33. Jahrgang. Nummer 82 Weshausche Nieucste Naachlichten mit Bielefelder General-Anzeiger und Handelsblatt Gleivlerd Die„Westf. Neuesten Nachrichten“ mit den Bellagen für Sport, Unterhaltung, Literatur, Frau und Kind, Haus. Hof und Garten, Ravensberger Blätter, Radio und Schach erscheinen wöchentl. 6mal und kosten monatl..00 RM., im Postbezug.00 RM einschließlich.48 RM Zeitungsgebühr, aber ohne Bestellgeld. Sie können bei allen Trägerinnen, Agenturen, Postanstalten, Briefträgern und in unseren Filialen und Geschältsstellen bestellt werden. Hauptgeschäftsstelle und Redaktion Bielefeld Rohrteichstr 9. Fernruf durch die GundlachZentrale: 4970—4978 nach 19 Uhr Geschäftsstelle 4972. Redaktion 4970 u. 4973. Donnerstag, 6. April 1933 Anzeigenpreis: Der Raum für die Anzeigenspalte(29 mm breit, 1 um boch) 15 Ptg., für die Reklamezeile(70 mm breit, 1 mm hoch) 60 Pig Rabatt nach besonderem Tarik. Bei verspätetem Eingang der Zahlung oder bei Zwangseinziehung des Betrages kommt der gewährte Rabatt in Fortfall. Beilagen 15 Mark das Tausend, bei Teilauflagen 20 Mark. Annahmestellen für Bielefeld die Geschäftsstellen Rohrteichstraße 9, Alter Markt 2, Herforder Str. 84, die Filialen Bahnbolstr. 34. Kreuzstr. 40, Arndtstr. 41, Bleichstr. 125; für Brackwede: Hauptstr. 60; für Bielefeld-Schildesche: Talbrückenstraße 4 Schachts Sorgen Hilers Borgen Bielefeld, 6. 4. Die starken politischen Spannungen der letzten Wochen haben in der öffentlichen Debatte die wirtschaftlichen Betrachtungen zurücktreten lassen. Der neue, vom Reichsbankpräsidenten Schacht herausgegebene Jahresbericht der Reichsbank jedoch lenkt den Blick wieder auf die Wirtschaftslage und verdient allerorts wohl beachtet zu werden. Getreu dem Motto der Reichsregierung, volle Klarheit über die Lage Deutschlands zu geben, erklärt jetzt Dr. Schacht, daß der außerordentliche Tiefstand der Bankbestände an Gold und deckungsfähigen Devisen„zu ernsten Bedenken Anlaß gibt“. Nicht etwa, daß der deutschen Währung Gefahr drohte. Nein, von dieser Seite ist nichts zu befürchten. Der Devisenverkehr ist international so weitgehend kontrolliert und unterbunden, daß eine Gefährdung der Währung nicht zu besorgen ist. Dr. Schachts Sorgen sind anderer Art. Bisher hat Deutschland im Rahmen der getroffenen Stillhaltevereinbarungen seinen ausländischen Verpflichtungen öffentlicher und privater Natur getreulich nachkommen können. Ja, die deutsche Reichsbank hat sogar soeben ihren ausländischen Gläubigern die Rückzahlung des 70=MillionenDollar=Rediskontkredites angeboten. In ihrem Jahresbericht aber erklärt zugleich die Reichsbank:„Die künftige Entwicklung wird die Reichsbank vor schwere Probleme stellen, wenn es nicht gelingen sollte, den gerade in den beiden ersten Monaten des laufenden Jahres katastrophal gesunkenen Außenhandelsberschuß beträchtlich zu heben.“ Der Reichsbankpräsident Schacht, der als Vertrauensmann der neuen Regierung seines Amtes waltet, stellt damit eine Forderung auf, der man heutzutage in der breiteren Oeffentlichkeit viel zu wenig Bedeutung beizumessen geneigt ist. Die starke Betonung binnenwirtschaftlicher Momente führt leicht dazu, die Notwendigkeit und Bedeutsamkeit des Außenhandels herabzusetzen. Und doch befinden wir uns heute noch in einer wirtschaftspolitischen Lage, die uns keineswegs vom Auslande frei und unabhängig macht. Wiederholt hat Reichskanzler Hitler selbst betont, daß auch das neue Deutschland bereit sei, seinen Verpflichtungen gegen das Ausland mit allen seinen Kräften nachzukommen. Das ist nicht nur eine wirtschaftliche, sondern ebenso stark eine politisch bedeutsame Angelegenheit. Schachts Sorgen sind auch Hitlers Sorgen! Denn im Augenblicke wichtigster gesamtpolitischer Entscheidungen, da die deutsche Regierung im Verein mit anderen Nationen die ersten Bausteine zu einer allgemeinen Neuregelung der Nachkriegspolitik unter dem Zeichen der Abrüstung und der Revision der„Friedensverträge" legen will, können wir keinesfalls das Ausland dadurch vor den Kopf stoßen, daß wir unseren übernommenen und anerkannten Verpflichtungen nicht weiter nachkommen. Vor allem aber sei auf eins verwiesen. In früheren Jahren haben wir es oft genug erlebt, daß in entscheidenden außenpolitischen Momenten das Auslend einen starken Druck auf Deutschland auszuüben vermochte, indem es seine Währung angriff. Heute ist zwar der Angriff auf die Währung ziemlich ein Ding der Unmöglichkeit. Aber der Angriffdes Auslandes auf die deutsche Ware ist an seine Stelle getreten. Durch den Kampf gegen den deutschen Außenhandel will man Deutschland zwingen, im entscheidenden Augenblicke seine Zahlungsunfähigkeit erklären zu müssen, oder, um dies zu vermeiden, nachzugeben. Augenblick vermag man noch nicht ganz klar zu sehen. Doch scheint es nicht ausgeschlossen, daß die drückende Forderung einer Dollar=Goldklausel für den internationalen Rediskontkredit, die jetzt zum Angebot der Rückzahlung durch die Reichsbank geführt hat, auch ein Vorstoß in dieser Richtung ist. Denn diese namhafte Devisenentziehung muß Deutschlands Rückzahlungsmöglichkeiten gegenüber den sonstigen Gläubigern erschweren. Trotzdem hat Schacht die Rückzahlung vorgezogen, um weiteren dauernden Schwierigkeiten aus dem Wege zu gehen. Seien wir uns daher klar, was gespielt wird. Der deutsche Außenhandelsüberschuß ist für uns eine Wafse, die wir im gesamtpolitischen Befreiungskampfe führen müssen. Wir müssen den Arm frei behalten, um unsere Revisions= und Abrüstungsverhandlungen erfolgreich durchführen zu können. Bei aller Betonung des Binnenmarktes dürfen wir den Außenhandel nicht außer ocht lassen, wenn wir Fiiler speicht za den Gäueen Die Bedeulung des Bauernstandes für die Erhallung des Volkslums Das Aufbau-Wert der Reichsregierung Berlin, ö. 4. Der Deutsche Landwirtschaftsrat veranstaltete am Mittwoch im ehemaligen Herrenhaus in Berlin anläßlich seiner 63. Vollversammlung eine große Kundgebung. Von der Reichsregierung waren Reichskanzler Hitler, Vizekanzler von Papen und Reichsernährungsminister Hugenberg erschienen. Nach einer Begrüßungsansprache des Präsidenten des Deutschen Landwirtschaftsrats, Brandes, nahm Reichskanzler Hitler das Wort zu einer Ansprache, in der er u. a. sagte: Wenn wir heute wirklich wieder unter unserer alten schwarz=weiß=roten Flagge und unter dem Symbol der neuen deutschen Erhebung in Deutschland tagen können, dann hat an dieser geschichtlichen Wendung unseres Schicksals der deutsche Bauer vielleicht den größten Anteil. Wir bezeichnen uns heute als Regierung der nationalen Revolution, der nationalen deutschen Erhebung. Wir wollen damit sagen, daß diese Regierung sich ganz bewußt als eine Vertretung der deutschen Volksinteressen ansieht und fühlt, und zwar nur der deutschen Volksinteressen. Damit aber muß diese Regierung auch eine Vertretung des deutschen Bauerntums sein. Denn ich kann nicht für die Interessen eines Volkes eintreten, wenn ich am Ende nicht in dem Stand die wichtigste Stütze sehe, der nun tatsächlich die Zukunft der Nation an sich bedeutet. Denn daß unser Volk ohne Städter bestehen konnte, das wissen wir aus der Geschichte, daß es ohne Bauern bestehen kann, ist unmöglich. Alle Schwankungen Die Nonlers in Badaz aberfalten Versuchte Entführung— Abenteuerliche Flucht Alfred Rotter und Frau tot Bern, 6. 4. Am Mittwochnachmittag wurden der ledige Fritz Rotter, sein Bruder Alfred Rotter, die beiden früheren Theaterdirektoren aus Berlin, die Ehefrau des letzteren und eine Frau Wolf bei ihrer Rückkehr von einem Spaziergang unterhalb des Kurhotels Gaflei bei Badnz von sieben jungen Männern mit vorgehaltenen Revolvern überfallen und sollten entführt werden. In dem sich entspinnenden Handgemenge wurden sowohl die Gebrüder Rotter als auch die beiden Damen erheblich verletzt. Darauf versuchten die Angreifer die vier Personen in ein Auto zu ziehen. Fritz Rotter wurde am Handgelenk gefesselt in das Auto gebracht, während die drei anderen Personen den Abhang hinuntersprangen, wobei Frau Wolf stürzte und sich schwere Verletzungen zuzog. Sie mußte in ärztliche Behandlung nach Vaduz gebracht werden. Alfred Rotter und seine Ehefrau stürzten ebenfalls auf der Flucht über den Hang ab. Sie wurden von einer nachsorschenden Kolonne unterhalb Masescha tot ausgefunden. Fritz Rotter sprang während der Fahrt aus dem Auto und zog sich einen Schädelbruch zu. Fritz Rotter wurde von Waldi aus nach dem Gasthaus Samina bei Triesenberg gebracht, wo er verblieb, da er hoffte, dort mit seinem Bruder und dessen Begleitern zusammenzutreffen. Das Auto überfuhr sodann die Grenze bei Schaanwald, konnte aber bei Götzis(Vorarlberg) angehalten werden. Die Insassen wurden verhaftet und in das Gefängnis nach Feldkirch eingeliefert. Ueber die Täter ist Bestimmtes noch nicht bekannt. Die„Vossische Zeitung" berichtet aus Vaduz weitere Einzelheiten über den Anschlag auf die Gebrüder Rotter. Dem Blatt zufolge soll der Besitzer des Kurhauses Gaflei bei Triesenberg, Schädler, die Brüder Rotter und ihre Begleitung zu einer Besichtigung des Kurhotels eingeladen und mit dem Auto in Vaduz abgeholt haben. Als sie dort angekommen seien, hätten sich sieben junge Leute auf die Rotters gestürzt. In dem sich entspinnenden Handgemenge sei es Fritz Rotter gelungen, zu entfliehen. Der Kurhausbesitzer Schädler habe ihn jedoch eingeholt nud aufgefordert, nach Vaduz zurückzukehren. Die anderen seien ebenfalls in Sicherheit. Fritz Rotter habe dann ein Auto bestiegen, das in raschestem Tempo talwärts gefahren sei. Als er den Fahrer aufforderte zu halten, damit er die Polizei benachrichtigen könne, sei das Tempo noch verschärft worden. Darauf sei Fritz Rotter aus dem Auto gesprungen und habe sich dabei einen Achselbruch zugezogen. Alfred Rotter und seine Frau sollen abends tot in einem ausgetrockneten Wildbach bei Triesenberg aufgefunden worden sein. Frau Wolf, die blutüberströmt mit zerrissenen Kleidern nach Vaduz transportiert worden sei, mußte sofort in ärztliche Behandlung gehen. Es soll sich bei dem Wagen um einen deurschen Wagen mit badischer Polizeinummer handeln. Unter den Festgenommenen soll sich auch der 22jährige Sohn des Besitzers des Schlosses Gutenberg in Liechtenstein, Peter Reinberger, befinden. Der Kurhausbesitzer Schädler wurde von der Liechtensteiner Polizei ebenfalls verhaftet. Der Allgemeine Deutsche Beamtenbund hat, wie erst jetzt bekannt gegeben wird, am 3. April die Auflösung des Bundes beschlossen. * In Anhalt hat die NSDAP. die Deutschnationalen gebeten, ihren Minister Knorr zurückzuziehen, damit eine Ein=Minister=Regierung gebildet werden kann. Sonnabend Preußenlandtag Zum 8. April einberufen Berlin, 5. 4. Wie der Preußische Pressedienst der RS2AP. mitteilt, ist der Preußische Landtag zu seiner zweiten Sitzung zum 8. April um 13 Uhr nach Berlin einberufen worden. Die Einladungen an die Abgeordneten sind bereits zum Versand gebracht. Die Tagesordnung der Sitzung folgt nach. Es steht also noch nicht fest, ob bereits am Sonnabend die Wahl des preußischen Ministerpräsidenten erfolgen soll. sind am Ende zu ertragen, alle Schicksalsschläge sind zu überwinden dann, wenn ein gesundes Bauerntum vorhanden ist. Wenn ein Volk und solange sich ein Volk auf ein gesundes Bauerntum zurückziehen kann, wird es immer und immer wieder aus diesem Bauerntum heraus neue Kraft schöpfen. Und glauben Sie mir, diese Erhebung, die hinter uns liegt, wäre überhaupt nicht möglich gewesen, wenn wir nicht immer einen bestimmten Prozentsatz unseres Volkes auf dem Lande gehabt hätten. Denn wenn wir heute ganz nüchtern diese Erhepung übersehen, müssen wir feststellen, daß son den Städten aus diese Erhebung nicht möglich### wesen wäre. Den Bauetzn verdankt im Grunde genommen das deutsche Volk die Erneuerung, seine neue Erhehung und damit einen Umschwung, der zur allgemeinen Gesundung der deutschen Verhältnisse führen soll. Jede Regierung die die Bedeutung eines solchen tragenden Fundaments nicht erkennt, kann nur eine Regierung sein für den Augenblick Sie kann einige Jahre hausen, aber sie wird nicht, unter gar keinen Umständen, dauernde oder sogar ewige Erfolge erzielen können. Diese Erkenntnis wird, ich möchte sagen, als Leitgedanke dienen, unserem ganzen Handeln und allen Entschlüssen immer wieder vorangehen. Ich glaube daß, indem diese nationale Regierung ihre Mission in der Erhaltung des deutschen Volkstums sieht und dieses deutsche Volkstum in seiner Erhaltung angewiesen ist auf die Erhaltung des deutschen Bauerntums, daß indem diese Regierung sich dann verpflichtet zur Erhaltung des deutschen Bauerntums, daß sie dann niemals grundsätzlich falsche Entschlüsse fassen kann. Sie kann vielleicht das eine oder das andere Mal im Mittel irren, im Grundsätzlichen wird sie sich nicht irren. Etwas ist unmöglich; daß am Ende ein Regiment gegen alle Richtungen fechten kann. Wenn dieses Regiment schon für die Erhaltung des deutschen Volkstums und damit für die Erhaltung des deutschen Bauerntums eintritt, dann muß auch gerade dieses deutsche nicht auf weite Sicht eine gesamtpolitische Niederlage erleiden wollen. Dr. Schacht hat Recht, wenn er von der Schwere der Probleme spricht, vor die sich die Reichsbank gestellt sieht, falls es nicht gelingt, den deutschen Außenhandel wieder zu stärken. Er hat die Leitung der Reichsbank unter der ausdrücklichen Erklärung übernommen, in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit der Reichsregierung am wirtschaftlichen Wiederaufbau mitzuarbeiten. Es ist daher anzunehmen, daß seine Erkenntnis ebenso die Erkenntnis der Reichsregierung und des Reichskanzlers Hitler ist, wie seine Sorgen auch Hitlers Sorgen sind. Wir wissen, welche Fülle auch wirtschaftspolitischer Arbeit man heute von der Regierung heischt. Wir betrachten die Außenhandelsentwicklung mit der gleichen Sorge wie der Reichsbankpräsident, und wir hoffen, daß die Regierung nichts unversucht läßt, den lebenswichtigen Außenhandel neu zu beleben und ihn vor allen Dingen von allen Erschwerungen zu befreien, die ihn heute noch vielfach, auch häufig ohne unbedingte Notwendigkeit, an der freien Entfaltung hindern. Die Fragestellung Binnenmarkt oder Außenhandel ist in dieser Zuspitzung hier unangebracht. Denn beides gehört zusammen. Ohne die tatkräftige Beihilfe des Außenhandels müssen uns innerwirtschaftlich und gesamtpolitisch in aller Kürze ernste Schwierigkeiten entstehen. el. Macdonald fährt nach Amerika Eine Ostereinladung Roosevelts Washington, 5. 4. Präsident Roosevelt hat den englischen Ministerpräsidenten MacDonald über Ostern nach Amerika eingeladen. MacDonald wird während der englischen Parlamentsferien vom 13. 4. bis 25. 4. nach Washington fahren. Es sollen Wirtschafts= und Abrüstungsfragen besprochen werden, jedoch sind nach amerikanischer Mitteilung zurzeit Einladungen an die frauzösische oder andere dritte Regierungen nicht beabsichtigt. Man wird vielmehr, wie vom Weißen Haus mitgeteilt wurde, nacheinander mit den verschiedenen Missionschefs die schwebenden Fragen besprechen. Der Zeitpunkt, zu dem man den deutschen oder einen anderen Botschafter zum Staatsdepartement bitten werde, hänge von dem Tempo ab, mit dem man den Aufbau eines Gerüsts für die Wirtschaftskonferenz fertigstellen könnte. 0 Volkstum sich unbedingt hinter die Regierung stellen. Das gibt dann auch der Regierung die Stabilität, die sie braucht, um Entschlüsse zu trefsen, die im Augenblick schwer zu verteidigen sind, die aber getroffen werden müssen und deren Erfolg im ersten Moment verblendeten Volksgenossen nicht gleich sichtbar werden kann, von denen man aber weiß, daß sie einmal doch zur Rettung der gesamten Nation beitragen werden. Wenn der deutsche Bauer nunmehr glüalich einen so großen Zusammenschluß gefunden hat, dann wird er gerade dadurch auch in Zukunft das Handeln der Regierung unerhört erleichtern. Wir möchten###ie diejenigen Entschlüsse treffen und in de###ächsten Jahren durchführen, von denen wir wissen, daß späterhin die Generationen feststellen werden: es war höchste Zeit, daß man die Kraft bekam, diese Entschlüsse zu treffen, Jeuischland zahn do min. Vonar zurau Die Reichsbank lehnt eine von den Gläubigern geforderte Dollar-Wertklausel ab Berlin, ö. 4. Wie erst jetzt bekannt gegeben wird, ist die Verlängerung des am 4. März fällig gewordenen sogenannten Rediskontkredits der Reichsbank von 70 Millionen Dollar auf Schwierigkeiten gestoßen, weil die Gläubigerbanken anläßlich der kürzlich beobachteten Bewegungen des Dollarkurses eine besondere Währungssicherung denen wir, im höchsten Sinne des Wortes genommen, die Rettung der deutschen Nation überhaupt verdanken. Wir sind bereit, diesen schweren Kampf dafür auf uns zu nehmen. Wir haben die allgemeinen politischen Voraussetzungen geschaffen. Es ist aber noch eine große Voraussetzung notwendig. nämlich, daß an diesem Handeln, das vom Parlament nun nicht mehr gehemmt werden kann, umsomehr das Volk selbst lebendigen Anteil nimmt, das Volk sich nun nicht einbildet, weil das Parlament augenblicklich nicht mehr hemmend in die Entscheidung treten kann, daß auch die Nation nicht Anteil zu nehmen braucht an der Gestaltung unseres Schicksals. Im Gegenteil, wir wollen, daß gerade das deutsche Volk sich jetzt auf sich selbst besinnt, lebendig mitarbeitet und hinter die Regierung tritt. Es muß so kommen, daß, wenn wir nach vier Jahren wieder an die deutsche Nation appellieren, wir uns nicht an ein Volk wenden, das vier Jahre lang geschlafen hat, sondern das in diesen vier Jahren endlich aus seiner parlamentarischen Hypnose erwacht ist. Ich glaube, daß die Arbeit, die vor uns liegt, sicherlich die schwerste ist, weil wir nach einer mindestens 15jährigen Zeit des Außerachtlassens der natürlichen Lebensvoraussetzungen nun wieder mit ganz prmitiven Vernunftgründen beginnen müssen, da im übrigen diese Zeit außerdem eine unerhörte Interessenverflechtung vorgenommen hat und man kaum überhaupt irgendeinen Schritt tun kann, durch eine verstärkte Goldklausel verlangten, deren Annahme wiederum Schwierigkeiten begegnete. Die Reichsbank hat deshalb den Gläubigerbanken angeboten, von der Aenderung der Währungsklausel abzusehen oder die Rückzahlung des Kredites entgegenzunehmen. Nachdem eine der Gläubigerbanken sich für die Rückzahlung entschieden hat, ist damit zu rechnen, daß in den nächsten Tagen die entsprechenden Goldbewegungen stattfinden werden. eine Gefahr für die deutsche Währung bedeuten könnte. Daß diese Befürchtung grundlos war, hat sich inzwischen gezeigt, denn die Deckungsgrenze ist schon seit anderthalb Jahren unterschritten. Die Rückzahlung des Kredits wird, wie aus Berlin verlautet, vor allem deshalb begrüßt, weil es fast noch jedesmal Schwierigkeiten gegeben hat, wenn wieder ein neuer Fälligkeitstermin eintrat. Namentlich ist noch sehr gut in Erinnerung,— Frantreich verschiedentlich den wie die Bank von Versuch gemacht hat, politische mit der Verlängerung des Kredits zu verbinden. Deshalb hat sich die Reichsbank, als nun neue Forderungen wegen der Goldklausel kamen, Mnschlogen,, den Kreon einsaggruckzuzahlen, # ese. Zutschluß ersnart der Reichshanf auch entschlossen, den Kredit einfach zurückzuzahlen. Dieser Entschluß erspart der Reichsbaul auch für die Zukunft die Zinszahlungen; und schließlich wird damit nur ein Gedanke verwirklicht, mit dem auch Reichsbankpräsident Luther sich bereits getragen hat. Zusammenfassend stellt die Berliner Mitteilung fest, daß der Entschluß der Reichsbank, sich von dem Druck dieses Kredits zu befreien, für uns eine Erleichterung bedeute. Worum es sich handelt Ueber die tieferen Ursachen und Hintergründe dieser überraschend gekommenen Maßnahme verlautet von den Berliner Stellen bisher so gut wie nichts. Es wird nur in einer Mitteilung erklärt, daß man in Finanzkreisen die Ankündigung der Rückzahlung mit großer Ruhe, ja vielleicht sogar mit Befriedigung aufgenommen habe. Ferner wird darauf verwiesen, daß werden öst. Re Er ohne daß man sich an Korruption stößt und mit Korruption sich auseinandersetzen muß, mit geistiger Korruption und mit materieller Kyrruption. Es ist eine ungsheure Aufgabe. Allein gelöst sie und daher wird diese Aufgabe Was wir selbst an Opfern brachten für chaltung des Deutschen Reiches war schwer. Die Gentieration, die den Weltkrieg durchsocht, hat Usterhörtes gelitten. Allein, wir Bürsen das nicht allein rechnen, wir müssen auch rechnen das, was Generationen schon vor uns geleistet, vor uns gelitten und gestritten haben. Wir müssen rechnen die Gesamtsumme der Opfer, die vor uns bereits gebracht irgendeine Beeinträchtigung der Währung von der Rückzahlung nicht zu befürchten sei, wie wir es selbst an anderer Stelle auch betonen. Im übrigen handelt es sich bei dieser Rückzahlung bekanntlich um den Rediskont, den die Federal Reserve Bank, die Bank von England, die Bank von Frankreich und die B33. der Reichsbank zur Verfügung gestellt hatten, als im Juli 1931 die großen Goldabzüge die Erschütterungen des deutschen Finanz= und Wirtschaftslebens herbeigeführt hatten. Damals bestand die Befürchtung, daß die Unterschreitung der 40 prozentigen Deckungsgrenze Die Cleichscholluung der Lönderporkomante= BATERN 104 S. WURTEMBERS S1 5. B4DEN 87 S. 1043. PECKLSS-SONA 445 OLDENBG. 