83. Jahrgang. Nummer 112 mit Biclefelder General-Anzeiger Die„Westfälischen Neuesten Nachrichten“ mit den Bellagen für Sport, Unterhaltung, Literatur, Ftau und Kind, Haus, Hof und Garten, Ravensberger Blätter, Radio und Schach erscheinen wöchentlich 6mal und kosten monatlich .00 RM., im Postbezug.00 RM. einschließlich.48 RM Zeitungsgebühr, aber ohne Bestellgeld. Sie können bei allen Trägerinnen, Agenturen, Postanstalten. Briefträgern und in unseren Filialen und Geschäftsstellen bestellt werden. Im Falle höherer Gewalt, oder infolge Störung des Betriebes nat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Hauptgeschäftsstelle und Redaktion Bielefeld, Rohrteichstr. 9. Cieleserd Montag, 15. Mai 1933 und Mandelsblatt Anzeigenpreis: Der Raum für die Anzeigenspalte(29 mm breit, 1 mm boch) 15 Pfg., für die Reklamezeile(70 mm breit, 1 mm hoch) 60 Pig Rabatt nach besonderem Tarif. Bei verspätetem Eingang der Zahlung oder bei Zwangseinziehung des Betrages kommt der gewährte Rabatt in Fortfall. Beilagen 15 Mark das Tausend, bei Teilauflagen 20 Mark. Annahmestellen für Bielefeid die Geschäftsstellen Rohrteichstr 9. Alter Markt 2, Herforder Str. 84, die Filialen Bahnhofstr. 34, Kreuzstr. 40. Arndtstr. 41, Bleichstr. 125; für Brackwede: Hauptstr. 60; für Bielefeld-Schildesche: Talbrückenstr. 4 Fernruf GundlachZentrale: 4970—4973. nach 19 Uhr Geschäftsstelle 4972. Redaktion 4970 u 4973. Geuf wartet Hitler ab Vertagung bis nach der deutschen Regierungserklärung Dollfuß läßt den Heimatschutz gegen die AsDAp. aufmarschieren— Anruhiger Sonntag in Wien Wien, 14. 5. Wien stand am Sonnabend und Sonntag im Zeichen der Erinnerungsfeiern an die Befreiung Wiens von den Türken vor 250 Jahren. Die offiziellen Feiern brachten vor allem einen großen Aufmarsch des Starhemberg= schen Heimatschutzes, für den aus diesem Anlaß das Umzugsverbot aufgehoben worden war. Bei diesen Demonstrationen, die sich nach den Vorankündigungen Starhembergs vornehmlich gegen die RSDAP. richteten, kam es zu vielfachen lebhaften Zwischenfällen, wobei dem Fürsten Starhemberg selbst zwei faule Eier an den Kopf geworfen wurden. Dagegen verliefen die Türkenbefreiungsseiern der RSDAP., an denen der preußische Justizminister Kerrl und Reichsjustizkommissar Frank teilnahmen, abgesehen von kleineren Gegendemonstrationen, ruhig. Der Aufmarsch des Heimatschutzes Die offizielle Türkenfeter begann am Sonntagmorgen mit der Niederlegung von Kränzen an den Denkmälern des Bürgermeisters Liebenberg und des Fürsten Starhemberg, der Verteidiger Wiens in Schönbrunn, das unter stärkstem polizeilichem Schutz gegen nicht erwünschte Teilnehmer stand. Mit Bundeskanzler Dollfuß und Heeresminister Vaugoin nahmen zahlreiche andere offizielle Persönlichkeiten an der Feier teil, auf der nach Eröffnung mit einer Feldmesse der Bundeskanzler und der Minister für New York, 14. 5. Reichsbankpräsident Schacht hat Sonnabend abend mit dem Lloyddampfer Europa die Rückreise angetreten. Zum Abschied waren Botschafter Luther, der stellvertretende Generalkonsul Borchers und der Präsident der deutscheamerikanischen Handelskammer Hermann Metz erschienen. Vor der Abreise gab Dr. Schacht der Presse eine Erklärung, in der es u. a. heißt: Ich hatte(in New York) heute Gelegenheit, die Bank= und Währungsprobleme zu besprechen, die, weil sie Privatgläubiger betreffen, nicht Gegenstand von Besprechungen zwischen den Regierungen sein konnten. Das Problem, unseren ausländischen Privatschulden nachzukommen, liegt nicht in der möglichen Schwierigkeit der Aufbringung durch die einzelnen Schuldner, sondern in der Schwierigkeit, den Trausfer dieser Zahlungen durch Anschaffung der notwendigen Devisen zu bewerkstelligen. Da alle nach Deutschland fließenden Devisen nach den gegenwärtigen Bestimmungen an die Reichsbank abgeführt werden müssen, kann der Schuldner Devisen nur durch die Reichsbank erhalten. Vor 2½ Jahren verfügte die Reichsbank über ungefähr 750 Millionen Dollar in Gold und Devisen, die teils aus dem Außenhandel, teils aus anderen Quellen stammten. Seitdem haben die deutschen Schuldner 2500 Millionen Dollar in Gold und Devisen auf auswärtigen Schulden zurückgezahlt, wodurch die Gold= und Devisenreserven der ReichsSicherheitswesen Fey Ansprachen hielten. Dollfuß erinnerte daran, daß es gerade ein Jahr her sei, als die Vertreter der bürgerlichen Kreise sich entschlossen, unter seiner Führung gemeinsam mit dem Heimatschutz den Wiederaufbau Oesterreichs in die Wege zu leiten. Dollfuß dankte dann Fürst Starhemberg für seine treue Hilfe und erklärte weiter, 40000 Mann Heimatschutz ständen bereit zum Schutz der Heimat nach außen und nach innen und um dabei rücksichtslos die rote Flut, den roten Sozialismus auszurotten, ebenso bereit ständen sie da, den Sozialismus, der auch unter anderen Formen und anderen Gesichtspunkten auftrete, welche nicht die Eigenart des Deutschtums in Oesterreich berücksichtigten und äußere Formen nachäffen wollten, zu bekämpfen. Ich habe die Bitte, erklärte Dollfuß weiter, daß der österreichische Heimatschutz den Gedanken des Heimatschutzes weiter pflegen werde. Wir werden diesen Gedanken in allernächster Zeit in die Tat umsetzen und für die österreichische Front kämpfen. Gegen Mittag begann dann der Umzug des Starhembergschen Heimatschutzes. Schon bald außerhalb Schönbrunns kam es zu lebhaften Gegenkundgebungen, auf dem die Straßen einsäumenden Publikum, unter dem sich Anhänger der NSDAP. und des deutschbewußten Wien in besonders starker Zahl befanden. Als sie den Heimatschutz, dessen einzelne kleine Abteilungen in großen Abständen marschierten, mit Hohnworten und Pfuirufen empfingen, ging die Polizei vor und verhaftete jeden, der abfällige Aeußerungen gegen den Heimatschutz machte. Polizei und Militär gingen zeitweise mit aufgepflanztem Seitenbank auf eine außergewöhnliche niedrige Ziffer herabsanken. Aus dem Reichsbankausweis ist zu ersehen, daß diese Reserve von Woche zu Woche zurückgeht. Angesichts dieser Lage beabsichtige ich, die Vertreter der Inhaber deutscher Obligationen in den verschiedenen Ländern zu ersuchen, sofort in Berlin zusammenzukommen, damit sie mit uns die Lage prüfen und erwägen, auf welchem Wege man der augenblicklichen Lage am besten gerecht werden kann. houngzinsen nur noch im Nennwert Die Goldklaufel der Younganleihe ungültig Berlin, 13. 5. Deutschland hat der Weltbank in Basel mitgeteilt, daß er fortan die Zinsen für die Vonuganleihe nicht mehr im Gold=, sondern nur noch im Nennwert zahlen werde, soweit entwertete Währungen in Frage kommen. Entsprechend zahlreichen neueren Urteilen in Englang sehe Deutschland bei entwerteten Währungen die im Younganleihedienst vorgesehene Goldklausel nicht mehr als bindend an. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich hat erwidern lassen, daß sie den von Deutschland eingenommenen Standpunkt nicht anerkennen könne. Auch die Gläubiger der Dawesanleihe von 1924 haben sich mit einer Zahlung im Nennwert statt im Goldwert nicht einverstanden erklärt. gewehr und mit dem Gummiknüppel vor. Am Mittag waren nach Angabe der Wiener NSDAP.=Leitung bereits über 600 Personen von der Polizei in Haft genommen. Die deutschen Gäste in Wien Am Sonnabend und Sonntag weilten der preußische Instizminister Kerrl, Reichsjustizkommissar Frank und Ministerial= direktor Freisler zum Besuch der österreichischen NSDAP., an deren Türkenbefreiungsfeiern sie teilnahmen, in Wien. Am Sonntag nachmittag flogen Minister Kerrl mit Gemahlin und Tochter, sowie Ministerialdirektor Freisler und die übrigen aus Berlin gekommenen Herren vom Flugfeld Aspern im Regierungsflugzeug wieder nach Berlin. Reichsjustizkommissar Frank mit Gemahlin hatte sich schon kurz vorher im Automobil nach Graz begeben. Der„unerwünschte" Besuch Bei ihrer Ankunft in Wien wurden Justizminister Kerrl und Reichsjustizkommissar Frank auf dem Flugplatz am Sonnabend von der Bevölkerung überaus herzlich empfangen. Dagegen teilte im Auftrage der Bundesregierung der Wiener Polizeipräsident mit, daß der Besuch unerwünscht sei mit Rücksicht auf noch nicht ausgetragene Gegensätze zwischen Justizkommissar Frank und der österreichischen Regierung. Frank erwiderte lakonisch, er sei über den liebenswürdigen Empfang herzlich erfreut. Vom Flughafen fuhren die deutschen Minister unter dem Jubel der spalierbildenden Menschenmenge zur Stadt, wobei sie unterwegs am Kriegerdenkmal von Aspern einen Kranz niederlegten. Gegenkundgebungen von sozialistischer Seite konnten sich bei den andauernden Heilrufen nicht durchsetzen. Nur am Praterstern kam es zu Zusammenstößen, bei denen die Polizei eingreifen mußte. Auf einem von der Polizei vorgeschriebenen Wege fuhren die deutschen Herren dann bis zum Adolf=Hitler=Haus. Die Befreiungsfeier der NSDAP. Am Sonnabendabend sprach Justizkommissar Frank auf einer Feier der Wiener NSDAP. zum Gedenktag der Türkenbefreiung. Er erklärte launig, daß er natürlich nur zur Befreiung Wiens von den Türken spreche, daß er aber hoffe. bald wieder an einer Befreiungsfeier in Wien teilnehmen zu können. Frank fuhr fort: Unser großer Türkenbefreier von heute ist Adolf Hitler, und er ist entschlossen, diesen Freiheitskampf der Gegenwart durchzuführen, so daß die Türken bei uns nie wieder erstehen können. Mit der Welt aber wollen wir in Frieden und Freundschaft leben. Daß wir dies können, verdanken wir Adolf Hitler. Brausende Heilrufe folgten den Worten des Redners. Darauf ergriff Minister Kerrl das Wort. Er sagte u..: Wie es vor 250 Jahren und vor 100 Jahren gegen die Franzosen klang, das ganze Deutschland soll es sein, so gelte es jetzt, wofür im Weltkrieg 2 Millionen ihr Blut vergossen haben, so wie wir es 1914 begriffen, wie es auch vor 250 Jahren war, das ganze Deutschland soll es sein. Wir gehören zueinander und wir wollen das Reich schaffen, das de kommen soll. Das wollen wir aus der Geschichte vor 250 Tchacht auf der Käareise Berliner Konferenz der Privatgläubiger? Genf, 13. 5. Präsident Henderson hat auf Grund der bevorstehenden Regierungserklärung im Deutschen Reichstag, der bekanntlich für nächsten Mittwoch einberufen ist, die ursprünglich für Montag angesetzte Sitzung des Hauptausschusses der Abrüstungskonserenz auf kommenden Donnerstag verschoben. Daß die deutsche Regierungserklärung vor dem Reichstag der Grund der Verschiebung ist, geht aus einer Erklärung klar hervor, mit der Henderson die Verschiebung bekanntgab. Nadolny, der bereits am Sonnabend von Genf nach Berlin abgereist ist, hatte vor seiner Abreise noch dem Präsidenten Henderson erklärt, daß die deutsche Delegation zu der für Montag angesagten Sitzung bereit sei und daß er selbst wünsche, daß die Arbeiten der Konferenz unverzüglich fortgesetzt würden. Nach der Erklärung Hendersons haben ihm aber verschiedene andere Delegationen mitgeteilt, daß man vor weiteren Entscheidungen im Hauptausschuß erst die deutsche Regierungserklärung abwarten müsse. Ueberhaupt ist in Genf wohl noch niemals die Erklärung irgendeiner Macht mit solcher Spannung erwartet worden wie die vom Reichskanzler Hitler für nächsten Mittwoch angekündigte deutsche Regierungserklärung zur außenpolitischen Lage und besonders zu den Genfer Vorgängen. Oesterreich am Scheideweg „Kleiner Mann, was nun?“ Jahren lernen. Die Rede wurde mit stürmischem Beifall ausgenommen. Ministerialdirektor Freisler feierte die Zusammenfassung der gesamten Kräfte des deutschen Volkes zur Befreiung von Not und Bedrückung, das sei der wahre Nationalsozialismus ohne Unterschied des Stammes. Der Redner schloß mit dem begeistert ausgenommenen Worten: Ein Volk, ein Reich, für Volk, für unseren Führer Adolf Hitler. Sowohl Ministerialdirektor Dr. Freisler als auch Dr. Frauenfeld wurden von dem anwesenden Polizeikommissar aufgefordert, beim Thema zu bleiben, was von der Versammlung mit lauten Pfuirufen und Pseisen beantwortet wurde. Frank vor der Wiener Presse Reichsjustizkommissar Dr. Frank empfing Sonntag nachmittag in der Gesandtschaft Vertreter der in= und ausländischen Presse. Nach einleitenden Worten über die Notwendigkeit der Machtergreifung in Deutschland durch den Nationalsozialismus unter dem Führer Adolf Hitler äußerte sich Frank über die Art, wie ihn die österreichische Regierung hier empfangen ließ und über die Vorgeschichte. Mein Besuch galt, so sagte er, nicht der Regierung, sondern dem Volke und das Volk von Wien hat mich in einer Weise ausgenommen, die ihn rührte. Privat, als Vorsitzender des nat.=soz. deutschen Juristenbundes sei er nach Wien gekommen. Aufs schwerste aber habe er sich betrofsen gefühlt, als bei dem Empfang auf dem Flugplatz ihm ein Vertreter der Regierung mitgeteilt habe, im Namen der Bundesregierung habe er die Ehre zu erklären, daß sein Besuch denkbar unerwünscht sei. Die Reichsregierung könne natürlich diesen unfreundlichen Akt jetzt nicht stillschweigend hinnehmen. Der Reichskommissar schilderte dann eingehend das Wesen des neuen Deutschland und betonte nachdrücklich Deutschlands Friedenswillen. Abschließend sagte Justizkommissar Frank: Wir haben jetzt den nationalen Frieden im Reich wiederhergestellt— nicht mit Gewalt. Wer den 1. Mai in Deutschland gesehen hat, der kann nicht mehr von Gewalt sprechen. Wir sind stolz, daß der Führer ein Oesterreicher ist. Das gibt uns eine gewisse Berechtigung ganz besonders herzlicher Art für Oesterreich. Wir lieben Oesterreich, schloß Dr. Frank, und niemand wird den Zusammenschluß Oesterreichs mit Deutschland unmöglich machen können. Brüning baut das Zentrum um Rede vor den Parteiführern Berlin, 14. 5. Die Landesvorsitzenden, Wahlkreisvorsitzenden und Generalsekretäre der Zentrumspartei tagten am Sonntag unter Vorsitz des neuen Führers Brüning, um sich mit den Maßnahmen der Reorganisation der Zentrumsbewegung und einer positiven Mitarbeit für eine christliche, nationale und soziale Erneuerung des deutschen Volkes zu beraten. Es kam dabei eine einmütige Auffassung über die Gesamtlage zum Ausdruck und von allen Seiten sanden die grundlegenden Ausführungen Brünings ungeteilten Beifall. Zum Zwecke der generellen Regelung der Haltung der Zentrumspartei gegenüber Parteiangehörigen und insbesondere Mandatsträgern, die in Prozesse verwickelt sind und die ja im übrigen ihre Mandate zur Verfügung gestellt haben, ist angeordnet worden, daß ihre Funktionen und Mandate bis zur gerichtlichen Entscheidung ruhen. Im übrigen ist ein besonderes Ehrengericht zur Prüfung aller Fälle eingesetzt worden. Katholikentag in Trannstein Auf dem Postplatz in Traunstein fand am Sonnabend eine Maiandacht statt. Am Altar im Freien nahm Kardinal Faulhaber den Vorbeimarsch der katholischen Jugend ab, an dem sich etwa 1500 Fackelträger beteiligten. Am Sonntag hielt Kardinal Faulhaber wieder vor einer großen Menschenmenge eine Pontifikalmesse auf dem Karl=Theodor=Platz in Trannstein. Die Kirche sei ein selbstgefügter Bau. Die Kirchengemeinschaft aber sei kein starres System; sie stelle vielmehr eine Opfergemeinschaft zwischen Priester und Volk dar. Wir bekennen uns, so erklärte der Kardinal, aufrecht zur Volksgemeinschaft. Es darf nicht vergessen werden, daß die Kirche sich von je her von den Grundsätzen des Liberalismus abgewendet hat. Lapen=Trandmaei die Banknonsponil Eine Rede gegen Genf— Die Zusammenarbeit zwischen SA. und Stahlheim unter Hitlers Führung Münster, 13. 5. Auf einer gemeinsamen Kundgebung der NS2AP. und des Stahlhelms von WestfalenNord in der Münsterhalle in Münster sprach Sonnabend abend Vizekanzler von Papen zu einer vieltausendköpfigen Menge. Er führte etwa folgendes aus: In den Tagen der inneren Erhebung und in diesen Tagen des deutschen Frühlings, den wir alle erleben, sollten wir doch des alten Soldatengrundsatzes nicht vergessen, unsere Lage kühl und kritisch zu betrachten. Der geistige Aufbruch, in dem wir stehen und der uns innerlich erfüllt, ist der Umwelt ein vollkommenes Rätsel geblieben. Wir alle wollen daran arbeiten, daß es im deutschen Lande bald nur noch eine Staatsauffassung gibt, die uns alle eint. So gewiß es ist, daß Parteien und parteipolitisch Denkende heute keinen Raum mehr haben, so sicher ist es auch, daß die geistige Uniformierung des deutschen intellektuellen Menschen niemals das Produkt des Zwanges oder der Konjunktur sein darf, sondern nur das ehrlicher und aufrichtiger Ueberzeugung. Der Ring um Deutschland Wir, die wir uns heute losgemacht haben aus den Ideengängen der letzten 1½ Jahrhunderte, werden nicht verstanden von denen, die mit ihrer Staatsform und ihrem soziologischen Denken noch in den Spuren der französischen Revolution weiterwandeln. Aus diesem Mißverstehen und aus der Unfähigkeit, die Größe des geistigen Umbruches, der sich in Deutschland vollzieht, zu begreifen, hat sich ein außenpolitischer Ring um uns gezogen, der vollkommen den Augusttagen des Jahres 1914 gleicht. Es wäre kindlich und der Stunde, in der Die Revolution gehl weiter Göbbels spricht zur SA und 85 Leipzig, 14. 5. Bei einem Aufmarsch der SA und SS auf dem Sportplatz in Leipzig=Lindenau sprach am Sonntag Reichsminister Göbbels. Die Revolution, die wir gemacht haben, so führte er aus, ist keine Spielerei. Wenn jemand glaubt, sie sei schon zu Ende, dann irrt er. Revolutionen, wenn sie echt sind, gehen erst dann zu Ende, wenn ste ihr Ziel erreicht haben und das Ziel, das wir uns steckten, heißt: Die Eroberung des Staates und die Eroberung des Volkes. Unverrückbar war und bleibt das Ziel, dagegen können sich die Methoden ändern. Die Männer, die heute in der Regierung sitzen, fühlen sich als Willensvollstrecker der Männer im braunen Hemd. Sie tun das, was das Volk will und was nötig ist und zwar in dem Tempo, wie sie es für richtig halten. Der Umschmelzungsprozeß wird solange fortgesetzt, bis das Reich in allen seinen Gliedernnur uns gehört. Ich muß mich deswegen dagegen verwahren, daß diese Revolution nur eine nationale sei. Diese Revolution ist nationalsozialistisch. Wenn ein Staat von einer zielbewußten Minderheit getragen wird und wenn diese Minderwir leben, nicht würdig, wenn wir aus Ueberhebung oder aus Schwäche die Augen vor der Gefahr verschließen wollten, die unser nationales Leben zu bedrohen scheint. Kommenden Mittwoch wird der Reichstag und somit die deutsche Volksvertretung zusammentreten, damit die Umwelt erfahre, wie die Reichsregierung und das deutsche Volk über die Lage denken und welchen Weg sie zu gehen entschlossen sind. Die Welt darf dann aufhorchen und feststellen, daß ein großes Volk und der Träger einer alten Kultur nur für eine kurze Zeitspanne mit materiellen Mitteln der Lebensrechte beraubt werden kann, die ihm nach der göttlichen Ordnung der Dinge genau so zustehen, wie allen anderen Mächten der Welt. Der Kriegsminister einer fremden Macht hat dieser Tage von Sanktionen gesprochen, das Gedächtnis der Welt und dieser Staatsmänner scheint erstaunlich kurz. In Lausanne beglückwünschten sie mich und sich selbst, daß nach 14 Jahren die Irrtümer auf der Siegerseite nun endlich der Wahnsinn der Reparationen beseitigt sei und daß mit dem Ende des Traumes, Deutschland werde alles zahlen, nun auch der santastische Gedanke ein seliges Ende gefunden habe, man könne Zahlungen mit militärischen Sanktionen erpressen. Diesem Kriegsminister ist es offenbar nicht bekannt, welcher Widersinn darin liegt, den Völkerbund zu Sanktionen aufzufordern gegen eine Macht, die nichts tut als einen moralischen Kampf gegen unsittliche Verträge zu führen, während doch dieser gleiche Völkerbund es nicht einmal fertig brachte, irgendeine Maßnahme heit dem Staatswesen ihren Stempel aufdrückt, dann muß es die Minderheit unserer marschierenden Kolonnen sein. In Döberitz fand am Sonntag ein großer Appell der Gruppe Berlin=Brandenburg des nationalsozialistischen Kraftfahrkorps und der Motor=SA der Gruppe Berlin=Brandenburg statt. Daran nahmen 6700 SA=Leute von der Motor=SA der Gruppe Berlin=Brandenburg teil. Ferner 1800 Kraftfahrzeuge des nationalsozialistischen Kraftfahrkorps. Zehn Jahre Bund Königin Luise Große Festveranstaltungen in Berlin Berlin, 14. 5. Am Sonnabend und Sonntag fanden in Potsdam und Berlin aus Anlaß des 10jährigen Bestehens des Bundes Königin Luise mehrere Veranstaltungen statt. Ueber 40000 Frauen trafen sich im Potsdamer Stadion am Sonnabend, wo die Bundesführerin, Frau Seyfarth, eine Ansprache hielt. Den Abschluß der Feier bildete das erstmalig zur Aufführung gelangende Stadionsspiel„Aufbrich Deutschland“ von Goe, an dem über 2000 Personen mitwirkten. gegen solche Mächte zu ergreisen, die zu ben Wassen griffen und Krieg führten. Gegenüber dieser Lage werden wir fortfahren, nichts zu tun, als unser Recht auf gleiche Sicherheit unter den Nationen zu fordern, das heißt die Abrüstung der anderen gemäß dem Versailler Vertrag, nichts anderes. Wir werden zeigen, daß die Nation von heute mit eisern disziplinierten Nerven jeder Provokation gegenüber nur den Standpunkt des gleichberechtigten Friedens für alle versechten wird. SA. und Stahlhelm gemeinsam Der Vizekanzler streifte dann die Frage, was die politische Lage von jedem einzelnen verlange und betonte, daß der Kampf gegen den Pazisismus niemals gleichzusetzen sei mit dem Willen zum Kriege. Aus dem Pazifismus sei eine unkämpferische Lebensanschauung erwachsen, der gegenüber die neue Zeit die heroische Lebensbejahung setze. Der Geist von Langemarck und der Geist der nationalen Revolution seien ein und dasselbe. Ihre Träger seien die soldatischen Menschen, die in der Seele und im Körper kämpferisch bleiben. Ob SA. oder Stahlhelm, es sei derselbe Geist der Lebensbejahung. Der Bejahung des Opfertodes, der sich durch bittere Jahre hindurch erhält und dann hindurchbricht. um eine neue heroische Zeit zu begründen. Trotzdem sind, fuhr Papen fort, die Aufgaben der beiden Formationen nicht die gleichen, weil das politische Gesetz, unter dem beide angetreten sind, Verschiedenheit ausweist. Wohl ist auch die SA. eine Truppe, die vom Wehrhaftigen durchglüht ist, die Stoßzkraft ihres Willens ist aber eine vornehmlich nach innen gerichtete, eine politische. Demgegenüber stelle sich nach der Ueberlieferung des alten Heeres der Stahlhelm unpolitisch als Kampftruppe nach außen zur Verfügung der Regierung. Es dürse heute keinen anderen Wettstreit geben als den, sich in der Hingabe an Volk und Vaterland gegenseitig zu übertreffen. Eine kluge Führung werde die Aufgaben abgrenzen und Formen finden, in dem die beiden großen Am Sonntag nachmittag fand eine Festversammlung im Berliner Sportpalast statt. Die Kronprinzessin, die Schirmherrin des Bundes, und die Prinzessin Oskar wurden bei ihrem Eintreffen von der Menge begeistert begrüßt. Die stellvertretende Bundesführerin, Else Sennewald, verlas ein Telegramm des Reichspräsidenten und schilderte dann in längeren Ausführungen die Geschichte des Bundes. Danach ergriff die Kronprinzessin Cecilie das Wort. Es sei Pflicht der nationalen Frauen, den schweren Kampf der Männer zu unterstützen. Dem Kanzler Adolf Hitler acbühre Dank dafür, daß unter seinem Schutz vaterländische Aufgaben wieder erfüllt werden dürften. Die Bundesführerin Frau von Hadeln bekannte sich zum Schluß feierlich dazu, daß die Grundlage des Bundes der christliche Glaube sei, und hob hervor, der ganze Bund stelle sich geschlossen hinter den Führer Adolf Hitler und unter seinen Schutz. Natürliche Entfellun g. 208/d 1 Küre Sie durch den ärzil empfohl. wohlschmeck. Ebus=Tee Mk..50 extra stark Mk..