83. Jahrgang. Nummer 81 mit Bielefelder General-Anzeiger und Handelsblatt Die„Westf. Neuesten Nachrichten“ mit den Bellagen für Sport, Unterhaltung, Literatur, Frau und Kind, Haus, Hof und Garten, Ravensberger Blätter, Radio und Schach erscheinen wöchentl. 6mal und kosten monatl..00 RM., im Postbezug.00 RM, einschließlich.48 RM Zeitungsgebühr, aber ohne Bostellgeld. Sie können bei allen Trägerinnen, Agenturen, Postanstalten, Briefträgern und in unseren Filialen und Geschäftsstellen bestellt werden. Hauptgeschäftsstelle und Redaktion Bielefeld, Rohrteichstr 9, Fernruf durch die GundlachZentrale: 4970—4973 nach 19 Uhr Geschäftsstelle 4972. Redaktion 4970 u 4973 Arofeln Mittwoch, 5 April 1933 Anzeigenpreis: Der Raum für die Anzeigenspalte(29 mm breit, 1 mm boch) 15 Pig., für die Reklamezeile(70 mm breit, 1 mm hoch) 60 Pig Rahatt nach besonderem Tarif. Bei verspätetem Eingang der Zahlung oder bei Zwangseinziehung des Betrages kommt der gewährte Rabatt in Fortfall. lagen 15 Mark das Tausend, bei Teilauflagen 20 Mark. Annahmestellen für Bielefeld die Geschäftsstellen Rohrteichstraße 9, Alter Markt 2, Herforder Str. 84, die Filialen Bahnhofstr. 34. Kreuzstr. 40. Arndtstr. 41, Bleichstr. 125; für Brackwede: Hauptstr. 60; für Bielefeld-Schildesche: Talbrückenstraße 4 Crel neus neichsgesegr Schächtverbot, handelspolitische Vollmacht für den Außenminister, gegen Bombenterror Berlin, 4. 4. Das Reichskabinett beschloß am Dienstag nachmittag zunächst ein reichsrechtliches Verbot des Schächtens zur Ergänzung der in verschiedenen Ländern bereits bestehenden Verbote. Ferner wurde ein Gesetz verabschiedet, durch das der Reichsminister des Aeußeren allein zur Inkraftsetzung von Handelsverträgen mit fremden Staaten ermächtigt wird. Ein weiteres vom Kabinett angenommenes Gesetz„zur Abwehr politischer Gewalttaten“ will dem Terror, insbesondere der Brandstiftung und Sprengung an öffentlichen Gebäuden, dadurch noch schärfer zu Leibe gehen, daß die Todesstrafe, lebenslängliches Zuchthaus oder Zuchthaus bis zu fünfzehn Jahren angedroht und diese Straftaten den Sondergerichten überwiesen werden. Schließlich stimmte das Kabinett der Ratifizierung des Internationalen Abkommens zur Beschränkung der Herstellung und Regelung der Verteilung von Betäubungsmitteln zu. Mit den außenpolitischen Fragen, die ursprünglich auf die Tagesordnung der Kabinettssitzung gesetzt waren, hat sich die Reichsregierung am Dienstag noch nicht befaßt. Die nächste Kabinettssitzung findet voraussichtlich am Freitag nachmittag statt. Dann wird unter Umständen auch das neue Beamtengesetz schon zur Beratung kommen können, dessen Entwurf allerdings noch nicht über die Referentenbesprechungen hinaus gediehen ist; die Ressorts haben sich noch nicht damit beschäftigen können. Das Schächt=Verbot Das vom Kabinett verabschiedete Gesetz „über das Schlachten von Tieren“ regelt diese Materie zum erstenmal reichsrechtlich. Es bestimmt, daß warmblütige Tiere beim Schlachten vor Beginn der Blutentziehung zu betäuben sind. Beim sogen. Schächten erfolgte bekanntlich bisher keine Betäubung vor der Blutentziehung. Der Reichsminister des Innern kann die Betäubung auch für das Schlachten anderer Tiere anordnen. Solange er von dieser Befugnis keinen Gebrauch macht, können die Landesregierungen oder die von ihm bestimmten Stellen solche Bestimmungen erlassen. Auf Notschlachtungen oder andere Sonderfälle findet das Schächtverbot keine Anwendung. Zuwiderhandlungen gegen das neue Gesetz werden mit Gefängnis bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bedroht. Das Gesetz tritt mit dem 1. Mai in Kraft. Gleichzeitig tritt die Bekanntmachung über das Schlachten von Tieren vom 2. Juni 1917 außer Kraft. Das Schächtverbot entspricht einer alten Forderung des Tierschutzes. Vor einiger Zeit waren bereits in Bayern, Thüringen, Braunschweig, Oldenburg und Anhalt Schächtverbote erlassen worden, neuerdings auch in Sachsen, Württemberg, Baden und Hessen. Jetzt ist die ganze Frage für das Reich einheitlich geregelt. Eine solche Regelung war besonders notwendig, weil gerade beim Geflügel die Betäubung vor der Blutentziehung häufig nicht vorgenommen wurde. Uebrigens ist, wie wir hören, die Ausdehnung des Betäubungszwangs auch auf kaltblütige Tiere, z. B. Fische, beabsichtigt. In den Ausführungsbestimmungen, die der Reichsinnenminister erläßt, werden die einzelnen Arten der Betäubung aufgezählt werden, die zugelassen werden sollen. Ermächtigungs=Gesetz für Handelsvertrage Bei den gegenwärtigen labilen Verhältnissen glaubte die Reichsregierung die Verzögerung nicht in Kauf nehmen zu dürfen, die dadurch hervorgerufen wird, daß bisher in jedem Fall das Reichskabinett mit einem Handelsvertrag befaßt werden muß. Gegenwärtig liegen wieder zahlreiche Abkommen vor, die sofort in Kraft gesetzt werden müssen. Abgesehen davon hielt man es auch für erwünscht, das ganze System der Handelsverträge von der Notverordnungspraxis loszulösen, die immerhin eine Beteiligung des Reichstags vorsieht. Deshalb ist der Reichsaußenminister allein zur Inkraftsetzung neuer Handelsverträge ermächtigt worden. Selbstverständlich werden aber auch künftig Handelsverträge nur im vorherigen Einverständnis mit den beteiligten Ressortministern in Kraft gesetzt werden. Gesetz zur Abwehr politischer Gewalttaten Das ferner vom Reichskabinett verabschiedete Gesetz zur Abwehr politischer Gewalttaten tritt sofort mit seiner Verkündung in Kraft. Es sieht die Todesstrafe, lebenslängliches Zuchthaus oder Zuchthaus bis zu fünfzehn Jahren für folgende Straftaten vor, falls bisher mildere Strafen angedroht waren: 1. Verbrechen gegen§ 5 Abs. 1 S. 2 des Gesetzes gegen den verbrecherischen und gemeingefährlichen Gebrauch von Sprengstoffen vom 9. Juni 1884, 2. für Brandstiftung oder Sprengung an einem öffentlichen Zwecken dienenden Bauwerk oder Brandstiftung und Sprengung, die in der Absicht begangen werden, in der Bevölkerung Angst oder Schrecken zu erregen, und 3. für Verbrechen gegen die§§ 292 Abs. 2, 312, 315 Abs. 2 und 324 StrGB.(Giftbeibringung, Ueberschwemmung, Beschädigung von Eisenbahn=Anlagen und gemeingefährliche Vergiftungen). Alle diese Verbrechen und ferner auch Verbrechen gegen eine Reihe anderer Bestimmungen des Sprengstoff=Gesetzes sollen künftig durch die nach der Verordnung der Reichsregierung vom 21. März 1933 gebildeten Sondergerichte abgeurteilt werden, soweit nicht das Reichsgericht oder die Oberlandesgerichte zuständig sind. Bei der Verabschiedung dieses Gesetzes hat sich die Reichsregierung offenbar davon leiten lassen, daß nach der Brandstiftung im Reichstage bis in die letzten Tage hinein weitere schwere politische Terrorakte vorgekommen sind, wie der Bombenanschlag auf das Bismarck=Denkmal in Hamburg und auf ein SA.= Lokal in Hamburg. Gegen solche Terrorakte sollen nun auch die letzten Machtmittel des Staates eingesetzt werden. Deshalb wird künfPolitik auf Schleichwegen Eine verstümmelte Depesche Von unserem Genfer Mitarbeiter H. Genf, 3. 4. Während die schweizerische Presse, abgesehen von einigen unbedeutenden sozialistischen Blättern, sich durchweg jeder Greuelmeldung über angebliche Judenpogrome und Aehnliches in Deutschland enthalten hat, ist in den letzten Tagen am Sitz des Völkerbundes, in Gens ein Versuch politischer Stimmungsmache zu verzeichnen gewesen, der festgehalten zu werden verdient. Wir meinen nicht etwa den mißglückten kommunistischen Demonstrationsaufmarsch vor dem deutschen Konsulat, sondern die Gerüchtemacherei anläßlich der letzten Erklärungen des englischen Außenministers Sir John Simon in London. Merkwürdigerweise gelangte nämlich eine Havasmeldung nach Genf, die besagte, daß der englische Außenminister einem interpellierenden Abgeordneten auf eine Frage über die Lage der deutschen Juden entgegnet habe, es gebe einen Artikel des Völkerbundspaktes, der es ermögliche, diese Frage vor den Völkerbundsrat zu bringen, und er werde die Angelegenheit in diesem Zusammenhang prüfen lassen. In Wirklichkeit hat— wie auch die Meldungen, welche über diese Interpellationen in andere Städte geleitet wurden, deutlich besagen— Sir John Simon sich genau im entgegengesetzten Sinne ausgedrückt; er hat nämlich festgestellt, daß kein Artikel des Völkerbundspaktes eine Eineines Völkerbundsmit tig bei Sprengstoff=Attentaten die Todesstrafe gliedes in die inneren Verh##ltnissnicht mehr an die Voraussetzung geknüpft, daß ein pder Ttagtes erlaube.. dabei ein Mensch sein Leben verliert. ssnes anderen Staates erlauve. ###] Die„verstümmelte Havasmeldung“, die Frau Doumer gestorben. Die Witwe des diese Meldung, die von einer möglichen BeRussen Gorguloff ermordeten fran= schäftigung des Völkerbundes handelt, lediglich zösischen Präsidenten Paul Doumer ist am und ausgerechnet nach Genf in sinnentstellter Dienstag gestorben. Drei Lultschille vernichtet die„Kiron unergegungen 76 Mann ertrunken— Noch zwei weitere Luftschiffe zerstört New York, 4. 4. Die amerikanische Luftschiffahrt ist, wie wir schon berichteten, in den frühen Morgenstunden des Dienstags von einem schweren Verlust betrossen worden. Das im August 1931 in Dienst gestellte Marineluftschiff„Akron", dessen Größenausmaße die des„Graf Zeppelin" bei weitem übertreffen, und das mit einem Rauminhalt von 6,5 Millionen Kubikfuß das größte bisher gebaute Luftschiff ist, stürzte um.30 Uhr MEZ. infolge heftiger Gewitterstürme an der Küste von New Jersey bei dem Barnegat=Feuerschiff, etwa 150 Kilometer südlich von New York, ins Meer. Der deutsche Tankdampfer„Phoebus“, der auf der Fahrt von New York nach Tampico war, traf einige Minuten nach der Katastrophe an dem Ort des Unglücks ein und brachte Boote auf das Meer hinab, die trotz des Gewittersturmes vier Besatzungsmitglieder an Bord nehmen konnten. Die nach dem Bekanntwerden des Unglücks von den amerikanischen Behörden sofort eingeleitete große Hilfsaktion ist leider vergebens gewesen. Das Riesenluftschiff ist vor dem Eintreffen des amerikanischen Krenzers„Portland“ und vieler Küstenwachkutter untergegangen. Man muß annehmen, daß außer den von dem deutschen Tankdampfer Geretteten die gesamte Besatzung der„Akron" in Stärke von 76 Mann den Tod gefunden hat. *** Ein Kleinluftschiff der amerikanischen Marine, das aus Lakehurst abgeflogen war, um nach den Trümmern der„Akron" zu suchen, stürzte Dienstag nachmittag etwa 1000 Meter von der Küste entfernt ebenfalls ins Meer. Die Mannschaft ist gerettet. *** Eine seltsame Fügung ist es, daß am gleichen Tage auch die französische Marine von einem ähnlichen Unglück betroffen wurde. Während eines heftigen Sturmes mußte das einzige größere lenkbare Luftschiff, über das die französische Marineluftfahrt verfügt, am Dienstag zwischen Rochefort und Lorient notlanden und zerbrach in zwei Teile. Von der zwölfköpfigen Besatzung wurden ein Korvettenkapitän und ein Fähnrich zur See schwer verletzt. Das verunglückte französische Luftschiff, das die Bezeichnung„E 9“ trägt, ist ein halbstarres Schiff von 10.000 Kubikmeter. Das Schiff wurde von einem heftigen Sturm überrascht und sah sich in der Nähe von Guérande zur Notlandung gezwungen. Der Ausprall war so heftig, daß der Rumpf des Luftschiffes mitten durchbrach. Weitere Meldungen im Innern des Blattes. Form gegeben wurde!—, hat nun wiederum neue Meldungen zur Folge gehabt. Wir haben uns zwar gleich bei der Veröffentlichung dieser Havasdepesche in Genf beim Völkerbundssekretariat erkundigt und mit mehreren Genfer Amtsstellen gesprochen. Uebereinstimmend wurde uns versichert, daß diese Nachricht(von der man zunächst noch nicht wußte, daß sie unrichtig wiedergegeben war) hier großes Erstaunen hervorgerufen habe, da wirklich kein Artikel des Völkerbundspaktes eine Beschäftigung des Rates mit der Situation der deutschen Juden ermögliche, und da man sich die Simon in den Mund gelegte Aeußerung einfach nicht erklären könnte. Dagegen veröffentlichte die amtliche schweizerische Depeschenagentur umgehend eine Meldung, nach der von seiten„maßgebender Völkerbundskreise" erklärt worden sei, daß die „Judenverfolgungen“, in Deutschland dem Teil Xlll des Versailler Vertrages, der die Bestimmungen über die Arbeit enthält, sowie dem Artikel 23 der Völkerbundssatzung widersprächen, der die Völkerbundsmitglieder verpflichtet, menschliche Arbeitsbedingungen für Männer, Frauen und Kinder zu schaffen und aufrechtzuerhalten... Weiter brachte diese Meldung der schweizerischen Depeschenagentur die Abreise Drummonds von Genf, die nachkoms neuer Kanzler Kardinal Tommaso Pio Boggiano wurde von Papst Pius den XI. zum Kanzler der Römischen Kirche bestimmt. Dieses hohe Amt übte lange Jahre hindurch der kürzlich verstorbene Kardinal Frühwirth aus. weislich lediglich der Besprechung mit den englischen Ministern über das Datum der Weltwirtschaftskonserenz und die weitere Gestaltung der Abrüstungsverhandlungen gilt, mit der angeblichen Absicht Simons in Verbindung. Alle diese Konstruktionen sind inzwischen kläglich zusammengebrochen, da man die authentische Simon=Erklärung kennt und weiß, daß Simon entgegen der ursprünglichen, nur in Genf veröffentlichten HavasFassung, erklärt hat, es gebe gar keinen Völkerbundsartikel, der eine Beschäftigung des Völkerbundes mit der Frage der Juden in Deutschland erlaube. Zu allem Ueberfluß haben wir uns auf Grund zuverlässiger Informationen versichert, daß Drummonds Reise wirklich nicht das Geringste mit diesen Konstruktionen zu tun hat. Dennoch,— die Meldungen, die nicht nur die Schweizerische Agentur, sondern wahrscheinlich auch viele andere Journalisten(darunter solche, die Deutschland noch weit weniger wohl wollen) auf die erste Havasnachricht hin von Genf aus gegeben haben, bleiben bestehen; sie sind in vielen Zeitungen erschienen und haben stimmungsgemäß sicher„gewirkt". Auch sie sind ein Stück Greuelhetze, wenn auch in sehr filtrierter Form. Deshalb dürfte es nötig sein, im einzelnen zu beleuchten,— wie wir das oben getan haben,— wie sie zustandegekommen sind. Industrie=Umbau im Westen Ein Führerkreis und ein Plan Essen, 4. 4. Der Langnamverein(Verein zur Wahrung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen in Rheinland und Westfalen) hat sich nunmehr auch in seiner Leitung umgeschaltet. Im Einvernehmen mit dem Wirtschaftsrat der NSDAP. für das Gebiet West wurde zur gemeinsamen Klärung wirtschaftspolitischer und organisatorischer Fragen ein Führerkreis gebildet. Beachtenswert ist, daß in diesem Führerkreis neben den Unternehmern auch die Arbeiter vertreten sind. Dagegen verlautet bisher nichts, daß auch die Wirtschaftsausschüsse der DRBP. dem Führerkreis angehören. Der neugeschaffene Führerkreis hat bereits einen Die neue Vädernsront Der beiufsständische Zusammenschluß der Verbände begründet Berlin, 4. 4. Die vom Reichslandbund einberufene Zusammenkunft der landwirtschaftlichen Spitzenverbände hat am Dienstag in Berlin einmütig auf Vorschlag des Landbundpräsidenten Graf von Kalckreuth eine „Reichsführergemeinschaft des deutschen Bauernstandes" begründet. Beteiligt sind neben dem Reichslandbund die landwirtschaftlichen Organisationen der NSTAp. und die Vereinigung der Deutschen Christlichen Bauernvereine. Die„Reichsführergemeinschaft", setzt sich zusammen aus den Präsidenten des Reichslandbundes: Graf Kalckreuth, Lind, Willikens, Meinberg; aus den Vertretern des agrarpolitischen Apparates der NSDAP. und der dieser eingegliederten NS.=Bauernschaften: Darre, Luber, Deiniger und Backe; aus den Spitzenvertretern der Vereinigung der Deutschen Christlichen Bauernvereine: Freiherr von Lüninck(Koblenz), Schill, Dr. Hundhauser und Stewes. Der Leiter des agrarpolitischen Apparates der NSDAP. Walter Darre wurde einstimmig gebeten, den Vorsitz der Reichsführergemeinschaft zu übernehmen. Die Federführung übernahm Graf Kalckreuth. Die Reichsführergemeinschaft hat Adolf Hitler gebeten,„der Schirmherr der Reichsführergemeinschaft des deutschen Bauern der Darre, neue Bauernführer. standes" zu sein und damit dem Einigungswerk des deutschen Bauernstandes seinen besonderen Schutz zu verleihen. Der Reichskanzler hat die Schirmherrschaft angenommen. Mit denjenigen wirtschaftlichen Organisationen, die nicht in der Reichsführergemeinschaft vertreten sind, wurde zunächst nicht in nähere Verhandlung eingetreten. Die neue Reichsführerschaft hat aber ihre Vorsitzenden gebeten, das möglichste zu tun, auch den Bauern der noch außenstehenden Organisationen den Weg zum Eintritt in die freie große, alle Angehörige des Berufsstandes vertretende Gesamtkörperschaft des deutschen Bauernstandes freizumachen. osser wieder auf streien Jaß Die Vorgänge bei der Kölner Handwerkskammer oder als Geschäftsführer eine maßgebende Stelle innehatte. Es wurde festgestellt, daß eine Reihe von Verlustgeschäften weder verbucht noch der Generalversammlung vorgelegt und seitens des Aufsichtsrates ohne Nachprüfung genehmigt worden sind. Einige der Geschäfte sind mit Billigung und teilweise unter Beteiligung oder sogar auf Veranlassung Essers getätigt worden. Soweit die Beschuldigten Welter und Engels in Frage kommen, hat das bisherige Ermittlungsergebnis den dringenden Verdacht der Untreue und des Betruges so sehr verstärkt, daß ihre Vorführung zum Erlaß eines richterlichen Haftbefehls angeordnet worden ist. Bei Direktor Esser waren die Voraussetzungen für eine weitere Inhaftbehaltung nach Festnahme der anderen beiden Beschuldigten und nach Sicherstellung des belastenden Materials nicht mehr gegeben. Er wurde deshalb nach Abschluß der vorläufigen Vernehmungen auf freien Fuß gesetzt. Das Ermittlungsverfahren wird #dech, auch gegen ihn fortgeführt. Alle drei Geschuoigten bestreiten zwar bis jetzt, strafbare Handlungen begangen zu haben, mußten jedoch schon zugeben, in vielen Fällen unkorrekt gehaudelt zu haben. * Reichstagsvizepräsident Esser gab einem Pressevertreter die Erklärung ab, daß er am Montag zu einer Vernehmung von der Kriminalpolizei in Köln herangezogen und dann wieder entlassen worden sei. Er befinde sich in Euskirchen bei seiner gewohnten Tätigkeit. Der verhaftete Präsident der Kölner Handwerkskammer Walter äußerte sich zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen, es handele sich um ordnungsmäßig verbuchte und auf Grund der erforderlichen Beschlüsse gegebene Darlehen, wie sie einer ganzen Reihe anderer Handwerker auch gegeben worden seien. Plan für die organisatorische Neugliederung der rheinisch=westfälischen Wirtschaft in Angriff genommen. Für den gesamten Westen soll unter einem Direktorium ein organisatorischer, sowie ein wirtschafts= und sozialpolitischer Hauptausschuß gebildet werden. Der wirtschaftsund sozialpolitische Hauptausschuß wird sich in Fachschaften gliedern entsprechend der strukturellen Gestaltung des gesamten rheinisch=westfälischen Industriegebietes. Für die beporstehenden Aufgaben sollen unter Mitwirtung der Verbände aus den Betrieben Unternehmer und Arbeiter in entsprechende Fachschaften entsandt werden. Damit wird die Gleichschaltung zwischen Wirtschafts= und Sozialpolitik innerhalb der einzelnen Fachschaften gewährleistet. Die Arbeiten werden bereits in Kürze in einem kleineren Arbeitsausschuß ausgenommen. Reichsinnenminister Frick hat den Vorsitzenden der Deutschen Studentenschaft, Krüger, als Hilfsreferenten zur besonderen Verwendung in allgemeinen Studentenangelegenheiten in das Reichsinnenministerium berufen. — Die neuen Damentaschen niedrig im Preis, apart in der Form. Quers Obernstraße 29 Das große Spezialgeschäft. Eine Mitteilung des Regierungspräsidenten Köln, 4. 4. Der Vizepräsident des Reichstags und Zentrumsabgeordnete Esser wurde— wie schon kurz gemeldet— unter dem Verdacht der Untreue und der unrechtmäßigen Verwendung von über einer Million Handwerkergeldern verhaftet. Wirtschaftsstelle und früheres Vorstandsmitglied der Handwerkskammer. Die Untersuchungen haben zunächst ergeben, daß das Defizit im Verkehr mit verschiedenen Geldinstituten entstanden ist, in denen jeweils der eine oder der andere der drei vorerwähnten Beschuldigten im Vorstand, im Aufsichtsrat Der russische Außenminister Litwinow soll beim deutschen Botschafter von Dirksen wegen der Haussuchungen bei russischen Handelsvertretungen in Deutschland vorstellig geworden sein. Ein Bericht des Botschafters liegt in Berlin noch nicht vor. Doch wurde bei ähnlichen Vorstellungen der russischen Gesandtschaft in Berlin darauf hingewiesen, daß man keine russische Einmischung in deutsche Verhältnisse dulden werde. Hierzu teilt der Regierungspräsident in Köln u. a. mit: „Bei der Prüfung der Geschäftsführung der Handwerkskammer in Köln durch die von der Staatsregierung eingesetzte kommissarische Leitung ergab sich bei flüchtiger Durchsicht ein Desizit von ungefähr.5 Mill. RM. Pontischer Mord i Grenzgeotel Geheimnisvolle Bluttat in Tirol— Ingenieur Bell niedergeschossen Die Feststellungen des Vertrauensmannes der Regierung und eines Sachverständigen gaben Veranlassung zu einer Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft gegen Syndikus Engels als geschäftsführenden Vorstand der Wirtschaftsstelle der Handwerkskammer für den Kammerbezirk Köln und zugleich als Syndikus der Handwerkskammer, gegen den Vorsitzenden der Handwerkskammer Welter zugleich in seiner Eigenschaft als erstes Vorstandsmitglied der Wirtschaftsstelle und gegen den Direktor der Gewerbebank in Euskirchen, Thomas Esser, in seiner Eigenschaft als erster Vorsitzender des Aussichtsrates der Innsbruck, 4. 