R SESS Ss3n S a" DTSE S B5n 282 #n S..— 5gUS SSaE. S#ns S Sa. Lo R* 85 SS 983 SE5S * B38n Sab S SSn ##5 SSSaR SSh .S 9 8933 5S a S ##g 9. S S 5 S Saugs BBERS S 5 SSTT3 8 8 258% as 925 S 2350. S5# Sgng aS 85 4 85 " 3 * 55 9• 8 S S S 8 Ste SSBSN S SS S 9n 8 3g S S59 SS#E 595 * S.5 ESEnE #ss * S: 925 à 2 — 68 S9ais a a S5 55 0 * 99 58 S S S 85bs Toar B S SS GSS T S 835 5 5 10 S 15 0 S S 2 S 995 SUSS: 2S 5 S 95 a Saie“ S 9g: S p. SS. S Sga PSSEg *g 5 S OSS. •Tng Snsgn S S3. 552 8 S 8 32 989 S• 5 ####gn 2: S 8 8 5 9 5 8 5 #S 2 E 8— Fs* (0 9 5 9oS 2. #gogS S 8 5 55 sass 65 S 8 28 50 S S5—S SSaos: s SeSs SSSSS .snE ( 90 90 K— c 13 —— S S S 2 Sgäss SFAREE 28 S 9 6 #0 K 8 5 9 S S 85 2 95 * * 885 55 58 8 —9— S8 S• 99 S S 5 5g TSE S5538EER 5535 8 55 58 0 55531 O SaES Sgs S #S5 SSSPDSE #SSSpE E #Ssäg Sas 995 33. Jahrgang. Nummer 53 ..„ J u r r N a c h r i c h t. Vr mit Bielefelder General-Anzeiger und Handelsblatt Bachsichtun- ui dn..ur. u. u.. Gercfers Freitag, 3. März 1933 Dle„Westf. Neuesten Nachrichten“ mit den Bellagen für Sport. Un Literatur. Frau und Kind, Haus Rof und Garten, Raveneberger Blat: und Schach erscheinen göchentl Smal und kosten monatl 200 Ry. besng 200 Rut einschließlich.4e Ru Zeitungsgebühr. aber or#- u sie können bei allen Trägerinnen. Agenturen, Postanstalten, Brieltrk stelie und Reiaktion Bieiefeld, Rohrteichstt 9. Feraruf durch die Gun lsch Zentrale: 4970—4973 nach 19 Uhr Geschäftastelle 4972. Redaktion 4970 u. 4973 Anzeigenpreis: Der Raum für die Anzeigenspalte(29 mm breit, 1 um hocb) 15 Pig., für die Reklamezeile(70 um breit, 1 am hoch) 60 Pig Rabatt nach besonderem larif Bei verspätstem Eingang der Zahlung oder bei Zwangsemnziebung ies Betrages kommt der gewährte Rabatt in Fortfall. Bellagen 15 Mark ias Tausend, bei Teilauflagen 20 Mark Annahmestellen für Bielefeld lie Geschäftsstellen Rohrteichstraße 9. Alter Markt 2, Herforder Str 84, die Filialen Bahnhofstr 84. Kreuzstr 40. Arndtstr 41. Bleichstr 125; für Brackwede: Hauptstr 60: für Bielefeld Schlidesche: Talbrückenstraße 4 •* se„erretr Beschlüsse des Reichskabinetts— Reichstag in der Potsdamer Garnisonkirche Wohlfahrtspflege sich für die Bedürftigen weiBerlin, 2. 3. Das Reichskabinett hat am Donnerstag beschlossen, Hilfsmaßnahmen für die ausgesprochenen Notgebiete einzuleiten, und zwar in der Form, daß der Bevölkerung dieser Gebiete Lebensmittel umsonst zugeführt werden. In Betracht kommen industrielle Gebiete, vor allem Oberschlesien, Thüringen, Bayerischer Wald, Königsberg, das Ruhrgebiet, Berlin usw. Seciaelicgel uir det ecilalel Gaele sind eingeleitet. Sodann hat das Reichskabinett sich mit der zaltung der Auslandspresse beschäftigt und beschlossen, gegen solche Berliner Vertreter vorzugehen, die in böswilliger Art gegen die Regierung hetzen. Weiter ist vom Kabinett das Verbot über die Beflaggung von Dienst= wohnungen aufgehoben worden. Reichstag in der Potsdamer Garnisonkirche Nach einem weiteren Beschluß des Reichskabinetts wird der neue Reichstag zu seiner ersten Tagung in die Potsdamer Garnisonkirche einberufen.(Der Reichstag muß nach der Verfassung 30 Tage nach der Wahl zusammentreten. Er muß also spätestens für den 4. April einberufen werden.) Die Potsdamer Garnisonkirche Die Potsdamer Garnisonkirche gehört zu den Wahrzeichen und Heiligtümern von Potsdam In einem Gewölbe des Erdgeschosses steht der Sarg Friedrichs des Großen, daneben der seines Vaters, Friedrich Wilhelms., der auch der Bauherr der Kirche war. Die Kirche ist in den Jahren 1731 bis 1735 errichtet worden. Zu den geschichtlichen Erinnerungen, die sich an die Garnisonkirche knüpfen, gehört die Begegnung von Friedrich Wilhelm Ill. mit dem Zaren Alexander l. in einer Novembernacht des Jahres 1805. Im Jahre 1807 besuchte Napoleon das Grab Friedrichs des Großen. Weithin bekannt ist das Glockenspiel der Garnisonkirche, das alle Viertelstunden ertönt und die Melodien alter Choräle erklingen läßt. Da die Garnison=Kirche nicht allzu geräumig ist, wird die Unterbringung des Reichsparlaments immerhin einige Schwierig= guszugleichen. Die Erkenntnis keiten bereiten. Ueber die Frage, wieviele beide Teile befriedigenden Regelung entgegenSitzungen in der Garnisonkirche stattfinden stebenden Schwierigkeiten ungehener sind, werden, ist noch keine Entscheidung gefallen, da man ja noch nicht weiß, wie oft der neue Reichstag überhaupt zusammentreten wird. Wenn der Reichstag zu größeren Arbeitstagungen kommen sollte, ist es jedenfalls wahrscheinlich, daß man sich in der Folgezeit nach einem anderen Tagungsort umsehen muß. Es ist möglich, daß dann die Kroll=Oper erneut in den Vordergrund tritt. Dem Kabinett lag eine ganze Anzahl von Vorschlägen für den Tagungsort des Reichstags vor. Mit im Vordergrund stand der Vorschlag, den Reichstag in der früheren KrollOper tagen zu lassen. Das Reichstagspräsidium könnte dabei auf der Bühne untergebracht werden, während die Abgeordneten ihre Plätze im Parkett einnehmen würden. Den ersten Rang könnte man der Presse zur Verfügung stellen, die übrigen Ränge dem Publikum. Für diesen Vorschlag sprach auch, daß eine große Zahl der technischen Funktionen der Reichstagsverwaltung weiter im Reichstagsgebäude wahrgenommen werden könnte, da ja die Kroll=Räume in nächster Nähe des Reichstagsgebäudes liegen. Das gilt insbesondere für die Expedition des Reichstages. Trotzdem hat das Kabinett von der Kroll=Oper abgesehen und sich für Potsdam entschieden, wenigstens zunächst für die Eröffnungssitzung. Hiller and Göeling in Angers Zweinationalsozialistische Kundgebungen in Berlin Berlin, 2. 3. Reichskanzler Hitler hielt am Donnerstag im Sportpalast eine Rede über„Die Weltgefahr des Kommunismus“. Der Kanzler sagte u..: Der Marxismus stützt sich auf die Idee der Gleichheit und Gleichwertigkeit aller Lebewesen. Stampfer auf Kabinettsbeschluß verhaftet Auf Beschluß des Kabinetts wurde der Abgeordnete und Chefredakteur Stampfer vom„Vorwärts“ wegen einer von ihm unterzeichneten Erklärung im Sozialdemokratischen Pressedienst zur Vernehmung in Haft genommen. Die Durchführung der Lebensmittelhilfe In Ausführung der Beschlüsse des Reichskabinetts über Einleitung von Hilfsmaßnahmen auf dem Lebensmittelgebiet zugunsten von Notstandsbezirken sind die beteiligten Reichsressorts dahin übereingekommen, daß rund 40000 Zentner Butter und 700 000 Zentner Roggen unentgeltlich vom Reichsernährungsministerium der notleidenden Bevölkerung dieser Notstandsbezirke alsbald geliefert werden. Arbeitslose und sonstige Hilfsbedürftige sind es, denen die neue Aktion zugute kommen wird. Daneben sollen auch die Bauern in den besonders notleidenden Waldgebirgsgemeinden, in denen Brotgetreide nicht angebaut wird, Mehl aus Roggen erhalten. Die Hilfsmaßnahmen werden in Verbindung mit Ländern und Gemeinden durchgeführt werden. An diese liefert das Reich unentgeltlich die genannten Lebensmittel. Der einzelne Unterstützte würde also lediglich die entstehenden Unkosten(z. B. Backlohn und Mahllohn) zu tragen haben, Diese Idee ist wissenschaftlich längst widerlegt, ebenso wie die Idee von der Gleichwertigkeit aller Rassen. Die andere falsche Grundlage des Marxismus ist die Demokratie, bei der die Fähigkeit und Genialität erdrückt, erwürgt wird durch die Zahl und Masse. kirche das neue Werk des deutschen Aufbaues beginnen. Der letzte Teil der Rede des Reichskanzlers Hitler wurde durch Radio nach den Vereinigten Staaten übertragen. England und Roosevelt Schuldenfrage und Wirtschaftskonferenz Von unserem Londoner Mitarbeiter B. London, Anfang März. . Der englische Botschafter in Washington, Sir Ronald Lindsay, und Roosevelt werden in diesen Tagen die Besprechungen in der Kriegsschuldenfrage wieder aufnehmen. Lindsay wird in der Lage sein, den zukünftigen Präsidenten über den ihm während seines kurzen Londoner Aufenthaltes mündlich mitgeteilten Standpunkt seiner Regierung zu unterrichten und dabei festzustellen, ob eine Möglichkeit besteht, die zweifellos noch vorhandenen scharfen Gegensätze zwischen der amerikanischen und der englischen Auffassung auszugleichen. Die Erkenntnis, daß die einer Eine scharfe Goering-Rede Die Einzelpersönlichkeiten sind immer die Führer der Nation gewesen Da gab es einen Sozialdemokraten, vor dem sich auch das Bürgertum geneigt hatte, weil es ihn höher einschätzte als die anderen. Zu dem sagte unser Minister Goering, auch er müsse seinen Posten verlassen. Er fand sich damit ab, bat aber Goering: Lassen Sie mich wenigstens bis zum Oktober im Amte, denn dann erreiche ich meine Altersgrenze für die Penston. Wir sind Kavaliere und wollen den Namen jetzt nicht nennen, aber wenn die Sozialdemokraten meine Angaben bezweifeln sollten, dann werde ich diesen Namen nennen. Neben der Sportpalastkundgebung veranstalteten die Nationalsozialisten am Donnerstag in Berlin noch eine weitere Massenkundgebung in einer der Ausstellungshallen am Funkturm, in der Reichsminister Goering sprach. Goering sagte u..: Ich danke Gott, daß er mir an Stelle von Fachkenntnissen und bürokratischen Bedenken den eisernen Willen zur Tat gegeben hat. Wir wollen uns nicht auf hohle Köpfe, dern auf Charaktere verlassen. sonDer neue Geist, den wir in das Volk bringen, den schaffen wir aus dem Erlebnis der vier chwierigkeiten ungeheuer sind, scheint sich in England seit dem Besuch Lindsays nur noch mehr durchgesetzt zu haben, und von dem Optimismus, den die amerikanische Einladung zur Entsendung einer englischen Kriegsschuldendelegation nach Washington ansänglich ausgelöst hatte, ist nichts mehr übrig geblieben. Ueber das Ergebnis der Besprechungen zwischen Lindsay und dem Kabinett wird nach wie vor strengstes Schweigen bewahrt, aber es ist bekannt, daß Lindsay während seiner achttägigen Anwesenheit in London täglich stundenlang mit MacDonald, Chamberlain und Sir John Simon beriet, und es ist durchgesickert, daß es im Verlaufe dieser Konferenzen verschiedentlich zu„Szenen“ zwischen dem Premierminister und dem Schatzkanzler kam. MacDonald soll geneigt sein, den Amerikanern als Gegenleistung für eine weitgehende Revision des Kriegsschuldenabkommens Zugeständnisse auf anderen Wirtschaftsgebieten zu machen. Ehamberlain fordert Beschränkung der Verhandlungen auf die Schuldenfrage und Ablehnung aller Versuche, einen Kuhhandel zu bewerkstelligen. Inzwischen geht aus einer Unterhauserklärung MacDonalds hervor, daß der ursprünglich eingenommene Standpunkt der englischen Regierung— keine Verquickung von Kriegsschuldenregelung und Weltwirtschaftsproblemen— insofern eine Aenderung erfahren hat, als England jetzt bereit ist, in den Bereich der kommenden Washingtoner Besprechungen auch Wirtschaftsprobleme zu ziehen. (Die, sollen sie dem allgemeinen Wiederaufbau dienen— und nur dann können sie England und Amerika von Nutzen sein—, nicht von den hier tagt der neue Reichstag Die Demokratie führt eben zur Herrschaft des Durchschnitts; aber wobei zu hoffen ist, daß durch Entgegenkommen Länder, Gemeinden und der freiwilligen das Ergebnis der Herrschaft des Durchschnitts ist der deutsche Zerfall, den wir zu beklagen haben. Wo der Marxismus in Praxis herrscht, da widerlegt er den Marxismus der Theorie. Gegen den marxistischen Wahnsinn, mit dem unser Volk vernichtet werden soll, nehmen wir den Kampf auf, und wir werden ihn durchführen mit rücksichtsloser Entschlossenheit. Wäre der Marxismus wirklich die Gewähr für die Rettung des Volkes, dann hätte dieses System von seinen Vertretern doch heldenhaft gegen uns verteidigt werden müssen. Ich frage aber: Wo sind heute die Helden? Heute steht dem Marxismus gegenüber eine Organisation des Angriffs, des Fanatismus, der Disziplin, zugleich aber auch des Mutes bis zum Aeußersten. Ich bitte Sie, mitzuhelfen am Aufbau der deutschen Volksgemeinschaft. Ich glaube, es gibt kein höheres Symbol für diesen Aufbauwillen, als daß wir, nachdem mit der Brandfackel das Reichstagsgebäude in Asche gelegt wurde, nun hinausziehen in die Stadt, von der Preußens Größe ausging. Daß wir hinausziehen in die Stadt Potsdam und dort vor den Fahnen des großen unsterblichen Königs in der Garnisonschwersten Jahre, die das deutsche Volk erlitten hat: Draußen vor der Front! Meine Hauptaufgabe wird es sein, daß die Pest des Kommunismus ausgerottet wird. Die letzten Ereignisse haben dem letzten Spießer klargemacht, wo wir stehen, und wenn die bürgerlichen Zeitungen immer davon sprechen, man müsse den Kommunismus abwehren, so stelle ich erneut fest: Ich führe heute keinen Abwehrkampf; ich gehe auf der ganzen Linie zum entscheidenden Angriff über! Die Kommunisten müssen sich daran gewöhnen, daß es keinen Minister Severing mehr gibt, der sie politische Kinder nannte, sondern daß ein Mann an seiner Stelle steht, der sie für die größten Verbrecher erklärt hat. Ich brauchte nicht den Brand im Reichstag, um gegen den Kommunismus vorzugehen, und ich verrate auch kein Geheimnis, daß, wäre es nach mir und Hitler gegangen, der Täter heute schon am Galgen hinge. Ein Teil der Kommunisten ist ins Ausland geflohen, um von dort die Wühlarbeit fortzusetzen. Solange wir leben, kommen sie nicht nach Deutschland zurück! Der Minister erklärte erneut, daß es für ihn keine Objektivität gebe, wenn Vernichtung und Auferstehung um den Sieg ringen. Die Einheit des Reiches, so betonte er zum Schluß, würde eine leere Form bleiben, wenn ihr der wertvolle Inhalt, die Einheit des Volkes, fehlte.