—) in Apoth u. Drog. Versuch überzeugt! Daul Ernst gestorben Der Dichter und Philosoph Paul Ernst, einer der wesentlichsten und deutschesten Gestalter im heutigen deutschen Schrifttum, ist am Sonnabend auf seiner österreichischen Besitzung im Alter von 67 Jahren plötzlich gestorben. Erst vor wenigen Tagen war er von neuem in die preußische Akademie für Dichtkunst berufen worden. * Ein tragisches Geschick waltet über dem Leben und Schaffen und dem Sterben Paul Ernsts. Ist er doch einer der Bedeutendsten unter denen, die in den letzten Jahrzehnten um die volle Auswirkung ihrer schöpferischen Lebensarbeit gebracht wurden, weil der intellektuelle und undeutsche Geist die starken Werte ihres Schaffens unterdrückte. Und gerade heute, wo er berufen wäre, als einer der größten Führer deutschen Geistes mit an die Spitze der deutschen Kulturerneuerungsbewegung zu treten, müssen wir ihn verlieren. Paul Ernst wurde am 7. März 1866 als Sohn eines Grubensteigers in Elbingerode im Harz geboren. Sein Vorfahr mütterlicherseits war der Komponist Heinrich Schütz. Als Theologiestudent besuchte er die Universitäten Göttingen, Tübingen und Berlin. Ueber das, was ihn innerlich damals bewegte, schreibt er selbst: „Mir wurde das fürchterliche Leben der heutigen Menschheit damals klar; ich fühlte, daß die Menschen ja so nicht leben können, wie ich sie leben sah. Aber wie das anders werden sollte, wußte ich nicht. Es war in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Die Sozialdemokratte war unterdrückt, sie lebte geheimnisvoll in den unteren Schichten des Volks als eine Hoffnung eines möglichen besseren Daseins. Ich wurde mit ihren Lehren bekannt, verließ die Theologie und wurde Redner in sozialdemokratischen Versammlungen und Schriftsteller für sozialdemokratische Zeitungen.“ Nach einer zehnjährigen Tätigkeit als sozialistischer Schriftsteller jedoch wandte sich Ernst der Dichtung zu. Er begann mit zwei naturalistischen Schauspielen. Aber auch dies gab ihm keine Befriedigung. Sein ausgeprägter Formensinn wurde von den altitalienischen Novellen angezogen, und nach ihrem Vorbild entstanden:„Altitalienische Novellen“ und„Prinzessin des Ostens“(1902); im Jahre 1903 erschien der Roman„Der schmale Weg zum Glück“, z. T. Bekenntnisse aus seiner eigenen Entwicklung, und 1908 das einem größeren Leserkreis wohl am zugänglichste unter seinen Werken, eine zarte, duftige Erzählung, „Die selige Insel“. Um diese Zeit hatte Ernst schon begonnen, sich mit der Theoretik des Dramas zu beschäftigen, dem er, ähnlich wie Wilhelm von Scholz und Lublinski, neue Wege weisen wollte. In dem Werk„Weg zur Form“(1906), einem der besten Bücher dieser Art, stellt er sein ästhetisches Programn auf. Er schrieb selbst eine große Anzahl von Bühnenwerken, denen aber so gut wie gar keine Anerkennung zuteil wurde. Eine starke Neigung des Dichters zum Konstruktiven, zur Reflektion und die in jahrelanger Selbstzucht gewonnene Konzentrations= fähigkeit auf das Allerwesentlichste mögen wohl die Ursache dafür sein. Erst nach dem Kriege begann sich das Interesse für ihn zu regen. Von seinen Nachkriegswerken verdient zuerst das in München bei Max Hueber erschienene sechsbändige„Kaiserbuch“ Erwähnung, das den Versuch macht, gleich den alten Volksepen, neue Schätze für das Volk aus der Vergangenheit zu heben. Es ist dem Verlag Georg Müller, München. hoch anzurechnen, durch die Herausgabe der„Gesammelten Werke“. Ernsts diesen in seiner Gründlichkeit, seinem tiefen Gefühl und seinem Streben nach Wahrheit echt deutschen Dichter dem Volke nähergebracht zu haben. Die Cheruskergräber bei Rinteln In den letzten Tagen wurden, wie bereits gemeldet, auf dem„Stierbusch“, einem der sogenannten Vorberge der Weserbergkette bei Rinteln, durch Or. Schroller vom Provinzialmuseum Hannover Ausgrabungen vorgenommen. Es handelt sich um ein ausgedehntes Gräberfeld, das bei den Abbauarbeiten der dortigen Kiesgrube angeschnitten wurde. Es ergab sich inzwischen, daß das gesamte Gräberfeld noch nicht erfaßt ist. Eines der Cheruskergräber lag noch über dem Steinkranz eines großen Hügelgrabes. Es ergab sich, daß dieses der älteren Bronzezeit, also der Zeit von 1200 bis 1500 vor Christi Geburt, angehört. Da der Kiesgrubenbetrieb noch nicht dazu zwingt, soll das Hügelgrab, das den ganzen Berg krönt, vorläufig nicht ausgegraben werden. Dr. Schroller beabsichtigt aber, anläßlich der Tagung der Historischen Kommission von Niedersachsen in Bückeburg=Rinteln am 25. und 26. Mai d.., in Gegenwart der Tagungsteilnehmer eines der Cheruskergräber zu untersuchen. R. B. Maskotte oder Spieen: Die Afsen von Gibraltar Durch die ausländische Presse geht die Meldung, daß auf dem Felsen von Gibraltar, jener englischen Zwingburg in Spanien, zwei Assen das Licht der Welt erblickt haben. Diese an und für sich gerade nicht erschütternde Tatsache wird im großbritannischen Imperium so wichtig genommen, weil sich in England an die Afsen von Gibraltar ein starker Aberglaube knüpft. Es heißt nämlich, daß England solange die Wacht an den Säulen des Herkules besitzen wird, als es dort oben Affen gibt. Als England mit Hilfe von Hessen und Hannoveranern im 18. Jahrhundert Besitz von dem meerbeherrschenden Felsen ergriff, lebten in dem Felsengewirr ganze Horden von Affen. Der Verfasser dieser Zeilen hatte noch 1914, als ihn die Engländer dort oben in den Detention Barraks(Konzentrationslager) eingebuchtet hallen, Geiegenheit bei den täglichen Spaziergängen, die possierlichen Tiere zu sehen. In letzter Zeit aber räumten die Affen mehr und mehr das Feld. Nur zwei alte Affendamen blieben übrig. Im Interesse des Fortbestandes der englischen Herrschaft über Gibraltar wurde eiligst ein Affenjüngling aus Afrika nach Gibraltar versetzt. Die alten Affendamen aber, die an ein beschauliches und geruhsames Leben gewöhnt waren, erwiefen sich den zärtlichen Annäherungsversuchen durchaus abgeneigt und bissen das Unglückswurm kurzerhand tot. Nun ließ man zwei Pärchen aus Afrika kommen, die nunmehr His majesty's Gouvernement von der Sorge befreit haben, die Schutzgeister des Gibraltarselsens könnten aussterben. Um den Affen und ihren Sprößlingen das Leben in jeder Weise so angenehm wie möglich zu machen, sind ein Offizier und ein Unteroffizier beauftragt worden, für das affenmäßige Wohlbefinden ganz besonders zu sorgen. „Heideschulmeister Uwe Karsten“. Der Roman „Heldeschulmeister Uwe Karsten“ von Felleitas Rose ist von der Usa zur Versilmung erworben worden. Das Manuskript schreibt Kurt Heynicke. Der neue Tonfilm wird innerhalb der Produktion von Alfred Zeisler hergestellt werden. Wehrorganisationen sich ergänzen und nebeneinander arbeiten können. „Nur ein Volk ist seiner Mission gewachsen, das versteht, die inneren Reibungen auf ein Mindestmaß herabzusetzen und die ganze Nation auf die außenpolitischen Bedürfnisse einzustellen.“ Mit einem Bekenntnis zu Adolf Hitler, der am Ende seiner Tage nicht nur mit Stolz sagen solle, er habe dem Reiche den deutschen Arbeiter erkämpft, sondern ebenso, er habe dem deutschen Volke das Vorbild des deutschen Soldaten gegeben, schloß der Vizekanzler seine Ansprache. London zur Papen-Rede London, 15. 5. Die Rede des Vizekanzlers von Papen in Münster und die darin enthaltene Antwort auf den Ausfall des englischen Kriegsministers wird in der ganzen Morgenpresse mit größter Ausführlichkeit gemeldet und erörtert. Die Neigung zu einer sachlichen Würdigung scheint bei verschiedenen Blättern dabei von vornherein zu fehlen. Der sozialistische„Daily Herald“ meint, Herr von Papen mache sich mit großer Schnelligkeit die „wilde Tonart der Nationalsozialisten“ zu eigen. Aehnlich verhält sich der liberale„News Chroniele“. Maßvoller, aber ebenso ablehnend äußert sich der „Daily Telegraph". Das konservative Blatt erklärt, wobei es offenbar an verschiedene Aeußerungen im englischen Oberhaus denkt, es sei die Pflicht aller Länder und ganz besonders Großbritanniens, einen kühlen Kopf zu bewahren und Aeußerungen zu vermeiden, die Oel ins Feuer gießen würden. Zu der Aeußerung Papens, daß eine große Nation nur für kurze Zeit der ihr gebührenden materiellen Rechtsmittel beraubt werden könne, behauptet der „Daily Telegraph“, es sei den meisten Nationen vollkommen klar gewesen, was an dieser Forderung berechtigt sei, und zwar lange, bevor Adolf Hitler in den Sattel gestiegen sei. Deutschlands Recht auf Gleichheit sei bereits anerkannt worden. Wenn Deutschland auf dem Anspruch, auszurüsten, beharre, Deutschland erhebt bekanntlich in erster Linie Anspruch auf Abrüstung der nicht abgerüsteten Mächte. D. Red.) könne dies nur zu einer allgemeinen Vermehrung der Rüstungen führen, die früher oder später zum Kriege führen würde. Auf jeden Fall müßten die Staatsmänner einsehen, daß Europas beste Hoffnung in dem Viermächtepakt liegen. Die Preußen-Ermächtigung Besprechungen mit dem Zentrum Berlin, 13. 5. In den letzten Tagen fanden Verhandlungen zwischen dem Ministerpräsidenten Goering und den Führern des preußischen Zentrums Prälat Lauscher und Graß statt. In erster Linie wurden die Vorbereitung für die Tagung des Preußischen Landtags und hier wiederum die Stellungnahme zu dem preußischen Ermächtigungs=Gesetz beraten, das auf der Tagesordnung des Landtags steht. Naturgemäß ist im Rahmen dieser Besprechungen auch die politische Lage im allgemeinen und in Preußen im besonderen erörtert worden. In Zentrumskseisen verlautet, daß die Besprechungen zufriedenstellend verlaufen seien. Das preußische Kabinett hat sich bisher mit dem Entwurf der nationalsozialistischen Fraktion für das Ermächtigungs=Gesetz noch nicht beschäftigt. Die entscheidende Beratung des Staatsministeriums wird voraussichtlich erst Mitte der Woche, also unmittelbar vor dem für Donnerstag anberaumten Zusammentritt des Landtags, erfolgen. Kultusminister Rust hat angeordnet, daß von der Bewilligung von Bedürfniszuschlägen an Synagogengemeinden zur Besoldung sowie Ruhestands= und Hinterbliebenenversorgung der Rabiner für die Rechnungsjahre 1932 und 1933 abgesehen wird. Nafgaben des Badeemams Thüringische Bauern gegen Hugenberg Meiningen, 14. 5. Auf einer Bauernkundgebung des Thüringer Landbundes ergriff am Sonntag der Reichsbauernführer Walter Darré das Wort. Er erklärte u.., es gäbe keinen anderen Weg zur Rettung des Bauerntums, als den, den Hitler beschritten habe, nämlich erst den Staat zu ändern, ehe an wirtschaftliche Maßnahmen des Bauerntums herangegangen werden könne. Die Lebenshaltung des deutschen Volkes sei durch die Rettung des Bauerntums bedingt. Es sei nicht unsere Aufgabe, wegen banktechnischer Ueberlegungen das deutsche Bauerntum vor die Hunde gehen zu lassen. In Deutschland stünde man zweisellos vor der schwersten Stunde des deutschen Bauerntums. Deutschland sei von einer Welt umgeben, die mit beispielloser Verständnislosigkeit der Entwicklung in Deutschland zusehe. Von der Geschlossenheit, mit der sich das deutsche Bauerntum heute zu seinem Volkskanzler bekenne, hänge wesentlich Hitlers Stellung dem Ausland gegenüber ab. Auf das landwirtschaftliche Organisations= wesen übergehend, erklärte der Redner, daß die Zersplitterung, wie sie früher gewesen sei, nie wiederkehren dürfe. Es sei notwendig, daß eine rein wirtschaftliche Organisation erstehe, die den Standpunkt des Bauern vertreten könne und bestimmte Aufgaben im Innern zu übernehmen vermöge. Die große Organisation der Landbünde, der Landwirtschaftskammern, der Genossenschaften, seien in einer Person zu vereinigen. Drei Aufgaben seien also zu lösen. Die eine bestehe darin, daß der deutsche Bauer endlich wieder in kultureller und wirtschaftlicher Beziehung zu einem Standesbewußtsein, zu einem Stand, kommen müsse. Dieses Aufgabengebiet sei den Landbünden vorbehalten. Auf der anderen Seite stehe der Hof, die landwirtschaftliche Betriebswirtschaft, die dem Aufgabengebiet der Landwirtschaftskammern zuzuweisen seien. Die dritte Säule endlich müsse das Genossenschaftswesen sein. Das Ganze werde dann unter eine einheitliche Führung zu stellen sein. Es wurde eine Entschließung gefaßt, die telegrafisch an den Reichspräsidenten, den Reichskanzler und Minister Goering gesandt wurde und in der die Bauern ein Treubekenntnis zu der von Adolf Hitler geführten Regierung ablegen. Die Thüringer Bauern, so heißt es weiter, haben jedoch nicht das Vertrauen zu der vom Reichsminister Hugenberg geführten Agrarpolitik. Sie fordern daher einmütig die Ersetzung von Reichsminister Hugenberg durch den nationalsozialistischen Reichsbauernführer Darré. Neues dom Auge kosenberg auf der Heimfahrt Zwischenfall bei der Abfahrt London, 14. 5. Alfred Rosenberg ist am Sonntag vormittag wieder nach Berlin abgereist. Ursprünglich war seine Abreise auf kommenden Dienstag angesetzt. Die frühere Abfahrt ist auf die Einberufung des Reichstags zurückzuführen. Bei Rosenbergs Abfahrt kam es zu Kundgebungen auf dem Bahnsteig. Nachdem Rosenberg im Zuge Platz genommen hatte, erging sich eine Anzahl Personen in seindseligen Rusen auf das neue Regime in Deutschland. Ein Mann, der eine rote Fahne schwenkte, wurde von der Polizei entfernt. Die Rufe erneuerten sich, als sich der Zug in Bewegung setzte. Einem Vertreter des Reuter=Büros erklärte Rosenberg, daß man die deutsch=englischen Beziehungen unter dem Gesichtspunkt der politischen Notwendigkeiten und nicht der persönlichen Gefühle betrachten müsse. Die Anerkennung der deutschen Gleichberechtigung würde sicherlich zur Herstellung eines dauernden Friedens führen. Auf die Frage, ob er gefunden habe, daß das britische Volk der neuen Regierung in Deutschland sympathisch gegenüberstehe, erklärte Rosenberg, die Ansichten seien je nach den Personen, mit denen er gesprochen habe, verschieden gewesen. Er hoffe, daß bei genauerer Kenntnis der Entwicklungslinien der deutschen Revolution Deutschland auch in Großbritannien wachsendes Verständnis finden werde. Ein Kranz, der an Stelle des gestohlenen von einem Unbekannten am Grab des Unbekannten Soldaten niedergelegt war, ist wiederum gestohlen worden. Ein gescheiterter Generalstreit Reichskanzler Adolf Hitler ist zu kurzem Aufenthalt in München eingetroffen. * Die Reichsstatthalter führen auf Vorschlag der Reichsregierung und auf Befehl des Reichspräsidenten und Reichskanzlers das Reichssiegel. Bei feierlichen Beurkundungen, besonders bei Ausfertigung von Gesetzen, sowie bei Bestallungen wenden sie das Große Reichssiegel an. * Der ehemalige deutschnationale Vorsitzende des braunschweigischen Staatsministeriums, Küchenthal, hat seinen Uebertritt zur NSDAP. erklärt. * Die deutsche Regierung hat jetzt nach London mitgeteilt, daß sie grundsätzlich einem Zollwaffenstillstand bis zum 31. Juli zustimme, sich aber bei besonderen Ereignissen freie Hand vorbehalten müsse. * Der Reichsarbeitsminister hat erneut erklärt, daß bis zur Neuregelung der Sozialverfassung alle Eingriffe in die bestehenden Verträge zu unterbleiben hätten. * Der preußische Justizminister Kerrl hat jetzt die Durchführungsbestimmungen zum Beamtengesetz erlassen. Darin wird erklärt, die nationale Regierung sei jetzt soweit gefestigt, daß keine kleinliche Verfolgung irgendwelcher unbedachter Aeußerungen nötig und eine großmütige Behandlung politisch Andersdenkender angebracht sei, um sie, soweit sie als Verführte zu betrachten seien, für den neuen Staat entsprechend den Erklärungen Hitlers zu gewinnen. * Der Kommissar der ärztlichen Spitzenverbände, Dr. Wagner, hat bis zur satzungsgemäßen Neuordnung der ärztlichen Organisationen als beratende Körperschaft einen Führer=Rat bestellt. Dem Führer=Rat gehören an: Dr. Deuschl=München, der gleichzeitig Stellvertreter des Kommissars ist, Dr. de BaryFrankfurt a.., Dr. Haedenkamp=Berlin und Dr. Schömig=Rottendorf bei Würzburg. * Der Polizeipräsident Breslaus, Obergruppenführer Heines, ist unter Beibehaltung der Führung der Gruppe Schlesien mit Wirkung vom 1. Mai zum Führer der Obergruppe l ernannt worden. * Das Vermögen der SPD. und des Reichsbanners in Hamburg und Umgebung wurde in Höhe von 3¾ Millionen beschlagnahmt. Wie aus Peking berichtet wird, haben die Japaner nach einem Luftbombardement die chinesischen Verteidigungen durchbrochen und den Chinesen große Verluste zugefügt. Angeblich stehen die Japaner nur noch 28 Kilomoter vor Tlentlin. Nur wenige Betriebe folgten in Danzig der Streikparole der SPD. Danzig, 14. 5. Wegen der Besetzung des Gewerkschaftshauses in Danzig durch SA., die im Sinne der Gleichschaltung mit dem Reich erfolgte, hatte die Sozialdemokratische Partei in Danzig am Sonnabend die Generalstreikparole ausgegeben. Dem Aufruf zum Generalstreik folgten aber nur wenige Betriebe. Teilweise sind auch die Belegschaften der Zeitungen in Streik getreten. Nachdem Besprechungen zwischen dem nationalsozialistischen Gauleiter und dem Völkerbundskommissar Rosting, sowie dem Senatspräsidenten Ziehm und Kommissar Rosting stattgefunden hatten und auf Grund dieser Verhandlungen die Hakenkreuzflagge auf dem Gewerkschaftshaus wieder eingezogen wurde, ist jetzt wieder völlige Ruhe in der Stadt hergestellt. Am Montag früh wurde die Arbeit in allen Betrieben wieder voll ausgenommen. 1. Warum (Antwort auf unser Preisausschreiben) Es sei gesagt mit wenig Worten Warum man Chlorodont benutzt: Das Wort ist ein Begriff geworden Für den, der richtig Zähne putzt. Auf Einladung der bayerischen Staats=] Der amerikanische Delegierte für die Abregierung findet in der kommenden Woche rüstungskonferenz Norman Davis ist am eine Informationsreise von 40 Pressever= Sonnabend von London nach Paris abgereist. tretern aus 16 Staaten der Welt nach Süddeutschland statt. Deutscher Abend Festliche Stunde in der Rudolf=Oetker=Halle, Bielefeld Die kulturpolitische Abteilung der NSDAP. Bielefeld veranstaltete am Sonntag abend in Gemeinschaft mit der NS=Frauenschaft in der Rudolf=Oetker=Halle einen Deutschen Abend. Zunächst sang der Bielefelder Kinderchor unter Fritz Oberschelps Leitung einige hübsche Volkslieder, von denen das vom„Jäger, der längs dem Weiher ging" besonderen Anklang fand. Fritz Brünske(in SA=Uniform) trug dann Gedichte vor, unter ihnen eines von der jungen Bielefelder Dichterin Martha Klostermann,„Der 4. März“ betitelt, ein Hymnus auf den Tag der deutschen Erhebung. Frau Hilde Wild.=Geersang, begleitet vom Kapellmeister Schulz, mit ihrer schönen, klaren, raumfüllenden Stimme Lieder von Hugo Wolff: Verborgenheit, Heimweh und Gesang Weylas. Der bekannte nationalsozialistische Dichter Wilhelm Kotzde nahm dann das Wort zu einem Vortrag„Dichter und Volk“. Die deutsche Dichtung müsse wieder heldische Haltung zeigen und unser Volk, den deutschen Menschen müsse sie emporreißen aus seiner Lethargie. Bis zum Abschlusse der Gotik=habe der Deutsche in allen Bezirken seines Lebens organisch„bauen“ können. Humanismus und Renaissance erst hätten in der Dichtkunst die Fehlentwicklung eingeleitet, die schließlich dahin geführt habe, wo wir vor ganz kurzer Zeit noch gestanden hätten. Den„Nordmenschen"(im Gegensatz zum„Südmenschen“) sei die Gotik wesensverwandt, jene ungeheure dynamische Kraft, die immer zum Höchsten und Letzten strebt, kann sie mit der Form auch nicht immer fertig werden. Nicht als Zuschauer dürften wir dem Leben in der Dichtkunst gegenüberstehen, nicht das Leben nur in seinen äußeren Erscheinungsformen zu erfassen suchen. Den Menschen zu packen und zu formen gelte es. Ideen wollten gelebt sein, sie forderten gläubige Bereitschaft. Ueber allem Betrachten stehe das intuitive Erfassen. Kotzde holte zur Herausarbeitung dieser Grundgedanken seines Vortrages sehr weit aus. Völkerwanderung, Gotik, Humanismus, Renaissance wurden in ihren Wirkungen auf unser Volk untersucht, Fragen aufgeworfen, die sich vom eigentlichen Thema oft ein weig entfernten und Kenntnisse vorausgesetzt, die bei der bunten Zusammensetzung des Publikums nicht immer vorauszusetzen waren. In der Grundhaltung aber waren Kotzdes Ausführungen durchaus zu bejahen. Kreiskulturwart Wilte über Bielefelder kulturpolitische Aufgaben Nach einem mit vielem Beifall ausgenommenen Flötensolo von Otto Schulz(und Sohn) entwickelte Karl Wilke, der Kulturfachberater des Kreises Bielefeld der NSDAP. zunächst die vordringlichen kulturpolitischen Aufgaben im neuen Deutschland. Wilke ging dann auf spezielle Bielefelder Kulturfragen ein und sagte u. a. Die Glaubensbewegung Deutsche Christen marschiere in Bielefeld, das für diese Bewegung die Zentrale in ganz Ostwestfalen sei. Erwünscht wäre, daß immer mehr evangelische Christen sich hinter diese Bewegung, die eine Reform des kirchlichen Lebens erstrebe, stellten. Im Schulwesen werde der deutschen Jugend jetzt die Erziehung zuteil werden, nach der sie sich sehne: Die Erziehung zum deutschen und heldischen Menschen. Der Bielefelder Magistrat habe die Zuschüsse für die Volkshochschule gestrichen. Diese Maßnahme sei erforderlich gewesen, weil auf dieser Schule ein Geist geherrscht habe, der dem der bisherigen Machthaber entsprochen habe und weil auf ihr eine Halbbildung gezüchtet worden sei, die den nach Erweiterung seiner Kenntnisse Strebenden nicht habe befriedigen können. Die Volkshochschule werde wieder erstehen und auf ihr werde entsprechend dem nationalsozialistischen Kulturwillen gelehrt werden. Das Theater werde es in Zukunft als Hauptaufgabe zu betrachten haben, dem deutschen Menschen Brot für die Seele zu geben. In Leon Geer habe es einen Leiter bekommen, der sowohl in hohem Maße fachliche Qualitäten besitze wie auch auf dem Boden der nationalsozialistischen Weltanschauung stehe scher Musirdirettor sei gleichsaus se. Als Städtivon den zur Wahl Stehenden der Mann ausersehen, der ein ausgezeichneter Künstler und guter Nationalsozialist zugleich wäre. Wilke warb für die neue Besucherorganisation„Deutsche Bühne" und erwähnte, daß im neuen Spielplan außer den Klassikern auch jene deutschen Dichter vertreten sein würden, die sich bisher in Schlupswinkel verkriechen mußten, da ihre Kunst den roten Machthabern nicht genehm war. Klassische Operette und große Oper sollten beibehalten werden. Auf dem Tanzplatz in Olderdissen würden in diesem Sommer nach dem Beispiel von Nettelstedt und Porta Freilichtspiele veranstaltet werden, bei denen auch die Berufsschauspieler unseres Stadttheaters auftreten würden, denen man damit einen Teil der Sorge um das tägliche Brot abnehmen könne. Die Stadtväter hätten beschlossen, das Kunsthaus fallen zu lassen. Zuschüsse würden an das Kunsthaus in Zukunft nicht mehr bewilligt. Schuld an dieser Entwicklung sei zum großen Teil das Kunsthaus selbst. In großer Anzahl lägen Zuschriften aus der Bevölkerung vor, die der Empörung über die Art von Kunst Ausdruck gäben, die bislang dort gepflegt worden sei. Ausstellungen würden in Zukunft unter der Leitung eines bewährten Künstlers im Städt. Museum stattfinden. Doch sei das Schicksal des Kunsthauses noch nicht entschieden. Was Heimatkunst und Heimatkunde anbelange, so habe er, Wilke, vom Westdeutschen Rundfunk den Auftrag, die Interessen von Minden=Ravensberg im Rundfunk wahrzunehmen. Dieser Auftrag sei ein Zeichen dafür, daß unsere Gegend vom Funkhaus in Köln nicht mehr wie bislang übergangen werden würde. Büchververbrennungen würden in Bielefeld nicht nötig sein. Die Leitung der Städtischen Bibliothek habe gegenüber minderwertigen Erzeugnissen auf dem Literaturmarkt stets Rückgrat bewiesen und die Bibliothek für Heimatkunde sei untadelig. Vielleicht werde man die Arbeiterbibliotheken noch einer Säuberung unterziehen müssen. Der Musikverein und andere Bielefelder Chor=Vereinigungen seien stets ihren kulturellen Aufgaben nachgekommen. Auch der Volkschor habe, von kleinen Entgleisungen abgesehen, seine Pflicht erfüllt. Wenn im Sturm der politischen Umwälzung manches Wertvolle als fremdartig erschienen und verdammt worden sei, so werde das in den kommenden Jahren wieder ausgeglichen werden. Ein lustiges Sprechchorspiel unter Mitwirkung von 150 Mädels(BdM) und von Brünske, Kemper und Schramm beendete den Abend. Wilke teilte noch mit, daß die Deutschen Abende in der Oetkerhalle zu einer ständigen Einrichtung werden sollen und daß auf ihnen die Kulturwarte über die Arbeit in ihren jeweiligen„Ressorts“ berichten werden. Mit dem Horst=Wessel=Lied klang der Abend aus. Kantate=Versammlung der Deutschen Buchhändler in Leipzig. Am Sonntag Kantate sand im Festsaal des Buchhändlerhauses zu Leipzig die 108. Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler statt. Es sprachen u. a. der sächsische Volksbildungsminister Hartnacke und Oberbürgermeister Goerdeler. Dann begrüßte der Ver treter des Kampfbundes für Deutsche Kultur Urban den Entschluß der Vorstandsschaft zum korporativen Beitritt zum Kampfbunde. Den wichtigsten Punkt der Tagesordnung bildete die Eingliederung des Buchhandels in die Maßnahmen der Reichsregierung. Auf Antrag des Gesamtvorstandes ist ein aus fünf Mitgliedern bestehender Aktionsausschuß eingesetzt worden. Die Eröffnung der Großen Berliner Kunstausstellung sand am Sonnabend im Schloß Bellevue statt. Kultusminister Rust erklärte in einer Ansprache, die Künstlerschaft solle künftig besser gestellt sein als in der vergangenen Epoche, denn sie sei berusen, die ewigen und unzerstörbaren Werte des Volkes darzustellen und der Geschichte zu überliefern. In den Zeiten der Volkslosigkeit könne niemals eine große Kunst heranreisen Aufgabe der Regierung sei es, wieder eine lebendige Wechselbeziehung zwischen Künstler und Volk herzustellen. Der Minister versprach, daß die Regierung ihre schützende Hand über der Künstlerschaft halten werde. Keine Verbrennung ausländischer Bücher. Gegenüber Gerüchten, wonach bei der Bücherverbrenung auf dem Berliner Opernplatz Mittwoch nacht auch ausländische(englische und französische) Bücher verbrannt worden seien, wird von der Deutschen Studentenschaft erklärt, daß nur deutsche Bücher vernichtet worden seien. Alle andersartigen Gerüchte seien Lügen und dienten nur dazu, die notwendige Aktion der Studenten wider den undeutschen Geist im In= und Ausland in ein salsches Licht zu setzen. Umibelsam Wiederum ein einzig Los für unser Großtonfilm-Programm Karin Hardt in Biebionde Christer mit den Darstellern Th odor Loos, Otto Wernicke, Lucle Höflich, Friedrich Kayssler und Rolf van Goth. Der Tonfilm wurde gedreht nach Ludwig Gangholers Roman: Der Geigenmacher von Mittenwald. Im Beiprogramm zeigt die Eine Vierteistunde Spahisch Spanien in Musik, in Tanz und in der Natur unter Mitwirkung des berühmten Berliner Tanzorchest. Dajos Bela 2. Der Garten Eden Bilder aus d. Südseeparadies. 3. Nedeste Tonwoche Spielzeiten:.00,.10,.15 Uhr SATE PÖNGN Heute Montag und morgen Dienstag Deutsche lndustrie-Werbung nachmittags und abende. Eintritt frei. 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Danksagung Für die uns in so überaus großem Maße während der langen Krankheit und beim Heimgange unserer lieben Entschlalenen erwiesene Teilnahme, sowie für die vielen Kranzspenden sagen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten, insbesondere der Ev. Frauenhülfe Sieker- Nord, dem Posaunenchor des C. V. j.., dem Bielefelder Blaukreuzverein und Herrn Plarrer Buschtöns für seine trostreichen Worte unsern herzlichen Dank Bielefeld, den 12. Mai 1933. Im Namen aller Angehörigen: Wilhelm Landwehr nebst Kindern. Verbilligung der Stellen=Anzeigen im bekannten Familienblatt (über ganz Deutschland und angrenzende Gebiete verbreitet) für die —16e (—.den) (Ein einmaliges Inserat führt meist zum Ziele.) Die Anzeigen=Annahme für den PersonalAnzeiger des Daheim befindet sich in unseren Geschäftsstellen Alter Markt und Rohrteichstr. Neueste Nacheichten I Wir suchen flotte Herren u. Damen für Zeitschriften Werbung auf ganz neuartiger Grundlage. Mit Ausweispapieren zu melden. 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Viel Verdrießlichkeit, hin und wieder ein Lichtblick und, wenns hoch kommt, ein Fetzen Himmelsbläue Die Bielefelder Veranstaltungen am Muttertag, nicht weiter verwunderlich, litten unter dem unschönen Wetter. Man sah nur wenig Spaziergänger auf den Straßen, die Castwirtschaften zur Mittagszeit— Parole: heute wird auswärts gegessen!— waren verhältnismäßig schwach besucht. Das Promenadenkonzert am Neuen Rathaus konnte überhaupt nicht im Freien stattfinden, man verlegte es in den Ratskeller. Die Morgenfeiern in Kliniken, Siechenund Krankenhäusern fanden programmäßig statt. Kein Sänger und kein Schulkind ließ sich durch die Wetterungunst abhalten, den Kranken oder gar siechen Müttern, Frauen und Schwestern durch eine Liedgabe und einen Blumengruß eine Freudenstunde zu bereiten. Auch auf den Friedhöfen sah man manche, die an diesem Tag eine Hortensie, ein paar Fuchsien oder wenigstens einige bescheidene Hornveilchen auf das Grab eines lieben Angehörigen legten. Natürlich war auch diesmal der Bund der Kinderreichen nicht müßig. Er hatte sein Hauptquartier im Gymnasium ausgeschlagen. Allenthalben sah man junge Mädchen mit Spendenbüchsen und Margeriten unterwegs. Das Sammelergebnis liegt noch nicht vor. Auch die evang. Kirchengemeinden trugen der Weihe des Muttertages Rechnung. Bei den Gottesdiensten waren die Altäre festlich geschmückt. Die Frauenhilfen und die Jungmütterkreise nahmen in vielen Gemeinden geschlossen an den Gottesdiensten teil. Die Kirchenchöre oder Jungmädchenchöre sangen festliche Lieder. Ganz besondere Beachtung verdient die MütterErholungsfürsorge der Frauenhilfen, die in Bad Driburg, Waterbör, Greten Venn und Sternhof erholungsbedürftigen Frauen Aufenthalt zur Stärkung ermöglicht. In diesen gen gehen Sammlerinnen durch die Häuser, und am 21. Mai wird zu dem gleichen guten Zweck eine Straßensammlung veranstaltet. Imn Geichen des halenireugts Die Jah enweihe der Ortsgruppe„Sparrenberg“ dei Asdup. auf dem Johannisberg Zu einem neuen nationalsozialistischen Bekenntnis und Gelöbnis der Treue zu Adolf Hitler und der durch ihn geschaffenen deurichen Volksgemeinschaft gestaltete sich am Sonnabend die Weihe der Hakenkreuzfahne der Ortsgruppe „Sparrenberg“ der NSDAP. auf dem Johannisberg. Wer sich pünktlich um 20 Uhr in den festlich geschmückten großen Sälen der Schützengesellschaft einfand(und sich vorher keinen Tisch hatte reservieren lassen), der konnte von Glück reden, wenn er noch irgendwo im Winkel weit hinten einen Sitzplatz erwischte. Gut viertausend erwartungsfrohe Menschen wollten die Weihestunde miterleben. Durch den Einbau einer Lautsprecheranlage war dafür gesorgt worden, daß jedermann den Worten der Redner folgen konnte. Nach einleitender packender Marschmusik und dem vom Bielefelder Polizei=Gesangverein gesungenen Liede„Es zog eine junge, sieghafte Schar...“ wurde die von SA.=Männern in den Saal getragene neue Hakenkreuzfahne ehrfurchtsvoll begrüßt. Dann ergriff Pfarrer Niemöller zu seiner Weiherede das Wort: „Meine Freunde und Kameraden!— Heute wird uns zuteil, was wir lange ersehnt haben Die Gefolgschaft des deutschen Volkskanzlers aus unserer engeren Heimat hat sich versammelt. Wer hätte das vor Monaten für möglich gehalten, daß wir heute hier zusammenstehen würden in einer Einigkeit, wie sie uns vorher niemals geschenkt ward! Hier stehen Menschen, die seit Jahren und Jahrzehnten dicht neben einander gewohnt haben. Dieselbe Stadt, derselbe Stadtteil, dieselbe Straße, dasselbe Haus hatte uns ausgenommen, und— wir kannten uns nicht. Jetzt ist aus dem Nebeneinander ein Miteinander geworden, und es wird aus dem Miteinander, will's Gott, ein Füreinander werden, das nicht wieder zerbricht. Diese Fahne soll Zeugnis ablegen von unserem Wollen und unserer Kraft, von unserem Besitz und unserer Sehnsucht, von unserem Weg und unserem Ziel. Unsere Fahne soll uns voranwehen, und wir wollen ihr folgen. Unsere Fahne soll der Beste tragen, wir aber wollen so werden, daß jeder würdig ist, sie nach ihm zu tragen. uns Fahne und bitte:„Herr, laß uns wissen den Weg, den wir gehen sollen!“ Wir wünschen dem Träger der Fahne und denen, die ihr folgen, dem Mann, der sie uns geschenkt, unserer großen Bewegung und unserem ganzen deutschen Volk: Heil! Viertausend deutsche Menschen antworteten begeistert dem Heil=Ruse des Weiheredners und ernst und machtvoll drangen die Klänge des niederländischen Dankgebets in die Mainacht hinaus. Toten auf. Wo die Ehre eines Menschen an= Reichstagsabgeordneter Joseph Wagner getastet ist, da muß er um die Ehre kämpfen(Bochum), und sie wiederherstellen, oder aber es ist Hochn mit ihm aus. der Leiter des Gaues Westfalen=Süd Diese Fahne ruft nicht:„Alles Leben ist der NSDAP., sprach hierauf über die Raub“, sondern„alles Leben ist Opfer“. Diese schweren Aufgaben der heutigen Zeit, die das Fahne hat den Dreihundert vorgeschwebt, die deutsche Volk jetzt zu begreifen beginne. Wir in den Sälen zusammengehauen und auf den sind, so sagte der Redner u.., ein Geschlecht, Sonderstrafkammer für Korruption Straßen zusammengeschossen wurden um der Idee des Opferns und der Liebe und der Hingabe willen. Wer unter dieser Fahne marschieren will, der darf nur die Ehre kennen, die Treue heißt. „Seid ohne Sorge: Ich trage die Fahne!" Die Fahne ist das Symbol der Freiheit, und unsere Fahne zumal Das Hakenkreuz, das in ihr leuchtet, ist das Wahrzeichen deutscher Vergangenheit. Und unsere deutschen Väter und Vorväter sind wahrlich weit entfernt gewesen von Knechtsgesinnung und Sklavengeist. Uns ist diese Stunde zu heilig, um uns mit jenen Knechtsseelen auseinanderzusetzen, die da meinen, daß Freiheit nichts anderes sei als ein leeres Wort, diese Stunde dem Aufgaben gestellt wurden wie nie zuvor einem Geschlecht. Wir sind ein Geschlecht, von der Geschichte ausgezeichnet duch die ungeheure Größe der Möglichkeiten. Wir sind vor der Geschichte einer Prüfung unterzogen, wie sie noch nie dem deutschen Volk beschieden war. Jede Revolution spricht ihre eigene Sprache, jede Revolution hat ihr großes Symbol, unter dem sie kämpft. Unter einem solchen Symbol — dem Hakenkreuz— steht heute Deutschland. Und zäh und unerschütterlich fordert heute das junge Deutschland von der Welt sein Recht, das gleiche Recht, das diese Welt für sich in Anspruch nimmt, nicht mehr und nicht weniger. Seschel schalschel Die seien oder FKeaen ein solches Gottesgeschenk, daß wir unsere göttliche Berufung und unseren ewigen Adel aufgeben würden, wenn wir der Freiheit vergäßen. „Habt mich lieb: Ich trage die Fahne!", so ruft der Fahnenträger und er hat ein Recht, so zu sprechen. Denn er ist uns mehr als irgendeiner aus, zuseren Reihen. Er veßichtgarg den Sinn des soeben geweihten Sym uns die Gemeinschaft, er ist uns die siahtoute gab der Redner die Fahne an den Darstellung unserer Bewegung und unseres Volkes. In ihm, der unsere Fahne in Händen Ortsgruppenleiter Semler, hält, erscheint uns unser leidenschaftlichster der sie grüßte und ihr und ihren Trägern als Wunsch, unser erhabenstes Ziel zur Wirklich= Gelöbnis und zugleich Forderung die drei keit geworden. Denn wir sind ja Fanatiker Worte zurief:„Gehorsam— Treue der Volksgemeinschaft. Alles mag uns Leistung!“ Er schloß seine kurze Ansprache versinken, alles uns zusammenbrechen, wenn mit einem Dank an alle, die dazu geholsen wir zusammenstehen: einer für alle und alle hatten, diese Feierstunde zu verschönern, vor für einen. Dann mag über uns kommen, was allem aber an den Führer Adolf Hitler, diesen Mann mit dem unendlichen Glauben, und das Schicksal es wollen— des Sterbens für die Nation. Es ist viel, was das Schicksal von uns heute an Bereitwilligkeit fordert. Wir wissen es sehr gut: un erem Volk wird nichts geschenkt Das Schicksal war hart mit uns in der Vergangenheit und ebenso hart wollen wir mit uns selbst in der Zukunft sein. Nach weiteren Ausführungen über die Zielsetzung der deutschen Revolution und über den Sinn des soeben geweihten Symbols überda will. 4P. seder wurdig iste] Und nun steht auf und entrollt die Fahne! der unendlichen Liebe zum deutschen Volke iach ihm zu tragen. Und so versetzen wir Seid stolz, seid ohne Sorge, vergeßt die Liebe und der unendlichen Schlichtheit. alle an die Stelle dessen, der sie einst in nicht! Dort drüben auf der Sparrenburg seinen Händen hält, wir alle sprechen mit ihm: „Seid stolz: Ich trage die Fahne, Seid ohne Sorge: Ich trage die Fahne, Habt mich lieb: Ich trage die Fahne.“ „Seid stolz: Ich trage die Fahne!“ irg steht des Großen Kurfürsten Denkmal. Sein Wahlspruch ist in den Stein gemeißelt:„Domine, fac me scire viam, quam ambulem“. „Herr, laß mich wissen den Weg, den ich gehen soll!“ Polizei=Oberstleutnant Berth überreichte im Namen der Bielefelder Schutzpolizei einen (vom 3. Revier gestifteten) Fahnennagel. Mit dem vieltausendstimmig gesungenen Horst=Wessel=Lied schloß der ernste Teil der Fahnenweihe.— Ein gemütliches Beisammensein(mit Verlosung, Schießstandbetrieb und Die Fahne ist das Symbol der Ehre. Wo die Dieses Wort schreiben wir auf die Fahne und Konzert der gesamten SA-Kapelle) hielt den Ehre erkrankt ist und dann nicht rasch geheilt dem ins Herz, der sie zu tragen berufen ist. größten Teil der Festteilnehmer noch lange wird, da steht sie niemals wieder von den Und nun erhebt eure Hände! Ich weihe die auf dem Johannisberg fest. bgt. Wie bei allen anderen Landgerichten, ist nunmehr auch beim Landgericht Bielefeld eine Sonderstrafkammer erster Jnstanz für Korruptionsfälle gebildet worden. Sie ist, wie die Strafkammer, mit Berufs= und Laienrichtern besetzt. Den Vorsitz dieser Kammer wird Landgerichtsdirektor Dr. Maiweg führen, sein Stellvertreter ist Landgerichtsdirektor Dr. Lange. Als Beisitzer fungieren die Landgerichtsräte Stentrup und Dr. Bromm. Deren Stellvertreter sind die Landgerichtsräte Bückendorf und Dr. Schlüter. Ein Geschenk aus Amerika Bielefeld erhält eine wertvolle Bibliothek Der 80jährige Bankier Stüwe aus New York vermachte dem Lehrer Gustav Heinrich Griese aus Lenzinghausen(jetzt Oldenburg i..), dem Verfasser des Buches„Wallenbrück — Ein Heimatbuch deutscher Geschichte", aus Dankbarkeit für diese heimatkundliche Arbeit die deutsche Abteilung seiner Bibliothek. Diese Bücherei stammt zum größten Teil aus der im Jahre 1828 verkauften Schloßbibliothek des Hauses Königsbrück im Kreise Melle und enthält viele Bände über westfälische Geschichte aus dem 16. bis 19. Jahrhundert. Stüwes Großvater war Verwalter auf Königsbrück und kaufte die Bücherei von dem damaligen Besitzer Clamor von dem BuscheHünnefeld, der Gesandter am Petersburger Hofe war. Im Jahre 1862 wanderte sie über den großen Teich nach Amerika und wird im Monat Juni wieder ihre Heimreise antreten. Lehrer Griese, der vor kurzer Zeit die wertvolle Bibliothek des Hauses Hüffe bei Preuß.= Oldendorf der Allgemeinheit zugänglich gemacht hat, indem er sie an die Büchereten in Bielefeld und Bünde verkaufte, wird die wertvollen Werke dieser Bücherei im„Haus der Heimatkunde“ in Bielefeld, Neustädter Straße, unterstellen. Lultkahrtverein gleichgeschaltet Ragzeaghaur und Zniegerhein Wahl eines Dreimänner=Kollegiums— Gute Aussichten für die Bielefelder Fiegerei „Gleichgeschaltet"?! Nein, den LuftfahrtVerein e. V. Bielefeld, brauchte man nicht im üblichen Sinn des Wortes gleichzuschalten! An seiner Spitze standen Männer, die zum größten Teil im Weltkrieg als aktive Flieger für ihr deutsches Vaterland kämpften und bluteten! Auch hat sich der Luftfahrtverein von den zersetzenden Einflüssen des Marxismus frei zu halten verstanden; vielmehr hat er wahrhaft nationale Arbeit im Dienst am deutschen Volk geleistet! Darüber hinuus aber hat er, besonders durch seine Segelflug=Gruppe, unserer Stadt Bielefeld nur Ehre gemacht! Aber der Luftfahrt=Verein e. V. Bielefeld wurde eingegliedert in den großen, stürmischen Siegeszug der nationalen Revolution; er wurde unmittelbar dem Reichsminister für Luftfahrt, dem preußischen Ministerpräsidenten Goering, unterstellt, indem er die neuen Satzungen des Deutschen Luftfahrt=Verbandes anerkannte. Bielefeld wird künftig den Platz im deutschen Flugsport einnehmen, der ihm auf Grund seiner Leistungen gebührt! Glück ab! Um 16½ Uhr am Freitag startete der bekannte Bielefelder Pilot Tödheide mit dem neuen Motorflugzeug„Bielefeld" nach Münster. Abends fand die Generalversammlung des Luftfahrt=Vereins e. V. Bielefeld auf dem Johannisberg statt. Die neuen Statuten des Deutschen Luftfahrtverbandes mußten in dieser Generalversammlung als Richtlinie für die weitere Arbeit verlesen werden; nach diesen Statuten mußte der Vorstand neu gewählt werden!——— Um 18½ Uhr waren die Statuten in Bielefeld...! Bravo!— Mit allgemeiner Spannung erwartete man den letzten Punkt der Tagesordnung: Wahl des neuen Vorstandes. Der Luftfahrt=Kommissar für Bielefeld, Dr. Wehmeyer, verlas zunächst die aus Münster herbeigeholten neuen Statuten, die auch für den Luftfahrt=Verein Bielefeld maßgebend sind. Vom Führerprinziv ausgehend, machen es diese Statuten den einzelnen Vereinen des Deutschen Luftfahrtverbandes zur Pflicht, an Stelle des Vorstandes ein DreiMännerkollegium zu wählen, das aus einem Vorsitzenden und zwei Vertretern besteht. Dieses Drei=Männerkollegium beruft seinerseits dann Hilfsorgane für einzelne Nebenämter. Der Vorsitzende bedarf der Bestätigung durch den Reichsminister Goering selbst; die beiden Vertreter werden von dem Landesgruppenführer bestätigt; für Bielefeld entscheidet Landesgruppenführer Satröpe(Münster). Die Generalversammlung des Luftfahrt=Vereins Bielefeld konnte also nur Vorschläge machen, die nach Berlin bezw. Münster weitergegeben werden und dort bestätigt werden. Diese Vorschläge wurden— entgegen allen Befürchtungen!— in erfreulicher Einstimmigkeit angenommen! Zum Vorsitzenden wurde der bisherige verdienstvolle 2. Vorsitzende Bernhard Beining des Bielefelder Luftjahrtvereins einstimmig gewählt; ebenfalls wurden der Luftfahrtkommissar für Bielefeld, Dr. Wehmeyer, und Schupo=Oberleutnant Schulz(Vorsitzender der Polizei=Segelfluggruppes einstimmig zu Vertretern gew hlt. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß dieser Vorschlag für den Vorstand genehmigt wird. Damit hat nun auch Bielefeld einen gleichgeschalteten Luftfahrtverein und sicher wird der Tag der Anfang eines neuen, glücklichen Arbeitsjahres sein, getreu der Devise: „Deutsche Luftfahrt tut not“! * Die Generalversammlung des LuftfahrtVereins e. V. Bielefeld wurde von dem2. Vorsitzenden Bernhard Beining—1. Vorsitzender Fabrikant Herbert Delius war dienstlich an der Teilnahme verhindert mit herzlichen Begrüßungsworten und dem alten Fliegergruß„Glück ab!