranstaltet werden. Die Kurverwaltung von GarmischPartenkirchen beabsichtigt, eigens für die Winterspiele am Gudiberg ein großes Skistadion zu schaffen, so daß alle skisportlichen Wettbewerbe an einem Ort abgewickelt werden können. Eines der vielen Gebäude, die auf dem Cannstatter Wasen bei Stuttgart für das gewaltige Fest errichtet wurden: Der Aufgang zu der Haupttribüne der Adolf=Hitler=Kampfbahn Vom 22. bis 30. Juli findet in Stuttgart das Deutsche Turnfest statt, zu dem Hunderttausende deutscher Turner aus allen Gauen des Reiches, aber auch von jenseits der Grenzen, ja selbst von USA. und Südamerika erwartet werden. Das Wetter der Woche Bericht der Wetterwarte Essen vom 4 Juli Während über dem nördlichen Kontinent ein Wirbel dem andern in nordöstlicher Richtung folgt und somit das Wetter bis zur Linie Schottland—Skagerrak noch stark wolkig und vielfach regnerisch gehalten wird, sinken die Luftmassen über dem mittleren und westlichen Europa weiter zusammen. Die Luftdruckverteilung ergibt aber noch immer Einströmen feucht=kalter Meeresluft über die Nordsee in das Festland, so daß auch Deutschland noch wechselhafte, stärkere Bewölkung und vereinzelt auch— in der vergangenen Nacht besonders in Schlesien— geringe Niederschläge zu verzeichnen hatte. Westdeutschland behält tagsüber das vielfach aufgeheiterte, warme Wetter. Aussichten für Donnerstag: Noch immer tagsüber auffrischende nordwestliche bis nördliche Winde. itterungsbericht vom 5. Juli: Mitgeteilt von F. Böckelmann Wwe. Niedrigster Thermometerstand in der Nacht+14 Grad Celsius. Thermometerstand um 9 Uhr vormittags + 16 Grad Celsius. Barometer 762 Millimeter. Wind NW. Himmel teilweise bedeckt. Niederschläge am 4. Juli 1,1 Millimeter. — — Der fliegende Balle Jeder junge Deutsche muß fliegen lernen Die Massenirauung in Bernn Zum Commodore ernannt Eine Million Flugkilomeier Der Zug der Ehepaare zur Kirche. Im Berliner Osten, in der Lazaruskirche, fand, wie berichtet, eine gemeinsame kirchliche Feier für 47 Ehepaare einer NSDAP.=Ortsgruppe statt. Während einer Cowboy=Darbietung in Santa Monica(Kalifornien) wurde von einem dressierten Stier dieses erstaunliche Kunststück gezeigt. Der Bulle nimmt das beträchtliche Hindernis mit der Leichtigkeit eines Hürdenpferdes. Fnan Pithu n WO WCZ rEin Bild von der Deutschen Luftfahrt=Werbewoche in Berlin: Ein Lautsprecherwagen mit Filmvorrichtung wirbt auf einem Berliner Platz für den Luftfahrtgedanken In der Reichshauptstadt findet gegenwärtig eine große Propagandawoche des Deutschen Luftfahrtverbandes statt, die den Zweck verfolgt, unter der Jugend für den Segel= und Motorflugsport zu werben. Spezialwagen durchfahren die Stadt und vermitteln dem Straßenpublikum durch Ton und Bild einen Eindruck von der Arbeit der deutschen Luftsportverbände. Han, Ainder ericunten Schweres Segelbootsunglück auf der Außenweser Bremen, 4. 7. Unverantwortlicher Leichtsinn hat zu einem schweren Segelbootsunglück geführt, dem wahrscheinlich fünf Kinder und ein Erwachsener zum Opfer gefallen sind. Trotz schweren Nordweststurmes wagten sich Dienstag nachmittag sechs Erwachsene mit fünf kleinen Kindern in einem Segelboot auf die offene Weser. Kurz nach Verlassen der Geestemündung kenterte das Boot. Durch den Schlepper„Elsfleth“ wurden drei Erwachsene gerettet. Ein anderes Boot nahm zwei Erwachsene auf. Vermutlich sind der sechste Erwachsene und sämtliche fünf Kinder ertrunken. Zwei Kinderleichen sind bereits geborgen worden. In der Masie der kenn und der 3u. Raubüberfall falscher Kriminalbeamter und eines falschen SA.-Mannes Kapitän Kruse, der vor dem Kriege den Riesendampfer„Imperator“ und zuletzt das Weltreiseschiff„Resolute“ führte, hat das Kommando über das Flaggschiff der Hapag, den Schnelldampfer „New York“, übernommen. Er ist gleichzeitig zum Commodore ernannt worden. Hoch klingt das Lied... SA.=Marine=Sturmmann rettet Matrosen aus höchster Lebensgefahr Warnemünde, 4. 