375. NECKISS-STR. 14S SCHAUMIR-LIPPE 722 Eussae sOmuRTPEns-ROT UZENT aumsoo COSRIGEPART. Die deutschen Landtage und die Parlamente der Hanse=Städte Hamburg und Bremen, die nach dem Gleichschaltungsgesetz der Reichsregierung eine neue Zusammensetzung erfahren. Nur der Preußische Landtag bleibt in seiner alten Zusammensetzung bestehen, da er erst am 5. März, dem Tag der Reichstagswahl, neugewählt wurde. In den umgestalteten Parlamenten haben die Nationalsozialisten und Deutschnationalen zusammen(markiert durch schwarze Kreiseinrahmung) überall die Majorität, mitunter sogar die Zweidrittelmajorität. Soweit Sitze auf die KPD. entfallen, sind sie in unserem Schaubild nicht berücksichtigt, da die kommunistischen Abgeordneten nicht zu den Sitzungen zugelassen werden. worden sind, nicht deswegen, damit eine Generation vor dem Schicksal kapituliert und tausende Generationen damit auslöscht, sondern in der Hoffnung, daß jede Generation ihrerseits„auch in ihrer ewigen Geschlechterfolge ihre Pflicht erfüllt. Und jetzt wendet sich diese Pflicht an uns. Wir haben 15 Jahre lang uns schwer versündigt, ausnahmslos, die einen bewußt, die anderen unbewußt. nalen Agrarwirtschaft". Da die Landwirtschaft volles Vertrauen zur nationalen Regierung habe, so sagte Brandes u.., müsse der Bauer auch für die Lage des Städters Verständnis aufbringen, für die Notwendigkeit der Erhaltung der städtischen Kaufkraft. Und wir müssen zusammen bewußt diese Zeit überwinden. Es gilt auch hier der ewige Grundsatz, daß dort, wo ein Wille durch absolut gar nichts gebeugt werden kann, daß dort der Wille absolut die Not beugen wird. Werde die landwirtschaftliche Rentabilität nicht erreicht, dann kippe die ganze deutsche Wirtschaft. Nationale Agrarwirtschaft Eine Rede des Präsidenten Brandes Im Verlaufe der Bauerntagung entwickelte Präsident Brandes die„Aufgaben der natioDer landwirtschaftliche Fehlbetrag von jährlich über einer Milliarde könne nur durch Senkung von Lasten und Zinsen allein nicht erreicht werden. Man könne ihn auch nicht lediglich durch Preiserhöhungen wettmachen. Eine Kombination aller wirksamen Methoden sei notwendig. Gegen Ueberschwemmungen mit Auslandswaren seien autonome Kontingente und Zölle zu fordern bei Einschaltung von Katastrophen= klauseln in die Handelsverträge. Bei der Zinssenkung müsse die Reichsbank mitarbeiten, auch dadurch, daß der schrankenlosen Pumpwirtschaft ein Riegel vorgeschoben werde. Wie die Zins=, so eile auch die Entschuldungsfrage, die entweder durch Akkorde mit den Gläubigern oder durch gesetzliche Zinsherabsetzung geregelt werden müsse. Man mache getrost den Bauern zum„rocher de bronce“, auf dem die deutsche Wirtschaft stabilisiert ist; er werde es schaffen. Einstimmig wurde eine Entschließung angenommen, in der der Deutsche Landwirtschaftsrat als die berufene Vertretung des gesamten deutschen Bauerntums der Reichsregierung rückhaltlose und geschlossene Gefolgschaft gelobt und Unterstützung für die Rettung und den Neubau von Staat und Nation auf der Grundlage eines freien deutschen Bouernstandes verspricht. Absage Toscaninis an Bapreuth: Amerikanische Künstler haben sich dazu bereit gefunden, Toscanini unter moralischen Druck zu setzen, um ihn zu veranlassen, zum Protest gegen die Behinderung einiger ihrer Kollegen am öffentlichen Auftreten in Deutschland, sein Gastspiel bei den Wagner=Festspielen in Bayreuth abzusagen. Ein derartiges Vorgehen beweise, so schreibt der deutsche Geiger Prof. Fritz Kreisler in einer in New Yorker Blättern veröffentlichten Erklärung, daß die dafür verantwortlichen Künstler die Bedeutung und die dynamische Kraft der nationalen Bewegung nicht verstehen, die die jetzige deutsche Regierung aus Ruder gebracht hat. Ob der bekanntlich sehr von seinen Stimmungen abhängige Toscanini dem Drängen der Amerikaner nachgeben wird, steht noch nicht fest, jedenfalls tritt er diesem Drängen bisher nicht offen entgegen. Das beweist wohl schon zur Genüge, wie schlecht beraten Frau Winifred Wagner war, als sie sich um Toscaninis willen von Furtwängler trennte. Was wird nun mit Bayreuth? Ansprache die Ausstellung, die er eine Mahnung nannte, zurückzukehren in die alten deutschen Kolonien. Für die deutsche Jugend aber biete sie eine Schau alles dessen, was unsere Kolonien zu bieten vermögen. Neue Ofitzner=Sinfonie Hundertjahrfeier der Akademie für Musik „Pacific“ und„Rugby“ waren ursprünglicher. Hier steigert er den Tumult der Rhythmen zuerst bis zum Extrem, dann fügt er unorganisch einen lyrischen Abgesang an. Er verwirrt sich bei aller Begabung seiner darstellerischen Phantasie. Furtwängler dirigiert es hinreißend. Oscar Bie „Der Urwald ruft!“ Die erste deutsche koloniale Kunstausstellung In der Ausstellungshalle am Berliner Zoo wurde in Anwesenheit zahlreicher ehemaliger Gouverneure der deutschen Kolonien eine koloniale Kunstausstellung eröffnet. Durch einen künstlichen„Urwald" betritt man die Ausstellung. In der großen Halle mit Skulpturen und Gemälden ist das ostafrikanische Zeltlager von Direktor Lutz Heck aufgestellt. Besonders eindrucksvoll sind die Bilder des Malers Rudolf Hellgrewe, u. a. der sogenannte afrikanische Totentanz. Nach der Begrüßungsansprache des Leiters der Ausstellung, Bildhauer Georg Roch, eröffnete Exzellenz Dr. Schnee, Gouverneur 3.., mit einer kurzen Jweites Westfälisches Brucknerfest Die Hundertjahrfeier der Staatlichen Akademie für Musik in Berlin, die von Mitgliedern und Behörden festlich begangen wurde, hat auch eine kleine, interessante Ausstellung abgesetzt, lauter Dokumente berühmter Akademiker, heimischer und auswärtiger, Manuskripte, Briese, Bilder in reichster Auswahl. Am Abend schloß man die Feier mit einem Konzert in der Sing=Akademie, Werke von Bruch, Humperdinck, Schillings, Georg Schumann, Max Trapp. Psitzner ist auch hier wieder stark in den Vordergrund getreten. Die Selbstbesinnung der deutschen Kultur gibt ihm den würdigen Rahmen. Seine neue Cis-MollSinsonie, aus einem früheren Quartett entstanden, von ihm selbst streng und klar dirtgiert, gewann die Zuhörerschaft durch ihre wahre und echte Romantik, die sich nicht zuletzt in der Lagerung der melodischen Linien, in der Konstruktivität des Satzes, in der harmonischen Unbeirrtheit durchaus in die modernste Musik hinein entwickelt, ohne dadurch an Gefühl und Empfindung zu verlieren. Es gibt wenige Werke von ihm, die so konzessionslos das Bild seiner inneren Kunst spiegeln, die ihren eigenen Klang und Stil charaktervoll zwischen den Zeiten zu bewahren weiß. Wie ganz anders die Uraufführung eines Werkes von Honegger, die Furtwängler uns brachte. Dieses„Monvement symphonique“ ist nur der Versuch eines großen Rhythmikers und Programmatikers, sich mit der Abwendung der modernen Musik vom Realismus auseinanderzusetzen. Das formale und ordnende Prinzip, dem der schweizerisch=französische Komvonist nachstrebt, liegt ihm nicht von Natur. Der Berliner Bühnenvolksbund in Umbildung begriffen. Der Berliner Bühnenvolksbund ist in völliger Umbildung begriffen. Die Mehrheit des Berliner Vorstandes besteht künftig aus Nationalsozialisten, und zwar wurden der künstlerische Leiter des Berliner Staatstheaters, der Dichter Hans ohst, ferner der preußische Landesführer des Kampfbundes für deutsche Kultur und Kommifsar im Kultusministerium Hans Hinkel sowie der Opernsänger Gerhard Hüsch von der Städtischen Oper Berlin zugewählt. Eine Kampfbund=Gastspielbühne hat sich in Münster gebildet, die mit dem Gegenwartsstück„Es brennt an der Grenze“ von Kyser eine Reise durch verschiedene Städte Westfalens unternehmen wird. — Die Verhandlungen über eine Erneuerung der Theatersusion Münster=Osnabrück sind noch nicht abgeschlossen. Doch scheint es, als ob die künstlerisch und finanziell unmögliche Idee der Fusion hinter dem Gedanken einer bodenständigen Theaterkultur zurücktreten wird. dk. „Bruckner in seiner Zeit und seine überzeitliche Größe" Dortmund, 4. 4. g bei den Philologen und bei den Gleichschaltung bei Konzertkünsttern. Der Preußische Philologenverband hat zu seinem zweiten Vorsitzenden den natioAsozialistischen Oberfachschulrat Hr Reise gewählt. nalsoziallstischen rerfachschaltut Dr. Neiche gewahll. Dr. Reicke ist Leiter der Heeresfachschule des Wehrkreiskommandos III Berlin.— Der Nationalsozialist Dr. h. c. Gustav Havemann hat den Vorsivz des Bundes Deutscher Konzert= und Vortragskünstler übernommen. Gleichzeitig ist er auch Vorsitzender des Reichskartells Deutscher Berufsmusitker geworden, das hauptsächlich die Interessen der Orchester= und Ensemblemustker vertritt. Dagegen hat Havemann nicht, wie gestern irrtümlich verbreitet wurde den Vorsitz des gewerkschaftlichen deutschen Musikerverbandes übernommen. Neues Präsidium im Varieté=Direktoren=Verband. Der Internationale Barieté=, Theater= und Zirkusdirektoren=Verband hielt Mittwoch eine außerordentliche Delegiertenversammlung ab, in der zum ersten Präsidenten der Berliner Gastronom Gustav Steinmeler, zum zweiten Präsidenten Direktor Heims aus Stuttgart und zum Geschäftsführer der Stadtverordnete Behaghel gewählt wurden. Zu einer machtvollen Kundgebung für den Geist des Brucknerschen Werkes gestaltete sich der zweite und dritte Tag des zurzeit in Dortmund stattfindenden 2. Westfälischen Brucknerfestes, das von der westsälischen Sektion der Internationalen Brucknergesellschaft in Verbindung mit der Stadt Dortmund und dem Dortmunder Musikverein veranstaltet wird. Eingeleitet wurde der zweite Tag des Festes nach einer Begrüßung durch den Vorsitzenden des Westfälischen Brucknerbundes Verlagsbuchhändler Dr. Hüffer mit einem Vortrage des Münchener Brucknerforschers Oskar Lang über das Thema„Bruckner in seiner Zeit seine überzeitliche Größe“. In einer Anzahl prachtvoller, schlaglichtartiger Formulierungen, die das Wesen Anton Bruckners im Verhältnis zu Beethoven, Schubert und Wagner wie auch seine ureigenste Haltung trefflich sieren, beleuchtete der Vortragende die Größe und Bedeutung des Meisters. Zunächst ging Lang auf die Stellung Bruckners in der Vergangenheit und der Gegenwart ein und betonte, daß nicht immer Bruckner in einem relativ so hohen Maße anerkannt worden sei wie heute. Gründe für diese Tatsache gebe es verschiedene. Bruckner sei wohl ein Schöpfer, aber kein Streiter für sein Werk gewesen. Der tiefste Grund für die zeitgenössische Ablehnung liege jedoch in seiner ausgesprochenen Andersartigkeit und Gegensätzlichkeit zum herrschenden Geist seiner Zeit. Im weiteren Verlaufe seiner Darlegungen erläuterte der Vortragende die Stellung, die Bruckner im Verhältnis zu Beethoven, Wagner und Schubert einnimmt. Im Gegensatz zu Beethoven, mit dem er die Strenge in der Erfüllung der sinfo— — Ostgrönland gehört Dänemark Urteilsspruch im Haag Haag, ö. 4. Der Ständige Internationale Gerichtshof hat seine Entscheidung im däuisch=norwegischen Ostgrönlandkonflikt bekanntgegeben. Mit 12 gegen 2 Stimmen hat der Gerichtshof sich der dänischen Auffassung angeschlossen und die entgegengesetzten Anträge der norwegischen Regierung verworfen. Der Gerichtshof hat demgemäß entschieden, daß die am 10. Juli 1931 durch Norwegen vorgenommene Besitzergreisung von Ostgrönland einen Eingriff in den bestehenden Rechtszustand bedeute und daher ungesetzlich und unzuläslig sei. Dem jetzt beendeten Prozeß lagen die Meinungsverschiedenheiten zugrunde, die zwischen Dänemark und Norwegen wegen der Souveränität über Ostgrönland bestanden. Diese Souveränität wurde von Dänemark mit der Begründung beansprucht, daß Dänemark zuerst in kontrollierbarer Weise von Grönland formell Besitz ergriffen habe. Norwegen dagegen berief sich auf erheblich weiter zurückliegende, aber wenig fest umrissene historische Ansprüche, ferner darauf, daß sich in Ostgrönland mehr norwegische Pelzjäger als dänische Untertanen niedergelassen hätten. Da langwierige diplomatische Verhandlungen zu keiner Einigung führten, ließ Norwegen am 28. Juni 1931 die in Frage kommenden Gebiete durch Pelzjäger formell besetzen und schritt am 10. Juli zur offiziellen Proklamierung der norwegischen Souveränität über Ostgrönland. Gegen dieses Vorgehen Norwegens richtete sich die dänische Klage beim Haager Gerichtshof, in der beantragt wurde, das Verhalten der norwegischen Regierung für ungesetzlich zu erklären und die von Dänemark in Anspruch genommene Souveränität über Ostgrönland zu bestätigen. Der Gerichtshof hat diesem An trage also nunmehr entsprochen. U5A. für Macdonald-Plan Zein eigener Abrüstungsvorschlag Paris, 5. 4. Pariser Blätter bringen Erklärungen des amerikanischen Delegierten Norman Davis, der u. a. ausführt, daß die Vereinigten Staaten keinen eigenen Abrüstungsplan in Genf lung genommen. einbringen, sondern sich dem englischen Projekt anschließen würden, das als nützliche kussionsgrundlage dienen könnte. Davis betont, daß er mit keinem Vorschlag für die Schuldenregelung betraut sei. Die Vereinigten Staaten mäßen der Regelung der Wirtschaftsprobleme große Bedeutung bei, während die Schuldenfrage mehr in den Hintergrund trete. Nues dum Jhl Zur Vorbereitung einer einheitlichen Regelung des Auftretens und der Zulassung jüdischer Rechtsanwälte bei den Gerichten soll am 7. April im Reichsjustizministerium eine Besprechung mit den Justizministern der Länder stattfinden. * Reichsminister Hugenberg empfing am Mittwoch den nationalsozialistischen Ministerpräsidenten von Oldenburg Röver zu einer Besprechung über die wirtschaftliche Lage Oldenburgs. Außerdem empfing er den Reichskommissar für den Mittelstand Wienbeck zu einer längeren Aussprache über die für den Mittelstand zu treffenden Maßnahmen und über die augenblicklichen Verhältnisse in den mittelständlerischen Organisationen. * Der Reichspräsident empfing am Mittwoch den hessischen Staatspräsidenten Werner und den Präsidenten des Senates von Lübeck Völtzer. Reichskanzler Hitler empfing gleichfalls den hessischen Staatspräsidenten und außerdem den oldenburgischen Ministerpräsidenten Röver. * Der Preußische Innenminister hat jetzt die schon angedeutete Neuorganisation der Polizei zur Abwehr innerer Unruhen verfügt. Es werden 5 Große und 2 Kleine Landespolizeiinspektionen gebildet. Nach Anweisung des preußischen Justizkommissars Kerrl soll in Preußen in Zukunft keine Strafverfolgung studentischer Mensuren mehr erfolgen. Im Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda wird Donnerstag, 6. April, ein Empfangsabend für den Berliner Verband der auswärtigen Presse stattfinden. Reichskanzler Adolf Hitler und Reichsminister Göbbels werden Ansprachen halten. Die Veranstaltung wird von 20.15 bis 21.10 dauern und durch den Deutschlandsender auf alle deutschen und österreichischen Sender übertragen. Nach Bildung eines landwirtschaftlichen Einheitsverbandes hat deren Führer Darre nunmehr auch mit dem Vorsitzenden des Bayerischen Bauern= und Mittelstandsbundes FühDer amerikanische Abrüstungsdelegierte Norman Davis der nach seinem Londoner Besuch zurzeit in Paris weilt, will angeblich anschließend auch nach Berlin fahren. Er wird dort ebenso wie in den anderen Hauptstädten die Wirtschafts= und Abrüstungsfragen mit den Regierungsstellen beraten. s mochen die leute mi dem Geld? LPRES BL TG BA. In ber. Heben Sie schon Ihre Lösung für dieses Preisausschreiben eingesond! dingungen kostenlos bei ellen sloatlichen Einnehmern der Preussisch- Söddeutschen Klassenlotterie. Einsendungsschluss: 10. April. Am Mittwoch haben die ersten Handelsschifse den Hamburger Hasen unter der rein schwarz=weiß=roten Flagge(ohne die schwarzrot=goldene Gösch) verlassen. * Die sozialdemokratische Fraktion des Preußischen Landtags hielt eine Sitzung ab, in der statt des bisherigen provisorischen Fraktionsführers Heilmann der Abg. Szillat zum Fraktionsvorsitzenden gewählt wurde. Der Führer der SPD., Wels, erstattete ein Reserat über die politische Lage. * Der kommissarische bayerische Ministerpräsident General von Epp hat den Finanz= minister Sievert zum Generalbevollmächtigten für Umbau und Vereinfachung der Staatsverwaltung bestellt und ihm besondere Vollmachten erteilt. Gladbach=Rheydt, die Vaterstadt des Reichsministers Göbbels, hat diesen zu ihrem Ehrenbürger ernannt. * In Lübeck wurden in den letzten Tagen bei mehr als 400 verdächtigen Personen Haussuchungen vorgenommen. 55 politische Hetzer wurden teheevommen. Der vorübergehend verhaftet gewesene englische Journalist Cathpole hat jetzt der Quäkerorganisation telegrafiert, daß er wieder frei sei und freundlich behandelt wurde. * Der polnische Woiwode Graczinski hat dem deutschen Generalkonsul in Kattowitz jetzt sein Bedauern über die kürzlichen antideutschen Ausschreitungen in Kattowitz ausgesprochen. * Der amerikanische Präsident Roosevelt hat jetzt das schon angekündigte Dekret über Goldembargo und Goldablieferung erlassen. Das neue Beamtengesetz Verabschiedung in der Kabinettssitzung am Freitag Berlin, 5. 4. In der Kabinettssitzung am Freitag will die Reichsregierung ein Beamtengesetz verabschieden, das zur Ergänzung des Gesetzes über die Gleichschaltung zwischen Reich, Ländern und Gemeinden dienen soll. Nach der Neubildung der Parlamente soll die praktisch schon vielfach durchgeführte Absetzung von Beamten des Weimarer Systems endgültig geregelt werden. Der wichtigste Zweck des neuen Gesetzes ist die Aufrechterhaltung des Berussbeamtentums. So wird das Gesetz einen Eignungsparagrafen enthalten, der bestimmt, unter welchen Voraussetzungen ein Beamter, der nicht die gesamte Beamtenlaufbahn hinter sich hat, für Posten in der Verwaltung des Staates und der Gemeinden geeignet ist. Es werden Bestimmungen getroffen werden, wonach bei der Pensionierung oder Entlassung von Parteibuchbeamten die bestehenden finanziellen Verpflichtungen herabgesetzt werden können. Das Beamtengesetz soll sich dann aber besonders gegen diejenigen richten, bei denen Verfehlungen festgestellt worden sind. Bei solchen Beamten wird die Zahlung einer Pension ausgeschlossen. Viermächte-Konferenz in kom? Kommt sie noch zustande? London, 6. 3. Der Korrespondent der„Morningpost“ in Rom verzeichnet ein Gerücht, wonach eine Viermächte=Konferenz Deutschlands, Italiens, Großbritanniens und Frankreichs vor Mitte Juni nach Rom einberufen werden solle, um den von Mussolini angeregten Plan zu erörtern. Die Zusammenkunft werde unter der Aegide des Völkerbundes abgehalten werden. Die in Rom behandelten Vorschläge würden dann bei der Herbstsession des Völkerbundes in Genf weiter ausgearbeitet und zu einem Viermächte=Plan gemacht werden. Von der geplanten Romkonferenz werde gehofft, daß sie einen günstigen Eindruck in den Vereinigten Staaten machen werde. Das Blatt verweist übrigens darauf, daß eine Bestätigung dieses Gerüchtes nicht zu erlangen ist. Papen und Goering fahren nach kom Berlin, ö. 4. Vizekanzler von Papen und Reichsminister Goering werden am Wochenende nach Rom sehren. Papen wird am Sonnabend mit dem Zuge nach Rom reisen und dürfte beim Heiligen Stuhl Besprechungen wegen der neugegründeten katholischen Organisation„Kreuz und Adler“ führen. Goering will am Sonntag im Flug zeug nach Rom starten und dürfte, da er vom Staatssekretär Wilch begleitet wird, mit dem italienischen Luftfahrtminister Balbo Fragen der Luftfahrt erörtern. Weiche: Weschmittel Sie auch zunelosebekocher versandenfetterel ouge, kröfhigeren Schaum unddadurch stärkereReinigungs kraft erhalten Sie, wenn in den Weschkessel zugeschnitzeitwird: SURLOMP SENT Verbilligter Stückpreis jetzt 10•23-27 Pfg. Stahlhelm hinter hitler=Seldie Berlin, ö. 4. Der Stahlhelm=Landesführer für Hannover, General von Henning, hat der Presse eine Mitteilung übergeben, in der Entstellungen wegen der Vorgänge zwischen Nationalsozialisten und Stahlhelm in Braunschweig klargelegt werden. Es sei klar, daß bestimmte Auslandskreise nur auf eine Spaltung der Zusammenarbeit von Stahlhelm und SA. warteten und daß der Kommunismus und Marxismus in Deutschland eine solche spaltung zu Bürgerkriegszwecken mißbrauchen würden, woraus das Ausland dann vielleicht den Einwand zum Einmarsch in Deutschland herleiten wollte. Diese außenpolitische Linie müsse maßgebend sein. Wer den Stahlhelm wirklich kenne, wisse, daß es völlig unmöglich sei, daß der Stahlhelm mit derartigen Gedanken und Möglichkeiten spielen könnte. Der Stahlhelm, der in seiner Gefolgschaft diszipliniert und geschlossen hinter seiner Führung stehe, stehe auch in unbedingter Treue hinter dem von dem so hoch verehrten Reichspräsidenten berufenen Reichskabinett Hitler=Seldte. Gleichschaltung der Jugendverbände Am Mittwoch besetzte in Berlin die Hitlerjugend die Geschäftsstelle des Reichsausschusses der deutschen Jugendverbände. Der Reichsjugendführer der NSDAP., Baldur. von Schirach übernimmt selbst die Führung dieser Spitzenorganisation der deutschen Jugendverbände. Die Uebernahme des Reichsausschusses ging unter gleichzeitiger Verständigung der Polizeibehörden und ohne jede Störung vor sich. Die Arbeit erleidet keine Verzögerung, der Geschäftsbetrieb geht ohne weiteres weiter. Die Pressestelle der Reichsjugendführung der NSDAP. teilt mit, daß diese Veränderung notwendig geworden sei, weil im Reichsausschußz ein jüdisch=marxistischer Flügel entscheidenden Einfluß gehabt habe und die deutsche junge Generation ihre Spitzen organisation der veränderten politischen Lage in Deutschland habe angleichen müssen. Einigung der Kriegsopferverbände Laut Mitteilung des Reichsverbandes deutscher Kriegsopfer haben sich die„National sozialistische Kriegsopferversorgung" und der „Reichsverband deutscher Kriegsopfer“ zu einem „Nationalsozialistischen Reichsverband deutscher Kriegsopfer e..