“ eröffnet. In einem herzlich gehaltenen Brief teilte Fabrikant Herbert Delius mit, daß er sein Amt als 1. Worsitzender zur Verfügung stelle, um einem aktiven Flieger Platz zu machen; er erkläre sich aber gern zur weiteren Mitarbeit auf einem anderen Posten bereit. Der 2. Vorsitzende Bernhard Beining sprach dann kurz über das Flugjahr 1932, nicht das infolge der großen Umwälzungen sehr ereignisreich war an Veranstaltungen; die Arbeit habe jedoch große, erfreuliche Fortschritte gemacht. Generaldirektor Dr Lüth verlas den Kassenbericht und legte anschließend sein Amt als Kassierer nieder. Die Herren Dr. Nücken und Lohmann wurden zu Kassenprüfern ernannt. nachdem dem Vorstand Entlastung erteilt worden wor. Dann sprachen die einzelnen Gruppenleiter des Luftfahrtvereins e. V. Bielefeld. Der Leiter der Ballon=Gruppe, Rechtsanwalt Klare, sagte in seinem Bericht u.., daß die Ballon=Gruppe einen neuen Ballon bei der Firma Riedinger in Augsburg bestellt habe. Dieser Ballon soll im August dieses Jahres aus der Tause gehoben werden. Die großen Erfolge der SegelflugGruppe(u. a. errang der Bielefelder Segel1— flieger Siebrasse am 23. Oktober 1932 den Wanderpreis des Reichsluftkommissars für die Nord=West=Gruppe!), über die Herr Paul Schmettzer sprach, sind sicher noch in frischer Erinnerung. Im Laufe des Sommers sollen drei Segelflugzeuge, die im Winter begonnen wurden, getauft werden. Für den Segelflugplatz Bieleseld=Oerling= hausen werde als Unterstützung eine fünfstellige Gumme genannt. Den Bericht über die Motorfluggruppe erstattete Herr Beining. Er sagte u.., daß neben der jetzt bestehenden provisorischen Flugzeughalle(für—3 Maschinen!) demnächst eine neue, große Halle und als Heim für Frauen und Kinder, die bis jetzt auf dem Flugplatz keinen Ruhplatz hatten, ein„Fliegerheim" erbaut werden solle. Der 2. Vorsitzende Beining dankte allen Gruppenleitern und besonders den Vorstandsmitgliedern für ihre aufopfernde Arbeit. Der Gesamtvorstand erklärt dann, wie oben schon gesagt, seinen Rücktritt. Strafrechtliche Verfolgung * von Beamten Mit größter Beschleunigung durchzuführen Der preußische Justizminister Kerrl hat an die Generalstaatsanwälte einen Erlaß gerichtet, in dem es u. a. heißt: Sowohl im Interesse ordnungsmäßiger Besetzung der Stellen der in Strafverfolgung befindlichen Beamten und Angestellten wie insbesondere im Interesse schleunigster Säuberung der gesamten Verwaltung ist es dringend erforderlich, daß die zuständigen Staatsanwaltschaften derartige Beschuldigungen unter allergrößter Beschleunigung aufklären. In geeigneten Fällen sind die Unterlagen denjenigen Dienststellen zuzuführen, die zu prüfen haben, ob das Handeln des in Frage kommenden Beamten oder Angestellten aus dem Gesichtspunkt einer dienstrafrechtlichen Verfehlung heraus zu beanstanden ist. In diesem Falle werden mit derselben Beschleunigung die hierfür zuGut Wehe! 30 Jahre Freiwillige Feuerwehr Gellershagen Festrede des Bürgermeisters Budde Während sonst der Regen als eine wirksame Hilfe für die Feuerwehr gilt, sieht ihn diese bei ihren Festen weniger gern. Das war leider am Sonnabend und Sonntag der Fall, als die Abteilung 6 der Freiwilligen Feuerwehr(Gellershagen) die Feier ihres 30jährigen Bestehens in den Zelten des Kameraden Sudbrack beging. Das Fest wurde am Sonnabend durch einen Zapfenstreich der Musikkapelle der Wehr unter Leitung des ehemaligen Musikmeisters der 55er, Wöhe, den die Spielleute der Freiwilligen Sanitätskolonne Bielefeld unterstützten, wirkungsvoll eingeleitet. Daran schloß sich ein Kommers an, den der Brandmeister Siekmann mit einer Begrüßungsansprache eröffnete. Branddirektor Ritter sprach sodann über das Werden und Wachsen der Wehr Gellershagen. Er fand anerkennende Worte für die Abteilung 6, die stets ihren Mann rechtzeitig gestellt habe. Darauf wurde das Gedenkzeichen am schwarz=weißen Band für die 40 jährige Mitgliedschaft den Kameraden Heinrich Pundmann und Emil Wörmann und für 25 Jahre Fritz Schomberg und August Gräve überreicht. * Am Sonntag früh mußte die Platzmusik infolge des ungünstigen Wetters in den Zelten stattfinden. Trotz des schlechten Wetters war halb Gellershagen der Einladung gefolgt. Am Sonntagnachmittag hatten die Eisheiligen endlich ein Einsehen und gestatteten Frau Sonne, wärmende Strahlen einzuschalten. Die Wehr Gellershagen mit ihrem Banner und die von Theesen unter ihrem Brandmeister Eckholt traten zum festlichen Umzug an. Spielleute und Musik voraus, marschierten die Wehren durch die Gemarkung, um sich dann ständigen Behörden ihre Arbeit aufnehmen hatte viele Anhänger der gemeinnützigen Sache auf die Beine gebracht und der Festplatz füllte und beenden müssen. Eine ganz besondere Beschleunigung ist sich mehr von Stunde zu Stunde. weiter in den Fällen geboten, in denen sich Beamte und Angestellte in Untersuchungshaft befinden. Solche Fälle sind vordringlich bearbeiten. Nach Begrüßungsworten des Hauptmanns Siekermann nahm sodann der kommissarische Bürgermeister Budde das Wort zu einer Ansprache. Der Redner drückte zunächst die Glückwünsche des Dezernenten für das Feuerlöschwesen, Oberbürgermeister Dr. Prieß, aus und erklärte dann, die Feuerwehr mache ihren Dienst nicht abhängig von Rang und Stand, sie helfe da, wo es die Not erfordere. Das Leitmotiv stelle vor den Eigennutz den gemeinen Nutzen. Die Gründungszeit der Gellershagener Wehr falle in eine Epoche, die sorgloser gewesen sei als die gegenwärtige. Aber diese äußerlich zwar glanzvolle Zeit habe dem deutschen Arbeiter kein Verstehen entgegengebracht und ihn dem Vaterland entfremdet. Der Weltkrieg habe Deutschland zu einer anderen Wehr gerufen. In diesem Augenblick sei es Aufgabe, derer zu gedenken, die ihr Leben für Volk und Vaterland gelassen hätten. Zu ihrem ehrenvollen Gedenken spielte die Musik das Lied vom „guten Kameraden“. Es kam, so fuhr der Redner fort, dann 1918 der Zusammenbruch. Wenn die Gellershagener Wehr damals nicht auseinandergefallen sei, so danke man das dem Gemeinschaftsgedanken, der nie das Trennende, sondern stets das Verbindende in den Vordergrund gerückt habe. Das heutige Fest falle in eine Zeit, in der der Flügelschlag der Zeit uns besonders stark berühre. Wir seien heute arm und in Not, aber nicht äußerer Reichtum entscheide, sondern der innere Wert des Wehrmenschen. Auf dieser Plattform gelte es, sich für alle Volksgenossen zusammenzuschließen. Gegenseitiges Verstehen heiße das Gebot der Stunde. Nur so werde die Gegenwart nicht letztes geschichtliches Geschehen in Deutschland sein, sondern der Beginn einer neueren und besseren Zukunft. Die Rede, die mit dem Deutschlandlied abschloß, fand den begeisterten Beifall der zahlreichen Zuhörer. Mit Tanz und gemütlichem Beisammensein schloß dann das 30 jährige Jubelfest harmonisch ab. Hausgehilfinnen nicht mehr in der Arbeitslosenversicherung Befreiung ab 1. Mai 998 RM. für die Niobe=Spende Dank den Spendern Der Marine=Verein Bielefeld hat der „Volksspende Niobe“ einen Betrag von 998 Reichsmark als Ergebnis der Bielefelder Sammlung zugeführt. Er sagt allen Spendern Wie jetzt bestätigt wird, hat die Reichs= und Helfern herzlichen Dank. regierung unter dem 12. Mai 1933 ein Gesetz zur Befreiung der Hausgehilfinnen von der Beitragspflicht zur Arbeitslosenversicherung erlassen. Hiernach sind Beiträge für die Arbeitslosenversicherung der Hausgehilfinnen nicht mehr zu entrichten. Die Befreiung ist * Orgelkonzerte in der Oetkerhalle Die Oetkerhalle ist— was wohl noch nicht genügend bekannt ist— jeden Mittwoch und Sonnabend von 15 bis 18 Uhr zur Besichtigung Orgelvorträge von Musikdirektor und Organist Ernst Nacken. * Zigarettendiebstahl Vor einigen Tagen wurde in der Hagenbruchstraße ein Herrenfahrrad mit einem größeren Paket Zigaretten gestohlen. Wo ssind Zigaretten zum Kauf angeboten?-Zweckdienliche Angaben, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden, nimmt die Kriminalpotizes. Viktoriastraße 0, Zimmer 18, entgegen. Der Geschädigte hat für die Wiederherbeischaffung der Sachen eine Belohnung von 50 RM. ausgesetzt. vom 1. Mai an, also bereits für den laufenden geöffnet. Musikfreunde wird es interessieren, Monat, in Kraft. Hausgehilfinnen, die bereits daß jeden Mittwoch nachmittag von 15 bis Anwartschaft in der Arbeitslosenversicherung 18 Uhr Orgelkonzerte stattfinden, die ohne erworben haben, werden in ihren Rechten nicht besonderen Entgelt den Besuchern der Oetkergeschmälert. halle geboten werden. Ausgeführt werden die Zeulschsond ernachl Ein Provagandasilm der Der Nationalsozialismus begnügt sich nicht damit, auf seinen propagandistischen Lorbeeren aussuruhett und das Schwungrad der Werbung seiner eigenen Schwerkraft zu überlassen. Immer wieder, in Wort, in Schrift. in Bild, auf der Leinwand oder in der Sprache der Kunst wird der Wille der Massen aktiviert, wird, ihnen die Gewalt der Ideen sinnfällig gemacht und Bewegung in Energie umgesetzt. Der neueste Propagandafilm der NSDAp. „Deutschland erwacht“, der am Sonntag im Untversum einem begeisterten Publikum vorgeführt wurde, ist wieder ein glänzendes Befähigungszeugnis für den Propagandaminister Göbbels, der selbst als Sprecher dem Film das Geleitwort mit auf den Weg gibt. Dieser Film, der den Siegeszug der nationalsozialistischen Bewegung vom 30. Januar bis heute zeigt, ist keine mechanische Aneinanderreihung von Aufmärschen und Reden, es ist eine Arbeit, die sich aller Wirkungen der Aufnahmetechnik und Regie bedient, um das Bild lebendig und Geistiges spürbar zu machen. Wenn hier das bleiche Antlitz des erschossenen SA.=Mannes gespensterhaft die Riesenkundgebung am Berliner Dom überblendet, oder zwischen dem gewaltigen Trubel bei den Potsdamer Feierlichkeiten plötzlich Adolf Hitlers Kranz für seine toten Kameraden das Bild heherrscht, so ist das nicht mehr bloße Propaganda, das ist eine Kunst der Psychologie, die nur aus heißem Herzen gestaltet sein kaun. „Deutschland erwacht“ ist wohl der beste politische Propagandafilm, der bisher gezeigt wurde.=g Sonderzug nach Berlin zum Besuch der 39. Wanderausstellung der Deutschen Landwirtschafts=Gesellschaft und der Stadt Berlin Die Reichsbahndirektion Münster beabsichtigt, zusammen mit der Reichsbahndirektion Hannover, bei genügender Beteiligung einen billigen Sonderzug nach Berlin zum Besuch der Wanderausstellung der Deutschen Landwirtschafts=Gesellschaft und der Stadt Berlin zu fahren. Hinfahrt am 24. Mai, Rückfahrt in der Nacht vom 25./26. Mai. Die Sonderfahrt mit ihren außerordentlich niedrigen Fahrpreisen dient in erster Linie dem Besuch der Landwirtschaftlichen Wanderausstellung. Sie wird den Teilnehmern aber auch Gelegenheit bieten, ohne erheblichen Aufwand an Zeit und Geld die Sehenswürdigkeiten der Reichshauptstadt kennenzulernen. Die Fahrpreise sind bei den Fahrkartenausgaben, Auskunftstellen der Reichsbahn sowie den Verkaufsstellen des Mitteleuropäischen Reisebüros in Münster, Osnabrück und dem Verkehrsvorein Münster zu erfragen. # Steuererleichterungen für die Landwirts schaft, Forstwirtschaft und Gärtnereii Der großen Notlage der Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Gärtnerei Rechnung tragend, hat der preußische Finanzminister bewilligt, daß für die nach§ 2 Abs. 1b des Grundvermögensteuergesetzes veranlagten land= oder forstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzten Grundstücke die am 15. Mai d. J. fällige Vierteljahresrate der staatlichen Grundvermögensteuer von Amts wegen mit dem Ziele der Niederschlagung gestundet wird. Belgien, Deutschland, Luxemburg, Schweiz, Unterdessen läutete der Gong zum Lunch Ungarn, Tschechoslowakei, Rumänien Jugo= und man beeilte sich, die Mahlzeit einzuslawien, Italien, Estland, Finnland, Lettland, nehmen. Das Obst war noch nicht serviert, als Dänemark,— es lohnte sich, noch einmal Cock= der kommt zur Macht Roman von Friedrich Schreyvog! 97)(Nachdruck verboten) Der Vorschlag wurde von den Reitern sogleich angenommen, nur ein Leutnant der französischen Kolonialarmeee, der seine Verlobte in Neapel zu treffen hoffte, und ein deutscher Major, der sich nach den Athener Festlichkeiten der Trinkfestigkeit amerikanischer Prohibitions= gegner nicht mehr gewachsen fühlte, reisten von Athen mit der Bahn ab. Alle übrigen, achtunddreißig Herren, schifften sich mit Walker und seinen Farmern am 9. April im Piräus auf den„Exzelsior“ ein. Walker fand die Reiter im kleinen Speisesaal; die Farmer hatten von ihnen gründlichen Die Reiter mit den Schärpen? Ja, mit Besitz genommen. Mau hatte„sich, eben nahm den Schärpen! Alle Nationen Europas und man einen Cocktail vor dem Lunc, eine Sitz=.„#vitaner die ganze Welt mithin würde tail zu bestellen, wenn man mit der ganzen Erde anstoßen konnte! Als Walker in diesem Kreis seine Meldung vom Sieg des Königs über Grueff mitteilte, fand er zunächst wenig Interesse, man beschäftigte sich auf der Ferienreise nicht mit Politik. Aber die Teilnahme stellte sich sogleich ein, als er nun vorschlug, in Saloniki zu landen und den Einzug mitzuerleben.„Das wird ein historischer Augenblick sein“, sagte Walker und wurde in dieser Ansicht gleich sehr lebhaft von James Wilkins unterstützt. Wilkins, ein Warenhausbesitzer aus San Franzisko, genoß einen gewissen Ruf als Regisseur von Revuen und lebenden Bildern, die er alljährlich mit Amateuren zugunsten wohltätiger Zwecke veranstaltete. Diesem Mann war bei der Mitteilung Walkers ein Regieeinfall gekommen, der die Gesellschaft noch kräftiger anregte, als der vierte Cocktail, bei dem die meisten von ihnen schon hielten. Sie sollten alle aussteigen, schlug Wilkins vor, ganz so wie sie da seien. Die vienler mit ven Scharpen? Ja, mit man einen Cocktail vor dem Lunch, e ordnung ausgedacht, die jeden Reiter mit zwei amerikanischen Ehepaaren umfaßte, die Frauen innen, die Männer außen, so daß die Männer zwar ihre Frauen beobachten konnten, aber wenn sie an dem Gespräch nicht teilnehmen wollten, auf der anderen Seite doch wieder auf eine gleichgestimmte Seele trafen. Man war in bester Stimmung. Gerade hatte man die Reiter dazu veranlaßt, über ihren Reiseanzug jene Schärpen in den Landesfarben anzulegen, die sie während des Turniers über der Reitdreß getragen hatten. Dadie Amertkaner, die gunge Wen miihin wurde so am Einzug des Königs teilnehmen. Der Widerstand einiger Reiter, vor allem der deutschen und französischen, die Zweifel hegten, ob ein solcher Einzug auch nur den einfachsten Gesetzen guten Geschmackes entspreche, wurde von der allgemeinen Stimmung hinweggeschwemmt. Schließlich hat man wohl auch in Mazedonien andere Begriffe, als in Paris und Berlin und man kann schon recht grob zugreifen, ohne das hier gewohnte Maß ragen hatten. Da= zu überschreiten. Auch seien sie nur alle zumit erst fanden die Farmer den richtigen Ge= sammen verantwortlich, erklarte Wilkins und schmack an den Gästen. So saßen ja die Länder keiner könne für sich allein später beschuldigt leibhaftig vor thnen: Portugal, Spanien,werden. der„Exzelsior“ in den Hasen einfuhr. Die Reiter, heiß und etwas wirr von Cocktail und Lunch, stiegen aus, die Schärpe quer über den Anzug, die zweihundert Farmer um sie herum. Der Kai, an dem der„Exzelsior“ anlegte, war ganz leer; ein Posten mit ausgepflanztem Bajonett patrouillierte würdig und musterte die Ankommenden mit einigem Staunen, aber er hinderte sie nicht, als sie nun der oberen Stadt zuzogen, von woher dumpfer Lärm gegen den Hasen siel. * Um zwölf Uhr waren Alexandroff und Charmanoff mit einem der großen offenen Wagen, die Grueff in der Garage des Regierungsgebäudes zurückgelassen hatte, in die Vorstadt Kalamaria gefahren. Als bis ein Uhr das Automobil des Königs noch immer nicht gesichtet worden war, gab Charmanoff den Auftrag, Posten um Posten, die er von Karasule am Wardar bis Saloniki eingerichtet hatte, telesonisch abzufragen, wann sie denn das Automobil des Königs hätten passieren lassen. Als die ersten zwanzig Posten westlich von Salonikt meldeten, daß sie nichts von einem Automobil gesehen hätten, geriet Alexandroff immer mehr in Angst. War dem. König ein Unglück zugestoßen? Brach die neue Zeit zusammen, ehe sie vollendet war? Erst der Unteroffizier Petrisch an der großen Wandarkreuzung löste das Rätsel, in einer Art freilich, die Alexandroff kaum weniger aufregte. Ja, das Automobil des Königs hat die Kreuzung vor etwa einer halben Stunde passiert. Und er, Petritsch selbst, hat ihm die neue Automobilstraße als den sichersten Fahrweg gewiesen. Als die Ordonnanz diese Meldung brachte, sprang Charmanoff mit Alexandroff sogleich wieder in den Wagen und stieß den Schofför grob in den Rücken.„Fahr so rasch du kannst zum Boulevard de la paix, wo die neue Straße einmündet und dann auf dieser Straße dem Wardar zu.“ „Die neue Straße ist noch nicht für den Verkehr freigegeben,“ wendete der Schofför ein. Gleichviel, nur rasch an die Stelle, wo sie den Boulevard trifft und dann weiter losgefahren; bis man auf ihr dem Auto des Königs begegnet. Sie fuhren, so schnell es nur der Motor zuließ. Aber schon als sie über den Festungsberg kommend, in den Boulevard einbiegen wollten, konnten sie nicht weiter. Das Volk füllle breit den ganzen Raum; einer stand dicht am anderen. * Es mußte am tieferen Ende des Boulevards etwas geschehen, das alle Herzen aufs tiefste ergriff. Die Leute hörten einfach nicht, so laut der Schofför Alexandroffs auch Signal gab. Es verhallte, was der Ministerpräsident und Charmanoff in die Menge hineinschrien. So blieb den beiden nichts anderes übrig, als aufrecht im Automobil stehend, vom höchsten Punkt des Boulevards aus den Einzug des Königs mitzuerleben. Soeben erst schien das Automobil des Königs auf den Boulevard gelangt zu sein. Die Autostraße führt, bis zuletzt von einer schmalen Häuserzeile abgedeckt, hier wirklich verblüffend in die Mitte der Stadt hinein. Man ist völlig überrascht, weil man sich, durch den hügeligen Verlauf der letzten Strecke getäuscht, kaum erst in der Vorstadt von Saloniki glaubt. (Schluß in der nächsten Nummer.) „een ber ge W In allen Apotheken erhältlich zum Preise von RM..93 u..38. 1* 1. 50 K S iteee Wgnn Kee TAGHEMD Modetorben hblsu, lsche, weid Gr. 42 und 10 Pleogig leigerng SCHLUPFER AF epv e rb- AGpan n -Aug Grösen U. NU HEMDHOSE leinporös-matt -Knopfschluß alle Größen TAGHEMD neuartige Wirkart, Haitischhaut, I. allen eeefer gu,.5sen SCHLOPFER „Haltischhaut“ zu Taghemd passend alle Größen TAGHEMD Finiselma „Bemberg-Matt“ Größe 42—46 SCHLUPFER FInlselma „Bemberg- Matt“ Größe 42—46 HEMDHOSE Finlselma „Bemberg- Matt“ -Knopfschlus Größe 42—40 Ochonheit vergeht? Diese Fratze berührt jede Frau und besonders. wenn es sich um farbiße Kleider und Wische handele. (in neuer Stoff, dessen Farbe verblaßtt, bereitet Arter und doppelte Austaben, denn Sie brauchen Erestz. Nehmen Sie deshalb nur Indanthren! Bei indanthrenfarbigen Stoffen aus Baumwolle, Abfa-Travis und anderen Kunstseiden, Vistra und Leinen haben Sie Ochonheit von Dauer! 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Gehälter und Entlassungen Die Bieleselder Kreisleitung der REBO. hat in einem Rundschreiben an die Amtswalter und an alle Arbeitgeber angeordnet, daß in Betrieben, in denen noch Gehälter über 500 Reichsmark gezahlt werden, Betriebseinschränkungen oder Entlassungen nicht vorgenommen werden dürfen. * Das bei der Haussuchung bei den Bielefelder Gewerkschaftssekretären und Angestellten vorgefundene Aktenmaterial, Geld und sonstiges Büromaterial wurde beschlagnahmt und am Sonnabend von der Bielefelder Polizei der RSBO. übergeben. * Die bei dem Zentralverband der Hotel=, Kaffeehaus= und Gastwirtsangestellten durch den RSBO.=Beauftragten Schmiedel vorgenommene Revision hat ergeben, daß bei dem Verband alles in Ordnung ist. Sämtliche einschlägigen Verbände sind neuerdings im Gaststättenangestelltenverband zusammengeschlossen. Das 8. Bielefelder Kankalefest Im Lause der letzten Jahre hat sich in der Provinz Westfalen der Brauch einer reichen musikalischen Ausgestaltung des Kantatesonntags eingebürgert. Eine besondere Eigenart hat die Feier des Kantatefestes im MindenRavensberger Lande. Der liturgisch=musikalische Aufbau dieser Feier ist zuerst vom Ravensberger Posaunenvater, dem Gohfelder Pfarrer Eduard Kuhlo, und dann von dessen über ganz Deutschland bekannten Sohn, dem Posaunengeneral Pastor D. Kuhlo, beeinflußt worden. Dieser Stil ist nach Bielefeld übernommen, wo vor acht Jahren durch Pfarrer Qutstorp die Kantatefeiern in Bielefeld eingeführt wurden. Die Feier am Sonntagabend in der Neustädter Marienkirche wies einen überaus erfreulichen Fortschritt in der Ausgestaltung des Festes auf. Der dreischiffige Hauptteil der Kirche und die Emporen boten Raum für die fast anderthalbtausend Besucher. Der Vorderteil der Empore war von Männer=, Frauen= und Jungmädchenchören besetzt. Auf der Orgelempore sanden die etwa 30 Bläser Aus dem Eunuhtene Rilzertt Die Schule mit der Bibel Gautagung des Reichsverbandes evgl. Schulgemeinden Der Gau Minden=Ravensberg des Reichsverbandes deutscher evang. Schulgemeinden veranstaltete in Jöllenbeck seine Vertreterversammlung, die mit einer öffentlichen Kundgebung für die christliche Bekenntnisschule,„die Schule mit der Bibel“, verbunden war. Beide gut besuchten Versammlungen unter der Leitung des Gauvorsitzenden, Pfarrer Klein (Eckardtsheim), zeigten, ganz klar den ernsten Willen evang. Eltern, dem deutschen Volke zu dienen und am Bau seiner Schule mitzuarbeiten. Ganz besonders betonte das der Hauptvortrag des 1. Vorsitzenden des Reichsverbandes, Stadtdirektor i. R. Buchholz(Wuppertal): „Die Notwendigkeit der Schulgemeindearbeit in der Gegenwart.“ Der Redner gab einen Rückblick auf den Kampf, den die evang. Schulgemeindebewegung 14 Jahre lang gegen die immer mehr um sich greifende Gottlosenbewegung geführt habe, und gab seiner Freude Ausdruck über die nationale Erhebung des Volkes, hinter die sich die Schulgemeindebewegung bewußt und freudig stelle. Aus einer Unterredung mit dem Kultusminister Dr. Rust konnte der Redner mitteilen, daß die evang. Bekenntnisschule gesichert sei, wenn sich eine starke evang. Elternschaft einsetze für diese Schulart, die eine christlich= nationale Erziehung der deutschen Jugend gewährleiste. Es müsse jetzt Aufgabe der Schulgemeinden sein, die evang. Eltrn wachzurufen, daß alle eintreten für das Bildungs= und Erziehungsideal, dem die Schulgemeindebewegung stets nachgestrebt hat: Unsere Kinder sollen erzogen werden zu Persönlichkeiten, die im Worte Gottes gegründet und durch harmonische Ausbildung ihrer körperlichen und geistigen Kräfte für ihre zeitliche und ewige Aufgabe im persönlichen, gesellschaftlichen und völkischen Leben tüchtig sind. Die ganze Tagung war wohlgelungen. Junge Mädchen umrahmten die Kundgebung mit Musik= und Gesangsvorträgen. Der herzliche Dank aller Teilnehmer, die sich in Jöllenbeck sehr wohl gefühlt haben, ist den Gastgebern gen5. Brackwede, 15. 5. Um tausend Mark geschädigt. Hier wurde ein Mann verhaftet, der seinen Freund, den Geschäftsmann., um tausend Mark geschädigt hatte. Der Verhaftete hatte unter dem Namen des Geschäftsmannes Ware bei einer auswärtigen Firma bestellt, die Ware verkauft und das Geld für sich behalten. Brackwede, 15. 5. Autodiebstahl. Einem hiesigen Einwohner F. wurde, als er sich kurze Zeit in Düfseldorf aushielt, ein Fiatwagen gestohlen. Platz und im langgestreckten Chorraum die 200 Sänger der vereinigten Kirchenchöre. Die Leitung des Festes hatte dieses Jahr Musikdirektor Gerlach. Liturg war Pfarrer Hammerschmidt, Organist Studienrat Oetzmann, Posaunenleiter Herr Duwe. Sehr gut war das Zusammenwirken der verschiedenen Chöre. Der Grundgedanke des Ganzen lag in dem Leitwort:„Ich bin die Auferstehung und das Leben“. Osterfreude, Siegesjubel fand vielgestaltigen musikalischen Ausdruck. Die reiche Fülle der Darbietung, ganz und gar entnommen aus den Werken der alten Meister des Reformationszeitalters, wurden nicht eintönig, weil der Wechsel zwischen großem Chor, Jungmädchenchor, Männer= und Frauenchor, Orger, Posaunen und Gemeindegesang reiche Belebung brachte. 