7. Ein auswärtiger Matrose badete trotz des hohen Seeganges an der Westmole vom Warnemünder Hafen. Seine Versuche, an die Mole zurückzuschwimmen, wurden durch die starke Brandung vereitelt. Schließlich kam der junge SA.=Marine=Sturmmann Bernhard Prehm aus Warnemünde an die Mole. Ohne lange Ueberlegung sprang er mit vollem Zeuge in die brandende See. Es gelang ihm, den mit den Wellen ringenden Matrosen an die Mole zurückzubringen, wo der Marinesturmkamerad Willy Beust beiden durch die Brandung half. Es ist bereits das drittemal, daß der junge Prehm in selbstloser Weise sein Leben einsetzte, um einen Menschen vor dem Tode des Ertrinkens zu retten. „Graf Zeppelin“ in Pernambuco. Das Luftschiff„Graf Zeppelin“ ist am Dienstag um 19.13 Uhr in Pernambuco gelandet. Doppelter Mord nach zwanzig Jahren gestanden. Die Ehefrau Emma Sydow, die unter dem Verdacht, ihren Ehemann ermordet haben, in Oderberg festgenommen worden ist, hat bei der Vernehmung gestanden, auch ihre beiden Kinder durch Gift beseitigt zu haben. Die Leichen der 1904 und 1916 verstorbenen Kinder wurden ausgegraben und zur Untersuchung nach Berlin gebracht. Aus Unvorsichtigkeit erschossen. Der Schüler der Lehranstalt für Elektrotechnik in Linz am Rhein Hofmann hielt im Flur des Schulgebäudes seinem Freunde Gayer mit dem Rufe„Hände hoch“ einen Revolver aus Freude über die bestandene Abschlußprüfung entgegen. Plötzlich löste sich ein Schuß, der Gayer ins Herz traf. Er war sofort tot. Straßenbahnzusammenstoß in Dresden. Am Altmarkt in Dresden stießen Dienstag abend zwei Straßenbahnzüge zusammen. Sechs Personen wurden verletzt, davon vier schwer. Berlin, 4. 7. Zwei Zivilpersonen in Begleitung eines Mannes in SA.=Uniform verlangten Einlaß in die Wohnung eines Fabrikbesitzers in Nikolassee. Als ihnen geöffnet wurde, erklärten sie den Fabrikbesitzer für verhaftet, da er angeblich zwei Millionen nach der Schweiz verschoben habe. Sie seien zur Durchführung der Untersuchung gegen ihn vom Geheimen Staatspolizeiamt beauftragt. Als der Fabrikbesitzer erklärte, daß die Behauptung unzutreffend sei und er mit nach der Polizei kommen werde, legten sie ihm nahe, die Sache auf einem anderen Wege aus der Welt zu schaffen. Der Fabrikbesitzer drängte jedoch darauf, zur Polizei geführt zu werden. Jetzt zogen die Banditen plötzlich Pistolen und forderten ihn auf, sein gesamtes Bargeld herauszugeben. Sie durchsuchten den Fabrikbesitzer und fanden bei ihm und in seiner Wohnung 500 RM., die sie an sich nahmen. Weiter nahmen sie ihm noch eine goldene Uhr ab. Unter Drohungen verließen die Räuber die Wohnung. Als der Ueberfallene telefonisch die Polizei in Kenntnis setzen wollte, mußte er feststellen, daß sämtliche Drähte durchschnitten waren. Flugkapitän Doldi von der Luft=Hansa, der sich schon im Weltkriege als Flieger auszeichnete, hat jetzt eine Million Kilometer im Luftverkehr zurückgelegt. Er ist der vierte deutsche Flieger, der diese gewaltige Leistung vollbracht hat. International bekannt wurde Doldi im Jahre 1926, als die Deutsche LuftHansa ihren ersten Fernostflug von Berlin nach Peking und zurück durchführte. Unter Leitung von Dr. Knauß und Georg von Winterfeld starteten damals zwei Großflugzeuge, die von Doldi und Schnäbele geführt wurden. Verkehrsunglück in Algerien 4 Personen getötet Oran, ö. 7. Ein Autobus der Strecke Oran—Tlemcen ist 10 Kilometer von Tlemcen einen Abhang hinuntergestürzt. Vier Personen wurden dabei getötet und 12 verletzt. Marga von Etzdorf kehrt heim. Mit dem Levantedampfer„Thessalia" wird der Leichnam der jungen deutschen Fliegerin Marga von Etzdorf in diesen Tagen in Hamburg eintreffen. Am Freitag mittag veranstaltet der Deutsche Luftsportverband im Hamburger Hafen eine letzte Ehrung der Toten. Anschließend erfolgt die Ueberführung im Auto nach Berlin, wo die Beisetzung stattfindet. Die vermißten ungarischen Bergleute tot aufgesunden. Bereits nach der Errettung der neun