“ Sie herzustellen, indem wir rücksichtslos Zerstörer und Verführer ausrotten und den deutschen Arbeiter herausreißen aus diesem internationalen Sumpf, ist unsere wichtigste Aufgabel Die Garnisonkirche in Potsdam, in der der künftige Reichstag zum erstenmal zusammentreten wird. Keichdent Veelungt Kaltanft über die Untersuchung der Brandstiftung im Reichstag beiden angelsächsischen Nationen allein, sondern von den Hauptstaaten der Welt gemeinsam vereinbart und verwirklicht werden müssen.) Die gut disziplinierte Londoner Presse stellt es jetzt, im Gegensatz zu ihrer voraufgegangenen Stellungnahme, so hin, als ob es ja eigentlich selbstverständlich sei, daß die Kriegsschuldenregelung nur ein Teilproblem in einem größeren Aufgabenkomplex sei, aus dem es nicht herausgenommen und getrennt behandelt werden könne. Enaland und Amerika würden über allgemeine Wirtschaftsfragen zwar verhandeln, auf keinen Fall aber endgültige Entscheidungen treffen und so der Weltwirtschaftskonferenz vorgreifen. Man geht kaum fehl in der Annahme, daß Lindsay das Kabinett von der Notwendigkeit überzeugt hat, in diesem Punkte die Wünsche Roosevelts zu berücksichtigen, der seinerseits natürlich mit dem Kongreß zu rechnen hat und ohne englische Gegenleistungen auf andern Gebieten nicht in der Lage sein dürfte, Zugeständnisse in der Schuldenfrage zu befürworten. Das englische Argument, daß die Streichung oder Herabsetzung der Kriegsschulden genau so im Interesse Amerikas als Englands liege, so berechtigt es sein mag, wird in Amerika, abgesehen von vereinzelten Publizisten und Wirtschaftstheoretikern, als glatter Unsinn zurückgewiesen. Unter den Umständen scheinen nur zwei Möglichkeiten zu bestehen: Entweder die englische Delegation macht in Washington als Entschädigung für Schuldennachlässe wesentliche Wirtschaftszugeständnisse, oder die Washingtoner Konferenz ist zum Scheitern verurteilt. Vorläufig ist es die Absicht der englischen Regierung, sich auf Zugeständnisse, die der Weltwirtschaftskonferenz vorgreifen, nicht einzulassen. Ob sie im Verlauf der Verhandlungen umfallen wird, muß sich zeigen. In diesem Zusammenhang ist vielleicht erwähnenswert, daß neuerdings in London nicht nur von amerikanischen Erwartungen in Wirtschaftsdingen— Rückkehr Englands zum Goldstandard, Revision der englischen Zollpolitik usw. —, sondern auch auf einem ganz andern Gebiet geredet wird: von der Schaffung einer amerikanisch= englischen Front gegen Japan. Wie dem auch sei, die Konferenz in Washington wird vermutlich entweder außerordentlich bedeutungsvoll werden oder ganz im Sande verlaufen. Eine Mittellösung scheint es nicht zu geben. * Wer wird nach Washington gehen, MacDonald oder Neville Chamberlain, oder beide, oder keiner von beiden? An sich ist der Schatzkanzler als zuständiger Minister die gegebene Persönlichkeit, aber es ist in Amerika bekannt, daß Chamberlain überhaupt gegen Verhandlungen ist und das ganze Problem am liebsten in der Weise lösen möchte, daß England die Zahlungen einfach ehnstellt.„Vertragsbruch ist nur dann ehrenrührig und gefährlich, wenn die Welt ihn als einen schimpflichen Akt betrachtet.“ Chamber= Kain vertritt den Standpunkt, daß England unter den heutigen Verhältnissen die Kriegsschulden nicht mehr abtragen kann, ob es wolle oder nicht, und daß die Welt dies einsieht und die Einstellung der englischen Zahlungen nicht nur billigen, sondern begrüßen würde. Seine Auffassung wird von einer Minderheit seiner Kollegen geteilt, von der Mehrheit aber verworfen, und zu dieser Mehrheit gehört MacDonald. Der Premierminister, der allerKrampfaderstrümpfe mit und ohne Gumm! kaulen Sie nur beim gepr. Fachmann, im Sanitätshaus Ew. Harting Niederwall 15 Telefon 842 (zwischen Alsberg und Kaffee Ma) Lieferant aller Krankenkassen. Berlin, 2. 3. In der Reichsratssitzung am Donnerstag, in der Staatssekretär Pfundner den Vorsitz führte und die im Bundesratssaal des Ausvärtigen Amtes in der Wilhelmstraße stattand, teilte der Vorsitzende zunächst mit, es bestehe die Hoffnung, daß man bereits in wenigen Wochen wieder in den Reichsratssaal des Reichstages zurückkehren könne. Er stellte weiter die Einmütigkeit des Reichsrates dahin fest, daß er die Brandstiftung auf das schärfste mißbilligt und seinerseits rwartet, daß dieses Verbrechen mit allen Miteln geahndet wird. Die sozialdemokratischen Vertreter mehrerer Provinzen stellten verschiedene Anfragen an den Staatssekretär. Der Vertreter der Provinz Hessen=Nassau, Landesrat Witte, kormulierte diese Anfragen insbesonder dahin, daß er Auskunft verlangte ob es richtig sei, daß Sozialdemokraten an der Brandstiftung beteiligt seien, ferner verlangte er Auskunft über den Gang der Untersuchung und schließlich Auskunft darüber, ob die Reichsregierung der Meinung sei, daß die Erlasse des Reichskommissars für das preußische Innenministerium, Goering, über die Hilfspolizei usw. mit der Reichsverfassung im Einklang ständen. Staatssekretär Pfundner erwiderte, er könne eine Antwort nicht erteilen, zumal es sich in der Hauptsache um preußische Angelegenheiten handele, für die die Reichsregierung nicht zuständig sei. Der Reichsrat dings ebenfalls von der Unmöglichkeit der Fortsetzung der Zahlungen unter dem Schuldenab kommen von 1922 überzeugt ist, setzt seine Hoffnungen auf Schuldenstreichung oder gründliche Revision des Abkommens auf die Washingtoner Verhandlungen, und der Vorschlag der„Times“, daß er noch vor der Abreise der Delegation allein nach Washington gehen und dort in freundschaftlichen Besprechungen mit Roosevelt eine günstige„Atmosphäre“ für die folgenden Verhandlungen schaffen solle, ist in London ziemlich allgemein als ausführenswert ausgenommen worden. Vorläufig ist indessen in dieser Hinsicht noch nichts beschlossen, und man wartet in Downing Street zunächst einmal auf das Eintreffen des Berichtes Lindsays über seine nächsten Besprechungen mit Roosevelt. Das Urteil in der Klage Braun-„Angriff“. Die Verwendung des Zwei=Millionen=Fonds Berlin, 2. 3. der Klage der preußischen Minister Braun und Severing, die den Erlaß einer einstweiligen Verfügung verlangt, durch die die Verbreitung der Behauptung untersagt wird, die beiden Minister hätten zwei illionen RM. Steuergelder aus dem Fonds zur Bekämpfung des Verbrechertums zum Zwecke der Wahlpropaganda für die preußischen Landtagswahlen benutzt, wurde am Donnerstag das Urteil gefällt. Nach diesem Urteil wird es dem„Angriff“ bei Meidung einer Geldstrafe verboten, Erklärungen öffentlich zu verbreiten, aus denen überwies die Fragen seinem Versassungsausschuß, der zunächst einmal die Frage der Zuständigkeit prüfen soll. Der Vertreter der Provinz Westfalen, Stadtrat Gilsing, erklärte es zugleich im Namen der Provinzen Rheinland und Grenzmark Posen=Westpreußen für selbstverständlich, daß die Reichsregierung alle möglichen staatlichen Maßnahmen gegen die gemeinen Verbrecher anwende, die die Brandstiftung im Reichstag veranlaßt hätten. Bedauerlich sei es aber, wenn Personenkreise ohne irgendeinen Rechtsgrund verdächtigt würden. Die Bezeichnung einzelner Verbände als national unter Ausschluß zahlreicher anderer Verbände hielt der Redner für ungerecht. Der Reichsrat erledigte sodann eine Reihe von Peisonalien. An Stelle des jetzt Regierungspräsident gewordenen Ministerialrats Sommer wurde der Ministerialdirektor Landfried zum Mitglied des Verwaltungsrats der Deutschen Reichspost bestimmt. Diese Ernennung gilt jedoch nur noch für den Monat März, da der Verwaltungsrat der Deutschen Reichspost am 1. April neu zusammengesetzt wird. Trotzdem legten die Vertreter mehrerer Provinzen gegen diese Ernennung Rechtsverwahrung ein. Der Beschluß wurde gegen die sieben Stimmen der Provinzen Westfalen, Sachsen, Hessen=Nassau, Oberschlesien, Niederschlesien, Rheinprovinz, Grenzmark=PosenWestpreußen und des Landes SchaumburgLippe gefaßt. Die nächste Sitzung des Reichsrats soll in der übernächsten Woche stattfinden. der Vorwurf oder der Verdacht persönlicher Bereicherung der Minister Braun und Severing aus Staatsgeldern zu entnehmen ist. Im übrigen wird der Antrag vom 17. bruar auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung zurückgewiesen. Von den Kosten des Verfahrens tragen die Minister Braun und Severing neun Zehntel, der„Angriff“ ein Zehntel. In der Begründung wird ausgeführt, das Gericht sei zu der Ueberzeugung gekommen, daß in den Ausführungen des„AnHamm, 2. 3. Der Westfälische Landbund hielt am Donnerstag in Hamm einen Landbundtag ab, zu dem auch der neue Oberpräsident der Provinz Westfalen, Freiherr von Lüninck, erschienen war. Der Oberpräsident ergriff gleich nach der Begrüßung das Wort und führte u. a. aus:„Es ist nicht nur bemerkenswert, daß ein preußischer Oberpräsident in Ihre Generalversammlung geht, sondern daß dieser auch noch zugleich Vorsitzender der Landwirtschaftskammer ist. Ich will keinen Zweifel darüber lassen, daß meine Aufgabe die sein wird, mit Gerechtigkeit und Objektivität allen zu helfen. Ich habe früher als berufsständischer Führer 50. Todestag von Karl Marr Karl Marx, der theoretische Begründer des Sozialismus, starb vor nun 50 Jahren, am 5. März 1883, in London, wo er in den letzten Jahren seines Lebens ein Asyl fand. Marx schrieb mit Engels zusammen„Das kommunistische Manifest“, sein theoretisches Hauptwerk ist das„Kapital". griffs“ der Vorwurf einer persönlichen Bereicherung der Minister Braun und Severing enthalten ist. In dieser Beziehung werde der einstweiligen Verfügung stattgegeben. Wenn die Minister Braun und Severing zwar erklärt haben, daß gewisse vom Reiche der preußischen Staatsregierung zur Verfügung gestellte Gelder zu einem besonderen von der Reichsregierung angegebenen Zweck verwandt worden seien, so schließe das nicht aus, daß diese Gelder zu Wahlzwecken der früheren Koalitionsparteien verwandt worden seien. Zum mindesten sei die in diesem Sinne aufgestellte Behauptung der Antraggegner nicht widerlegt worden. Auf ausdrückliches Befragen hätten die Antragsteller nähere Darlegungen über die Verwendung der Gelder im einzelnen abgelehnt. den Grundsatz vertreten, die beste Hilfe, die man allen angedeihen lassen könne, sei die, daß man das Fundament des Volkslebens, die Landwirtschaft, sichere. Zu diesem Grundsatz bekenne ich mich auch heute noch zu hundert Prozent, wo ich nicht zu meiner Freude, aber im Dienste des Staates höherer Staatsbeamter geworden bin. Ich freue mich, feststellen zu können, daß diese Auffassung auch die der Staatsregierung ist. Auf der Grundlage der Sicherung des Bauerntums werden wir dafür sorgen, daß alle anderen Wirtschaftsstände ebenfalls weiterkommen. In seiner Eröffnungsansprache hatte PräLandrandtag in Hammt an Frhr. v. Lüninck, Beckmann, Röver und Kriegsheim sprechen Die Arche Uloah landet Aus Salzgeschmack, Teergeruch, bunten Farben, rauhen Schreien erwächst der sinnbetörende Zauber südlicher Häfen. Das Rahengestänge der Fischerbarken knarrt im Morgenwinde, der von den Seealpen her leichte Silbernebel durch den Talkessel auf's Meer hinausscheucht; wie leichtbeschwingte Träume entschweben sie über Wellengekräusel zum Horizont ferner Abenteuer... Hebekräne tauchen rasselnd in die Abgründe schwarzer Schiffsbäuche; polternd und scharrend fressen sie glitzernde Kohlenbrocken, mit kreischendem Drehdruck entreißt, an sich straffender Aette, der Kran gewölbten Schiffsbäuchen die Eingeweide; mit krampfig geschlossenen Kiesern hebt er den gierig errafften Raub über Bord in luftigem Schwunge an Land, wo in weit ausladende Waggons polternd und prasselnd die Beute sich ergießt und sich zur Landfracht schichtet. Aus aufstiebendem Kohlenstaub entschwebt alsbald der stählerne„Greif" zum Rückfluge, um die klaffenden Kiefer von neuem über dem Kohlenfraß zu schließen... Durch Räderrollen, Kettenrasseln, Dampfzischen und Motorrattern steigt unvermutet, ungeahnt, ungebändigt plötzlich— Löwengebrüll auf! Ein Schrei der wilden Natur läßt mit einem Ruck das Rollen und Rasseln mechanisierter Technik wie in ungläubigem Staunen verröcheln, erblassen, ersterben... Und wieder steigt der Ruf der Wildnis empor; wie eine Fanfare zerreißt Elefantenruf die Dunstwolken und das seelenlose Schnarren der Maschinen! Und dann ruft die Natur zum dritten Mal; Tigergebrüll hallt machtvoll von den Hangarmauern wider... Dschungel, Steppe, Wüste ziehen mit dreisachem Lockruf uns magisch in ihren Bannkreis. Unversehens stehen wir alsbald am Kai vor einem mächtigen Frachtdampfer; an gestrafften Ankerketten gleicht er einem Meerungeheuer, dessen wuchtiger Leib mit den Salzkrusten wütender Sturmkämpfe wie mit Peitschenstriemen übersät ist und knurrend in dumpfer Ohnmacht nun im unentrinnbaren Hafenzwinger der Zähmung harrt.— Und dann geschieht plötzlich das Wunder: Ein Hebekran langt vom Kai aus auf den Schiffskörper hinüber und entreißt ihm die Wildnis! Entreißt ihm mit gewalttätigem Zugriff einen— Elefanten!— In breitem Traggurte hängt, wie in einem fliegenden Teppich, der graue Tierkoloß; hilflos angelt sein Rüssel im Leeren, das er noch kurz vorher mit Siegesfanfaren erfüllte. Ehe man sich's versieht, sackt der Urwaldriese auf den Landekai; einzig der winzige Wärter nimmt ihn dort in Empfang und löst ihm die Tragfessel, dieweil buntes Hasenvolk nur zögernd näher kommt und in gemessenem Abstande den Ankömmling bestannt. Doch der Hebekran hat inzwischen den Rückweg angetreten und schöpft neue Beute: ein zweiter Rüsselträger kommt unversehens durch die Luft zeschwebt und gesellt sich zu dem Wartenden, der ihm aus zwinkernden Augen entgegenstarrt... Und wieder verrichtet der Kran wie mühelos sein gigantisch Werk, und wieder setzt er einen Elefanten an's Ufer. Mit bedeutungsvollem Ohrensächeln scheinen die Tiere ihre Eindrücke auszutauschen, bis zum vierten Male der Kran sich zum Boden senkt und die Herde glücklich beisammen ist.— Dumpfes Knurren läßt die Wartenden emporblicken; als der Kran die Erde erreicht, setzt er einen Löwenkäfig ab, durch dessen Gitterstäbe die staunend geweiteten Augen des Wüstenkönigs lugen. Unwillig ob der seltsamen Luftfahrt schüttelt er die wallende Mähne, bis der vertraute Wärter ihn mit Lockrufen beruhigt. Da senkt sich auch schon der Tigerkäfig neben ihn, fauchend und zitternd sitzt die gestreifte Bestie im äußersten Winkel...— Mit Elefanten, Löwen, Tigern, Seelöwen, Bären und Pferden ist über Nacht ein Zirkus im Hafen eingelaufen! Der ganze Zauber ferner Märchenwelten und Kinderträume erfüllte einen Frühlingsmorgen mit Glanz und Wundern. Ueber's Mittelmeer kamen von Afrika Magier und Fakiere, Zauberer und Schlangenbeschwörer!— Raubtiergeruch mischte sich mit Salzgeschmack, Löwengebrüll mit Ankerrasseln, Kohlenstaub mit Wüstensand...