4. Ein noch unaufgeklärter Vorfall ereignete sich in dem Gasthof„Blattel" bei Durchholzen an der bayerisch=österreichischen Grenze. Dort wurde der aus München stammende[r. Bell erschossen. Ingenieur Bell ist aus dem Tscherwonzenprozeß, der während der Jahre 1928 bis 1930 die gesamte Weltpresse in Atem hielt, bekannt. Es handelte sich bei diesem Prozeß um den Versuch, durch Massenfälschung von Tscherwonzen die Sowjetherrschaft in Rußland zu untergraben. Bell war in diesem Prozeß, der in Deutschland verhaudelt wurde, freigesprochen. Das Bundespolizeikommissariat in Innsbruck schildert den Hergang des Vorfalls in Tirol folgendermaßen: Am Montag, ungefähr um 16.30 Uhr nachmittags, fuhr ein kleines Personenauto vor dem Gasthof Durchholzen bei Waldsee, Bezirk Kufstein, vor. Die Insassen des Autos ersuchten die Kellnerin, sie dem zurzeit dort wohnenden Georg Bell anzumelden, und begaben sich La Traviata Stadttheater Bielefeld Mit Verdis Traviata hat sich unsere Oper noch einen erfolgreichen Abschluß der künstlerisch wenig ertragreichen Spielzeit gesichert. Die saubere, an schönen Einzelheiten reiche Aufführung wurde von dem sehr zahlreichen Publikum so begeistert ausgenommen, wie das lange nicht der Fall war. Gewiß ist aus dem Dreigestirn„Troubadour“—„Rigoletto"— „Traviata“ die letztere das schwächste Werk. Es besteht eigentlich nur aus einer Rolle, der Violetta. Schon der Alfred ist, trotz einiger schöner Arten, schwächer gezeichnet, den Vater Germont bewahrt der schönste Belkanto nicht vor einer gewissen Peinlichkeit und alle andern Figuren sind mehr oder weniger Stafsage ohne persönliche Prägung. Dennoch ist man stets wieder aufs äußerste gefesselt, eben um der Violetta willen, die Verdi(wie immer, wenn es sich um die liebende und leidende Frau handelt) mit allem musikalischen Reichtum und einer Fülle wirklich menschlicher Züge ausgestattet hat. Und wenn manches von der Musik auch oberflächlich und mit einer scheinbar gedankenlosen Routine gearbeitet ist, sie ist deswegen nicht weniger einfallsreich und schlagkräftig. Willy Buhlmanns Spielleitung stellte das Stück in einen modernen Rahmen. Es läßt sich mancherlei dagegen einwenden. Der ganze Charakter der Gestalten und der Handlung ist mit dem Paris des zweiten Kaiserreichs verbunden, und mag der Handlungsinhalt auch zeitlos sein, man glaubt einem Menschen von 1933, glaubt einer modernen Edelkokotte nicht das nicht immer echte Pathos und die Dumassche Mentalität der im einzelnen ohnehin psychologisch schwach motivierten Handlung. (So wie man das abscheuliche Deutsch dieser Menschen überhaupt niemandem glaubt.) Aber davon abgesehen war die Sache sehr geschmackvoll ausgezogen. Besonders zu rühmen sind die ausgezeichneten, in Farbe und Raumausteilung sehr gelungenen Bühnenbilder Fritz Kiglers. Die Spielführung arbeitete das Wesentliche heraus, ohne daß jedoch die Deutlichkeit der Absichten in jedem Moment erreicht war, besonders bei den Ensembleszenen, die eine detailliertere Ausarbeitung vertragen könnten. Aber es war alles farbig und lebendig. Mit der Violetta hat Senta Wagemann wieder eine Glanzrolle, der Erfolg des Abends ist in erster Linie ihr zu danken. Sie beherrscht gesanglich ihre Partie mit viel Können und Kultur und obwohl ihre schöne Stimme noch nicht ganz gefestigt ist, besticht sie durch ihre glockenreine Höhe und ihre warme Mittellage. Und im Gesang wie im Spiel gab sie der Figur wundervollen Ausdruck. Zwar ist sie(zumal im Anfang) nicht die große Demimondäne, dazu ist sie zu gesund und natürlich, aber sie hat in hohem Maße mädchenhaften Charme und ein instinktsicheres Spieltalent und in all ihren tragischen Momenten, besonders in der Sterbeszene war sie von ergreifender Innerlichkeit. Ernst Weil gab als Alfred Germont fraglos seine abgerundetste Leistung. Endlich konnte er einmal seine Belkantotechnik in vollem Glanz zeigen, konnte man das sieghaft Strahlende, die Geschmeidigkeit und warme Fülle seines Tenors unbeeinträchtigt genießen. Obwohl es ihm öfter unterläuft, daß er merklich detoniert. Darstellerisch bleibt er ja stets etwas gehemmt, aber er war als ganzes eine Leistung, von der zündende Wirkung ausging. Leo Falk gab dem alten Germont unaufdringliche natürliche Würde. Leider mußte er sich mit einer Indisposition entschuldigen lassen, jedoch führte er auch stimmlich seine Rolle mit dem gewohnten Geschmack durch. In den kleineren Rollen gaben Margot Stahl, Marianne Rudolph, Buchheim, Wrana, Buhlmann u. a. ihr Bestes. Intendant Max Cahnbley war ein getreuer Sachwalter der Partitur und musizierte mit dem Orchester sein und sauber. Er führte die musikalische Linie mit Temperament zu kraftvollen Höhepunkten und gewann auch den Chören viel Klangschönheit ab. Es gab, wie gesagt, stürmischen Beifall, der sich von Akt zu Akt steigerte, und eine Fülle von Blumen. Hans Otto Redecker Der Musikerpräsident Prof. Gustav Havemann, der ausgezeichnete Geigenkünstler, Dirigent des Orchesters des Berliner Kampfbundes für Deutsche Kultur, ist zum Vorsitzenden des Deutschen Musikerverbandes gewählt worden. Bühnenvolksbund=Konzert. Zu unserer gestrigen Besprechung der BühnenvolksbundKonzerte ist nachzutragen, daß unter den Mitwirkenden als freudige Ueberraschung unser früherer Baßbufso und Regisseur des Stadttheaters Otto Engelke im Konzertsaal erschien und nach herzlicher Begrüßung zwei Arten aus Zar und Zimmermann und dem Barbier von Sevilla mit seinem kräftigen Humor wirkungsvoll zu Gehör brachte. Man konnte feststellen, daß die Bielefelder ihn nicht vergessen hatten und er sich bei ihnen immer noch der alten Beliebtheit erfreut. Reineparteigestempelte Kunst Kampfbundführer Hinkel über nationalsozialistische Kulturpolitik Der Kommissar im preußischen Kultusministerium, Reichstagsabgeordneter Hinkel, der auch preußischer Landesführer des Kampfbundes für deutsche Kultur ist, gewährte einem Redaktionsmitglied des WTB. eine Unterredung, in der er mit allem Nachdruck betonte, daß die Nationalsozialisten in jeder Hinsicht eine parteimäßige Abstempelung der künstlerischen Gestaltung ablehnten und niemals die schöpferische Persönlichkeit irgendwie in ihrer Arbeit beengen wollten. Nachdem Kammissar Hinkel die Angelegenheiten Bruno Wakter, Max Reinhardt und Klemperer gestreift hatte, erklärte er, daß die ausländischen Künstler jederzeit die deutsche Gastfreundschaft genießen würden. Voraussetzung dafür ist, daß sie nichts tun, was gegen die Interessen und das Wohl des deutschen Volkes verstößt. Es sei natürlich kein Wunder, daß wir eine gesunde Autarkie auch auf künstlerischem Gebiet anstreben müssen. Bei 50000 brotlosen Musikern in Deutschland kann uns kein gerecht denkendes Volk eine solche Einstellung verübeln. Wir werden bei unserer künftigen Behandlung ausländischer Künstler immer fragen, was tut das Land des ausländischen Gasts deutschen Künstlern gegenüber. Wir wissen, fuhr Landesführer Hinkel fort, daß die jüdische intellektuelle Vorherrschaft in Deutschland schließlich dahin geführt hat, daß insbesondere auf kulturpolitischem Gebiete der Deutsche kein Hausrecht mehr besaß. Selbstverständlich soll der frei schaffende jüdische Künstler die Möglichkeit seiner Betätigung haben, pfort auf bessen in ersten Stock gelegenes Zimmer. Bald nach Ankunft dieses Autos uuhr ein zweites größeres Auto vor, dem vier bis fünf Personen entstiegen. Im Zimmer verhandelte inzwischen Bell mit den Männern, unter denen sich ein Studienkollege von ihm, ein gewisser Paul Konrad aus Rosenheim, befand. Als Zuhörer gesellte sich noch der Major a. D. Hans Hell hinzu. Nachdem Bell mit den erwähnten drei Männern einige Minuten verhandelt hatte, wurden diese von den vier mit dem zweiten Auto inzwischen nachgekommenen Männern jeder einzeln herausgerufen. Gleich darauf stürzte ein großer blasser, brutal aussehender jjüngerer Mann über die Schwelle und gab aus einer Repetierpistole mehrere Schüsse ab. Bell stürzte gleich auf den ersten Schuß getroffen lautlos zu Boden. Eine zweite Kugel durchbohrte auch den rechten Oberschenkel des im Zimmer bei Bell zurückgebliebenen Major Hell, der von dem ganzen Vorfall überrascht dem Mörder noch entgegenschrie:„Sind Sie denn verrückt geworden?“ Der Täter, der sich inzwischen bis unter die Tür zurückgezogen hatte, gab noch einige Schüsse ab, von denen einer knapp beim Kopf des Majors Hell vorüberging. Die Männer stürzten hierauf durch das Treppenhaus ins Freie und stiegen sofort in die bereits angelassenen Autos, mit denen sie in rasender Fahrt über die bayerische Grenze zurückfuhren und die beiben bayerischen Zollschranken durchstießen. Nur der erwähnte Studienkollege des Bell blieb zurück und stellte sich später der Gendarmerie, verweigerte jedoch über die Gründe des Ueberfalls jede Angabe. Am Montag noch begaben sich Beamte des Bundespolizeikommissariats Innsbruck zur Erhebung des Tatbestandes und zur weiteren Nachforschung an den Tatort, wohin am Dienstag auch eine Gerichtskommission aus Innsbruck abging. Das wied aus den Gewerischaften! Bisher stehen drei Pläne im Vordergrund Berlin, 4. 4. ". Zu der für die deutsche Volkswirtschaft sehr bedeutsamen Frage der Neugestaltung des Gewerkschaftswesens wird in informierten Kreisen erklärt, daß sich aus der bisher geführten Diskussion drei Ideengänge ergeben hätten, die nun zur engeren Wahl im Vordergrund ständen. Die Entscheidung ist allerdings allein Sache des Reichskabinetts. Obwohl angenommen werden kann, daß das Kabinett sich erst in einiger Zeit mit diesen Dingen beschäftigen wird, werden in informierten Kreisen die drei Leitgedanken bereits jetzt kurz zusammenfassend angedeutet. Der erste geht dahin, die bisher in Deutschland bestehenden Richtungsgewerkschaften zu beseitigen und an ihrer Stelle ein Korporationssystem Muster nach italienischem zu errichten, dessen Spitze personengleich wäre mit dem Reichsarbeits= bezw. dem Reichswirtschaftsministerium. Der zweite Ideengang will die Richtungsgewerkschaften nach erfolgter Gewährung der Gleichberechtigung an die NSBO., die Stahlhelm=Selbsthilfe und die wirtschaftsfriedlichen Gruppen möglichst unangetastet lassen. Dabei geht er von der Erwägung aus, daß die Richtungsgewerkschaften organisch gewachsene Selbsthilfe=Gebilde mit eigener Verantwortung seien und daß übergangslose Eingriffe in diese Koalitionsfreiheit die Leistungen der Gewerkschaften auf den vielen sozialen Gebieten gefährden könnten. Zugleich sieht er jedoch die Bildung eines Kontrollkommissariats für das Gewerkschaftswesen im Rahmen des Reichsarbeitsministeriums vor, das die Aufgabe hätte, die Entpolitisierung der Gewerkschaften durchzuführen und zu überwachen mit einer Einflußnahme auf die gewerkschaftliche Praxis, auf die Finanzgebarung und die Verwendung der Mittel der Gewerkschaften. Das dritte Projekt endlich will zwar ebenfalls die Richtungsgewerkschaften bestehen lassen, sie aber unter eine erheblich stärkere staatliche Aussicht nehmen, als sie nach dem zweiten Plan vorgesehen ist. Es will dies unter gleichzeitiger Heranziehung der Unternehmerverbände zwecks Bildung einer zentralen staatlich beaufsichtigten Arbeitsgemeinschaft, von der aus die Aktivität der Gliederungen nicht nur kontrolliert, sondern auch reguliert werden würde. Die Idee der Entpolitisierung wird auch von diesem Projekt vertreten, wozu noch die ausgesprochene Grundtendenz käme, die Gewerkschaften dem Staate nutzbar zu machen. Hiaudensgeandsage der Beaischen Cheisten Abschluß der Reichstagung der nationalsozialistischen Glaubensbewegung Seldtes Arbeitsdienstplan 13 Bezirke vorgesehen Berlin, 4. 4. In der Chef=Besprechung vor der Kabinettssitzung am Dienstag legte, wie der„Völkische Beobachter“, berichtet, Reichsarbeitsminister Seldte einen Entwurf vor, der für den Freiwilligen Arbeitsdienst eine Gliederung in dreizehn Bezirke vorsieht. An der Spitze jedes Bezirks steht ein Bezirksführer und ein Bezirkskommissar. Diese vorübergehende Lösung verfolgt nach dem Blatte den Zweck, den Freiwilligen Arbeitsdienst von den Landesarbeitsämtern abzulösen. Dann werde der Umbau gemäß den Grundsätzen und Vorarbeiten erfolgen, die von der NSDAP. bereits aufgestellt oder geleistet worden seien. Dals Reich werde vorläufig in folgende Bezirke eingeteilt: 1. Ostpreußen, 2. Pommern, 3. Mecklenburg Schleswig=Holstein, 4. Brandenburg Grenzmark, 5. Schlesien, 6. Sachsen, 7. Mitteldeutschland, 8. Hessen, 9. Baden Württemberg, 10. Hannover Oldenburg, 11. Westfalen, 12. Rheinland, 13. Bayern. Seldte Leiter der Jugendertüchtigung Der Reichspräsident hat am Dienstag den Reichsarbeitsminister Franz Seldte zum Vorsitzenden des Kuratoriums für Jugendertüchtigung bestellt. Der englische Journalist T. C. Catchpole ist in Berlin wegen Verbreitens unwahrer Nachrichten festgenommen worden. Catchpole ist der internationale Sekretär der„Society of Friends“(Quakers). Berlin, 4. 4. Die erste Reichstagung der nationalsozialistischen Glaubensbewegung„Deutsche Christen“ fand am Dienstag in Berlin ihren Abschluß. In zahlreichen Arbeitstagungen der einzelnen fachlichen Amtswaltergruppen wurden die Forderungen der Bewegung aufgestellt. So erörterte Rechtsanwalt Werner(Berlin)„Die Rechtsgrundlagen der kommenden Reichskirche". Er begründete den Grundsatz der Glaubensbewegung, daß der Zusammenschluß der im Deutschen evangelischen Kirchenbund zusammengefaßten 29 Kirchen zu einer evangelischen Reichskirche notwendig sei. Die kommende Reichskirche solle alle evangelischen Christen umspannen. Die Verfassung der kommenden Reichskirche werde gerichtet sein auf die Herrschaft der Besten unter einem selbstgewählten Führer mit dem Ziel, Art, Form und Typus des deutschen Menschen in seinem Ringen um Gott zu leiten und zu schützen. Der Forderung nach einer lebendigen Volkskirche komme der heutige Staat des Nationalsozialismus entgegen. Die NSDAP. verlange Freiheit aller religiösen Bekenntnisse, soweit sie nicht den Bestand des Staates gefährden oder gegen das Sittlichkeits= oder Moralgefühl der germanischen Rasse verstoßen. Der christliche Glaube verlange den Kampf gegen den gottseindlichen Marxismus und gegen den Ultramontanismus. Die kommende Reichskirche werde Wege finden, um die heutigen Kirchensteuern, die die Kirchenaustritte so sehr gefördert hätten, durch Geldquellen zu ersetzen, die den Sondercharakter einer Besteuerung des kirchlichen Lebens vermeiden. Der Presseleiter der Bewegung, Bierschwale(Berlin), äußerte sich über„Kulturund Zivilisation". Dabei nannte er als eine der Hauptaufgaben für die Bewegung, die verlorengegangene Verbindung zwischen Evangelium und Volkstum wiederherzustellen. Er trat ein für die Pflege der Kirchenmusik, für die Ausgestaltung des Chorwesens und der Liturgie im Sinne einer Verlebendigung, die die bessere Anteilnahme der Gemeinde gewährleiste. Auch das Volkslied sei von der Kirche wieder zu pflegen. An Stelle des Tanzes von heute, der nur Erotik ausdrücke, müsse der deutsche Volkstanz treten. Die modernsten Mittel der Propaganda wie Theater, Film, Rundsunk und Schallplatte müßten in den Dienst der Kirche gestellt werden. In der Fachtagung über Religionsunterricht und Schule wurde die Einsichtnahme der Kirche in den Religionsunterricht als überflüssig für den kommenden völkischen Staat bezeichnet, dafür aber die Bildung von Arbeitsgemeinschaften zwischen Lehrern und Pfarrern zur Pflege guter Beziehungen zwischen Schule und Kirche befürwortet. In einem Vortrag über „Kirchliches Führertum“, forderte Pfarrer Nobiling(Berlin), daß zum Pfarramt nur zugelassen werde, wer rein deutschen Blutes sei. wenn er sich den Pflichten des deutschen Staatsbürgers restlos unterzieht. In den staatlichen, den beamteten Stellungen werden wir Deutsche und gerade auf künstlerischem Gebiete unser Hausrecht vorbehalten. Wir lehnen aber auf das schärfste alles ab, was irgendwie mit Radauantisemitismus etwas zu tun hat vder als solcher bezeichnet werden könnte. Lieue Chorwerke Uraufführungen in Münster In Verbindung mit Darbietungen von Chorwerken der Renaissance und des Frühbarock brachte der münsterische Lehrergesangverein unter der Führung seines Leiters Heinrich Maria Sambeth(Vechta i..) zwei zeitgenössische Chorwerke zu beifällig ausgenommener Uraufführung. Die vier bis achtstimmige, in manchen Teilen ziemlich schwierige Chorballade„Ein Musikus wollt fröhlich sein“ von Richard Greß(Münster) ist auf einen altdeutschen Text im Stil der „Wunderhornsammlung“ gesetzt und sehr frisch im Charakter. Bemerkenswert an dem doppelchörigen Werk ist die Durchdringung linearer Partien mit reizvollen, klanglich orientierten Gebilden(Verwendung des Faux Bourdon), die sich besonders in der Gegenüberstellung des homophonen„Liedleins“ und der Fuge vortrefflich gibt. In vollem Gegensatz dazu steht Ludwig Webers(Essen) der„Chorgemeinschaft" entnommenes Werk„Gott führ auch unser Vaterland!“ für gemischten Chor, cantus firmus-Chor und Orgel. Mit diesem mehrsätzigen in der Form einer Choralkantate gehaltenen Werk, dem ein Text von Stephan Altekamp und H. M. Sambeth zugrundegelegt ist, bestrebt sich der Komponist eine Verbindung zu schaffen zwischen Ausübenden und Hörenden, welch letztere den Träger(cantus kirmus) des musikalischen Geschehens einstimmig vortragen, während der Chor in einer Art alternatimPraxis mit mehrstimmigen Gesängen respondiert. Entgegen der kürzlich in Münster aufgeführten szenischen Fassung des Weberschen „Christgeburtspieles“, kommt der junge Essener Musiker in diesem Werk dazu, das Volksliedelement nicht so sehr in der mehrstimmigen Bearbeitung untergehen zu lassen, als es vielmehr in der Form eines vom Volke zu singenden cantus firmus besonders herauszustellen. Wir stehen nicht an zu behaupten, daß Weber mit diesem Werk wohl erstmalig einen Weg beschreitet, der in manchen Punkten geeignet sein wird, den Konzerthörer aus seiner schon sprichwörtlich gewordenen Vereinsamung herauszuführen. Unter der anfeuernden Leitung seines Dirigenten unterzog sich der Chor den gestellten Aufgaben mit großer Begeisterung und konnte für sich und die beiden anwesenden Komponisten einen schönen Erfolg erringen. Die passive und aktive Beteiligung der Zuhörerschaft war recht aufgeschlossen und auch der Beifall nachhaltig und stark.—dk— Unterschlagungen beim Barieté=Direktoren=Ver1d. Die Berliner Polizei ist gegenwärtig mit der chprüsung einer Unterschlagungs=Affäre beim ternationalen Varietétheater= und Zirkusdirek=Verband beschäftigt. Der Direktor dieser ernationalen Organisation, Joseph Milos, wurde Berliner Verbandsbüro am Schiffbauerdamm genommen. Er steht unter der Anschuldigung, 1d 15 000 M# zum Nachteil des Verbandes unteragen zu haben, bestreitet diese Vorwürfe jedoch das entschiedenste. Der Rundsunk gegen hetende Musiker. Der nmissarische Intendant des Deutschlandsenders offregen gibt bekannt: Einer Pressemeldung olge haben verschiedene Dirigenten und Musiker USA sich wegen Ablehnung gewisser jüdischer marxistischer Berufsgenossen in Deutschland schwerdeführend“ an den Herrn Reichskanzler sandt. Es handelt sich um die Herren: Toscanini, ilter Mamrosch, S. Kussevitzky, A. Bodansky, rold Bauer, Gabrilowitsch. Bis zur Aufklärung es Falles ordne ich an, daß Kompositionen und allplatten der vorstehenden Herren im Programm Deutschlandsenders nicht mehr anzusetzen sind daß auch keine musikalische Veranstaltung aus nzertsälen oder von anderen Sendern übernomn wird, an denen vorstehende Herern in irgender Form beteiligt sind. gegen deutsches Theater in Straßburg Zwischenfälle bei einem Gastspiel des Freiburger Stadttheaters Paris, 5. 4. Seit Jahren finden im Straßburger Stadttheater regelmäßig Gastspiele der Stadttheater von Karlsruhe und Freiburg statt, um den Wünschen der deutschsprechenden Bevölkerung zu entsprechen. Dienstag abend kam es im Straßburger Stadttheater zu heftigen Zwischenfällen, die zum Abbruch einer Gerhart=Hauptmann=Aufführung führten. Das französische Nachrichtenbüro verbreitet folgenden tendenziösen Bericht: Die Bevölkerung von Straßburg habe sich seit langem darüber beklagt, daß der kommunistisch=autonomistische Stadtrat die Zahl der deutsch=sprachigen Theatervorführungen zum Schaden der französischen ständig erhöhte. Französische Stücke wurden nur zweimal in der Woche gespielt. Dienstag habe bei Beginn einer Gerhart=Hauptmann=Aufführung von Mitgliedern des Freiburger Stadttheaters beim Spielbeginn ein Pfeifkonzert eingesetzt. Kreise der Stadtverordneten und Mitglieder der autonomistischen Presse hätten die Störer aus dem Theater verwiesen. Es sei zu Schlägereien gekommen. Die Volksmenge, die sich vor dem Theater versammelt hatte, habe versucht, in das Haus einzudringen. Dabei sei ein Polizist verletzt worden. Der Polizeikommissar habe die Vorführung abbrechen lassen. Demonstranten hätten dann versucht, de Auslagen der Zeitung„Der Elsässer“ in Brand zu stecken. Die Polizei habe jedoch unverzüglich die Ordnung wieder hergestellt. Mehrere Personen, darunter drei Polizeibeamte, seien verletzt worden. Der Anatom und Pathologe Geheimrat Lubarsch gestorben. Geheimrat Prof. Otto Lubarsch, langjähriger Direktor des Pathologischen Instituts der Berliner Charité, erlag 72jährig einem Herzleiden. Lubarsch hat sich durch mehrere wissenschaftliche Werke einen Namen gemacht. Boykoft wird nicht sortgesehzt Greuelpropaganda im Ausland vollkommen abgestoppt Berlin, 4. 