verschütteten Bergleute im Kohlenbergwerk Solymar wurde damit gerechnet, daß die noch vermißten beiden Bergleute nicht mehr am Leben seien. Jetzt wurden nun Leichenteile der Verunglückten aufgesunden. Der Luftdruck und die schweren Betonblöcke und Schlammassen haben die Körper der Bergleute vollständig zerrissen. Goldfund beim Brunnenreinigen. Ein ungarischer Landwirt fand, als er seinen verschlammten Brunnen reinigte, auf dem Grunde 60 Stück Zehnkronen=Goldmünzen, die die Jahreszahl 1908 trugen. Der Goldschatz dürfte zur Zeit der Rätediktatur im Jahre 1919 in den Brunnen versenkt worden sein. Reichstagung der deutschen Kurzschriftler In den Tagen vom 8. bis 10. Juli findet die Reichstagung des Bundes für Deutsche Kurzschrift(Nationalstenografie) zum erstenmal nach vielen Jahren wieder im Westen Deutschlands in WuppertalElberfeld statt. Dieser Tagung kommt besondere Bedeutung insofern zu, als sie sich eingehend mit der stenograsischen Lage im neuen Reich und einer Denkschrift des nationalsozialistischen Lehrerbundes auf Einführung der Kurzschrift in den oberen Klassen der höheren Schulen unter Beschränkung des Deutschunterrichtes befassen wird. Wecfaniochee Taehsosowaaes Uneinheitlich, Reilten Neunanen Berliner Börsenbericht vom 4. Juli Die Börse stand unter dem Eindruck der ungünstigen Meldungen von der Londoner Weltwirtschaftskonferenz. Die Kursentwicklung blieb auf beiden Märkten uneinheitlich. Am Effektenmarkt standen Kurseinbußen bis zu 2 Prozent Gewinne gleichen Au maßes gegenüber, doch waren darüber hinaus in einigen Spezialpapieren größere Veränderungen zu beobachten. So konnten Julius Berger auf eine Nachtrage von nur 4 Mille um 2½ Prozent anziehen, auch Dortmunder Union waren um 4 Prozent gebessert, während andererseite Chem. Heyden 2% Prozent gegenüber dem Vortagsschlus einbüßten. Von Montanwerten waren Klöckner um 1¾ Prozent gedrückt. Kunstseidenwerte konnten sich auf einige Nachfrage um eine Kleinigkeit befestigen. Am Geldmarkt war erstmals nach dem Ultimo eine leichte Entspannung festzustellen, Tagesgeld war zu 4% bzw. 4½ Prozent zu haben. Am Rentenmarkt konnte eich eine freundlichere Grundstimmung durchsetzen. Von Reichsanleihen blieben Younganleihe unverändert, Deutsche Reichsanleihe von 1927 gab um ¼ Prozent nach. Das Niveau der Provinzisianleihen lag durchschnittlich ½ Prozent niedriger, doch konnten sich 18er Sacheen um ½ Prozent befestigen. Von Staatspapieren konnten Bayern, Baden und Mecklenburger von 1928 bis zu 1¼ Prozent anziehen, Jediglich Braunschweiger Staatsanleihe von 1928 sowie Mecklenburger von 1929 gaben bis 2½ Prozent nach. Von Landschaftl. Goldpfandbriefen waren 6(8) Prozent Sachsen ½ Prozent, 6()prozentige Pommern um 2½ Prozent gedrückt, dagegen Schlesier und Holsteiner um ½ Prozent gebessert. Hypotheken-Goldpfandbriefe tendierten uneinheitlich, jedoch betrugen die Abschwächungen bzw. Kursgewinne kaum mehr ale 1 Prozent. Stadtanleihen waren weiter schwach veranlagt. Industrie-Obligationen waren bis ½ Prozent gedrückt, jediglich Krupp 1 Prozent. Steuergutscheine blieben unverändert. Am Kassamarkt lagen die Kurse meist nniedriger. Ueber 2 Prozent verloren unter anderem Anhalter Kohle, Rosenthal-Port. usw. Andererseits konnten Hemmor Zement 3½ Prozent und Törls Oel 2½ Prozent gewinnen. Von Hypotheken-Bankaktien büßten Deutsche Hypotheken 2 Prozent ein. Deutsche und Dreedner Bankaktien notierten je ½ Prozent niedriger. Nachbörse. Tendenz weiter freundlich. Erdöl 113¾. Farben 129¼, Gelsenkirchen 58, Gestürer 85½, Harpener 94½, Hoesch 63¼. Aschersleben 121. Manneemann 62¾, Rbein. Braunkohlen 200, Rheinstahl 88¾, Saledetfurth 172, Liemens 158½4, Reichsbank 144. Frankfurter Abendbörse Minimales Geschäft Die Abendbörse hatte nur minimales Geschäft aufzuweisen; Anregungen lagen, abgesehen von den weiter lesten Auslandsbörsen, kaum vor. J. G. Farbenaktien kamen unverändert zur Notiz. Der Rentenmarkt war ausgehend von Pfandbriefen, eher etwas Iteundlicher veranlagt. Altbesitzanleihe wurden mit 74% Prozent genannt, Neubesitz mit 10.20, Reichsschuldbuchforderungen mit 74. 