“ zusammengeschlossen, der nunmehr die führende Stelle in der deutschen Kriegsopferbewegung eingenommen hat. nischen Form gemein hat, finde Bruckner die überindividuelle Synthese zwischen Ich und All. Der Einfluß des Bayreuther Meisters bleibe auf technische Mittel beschränkt, da der Sinn der musikalischen Ausdrucksformen bei Wagner trotz einer eminent sakralen Haltung wesenhaft einem individuell romantischen Leben entspringt, während dem Werke Bruckners das ethische Pathos einer religiös=metaphysischen Lebenshaltung zugrundeliegt, das den Mystiker und Ekstatiker Bruckner auch von Schubert grundlegend trennt. Bruckners Tat war es, die Musik wieder in die Rechte einer gottverbundenen Macht eingesetzt zu haben und ihr wieder den Charakter einer Offenbarung des Göttlichen auf der Erde verliehen zu haben. Aus dem Urgrund reinen, überpersönlichen Erlebens strömt sein musikalisches Schaffen und ragt damit in ein Ueberzeitliches hinein. Dem mit starkem Beifall ausgenommenen Vortrage folgte dann die Versammlung der Mitglieder des Westfälischen Brucknerbundes. Der Nachmittag des gleichen Tages brachte in einer wahrhaft festlichen, dem Werke Bruckners würdigen Form die Große Messe in -Moll und das Tedeum unter der bezwingenden Leitung von Musikdirektor Wilhelm Sieben zu eindrucksvoller Aufführung. Die solistischen Partien wurden von Henny Wolff (Berlin), Hildegard Hennecke(Köln), Ventur Singer(Breslau) und Johannes Willy(Frankfurt) dargeboten, die sowohl im Einzelgesang als auch im Quartett und in Gemeinschaft mit dem ausgezeichnet geschulten Chor des Dortmunder Musikvereins dem Charakter der beiden Werke zu pompösem, feierlichem Ausdruck verhalsen. Ihren Abschluß fand die für die Brucknerbewegung als ein voller Erfolg zu buchende Feier mit einer Aufführung der Zweiten und Neunten Sinfonie(Urfassung) des Meisters. Musikdirektor Sieben, der seit langem zu den hervorragendsten Brucknerinterpreten zählt, gestaltete die Sinsonien und wurde ihnen ein Deuter von unverkennbarem Format. Einen nicht geringen Anteil an der Qualität der Aufführungen hatte auch das Dortmunder Städtische Orchester. Ein Jubiläum Schmidt=Otts des Präsidenten der Notgemeinschaft Deutscher Wissenschaft Als nach dem Weltkrieg Deutschland von allen Mitteln entblößt war, stand die deutsche Wissenschaft in schwerer Gefahr. Die Kapitalien der wissenschaftlichen Stiftungen waren verloren, die Bibliotheken hatten jahrelang keinen Kontakt mit dem Ausland gehabt und waren weit zurückgeworfen. Es fehlte der Forschung an den notwendigsten Mitteln und es hätte leicht geschehen können, daß die deutsche Wissenschaft, die in jahrhundertelanger Arbeit eine stolze Tradition und ein blühendes Leben entfaltet hatte, für lange Zeit schwere Einbuße erlitten hätte. Es ist dem klaren Blick, dem Idealismus und dem organisatorischen Geschick minister Schmidt=Ott, der am 6. April sein goldenes Doktorjubiläum feiert, zu verdanken, wenn dieses Schicksal von der deutschen Wissenschaft abgewendet wurde. Er ist der Mitbegründer und Leiter der Rotgemeinschaft der Deutschen Wissenscha ener in der ganzen Welt bekannten vorbi lichen Organisation, ohne die heute die deutsche Forschung garnicht mehr denkbar wäre. Bedeutende Summen sind für die Beschaffung von wissenschaftlichen Instrumenten und Apparaten aufgewandt worden, die leihweise den Forschern überlassen werden. Kaum eine wichtige Entdeckung der deutschen Nachkriegsforschung ist ohne Apparate der Rotgemeinschaft durchgeführt worden. Keine der be Jahre würe ohne Zuch in der Durchführun der sogenannten Gemeinschaftsarbeiten hat die zemeinschaft die Initiative ergriffen. So und Apparate entwickelt, die dazu„eegen solen, die Bodenschäbe der be iu ges., lagern usw. aufzusuchen, womit man der stelan konnta. Gleiche Gemetnschastsdarbeit wurde für die Verhinderung von Bergwerkskatastrophen, für Meteorologie und Luftfahrt geleistet. Deutsche wissenschaftliche Expeditionen ohne die Unterstützung der Notgemeinschaft sind nahezu unmöglich und die Archäologie, sei es in der Heimat, sei es in Länder alter Kultur, hat sie weitgehend unterstützt. Die deutsche Wissenschaft hat also allen Anlaß ihres tatkräftigen Führers besonders an diesem Tage zu gedenken, der vor 50 Jahren den Beginn einer wissenschaftlichen Laufbahn bedeutete, die von so außerordentlichen Leistungen gekennzeichnet ist. 1883 erhielt er mit einer Arbeit über Handelsgesellschaften in den deutschen Stadtrechten des Mittelalters die Doktorwürde. Jung noch trat er im Jahre 1888 in das Preußische Kultusministerium ein. Drei Jahrzehnte hat er diesem Ministerium angehört, in den verschiedensten Abteilungen, als Direktor der Kunstabteilung, und schließlich als Minister. Eine moderne Galerie in Soest In unserer Notzeit, unter der nicht zuletzt die Künstler zu leiden haben, ist es eine besonders anerkennenswerte Leistung, wenn eine kleine Stadt wie Soest sich für die Schaffenden der Gegenwart einsetzt. Man hat dort in den letzten Jahren eine Sammlung zeitgenössischer Kunst geschaffen, wie sie heute manche Großstadt im Reich nicht aufweisen kann. Aus ganz kleinen Anfängen heraus, aber planmäßig wurde diese städtische Galerie eingerichtet. Zunächst vereinigte man einige Bilder des im Kriege gefallenen Malers Nöllken mit Arbeiten der Soester Maler Wilhelm Morgner und der Brüder Eberhard und Fritz Viegener zu einer lung moderner Kunst im Museum. Auf der ersten Ausstellung Soester Künstler 1929 erwarb die Stadtverwaltung das große Oelbild „Die Unmätzigen“ von Eberhard Viegener, welches jetzt Hauptstück und wesentlicher Mittelpunkt der ganzen Schau ist. Alle weiteren Kunstausstellungen— mit liebevoller Sorgfalt vorbereitet— führten zu Ankäufen. Heute besitzt die Galerie, die im alten Rathaus günstig untergebracht ist, u. a. Arbeiten von I. A. Benkert, Karl'loch, Herm. Kätelhön, Otto Modersohn, Franz Noelken, Emil Nolde, Walter Renzing, Walter Schöttler, Eberhard Viegener und Fritz Viegener. Eine wesentliche Bereicherung erfuhr die Sammlung durch umfangreiche Erwerbungen (30 Gemälde und 150 Zeichnungen!) aus dem Nachlaß von Wilhelm Für die Stadt war es eine Ehrenpflicht, auf diese Art das Andenken an diesen bedeutenden Sohn der Stadt, der bei Langemarck fiel, lebendig zu erhalten. Damit ist die Initiative dieser kunstfreudigen Stadt noch nicht erschöpft; es ist vorgesehen, im Anschluß an die Sammlung noch weitere Räume im alten Rathaus für wechselnde Ausstellungen der heimischen Künstler freizumachen und einzurichten. Durch diese intensive Förderung lebendiger Gegenwartskunst hilft man nicht nur der Künstlerschaft, man dient auch der Bürgerschaft und vor allem der Jugend, die aufs neue mit der großen kulturellen Vergangenheit dieser„Ehrenreichen Stadt“— die einst neben Münster Kernpunkt westfälischen Kunstschaffeus war— in glücklicher Weise verbunden wird. Vielen Städten im deutschen Westen gibt diese Kleinstadt ein schönes Beispiel. H. Bramkamp Verbotene Filme. Auf Antrag des Preußischen Kultusministers ist am 1. Aoril 1933 die Zulassung der Bildstreisen„Ums tägliche Brot(Hunger in Waldenburg]",„Sprengt die Ketten“,„Rote Fah nen über Leipzig" des Filmkartells Weltfilm G. m. b. H. in Berlin widerrusen worden. Protest gegen anti=religiöse Marken. Der Philatelisten=Klub in Brüssel hielt eine starkbesuchte Versammlung ab, die gegen die geplanten sowjet russtschen Propaganda=Marken mit antichristlicher Tendenz protestierte und die Forderung erhob, daß alle Staaten Postsendungen mit derartigen Marken von der Beförderung ausschließen sollten. Ein Museum für alte Musikinstrumente. Die Stadt Jena hat ein Museum für alte Musikinstru mente eingerichte:. Das Museum ist im ehemaligen Zisterzienser=Kloster untergebracht. Es verfügt bereits über eine stattliche Anzahl von Instrumenten. Zwangsversteigerungen Co werden öffentlich meistdietend gegen sofortige Barzahlung versteigert: Freitag, den 7. April 1933, in der Auktionshalle 1. Wirtschaft Bunte in Oldentrup, um 19½ Uhr: Wäschemangel, Sosa, Peddigrohr= sessel, Ruhesosa ca. Zeutner Gerste: Wirtschaft Gaumann in Lämershagen, um 9½ Uhr: 1 Dauerbraudosen. Pleper .=Gerichtsvollzieher Am 7. April, vormittags 11 Uhr, in der Wirtschaft W. Engeling, Brackwede: einen Posten Tabak, Zigarren, Mutzpseien, Bücherschrank, Schreibtisch, Klavier, usw. Bielefeld. 6. 4. 33. Vonkötter =erichtevollziehe: Herren-Schuhe Damen-Schuhe Kinder-Schuhe Schuh-Reparaturen bekommt man am besten und billigsten im Spezialgeschält von K Hamburger HausmacherZigarren sind nur aus reinem Ueberseeiabak hergestellt. Die Aufmachung ist schlicht, daher der niedrige Preis. Sumatra, großes Format Stück 8 Pig Sumatre, extra grofl Stück 10 Pig. Echte Brasil, großes Format Stück 8 Pig. Echte Braail, extra grofl Stück 10 Pig Zigarillos Sumatra Stück 8 Pig. Zigarillos Brasil Stück 8 Pig. Wilhelm Harms. Deutsch. Wermutwein Flasche 63 Pig. Tarragona...... Flasche 95 Pig. Malaga........ Flasche 98 Pig. Samos......... Flasche 98 Pfg. Flasche 40 Pig. Flasche 65 Pig. Zuckerrübenkraut.-Pfd.-Eimer 100 Pig. Johannisbeergelee 1 Pfd. netto Glas 65 Pfg. 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Zimmermann(Münster) und für das Rheinland Arbeitsamtsdirektor Siepmann(Paderborn). Diese Bezirkskommissare sind mit der Durchführung der Aenderungen beauftragt, auf sie gehen also die bisherigen Obliegenschaften der Reichsanstalt über. Außerdem sollen sogenannte Arbeitsdienstämter eingerichtet werden; für Ostwestfalen— Bielefeld, Herford und Minden — ist ein Arbeitsdienstamt mit Sitz in Minden in Aussicht genommen. In sachlicher Hinsicht soll ein Wandel in der Dienstträgerschaft eintreten. Es wird sich im wesentlichen um eine Konzentration handeln. Künftighin werden kleinere Verbände und Vereine keine Genehmigung mehr erhalten. In erster Linie soll die NSDAP. als Trägerin in Betracht kommen, außerdem Stahlhelm und kirchliche Verbände, event. noch der Jungdo. Der„Soziale Dienst" ist ausgeschaltet. Das Arbeitsamt Minden würde also in Zukunft eine Art Rekrutierungsbüro für den Freiwilligen Arbeitsdienst sein, man könnte es auch so nennen: Bezirkskommando und Kasse. 51 Abikurienten melden sich zum Werkhalbjahr Am Mittwoch war Meldeschluß für das Werkhalbjahr, das am 19. April beginnen und am 30. September aufhören soll. Es meldeten sich in Bielefeld insgesamt 51 Abiturienten, darunter 3 Abiturientinnen. Der größte Prozentsatz der Arbeitsfreiwilligen entfällt auf die Aufbauschule Bethel. Für die Werkabiturienten ist das Lager des Jungdeutschen Ordens in Steinhagen vorgeschlagen, für die Werkabiturientinnen der FAD. des Evangelischen Jugend= und Wohlfahrtsamtes im Johanneshof(Schildesche); eine Entscheidung darüber hat das Landesarbeitsamt noch nicht gefällt. Lockerung der Wohnungszwangswirtschaft Der Kommissar des Reiches für das Preußische Ministerium für Wirtschaft und Arbeit, Dr. Hugenberg, hat eine„Rennte Verordnung für die Lockerung der Wohnungszwangswirtschaft vom 29. März 1933“ herausgegeben. Durch diese Verordnung wird mit Zustimmung des Reichsarbeitsministers angeordnet, daß die Vorschriften des Reichsmietengesetzes und des Gesetzes über Mieterschutz und Mieteinigungsämter nicht für Mietverhältnisse über Wohnungen gelten, deren Jahresfriedensmiete 1200 RM. und mehr in Berlin, 1000 RM. und mehr in den Orten der Sonderklasse, 800 RM. und mehr in den Orten der Ortsklasse A, 600 RM. und mehr in den Orten der Ortsklasse B. 450 RM. und mehr in den Orten der Ortsklasse C, 350 RM. und mehr in den Orten der Ortsklasse 0 beträgt. Diese Verordnung ist am 1. April 1933 in Kraft getreten. Neuer Leiter der Landesbank Wie verlautet, wurde Direktor Schmidt von der Mitteldeutschen Landesbank in Magdeburg mit den Funktionen des Generaldirektors der Landesbank der Provinz Westfalen betraut. Es soll sich um eine vorübergehende Regelung handeln. Der erste Ichritt Keins der ssnung in Gleleseld Festlicher Auftakt zur kommunalen Arbeit— Der Regierungspräsident in Bielefeld— Die Stadt hört mit Der Oberbürgermeister eröffnet die Sitzung Links hinter dem Mikrofon der neue Regierungspräsident, im Hintergrund rechts Bürgermeister Köllner, Oberbaurat Schultz, Stadtrat Heitkamp, ganz rechts Stadträtin Clara Delius Aus der mit Spannung und Erregung geladenen Uebergangszeit des jungen nationalen Deutschland ist nun auch Bielefeld gestern in das Stadium der praktischen Aufbauarbeit getreten. Das neue Stadtparlament, das Parlament eines heißen und geschlossenen Willens zur Ordnung und Sauberkeit im Bielefelder Gemeinwesen, hat sein Werk begonnen. Noch einmal entfaltete sich an diesem Tage der ganze Schwung, die ganze Schlagkraft, die helle Begeisterung der nationalen Bürgerschaft in einer Kundgebung, die fast ein kleines Spiegelbild jenes Tages von Potsdam ist, des Tages, an dem Reichspräsident und Reichskanzler vor dem Volke und der Welt Zeugnis ablegten für die Einheit der Nation. Klein=Potsdam Wie verschieden ist dieser festliche Auftakt von der grauen Ledernheit vergangener Sitzungstage! Wie anders die Teilnahme der Bevölkerung, wieviel größer und wacher das Interesse der Massen, die auf dem Schillerplatz zusammenströmen, um Zeuge der Bielefelder „Parlamentseröffnung" zu sein! Langwallende Fahnen, schwarz=weiß=rot und Hakenkreuz, grüßen vom hohen Schmuckgiebel des Rathauses die neuen Stadtverordneten, die dort ihren Einzug halten wollen. Fähnchengeschmückte Riesenlautsprecher schmettern aufrüttelnde und begeisternde Marschrhythmen unter das Publikum, das in dichten Scharen das Haus der Stadt umlagert. Auf dem Schillerplatz kribbelt und wibbelt es von Menschen, Hilfspolizei mit der braunen SA.=Mütze. im Feldgrau des Stahlhelms, im ernsten Schwarz der SS. braucht sich um die Ordnung nicht allzuviel Sorge zu machen: Unsere Bielefelder wissen, was Disziplin ist! Stundenlang harrt das Volk aus, der helle Frühlingstag macht das Warten nicht schwer... Aus der Ferne hallt Musik— Gardemarsch! Vom Horst=Wessel=Haus her, dem Hauptquartier der NSDAP., marschiert die natioalsozialistische Rathausfraktion, von einer Ehrenz eskorte der SA. geleitet, durch menschenumsäumte Straßen dem Rathaus zu. SS. räumt Straße und Rathauseingang, bildet aus Schulterriemen die Absperrkette. Der Zug schwenkt ein, von der Freitreppe aus spricht der Fraktionsführer Irrgang kurze mahnende und aufrüttelnde Worte: Als treue und gehorsame politische Soldaten unseres Führers Adolf Hitler, getragen von dem Vertrauen des Volkes, nicht gewählt von Kliquen und Klüngeln, ziehen wir hier ein. Dem Wohle unserer Stadt gilt unsere Arbeit, dem Führer gehört unsere Treue. Sieg=Heil! Sieg=Heil klingt es tausendfach aus der Menge wieder. Blumen und Ehrenposten Der neue Regierungspräsident, Freiher von Oeynhausen, begleitet von seinem Vizepräsidenten Dr. Rieck, begrüßt den Führer der nationalsozialistischen Fraktion. Im geschlossenen Zug geht es die Treppe hinauf ins Rathaus, wo sich die Vertreter der übrigen Fraktionen schon zusammengefunden haben. SS.=Leute bewachen Treppen und Eingänge, prüfen die Ausweise der Stadtverordneten und Gäste. Der Sitzungssaal. ein wenig protzend in seiner Vorkriegspracht, hat große Gala angelegt. Die Rückwand der Magistratsloge ist mit drei großen Fahnen geschmückt, ein riesiges Hakenkreuzbanner in der Mitte, schwarz=weiß=rotes Tuch rechts und links. Gleicher Schmuck an der langen Seitenwand unter der Publikumstribüne. Vor den Stufen des Podiums ein Blumenaufbau aus weißen Chrysanthemen, von Lorbeerbäumen und frischem Grün flankiert. Das Rednerpult ist mit einem Hakenkreuzbanner umkleidet, winzige Wimpelchen flattern von dem Mikrofon, das die Reden nach draußen übertragen soll. Obergärtner Förster und Kreispropagandaleiter Blasius von der NSDAP. haben Geschmack und Propaganda auf einen Nenner gebracht. Ehrenposten von SA.= SS.= Leuten und Grünhemden des Deutschnationalen * Auto in Flammen Am Schillerplatz geriet am Donnerstagmorgen durch einen Vergaserbrand ein Personenauto in Flammen. Der Wagenführer hatte die Geistesgegenwart, die Flammen durch Zuschütten mit Erde zu ersticken. Das Auto wurde beschädigt. Stadtverordneter Irrgang spricht zur nationalsozialistischen Fraktion Kampfrings halten die Eingangsfront besetzt. Auch auf der bis zum letzten Plätzchen vollgestopften Zuhörertribüne leuchten die Farben der Untformen aus dem bürgerlichen Grau der Gäste heraus. Gruß dem neuen Präsidenten! Der Saal ist fast vollbesetzt, nur zwei Stadtverordnete fehlen— und die vier Kommunisten, die von der„Mitarbeit" im neuen Deutschland ausgeschlossen sind. Das Bild hat sich verschoben. Die ganze rechte Seite des Raumes ist von den Braunhemden der NSDAP. besetzt, die noch auf die erste Reihe des mittleren Sektors übergreifen. Dahinter, auf kleinem Raum zusammengedrängt, sitzen die vier Deutschnationalen, Zentrum, Bürgerblock und Evangelischer Volksdienst. Links die Bänke der SPD. zeigen fast das alte Bild. Doch nicht ganz... Auch die Magistratsloge füllt sich. Als Freiherr von Oeynhausen neben dem Oberbürgermeister am Verwaltungstisch erscheint, bringt Stadtv. Irrgang ein dreifaches SiegHeil auf den Regierungspräsidenten aus. Ohne weitere Förmlichkeiten eröffnet dann Oberbürgermeister Dr. Prieß als Beauftragter des Bezirks=Ausschusses die erste Sitzung des neuen Stadtparlamentes, begrüßt die Vertreter der Regierung und verweist die Abgesandten der Bürgerschaft mit ernsten Worten auf die schweren Aufgaben, deren Lösung das Volk von Bielefeld von ihnen erwartet. Mit Handschlag werden die Stadtverordneten verpflichtet, dann spricht der Regierungspräsident. Kurz, schlicht, nach altpreußischer Beamtenart. Und draußen vor den Lautsprechern lauschen Tausende Bielefelder den Worten, die oben im Saale gewechselt werden. Abrechnung und Abwehr Schon ist man in der Tagesordnung: Anerkennung der Wahl, Konstituierung des Büros. Stadtv. Irrgang, als Vertreter der führenden Fraktion, begründet scharf, pointiert den Vorschlag der gemeinsam auftretenden nichtmarxistischen Fraktionen. Aetzend- bitter, bewußt jede Möglichkeit einer Zusammenarbeit weit zurückweisend is eine Abrechnung mit der SPD. Versöhn! in die Zukunft gerichtet, der Schluß, in d. alle positiven Kräfte zur Mitarbeit aufrui, der Sprecher der Deutschnationalen. Stadtn Dr. Hoener, gibt dem Vorredner an Schärfe nicht viel nach; mit starker Betonung unterstreicht er den Willen, wie bisher auf dem Boden des Rechts zu arbeiten und aufzubauen. Dann meldet sich der Wortführer der SPD Seine und seiner Fraktionsfreunde Rolle in diesem Parlament ist nicht beneidenswert. Die stärkste und einflußreichste Rathauspartei vieler Jahre ist, zwar nicht der Zahl nach, aber als politischer Faktor zur Bedeutungslosigkeit verurteilt. Man merkt dem Stadtv. Korspeter, einst einer der ersten Rufer im Streite, an, daß er sich der Größe der Katastrophe bewußt ist, die seine Partei betroffen hat. Er spricht leise, oft kaum verständlich, vermeidet alles, was zum Widerspruch reizen, die Kluft vertiefen könnte. Allmählich wird er sicherer, fester. Die Versammlung hört ihn schweigend an, nur vereinzelte Zwischenrufe unterbrechen die kurze Rede. Wahlen Damit ist die Redeschlacht, ein ungleicher Kampf, zu Ende. Man stimmt ab. Stadtverordnetenvorsteher wird, wie vorgesehen, der Stadtv. Budde von der RSDAP. In guten, klaren Formulierungen faßt er noch einmal das Programm seiner Fraktion zusammen, gedenkt der Toten des Krieges und der nationalen Revolution und läßt seine Worte in einem SiegHeil auf die Führer der Nation, auf Volk und Vaterland, auf die Heimatstadt ausklingen. Die Magistratswahl bringt keine Ueberraschungen. Mit den 35 Ausschüssen ist man in wenigen Minuten fertig, das Stimmenverhältnis steht fest man begnügt sich mit einer summarischen Abstimmung. Der Stadtverordnetenvorstand übernimmt die Errechnung und Verteilung. Eine Stunde Um Punkt 17 Uhr, eine knappe Stunde nach Beginn, hat man die Tagesordnung erledigt. Reichstagspräsident Goering hat auch in Bielefeld Schule gemacht. Das neue Regiment ist kein Freund von vielen Reden, es soll gehandelt werden. Möge den Taten unseres neuen Stadtparlaments, dem Streben der neuen Männer der Segen des Erfolges beschieden sein, damit der Druck der Not und die im frischen Wind der Erhebung zerflatternde Starre der Hoffnungslosigkeit ganz von uns weichen. 6770 Sitzungsbericht auf Seite 12 Wettkampf der Kameradschaften Nack 30 fakren auf Olderdissen Am Mittwoch sochten die Kameradschaften des Bielefelder Jugendnotwerks auf Olderdissen einen seit langer Zeit vorbereiteten Wettkampf aus, an dem sich 50 Mann beteiligten. In dem Mannschafts=Vierkampf— 200 Meter Staffellauf, Kugelstoßen, Weitspringen, 2000=Meter=Mannschaftslauf— blieb eine DHV.=Mannschaft zusammen mit dem Altstädter Jugendnotwerk mit je 21 Punkten Sieger. Die Einzelwettkämpfe umfaßten Keulenwurf und Hochsprung. In dem abschließenden Handballspiel DHV. gegen Stahlhelm=FAD. (Freiwilliger Arbeitsdienst) blieb der DHV. mit:1 Sieger. Am vorigen Sonntag hatten die erwähnten Kameradschaften bereits im Bielefelder Hallenbad Staffel= und Einzelwettkämpfe im Schwimmen unter Leitung von Stadtoberturnrat Pellmann ausgesochten. Pantföders Beisetzung Stille Feier Am Mittwoch um 14 Uhr wurde die Asche des SA.