— Landung der Arche Noah... Frithjof Kühn(Nizza) Ditamin C geklärt Göttinger Gelehrter findet die Formel des Antiskorbut=Vitamins Dem Göttinger Privatdozenten für organische Chemie Dr. Fritz Michael ist es gelungen, die chemische Struktur des antiskorbutischen Vitamins C völlig aufzuklären. Das Vitamin C ist damit das erste, über dessen chemische Formulierung völlige Klarheit besteht. An dieser Entdeckung haben in letzter Zeit sehr namhafte Gelehrte des Auslandes gearbeitet, ohne daß sie erreichten, was Dr. Michael mit den heute so beschränkten deutschen Mitteln für wissenschaftliche Zwecke gelang. Ravensberger Künstler im Herforder Heimat= museum. Am Sonntag eröffnet der Herforder Heimatverein in den Räumen seines Museums eine Ausstellung„Ravensberger Künstler“. Sie wurde von Dr. Hans Kornfeld zusammengestellt und zeigt Gemälde, Aquarelle und Plastiken von Altenbernd, Böckstiegel, Clausmeyer, Freudenau, Götting, Kranz, Kottenkamp, Lossie, Prof. Rickert, Sagewko, Georg Turhorn, Victor Tuthorn, Westerfrölke und Wiese. Die Ausstellung will heimische Künstler in ihrer Verbundenheit mit der heimischen Landschaft zeigen. Ein Negermythos von den Gestirnen. Eine auffallend phantasievolle Auffassung über die Bedeutung der Vorgänge in der Himmelswelt findet sich im Sagenschatz der Bakwa, einem Negerstamm nördlich des Aeguators am Ubamgi. Die Sonne ist weder Mensch noch Tier, sondern wird als ein einfaches Feuer ausgefaßt. Doch wird sie Bruder des Mondes genannt. Der Mond wird männlich gedacht denn er hat Frauen und Kinder. Seine Frauen sind der Abend- und Morgenstern, die dem Mond zu essen geben. Und zwar füttern diese Damen ihren Gemahl recht kräftig, woraus die Bakwa die Zunahme des Mondes erklären. Dann wird er krank, vermutlich an einer Magenverstimmung, und er häutet sich. Deshalb nimmt er ab. Die Mondhaut gilt als ein großer Talisman, und der große Bär stellt ein sagenhaftes Tier dar. Carl Georg v. Maassen: Zinter den Rulissen des Marionetten=Theaters Als man einen Lord Manchester in Paris fragte, wie ihm die große Oper gefiele, antwortete er:„Sie ist, bei meiner Ehre, beinabe so hübsch anzusehen wie ein Marionettenspiel in Italien.“ Man hat diese Anekdote gewiß nicht aus dem Grunde aufbewahrt, aus welchem ich sie hier anführe, denn bei den ernsthaften Leuten gelten Marionetten eben für nichts anderes als ein harmloses Vergnügen für kleine Kinder. Daß jemand die Vermessenheit haben könnte, ein Puppentheater mit einem Menschentheater auf ein und dieselbe oder gar auf eine höhere Stufe zu stellen, wird ihnen nicht einmal im Traume beikommen. Ihnen zum Trotz hat es jedoch so verschrobene Köpfe gegeben, die das taten, unter anderen E. T. A. Hoffmann, der einen Dialog zwischen zwei Theaterdirektoren geschrieben hat, eine bissige Satire auf das Theater mit seinem lebenden und toten Inventar. In den „Seltsamen Leiden eines Theaterdirektors“ werden alle Bühnenfragen in heftigem Wortstreit der beiden Gegner auf das gründlichste und geistreichste abgehandelt, und den Sieg trägt derjenige davon, der sich zu guter Letzt zur höchsten Verblüffung des Kollegen als Direktor eines Marionettentheaters zu erkennen aibt. Allen Ernstes dachte Hoffmann daran, die Marionettenbühne für die Aufführung gewisser Stücke heranzuziehen, die auf dem„richtigen“ Theater nicht zu voller künstlerischer Wirkung kommen können, sei es wegen eines zu umfangreichen und kostspieligen Apparates, sei es— und dies ist das Wichtigere— wegen der Unzulänglichkeit des lebenden Schauspielers. Daß die an der Schnur gelenkte Puppe dem zwar beseelten, aber— ach— oft so vielfach gehemmten Menschen an mimischer Kunst weit überlegen sein kann, hat auf die feinste, tief der Eggert- Hoberwantt, wenwarun. Niedernstr. 17 Das Haus, das Ihr Vertrauen verdient 6 Stockwerke sident Beckmann ausgeführt, daß der Westsälische Landbund auch mit freier, mutiger Kritik gegenüber der nationalen Regierung nicht zurückhalten werde, wenn es not tue; denn jede sachliche Kritik reiße nicht nieder, sondern baue auf. Er begrüßte die Zollmaßnahmen der Regierung und forderte Kontingentierung namentlich der Erzeugnisse der Veredelungswirtschaft gegenüber der Schleuderkonkurrenz des Auslandes und durchgreifende Lastensenkung. Der Redner fuhr fort:„Es ist unser fester Glaube, daß die Führer der nationalen Bewegung solange an der Macht bleiben, wie sie untereinander und mit dem Reichspräsidenten zusammenhalten und... solange sie sich bewähren. Inwieweit das im Einklang mit dem Parlament geschieht, ist keine Lebensfrage. Ministerpräsident Röver(Oldenburg) sprach zu dem Thema„Der deutsche Bauer im kommenden Staat“: Der deutsche Bauernstand als die Urzelle des Lebens bedarf des größten Schutzes durch den Staat. Wir werden, wenn uns das Schicksal nicht gnädig sein sollte, auf die Demokratie pfeisen. Die deutsche Industrie ist gezwungen, ihren Kurs umzuwerfen; denn seit 1914 hat sich eine Umstellung in der Weltwirtschaft vollzogen. Die Industrie muß sich umstellen auf den deutschen Bauern; denn Deutschland kann nicht mehr vom Export leben, sondern ist auf den Innenmarkt angewiesen. Ohne den deutschen Bauern gibt es keine Erlösung. Direktor Kriegsheim vom Reichslandbund Berlin sprach über„Die deutsche Wende“: Eine Regierung, die mit uns einig geht, dieses Wunder hat uns der 30. Januar gebracht. Wir dürfen aber nicht übermütig werden und uns sicher fühlen; denn die Gegner der nationalen Vereinigung sind mit allen Mitteln am Werk; jeder einzelne muß mitarbeiten. Durch die übersteigerten, allmächtigen Geldbeutelinteressen der Exportindustrie, die nur international eingestellt ist, wollen wir uns nicht weiter betrügen lassen. Wir stemmen uns gegen eine uns wesensfremde Verfassung und Rechtsprechung, gegen eine falsche Handelspolitik, gegen die Macht der Maschine, die der Diener und sicht der Zerstörer der Menschheit sein soll. Wir wern nicht aufhören scheußlich unbequem, ekelhäft deutlich und ungezogene Kämpfer und Warner für das deutsche Leben zu sein. Nach einem Schlußwort des Präsidenten wurde die Tagung mit dem gemeinsamen Gesang des Deutschlandliedes geschlossen. Der politische Ausschuß der Abrüstungs= konserenz hat nach zweistündigen Beratungen eine Erklärung der europäischen Staaten, daß sie zur Stärkung des gegenseitigen Vertrauens sich feierlich verpflichten, künftig auf jegliche Gewaltanwendung in ihren gegenseitigen Beziehungen zu verzichten, zugestimmt. Eine Reihe außereuropäischer Staaten enthielt sich der Stimme. sinnigste Weise Heinrich von Kleist in seinem mit Recht viel bewunderten Aufsatz über das Marionettentheater überzeugend genug aufgezeigt. Es ist hier kein Raum, darzutun, welche Stücke erst auf der Puppenbühne zu voller Wirkung gebracht werden können, daß sich darunter die bedeutendsten Werke der Weltliteratur befinden, mag getrost ausgesprochen werden. Weshalb jedoch in dieser rein literarischen Hinsicht alle Versuche kaum über die allerersten Anfänge hinausgekommen sind, scheint immerhin unbegreiflich. Welche Probleme hier ihrer Lösung zugeführt werden könen, ahnt offenbar ein moderner Dramaturg gar nicht. Man hält eben das Puppenspiel für eine kindliche oder sogar kindische Angelegenheit. Nur die Menschen, in denen trotz ihrer Reise das Kind noch lebendig geblieben ist, nämlich die Dichter, haben zu allen Zeiten dem Puppenspiel eine zärtliche Zuneigung geschenkt. Dafür haben wir genugsam Beispiele. Die schönste Puppenspielergeschichte, in welcher der ganze geheimnisvolle Zauber dieser Märchenwelt am lebendigsten webt, hat wohl Storm mit seinem„Pole Poppenspäler“ geschrieben. Hierin spielt ein Kasperl mit beweglichem Daumen und einer noch beweglicheren Riesennase quasi die Rolle eines„fatalen Requisits“. Charles Dickens sah in einem italienischen Marionettentheater ein zeitgenössisches Lustspiel, in dem ein Kellner mit unheimlich beweglichen Augen auftrat. Die Blicke, die er damit in das Publikum warf, blieben dem Beschauer zeitlebens unvergeßlich. Auch das Marionettentheater Münchner Künstler unter Paul Branns Leitung hat unter seinen Puppen zwei mit beweglichen Augen, und wer wie ich einmal den Vorzug hatte, Branns stattliche Spielschar im Dämmer seiner kleinen Kulissenwelt in Augenschein nehmen zu dürfen, der bekommt erst den rechten Begriff von der subtilen Kunstfertigkeit, die diesen etwa einen halben Meter hohen Figuren das Dasein schenkte. Noch baumelt der später so springlebendige Akteur mit einer ganzen Armee von Kollegen und Kolleginnen Morgen Präsidentenwechsel in Amerika Der Vorwurf gegen die SP0. Das Weiße Haus in Washington, der repräsentative Wohn= und Amtssitz der amerikanischen Präsidenten.— Vom morgigen Sonnabend ab wird hier an Stelle des bisherigen Präsidenten Hoover der neugewählte amerikanische Präsident Roosevelt seinen Wohnsitz nehmen. Neue Wege in der Sozialpolitik „Sozialpolitik heißt Eigentum schaffen“ Berlin, 2. 3. Der Staatssekretär im Reichsarbeitsministerium Krohn gewährte einem Pressevertreter eine Unterredung, in der er vor allem über die Notlage der Sozialversicherungen und die zu ihrer Behebung erforderlichen Maßnahmen sprach. In der Krankenversicherung sei durch die Halbierung der Krankenscheingebühr bereits die Arbeit in ngriff genommen worden. Die Krankenversicherung müsse mit den ihr zur Verfügung gestellten Beiträgen denkbar rationell wirtschaften, um womöglich noch eine Beitragsentlastung zu erreichen. Die dringlichste Aufgabe sei die Sanierung der Invalidenversicherung, die weder kassen= noch versicherungstechnisch ausgeglichen sei. Nur eine Sanierung der Invalidenversicherung mache den Weg für die Rettung der Knappschaftsversicherung frei. Eine Sanierung von der Beitragsseite her, oder durch Senkung der laufenden Renten sei aber nicht möglich. Sei auch eine grundsätzliche Aufgabe des Versicherungsprinzips nicht möglich, so müsse doch eine gesunde Verbindung von Versicherungsund Spargedanken herbeigeführt werden. Er, Krohn, werde dem Reichsarbeitsminister demnächst den Plan unterbreiten, in Anlehnung versicherung eine freie zusätzliche Kapitalversicherung Die Stellungnahme der„DAZ.“ Berlin, 2. 3. Unter Hinweis auf unsere eigene Stellungnahme am Mittwoch sei auf die nachstehenden Ausführungen verwiesen die die „Deutsche Allgemeine Zeitung“ am Donnerstag unter der Spalte„Unsere Meinung“ veröffentlicht. Red. „In ein schwebendes Verfahren nicht einzugreifen, ist eine gute Uebung der deutschen Presse, an der auch im Hinblick auf das ruchlose Verbrechen im Deutschen Reichstag festgehalten werden muß. In einem Punkte aber wäre die Oeffentlichkeit für baldige restlose Aufklärung dankbar. In dem Erlaß des Herrn kommissarischen Ministers des Innern heißt es nämlich, durch das Geständnis des holländischen Spartakisten, der irrsinnig genug war, das Verbrechen im Reichstag zu begehen, sei„die kommunistisch=sozialdemokratische Einheitsfront“ offenbare Tatsache geworden". Das Geständnis soll darin bestehen, daß der Brandstifter eine„Verbindung mit der SPD.“ zugegeben hat. Mit diesen beiden Begründungen wurde, wie aus dem Wortlaut eindeutig hervorgeht, die gesamte sozialdemokratische Presse Preußens einschließlich der Zeitschriften, Flugblätter und Plakate der Partei für vierzehn Tage, also bis nach dem Wahltag, verboten. Der sozialdemokratische Parteivorstand hat gegen die hier erhobenen Beschuldigungen scharfen Protest eingelegt. Das würde uns nicht besonders aufregen, denn der Protest war ja in jedem Falle fällig. Was jedoch das ganze deutsche Volk sehr nahe angeht, das ist die Frage als solche. „Von kommunistisch=sozialdemokratischer Einheitsfront haben wir außer in einigen Reden, Zettungsartikeln und Beschlußanträgen bisher wenig bemerkt. Wer die öffentlichen Aeußerungen der zwei Parteien aufmerksam verzu schaffen, die dem Versicherten die Kapitalisierung eines Teiles der bisherigen Versicherungsrenten ermöglichen soll, damit er in den Stand gesetzt sein wird, sich ein Eigenheim mit Gartenland zu erwerben. Eine gleiche Politik stelltenversicherung durchzuführen „lgegengebracht wurde. Daß aber jene Einheitsfront, ein politisches Ziel mancher Literaten auf beiden Seiten, sich ausgerechnet zum Berlin, 2. 3. Zwecke einer Brandstiftung im Deutschen Der Amtliche Preußische Pressedienst teilt Reichstag gebildet haben sollte, das ist außermit: Um die Versorgung der ostpreußischen ordeutlich unwahrscheinlich. Wir Landwirtschaft insbesondere in den durch Un= fürchten, daß eine genaue Nachprüfung der wetter geschädigten Kreisen mit dem erforder Voranssetzungen jener Bemerkung des Herrn lichen Frühjahrssaatgut zu ermöglichen, haben Reichskommissars für das Innere die UnhaltReichs= und preußische Staatsregierung be= barkeit dieses Vorwurfes beweisen wird. Wenn würde bei der Ange folgt hat, war auch in der allerletzten Zeit eher rchzuführen sein. über das Maß der Erbitterung erstaunt, das rchzuführen sein. den Nachbarn, von hüben und drüben, enthilfsmaßnahmen für Ostpreußen schlossen, einen größeren Betrag zur Verfügung zu stellen, der zur Verbilligung des zu beschaffenden Saatgutes dienen und mit größter Beschleunigung flüssig gemacht werden soll. Außerdem werden für einige Kreise, die unter Futtermittelnot leiden, Reichs= und preußische Staatsregierung auch Beihilfen zur Beschaffung von Futtermitteln bereitstellen. Nach Meldungen aus Amerika ist der Senator Thomas Walsh, der Roosevelts Justizminister werden sollte, im Alter von 74 Jahren plötzlich gestorben. Walsh verstarb im Zuge nach Washingion, wo er an der feierlichen Amtsübernahme der neuen Regierung teilnehmen wollte. das der Fall ist, so wäre es besser gewesen, ihn gar nicht zu erheben. Soweit wir jedenfalls sozialdemokratische Arbeiter kennen, sind sie über die Brandstiftung im Reichstag ebenso empört wie irgendeine andere Schicht des deutschen Volkes. Wir richten daher an den Herrn Reichskommissar die Bitte der Oeffentlichkeit sobald wie möglich das Tatsachenmaterial zu unterbreiten, das eine einwandfreie Urteilsbildung über diese wichtige Frage ermöglicht. Die Staatsgewalt, deren rücksichtsloses Eingreifen gegen die Kommunistische Partei überall begrüßt wird, muß Unterschiede zu machen verstehen und sich der alten politischen Weisheit bewußt sein, daß man, im gegebenen Falle, den Kreis der Feinde nach Möglichkeit kleih helten soll.