1·7 Millionen wieder eingereiht Die Feühjahrsbekebung der Industeie stäcker als in den drei ketzten Jahren Auf Zeit gehandelte Werte Anfang Schluß 4. 7. 2. v. Aktr Allg. Elektris.-Oes Bayer Motoren Bemberg. Berger hleiden...... Verl. Maschinenbau.. Secherne Elaenv..:::: Charlotidg, Vasem.... Comp. Hiepano...... Cont. Gummi-V...... Daimier Benz...... Disch. Cont. Oas..... Heutsche Eradl...... Linoleum... TZiektrizstäte=Lief. Elektr. Licht und Kraft. I O. Farbenindustrie.. Felchmähle...... Felten u. Quilleaume Heisenkirch. Bergw. Ges. f. eicktr. Untern. Hamburger Elektr. Harpener Berrdan... Hoesch-Köln-Neuessen. Ph. Holzmann. Hoteldetr.-Oesellsch. lise Beraden...... Klöckner Werke...... Mannesmannröhren Manskeiger Zerabau.... Maschb, Unt. d. O. Metall-Oes. Orenstein 5 Koppel.... Phöniz Beredau...... Polyohon........ Khein, Praunk. u. de.:: Rhein. Elektr. Vert... Rhein, Stahlwerke.... Khein, Westk. Eiektr. Rütgerswerke... Saizdetfurth Kall..... Schleu. Eiekt. u. Gas ka. 3 Schubert&ap Jalzer.... Schucker t& Co. Schultheis=Patzenk.... Siemene 8 Haleke..... Stöhr. Kammgarn..... Thüringer Oas..... Leonhard Tietz....: Vereinigte Stahlwerke Westeregeln Alkall... Zellstoff Waldhof..... Bank f. Brauindustr. .0, für Verkehrawesen Di. Reichsbahn Vorz.-Akt. Hambg.-Amerik. Pak. "„Südamerik. Dippé. Hanss Dampfsch. Norddeutsch. Liord Otari Rinen u. Eio.... Ankerwerse Berliner Handels-Oes. Slelef. Mech. Weberel Commerz= u. Fir.=Bank: Hakar Dörtsiar...... Heldi=Bank........ bresdner Bank..... Gildemeister&a Ca. E. Gundlach........ Rotfmann Stürde..... Koche Adler-Nühm. Karensberger Spian.... P. Stodler 8 S..:.: Vert 8 Woll uun m 21.33 .73 62.573 99.73 72.75 69.33 193.00 131.00 26.753 0 2 13.725 44.128 9. S 73 122.03 38.25 31.20 37.25 85.55 133.00 31.95 62.0 91.25 89.23 80. 0 10 2 13.30 33.25 32.35 42.25 99.30 .3 65.913 14.15 25.33 .73 92.33 95.30 35.0 29. 773 9. 13.12 43.50 89.33 195.73 29.73 34.0 30.50 88.0 93.30 an 0 94.23 63.23 83.30 43.0 33 85 22.28 62.53 21.55 40.25 .9 25.623 26.25 200.00 97.30 33.23 .30 61. 63 3 95.373 173.00 04.0 17.00 33.50 107.00 0b.(0 16.00 34.125 .7 5 43.00 1 93 14.75 ien en 21.123 12.33 92.23 91.33 66. 13 77.00 10.75 3 130.75 28.3575 107.700 112.30 43.75 89.23 0h. 75 22.375 38.00 51.00 37.00 3. 99.30 94.00 62.15 33.00 21.12. 33.00 38.000 42.30 .5 28.23 22.0 97.75 97.373 98. 523 81.128 106.00 93.50 175.073 0n. 73 17.40 137.23 105. 00 107.75 16.00 73 123.50 42.50 93.13 32.73 99.573 14.30 #.20 19.75 15.23 .35 91.00 .75 uen an 21. 123 2410 32.00 10100 70.40 71.75 .23 192.0 132.30 29.313 108. 00 113.30 45.50 94.75 90. 20 25.123 60.00 32.0 87.00 87 28 101.00 99.75 61.23 93.30 133.25 33.30 61.00 21.73 44.30 910 24.0 27.00 22.05 95. 50 9. 75 99.30 99.15 71.33 .3 35.55 103.75 13.35 132.25 09. 375 105.000 16.75 34.55 12.35 45.00 32.0 42.33 94. 73 13.00 91.0 99.5 Berlin, 30. 62 Seit Ende Januar ist die Beschäftigung in Deutschland von Monat zu Monat gestiegen. In den letzten vier Monaten(Februar bis Mai) hat die Wirtschaft, wie dem Wochenbericht des Instituts für Konjunkturforschung zu entnehmen ist, etwa 1,7 Millionen Arbeitskräfte wieder in den Produktionsprozeß eingereiht. Für die gesamte Wirtschaft zählte die Statistik der Krankenkassen Ende Januar 11.49 Millionen(Ende Mai etwa 13,17 Millionen) beschäftigte Arbeitnehmer. Die Beschäftigung nimmt zwar in jedem Jahre in den Frühjahrsmonaten zu. In keinem der letzten drei Jahre ist die Beschäftigung aber im Frühjahre so stark gestiegen wie 1933. Seit der Hochkonjunktur ist die jahreszeitliche Belebung der Wirtschaft nicht so kräftig wie in diesem Jahre durch eine konjunkturelle Besserung unterstützt vorden. So sehr die saisonmäßige Belebung für den Augenblick den Arbeitsmarkt entlastet, so sind doch für die kommende Entwicklung des