=Standartenführers Pantföder von seinen Kameraden auf dem Sennefriedhof abgeholt und nach dem Herforder Friedhof „Ewiger Fireden“ übergeführt. In Herford wurden einige junge Burschen, die eine unehrerbietige Haltung gegenüber dem Leichenzug einnahmen zurechtgewiesen. Die Urne wurde inmitten von 273 Kränzen beigesetzt, Oberführer Schramm sprach noch einige Gedächtnisworte, die Jahnen senkten sich, eine Ehrenwache von vier Mann, die drei Tage stehen bleiben wird, trat an. Mit dem Absingen von Pantföders Kampflied verließ die SA. den Friedhof. * Staatskommissar Dr. Römer Leiter der Anwaltskammer im Oberlandesgerichtsbezirk Hamm Rechtsanwalt Dr. Römer(Hagen i..) hat als Staatskommissar die Geschäfte der Anwaltskammer für den Bezirk des Oberlandesgerichts Hamm übernommen. Als seinen Stellvertreter hat er den Rechtsanwalt Dr. Gerstein(Hamm) bestellt. Der Staatskommissar ist in eine Prüfung der Etats der Anwaltskammer eingetreten mit dem Ziel einer Herabsetzung der Beiträge. Er hat weiter die notwendigen Schritte ergriffen, um eine Streichung der jüdischen Anwälte, die sich im Ausland aufhalten, in der Anwaltsliste durchzuführen. * Karin Hardt in Bielefeld Die junge Filmschauspielerin Karin Hardt, die erstmalig durch den Film„8 Mädels im Boot“ bekannt wurde, trifft Freitag mittag um 13.25 Uhr in Bielefeld ein, um sich anläßlich der Aufführung des Großfilms„An heiligen Wassern“, der nach dem vielgelesenen Roman von C. Heer gedreht wurde, dem Bielefelder Publikum vorzustellen. Karin Hardt zählt zu den jüngsten und hoffnungsvollsten Entdeckungen; sie hat kürzlich erst ein Engagement von der Ufa erhalten. * Wochenendtressen des DHB. Am Sonnabend veranstaltet der DHV. eine Wochenendtagung in Oerlinghausen, an der 60 Jungmannschaftsführer aus dem Kreis, darunter 15 aus Bielefeld, teilnehmen. Man will das Ostproblem und Wehrsportfragen behandeln. Reschieosseiee im Lechnischen Lemnnur Die letzte Klasse junger technischer Lehrerinnen verließ den Rosenhof Reges Leben und Treiben herrscht im Technischen Seminar in der Kreuzstraße. Unaufhörlich kommen junge Damen und füllen die Aula. Nur vereinzelt taucht auch ein männlicher Zeitgenosse auf, verschwindet aber schnell in der lebhaften Menge. Ein richtiges Volksgemurmel erfüllt den Raum. Hier und da werden zu lachenden Gesichtern eifrig die Hände geschüttelt, dem prompt ein lebhaftes Fragen und Antworten folgt. Was ist denn nur los im Technischen Seminar? Das scheint ja ein Freudenfest zu sein. Ja, halb trifft dieses zu, aber gleichzeitig ist es auch eine Trauerversammlung, die dem Technischen Seminar die letzte Ehre erweist; denn mit der Entlassung der letzten ausgebildeten Klasse technischer Lehrerinnen schließt das Seminar wahrscheinlich für immer seine Pforten. * Zu dieser denkwürdigen Stunde haben sich nun viele ehemalige Schülerinnen von nah und fern eingefunden. Kein Wunder also, wenn es lebhaft zugeht. Man hat sich bei einem solchen Wiedersehen ja auch soviel zu sagen! Aber nun schafft sich der Leiter der Anstalt, Oberturnrat Schmale, Gehör, und plötzlich ist der Redestrom verebbt. Die letzte Klasse des Technischen Seminars leitet durch ein Lied die Feierstunde ein, und jetzt spricht Oberturnrat Schmale zum letztenmal vor seinen ehemaligen Schülerinnen. Zunächst begrüßt er die Vertreter der Behörden, den Oberschulrat Hellweg vom Provinzialschulkollegium, ferner den Vertreter des Regierungspräsidenten, Oberregierungsrat Wentz, sowie den Oberbürgermeister Dr. Prieß, den Lehrkörper und die Schülerinnen. Besonders gedenkt er noch der anwesenden ehemaligen Lehrerinnen Frl. artmann und Frl. Henneking, die mit zu den Gründerinnen der Anstalt gehören, sowie der ehemaligen Schülerinnen, die sogar von Mecklenburg und Ostpreußen gekommen sind, um die Abschiedsstunde ihrer alten Schule, die sie für den praktischen Lehrberuf heranbildete, Reichswohlfahrtshilfe unverändert Ueber die Beteiligung der kreisangehörtgen Gemeinden an der Reichswohlfahrtshilfe hat sich der kommissarische preußische Innenminister in einem Runderlaß an die preußischen Behörden geäußert. Der Minister führt aus, daß bei der Aufstellung der Haushaltspläne für das Rechnungsjahr 1933 die Bezirksfürsorgeverbände an Reichswohlfahrtshilfe für das ganze Rechnungsjahr 1933 jedenfalls den gleichen Betrag erhalten würden, den sie im Rechnungsjahre 1932 tatsächlich erhalten haben. * Wirtschaftspolitik im D6V. Der Vorstand des Deutschnationalen Handlungsgehilfen=Verbandes hat zwei Redner verMan kauft gut in der Obernstraße kommt zur Macht Roman von Friedrich Schreyvog! (Nachdruck verboten) 67) Er ging zu seinem Schreibtisch, dort lagen die Erinnerungen des Botschafters Paléologue, ein Buch, das Latour wohltätig hätte von seinem Alltag entfernen können. Aber war nicht jeder Diplomat, von dem Paléologue berichtet, glücklicher in seiner Karriere gewesen als der Botschaftsrat Latour? Jeder hatte mehr Erfolg und mußte gesünder ausgesehen haben; das ganze Buch war ein Spiegel von Menschen, die es besser mit dem Leben verstanden hatten als er. Trotzdem wollte Latour schon wieder gierig nach dem Buch greifen und schaltete die Lampe am Schreibtisch ein. Das ganze Arbeitszimmer war vom kalten Rauch des Vortages erfüllt, die Papiere lagen verstreut durcheinander, wie er sie gestern abend verlassen hatte. Doch nein, etwas war anders. Auf der Schreibmappe, von dem Diener wohl mit Absicht so auffällig hingelegt, lag ein großer Brief. Das Kouvert aus gelblichem Elfenbeinpapier zeigte das Wappen des Königs aufgeprägt. Ein Handschreiben? Latour riß den Bogen aus dem Umschlag, las den Text in einem Zuge, ließ sich in den Sessel fallen, las noch einmal, dann drückte er den Taster, der rechts von ihm stand, ohne den Finger wieder aufzuheben. Die Glocke stürzte erschreckt in die Stille und überschlug sich, da man sie nicht ausruhen ließ. immer schriller. Der Diener und die Aufwartefrau, die Latour seit zehn Jahren in alle Dienststellen mitnahm, kamen in das Zimmer, blaß vor Schrecken, mit salschen Kleiderstücken lächerlich behängt, wie man eben im Dunkeln nach dem Nächsten greift. Straße der guten Spezialgeschäfet Latour hielt den Brief triumphierend hoch. „Dieses Schriftstück muß sofort in die Hand des Ministerpräsidenten Grueff Sofort!" Ja, der Diener wird sich sogleich fertigmachen, die Aufwärterin soll inzwischen ein Auto beschaffen, vom Bahnhof oder vom Hafen. Latour gab Besehl über Befehl. Der Ministerpräsident müsse unbedingt geweckt werden, der Diener dürfe sich durch nichts davon abhalten lassen, es sei eine Angelegenheit von höchster Wichtigkeit, in der jede Minute kostbar ist. Die Aufregung, in die er wie in ein heißes Bad stürzen konnte, machte Latour lebendig, wie er es seit langem nicht gewesen war. Die anderen Gesandten schliefen heute alle bis in die Morgenstunden. Und vor Grueff war der Plan des Königs gewiß geheimgehalten, er bekam wohl überhaupt erst mit dem Entlassungsschreiben von Veles die erste Nachricht über die große Veränderung. So war es heute Francois Latour, der die Entwicklung in Fluß gebracht hatte. Er trat an das Fenster, zog die Vorhänge hoch. Man brauchte nur zu überlegen, welche Folgen der Entschluß des Königs haben mußte. Ganz Europa wird durch die Ereignisse, die jetzt zu erwarten sind, in Aufregung gesetzt sein, Mazedonien stand von heute ab wieder ganz in der Mitte der europäischen Politik. Wer aber stand in der Mitte der Geschehnisse von Mazedonien? Latour! Er zeichnete auf dem leeren Blatt, das vor ihm lag, einen kleinen Kreis, der sich gerade in der Mitte eines zehnmal größeren besand. Der innere Kreis bedeutete Mazedonten, der äußere die Welt. In die gemeinsame Mitte der Kreise aber zeichnete er einen festen Punkt: Latour! Der Punkt sah auch wie der Querschnitt durch die Achse zweier Räder aus. Er war dann zugleich Mittelpunkt und Achse. So ließ es sich schwarz auf weiß beweisen: jetzt drehte sich Europa zuletzt um ihn, Latour. —As der Bote Latours in der Wohnung Grueffs den Brief abgab, kostete es ihn einige die alte Dienerin, die verschlafen an die Türe kam zu überzeugen daß der Ministerpräsident sofort geweckt werden müsse. mit zu erleben. Sodann widmet der Redner sich der von uns bereits berichteten Geschichte der Anstalt, deren Mustergültigkeit in Preußen er unterstreicht. Er dankt zum Schluß seiner Rede dem Lehrkörper und den Schülerinnen, die er ermahnt, nun den Geist des Bielefelder Seminars auch in der Zukunft Früchte tragen zu lassen. * Als Vertreter der Stadt spricht nun Oberbürgermeister Dr. Prieß, der die schulfreundliche Einstellung der Leinenstadt betont. Diese Einstellung habe immer reiche Früchte getragen, da stets der Nachwuchs an Lehrkräften gesichert gewesen sei. Der besondere Dank des Oberbürgermeisters gilt aber Stadtturnrat Schmale, dem Vater der Anstalt, der mit dem Schulschluß gleichzeitig wegen Erreichung der Altersgrenze in den Ruhestand tritt, sowie dem Lehrpersonal und allen Stellen und Behörden, die zum Gedeihen der Anstalt beigetragen haben. Oberschulrat Hellweg erklärt, daß man über die Schließung des Semniars geteilter Meinung sein könne, über die Notwendigkeit werde später vielleicht einmal eine Entscheidung fallen. Der Redner sowohl als auch Oberregierungsrat Wentz weisen dann noch auf die Kulturarbeit hin, die das Seminar unter seinem Leiter Schmale geletstet habe und sprechen im Namen ihrer Behörden herzliche Dankesworte, denen sich eine Vertreterin der letzten Klasse anschließt. Zwei Lieder verschönen noch die Feier, dann trennt man sich, um nachmittags nach einer Wanderung zum letztenmal auf dem Johannisberg in froher Runde zusammen zu sein. Das Technische Seminar Bielefeld ist nun für immer geschlossen, aber der Geist der Anstalt wird von den jungen Lehrerinnen hinausgetragen werden in alle Lande und ein Baustein sein für die Zukunft unserer deutschen Jugend.—9— pflichtet, die an je einem Abend sprechen werden. Ueber„Gemeinwirtschaft oder Planwirtschaft“ spricht der 1. Syndikus der Bielefelder Industrie= und Handelskammer, Otto Sartorius, am Donnerstag, 6. April. Ueber den südosteuropäischen Raum, als neuem deutschen Absatzgebiet, spricht der Schriftsteller O. Henschel(Berlin) am Freitag, 7. April. Die Vorträge finden im Haus der Kaufmannsgehilfen, Schulstraße 10, um 20.30 Uhr statt. * Versand von Österkarten Gedruckte einfache Österkarten, die ohne Umschlag versandt werden, unterliegen einer ermäßigten Gebühr. In diesen Karten dürfen außer den Absenderangaben(Absendungstag, Name, Stand und Wohnort nebst Wohnung des Absenders) noch weitere fünf Wörter, die mit dem gedruckten Wortlaut im Zusammenhang stehen müssen, handschriftlich hinzugefügt werden. Die Gebühr beträgt sowohl im Ortsbereich des Aufgabeorts als auch im innerdeutschen Fernverkehr sowie im Verkehr mit der Freien Stadt Danzig, Litauen und Memelgebiet, Luxemburg und Oesterreich für einfache Karten(ohne Umschlag versandt) 3 Rpf., für Karten in offenem Umschlag bis 20 Gramm 4 Rpf. Sofort! Ja, auch jetzt um sieben Uhr früh. Zuerst hatte er sich, mit den wenigen bulgarischen Sätzen, die ihm zu Gebote standen und ein paar leidenschaftlichen Gebärden zu erklären versucht, dann fiel er vor ihrer Hartnäckigkeit in ein wütend aufschießendes Französisch. Erst damit erreichte er sein Ziel. Vor den Worten, die sie nicht verstand, erschrak die Alte auf den Tod; sie lief, ohne die Eingangstüre zu schließen, mit dem Brief geradewegs zur Tür des Schlafzimmers, klopfte an und schlurfte hinein. Der Franzose hörte nach kurzer Stille einen derben Aufschrei und wie die Türe des Schlafzimmers wieder dröbnend ins Schloß nel. Die Alte kehrte verstört zurück. Er entnahm ihren Reden, daß er nur gehen möge; sein Auftrag sei durchgeführt. Der Gospodar habe den Brief geöffnet, dann sei ihm der Zorn dunkel ins Gesicht gestiegen, bis zu ihrer Todesstunde werde sie daran denken. Dann habe er sie aus dem Zimmer gejagt. Das genügte schon. Auch Latour zeigte sich zufrieden, als der Diener ihm diesen Bericht erstattete, ohne eine einzige Einzelheit zu vergessen. Grueff hatte sich zuerst von dem stumpfen Blick der Alten befreien müssen. Dann gab er, das war das Nächste, einmal dem sinnlosen Verlangen des Körpers nach Vergeltung nach. Er nahm den Brief, riß ihn mitten durch, dann die beiden Teile übereinander gelegt, noch einmal, denn die Reste wieder und wieder, bis die Blätter in hundert winzige Teile zersetzt am Boden lagen. Dann trat er mit bloßen Füßen auf den kleinen Papierhausen, vielleicht zwanzigmal, und schrie laut, ohne ein Wort oder einen Satz zu formen. Das riß die Wut, die jeden Gedanken zertrümmert hätte, am kräftigsten aus dem Körper. Dann trat er zum Waschtisch und schüttelte sich kaltes Wasser, einen ganzen Krug, über den Kopf; jetzt konnte er der Dienerin, die erschreckt vor der Tür des Schlafzimmers kanerte, schon in einiger Ruhe seine Aufträge geben. Zunächst mußte der Portier des RegiePersonalien Heute kann der Werkmeister Wilhelm Harland auf eine 25jährige Tätigkeit bei der Herrenkleiderfabrik Junkermann und Speyer zurückblicken. Frau Witwe Karoline Wellhöner, Heinrichstraße 9b, vollendet heute das 80. Lebensjahr. *t Vom fahrenden Lasizug abgesprungen In der Kortmannstraße sprang am Mittwoch gegen 15 Uhr ein Günther Fiebelkorn von der Verbindungsstange eines fahrenden Lastzuges und geriet unter die Räder. Der Leichtsinnige erlitt innere Verletzungen sowie einen Hüstgelenkbruch und wurde ins Städtische Krankenhaus geschafft. Am Talmsonntag, 9. Apcik, sind die Bieleseider Geschälte von 12—18 Uhr geöllnet. Vereine und Veranstaltungen Stadttheater. Heute, 20 Uhr,=Abonnement,„La Traviata". Freitag geschlossene Vorstellung für den Bühnen=Volksbund„Wie es euch gefällt“. Sonnabend letztmalig„Der fliegende Holländer“. Rudols=Oetker=Halle. Am Freitag, 20¼ Uhr, findet das 4 Volkssinsonie=Konzert des städtischen Orchesters unter Leitung von Intendant Mar Cahnbley statt, für das sich die Chorgemeinschaft der Volkschöre Bieleseld und Bielefeld=Ost unter Leitung von Ernst Püttbach, sollstische Mitwirkung Willy Winterberg=Köln(Bariton), zur Verfügung gestellt hat. Autobus=Sonderverkehr ab Rathaus und Jahnplatz. Historischer Verein für die Grafschaft Ravensberg. Heute, 20.15 Uhr, hält Stadtarchivar Dr. Krieg (Minden) im Städtischen Museum, Wertherstraße 3, einen Vortrag über„Franz von Meinders". Dieser stammte aus Bieleseld und war einer der führenden politischen Köpfe zur Zeit des Großen Kurfürsten. Der Vortrag behandelt ein wichtiges Kapitel unserer Heimatgeschichte auf dem Hintergrunde des großen vaterländischen Geschehens. Konzerthaus=Künstlerspiele. Täglich abends das stimmungsvolle Programm auserlesener Darbietungen. Ab 20½ Uhr im Trocadero Stimmungsbetrieb. Löwenhof: Donnerstag, 20.30 Uhr, Lichtbildervortrag der beiden Journalisten Köckler und Poulton über ihre 23000 Kilometer lange Weltreise auf Fahrrad mit Kleinmotor. Die beiden Radfahrer werden um 17 Uhr aus dem Schillerplatz vor dem Rathaus begrüßt. Vaterländischer Abend im Bahnhoswartesaal. Der versehentlich für gestern abend angezeigte vaterländische Abend im Bahnhofwartesaal, ausgeführt von Mitgliedern der Stahlhelmkapelle, findet heute abend statt. Im Gloria=Palast am Freitag Erstaufführung des Groß=Tonfilms„Meuschen im Hotel“(nach dem gleichnamigen, in der Berliner Illustrierten erschienenen Roman). Die Hauptrollen spielen: Greta Garbo. Joan Crawford, John Barrymore, Wallace Beery, Lionel Barrymore, Lewis Stone. Verein für Deutsche Kurzschrift: Anfänger= kursus beginnt heute, 20¼ Uhr, in der AugustaViktoria=Schule Viktoriastraße 7. Hotel=Restaurant Roseneck Bad Salzuslen. Jeden Sonnabend und Sonntag Künstlerkonzert mit Tanzeinlagen. das große Spezlal-Geschüft für die denkende Hausfrau. rungsgebäudes benachrichtigt werden; der Salon des Ministerpräsidenten ist sofort zu heizen und für die nötige Bedienung zu sorgen. Dann sind alle Beamten des Journaldienstes zu verständigen, zwei von ihnen hätten sich bis zehn Uhr in der Regierung einzufinden, einer schon um nenn Uhr in seiner Privatwohnung. Diesem Beamten, einem Dr. Bariloff. der mit der Uebermüdung nach weingesättigter Silvesternacht im verzweifelten Kampf lag und noch auf dem Stuhl einzuschlafen drohte, gab er zwei weitere Aufträge Zuerst sei sogleich an die Gesandten der Großmächte die Einladung zu einer Sitzung um elf Uhr auszugeben. Nachher sei der fremde Herr, der unter m Namen Kahlenberg gestern abend im Hotel de'Europe, unmittelbar nach seiner Ankunft mit einem Schiff des Lloyd Tristino, Zimmer genommen habe, in das Regierungsgebäude zu bringen, im Auto auf amtliche Kosten, und dort mit der Bitte um einige Gebuld in eines der Sorechzimmer zu führen: der Ministerpeäsident würde ihn dort sogleich nach der Sitzung mit den Gesandten der Großmächte zu einer Unterredung aufsuchen. „Warum müssen sich die Gesandten der Großmächte em Neujahrstag versammeln?" sagte Doktor Barilofs in verschlafenem Schrecken.„Wes ist geschehen, Exzellenz?“ „Ich habe keinen Anlaß zu einer Mitteilung an Sie, Doktor Bariloff“, sagte Grueff und legte seine Hand breit auf das Blatt, auf dem der junge Beamte seine Aufträge vermerkt hatte.„Noch mehr: es versteht sich von selost, daß Sie an niemanden eine Mitteilung über die Aufträge geben, mit denen Sie beschäftigt sind. Ermessen Sie. was ein Bruch dieser Verschwiegenheit zu bedenten hätte?“ Bariloff sah die Hand an. die derb und fleischig vor ihm lag, wie von einem Henker. Ja, er konnte sich die Folgen ausdenken. Seine offene Furchtsamkeit machte Grueff wieder ruhiger. Man ahnte also in Salonikt noch nichts von der neuen Wendung, aber man wußte noch sehr gut, auch wenn man noch halb im Schlaf steckte, wer Grueff ist. (Fortsetzung in der nächsten WecRolschee KandelosicF Freundlich, uneinheitlich Die Lohuschrumplung in den Ver. Staaten Die Lehren aus der großen Reise Berliner Börsenbericht vom 5. April Die ersten offiziellen Notierungen lagen etwas enttäuschend, die Grundstimmung war aber weiter durchaus freundlich. Di. Erdöl-Aktien, Hamburg-Süd, Reichsbank, Hoesch, Kali-Nebenwerte, Kall Chemie. Akkumulatoren, Orenstein. Schubert& Salzer und Holzmann waren bis zu 3 Prozent gebessert. Der Geldmarkt war in den Sätzen etwas leichter. Der Tagesgeldsatz ermäßigte sich auf 4% Prozent in der unteren Grenze. Auch Im Verlaufe blieb die Stimmung freundlich, Kursveränderungen von Belang waren nicht festzustellen. Der Markt der festverzinslichen Werte lag nicht ganz einheitlich, doch überwogen kleine Besserungen. Staatsanleihen waren vielfach bis zu 1 Prozent schwächer, während Provinzanleihen etwas freundlicher tendierten. Goldpfandbriefe., Liquidationspfandbriefe, Anteilscheine, Kommunale usw. gewannen vielfach —½ Prozent. Stadtanleiben waren bis zu 1 Prozent gebessert. Dekosame I gewannen 1½ Prozent. Landschaftl. Goldpfandbr. lagen bei kleinen Veränderungen nicht ganz einheitlich, Industrieobligationen tendierten bei Veränderungen bis zu 1¼ Prozent unregelmäßig. Steuerscheine blieben unverändert. Reichsschuldbuchforderungen bröckelten nach zunächst Pprozentigem Gewinn im Verlaufe etwas ab. Der Kasssmarkt hatte uneinheitliche Tendenz.—5 Prozent höher lagen Dt. Babkopp, Stettiner Cement, Beton- und Monierbau, Hemmore Cement, Neu-Guinea, Hirschberger Leder, Hage1a, Magieburger Mühlen, Koehlmann Stärke usw., während Bremer Vulkan. Verein. Ultramarin, Wittkopp, Thörls Oel, Schieß Defries usw. im gleichen Ausmaße niedriger lagen. In der zweiten Börsenstunde bröckelten die Kurse bei größerer Geschäftsstille ziemlich allgemein etwas ab. Eine gewisse Verstimmung ging von der Meldung aus, daß die Reichsbank eine Rückzahlung ihres Rediskonkredites in Höhe von 70 Millionen Dollar in den nächsten Tagen beabsichtige. Rückgänge von mehr als 2 Prozent waren aber selten, Siemens büßten 3¼ Prozent ein. Nuchbörse. Tendenz geschäftelos. Ablösungssch. 13.15, Aku 37½, AEG. 80. Bemberg 50½, Charl. Wasser 79¾, Dessauer Gas 123, Erdöl 98½, Farben 128¾, Gelsenkirchen 68½, Gesfürel 89½, Harpener 84½, Hoesch 68¼, Kali Aschers 182½, Klöckner 61, Kokswerke 76, Mannesmann 67¾, Orenstein 48, Phönix 44¼, Rhein. Braunk. 200, Rheinstahl 81%, Rütgers 52½, Salzdetfurth 201¾, Schuckert 100, Schultheis 110, Siemens 152½, Verein. Stahl 43½, Westeregeln 134, Waldhof 50¼, Reichsbank 152, Paket 2¼¼, Lloyd 22½. Frankfurter Abendbörse Geringfügige Erhöhungen Bei mäßigem Geschäft war die Stimmung an der heutigen Abendbörse nach den verschiedenen Rückgüngen im Mittagsverkehr wieder etwas fester, doch ergaben sich gegenüber dem Berliner Schluß nur geringtügige Erhöhungen. Eine gewisse Anregung ging von den festen Auslandsbörsen aus während von einer Publikumsbeteiligung kaum etwas zu spüren war. Etwas Interesse zeigte sich der I. G. Farben, die nach gut behaupteter Eröffnung im Verlaufe etwa ¼ Prozent anzogen. Auf den übrigen Marktgebieten ergaben sich dagegen nur unwesentliche Veränderungen. Die Rentenmärkte lagen still. Von deutschen Anleihen bröckelte die Altbesitzanleihe etwas ab, wogegen die Neubesitzanleihe besonders im Verlaufe etwas fester lag. Auf Zeit gehandelte Werte Wane en ben u. 4. * At Allg Eiektris.-Oes Baver- Riotoren.....: Bemberg........ Berger hieldau...... Berl Maschinenben.... Buderus Eisenw. Ccharsonide Wanu::.: Comp Hispano...... Cont. Gommi.V...... Daimier Benz...... Plsch Cont. Oas..... Deutsche Erdöl..... „# Eineleum.... Lleptristtäte=Lief. Elektr Licht und Krafi.. 1 G Farbenindustrie.. Feldmähle..... Felten u. Quillesume Geisenkirch Bergv.... Ges f elektr Untern.. amdurger Elektr. Harpener Bergden.... loesch-Köln-Neuessen.. Ph Holzmann.... Hotelbetr.-Gesellsch. se Bergdau...... Klöckner Werke Mannesmannröhren.... Ranstelcher Beradeu.... Maschd Unt ap O..... Metall=Oer....... Orenstein 8p Koppei.... Phöniz Bergdau..... Polyphon Rhein Braunk. u. Br. Rhein Eiektr Werk... Rhein Stahlwerke.... Rhein Westf. Elektr... Rütgerswerke...... Salzdesfurth Kall... Schles Elekt u. Oas La. 5 Schubert& Salzer.... Schueker& Co. Schuntheis-Patzend.... Siemens 8 kaleke..... Stöhr. Kammgara..... Thüriager Gas...... Leonhard Tietz...... Vereinigte Stahlwerke... Westeregeln Alkall.... Zeilstoff Weldhof..... Banz(, Brauindustr.... .-0. für Verkehrewesen Dt Reichsbahe Vors.-Aht Hambs.-Amerik Pak.... Südamerik. Dmpf. Hanss Dampfsch....:. Vorddentsch. Lioré:..: Otarl Minen u. Eis...: 47.00 30.30 64.30 84 50 91.25 100.873 84.30 60.0 97.50 40.75 9 05 25.373 97.23 26.30 49.75 .75 . .00 192.50 01.75 110.0 293.00 30. 00 155.50 30.50 65.30 4 50 8 55 10.73 98. 0 40.39 65.80 190. 2 122.73 75.30 64.25 49. 1 99 40 105.23 84.50 68.25 37.25 29. 73 122.75 99. 000 162.00 .13 .125 70 30 125 675 14.00 30.173 12.0 99.50 40.73 .50 91.20 29.73 75.30 8 84.23 49.28 99 25 103.35 84 50 69.0 98.75 133 91.33 28.0 96.25 85.36 48.00 44.25 91.125 90.30 92 30 91.53 10.00 90.00 .00 110.0 32.30 107.30 .0 45.00 34.00 90.22 92.0 95. 315 21.973 45.00 33.50 22.623 16.025 135 91.975 99.40 21.25 45.00 335.50 22.128 17.623 10. 0 95 8 35 39.25 .935 93. 35 32.50 95.5305 1040 19.35 101.00 10.125 135.00 107.30 26.30 44.00 32.30 31.00 .3 82.14 99.503 21.373 Ankerwerke Berliner Handels-Oes. Bielet Mech. Weberel Commers- u. Priv.-Bank Oekar Dörfsler...... Heldi-Bank....... Dresdner Bank..... Gildemeister& Co. E Gundlach.... Hoffmann Stürke..... Kochs Adler-Nähm. Karensberger Spinu.... II Stodiek&ap Co. Vori e Voll. .25 33.30 33.50 225.25 70.0 91.50 6 38 123.125 20 00 160.39 62 5 99.575 79.00 11.065 1233 20. 18 12.33 99.23 4 00 .35 3 63.33 S. 123 105.373 93.673 43.123 .00 33.55 170. 0 60.00 .123 □ 0 33.75 33.30 45.25 . 33.60 190 20 91.0 79.75 37.0 32.00 91.33 109.00 99 15 99. 5 91.0 31.30 91 5 111.73 24.0 U. 130.50 90.00 94.50 91.00 91. 20.573 91.28 21.00 16.523 5 82.50 „Amerika, du hast es besser!