4. Aus Kreisen der Reichsregierung wird mitgeteilt, daß der Boykott am Mittwoch nicht wieder ausgenommen wird, weil er durch die Entwicklungen überflüssig geworden ist. Die Reichsregierung hat mit Befriedigung davon Kenntnis genommen, daß der Boykott, wie er am Sonnabend durchgeführt worden ist, seine Wirkung nicht verfehlt hat. Abgesehen von kleinen Ueberbleibseln ist die Greuelpropaganda im Auslande vollkommen abgestoppt worden. Gegen die Ueberbleibsel im Wege des Boykotts vorzugehen, hat nach Auffassung der maßgebenden Kreise keinen Zweck, zumal diese letzten Reste der Hetze ihren Ursrung im Kommunismus haben. Wenn der Boykott am Mittwoch auch nicht wieder aufgenommen wird, so läßt die Regierung aber erklären, daß die Boykottorganisation intakt ist und sofort wieder in Kraft treten kann und wird, wenn etwa der Versuch gemacht werden sollte, die Hetzbewegung gegen Deutschland wieder aufzunehmen. Das Zentralkomitee zur Abwehr der jüdischen Greuelpropaganda und Boykotthetze hat die weitere Abwicklung seiner Geschäfte einstweilen der Reichskampfbundführung des gewerblichen Mittelstandes übergeben. Der Sitz der Reichskampfbundführung ist in München. Zur Bekämpfung der Korruption Erlaß des kommissarischen Justizministers Kerrl Berlin, 4. 4. Der Reichskommissar für das Preußische Justizministerium, Kerrl, hat durch Erlaß angeordnet, daß im preußischen Justizministerium ein Sonderreferat zur Bekämpfung der Korruption in Staat, Wirtschaft und Hochfinanz gebildet wird. Die Aufgabe dieses Referats soll darin bestehen, die Bekämpfung der Korruption zu zentralisieren, sie mit größter Beschleunigung, schärfstem Nachdruck und unerbittlicher Strenge durchzuführen. Ferner soll bei jeder Staatsanwaltschaft ein geeigneter Staatsanwalt zur Bearbeitung der Korruptionssachen bestellt werden. Dir Betrauung der Staatsanwälte, die für die# Sonderdezernat von ihren Behörden vor##schlagen werden, behält sich der Reichskommissar persönlich vor. Am Schluß des Erlasses heißt es: „Ich erwarte angesichts der außerordentlichen Bedeutung dieser Aufgabe rücksichtslose Bekämpfung aller Volksschädlinge im Staate, den Kommunalverbänden, Gemeinden, der Wirtschaft und Hochfinanz. Ich weise darauf hin, daß es mit Recht im Volke nicht verstanden wird, wenn Personen, die volksschädigender Handlungen verdächtig sind, von der Untersuchungshaft gegen Stellung einer Kaution verschont bleiben. Grundsätzlich stehe ich auf dem Standpunkt, daß Volksschädlinge, auch wenn sie eine hohe Kaution anbieten, nur einen kleinen Teil des durch ihre schädigenden Handlungen erworbenen Vermögens in die Hand des Staates geben und daher solche Kautionen den Fluchtverdacht auszuschließen nicht geeignet sind. Die Zeit, da das Volk davon sprach, die Kleinen hängt man und die Großen läßt man lausen, muß vorbei sein. Regierungskoalition in Danzig gesprengt Auflösung des Volkstages bevorstehend Danzig, 4. 4. Die Fraktion des Blocks der nationalen Sammlung in Danzig hat dem Präsidenten des Senats mitgeteilt, daß die Mehrheit des Blocks gegen das dem Volkstag vorgelegte Ermächtigungsgesetz stimmen werde. Der Senat hat daraufhin festgestellt, daß die Regierungskoalition als gebrochen zu betrachten ist. Zentrum und Deutschnationale haben weiter beschlossen, dem Volkstag einen Auflöjungsantrag vorzulegen. Da der Block der nationalen Sammlung sich diesem Antrage anschließen wird, so ist die Auflösung des Volkstages— die auch von den Nationalsozialisten gewünscht wird— so gut wie sicher. Ueber die Frage, ob der Senat zurücktreten soll, ist noch kein endgültiger Beschluß gefaßt worden. Aus der sozialen Bewegung Die Betriebsrätewahlen im Ruhrbergbau. Von der Betriebsrätewahl im Ruhrbergbau liegt jetzt das vorläufige Gesamtergebnis— und zwar von 141 Schachtanlagen— vor. Auf 13 Schachtanlagen wird erst später gewählt. Auf den 141 Schacht anlagen haben erhalten: RSBO 46 595, Freie Gewerkschaften 46 197, Gewerkschaft christl. Bergarbeiter Deutschlands 34 547, RGO 14038, Deutsche Arbeiter 5983, Kampfblock Schwarz=Weiß=Rot und Stahlhelm 2275, Hirsch=Duncker 108 Stimmen, sonstige und ungültige Stimmen 1331, Nun en Seildas modische Gewebe. in 165 eslücher dn Arugeniete 275 Wenk-e Modewaren Schleifen, Kragen, Knöpfe*) 41 Schnallen, Gürtel usw. in letzten Neuheiten.— EUUUSSUFG Palmsonntag von 12 bis 18 Uhr geöffnet • 4* amerstrabe estes •.— ferrestaurant N. G. F. Am Donnerstag, den 6. April, um 20(8) Uhr spricht Herr Kapilän Reichert-Facilides. Wesermünde, Im Vortragssaal des Hauses der Technik über: „Die deutsche Hochseefischerei“ Dieser Vortrag ist mit einer Filmvorführung verbunden. Seefischkostproben werden unentgeltlich abgegeben. Eintritt und Garderobe frei! Neute A. 4. 20-22½ Ab. B 27 Preis 11 I Wieeseuch A D P FHEATER De. ö. 4. 20—22½ Ab. C 2e Preis 11 La Travlata Oper von G. Verdi RESSEG es such gefällt, Lustspiel von Shekespeare Se. f. 4. 20—22¾ Letztmalig Fremden- u. Werbevorst. bei volkst######pr. 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Bielefelder General=Anzeiger Zweitzr Blatt der Westfälischen Neuesten Nachrichten, Nr. 81 Mittwoch, 5. April 1933 Die Unterbringung der Abiturienlen Trotz umfassender Vorbereitung keine allzugroßen Erfolge Man hatte in den zuständigen Kreisen auf Grund der umfassenden Vorbereitungen für die Unterbringung der Östern zur Entlassung kommenden Abiturienten in diesem Jahr an und für sich auf ein befriedigendes Ergebnis dieser Bemühungen gehofft. Wenn, wie wir jetzt hören, den Bestrebungen auch diesmal ein voller Erfolg nicht beschieden war, so kommen dafür mancherlei Momente in Betracht. Sie sind vor allen Dingen eben in den ungünstigen Verhältnissen auf dem Arbeitsmarkte in allen Berufsarten zu suchen. Nach den Erfahrungen, die der Hamm=Ausschuß, dem die Unterbringung obliegt, machte, hat sich theoretisch in bezug auf die Unterbringung der Abiturienten in gewerblichen und sonstigen praktischen Betrieben allerdings viel gebessert. Das gilt für die Elternschaft, die im allgemeinen die bestehende Abneigung gegen die praktischen Berufe überwunden hat, aber auch die Unternehmer gewerblicher und sonstiger Betriebe haben eingesehen, daß es sich aus ganz allgemeinen Gründen empfehlen würde, Lehrlinge mit abgeschlossener Schulbildung aufzunehmen. Doch hier fehlt es eben in der Hauptsache an Gelegenheit, die jungen Leute zu beschäftigen. Und doch gibt es eine ganze Menge Berufsarten, die in der Lage sind, trotz der Ungunst der Zeit die Abiturienten aufzunehmen. Als solche kommen in erster Linie in Betracht: das Versicherungsgewerbe und die pharmazeutischen Betriebe; ebenso hat sich gezeigt, daß eine ganze Reihe qualifizierter Lehrlinge in der Verwaltung einen Platz finden können. Zahlenmäßig ist Abschließendes über den Umfang der Unterbringung jetzt noch nicht zu ermitteln. Endgültige Ergebnisse darüber können erst im Sommer erwartet werden. Zwei jüdische Rechtsanwälle Zagelassen Amtsenthebung jüdischer Notare Auf Grund der Verfügung des Justizministers hat der Landgerichtspräsident beim Bielefelder Landgericht nach Verhandlungen mit dem Gau=Rechtsstellenleiter der NSDAP. und dem Vorsitzenden des Bielefelder Anwaltvereins zwei jüdische Rechtsanwälte zur Vertretung bei Gericht autorisiert. Die Gesamtzahl der jüdischen Rechtsanwälte in Bielefeld beträgt 12, wenn man einen Herrn jüdischer Abstammung, aber christlichen Bekenntnisses dazu rechnet. Im ganzen gibt es in Bielefeld rund 60 Anwälte. * Der Reichskommissar für das Preußische Justizministerium, Kerrl, hat weiter an sämtliche preußische Oberlandesgerichtspräsidenten eine Verfügung gerichtet, in der es u. a. heißt: Aus den in meinem Erlaß vom 31. März d. J. angegebenen Gründen muß damit gerechnet werden, daß die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit ernstlicher Gefahr ausgesetzt ist, wenn Deutsche sich im Rechtsverkehr weiterhin Urkunden entgegenhalten lassen müssen, die von jüdischen Notaren aufgenommen oder beglaubigt worden sind. Mit Rücksicht hierauf ersuche ich, den jüdischen Notaren in ihrem eigenen Interesse dringend zu empfehlen, sich bis auf weiteres der Ausübung ihres Amtes zu enthalten. Von der Verpflichtung zur Amtsausübung werden die in Betracht kommenden Notare hierdurch entbunden. Ein„Kugelfänger“ Ein Bielefelder, der seit 19 Jahren sieben Geschoßsplitter im Leibe trägt In Nr. 79 unseres Blattes hatten wir unter der Spitzmarke„Infanteriegeschoß 17 Jahre lang im Leibe“ einen Fall zur Kenntnis unserer Leser gebracht, der, wie wir von besonderer Seite erfahren, hier in Bielefeld eine Parallele gefunden hat. Ein Mitbürger unserer Stadt, Herr Ernst Weinmann i. Fa. M. Heine& Co., ließ im Dezember vor. Jahres anläßlich einer Gallenblasenerkrankung eine Röntgenaufnahme anfertigen, bei welcher Gelegenheit sich herausstellte, daß der Genannte noch drei große und vier kleine Geschoßsplitter im Rücken stecken hat, ohne daß ihm während der verflossenen 19 Jahre das Geringste davon bekannt war. Die durch die Splitter hervorgerufenen Beschwerden hatte er jahrelang als Hexenschuß betrachtet und behandelt. Wir wünschen Herrn., daß ihm eine Operation oder weitere Komplikationen erspart bleiben. Bieleleld in neuen Recht f Niierung des Magistrats Zahl der besoldeten und unbesoldeten Stadträte wird eingeschränkt— Keine sozialistischen Mitglieder Standartenführer Pantsöder Sozialistische Mitglieder der Gemeindevorstände(Magistrate), Deputationen und Kommissionen mit behördlichem Charakter sind, nach einem Erlaß des Reichskommissars für das preußische Innenministerium, soweit dies bisher noch nicht geschehen ist, sofort zu beurlauben, wenn andernfalls eine Zusammenarbeit unmöglich erscheint. Solche Mitglieder sind, soweit es die von ihnen bisher wahrgenommenen Funktionen erfordern oder zur Erreichung der zur Beschlußfähigkeit erforderlichen Zahl notwendig ist, sofort nach Einvernehmen mit der Gauleitung durch Kommissare zu ersetzen. Diese Vorschrift soll auch für die durch die neuen Vertretungskörperschaften Gewählten gelten. Danach ist also, wie wir bereits ankündigten, damit zu rechnen, daß die in der heutigen Bielefelder Stadtverordnetensitzung zu wählenden sozialistischen Stadträte und Kommissionsmitglieder durch nichtmarxistische Vertreter ersetzt werden. Die auf Wahlvorschläge der Sozialdemokratischen Partei gewählter Vertreter dürfen nach einem Erlaß des Reichskommissars für das Preußische Innenministerium an der Teilnahme an Sitzungen der Gemeindevertretungen, Stadtverordnetenversammlungen, Kreistage, Provinziallandtage, nicht behindert werden; das Gleiche gilt für die Teilnahme an den Gemeindeversammlungen. Dies bezieht sich jedoch nicht auf tatsachliche Behinderung einzelner dieser Mitglieder durch richterliche oder polizeiliche Maßnahmen, die aus besonderen Gründen gegen sie getroffen sind. Durch eine noch in dieser Woche zu erwartende Verordnung des preußischen Innenministeriums soll die Amtszeit der Kreisdeputierten, Amtsvorsteher und Gemeindevorsteher in Gemeinden ohne Gemeindevertretung beendet werden. Neuwahlen sollen baldigst vorgenommen werden. Voraussichtlich wird in dieser Woche außerdem eine Verordnung ergehen, durch die die Zahl der besoldeten Magistratsmitglieder und Beigeordneten verkleinert wird und gewisse Einschränkungen in der Zahl der unbesoldeten Magistratsmitglieder und Beigeordneten erfolgen. Es empfiehlt sich daher, etwa geplante Neuwahlen bis nach Inkrafttreten dieser Bestimmung zu verschieben. In Bielefeld sind nach den bisherigen Bestimmungen 12 unbesoldete Stadträte zu wählen. Ob die hier heute vorgesehene Wahl verschoben wird, ist unbekannt. Ebenfalls steht über die Neuordnung der Dezernate noch nichts Bestimmtes fest. Landeal und Schutcat Die Neuorganisation der preußischen Verwaltung Die Vereinfachungsverordnung enthält neben der bereits gemeldeten Kompetenzänderungen beim Oberpräsidenten und beim Regierungspräsidenten wesentliche Aenderungen im Zusammenwirken und der Zuständigkeit der Kreisbehörden. Sie sollen die Einheitlichkeit in der Landesverwaltung schon in der Kreisinstanz sichern. Diese Einheitlichkeit ist Voraussetzung für die weitere Uebertragung von Exekutivbefugnissen auf die Kreisbehörden, welche die Mittelbehörden wirksam entlastet, die sinnvolle Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse am besten gewährleistet und nicht nur zur Vereinfachung und Beschleunigung der Verwaltung beiträgt, sondern auch die Verantwortung und den schöpferischen Willen der untersten Instanz zu stärken geeignet ist. Die Vereinfachungsverordnung sieht keineswegs eine Unterstellung der übrigen staatlichen Kreisbehörden unter den Landrat vor, sie überträgt diesem aber als dem politischen Beamten und Vertreter der Staatsregierung die Pflicht, dafür zu sorgen, daß, unbeschadet der dienstlichen Selbständigkeit der einzelnen Kreisbehörden auf ihrem besonderen Fachgebiete, der Gesamtauffassung der obersten Verwaltungsbehörden die entsprechende Beachtung geschenkt wird. * Die Vereinfachungsverordnung gibt dem Landrat zunächst ein Einspruchsrecht mit aufschiebender Wirkung derart, daß die Angelegenheit vor der Entscheidung des Regierungspräsidenten(oder Oberpräsidenten) in der Schwebe bleiben muß. Einstweilige Anordnungen, die auch nachträglich nicht von der anderen Kreisbehörde gebilligt werden, sind unverzüglich dem Regierungspräsidenten(oder Oberpräsidenten) zur nachträglichen Entscheidung vorzulegen. Ist dem Landrat ein staatlicher Hilfsarbeiter zugeteilt, so vertritt dieser den Landrat ausschließlich und einheitlich, mit alleiniger Ausnahme des Vorsitzes auf dem Kreistage. Die Uebertragung der Aufsicht über die kreisangehörigen Städte unter 10000 Einwohnern auf den Landrat wird zu einer wesentlichen geschäftlichen Mehrbelastung voraussichtlich nicht führen, da der Landrat sich ohnehin über die Verhältnisse in den Städten seines Kreises unterrichtet halten mußte und der Schriftverkehr mit dem Regierungspräsidenten auch schon bisher durch seine Hand ging. * Die Vereinfachungsverordnung bezweckt ferner die Dekonzentration aus der Bezirksin die Kreisinstanz auch für die staatliche Beaussichtigung und Verwaltung der Volksund mittleren Schulen. Ziel der Neuregelung ist die Entlastung des Regierungspräsidenten von allen Schulverwaltungsangelegenheiten, die auch in der Kreisinstanz erledigt werden können. Der Landrat erhält in Die Urne mit den sterblichen Ueberresten des Standartenführers Pautsöder wird heute in aller Stille nach der Führerschule in Herford gebracht. Der Sräuerlag der 1s.). der Verwaltung der Volksschulen eine Stellung als Aufsichtsbehörde, wie er sie gegenüber kreisangehörigen Gemeinden schon immer hatte und für die kleineren kreisangehörigen Städte bekommt. Es hangelt sich nicht um die Fragen der inneren Schularbeit usw., sondern um die Schulverbandsaufsicht, die der Körperschaftsaufsicht im übrigen gleich ist. Zu ihr gehören die Aufsicht über Errichtung, Ausstattung und Erhaltung der Schulen und die Verwaltung des Schulverbandes. Die staatliche Schulaufsicht über die öffentlichen und privaten Volks= und mittleren Schulen führt grundsätzlich allgemein der Schulrat. Schulaussichtsbehörde in Stadt= und Landkreisen ist künftig also nicht mehr die Regierung (der Regierungspräsident), sondern an ihrer Stelle der Schulrat. Er ist nicht mehr wie bisher lediglich Organ der Regierung, sondern ist durch die Neuregelung zur selbständigen Instanz geworden. * Zu den dem Regierungspräsidenten vorbehaltenen Zuständigkeiten gehören: Anstellung, Bestätigung, Entlassung, Versetzung, Beförderung der Lehrer an den öffentlichen Volks= und mittleren Schulen, Besoldung, Pensionierung, Hinterbliebenenversorgung, Erlaubnis zur Uebernahme von entgeltlichen Nebenämtern und entgeltlichen Nebenbeschäftigungen und ähnliche Angelegenheiten. Da es sich bei den Vorschriften der Vereinfachungsverordnung lediglich um die Verschiebung staatlicher Zuständigkeiten handelt, bleibt die Zuständigkeitsverteilung zwischen Staat und Gemeinde auf dem Gebiete der Verwaltung der Volks= und mittleren Schulen unbegktion im Wellensiel AchtVerhaftungen Ein Ueberfallwagen der Schupo stattete in der vergangenen Nacht dem Wellensiek einen Besuch ab. Acht Personen, die in Verbindung mit der SPD. und der KPD. stehen sollen, wurden verhaftet und ihre Wohnungen durchsucht. Ob irgendwelches Material gefunden worden ist, war noch nicht zu erfahren, da die Prüfung der Polizei noch nicht abgeschlossen ist. Die erste Siufe Uebernahme des Totenwagens und Salutschießen für den verstorbenen Standartenführ. Pantföder an der Bielefelder Stadtgrenze auf der Fahrt von Herford zum Sennefriedhof. Lehrlingsprüfung bei der Kochs Adlernähmaschinen=Werke.=G. Seit Jahren sind die Kochs Adlernähmaschinen=Werke bemüht, ihren Lehrlingen eine besondere Fachausbildung zuteil werden zu lassen. So fand, wie alljährlich zu Ostern, jetzt wieder in den Ausstellungsräumen der Firma eine Besichtigung der Lehrlingsarbeiten verschiedener Jahrgänge einschließlich der Gesellenarbeiten statt. Es wurden recht interessante und vielseitige Arbeiten in den verschiedenen Arbeitsstufen vorgelegt. Auch die theoretischen Arbeiten der Lehrlinge mit den entsprechenden Erläuterungen konnten eingesehen werden. Die Anschlußarbeiten erstreckten sich nicht nur auf Haushaltsnähmaschinen, sondern auch auf eine große Anzahl von Spezial=Nähmaschinen, die einen großen Teil des Arbeitsprogramms ausmachen. Diese Abschluß=Ausstellung fand das größte Interesse nicht nur bei der Elternschaft der Lehrlinge, sondern ganz besonders auch bei den anwesenden Vertretern der Handwerkskammer, der Mechaniker=Innung, der Fach= und Berufsschule sowie der zuständigen Berufs=Vertretung. An die Vorführungen schloß sich ein Rund gang durch die verschiedenen Arbeitssäle des Werkes. Man gewann allgemein die Ueberzeugung, daß solche Ausstellungen und die Aussprache darüber im großen Maße dazu beitragen, die sich für den Mechanikerberuf vorbereitende Jugend und auch die Lehrkräfte zu weiteren Leistungen anzuspornen. Aus dem Eänantele Meitzertt Stadtparlament im Lautsprecher Die Zusammensetzung des Magistrats Die heutige Stadtverordnetenversammlung wird durch Lautsprecher am Schillerplatz übertragen. Die Sitzung beginnt um 16 Uhr. Wie wir erfahren, wird die Wahl der Kommissionen und des Magistrats in der heutigen Sitzung bestimmt erledigt werden. Sollte der Magistrat nachträglich verkleinert werden, wie nach an anderer Stelle veröffentlichten Meldungen anzunehmen ist, so könnte der Ausgleich dadurch hergestellt werden, daß die Zahl der kommissarisch zu ernennenden Mitglieder verringert wird. Mit der Ernennung der kommissarischen Stadträte ist am Donnerstag oder Freitag zu rechnen. Schutz des Karfreitags Strenge Bestimmungen Durch einen Erlaß des Reichskommissars für das preußische Innenministerium wird allen Polizeibehörden die strengste Durchführung der Verordnung zum Schutze des Karfreitags zur besonderen Pflicht gemacht. Bezüglich der Lichtspielvorführungen wird darauf hingewiesen, daß die Bildstelle des Zentralinstitutes für Erziehung und Unterricht endgültig darüber zu entscheiden hat, ob ein Film zur Vorführung am Karfreitag geeignet ist oder nicht. Bei der Prüfung der Frage, ob Theateraufführungen für den Karfreitag geeignet sind, ist ein strenger Maßstab anzulegen. Bezüglich der Sportveranstaltungen wird noch einmal darauf hingewiesen, daß Sportveranstaltungen am Karfreitag nicht zulässig sind, sofern sie einem größeren Publikum dargeboten werden. Spielen auf Schulhöfen Die Jugend in den Ferien Es wird darauf hingewiesen, daß die Schulhöfe und die Sportplätze Bollbrinker, DiesterVorsteherwahl in Brake Brake, 4. 4. In der Gemeindevorsteherwahl am Dienstag wurde der bisherige Gemeindevorsteher Hermann Rüggesiek(Deutschnational) mit 5 gegen 4 Stimmen der NSDAP. gewählt. Zum Stellvertreter wählte man Walter Höner zu Guntenhausen mit 6 Stimmen, bei Stimmenthaltung der SpD. Brackwede, 4. 4. Die neugewählte Gemeindevertretung von Brackwede tritt am Freitagnachmittag um 15 Uhr zum erstenmal zusammen. Um recht vielen Personen die Möglichkeit zu geben, an der Sitzung teilzunehmen, hat der kommissarische Gemeindevorsteher Bitter angeordnet, daß die Sitzung in der Turnhalle in Brackwede stattfindet. Brackwede, 5. 4. Arbeitsjubiläum. Heute ist der Packer Gustav Twelker, Brackwede, Siekstraße, 50 Jahre bei der Spinnerei Vorwärts beschäftigt. Ummeln, 4. 4. Gemeindevertretung. Montag fand unter dem Vorsitz des bisherigen sozialdemokratischen Gemeindevorstehers Heibrock und im Beisein des Bürgermeisters Aschoff(Brackwede) die erste Sitzung der neugewählten Gemeindevertretung von Ummeln statt. Auf der Tagesordnung stand als erster Punkt die Gültigkeitserklärung der Gemeindewahlen und die Verpflichtung der neugewählten Vertreter. Die trotz Widerspruch durch Zettel vorgenommene Vorsteherwahl ergab vier Stimmen für Strothmann und fünf Stimmen für Linnert. Bei der Wahl des Stellvertreters erhielten Henke fünf und Hetbrock vier Stimmen. Die Wahl der Ausschüsse und Kommissionen wurde vertagt. v. Isselhorst, ö. 4. Goldene Hochzett. Am Donnerstag können die Eheleute Heinrich Kampmann, Nr. 58, ihr goldenes Hochzeitsfest seiern. Großdornberg, 4. 