Arbeitsmarktes von der Konjunktur ausgehende Einwirkungen noch viel wichtiger. Seit September v. J. ist die Beschäftigung stetig gestiegen. Die konjunkturelle Steigerung in dieser Zeit beträgt etwa 5 Prozent. Nach den Berechnungen des Instituts war die Beschäftigung sowohl im Januar wie im April konjunkturell wieder etwas zurückgegangen. Soiche Rückschläge sind Zeichen dafür, welche Hemmungen noch bestehen, bis eich die Wirtschaft zu einer alles umfassenden Aufwärtsbewegung durchringen kann. Die Gefahr von Rückschlägen ist umso kleiner, je größere Fortschritte die Konsolidierung auf allen Gebieten der Wirtschaft gemacht hat. Die Wirtschaftspolitik der Reichsregierung zielt vor allem darauf hin, die „Krisenreste“ zu beseitigen. In dem Maße, in dem die virtschaftlichen Maßnahmen Wirklichkeit werden, vird mit einer solchen Konsolidierung zu rechnen sein. Aktive Zinspolitik der Sparkassen Der deutsche Sparkassen- und wie bereits auf der Tagung des Verbandes öffentlichrechtlicher Kreditanstalten in Bad Pyrmont mitgeteilt wurde, der dort gefaßten Entschließung zur umgehenden Ermißigung der Zinss#tze grundeätzlich zugestimmt. In Durchführung des Beschlusses hat der Verband die ihm angeschlossenen Sparkassen und Bankanstalten ersucht, vom 1. Juli d. J. ab den Zinssatz für mündelsichere Hypotheken und sonstige langfristige Ausleibungen auf 5 Prozent zuzüglich ½ Prozent Verwaltungskostenbeitrag, also auf höchstens 5½ Prozent herabzusetzen. Im Personalkredit soll der Zinssats mit gleicher Wirkung auf 6½ Prozent einschl. aller Provisionen ermäßigt werden. In dem angegebenen Höchstzinssatz sind sämtliche kreditverteuernden Nebenforderungen und Provisionen enthalten. Die Durchführung dieser Beschlüsse wird sich um so leichter ermöglichen lassen, als eine größere Anzahl von Girozentralen und Sparkassen von sich aus bereits entsprechende Zinsermäßigungen vorgenommen haben. Der deutsche Sparkassen- und Giroverband bringe damit erneut seine Auffassung zum Ausdruck, daß es Pflicht aller öffentlich-rechtlichen gemeinnützigen Geldanstalten sei, in der für die Belebung unserer Wirtschaft so entscheidenden Frage der Zinsherabsetzung mit gutem Beispiel voranzugehen. Die Währungsentwertung in der weit Die staatliche Reichskredit.-G. in Berlin veröffentlicht soeben eine interessante Zusammenstellung über den Vertall der Währungen mit dem Stichtage per 30. Juni. Das Bild, das sich hier entrollt, ist plastisch genug, um den Beweis zu liefern, wie dringend notwendig sich der Wiederaufbau geordneter internationaler Währungsverhältnisse darstellt. Der„Kampf um die schlechteste Währung“ hat genügend Verwirrung gestiftet, ohne über sehr kurze Zeiträume hinaus den Siegern Vorteile zu bringen. Die Konkurrenz um die Märkte ist dadurch aus einem friedlichen Wettstreit in einen feindlichen Wettkampf verwandelt worden. Es ist unbedingt notwendig, daß die besteiligten Konkurrenten — selbst unter Aufgabe vermeindlicher Vorteile— die erforderliche Einsicht an den Tag legen, damit allgemein eine Hebung der Volkswohlfahrt ermöglicht wird. Von der Parität wichen am 30. Juni d. J. folgende Währungen ab(in Prozent): Mindener Viehmarkt am 4. Juli. Gesamtauftrieb: Ferkel: 1812, LAufer: 70. Ferkel: bis 6 Wochen von 6 bis 9 RM.,—8 Wochen von 9 bis 18 RM.,—18 Wochen von 13—18 RM.: LAufer:—4 Monate von 18 bis 24 RM.,—5 Monate von 24 bis 36 RM., über 5 Monate von 36 bis 42 RM. Marktverlauf: echleppend. Nächster Viehmarkt am Dienstag, den 18. 7. 1938 von 6½ Uhr ab. Altenessener Schweinemarkt vom 4. 7. Auftrieb (Ferkel, Läuferschweine, magere Sauen): 996. Es kosteten im Großhandel(Ferkel Durchschnittsgerichte):„bis 6 Wochen alte 9 RM.,—8 Wochen alte 9 bis 14 RM.,—12 Wochen alte 14 bis 19 RM.; Läuferschweine:—4 Monate elte 19 bis 27 RM., —6 Monate alte 27 bis 38 RA., größere entsprechen4 büber. Marktverlauf: langsam. *) im MarWa. Kölner Rückversicherung.