“— Was ist von diesem einst mit Bewunderung und nicht ohne Neid gesprochenen Worte übrig geblieben? Nichtsl Wo blieb Herr Ford mit seinem Evangelium von der Kaufkraftwirkung hoher und steigender Löhne? Antwort: Er kürzte in seinen Werken im vorigen Jahre den Mindesttagelchn von 7 auf 4 Dollar, also um fast 50 Prozent. Es mag ihm schwer genug geworden sein, sein zweilellos ehrliches Bekenntnis schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit in solch nachdrücklicher Weise verleugnen zu müssen. Der Außere Zwang war eben mächtiger als der gute Wille, mächtiger als die Kaufkraftlehre, die viele Jahre hindurch von einer durch und durch mechanisierten, von bohen Zöllen geschützten und konjunkturell aufstrebenden Wirtschaft getragen wurde. Sobald dieser Grund wankte, brachen auch die darauf gestützten Balken. Nicht well Ameriks neidvoll bohe Löhne hatte, schweigte es jahrelang in einer sagenhaften„prosperity“, sondern solange die amerikanische Wirtschaft nicht in den Strudel der Weltkrise gerissen wurde, die just von hier aus, von der handelspolitischen Abschließung bei einseltigem Zah ungestrom stärkste Antriebe erhleit, solange konnten bobe und höchste Löhne gezahlt werden. Die Zusammenhänge nicht früh genug erkannt zu haben, wird stets eine geschichtliche Schuld der doch so wirtschaftlich denkenden Yankees bleiben. Heute verzehren rund 12 Mill. Arbeitslose, jeder ötlentlichen Fürsorge bar, ihre letzten Notgroschen; viele von ihnen haben schon nichts mehr zu verzehren und durchziehen betteind das Land, vom Osten zum Westen und vom Westen zum Osten. Welche Lohnpolitik ist nun sozialer, diejenige, welche einen möglichst großen Kreis, wenn auch unter bescheilleneren Bedingungen, In Arbeit zu halten sucht, oder diejenige, welche höchste Löhne auf Kosten eines nach und nach ins Riesenhafte angewschsenen Arbeitslosenheeres auswirkt? Die Antwort, eine Selbstverständlichkeit, gilt für alle Verhältnisse, gilt für jedes Land, für jede Branche, jeden Betrieb, mögen die Voraussetzungen im einzelnen sein wie sie wollen. Das einst so gepriesene Lohngebäude Amerikas ist nun mit zunehmender Krisenverschärfung fortgesetst rissiger geworden. Im Sommer und Herbst vorigen Jahres schien es freilich, als sollte nun dem weiteren Abbau Einhalt getan werden. Die Wirtschaft, zumal die Industrieerzeugung, belebte eich; die Beschäftigung nahm zu; die Arbeitslosigkeit ging zurück. Indes, die Hoffnungen waren vertrüht; die künstliche Ankurbelung erwies sich nicht als dauerhaft und wirkungsvoll; schon Ende des Jahres traten Rückschläge ein; die amerikanische Wirtschaft hatte die Krisis noch nicht überstanden, wie wir es neuerdings in voller Klarheit überechen. Abgesehen also von den vorübergehenden Ausschlägen, die im vorigen Jahre schon eine Gesundung vortäuschten, ist seit fast 4 Jahren eine fortschreitende Verschlechterung der sozialen Bedingungen der amerikanlschen Arbeiterschaft festzustellen. Die Stundenlöhne beispielsweise der männlichen gelernten und angelernten Arbeiter in der verarbeitenden Industrie(einschließlich Eisen- und Stahlindustrie) sanken von ihrem Höhepunkt im Jahre 1929(66.7 ets), der den Stand vom Juli 1914(29.1 ets) um fast das 1½fache überschritt, um rund 21 Prozent bis zum Dezember vorigen Jahres(52.7 ets). Innerhalb des Jahres 1932 war allein ein Rückgang um über 12 Prozent festzustellen. Sehr scharf waren die Lohnsenkungen in der Eisen- und Stahlindustrie; hier wurden die Stundensätze seit dem Höchststande um fast ½ gekürzt. Auch die Baumwoll- und Seiden industrie haben beträchtliche Abstriche(um rund 30 Prozent) seit dem November 1929 vorgenommen. Mit den geringsten Kürzungen begnügten sich die elektrotechnische Industrie und das Buchdruckgewerbe (14 bezw. 10 Prozent). Mit diesem zifternmäßigen Abbau der Stunden verdienste ist aber die Lohnschrumpfung noch nicht entfernt gekennzeichnet. Die Wochenverdienste sanken infolge der last fortgesetzten Kürzung der Arbeitszeit in weit böherem Grade. Die wöchentliche Arbeitezeit, die im Durchschnitt des Jahres 1929 49 Stunden betragen hatte, 1931 unter 40 Stunden gesunken war, tiel 1932(bei einem tiefsten Stande von 32 im Juli) auf 35.1 Stunden im Jahresdurchschnitt. Ebenso wich der Produktionsindex der verarbeitenden Industrie(Federal Reserve Board; 1923/25= 100) von 119(1929) auf 81 (1931) und auf 63(1932). Die Folge der Arbeitszeitverkürzung war, daß die Wochenverdienste seit 1929 moden-Spezialgeschäft Gustav Carsch 1## Mrat####it### umhehenden I.#eldarf Rindenhurgwall, hat seine.a Notizblock 6. 4. 33. Wie die Industrie und Handelskammer zu Köln mitteilt, hat Dr. Paul Silverberg sein Amt ais Mitglied und damit auch den Vorsitz in der Kölner Industrie- und Handelskammer niedergelegt. * Wie wir erfahren, ist der Zentralausschus der Reichsbank für Freitag, den 7 April, nachmittags 4 Uhr einberufen worden. Es handelt sich um die übliche Sitzung, die nach der Generalversammlung der Reichsbank stattündet. Ob auch die Diskontfrage zur Beratung kommen wird, ist noch nicht zu erfahren. * Auf Anordnung des Reichsverkehrsministers werden die Schiffahrtesbgaben für Weizen, der zur Abgabe an Bühnerzüchter in Deutschland eingeführt und in einem Sechafen oder nachträglich in einem Binnenhafen cosiniert worden ist, bis zum 31. Juli d. J. in gleicher Weise wie im Vorjahre nach Güterklasse III statt nach Klasse I des secheklassigen Güterverzeichnisses für die Reichsbinnenwasserstraßen erhoben. * Das bekannte Herren-, Knaben- und DamenCarsch& Co. in Düsseldorf. Hindenburgwall, het seine Zahlungen eingestellt. Ueber den Status liegen Mitteilungen noch nicht vor Es wird ein Vergleich angestrebt, mit dessen Zustandekommen zu rechnen ist. Das Geschäft bleibt geöffnet und wird weitergeführt(Es bestcht in Düsseldort seit 1888 und zählt zur Zeit über 200 Angestellte). Die unter gleichem Namen in Gelsenkirchen. Oberhausen und Frankfurt a. M. geführten Geschäfte werden von der Zahlungseinstellung nicht betroffen * Bei der Tuchfabrik Albert Jung, Kottbus, beziffern sich, wie„Die Textil-Woche“ erfährt, die Paseiven auf rund 250000 RM., wovon etwa 140000 RM. Forderungen sind. Es soll ein Vergleich von 35 Prozent angestrebt werden, bei dessen Zustandekommen die Fortführung des Unternehmens auch durch Einbringung neuer Kapitalmittel gesichert werden könnte. Der Vorstand des Vereins Berliner Getreide- und Produkterhändler E. V. hat einstimmig den Beschluß gelaßt, daß unter den gegebenen Verhältnissen eämtliche Vorstandsmitglieder einer innerhalb Monatsfrist einzuberufenden außerordentlichen Mitgliederversammlung ihre Aemter zwecks Neuwahl des Vorstandes zur Verfügung stellen. * Die seit fast 100 Jahren bestehende Damenmäntelfabrik Gebrüder Manheimer. Berlin, Charlottenstraße 29/30, die ein erhebliches Exportgeschäft betreibt, bietet, wie„Die Textil-Woche“ erfährt, eine sofort zahlbare Vergleichsquote von 30 Prozent. Unter Vorausserzung der Fortführung dieser angeschenen Firma liegen bei 78000 RM. freien Aktiven und 291 217 RM, ungedeckten Passiven cs. 25 Prozent in der Masse. Die ungedeckten Warenforderungen betragen nur ca. 60 000 RM. Errichtung der Reichsstelle für Oeic und Fette. Der große Plan zur Neuordnung der deutschen Fettwirtschaft sicht, wie gemelDas eind Schrumpfungsziffern, die eine furchth. det. als Ergänzung der Kontingentierung der Mareind Schrumplungszillern. die eine furchtbare, garineproduktion eine Monopolisierung der Oele und Widerlegung der lange verlochtenen Kaufkraftiehre) Feite in einer Reichsstelle für Oels und Fette vor der Amerikaner bedeuten. Der Apparat soll möglichst klein gehalten werden, Es hat sich auch in Amerika gezeigt, daß es Aus diesem Grunde wird die Kontrolle über die unmöglich ist, eine Lohnpolitik unabhängig von der Oele, die einer Verzollung unterliegen, durch die Wirtschaftsentwicklung zu betreiben Man mag es bis Zollstellen erfolgen. Der Reichsstelle obliegt auch Wirtschaftsentwicklung zu beireiben. Man gag es., die Trebernahme der Waren, die im Inlande hergezum Außersten versuchen, die Löhne noch zu stel. stallt, sind und die gleichfalls der Bewirtschaftung gern, wenn die Erzeugung schon unaufhaltsam sinkt, unterliegen. Die Reichsstelle für Oele und Fette, die Einmal kommt der Punkt, wo das künstliche Gebäude ihre Tätigkeit am 12. 4. aufnimmt, ist rechtsfäbig, wie ein Kartenhaus zusammenbricht. Dann aber wer- sie hat ihren Sitz in Berlin. Den Vorstand bestellt den die Rückschläge umso schärfer. Amerika, das der Reichsminister für Ernährung und Landwirtuns in der Nachkriegszeit so manche Lehre vermittelt schaft Hugenberg. hat, die sich leider nicht als segenereich erwies, hat auch versagt in seiner sozialen Praxis. Die einzige Lehre, die dauerhaft und für uns ohne Einschränkung Teleer Aussehlung su gebrauchsfähig ist, ist die, daß wir unsere technischen, wirtschaftlichen und sozialen hältnisse nicht nach artfremden (32.63 Dollar) im Durchschnitt der verarbeitenden Industrie um nicht weniger als 46 Prozent bis zum August 1932(17.51 Dollar), dem tiefsten Stande des vorigen Jahres, zurückgingen. Damit wurde freilich der Stand vom Juli 1914(14.99 Dollar) dem Nennwert nach immer noch um einiges überschritten. Die Kaufkraft jedoch wich zum erstenmal seit dem Kriege unter diejenige der Vorkriegezeit. Es nützte dem Arbeiter nichts, daß sein Stundenlohn infolge der unaufhaltsamen Senkung der Lebenshaltungskosten(Index 1929: 161.4; Dezember 1932: 119.5; Juli 1914: 100) sich kaufkraftmäßig als sehr widerstandsfühig erwies, sich Ende vorigen Jahres beispielsweise„real“ 51.5 Prozent über dem Stande vom Juli 1914 hielt und seit dem Höhepunkte(Juni 1931: 160.6) nur gut 5 Prozent gesunken war; die Kaufkraft des Wochenverdienstes, welche die Lebenshaltung bestimmt, war, wie gesagt, so zusammengeschrumpft, daß Mitte 1932 der Vorkriegestand unterschritten und im Dezember nur um die Kleinigkeit von .5 Prozent überboten wurde. Aber das wäre angesichts der Krisenverhältnisse immerhin noch ein recht erträglicher Zustand, wenn nicht ein ungeheuer großer Teil der Arbeiterschaft durch Ausscheiden aus der Gütererzeugung jedes Lohnes verlustig gegangen wäre. Was nützt dem Arbeitslosen eine ungefähr den Vorkriegsverhältnissen entsprechende Kaufkraft des Wochenverdienstes seines bevorzugten Kollegen? Nichts! Die Zahl der beschäftigten Arbeiter hat seit 1929 In der verarbeitenden Industrie der Vereinigten Staaten um rund 42 Prozent abgenommen, die Summen der Löhne sogar um 63 Prozent. Devisenkurse Berlin S. 4. Heute Neu Vori: „Vorbildern“, Bndapest Releingfors sondern jediglich nach unsern eigenen Lebens- siallen bedingungen(im weitesten Sinne) so gut wie nur Hoign#:: rgend möglich einzurichten zuehen. E36.:::: Wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer in künftig enger Spanien Zusammenarbeit sich dieser Lehre bewußt sind, dann Sgerbein::::::: .30 91.22 33.45 .02 haben alle Irrtümer und Fehler der Vergangenheit, ob jenseits des Ozeane oder hierzulande, einen geschichtlichen Sinn gehabt. bre 14.41 .217 2 94. 10 .291 33 64.21 .5 . 8. 9 5 8 11.2 425 9. 3 99.37 .254 .33 64.34 75.63 16.30 91.55 28.36 76.12 .300 55 84.25 75.87 16.54 Notierung für je 1 Pfund. Dollar, const in 100 Einbelten Amtliche Der Stickstoffmarkt im März. Mit dem frühzeitigen Eintritt warmer Frühjahrswitterung steigerte, eich der Abrufeingang mit Beginn des Wirtschaftsnachrichten Abkommen zwischen Rheinischem und Mitteldeutschem Braunkohlensyndikat. Das Gebietsschutzabkommen zwischen dem Rheinischen Braunkohlensyndikat und dem Mitteldeutschen Braunkohlensyndikat ist jetzt auf die Dauer von vier Jahren abgeschlossen worden und s01l am 1. Mai in Kraft treten. Die Regelung des Absatzes der beiden Syndikate ist so vorgeschen, das sich zwischen den Absatzgebieten der Verbände ein sogenanntes Puffergebiet befindet, das von Cuxhaven bis zur schweizer Grenze reicht und in das von beiden Syndikaten Lieferungen vorgenommen werden können. Es wird erwartet, daß durch den beiderseitigen Gebietsschutz die bisherigen Querläufe unterbleiben und dadurch unnötige Frachten eingespart werden Irgendwelche Preisveränderungen hat das Abkommen nicht zur Folge. Wie noch verlautet, sind die aus Handelskreisen gegen das Abkommen gemachten Einwände noch nicht aufgegeben worden. Um die Favag-Gy.-Beschlüsse. Nach der Entscheidung des Landgerichtes Frankfurt a. M. in der Anfechtungsklage des Rechtsanwalts Dr. Salomon und einer durch Rechtsanwalt Dr. Rosenburg vertretenen Aktionärin gegen die Beschlüsse der Favag-GV. vom 28. 7. 32 wurden für nichtig erklärt: 1. Der Beschluß über den Antrag Dr. Salomons auf Einsetrung einer Revisionskommission. 2. Der Beschluß über Entlastung der Vorstandsmitglieder und Liquidatoren, sowie der Mitglieder des Aufsichtsrates. Die Unkosten sind von den Klägern als Gesamtschuldnern Pa-Jte#n## en bragen. Das GeVeisen: Mürkischer Rorgen: Narkischer Braugerste... Puttergerste Hafer: Märkischer Weizenmehl 100 kg. Roggenmehl dto... Veizenkleis..... Horgenkiese::::: Raps...... Leinzant...... Viktoriserbsen.... Reingewinn die Verteilung einer Dividende von wieder 20 Frozent auf das eingezahlte Stammaktienkapita! vorzuschlagen. Der Sonderreserve sollen wieder 400 000 RA, zugewiesen werden, zum Vortrag verbleiben 42989 RM. Die Abschreibungen belaufen sich auf insgesamt.00(.27) Mill. RM. Der Geschäftsverlauf des Jahres 1932 wird im allgemeinen als befriedigend bezeichnet. Die Gesellschaft ist maßgebend beteiligt an der Rückversicherungs-.-G. Colonia mit 91.76 Prozent und an der Kölnischen Hagelversicherungsgesellschaft mit 57.22 Prozent. Wie bekannt, wurde gemeinsam mit der Nationalen Allgemeinen Ver- Antimon Regulus sicherungs-.-., Stettin, die Sanierung der Kölnischen Feinsilber Rückversicherungsgesellschaft in die Wege geleitet und im Januar 1938 durchgeführt. Der.-R. der Rückversicherungs-.-G. Colonia schlägt ebenfalls die Verteilung von wieder 20 Prozent Dividende auf das eingezahlte.-K. vor aus 422020 RM, Reingewinn. Der Reserve werden für unvorhergeschene Fälle 200 000 RM. zugeführt. Der Geschäftsverlauf war durchweg zufriedenstellend. Für Prämienüberträge und Schadenreserven wurden ausreichende Beträge reserviert. Die Wirtschaftslage des Viehhandels im März. Vom Bund der Viebhändler Deutschlands e. V. wird uns geschrieben: Der schon angekündigte Rückgang der Schlachtviehpreise ist leider eingetreten. Die bereits Ende des Vormonats einsetzende Preisverschlechterung setzte sich in der ersten Hälfte des März mit Ausnahme von Hammeln in allen Viehgattungen fort. In der zweiten Marzhälfte blieb es bei Schweinen bei der rückängigen Konjunktur. so daß die Preise im DurchProdukien-Notierungen Kleine Speisserbeen 19.00—21.00 Fattererdsen.... 13.00—13.00 Peluschten. 12.00— 14.00 #cherbohnen... 12.30-— 14.390 Wieken....... 44.0— 13.00 Lopinen: dlaus.... 9 25-10.30 Lupinen: gelde... 12.75—13.75 Serachelig.... 17.90—21.30 Leinkuchen.. 10.40—10.40 Erdnußkuchen... 10.40—10.47) Frockenschnitzel... 860—.60 Prir Sovabohnenschros S 90—.90 " 1 9 5— 1 0 7 " 1 3 6— 1 3 7 : 932—13 : 163—17 125-12 m. 05-220 2. 00-22.0 :.40—4 0 : S 75—.00 : 20.90—29.30 Berliner Metallmarkt Elektrolytkupfer(wire bara).... Originalhüttenalumininm Desgl. in Walz, oder Drahtbarren Reinnicke 935 .4b—41.0 c 30—40.0 Bremer Baumwollmarkt" 4 Arn Nad.... Jun.... Jal..... September Oktober... November Deremder .20 .4 Tendenz: stet# .27.2 .45 22735 7 97 jenigen Bangeis % zu tragen., Das Ge- schnitt.— bis.— Mark pro Zentner niedriger lagen Fünden an, aus denen das als die höchsten Preise des Vormonats. Bei Ründern brachte die Monatsmitte einen Preisstillstand Das gleiche ist für Kalber festzustellen. Die nachlassenden Preise erschwerten für den Viehhandel auch den Einkauf sehr. Insbesondere bei Schweinen sind allversicherungs.-43., der„Witterung ab. Man hofft, daß sich die Lösung Der.-R. hat beschlossen, der auf den der Fettfrage auch auf die Schlachtviehmärkte günstig 1/#, von der Beklagten richt nahm eine Reihe von Gründen an, Stimmrecht von Dr. Hirschfeld zu verneinen sei. und eich der Abruteingeng mit Brginn„des zwar nicht nur bezüglich der Aktien, die auf Grund Monate März in starkem Maße und erreichte seinen deg Vergleiches aufgekauft wurden, sondern auch beHöhepunkt in der Zeit bis 20. März Bei dieser unge- züglich der Aktien, die seit September 1929 aufgekauft den Einkauf sehr. Insbesandere hei Schweinen sind wöhnlichen Zusammendrängung des Bezuges aul eine worden sind. Die Klage eines Schweizer Aktionärs die rückgängigen Preise nicht mit den hohen Ferkelkurse Zeitspanne konnten die Werke nur durch Ein- auf Nichtigkeitserklärung der GV.-Beschlüsse vom preisen in Einklang zu bringen— Die Aussichten für setsung aller Hilfsmittel der drängenden Nachfrage Murz 1981 wurde abgewiesen. die kommenden Monate hängen sowohl von der allFerscht verden. Die Ablieterungen übertrechen vo. Colonig Kölnische Feuer- und gemeinen wirtschaflichen Entwicklung,. als auch von voll in Nonat Nürz al. auch in der Teh. vom be, L4HSmla#t. Taierzicherungs.-Can Uder Wisterung ab. Nan haft, des sich die 1chuung ginn des laufenden Düngejahres bis Ende März die- Kolnische Unfallversiel jenigen der gleichen Zeiträume des vergangenen Koln, Hamburger Warenmarkt vom 5. April 1933 Oele und Fet großen Poste Im freie zu 23.25 RM gelehres. 25. April einberufenen.-V. aus 1,01(.03) MIll. RM. auswirken wird. Markt ist Leinöl kaufen. Harburger: Forderungen unverändert. Palmkernöl etwas schwächer, übrige Artikel unverändert. Kokosöl Ceylon 18/10/—. Pahmkernöl März-Juni 24.00 RM Baumwolle: Middling Universal loko.69 Dollarcente Schmals: Ruhig. Amerik. Steamlard 12.30. Purelard 18.00 bis 13.50 Hamburger Schmals 25.00 Dollar per 100 kg. Brasil-Kaffees: Trotz des festen Schlusses In New York offerierten die brasilianischen Ablader zu unveränderten Preisen Da- Geschäft bleibt nach wie vor sehr rubig Lokspreise unverändert. Gewaschene Kaffees: Unveränderte Markt- und Preislage. Cleieseirer Vrrichs um „Schreibgehilfe“. und doch Beamter Betrug, schwere Amtsunterschlagung und schwere Urkundenfälschung Nachdruck verboten Bieleseld, 6. 4. Ist ein Mann, dem seine Dienstbehörde im Jahre 1903 bescheinigte, daß er als Bahnunterhaltungsarbeiter, als Materialverwalter, außerhalb des Beamtenverhältnisses zugelassen und durch Handschlag verpflichtet sei, ein Beamter? Diese Frage bejahte am Mittwoch die Große Strafkammer gegenüber dem 48jährigen Schreibgehilfen Hubert B. aus Rheda. Er hatte sich wegen Betruges, schwerer Amtsunterschlagung und Privaturkundenfälschung in den Jahren 1929 bis 1932 zu verantworten. Da sein jüdischer Verteidiger infolge des numerus clausus von der Verteidigung ausgeschlossen war, mußte für B. ein Reserendar als Offizialverteidiger bestellt werden. B. ist seit dem Jahre 1903 bei der Bahnmeisterei Rheda als Schreibgehilfe beschäftigt. Er hat sich bis zum Jahre 1929 tadellos geführt. Mit seiner sechsköpfigen Familie war er bei einem Monatseinkommen von 132 RM. nicht auf Rosen gebettet. Eigentlich standen ihm nur 85 RM. monatlich zur Verfügung, da der Rest als Hypothekenzins für sein Haus drausging. B. hatte die Pachtgelder für der Bahn grundeigene Stücke zu verwalten. Dabei ließ er sich von den Pächtern kleine Beträge, von ein und zwei Mark, in einem Falle sogar nur 80 Pfg., überbezahlen und verwandte diese für sich. Ebenso behielt er andere Pachtgelder für sich ein und verbuchte sie nicht in den Büchern. Im ganzen ist auf diese Weise ein Betrag von etwa 500 RM. zustandegekommen, den B. aber mit Hilfe seines Schwagers deckte. Der Staatsanwalt erklärte, daß B. zwar nicht im verwaltungsrechtlichen, wohl aber im strafrechtlichen Sinne Beamter sei. Er beantragte, bei Gewährung mildernder Umstände, eine Gefängnisstrafe von sieben Monaten. Der Verteidiger verneinte die Beamteneigenschaft und bat um eine mildere Strafe. Das Urteil lautete auf acht Monate Gefängnis. Das Gericht hatte die Beamteneigenschaft bejaht. Weil der Angeklagte von vornherein ein reumütiges Geständnis abgelegt, weil er sich bisher tadellos geführt hatte und eine gewisse wirtschaftliche Notlage nicht zu verkennen sei, setzte das Gericht die Strafe mit dreijähriger Bewährungsfrist aus. Das Urteil wurde rechtskräftig. Betrügereien en gros Der Fall des 34jährigen Kaufmanns Wilhelm O. hat schon mehrere Male das Gericht beschäftigt. Immer wieder mußte die Angelegenheit vertagt werden, bis sie dann endlich am 4. und 5. April vor dem erweiterten Schöffengericht durchgeführt werden konnte. Stöße von Geschäftsbüchern lagen, wie schon wiederholt, auf dem Gerichtstisch. O. war früher Mitinhaber, dann Alleininhaber einer Zigarrenfabrik G. m. b. H. in Bünde. Die Anklage legte ihm Betrug, Urkundenbeseitigung. Konkursvergehen und Untreue zur Last. Bo. Januar bis April 1931 soll er eine Tabakfirma in Varel i. O. um 20000 RM. betrogen haben. Weiter soll er als Beauftragter dieser Firma über einen Vermögenswert von 36.000 RM. absichtlich zu deren Angunsten verfügt haben. Als Geschäftsführer einer in Konkurs geratenen Firma habe er durch erdichtete Forderungen die Gläubiger geschädigt. Ferner soll O. im April 1931 eine holländische Firma um 23000 RM. betrogen und mehrere Seiten seines Hauptbuches vernichtet haben. Der Angeklagte verteidigte sich mit außerordentlicher Zungengewandtheit und erläuterte, wie er im Jahre 1928 in die Firma B. in Bünde eingetreten sei. Dann sei er mit dem Holländer bekannt geworden und durch diesen mit S. in Varel. Zwischen ihnen dreien sei es dann zu Fusionen gekommen. Wenn er(der Angeklagte) auch Unterbilanzen gehabt habe, so sei er doch immer völlig liquide gewesen. In der Zeugenvernehmung wurde O. das Zeugnis ausgestellt, daß er ein guter Kaufmann sei, daß er aber als allzugroßer Optimist sich über seine wahren Verhältnisse getäuscht habe. Der Staatsanwalt hielt nur die Anklage auf Betrug aufrecht, die übrigen Anklagepunkte aber ließ er fallen. Er beantragte ein Jahr und sechs Monate Gefängnis und Haftbefehl, da gegen den Angeklagten bereits zwei rechtskräftige Urteile ergangen seien. Der Verteidiger beantragte mangels Beweises Freisprechung. In temperamentvoller Weise schloß sich der Angeklagte diesem An.rage an. Das Urteil, das in später Abendstunde verkündet wurde, lautete auf ein Jahr Gefängnis wegen Betruges in einem Falle. Der Verurteilte hat, so hieß es in der Begründung, bei seiner Intelligenz sicherlich die Tragweite seiner Handlungsweise übersehen können. hg. Stadt in Honduras zerstört Riesige Feuersbrunst Washington, K. 7. Nach einer beim amerikanischen Staatddepartement eingegangenen Meldung ist die Stadt Tela in Honduras von einer riesigen Feuersbrunst heimgesucht worden. Drei Biertel der Stadt sind den Flammen zum Opfer gefallen. Die Feuersbrunst wütet noch fort. Anschlag auf einen Zug Acht Personen verhaftet mi. Osnabrück, ö. 4. Zwischen 20 und 20.15 Uhr, nach der Durchfahrt des Eilzuges 288, wurde durch noch nicht ermittelte Attentäter eine hölzerne neue Eisenbahnschwelle in der Nähe der Unterführung der Pagenstecherstraße auf das Gleis Osnabrück—Eversburg gelegt. Die Schwelle wurde von dem Bahnräumer der Lokomotive des Leichtgüterzuges 5852, der dem Eilzug folgte, ersaßt und rund 750 Meter bis an den Ueberweg der Piesberger Straße mitgeschleift. Dort setzte sich die Schwelle fest und zerbrach in zwei Hälften. Ein Teil fiel in unmittelbarer Nähe des diensttuenden Schrankenwärters nieder. Der andere Teil wurde einige Meter weitergeschleift. Außer der Beschädigung des Bahnräumers an der Lokomotive wurde Sachschaden nicht verursacht. Es liegt zweiselsohne Bahnfrevel vor. Man verfolgt bereits bestimmte Spuren.— Wie von anderer Seite zu erfahren ist, sind inzwischen acht Personen verhaftet worden. 