“ an den Latten des hinteren Gerüsts. Alle sehen aus wie gehängte Verbrecher, schlapp schlottern die Beinchen, trübselig neigen sich die Köpfchen auf die Brust, und starr stieren diese scharf markierten, grell und ohne Uebergang bemalten Physiognomien vor sich hin. Aber nur solange, bis sie die Schicksalsfaust packt und in das Rampenlicht schwingt. Dann kommt ein unheimliches Leben über sie, eine Beschwingtheit, ein Temperament, eine Sicherheit, deren kein Komödiant aus Fleisch und Bein fähig wäre. Das ist Leben, wahres Leben! Und läuft dann dabei einmal eine Bewegung mit unter, von der man annehmen sollte, sie müßte diese Täuschung wieder aufheben, so gibt ganz im Gegenteil diese erst der Figur jenes— ich möchte sagen— höhere Leben, welches eben jeden dichterisch=künstlerisch empfindenden Menschen zum Bewunderer der Marionette macht. Es ist das Leben auf jener anderen Ebene, das uns auch aus den Werken der Romantik anweht, also ein ganz unnaturalistisches, nicht dasjenige, das uns umgibt. Und doch ist es irgendwie naturwahr, naturwahr im höchsten Sinne und viel überzeugender als das, was der Durchschnittsmensch als„echt" bezeichnet. Wenn die junge Türkin Leila in„Wasif und Akif“ ihren anmutigen Leib den Rhythmen des Tanzes überläßt, dann verzichten wir auf die Kunstleistungen sämtlicher lebendiger Tänzerinnen.„Ja das ist Tanz!“ sagen wir hingerissen. Hier ist keine Ziererei, keine Effekthascherei und keinerlei Hemmung. Hier hat die Seele, die bewegende Kraft, den Schwerpunkt nur in der Bewegung gefunden. Wir sind begeistert über ein Leben, das zu leben uns Menschen versagt und offenbar nur den Puppen vorbehalten ist. Da fragt man überwältigt: Wie geschieht das alles nur, wie wird das gemacht? Und wir, die wir unmittelbar neben den Kulissen, seitlich der kleinen tischartigen Bühne stehen, werfen unsern Blick hoch in die Soffitten hinauf, von wo zahllose Fäden hinablaufen, Schicksalsstrahlen, die das Tun und Lassen der kleinen Fiauren leiten. Und da sehen wir hoch droben große Menschengesichter leuchten, die sich hinabbeugen über das bewegliche Leben da unten. Es stehen drei, vier Menschen auf der Brücke, die sich hoch hinter dem Bühnenraum aufbaut. Sie lehnen den Oberkörper weit über das Geländer, die Arme halten sie weit vorgestreckt, und mit beiden Händen regieren sie ein kleines Holzgestell, das sogenannte Spielkreuz, an dem alle diese Schicksalsfäden— jede Puppe hat 12 bis 15 Schnüre, einige sogar weit mehr— befestigt sind. Flink, mit unglaublicher Behendigkeit arbeiten die Finger wie auf einem musikalischen Instrument. Hin und her dreht sich das Führungsholz in der einen Hand, während die andere mit den Schnüren spielt. Man begreift beim Anblick dieser unglaublich raschen und sicheren Hantierungen nicht, daß nur durch sie die Puppen da unten auf der hellen Bühne ihre menschlichen Bewegungen machen können. Der Laie sieht hier durchaus keinen Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung, sondern er sieht da unten die munteren Marionetten ihr Wesen treiben und da oben ein paar Menschen, die wie wahnsinnig mit den Händen arbeiten und den lebhaftesten Anteil an dem nehmen, was die kleinen Personen unter ihnen treiben. Die Gesichter der Marionettenspieler spiegeln Freud und Leid, Lieb und Lust, alle Leidenschaften wider, welche da in der Tiefe über die Bühne toben. Ihr Anteil ist so groß, als ob es um ihr eigenes Schicksal ginge. Wie kann das wundernehmen, wenn man bedenkt, daß alles Schicksal ja in der Bewegung ihrer Hand liegt! Wunderbar ist aber, daß nicht sie, die Spieler, den von ihnen gelenkten Puppen die Stimme leihen, sondern daß diese aus den Kulissen heraustönt. Denn seitlich der Bühne stehen die Sprecher. Ihr Rollenheft liegt vor ihnen auf dem Bühnenboden. Mit beiden Händen stützen sich sich auf ihn, strecken ihren Kopf weit zwischen die Kulissen vor und sprechen die Rolle der Marionette mit derselben Lebhaftigkeit und mit der gleichen bewegten Mimik wie der Schauspieler auf der großen Menschenbühne. Nur solche lebhafte Anteilnahme, nur ein solches Aufgehen auch der dem Publikum nicht sichtbaren Akteure in dem Spiel vermag dann den großen Erfolg zu zeitigen, den solch ein Marionettenspiel bei der entzückten Zuhörerschaft hat. Und doch ahnt wohl kein einziger darunter, welch eine Unsumme von Vorarbeit in diesen Aufführungen steckt. Unter hundert Proben geht es niemals ab. Es wäre nicht verwunderlich, wenn sich unsere jetzigen dramatischen Dichter, vielleicht veranlaßt durch die Not der großen Theater, auf das Marionettenspiel besinnen würden, als letzte Möglichkeit, ihre Stücke in das Rampenlicht zu setzen. Sie würden dann zu ihrem Erstaunen die Ueberraschung erleben, die der eine Theaterdirektor E. T. A. Hoffmanns erleben mußte. Zeitschriftenschau „Die Literatur".(Deutsche Verlags=Anstalt, Stuttgart). In einer Zeitlupe wird ein interessantes Experiment der Kollektivkritik geschildert, der aber doch die Eigenschaft eines treuen Spiegels der Publikumsempfindungen abgesprochen wird. Werner Türk schreibt über die Wirksamkeit des Buchtitels. Agnes Miegels „Herbstgesang" bespricht Ernst Lissauer. Aktuelle Literaturberschte, Buchbesprechungen und Gedenkartikel machen den übrigen Inhalt des Buches aus. „Westermanns Monatshefte.“ Unveröffentlichte Briefe Henriette Feuerbachs aus den Jahren 1878 bis 1899 vertiesen das Lebensbild vom Maler Anselm geuerbach. Im März=Heft beginnt ein Roman Franz Adam Beverleins„Die Haselnuß“, dessen Handlung im zaristischen Rußland spielt. Vom Grafen Wolf Baudissin stammt ein interessanter bebildeter Aufsatz„Hun= und Volk“. Einen mit vielen Federzeichnungen geschmückten Aussatz über „Verschwiegene Schönheiten im Osten“ schreibt Gerhard Bütiner. Außerdem eine Reih= novellistischer Arbeiten von Versassern mit Namen in bekannter Auswahl und Güte. Der Film„Die hölzernen Kreuze" verboten. Die Film=Oberprüfstelle hat dem Einspruch gegen die Vorführung des Films„Hölzerne Kreuze“ stattgegeben. Die Oberprüfstelle hat einstimmig den Film abgelehnt und auf Grund der Notverordnung vom 27. Februar das Verbot ausgesprochen. Die Läger sind gefüllt. Die Fenster dekoriert. Jeder ist auf dem Posten, Sie gut und preiswert zu bedienen. Ein unverbindlicher Besuch würde sich empfehlen. 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März 1933 Im Schtachtnofuuker Schönheitsreparaturen im Bielefelder Stadtbild Neuanlagen großen Stiles scheitern heutigen Tags regelmäßig an der allgemeinen Geldknappheit. Man nimmt es deshalb in Bielefeld und anderswo schon erfreut zur Kenntnis, wenn etwa mit kleineren„Schönheitsreparaturen“ versucht wird, das Stadtbild zu seinem Vorteil zu verändern. Nachstehend einige kleinere Veränderungen: Seit Dienstag dieser Woche ist man dabei, der Bunnemannstraße ein freundlicheres Aussehen zu geben. Die häßliche Planke vom Hause Brinkmann bis zum Fußbach schwindet. Durch Entgegenkommen der Anlieger wurde die Stadt in die Lage versetzt, einen drei Meter breiten Grünstreifen anzulegen. Weiter soll das alte Gewächshaus auf dem früheren Tiemannschen Grundstück abgebrochen werden; an seine Stelle soll ebenfalls eine Grünanlage treten. Schließlich dürften es die Spaziergänger begrüßen, daß die städtische Forstverwaltung in voriger Woche von der Dornberger Straße(an Ummelmanns Deel Jahee zentealer Zenhandel in Vlelesels Von Häuten und anderen Nebenprodukten— 50000 Felle verlassen jährlich Bielefeld Dame, die in einem Modewarengeschäft ein Dutzend Hornknöpfe für ein neues Kleidungsstück ersteht, weiß selten, daß das Material zu diesen Knöpfen vom sogenannten Großvieh(Ochsen, Rinder, Kälber) stammt. Oder, der Zehnjährige, der seinem Vater beim Rasieren zuschaut und von Wissensdurst geplagt, fragt, woher die Haare des Rasierpinsels stammen, wird vielleicht etwas erstaunt sein, wenn er hört, daß diese Haare meistens Schweineborsten sind. Und so gibt es manchen Artikel, der als Schlachtviehabfall den Schlachthof passiert hat und nun im täglichen Leben Verwendung findet, ohne daß der größte Teil unserer Mitmenschen weiß, welches der Ursprungsort ist. Heute noch sieht jemand einen ver, Schlachtergesellen ein Kalb vor sich her dem ver= Schlachthof zutreiben, und in wenigen Wochen schon hat er vielleicht ein Paar gute Boxcalfschuhe an den Füßen. Wer weiß? Denn Schuhe werden überall verkauft, und Leder wird allenthalben gehandelt, aber nicht das Material dazu. Da wird es interessieren, daß sich Bielefeld seit drei Jahren zu einem bedeutenden Fellhandelsplatz entwickelt hat. Von zehn größeren Plätzen aus MindenRavensberg und dem angrenzenden Lippe schicken die Fleischer=Genossenschaften die vom Hof) über den Meierhof einen Blick zum He=geschlachteten Großvieh sorgfältig abgezogenen verg freigelegt hat. Höute an die Floischor=Genossenschaft in Piele, Wieder 5 Funktionäre verhaftet Erhöhte Alarmbereitschaft der Schutzpolizei aufgehoben Die Bieleselder politische Polizei verhaftete im Laufe des Donnerstags noch fünf weitere kommunistische Funktionäre. Die Gesamtzahl der Verhafteten beträgt somit 30. Die erhöhte Alarmbereitschaft der Schutzpolizei ist aufgehoben worden. in Reg.=Assessor Schlobach versetzt Regierungsassessor Schlobach vom Polizeipräsidium Bielefeld, der Nachfolger von Reg.=Rat Elze, ist an die Regierung in Liegnitz versetzt worden. Zum 1. 4. 1933 sind in den Ruhestand versetzt: Regierungs=Oberinspektor Rühmekorb, Regierungsinspektor Stieghorst und Regierungsamtsgehilfe Junker von der Mindener Regierung. Schwarz=weiß und Schwarz=weiß-rot Preußische Verordnung über das öffentliche Flaggen Die Kommissare des Reiches in Preußen haben folgende Verordnung über das öffentliche Flaggen beschlossen: Beflaggung der staatlichen und kommunalen Dienstgebäude sowie der Gebäude der öffentlichen Schulen erfolgt in den Landesfarben schwarz=weiß, soweit nicht in Einzelfällen besondere Anweisung ergeht. Gemeinden, die bisher Flaggen in eigenen Farben führten, dürfen diese neben den Landesfarben zeigen. Unberührt bleibt das Recht der Religionsgemeinschaften zum Zeigen eigener Kirchenflaggen. Inhaber von Dienst= oder Mietwohnungen in staatlichen oder kommunalen Gebäuden jeder Art dürfen in ihren Wohnungen weder kommunistische noch marxistische Flaggen zeigen. Hingegen ist das Zeigen von Fahnen der hinter der Regierung stehenden nationalen Verbände gestattet. Daneben haben die Kommissare des Reiches für die Beflaggung am Volkstrauertage (12. März) Bestimmungen getroffen. An diesem Tage sind sämtliche staatlichen und kommunalen Dienstgebäude, die Gebäude der Körverschaften des öffentlichen Rechts sowie die Gebäude der öffentlichen Schulen in den Landesfarben schwarz=weiß halbmast zu beflaggen. Zu Ehren der Toten des Weltkrieges, die ihr Leben unter der Flagge schwarz=weißrot dahingegeben haben, sind am Volkstrauertage neben den Landesfarben schwarz=weiß Flaggen in den Farben schwarz=weiß=rot zu setzen, soweit solche bei den Behörden vorhanden sind oder ohne besondere Kosten beschafft werden können. Häute an die Fleischer=Genossenschaft in Bielefeld, die auf dem Schlachthof ihren Sitz hat. Hier ist ein wohlsortiertes Fell=Lager angelegt worden, wo fachgerecht die Häute ihre erste Behandlung erhalten. Gleichzeitig prüft der Fellmeister, die Häute genauestens auf ihre Qualitat, denn Häute mit Fehlern sind von der Lederindustrie nicht begehrt, oder werden entsprechend niedriger bezahlt. " Es wird nur wenig bekannt sein, daß im Sommer das Vieh oft von der sogenannten Dassel=Fliege angefallen wird. Diese Fliege sticht durch das Fell des Tieres hindurch und setzt ihre Larven unmittelbar auf die obere Haut des Fleisches. Es liegt klar auf der Hand, daß dann das Fell des Tieres beschädigt wird, bilden sich doch aus diesen Larven die gefürchteten„Engerlinge“. Es entstehen Löcher in der Haut, die den Wert selbstverständlich bedeutend herabsetzen. Die beteiligten Kreise haben es sich schon seit Jahren zur Aufgabe gemacht, diese Schädigungen zu bekämpfen und nach Möglichkeit ganz zu beseitigen. sorbedingung für den weiteren Verarbeitungsprozeß. Hat nun die Fleischer=Genossenschaft Bielefeld eine größere Partie Häute am Lager, so wird diese den großen Auktionen in Dortmund zugeführt. Auf diesen Auktionen werden die Felle an Hand der Auktionslisten verkauft, und dann an die einzelnen Lederfabriken des In= und Auslandes verschickt. Was in Deutschland für die lederverarbeitende Industrie gebraucht wird, kann zur Hälfte aus dem Inlande geliefert werden. Leider ist es heute so, daß eine Großvieh=Haut, die in der Vorkriegszeit mit Hörnern und Klauen 60 bis 70 Pfennig das Pfund aufbrachte, zurzeit ohne Hörner und Klauen nur noch den vierten Teil einbringt. Bis zum Jahre 1930 schickte die Bielefelder Fleischer=Genossenschaft lediglich die Häute, die am eigenen Platze fielen, zur Auktion. Seit drei Jahren hat sich nun in unserer Leinenstadt ein bedeutendes Umschlaggeschäft entwickelt, denn mancher Waggon mit Fellen verläßt jetzt den Bielefelder Güterbahnhof. Auf jede Auktion werden rund 2500 Großvieh= und 2500 Kälberfelle geschickt; bei zehn Auktionen im Jahre sind das etwa 50000 Felle, die von Bielefeld aus in die Welt gehen. Schlagsahne und Eis Herstellung leichtverderblicher Konditorwaren an Sonntagen gestattet Die Pressestelle der Regierung Minden teilt mit: Der Minister für Wirtschaft und Arbeit hat die Herstellung und das Austragen von leicht verderblichen Konditorwaren(Zubereitung von Creme= Obst= und Eisspeisen und von Schlagsahne sowie das Füllen von Backwaren mit diesen Speisen) an den Sonntagen für zwei Stunden, deren Lage im einzelnen noch näher festgesetzt wird, unter gewissen Bedingungen gestattet. Hierbei wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Herstellung von Backwaren durch Backvorgänge irgend welcher Art nach wie vor verboten bleibt. Der Erlaß ist in dem Ministerialblatt für Wirtschaft und Arbeit abgedruckt und wird in der nächsten Nummer des Regierungsamtsblatts veröffentlicht werden. Tüchtige Jungkaufleute Die Sieger im Berufswettkampf des GdAl. In der Mitgliederversammlung der Ortsgruppe Bielefeld des Jugendbundes im GdA. am Donnerstag im„Kyffhäuser“ gab nach kurzer Begrüßung durch den GdA.