-G. in Köln. Die GV. der Gesellschaft, in der 14 Aktionäre mit 67 484 Stimmen anwesend waren, genehmigte einstimmig den Abschlus für 1932, einschl. des Gewinnvortrages von 172 781 RM., der einen Gewinn von 241 572 RM. ausweist. In der.-V. entspann sich eine längere Debatte über die Vorgänge(Aufstellung einer objektiv falschen Bilanz durch den früheren Vorstand), die zu der Sanierung bei der Gesellschaft geführt haben, und über die Zweckmäßigkeit einer Entlastung des Aufsichtsrates und Vorstandes. Die Verwaltung erklärte, die Jetst vorgelegte Bilanz sei in jeder Weise bereinigt. Der trühere Vorstand habe eine Anzahl Die konjunkturelle Steigerung der Beschäftigung seit September 1932 war vor allem durch die Entwicklung der Industriewirtschaft bedingt. Die industrielle Beschäftigung entscheidet über die Entwicklung des gesamten deutschen Arbeitsmarktes. Die Gesamtzahl der in der Wirtschaft beschäftigten Arbeitnehmer ist nach Ausschaltung der Saisonschwankungen seit dem Tiefpunkt im Sommer vorigen Jahres im Mai 1938 um rund 5 Prozent, die Beschäftigung in der Industriewirtschaft aber um etwa 11 Prozent gestiegen. Im Herbst v. J. war die Beschäftigung in den Verbrauchsgüterindustrien ungewöhnlich stark und lebhaft gestiegen, in den Produktionsgüterindustrien dagegen nur verhältnismäßig wenig. Gegen Ende 1932 ergab eich nun bei den Verbrauchsgüterindustrien ein Rückschlag, der erst im Frühjahr wieder zum Stillstand kam. Bei den Produktionsgüterindustrien war der Rückschlag im Winter nur ganz wenig zu spüren. Er wurde vor allem schon im Februar 1933 durch eine neue und recht lebhafte Aufwärtsbewegung abgelöst. Im Mai haben eich auch die Verbrauchsgüterindustrien dieser Aufwärtsbewegung wieder in voller Stärke angeschlossen. Die Zahl der beschäftigten Industriearbeiter hat sich im Mai von 43,8 auf 455 Prozent der Arbeiterplatzkapizität erhöht. Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden ist von 38,7 auf 41,9 Prozent der Arbeitsstundenkapazität gestiegen. In der ersten Juni-Hälfte hat die Zahl der registrierten Arbeitslosen zum erstenmal seit November 1981 wieder die Fünf-MillionenGrenze unterschritten. Die Entlastung seit dem winterlichen Höhepunkt bis Mitte Juni ist mit 1,7 Millionen größer als jemals in den letzten drei Jahren. Außerdem ist seit dem Winter noch ein nachhaltiger Rückgang der unsichtbaren Arbeitslosigkeit eingetreten, den man auf beinahe ½ Million wird veranschlagen dürfen. aktiver Posten zu hoch eingesetzt und indererseits die notwendigen Rückstellungen zu niedrig vorgenommen. Man habe den Gewinn des Jahres 1932 dazu benutzt, um diese Fehler auszumerzen. Der Betriebsgewinn habe ausgereicht, um die vorliegende Bilanz in ihrer klaren und richtigen Fassung vorzulegen. Nach Auffassung der gesamten Verwaltung und auf Grund sorgfältigster Prüfung durch die Prüfungsorgane könne man für die Wahrheit der vorliegenden Bilanz eintreten. Das Geschäft der Kölnischen Rück sei ein sehr breites und gesundes. Man glaube, daß mit dieser Bilanz eine neue Aera der Gesellschaft beginne und die Aktionäre auf ihre zusammengelegten Aktien in Zukunft wieder eine Rente erhalten könnten. Einrichtung eines Zwangsclearings in Holland, Wie von gut unterrichteter Seite verlautet, soll die dem Staatsrat zugeleitete Verwaltungsverordnung zur Einrichtung eines Zwangsclearings im internationalen Zahlungsverkehr schon innerhalb von 24 Stunden, spätestens aber in 48 Stunden, in Kraft geseizt werden. In Finanzkreisen wird angenommen, daß man es hierbei mit einer Maßnahme zu tun hat, die in erster Linie mit Bezug auf den 1olländisch-deutschen Zahlungsverkehr getroffen wird, und das die Regierung auf diese Weise die nachteiligen Folgen des deutschen Transfermoratoriums für die holländischen Gläubiger ungeschehen machen will. Metall-Halbfabrikate, mitgeteilt von der Firma Carl Gustav Krause, Hannover-Linden, Freibleibende Grund- und Richtpreise für 100 kg: Messingbleche, Bänder und Drähte RM. 108.