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Neuesten Nachrichten“ Dei über die in unserer Zettung erschienenen Anzeigen mit dem Vermerk„Zu erfragen in den Geschäftsstellen“ schriftlich Auskunft wünscht muß eine Freimarke beifügen. Westfälische Neuest. Nachr. Bitte überzeugen Sie sich von den neuen nicht zu übertreffenden Qualitäten von Hönigs Kallce fein, billig, immer frisch. I. König Nachf., Goldstr. 14 Donnerstag, 6. April 1933 **„„ Nr. 82 Drittes Blakt Sahh dee ,RePhl werden. Die zuständige Behörde hat bereits die Genehmigung erteilt. Die Kosten des Planes sind auf 10000 RM. festgesetzt worden. Wesleg aberfaugn#a: in#.— Die übrigen Anträge(GaswerkserweiteMit dem Mener uverfallen hat in den rungsbau, Friedhofserweiterung) sind abgeDen Ehemann überfallen Iz Eidinghausen, 6. 4. Nachmittagsstunden des Mittwochs auf dem Hahnenkamp eine 65jährige Ehefrau ihren 82jährigen Mann. Sie hatte den nach längerer Krankheit wehrlosen Mann auf den Fußboden gezerrt, nachdem sie zuvor Türen und Fenster fest verschlossen hatte, um nach ihren Angaben ihm die Kehle zu durchschneiden. Auf die Hilferufe des Bedrängten eilte, indem er ein Fenster zertrümmerte, ein vorbeikommender Landwirt herbei, um dem Bedängten zu helfen. Die hinzugezogene Hilfspolizei nahm den Tatbestand auf. F. Kirchlengern. Die neugewählte Gemeindevertretung tagte in der neuen Schule. Die Wahl des Gemeindevorstehers ergab im ersten Wahlgang durch geheime Wahl für Holzmeier(Nr. 5) 4 Stimmen, für Worminghaus(Nr. 32) 1 Stimme und Möhlmann(Nr. 1) 5 Stimmen. Im zweiten Wahlgang entsielen auf Möhlmann (Nr. 1) und Holzmeier(Nr. 5) je 5 Stimmen. Durch das vom Vorsitzenden gezogene Los wurde der Landwirt H. Möhlmann(Nr. 1) gewählt.— Zum Stellvertreter wurde mit 6 von 10 Stimmen der Zigarrenfabrikant H. Hesse(Nr. 247) gewählt. 1. Südlengern. Die neugewählte Gemeindevertretung trat zur ersten Sitzung zusammen. Nach der Verpflichtung und Amtseinführung wurde die Wahl als gültig anerkannt. Bei der Gemeindevorsteherwahl wurde der bisherige Vorsteher Niehaus mit •2 Stimmen wiedergewählt. Zu seinem Stellvertreter wurde Tischlermeister Erdbrügger gewählt. Sodann lag ein Dringlichkeitsantrag des Gemeindevorstehers vor, der sich auf Anstrengung einer Klage gegen den Architekten B. richtete. B. habe die unwahre Behauptung aufgestellt, daß die frühere Gemeindevertretung für den größten Fabrikanten des Ortes 40000 RM. als Bürgschaft übernommen habe. Es wurde beschlossen, B. zum Widerruf seiner Behauptung binnen einer Woche aufzufordern, da andernfalls Beleidigungsklage erhoben werde. D Oberbauerschaft. Der Wald brennt. Im Wiehengebirge, oberhalb Aling= dorf, brach ein Waldbrand aus. Trotzdem das Feuer von Einwohnern und der Freiw. Feuerwehr bekämpft wurde, vernichtete es eine Fläche von etwa vier Morgen. Die Fläche war mit Buchenschlagholz und Tannen bestanden. D Holzhausen. Seltenes Dienstig; biläum. Auf eine fünfzigjährige Tarigreit auf dem Hofe Blesse kann der Neubauer Ludwig Rahe zurückblicken. Landwirtschaftsrat Dr. Altselix(Lübbecke) überreichte im Auftrage der Landwirtschaftskammer die silberne Denkmünze. hk. Falkendiek. Die Gemeindevertretung wählte den bisherigen Gemeindevorsteher Landwirt Niemann wieder. Die Arbeiten des Stellvertreters wird Landwirt Paschetag ausführen. hk. Pödinghausen. In der Gemeindevertretersitzung wurde der Fleisch= beschauer Tiemann zum Gemeindevorsteher und der bisherige Vorsteher zum Stellvertreter gewählt. hk. Löhne. Der Arbeitsmarktentlastet. In letzter Zeit ist der Löhner Arbeitsmarkt erheblich entlastet worden, was auf die Besserung im Baugewerbe zurückzuführen ist. So werden im Amt Gohfeld=Mennighüffen viele Um= und Erweiterungsbauten durchgeführt. In den meisten Fällen werden die Arbeiten mit Hilfe des 50=Millionen=Fonds der Reichsregierung finanziert. hk. Herringhausen. Neuer Gemeindevorsteher. In der Sitzung der Gemeindevertretung wählte man den Müller Kleimann zum Gemeindevorsteher. Der bisherige Gemeindevorsteher Hägerbäumer wurde zum Stellvertreter gewählt. hk. Eikum. Inderersten Sitzung des Gemeinderats wurde mit:4 Stimmen der bisherige Vorsteher Eikhoff wieder gewählt. Stellvertretender Vorsteher wurde der Kaufmann Büker. lz. Bad Oeynhausen. Zum Stadtverordnetenvorsteher wurde Telegrafeninspektor Kotzenberg(NSDAP.) mit 20 Stimmen bei 4 Enthaltungen gewählt. Zum Stellvertreter wurde der Amtsrentmeister Mohn(Bürgerl.) mit 21 Stimmen bei 3 Enthaltungen, zum Schriftführer Fabrikant Schormann(Bürgerl.) mit 20 Stimmen und 4 Enthaltungen gewöhlt. Auf einen Dringlichkeitsantrag hin wurden Reichspräsident von Hindenburg, Reichskanzler Hitler und Reichsminister Seldte zu Ehrenbürgern der Stadt Bad Oeynhausen einstimmig gewählt, da bei Beginn der Begründung des Antrages die drei sozialdemokrattschen Stadtverordneten unter Gelächter, Zurufen und Händeklatschen den Saal verließen. hk. Blotho. Großzügiger StraßenPlan. Im Rahmen des Arbeitsbeschaffungskrogramms soll die Burgstraße instand gesetzt lehnt worden. Ueber den Antrag auf den Bau einer neuen Brücke in der Weserstraße ist noch nicht entschieden worden. Iw. Hille. Die neue Gemeindevertretung trat zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Zum Gemeindevorsteher wurde durch Zuruf der bisherige Vorsteher, Landwirt Niermeyer(19), der bereits 88 Jahre Vorsteher der Gemeinde ist, einstimmig wiedergewählt, ebenso der Stellvertreter Gast fr. Als Bezirksvorsteher wurden für Neuenbaum vorgeschlagen die Landwirte Horstmeyer 102 und Möhle 305. Da Stimmengleichheit vorlag, wurde durch Los Horstmeyer gewählt; für Brennhorst wurde Landwirt Schwentker einstimmig gewählt. Einige Bürgersteueranträge wurden behandelt nud dann beschlossen, aus dem Gerekesonds ein Darlehen von 20000.4 aufzunehmen zum Ausbau des Lavelsloher Weges. Rückzahlung soll in 20 Jahren erfolgen. Uw. Rettelstedt. Der wiedergewählte Gemeindevorsteher Herm. Westerfeld, der der SpD angehört, ist nicht bestätigt worden. An seiner Stelle wurde der Landwirt Hch. Wedderhoff(Nr. 3) zum Vorsteher bestimmt. Aus Gütersloh und Umgegend Glückliche Gemeinden Nach einer Statistik des Preußischen Statistischen Landesamtes wurden am 31. Januar 1933 in den preußischen kreisangehörigen Städten insgesamt 248 426 Wohlfahrtserwerbslose gezählt. Auf 1000 Einwohner entftelen 45,7 Wohlfahrtsunterstützungsempfänger. Im Kreise Wiedenbrück liegen die Verhältnisse wesentlich günstiger. In Gütersloh wurden am 1. März 125 Wohlfahrtserwerbslose(4,9 auf 1000 Einwohner) unterstützt. In Rheda wurden unterstützt 7,4 und in Wiedenbrück 5,9 Wohlfahrtserwerbslose auf 1000 Einwohner. Die durchschnittliche Zahl der Wohlfahrtserwerbslosen ist also in anderen kreisangehörigen Städten um ein Vielfaches größer als in den Städten des Kreises Wiedenbrück. Kreiskriegerverbandsfest In diesem Jahre wird das Kreiskrieger= verbandsfest des Kreises Wiedenbrück Anfang oder Mitte Juli in Gütersloh veranstaltet werden. Ferkelbestand steigt Im Kreise Wiedenbrück wurden am 3. März gezählt: schweinehaltende Haushaltungen 6116. Zuchteber 141, Zuchtsauen 4545, Ferkel 13.026, Jungschweine 21630, Schweine bis zu einem Jahr 9414, Schweine über einem Jahr 760. Der Gesamtschweinebestand des Kreises Wiedenbrück beträgt 49514. Während die Gesamtzahl der Schweine gefallen ist, war gegenüber der Zählung vom 1. März 1932 ein Steigen des Ferkelbestandes festzustellen. Vom Handwerk Bei der Lehrlingsentlassungsseier des Gütersloher Handwerks wurden 85 Lehrlinge freigesprochen Die erste Stadtparlamentssitzung in Rheda Unter der Hakenkreuzflagge und den Farben Schwarz=Weiß=Rot hielt das neugewählte Rhedaer Stadtparlament seine erste Sitzung ab. Kaufmann Bauer verlas eine programmmatische Erklärung, in der es u. a. heißt, daß Rheda in Zukunft nicht mehr die Stadt der verpaßten Gelegenheiten sein solle. Stadtverordnetenvorsteher wurde der Stadtverordnete Kaiser von der NSDAP. Für die Wahl des Magistrats hatten die Parteien von der NSDAP. bis einschließlich Zentrum einen gemeinsamen Wahlvorschlag aufgestellt. Erster Beigeordneter wurde Mühlenpächter Stuchtey, zweiter Beigeordneter Fabrikant Nolte. Die Sozialdemokraten wurden bei der Wahl der Stadträte und Kommissionen ganz ausgeschaltet. Zehn Kommissionen wurden neue gewählt. Die Volksbücherei erhielt einen neuen Leiter: Lehrer Hurlbrink. P se hohe Veiehiguses * sie die sehenzwerte Ausstallung für innandakatatlenen in der 3. Etage D Beilage der Westfälischen Neuesten Nachrichten Die Afrikafahrer in Bielefeld Boxsport-Neuigkeiten Begrüßung der Motorfahrrad-Globetrotter Wie wir schon berichteten, treffen die beiden Radfahrer Köckler und der Engländer Poulton am Donnerstag um 17 Uhr, von Hannover kommend, auf dem Schillerplatz ein. Die beiden Fahrer werden durch einen Vertreter der Stadt Bielefeld begrüßt, dem sich der Reichsausschuß für Leibesübungen anschließt. Die Bielefelder Industrie übermittelt ihre Glückwünsche an die Fahrer durch Redakteur Dienstbach. Da mit einem größeren Publikums=Andrang zu rechnen ist, sind von dem Bezirk Bieleseld des Bundes Deutscher Radfahrer, der die Begrüßungsfeier ausrichtet, Vorkehrungen zu einer guten Absperrung getroffen. Um 20.30 Uhr werden die Weltreisenden einen Lichtbildervortrag im Löwenhof=Saal veranstalten. * Weitere Engagements für die Osterrennen auf der Zugvogelbahn Zu den bereits gemeldeten Spitzenmannschaften Kamp=Siebelhoff(Dortmund) und Wenning=Tertilte(Münster) wurden als weitere auswärtige Mannschaften: NeudörferBarkenstein(Dortmund) und RichterSundermann(Iserlohn), verpflichtet. Letztere Mannschaft ist für Bielefeld neu, gerade ihrem Start sieht man mit Spannung entgegen, da sich die Fahrer anderweitig stark in den Vordergrund schieben konnten. *** Im Pariser Sportpalast rollt augenblicklich das letzte Sechstagerennen, an dem auch drei deutsche Fahrer teilnehmen. In der ersten Nacht und am folgenden Nachmittag zeigten sich Schön—Buschenhagen besonders eifrig in den Wertungen und mit uur einer Runde Rückstand nahmen sie hinter Dinale—Di Pacco und Ronsse—Loucke mit der weitaus höchsten Punktzahl den dritten Platz ein. Der mit dem Wiener Bulla gepaarte Oskar Tietz lag zwei Runden zurück an zehnter Stelle. Um 17 Uhr(383.250 km) war der Stand folgender: 1. Dinale—Di Pacco 42., 2. Ronsse—Loucke 31., 1 Runde: 3. Schön—Buschenhagen 58., 4. Broccardo—Guimbretiere 23, 5. Guerra—Linari 21, Pelissier—Dayen 20, 2 Runden: 7. Pyjnenburg—Wals 44, A. Wambst—Leduca 30, 9. Couprn—Pecquex 17, 10. Tietz—Bulla 15, 16. Ignat—Fahre 10 P. Die übrigen Mannschaften lagen bis zu vier Runden zurück. Handball-Neuigkeiten Borkampf in Löhne Hildesheimer, Bünder und Bad Oeynhauser Boxer im Ring Am Sonntag findet im Hotel Groose=Wortmann in Löhne=Bahnhof wieder einer der beliebten Boxkampfabende statt. Für dieses Mal steht ein ganz besonders großzügiges Programm zur Abwicklung, dafür borgen die von Hildesheim verpflichteten Boxer die weit über die Grenzen ihres Kreises als Kanonen in ihrem Fach bekannt sind. Die Gegner von BC. Oeynhausen und BSV. Bünde müssen schon in blendender Form sein wenn Erfolge erzielt werden sollen. Die einzelnen Paarungen: Bautamgewicht: Schlüter(BGK. Hildesheim) gegen Krause I(BSV. Bünde); Federgewicht: Lentzer(BGK. Hildesheim) gegen Rolfemeier(BC. Leynhausen); Leichtgewicht: Bunnenberg(BGK. Hildesheim) gegen Schwarze(BC. Oeynhausen): Weltergewicht: Gierscewski (BGK. Hildesheim) gegen Bögeholz(BC. Oeynhausen): Schwergewicht: Meinberg(BGK. Hildesheim) gegen Hönnemann(BSV, Bünde), Außerdem finden noch drei weitere Rahmenkämpfe zwischen den BC. Oeynhausen und den Boxsportverein Bünde statt. eg. * Der Spichernring=Hauptkampf am Freitagabend in Berlin, den der Pole Gorny und Seißler(Berlin) bestreiten sollten, ist wegen der letzten Vorfälle in Polen und deutschfeindlicher Meldungen einiger polnischer Blätter abgesetzt worden. Seißler boxt gegen den Breslauer Bartneck. * Drei der neuen Amateurboxmeister gingen auf der Heimreise in Hannover in den Ring. Die Meister im Fliegen= und Weltergewicht, Spannagel(Barmen) und Franz(Duisburg) gewannen ihre Kämpfe nach Punkten, dagegen mußte sich der Bantamgewichtsmeister Beck(Düsseldorf) mit einem Unentschieden begnügen. * Larry Gaius setzte in Leicester seine Siegesserie sort und schlug den Italiener Roberti in der dritten Runde k. o. Gains soll im Mai in London einen Revanchekampf mit dem Bochumer Walter Neusel bestreiten. besten das vollzählige Erscheinen und die Aufmerksambeit, mit der Groß und Klein dem Unterricht folgten. Nur ganz selten passierte mal ein kleiner Rumpler, der jedoch niemand den Mut nehmen konnte. So hat denn auch die Jugend festgestellt, daß der Reitsport der schönste Sport ist. Darum hinein in die Jugendreitabteilung! Für die Ferien findet ein Sonderkursus statt. Anmeldungen hierfür, wie auch für ginnenden Kurse für Fortgeschrittene und für allgemeine Anfängerkurse, werden in der Reitbahn (Steinmetzstraße 4 2, Ruf 2834) entgegengenommen. Ergebnisse Mitgeteilt von der Wettannahmestelle des Ravensberger Rennvereins e. B Rennen zu Strausberg am 5. April 1. Rennen: 1. Khedive 109/43, 2. Iffezheim 17, A Heaan; 1. Siesztise mis 1. Jsole u. 4. Sintflut 27. 3. Rennen: 1. Kern 48/18, 2. Silvius 16, 3. Lieselott 24. 4. Rennen: 1. Priester 32/13, 2. Oceanus 14, 3. Francesco 16. 5. Rennen: 1. Mausi 31/16, 2. Sonnenstrahl 11, 3. Spala—. 6. Rennen: 1. Cocktail 35/12, 2. Manitoba 11, 3. Heureka 13. 7. Rennen: 1. Feldpost 41/15, 2. Ephen II 16, 3. Elvira—. Doppelwette: Priester— Cocktail 146:10. * Zu Zwischenfällen kam es am zweiten Strausberger Renntag. Der fechsjährige Silvius, der im ersten Rennen ausgebrochen war, wurde ein zweites Mal gesattelt und blieb schließlich siegreich. Auf Protest hin wurde er jedoch zugunsten von Kern disqualifiziert, dessen Stall wegen Kreuzens Einspruch erhoben Im gleichen Rennen siel Mystik so unglücklich, daß sie mit gebrochener Wirbelsäule tot am Platze blieb. Hindenburg Minden benachteiligt? Nachdem am kommenden Sonntag die Frage zwischen Barmen und Mülheim geklärt ist, kommt der große letzte Schlag der Hindenburgmannschaft um den WSV.=Meistertitel. Die Mindener haben schon leise beim Verbandshandballausschuß angefragt, wo denn das Endspiel steigen würde. Sie haben von Herrn Wischnewsky(Hagen), dem Obmann des BHA. eine nicht gerade erfreuliche Antwort erhalten: Minden soll im Falle eines Sieges der Tura Barmen im Elberfelder Stadion, oder falls Mülheim der Sieger ist, in Oberhausen antreten. Minden hat sich daraufhin sofort mit dem Bezirksreferenten Boymann(Münster) in Verbindung gesetzt, der erklärt hat, daß er sich niemals damit einverstanden erklären könnte, daß die Sache so geregelt würde, da es eine glatte Benachteiligung der westsälischen Meisterelf sei. Boymann wird sich am Sonntag nach Barmen begeben, wo sich der BöA. zur Schlußsitzung einfinden wird, um mit Nachdruck den Standpunkt des westsälischen Bezirks vorzutragen, der dahin geht, daß nur ein neutraler Bezirk für den Endkampf in Frage käme, und zwar der Ruhrbezirk mit Dortmund. Wir glauben bestimmt, daß man die Forderung des westsälischen Handballführers! annehmen wird, die mehr als berechtigt ist. Was würde wohl Barmen sagen, wenn man in Bad Seynhausen spielen müßte. Westsalen wird am Sonntag in diesem Punkte nichtlockerlassen, Opert Der Fußballsieg der-Mannschaft mit 711 Es gab einige Aenderungen in der Ausstelling: bei den=Leuten sehlten die, Hsgrüper Dofür spielten in der Zieg zumi. Hen größten Teile Spieler von Nord. sah es noch garnicht nach einer behen.„Nei der eifrigen=Leute aus, deren„Sturm vor dem Tor der Gegner heikle Momente schuf. der=Sturm routinierter, doch wurde noch zuviel getändelt; dagegen arbeiteten deren Läufer und Hinterleute ausgezeichnet. Das Tsogarragiese er Weißen in der ersten Hälfte sein. Nach der Pause setzten sich die=Leute besser durch; die Gegner spielten 3Toresg.isgezrumepkerg los und bekamen noch sechs, Tore urscurzinti on einigen war der Hüter nicht ganz. schuldlos. Der =Mittelläuser erzielte durch tor. Das Abendspiel war gut besucht und wurde Lugig beitttet. Neues aus dem Bielefelder Reit-Klub Die ersten Reitkurse der Jugendlichen sind abgeschlossen und haben gezeigt, welche Leistungen bei intensiver Arbeit, bei ernstem Willen und bei sachgemäßem Unterricht zu erzielen sind. Es sind diese Leistungen, wie Reiten auf offener Bahn, Reiten im Gelände, über Hindernisse bis zu einem Meter, durch Gruben, Gräben usw., durch Filmaufnahmen festgehalten und werden bei Gelegenheit der Oeffentlichkeit gezeigt werden. Mit welcher Begeisterung Schüler und Schülerinnen sich dem Reitsport widmeten, bezeugt am Als neuer deutscher Rekord b# stätigt wurde vom Deutschen Schwimmverband die von Paul Schwarz(Göppingen) in Bremen erzielte Leistung im 200==Brustschwimmen mit:44,6. * Der Schwimmkampf England gegen Deutschland, der in diesem Jahre eigentlich in England stattfinden sollte, ist von den Engländern wegen finanzieller Schwierigkeiten abgesagt worden und soll nun erst im kommenden Jahre stattfinden. Einfügung des Geländesportes in die akademische Ausulldung Die Divektoren der Institute für Leibesübungen an den deutschen Hochschulen sind zurzeit zu einem Ausbildungslehrgang an der Geländesportschule Döberitz zusammengezogen. Gelegentlich der Anwesenheit des geschäftsführenden Präsidenten des Reichsdirektoriums, von Neufville, fand eine eingehende Aussprache statt, in der völlige Uebereinstimmung darin zum Ausdruck kam, daß der Geländesport zu einem wesentlichen Bestandteil der akademischen Ausbildung gemacht werden müsse und daß hierfür die unbedingt erforderliche Zeit seitens der Hochschulen sowie der studentischen Verbände verfügbar gemacht werden müsse. Die Institutsleiter sagten ihrerseits, in der Ueberzeugung, daß die gesamte Studentenschaft erfaßt werden müsse, ihre vollste Mitarbeit zu. Flugsport Fünf neue Weltrekorde Mit dem Heinkel-Schnellflugzeug hat der Pilot Untucht nach der Uebernahme durch die Lufthausa fünf neue Weltrekorde geflogen. Ueber 5000 km mit einer Nutzlaft von 500 Kilo wurde der bisher von Frankreich gehaltene Geschwindigkeitsrekord von 308,7 Std.=km auf 348. Std.=km geschraubt. Noch treffender ist der Unterschied über 2000 km, wo der Unterschied von 345.3 Std.=km gegen 263,9 eine ganz gewaltige Verbesserung darstellt. Flugzeug-Rennen London-Melbourne Im Rahmen der australischen Großveranstaltungen im nächsten Jahre, anläßlich des 100jährigen Bestehens der Großstadt Melbourne soll auch ein Flugzeugrennen London—Melbourne im Oktober 1934 veranstaltet werden. Hierfür wurde bereits von einem bekannten australischen Philantrop dem Oberbürgermeister von Melbourne ein Preis von 10.000 Pfund Sterling zur Verfügung gestellt. Neun Flugzeuge wurden allein aus Deutschland für den Oesterreichischen Alpenflug 1933 vom 16. bis 21. Mai gemeldet. Bisher sind insgesamt 26 Meldungen eingelaufen. Ein wertvoller Pokal wurde von Senator Willy Voge!(Berlin) für den beim ADAC.=Avusrennen am 21. Mai schnellsten Rennwagen deutschen Fabrikats gestiftet. Das Wekter der Woche Bericht der Wetterwarte Essen vom 5 April Der osteuropäische Wirbel füllt sich über Rußland immer weiter auf. Das östliche und mittlere Deutschland steht noch unter dem Einfluß der von ihm nach dem Kontinent beförderten, sehr feuchten ozeanischen Luftmassen, die meist trübes Wetter und vielfach Regen oder Staubregen veranlassen. In den Lagen über 800 Meter herrscht Frost. In Westdeutschland ist bereits strichweise Aufheiterung eingetreten. Im Industriebezirk herrscht aber bei nordwestlichen bis nördlichen Winden infolge Stau am Sauerland und dem Oberbergischen Bergland noch eine geschlossene Volkendecke, aus der vereinzelt leichter Regen fällt. Die Wetterberuhigung wird sich aber auch bei uns langsam durchsetzen. Aussichten für Freitag: Westliche bis südwestliche Winde. England und Rußland Außenminister Sir John Simon(rechts) und der britische Botschafter in Moskau, Sir E. Ovey(hinten links), auf dem Wege zum Ministerpräsidenten.— Die Verhaftung englischer Ingenieure in Rußland hat einen schweren Konflikt zwischen England und der Sowjet=Union zur Folge gehabt. Der Außenminister brachte im Unterhaus ein Ermächtigungsgesetz ein, das als Repressalie gegen Rußland die Einfuhr aller russischen Erzeugnisse in England verbieten soll. LXRUNG. Ovokkenbos, Ohete, Ohalbbedieckt, 0 volkig, O bedeckt,: Regen, X Schnee, 2 Donst, - Nebel,&a Gewitter, ∆ Graupeh A Hogel O Stilla vorleicht-mänig,-stork, or sfürmisch. Die Lirien Oeobcren verhinden die Orte mit gleichen Luftdruck Es bedentet3#- SWsort, wolkig, Regen 2“ Cohig ae0 990 um faibe in ton und Witterungsbericht vom 6. April: Mitgeteilt von P Böckelmann Ww. Niedrigster Thermometerstand in der Nacht+4 Grad Celsius. Thermometerstand um 9 Uhr vormittags +6 Grad Celsius. Barometer 757 Millimeter. Wind NW. Himmel bedeckt. Geschäftliche Mitteilung Heute hat Tante Else Geburtstag— sagt Mutter in der Frühe.„Heut' nachmittag gehen wir sie besuchen— aber vorher muß die Wäsche fertig sein! Also schnell an die Arbeit— die gute Sunlicht=Seife wird uns dabei helfen. Wenige Striche genügen, und schon steht die Wäsche prächtig im Schaum. So geht das Wäscheeinseifen schnell und gründlich. Auch beim Durchwaschen und beim Kochen leistet Sunlicht=Seife hervorragend gute Dienste— mit ihr wäscht es sich immer leicht und vor allem schonend. suhd geichet.E rassvo nist werllam; u ranrrad m F. u..-Motorl Bielefeld eerilumg Raute. 1 UUnr, vor dem Bainate Lichtbildervortrag der Fahrer 20½ Uhr im saale des Löwenhofs. Eintritt frei. Dasnede panzerschiss treneichsmarine Kriegsschiff ohne Besatzung— Die elektrische Breitseite— Gefahren des Stapellaufs New York, 5. 4. Der amerikanische Dampfer„George Washington“ meldet durch Funkspruch, daß er auf 39 Grad, 31 Minuten Breite und 74 Grad, 12 Minuten Länge die Hülle sowie andere Wrackstücke des verunglückten Luftschiffes„Akron“ gesichtet habe. Die bisherigen Beobachtungen und die Feststellungen, die bei den Vernehmungen der Ueberlebenden gemacht wurden, scheinen zu bestätigen, daß die„Akron“ in einem schweren Gewitter von senkrechten Böen ersaßt und auf die Wasserfläche niedergepreßt wurde. Blitzschlag oder Brand scheiden anscheinend aus. Ob der Rumpf des Luftschiffes vor dem Aufprall auf das Wasser bereits durch die starken Böen beschädigt wurde, konnte noch nicht geklärt werden. Wie jetzt bekannt wird, befanden sich an Bord des gleichfalls ins Meer gestürzten amerikanischen Kleinluftschiffs nur sieben Mann der Besatzung. Zwei ertranken, während der Kommandant und die übrigen gerettet wurden. Der Unterstaatssekretär des Marinedepartements hat erklärt, eine Untersuchung der Katastrophe der„Akron“ werde dazu dienen, den Wert der Lenkluftschiffe als nationales Verteidigungsmittel zu prüfen. Ferner teilte der Unterstaatssekretär mit, ein Stück Hülle, das von dem Luftschiff„Akron" zu stammen scheine, sei auf der Höhe von Barnegat auf dem Wasser treibend bemerkt worden. Er unterstützte ausdrücklich die Auffassung, die Mitglieder der Besatzung der„Akron“ seien im Gestänge des untergehenden Metallgerippes eingeklemmt, umgekommen. Senat und Kammer bestehen auf der Notwendigkeit einer gründlichen Untersuchung der Katastrophe des Luftschiffes„Akron". Zweck der Untersuchung soll sein, festzustellen, ob es sich empfiehlt, weitere Luftschiffe zu bauen. Wie„F 9“ abstürzte Paris, 5. 