=Vorsitzenden Es fehlt nicht an Aufrufen an die landwirtschaftlichen Kreise, in denen ersucht wird, auch das lebende Vieh zu pflegen und besonders die Haut sauber zu halten. Selbst die landwirtschaftlichen Schulen werden eingehend über diese Schädlinge in der Tierwelt unterrichtet. Durch Krankheiten und Verletzungen wird nicht nur der Wert der Haut beeinträchtigt, sondern auch der Milch= und Fleischertrag. Das Großvieh ist zu schützen vor Stacheldraht, Zeichnungen mit Aetzfarben, Striegelrissen und Stockstichen. Landwirt, Viehhändler und Fleischer müssen da Hand in Hand arbeiten, um einwandfreie Ware zu liefern. Es ist eigentlich überflüssig zu bemerken, daß der Schlächter beim Schlachten auf größte Sauberkeit und Sorgfältigkeit beim Abziehen des Felles und Gewinnung der Abfälle zu achten hat. Je besser das Fell behandelt wird, umso größer ist der Erlös aus dem Verkauf. Sach=Hundertmark und GdA.=Jugendbundfühgemäße Salzung und Stapelung der Häute ist rer Nitzsche Handelsschuldirektor Dr. Eckard Rieen um Burgersteige und Reußenausbau Peinliche Ueberraschung im Eingemeindungsgebiet Ein verdächtiger Mensch Einem Lehrer der Kamphofschule gelang es am Donnerstag mittag, einen Mann festzunehmen, der schon seit längerer Zeit Schulkinder in unsittlicher Weise belästigt hatte. Der Täter versuchte zu flüchten, wurde aber mit Hilfe eines Anwohners der Theesener Straße gestellt und so lange festgehalten, bis er der Polizei übergeben werden konnte. Eine böse Ueberraschung haben jetzt nachträglich eine Reihe von Anwohnern aus den eingemeindeten Bielefelder Vororten erlebt. Seit Jahr und Tag ist es in Altbielefeld Observanz, daß die Anlieger für Anlage und Unterhaltung der Bürgersteige aufzukommen haben. In den Landgemeinden wurden Wege und Bürgersteige nach Ortsgewohnheitsrecht auf Kosten der Gemeinde angelegt und unterhalten. In den letzten Tagen flatterten nun verschiedenen Einwohnern im Eingemeindungsgebiet Aufforderungen ins Haus, sie möchten ihrer Anliegerpflicht genügen und binnen der und der Frist einen Bürgersteig von der und der Beschaffenheit anlegen, widrigenfalls das städtische Bauamt auf ihre (der Anlieger) Kosten von sich aus usw.... Die Anlieger suchen dagegen anzugehen. Sie sagen, das sei in Sieker, Schildesche und sonstwo vorher nicht üblich gewesen, Altbielefeld habe Rechte und Pflichten der eingemeindeten Vororte übernommen, man habe vor und auch nach der Eingemeindung bis heute nichts davon verlauten lassen, die Stadt könne nicht einseitig mit derartigem Ortsgewohnheitsrecht umspringen. Und die Stadt? In dem Eingemeindungspakt steht eine Klausel, die die Ausdehnung des Altbielefelder Ortsgewohnheitsrechts auf die zu Bielefeld geschlagenen Landgemeinden vorsieht. Sicherlich werden seinerzeit wenige Leute dieser Klausel besonderen Wert beigemessen haben, immerhin: Vertrag bleibt Vertrag. Eine, wie gesagt, böse Ueberraschung, aber man wird schwerlich dagegen angehen können! * Noch ein paar Worte über Anliegersorgen im Altstadtgebiet. Im fünften Kanton hat man im Jahre 1928 die Finkenstraße ausgebaut. Jetzt nach fünf Jahren erhalten die Anlieger Kostenaufstellungen zugesandt, die zwar reichlich spät kommen, dafür aber um so gesalzener sind. In der Finkenstraße wohnen meist Arbeiter. Sie alle bekamen Ende Februar dieses Jahres Aufforderungen, binnen vier Wochen Beträge in Höhe von 1500 bis 3000 RM. zu zahlen. Bis auf wenige Ausnahmen sind aber die Anlieger Arbeitslose, Invaliden, Wohlfahrtsempfänger u.., es sollen, um nur einige Beispiele anzuführen, bezahlen: ein Wirt wegen eines kleinen Anbaus im Jahre 1906 (ein Anbau für Affen) 3044, ein im Jahre die Ergebnisse des Berufswettkampfes der deutschen Angestelltenjugend bekannt. Von den 27 Teilnehmern führt die Siegerliste der Berufstätigen Fritz Schäfer mit 131 Punkten; es folgen Richard Rabe, Irma Stockmann, Frieda Jachthon und Fritz Beinker. Von der Schuljugend erzielten Walter Jachthon 139 und Gertrud Wolf 135 als beste stellenlose Jungangestellte erwiesen sich Rudolf Östermann mit 135 und Adolf Bültmann mit 127 Punkten. An die Sieger wurden hübsche Gebrauchsgegenstände als Prämien verteilt; die Trostpreise bestanden in Theaterfreikarten. Anschließend, sprach Reichsjugendführer Mewes(Berlin) über den sittlichen Gedanken im Wirtschaftsleben. Der Redner befaßte sich mit Schillers sittlichem Pflichtgedanken und Kants Sittengesetz und betonte die Verbundenheit zwischen Pflicht und Freiheit. Er wies darauf hin, daß sich der Arbeitgeber seiner Pflicht gegenüber dem Betriebsganzen bewußt sein müsse(Gegenteil Barmat, Nordwolle u. a..); daß es heute oft schwer halte, die sittlichen Forderungen mit den geschäftlichen und beruflichen Interessen in Einklang zu bringen. Abschluß der kommunalen Innhalteverhandtungen Die Verhandlungen über die Erneuerung des Stillhalteabkommens für die kurzfristigen Auslandsschulden der deutschen Länder und Gemeinden sind mit der Unterzeichnung eines neuen Abkommens abgeschlossen worden. Der Gesamtbetrag der in Frage kommenden öffentlichen Schulden beläuft sich auf rund 200 Millionen RM. Das neue Abkommen läuft bis zum 15. März 1934. Die Gläubigerausschüsse haben sich damit einverstanden erklärt, daß im neuen Stillhaltejahr eine weitere Rückzahlung nur in Höhe von 5 Prozent erfolgt. Diese soll in zwei Raten, von denen die erste nach dem Beitritt des Gläubigers und die zweite im Oktober d. J. zahlbar ist, geleistet werden. Der Zinssatz ist von 6 auf 5 Prozent herabgesetzt worden; daneben wird den Gläubigern eine Abschlußprovision von ½ Prozent je Vierteljahr vergütet. Die übrigen Bedingungen, unter denen die Gläubiger sich zur Stillhaltung auf ein weiteres Jahr verpflichten, nrommen 2040, ein seil brei Jahren Arbeitsloser 3275 RM., Meister mit zwei Tagen je Woche Beschäftigung, Witwen, Arbeitslose und wieder Arbeitslose Beträge zwischen 500 und 3000 RM. Die Einwohner finden den Betrag je laufenden Meter 102,34 RM. etwas happig, sie stützen sich darauf, daß sich seit 1928 die Wirtschaftslage geändert hat, sie wissen nicht, wenn sie sich den Betrag stunden lassen, wie sie die Zinsen auf die Mieten anlegen sollen, ohne einen Rattenschwanz von Mietprozessen anzuzetteln—— Anliegersorgen, die volles Mitgefühl erwecken, gegen die aber doch kaum wirksame Abhilfe möglich sein wird. Oder findet die Stadt einen Ausweg? 1928 abgebrannter Arbeitsloser 1687, ein In= sind im wesentlichen dieselben wie in dem bisvalide ohne Einkommen 2046 ein seit drei herigen Abkommen. Opfertag für Jugendherbergen Am 29./30. April Auch in diesem Jahre veranstaltet der Reichsverband für Deutsche Jugendherbergen einen Reichswerbe= und Opfertag für Jugendherbergen. Er findet mit Ausnahme von Baden und Bayern, für die spätere Zeitpunkte gewählt sind, am 29./30. April statt. Es kommt darauf an, in der breiten Masse der Bevölkerung die Bereitwilligkeit zur Hilfe für dieses Volkswerk zu erwirken. Die Lände# haben Straßen= und Haussammlungen genehmiat. Sie werden durch umfassende Werbeveranstaltungen, Umzüge, Lichtbilder= und Filmvorführungen vorbereitet. Mit den gesammelten Beträgen sollen die bestehenden Jugendherbergen ausgebessert und mit den unbedingt notwendigen Bettstellen, Matratzen und Decken versorgt werden. +t Reichsbahnsonderzug zur Leipziger Frühjahrsmesse Wir machen nochmals auf den am Samstag, 4. März, verkehrenden Sonderzug zur Leipziger Frühjahrsmesse aufmerksam. Der Zug fährt im folgenden Plane: Bünde Westf. ab 10.05, Bielefeld Hbf..45, Herford 10.00, Löhne Westf. 10.24, Hameln 11.08, Leipzig Hbf. 15.14. Die Sonderzugkarten werden für die 2. und 3. Klasse an Messebesucher ausgegeben, die einen vom Leipziger Messeamt ausgestellten Messeausweis vorlegen. Sie sind bei den Fahrkartenausgaben der Reichsbahn und den Ausgabestellen des Mitteleuropätschen Reisebüros erhältlich. Personalien Der Justizinspektor Karl Buschmann aus Bielefeld sieht heute auf eine 40jährige Tätigkeit im Justizdienst zurück. B. wurde am 3. März 1893 in Herford vereidigt und bestand 1895 die Aktuarprüfung; im Jahre 1902 wurde er Gerichtssekreätr am Amtsgericht in Reckling= hausen. Am 1. April 1906 wurde der Jubilar als Sekretär an das Bielefelder Landgericht versetzt, wo er im Jahre 1922 zum Justizinspektor befördert wurde. Heute feiert der Arbeiter August Gaus, Sieker Hofstraße 90, sein 45jähriges Arbeitsjubiläum bei der Bielefelder.=G. für Mechanische Weberei. In ein paar Zeilen Im Wintergarten eines Hauses in der Löbellstraße entstand am Donnerstag abend durch einen schadhaften Stecker ein Gardinenbrand, der durch eigenen Handfeuerlöscher gelöscht werden konnte. * Im städtischen Forst in der Nähe der Ochsenheide wurde am Donnerstag gegen 21 Uhr nach eigener Angabe ein Anwohner der Nordstraße von Wilddieben angeschossen. Er erlitt einen linken Wadendurchschuß. * Am Donnerstagnachmittag fuhr ein Auto des Güterfernverkehrs von Eschweiler mit Anhänger auf der Gütersloher Straße ein Botenfuhrwerk an. Das Fahrzeug wurde auf den Sommerweg gedrückt, und der Anhänger des Fernzuges fuhr gegen einen Baum. Bei beiden Fahrzeugen entstand schwerer Sachschaden. * In der Rathausstraße wurde vor einigen Tagen ein Einbruchsdiebstahl in einem Spirituosengeschäft ausgeführt. Es wurden eine Menge Spirttuosen, Zigarren und Zigaretten gestohlen. Sachdienliche Angaben erbittet die Kriminalpolizei, Viktoriastraße 9, Zimmer 24. * In der vergangenen Nacht gegen 2 Uhr kam es in der Jöllenbecker Straße an der Eisenbahnunterführung zu einer Schlägerei. Die Beteiligten wurden der Bahnhofswache zugeführt. Zweifelhafte Lokale Polizeiliches Vorgehen angeordnet Der bereits angekündigte Runderlaß des kommissarischen preußischen Innenministers über das polizeiliche Vorgehen gegen zweifelhafte Lokale ist jetzt veröffentlicht worden. Darin heißt es, die Polizeibehörden hätten zum Teil Gaststätten unbeanstandet gelassen, die als Absteigequartiere oder bodellartige Betriebe usw. bekannt seien. Derartige Betriebe könnten nicht länger geduldet werden. Gaststätten, bei denen der Verdacht bestehe, daß sie zu den vorstehend angedeuteten Betrieben gehörten, seien auf das schärfste zu überwachen. Wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigten, daß die Beschäftigung von weiblichen Arbeitnehmern in einer Gastwirtschaft hauptsächlich erfolge, um durch Animierbetrieb den Umsatz zu steigern, sei dem Unternehmer die Beschäftigung von weiblichen Arbeitnehmern unverzüglich zu verbieten. Das Gleiche gelte, wenn in einer Schankwirtschaft die dem Schankbetrieb dienenden Räume dem freien Blick entzogen werden. Wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigten, daß ein Gastwirtschaftsbetrieb zur Förderung der Unsittlichkeit mißbraucht werde, sei unverzüglich ein Erlaubnis=Entziehungsverfahren einzuleiten. Drei Millionen Tagewerke der wertschaffenden Arbeitslosenfürsorge Nach dem Bericht der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen=Versicherung wurden im Rahmen der wertschaffenden Arbeitslosen=Fürsorge in der Zeit von Oktober bis Dezember 1932 insgesamt 2279314 Arbeitslosen=Tagewerke nur mit Grundförderung und außerdem 1 433 101 Arbeitslosen=Tagewerke mit Grund= und verstärkter Förderung geleistet. Die Zahl der dabei beschäftigten Notstandsarbeiter betrug am 31. Oktober noch 79388 und sank bis Ende Dezember auf 45419. Dieser Rückgang erklärt sich aus dem Einsetzen der kälteren Jahreszeit. B Die Wahl zum Kreistag Sieben Wahlvorschläge Der Vorsitzende des Kreisausschusses, Landrat Dr. Beckhaus, veröffentlicht in der heutigen Nummer die Wahlvorschläge für die Kreistagswahl am 12. März. Sieben Wahlvorschläge wurden eingereicht: 1. NSDAP., 2. 3. K PD., 4. Zentrum, 5. Kampffront Weiß=Rot, 6. DBP., 8. Evgl. (Siekmann),..D.(Lindemann); Vilsendorf: Bürgerliche Einheitslike(Kerker); (Beckmann) Jöllenbeck, 2. 3. Schulerweiterung notwendig. Der Schulvorstand des Gesamtschulverbandes Iöllenbeck=Dorf nahm in seiner letzten Sitzung zunächst die Jahresrechnung für 1931 ab. Die Rechnung schließt in Einnahme mit 60 878,49 RM., in Ausgabe mit 59 266,46 RM. ab. Es verbleibt somit ein Bestand von 1112,03 RM. Die beichwargVolksdienst. Brackwede, 3. 3. Arbeitsjubiläum. Der Arbeiter Heinr. Kralemann, Hauptstr., feiert heute sein 25jähriges Dienstjubtläum bei der Stadt Bielefeld. Seit Bestehen des Sennefriedhofs ist er dort beschäftigt. 2 Jöllenbeck, 2. 3. Wahlvorschläge für die Gemeindewahl. Für die bevorstehenden Amts= und Gemeindewahlen sind folgende Wahlvorschläge eingegangen und zugelassen: Amt Jöllenbeck:....P.(Sewing) Nationale Gemeinschaftsliste(Möller), Evgl. Volksdienst(Wehmeyer),..D.(Kochbeck),..D.(Lindemann). Niederjöllenbeck:....P.(Reinke), Nationale Gemeinschaftsliste(Peppmöller) vgl. Volksdienst: (Niehaus);..D.(Kochbeck); Oberjöllenbeck: ....P.(Stender), Nationale Gemeinschaftsliste (Möller), Evgl Volksdienst(Wehmeyer),..D. (Foth); Theesen: Parteilose Liste(Sudbrack); Die Berufsnot der handelsvertreter „Not und Kampf des Handelsvertreters" lautete das Thema einer großen öffentlichen Handelsvertreter=Kundgebung, die in Berlin im ehemaligen Herrenhaus stattfand und zu der auch viele Behördenvertreter erschienen waren. Nachdem einige Referate die Wirtschaftsnot des Handelsvertreterstandes erläutert hatten, wurde eine Entschließung angenommen, in der es heißt, daß kein Berufsstand wirtschaftlich so geschwächt in die Krisen der Gegenwart eingetreten sei wie die Handelsvertreter. Rückgang des Absatzes und Abgleiten der Preise hätten das Einkommen der Handelsvertreter so herabgedrückt, daß die Aufrechterhaltung eines geordneten Geschäftsbetriebes, ja in vielen Fällen die nackte Existenzmöglichkeit, gefährdet oder gar zerstört sei. Der Handelsvertreter sei aber nach wie vor das einfachste, sicherste und billigste Absatzorgan. Er könne es in Zukunft nur bleiben, wenn seiner Wirtschaftsnot Verständnis entgegengebracht werde. Die Provisionssätze müßten den Verhältnissen und den erhöhten Anforderungen an den Handelsvertreter Rechnung tragen, besondere Leistungen besonders vergütet werden. Das Mißverhältnis zwischen Unkosten und Geschäftsmöglichkeiten müsse durch Gewährung ausreichender Spesenzuschüsse ausgeglichen werden. Auch sei es notwendig, für pünktliche Abrechnung zu sorgen. Gesetzgebung und Verwaltung müßten den Handelsvertreterberuf bei allen wirtschaftspolitischen Maßnahmen berücksichtigen. Die Steuernot des Handelsvertreters sei insbesondere durch völlige Freistellung von der Umsatz= und Gewerbesteuer zu beheben. Die Entschließung tritt weiter u. a. ein für die Herabsetzung der Post= und Fernsprechgebühren sowie für die Verbilligung des Berufsreiseverkehrs, vor allem durch den letzten Jahrgänge der Dorsschule zählen Ostern d. J. 88 Kinder. Die Zahl der Lernansänger beträgt 67. Unter diesen Umständen ist die Einrichtung von 9 Klassen unvermeidlich. Der Sculvorstand wünscht daher, daß die seit 7. Schulstelle vom Beginn des neuen Schuljahres ab wieder besetzt und das siebenstufige einem achtstufigen erweitert wird. Sollte die Regierung die 7. Schulstelle zu Beginn des neuen Schuljahres nicht wieder besetzen, so wünscht der vorstand, daß ein Hilfslehrer eingestellt wird. Di Einrichtung der neuen Schulstelle macht eine Ergänzung des Haushaltsplanes in Einnahme und Ausgabe um 1380 RM. notwendig. Dem wurde zugestimmt. Altenhagen, 3. 