—, Messingstangen RM. 89.— Messingrohre o. N. RM. 107.—, Kupferbleche RM. 91.—, Kupferdrähte, Stangen RM. 84.50, Kupferrohre o. N. RM. 111.—, Aluminiumbleche, Bänder, Drähte RM. 222.—, Aluminiumrohre o. N. RM. 286.—, Tombak(mittelrot), Bleche, Stangen, Drähte RM. 128.—, Neusilberbleche, Drähte, Stangen RM. 235.—. Ford verlor fast 130 Millionen Dollar in 2 Jahren! Die Steuerbilanz der Ford Motor Comp. per 31. Dezember 1932 weist Surplus-Fonds in Höhe von rund 580 Millionen Dollar auf gegen 655 Millionen Dollar Ende 1981. Da die Inhaber(die Familie Ford) auch in 1932 eine Dividende nicht bezogen haben, so folgt aus der Veränderung auf diesem Konto, daß das Unternehmen in 1932 einen Verlust von 74.86 Millionen Dollar und damit in den beiden Jetzten Jahren einen solchen von 128.45 Mill. Dollar erlittten hat, gegenüber einem Reingewinn von 126.26 Millionen Dollar in den beiden Jahren 1929 und 1930. Unkosten und Lagerumschlag im Textll-Einzelhandel im Jahre 1932 Der Reichsbund des Textil-Einzelhandels hat, wie „Die Textil-Woche“ mitteilt, eine umfangreiche statistische Erhebung über Lagerbewegung, Unkosten und Reinertrag im Jahre 1932 durchgeführt. Die Gesamtunkosten(ohne Unternehmerlohn und ohne Verzinsung des Eigenkapitals) beliefen sich im Gesamtdurchschnitt auf 25,1 Prozent des Jahresumsatzes 1932. Sie lagen bei den kleinen und mittleren Geschäften mit einem Jahresumsatz bis 150000 RM. unter dem Durchschnitt, sie wachsen dann im allgemeinen stärker als der Umsatz und erreichen bei einem solchen von mehr als 1 Million RM. mit 29,8 Prozent das Maximum. In der Ortsklasseneinteilung wächst ebenfalls mit steigender Ortsgröße die Unkostenguote.— Gegenüber dem Jahre 1931 ergab sich eine absolute Senkung der Unkosten, die je nach der Betriebsgröße zwischen.8 und 18.5 Prozent schwankt und sich im Gesamtdurchschnitt auf 11.30 Prozent beläuft. Daß dieser Rückgang nicht mit dem Absinken der Umsätze Schritt hielt, beweist die Steigerung der relativen Unkosten im Vergleich zum Vorjahre um.1 Prozent. Die großstädtischen Betriebe konnten ihre Unkosten durchschnittlich stärker abbauen als die Geschäfte in Mittel- und Kleinstädten. Das Warenlager wurde im Vergleich zum BruttoJahresumsatz 3,Smal umgeschlagen. Die Ziffern über die Lagerbewegung zeigen, daß das Warenlager Ende 1932 gegenüber dem Bestande am Ende des Vorjahres bei den Groß- und Mittelbetrieben im allgemeinen stärker abgebaut werden konnte als bei den kleinen Geschäften. Im Durchschnitt betrug die Verringerung der Läger 16.7 Prozent.— Die Erhebung des Reichsbundes erstreckt sich weiterhin über den durchschnittlichen Reingewinn und enthält auch eine eingehende Spezialisierung der einzeinen Unkosten-Positionen. Notizblock 8. 7. 1933. Zusammen mit dem Vorjahrsvortrag macht der jetzt neuvorzutragende Verlust der Deutsche Wollwaren-Manufaktur.-G. In Grünberg(Schlesien) .677 MIII. RM, und damit mehr als ein Drittei des Aktienkapitals der Gesellschaft aus, die eine gesetzliche Reserve nicht beeitzt. Die Westdeutsche Mühlenkonvention ist ebenso wie die Süddeutsche Vereinigung um einen weiteren Monat bis zum 31. 7. 1933 verlängert worden. * Ueber das Vermögen der Rhenanis Vereinigte Emaillierwerke AG., Düsseldorf, die vor einiger Zeit in Schwierigkeiten geraten war, ist jetzt das Vergleichsverfahren eröffnet worden. Zur Vertrauensperson wurde Dr. Heinrich Westermann(Düsseldort) bestellt. Der Vergleichsvorschlag bewegt sich auf der Basis von 50 Prozent. * Nach dem Tagesbericht des Zentralausschusses der Papier-Pappen-Zellstoff und Holzstoff-Industrie für den Monat Juni hat eich die Lage der Papier- und Pappenindustrie gegenüber dem Vormonat nicht verändert. Die Betriebswasserverhältnisse waren stark Die deutsche Produktion von Originalhüttenweichblei einschl. kleinerer Mengen Hartblei stellte sich im Mai auf 10384 t gegen 9360 t im April. * Ueber die Kunstseidenzwirnerei Max Glänzel Nachf. i. Liqui., Schmalzgrube Sa, ist, wie„Die Textil-Woche“ berichtet, das gerichtliche Vergleichsverfahren eröffnet worden. Ein Vergleichsvorschlag von 50 Prozent ist eingereicht worden. * In dem Konkurs der Firma Neuber& Co., Garnhandels.