4. Wie ergänzend zu dem Luftschiffunglück an der westfranzösischen Küste gemeldet wird, befand sich das Luftschiff„E 9“ in der Nähe von Lorient, als der Kommandant plötzlich Unregelmäßigkeiten feststellte. Das Schiff wurde immer schwerer und verlor an Höhe, weshalb der Kommandant zu einer Notlandung ansetzte. Als sich das Luftschiff in etwa 300 bis 400 Meter Höhe befand, sackte es fast senkrecht ab und zerbrach bei dem Aufprall in zwei Teile. An Bord des Luftschiffes waren drei Offiziere und neun Mann. Von der Besatzung des Luftschiffes hat nur ein Fähnrich schwere Quetschungen erlitten. Der Korvettenkapitän Benax, der ebenfalls verletzt wurde, flog als Fluggast mit. Die übrige Besatzung kam mit dem Schrecken davon. Die„E 9“ war das zweite Luftschiff einer Serie von drei gleichgroßen Luftschiffen. Das erste wurde schon bei den Probefahrten zerstört, das dritte ist noch nicht fertiggestellt worden. Der Kommandant des verunglückten französischen Luftschiffes„E 9“ erklärte, daß das Luftschiff vollständig zerstört sei. Nach der Prüfung der Katastrophe durch einen Untersuchungsausschuß werde alles Material, was noch vorhanden sei, abmontiert und nach Rochefort gebracht werden. Die„E“, die einen Wert von vier Millionen Frank hatte, hat außer Probeflügen im ganzen nur 20 Flugstunden zurückgelegt. Schießerei in Stektin Ein Toter und drei Schwerverletzte Stettin, 5. 11. Bei einer schweren Schießerei zwischen mehreren Männern, die sich nachts in der Friedrichstraße in Stettin abspielte, wurde der 30 Jahre alte Bootsmann Otto Borowski getötet. Drei Personen, darunter ein Kriminalbeamter, der den Streit schlichten wollte, wurden lebensgefährlich verletzt. Die Polizei unternahm nach der Schießerei eine große Säuberungsaktion in der Unterstadt, bei der an der Schießerei beteiligte Leute und mehrere verdächtige Personen festgenommen wurden. Eine Million Dollar Lösegeld Ultimatum der chinesischen Piraten Niutschwang, 5. 4. Die Entführer der vier britischen Offiziere teilten mit, daß diese erschossen würden, falls innerhalb der gestellten Frist, die nicht verlängert werden könne, nicht eine Million Silberdollar sowie Maschinengewehre mit Munition als Lösegeld gelicfert würden. Korruption Verfahren gegen den Generaldirektor der Reichskraftspritgesellschaft Berlin, 5. 4. Der Generaldirektor Alberti von der Reichskraftspritgesellschaft wurde vorübergehend festgenommen und dem Vernehmungsrichter vorgeführt. Generaldirektor Alberti ist der Bestechung im Zusammenhang mit dem Fall des Generalkonsuls Rund verdächtig. Der Vernehmungsrichter setzte Generaldirektor Alberti jedoch nach seiner Vernehmung wieder auf freien Fuß, da Verdunkelungsgefahr nicht bessedt.„„wenbang mit der gat Im Zusammenhung mit der seinerzeitigen Verhaftung des Generalkonsuls Rund war man unerlaubten Zahlungen an einen Ausländer auf die Spur gekommen. Jetzt soll eine genauere Prüfung der Bücher Runds ergeben haben, daß diese Zahlungen in Höhe von 150000 RM. nicht ins Ausland, sondern in die Tasche des Generaldirektors Alberti geflossen seien. Die wenigsten„Landratten“ werden wissen, daß der Stapellauf eines Schiffes für alle beteiligten und verantwortlichen Stellen ein mit Spannung und Besorgnis erwartetes Ereignis ist. Es ist niemals mit 100prozentiger Sicherheit vorauszusagen, ob das Schiff glatt und unbeschädigt ins Fahrwasser gelangt. Technisch schwierige Probleme sind zu lösen. Zunächst darf das Schiff nicht vorzeitig und nicht zu schnell ins Wasser gleiten. Die Bremsvorrichtungen müssen funktionieren, andererseits können durch das Gleiten des sehr schweren Schiffes auf den unter dem Kiel liegenden Holzschwellen Erhitzungen und Brände entstehen. Häufig hört man darum bei Stapelläufen laut krachende Geräusche, man sieht Qualm aufsteigen und Feuerfunken sprühen. Um ein reibungsloses Gleiten zu ermöglichen, werden zentnerweise Schmierseife und Oel verwendet.— Wie erinnerlich, ist der Panzerkreuzer„Deutschland“, der jetzt in Dienst gestellt wurde; zu früh vom Stapel gelaufen. Der Reichspräsident von Hindenburg war noch mitten in seiner Rede, als das Schiff davonglitt. Geistesgegenwärtig brach der Reichspräsident seine Rede ab und konnte dem Schiff gerade noch die Champagnerflasche mit den Worten:„Ich taufe dich auf den Namen Deutschland" nachwerfen. Am gefährlichsten ist der Augenblick, wenn das Schiff halb auf dem Wasser und halb auf dem Lande ist. Die Belastung ist dann am größten, und wenn die Konstruktion nicht ganz einwandfrei ist, kann es passieren, daß es in der Mitte durchbricht. Es kommt auch vor, daß sich Schiffe nach dem Stapellauf gleich auf die Seite legen. In Italien ist sogar einmal ein Panzerkreuzer auf diese Weise sofort gleich nach der Taufe versunken: das Schiff legte sich nach dem Stapellauf auf die Seite, sog sich voll Wasser und war nach wenigen Augenblicken vollständig verschwunden. In England sind einmal bei dem Stapellauf eines Panzerkreuzers 80 Personen ertrunken. Das Schiff glitt zu rasch ins Wasser, durch die plötzliche Wasserverdrängung entstanden hohe Wellen, die auf das Land fluteten und einen Teil der Zuschauer mitrissen. Der„Admiral Scheer“ hat alle diese Schwierigkeiten überwunden. Nachdem Frau Besserer, die Tochter des Admirals Scheer, die Champagnerflasche am Bug des Schiffes zertrümmert hatte, wurde sofort die hydraulische Presse in Aktion gesetzt. Vollkommen lautlos und elegant glitt„Admiral Scheer“ davon. Am gleichen Tage, an dem„Admiral Scheer" zum ersten Male das nasse Element berührte, wurde das Panzerschiff„Deutschland“ in Dienst gestellt. Und zwar ist die Besatzung des Kreuzers„Emden“ auf die „Deutschland“ übergegangen. Die„Emden" wird vorübergehend außer Dienst gestellt, und zwar, weil im Augenblick nicht genügend Besatzung zur Verfügung steht. Nach den Beschränkungen, die uns der Versailler Vertrag auserlegt hat, ist Deutschland nicht in der Lage, alle Kriegsfahrzeuge vollwertig zu bemannen. Die„Deutschland“ ist für einen Panzerkreuzer ungewöhnlich schmal und elegant gebaut. Ueber ihre Geschwindigkeit erzählt man sich Wunderdinge. In den ausländischen Kriegsmarinen gibt es nur wenige Schiffe, die es an Schnelligkeit mit der Deutschland aufnehmen können. Zwar hat das Panzerschiff nur 10.000 Tonnen— größere Schiffe darf Deutschland nicht bauen—, es kann es aber infolge der modernsten technischen Neuerungen in mancher Hinsicht mit den riesigen ausländischen Panzerkreuzern aufnehmen. Am Tag der Indienststellung ist großer Betrieb auf der„Deutschland". Die Matrosen sind noch nicht richtig eingezogen und bemühen sich, ihr Hab und Gut in den kleinen Wandschränken unterzubringen. Reichswehr, Schupos, SA. und andere Verbände benützen die Gelegenheit, um sich das Schiff anzusehen. Ueberall Menschen, überall neugierige Fragen und liebenswürdige, geduldige Offiziere, die sich bemühen, alles zu erklären. Ein Kapitänleutnant sagt schließlich ganz verzweifelt:„Ja, das weiß ich auch nicht. Ueberall waren wir noch gar nicht. Wir sind doch selbst erst neu auf dem Schiff.“ Für den Laien ist die„Deutschland“ einfach ein Labyrinth. Es liegen so viele Decks und Zwischendecks übereinander, daß man nie weiß, wo man sich befindet. Hinzu kommt, daß die neuen Kriegsschiffe aus Gründen der Sicherheit keine großen Räume haben, sondern in möglichst viele kleinere Räume aufgeteilt sind. Alle wichtigen Stellen des Schiffes, Radiostation, Artillerieleitung usw. sind doppelt vorhanden für den Fall, daß im Gefecht eine Stelle zerschossen wird.— Durch das ganze Schiff hindurch geht eine Panzerschicht. Die wichtigsten Stellen, z. B. die Munitionslager, sind möglichst tief und sicher im Rumpf des Schiffes angebracht. Falle eines Gesechts befindet sich kein einziges Mitglied der Besatzung auf Deck. Die Bedienungsmannschaft der Kanonen befindet sich in den Geschütztürmen und selbst die Torpedorohre können vom Inneren des Schiffes aus gerichtet und bedient werden. Das Richten, Zielen und Abschießen der Kanonen kann von drei verschiedenen Stellen aus erfolgen: von der Artillerieleitung im Panzerturm, von der Artillerieleitung im Innern des Schiffes und vom Geschützturm aus selbst. Der Artillerieleutnant kann von einem Punkt aus sämtliche Kanonen bewegen. drehen, richten und abschießen lassen.— Eine graue Masse aus Eisen und Stahl, auf dem sich geheimnisvoll Panzertürme und riesige Kanonenrohre gespenstig bewegen und Feuer speien— das ist ein modernes Schlachtschiff! Im Innern der Geschütztürme selbst bekommt man einen unheimlichen Eindruck davon, was es heißt, auf einem Kriegsschiff Dienst zu tun. Die Türme bestehen aus etwa 30 Zentimeter dickem Stahl und sind nach den Seiten und nach oben vollständig abgeschlossen. Durch zwei ganz kleine Löcher gelangt man von unten her in den Turm. Es ist wie in einem Gefängnis. Voll Bewunderung erblickt man ein Gewirr von Hebeln und elektrischen Anlagen und versteht kaum, daß es möglich ist, einen so komplizierten Apparat zu beherrschen. Es ist wie eine Erlösung, als man wieder zum Verdeck hinaus kriecht und frei atmen kann. Auf dem Verdeck ist gerade großer Betrieb, weil der kleine Bär, die Maskotte der Besatzung, der von der„Emden“ mitgebracht wurde, gerade seine Sprünge vormacht. Er nimmt einen Anlauf und schliddert dann zur allgemeinen Erheiterung das ganze nasse Verdeck entlang. Dr. Richard Rick Spanischer Dampfer aufgelaufen Hundert Fahrgäste an Bord Miami(Florida), 5. 4. Der spanische Dampfer„Marquis de Comillas“, der sich mit hundert Fahrgästen an Bord auf der Fahrt von Barcelona nach Havanna befand, ist an der Küste von Florida aufgelaufen. Der Dampfer sandte SOSRufe aus. Seine genaue Position ist noch nicht bekannt. Küstenwachschiffe der Marinebasis Fort Landerdale sind zur Rettung des Dampfers ausgelaufen. Everest-Flugzeug notgelandet Die Ursache unbekannt Bombay, 5. 4. Eines der beiden Sonderflugzeuge der englischen Everest=Expedition mußte am Dienstag auf dem Fluge nach dem Kanchanjunga, etwa 80 Kilometer von Burnea entfernt, eine Notlandung vornehmen. Der Führer des Flugzeuges und der Fotograf blieben unverletzt. Die Ursache der Notlandung ist unbekannt. Der Expeditionsleiter Lord Clydesdale ist mit Nahrungsmitteln und Benzin nach dem Ort der Notlandung abgeflogen. SEIPDE Obernstraßte Straße der guten Spezialgeschäfte Einheits-Kurzschrift beginnen am Montag. 24. April. in der Cecilienschule. Nüheres wird noch bekanntgegeben. Stenographen-Verein„Gabeisberger“ v. 1881 hotel-Restaurant Kosenerk Frau Emille Dürkopp, Bad Salzullen Jeden Sonnabend und Sonntag Köneller-Konzort mit Tensteiniggns Eiche mit Nußbaum, neu, zum Spottpreis von 270 R. sofort zu verk. 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Auf die einezlnen Parteien verteilen sich die 17 Mandate wie folgt: NSDAP. 10 (bisher), SPD. 5(), DNBP. 1(), KPD. 1(). Da das kommunistische Mandat unbesetzt bleibt, besteht der Landtag de facto nur aus 16 Abgeordneten. Der nationale Block, NSDA P. und DNBP., verfügt im Landtag also über Zweidrittelmehrheit. Die Mandate, die im alten Landtag der DBP. und dem Evgl. Volksdienst zufielen, erlöschen nach dem neuen Gesetz. Die Wahlvorschläge der Parteien für die neuen Landtagsabgeordneten müssen bis zum 18. April, 18 Uhr, bei dem Wahlleiter für die Gleichschaltung des Lippischen Landtages, Oberregierungsrat Dr. Spelge, eingereicht sein. Die Landesregierung hat ferner bestimmt, daß die Zahl der für den Kreistag zu wählenden Mitglieder von 24 auf 18 herabgesetzt wird. Auch die Zahl der Gemeindevertreter wurde vermindert. Für Städte bis zu 10000 Einwohnern werden in Zukunft 15, in Gemeinden über 10000 Einwohner 18 Gemeindeverordnete ihr Amt ausüben. Die Arbeitsbeschaffung in Lippe X Detmold, ö. 4. Durch die Bereitstellung größerer Mittel seitens der Reichsregierung und Reichsanstalt sind in Lippe im Rahmen des Arbeitsbeschaffungsprogramms sieben und im Rahmen des Sofortprogramms 16 Maßnahmen in Angriff genommen. Bei dieser Arbeit werden insgesamt 1426 Notstandsarbeiter und 320 Wohlfahrt serwerbslose beschäftigt. Insgesamt kommen in Lippe 360 000 Tagewerke zur Durchführung. Dabei sollen 4100 Personen beschüftigt werden. Schwere Vorwürfe gegen Adenauer ( Köln, 6. 4. Zu dem vom preußischen Innenminister gegen Oberbürgermeister Dr. Adenauer(Köln) eingeleiteten förmlichen Dienststrafverfahren schreibt der„Westdeutsche Beobachter“ u..:„Mit diesem Beschluß dürfte das weitere Schicksal Adenauers bald entschieden sein. Das Material, das die Ermittlungen des Kölner Untersuchungskommissars Pg. Schaller, MdR., noch immerfort ans Tageslicht fördert, ist so ungeheuerlich, daß man außer dem Disziplinargerichtshof aller Wahrscheinlichkeit nach wohl auch noch den Staatsanwalt dafür interessieren wird... Der Kölner Untersuchungskommissar wird bereits morgen neue Einzelheiten mitteilen, die nicht nur den Beweis schlimmster Korruptionswirtschaft der Adenauerschen Verwaltung, sondern auch seine persönliche Mitschuld an den Dingen nachweisen. Ja, die aufgesundenen Unterlagen überführen den ehemaligen Kölner Oberbür= germeister selbst in höchstem Maße der Untreue gegenüber der Bürgerschaft.“ Bauern gegen den Landrat vor Osnabrück [OSnabrück, ö. 4. Das Landvolk des Landkreises Osnabrück veranstaltete eine Massenversammlung, die sich gegen die Zustände in der Kreisverwaltung und vor allem gegen den Laudrat von Detten(Ztr.) richtete. Ein Zug von etwa 2000 Bauern bewegte sich, unter Vorantragung von Schildern und Hakenkrenzfahnen, zum Landratsamt. Als Laudrat von Detten von der Aktion der Bauern erfuhr, verließ er das Laudratsamt; sein Aufenthalt ist seitdem unbekannt. Die Bauern veranlaßten den Generalsekretär des Landwirtschaftlichen Hauptvereins, den Reichstagsabgeordneten Dr. Drees(Ztr.), seine Aemter niederzulegen. Ferner wurde ein Telegramm an die Landwirtschaftskammer Hannover gerichtet, in dem die sofortige Beurlaubung des Generalsekretärs und seine vorläufige Ersetzung durch Dr. Koslan gesordert wird. Heute 6. 4. 20—22½ Ab. C 28 Preis III Lu Wabiala Oper von G. Verdi s D HEATER ani.m.#rb f G. es such gefällt, Lustspiel von Shakespeare So. f. 4. 20—22¼ Letztmalig Fremden- u. Werbevorst. bei volkst. Musikpr.! Der Oper Dr K 11-—8 Prl La Pasiala Oper von G. Verdi Me. 10. 4. 20—22½ geschlossene Vorst. für die Fr. Volks-B. Kelpertage, Komödie von Kaiser Rudolf Oetkerhalle Vomssymphenlt des städt. Orchesters. Leitung: Intendant Max Cahnbley. unter frdl. Mitwirkung der Chorgemeinschaft der Volkschöre Bieiefeld u. 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Ein Zus von etme gte sich, unter Vorantraund Hakenkrenzfahnen, 18 Landrat von Detten Bauern erfuhr, verließ amt; sein Aufenthalt ist ranlaßten den Generaltschaftlichen Hauptvereins, dneten Dr. Drees(Ztr.), derzulegen. Ferner m an die Landwirtschaftserichtet, in dem die sofores Generalsekretärs und tzung durch Dr. Koslan sche sind verboten, wollte Dich nur erinnern. rechtzeitig Karten für an im fohel“ besurnet halll. Etage läumen, Küche, Bad, Manund sonstigem Zubehör, ZenPreise von RM. 2 400.— nd aller sonstigen Untosten, evtl. auch später zu vermiet. Blelefeld, Spiegelstraße 1. # ANR itmachung. upfztegelei G. m. b.., in öst. Die Gläubiger der Geusgefordert, sich bei ihr an 7410,7.4. 1. April 1933. Der Liquidator: Karl Silermann. h serölterung im drlichen De mit Vorljebe gehalten geverbemidige: I gicht aulzenammen — — Waschkommode mit Spiegel, Kochmaschine, gut erhalten, billig abzugeben. Herforder Straße 93. Herrschaftl. Besitzung in ruhiger Lage. 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Cleieseil Kaßi sein nedes Hiadipdelnintent Die nächsten Aufgaben: Haushaltsplan und Stellenplan— usDAp. fordert Säuberung der Verwaltung Vorstands-, Magistrats- und Ausschußwahlen Unter dem Klange der von draußen hereintönenden Märsche ziehen kurz nach 16 Uhr die Stadtverordneten zur ersten Sitzung des neuen Stadtparlaments in den Sitzungssaal ein: In geschlossener Kolonne die Braunhemden der Nationalsozialisten unter der Führung ihres Fraktionsvorsitzenden Irrgang, die Deutschnationalen zum Teil im Grünhemd des Deutschnationalen Kampfringes und im Feldgrau des Stahlhelms, die Bürgerlichen und die Sozialdemokraten im unauffälligen Zivil. Als von der anderen Seite her der neue Regierungspräsident, Freiherr von Oeynhausen, mit dem Vizepräsidenten der Regierung Dr. Rieck, geleitet vom Oberbürgermeister und den Mitgliedern des Magistrats die Magistratsloge betritt schallt dem Präsidenten ein dreisaches Sieg=Heil der nationalsozialistischen Fraktion entgegen. Oberbürgermeister Dr. Prieß wendet sich eingangs mit folgenden Worten an die Vertreter der Regierung und die Mitglieder des Stadtparlaments: Oberbürgermeister Dr. Prieß: Hochverehrter Herr Regierungspräsident, sehr geehrter Herr Vizepräsident, meine Damen und Herren! Im Auftrage des Bezirksausschusses habe ich die Ehre, die erste Sitzung des neugewählten Stadtparlaments zu eröffnen. Allein es ist mir eine ganz besondere Freude und Ehre, daß an dieser ersten Sitzung der Regierungspräsident, Freiherr von Oeynhausen, und der Regierungsvizepräsident, Dr. Rieck, teilnehmen. Ich darf die Herren namens der städttschen Körperschaften und der Bürgerschaft der Stadt Bielefeld hier herzlichst willkommen heißen. Ich danke dem Regierungspräsidenten und dem Regierungsvizepräsidenten ganz besonders dafür, daß sie so bald nach der Amtsübernahme Gelegenheit genommen haben, in unsere Stadt zu kommen. Dieser Besuchsabstattung können wir entnehmen, daß der Präsident und sein Vertreter den Sorgen und Nöten der Stadt Bielefeld und ihrer Bevölkerung Interesse und Anteilnahme entgegenbringen. Die Regierung in Minden und der Regierungspräsident sind unsere unmittelbar vorgesetzte Staatsbehörde. Alles, was wir dem Staate zu unterbreiten haben, geht an ihn oder durch seine Hand. Deshalb erbitten wir in dieser Stunde für alle unsere Anträge sein Wohlwollen. Die Stadtverwaltung und die städtischen Körperschaften werden sich ihrer Treuepflicht gegenüber der Regierung und ihrem Präsidenten immer bewußt sein. Und Sie, meine Damen und Herren, als die gewählten Vertreter der Bieleselder Bürgerschaft, treten Ihr Amt in einer Zeit der Hochspannung des politischen Geschehens an. ist die Aufgabe auch der Gemeinden als der Zellen des Staates, sich in die Gesamtheit von Staat und Volk einzugliedern, sich mit vollem Bewußtsein und aller Kraft hinter die von unserem Reichspräsidenten berufene und vom Reichskanzler geführte Regierung, die Regierung Adolf Hitlers, zu stellen. Wie die Beamten, so können auch die städtischen Körperschaften ihre Pflicht nur im Rahmen der deutschen Staatspolitik erfüllen. Das Rathaus hat heute festlichen Schmuck angelegt, um der Bedeutung des Tages Ausdruck zu geben. Aber aus dieser Feierstunde richten sich unsere Gedanken auf die Arbeit, die vor uns liegt. Zwei große Probleme beherrschen diese Arbeit: die Sorge um das Schicksal unserer Arbeitslosen und die große kommunale Finanznot. Es ist die Frage, wie und wo die Arbeitslosenfürsorge zusammengesaßt und aufgebaut, von wem sie getragen werden soll und wie künftig der kommnnale Finanzausgleich sich gestalten wird; ferner welche Einnahmequellen den Gemeinden erschlossen werden, um sie in den Stand zu setzen, in selbständiger Finanzführung eine wirkliche Selbstverwaltung zurückzugewinnen. Sie haben Gelegenheit zu reichlicher und verantwortungsvoller Mitarbeit. Hierzu tritt die Kleinarbeit des Tages. Wir haben Ihnen den Haushaltsplan für 1933 vorzulegen und einen Organisations= und Stellenplan zu unterbreiten, also Pläne, die Ihnen Gelegenheit geben, sich einmal mit grundsätzlichen Fragen zu beschäftigen und zum anderen den Lauf der praktischen Arbeit zu beeinflussen. Mit Handschlag verpflichtet der Oberbürgermeister anschließend, durch die Reihen des Sitzungssaales schreitend, die einzelnen Stadtverordneten auf ihr Amt. Gruß des RegierungsPräsidenten Hierauf erhebt sich Regierungspräsident Freiherr von Oeynhausen zu einem kurzen Begrüßungswort an die Bielefelder Stadtverwaltung und die Stadtverordnetenversammlung: Als ich Ihre Einladung erhielt, so sagt er, habe ich ihr gern Folge geleistet, da ich es als meine Pflicht betrachte, mich möglichst schnell mit den Vertretern der Bevölkerung meines Bezirkes bekannt zu machen. Wenn Sie Ihre Beratungen immer im nationalen und sozialen Sinne führen, so wie ich meine Arbeit als Regierungspräsident zu leisten gedenke, so wird der Zusammenhang zwischen uns immer ersprießlich sein. So hoffe ich denn, daß Sie als die Vertreter der Bielefelder Bürgerschaft und ich als der Beauftragte des Staates in Zukunst immer gut zusammenarbeiten werden. Sieg=Heil! Der neue Vorstand Oberbürgermeister Dr. Prieß tritt dann in die Tagesordnung ein und gibt bekannt, daß keine Einsprüche gegen die Gültigkeit der Stadtverordnetenwahl vorliegen. Er bittet das Haus deshalb, die Gültigkeit der Wahl zu beschließen. Stillschweigend stimmt die Stadtverordnetenversammlung diesem Vorschlage zu. Zum zweiten Punkt der Tagesordnung: „Wahl des Stadtverordnetenvorstandes“ verliest Stadtverordnetenvorstehe Irrgang(RSDAP.) den Vorschlag der nationalsozialistischen und der übrigen bürgerlichen Parteien. Es werden vorgeschlagen: Stadtverordnetenvorsteher Stadtverordneter Budde(REDAP.), Stellvertreter Stadtv. Irrgaus(RSDAP.), erster Beisitzer Stadtverordneter Dr. Hoener (Dtn.), zweiter Beisitzer Stadtverordneter Weiß(Evgl. Volksd.), dritter Beisitzer Stadtverordneter Hausknecht(Zentrum), stellvertretender Schriftführer Kornills(RSDAP.). Beremnfachung