5 Pfarrer Schwarze vor in seiner sprache eine tiefgründige und packende Deutung der biblischen Osterbotschaft. Das große Te deum, das Pfarrer Hammerschmidt in seiner Abtönung im Wechsel mit der gewaltigen Gemeinde sang und das feierlich gesungene Vaterunser waren Höhepunkte. Pastor D. Kuhlos Flügelhornsolo erklang in bekannter Vollendung. Studienrat Oetzmann beschloß die Feier durch das in seiner Registrierung und durchsichtiger Technik gespielte Präludium in Es=Dur von Joh. Seb. Bach.—6. Vereine und Veranstaltungen Café Curopa. Montag und Dienstag Deutsche Industrie=Werbung, nachmittags und abends Werbeschau für deutsche Arbeit und Ware hiesiger Firmen. In ein paar Zeilen In der Dornberger Straße wurde am Sonntagmittag ein SA.=Mann auf seinem Rade von einem Personenauto angefahren. Der Mann erlitt Kopfverletzungen, Beinbrüche und innere Verletzungen. Er ist Montag morgen im Krankenhause gestorben. * der Niedernstraße stürzte in der Nacht zum Sonntag ein junges Mädchen mit ihrem Rade. Sie erlitt einen Unterschenkelbruch. Der Brunnen im Sande Hübsche Anlage am EB3M.=Senneheim Bei Sennetreffen und anderen Veranstaltungen größeren Stils auf dem Sportplatz am EVJM.=Senneheim mußte man sich bisher bei heißen Tagen mit Trinkwasserwagen behelfen. Die Stadt Bielefeld hat jetzt für Abhilfe gesorgt. Wohlfahrtserwerbslose haben unter Leitung der städtischen Gartenverwaltung einen Brunnen zegraben und darüber ein drei Meter hohes. vier Meter im Geviert umfassendes schmuckes Blockhaus errichtet. Das Haus ist seit Ende voriger Woche„schlüsselfertig“; es steht am unteren Platzrand und fügt sich in seiner Banweise harmonisch in seine Umgebung ein. Also für durstige Kehlen ist künftig gesorgt! Die angekündigte Aufführung des Spiels „Wieland der Schmied“ auf der Freilichtbühne mußte wegen des Schlechtwetters in letzter Stunde abgesagt werden; es soll am nächsten Sonntag zu gleicher Stunde in Szene gehen. * Kennzeichnung„Deutsches Geschäft" nicht gebilligt In einer Bekanntmachung des Stellvertreters Adolf Hitlers in der Parteiführung, Heß, wird darauf hingewiesen, daß versucht werde, unter Berufung auf alle möglichen Parteiinstanzen Schilder zur Bezeichnung deutscher Geschäfte in den Handel zu bringen. Es wird ausdrücklich festgestellt, daß die für alle Fragen des Handwerks, Handels und Gewerbes allein zuständige Stelle der NSDAP., die Reichsführung des Kampfbundes des gewerblichen Mittelstandes, den Vertrieb derartiger Schilder nicht genehmigt hat. Es komme daher solchen Schildern kein parteiamtlicher Charakter zu. Der Zirkus der Luft Großzügige Werbeaktion für den deutschen Eine Uebersicht des„Flugzirkus“ auf dem Tempelhofer Feld in Berlin Berlin, 13. 5. Der DLV.=Wanderzirkus, der im vergangenen Jahr unter der Führung von Wolf Hirth seine Aufgabe, das Interesse für den Flugsport und die Segelfliegerei in die kleinen Städte und Dörfer des flachen Landes hinauszutragen, erfüllt hat, wird in diesem Jahre wiederum Fahrten unternehmen, und zwar in neuer, vergrößerter Form. Aus dem kleinen Wanderzirkus ist inzwischen eine richtige Kraftwagenkolonne geworden, die mit Spezialwagen ausgerüstet, alle techstieren. Ein Redner machte bei dieser Gelegenheit den Vorschlag, die Juden Polens sollten als Antwort an Hitler ein Panzerschiff bauen. Dieser eigentümliche Gedanke fand allgemeine Zustimmung. 200 Zloty, also nicht ganz hundert deutsche Reichsmark, sind bisher für diesen Zweck gestiftet worden. SA.=Lastwagen verunglückt Zwei Tote Königstein, 14. 5. Auf der Rückfahrt des SA=Trupps 3 vom Sturm 10,81 verunglückte ein mit einem AnBrand in einer Fürstengruft Köthen(Anhalt), 13. 5. In der Fürstengruft der St. Jakob=Kirche, in der die Mitglieder des Anhaltisch=Köthener Fürstenhauses beigesetzt sind, brach ein Brand aus. Es wird angenommen, daß er bei der Vorbereitung zu einer Besichtigung der Gruft ursacht worden is. Sur geurt tonnte schnell gelöscht werden. Einer der Zinnsärge wurde vernichtet. Er enthielt die Gebeine der 16jährigen, im Jahre 1625 verstorbenen Prinzessin Louise Amona von Anhalt=Köthen. nischen Voraussetzungen erfüllt, um eine hänger versehener, mit 93 Personen besetzter Werbeaktion für die Fliegerei im deutschen Lastwagen. Beim Abspringen geriet der 24jähVolke durchzuführen zu können. Der Haupt= rige Willi Bürkert aus Frankfurt am Main stationswagen enthält Radio= und Film= unter die Räder des Anhängers und war sofort geräte, auch birgt er die Schlafräume und tot. Ferner wurden noch zwei Mann schwer und eine kleine Mitropa=Küche. Im Schlafabteil 10 weitere leicht verletzt. befinden sich zweimal drei Betten überein=] Der in das Höchster Krankenhaus einander. Vom Dach des Wagens läßt sich seit= gelieferte schwerverletzte SA=Mann Fritz Rexlich eine Rolljalousie herunterziehen, die mit roth aus Frankfurt ist im Laufe des Sonntags einem Zeltdach zu verlängern ist, so daß sich gestorben. ein Unterstellzelt für ein Motorflugzeug schaffen läßt. Eine große Bereicherung für den Wanderzirkus ist die Telesunkengroßlautsprecheranlage, in die eine vollständige Kinoapparatur eingebaut worden ist. Der Zirkus führt auch eine Ausstellung mit sich, die alle Einrichtungen enthält, über die beim Selbstbau von Segelflugzeugen und Modellen zu verwendenden Materialien. Außerdem wird auch eine eigene Unterrichtsabteilung mitgeführt, so daß es möglich ist, daß die Flugsportautokolonne einen Projektionsapparat in irgendeinem Klassenzimmer aufstellt und mit Hilfe eines kleinen mitgeführten physikalischen Laboratoriums belehrend wirkt. Eine Modellbauabteilung wird ebenfalls mitgeführt. Im zweiten Anhänger der Autokolonne wird ein zweisitziges Segelflugzeug mitgeführt. Ein Wanderer=Personenwagen ist mit einem Spezialanhänger ausgerüstet, der ein Hochleistungssegelflugzeug von 40 Meter Spannweit enthält. Zwei andere Kraftwagen, ein Horch und ein Mercedes=Benz von 100 PS, haben die Aufgabe zu erfüllen, Autoschleppstarts von Segelflugzeugen im Gelände zu zeigen. Von den kleinsten Anfängen des Modellbaues, vom Hangrutschen des Segelfluganfangsbetriebes über die Autoschleppstarte bis zu den Leistungs= und Hochleistungssegelflugzeugen soll alles, auch der Schleppstart durch ein Motorflugzeug, vorgeführt werden können.. Darum wird ein dreisitziges Klemmsportflugzeug mit 100 PS=Argusmotor mitgeführt. 10 000 deutsche Städte gilt es noch zu bearbeiten, um ihre Jugend und Einwohner für den Sportflug zu interessieren. Der Geist der Mutterliebe Die American Legion grüßt die deutschen Mütter San Francisko, 13. 5. Zum Muttertag sendet die American Legion, die Vereinigung der amerikanischen Teilnehmer am Weltkrieg, den deutschen Müttern eine Botschaft, in der sie die Versicherung ausspricht, den deutschen Müttern die verdiente Ehrung zuteil werden zu lassen. Denn, so heißt es, der Geist der Mutterliebe ist an keine Grenzen der Rasse, der Nationalität und des Glaubens gebunden. Arzt erschießt seinen Sohn und begeht Selbstmord. Der Arzt Dr. Grönveld in Holzhausen bei Kassel erschoß im Verlaufe einer Auseinandersetzung seinen Sohn, den 26jährigen Studenten Gustav Grönveld. Als der 62 Jahre alte Mann sah, was er angerichtet hatte, schoß er sich selbst eine Kugel in die Schläse, so daß er sofort tot war. Neue Erdstöße in Griechenland. Während des ganzen Sonnabends haben die Erdstöße auf Chalkidike, die auch in Saloniki verspürt wurden, angedauert. In dem Dorf Volivo wurden drei Einwohner durch den Einsturz mehrerer Häuser schwer verletzt. Bomben im Zuge in kommunistischer Anschlag Berlin, 15. 5. Auf dem Lehrter Bahnhof in Berlin explodierte Sonntag abend in einem Abteil dritter Klasse des einfahrenden Personenzuges Wusterhausen— Berlin ein Explosivkörper, nachdem der Zug bereits geleert war. Dabei erlitt eine Zahnärztin, die auf dem Bahnsteig stand, eine Handverletzung. Durch die Explosion wurde das Abteil völlig zerstört. Die Untersuchung der Explosion hat ergeben, daß es sich um einen kommunistischen Bombenanschlag handelt. Die Täter hatten es auf SA. Leute abgesehen, die von einer Kundgebung auf dem Truppenübungsplatz Döberitz in dem zerstörten Wagenteil zurückgekehrt waren, aber den Wagen bereits verlassen hatten. Die Bombe war mit Zeitzünder versehen und unter der Sitzbank versteckt worden. Wenn sie früher explodiert wäre, hätte sie großes Unheil angerichtet. Selbstmord des Bruders Kabelitz. In einem Gehölz bei Wentorf wurde der 48jährige Filialleiter Kabelitz aus Berlin erhängt aufgefunden. Kabelitz war ein Bruder des vor einigen Tagen in Berlin==Plötzensee hingerichteten Schofför=Mörders. Der Strafantrag gegen Seiffert 4½ Jahre Gefängnis, 15000 RM. Geldstrafe, Jahre Ehrverlust Berlin, 13. 5. Im Seiffert=Prozeß beantragte der Staatsanwalt gegen den angeklagten Bankier Seiffert wegen fortgesetzter Bilanzverschleierung eine Gefängnisstrafe von einem Jahr und eine Geldstrafe von 10000 RM., ferner wegen fortgesetzter Untreue eine Gefängnisstrafe von vier Jahren und eine Geldstrafe von 5000 RM., zusammengezogen zu einer Gesamtstrafe von vier Jahren und sechs Monaten Gefängnis und 15000 RM. Geldstrafe. Außerdem beantragte der Staatsanwalt die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre. Die Untersuchungshaft soll dem Angeklagten nur für vier Monate angerechnet werden. Polnische Juden flüchten nach Deutschland Was man in Wahrheit von den Greuelmärchen hält Berlin, 13. 5. Moischek Gelbard, ein jüdischer Kommunist aus Polen, wurde am Sonnabend vom Berliner schnellgericht zu sechs Monaten Gefängnis verdurch einen Funken aus einem Leuchter ver-urteilt, weil er vor vier Wochen ohne gültigen ist. Das Feuer konnte schnell Paß nach Deutschland gekommen ist. Er behauptete in der Verhandlung, er habe Polen verlassen müssen, weil er wegen seiner kommunistischen Betätigung von der Polizei verfolgt würde, nachdem er bereits einmal aus diesem Grunde zwei Jahre Zuchthaus verbüßt habe. Warum ein wegen seiner politischen Aktivität in Polen verfolgter Kommunist ausgerechnet nach Deutschland flüchtet und nicht über die östliche Grenze nach dem kommunistischen Sowjet=Rußland, war nicht aufzuklären. Der Angeklagte meinte, sein Reiseziel sei Belgien gewesen, aber in Berlin sei ihm das Geld ausgegangen. Der Vorsitzende erwiderte, das sei „Graf Zeppelin“ auf dem Rückfluge. Wie aus Pernambuco berichtet wurde, ist das Luftschiff„Graf Zeppelin“ am Sonntag um 0 Uhr 30 zum Rückflug nach Europa gestartet. Der Mörder des Kraftwagenführers Bosse gefaßt. Die Ermittlungen der Landeskriminalpolizei Braunschweig über die Ermordung Afrikaflieger Karl Schwabe in München eingetroffen München, 13. 5. Der deutsche Sportflieger Karl Schwabe, der im Februar d. J. zu seinem Afrikaflug gestartet war, ist von Innsbruck kommend, auf dem Flugplatz Oberwiesenfeld bei München eingetroffen. Oberstleutnant Poll hieß im Auftrage des Staatsministers Esser und der Staatskanzlei den Flieger herzlich willkommen und nannte ihn den Pionier, dem es als ersten Deutschen gelungen sei, durch Afrika zu fliegen. Begrüßungsworte der Stadtvertretung und der Vertreter der Sportverbände schlossen sich an. Nach kurzem Aufenthalt in München setzte Schwabe seinen Weiterflug nach Berlin fort. Ein kühnes Vorhaben. In Schodnica bei Boryslaw im galizischen Petroleumgebiet fand dieser Tage eine hauptsächlich von Juden besuchte Versammlung statt, um gegen das nationalsozialistische Deutschland zu protedes Kraftwagenführers Bosse, der in seinem die typische Ausrede der unerwünschten polniKraftwagen auf der Landstraße bei Hahausen schen Gäste. Jeder behaupte, er habe nach erschossen und beraubt worden war, haben zur Belgien fahren wollen, aber jeder beende seine Verhaftung des Maurers Schafranski geführt. Reise in der Grenadierstraße in Berlin. Der erst 18jährige Raubmörder hat gestanden.! Der Fall Moischek Gelbard ist ein typischer Vor 10 Jahren sturs Schlageler den Heidentos Der Kranz an der Stelle, an der einst Schlageter zum Tode verurteilt wurde Zur gleichen Stunde, in der vor zehn Jahren Albert Leo Schlageter von den Franzosen zum Tode verurteilt wurde, ließ der Bund nationalsozialistischer Juristen an der Schwelle des historischen Gerichtssaals in Düsseldorf einen Lorbeerkranz dem Präsidenten überreichen. Fall. Im April hatte allein das Berliner Schnellgericht 48 Fälle dieser Art zu erledigen und in den ersten 13 Tagen des Mai verzeichnet dieses Gericht schon wieder 35 Fälle. Es ist überraschend, daß die groß aufgezogene ausländische Greuelpropaganda gegen Deutschland nicht die geringste abschreckende Wirkung gerade auf diejenigen ausübt, die es angehen sollte. Untersuchungsausschüsse in den Gemeinden Die Grenzen für ihre Tätigkeit Der preußische Ministerpräsident Goering hat in seiner Eigenschaft als Minister des Innern an die Oberpräsidenten, Regierungspräsidenten, Landräte, Gemeinden und Gemeindeverbände einen Erlaß gerichtet, in dem es u. a. heißt: In den letzten Monaten sind in zahlreichen Gemeinden und Gemeindeverbänden Untersuchungsausschüsse oder Untersuchungskommissare eingesetzt worden, denen die Aufgabe zugewiesen ist, die gesamte Verwaltungsführung oder einzelne Vorkommnisse der letzten Jahre nachzuprüfen. Es erscheint notwendig darauf hinzuweisen, daß bei der Ausübung des Kontrollrechts das Maß des sachlich Erforderlichen nicht überschritten werden darf. Ich kann es keinesfalls billigen, wenn zur Nachprüfung jedes unkontrollierbaren Gerüchts über Vorgänge in der Verwaltung oder gar anonymer Denunziation Untersuchungsausschüsse oder=kommissare eingesetzt werden. Erscheint in solchen Fällen eine Nachprüfung überhaupt notwendig, so wird sie nach der im wesentlichen durchgeführten Gleichschaltung der Gemeindevorstände regelmäßig diesen und in besonderen Fällen den Aussichtsbehörden überlassen bleiben können. In denjenigen Fällen, in denen für die Einsetzung besonderer Untersuchungsausschüsse ein sachlich begründeter Anlaß vorliegt, haben die Aussichtsbehörden mit allen geeigneten Mitteln sicherzustellen, daß sich deren Tätigkeit streng im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften hält. Der Einsetzung eines Untersuchungsausschusses muß stets ein Beschluß der Vertretungskörperschaft zugrunde liegen, durch den das Tätigkeitsgebiet des Ausschusses genau abzugrenzen ist. In Stadt= und Landgemeinden kann ein Untersuchungsausschuß nur aus Mitgliedern der Vertretungskörperschaft bestehen. Die Zuziehung außenstehender Personen ist in jedem Falle unzulässig. Nach den Vorschriften der Stadt= und Landgemeindeordnungen kann sich die Kontrolle immer nur auf die Verwaltung des Gemeindevorstandes beziehen. Dagegen steht es den Kontrollausschüssen nicht zu, förmliche Untersuchungen anzustellen und Zeugen und Sachverständige zu vernehmen. In Ausübung des Kontrollrechts ist zwar eine örtliche Besichtigung gemeindlicher Anstalten und die taktvolle Besprechung mit dem Personal zum Zwecke der Information an sich nicht ausgeschlossen. Von einer eigentlichen Revision gemeindlicher Betriebe kann dabei allerdings keine Rede sein, sondern nur von einer rein informatorischen Prüfung. hans Göbbels Gleichschaltung bei der Provinzialfeuerversicherungsanstalt der Rheinprovinz Düsseldorf, 14. 5. Der Landeshauptmann für die Rheinprovinz hat Hans Göbbels, den Bruder des Reichsministers, zum kommissarischen Generaldirektor der Provinzialfeuerversicherungsanstalt der Rheinprovinz ernannt. Hans Göbbels ist auf Grund seiner bisherigen jahrzehntelangen Tätigkeit im Versicherungsgewerbe besonders berufen, bei der Gleichschaltung der Prorinzialversicherungsanstalten führend mitzuwirten. Aus den Gerichtssalen Montag, 15. Mai 1933 estfälische Neueste Nachrichten Nr. 112 Drittes Blatt M Sturm in Herford Gerüchte um den Oberbürgermeister Herford, 15. 5. Wilde Gerüchte knüpften sich am Sonnabend in Herford an die Person des Oberbürgermeisters Althaus. Der SA.=Sturmbann 1/174 hatte durch Flugblatt einen Propagondamarsch angekündigt, auf dem, um den Zuschauern den Platz anzuweisen, lediglich die Durchmarschstraßen vermerkt waren. Wie im Lauffeuer ging es durch die Stadt, Oberbürgermeister Althaus solle auf dem Marktplatz erschossen werden. Die Kopf an Kopf stehenden Zuschauermassen sahen sich nicht übel enttäuscht, als sie lediglich einige harmlose Marschkolonnen bemerkten, die sich nach Beendigung ihres Propagandazugs auf dem Lübberbruch auflösten. Aus dem Bünder Stadtparlament I. Bünde, 14. 5. In der Stadtverordneten-Versammlung wurden die vom Regierungspräsidenten zunächst kommissarisch bestätigten Beigeordneten Kaufmann Hillgruber und Obersteuersekretär Lütkehölter und Magistratsmitglieder Kaufmann Schotte und Hotsilter sowie Rechtsanwalt Nalop— der von der Magistratsmitglied gewählte Geschäftsführer Kruse ist nicht bestätigt worden— vom Bürgermeister vereidigt und in ihr Amt eingeführt. Der Magistrat hatte für eine Gasleitung nach Enger, die als Notstandsarbeit in Angriff genommen werden soll, die Aufnahme eines Darlehns von 55000 RM. beantragt. Die RSDAP. lehnte den Plan dieser Arbeitsbeschaffung nicht ab, beantragte aber, die Angelegenheit erneut gründlich zu prüfen. Es wurde antragsgemäß beschlossen. Die vorgelegte Gemeindefinanzverordnung wurde nach kurzer Debatte angenommen. Beschlossen wurde ferner eine Unterstützung der Herberge zur Heimat.— Zum Punkt Verwaltungsbericht wurde auf die umsangreiche Magistratsvorlage verwiesen. Auf Antrag des Stadtverordnetenvorstehers wurde beschlossen, bei einem Ueberschuß aus 1932 dem Säuglingsheim einen Zuschuß von 500 RM. zu überweisen. Der vorgelegte Haushaltsplan für 1933 löste keine längere Debatte aus. Da die Einnahmen noch völlig unübersichtlich sind, ist eine bestimmte Festsetzung der einzelnen Posten nicht möglich. Der Stadtverordnetenvorsteher beantragte, daß die im Etat vorgesehenen Ausgabenansätze nur insoweit in Anspruch genommen werden dürfen, als es zur ordnungsmäßigen und wirtschaftlichen Führung der Stadtverwaltung für das lausende Rechnungsjahr erforderlich sei. Der mit 867450 RM. in Einnahme und Ausgabe abschließende Haushaltsplan wurde sodann in erster und zweiter Lesung angenommen. An Steuern werden erhoben: 230 v. H. zur Grundvermögensteuer, 420 v. H. zur Gewerbeertrags= und 800 v. zur Gewerbekapttalsteuer, 20 v. H. erhöhte Zuschläge zu den Gewerbesteuern der gewerblichen Filialbetriebe und des Schankgewerbes. I. Bünde. Der Gewerkschaftssekretär Menke(SPD.) hat sein Amt als Vorsitzender der Allgemeinen Ortskrankenkasse Bünde=Ennigloh niedergelegt. Bis zur Neuwahl tritt der stellv. Vorsitzende Kaufmann Stakelbeck an seine Stelle. I. Bünde. Die Rechtsanwälte haben bekanntgegeben, daß sie unentgeltliche Rechtsauskunft solchen Personen erteilen, die sich durch einen beim Wohlfahrtsamt Bünde erhältlichen Gutschein ausweisen können. I. Bünde. Zum Sturmbannführer wurde der Sturmführer der SA., Johanningmeier, anläßlich einer Besichtigung der SA. durch Standartenführer Thien ernannt. I. Südlengern. Vom Auto getötet. Ein aus Richtung Südlengern kommender Radfahrer stieß auf der Kreisstraße Steinlake —Oberbehme mit einem Lastwagen zusommen. Er geriet unter die Räder und erlitt so schwere Verletzungen, daß der Tod eintrat. I. Südlengern. Hohes Alter. Das 85. Lebensjahr vollendete Ww. Marie Sattler. m. Ellerbusch. Goldene Hochzeit. Ihr 50jähriges Ehejubiläum konnten am Sonntag die Eheleute Zimmermann in körperlicher und geistiger Rüstigkeit seiern. lz. Bad Oeynhausen. Noch eine Gleichschaltung. Zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung trat der Verband der Fremdenindustrie zusammen. Zum ersten Vorsitzenden wurde Ferdinand Baudorff und zu seinem Stellvertreter Wilhelm Müller gewählt. Beide sind Mitglieder der NSDAP. Im übrigen traten fast sämtliche Mitglieder der NSBO. bei Iz. Bad Oeynhausen. Neuer Kurs in der„Weserhürte“ An Stelle des beurlaubten technischen Direktors Tobias trat Dr. Ernst Menge(Berlin) in den Vorstand der Weserhütte ein. In einer Ansprache an die Belegschaft betonte er den ernsten Willen zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit im Sinne der nationalen Revolution. lz. Bad Oeynhausen. In der Kreistagung des evangelischen Männerund Jünglingsvereins hielt Dr. Stange ein Referat über die Umformung des Bundes. Nach seinen Ausführungen ist die Gleichberechtigung der evangelischen Jugendbünde gesichert. Eine Einheitskleidung, deren wesentliches Merkmal das Grünhemb ist, wird eingeführt. Iz. Dehme. 25 Jahre Posthilfsstelle. Die Posthilfsstelle Dehme wird seit einem Vierteljahrhundert von dem Gastwirt Ellermever betreut. tiw. Hille. Der Spar= und Darlehnskassenverein hielt seine überaus gut besuchte Generalversammlung ab. Der auf prund der Bilanz vom 81. Dezember veröffentlichte Geschäftsbericht schließt in Aktiva und Passiva mit 1081 655 RM. Die Forderungen in lausender Rechnung betragen 739 355 RM., die gegebenen Darlehen 216 876 RM.; die Guthaben der Mitglieder in lausender Rechnung belaufen sich auf 110 166 RM. und die Spareinlagen auf 897570 RM. Im Geschäftsjahre 1932 wurde ein Reingewinn von 1096 RM. erzielt. Die Mitgliederzahl beträgt jetzt 510. Bei der Umwahl des Vorstandes, Aufsichtsrates und Rendanten wurde darauf hingewiesen, daß nur nationale Männer, die die Bestrebungen der Reichsregierung unterstützen, gewählt werden können. Da diese Voraussetzung beim bisherigen Vorstand zutrifft, wurde dieser sowie Aufsichtsrat und Rendant einstimmig wiedergewählt. Uw. Rettelstedt. Zu den Heimatsvielen werden die in Betracht kommenden Verkehrsunternehmungen, also die Mindener Kreisbahn und die Reichspost, einen entsprechend gestalteten Fahrplan herausbringen. Die Reichspost läßt auf der Strecke MindenLübbecke einen für die Spielzeit günstigen Omnibus fahren, der eine schnelle und passende Verbindung zu den Endstationen schafft. Auch die Kreisbahn wird, wie in den früheren Jahren, ihren Fahrplan der Spielzeit entsprechend zusammenstellen. So wird zu den Sonnabendvorstellungen, in denen in der Hauptsache Kutzlebs„Thors Hammer“ aufgeführt werden wird, ein passender Zug fahren, der auch eine Rückfahrt von Nettelstedt nach den Aufführungen gestattet. Die näheren Fahrzeiten werden noch bekanntgegeben.