-., Leipzig, Windmühlenstraße erhalten die Gläubiger, wie„Die Textil-Woche“ berichtet, eine Gesamtquote von 38 Prozent. Die Forderungen beliefen sich auf etwa 350 000 RM. * Der Londoner Goldpreis betrug am 4. Juli 1983 für eine Unze Feingold 122 ch 10 d= 87.5801 RM., für ein Gramm Feingold demnach 47/8902 Pence= .81576 RM. Oeffentliche Gelder für Bauten 1932 nur noch 45 Prozent Entsprechend der geringeren Bereitstellung von öffentlichen Mitteln zu Bauzwecken ist die Anzahl der auf diese Weise erstellten Wohnungen stark zurückgegangen. Im Jahre 1932 waren es in Preusen nur noch 45 Prozent, die unter Zuhilfenahme öffentlicher Gelder errichtet wurden, gegen 76 Prozent im Jahre 1931 und&a2 Prozent im Jahre 1930. In den größeren Städten wurde am stärksten unter Zuhilfe öffentlicher Mittel gebaut, vor allem in Berlin(74 Prozent). Es wurden errichtet mit öffentlichen Mittein: (in Gemeinden mit Einwohnern) aller überhaupt hergestellten Wohhungen. Devisenkurse Telegr. Auszahlung auf London New Vort........ Amsterdam-Rotterdam. Brüssel-Antwerven.... Buchapest......... Releingiore....... Itallen Kopenhagen....... Oeio Paris........... Nas Schwelz Spansen.:.:.....:. Stockholm Wien Geld 14.24. .152 G9. 3 96.83 .234 .33 65.34 71.33 13 71.25 45.95 bres 14.25 .169 19 05 99. 95 .200 .3 63.60 71.67 .62 .36 91.33 33.34 72.42 47.5 Berlis 4. 7. Ver. Notierung Geic Griat 14.27. 14.25 .117.153 95.3 16 99.90 39.01 .3 .3 12.34 .23 33.25 72.15 45.955 135 16.51 .3 1. 34.00 .57 .05 Notierung für je 1 Pfund, Dollar, sonst in 100 Einheiten Amtliche Produkten-Notierungen 4. 7. Weizen: Märktscher 199—191 Kleine Speisserbeen 20.00—22.00 Korgen: Märkischer 134—130 kuttererdsen... 13.20—13.00 Braugersie......— Feinzchken. 13.00—14.30 Fattergerste..... 133-165 äckerbohnen.....— kafer: Rürkische 197—142 Wieken....... 13.40—=15.39 Weinenmehl 100 kg. 23.00—27.29 Lppinen, blavo.... 11. Loxxenmehl dio.:.. 21.00—29.25 Lupinent gelide.... 45.90—16.23 Teizenkleis....40—9 75 Heracella..... 90—.50 Leinkuchen.... 15.00 15.00 Erdnuskuchen... 13.10—13.35 Trockenschnitzen...60—.60 Roggenkleis Raps Leinat!::......— frockenschnitzel.. 440—7·— Füktoriaerdoes.... 24 00—29.30 Prir Lovabohnkuschres 13 90-13 21 Berliner Metallmark: Eichtreirtkopfer(wire durs........ 6240 Originalhötteneluminiem............. 490.00 Desgl. in Wals, oder Drahtbarren....... 164.00 Keinniebel. 224.:::::....: 351.99 Antimon Regulvs..................00—41.00 Feinallbe.....................: 99.25—41.35 Bremer Baumwollmarat Jund..... Jall....: Augan... Leptemder Oktober... Novemder. Dezemder Janner.... Peorun::: Mürs... hgrü::.: Tendens: stetig- Loke 11.99 Namburger Warenmarkt Brasil-Kaffees: Die brasilianischen Offerten blieben unverändert. Das Geschäft nach dem Inlande beschränkt sich auf Deckung des laufenden Bedarts. Italien ist für mittlere und gute Qualitäten weiter als Käufer im Markt. Lokopreise unverändert. Gewaschene Kaffees: Von Zentralameriks liegen neue Nachrichten nicht vor. Vereinzelt werden Gebote für neue Ernte, Verschiffungen Nov. /Dez. resp. für Salvador Jan.(Febr. 1934, gesucht. Columbien bietet auf letster Basis an. Für Lokoware bestcht regelmäßiger Abzug. Salvador 45—68, Guatemala 45-76, Costa Rica 46—120, Maragogyppe 56—80 RM. per 50 kg. „aumwolle: Stetig. Middling Universal loko 11.80 Dollarcts. Oele und Fette: Infolge der anhaltenden Steigerung der Leinsaatpreise erhöhten die Harburger Oelmühlen ihre Leinölpreise. Im freien Markt sind große Posten bei Gebot zu etwa 40.75 zu haben, auch Holland bietet unter Harburger Parität an. In den übrigen Artikeln bleibt das Geschäft bei unv. Preisen ruhig. Leinsj ahne Fas Tzlitdus 4o cr se 42.7 ohne Fas JulifAug. 43.25, Sept. Nov. 12.75 RM.