3. Nationale Liste zur Kommunalwahl. Nach langen Verhandlungen ist es auch hier gelungen, unter Zurückstellung auer Sonderinteressen für die Gemeindewahl am 12. März mit einer gemeinsamen Liste vorzugehen. Alle bürgerlichen Parteien, Stände und Berufe haben sich auf eine nationale Liste geeinigt. Kandidaten sind: Fr. Götting, W. Oertmann, G. Wilhelmy, Fr. Löhr, G. Kuhlmann und E. Heywinkel. Einführung der Kilometerhefte. Auch sollte die Rechtsnot der Handelsvertreter beseitigt werden. Grades Hauf macht alt! ich ganz neuem erfahren färbt naturgetrau Heisterkamp Schlleniat: * Wieder Guthabenzahlungen an ehem. Kriegsgefangene Das Reichsfinanzministerium hat verfügt, daß die Arbeitsgemeinschaft der Vereinigungen ehemaliger Kriegsgesangener Deutschlands e. V. die Feststellung von Guthabenempfangsberechtigten für englische Kriegsgefangenschaftsguthaben übernimmt. Es handelt sich zunächst um 1700 Einzelguthaben im Gesamtbetrag von rund 5150 englischen Pfund. Die Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft in Bremen, Postfach 479, ist bereit, zweckdienliche Unterlagen an Interessenten herzugeben. Putzmacher=Prüfung Bei der gestrigen Prüfung der Putzmachergehilfen haben alle Prüflinge gut bestanden. * Abbrennen von Bodendecken Zum Schutze von Feld und Forst und der im Frühjahr ganz zeitig brütenden Vögel wird darauf aufmerksam gemacht, daß das Abbrennen von Bodendecken auf Wiesen, Feldrainen, Oedland, an Hängen(Böschungen) und Wildhecken, sowie von Rohr und Schilf in der Zeit vom 15. März bis zum 30. September verboten ist und Zuwiderhandlungen nach den Vorschriften des Feld= und Forstpolizeigesetzes bestraft werden. „Als er wiederkam!“ Zu einem Familienabend hatte der Christliche Verein junger Männer„Martini“ eingeladen. Im dichtbesetzten Gemeindesaale ging die Aufführung„Als er wiederkam“ in Szene. Von der Hauptrolle bis zur kleinsten Nebenrolle genügten alle Darsteller vollauf ihrer Pflicht. Zu einer Wiederholung gelangt die Aufführung heute um 10½ Uhr ebenfalls in den Gemeindesälen. * Neue Beitragsmarken in der Angestelltenversicherung Auf Grund der Beitragsordnung der Angestelltenversicherung von 1924 hat der Reichsarbeitsminister jetzt folgendes angeordnet: Vom 1. April 1933 an werden neue Beitragsmarken der Versicherung ausgegeben. Die jetzt gültigen Werte können bis zum 30. April 1933 verwendet oder bis zum 31. Juli d. J. bei den Verkaufsstellen umgetauscht werden. Vereine und Veraustaltungen Stadttheater: Heute geschlossen. Sonnabend, 20 Uhr,„Das Dreimäderlhaus“. Sonntag, 19.30 Uhr,„Gasparone“. Das 6. Abonnements=Konzert des verstärkten städttschen Orchesters findet heute, 20¼ Uhr, in der Rudolf=Oetker=Halle unter Leitung von Pros. Heinr. Kaminski statt. Gol.: Hedwig Stein(Berlin). Autobus=Tonderverkehr ab Rathaus und Jahnplatz. Bielefelder Vortragsabende: Freitag, 3. März, 20.90 Uhr, findet im Wintergarten des Hotels Vereinshaus, Bahnhofstraße eine Aussprache statt über den 4. Vortrag„Bodenreform und Siedlung“. Einer der Redner des Vortragsabends, Reg.=Rat Dr. Wenzel(Berlin), hat sein Erscheinen zugesagt. Konzerthaus=Künstlerspiele: Täglich abends gastiert die mit großem Beifall ausgenommene Revue„Welle 1001“ in den Konzerthaus=Künstler= spielen. U. a. wirkt bei der Revue das weltbekannte Escamillo=Ballett mit. Im Gloria=Palast heute Premiere der neuen melodienreichen Tonfilmoperette von Paul Abraham„Glück über Nacht". Der bekannte Komponist von„Viktoria und ihr Husar“ und„Blume von Hawai“ hat nicht nur die Schlager dieser neuen Filmoperette geschaffen, sondern auch die gesamte musikalische Illustration. Die Hauptrollen spielen Magda Schneider, Hermann Thimig, Szöke Szakall. Der zweite heute anlausende Film heißt„Sirenen um Mitternacht“. Ein sensationelles Geschehen aus dem Nachtleben New Yorks bildet die Handlung. Imogene Robertson ist die Hauptdarstellerin.— Die neue Usa=Woche berichtet die aktuellen Ereignisse des Tages. Palast=Theater: Im neuen Doppelprogramm ab heute auf vielfachen Wunsch Wiederaufführung des Hans Albers=Tonfilms„Die Nacht gehört uns“. Außer Hans Albers wirken mit: Charlotte Ander, Walter Janssen, Ootto Wallburg, Julius Falkenstein.— Die spannende Handlung führt nach dem Süden. In Erstaufführung bringt das PalastTheater, den eindrucksvollen Kriminal=Tonfilm „Hochstapler im Mitternachts=Expreß“(Mitternachtsliebe). Hauptdarsteller sind: Hans Adalbert von Schlettow. Daniela Parola, Peter Batscheff. Universum zeigt weiterhin den Film„Ganoven= ehre“ mit Fritz Kampers, Paul Heidemann, Anton Pointner, Rothraut Richter, Gudrun Adi. Außerdem ein interessantes Beiprogramm umd die neueste Usa=Tonwoche. Kampffront Schwarz=weiß=rot: Die Deutschnationale Volkspartei teilt mit:„In einem Wahlpreisausschreiben der Kampffront Schwarz=weiß=rot(Liste 5) sind die Fragen gestellt: 1. Wieviel Reichstagsabgeordnete bekommt die Kampffront Schwarz=weiß=rot? 2. Wieviel Abgeordnete wird der neue Reichstag insgesamt haben? Für die richtige Beantwortung dieser Fragen sind Preise im Gesamtwert von.c 10 000.— ausgesetzt. Näheres in der heutigen Anzeige. Die Deutsche Volkspartei veranstaltet Freitag, den 3. März, um 20.15 Uhr, eine öffentliche Wahlkundgebung im großen Saal des„Kyffhäuser“ am Kesselbrink. Es spricht Oberst a. D Schwertseger, der wegen seiner Verdienste im Kampf gegen die Kriegsschuldlüge zum Ehrendoktor der Universität Göttingen ernannt wurde. Evangelischer Volksdienst:„Der Volksdienst in verantwortungsvoller Mitarbeit am Aufbau unseres Volkes“. Ueber dieses Thema spricht Rechnungsrat Bausch=Stuttgart(M. d..) Sonnabend, den 4. März, 20 Uhr, in Brinkhoffs Tonhalle. Geschäftliche Mitteilung Senking=Gasherd=Werbewoche Die Firma Carl Benteler, Gehrenberg, veranstaltet am Freitag, 3. März, im H. d. T. eine weitere Kochvorführung und Erklärung über den Senking=Normen=Gasherd, die von Frau Geheimrat Becker gehalten wird. Weitere Erläuterungen werden in den Ausstellungsräumen der Firma gegeben. Jedern und Inletts sind Anschaffungen für’s Leben; kaufen Sie deshalb nur bewährte Qualitäten— die Erfahrung lehrt’s: gehen Sie Immer zu Gadderech kommt zur Macht Roman von Friedrich Schreyvog! 38)(Nachdruck verboten) Der Ministerpräsident, der den König als erster erwartete, musterte ihn neidisch von oben bis unten. Wie das wirkte! Ein einziges Ordensband quer über die weiße Bluse! Grueff bekam vor Aerger ganz bitteren Geschmack in den Mund. Davidoff hatte ihm schon ein paarmal abgeraten, alle Auszeichnungen auf einmal anzulegen, aber er verfiel immer wieder dieser schmerzlichen Eitelkeit. Was er an Orden daheim hatte, mußte an die Brust, auch das war ihm noch immer zu wenig. Aber nun kam dieser Alexander, ein dreißigjähriger Junge, und lachte ihn aus, ohne die Miene zu verziehen. Ein einziges Band!„Willkommen, Majestät“, sagte Grueff und hielt den Kopf schief, wie ein mißtrauischer Bulle.„Willkommen in Saloniki!“ Der König, von allem ergriffen, was diese Heimkehr begleitete, hob bewegt beide Arme. Grueff überlief es dabei ganz heiß. Wenn er mich jetzt umarmt, vor allen Gesandten, so daß es alle Fotografen auf die Platte bekommen und daß es in der nächsten Woche bei der Kino=Rundschau die ganze Welt von der Leinwand abliest, wie der König von Mazedonien ohne seinen Ministerpräsidenten Grueff einfach nicht leben kann, wie er ihn als seinen rettenden Halt gleich bei der Ankunft umarmt — was dann? Dann könnte ich sogar mit ihm Frieden schließen, dachte sich Grueff. Ich werde alt; er soll auch seinen Teil haben. Aber der König hatte die Arme schon wieder sinken lassen. Er hatte wohl etwas Un sichtbares mit dieser Gebärde begrüßt oder die Wolken über der Stadt, das sah ihm ähnlich. Grueff bekam nur wie immer die Rechte des Königs.„Guten Morgen, Exzellenz“, sagte Alexander, sonst nichts. Dabei hielt er zwar die Hand des Ministerpräsidenten höflich eine Weile in der seinen, aber der Unterarm blieb so starr gegen den anderen Körper ausgestreckt, daß Grueff immer in einer sicheren Entfernung gehalten wurde. Er hätte nicht einmal eine vertrauliche Nachricht flüstern können. „Ich war Ihnen sehr dankbar für Ihre Absicht, mir noch ein halbes Jahr für meine Auslandsreise zu gönnen. Aber ich gehöre doch jetzt nach Mazedonien?“ Der König ließ die Hand Grueffs fallen und winkte Alexandroff zu sich her, der salutierend beiseite stand. „Nicht wahr, Alexandroff?" Der junge Offizier kam näher. Er sah zwar, wie der König äußerlich sehr ruhig war, aber als er jetzt seine Hand nahm, spürte er deutlich, wie sie zitterte. Wie bleich auch Alexander war; rechts am Arm erkannte man deutlich die Verwundung! Da dachte Alexandroff nicht lange nach, er beugte sich über die zitternde Hand und küßte sie. „Aber, Alexandroff“, wehrte der König. Der Traum von Kameradschaft, der ihm seit dem Gesang der Matrosen heiß in den Augenwinkeln saß, füllte nun feucht die Lider, die kaum die Tränen zu halten vermochten. „Freund!“ sagte er zu Alexandroff, zog ihn auf und umarmte ihn. Die Diplomaten beobachteten die kleine Begebenheit sehr gespannt. Das sah ja wie eine Demonstration gegen Grueff aus? Die vorhängenden Wangen des Ministerpräsidenten hatten sich bei der Szene zuerst dunkelrot gefärbt, nun waren sie schon wieder gelb wie immer. „Die Freude über die glückliche Errettung Eurer Majestät vor dem ruchlosen Attentat in Wien hat das ganze Land ergriffen und um Ihre Person geschart“, sagte Grueff.„Ihre Rückkehr wird nun die Beruhigung vollenden.“ Wie geschickt er doch ist! „Ich danke Ihnen für Ihre Begrüßung“, sagte der König, dann drehte er sich zur Seite und sah suchend auf das Meer. Eine kleine Bitte, Exzellenz. Ein Torpedoboot, das Torpedoboot fünf, glaube ich, hat mich vor dem Hafen begrüßt. Die Matrosen haben sich dabei vom Augenblick mitreißen lassen. Sie haben das Lied gesungen, das Exzellenz außer Kraft gesetzt haben.“ „Junger Adler, fliege neue Bahn“, stimmte Alexandroff halblaut an. Der König winkte ihm ab, so erstickte es in der ängstlichen Stille, die plötzlich starr über der kleinen Gruppe lag. „Ich lasse der Mannschaft danken und bitte Sie, das zu verlautbaren, Exzellenz.“ Grueff schüttelte den Kopf.„Das bin ich nicht imstande, Majestät. Ich habe nicht aus persönlichen Gründen meine Verfügungen gegen das Lied getroffen. Ich muß auch heute um Rücksicht auf unsere internationale Lage bitten.“ Er machte eine Bewegung zu den Herren des diplomatischen Korps. „So? Nun, Sie begleiten mich ja dann in meine Villa, Exzellenz“, sagte der König und ließ somit alle Entscheidungen offen. Dann ging er auf die Vertreter der ausländischen Mächte zu, die nach dem Zeitpunkt ihrer Beglaubigung aufgestellt waren. Monsignore Garati, der Nuntius und Doyen des Korps, William Steed, der englische Gesandte, der deutsche Gesandte von Schellhorn, der Amerikaner John Curtis, der italienische Gesandte Pontremoli, die Vertreter der Nachbarstaaten. Franziska hörte auf ihrem Platz auf der Kommandobrücke kein Wort der ganzen Unterredung, sie beurteilte nur nach den Augen. Wie der König neben dem schwerfälligen Grueff stand, jung, schmal, blaß, nur die einfache Uniformbise mit dem roten Band, jede Bewegung voll Musik der Jugend, ach, damit gewann er mehr an Gefühl und Ahnung der Welt für sich als sich Grueff je von ihrer Vernunft erwarten konnte. Auch Monsignore Garati dachte so; er gab als erster seiner Empfindung nach Als hätte er das Gespräch über das politisch umstrittene Lied gar nicht gehört, faßte er die Rechte des Königs voll Herzlichkeit mit beiden Händen. „Sie stehen unter dem Schutz des Himmels, Majestät“, sagte er.„Ihre Errettung war mir eine Freudenbotschaft.“ Dieser Ton bestimmte alle anderen. Ja, eine solche Begrüßung war eine rein menschliche Angelegenheit, man gab der Genugtuung Ausdruck, daß ein Mord verhindert werden konnte. Die Politik bleibt dabei außer Betracht. Auch Latour hielt sich trotz der Blicke Grueffs daran, die ihn zum Gegenteil ermahnten. Der König unterhielt sich mit ihm sehr angeregt über die französische Politik in Wien, dann trat er zu Pontremoli, dem er einige Fragen über die letzte Stadterweiterung Roms stellte. Dann kam Curtis daran, Schellhorn, die Balkangesandten, zuletzt stand noch ein junger Offizier in der Marineuniform der Vereinigten Staaten in der Reihe. Er mochte um einiges größer sein als der König. Sein Körper zeigte die gelassene Sicherheit des Angelsachsen, aber über dem Körper, auf dem man einen blonden Kopf mit den starken Farben des Seeoffiziers und Sportsmanns erwartet hätte, saß ein Gesicht von gallischer Beweglichkeit und mit dunklen Augen. Eine schmale Nase, die leichten schauspielerhaften Schwung hatte, ein schmeichlerischer Mund, die Lippen weich, aber nicht zu breit. Es schien den unruhigen Augen gegeben, alle Dinge anzustrahlen, daß sie unter ihnen warm und begehrlich wurden. So mochte dieser Mann oft wünschen und dann am Widerschein seiner eigenen Wünsche erst richtig entzündet werden. Aber diese Augen, die selbst ein Feuer waren, ließen nichts Leuchtendes in ihn ein. Wenn ein Feuer zu Ende, wenn ein Wunsch erfüllt war, so bekam die Welt um ihn erst wieder Glanz, wenn wieder ein neuer Wunsch brannte. Er mußte also unaufhörlich vom Besitz zum Abschied gesagt sein und vom Abschied zu neuem Besitz. (Fortsetzung in der nächsten Nummer.) „Achlung! Hier Welle 1001!