4. Gemeinderatssitzung. Unter dem Vorsitz des Bürgermeisters fand die erste Sitzung des neugewählten Gemeindeparlaments statt. Mit den Stimmen der Rechten und bei Stimmenthaltung der übrigen wurden Landwirt Aug. Reiersloh zum Vorsteher und Kaufmann Rudolf Gieselmann zum Stellvertreter gewählt. Diese Tätigkeit wird wie bisher ehrenamtlich ausgeübt. Mit der Wahl der übrigen Kommissionen, in der die Bürgerlichen die Mehrheit haben, fand die Sitzung ihr Ende. mp. Oldentrup, 5. 4. Amtsfeuerwehrverbandsfest. Am 3. April wurde in dem Lokale Grieswelle hier unter dem Vorsin des Amtsbrandmeisters Linnenbrügger eine Sitzung des Vorstandes des Amtsfeuerwehrverbandes abgehalten, die gut besucht war. Besonders stand das Amtsverbandsfest zur Erörterung, das am 20. und 21. Mai in Lämershagen stattfinden soll. Sämtliche Vorbereitungen sind bereits getroffen. Ueber Luftschutz soll in der nächsten Versammlung von einem Sachverständigen ein Vortrag gehalten werden. Jöllenbeck, 4. 4. Werkmeister=Bund gegründet. Vor einigen Tagen fand in Jöllenbeck eine Versammlung zwecks Gründung einer Ortsgruppe des Deutschen Werkmeister=Bundes statt. Der Landesgeschäftsführer Molz(Hannover) entwickelte kurz Sinn und Zweck des deutschen Werkmeister=Bundes. Sein Ziel ist nach wie vor, die Werkmeister auf christlich=nationaler Grundlage zu vereinen. Vorsitzender der neuen Ortsgruppe Jöllenbeck wurde der Werkmeister Wilhelm Gehring, Kassierer der Werkmeister Wilhelm Vollmer und Schriftführer der Werkmeister Gustav Oelemann. Zum Flug gerüstel Bei den Bielefelder Segelfliegern Je näher der Termin der praktischen Segelflugbetätigung auf dem Gelände rückt, desto fleißiger vollzieht sich die Innenarbeit in der Segelflugwerkstatt an der Schildescher Straße, in der die Neubauten von einem„Superfalken" und zwei„Fliegen“ recht gute Fortschritte gemacht haben. Der Rumpf des„Superfalken", des neuen Hochleistungsseglers, ist bereits im Rohbau vollendet. Die Bielefelder Segelflieger wegschule, Königsbrügge, Lutherschule und fanden eine nicht unwesentliche Unterstützung Kamphofschule während der Schulferien an den durch die in der Zwischenzeit vervollkommnete Werktagen für die Schuljugend zum Spielen freigegeben sind. Die Freigabe bezieht sich auf die Zeit von Uhr. Die Schulhöse kommen für Kinder under 12 Jahren, die Sportplätze für solche übern 12 Jahren in Frage. Fußball und Schlagball darf nur auf den Sportplätzen gespielt werden. Den Anweisungen der Hausoder Platzmeister ist Folge zu leisten. Die Benutzung der Plätze geschieht auf eigene Gefahr. Für sachliche und persönliche Schäden haften die Eltern. * Zwangsversteigerung In dem Zwangsversteigerungstermin der an der Zimmerstraße Nr. 10 gelegenen Besitzung Klara Voßzmerbäumer aus Bielefeld gab der Kaufmann Gustav Votzmerbäumer aus Gladbeck mit 55000 RM. das Höchstgebot ab. Dem Meistbietenden wurde der Zuschlag sofort erteilt. Einrichtung der Werkstatt, die einmal räumlich erweitert, zum anderen eine neue Lichtanlage, eine elektrische Kreissäge und eine elektrisch betriebene Tischfräse erhalten hat. Bei dem Bau der drei neuen Segelflugzeuge fallen vor allem die aus den Erfahrungen der letzten Jahre gewonnenen Baugrundsätze auf, die nach dem sogenannten Gitterträgersystem praktisch im Bau angewandt werden. Durch dieses neue Bausystem wird trotz leichteren Materials eine wesentlich höhere Stabilität erreicht. Da dasselbe Bausystem jetzt allgemein auch bei den Hochleistungssegelflugzeugen angewandt wird, ist auch hier eine höhere Flugsicherheit bei erhöhten Beanspruchungen der Maschinen gegeben. Mit dem Beginn des neuen Segelflugjahres 1933 wird auch die Bielefelder Segelfluggruppe aktiv auf den Plan treten, um für die kommenden, in Aussicht stehenden Segelflugwettbewerbe mit Leistungssegelflugzeugen ausreichend gerüstet zu sein. In ein vaar Zeilen Der an der Ecke Hermannstraße angebrachte Aushängekasten für die Tageszeitung„Der Jungdeutsche" ist in letzter Zeit wiederholt Gegenstand tätlichen Angriffes gewesen. In ganz kurzer Zeit find nun schon zum fünften Male die Scheiben zertrümmert worden, zuletzt in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag, 2. April. Straßenumbenennungen in Kraft Der Polizeipräsident gibt bekannt, daß die — von uns schon näher gekennzeichneten— Straßenumbenennungen mit sofortiger Wirtung in Kraft treten. * Wer kennt die Aktentasche? Gelegentlich einer Straftat ist vom Täter eine Aktentasche zurückgelassen worden. Sie ist 40X26 Zentimeter groß, schwarz=braun, sehr schmutzig, das Leder an den Seiten und um das Schloß ganz aufgerauht. Der Nickelüberzug der Schlösser ist abgeplatzt, die dreiteiligen Blätter des Trageriemens sind voneinander gelöst. Zweckdienliche Angaben, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden, werden bei dem Polizeipräsidium, Viktoriastraße 9, Zimmer 18, entgegengenommen, wo auch die Aktentasche besichtigt werden kann. #I. Das Brausebad XV in der Schule III in Bielefeld=Stieghorst wird am 8. April(Sonnabend) wieder geöffnet. Bei nicht genügender Benutzung muß das Bad aus Sparsamkeitsgründen wieder geschlossen werden. Aufbau-Kameradschaften des 9hv. Das Hakenkreuz als DHB.=Abzeichen Der Deutschnationale HandlungsgehilfenVerband hat jetzt beschlossen, daß die vor längerer Zeit verhängte Aufnahmesperre für stellenlose Kaufmannsgehilfen wieder aufgehoben wird. Vertrauend auf die Erklärung des Reichskanzlers, daß die Arbeitslosigkeit binnen vier Jahren überwunden sein soll, hat man jetzt die Aufhebung durchgeführt, um den stellenlosen deutschen Kaufmannsgehilfen den Anschluß an die Berufsgemeinschaft zu ermögAm Talmsonntag, 9. Apeik, sind die Bielelelder Geschälte von 12—18 Uhr geö#lnet. lichen. Man will sie auf diese Weise für die Wiederaufnahme der Arbeit vorbereiten, was in Form einer besonderen„AufbauKameradschaft im DHV.“ geschehen soll. Im übrigen weist das jetzt allein gültige Abzeichen des DHV. in Zukunst ein Hakenkreuz aus. In den Farben des DHV. Schwarz=Weiß=Rot und Blau ist das Hakenkreuzabzeichen eingesetzt, das übrigens 1914 als eine besondere Auszeichnung für Mitglieder des Verbandes eingeführt worden war. Personalien Am 4. April 1933 konnte der Oberzollsekretär Nolte vom Hauptzollamt Bielefeld auf eine 40jährige Dienstzeit zurückblicken. Im Beisein der gesamten Beamtenschaft wurde dem Jubilar vom Hauptzollamts=Vorsteher, der ihm den Dank für seine gewissenhafte und treue Pflichterfüllung aussprach, die Anerkennungsund Glückwunschurkunde des Reichspräsidenten überreicht. Der Pianist Ernst Büsing bestand in Münster die„Staatliche Privatmusiklehrer= Prüfung“ mit gut. Heute gibt es Ferien... Nachdem die in diesem Jahre zu entlassenen Schüler schon in der vorigen Woche die Schule, für immer verlassen haben und zum Teil schott“ den ersten Schritt ins werktätige Leben getan haben, beginnen heute vormittag an allen Schulen die Osterferien. 4 Erfolg der Gaswerbewochen In den Bielefelder Gaswerbewochen sind in der Zeit vom 22. Februar bis zum 4. April insgesamt rund 120 Gasherde verkauft worden. Ein schöner Erfolg für die Bielefelder Geschäftswelt! * Bieleselder Winterhilfe Der Inhaber einer Bielefelder Firma, der nicht genannt sein will, hat der„Bielefelder Winterhilfe“ zur Linderung besonderer Notstände den Betrag von 1000.— RM. zur Verfügung gestellt. kommt zur Macht Roman von Friedrich Schreyvog! 06)(Nachdruck verboten) Göttliche Unvernunft! Der König dachte dem Wort eine Weile nach.„Sie schenken mir ein schönes Licht auf den Heiland, Monsig= nore,“ sagte er dann.„Aber sind Sie nicht wegen der Politik in Mazedonien durch die Nacht gewandert?“ „Ich war viele Jahre in der Seelsorge," sagte Garati,„bevor mich der Heilige Vater zu einem Diplomaten gemacht hat. Das kann ich nicht vergessen. Ich sehe auch die Völker nicht anders, als die Menschen im Beichtstuhl sind. Sie gehn in die Irre, sie fündigen, sie büßen. Deshalb ist es mir klar, daß die Völker in ihrer Politik genau an dem gleichen Uebel krank sind, wie der Mann im Beichtstuhl. Sie haben es alle verlernt, etwas nach seinem Gesetz und nicht nach ihrer Feigheit zu vollenden.“ „Wie könnten wir das bessern?“ fragte der König. „Ich will es Ihnen durch ein Gespräch aus Mailand zeigen,“ sagte der Priester.„Dort „ ich viele Jahre eine Kongregation von Haadwerkern geleitet. Aber ich habe doch auch in das kleine wenken dieser Leute die Antwort eingeführt, nach der Sie fragen.„Wenn du einen Rock machst, Giuseppe,“ habe ich gesagt,„so mußt du zuerst daran denken, was das für ein Rock seinem Wesen nach sein soll. Ein Frack oder ein Samtmantel oder ein Arbeitsrock. Und erst wenn du das weißt, wirst du alles darnach wählen. Stoff und Futter, Zwirn und Arbeitszeit, nicht daß Stoff und Zwirn und Zeit bestimm Bürfen, wie der Rock aussieht!“—„Ja“, sagte der Schneider, „so tu ich es.“—„Du trägst die Verantwortung! für den Rock, Giuseppe“, meine ich nun.„Was heißt das? Du mußt dein Gesetz als Schneider erfüllen, damit dann der Rock in allem das seine erfüllt!" Das gibt der Mann willig zu. Merken Sie die Nutzanwendung für den König, Majestät? Für den König von Mazedonien?" Garati beugte sich wieder vor und suchte nach der Hand, die ihm entglitten war. Einen politischen Plan ausdenken, einen Feind überwinden, der sich in den Weg stellt, dazu braucht man Kraft des Gehirns und des Willens. Die haben Sie schon bewiesen, Majestät. Aber ein Volk führen, sein Gesetz erfüllen, das, was diesem Volk vorherbestimmt, zu Ende zu tun, dazu gehört noch mehr: die seltenste Kraft der Kraft der Seele. Dazu gehört der Mut, ohne jede Rücksicht der göttlichen Notwendigkeit zu folgen. Und der scheinbaren göttlichen Unvernunft. Sind Sie dazu bereit, Majestät, dann könnten Sie jener wirkliche König sein, den es schon lange nicht mehr in der Welt gibt. Ich bin gekommen, Sie daran zu gemahnen und Sie zu segnen, wenn Sie sich wissend zu solchem Wagnis entschlossen haben.“ Damit stand der Nuntius schon zum Abschied auf. Der Diener Wendlicher wartete vor der Tür, bis die erste Stille zwischen den beiden eintrat. Er wußte, wenn man vor einem Priester saß, dann war jede Rede soviel wie eine Beichte. Nein, er hätte um keinen Preis die Redenden gestört. Nun endlich machte ihm das Schweigen der beiden Mut. Alexandroff hielt ja bereits mit dem Wagen vor der Villa! Wendlicher hatte unterdessen den Koffer des Königs hinausgeschafft und seinen Mantel bereitgelegt, so war einige Zeit gewonnen. Jetzt rasch die Meldung gemacht! Der König ließ sich den Mantel umlegen, dann half Wendlicher dem Nunitus in seinen Lodenmantel und sie traten vor die Villa. Helles Mondlicht ließ alles gut unterscheiden. Alexandroff stand neben dem Wagen. Er war sehr überrascht, als er Garati erkannte. „Fahren Sie glücklich“, sagte der Priester, verbeugte sich leicht gegen Alexandroff und reichte dem König noch einmal die Hand. Dann hob er die Rechte, sprach flüsternd die Formel des Segens und machte, in großer Sanftmut und Ruhe, gegen die beiden das Zeichen des Kreuzes. Alexandroff griff an die Mütze und salutierte, wie nur vor dem König. Dann stiegen sie ein und fuhren rasch ab. Vor der nächsten Biegung sah der König noch einmal zurück. Die Straße lag einsam im Mondlicht. Nur der Nuntius Garati ging mit Schritten, die das Alter kurz gemacht hatte, langsam der Stadt zu. Der Wind fuhr in seinen Mantel und blähte den Oberteil, der als Pelerine über den Armen lag, breit nach beiden Seiten. Da zog der Priester den Mantel wieder fest zusammen, als trüge er etwas mit sich, das er sorgsam beschützen müsse. Eine Seele trägt er, dachte der König. Meine Seele trägt er heim. 12. Francois Latour wachte unruhig auf, obwohl es noch nicht drei Stunden waren, seit er sich mit dumpfem Kopf zu Bett gelegt hatte. Die Dämmerung kroch erst vom Hafen in die Stadt. Er stand auf und zog sich notdürftig an. Er wollte etwas lesen, so kam er noch am besten bis zum Morgen durch, der, er hoffte es, wieder voll frostiger Frische sein wird. Dann wird er auch wieder von dem Druck frei werden, der ihm lähmend in Hirn und Magen sitzt. Ach ja, es ist immer dasselbe. Er nimmt sich zu viel von den Schüsseln und schlingt es dann sinnlos in sich hinein. Er hat sich zu viel einschenken lassen und hastig getrunken, jetzt liegt alles wie ein gärender Brei unmäßig schwer in ihm und bedrängt den ganzen Körper. Es ist ein Gefühl, ähnlich wie man es nach einer richtigen Untat empfindet. Schuld, Verlassenheit, ein geheimer Reiz, es wieder zu tun. Was nützten dagegen die Aerzte, die nur mit abgebrauchten Ratschlägen anrückten? Sie verstehen ja doch nie, wie einem Mann, der nirgends vom Leben soviel erhält, daß sein Ehrgeiz ehrlich satt werden könnte, vor einer besetzten Tafel zumute ist. Sie wissen nicht, wie ihm dann die Speisen, Braten und Torten und Pasteten und der Wein im Augenblick, in dem sie der Diener reicht und der Geruch den Gaumen aufreizt, ganz ein und dasselbe mit dem Leben werden, das ihn auch durch endlose Jahre reizt und nie richtig zulangen läßt! Darum nimmt er sich auf den Teller, was er fassen kann. Es ist im Augenblick eine wilde Freude; man hat endlich einmal genug vor sich liegen, viel mehr als man brauchte, um satt zu werden. Die anderen können nichts mehr davon wegnehmen. Mögen sie die Hälse strecken, wenn die Schüssel geplündert zu ihnen kommt! So ist es ihm auch gestern wieder ergangen, besonders bei der Wildpastete. Nicht anders hatte er sich auch in alle Gespräche gestürzt gar nicht auf ihren Zweck bedacht und daß er ihre Würze zu Ende koste, nur daß er sich nichts entgehen läßt, was wichtig ist! Nur daß er die Aufmerksamkeit an sich reißt, nur möglichst viel von der Zeit aller Gespräche für sich bekommt! Nun lag auch alles, was er geredet hatte, wie ein trübes Gemenge in seiner Seele; die Politik Frankreichs, die Psychoanalyse, der Kampf gegen Rußland, die Frauenfrage, überall, wo man darüber sprach, hatte man seiner geistigen Behendigkeit zuerst Platz gemacht, dann war man allmählich von ihm abgerückt. Der immer wieder gefüllte Teller stößt ab, an der Tafel wie im Gespräch. Alles umsonst! Wieder einmal erlitten Kopf und Magen die stete Bitternis seines Leben. Die Fülle, die er sich erzwungen hatte, entschwand ihm, nur der Schmerz krankhafter Auftreibung, keine Kraft blieb zurück. Der Körper war verbraucht, ein Schlachtfeld des Lebens und kein Acker, der nützliche Ernten trug. Wie sein Gesicht und sein Körper niemals Rundung annahmen, immer nur trotz seiner überreichen Mahlzeiten noch rastloser und bitterer aussahen, so wurde auch sein Geist nicht gewichtiger, seine Seele von den vielen Gedanken nicht genährt, sondern ausgewaschen, wie ein Flußbett von spitzigen Kieseln. Dazu kam es, daß er meist gerade jene Gedanken aufsuchte, die ihn mit einer Spitze trafen und immer mehr verwundeten, je leidenschaftlicher er mit ihnen fertig werden wollte. Auch jetzt war, was er sich zur Erholung vornahm, wieder nur eine versteckte Peinigung. (Fortsetzung in der nächsten Nummer.] Aus den Gerichtssälen Erfolgreiche Revision Von der Anklage fahrlässigen Falscheides freigesprochen Nachdruck verboten Bielefeld, 3. 4. Der 29jährige Kraftwagenführer Paul G. aus Gütersloh trat in zwei Zivilprozessen gegen August und Wilhelm., Vater und Sohn, als Zeuge auf. Im April 1929 war auf der Straße von Gütersloh nach Friedrichsdorf bei der Wirtschaft Kuhlmann ein Verkehrsunfall passiert; ein Auto war auf ein angeblich unbeleuchtetes Kohlenfuhrwerk aufgefahren. Infolge.s Zeugnis wurde J. zu 50 Prozent der eingeklagten Summe verurteilt; gegenwärtig schwebt die Revision beim Oberlandesgericht. Der jetzige Angeklagte G. behauptete seiner Zeit, er sei mit einem Motorrad an der Unfallstelle vorbeigekommen und habe auf dem Soziussitz einen jetzt in Amerika befindlichen Bekannten mitgehabt. Die Anklage behauptete demgegenüber, G. habe ein Auto gefahren und überdies gleich an der Unfallstelle erklärt:„J. hat mir auch schon einen Streich gespielt; jetzt werde ich es ihm wiedergeben.“— Das Vordergericht erachtete fahrlässigen Falscheid in zwei Fällen für vorliegend und verhängte eine neunmonatige Gefängnisstrafe. Die Revisionsinstanz verwies die Sache an die Bielefelder Große Strafkammer zurück. Urteil: Freispruch. Das Gericht hielt den Schuldbeweis nicht für erbracht, noch weniger glaubte es, daß die Verdachtsgründe eine Anklage wegen Meineids stützen könnten.— Ein Gantoirenidr ohne Unlanzlenninisse Wiederaufnahme des Seiffert-Prozesses Disziplinarverfahren gegen sozlulbemotratische Siadtrate In der Verwaltung des Berliner Bezirks Weißensee werden zurzeit eingehende Nachprüfungen unternommen, die dazu geführt haben, daß gegen den bisherigen Stadtrat Müller, der Mitglied der sozialdemokratischen Partei ist, bei der Staatsanwaltschaft Anklage wegen Bestechung erstattet worden ist. Die ihm zur Last gelegten Verfehlungen sollen vor allem im Zusammenhang mit der Vergebung von öffentlichen Bauten stehen. Gegen den stellvertretenden Bürgermeister Reimann, der ebenfalls Sozialdemokrat ist, wurde das Disziplinarverfahren mit dem Ziele der Dienstentlassung eingeleitet. Reimann soll sich als Vorsitzender des Wohlfahrtsamtes durch bevorzugte Beschaffung von Kleidung zu persönlichen Zwecken Vorteile verschafft haben. Weiter sollen durch eine Verletzung der Dienstaufsichtspflicht seinerseits die Unterschlagungen des Steuerobersekretärs Seiffert im Bezirkswohlfahrtsamt Weißensee ermöglicht worden sein. er Zuchthaus für Sosta „„Nach zweitägiger Verhandlung fällte das Schwurgericht beim Landgericht III Berlin das Urteil gegen den 30jährigen Elektrotech= niker Sojka, der im August vorigen Jahres seine Ehefrau aus Eifersucht mit der Pistole am Oberschenkel verletzt hatte. Sojka erklärte, er habe keine Tötungs= absicht gehabt, sondern habe seine Frau nur einschüchtern wollen. Er habe im Augenblick der Abgabe des Schusses nicht gewußt, was er getan habe. Während der Staatsanwalt drei Jahre Gefängnis beantragt hatte, verurteilte ihn das Gericht wegen versuchten Totschlags zu zwei Jahren Zuchthaus. Der Seiffert=Prozeß wegen des Zusammenbruches der Berliner Bank für Handel und Grundbesitz, der am Dienstag vergangener Woche abgebrochen worden war, wurde jetzt vor der 7. Strafkammer des Landgerichts 1 Berlin wieder ausgenommen. In der Verhandlung schilderte der Angeklagte Seiffert zunächst seinen Lebenslauf. Nach einer banktechnischen Vorbildung sei er durch Vermittlung des früheren preußischen Landtagsabgeordneten Ladendorff, eines Freundes seiner Familie, zur Genossenschaftsbank Berliner Hausbesitzer als Büroleiter und Kassierer gekommen. Aus dieser Genossen; schaft, die damals aus zwei Zimmern, einem Quartheft und einer Kassette mit 67 RM. bestand, sei später die Bank für Handel und Grundbesitz mit einer Mitgliederzahl von 2000 Hausbesitzern entstanden. Die Gründung der Bank ist am 10. Juni 1923 zusammen mit dem Berliner Pfandbriefamt vollzogen worden mit einem Aktienkapital von 100 Millionen RM., das allerdings während der drei Monate dauernden Prüfung der Gründung in der Inflation auf 36 Pfg. zusammenschmolz. Gründer waren u. a. der frühere Landtagsabgeordnete Ladendorff, Stadtrat Wege, Direktor Le Viseur und Seiffert. Das Aktienkapital ist, nach der Aussage Seifferts, von dem Angeklagten ausgelegt worden. Er habe es später zurückerstattet erhalten. Der Vorsitzende hielt dem Angeklagten vor, z. B. bei der Einsetzung eines Terrains in die Bilanz geglaubt, das betreffende Grundstück habe tatsächlich den eingesetzten Wert, da seinerzeit ein großes Interesse für Parzellenland bestanden habe. Auf die Entschuldigung des Angeklagten, er gebe zu, daß er damit eine Fahrlässigkeit begangen habe, erwiderte der Vorsitzende:„Waren Ihnen denn als Leiter einer Bank die gesetzlichen Bestimmungen für die Bilanzausstellung nicht bekannt geworden?" Als Seiffert diese Frage verneinte, meinte der Vorsitzende:„Das gehört doch aber zum Leiter einer Bank, besonders wenn er so allmächtig war wie Sie! Das ist nicht bloß Fahrlässigkeit.“— Seiffert:„Ich bin ja auch von anderen Herren, die bilanzkundig waren, nicht darauf aufmerksam gemacht worden, daß hier ein Verstoß gegen die Bilanzbestimmungen vorliegen konnte.“ Nach der Schilderung des Lebenslaufs des Angeklagten und der Gründung der Bank für Handel und Grundbesitz wurden sehr ausführlich verschiedene Einzelgeschäfte erörtert, auf die sich der Angeklagte Seiffert eingelassen hatte und die die Anklage als Bilanzverschleierung ansieht, weil er notwendige Abschreibungen unterlassen haben soll. Auf dahingehende Vorhaltungen erwiderte der Angeklagte, er habe geglaubt, von Abschreibungen bei Grundstückskrediten absehen zu können, weil eine Wertsteigerung des in den Händen der Bank befindlichen Grundwertes zu erwarten gewesen sei. Auf Vorhaltungen einer größeren Zahl von Einzelfällen erwiderte Seiffert, er sei sich daß in den Bilanzen der Berliner Bank nicht bewußt gewesen, daß in irgend einer für Handel und Grundbesitz die Aktien= Weise Bilanzen verschleiert worden seien. Auch werte buchmäßig zu hoch eingesetzt worden nicht““ sch über undssich au, seine Sachseien, und zwar, wie die Anklage annehme, bearbeiter verlassen. um die Verluste zu verschleiern. Die Weiterverhandlung wurde darauf verDer Angeklagte Seiffert erklärte dazu, er habe tagt. Neues dom Juge Nach einer Erklärung Alfred Rosenbergs soll das neue Außenpolitische Amt der NSDAP. den einheitlichen außenpolitischen Kurs aller Stellen der Partei gewährleisten, da heute den Aeußerungen aller Parteistellen besonderer Wert beizumessen und daher ihre Gleichschaltung unbedingt sicherzustellen sei. * Wie verlautet, hat Reichsminister Hugenberg in den reichseigenen Gesellschaften die jüdischen und marxistischen Elemente vom Dienst entfernt. * Der 1. Mai wird von der NSDAP. als „Tag der deutschen Arbeit" festlich begangen werden. Einzelheiten über die Ausgestaltung des Tages stehen im Augenblick noch nicht fest. * Reichsminister Goering hat als kommissarischer preußischer Innenminister eine Reihe von Regierungsdirektoren mit Wirkung vom 1. April in den Ruhestand versetzt. Unter ihnen befindet sich auch Hilderscheid in Münster. * Reichsminister Goering hat den Regierungspräsidenten in Köln beauftragt, gegen Weltwirtschafts-Konferenz im Juni Endgültiger Termin wird demnächst festgesetzt Berlin, 4. 