— Eine Gesamtprobe von„Thors Hammer“ hat inzwischen, nachdem Einzelproben vorausgegangen waren, auf dem Hünenbrink stattgesunden. do. Schloß Holte. Gemeine Tat. Am Sonnabend wurden zwei erwerbslosen Musikern, die in einem Gasthause eine Tasse Kaffee tranken, ihre Instrumente, die sie in einem Nebenraum hingelegt hatten, gestohlen. Die Diebe, zwei Burschen aus der Nachbarschaft, konnten jedoch ermittelt und ihnen die Instrumente wieder abgenommen werden. o. Versmold. Die Stadtverordnetenversammlung beschäftigte sich u. a. mit der Errichtung einer Badeanstalt, für deren Bau ein Platz an der Hessel ausersehen ist. Ueber die in Aussicht genommenen Wegebauten gab Stadtvorsteher Vincke einen Ueberblick. Darnach ist die Schotterung des Caldenhofer Weges, des Hopfengarten und des Hühnekottendamms in Aussicht genommen. Die entstehenden Kosten werden zum Teil von den Anliegern aufgebracht. Für die Beleuchtung der Schaufenster und der Läden soll der Lichtpreis bei Vorhandensein eines Doppelzählers auf 20 Pf. für die Kilowatt= stunde gesenkt werden. Die Einrichtung eines Schuttabladeplatzes wurde beschlossen. Da die durch die Verkoppelung entstandenen Kosten außerordentlich hoch sind, soll versucht werden, eine Ermäßigung herbeizuführen. Von einer Festsetzung der von den Grundbesitzern zu zahlenden Kosten zu der Verkoppelung wurde einstweilen Abstand genommen. Dr. Vornhecke tritt als Mitglied in den Gesundheitsund Fürsorgeausschuß ein. o. Kasum. Ein schwerer Einbruchsdiebstahl wurde in der Fleischwarenfabrik C. H. Beune verübt, wobei die Spitzbuben eine reiche Beute mitgehen hießen. Der durch den Diebstahl entstandene Schaden ist außergewöhnlich groß, da den Dieben eine große Menge Schinken, Speck sowie auch Rindfleisch in die Hände fiel. Fortgeschafft wurde das Diebesgut mit einem Lastauto. Mittler zu deutscher Kultur Die Aufgabe der Kulturorganisationen für den Wiederaufbau Berlin, 14. 5. Der preußische Kultusminister Rust hielt am Sonnabend vor Vertretern des Kampfbundes für deutsche Kultur und der nationalsozialistischen Lehrerbünde einen Vortrag über den Einsatz der Organisationen für den deutschen Kulturaufbau. Meine Aufgabe, sagte Rust, besteht darin, alles zu tun, um auf dem Gebiete der ErUnser neuer Roman Bbud Ken Beutbentumnn von Gottfried Kölwel ist eine recht seltsame und abenteuerliche Geschichte. Der unseren Lesern durch viele Ekizzen bekannte Dichter erzählt den Passionsweg einer deutschen Künstlerin, die— halb der Stimme ihres Herzeus folgend, halb durch die Verhältnisse gezwungen— einem Russen zum Lebensbund die Hand reicht und sich in der Fremde verzehrt in der Sehnsucht nach ihrem Vaterlande. Der Roman spielt im großen Kriege. Im Vordergrund aber steht die rührende Liebesgeschichte zweier deutscher Meuschen und Künstler, die der Krieg nicht zusammenkommen ließ und ihre Sehnsucht nach dem arteigenen Volk, ihre echte lodernde Liebe zum Vaterland. Viele spannende Geschehnisse, menschliche Irrungen und Wirrungen hat ein Dichter von Rang zu einem Roman verwoben, der bis zum Schluß fesselt durch seine Schlichtheit, Tiefe und Wahrhaftigkeit. Aus dem Freistaat Lippe Unterschlagungen beim Detmolder Volkshaus tr. Detmold, 14. 5. Im Laufe der letzten beiden Tage sind bei dem Detmolder Volkshaus weitere Unterschlagungen festgestellt worden. Vom 1. Januar bis zur Besetzung des Volkshauses sind überhaupt keine Einnahmen mehr gebucht worden, dagegen ist die Ausgabe notiert worden. Bei der Prüfung der wenigen noch vorhandenen Unterlagen wurde eine Unterschlagung von 325 RM. festgestellt. Außerdem wurde ein Fehlbetrag von 3400 RM. entdeckt, über den niemand Auskunft geben kann. Es steht fest, daß der frühere Geschäftsführer sehr mangelhaft gearbeitet hat und dies auf Vorhalt auch selbst zugibt. Detmold als Tagungsstadt Verbandstag des Reichsbundes der Zivildienstberechtigten X Detmold, 15. 5. Der Provinzialverband Westfalen des Reichsbundes der Zivildienstberechtigten hielt am Sonnabend seine Tagung ab. Die Versammlung wurde von dem Landesverbandsvorsitzenden Bürgermeister Schulze(Castrop=Rauxel) mit einer Begrüßungsansprache eröffnet, die mit einem Siegheil auf das Vaterland, den Reichspräsidenten und den Reichskanzler schloß. wurde sodann bekanntgegeben, daß 65 Vereine, die insgesamt 6565 Mitglieder vertreten, Delegierte entsandten. Nach Erstattung der Jahresberichte wurden drei Fachreferate gehalten. Die übrigen Punkte der Tagesordnung betrafen geschäftliche Angelegenheiten. Der bisherige Landesverbandsvorsitzende wurde einstimmig wiedergewählt. Zum nächsten Tagungsort wurde Bochum bestimmt. Warnung vor Händlern Aus dem Büro der Landesregierung wird uns geschrieben: Es wird aus verschiedenen Teilen des Landes gemeldet, daß Händler und Hausierer, die marxistischen Kreisen nahestehen, ihre Waren mit der Begründung anpreisen, daß von der Reichsregierung ein Aufschlag geplant sei, wodurch der Preis der Waren erheblich steigen würde. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß derartige Gerüchte jeglicher Grundlage entbehren. Die Strafverfolgungsbehörden sind angewiesen, gegen diese Gerüchtemacher, die bewußt falsche Meldungen verbreiten und damit Ruhe und Ordnung gefährden, mit aller Strenge vorzugehen. ko. Lipperreihe. Auf der Landstraße verunglückt. Auf der Straße nach Oerlinghausen stieß am Sonntag ein Motorradfahrer mit einem Lieserwagen zusammen. Während der Motorradfahrer und sein Sozius unverletzt blieben, erlitt der Führer und ein Insasse des Lieferwagens Verletzungen. tr. Horn. Lastzug gegen Trecker. Auf der Landstraße Detmold—Horn fuhr ein Lemgoer Lastzug gegen einen Trecker, der eine Fuhre Langholz abschleppte. Der Trecker wurde über die Brücke der Wiembecke geschleudert. Die beiden Insassen, der Fahrer und der Mitfahrer, erlitten bei dem Sturz Verletzungen im Gesicht. Die Schuldfrage bedarf noch der Klärung. 70 Millionen fehlen im Dortmunder Haushaltsplan so. Dortmund, 12. 5. Der Fehlbetrag im ordentlichen Haushalt der Stadt Dortmund für 1933 wird mit 33 156 200 RM. angenommen, wozu die beträge der Vorjahre mit 22840 500 RM. kommen. Der außerordentliche Haushalt weist bis Ende 1931 Fehlbeträge in Höhe von 14 333 600 RM. aus. Demnach ist Ende 1933 mit einem voraussichtlichen Gesamtfehlbetrag von 70330 300 RM. zu rechnen. Knabenmord in Gelsenkirchen Lehrling als Täter verhaftet Gelsenkirchen, 12. 5. An einer Eisenbahnunterführung wurde am Donnerstag der als vermißt gemeldete sechsjährige August Barczik erdrosselt aufgefunden. Die Leiche wies außerdem schwere Schädelverletzungen auf. Unter dem Verdacht, den Knaben ermordet zu haben, wurde alsbald der 16jährige Schmiedelehrling Konrad Juhnke, der den Jungen kannte, festgenommen. Bei den Verhören und Gegenüberstellungen mit Zeugen, die ihn mit dem Jungen auf einem Rad hatten wegfahren sehen, leugnete Juhnke die Tat. Erst später legte er ein umfassendes Geständnis ab. Der Grund zur Tat konnte noch nicht festgestellt werden. Sicherung der Arbeitsstätte SA. besetzt eine stillgelegte Fabrik Witten, 14. 5. Die Glasfabrik Crengeldanz bei Witten ging als letztes deutsches Bollwerk an den die gesamte deutsche Flachglasindustrie beherrschenden französisch=belgischen Trust über. Sie wurde in die von diesem Trust beherrschte „deutsche" Tafelglas.=G.(Detag) eingebracht und stillgelegt. Die Belegschaft von Crengeldanz ist jetzt spontan eingeschritten, als die ersten Maßnahmen zum Abbruch getroffen wurden. Sie verständigte die zuständige Polizeibehörde von den Absichten des Francobelgischen Trusts und besetzte mit deren Einverständnis das Werk durch eine SA.=Abteilung. Der von der Hauptverwaltung der Detag heranbeorderte Direktor hat nun die Zusage gegeben, daß von einer Betriebs= und Materialvernichtung Abstand genommen wird. Witterungsbericht vom 15. Mai 1933 von F. Böckelmann Wa Niedrigster Thermometerstand in der Nacht+ 5 Grad Celsius. Thermometerstand um 9 Uhr vormittags+ 8 Grad Celsius. Barometer 752 Millimeter. Wind NW. Himmel bedeckt. Niederschläge am 14. Mei.4 Millimeter. ziehung und der Kultur die deutschen Menschen zusammen zuführen. Durch staatlichen Zwang kann das nicht erreicht werden, und deshalb brauchen wir auch weiterhin die Kulturorganisationen als kulturpolitische Kampftruppe. Wir stehen im Gegensatz zum alten Staat, der immer nur genommen hat. Wir aber wollen geben, wollen selbstlos dem deutschen Volke Mittler zu deutscher Kultur sein. Die Stärke der Organisationen ist von unkergeordneter Rolle. Es kommt nur darauf an, sie von Mitläufern und Konjunkturrittern zu säubern, die nicht in sie hineingehören, die sich eingeschmuggelt haben und nun zersetzend wirken wollen. Auch damit dienen die Organisationen der Stärkung des Staates. Es liegt mir fern, den Führern der Organisationen ein Programm vorzuschreiben. Die Kraft und der Schwung der in den Organisationen zusammengesaßten deutschen Menschen ist so groß, ihr Wollen so stark, daß schon dadurch allein die Arbeit der Organisationen gesichert ist. Die Kulturbünde sind der Sauerteig im deutschen Volksleben in kultureller Hinsicht. Wenn sie das Volk bis zum letzten Mann durchsetzt haben, dann werden sie eine Aufgabe erfüllt haben, von deren Erfolg das deutsche Volk noch in Jahrhunderten wird zehren können. Aus der sozialen Bewegung Die neue Führung des AD6B. Der Beautragte der Deutschen Arbeitsfront für den ADGB. Walter Schuhmann, M. d.., hat nach einer Meldung des„Zeitungsdienst" zur Leitung der einzelnen Abteilungen folgende Nationalsozialisten in den AD66. berufen: Personal: Klapper; Presse: Biallas, Verwaltung und Kasse: Brinkmann, Rechtsauskunft und Personalverkehr: Dr. Kilian; Arbeitsrecht und Rechtsschutz: Mende; Sozialversicherung: Anders; Arbeitsschutz: Zängel und Reichnow; Gesundheitsschutz: Dr. Kaiser und Dr. Denken; Bestattungswesen: Dr. Schreiter und Maierhofer; Jugendfragen: Otto; Wirtschaftspolitik: Freiherr von Rodenberg; Statistik: Kurth; Bibliothek: Trode; Expedition: Junghenrich; Aktenverwaltung und Archiv: Wislicely; Hausverwalter: Specht; Verwaltung und Gewerkschaftshäuser: Heffe. Sämtliche Fragen der Organisation werden bearbeitet von Muchow. Mit der Stellvertretung Schuhmanns im ADGB. ist Brucker beauftragt. Chefredakteur: Dr. Hans Havemann Verantwortlich für Politik und Handel: Dr. Hans Seei, für Feuilleton und unterhaltende Beilagen: Dr. Haus Havemann, für Kommunales. Lokales und Vermischtes. Dr. Walter Goch. für Provins. Sport und Gericht: Dr. Gustav Baumgart, für den geschäftlichen und Anzeigenteil sowie Sonderbeilagen: Priedrich Niemeyer. Druck und Verlag: E. Gundlach.-., sämtlich in Biel-feld Geschäftliche Mitteilung Im Café Europa findet heute und morgen eine Verbeschau für deutsche Arbeit und Ware statt. Die Vorstellungen sind nachmittags und abends. Für diese Modenschau zeichnet verantwortlich die Deutsche Industrie und Modewerbung unter dem Motto: Kauft deutsche Erzeugnisse. Diese Veranstaltung ist nicht zu verwechseln mit sonst üblichen Wandermodeschauen auswärtiger Firmen. Das ganze ist eine Werbung für die örtlichen Firmen des Einzelhandels der betr. Branchen unter dem Motto: Kauft om Platz. Es sind eine ganze Reihe örtlicher Firmen an dieser Veranstaltung interessiert und beteiligt. In überreicher Auswahl wird für den bescheidensten und verwöhntesten Geschmack vieles Sehenswerte geboten. Der Eintritt zu allen Vorführungen ist frei. • Beilage der Westfälischen Neuesten Nachrichten Der urebe-StrabenpreisNoes Siebelhoff(Dortmund) siegt in:59 Std. vor Figay und Wengler Als wir uns um.45 Uhr am Startlokal Kuffhäuser einfanden, war schon eine recht ansehnliche Zuschauermenge vertreten. Die etwas kühle Mailuft war den Rennfahrern sicher willkommen, und die verschüchtert durch das graue Gewölk äugende Sonne ließ allerseits Hoffnungen auf günstiges Radsportwetter auftauchen Ueber zwei Runden hinaus erfüllten sich dann auch diese berechtigten Hoffnungen. In der dritten Runde hatten die Fahrer unter dem unaufhörlich herniederrieselnden Regen stark zu leiden und wenn trotzdem vorn stark auf das Tempo gedrückt wurde, dann ist das eine schöne sportliche Leistung, die allerdings das vollständige Zerreißen der Spitze verständlich macht. Die Besetzung des Rennens war zahlenmäßig nicht so stark wie in den Vorjahren. Das große Rennen „Rund um Solingen“ hielt viele der westdeutschen Fahrer ab, die sonst bestimmt am„Dreimal Rund“ teilgenommen hätten. Daß sich die sportliche Ausbeute des Rennens trotzdem vollauf mit der vergangener Fahrten messen kann, ja, daß die Zeit von:59 Std. für die 185 Kilometer die bisher beste ist, zeugt von großen Taten der Straßenpreisteilnehmer. Wie sich einmal die=Klasse bemühte, ihren Sechs=Minuten=Vorsprung(daß die Leitung sich von den vorgesehenen zehn Minuten vier„abhandeln" ließ, war nicht richtig) hartnäckig zu verteidigen; wie zum anderen die=Klasse, vorbildlich ablösend, hinterdrein fuhr, das ergab prächtige radsportliche Kämpfe. Am Start und Ziel, wie auch an der Einschreibkontrolle klappte es bis auf kleine Fehler gut. Die absperrenden Schupo=Beamten hatten es nicht gerade leicht, wurden der unvermeidlichen „Widerspenstigen“, aber doch immer Herr und trugen zum glatten Verlauf des Rennens bei. Am Bültmannskrug und am Restaurant Endbrack gab es die erwarteten dichten Meuschenmengen, die mit ihrem Beifall nicht kargten und die Leistungen des verdienten Siegers Siebelhoff, des Zweiten Figay und die des mit ihm einkommenden Bielefelders Wengler rückhaltlos anerkannten. Der dritte Platz Wenglers ist aber auch ein großer Erfolg: wir bewunderten den„Kleinen“ auf der ganzen Strecke. In der ersten Runde machte er sich sehr um die Führung verdient, und in der letzten zwang er sichtbar auftauchende Schwächen tapfer nieder und unterlag erst im Endspurt Figay. Die schlechten Witterungsverhältnisse während der letzten Runde hielten wahrscheinlich viele Zuschauer vom Ziel fern und setzten den tapferen Rennfahrern stark zu. Bis auf die Haut durchnäßt, Gesicht, Hände und Beine mit Dreckspritzern übersät, waren die Rennfahrer kaum noch kenntlich, ihre Rückennummern einfach nicht mehr lesbar. Mag da mancher wenig Radsportkundige die verwunderte Frage stellen, ob diese Gestalten Sportler seien, wir sahen ihre Leistungen auf der Strecke, wie einer nach dem andern tapfer kämpfend Meter um Meter verlor, schauten das„Massensterben“ in der dritten Runde und betonen, daß der Radsport eine gewisse Härte verlangt. Aber die Frage nach dem Sport wagen wir glatt zu bejahen; solch ein Kämpfen auf der ganzen Linie, das„Hinhalten“ mit letzten Energien vermag sicherlich nicht jeder aufzubringen. Denen es gelang, die mögen mit Stolz von sich behaupten, daß ihre Tat in jeder Beziehung Sport ist. Mögen Sieger und Placierte auch mit minutenweisem Abstand eingekommen sein was tut das bei einer Strecke von 185 Kilometern? Wir sehen deshalb lieber von einem weitschweisenden Rennbericht ab und nennen nach kurzen Stichworten aus den drei Runden unter den Ergebnissen alle 21 Fahrer, die das Ende der strapazenreichen Fahrt erlebten. Kurzbericht aus dem„Dreimal Rund“ Start: Die Uhr zeigt.20 Uhr als 85=Fahrer am Restaurant Sudbrack wie der Sturmwind davonbrausen. Ist die Einigkeit in der Führung auch nicht in dem Maße vorhanden wie in der sechs Minuten später folgenden=Klasse, unsere Mahnung scheint man doch beachten zu wollen. Wengler, Siekmann, Dahlhoff(Sperard) und später Hinnendahl geben meist das Tempo an. Rudolf ist der erste Pechvogel, ein durch die Gangschaltung entstandener Radschaden läßt ihn schon bald nach Beginn die Wassen strecken. Frentrup hat Pech und bleibt zurück. Drei Fahrer werden auf dem Werther Berg„lang“ und nie wiedergesehen. In Hillegossen fallen Kleinebekel und Siebrasse aus. Köster (Dortmund) hat Schaden und muß aufgeben. Knapp 30 Mann jagen zur Einschreibkontrolle am Bültmannskrug. Dort wird das Feld eine Minute aufgehalten, während die nach zweieinhalb Minuten folgende=Klasse schneller durchhuscht. Von den elf gestarteten Malleuten sind allerdings schon drei ausgeschieden, und zwar nach fünf Kilometer Munk (Mainz) und später der einzige DRU.=Fahrer Hopverditzel(Hannover). Großes Pech hat eingangs der zweiten Runde der tüchtige Reich(Oberhausen). Wenn er trotz Lenkerbruch nicht stürzte, war das Glück im Unglück. Ohne Schaden zu nehmen, sind vier Fahrer an der Einschreibkontrolle gestürzt. Strathoff(Gütersloh) kommt zurück. In der zweiten Runde fällt Wengler durch Radschaden ab. In der=Spitze wird scharf gefahren, und die Malleute kommen erst in Halle auf. Heinichen und Trinks fallen in Lämershagen ab und holen wieder aus. Siekmann, G. Schehbaum und Pawelzik stürzen mit Peppe (Hagen), kommen aber mit der=Klasse wieder veran. Knoche und Werning haben derweil aufgegeben. Kelle(Haustenbeck) und Bültmann sind abgefahren und kommen als erste zur Kontrolle. Zölfel ahmt das in Hillegossen mit einem Partner nach, wird aber am Frehen wieder eingesangen. Die dritte Runde bringt die Entscheidung. 20 Mann, aus B= und=Leuten gemischt, sind die Spitze. Pawelzik hat Radschaden, Otto kurz darauf. Heinichen fällt endgültig ab. Rogmann(Oberhausen) und Zölfel zollen dem Werther Berg ihren Tribut. Hegemann(Oelde) wird verloren. Noch sind 14 Fahrer vorn. Der savorisierte Ahrents (Köln) hat in Halle Reisenschaden und kommt nicht wieder auf. Dreisacher Sturz in Brackwede infolge der Glätte und Schienen. Die Betroffenen bleiben zweite Gruppe. Immer mehr wird gesiebt, und bald sind Siebelhoff, Wengler und Figary allein vorn. In Lämershagen geht Siebelhoff den beiden anderen davon und steuert allein dem Ziel zu. Unter dem Jubel der Zuschauer kommt er dort als bald sind Siebelhoff, Wengler und Figay allein Wengler um den zweiten Platz: Figay slegt mit drei Längen. Die Siegerfeler Im Restaurant Kaiser Schildescher Straße, fand die Preisverteilung statt. Kurze, aber markige Worte sprach der Vorsitzende des veranstaltenden „.=C. Zugvogel“. Er streifte noch einmal die sportlichen Leistungen der Fahrer, freute sich ob des verdienten Erfolges und ließ seine Rede ausklingen in einem„All Heil“ auf den deutschen Radsport. Ein reicher Gabentisch war den Erfolgreichen mit Der Sieger Siebelhoff im Endspurt Zwei Gedenkminuten für Schagetel fordert Reichksportkommissar von Tschammer und Osten. Am Schlageter=Gedächtnistage, dem 28. Mai, tritt bei allen Turn= und Sportveranstaltungen eine Unterbrechung von zwei Minuten ein, während der Teilnehmer und Publikum des deutschen Nationalhelden gedenken. anerkennenswerter Hilfe der Bielefelder Industrie udtar zeu rieden dürften auch die Preisgekrönachten„Großen Straßenpreises“ von Aust sHhagegnten. Dem Radsport war das Rennen Runz“ seinen erfüllt. Erwähnen wir gbichließend noch von der großen Fahrt: Die für ##ktung, Kontrolle, Presse und Sanitätsversonal toraten: H. Zur=Verfügungstellung der Wagen beHerr# derr Luck mit seinem Dürkoppwagen, itig von der Firma Fichtel& Sachs mit dem Adler und abermals die Dürkopp=Werke mit dem Sanitätswagen; zum Schluß die AnkerWerke mit dem Kontrollwagen Ergebnis des„Großen Straßenpreises“ Sieger Siebelhoff(Dortmund) in :59 Std.; 2. Figay(Dortmund); 3. Wengler(Bielefeld); 4. Kamp(Dortmund); 5. Dahlhoff(Spexard); 6. Kelle(Haustenbeck); 7. Trottmann(Wiesbaden); 8. Meiertoberens(Spexard); 9. Bokermann(Bielefeld); 10. Neumann(Dortmund); 11. Trinks (Westig); 12. Ketels(Bielefeld); 18. Siekmann(Bielefeld); 14. Bültmann(Bielefeld); 15. Lohmann (Münster); 16. Unrauh(Dortmund); 17. Ahrents (Köln); 18 Zölfel(Bielefeld); 19. Wiebrock(Osnabrück); 20. Hegemann(Oelde); 21. Otto(Bielefeld). Das Jugendrennen wurde um 9½ Uhr am Bültmannskrug gestartet. Wir erblickten von der Fahrt allerdings nichts und können nur feststellen, daß die Jungens besser über die schwere Strecke kamen, als wir eigentlich erwartet hatten. Im Endspurt waren sogar noch sechs Fahrer beisammen. Knapp blieb E. Klemme vor Grafahrend erfolgreich. Besondere Anerkennung verdienen die noch schülerhaften Schuhmacher und Nachtwey, die tapfer das Rennen durchstanden. Sieger: E. Klemme 2. Grafahrend; 3. Altewolf; 4. W. Klemme; 5. Siekmann; 6. Diekmann; 7. Borgstedt; 8. Höhner; 9. Martenvormfelde; 10. Schuhmacher; 11. Nachtwey. x. Randball im Regen Armmme und.B. Mir Pokar-Pihafs Handballturnier in Münster und Werbung in Kirchlengern ihrem Gegner in Punkto Schnelligkeit überlegen und auch im Sturm durchschlagskräftiger. Die Gütersloher junge Elf fand sich nur schlecht und konnte es nicht verhindern, daß ihre Namensvettern auch in Bielefeld einen Sieg landeten. Die Bielefelder Polizei war in Oelde beim Tv. Jahn zu Gast und landete in neuer Aufstellung einen hohen 14:=Sieg über die Turner. In der Gauklasse schlug Arminia II den DSC. Gütersloh II hoch mit 10:0(•). Die Jugend vom DSC. Gütersloh unterlag gegen Arminias Nachwuchs mit:8(:). Spiel und Sport Bielefeld II fertigte die Reserve von Spiel und Sport Gütersloh mit:2(:1) ab. Die Bielefelder Rotweißen probierten in ihrer Reserve neue Leute gegen Polizei III aus. Die Ordnungsleute gewannen mit:.— Die vierte Mannschaft der Polizei begleitete die erste Garnitur nach Oelde und unterlag dort gegen den W. Jahn Oelde II knapp mit:5. Beim Turnier in Münster gab es recht spannende Spiele. Der Tv. Münster konnte sich überraschend an die zweite Stelle setzen, gelang es ihm doch, den SC. 08 Münster mit 10:6 und die Preußen aus Münster mit:3 auszuschalten. Der Favorit der Veranstaltung, der BfL. Münster, schlug die Münsteraner Preußen mit 14:7 und behauptete sich auch im Schlußkampf gegen den Tv. Münster mit:2. Die wertvolle Plakette der Stadt Münster siel somit an den Militär= sportverein VfL. Münster. Vielleicht erleben wir es auch einmal in Bielefeld, daß um einen Preis, der von der Stadt gestiftet wird, gekämpft wird. Nach der endgültigen Vergebung des Pokal der 32#1000==Staffel ist es in dieser Hinsicht im Bielefelder Rasensport recht still geworden. Werbung in Kirchlengern Der FC. Rotweiß in Kirchlengern besteht erst drei Jahre, zeigt sich aber als recht rühriger Verein im WsV.=Gebiet. Große Gegner zu verpflichten ist heute selbst für Stadtvereine ein Wagnis und erst recht für Landvereine auf handballsportlichem Gebiete. Der gestrigen Veranstaltung des FC. Rotweiß Kirchlengern wurde seitens dr Bevölkerung großes Interesse entgegengebracht und der Verein hatte nicht nur nachmittags auf dem Sportplatz, der noch der weiteren Ausbauung harrt, ein volles Haus, sondern auch abends beim Tanz in den Festzelten. Mit Musik wurden die Mannschaften auf den Platz gebracht und selbst der Hagelschauer scheuchten die Zuschauer nicht vom Platz. Kurz, es war alles getan, um der Werbeveranstaltung den richtigen Rahmen zu geben. Als Akteure auf dem grünen Rasen stellten sich Hindenburg Minden und Reiterregiment 13 Hannover vor. Der Westfalenmeister spielte nicht in kompletter Aufstellung und die Reiter aus Hannover konnten von Glück sagen, daß die Hindenburger mit kombinierter Elf erschienen. Man hatte besonders vom Sturm der norddeutschen Militärmannschaft mehr erwartet, dieser aber spielte viel zu langsam Der zweite Maisonntag war nicht gerade sehr günstig für den Rasensport, besonders nicht für die Handballer, die fast immer in den Vormittagsstunden spielen. Im Vordergrund des Interesses standen die Bieleselder Pokalspiele, von denen die beiden Vorschlußtrefsen durchgeführt wurden. BfB. und Arminia setzten sich überzeugend durch und stehen nun am kommenden Sonntag im Schluß=Treffen einander gegenüber. Programmäßig hat Arminia auf dem VfB.