der Berwounung Das Programm der AsdAp. Zur Begründung für diesen Vorschlag und als Arbeitsprogramm seiner Fraktion gibt Stadtverordneter Irrgang anschließend solgende Erklärung ab: Aus meinem Vorschlag für die Wahl zum Stadtverordneten=Vorstand geht hervor, daß wir die Vertreter der SPD. ausschalten wollen. Das ist nicht kleinliche Rachsucht, sondern das Ergebnis der Erkenntnis langer Jahre des Kampfes, daß Deutschland stirbt, wenn der Marxismus regiert. Wir sind leider gezwungen, bei den Wahlen zum Magistrat und den Ausschüssen die Wahl der Vertreter der SPD. zuzulassen. Ich möchte aber schon hier und jetzt in aller Deutlichkeit erklären: Wir werden alle gesetzlichen Möglichkeiten ausnützen, um auch aus diesen Vertretungen die Träger der marxistischen Lehre zu entfernen, weil uns ein Zusammenarbeiten mit diesen Vertretern einer staatsfeindlichen Partei nicht möglich ist. Es ist uns unmöglich, mit Leuten zusammenzuarbeiten, die noch vor einem halben Jahre unsere Bewegung als die Partei der Mörder und Strolche bezeichnete. Es ist uns unmöglich, mit Leuten zusammen zu arbeiten, die jeden Tag in ihrem Schandblatt die widerlichsten Lügen über unsere Führer verbreiteten. Unmöglich, mit Leuten zusammen zu arbeiten, die ihr Amt nur benützen, um ihren Kreisen Vorteile auf Kosten der Allgemeinheit zu verschaffen. Es ist uns unmöglich, mit Leuten zusammen zu arbeiten, die die Kulturschande der weltlichen Schule vertreten. Wir sind bereit, mit allen, die guten Willens sind, zusammen zu arbeiten. Mit den Verführern des deutschen Arbeiters, mit den Trägern der marxistischen Verhetzung aber können und werden wir nicht Frieden schließen. Diese Kreise sollen aber auch nicht etwa aus unserer Zurückhaltung in den Wochen seit der nationalen Revolution schließen, daß wir unsere Aufgabe der Säuberung weniger ernst nehmen. Wir wollen nur die Herren nicht mit vollem Gehalt spazieren gehen lassen, sondern gleich ganze Arbeit leisten. Daß wir ein Mitglied des Magistrats beurlauben ließen, wird ja nicht Wunder nehmen. Diese Blüte des gestorbenen Systems war wirklich selbst für kurze Zeit unerträglich. Wir werden dem Magistrat in kurzer Zeit eine Liste derjenigen Beamten und Angestellten vorlegen, deren Entfernung aus der Verwaltung oder mindestens aus ihrem jetzigen Amt im Interesse der Allgemeinheit notwendig ist. Wir legen keinen Wert darauf, daß jetzt gewisse Teile der Beamtenschaft wie 1918 mit affenartiger Geschwindigkeit ihr politisches Mäntelchen wieder wenden. Wir fordern lediglich, daß sich die Beamten als Diener des Volkes fühlen und bereit sind, der Erneuerung der Nation zu dienen. Beamte freilich, die nur durch ihr Parteibuch in die Verwaltung kamen oder durch ihre Zugehörigkeit zur SPD. in ihre gehobene Stellung kamen, ohne durch besonderes Können belastet zu sein, werden ausgeschieden. Und wenn sich besonders gesinnungstüchtige Beamte auch jetzt noch als Agitatoren ihrer SPD. im Amt betätigen, dann werden wir ihnen Gelegenheit geben, dies im Hauptberuf zu tun. Wir wissen, daß mancher heute noch sehr stolzer Herr bescheiden werden muß. Denn die Arbeit eines Sekretärs muß eben durch einen solchen erledigt werden und nicht durch einen Oberinspektor von Parteibuchgnaden. Ebenso werden wir Vorschläge über Vereinfachung der Verwaltung vorlegen. Viele der Abteilungen sind aufgebläht, viele Stellen geschaffen, um Platz für die Lieblinge der Verwaltung zu machen. Die Verwaltung muß zu ihren eigentlichen Aufgaben zurückgeführt werden. Arbeiten, die das selbständige Gewerbe ausführen kann, sind nicht in stadteigenen Betrieben zu leisten. Der Mittelstand ist nicht mehr durch Unterstützung der Warenhäuser und Genehmigung von Erfrischungsräumen für solche zu bekämpfen. Der Mittelstand, das selbständige Handwerk und Gewerbe war immer der Träger der Gemeindefinanzen. Ihm gilt es wieder das Leben zu ermöglichen. Unnütze Einrichtungen, wie z. B. die sog. Beschahfungsstelle unter der Leitung des eifrigen Reichsbaunergenerals, dürfen im neuen Etat nicht mehr erscheinen. Die Auftragserteilung an jüdische Firmen hat sofort aufzuhören. Wir haben den Wunsch, den Haushaltsplan bald zu verabschieden. Die gründliche Durchberatung soll darunter nicht leiden. Wir bitten, den Entwurf als Vorlage der Verwaltung den Fraktionen zuzustellen und nach 2 bis 3 Wochen im Finanzausschuß zu beraten. Dann kann nach Verabschiedung im Magistrat die Stadtverordneten=Versammlung dazu Stellung nehmen. Abschließend möchte ich sagen: Ich habe die Entwicklung unserer Stadt seit 9 Jahren als Mitglied der Körverschaften beobachten können. Ich weiß, wie man langsam, aber sicher in die ungeheure Verschuldung hineingeriet. Ich weiß auch, daß neben der SPD. als Hauptschuldiger die gestorbenen bürgerlichen Parteien ihr Teil Schuld tragen. Wir sind entschlossen, mit diesen Zuständen Schluß zu machen und sind bereit, mit allen, die guten Willens sind, zusammen zu arbeiten. Die Vergangenheit mag dann erledigt sein; der Zukunft unserer Stadt und damit unseres Vaterlandes mag unsere Arbeit dienen. Im Zeichen des Rechts Im Namen der deutschnationalen Rathausfraktion gab Stadtverordneter Dr. Hoener folgende Erklärung ab: Mit Freude und Genugtuung haben wir Deutschnationalen es begrüßt, daß in der Regierung der nationalen Konzentration die nationalen Kräfte sich zu gemeinsamer Arbeit Aoshfao Schnssennnn So erschütterungstrei trägt Sie Ihr Wagen— auf den schlechtesten Straßen dahin, wenn Sie Ballonreifen fahren eimal und nach Fraktion der Frontkämpfer erheben wir deseven eingesetzt halb unseren Anspruch auf unsere Rechte und disziplinierten Pflichten, die uns durch das Vertrauen der und als eine 29000 Wähler gegeben worden sind. Radlörtoronelendorsieher Badde Arbeit zum Wohle der Stadt zusammengefunden haben. Für d. 1 b. 9% nationalen Einigung und die überau. de###oor. fur den sie ih. zuführende Ausschaltung des Einflusses der hatten. Als Vertreter der zerstörenden marristischen Kräfte hat die Bielefelder Arbeiterbewegung Deutschnationale Volkspartei unter Hugenbergs Führung stets unentwegt gekämpft. Der Kampf gegen den Marrismus kann nicht nur an der Spitze des Reiches geführt werden, sondern er muß mit gleichem Nachdruck auch in den unteren Gliederungen bis hinein in die letzte Gemeinde ausgenommen werden. Teshalb begrüßen wir die erfolgte)########.# tamit Maä#st mentig in terssn in 46m Sien Gleichschaltung in Ländern und Ge=] Die neiye der Redner ist damit erschöpft, wendig ist ferner in aller Interesse ein meinden. Wir stellen mit stolzer Genngtnung Man tritt in die Wahl des Vorstandes ein, gutes Einvernehmen des Rathauses und fest, daß heute in der einstigen roten Hochburg Da die ganze Rechte und Mitte für den vom seiner Beamtenschaft mit jedem einzelnen schwarz=weiß=roten Fahnen Stadtverordneten Irrgang verlesenen Vor= Mitbürger unserer Stadt. Dieses Ziel tagt, die 1918 von Meuterern durch die Gossen schlag stimmt, wird dieser mit 26 Stimmen der wird erreicht werden, wenn der Beamte in geschleift wurden. Ttagtug(tung ins Rechten gegen 18 Stimmen der Sozialdemo= altpreußischem Sinne seine Pflicht tut und kraten— die Stadtverordneten Dr. Ronsiek der Bürger in ihm den Diener des Volkes (NSDAP.) und Schreck(SPD.) wohnen der sieht, der Achtung und Anerkennung verSitzung nicht bei— angenommen. Stadtver= dient. ordneter Budde ist somit zum Vorsteher gewählt und übernimmt sofort sein Amt. Wir danken der Staotverwaltung, insvesondere dem Oberbürgermeister Dr. Prieß, daß sie durch verständnisvolles Zusammenwirken mit nationalen Kreisen an ihrem Teile dazu beigetragen hat, daß die Umwälzung auch in Bielefeld sich in geordneten Bahnen vollzog. Im vorigen Sommer, als Papen die roten Bonzen in Preußen gewaltsam heraussetzte, habe ich in diesem Saale der damals aufbegehrenden Linken erklärt: Eure Zeit ist abgelausen!“ Heute liegt diese damals mit wütendem Widerspruch ausgenommene Feststellung als eine nicht mehr wegzuleugnende Tatsache vor aller Augen; dieser Tatsache soll und muß auch bei der Zusammensetzung des Stadtverordnetenvorstandes Rechnung getragen werden. K241, Caun 6is in M Der Neubau des Reiches kann bis in die letzte Kommune hinein nur gegen den Marxismus, aber nur mit der deutschbewußten Arbeiterschaft erfolgen. Schwer sind die Aufgaben, die heute vor uns liegen. Die nationale Front hat infolge der matristischen Bankrottwirtschaft einen Trümmerhaufen übernehmen müssen. Für die erfolgreiche Durchführung der vor uns liegenden Aufgaben gerade in den Kommunen ist notwendig die Rückkehr zur altpreußischen Sauberkeit und Sparsamkeit, die von obenher zu beginnen hat und im Kampfe gegen den Marxismus bis in jede Gemeinde hinein durchgeführt werden muß. Die nationale Erhebung, unter deren gewaltigem Eindruck auch diese erste feierliche Stadtverordnetenversammlung zusammentritt, stand im Zeichen von Potsdam. Potsdam ist für uns nicht nur das Symbol altpreußischer Größe, altpreußischer Sparsamkeit, altpreußischer Sauberkeit, sondern zu Potsdam gehört auch— das will ich heute namens der Deutschnationalen Volkspartei mit besonderem Nachdruck betonen— die Mühle von Sanssonci, das Symbol des Rechtes. Wir stellen mit stolzer Genugtuung fest, daß die nationale Erhebung sich überall im wesentlichen im Zeichen des Rechts vollzogen hat, anders als die das Recht mit Füßen tretende Revolution der Landesverräter von 1918. Im Zeichen des Rechtes muß die nationale Front den Kampf weiterführen. Nur ein Neubau, der auf dem festen Fundament des Rechtes errichtet ist, trägt die Gewähr der Dauer in sich. Auf diesem Fundament wollen wir in gemeinsamer Arbeit aller nationalen Kräfte das Dritte Reich erbauen helfen, ein mächtiges freis deutsches Vaterland und in ihm eine blühende, von Gewerbefleiß und Arbeitsamkeit neubeseelte Stadt Bielefeld. Die S. P. D. Für die sozialdemokratische Fraktion schlägt Stv. Korspeter folgenden Stadtverordnetenvorstand vor: Ladebeck als Vorsitzenden, Benne als Stellvertreter, Böhm,s vie Anrr#. Niermann und Frau Walkenhorst als berichte, sondern im Sinne des neuen Beisitzer. Geistes. Es wird dieses um so leichter Zu den Ausführungen, die hier bisher fallen, weil wir nichts zu verbergen haben gemacht sind, so beginnt Stadtverordneter Korspeter— von den Einwirkungen der letzten Wochen sichtlich mitgenommen, zunächst sehr leise sprechend allmählich aber sehr keise sprecheno, aumährich aber fester werdend— stellt die sozialdemokratische Fraktion fest, daß sie als die Fraktion der stärksten Partei, die aus den Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung am 12. März in Bielefeld hervorgegangen ist, sachlichen Anspruch auf die Stellung des Stadtverordnetenvorsitzenden erhebt. Die sozialdemokratische Fraktion ist gewillt, getreu der Tradition und der Disziplin der Bielefelder Arbeiterbewegung, an der Kommunalpolitik so, wie sie das in der Vorkriegs= und Nachkriegszeit bereits getan hat, sachlich mitzuarbeiten, zum Besten der Stadt, ihrer Einwohner und vor allem der notleidenden arbeitslosen Bevölkerung. Die sozialdemokratische Fraktion ist dazu nicht nur berechtigt, sondern auch verpflichtet auf Grund der Stimmen von fast 29000 Wählern, die von ihr die Erfüllung der Pflicht verlangen. Wie weit wir in der Lage sind, unsere Rechte und Pflichten auszuüben oder ob wir daran gehindert werden, das liegt nicht in unseren Händen, sondern in Händen derer, die die politische Macht haben. Wir möchten aber gleichzeitig betonen, daß wir dabei jede Gesinnungslumperei weit von uns weisen. Wir sind, wie das unter denkenden Menschen und freien Bürgern eigentlich selbstverständlich ist, sogor erfreut darüber, wenn Gesinnungslumpen in der entsprechenden Weise behandelt werden. Aber wir werden eintreten für unsere Ehre und auch halten die Treue zu uns selbst. Wir glauben, dazu um so mehr berechtigt zu sein, als die anwesenden männlichen Mitglieder der sozialdemokratischen Fraktion alle bis auf einen Frontkämpfer sind, die in den Schützengräben gelegen haben, von denen ein Teil mit zerschossenen Gliedern für ihr Leben Kriegskrüppel bleibt, von denen der größte Teil sein Blut in den Schützengräben vergossen hat, während andere hinter französischen oder englischen Stacheldrähten Die großen Männer der preußisch=deutschen Geschichte, von denen ich hier drei nennen möchte, Friedrich Wilhelm., Friedrich der Große und Bismarck, sind es insonderheit gewesen, die erkannten, daß für das Wohlergehen eines Volkes und Staates in erster Linie eine geordnete innere Verwaltung Voraussetzung ist. Das Berufsbeamtentum Preußen=Deutschlands verdankt seine Entstehung und Gestaltung im wesentlichen jenen drei großen Staatsmännern. Mit dem historischen Ausspruch Friedrichs des Großen: „Ich bin der erste Diener meines Staates", war die wahre Idee des Berufsbeamtentums Wirklichkeit geworden. Beamte und Bürger Die Beamtenschaft hat ihrerseits zu erkennen, daß sie nicht Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck ist. Sie hat somit ihre Forderungen und Wünsche den gegebenen Notwendigkeiten und allgemeinen Interessen unterzuordnen. Darüber hinaus hat das Beamtentum die Aufaabe zu erfüllen, den Gleichschritt mit der Nation aufzunehmen. Wer das nicht kann, hat verdient, daß das Rad der Geschichte über ihn hinweg geht. Der Glaube an die Güte und Wahrhaftigkeit unserer Verwaltungen muß wieder Allgemeinant im Volke werden. Die Erreichung dieses Zieles setzt voraus die Ueberzeugung von der Uneigennützigkeit, Sauberkeit und Pflichttreue der Beamtenschaft. Die deutsche Revolution befindet sich erst im Anfangsstadium. Ihre geistigen Kräfte haben erst zum Erwachen der Nation geführt, aber die innere Gestaltung und der Umbau müssen noch durchgeführt werden. Sie, meine Mitkämpfer im braunen Kleid, und Sie alle, die Sie sich zu einem nationalen Deutschland bekennen, unsere heiligste Pflicht ist es, die werdende deutsche Volksgemeinschaft nach Kräften zu fördern und zu gestalten. Sie aber, meine Herren von der SPD., haben zu erkennen, daß die Geschichte bereits heute ihr Urteil gesprochen hat. Lernen Sie aus den Handlungen ihrer thüringischen Genossen, die ihre Mandate niederlegten, um dem nationalen Wiederaufstieg nicht im Wege zu stehen! Brücken zum Arbeiter Wir werden die Brücke schlagen zum deutschen Arbeiter, der heute noch zum Teil in Ihrem Lager steht. Wir werden ihm durch unsere Taten den Weg zeigen, der ihn zurückführt zum deutschen Volke. Zu Ihrer Weltanschauung jedoch gibt es keine Brücken und daher auch solange nicht zu Ihnen, als Sie mit dieser Weltanschauung Politik machen wollen. Wenn Sie etwa glauben sollten, Bielefeld könnte noch einmal Ihre rote Färbung annehmen, so wird Sie auch hier die Geschichte eines anderen belehren. Bielefeld und daher auch die Oeffentlichkeit und ihre war rot, aber wird nimmermehr rot Kritik nicht zu scheuen brauchen. Not= regiert werden. Bevor er in die Beratung des nächsten Punktes eintritt, entwickelt er in einer längeren Ansprache Ziel und Richtung seiner Amtsführung: Ich übernehme das mir übertrugene Amt des Stadtverordnetenvorstehers als politischer Soldat Adolf Hitlers und werde es zu führen versuchen in seinem Geiste. Wir haben als lebende und mitfühlende Glieder der deutschen Nation den 30. Januar d. J. erlebt. Wir erlebten die historischen Stunden des 21. und 23. März. Wir haben beginnen sehen ein gigantisches Werk: die Volkwerdung der deutschen Nation! Unter diesen wuchtigen Zeichen der Zeit stehend, haben wir in dieser Stunde unsere Aufgaben zu erkennen und dementsprechend Wollen und Handeln zu gestalten, um mitzuhelfen an dem großen Werk der nationalen Wiedererhebung. Als die gewählten Vertreter der Bielefelder Bürgerschaft haben wir darüber hinaus zu erkennen die große Not, die auch in den Mauern unserer Vaterstadt Eingang gesunden hat. Weit über 10000 Volksgenossen sind ohne Arbeit und auf die öffentliche Wohlfahrt angewiesen, die ihnen nur das Allernotwendigste zum Leben geben kann. Wir sehen das namenlose Elend der Sozial= und Kleinrentner. Es wird unsere vornehmste Aufgabe sein, allen diesen vom Schicksal so schwer Betroffenen zu helfen und ihr Los nach Möglichkeit zu erleichtern. Gegenüber der verzweifelten Lage aller Stände und Berufe, gegenüber dem Defizit in den städtischen Finanzen kann es nicht Aufgabe der gegenwärtigen Vertretung der Bürgerschaft sein, provagandistische Fensterreden zu halten, sondern entscheidende Beschlüsse zu fassen und Handlungen vorzunehmen. Stadt und Presse Es dürfte ferner nur unschwer zu erkennen sein, daß die Lage nicht durch neue steuerliche Belastungen zu meistern ist. Wir werden vielmehr darauf zu achten haben, daß bei unserer Verwaltung und allen städtischen Betrieben größte Sparsamkeit geübt wird. Im übrigen werden wir jedoch die Arbeiten der Behörden fördern und die Autorität ihrer Vertreter stützen. Wir werden ferner Wert darauf legen, ein gutes Zusammenarbeiten mit der örtlichen Presse herbeizuführen, die ihrerseits die Aufgabe erfüllen wird, die Bielefelder Bürgerschaft über die Vorgänge im Rathause zu unterrichten, nicht nur durch die Wiedergabe nüchterner TatsachenUnter dem festlichen Schmuck des Rakhauses sehen wir die Flaggen des neuen Deutschlands. Die ruhmreiche und mit Ehren bedeckte Fahne schwarz=weiß=rot, unter der wir im Weltkriege gekämpft haben, das Hakenkreuzbauner, unter dem die braune Armee Adolf Hitlers die Gegenwart erstritt. Unter beiden Fahnen hat beste männliche deutsche Kraft gelitten, gestritten und ihr Leben gelassen. Wir erheben uns von den Plätzen im Gedenken und zu Ehren derer, die heute der Rasen deckt. Sie haben mit ihren Leibern die deutsche Heimat geschützt vor dem Ansturm der Feinde, die von außen her Deutschland vernichten wollten, und vor jenem Untermenschentum des Bolschewismus, das von innen heraus Deutschland in einen Blutsumpf verwandeln wollte. Sie sind nicht umsonst gefallen. Aus ihren Gräbern ist aufgegangen die schöne Saat einer neuen deutschen Zukunft. Lassen Sie uns in dieser Feierstunde geloben, daß wir ihnen nicht nachstehen wollen an Opfermut und Pflichttreue! Lassen Sie uns geloben, hinter unseren Führern zu stehen, damit ihr Rettungswerk gelinge. Es lebe der greise Feldmarschall des Weltkrieges, der Reichspräsident von Hindenburg! Es lebe unser Führer und Reichskanzler Adolf pitler! Es lebe unsere Vaterstadt, unser Volk und Vaterland.— Heil! Der neue Magistrat Zur Magistratswahl sind zwei Vorschläge eingereicht worden. Erstens der Vorschlag mit dem Kenntwort Heidemann, der von der ganzen Rechten und Mitte unterschrieben ist; zweitens der sozialdemokratische Vorschlag mit dem Kennwort Schreck. Man wählt mit Stimmzetteln, weil über den Wahlgang eine besondere Niederschrift angefertigt werden muß, die dem Regierungspräsidenten einzureichen ist. Es werden 44 Stimmen abgegeben. Auf den Vorschlag Heidemann entfallen 26, auf den Vorschlag Schreck 18 Stimmen. Folgende Herren gelten damit als gewählt: Heidemann, Homann, Pohlmann, Semler, Röser(sämtlich NSDAP.), Dellbrügge (Dut.) und Wiethüchter(Bürgerblock); ferner Schreck, Eilers, Walkenhorst, Frau Walter und Schmidt von der SPD, Wie wir schon mitteilten, haben die gewählten sozialdemokratischen Stadträte keine Aussicht, von der Regierung bestätigt zu werden. Der Regierungspräsident wird voraussichtlich schon in den nächsten Tagen Ersatzleute benennen, über deren Zahl und Namen noch nichts Näheres bekannt ist. Auf Vorschlag des Stadtverordnetenvorstehers werden die 35 Ausschüsse aach den eingereichten Vorschlägen zusammen in einem Wahlgange gewählt, da ja das Stimmenverhältnis(26 zu 18) feststeht. Wie bei der Magistratswahl sind wieder zwei Wahlvorschläge vorhanden, einer von den nichtmarxistischen Gruppen, einer von der SPD. Der Stadtverordnetenvorstand wird nach dem Stimmenverhältnis die Zusammensetzung der Ausschüsse festlegen und die Liste der Stadtverordnetenversammlung zustellen. Mit einem dreifachen Sieg=Heil auf den Reichskanzler Adolf Hitler und dem von der nationalsozialistischen Fraktion angestimmten Horst=Wessel=Liede, das von der Kapelle draußen ausgenommen wird, wird nach knapp einstündiger Dauer die erste Sitzung des im Zeichen der nationalen Erhebung gewählten neuen Bielefelder Stadtparlaments geschlossen. Gedenk-Postkarte an den 21. März Auf der linken Seite die Potsdamer Garnisontirche— Rechts die Freimarke mit dem Bildnis Friedrichs des Großen Noch in der Woche vor Ostern gibt die Reichspost eine Gedenkpostkarte an den Tag von Potsdam heraus, die eine neue Friederieus=Marke sowie eine Darstellung der Garnisonkirche in Potsdam zeigt und zweifellos bald ein begehrtes Erinnerungsstück darstellen wird. Aus dem Landkreise Kreistag Auf die Tagesordnung des Kreistages am 11. April ist als neuer Punkt die Wahl von zwei Kreisdeputierten gesetzt worden. dr. Isselhorst, 5. 4. Gemeindevertretung. Am Dienstagabend trat die neue Gemeindevertretung unter dem Vorsitz des bisherigen Vorstehers Baumeister zusammen. Vorsteher Baumeister gab zunächst einen Ueberblick über die Tätigkeit der Gemeindevertretungen seit dem Jahre 1919. Sodann erfolgten die Wahlen des Gemeindevorstehers, des Stellvertreters und der verschiedenen Ausschüsse. Die alleinige Mehrheit der Nationalsozialisten löste eine rasche Erledigung aller Wahlen. Zum Vorsteher wurde gewählt: der Nationalsozialist Fritz Holste, zum stellvertretenden Vorsteher: der Nationalsozialist Fritz Meier. i. Isselhorst, ö. 4. Goldene Hochzeit. Die Eheleute Kampmann feiern am heutigen Donnerstag das Fest der goldenen Hochzeit. Vater Kampmann ist als Obst= und Bienenzüchter weit über die Grenzen Isselhorsts bekannt. Niederdornberg=Deppendorf, 5. 4. Gemeindevertretung. Der bisherige Gemeindevorsteher, Landwirt Holtmann, und sein Stellvertreter, Landwirt Kleimann, wurden in der ersten Sitzung der neuen Gemeindevertretung einstimmig wiedergewählt. Altenhagen, 5. 4. Vorsteherwahl. Am Dienstag trat die neugewählte Gemeindevertretung zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Nach Einführung und Verpflichtung der Mitglieder schritt man zur Wahl des Vorstehers. Die SPD. schlug den bisherigen Vorsteher Schlingheider und die Rechte den Nationalsozialisten Oertmann vor. Bei Stimmengleichheit entschied das Los für Oertmann. Bei der Wahl des Stellvertreters fiel das Los auf den Landwirt W. Düning, der von der SPD. vorgeschlagen war.