4. In unterrichteten Kreisen wird. angenommen, daß das Organisationskomitee des Völkerbundsrats bereits in einigen Tagen den endgültigen Termin für den Beginn der großen Weltwirtschaftskonferenz in London festsetzen wird. In einer Vorfühlungnahme haben sich die hauptsächlichsten Mächte dahin geeinigt, daß die Konferenz Anfang Juni beginnen soll. Die Zusammensetzung der deutschen Delegation wird noch vom Reichskabinett beschlossen werden. Wenn die übrigen Großmächte mindestens für die ersten Sitzungen Minister entsenden und wenn die ersten Verhandlungen unter dem Vorsitz des englischen Ministerpräsidenten MacDonald stattfinden, dann ist anzunehmen, daß auch Deutschland die zuständigen Fachminister nach London delegiert. Im übrigen dürfte die deutsche Delegation eine rein diplomatische sein, während Vertreter der Privatwirtschaft höchstens als Gutachter gehört werden. Das Wetter der Woche Bericht der Wetterwarte Essen vom 4 April Der Tiefdruckwirbel, der mit seinen Störungsfronten und der auf seiner Südseite in den Kontinent beförderten sehr feuchten Ozeanluft den Witterungscharakter während der vergangenen 24 Stunden in Mitteleuropa recht unfreundlich und meist trübe und regnerisch gestaltete, liegt heute mit seinem Kern über den südlichen Ostseestaaten. Da er seinen gegen Südosten gerichteten Kurs beibehält, sangt er auf seiner Südwestseite noch fortgesetzt milde Maritimluft nach dem Festlande, so daß hier bei westlichen bis nordwestlichen Winden keine wesentliche Wetterbesserung eintreten wird und somit auch in den kommenden Tagen den Witterungscharakter für Mitteleuropa unbeständig gestalten wird. Aussichten für Donnerstag: Im Bereiche feucht=warmer Ozeanluft Fortbestand des unbeständigen, zu Regen neigenden Wetters. ERKLÄRUNG. Owolkenlos, Oheiter, Ohalbbedeckt, 0 wolkig, O bedeckt,: Regen, X Schnee,%Donst, - Nebel,&a Gewitter, ∆ Gra##peln A Hagel O Stille, =leicht“-mänig. 0- sarko stürmisch. Die Linien Osobaren verpinden die Orte mit gleichem Luttdruck Es bedeuter#0- SWstart, wolkig, Regen“Cehin ##0 970 s00 rullibe 120 tos0 Dt0 8 44 7 Wee 0 Witterungsbericht vom 5. April: Mitgetellt von F. Böckelmanp Ww. Niedrigster Thermometerstand in der Nacht+5 Grad Celsius. Thermometerstand um 9 Uhr vormittags +7 Grad Celsius. Barometer 754 Millimeter. Wind NW. Himmel bedeckt. Niederschläge am 4. April 0,6 Millimeter. den ehemaligen Oberbürgermeister Adenauer das förmliche Dienststrafverfahren einzuleiten. * Die Verwaltung des Preußischen Landtags hat den sozialdemokratischen Abgeordneten Grzesinski, der sich in der Schweiz aufhält, aufgefordert, seine Freifahrtkarte und seinen Landtagsausweis zurückzuschicken, da er sich wegen unentschuldigten Fehlens beim Zusammentritt des Preußischen Landtags nach der neuen Geschäftsordnung selbst für 90 Sitzungstage von den Tagungen des Landtags ausgeschlossen habe. * Die Verlagsbuchhandlung Velhagen& Klasing, Bielefeld und Leipzig, teilt mit, daß sie sich in einem Schreiben an ihre sämtlichen Geschäftsfreunde im Ausland gegen die Auslandshetze gewandt hat. * Zur Aufklärung schwerwiegender Vorwürse wurden die leitenden Angestellten der schleswig=holsteinischen Hoefebank von der Polizei in Haft genommen. In dem Ort Limbach bei Chemnitz wurde der Kommunist Jaros bei einem Fluchtversuch erschossen. Als die Kommunistenführer Renois in Bonn und Bässler in Düsseldorf nach ihrer Verhaftung Fluchtversuche unternahmen, wurden auch sie von den sie überwachenden Beamten erschossen. * Von den in Rußland wegen angeblicher Sabotage festgenommenen fünf Engländern sind jetzt insgesamt vier wieder freigelassen worden. Ein Befehl Seldies über die Nenordnung im Brannschweiger Stahlhelm Berlin, 4. 4. Die Reichspressestelle des Stahlhelms veröffentlicht folgenden am Dienstag ergangenen Befehl des ersten Bundesführers Seldte: 1. Der Landesführer von Braunschweig, Schrader, ist beurlaubt. Zur Klärung der gegen ihn erhobenen schweren Vorwürfe hat er selbst ein Disziplinarverfahren gegen sich beantragt. Er bestreitet die Vorwürfe durchaus. 2. Kommissarischer Landesführer von Brannschweig bleibt General von Henning auf Schönhoff. Er stellt seinen Stab Braunschweig selbst zusammen. 3. Der erste Bundesführer, Reichsminister Seldte, bestellt einen besonderen Bevollmächtigten für den Verkehr mit den Braunschweiger Behörden, der mit den Absichten der Reichsregierung durchaus vertraut ist. * Der nach der Verhaftung des früheren Landesverbandsführers des Brannschwetgischen Stahlhelms Schrader eingesetzte vorläufige Landesführer Uhlenhaut hat den ihm gewordenen Auftrag zurückgegeben. Vereine und Veranstaltungen Stadttheater. Heute, 20 Uhr,=Abonnement, „Wie es euch gefällt". Für das Donnerstag=Abonnement ist die erste Wiederholung der Verdi=Oper Traviata“ vorgesehen, die auch für Palmsonntag um 19½ Uhr auf dem Spielplan steht. Freitag geschl. Vorst. s. d. Bühnen=Volksbund„Wie es euch gefällt“. Sonnabend, um 20 Uhr,„Der fliegende Holländer“. Ferner sei auf das bevorstehende einmalige Gastspiel am Donnerstag, 13. April, hingewiesen, für das die Prominenten Paul Wegener, Hermine Körner und Hedwig Wangel mit Ensemble gewonnen wurden, die in dem Schauspiel v. Ibsen„John Gabriel Bormann" zu sehen sind. Spielplanänderung im Bühnenvolksbund. Das für Freitag, 7. April, angesetzte Schauspiel„Die Marneschlacht“ wird durch das Lustspiel mit Musik „Wie es euch gefällt“ von Shakespeare ersetzt. Ueber die Gründe der Aenderung erhalten die Mitglieder in der demnächst folgenden Generalrersammlung Aufschluß. Das 4. Volkssinfoniekonzert des städt. Orchesters, Leitung Intendant Max Cahnbley, unter freundl. Mitwirkung der Chorgemeinschaft der Volkschöre Bielefeld und Bielefeld=Ost, Leitung Ernst Püttbach. Solist Willy Winterberg=Köln(Bariton) findet am Freitag, 7. April, 20¼ Uhr, in der Rudolf=Oetker= Halle statt. Ofsener Singabend. Der nächste Offene Singabend der Volkshochschule findet am Sonnabend, 8. April, 20 Uhr, in der Lessing=Oberrealschule, Paulusstraße, statt. Im Mittelpunkt werden Osterund Frühlingslieder stehen. Gaststätte des Hauptbahnhofs. Heute vaterländischer Abend, ausgeführt von Mitgliedern der Stahlhelm=Kapelle in Uniform. Lieder= und Arten=Abend Friedrich Läuter Bariton) am Montag, 10. April, 20 Uhr, im Löwenhof-Saal. Johannisberg: Jeden Mittwoch, 16 Uhr, KreiKonzert. Restaurant Heinr. Strötker(Goebenstraße 14): Heute Konzert und Tanz. Zur schönen Aussicht. Jeden Mittwoch und Sonntag Familienkonzert. Freudental. Heute Familienkonzert, abends Tanzunterhaltung. Harmonie. Heute Stimmung und Tanz. Tanzschule Thielemann beginnt ihren neuen Schüler=Kursus am Sonntag, 22. April, 16 Uhr. Anfänger=Abendkursus am Montag, 24. April, 20¼ Uhr. Turniertraining Mittwochs von 16—17 Uhr. Deutscher Sportklub Arminia e. B. Freitag, 7. April. 20% Uhr, Monatsversammlung im Hotel Stadt Bremen. „Die deutsche Hochseefischerei.“ Ueber dieses Thema spricht am Donnerstag, 6. April, um 20 Uhr Kapitän Reichert=Facilides(Wesermünde) im Vortragssaal des Hauses der Technik. Monatsbericht der Berufssenerwehr Im Monat März 1932 wurde die städtische Berufsfeuerwehr zu folgenden Hilfeleistungen herangezogen: Großfeuer 1, Kleinfeuer 3, Blinder Lärm 1, Krankentransporte bei gewöhnlichen Krankheiten 152, bei Unglücksfällen 24, Notverbände angelegt 3, Wiederbelebung bei Gasvergiftung mit Erfolg 1, Wiederbelebung bei Erhängten 1, Leichentransporte 3, Desinfektionen bei ansteckender Krankheit 31, Belehrungen bei ansteckender Krankheit 14, Sonstiges 3. Chefredakteur. Dr Hans Havemann Verantwortlich für Politik und Handel: Dr. Hans Seel, für Feuilleton und unterhaltende Beilagen: Dr. Hans Havemann, für Kommunales. Lokales und Vermischtes: Dr. Walter Goch. für Provinz. Sport und Gericht: Dr. Gustav Baumgart, für den geschäftlichen und Anzeigenteil sowie Sonderbeilagen: Friedrich Niemeyer, Druck und Verlag: E. Gundlach.-., sämtlich in Bielefeld Geschäftliche Mitteilung Eine neue Erfindung aus dem Gebiete des Tabakgenusses. Lange und nunmehr erfolgreich abgeschlossene Bemühungen, die Vorzüge der Zigarette und des Zigariklo zu vereinen und die Nachteile wegzulassen, haben zur Schaffung eines neuen Tabakgenußmittels, der„Zintirette", geführt ssiehe heutiges Inserat). Die„Zintirette“ ist vollmundig zügig wie eine Zigarette, sie ist mit ihren UeberseeTabaken aromatischer und vor allem bekömmlicher, weil sie ausschließlich aus Tabak, ohne Zigarettenpapier, hergestellt ist. Allen den Rauchern, denen eine Zigarre zu schwer oder zu viel ist, die sich andererseits mit der Zigarette nicht aufreunden können, dürfte die„Zintirette“ geradezu eine Erlösung aus dem bisherigen Dilemma sein. Zechleschate Papenmarit 2 Fernsprecher 1525 Mittlere Reise— Obersekunda=Reise Anmeldungen:.4 Rektor i. R. Hüffermann, Hammerschmidtstr. 10. Mian Rauft gern Dei ST Obernstrahe Streie der urien Opeziolgeschüffe Wer über die in unserer Zeitung erschienenen Anzeigen mit dem vermerk„Zuerlrauen in dien Exped.“ schriftlich Auskunlt wünscht, mun Vom ED-Zug überfahren Eine Frau getötet Biersen, 4. 4. Der FD=Zug 26 Berlin—Paris überfuhr kurz nach 15 Uhr auf der Strecke Krefeld— München=Gladbach zwischen den Bahnhöfen Anrath und Viersen ein einspänniges Fuhrwerk, das von einer jungen Frau gelenkt wurde. Die Frau und das Pferd wurden auf der Stelle getötet. Der Unfall ereignete sich bei einem Uebergang mit fernbedienter Schranke. Die Untersuchung über den Vorfall ist eingeleitet. Nach etwa halbstündiger Verspätung konnte der FD=Zug seine Fahrt fortsetzen. Lebensmüde... Abgebauter Bankbeamter begeht mit Frau und vier Kindern Selbstmord München, 4. 4. Der abgebaute Bankbeamte Gustav Volkert, der ein Kolonialwarengeschäft eingerichtet hatte, wurde Dienstag früh mit seiner Ehefrau und vier Kindern im Alter von ein bis zehn Jahren tot im Schlafzimmer aufgefunden. Hausbewohner hatten am Morgen starken Gasgeruch bemerkt und waren in die Wohnung eingedrungen. Der Gasschlauch war von der Küche ins Schlafzimmer geleitet worden. Man nimmt an, daß wirtschaftliche Not der Grund zu der Verzweiflungstat war. Jungflieger Schwabe an der Ostküste Afrikas Mombasa, 4. 4. Der Deutschland=Kapstadt=Flug des Jungfliegers Schwabe ist bis zur Ostküste Afrikas an den Indischen Ozean durchgeführt. Schwabe hatte ursprünglich die Absicht, von Moshi über Nabagora Hill anzufliegen. Die große Hitze, die zurzeit in Afrika im Aequatorgebiet herrscht, hat ihn jedoch veranlaßt, von seinem vorgesehenen Flugweg abzuweichen und die Küste aufzusuchen, wo er heute Mombasa erreicht hat. Nach den bestehenden Flugabsichten wird das Klemm=Flugzeug morgen in die ehemaligen deutschen Kolonien einfliegen; diese werden bei Tanganjika(Tanga) erreicht. Sieben Arbeiter durch Gasentzündung verletzt. Auf dem Gaswerk Grasbrook in Hamburg entzündeten sich auf noch ungeklärte Weise plötzlich beim Entleeren eines sogenannten Reinigers Gase. Sieben Arbeiter wurden verletzt. Monatlich.6 Millionen Rm. für die Winterzulage Zu der von der Reichsregierung beschlossenen Weitergewährung der Winterzulage für die Empfänger der Arbeitslosenund der Krisenunterstützung hört man aus unterrichteten Kreisen, daß eine genaue rechnerische Feststellung der Summen, die auf diese Weise den Erwerbslosen zugute kommen, sich nicht durchführen lasse. Aus Gründen der Verwaltungsvereinfachung und Verbilligung finde nämlich eine besondere Buchung dieser Beträge nicht statt. Indirekt lassen sich jedoch Schlüsse auf den Umfang dieser Aktion deshalb ziehen, weil ungefähr feststeht, daß der Kopfbeitrag dieser Zuschläge sich zwischen 1,50 RM. und 2,00 RM. je Kopf und Monat bewegt. Da im Februar in der Arbeitslosen= und Krisenfürsorge insgesamt rund 2,4 Millionen Unterstützungsempfänger vorhanden waren, ergibt sich bei Annahme des niedrigsten Durchschnittssatzes der zusätzlichen Unterstützung, daß infolge des Beschlusses der Reichsregierung auf Verlängerung der Zulagen je Monat rund 3,6 Millionen RM. mehr den Erwerbslosen zugute suwwes. * Keine Approbation an Ausländer Der Kommissar des Reiches für das Preußische Ministerium des Innern hat einen Runderlaß an die nachgeordneten Behörden gerichtet, in dem es heißt, daß Ausländer auf die Erteilung deutscher Approbationen künftig nicht mehr rechnen können. Dies gilt auch für Ausländer mit reichsdeutscher Vorbildung(Schulreifezeugnis, Studium und Prüfungen). Ausnahmen kommen nur bei Ausländern deutscher Volkszugehörigkeit in besonderen Fällen in Frage. Ein treues Vaterherz hai aufgehört zu schlagen. Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen, heute um 22.30 Uhr meinen herzensguten Mann, unseren treusorgenden Vater, meinen lieben Schwiegervater, unseren guten Bruder, Schwager und Onkel Karl Pankoke nach längerem, schwerem Leiden, jedoch plötzlich und unerwartet im Alter von 58 jahren aus seinem arbeitsreichen Leben in die Ewigkeit abzurufen. In tiefem Schmerz: Auguste Pankoke, geb. Moormann Erhard Pankoke und Frau Elly, geb. Huneke Walter Pankoke Bielefeld, den 3. April 1933 Osnabrücker Str. 66 Die Beerdigung findet am Freitag, den 7. April, um 13 Uhr von der Kapelle des Sennelriedhofes aus statt. Vorfeier daselbst 14.40 Uhr. Statt besonderer Anzeige. Am Montag früh 4 Uhr entschliel nach langem, schwerem Leiden mein lieber, treusorgender Mann, der Kaufmann In tiefer Trauer: Emma Plaßmann geb Zänkner nebst allen Anverwandten. Bielefeld, Berlin, den 4. April 1933: Detmolder Str. 82. Die Beerdigung findet am Donnerstag. den 6. April, nachmittags 1 Uhr. von der Kapelle des Sennefriedhofes aus statt. Vorfeier daselbst um 12.40 Uhr. Weinet nicht an meinem Grabe. Stört mich nicht in meiner Ruh Denkt, was ich gelitten habe, Eh' ich schloß die Augen zu. Am Montag, den 3. April. morgens 8 Uhr, entschlief sanft nach kurzem, aber schwerem Leiden unsere liebe. gute Mutter. Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßimutter, Schwester, Schwägerin und Tante Frau Wwe. Schäfne Sieinelen geb. Ellermann im 86. Lebensjahre. Um stille Teilnahme bitten: Die trauernden Hinterbliebenen. Bielefeld, löllenbeck, Bad SalzEngersche Str. 20 ullen. Arnstadt, den S. April 1933. Die Beerdigung findet am Donnerstag. den 6. April, um 17 Uhr von der Kapelle des Schildescher Friedhofes aus statt. Vorfeier daselbst um 16½ Uhr. Zwangsversteigerung Es werden öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung verteigert: Donnerstag, den 6. April 1933, vormittags 11 Uhr, in der Auktionshalle, Hermannstraße 1, hierselbst: 100 Bücher, 1 Warenschrank, 1 Klubsofa, 1 Staubsanger, 1 Standuhr u. a. m. Bielefeld, 4. 3. 33. Beckendorf O=Gerichtsvollzieher spottbillig zu verkaufen Alb. Marowsky, Minden I. V. WDie neue Erfindung: WSEERA n erwirkt Fachingenieur Halgis beeid. Sachverständiger atente Gebrauchsmuster Warenzeichen C für die Gerichte.Landgerichtsbezirks Bielefeld Blelefeld, Herforder Str. 10. Tel. 1492 zwischen Jahnplatz und Hauptpostamt Kleine Familien-Anzeigen (Aus anderen Blättern entnommen) estorben: Fritz Kuhlmann, 75 Jahre alt, Detmold.— Frau Augusta Rabe, geb. Blaßzmann, 79 Jahre, Gelsenkirchen.— Frau Wilhelmine Schäfer, geb. Krückemeier, 61., Minden.— Wilhelm Steimke, 70 Jahre alt, Minden.— Frau Wwe. Henriette Keiser, geb. Wendt, 47 Jahre alt, Bad Meinberg. Diah geflechte -eckig, am Stück verzinkt 4eckig. 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Gemäll§ 14 der Satzungen sind zur Teilnahme an der Generalversammlung diejenigen Aktionäre berechtigt, welche ihre Aktien ohne Gewinnanteilschein-Bogen oder die über diese lautenden Hinterlegungsscheine einer deutschen EflektenGirobank bei der Gesellschaftskasse in Bielefeld, Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft. Berlin, Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Bielefeld, Blelefeld, Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft Filiale Frankfurt a.., Frankfurt a.., Dresdner Bank. Berlin. Dresdner Bank Filiale Bielefeld, Bielefeld, Dresdner Bank Filiale Frankfurt a.., Frankfurt a. M. spätestens am 5. Werktage vor der Generalversammlung, den Tag der Generalversammlung nicht mitgerechnet, also spätestens am 24. April 1933. hinterlegt haben. „Die Hinterlegung ist auch dann ordnungsmällig erlolgt, wenn Aktien mit Zustimmung einer Hinterlegungsstelle für sie bei anderen Bankfirmen bis zur Beendigung der Generalversammlung im Sperrdepot gehalten werden. Im Falle der Hinterlegung von Aktien bei einem Notar ist dessen Bescheinigung über die erfolgte Hinterlegung in Urschritt oder in beglaubigter Abschrift spätestens am 1. Werktag nach Ablauf der Hinterlegungstrist der Gesellschalt einzureichen. Tagesordnung. I. Vorlegung des Geschältsberichtes, der Bilanz. der Gewinn- und Verlust-Rechnung für das Geschältsjahr 1932. II. Besch ußlassung über die Genehmigung der Bilanz und der Gewinn-und Verlust-Rechnung. III Beschlußlassung über die Entlastung des Vorstands und Aufsichtsrafs IV Beschlußfassung über die Neutassung der Staiuten. V. Wahl zum Aufsichtsrat. VI. Wahl des Bilanzprülers. Bielefeld, den 1. April 1933. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats: Justizat Dr. Otto Cramer. Vereinigungehem. Oberrealschüler Bielefeld. Unsere diesjährige Haupt-Versammlung findet morgen, Donnerstag, den 6. April, abds. 8½ Uhr. im Rostaurant Kyffhäuser statt. Der Vorstand: Dr. Dustmann HALBJAHRESund Jahreskurse 6. April Kaufm. 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Städtische Bäderverwaltung. gn deigae Aet Linz in Bracwede. Frievrichvoorfer Straße 76, ist am 17. März 1933 wegen Trunksucht und Verschwendung entmündigt. Amtegericht Bieleseld. Ent Seeische! Diese Woche besonders billig in bluttrischer Ware. „Als besonders zu empfehlen ist: Kabeljau im Anschnitt, Pfund 22 Pfennig 5 Plund 1 Mark. Fischfilet.. Pfund von 30 Pfennig an In Angel-Schellfisch, Schelllisch im Anschnitt. Schollen, Rotzungen, Rotbarsch, Bratschellfisch, Seelachs im Anschnitt, grüne Heringe, Flußhecht, Barse, Brassen, Karpten, Schlele. Arbeitslose erhalten 10% Rabatt. Fischkochblicher gratis. Fischhaus Carl Kröger Jöllenbecker- Ecke Bahnhotstraße Markthallenstand 145—149. Zur Karwoche erhalte ich mehrere Ladungen und gebe auch an Wiederverkäufer billig ab. Bestellungen bitte rechtzeitig aulgeben. Ollene Stellen Radio- Großhandiung sucht REISENDEN für Bielefeld u. Umgbg. 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April 1933 „„ Nr. 81 Drittes Blatt F ar a Fccer 17 Grundstücke unterm Hammer dei Aitensavrik Corbes konnte der Meiter Auaus [###ning seiern.— Unnnterbochen 20 I. Meinden, u. 4. In der letzten Nummer des Regierungsamtsblattes werden wieder 17 Zwangsversteigerungen von Grundstücken bekanntgegeben, und zwar in den Amtsgerichtsbezirken Paderborn 5, Halle 1, Bad Oeynhausen 2, Bünde 1, Harford 2, Bielefeld 6. Fleisch von einer kranken Kuh th. Steinhagen, 4. 4. Herr Schlachtermeister Niehaus in Steinhagen— Bahnhof Quelle— bittet uns, darauf hinzuweisen, daß er mit dem gegen den Schlachter Otto R.(Künsebeck) anhängigen Verfahren wegen Vergehens gegen das Lebensmittelgesetz nicht in Verbindung steht. Nach unseren Informationen hat Herr Niehaus mit dem von uns berichteten Verkauf von krankem Kuhfleisch tatsächlich nichts zu tun. Man verfolgt jetzt eine neue Spur in Gütersloh. Der Hauptschuldige soll sich in Untersuchungshaft(in Bielefeld) befinden. v. Steinhagen. Die Vorsteherwahl in der Sitzung der Gemeindevertretung ergab Wiederwahl des bisherigen langjährigen Vorsitzenden Cronsholl. Als Stellvertreter wählte man Ernst Potthast. Bei der im Bau begriffenen Straßenverbindung zum Bahnhof Quelle soll an der festgelegten Linie des Mittelstückes festgehalten werden. Die bisher für die Gemeindekasse angemieteten Räume werden aufgegeben und die Kassenstunden im Gasthof„Zur Post“ abgehalten werden. 1. Bockhorst. Die Gemeindevertretung wählte den bisherigen Vorsteher Grambrock wieder. Als Stellvertreter fungiert Landwirt Friedrich Weber. Mit der von der Regierung verlangten Trennung der Kirchendienste von der ersten Lehrerstelle ist die Vertretung einverstanden. Um die notwendigen Verhandlungen zu führen, wählte man einen Ausschuß. 1. Loxten. In der Gemeindevertretersitzung wurden der Vorsteher Wittkamp und sein Stellvertreter Denker wiedergewählt. Stadtparlament Enger aufgeflogen qu. Enger, 4. 