“ Das Escamillo=Ballett gastiert seit Mittwoch im Bielefelder Konzerthaus=Varieté, es wechselt sich mit Sängerinnen und Parterre=Akrobaten und Sketch=Darstellern ab, man hat die Stafsage einer Funkrevue gewählt —„Halloh! Halloh! Ich schalte um auf China! Auf Wien! Auf Madrid!“ Nicht an sich originell, wohl aber für Bielefeld neu. Sechzehn füße Beinchen wirbeln durch die Luft, entzücken als Geisha, als Weaner Madln, durch spanische Grandezza, durch Rokoko=Zier= lichkeit. In handgestickte Schals gehüllt, mit Straußenseder=Aufputz. in Brokat, in fließender Seide. Kostüme wie Gedichte, prächtige Detorationen und Wandverkleidungen. Zwischendrein werden flotte Skeichs aufgeführt, waghalsige Parterreakrobaten zeigen sich, man hält den Atem an, wenn die Gebrüder Wyplo unter der Saaldecke ihre Gliederverrenkungen durchführen. Und immer wieder die Stimme des Ansagers:„Achtung! Hier Welle 1001, ich schalte um auf...“ Welle 1001? Es scheint eher ein Märchen aus Tausendundeine Nacht zu sein, ein Traum, aus dem man ungern bei Programmende erwacht. Fräulein Siewior ist eine fesche Madame Revue, Rolf Augustin wird bei jeder Umschaltung als Ansager mit lautem Hallo begrüßt, scharmant wirkt auch die Soubrette Trude Berger.. Die Damen des Balletts namentlich aufzuführen erübrigt sich. Ihre Beine sind süß und das ist beim Ballett ja schließlich die Hauptsache! * Vor der Rampe nahezu ein Märchen aus Tausend und einer Nacht. Und nun die Wirklichkeit: Requisiten in 20 Schrankkoffern, darunter Ungetüme, in denen man beinahe eine Kleinstwohnung verstecken kann und Proben — Proben! Unermüdlich müssen die„füßen" Beinchen trainiert werden, um auf der Bühne graziös zu erscheinen. Jeden Auf= und Abgang gilt es zu studieren, jeden Schritt mit jedem Musiktakt harmonisch zu gestalten. Feen auf der Bühne, im Privatleben Menschenkinder wie ich und du. Berufsmenschen, die nach durcharbeiteter, in diesem Falle durchtanzter Nacht todmüde und hungrig im Morgengrauen etwa bei Programmwechsel ihre Koffer- holen, zur Bahn hetzen, quer durch Deutschland fahren, am Ort ihres Neueugagements die Koffer abtransportieren, sich mit dem Milien und mit den anderen„Nummern“. vertraut machen und sofort wieder proben, proben, bis sie sich 10 Minuten vor Beginn in ihr Flittergewand hüllen, schminken, um pünktlich auf die Minute vor das Publikum zu treten. Berufsmenschen, die sich mit Tarifen, Mietpreisen, Steuern und Abzügen herumschlagen müssen, wie du und ich, und denen das Gespenst der Arbeitslosigkeit droht wie jedem von uns. Auf der Bühne herrliche Kostüme, Beschwingtheit, Eleganz. Wie all das erzielt wird, offenbart sich nur dem, der einen Blick hinter die Kulissen tut.—8— * Zeitungsverbot Das„Westsälische Volksblatt", das Paderborner Zentrumsorgan, ist bis zum 5. März verboten worden. Aus den Gerichtssälen(Neues vom Revision im Eilshauser Kassenprozeß —u. Bielefeld, 3. 3. Der große Eilshauser Kassenprozeß gegen den früheren Rendanten der Kirchspiel Hiddenhausener Spar= und Darlehnskasse, Oskar Erdbrügger aus Eilshausen, der die erstinstanzliche Große Strafkammer des Bielefelder Landgerichts elf Tage beschäftigt hat und der mit der Verurteilung Erdbrüggers wegen schwerer Urkundenfälschung und wegen Untreue in je einem Falle zu einer Gesamtstrafe von sechs Monaten Gefängnis geendet hat, wird nun auch noch das Reichsgericht in Leipzig beschäftigen. Gegen das Urteil der Großen Strafkammer haben sowohl die Staatsanwaltschaft als auch der Angeklagte das Rechtsmittel der Revision eingelegt. Ein eifersüchtiger Messerstecher Ein kaum 20jähriger Bücherrevisor und Steuerberater(!) hat sich in der Nacht zum 26. Juni 1932 als Messerstecher betätigt. Deshalb war er am 25. Oktober 1932 wegen gefährlicher Körperverletzung und Widerstandes gegen die Staatsgewalt vom Amtsgericht zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt worden. Gegen dieses Urteil. hatte er Berufung eingelegt, die am Donnerstag vor der kleinen Strafkammer verhandelt wurde. Die ganze Sache war eine„betrunkene Geschichte". Der junge Mann war mit seiner Braut in einem Kafsee. Da er sich gegen diese nicht ganz kavaliermäßig benahm, nahm ein Gast Partei für die Braut. Auf dem Nachhauseweg kam es dann zu Auseinandersetzungen, und da sich der Angeklagte bedroht fühlte, griff er zu seinem Taschenmesser und versetzte seinem Gegner, eben dem, der ihn schon im Kaffee zur Rede gestellt hatte, drei Stiche in den Rücken. Als den Angeklagten ein Schupo abführte, wurde er auch gegen diesen renitent. Die Beweisaufnahme brachte keine den Angeklagten entlastenden Momente zutage. Er berief sich zwar auf Notwehr, aber diese konnte nicht festgestellt werden. Das Urteil des Vorderrichters wurde unter Einbeziehung eines gegen den Angeklagten wegen Unterschlagung ergangenen Strafbefehls in vier Monate und zwei Wochen efängnis umgeändert. hg. gegen Seiffert beantragt Im Dessauer Meineidsprozeß gegen Bankdirektor Seiffert beantragte der Staatsanwalt ein Jahr sechs Monate Zuchthaus wegen Meineids. Professor Dr. Alsberg plädierte sowohl aus rechtlichen Gründen als auch unter Berufung auf die Amnestie auf Freisprechung. Das Urteil wird am Sonnabend oder Montag gefällt werden. Wie geven=Riadnuns! N. 630. Der Schuldner hatte vom 1. Januar 1932 ab die Hypothek nur noch mit 6 Prozent zu verzinsen. Hat er in Unkenntnis der Vorschriften der Notverordnung vom 8. Dezember 1931 Ihnen den alten Zinssatz gezahlt, so würde er berechtigt sein, den Differenzbetrag bei den späteren Zahlungen in Anrechnung zu bringen. Eine Erhöhung des Kapitals um die gekürzten 2 Prozent erfolgt nicht, dieses Verfahren greift nur Platz, wenn es sich um landwirtschaftliche Grundstücke handelt und wenn der Hypothekenzins dort um 2 Prozent gesenkt wird. (h) F. P. Feldstraße 23. Eine Befreiung von den Beiträgen zur landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft könnte nur dann eintreten, wenn Sie den Nachweis führen, daß der gesamte Erlös Ihrer Aecker nur in Ihrem eigenen Haushalt verbraucht wird. Das scheint aber bei der Größe Ihres Grundstücks nicht der Fall zu sein, so daß Sie die Beiträge auch weiterhin zu leisten verpflichtet sein würden.(h) M. R. Hans Albers wohnt in Berlkn W. 9, Lennestraße 7. B. Ferscheiner. Nach§ 910 des Bürgerlichen Gesetzbuchs kann der Eigentümer eines Grundstücks Wurzeln eines Baumes oder eines Strauches, die von einem Nachbargrundstück eingedrungen sind, abschneiden und behalten. Das gleiche gilt von herüberragenden Zweigen, wenn der Eigentümer dem Besitzer des Nachbargrundstücks eine angemessene Frist zur Beseitigung bestimmt hat und die Beseitigung nicht innerhalb der Frist erfolgt. Dem Eigentümer steht dieses Recht nicht zu, wenn die Wurzeln oder die Zweige die Benutzung des Grundstücks nicht beeinträchtigen. Wenn also Ihr Nachbar Ihnen erklärt hat, daß Sie nar bis zu einer bestimmten Höhe die Beseitigung des Ueberhangs fordern können, so ist er über die Vorschriften des§ 910 nicht unterrichtet.(h) Gehaltsverzicht Hitler. Die Mitteilung, daß Herr Hitler auf sein Gehalt als Reichskanzler verzichten wolle, weil er glaube, mit schriftstellerischen Arbeiten soviel zu verdienen, um einen Ausgleich herbeizuführen, wurde zuerst durch den Rundfunk verbreitet und einige Tage spärer durch die nationalsozialistischen Blätter bestätigt. Am gleichen Tage veröffentlichte eine Berliner Abendzeitung aus der Feder eines ihrer Mitarbeiter, der auch unserer Zeitung nahesteht, einen Artikel, der diesen Verzicht vom beamtenrechtlichen Standpunkt behandelte und in dem auf eine Reichsgerichtsentscheidung vom Jahre 1930 verwiesen wurde, die dahin geht, daß der Verzicht eines Beamten auf sein Gehalt rechtsunwirksam ist und daß der Verzicht nur mit dem gleichzeitigen Ausscheiden aus der Stellung zulässig sei. Wohl auf Grund jenes Artikels wurde einige Tage später halbamtlich mitgeteilt, daß Herr Hitler sein Gehalt für wohltätige Zwecke zur Verfügung stellen werde. Wenn Sie von Hindernissen steuerlicher Art sprechen, so ist das ein Irrtum: die Steuerbehörde erleidet keinen Ausfall.(h) Die Beschränkung hinsichtlich der Beflaggung von Reichswohnungen durch die Wohnungsinhaber werden für Reichswohnungen mit Ausnahme der Reichsdienstwohnungen in Dienstgebäuden mit sofortiger Wirkung aufgehoben. * Der oberste preußische Gewerbeaussichtsbeamte, Min.=Rat Ulrichs vom preußischen Ministerium für Wirtschaft und Arbeit, ist der NSDAP. und ihrer zuständigen Beamtenfachgruppe als Mitglied beigetreten., * Die oldenburgische Regierung hat jetzt einen ähnlichen Erlaß herausgegeben wie vor einiger Zeit die lippische Regierung, daß jeder befugt ist, den zu verhaften, der den Reichspräsidenten oder Reichskanzler öffentlich beleidigt. Das deutsche Konsulat in Brüssel wurde am Donnerstag von belgischen Kommunisten, die mit roter Farbe aufhetzende Aufschriften anbrachten, besudelt. * Der französische Ministerpräsident Daladier beabsichtigt, im Laufe dieses Monats eine Reise nach England zu unternehmen. * Der am Donnerstag veröffentlichte englische Heeresvorauschlag für das kommende Finanzjahr beträgt 37 950000 Pfund. Dies bedeutet eine Zunahme um 1 462000 Pfund gegenüber dem Vorjahre, jedoch eine Verminderung um 2 Millionen, verglichen mit 1981. * Die Vertragsstaaten der Kleinen Entente haben jetzt endgültig darauf verzichtet, die Hirtenberger Wassenassäre vor den Völkerbund zu bringen. * Die Japaner setzen ihren Vormarsch in der Provinz Jehol fort. Nach der Einnahme der Stadt Lingjuan haben die japanischen Truppen die chinesischen in Richtung auf Pingtschau abgedrängt. Politische Literatur „Hochland“(Köselsche Buchhandlung, München). Karl Muth schreibt über das Reich als Idee und Wirklichkeit— einst und jetzt. Ferdinand Muralt beschäftigt sich mit den letzten politischen Ereignigen unter dem Titel„Der Nationalsozialismus am Scheidewege“. Von Interene ist noch die Stellung des Katholizismus zur modernen Kirchenmusik. „Deutsch= Französische Rundschau"(Rothschild= Verlag). Ein Porträt von Pierre Cot, dem französischen Luftfahrtminister, gibt Norbert Kaven. Pierre Dominique veröffentlicht ein Bekenntnis zur Gleichberechtigung aller Völker. Prosenor Salomon untersucht den Bevölkerungsrückgang in Frankreich. „Deutsche Rundschau"(Deutsche Rundschau, G. m. b..). Edgar J. Jung, der Herausgeber der Rundschau, beschäftigt sich in dem Leitaussatz„Einsatz der Nation“ mit aktuellen politischen Fragen. Universitätsprosegor Steinacker ziehr Parallelen zwischen dem Tiroler Freiheitskampf 1809 und der Gegenwart. Ramlow und Rupflin geben Beiträge zur Schulpolitik. LisTE— Deatsche* Voilsparkel Heute abend.15 Uhr spricht Trresratorschir?e Re rugen Eo werden öffentlich meistbietend gegen sosortige Barzahlung versteigert: Am Sonnabend, d. 4. März 1933, vorm. 10 Uhr, in der Auktionshalle, Hermannstraße 1, hierselbst: 2 Personen= und 1 Lieserwagen, Schreibmaschinen, Schreibtische, Rollschränke, Kredenz, Chaiselongue, Standuhren, Sosas, Rauchtisch. Klavier, Grammoson, Bücherschrank, Staubsanger.Büfett, Tische und Stühle, Bettstellen, Kleiderschränke, Teppiche, Bürontensilien, Rollwagen u. a. m. Bielefeld, 2. 3. 1933. Felgenträger .=Gerichtsvollzieher. Gütersloher Str. 53c. Am Sonnabend, d. 4. März 1933, vorm. 10 Uhr, in der Auktionshalle, Hermannstraße 1, hierselbst: 2 Bücherschränke, Dauerbrenner, Teppiche, 2 Klubsofas, Hornspäne, Kronleuchter, Büfett, Sorgenstuhl, Flügel. Schreibmaschine. Ausziehtisch, Radioapparat usw. Bielefeld, 2. 3. 1933. Ulbricht .=Gerichtsvollzieher. Am Sonnabend, d. 4. März 1933, vorm. 10 Uhr, in der Auktionshalle, Hermannstraße 1, hierselbst: Radiogeräte, Grammosone, Billard, Rollschränke, Sattlernähmaschine, Büfett, Schreibtische. Geldschränke, Schreibmaschinen, Wagen, Hobelbänke, Sekretär, Klaviere, Standuhren, Sofas, Bücherschrank, Zement=Bordsteine, Kruppkasse, Vertiko, Chaiselongue, Zigarren, Anzug, 1 Kutschwagen. Bielefeld, 2. 3. 1933. Himmelreich .=Gerichtsvollzieher Am Sonnabend, d. 4. März 1933, vorm. 10½ Uhr, in der Spiegelstraße 2, hiers.: 1 Stöwer=Lieferwagen, 1 Geldschrank, 4 Metallfenster, 2 Autoschläuche u. Decken, einen großen Posten Eisenschrott. Pleper .=Gerichtsvollzieher Am Sonnabend, d. 4. März 1933, vorm. 10 Uhr, in der Auktionshalle. Hermannstraße 1, hierselbst: Vertiko, Sofa, Stühle. Schlafzimmer, kompl., Reformküche, Flurgarderoben, Büfett, Vitrine. Ausputzmaschine, Standuhr. Ferner an Ort und Stelle, Versteigerungslokal Rüggesiek, Brake, um 15 Uhr: Schreibtisch, Schreibmaschine, Radio, Büfett, Stühle, Ofen, 1 größerer Posten Zigarren und Tabake. Bielefeld, 2. 3. 1933. Beckendorf .=Gerichtsvollzieher. Linderung Ihrer Beschwerden dura unsere ärztl. empfohlenen Leibstatzen Geschw. Salomon Sseczlaltongetihenn Rathausstr. 12 Tel. 224 Die Anzeigen=Annahme für das bekannte Familienblatt ** das über ganz Deutschland und angrenzende Gebiete verbreitet ist, befindet sich in unseren Geschäftsstellen Atter Markt und Rohrteichstr. 9. Das Publitum hat nur nötig. die Stellen=Anzeigen für den Personal-Anzeiger des Daheim bei uns abzugeben und die Gebühren(kein Aufschlag) zu entrichten. Die Expedition erfolgt prompt und vertraulich Westfansche Neueste Rachlichten. vormiduches Hautpflesemittel seit Jahren dlänzend bewährt Ausschlag. kräfze. Hönorrheiden beinschäden Wundsein u. s m. Bielefeld: Markt-O. ogerse. Niederwall 9: Bahnhofs-Drogerie. 