=Platz anzutreten, es ist aber nicht ausgeschlossen, daß dieses Spiel um den Titel eines Gau=Pokalmeisters nach Vereinbarung auf dem Arminiaplatz an der Melanchthonstraße steigt. Arminia— DSC. Gütersloh 10:5(:1) Eine Stunde Handball im Regen, der Platz wurde nicht besser davon und der Ball immer schwerer. Große Leistungen waren darum von vornherein nnicht zu erwarten. Immerhin wurde noch ansprechend gespielt. Gut in Fahrt war Arminias Sturm, der bis zur Pause sieben Tore schaffte und auch nach dem Wechsel unermüdlich tätig war. In der Arminen=Verteidigung ließ man es gestern gemütlich angehen, nur dadurch passierte es, daß Gütersloh zu zwei Toren kam, die unter normalen Umständen nicht fallen durften. Die Mittelreihe des Meisters hatte keine schwere Ausgabe zu bewältigen, sie unterstützte den Sturm reichlich. Die Gütersloher waren wie immer schnell und eifrig, verstanden es aber nicht, im Angriff das Spiel erfolgreich aufzubauen. Der beste Mann bei den Gästen war wie schon so oft der Torwart Josten, der besonders nach der Pause eine gute Abwehr lieferte. Die Pfeife handhabte Schakat (Spiel und Sport). Spielvereinigung 06/67— BfB.:4(:2) Auch an der Mühlenstraße regnete es von Beginn bis Ende des Pokalspieles. Insgesamt boten die Rotweißen die bessere Partie, der Sturm spielte im Gegensatz zu den Spielvereinlern gut zusammen. Trotzdem war es nicht leicht, durch die aufmerksame Deckung der Vereinigten durchzukommen. Bis zur Pause schafften die Rotweißen zwei Treffer. Nach dem Wechsel blieb das Spiel lange Zeit verteilt und erst gegen Schluß des Kampfes, der mitunter etwas hart wurde, gelang es dem VfB. mit zwei weiteren Toren den Sieg sicherzustellen. Ein Spieler von VfB. mußte auf Geheiß des Unparteiischen Pielsticker den Platz verlassen. Ein Freundschaftsspiel lieferten gestern nachmittag auf dem städttschen Platz Bolbrinker Spiel und Sport Bielefeld— Sp. Sp. Gütersloh :1(:9) Beide Mannschaften traten mit Ersatz an. Die Bielefelder Sparrenträger waren wie erwartet und zu ungenau ab, um die Deckung der Pioniere erfolgreich überspielen zu können. Bei den Mindenern gab es keinen Versager, im Sturm wurde schnell und sicher kombiniert und vor allem auch geworfen. Die schwerste Arbeit hatten beide Torleute zu verrichten, die in dem aufgeweichten Boden vor den Toren ein regelrechtes Schlammbad nahmen. An dem Siege der Hindenburger war nicht zu rütteln. Mit:3 blieben die Pionieve über die Reiter sichere Sieger. Bei der Pause lagen die Westfalen bereits mit:2 in Front. Als Schiedsrichter hatten sich die Gastgeber Pielsticker (Arminia) herangeholt, der bei dem glatten Rasenboden und der nicht gerade ausgezeichneten Platz= markierung kein leichtes Amt hatte. Auf diese Weise kamen die Reiter aus Hannover um einen regulären Treffer. Das Spiel selbst wurde vorbildlich fair durchgeführt war also ein rechtes Werbungsspiel. Die Zuschauer waren mit dem Gebotenen vollauf zufrieden und freuten sich, einmal zwei gute Handball=Mannschaften zu sehen. Das dieses möglich war, bleibt Verdienst des FC. Rotweiß Kirchlengern. W. Bielefelder Tennis Viel Sport bei wenig Sonne Am Sonntag war in sämtlichen Bielefelder Vereinen reger Spielbetrieb. Der Tennis=Turnier=Klub trug auf seinen Plätzen an der Wertherstraße sein internes Turnier aus. Da infolge des allzu launischen Wetters die meisten Spiele unterbrochen werden mußten, liegen die Endergebnisse im einzelnen noch nicht fest, man wird diese noch im Laufe der Woche ermitteln. Ausgespielt wurde lediglich das Herren=Doppel, aus dem als Sieger hervorgingen: Heysvon Möller— Dittmann Dr. Meyer 610(:2. In diesem Kampf zeigte besonders von Möller ansprechende Leistungen. Er placierte einige sehr schwierige Flugbälle sehr gut, während Hey durch gute Aufschläge erfreute. Im Damen=Einzel spielten sich bis zur Schlußrunde die Damen Frl. Mühlenweg und Frl. R. Heckeroth durch. Die Ergebnisse der Zwischenrunde lauten: Frau Dr. Nordmeyer Frl. Mühlenweg:4,:3; Frau Dr. Broelemann Frl. R. Heckeroth:5,:2. Beim Herren=Einzel kamen in die Schlußrunde: Dr. Felix und Hey. Die Ergebnisse der Zwischenrunde: Dr. Felix Meyer:8,:0; Hey Dittmann:1,:4. Der Bielefelder Spitzenspieler Dr. Felix zeigte ganz hervorragendes Können, und auch Dr. Meyer wird es wieder zur früheren Spielstärke bringen. Es war ein recht interessanter Kampf, bei dem Ball auf Ball bis zur Grundlinie ging und alle Behendigkeit der Spieler erforderlich war, um den Satz buchen zu können. Für die Schlußrunde des gemischten Doppel qualifizierten sich Frl. Mühlenweg]Rische— Frl. Baumhofner Dr. Meyer. Die Tennisgemeinschaft Sparrenberg hatte Gelb=Weiß zu Gast. Das Spiel wurde wegen des Regens mit einem:=Sieg für Spar###0 renberg, gespielt in drei Herren=Einzel, abgebrochen. * Spiel und Sport weilte zu dem alljährlich stattfindenden Freundschaftsturnier in Detmold. Aber auch hier wird das Wetter wohl einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Tehe * Um den Davispokal begannen am Wochenende zwei weitere Begegnungen der zweiten Runde. England gewann erwartungdgemäß in London die beiden Einzelspiele gegen Fianland, und auch die Tschecholowakei konnte in Prag den Monogassen die beiden ersten Punkte abnehmen.— In Athen holte Rumänien gegen Griechenland einen Punkt auf, so daß die Griechen nur noch mit:1 in Front liegen.— Australien steht im Kampfe gegen Norwegen in Oslo mit einer:=Führung bereits als Sieger fest. Belm Blau-Weiß-Turnler in Berlin herrschte am Sonnabend Hochbetrieb. Zahlreicher Besuch und Vertreter der Regierung waren erschienen, darunter Reichswehrminister von Blomberg und Reichsfinanzminister Graf SchwerinKrosigk. Im Herreneinzel überraschte der Kieler Lund, der den Davispokalspieler Jaenecke:6,:4, •4 ausschaltete und auch Tübben warf Kuhlmann :6,:6 aus dem Rennen. Der Sieger des Kampfes trefft im Endspiel auf G. von Cramm. Die Entscheidung im Dameneinzel liegt zwischen Frau Schneider Peitz und Frl. Sander, der sich Frau Stuck unerwartet beugen mußte. Führerprinzin Wlung adenI Wot. Dr. Klein(Uerdingen) Führer— Klares Bekenntnis zum Amateurgedanken Ergebnisse der Rennen am Sonntag im Hoppegarten 1. Rennen: 1. Herzog 18/11, 2. Scharnhorst 12, 3. Kassan—. 2. Rennen: 1. Pommernländer 73/18, 2. Napoleon 16, 3. Kameradschaft 16. 3. Rennen: 1. Sigismund 25/15, 2. Faland 15, 3. Schwadroneur—. 4. Rennen: 1. Cassius 149/60, 2. Alchimist 25, 3. Wiener Wald—. 5. Rennen: 1. Janus 88/20, 2. Widerhall 14, 3. Mio'Arezzo 37. 6. Rennen: 1. Gräfin Gertrud 91/15, 2. Domfalke 15, 3. Siegfried 12. 7. Rennen: 1. Maiflieder 45/15, 2. Jagdjunker 19, 3. Fix und Fertig 16. Haunover 1. Reunen: 1. Mappe 26/16, 2. Marbella 15, 8. Polarstern—. 2. Rennen: Sergeant 28/10, 2. Thermidor 10, 3. Mangold 10. 3. Rennen: 1. Stauff 96/16, 2. Ginsterblüte 14, 3. Ursaust 14, 4. Perlmuschel 21. 4. Rennen: 1. Esto Vir 67/50, 2. Regierungsrat 21, 3. Fra Diavolo 20. 5. Rennen: 1. Ortolus 84/15, 2. Leonatus 13, 3. Maibach 17. 6. Rennen: 1. Prellstein 17/10, 2. Tebdy 11, 3. Kamerad 11. Neußz I. Rennen: 1. Nuschy 20/16, 2. Spata 17, 3. Nofretete 20. 2. Rennen: 1. Porto Flip 29/18, 2. Sans pareil 22, 3. Rosenrot 21. 3. Rennen: 1. Goldjäger 16/13, 2. Prasser 19, 3. Vialta 19. 4. Rennen: 1. Agathon 12/10, 2. Audi 11, 3. Perillo—. 5. Rennen: 1. Andura 137/36, 2. Seelöwe 21, 8. Fino—. 6. Rennen: 1. Henvill 30/18, 2. Feldgeschrei 25, 3. Vingulist 22. 7. Rennen: 1. Lösegeld 47/15, 2. General Steuben 78, 3. Fantasia 21. 8. Rennen: 1. Hunding 30/15, 2. Schonzeit 14, 3. Wallia—. Kegelsport Bei den Kreiskämpfen In Münster konnten sämtliche Bielefelder Vertretungen erfolgreich abschneiden. Startberechtigt zum Kreiskampf waren nur die aus den Bezirkskämpfen siegreich hervorgegangenen Verbände bezw. Einzelmeister. Die Kreiskämpfe bilden die letzte Klippe für die Zulassung zu den Gaukämpfen. Die Bielefelder traten mit folgenden Startern an: 1. der Mannschaft: Fricke, Lübker, Koch, Rabeneick und Zinn.— Die Mannschaft erreichte mit 5X100 Kugeln 3444 Holz und wurde in der Gesamtwertung Zweiter hinter Münster mit 3583 Holz. Auch Herford konnte sich mit 3363 Holz noch für den Gaukampf qualifizieren. 2. Als Einzelmeister startete Lübker, der auf 200 Kugeln 1427 Holz erreichte und damit ebenfalls Zweiter wurde. 8. Seniorenmeister Ehrlich erreichte 633 Holz auf 100 Kugeln und damit Startberechtigung zum Gau. Auch auf den Ehrenbahnen holten die Bielefelder durchweg die ersten Preise. 1. Ehrenbahn Bohle: Jul. Fischer Sieger, Plakette der Stadt Münster. 2. Ehrenbahn Schere: Fricke, Zweiter. 3 Ehrenbahn Schere:(abräumen) Lübker, Sieger. 4. Ehrenbahn Asphalt: Machnikowfki, Fricke, Eickenberg. Die Bahnen waren nicht in bester Verfassung. Technisch reine Kugeln waren kaum anzubringen. Die Bielefelder hinterließen den besten Eindruck. Während der Pfingsttage werden in Elberfeld die Westdeutschen Gaukämpfe stattfinden. Hier heißt es, sich für die deutschen Meisterschaften, die im Juli in Frankfurt a. M. zum Austrag kommen, zu qualifizieren. Hierzu„Glückauf“! R. Schach Neuheiten Aus dem Brackweder Schachklub Der Kampf Weimann—Erdmann wurde vom letzteren gewonnen. Erdmann als Anziehender zeigte sich als der Ueberlegene und konnte durch diese Partie seinen Platz behaupten. Endergebnis: Weimann 1½, Erdmann 2½ Punkte. Im Kampf Bentkamp—Hinney mußte Hinnen seinem Partner den Platz überlassen, der von vier Partien 3½ für sich entscheiden konnte. Das Sommerturnier beginnt am 24. Mai. Spielabend jeden Mittwoch, 20½ Uhr, im Hotel Wroßer Kurfürst“, Brackwede. Der neue Geist, der durch Deutschland geht, hat auch vor der Wahlversammlung des Westdeutschen Spielverbandes nicht Halt gemacht. Die Tagung, die am Samstagnachmittag im Dortmunder Rathaus stattfand, stand ganz im Zeichen der nationellen Arbeit, lange Diskussionen gab es nicht, und mit militärischer Präzision wurde die Tagesordnung in ganz produktiver Weise erledigt. Dadurch war das Programm in kaum zwei Stunden abgewickelt. Die Gleichschaltung ist vollzogen, der Führer des Westdeutschen Spiel=Verbandes heißt Dr. Klein(Uerdingen). Die Eröffnungsansprache hielt der Verbandsvorsitzende Notar Jersch(Bochum). Es folgte eine kurze Rede des Dortmunder Sportkommissars Dr. Wagner, der in Vertretung von Staatskommissar Schüler erschienen war. Dr. Wagner hob mit besonderer Freude hervor, daß gerade Dortmund der Ort sei, in dem der geschichtliche Wendepunkt innerhalb des Westdeutschen Spielverbandes vor sich ginge. Dann trat wieder Notar Jersch ans Rednerpult, der eine Rechtfertigungsrede für die Arbeit des bisherigen Verbandsvorstandes hielt. Er wies darauf hin, daß dem WSV. die autenstative Verbandsführung schon lange vorgeschwebt habe und daß er in den letzten Jahren trotz unzähliger Augriffe einen Weg gegangen sei, der jetzt von der nationalen Regierung im Sinne der Gleichschaltung als vollkommen richtig anerkannt werde. Jersch trat für die restlose Anerkennung des Führerprinzips ein und erklärte, daß der Westdeutsche Spiel=Verband stolz darauf sei, ein glänzendes Verbandsjugendheim und einen wohlgeordneten Verband mit annähernd 330000 Mitgliedern übergeben zu können. Die Entlastung des Gesamtvorstandes und aller Verbandsausschüsse wurde von dem Mülheimer Sportkommissar Ehles vorgenommen. Die Entlastung erfolgte einstimmig. Den bisherigen Führern wurde für ihre geleistete Arbeit der Dank ausgesprochen. Es wurden sodann einige Satzungsänderungen vorgenommen, von denen folgender hervorzuheben ist: „Der Vorstand ist der Verbandsführer.“ Auf Vorschlag aus der Versammlung heraus wurde Dr. Klein(Uerdingen) einstimmig zum Führer gewählt. Dr. Klein, der bereits früher als Jugendreferent im WSV. tätig war und seinerzeit durch seine große Rede in Münster hervortrat, betonte, daß im WSV. nicht allzu viel gleichzuschalten sei. Das Führerprinzip müsse auch in den Vereinen anerkannt werden. Zum Amateurstandpunkt gab Dr. Klein folgende Erklärung ab:„Ich mache schon heute sämtliche Vereinsführer dafür verantwortlich, daß unser Idealismus gewahrt bleibt, nämlich daß kein Spieler mehr einen Pfennig oder Heller in die Finger bekommt. Der westdeutsche Meister muß ein Deutscher sein, die Meisterschaften sind ausschließlich nur für deutsche Volksgenossen offen“. Zu seiner Mitarbeit wird Dr. Klein einen Senat berufen, der darüber zu wachen hat, daß das Kulturgut und die Tradition des Verbandes würdig und unversehrt an die nächste Generation übergeben wird. Mit dem Deutschland= und Horst=Wessel=Lied schloß die Tagung, nachdem man noch an den Reichskanzler Adolf Hitler folgendes Telegramm gerichtet hatte: „Die heute in Dortmund tagende Wahlversammlung des WSV. bringt als erste Tat nach der Führerwahl die innere Verbundenheit mit dem Führer des deutschen Volkes und insbesondere mit seinen gegenwärtigen Sorgen um Deutschlands Schicksal zum Ausdruck. Alle Verbandsverwalter erklären feierlich, daß sich der Führer auf den Westdeutschen Spiel=Verband verlassen kann.“ * Dr. von Halt Führer der DSß. Hauptausschußsitzung der Deutschen Sportbehörde In Berlin fand am Sonntag die Hauptausschußsitzung der Deutschen Sportbehörde statt. Der Vorsitzende Dr. Ritter von Halt berichtete über die Neuordnung des deutschen Sports und die zu erwartenden Umordnungen. Die Versammlung bekannte sich einmütig zum Führerprinzip. Infolgedessen wurde von den Punkten der Tagesordnung nur die Entgegennahme der Berichte vorgenommen. Die Entscheidungen sind dem Führer der Deutschen Sportbehörde, Dr. Ritter von Halt, überlassen worden. Reichssportkommissar von Tschammer=Osten wurde von Dr. von Halt begrüßt. Er stellte dem Kommissar die Vertreter der Landesverbände und die Mitglieder des Vorstandes vor. v. TschammerOsten entwickelte sodann in einer fast zweistündigen programmatischen Rede die Pläne für die künftige Gestaltung des deutschen Sports. Durch seinen Pressereferenten werden diese demnächst der Oeffentlichkeit bekanntgegeben werden. 06/07 Bielefeld ein Spiel, das unentschieden :1(:1) endete und damit eine kleine Ueberraschung brachte. Union Recklinghausen hatte als Gast der SpVg. Erkenschwick alle Mühe, um zum Schluß einen:=Sieg sicher zu haben. Von den Sonntagsspielen löste das Treffen zwischen SC. 08 Münster und Arminia Bielefeld großes Interesse aus. Die Arminen spielten mit einigen Ersatzleuten und mußten eine nicht unverdiente:=Niederlage gegen die eifrigen Münsteraner hinnehmen. VfB. Bielefeld hatte Preußen Münster zu Gast, die nach abwechslungsreichem Verlauf mit:5(:2) geschlagen blieben. Borussia Rheine war dem Ansturm von Hagen 72 trotz ausopferndem Spiel nicht gewachsen und verlor etwas überraschend hoch mit:4 Toren. Teutonia, Lippstadt gastierte bei Schwarz=Weiß Osnabrück, dessen Eiser nicht ausreichte, um den:=Sieg der Lippstädter verhindern zu können. Unerwartet gestaltete der FV. 06 Osnabrück den Lokalkampf gegen VfL. sicher mit:1(:0) zu seinen Gunsten. In wenigen Punktespiel: Westfalia Scherlebeck- Viktoria Recklinghausen:1 Privatspiele: Arminia Bielefeld— SpVg. 06/07 Bielef.(Sa.):1 SpBg. Erkenschwick— Union Recklingh.(Sa.):1 SC. 08 Münster— Arminia Bielefeld:0 VfB. Bielefeld— Preußen Münster:5 Bornssia Rheine— Hagen 72:4 ViL. Oenabrück— FV. 06 Osnabrück:3 Schwarz=Weiß Osnabrück— Teutonia Lippstadt:4 Aus der Ersten Bezirksklasse In der Ersten Bezirksklasse nähern sich die Spiele ebenfalls dem Ende. In einigen Bezirken ist die Auf= und Abstiegsfrage bereits geklärt. Die Spiele am Sonntag hatten folgende Ergebnisse: Gruppe Ost: BV. Heidenoldendorf— Westsalia Brackwede:2 SpVg. Minden— SpBg. 16 Osnabrück:3 SuL. Gütersloh—. BfB. Oerlinghausen:0 B/Z. Bünde— SC. Löhne(Ges.):1 Tabelle der Ersten Bezirksklasse Gruppe Ost Das Letzte Vorrundenspiel Schaffs-Schlagt Viktorta 58 Berim.. 30000 Zuschauer in Dortmund— Mäßig's Spie des Meisters 17 40* Die Dortmunder Kampfbahn„Rote Erde“ war an diesem Sonntag der Schauplatz des letzten Vorrundenkampfes zur DFB.=Fußball=Meisterschaft zwischen dem FC. Schalke 04 und Viktoria 89 Berlin. Trotz der unsicheren Witterung hatten sich in der Kampfbahn, die reich mit Flaggen geschmückt einen prächtigen Anblick bor, rund 30 000 Zuschauer eingesunden. Von kürzeren Regenschauern unterbrochen, hielt sich das Wetter erfreulicherweise recht gut, doch war der Boden naß und glatt, worunter besonders die körperlich schweren Berliner litten. Beide Endspielteilnehmer, die sich dem Publikum mit dem Hitlergruß vorstellten, wurden stürmisch empfangen. Dem Hamburger Schiedsrichter Trümpler stellt sich Schalke in der bekannten Aufstellung: Berlin hat einige Umstellungen vorgenommen, da der linke Läufer Lucht nicht mitkommen konnte. Für ihn spielt Ladenthien, der Sturm steht von links nach rechts: Dauda, Dreßler, Sienholz I, Stenholz II und Niering. Schon bald nach Beginn macht sich die technische Ueberlegenheit der Schalker bemerkbar, die Angriffsreihe arbeitet sehr nett zusammen, sie übertreibt aber das Innenspiel und bleibt daher lange unproduktiv, obwohl die Ueberlegenheit manchmal recht drückend ist. Die Berliner Verteidigung arbeitet sehr aufmerksam, die Abschläge der Verteidiger sind sehr sicher und vor allem weit. Der Berliner Sturm kommt zwar seltener durch, er ist aber äußerst gefährlich. Zudem versuchen die Stürmer aus jeder Lage zu schießen. Die Deckung der Westdeutschen ist aber auch auf dem Posten, sie kann einige gefährliche Momente sicher klären. In der 20. Minute kommt Viktoria zur ersten Ecke, die abgewehrt wird. Bei leichter Ueberlegenheit des westdeutschen Meisters fällt in der 32. Minute das erste Tor. Im Anschluß an die erste Ecke für Schalke folgt sogleich die zweite, die vom Rechtsaußen Rosen genau hereingegeben und von Kuzorra mit Bombenschuß verwandelt wird. Schalke ist durch diesen Erfolg sichtlich angespornt, es reicht aber bis zur Pause nur zu drei weiteren Eckbällen, die nicht verwertet werden können. Die Berliner haben noch einige gute Chancen, mehrere Schüsse verfehlen nur knapp das Ziel. Von Beginn der zweiten Halbzeit ab setzen sich die Berliner, bei denen nun Sienholz II die Sturmführung übernommen hat, weit energischer ein als vorher. Zunächst steht der Kampf im Zeichen der Berliner, die einige gefährliche Momente vor dem Schalker Tor heraufbeschwören, aber immer noch ohne Erfolg bleiben. Schalkes Spiel ist etwas phlegmatisch, man sieht nur selten Schüsse aufs Tor, bis Kuzorra und Szepan sich erst später auch mit Weitschüssen versuchen. Die Berliner halten den Kampf völlig offen. Erst nach halbstündigem Spiel fällt ein weiteres Tor. Kuzorra gibt den Ball an Rosen, der zur Mitte flankt, wo Nattkämper unhaltbar einsenden kann. Zmei Minuten später glückt den Berlinern endlich das Ehrentor. Sienholz II kann einen Fehler von Zajons entscheeisen ausnrtzen und unhaltbar einschießen. Von d# Geführlichkeit der Schalker Angriffe zeugen die ahlreichen Ecken(:3 für Schalke). In der 40. Mine#e verwirkt Geiger durch unsairen Angriff auf Rothardt einen Elsmeter, den Kuzorra glatt verwandelt und damit die Niederlage der Berliner besiegelt. Zwei Minuten später beschließt Rosen nach schönem Durchspiel durch einen vierten Treffer den Torreigen. * Der Sieg des westdeutschen Meisters ist verdient, zahlenmäßig aber zu hoch ausgefallen. An der technischen Ueberlegenheit der Schalker war von vornherein nicht zu zweifeln, aber in der Zeit, wo diese sich auch im Feldspiel entscheidend bemerkbar machte, konnte sie nicht zahlenmäßig ausgewertet werden. Später, als die Berliner durch ihre große Energie einen offenen Kampf erzwangen, hatten die Gäste genau die gleiche Anzahl von guten Torchancen wie die Schalker. Daß die Berliner nur zu einem Gegentresfer kamen, lag zum Teil an dem Schußpech ihrer Stürmer. Die Leistung der Schalker Mannschaft blieb beträchtlich hinter ihrer Bestform zurück. Keiner ihrer Spieler konnte restlos befriedigen. weder Kuzorra noch Czepan noch die Hintermannschaft. Wenn unser Meister in der Zwischenrunde gegen den F F V. Frankfurt nicht mit wesentlich besseren Leistungen auswartet, dürfte er nicht bis zur Vorschlußrunde kommen können. Ein fast glatter Versager war im Angriff der Mittelstürmer Nattkämper, der meist völlig in der Luft hing; die beiden Außenstürmer gingen an, die Leitung der Angriffehandlungen hatten wie üblich Kuzorra und Czepan in ihren Händen. Die Läuferreihe bot gleichfalls keine überragende Leistung. sie spielte vorsichtig und im allgemeinen auch recht produktiv. In der Verteidigung war Zasons weit besser als sein Nebenmann Wohlgemuth. der mehrfach einen unsicheren Eindruck machte. Mellage im Tor löste seine Aufgabe zufriedenstellend, das Ehrentor der Berliner konnte er nicht verhindern. Der beste Teil der Berliner Mannschaft war die Deckung, nur ihr Torwart war mitunter, vor allem in der Schlußphase des Kampfes, etwas nervös. Umso sicherer waren die beiden Verteidiger. Besondere Erwähnung verdient auch der Mittelläuser wegen seiner guten Ballverteilung, zumal diese durch den glatten Boden besonders erschwert war. Die Aktionen des Angriffs scheiterten zum Teil auch an dem halbhohen Spiel, das meist zu ungenau war, so daß der Schalker Abwehr immer wieder Gelegenheit gegeben war, störend einzugreisen. Aus dem Westfalenbezirk Die Fußball=Ausbeute im Westfalen=Bezirk war am Sonntag nicht sonderlich groß. In der Gruppe West lieserten sich Westfalia Scherlebeck und Viktoria Recklinghausen das letzte diesjährige Meisterschaftsspiel, das unentschieden :1(:0) endete, trotzdem die Scherlebecker die größere Anzahl von Torgelegenheiten hatten. In der Tabelle bleibt alles beim alten. Wiederum wurde der Freundschaftsspielbetrieb am Sonnabend eingeleitet. Im Rahmen der Privat= Pokalrunde lieferten sich Arminia mit SpVg. PfR. Heeßen— BV. 09 Hamm Polizei=SV. Hamm — SpVg. Bockum=Hövel :0 :3 Gruppe West: Westfalia Wickede— BfL. Münster Gruppe Nord: BV. Rheine— BV. Quakenbrück Vorwärts Gronau— SV. 08 Osnabrück Rapid Osnabrück— SpBg. 09 Rheine 611 Ballsport Eversburg— SV. 09 Greven•4 Westdeutscher Querschnitt Obwohl sich das Interesse der Fußballfreunde in diesen Wochen fast ausschließlich den Endkämpfen um die deutsche Meisterschaft zuwendet, gibt es im großen Verbandsgebiet des Westens allsonntäglich zahlreiche Freundschaftsbegegnungen, die die Beachtung weiterer Kreise verdienen. An diesem Sonntag stand im Vordergrund der westdeutschen Fußballereignisse der letzte Vorrundenkampf zur DFB.