4. Die neuen Stadtverordneten tagten zum erstenmal. Für die Wahl des Stadtvorstehers schlug ein Vertreter der Rechten den bisherigen Stadtvorsteher Bente vor, während ein Vertreter der NSDAP. den Pg. Höttger als ihren Kandidaten benannte. Bei der Stimmzettelwahl sielen auf jeden Kandidaten sechs Stimmen. Die beiden Vertreter der bürgerlichen Liste und die vier Vertreter der SPD. hatten für Bente gestimmt. Das Los entschied für Bente, der die Wahl dann auch annahm. Darauf erklärte Stadtv. Ebmeyer(NSDAP.) im Namen seiner Fraktion, daß sie durch diese Wahl nicht die Idee Hitlers in Enger erfüllt sehe und deshalb die Sitzung verlassen würde. Die sechs Vertreter der NSDAP. verließen nach dieser Erklärung geschlossen das Sitzungszimmer. Stadtv. Ludewig(bürgerl. Liste) schlug vor, trotzdem die Kommissionswahlen zu tätigen. Der Vertagungsantrag auf unbestimmte Zeit, den der Stadtvorsteher stellte, sand aber die Zustimmung der restlichen Stadtvertretung. In knapp einer halben Stunde war die erste Sitzung erledigt. D5V.=Preisträger I. Bünde, 4. 4. Die Ortsgruppe Bünde im Deutschnationalen Handlungsgehilfenverband veranstaltete am Sonntag einen abwechslungsreichen Eltern= und Jugendabend. Dabei wurden auch die Preisträger aus dem letzten Berufswettkampf bekanntgegeben. Von 52 Arbeiten wurden 12 mit Preisen und 15 mit Urkunden ausgezeichnet. Einen Preis erhielt: Ewald Brinkmann(Holsen), Erich Oberhongsermeier(Dünne), Erich Stürenberg (Bünde), Heinrich Schiermeier(Bruchmühlen), Heinrich Meyer(Spradow), Walter Hempelmann(Bünde), Erich Steinmeyer(Bennien), Hermann Nathmann(Bünde), Wilhelm Metz (Bruchmühlen), Hermann Wilke(Belke=Stein= beck), Werner Diekmann(Südlengern), Herbert Heitmann(Bünde). Urkunden wurden verliehen an: Hans Liedtke(Bünde), Theodor Heithorst(Bünde), Helmut Mettenbrink (Bünde), Alfred Kammann(Ennigloh), Karl Diek(Ennigloh), Erwin Diestelhorst(Bünde), Richard Schnelle(Ennigloh), Richard Oermann Bünde), Otto Gehne(Südlengern), Gustav Althoff(Bruchmühlen), Heinrich Flöring (Bünde), Heinz Meyer(Bunde), Erich Schneider(Spradow), W. Nordsiek(Quernheim) und Fritz Braun(Spradow); er erhielt den von der Stadt Bünde gestifteten Ehrenpreis. I. Bünde. Jubiläum. Das Installationsgeschäft Pott, Bahnhofstraße, kann auf ein 65jähriges Gestehen zurückblicken.— Sein 40jähriges lane##s Leiern.— Ununterdochen 20 Jahre die Stütze Johanne Möhle bei dem Schlachtermeister Horwitz tätig. bei., Pieine 4ofärige Diere bei der Reichsoahn vollendete der Bahnhofsvorsteher Frohböse. 1. Südleugern. Der vorgesehene Leyrerabbau an der Schule Südlengern=Dorf ist jetzt durchgeführt worden. Lehrer Seeger wurde mit # 1. April nach Altendorf, Kreis Hattingen, verI. Südleugern. Das 80. Lebensjahr vollendete Hermann Möller, Südleugern Nr. 270. 22. Schwenningdorf. Die neue Gemeindertretung tagte zum ersten Male unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Verringloer in der Schule. Nach der Verpflichtung und Einführung der Vertreter in ihr Amt erfolgte die Wahl des Gemeindevorstehers. Landwirt Steiumer(Nr.), der bisberige Vorsteher wurde mit 7 Stimmen, bei 8 Stimmenthaltungen, wiedergewählt. Als meindevorsteher=Stellvertreter wurde mit 9 Stimmen, bei einer Stimmenthaltung. der Zigarrenarbeiter Wilhelm Mailänder(Nr. 172) wiedergewählt. In den neuen Schulvorstand wurden gewählt: K. Brömmelmeier(Nr. 17), H. Hüsemann (Nr. 12), H. Weidenbrück sen.(Nr. 113), H. Bäumer (Nr. 62) und A. Tiemann(Nr.). e2. Westkilver. Am7 Mai Amtskriegerverbandsfest. Am Sonntag beschloß in einer Sitzung der Kriegerverein Westkilver, das ihm in diesem Jahre übertragene Amtskriegerverbandsfest des Amtes Rödinghausen am 7. Mai zu feiern. Arbeit ist beschafft für den Amtsbezirk Gohfeld=Mennighüssen Löhne, 4. 4. Für den Amtsbezirk Gohfeld=Mennig= hüffen ist die Durchführung von Drainagen und Kultivierungsarbeiten als Notstandsarbeit genehmigt worden. Das werden etwa 50 Arbeitnehmer, die bisher Arbeitslosen= und Krisenunterstützung bezogen, mit Drainierungsarbeiten und mit der Befestigung des linken Werreufers unterhalb der Kronprinzenbrücke in Löhne=Bhf. beschäftigt. Die aus Reichsmitteln gewährte Förderung beträgt 2,50 RM. je ArbeitslosenTagewerk. Die hierüber hinausgehenden Kosten müssen die Grundstückseigentümer tragen. Den„Trommlern“ auf der Spur? Minden, 4. 4. In einem Schuppen wurden jetzt größere Papiermengen, die zur Herstellung der in Minedn erscheinenden illegalen Druckschrift der KVD. „Sichel und Hammer“, die als Nachfolgerin der hinlänglich bekannten„Trommel“ anzusehen ist, gefunden und beschlagnahmt. Bisher war es jedoch noch nicht möglich, die Druckerei, die vermutlich außerhalb der Stadt Minden zu suchen ist, ausfindig zu machen. Der Kommunist Rolsing wurde in seiner Wohnung am Deichhof festgenommen. Uw. Nettelstedt. Dieersten Vorbereitungen für die diesjährige Spielzeit der Nettelstedter Heimatspiele haben jetzt begonnen, und zwar sand eine erste Probe mit Pferden auf dem Hünenbrinke statt. Es sollte ausprobiert werden, wie das in einer Szene des Spieles„Thors Hammer“(von Hialmar Kutzleb, Minden) enthaltene Kranzreiten am besten zu gestalten sei. Im übrigen sind die Textbücher zu„Thors Hammer“ jetzt erschienen, so daß demnächst auch mit den weiteren Vorbereitungen begonnen werden kann. Dielingen. Goldenes Ehejubiläum. Die Eheleute Wilh. Schwenker in Drohne (Amt Dielingen) feiern das Fest der goldenen 8ches 1. Melle. Bürgermeister Gerhard ist auf Anordnung des Regierungspräsidenten seines Postens enthoben und beurlaubt worden. Für ihn wird Fabrikdirektor Senator von der Forst kommissarisch die Verwaltung der Stadt Melle übernehmen. Der bisherige Schwere Anschuldigungen gegen den Bochumer Oberbürgermeister ND. Bedum, 4. 4. Wie vom Staatskommissar für die Stadt Bochum mitgeteilt wird, geht aus den Akten der Stadtverwaltung hervor, daß der Oberbürgermeister Dr. Nuer nicht nur unkorrekter Amtsführung geziehen werden könne, sondern daß in zahlreichen Fällen eine Vergeudung städtischer Mittel vorliege, sogar die Verwendung städtischer Mittel für Privatzwecke könne dem Oberbürgermeister nachgewiesen werden. Gegen Dr. Ruer wird der Staatskommissar den Antrag auf Einleitung des Difziplinarverfahrens mit dem Ziele der Dienstentlassung stellen. tritt ala arsce Das der Stadt Melle übernehmen. Der bisherige der Notstandsarbeit auf. Leiter des Finanzamtes, Regierungsrat Gast, Die Förderung erstreckt sich auf rund 3600 ist ebenfalls beurlaubt, und an seine Stelle Arbeitslosen=Tagewerke. Zurzeit tritt der Steueroberinspektor Ohlemann. Aus dem Aillullt Eihhe Der Ueberfall auf Dr. Pekers Die RSDAP. rückt von der Tat ab Detmold, 4. 4. Vor einigen Tagen wurde der den Deutschnationalen nahestehende Oberbürgermeister Dr. Peters von unbefannten Tätern überfallen. Die NSDAP., Ortsgruppe Detmold, Wünsche des handwerks Verbandstagung der Bäckermeister bg. Leopoldshöhe 4. 4. Am Dienstag nachmittag hielt der Bezirksverband der lippischen Bäckerinnungen seine Verbandstagung ab, zu der auch Ehrengäste und Mitglieder der Bielefelder Innung erschienen waren. Der Geschäftsführer gibt jetzt eine parteiamtliche Erklärung her=Brand(Detmold) sprach nach einem ausaus, die vom Ortsgruppenleiter Pieper unterzeichnet ist und in der es heißt: führlichen Geschäftsbericht über die im letzten Jahre geführten Verhandlungen um den Tader Stadt Detmold gebt das Gerücht“ und Manteltarif und weiter über den Beium, daß die Personen die Oherhürgermeißer mischungszwang und den Schutz der GewerbeDr. Beters auf dem retbeit. Er wandte sich dann der Filialsteuer zum Rathaus be= zu und forderte eine Aenderung bei der Belielästigt haben, der NSDAP. nahe stehen sollen. ferung öffentlicher Anstalten. abgeschkossen. Ich ertlüäre aber dereiis Jahre wunde bekanntgegeben, daß im nächten setzt, daß die Partei als solche nichts mit der= bestehe. Je die Bäckerglide 850 Jahre artigen Handlungen gemein hat und diese auf In einer Entschließung wurde die nationale oas scharfste verurteilt.“ Erhebung begrüßt und erklärt, daß man sich Damit schließt die RSDAP. sich der Ver= geschlossen hinter die Maßnahmen der Landesurteilung dieser Tat, die von der gesamten und Reichsregierung stelle. lippischen Presse sehr bedauert wurde, an. Ueber das Bäckerhandwerk im Rahmen der — Gesetzgebung sprach der Vorsitzende des ZweigBettleraIs Dieb. Am verbandes Nord=West, H. Willmann(HanHellleral.... nover). In den Schlußworten erklärte der Redner, der deutsche Staat könne nur dann gesunden, wenn das Handwerk als Säule des Mittelstandes wieder erstarke. Den Schluß der Tagung bildeten Besprechungen über die Preisgestaltung. tr. Detmold. Be Dienstagnachmittag benutzte ein jüngerer Bettler die Gelegenheit, um an zwei Stellen Gelddiebstähle auszuführen. In einem Falle erbeutete er 19 RM. und im anderen 2 RM. Der Dieb konnte noch nicht gesaßt werden. tr. Lemgo. Die Zahl der Wohlfahrts=Unterstützten hat sich auf der Höhe der Vormonate gehalten. Die Zahl der Wohlfahrts=Erwerbslosen ist um 10 gefallen und beträgt jetzt noch 875. Dagegen ist die Zahl der Zusatzunterstützungsempfänger auf 260 gestiegen. Ferner werden 100 Kleinrentner und 60 Sozialrentner unterstützt, so daß etwa 900 Personen Unterstützung erhalten und die Stadt monatlich etwa 25000 RM. bereitstellen muß. tr. Holzhausen=Externsteine. Ein Model! der Externsteine wird zurzeit von einem Berliner Künstler angesertigt. Der Künstler bastelt aus Stäben und Brettern eine Nachbildung der Felsengruppe. Nach Fertigstellung wird das Modell mit Gips überzogen und zunächst in Berlin ausgestellt werden. tr. Waddenhausen. Arbeitsjubiläum. Der Buchhalter August Mügge feierte sein 25 jähriges Arbeitssubiläum bei der Lipptschen Holzschuhfabrik Wilh. Mügge. dg. Schötmar. 40 Jahre Sänger. Auf eine 40jährige Mitgliedschaft eines Gesangvereins kann der Zigarrenhändler Gust. Brand (Asper Straße) zurückblicken. Asemissen. Verkehrsunfall. In der Nähe des Hofes Hansing wurde ein Radfahrer von einem Personenauto angefahren. Der Radfahrer stürzte so unglücklich, daß er sich einen Schädelbruch zuzog und ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Beim Ueberholen Vier Personen verletzt kl. Klausheide, 4. 4. Beim Ueberholen eines Lastkraftwagens kam in Klausheide ein Motorradfahrer zu Fall, wobei er sich den linken Arm brach. Gleichzeitig hatte er bei dem Unfall ein Ehepaar mit einem Kinde angefahren und alle drei Personen dabei verletzt. Das Kind kam mit leichteren Schrammen davon, während der Mann und die Frau, wenn auch nicht gefährliche, so doch recht schmerzhafte Quetschungen erlitten. Das Motorrad wurde durch den Sturz stark beschädigt. Xy. Oerlinghausen. Pensioniert ist seit dem 1. April wegen Krankheit der Stadtsekretär Otto Niemever, der seit der Stadtwerdung Oerlinghausens in städtischen Diensten stand. Xy. Oerlinghausen. Neuer Lehrer. Für den am 1. April aus dem Schuldienst ausgeschiedenen Lehrer Ad. Dreier wurde Lehrer Robert Wittenberg aus Falkenhagen an die schule verpflichtet. zy. Oerlinghausen. Auf dem Arbeits markt trat im Laufe des Monats März eine leichte Besserung ein, die sich insbesondere bei den männlichen Erwerbslosen bemerkbar machte. Es fanden Einstellungen in der keramischen Industrie und in der Fahrradindustrie statt; außerdem ist das Bauhandwerk gut beschäftigt. Die Gesamtzahl der Erwerbslosen im Bereich der Arbeitsamts nebenstelle Oerlinghausen siel von a5s(Ende Gebruer) auf 700. Die Berufsarbeit des G0A. Für Nation und Volksgemeinschaft Von W. Mellentin, Bezirksgeschäftsführer im 62A. Die Ereignisse, die wir gegenwärtig erleben, haben eine lebhafte Diskussion über die Grundlogen der sozialpolitischen Organisation hervorgerufen. Es erscheint doher angebracht, daß Führer der Praxis in dieser Aussprache selbst das Wort nehmen, um sich über die grundsätzliche Einstellung ihrer Verbände zu äußern. Die gesamte standespolitische Arbeit des Gewerkschaftsbundes der Angestellten ist seit dem Tage seines Bestehns und weit zurück in die Geschichte seiner Vorläuferverbände ein starkes Bekenntnis zur Nation und Volksgemeinschaft— gegen Marxismus und Klassenkampf. „Das Ziel aller Arbeit muß das Gemein= wohl sein!“ Unter diesem Motto stand die Gründungstagung des GDA. im November 1920 in Magdeburg: „Alle Arbeit, auch die gewerkschaftliche Arbeit, hat nur ein Ziel: Deutschland! Wir sind Fleisch von seinem Fleische, Blut von seinem Blute. Wenn wir so unsere Arbeit beginnen, mit dem aus tiefstem deutschen Gefühl strömenden Bekenninis zur Volksgemeinschaft, gewinnen wir die sittliche Grundlage für die Arbeit für die deutsche Angestelltenschaft. Auch diese Arbeit für die Angestellten soll und muß Dienst sein am Vaterlande.“ Das waren die Ausführungen des Bundesvorstehers. In einer Schrift des Bundesvorstehers „Grundriß der GDA.=Arbeit“, in der unmittelbar nach der Bundesgründung die Richtlinien der Bundesarbeit festgelegt wurden, heißt es: „Wegebereiter eines neuen politischen Geistes wollen wir sein, der über Parteischadionen hinweg alle deutschen Menschen vereinigt, die in ernstem Streben freudiger Arbeit und treuester Pflichterfüllung den freien deutschen Volksstaat wollen. Diejenigen aber, die nur in der Zertrümmerung des Bestehenden, in den Lehren des Bolschewismus das Heil und die Gesundung sehen, mögen von uns gehen, dis ihnen die Erfahrungen und die Lehren der Zeit den Weg zur Umkehr zeigen.“ „In keinem Augenblick seines Bestehens hat der GDA. gegenüber dem Marxismus und dem Klassenkampfgedanken auch nur die geringsten Konzessionen gemacht. Die grundsätzliche Ablehnung dieser Ideen war stets klar und eindentig, auch in den Revolutionsjahren, als beispielsweise andere Verbände aus rein konjunkturpolitischen Rücksichten sich zur Notwendigkeit des Klassenkampfes bekannten und sich ihrer sozialdemokratischen Mitglieder rühmten und sich„vorbehaltlos auf den Boden der durch die Umwälzung geschaffenen Tatsachen“ stellten. Damals schon bekannte sich der GDA. gegen den Marrismus und Klassenkampf, weil die Lehre vom Klassenkampf als grundsätzliches Unterscheidungsmerkmal von anderen Klassen eine Irrlehre ist.“ „Natürlich gibt es in jedem Volke Klassen und Klaffenunterschiede. Jede Klasse wird um ihr wirtschaftliches Lebensrecht ringen. Aber innerhalb der Gemeinschaft des deutschen Volkes. Der Klassenkampfgedanke aber in seiner heutigen Prägung stellt die Klasse über die Volksgemeinschaft. Er ist eben nur Mittel zu einem bestimmten parteipolitischen Zwecke und führt in seiner letzten Auswirkung zu der unheilvollen Losung: Gewalt gebt vor Recht und damit zu einem immerwährenden Bürgerkriege. Wir lehnen das ab, da nur der geordnete Rechtestaat den Aufstieg der Angestellten sicherstellen kann.“ Die grundsätzliche Haltung ist noch einmal aus dem Münchener Bundestag des GDA. 1930 klar und scharf herausgearbeitet worden: „Wir sehen unsere Aufgabe nicht darin, Brücken abzubrechen, sondern Brücken zu bauen. Den Ausgleich zwischen sozialen und wirtschaftlichen Interessen zu suchen, ist deshalb eine Aufgabe von größter volksnationaler Bedeutung. Sie kann nur gelöst werden im Geiste der Einigkeit und Einheit aller in der deutschen Kulturgemeinschaft vereinten Menschen, die in den Lebensragen der deutschen Nation das Grundlegende und Einigende voranstellen, alles Zersplitternde und Schwächende ausschalten... Aber es gibt einen grundsätzlichen Bereitschaftswillen zur Verständigung auf der böheren Ebene der Volksgemeinschaft.“ Die Grundlinie der GDA.=Arbeit war klar und stetig und wird auch so bleiben. Gerade die Stetigkeit in der geistigen und politischen Grundlinie der GDA.=Entwicklung ist von bedeutsamen, außerhalb des Bundes stehenden Stellen zu wiederholten Malen hervorgehoben und anerkannt worden. Der freiheitlich=nationale GDA. gehört nicht zu den roten Verbänden, wie leider anläßlich einiger Betriebsratswahlen geschrieben wurde. Schon vor Wochen hat sich der Gewerkschaftsbund der Angestellten bereit erklärt, die jetzige Regierung, die mit der verantwortlichen Staatsmacht das Schicksal des ganzen deutschen Volkes vereinigt hat, seine Mitarbeit zur Verfügung zu stellen. — Die Paarungen für Sonntag Gladbecker Stadion: Schalke 04— Hüsten 09. Düsseldorser Stadion: Fortung— Vornssia=Fulda. Duisburg, Platz 99 Kalkweg: 3B. 68 Duisburg— Schwarz=Weiß Essen. .=Gladbach, Bornssia=Platz: S8. Rheydt— B/L. Beurath. Sämtliche Spiele beginnen um 16 Uhr. Spielverbot an allen vier Orten für Vereine der Bezirksliga und 1. Bezirksklasse für den ganzen Tag. Für die Vereine der unteren Klassen ab 13 Uhr. SpCl. Borussia— VIB.(Res.) Zu einem Abendspiel haben sich die Borussen die Ersatzliga vom BfB. verpflichtet, gilt es doch für die damals erlittene 110=Niederlage die Revanche zu holen. Wer beide Mannschaften kennt, weiß, daß mit einem interessanten Tressen zu rechnen ist. Das Spiel findet heute, 17.30 Uhr, auf dem Borussiasportplatz an der Stadtheider Straße statt. Rheydter Spy. Pokalmeister Sülz 07:2(:1) geschlagen Das Pokalendspiel im Rheinbezirk zwischen Sülz 07 und Rheydter Sp.=., das durch die errungene Bezirksmeisterschaft der Sülzer bedeutungslos geworden war, fand am Dienstagabend im Rheydter Stadion statt und sah den dortigen Spielverein über Sülz 07:2(:1) erfolgreich. Trotz dem ungünstigen Wetter wohnten noch 3000 Zuschauer dem Kampf bei. Der Sieg der Rheydter war durchaus verdient. Sülz hatte sich schon eine :=Führung verschafft, als die Rheydter aufdrehten und in der letzten halben Stunde vier Tore schossen. Neues in Sachen Schalke 04 Beschlüsse der Spruchkammer Die Spruchkammer des Westdeutschen SpielVerbandes hat am 1. April in Duisburg eine Sitzung abgehalten und folgendes festgelegt: 1. Das gegen W. Münstermann, Vorsitzender von Schalke 04, eröffnete neue Verfahren wird vorläufig eingestellt, da zwischenzeitlich sein Ausschluß aus dem WeV. durch den Verbandsvorstand verstigt worden ist. Münstermann kann laut Beschluß keinem Verbandsverein mehr angehören und auch keine Funktion mehr in einem Verbandsverein ausüben.— Die Vorstandsmitglieder R. Lütterforst und Joh. Ehrenberg werden wegen Nichtbefolgung einer Ladung zu unserer Sitzung und wegen grober Ungebühr dauernd aus dem WSV. ausgeschlossen. 2. Auf Ersuchen des Bundesgerichts des DFB. wird das Verfahren gegen die Spieler und Ersatzspieler der 1. Fußballmannschaft von Schalke 04 wegen Verstöße gegen die Amateurbestimmungen gemäß 8 39 der Verbandssatzungen wieder eröffnet. 3. Es ergeht im Einvernehmen mit dem Verbandsvorstand der Beschluß, daß in Sachen BfR. Ohligs 07. BfL. Benrath 06 und FC. Schalke 04 die erforderlichen Vernehmungen zur Feststellung des Tatbestandes auf Grund des Amateur=Schutzvertrages durchgeführt werden. * Ferdl Swatosch der österreichische Fußball=Internationale, wird ab 1. Mai bei Tura Bonn als bezahlter Trainer tätig sein. Sie errangen die deutsche Amateur-Boxmeisterschaft Stehend von links nach rechts: SpannagelBarmen(Fliegengewicht). Beck=Düsseldorf(Bantamgewicht), Kästner=Erfurt(Federgewicht) und Schmedes=Dortmund(Leichtgewicht). Sitzend von links nach rechts: Vosen= Köln(Schwergewicht), Kysuß=Gevelsberg(Halbschwergewicht), BernlöhrStuttgart(Mittelgewicht und Franz=Duisburg(Weltergewicht).— In der Reichohauptstadt wurden die Meisterschaften der deutschen Amateur=Borer ausgetragen. Von den acht Titeln errang Westdeutschland nicht weniger als sechs. Bielereider Osterreinnen 1 Pe-Pchen Kbrerieuh Der Vorstand des Bielefelder Stadtverbandes zurückgetreten Am Montag hielten die Vorstände des Staut= verbandes der Turnvereine im Jugendheim der Turngemeinde eine Sitzung ab, die sich mit zeitlichen Fragen beschäftigte. Im Verlaufe der Verhandlungen und Besprechungen legte der gesamte Vorstand seine Aemter nieder. Am kommenden Montag findet an gleicher Stelle eine außerordentliche Generalversammlung statt, die einen neuen Vorstand wählen wird. D. J..