= Meisterschaft, der in Dortmund vor 30 000 Besuchern Schalke 04 und Viktoria 89 Berlin zusammenführte. Obwohl unser Meister nicht in der gewohnten Bestform war, gewann er, den Kampf gegen Berlins zweiten Vertreter sicher mit•1(:). Damit hat der Wst. seine beiden ersten Vertreter, Schalke 04 und Fortuna Düsseldors. noch in der Zwischenrunde stehen. Schalke 04 trifft nächsten Sonntag in Essen aus den süddeutschen Meister###. Frankfurt. Fortung Düsseldorf muß in Hannover gegen Arminia spielen. Südgeutsche Gäste weilten mit Phönix Karlsruhe im Rheinbezirk. Der CfR. Köln mußte auf die Mitwirkung des zugewandetten Fürthers Leinberger verzichten; er holte in der letzten halben Stunde den:=Vorsprung der Süddeutschen durch zwei Elfmeterbälle wieder auf. Mit geteiltem Erfolg war der Gruppenmeister des Ruhrbezirks SV. Höntrop am Rhein tätig, am Sonnabend verlor er bei Borussia Gladbach:2, um am Sonntag in Baesweiler ebenso knapp mit 211 erfolgreich zu bleiben. Der westdeutsche Pokalmeister VfL Benrath gab am Sonnabend eine Gastrolle bei der Stadtmannschaft Opladen und siegte hoch mit:3, am Sonntag spielten die Benrather zu Hause gegen Borussia Gladbach und behielten auch hier mit:2 die Oberhand. Bemerkenswert ist noch der glatte 411=Sieg der Sp.= Vg. Sülz 07 in Bonn über den BRV. Recht schwach waren die Leistungen der Reichswehrmannschaft vom SB Mars Quedlinburg die am Sonnabend in Barmen von der SSVg. mit 11:4 und am Sonntag vom Rheydter SpV. mit 10:1 geschlagen wurden. Auf ihrer Reise nach Süddeutschland machte Turn Düsseldorf am Sonnabend am Mittelrhein Station, wo der FV. Engers glatt mit:1 geschlagen wurde. Die gute Verfassung der Düsseldorfer Elf beweist aber der sonntägliche Sieg über den FeV. Frankfurt, Süddeutschlands Meister, mit:2 (:), wobei allerdings zugegeben werden muß, daß die Frankfurter nicht voll aus sich herausgingen. In Berg=Mark gab es außer den bereits erwähnten Spielen der =SVg. Barmen— Reichswehr SV. Mars Quedlinburg und BfL. Benrath— Borussia Gladbach kaum nennenswerte Spiele. Im Rahmen des großen nationalen Sportsestes in Elberfeld treunten sich SSV. Elberseld und Schwarz=Weiß Barmen unentschieden:3. Vom Niederrhein wird eine sensationelle Niederlage des Bezirksmeisters Hamvorn 07 gemeldet, der zu Hause vom Lokalrivalen Union Hamborn mit nicht weniger als:0 geschlagen wurde. Der Pokalmeister Dulsburg 08 besiegte den vorjährigen Bezirksmeister Meidericher SpB. mit:0. Im Ruhrbezirk gab es als besonderes Ereignis am Sonnabend das Gastspiel der Düsseldorfer Fortunen, die Tus. Bochum leicht mit 612 absertigten. Der Ruhr-Pokalmeister Schwarz=Weiß Essen hatte Mühe, den EC. Sonnborn mit:0 nieder zuhalten. * Italien— England standen sich am Sonnabend im Fußball=Länderkampf in Rom gegenüber. Das erste Kontinentspiel der Briten haue eint ungeheure Anziehungskraft ausgeübt und über 55000 Zuschauer umsäumten das neue faschtstische Stadion. Beide Mannschaften lieferten sich einen begeisterten Kampf, der unentschieden 111 quoging, nachdem die Italiener überraschend bei der Pause noch mit:0 in Führung lagen. Dem Spielvertauf nach hätten die Einheimischen sogar einen knappen Sieg verdient. Boxsport-Neuigkeiten Jußball in Bieleseld Mernhsrunds und Stadt-weisterschaft VIB. hat einen Sturm!— Die Spielvereinigung behauptet sich Schwache Arminenleistungen Guter Auftakt der Herforder Der Nordwestdeutsche Meister gewinnt gegen den DSC. Herford 10:0 Am Sonnabend abend veranstaltete der Dautsche Sportklub 29 Hersord erstmalig unter den neuen Reichsfarben den ersten Boxkampftag. Der große Saal im Schützenhof war entgegen den Erwartungen leider nur halb besetzt. Groß war die Begeisterung, als beide Mannschaften im Ring vorgestellt wurden. Bei den Herfordern bemerkte man als Wappen das Hakenkreuz. Der Vorsitzende Wilhelm Pomorin betonte in kurzen Worten, welch großes Interesse der Führer des neuen Deutschlands gerade dem Boxsport entgegenbringe. Dann gab der Ringrichter Adler(Wattenscheid), der mit seinen Entscheidungen nicht immer gefallen konnte, den Ring frei. Im Fliegengewicht hatte Prasuhn[DSC. Herford) gegen Schubert(Heros=Eintracht Hannoper) besonders in der letzten Runde mehr vom Kampf, erhielt aber nur ein Unentschieden. Wellergewicht: Mielke(DxC. Herford) hielt sich gegen Brüsecke(Heros=Eintracht Hannover) besser als erwartet und unterlag nur ehrenvoll nach Punkten. Mittelgewicht: Olheide(DSC. Herford) und Harms(Heros=Eintracht Hannover) lieferten sich einen wenig schönen Kampf, den letzterer nach Punkten gewann. Weltergewicht: David(Heros=Eintracht Hannover) war wohl der beste Mann der Gäste, er schaltete den gewiß nicht schlechten Anders(DSC. Herford) sicher aus und gewann in imponierendem Stil glatt nach Punkten. Bantamgewicht: Hebrock(DSC. Herford) und Kolbe(BSV. Hannover) waren sich fast gleichmäßig, erst in der letzten Runde kam der Hannoveraner mehr auf und gewann dadurch nach Punkten. Halbschwergewicht: Pohlmann(DSC. Herford) machte mit Staub(Heros=Eintracht Hannover) kurzen Prozeß und schlug den Gast gleich in der ersten Minute k. o. Leichtgewicht: Kopp(DaSC. Herford) setzte Kaczmarek(Heros=Eintracht Hannover) harten Widerstand entgegen und verlor erst in der letzten Runde nach Punkten. Federgewicht: Meier(DSC. Herford) gewann gegen Martschin(Heros=Eintracht Hannover) nach hartem Kampf verdient nach Punkten. eg. Paolini wieder Europameister Pierre Charles geschlagen Die Europameisterschaft in der Schwergewichtsklasse ist wieder an den Spanier Paolino Uczudun gefallen, der den Titel schon in den Jahren 1926 bis 1928 innehatte. Durch seine Amerikareise verlor er die Meisterschaft, die ihm am grünen Tisch abgesprochen wurde. Nun hat sich Paolino Uczudun den wertvollen Titel wiedergeholt, indem er in Madred den Belgier Pirre Charles über fünfzehn Runden verdient nach Punkten schlug. Pierre Charles war Europameister in den Jahren von 1929 bis 1931. In Berlin unterlag er gegen den deutschen Meister Hein Müller nach Punkten, um ihn aber im Vorjahr in Brüssel mit dem gleichen Ergebnes zu schlagen und sich damit wieder in den Besiy des Titels zu bringen. Die Nationale Notgemeinschaft der Berufsboxer veranstaltete ihren ersten Kampftag in der Berliner Bockbrauerei vor sehr gutem Besuch. Im Hauptkampf des Abends trug der Kölner Hower im Schwergewicht über den 20 Pfund leichteren WittKiel nach acht Runden einen verdienten Punktsieg davon. Der Breslauer Scholz konnte auch seinen dritten Kampf innerhalb fünf Tagen gewinnen. Hinzmann=Berlin machte trotz körperlicher Vorteile gegen den Schlesier eine fast lächerliche Figur und wurde klar ausgepunktet. K KR VIB. Bielefeld— Preußen Münster 615(312) Zahlreiche Zuschauer sahen zwischen B/B. und Preußen einen abwechstungsreichen Kampf. BfB. mit drei Stürmern, die aus dem ausgelösten Arbeitersportverein Union kamen. Die Bielefelder gingen mit großem Elan an die Arbeit und legten in den ersten 20 Minuten drei Tore vor. Mittelstürmer (2) und Halbrechts waren die Torschützen. Münsters Elf ließ sich nicht entmutigen und griff beherzt an. Zwei Tore des Halbrechten verringerte die Trefferspanne bis zur Pause auf:2. Nach der Pause erzielte der Linksaußen von Münster nach schöner Leistung den Ausgleich. Das Spiel war ziemlich verteilt. Die Gäste konnten sogar durch Halbrechts in Führung gehen. Ein Elfmeterball brachte die Rot=Weißen wieder auf :4 heran. Nachdem Bieleseld durch Halblinks und Linksaußen zwei weitere Tore zustande gebracht hatte, konnte Münster durch den Linksaußen nur noch einen Treffer ausholen und mußte sich somit knapp geschlagen bekennen. Die neuen Leute im VfB.=Sturm haben sich also gut eingeführt. Auch Max Schmidt dürfte seine Form bald wieder erreichen. An den fünf Toren der Gäste ist die Läuferreihe nicht ganz schuldlos. Besonders Hofmann ist nicht mehr der alte Kämpfer. Kramme machte zeitweise einen unsicheren Eindruck, während sich der neue Verteidiger Klein, für den später Borgstedt einsprang, noch finden muß. Arminia— Spyg. 06/07 111(:1) Das war eine Ueberraschung. Arminia mußte sich mit einem mageren Unentschieden begnügen, nachdem bis zur Pause der Gast sogar geführt hatte. Das Spiel fand im Rahmen der Bielefelder Stadtmeisterschaft oder Pokalrunde vor 600 Zuschauern statt. Es war ziemlich ausgeglichen. Was Arminia an Technik voraus hatte, ersetzten die 06/07er durch ihren gefürchteten großen Eiser. Bei Arminia fehlten drei der besten Spieler. 06/07 gingen fünf Minuten vor der Pause in Führung, während die Arminen im zweiten Spielabschnitt bei starker Ueberlegenheit nur den Ausgleich erzielten. SC. Münster 08— Arminia Bielefeld 210(210) Zu diesem Spiel hatten sich 1000 Zuschauer eingesunden. Die Münsteraner spielten sehr eifrig und ihr Sieg war verdient. In der 20. Minute kam der Mittelstürmer zum ersten Tor. Zehn Minuten später war es wieder der Mittelstürmer, der zum zweiten Male einsenden konnte. Arminia Bieleseld spielte ohne Franke. Die Münsteraner hatten Neueinstellungen im Sturm, die sich sehr gut bewährten. * Bornssia— SpB. Schildesche:1 Der Spielbeginn brachte gleich einige schnelle Vorstöße der Schildescher. Aber die sichere Hintermannschaft von Borussia kann leicht klären. Dann brach der Sturm der Borussen einige Male gut durch, doch auch hierbei konnte nichts zählbares erreicht werden. Nach verteiltem Feldspiel gelang es dann dem Halbrechten von Schildesche, den Führungstreffer zu schießen. Nach Halbzeit drängten dann die Borussen stark, und es siel dann auch aus einer schön hereingegebenen Ecke das verdiente Ausgleichstor. Vorher spielte: Borussia 1I— SpBg. 66/67 II:1 Höckey Holland— Deutschland In letzter Minute ein Unentschieden von:4 Der neue Länderkampf der deutschen HockeyNationalmannschaft gegen Holland, der am Sonntag vor etwa 3000 Zuschauern im Amstendamer Seadion vor sich ging, stellte die deutschen Spieler vor eine schwere Aufgabe, die sie nur teilweise zu lösen vermochten. Dabei muß das erzwungene Unentschieden noch als etwas glücklich bezeichnet werden, denn die Holländer hatten dank ihrer größeren Schnelligkeit meist mehr vom Spiel. In den letzten Minuten raffte sich die deutsche Vertretung dann aber doch noch zu einer ganz großen Leistung auf, deren Hauptverdienst allerdings dem glänzend ausgelegten Linksaußen Katzenstein zuzuschreiben ist. Als Holland fünf Minuten vor dem Abpfiff das Resultat auf:2 zu seinen Gunsten gestellt hatte, kämpften die Deutschen unter dem Einsatz aller Kräfte und das unmöglich Scheinende wurde noch zur Tatsache: der Kampf ging unentschieden aus. * Klubkampf„Gelb=Weiß" Bieleseld gegen „Eintracht" Dortmund Konnten bei dem Vorspiel in Dortmund die Dortmunder den Klubkampf mit:2 Punkten gewinnen, so gelang ihnen gestern beim Rückspiel in Bielefeld sogar ein Sieg, der punktmäßig noch höher ausfiel und zwar siegten sie im Gesamtergebnis mit:1 Punkten, jedoch waren alle Spiele heißumstritten und die Siege der Dortmunder recht glücklich zu nennen. 1. Herrenmannschaft Mußte die Bieleselder erste Herrenmannschaft in Dortmund recht eindeutig die Ueberlegenheit der Eintrachtler anerkennen, so gelang ihnen diesmal ein Unentschieden von:2, das dem Spielverlauf vollauf entsprach. Damenmannschaft Die erste Damenmannschaft der„Gelb=Weißen" mußte auch diesmal die Ueberlegenheit der Dortmunder Damen anerkennen und sich mit:2 geschlagen bekennen. Die Dortmunderinnen gewannen vermöge ihrer schußkräftigeren Stürmerreihe, während bei den Bieleselder Damen die Läuferreihe ein überlegenes Spiel zeigte. 2. Herrenmannschaft Zum letzten Spiele des Tages traten die beiderseitigen 2. Herrenmannschaften an. Die Dortmunder siegten auch in diesem Spiel und zwar mit viel Glück mit 211=Toren. Das Spiel stand zum größten Teile im Zeichen einer gewissen Ueberlegenheit der Bielefelder, jedoch gelang der Stürmerreihe der Bielefelder nicht mehr als ein Tor, ein mageres Ergebnis für die zahlreichen Chancen. Die Hintermannschaft konnte auf beiden Seiten gefallen. Deutsche Wasserballsieben enttäuscht Spielabbruch der Ungarn im zweiten Spiel Das Wasserballspiel der ungarischen Nachwuchsmannschaft gegen die angeblich beste deutsche Sieben in Braunschweig war mehr als eine große Enttäuschung. Einmal mußte das Treffen in das unzulängliche Stadtbad verlegt werden, dann waren die Deutschen den Ungarn um eine Klasse unterlegen. Im ersten Spiel verloren sie :1(:). Im zweiten Spiel waren die Ungarn ermattet, aber immer noch gleichwertig. Leider nahm die Begegnung einen bedauerlichen Ausgang. Nach der:=Führung der Deutschen versuchten die Gäste, Zeit zu gewinnen. Der Wasserballobmann des DSV. Hofmann(Nürnberg) verhängte als Unparteiischer zahlreiche Straswürfe. Die dadurch verloren gegangenen Minuten wollte Hofmann nach Beendigung der regulären Spielzeit nachholen, womit die Ungarn nicht einverstanden waren und in ansportlicher Weise das Wasser verließen. Mtv. Minden im Faustball jetzt allein in Führung 1890 Bielefeld an zweiter Stelle Am Conntag waren im Minden=Ravensberger Turngau planmäßig über 200 Faustballspiele zu erledigen, die allerdings zum größten Teil der schiechten Witterung zum Opfer stelen. In Minden trat die Meisterklasse der Turner zum zweitenmal in Aknion. Das wichtigste Treisen sand zwischen 1890:eleseld und Mtv. Minden statt, das die Miudener mit sechs Punkten zu ihren Gunsten entschieden. Der Bünder Turnverein erledigte drei Spiele, ohne auch diesmal einen Punkt zu errengen. Die Westfalen aus Bünde leisteten den Mtv.ern aus Minden wohl den hartnäckigsten Biderstand. Bei Halbzeit lagen sie sogar mit einem Punkt in Führung. Am Schluß blieben sie aber doch ren drei Punkten geschlagen. Ein schöner Kampf. Vielefelder Turngemeinde kam zu den ersten Punkten über Bünder Turnverein, dem auch Einigkeit Bielefeld mit sechs Punkten das Nachsehen gab. Spielergebnisse Meisterklasse Faustball Turner Jahn Minden— Tv. Löhne 40:42(22:24) Miv. Minden— 1890 Bielefeld 38:27(16:11) Bünder Tv.— Einigkeit Bielefeld 30:36(14:20) Jahn Minden— 1800 36:89(17:21) Mtv. Minden— Tv. Löhne 42:38(21:14) Bünder Tv.— 1890 28:44(18:24) Westfalia Bünde— 1890 33:39(16:22) Westfalia Bünde— 1890 38:39(16:22) Westsalia Bünde— Mtv. Minden 31:34 Gauklasse Turner Feusthall Turnerschaft 1878— Tv. Enger:0 Tg. Schildesche— 1878 19:48 Tg. Sieker— Tv. Häger 40:29 Tv. Häger— Werther 52:40 Werther— Sieker 18:48 Turnerinnen Tv. Dornberg— Tv. Steinhagen 38:43 Werther— Steinhagen 83:65 Dornberg— Werther 60:87 Bezirksklasse Oldentrup— Hillegossen„ 50:52 1890— Hillegossen 44:44 Mtv. Bielefeld— Gadderbaum 30:56 Mtv. Bieleseld— Sieker 41:40 Senne I— Brackwede 43:36 Halle—Hörste 62:39 Hörste— Künsebeck 38:50 Sieker— Heepen 56:56 Heepen— Oldentrup 36:52 Gadderbaum— Sieker 58:27 Senne 1— Senne II. 65:38 Senne II— Brackwede 38:67 Halle— Künsebeck 44•38 Punkteübersicht Mtv. Minden 6 6 0 0 1890 Bielefeld 7 6 0 1 Einigkeit Bielefeld 4 0 1 Jahn Minden 5 2 0 8 Turnverein Löhne 5 2 0 8 Westsalia Bünde 5 1 0 4 Bielefelder Turngem. 4 1 0 3 Bünder Turnverein 0 0 6 Schlagball Gadderbaumer Tv.— Bielefelder Tg. Rothenusseln— Hille Eickhorst— Hahlen Milse— Altenhagen abgebrochen.. Jaustball. Turner über 30 Jahre Schildesche 2— Bielefelder Turngemeinde Bielefelder Turngemeinde— Jöllenbeck 39:40 38:37 17•21 24:20 Bezirksklasse, Turnerinnen Pödinghausen— Schildesche 62:00 Pödinghausen— Bielefelder Turngemeinde 48:62 Bieleselder Turngemeinde— Schildesche 68:41 Handball Altenhagen— Tv. Lemgo 14:3(:2) Die erste Elf des Turnvereins Altenhagen weilte zur Platzweihe in Lockhausen in Lippe und trug dort ein Handball=Freundschaftsspiel gegen den Turnverein Lemgo aus. Der Sturm der Altenhagener hatte einen großen Tag. Da die Läuferreihe der Lipper nicht auf alter Höhe war, blieben für Altenhagen große Angriffslücken, die geschickt ausgenutzt wurden. Die Tore resultieren alle aus schönen Feldtoren, die unhaltbar erreicht wurden. Mtv. Minden— Tv. Hartum 19:2(:2) Tv. Künsebeck— Preußen Paderborn.•7(:1) P. Sichenkreu: Secha Geländelauf in Milse Gudbrack Vereinssieger— Heidemann(Neustadt) liegt bei den Seuioren Daß der Wald= und Geländelaufgedanke im Eichenkreuzverband immer festeren Fuß satzt, davon zeugte der Kreisgeländelauf am Sonntag in Milse. Trotz der unsicheren Witterung war die Beteiligung sehr gut, von der Jugend==Klasse abgesehen, die nur fünf Mann an den Start brachte. Es war eine Freude zu sehen, wie sich die Scharen der Läufer ihren Weg durchs Gelände suchten, jeder bedacht, den so heiß begehrten Sieg zu erringen. In den meisten Fällen gab es einen erbitterten Kampf bis zum Zielband. Dieses gilt besonders von der Seniorenklasse, in der auf der ganzen Strecke ein äußerst schnellesTempo gelausen wurde. Es hatte sich bald eine Spitzengeruppe gebildet. Heidemann (Neustadt), Fischer(Bethel), Kreft, Focker und Kronsbein(Sudbrack) sowie Schlüter(Milse) kämpften um die Führung. Das übrige Feld lag auseinandergezogen weniger oder mehr zurück. Im Endspiel siegte schließlich Heidemann knapp vor Fischer, Kronsbein, Kreft und Schlüter. In der A= Jugend slegte Kämpfer(Johannis) vor Heibrock(Heepen). In der Jugend B gab es für Johannis durch Nusbeck einen zweiten Sieg. Die Jugend C hatte wieder ein starkes Feld aufzuweisen. Siekmann(Milse) vor Kreft(Sudbrack) und Köppe(Eudbrack) hieß hier die Reihenfolge. Den begehrten Vereinssieg holten sich die Sudbracker mit 42 Punkten vor Milse 31 P. und Johannis 30 P. Handel und Wirtschaft Beim Eisen- und Stahlwarenindustriebund in Elberfeld wurden auf Grund eines Berichtes des Untersuchungsausschusses Dr. Karl Möbius, Walter Frowein und Professor Arthur Jung mit sofortiger Wirkung ihrer Aemter entbunden. Darré hat den nat.-soz. Landtagsabgeordneten Freiherrn von Kanne, einen westfälischen Bauern und nieherigen Mitarbeiter Darrés, als politischen Beauftragten in die Führung des Milchwirtschaftlichen Reichsserbandes berufen. Zu seinen Stellvertretern wurden der Prä-ident der bayerischen Landesbauernkammer Hloizmann und Reichsminister a. D. Fehr bestimmt, Die neue Leitung beabsichtigt, den Verband nach berufsständischen Grundsätzen aufzubauen,.e auch den Arbeitnehmer neben dem Arbeitgeber die gleiche Vertretung in beruflichen Fragen sichern. Die Verhandlungen zwischen dem Reichsernährungsministerium und dem englischen Landwirtschaftsministerium über eine Kontingentierung der englischen Fiscnemfuhr haben einen erfolgreichen Abschluß gefunden Das Abkomen soll zunächst auf drei Jahre in Kraft treten. Die vom Statistischen Reichsamt für den 10. Mai berechnete Indexziffer der Großhandelspreise hat mit 91.3 gegenüber der Vorwoche(91,1) weiter leicht angezogen. Die Indexzitfern der Hauptgruppen lauten: Agrarstoffe 82.9(+.1 Prozent), industrielle Rohstolfe und Halbwaren 87.4(+.5 Prozent) und industrielle Fertigwaren 111,6(+ 0,2 Prozent). Besserung in der Baumwollwehere!““ Der Gesamtverhand Deutscher Baumwollwebereien E.., Berlin, berichtet: In der geschäftlichen Lage der Baumwollweberei kann im April eine über die saisonübliche Belebung hinausgehende Besserung verzeichnet werden. Der Auftragseingang, der Außerst ruckweise und in den einzelnen Fabrikaten sehr uneinheitlich erfolgte, hat sich zweifellos auf der ganzen Linie erhöht. Die fortschreitende Klärung und Bereinigung der innerpolitischen Verhältnisse hob das Vertrauen in den wirtschaftskreisen und wirkte sich in einer größeren Duspositionslust aus. Einen neuen Anstoß erhielt die Auftragserteilung durch die Rohstoffpreisbewegung in der zweiten Monatshälfte. Für die Weberei bringt die währungspolitische Unsicherheit des Dollars ein neues Risiko und eine Erschwerung der Geschäftsabwicklung. In gewissen Rohgeweben und Stapelartikeln dürfte ein beträchtlicher Teil der Firmen für eine Reihe von Monaten Aufträge haben, was ein seil Jahren ungewöhnlicher Zustand ist. Die namentlich in der zweiten Aprilhälfte stürmisch gesteigerte Nachfrage nach Fahnen- und Uniformstoffen erzeugte infolge mangelhafter Disposition von seiten der Abnehmer, die vielfach erst einige Tage vor den großen staatlichen Veranstaltungen erfolgte, eine ausgesprochene Warenknappheit, umsomehr, als die Webereien naturgemäß nur in geringem Umfange auf Lager arbeiten konnten. Die Nachfrage nach diesen Spezialartikeln hält noch unentwegt an. Von dieser Spezialhausse profitierten in erster Linie die Buntwebereien und Kattundruckereien. Aber auch das Frühjahrsgeschäft für modemäßige Saison- und Jahresqualitäten nahm an und für sich einen guten Anfang. Dies gilt insbesondere von den Cord- und Velvetgeweben für Wander- und Sportzwecke. Die Währungsereignisse der letzten Wochen haben die Exportlage erneut wesontlich erschwert. Trotz des qualitativen und geschmacklichen Hochstandes der Erzeugnisse der deutschen Buntweberei, die einen weit verbreiteten und wohlbegründeten Ruf besitzen, sind die Exportaussichten infolge der verheerenden Ausbreitung der protektionistischen Welle denkbar schlecht. Auch in handeisvertraglicher Hinsicht konnte in der letzten Zeit keine Verbesserung der Exportlage für deutsche Baumwollerzeugnisse erzlelt werden. Die Preistrage bietet, obwohl bei pfleglicher Behandlung der Preisgestaltung im April eine kleine Preisbesserung möglich war, immer noch Anlaß zur Klage. Von einer ausreichenden Preisbildung kann noch nicht gesprochen werden. Es ist höchste Zeit, daß die Periode des Preisdrucks und des unheilvollen Verkaufs unter Herstellungskosten ihrem Ende entgegengeht und die Bewegung zur Besserung der Preisspanne anhält. Anregende und lebendige Einflüsse ringen zurzeit sichtbar um die Oberherrschaft. Zur Steigerung der Unternehmungslust und des Vertrauens dürfte wesentsich beitragen, wenn, den Anweisungen maßgeblicher Stellen entsprechend, willkürliche Eingriffe ins Wirtschafteleben in Zukunft unterbleiben. Papierfabrik Kabel.-., HagenKabel. Von der.-V. wurde der Abschluß für das Geschäftsjahr 1932 genehmigt und beschlossen, aus dem Reingewinn von 118689(124 075) RM. wieder 4 Prozent Dividende auf 3 Mill. RM..-K. auszuschütten. Bergwerksgesellschaft Hibernia, Herne 1. W. Der Abschluß dieser dem preuBischen Staat gehörenden Zechengesellschaft ergibt nach Abschreibungen von 6 451 738(6 429 742) RM. einen Reingewinn von 1 152 419 RM., so daß abzüglich des Verlustvortrags aus 1931 von 608 100 RM. ein Gewinn von 454319 RM. verbleibt, der auf neue Rechnung vorgetragen werden soll(1. V. hat sich der Verlustvortrag aus 1980 von 472177 RM, anf 608 100 RM. erhöht)..-V. 23. Juni.