-Sport Fußball Avenwedde 1I— Bieleseld II:7(:6) Die Bielefelder weilten am letzten Sonntag bei den Avenweddern zum Freundschaftsspiel. Die Gastgeber konnten den Vorteil des eigenen Platzes nicht ausnutzen, da die Bielefelder in technischer Beziehung zu stark überlegen waren. Mit ob igem Ergebnis mußte Avenwedde den Gästen den Sieg überlassen. Reichsminister Seidte wurde vom Reichspräsidenten zum Vorsitzenden des Reichskuratoriums für Jugendertüchtigung bestellt. Geschästsführender Vorsitzender ist bekanntlich Masor a. D. Georg von Neuspoille. Glänzendes Nennungsergebnis— Fünf Vollblut-,.n Offiziers- und ein Trabrennen Wie wir bereits meldeten, zeigt der Bielefelder Pferderennsport erfreulicherweise eine steile Aufwärtskurve. Diese Feststellung entspringt nicht etwa einer lokalpatriotischen, optimistischen Ansicht des Vereins selbst, sondern sie findet einen sehr klaren und anschaulichen Niederschlag in den bereits jetzt für die 5 Vollblutrennen abgegebenen Nennungen. Um es gleich vorweg zu nehmen, rund 80 Pferde, zum Teil aus wirklich beachtenswerten westdeutschen und Berliner Ställen sind allein für die fünf Vollblutrennen genannt worden, und darf man diese Tatsache als einen beachtenswerten Erfolg der großzügigen Ausschreibungen verbuchen, welche in ihren überraschend großen Geldpreisen eben den Anreiz auf mittlere und große Ställe ausgeübt haben, den man von vornherein erwarten durfte. Hervorgehoben sei neben dem in dieser Saison bereits zweimal erfolgreich gewesenen Stall Delius, des weiteren die Ställen Ebbesloh=Schlichte. Gestüt Ravensberg, Freiherr von den Bottlenberg, P. Mülhens, Kavallerieschule Hannover, Weber Nonnenhof u. a. mehr. Hiermit dürfte bereits die Gewähr gegeben sein, daß wirklich erstklassiges Material in die Entscheidungen eingreisen wird, zumal wir noch über weitere Einzelheiten hinsichtlich der Nennungen berichten werden. Der in Aussicht genommene Freiplatz an der Einlaussecke der Bahn dürfte in heutiger schwerer Zeit dankbarst von denen anerkannt und benutzt werden, die zwar grundsätzlich großes Interesse am Pferdesport— aber leider nicht die nötigen Mittel für eine Eintrittskarte haben. Der Verein ist überzeugt, daß er durch diese großzügige Maßnahme aus früheren Zaungästen mühelos begeisterte Rennbahnbesucher machen wird, von denen bei besser werdenden Zeiten mancher auf die billigeren und besseren Plätze hinüber wechseln wird: Zu erwähnen bleibt noch, daß auch in Zukunft die Tribüne B den Sattelplatz= besuchern ohne Aufschlag zur Verfügung stehen wird, womit für diese gedeckte Sitzplätze geschaffen werden. Alles Vorerwähnte sollte also geeignet sein, die Österrennen zu einem glanzvollen Auftakt der Rennzeit 1933 zu gestalten. Ue. Globetrotter in Bielefeld Kilometer auf dem Motorfahrrad In den dunklen Erdteil Afrika, in die Wüsten Asiens und durch den Balkan sind schon manche schwierigen Expeditionen mit dem Auto oder starkem Motorrad unternommen worden. Aber es hat noch keine Expedition stattgefunden wie die des Deutschen Richard S. Köckler und des englischen Journalisten Kenneth D. Poulton, die auf einem gewöhnlichen Fahrrad, ausgerüstet mit einem Fichtel & Sachs=Motor von 74 cem Inhalt, von der Südspitze Afrikas aus eine Riesenstrecke von etwa 23 000 Kilometer durchfuhren. Der abenteuerliche Plan war Köckler gekommen, als er im November 1931 die eigentliche Fahrt Windhuk—Kairo—Konstantinopel—Berlin begann. Sonnenstich, Malaria und Typhus brachten den kühnen Fahrer nach 1800 Kilometern in Bloemsontein ins Hospital, wo er wochenlang um sein Leben kämpfte. Er befreundete sich hier mit dem englischen Journalisten K. D. Poulton, der sich zleichfalls zur Mitfahrt auf einem Fahrrad mit Sachs=Motor entschloß. Johannisburg wurde am 3. Juni 1932 verlassen. Sie durchfuhren Tausende von Kilometern durch unwegsames Buschland, sie mußten durch mannshohes Buschgras, durch Urwald und Flußläufe ihren Weg bahnen, mußten über Gebirge bis zu 3000 Meter Höhe; Sand= und Steinwüsten wollten manchmal kein Ende finden. Sie kamen durch Gegenden mit Schwärmen von Milliarden Mücken und Heuschrecken, sie hatten mit wilden Tieren zu kämpfen und waren oft von kriegerischen Eingeborenen ihres Lebens nicht sicher, Eine weitere Rekordleistung schufen sie, als sie auf dem Wege nach Palästina in 22 Stunden die Wüste Sinai bezwangen. Die beiden wagemutigen Fahrer tressen am Donnerstag, den 6. April, 17 Uhr, in Bielefeld ein und werden offiziell vor dem Rathaus begrüßt. Um 20.30 Uhr werden sie im Löwenhof=Saal in einem Lichtbildervortrag von ihren Erlebnissen erzählen. Kleine Notizen Die Hamburger Berufsboxkämpfe, die am letzten Sonntag abgesagt waren, werden nun am kommenden Sonntag bei unverändertem Programm ausgetragen. Den Hauptkampf bestreiten im Halbschwergewicht der Kieler Witt und der Engländer Gipsy Daniels. Die weiteren Paarungen lauten: Czirson—Wommelsdorf, BölckEybel und Heinisch—Zinndorf. * Im SC. Charlottenburg, dem größten Berliner Leichtathletikverein, ist als Folge der neuen Lage ein Führerwechsel eingetreten. Der Präsident der ECC, Staatsminister a. D. Südekum und der Leiter der Frauenabteilung, Dr. Bergmann, sind von ihren Posten zurückgetreten. Vorsitzender des Vereins bleibt Dr. Reuter, der Präsidentenposten wird jedoch nicht neu besetzt. Dr. Bergmann dürfte auch gleichzeitig sein Amt als Frauensportarzt der D8B, niederlegen. nimmt der DSC. Arminia Bielefeld bereits am kommenden Sonnabend vor. Für das sportliche Programm sind zwei Spiele vorgesehen worden. Am Wochenende spielt zunächst die alte Herrenmannschaft des Jubilars gegen die alten Herren der Bieleselder Polizei. Anschließend stehen sich aus dem Arminiaplatz die Kasseler Jäger und Arminia gegenüber. Die Feier des zehnjährigen Jubiläums selbst findet dann anschließend in der Bieleselder „Eintracht" statt. Die westfälischen Pokalspiele haben schon in allen Gauen eingesetzt. Auch in Bielefeld werden am kommenden Sonntag zwei Treffen durchgeführt. Es spielen bis zur Entscheidung: BfB.— Spiel und Sport Gütersloh und DSC. Gütersloh— Spiel und Sport Gütersloh. W. Neue Leute Im westfälischen Handballsport haben sich einige interessante Spielerneubesetzungen zugetragen, die wir unseren Lesern nicht vorenthalten möchten. In Recklinghausen hat der Spielverein Viktoria den Zugang des bekannten früheren Mittelstürmers des BsL. Münster, Löchel, zu verzeichnen. Wie man hört, soll auch der ausgezeichnete Tormann Oberwahrenbrock seinem Verein Preußen Hochlarmark den Rücken kehren und den Viktorianern beitreten. Wahrscheinlich wird Oberwahrenbrock am letzten Aprilsonntag in Minden gegen Hindenburg in der westdeutschen Mannschaft eine Halbzeit das Tor hüten. Der SC. Münster 08 hat den alten Begz; teidiger Rössing wieder zur Stelle, ferner ist ein. Verteidiger Wagener von Hagen 05 den 0ern Beigetreten. Der VfL. Münster hat den guten Venz; teidiger Schulte=Mattler verloren, der aus beruflichen Gründen nach Osnabruck übergesiedelt ist und dort im Militärsportverein weiter mitwirken wird. Die Elf des BfL. ist zurzeit größtenteils nach Detmold abkommandiert worden. Auf der anderen Seite hat der westsälische Altmeister einige Neueinstellungen zu verzeichnen. Zuerst muß da der frühere Mittelstürmer Wittenbreder von der Bieleselder Arminia genannt werden der von Detmold nach Münster versetzt wunde. Als Tormann wird für die Folge Krämer von der Dortmunder DT. mitwiken. Als Mittelläufer nennt man den früheren Aachener Spieler Pohlmann von der Alemannia Aachen. Die Soldaten aus Münster werden im übrigen in der kommenden Saison mit einem stark verjüngten Mannschaftsgefüge auf den Plan treten. Man hat jetzt endlich eingesehen, daß die Elf auch mal einer Verfüngung bedarf. box. Radsport-Neuigkeiten Berlin—Cottbus-Berlin die älteste Straßenradsernfahrt, findet am 7. Mai zum 26. Male statt. Das populäre Rennen soll diesmal auch für Berufsfahrer offen sein. „Rund um Köln“. das im Jahre 1909 gegründete Straßenradrennen, wird am 30. April zum 25. Male ausgetragen. Das Rennen ist wieder international ausgeschrieben und offen für alle Bundesamateure. * Das Münchener Sechstagerennen, das Anfang Mai geplant war, wurde vom Verband Deutscher Radrennbahnen nicht genehmigt. Begründet wurde die sehr zu begrüßende Ablehnung, daß die Ausmaße der Halle und der Bahn nicht den vorgesehenen Bedingungen entsprechen. .. Die Berliner Olymptabahn ist gründlich ausgebessert und instand gesetzt worden. Die Zementfläche wurde von allen Unebenheiten und Rissen befreit und auch die Zuschauerplätze gründlich überholt. Die ersten Rennen finden am Ostersonntag statt, für die bereits Walter Sawall und der Dortmunder Metze verpflichtet wurden. Heute 18 Uhr A= gegen=Mannschaft .. In einem heute abend stattfindenden Auswahlspiel will der IV. Bezirk seine beste Elf ermitteln, die ihn in kommenden großen Spielen vertreten 121, Brteben es die Mannschaften, sich zu einem einheitlichen Gefüge zu finden, dann ist bei dem Können der Leute ein gutes Spiel zu erwarten. Die hervorragende Sturmstaffel der=Mannschaft list deren Sieg erwarten.———aunschaft Nach 23000 km Weltfahrt aul Fahrrad nit F. u..-Motorin Bielefeld Begrüßung Donnerstag 5 Uhr vor dem Rathaus Lichtbildervortrag 20½ Uhr im Saale des Löwenhofs. Eintritt frei. — Der schirurge Lag der Castsahrt Der Untergang der„Akron— Amerikanisches Kleinluftschiff und sranzosischer Lasitreuzei vernichter Fortsetzung von Seite 1 verunglückte Akron=Wrack sah ich abtreiben. Der Bug ragte des Unglücks befanden sich 11 Mannan Bord. heiteren Ergeb= hoch in die Luft, und das Schiff war vollstän. Nach Mitteilung der Marineluftschiffstation Die Hilfsaktion für das Luftschiff„Akron“ hat keine wei nisse gezeitigt und ist abgebrochen worden. dig wrack. Nachdem ich etwa 10 Minuter Außer den vier Besatzungsmitgliedern, die weiter geschwommen war, konnte ich keiner von der„Phoebus“ aufgefischt worden sind und der übrigen in den Wellen Kämpfenden mehr von denen der Funker der„Akron" im Laufz sehen, obwohl das Meer von Blitzen hell erdes Tages gestorben ist, wurden keine Ueber= leuchtet war und ich die Besatzung noch hören lebenden mehr geborgen. Es ist also damit zu konnte. Kurze Zeit später tauchte die„Phörechnen, daß die Katastrophe 73 Menschen= sbus“ auf, während ich mich inzwischen an ein leben gekostet hat. Das Küstenwachtschiff„Tucker“ hat die drei warf mir einen Rettungsring zu und zog mich lichen Ursachen der Katastrophe der„A Ueberlebenden und den toten Funker von der geäußert. Dr. Eckener saate: Wilen ist atehurst konnte entgegen den ersten Meligen die gesamte Besatzung gerettet werden. Eckener und Flemming über die Katastrophe Dr. Eckener und der Kommandant des Luftschiffes„Graf Zeppelin", Flemming, „Phoebus“ übernommen und ist in Richtung Brooklyn abgefahren. Auch der deutsche Dampfer„Phoebus“ hat seine unterbrochene Reise nach Tampico fortgesetzt. Der Zerstörer „MeDougal“, hat einige Ueberreste der „Akron“ gefunden. In Fachkreisen hatte man der Verwunderung darüber Ausdruck gegeben, daß die„Akron“, die mit einem vollständigen Funkgerät ausgerüstet war, keine Notsignale abgegeben hatte. Wie erst jetzt bekannt wird, hat die Küstenwachtstation Asburypark(New Jerseys doch im Laufe der Nacht von der„Akron“ SOS=Rufe empfangen; jedoch habe— wie es heißt— die Station sich nicht weiter mit der„Akron“ in Verbindung setzen können, da starke atmosphärische Störungen vorhanden gewesen seien. Die Leiche eines Mitgliedes der„Akron“= Besatzung wurde 10 Meilen von der Unglücksstelle geborgen. Ein Ueberlebender berichtet: Die Küstenwache auf Staaten Island hat einen Funkspruch aufgefangen, worin der unter den vier Geretteten befindliche Kapitänleutnant Wiley die Katastrophe der Akron beschreibt. In diesem ersten Bericht eines Ueberlebenden heißt es: Wir sichteten etwa 30 Meilen südlich Philadelphia ungefähr um 8 Uhr einen Gemittersturm. Der Erdboden war mit Nebel bedeckt. Das Luftschiff befand sich in guter Verfassung. Um 10 Uhr passierten wir die Küste. Bei Barnegat=Leuchtschiff waren wir von Blitzen umgeben. Die Atmosphäre war jedoch nicht sehr stürmisch. Um etwa 11 Uhr flogen wir ostwärts und dann bis Mitternacht in westlicher Richtung. Um 12.30 Uhr begann das Luftschiff plötzlich aus einer Flughöhe von 1600 Fuß rasch zu fallen. Wir warfen Ballast ab und erreichten die bisherige Flughöhe wieder. Jetzt waren wir vollständig von Blitzen umgeben und schienen uns im Mittelpunkt des Gewitters zu befinden. Das Flugschiff begann heftig zu schwanken und mit dem Heck voraus niederzugehen. Alle Mann wurden alarmiert und es wurde ernent Ballast abgeworfen. In diesem Augenblick wurde die Steuerkontrolle weggerissen und das Luftschiff fiel auf das Meer hinab. Durch die Wucht des Aufschlagens wurde es zerstört. Ich sah viele Mitglieder der Besatzung in dem vom Blitz erleuchteten Wasser umherschwimmen. Das Wrack der Akron trieb dann rasch fort. Der Absturz des KleinluftDurch das Fenster der Kontrollkabine strömte das Meerwasser ein und riß mich zum gegenüberliegenden Fenster hinaus. Ich ver= Bei dem auf der Suche nach den Trümsuchte schnellstens, vom Körper des Luftschiffes mern der„Akron“ in das Meer gestürzten wegzuschwimmen und kam schließlich an die amerikanischen Kleinluftschiff handelt es sich Oberfläche. Das von Blitzen beleuchtete um das Marinelenkluftschiff J. 3. Zur Zeit Brett geklammert hatte. Der deutsche Dampfer haben sich über den Hergang und die mutmaß„Akron" sagte: Wiley ist einer der erfahrensten Luftschiffkapitäne, der bereits Zehntausende von Seemeilen auf Luftschiffen zurückgelegt hat. Die Tatsache, daß die„Akron“ handelt, da die fünf Motoren doch nicht alle auf einmal ausgesetzt haben können. Selbst, wenn ein oder zwei Motoren defekt geworden sein sollten, so sind die übrigen drei noch immer in der Lage, wenn auch nicht gegen einen allzu starken Sturm ankämpfen zu können, so doch das Schiff manövrierfähig zu halten, bis die atmosphärischen Verhältnisse sich gebessert haben. Viel eher besteht die Wahrscheinlichkeit, daß am Höhen= oder Seitensteuer irgend etwas nicht in Ordnung war, aber auch hier läßt sich natürlich Bestimmtes nicht sagen. Deutschlands Beileid Der Reichspräsident hat an Präsident Roosevelt das nachstehende Telegramm gerichtet: „Tief erschüttert durch die Nachricht von dem schweren Unglück, das das Luftschiff „Akron" betroffen und so viele Opfer an blühenden Menschenleben gefordert hat, spreche ich Ew. Exzellenz, dem amerikanischen Volke und den Hinterbliebenen der tavseren Besatzung auch im Namen des deutschen Volkes wärmste Anteilnahme aus.“ Reichskanzler Adolf Hitler hat folgendes Telegramm an Präsident Roosevelt gerichtet: „Zu dem schweren Unglück, das die ameriin einen Sturm geriet, kann an und für sich zanische Marin= durch den Absturz des Manoch nicht für das Unglück verantwortlich ge= rinesuftich Afran“ raff't hittg ich macht werden, da es ja oft genug vorgekommen Unet##tschisfes„Akron“ betroffen hat, bitte ich H. A. Wilen, der erste Offizier der„Akron“, der von dem deutschen Dampfer„Phoebus“ gerettet werden konnte an Bord. Die inzwischen ausgesetzten Rettungsboote konnten die drei übrigen Ueberlebenden bergen. Der Phoebus"=Kapitän, der ein ausgezeichne:####emann ist, tat sein Möglichstes bei den ettungsarbeiten. Wiley erklärte zum Schluß, aß vor dem Absturz an Bord der Akron keinerlei Verwirrung herrschte. Er glaub: nicht, daß das Luftschiff von einem Blitz getroffen worden ist. Der amerikanische Luftkreuzer„Akron" stand seit über zwei Jahren im Dienste der amerikanischen Kriegsmarine. Konstruiert von dem deutschen Ingenieur Dr. Karl Arnstein, erbaut unter Aussicht deutscher Ingenieure und unter Mithilfe deutscher Facharbeiter, wies das Riesenschiff eine Reihe von grundlegenden Neuerungen in der Konstruktion auf. Seine Geschwindigkeit betrug 100 Stunden=Kilometer, sein Aktionsradius 18000 Kilometer. Acht Motoren von je 5600 PS waren die Kraftquelle des Luftkreuzers. Er war mit sieben Maschinengewehren armiert und konnte überdies fünf Flugzeuge mit sich führen. Mit Hilfe einer interessanten Konstruktion war es möglich, daß die Flugzeuge, die das Luftschiff bei Angriffen feindlicher Aeroplane schützen sollten, von dem fliegenden Luftkreuzer aus nicht nur starten, sondern auch wieder landen konnten. macht werden, da es ja bfr genug vorgerommen ist, daß Luftschiffe vor dem gezwungen waren. abwarten. Schiff in einen„elektrischen Strom“ geraten sein soll, läßt vorläufig keinerlei Rückschlüsse zu. Kapitäuleutnant Flemming erklärte u. a. sturm zu kreuzen Sie, meine und der deutschen Reichsregierung Man muß genquere Nach= innigste Anteilnahme entgegenzunehmen. Ich Auch die Mitteilung, daß Echen seicht zi beslagen snztendas Schiff in einen„elektrischen Strom“ ge=steren nicht zu verlagen sind.“ Ich glaube nicht, daß es sich um Motorschaden sprochen. Der Reichskommissar für die Luftfahrt, Goering, hat der USA.=Marineleitung in Washington sein Beileid telegrafisch ausgeLäfischisse, die zerscheilten Das Anglück ruft Das Unglück ruft die Erinnerung wach 1919 im Juli stürzte ein amerikanisches an die vielen Luftfahrzeuge dieser Art, die Lenkluftschiff auf ein Bankgebäude in das gleiche Schicksal teilten, wenn auch nicht Chicago, wobei 10 Angestellte der Bank geimmer so viele brave Menschenleben zu be=tötet wurden und 1921 verunglückte das klagen waren. Eine tragische Chronik bietet sich bei einer solchen Rückschau. Bis zum August des Jahres 1908 muß man zurückgehen, als das erste Luftschiff moderner Art, ein„Zeppelin", bei Echterdingen der Vernichtung anheimfiel. Allerdings kamen keine Menschen dabei um. Das verankerte Schiff wurde damals vom Sturm zu Boden gedrückt und zerstört. Ein Jahr später, im September 1909, ereilte den französischen Lenkballon„La Republique“ sein Geschick. Er platzte in der Luft und bei seinem Sturz in die Tiefe kamen vier Mann ums Leben. Im Jahre 1910 wurden drei deutsche Reichsluftschiffe 2 II, LZ VII und LZ IV bei Limburg, im Teutoburger Walde und bei Baden=Baden durch Strandung und Feuer zerstört. Gefährlicher war die Explosion des Luftschiffes„Schwaben“ im Jahre englische Luftschiff ZR 2 über Hull, wobei 44 Mann der Besatzung ums Leben kamen. Am 3. September 1925 wurde das amerikanische Zeppelin=Luftschiff„Shenandoah“ im Staate Ohio im Gewittersturm auseinandergerissen, wobei 15 Mann der Besatzung ihren Tod fanden. Zweimal im Jahre 1930 erlitt das englische Luftschiff R 100 bei Probeflügen schwere Beschädigungen, und am 5. Oktober des gleichen Jahres wurde die englische Luftflotte von dem fürchterlichen Unglück, das R 101 bei Beauvais ereilte, betroffen. Beim Ausprall auf den Erdboden explodierten die Tanks, wodurch 47 Lust= soldaten den Tod fanden. Und jetzt ist er Akron, die schon zweimal in großer Not#### Elemente preisgegeben war, deren Abstutz nahezu 75 Menschenleben forderte. Eine tragische Chronik, aber eine Chronik der Tapferkeit der Männer zugleich, die ihr Leben 1912 vor der Düsseldorfer Luftschiffhalle, wo in die Schanze schlugen, um dem Fortschritt 41 Personen teils schwer verletzt wurden. der Menschheit zu dienen. Der Brand der„Ellh 5f Eiderpool Boß nur unfreiwilliger Brandstifter? Brüssel, 4. 3. In Brüssel sind mehrere Polizeiinspektoren aus London eingetroffen, um zusammen mit der Polizei die Untersuchung über das Unglück des englischen Flugzeuges City of Liverpool durchzuführen. Die Hauptaufgabe ist, herauszubekommen, welche Rolle der Fahrgast A. Voß, ein englischer Zahnarzt, in der ganzen Angelegenheit gespielt hat. Fest steht, daß Boß seit zehn Jahren ungemein häufig die Luftfahrtlinie Köln— London benntzt hat. Dabei ist auffällig, daß Voß bei seinen früheren Reisen niemals eine Versicherung auf=cmennt. nahm, während er sich vor der letzten Reise echwerer Unfall auf dem Bremer den Brand unfreiwillig, vielleicht durch Rauchen einer Zigarette in der Toilette verursacht. Die Verwendung der von Voß in Brüssel abgehobenen 10000 Franken hat ihre Aufklärung gefunden. Voß betrieb ein Geschäft in zahntechnischen Artikeln, wodurch sich seine zahlreichen Reisen nach dem Kontin ent erklären. U. a. bestellte er bei seinem letzten Brüsseler Aufenthalt bei einer Fabrik 120000 künstliche Zähne, wofür er 10000 Franken als Anzahlung leistete. Vom Zuge erfaßt mit 700 Pfund versichern ließ. Weiterhin ist erwiesen, daß ein weiterer Passagier, ein gewisser Deardean aus Southfort in England sich vom 24. bis 28. März in Gesellschaft des Voß in Brüssel aufhielt. Hauptbahn hof remen, 4. 4. Auf dem Bremer Hauptbahnhof wurden zwei Ueberwachungsbeamte der Reichsbahn, Ferner konnte man in Erfahrung bringen, als sie einem aus Richtung Begesack komdaß Voß in Brüssel eine Summe von menden Personenzug ausweichen wollten, 10 000 Franken abhob. von dem aus Hamburg herankommenden worüber eine Quittung des Voß vorliegt. In Eilzug erfaßt und auf der Stelle getötet. der Brieftasche, die nach dem Unglück auf= Beide Beamte waren Familienväter. gefunden wurde, waren diese 10000 Franken nicht enthalten. Da man an ein verbrecherisches Attentat glaubt, daß Voß im Flugzeug begangen hat, wird jetzt versucht, herauszubekommen, wo sich Voß eventuell Zündstoff verschafft haben könnte. Die Herkunft der erwähnten 10000 Franken stehen möglicherweise mit der Person des Deardean im Zusammenhang, der ebenfalls nach Aussagen des Personals der Luftfahrtlinie ein häufiger Fluggast war. Es ist der Verdacht aufgetaucht, daß Boß sich mit dem Handel von Rauschgiften abgab. Die Untersuchung über das Unglück der „City of Liverpool“ scheint die Annahme eines Verbrechens als Ursache des Unglücks nicht zu bestätigen. Man glaubt weiterhin, als Anstifter den EngUnfall in einer Gasanstalt Sieben Verletzte Hamburg, 4. 4. In dem Gaswerk Grasbrook hat sich ein bedauerliches Unglück ereignet. Beim Entleeren eines sogenannten Reinigers entzündeten sich auf noch ungeklärte Weise plötzlich Gase. Dabei wurden sieben Arbeiter verletzt. Mitschüler mit einem Tesching erschossen. In Bonn hantierte ein junger Schüler mit einem Tesching. Noch ehe Passanten den Jungen auf die Gefährlichkeit seines Tuns aufmerksam machen konnten, entlud sich die Waffe. Die Kugel drang einem kleinen SchulDie„Akron“ am Ankermast länder Alfred Boß ansehen zu müssen, jedoch jungen in den Leib und verletzte ihn so schwer, neigt man jetzt zu der Auffassung, Voß habe daß er auf dem Wege zum Krankenhaus starb. Uneinheitlich, schwächer Bertiner Börsenbericht vom 4. April Das Geschäft war klein, seitens der Kundschaft bestand wenig Kaufneigung. Die Kurse waren mehr oder weniger von Zufällen abhängig. Interesse bestand nur für Reichsbankanteile, die um 2¾ Prozent anziehen konnten. Holzmann eröffneten ¼ Prozent höher. Sonst flelen noch Wasserwerke Gelsenkirchen mit einem Gewinn von 5 Prozent auf. Stärker drückt und 2½—4 Proz, schwächer waren Dt. Kabel, Charl. Wasser, Dt. Erdöl, Rheag und Siemens. Elektr. Lieferungen verloren 5 Prozent, Schubert& Salzer büßten sogar 7 Prozent ein. Im Verlaufe Anderte sich an dem kleinen Geschäft nichts. Die Kurse bröckelten isfolgedessen meist etwas ab. Eine Ausnahme machten Holzmann, die weitere 1½ Prozent gewannen. An den festverzinslichen Märkten zeigte die Kursgestaltung kein einheitliches Aussehen. Altbesitz schlossen mit 75% und Neubesitz mit 18¾. Im allgemeinen waren Staatsanleihen—2 Prozent fester, auch landschaft. Goldpfandbr. und Provinzialanleiben tendierten etwas freundlicher. Pfandbriefe, Kommunale, Stadtanleihen usw. waren dagegen häufg bis zu 1 Prozent schwächer. Liquidationspfandbr. und Anteilscheine lagen uneinheitlich, ebenso Industrieobligationen, die Veränderungen bis zu 2 Prozent, vereinzelt bis zu 2½ Prozent aufzuweisen hatten. Steuerscheine blieben unverändert. Am Kassamarkt überwogen—3prozentige Rückgänge. Fraustädter Zucker, Koehlmann Stärke, Hirschberger Leder und Radeberg Brauerei verloren noch darüber hinaus bis zu 6½ Prozent. Hypothekenbankakt. zeigten meist kleine Besserungen. In der zweiten Börsenstunde erfuhr das Geschäft zwar keine nennenswerte Belebung, die Stimmung wurde aber einheitlich fester. Nachbörse, Tendenz ruhig. Ablösungssch. 13.55, Aku 37½, AEG. 30½—¾, Bemberg 50, Charl. Wasser 79½, Dessauer Gas 112½, Erdöl 98. Farben 128¼—128½ Gelsenkirchen 63%, Gesfürel 91. Harpener 84½, Hoesch 66¼, Kali Aschers 130, Klöckner 61¾, Kokswerke 75%, Orenstein 47½, Phönix 44½, Rhein. Braunk. 198½, Rheinstahl 81½, Rütgers 52, Salzdetfurth 201, Schuckert 101, Schultheiß 110, Siemens 154½, Verein. Stahl 4½½, Westeregeln 131¼, Waldhof 50½, Reichsbank 150½—151, Paket 21½, Lloyd 21½. Frankfurter Abendbörse Fester, lebhafter Die Abendbörse lag im Anschluß an den MittagsSchlußverkehr weiter etwas fester. Im Vergleich zu den Berliner Schlußkursen ergaben sich Erhöhungen von etwa—¾ Prozent. 1 G. Farben wurden mehr beachtet und zogen um 1½ Prozent an. Das Geschäft war etwas belebter. Auf Zeit gehandelte Werte striz.-Oes doioren.... ast undo .33 30 00 92. 33 Denr 30 20. 25 28. 123 8 91.128 122.73 hersatihe, Wasser: Comp Hlapano.... Copf., Qummi-W. Westianscles-Randelszch Daimier Benz...... Disch, Cost. Oas.... Deutsche Erdöl „. Eineieum...: Elektrirstäts=Lief Eiektr. Licht und Kraft. I. O. Farbenindustrie Feldhmähle...... Felten u. Ouilleaume... Geisenkirch. Bergw.... Ges. f. elektr. Untern. lamburger Eiektr....: Harpener Bergban... Hoesch-Köln-Neuessen.. Ph. Holzmann....... Hotelbetr.-Gesellsch. ise Bergbau Klöckner Werbe...... Mannesmannröhren.... Manskeilder Beredan.... Maschb Unt& O.:... Metall=Oen....... Hrennteln d koppd:::: Phöniz Beradau...... Polyphon......... Khein., Braunk. u. Br. Rhein. Elektr. Werk Rhein, Stahlwerke.... Rhein. Westt. Eicktr. Rätgerswerke....... Seirdetfurth Kall Schles. Elekt. u. Oas La. 8 Schubert&a; Salzer.... Schuckert&Co. Schultheiß-Patzenh. Siemene 8 Halske..... Jiöhr. Kammrara..... Thüriager Gas...... Leondura riene::.::: Vereinigte Stahlwerke Vestersgein Altall.... Zellstotf Walcdhof..... Rank f. Breuindustr.... .-4O. für Verkehrewesen Dt. Reichsbahn Vorz.-Akt Hambs.-Amerih. Pak.. „ Südamerik. Dmpf. Hans Dargr gh 5 .0 134.05 44.20 29.38 12.60 95.50 .5 33 83 .50 30.25 12.30 95.00 .3 02. 73 2 75 10 95 42 505 S1.0 .05 124.00 11.33 20.75 12.35 90.25 2. 55 22.00 84.50 99.23 195.12 .3 45. 873 91.0 100.30 94.30 .2 33.30 .95 72.25 . 43.33 M. 12s 03.775 21.273 65. 125 91.09 45 75 a 22.00 122.5 .3 90.75 5 43 9 2 an. 5 22.00 91. 0 85 69.128 67.128 20.73 61.73 99.23 .0 96.53 47.00 44.33 30 47.350 44.575 34.99 110.0 Go.0 97.125 .00 93.75 38.30 .25 .n 3. .2 9 23 07. 28 an. 7 97.30 93.3 101 05 6r. 128 89.475 24.1250 97.30 N7. 975 A. 773 195.30 91.23 100.00 32.00 10h.23 91.30 91. 32 00 901.0 109.00 190.00 101.0 10.00 134.30 09. 73 .75 44.30 91.28 30.30 S1.75 S9.273 21.30 9. 35 91.00 .75 37.00 32.00 .3 109.00 199.75 9u. 5 105.000 131.30 105. 73 111.33 21.35 .5 30. 0 20.00 94.50 91.00 .373 95 92. 50 83 90.28 .00 203.30 110.00 194.05 943 12.30 37.90 97.275 116.00 29.0 45.30 34. 23 92.30 20.75 32.30 93.33 21.573 22.50 .2 17.30 34.00 21.0 .3 31.25 21.00 16.673 9. 22.50 18.00 70.00 61.50 65.00 .75 33.30 53.50 22.25 70.00 7 95 65.0 Hamburger Warenmarkt Der Zuntesbeluen der Reichsdunn 40(13) Milt..A. Reingewinn.- 18(0) Mitk..AA. Tatkungen an das Reich.= 7,5 Jed. R A. Jügung von Auslandsschulden seit Sept. 1930— Starke Abschreibungen auf das Bantenengagement. Bedurfte es noch eines Beweises, daß die Reichsbank mehr und mehr zum Mittelpunkt des gesamten deutschen Geld- und Kreditwesens geworden ist, liefert ihn der soeben erschienene Verwaltungsbericht für 1932(.-V. 7..). Trotz der Zinsbaisse, die die Erträgnisse schmälerte und den Lasten, die das Institut für den Wiederaufbau der Bankwelt und der Wirtschaft zu tragen hatte, geht es aus dem abgelaufenen Jahre an Reserven kräftig gestärkt, js sogar mit ganz ungewöhnlichen Ueberschüssen, hervor. Da die beispiellosen Rücklagen letzten Endes aus der deutschen Wirtschaft stammen, werden sie ihr durch die nationale Regierung auch wieder in irgend einer Form nutzbar gemacht werden müssen. Eingesetzt wird der Jahresbericht durch hochaktuelle wirtschaftspolitische Betrachtungen des Reichsbank-Direktoriums, für die bereits der neue Leiter des Zentralnoteninstitutes, Dr. Schacht, verantwortlich zeichnet. Den Ausführungen entnehmen wir folgendes: Im Jahre 1932 schienen manche Anzeichen— insbesondere die Bewegung an den Rohstoffmärkten und die Auflockerung der Geldmärkte— darauf hinzudeuten, daß in einer Reihe von Ländern der Tiefpunkt der Wirtschaftsschrumpfung erreicht wurde. Auch hatten die Verhandlungen von Lausanne gezeigt, welche Bedeutung der Wiederkehr der Vernunft im politischen Leben der Völker für die gemeinsame Ueberwindung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten zukommt. Trotrdem verharrt im Weltwirtschaft in einem ganzen gesehen, die Zustand tiefer Starre, und es wird abzuwarten sein, inwieweit die Hoffnungen auf die bevorstehende Weltwirtschafts. konferenz, für welche die beiden Genfer Sachverständigentagungen vorbereitende Arbeit bereits leisteten, berechtigt sind. Die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands entsprach diesem unbefriedigenden Bilde. Zwar waren der zweiten Jahreshälfte, trotz der sich immer noch verschärfenden innerpolitischen Spannungen, einige leichte Besserungsanzeichen zu bemerken. Auf der anderen Seite aber waren die Offentlichen Haushalte stark angespannt, die Ausfuhrüberschüsse im Außenhandel sanken in immer bedenklicher werdendem Ausmaß, die Notlage der Wirtschaft, insbesondere der Landwirtschaft, steigerte sich bis an die Grenze des Erträglichen und der jahrelange Druck der ungeheuren Arbeitslosigkeit bedrohte die Grundfesten von Staat und Wirtschaft von Monat zu Monat mehr.— Durch Devisenzwangswirtschaft und Stillhalteabkommen vom Auslande weitgehend abgeschlossen, weren die deutschen Geld- und Kreditverhältnisse im hohen Grade von der Reichsbank abhängig. Während sich an den ausländischen Hauptplätzen Anfang 1932 eine starke Geldverflüssigung durchsetzte, standen in Deutschland die aus der Kreditkrise des Jahres 1931 erwachsenen Störungen einer Entspannung der Geldlage hemmend entgegen. Der Starrheit und der Höhe des deutschen Zinsniveaus suchte die Reichsbank durch eine den Belangen der schwer kämpfenden Wirtschaft entgegenkommende Diskontpolitik zu begegnen. Dieser: Entwicklung folgend gingen die deutschen Geldsätze allmählich auf einen zwar immer noch hohen, aber wenigstens erträglicheren Stand zurück. Um der Wirtschaft den Zugang zum Kredit der Notenbank zu erleichtern, hat sich die Reichsbank, bisher freilich leider mit geringem Erfolg, dafür eingesetzt, daß Warenumsätze mehr als bisher im Wege der Wechselziehung finanziert würden. Da andere Kreditquellen nicht immer hinreichend zur Verfügung standen, blieb die Bank auch in 1932 bemüht, der Wirtschaft über die Zeit der gegenwärtigen Kredit- und Kapitalnot durch Kreditrückhalte besonderer Art für Zwecke der Stützung, Sanierung, Mobilisierung und Produktionsförderung hinwegzuhelfen. Die zur Sanierung des arg bedrohten deutschen Kreditgebäudes 1931 eingeleiteten Maßnahmen führten im Dezember 1932 zur Gründung zweier neuer Institute, des Deutschen Finanzierungs-Instituts .-G. und der Tilgungskasse für gewerbliche Kredite. Die Hilfskredite für die Landwirtschaft(Sonderkreditzusage) beliefen sich auf mehr als eine halbe Nrd. RM., die aber nur z. T. ausgenutzt wurden. Auch für das deutsch-russische Lieferungsgeschäft wurden weitere Kredite eröffnet. Im Rahmen der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen des Reichs gewährte die Reichsbank den Geldinstituten, die sich an der Zwischenfinanzierung der verschiedenen Programme beteiligten, weitgehenden Rediskontrückhalt. Trotz Devisenbewirtschaftung und Stillhalteabkommen haben die Bestände des Instituts an Gold und Devisen im vorigen Jahre nochmals fast um ½ Mrd. RM. abgenommen und damit einen Tiefstand erreicht, der zu ernsten Bedenken Anlaß gibt. Es darf nicht außer acht gelassen werden, daß die am Jahresschluß ausgewiesenen Deckungsbestände mit Rückzahlungsverpflichtungen von 550 Mill. RM. für ausländische Rediskontkredite belastet waren. Die Reichsbank fand sich zu diesen Leistungen an Gold und Devisen bereit, um den bisher aufrecht erhaltenen Dienst der öffentlichen und privaten Auslandeschulden nicht zu gefährden. Die künftige Entwicklung wird die Reichsbank vor schwere Probleme stellen, wenn es nicht gelingen sollte, den gerade in den beiden ersten Monaten des laufenden Jahres katastrophal gesunkenen Außenhandelsüberschuß beträchtlich zu heben. Es muß in diesem Zusammenhang erneut darauf hingewiesen werden, daß kein Schuldnerland in der Lage sein kann, seine Verpflichtungen zu erfüllen, wenn sich die Gläubigerländer gegen seine Warenlieferungen absperren. Im ganzen hat sich 1932 die kurstristige deutsche Auslandsverschuldung weiter um mehr als 1 Nrd. RM. ermäßigt; die kurzfristige Verechuldung der Banken (ohne Reichsbank und Golddiskontbank) und der übrigen deutschen Wirtschaft gegenüber ausländischen Bankgläubigern beträgt gegenwärtig, soweit diese Verpflichtungen unter das deutsche Kreditabkommen 1933 fallen, noch etwa 4 Mrd. RM. Auf Grund der zur Verfügung stehenden Daten darf man schätzen, daß seit September 1930, also seit Beginn der Auslandsabziehungen, bis heute die gesamte Auslandsverschuldung Deutschlands um mindestens 7,5 Mrd. RM. zurückgegangen ist; daneben sind in der gleichen Zeit für Zinsen weit mehr als 2,5 Mrd. RM. an das Ausland gezahlt worden. Diese Zahlungen zeugen nicht nur von dem kommerziellen Zahlungswillen Deutschlands, sondern stellen such ganz außerordentliche Leistungen dar, die der weiteren Entwicklung von Nutzen sein müssen. Notizblock S. 4. 39. Die beabsichtigte Ausgleichssteuer für Mangarind soll, wie wir hören, am 1. Mai in Kraft treten und is Form einer Verbrauchssteuer erhoben werden. Men spricht von 25 Pig. je Plund. Der leichte Rückschlag, der an der Berliner Börse in der vorigen Woche als Reaktion auf die überaus starke Hausse der vorausgegangenen Wochen eintrat, wird auch in dem vom Statistischen Reichsamt errechneten Börseninder deutlich sichtbar. Danach stellten sich in der Woche vom 27. 3. bis 1. 4. im Vergleich zur Vorwoche(in Klammern der Monatedurchschnitt März) die Aktienkurse in Bergbau und Schwerindustrie auf 77,97 gegen 81.03(76.42), in der verarbeitenden Industrie auf 65.50 gegen 67.29(63.19), in Handel und Verkehr auf 78,84 gegen 79.60(77.18) und insgesamt auf 72,16 gegen 74,11(70.34). Das Kursniveau der sechsprozentigen Pfandbriefe der Hypothekenaktienbanken stellte sich auf 89.28 gegen 91.00(87.41), das der öffentlich-rechtlichen Kreditanstalten auf 85,84 gegen 86.74(82.64), der Kommunalobligationen auf 81.39 gegen 82.11(77.55), der öffentlichen Anleihen auf 85.49 gegen 86.56(82.88). der Industrie-Obligationen auf 88.02 gegen 84.92 (81.22) und im Durchschnitt der sechsprozentigen festverzinslichen Wertpapiere auf 86.15 gegen 87.49 (83.62). Das Kureniveau der letzten Woche lag also Immer noch erheblich über dem Monatsdurchschnitt März. Die Leitung des Verbandes deutscher Waren- und Kaufhäuser ist nunmehr entsprechend der neuen Entwieklung umgestaltet worden. Die kommissarische Leitung übernahmen Fritz Jakobsen. Kiel, Adolf Feldmann, Goths, und Dr. Otto Baler, Köln. Der Reichsverband des deutschen Groß- und Ueberseehandels hat sich hinter die Reicheregierung gestellt. Geh. Rat Ravene erklärte, daß er sich auf der nächsten Versammlung nicht werde wiederwählen lassen. Er wurde vom Vorstand und Präsidium zum Ehrenpräsidenten ernannt. Zum Kampf gegen die Notlage der Rheinschiffahrt wollen jetzt die deutsche und die holländische Regierung eine gemeinsame Tagung einberufen. In Verbindung mit einer Umgestaltung des Prämienaufbaues, vor allem zur stärkeren Förderung der durch Kapitalknappheit, den allgemeinen Abeatsrückgang und die besonders schwierige Konkurrenzlage stark gesunkene Lagerhaltung in Kristallspiegelglas gibt der Verein Deutscher Spiegelglasfabriken Gmbl. Köln, eine neue Preisliste für Kristallspiegelgiss benaus, die am 1. April 1933 in Kraft getreten ist. In den Kategorien von.5 bis.31 am freie Maße beträgt die Ermäßigung der Listenpreise beispielsweise 10—15 Prozent. In den neuen Bruttopreisen eind die Veränderungen der alten Listenpreise, die sich durch die Konkurrenzverhältnisse bisher schon ergaben, berücksichtigt worden. Die Preise für Möbelgläser eind sämtlich unverändert geblieben. Ein Vergleich des Gewinnergebnisses mit demjenigen des Vorjahres ist nur unter Zugrundelegung des Rohgewinns möglich. Dieser ist von 209 Mill. RM. auf 186 Mill. RM, zurückgegangen, wobei die Einnahmen aus dem Diskontgeschäft von rd. 179 auf 162 MilI. RM, gesunken sind, während die Lombardgewinne mit.8 Mill. RM. sich nahezu halbiert haben. Der Grund für diese Entwickluag ist einmal in der Abnahme der Gesamtumsätze von 804 auf 678 Ard. RM. zu suchen, die der im Berichtsjahre noch andauernden Schrumpfung der deutschen Wirtschaftstätigkeit entsprach, sie erklärt sich aber in erster Linie aus der 1932 eingetretenen Senkung des Reichsbankdiskontsatzes(Jahresdurchschnitt.218 Prozent gegen.908 Prozent i..). Die Verwaltungskosten der Reichsbank sind ungefähr auf Vorjahrshöhe geblieben. Die sehr erheblichen Einsparungen, die sich vor allem bei den persönlichen Ausgaben erreichen ließen, wurden durch Sonderleistungen für Devisenbewirtschaftung und Stillhaltung sowie durch die Ablösung von Hauszinssteuer und Aufwendungen zur Sicherung des Kassenbetriebes mehr als ausgeglichen. Amszerdam-Rotter Die Zahl der Beamten ist etwas zurückgegangen, die Brdssel-Autwerser der Angestellten und Arbeiter hat sich im Zusammenhang mit den der Bank durch die Devisenbewirtschaftung zufallenden Aufgaben erhöht, so daß der gesamte Personalbestand von 11 880 am 31. Dezember 1931 auf 12 401 Ende 1932 angewachsen ist. Notensteuer war für 1932 gemäß einer Vereinbarung mit dem Reich nicht zu entrichten; dagegen war für 1931 noch eine Nachzahlung von.9 Mill. RM. zu leisten. Vom Reingewinn entfallen auf das Reich gemäß den Bestimmungen des Bankgesetzes 18 Mill. RM., während im Vorjahre die Allgemeinheit an den Gewinnen der Reichsbank in der Weise beteiligt wurde, daß auf dem Umwege über die Golddiskontbank erhebliche Mittel-für die Bankenreorganisation zur Vertügung gestellt wurden. Die Anteilseigner erhalten für das vergangene Jahr 12 Prozent Dividende, also den gleichen Satz wie in den letsten fünf Jahren, ohne daß auf den Dividendenreservefonds, dem 1932 6 Mül RA. entnommen wurden, zurückgegriffen wird. Wie die Adam Opel.-., Rüsselebeim a.., mallteilt, hat seit Anfang März eine starke Belebung des Automobilgeschäftes eingesetzt, so daß sämtliche Betriebe des Rüsselsheimer Werkes zurzeit voll beschaßtigt sind und die Sechstage-Woche wieder eingeführt werden konnte. Die Produktion stellte eich im Mars auf 3247 Wagen. was gegenüber dem Märs 1933 eine Steigerung um 46 Prozent bedeutet. Der Inlandsversand ist um 60 Prozent, der gestiegen. Die Belegschaft un Arbeiter und Angestellte. Ar nächsten Tagen mehrere hundert Neueinstellungen erfolgen zent bedeutet. Der Inlandsverint der Export um 21 Prosens schaft umfaßt gegenwärtig 6354 llte. Außerdem werden in den Die fanzösische Regierung wird die Eisenbehngesellschaften in Stand setzen. 1933 für annähernd 500 Mill. irs Bestellungen an Lokomotiven Jeder Art sowie 205 Personen- und 3260 Güterwagen vorzunehmen Die rumänische Nationalbank setzt ab 5. Apri den Diskontsatz von 7 auf 6 Prozent und den Lombardsatz von 8 auf 7 Prozent herab. eisenkurse bre 11.45 .309 61.3 59.50 Doiin 8. 4. Ver. Notierung Geld arias 14.30 .195 . 5 38.31 Wirtschaftsnachrichten Brasil-Kaffees: Die brasilianischen Ablader liegen mit unv. Offerten im Markt. Geschäft am Lokomarkt gering. Preise unv. Gewaschene Kaffes: Unveränderte Marktund Preislage. Schmalz: Ruhig. Amerik. Steamlard 12.50, Purelard 13.00 bis 18.50, Hamburger Schmalz 25.00 Dollar per 100 kg. Baumwolle: Ruhig. Middling Universal loko .50 Dollarcents. Oele und Fette: Kokosöl und Schweinefette liegen bei schleppender Nachfrage schwächer. Leinöl Ha Schoellersche Kammgarnspinnerei Eltorf.-., Eitorf(Sieg). Der AR. beschloß, der auf den 25. Aprll einberufenen GV. die Verteilung einer Dividende von 5(4) Prozent vorzuschlagen. Baumwollspinnerei Speyer, Speyer. wird von den Harburger Oelmühlen zu unv. Preisen angeboten, im freien Markt sind große Posten zu 23.50 RM, zu kaufen. Uebrige Artikel ruhig und im Preise unv. Leinöl promptMai 26.00. JunisAug. 26.75 RM., Rübel März Mai 47.00. Kokosöl MärziJuni 26.50 RM., Kokosöl Ceylon AprillMai 18/15/— Pfd. Sterl., Sojabohnenöl März April 25.25, Palmkernöf März Juni 24.50 RM., Rizinusöl I. Pressung 42.25, dgl. II. Pressung 38.25, Kokospalmkernöl-Fettskure 25.00, Schweinefette 27.00—33.00. Hammeltalg 28.00—34.00, Rindertsig prima 28.00—35.00, dgl. sckunds 24.00 bis 28.00, Erdnusöl März Juni 29.50 RM., Baumwollsaatöl Närz April 26/5/— Pid. Steil. In der GV. wurde der Abschlus für 1932 genehmigt. Nach Abschreibungen auf Anlagen von 114 782 (133 235) RM, ergiht sich ein Verlust von 19 005 (48 689) RM., durch len sich der Verlustvortrag auf 523074 RM, erhöht. Ferner wurde die Durchführung der finanziellen Rekonstruktion der Gesellschaft durch Zusammenlegung des AK. im Verhältnis von 50:1 von 1 250 000 RM. auf 25 000 RM, und die Wiedererhöhung auf bis zu 1 Mill RN. beschlossen. Diese Wiedererhöhung wird im Betrage von 125000 RM. sofort durchgeführt. Der durch die Zusammenlegung entstandene Buchgewinn gestattet die Tilgung des gesamten Verlustvortrages, ferner eine außerordentliche Abschreibung auf i# agen im Betrage von 613 908 RM. und die Bildung eines Werkinbetriebsetzungs-Fonds 3 016 RM. Ueber die Möglichkeit einer Wiederaufnahme des Betriebes konnte in der Versammlung eige bestimte Mttellung nicht gemacht werden. Kölner Görreshaus.-., Köln. Die zum 4. 4. einberufene GV. der Kölner Görreshaus AG., Köln, wurde auf Wunsch von Großaktionären vertagt. Entsprechend wurde auch in der GV. der Kölner Verlags-Anstalt und Druckerei AG., Köln, Vertagung beschlossen. Viehmärkte Mindener Viehmarkt vom 4. 4. Gesamtauftrieb: Ferkel 1780. Läufer 36 Stück. Ferkel von—5 Wochen 8 bis 10 RM.,—8 Wochen 12 bis 17 RM., —10 Wochen 17 bis 19 RM., 10—15 Wochen 19 bis 23 RM.: Läufer von—4 Monate 20 bis 26 RM.,—5 Monate 26 bis 36 RM.,—6 Monate 36 bis 42 RM. Marktverlauf lebhaft. Nächster Viehmarkt 19. April. Altenessener Schweinemarkt vom 4. 4. HeleingforItallen Kopenhasen Oelo 8573. Fras Schrei: Spanlen Stockhoim Wien .300 84.25 73.57 .54 4 44.14 73.37 .45 Em 84.25 e .5 91.21 31.24 76.25 9. Notierung für je 1 Pfund. Dollar, sonst in 100 Einheiten Amtliche Produkten-Notierungen 3 4. Betes Loe Falererden Prinschlten Weisen: Mürkischer Rorren: Mirkische, Präugerate.... kuttergerste.... Hafer: Mürklscher Weizenmehl 100 kg. Roggenmehl dto. Velzenkleie..... Roggenkleis 185—107 33—137 72—190 —17 -125 105-279 m. 60—-22.40 Leinnast..... Vikteriamrbens Acherbohnen. Wiehen..... Lppinen: blaus Lupinen: gelde Serachelia... Leinkuchen Eranuskuchen Frockenschaftzei 19m-91.25 13.—15.00 13.00—14.00 12.30—14.99 14.00—15.50 925-10.50 12 35-13.50 17.40—21.50 10.20—10.50 10.20—10.99 .60—.40 20. 90—-23.90 Exir Sovabohnenschres.00—.00 Berliner Metallmark: cher! Deagl. in Wals eder Drchtberren Reinnichel.... Antimon Regalus Feinallbe...........: 528 Bremer Baumwollmarkt a 4. Aprü 3 an Augan... Septemder Oktoder... Vovemder:: Deremder .20.21.2 .5 Januar .50 Tendenz: ruhig— Metall-Halbfabrikate, mitgetellt von der Firma Carl Gustav Krause, Hannover-Linden. Freibleibende Grund- und Richtpreise für 100 kg: MessingHlaahe nanden-4.sbe; an mu Mresingstangen schnitts- 99 BX., Meuejngrohre o. N. 113„RU., Kupferbleche 18, bis 18 RA.,—12 77 RA., Kupferdrängg,, stangen(.40 RU., Kupferch- Tirstrr. er urg urt. 1r5. 4 4 Aultrieb:(Hebende Grund. und Riebint Ferkel, Läuferschweine und magere Sauen 960 Stück(bieche. Bänder und Drühte 99 Rx., Messing Es kosteten im Großhandel: Ferkei(Durchschnitts- 80 RM., Messingrohre o. N. 113 RM., Kupfe gewicht)—8 Wochen alte 18 bis 18 RM.,-12 77 KM., Aupggrurahte, Stangen 72.40 RM., KupferWochen alte 18 bis 23 RM; Läuferschweine—4 rohre o. N. 105.75 RM., Aluminiumbleche, Bänder, Monate alte 23 bis 31 RM.,—6 Monate alt- 81 bis Drähte 222 RM., Aluminiumrohre o. N. 286 RM., Tom40 RM., größere entsprechend höher. Marktverlauf bak mittelrot. Bleche, Stangen. Drähte 115 RM., Neuschleppend silberbleche, Drähte, Stangen 235 RM. Rac