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Allen lieben Freunden meines teuren Mannes, die ihm das Geleit zur letzten Ruhestätte gaben, und für die Beweise der Liebe und Verehrung, die ihm zuteil wurden, sage ich, auch im Namen der Hinterbliebenen, meinen tiefgefühltesten Dank. In stiller Trauer Frau Emma Eilers. Bielefeld, im März 1933. Selete (CREUE DEHNE Aöxe 803 in Es hat Gott gefallen, heute früh ½5 Uhr meine liebe Tochter, unsere allzeit hilfsbereite Schwester Fürsorgerin in Kirchlengern nach schwerem Leiden heimzurufen. Heinrich Berendes, Pastor i. R. Hanna Berendes, Studienrätin Joachim Berendes, Dr. med. Charlotte Berendes geb. Leon Mathilde Haun geb. Berendes Walter Haun, Pastor Dorothee Jona geb. Berandes Mario Jona, Dr. phil. Siegfried Berendes, Pastor Eva Berendes geb. Riehm Bielefeld(Detmolder Str. 124), Reichenbach(Eulengeb.). Dreileben. Wien, Voigtstedt, den 2. März 1933. Beerdigung Montag, den 6. März. um 4 Uhr von der Kapelle des Sennetriedhofes aus. Vorfeier.40 Uhr. Freitag, 3. März 1933 Nr. 53 Drittes Blatt Prchustungen und Hasantmenstoge Ueber 2000 Festnahmen in Rheinland und Westfalen Thälmann geflohen— Tote bei politischen Zusammenstößen Der Beanosiister Lübbe schon in Deutschland vorbestraft Berlin, 2. 3. Der Holländer van der Lübbe, der wegen Brandstiftung im Reichstag festgenommen wurde, ist, wie jetzt festgestellt wurde, bereits im April 1931 vom Amtsgericht Münster wegen Vertriebs kommunistischer Druckschriften ohne Wandergewerbeschein bestraft worden. Vom 29. April 1931 bis 31. Mai 1931 saß er im Gerichtsgefängnis in Gronau in Haft. und zwar wegen verbotenen Verkaufs von Ansichtskarten aus Rußland. v. d. Lübben gab damals zu Protokoll, auf dem Wege nach Rußland zu sein. Die Holländer rücken ab Nach einer parteiamtlichen Erklärung der Amsterdamer Leitung der holländischen kommunistischen Partet soll van der Lübbe eine Zeitlang der kommunistischen Partei in Leyden angehört, seinem Ausschluß aber durch freiwilligen Austritt zuvorgekommen sein. Seitdem habe er, wie die Erklärung weiter besagt, die kommunistische Partei bekämpft. Das Signalement der deutschen Presseberichte entspreche jedoch nicht dem Aussehen dieses van der Lübbe. Der Weg des Brandstifters Ueber den Weg, den der Reichstagsbrandstifter v. d. Lübbe von Holland nach Berlin genommen hat, teilt die„Vossische Zeitung" mit, daß Lübbe in der Nacht vom 17. zum 18. Februar, also zehn Tage vor dem Brand, in Glindow bei Werder übernachtet hat. Er hat sich in der dortigen Herberge in das Fremdenbuch mit vollem Namen und seinem richtigen Geburtsdatum eingetragen. Die Eintragung lautet: Marinus van der Lübbe, Maurer, geb. 13. 1. 09 in Leyden(Holland). Nach der Schilderung von Ortsansässigen erschien er abends zwischen 6 und ½7 Uhr im Büro der Gemeinde Glindow in abgerissener Kleidung und bat um Asyl, da er obdachlos sei. Nach Prüfung seiner Papiere fand er im Obdachlosenasyl Aufnahme. Am nächsten Morgen entfernte er sich aus Glindow und marschierte zu Fuß in der Richtung nach Berlin weiter. Die Schuld der Entente Eine Genfer Stimme über Deutschland Genf, 2. 3. Die Genfer Oeffentlichkeit, die durch die kommunistischen November=Unruhen mit den Arbeitsmethoden der Dritten Internationale in Berührung gekommen ist, zeigt volles Verständnis für die deutschen Maßnahmen zur Abwehr der kommunistischen Gefahr. Das „Journal de Genève“ stellt fest, daß der Brand des Reichstags das Werk der zu allem fähigen Kommunisten gewesen sei. Gleichzeitig veröffentlicht das Blatt als Leitartikel unter der Ueberschrift„Die nationale Revolution in Deutschland“ einen Artikel seines Berliner Korrespondenten, der zum Verständnis der heutigen politischen Stimmung in Deutschland auf die lange Reihe der außenpolitischen Demütigungen hinweist, die die deutsche Demokratie seit ihrer Entstehung begleitet haben. Jedes große Weltereignis habe Deutschland neue Entmutigung und neue Ungerechtigkeit gebracht. Die Teilung Oberschlesiens, das Londoner Reparationsultimatum, die Ruhrbesetzung, die Tätigkeit der Interalliierten Militärkontroll= kommission in Berlin, die separatistischen Treibereien im Rheinland, all das seien schwere Schläge für die Republik gewesen. Die Entente habe offenbar weder die Wirkungen dieser Gärung vorausgesehen noch ihre Ursachen erkannt. Die planmäßige Verständigungspolitik Stresemanns sei aus diesem Grunde unpopulär gewesen und geblieben und habe eine Bewegung des nationalen Widerstandes auf den Plan gerufen. Berlin, 2. 3. Der Berliner Polizeipräsident hat eine Belohnung bis zu 1000 RM. für denjenigen ausgesetzt, der der Polizei im Monat März Hersteller und Verbreiter illegaler kommunistischer Schriften nachweist. Im übrigen scheint die Aktion gegen die KPD. in Berlin vor dem Abschluß zu stehen. Am Donnerstag erfolgten noch 150 Festnahmen, auch wurde angeordnet, daß für die in Schutzhaft befindlichen Personen bis auf weiteres keine Sprecherlaubnis erteilt werden könne. Auch beim„Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens“ wurde am Donnerstag eine Haussuchung vorgenommen, die— nach einer Meldung des„Völkischen Beobachters“— einwandfrei die geldliche und ideelle Unterstützung des Kommunismus durch diese Organisation ergeben habe. Der„Centralverein“ gibt dagegen eine Erklärung heraus, in der es heißt, daß sich aus der grundsätzlichen Einstellung des Centralvereins die Unmöglichkeit jeder Verbindung mit kommunistischen Zielen ergebe. Vor einem kommunistischen Verkehrslokal im Norden Berlins wurden von unerkannt entkommenen Tätern mehrere Schüsse abgegeben. Der 59 jährige Angestellte Segebrecht wurde dabei getötet. Auch in verschiedenen Vorstädten Berlins ereigneten sich Schießereien, bei denen es einige Verletzte gab. Bei der Untersuchung wegen der Erschießung des Polizeibeamten Zauritz und des SA.=Fuhrers Maikowsky hat der Untersuchungsrichter bisher gegen acht Personen Haftbefehl erlassen. Von diesen Personen sind zwei dringend verdächtig, die tödlichen Schüsse auf Zauritz und Maikowsky abgegeben zu haben. Weitere Maßnahmen in Thüringen Zur Durchführung der Verordnung zum Schutz von Volk und Staat hat die thüringische Regierung eine Verordnung erlassen, nach der auch die in Thüringen stationierten Flugzeuge auf Anforderung der staatlichen Polizeiverwaltungen gegen angemessene Entschädigung zur Verfügung zu stellen sind. Privatkraftfahrzeuge, Lastwagen, Personenwagen und Autoomnibusse sind gleichfalls auf Anfordern der Polizei zur Verfügung zu stellen.— In ganz Thüringen sind bisher 400 Funktionäre der KPD. in Schutzhaft genommen worden. Nach einer Verfügung des thür. Innenministeriums dürfen staatliche Behörden nicht in Warenhäusern, Konsumvereinen und Einheitsgeschäften, sondern nur in allen Unternehmen des alten Mittelstandes und in christlichen Geschäften kaufen. Weiter ist vom Innenministerium angeordnet worden, daß die Landtagsdiäten der kommunistischen Abgeordneten vorläufig zu sperren sind. Die Polizeiaktion im Westen Nach den bisher vorliegenden Meldungen wurden auf Grund der umfassenden Aktion gegen die Kommunisten im Rheinland rund 1200 und in Westfalen 850 Personen festgenommen. Etwa ein Drittel von ihnen sind militärische Führer. Die Sichtung des umfangreichen beschlagnahmten Materials wird noch längere Zeit dauern. In der vergangenen Nacht versuchten bewaffnete Kommunisten im Siegerland und im Kreise Bergheim sich an lebenswichtige Betriebe heranzuschleichen, um dort Brände zu legen. Die Täter konnten in beiden Fällen gestellt werden. Im übrigen Reich wurden auch am Donnerstag noch zahlreiche Haussuchungen, Beschlagnahmungen und Festnahmen vorgenommen. U. a. in Hamburg, Stuttgart, Heilbronn, Erfurt, Gleiwitz, Schneidemühl, Harburg=Wilhelmsburg, Wittenberge, Düsseldorf, Königsberg, Bremen, Bautzen, Pirmasens, Kiel, Zittau, Lörrach und Leipzig. In Oberhausen wurden 400 und bei den staatlichen Polizeibehörden in Sachsen vorläufig 1500 Mann Hilfspolizei eingesetzt. Politische Zusammenstöße Auf dem Marktplatz in Höchst(Odenwald) hörten sich etwa 300 SA.= und SS.=Leute die Lautsprecherübertragung der Kanzlerrede an, als Angehörige der KPD. und Eisernen Front hinzukamen. Bei der sich entspinnenden Schießerei wurde ein SS.=Mann getötet. Mehrere Personen erhielten Schuß= und Hiebverletzungen.— Bei einem Ueberfall auf einen nationalsozialistischen Fackelzug in Hamburg erhielt ein 70jähriger Mann einen tödlichen Kopfschuß. — In verschiedenen Städten Ostpreußens kam es zu schweren kommunistischen Ausschreitungen. Thälmann nach Kopenhagen geflohen Wie die„Hamburger Nachrichten“ erfahren, ist der Führer der KPD., Ernst Thälmann, von Hamburg nach Kopenhagen geflohen. * In Karlsruhe, Mecklenburg=Schwerin, Lübeck, Kassel, Frankfurt a.., Bremen, Leipzig und Augsburg wurden sozialdemokratische Zeitungen verboten. Papen bedauert... Wahlkampfentgleisungen gegen die 2BP. Berlin, 2. 3. Die Deutsche Volkspartei hatte heftige Angriffe, die von deutschnationaler Seite gegen die nationale Zuverlässigkeit der Deutschen Volkspartei erhoben worden waren, entschieden zurückgewiesen, und der Parteiführer Dingeldey hatte sich in einem Telegramm an den Vizekanzler von Papen gewandt. Vizekanzler von Papen hat darauf in einem Telegramm aus München dem Parteiführer der Deutschen Volkspartei außerordentliches Bedauern über die Entgleisungen ausgesprochen, die besonders in einem Wahlinserat in Braunschweig erfolgt seien. Papen habe sofort seine Bereitwilligkeit ausgesprochen, sich dafür einzusetzen, daß derartige Mißhelligkeiten lokaler Art abgestellt werden. Gleichzeitig hatte die Deutsche Volkspartei des Landes Braunschweig sich an das Hauptbüro der Kampffront Schwarz=weiß=rot gewandt. Der Hauptgeschäftsführer der Kampffront hat telefonisch und schriftlich dem Abg. Dingeldey ebenfalls sein volles Bedauern ausgesprochen. Das Hauptbüro der Kampffront mißbillige durchaus eine solche Kampfesweise gegen einen Volksteil, der ihres Erachtens schon vor dem 5. März auch offiziell der Kampffront angeschlossen sein sollte. Nteues vom Jaar Im Reichstagsgebäude ist der Bürodienst inzwischen wieder voll ausgenommen worden. Die Beamten, Angestellten und Arbeiter des Reichstags haben ihre Tätigkeit in ihren Diensträumen wieder übernehmen können. Nur ist zurzeit noch sonstigen Besuchern das Betreten des Reichstagsgebäudes nicht gestattet. Das gilt auch für die Pressevertreter und sogar für die Abgeordneten, die in diesem Zusammenhang wie Besucher behandelt werden. Die„Neue Zürcher Zeitung“ will melden können, daß gegenwärtig der Plan für eine Reise Hitlers nach Rom geprüft werde und daß der Reichskanzler gegen Ende März nach der italienischen Hauptstadt kommen wolle. Die Reise werde sehr wahrscheinlich offiziellen Charakter haben. Die Verhandlungen zur Neubildung des Hamburger Senats sind zu einem neuen positiven Ergebnis gelangt, das allerdings noch der Zustimmung der Parteiinstanzen bedarf. Danach ist die Bildung eines neuen Senats in Hamburg in Aussicht genommen, der nur noch aus neun statt bisher zwölf Mitgliedern besteht. An ihm sind die Nationalsozialisten mit vier, die Deutschnationalen mit zwei, die Deutsche Volkspartei mit einem und die Staatspartei mit zwei Mitgliedern beteiligt. Das Präsidium des Senats soll ein Nationalsozialist erhalten. Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 28. Februar betrug die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Devisen 27,4 Prozent gegen 29,6 Prozent am 23. Februar. Das südslawische Kabinett Soskitsch ist zurückgetreten. Ueber die Ursachen des Rücktritts der Regierung herrscht noch keine Klarheit. Aus der Wahlbewegung Die Bürgerliche Vereinigung zur Wahl. Zu den bevorstehenden Reichs= und Landtagswahlen nahm die Mitgliederversammlung der„Bürgerlichen Vereinigung Bielefeld“ mit folgender Entschließung Stellung:„Die„Bürgerliche Vereinigung“ bedauert, daß es auch zu diesen entscheidenden Wahlen noch nicht gelungen ist, das gesamte christliche und nationale Bürgertum in einer Front zu sammeln. Die Ereignige dieser Tage zeigen unwiderleglich, daß zur Abwehr und Ueberwindung gefahrvoll drohender volks- und kulturfeindlicher Elemente die Sammlung aller aufbauwilligen Kräfte des nationalen Bürgertums dringendes Gebot ist. Die „Bürgerliche Vereinigung“ ruft daher ihre Mitglieder und Freunde auf, trotz teilweise vorhau. dener Wahlmüdigkeit ihr Wahlrecht unter dasten Umständen als Wahlpflicht auszuüben. Sie forbert darüber hinaus dazu auf, für die nationtllen Gruppen zu stimmen, die bereit sind, die Arbeit einer starken Regierung zum Wiederaufbau von Staat und Wirtschaft auf nationaler Grundlage unter Förderung der Wiedererstarkung aller Schichten des Mittelstandes durch eine breite nationale Front zu unterstützen. Der Sparerbund stellt richtig. Der Sparerbund für das Deutsche Reich(Hypothekenglaubiger= und Sparer=Schutzverband) E. V. weiß auf nachstehende Irreführung hin: In einem Teil der Presse(nicht bei uns. Red.) wird mitgeteilt, daß auf der Reichsliste des Zentrums an 14. Stelle der Syndikus Dr. Hoff, Vorsitzender des Sparerbundes, stehe. Demgegenüber weist der Sparerbund darauf hin, daß Dr. Hoff demselben überhaupt nicht angehört, also auch nicht sein Vorsitzender sein kann. Der Sparerbund hat mit der Reichsliste des Zentrums und mit Dr. Hoff keinerlei Verbindung, sondern seinen Mitgliedern freie Wahl überlassen Die Spitzenkandidaten der Kampffront Schwarz= Weiß=Rot in Westfalen=Nord. In Westfalen=Nord sind von der Kampffront Schwarz=Weiß=Rot folgende Spitzenkandidaten zum Reichstag aufgestellt: 1. Reichsminister Dr. Hugenberg, 2. Vizekanzler von Papen, 3 Stahlhelmganführer Rechtsanwalt Borchmeyer, 4. Landwirt Wittenbrock=Isingdorf. Auf der Landtagsliste der Kampffront Schwarz=Weiß=Rot lauten die Spitzenkandidaten: 1. Präses D. KochOeynhausen, 2. Landwirt Schulze=Dernebockholt, 3. Bergmann Wolgemuth, 4. Innungsobermeister Grundmann=Brackwede, 5. Ehefrau Backe=Minden. Auf beiden Listen der Kampffront Schwarz=WeißRot folgen weitere zahlreiche Kandidaten aus allen Berufsständen und Bezirken des Wahlkreises. Zur Einsegnung besonders günstige Sonder-Angebote Der Frühjahrsschlager 1933 Osenschuhe, fesche Modelle in braun, schwarz oder Lack Elegante Herrenschuhe in schwarz oder braun echt Boxkalf sowie Lack, Origin. Goodyear Welt Allerbilligste Preise Bezaubernd schöne Modelle Bielefeld, Niedernstraße, Ecke Jahnplatz Teleion 5833 Ratisnulssmiäletische Wahher! Aufbewahren! Aufbewahren! Autbewahren! ceöfinet Versärkter Straßenbahnverkehr ab 7 Uhr vom Jahnplatz. S..-Kopelle sorst für Unterhaltungsmualn. r Dge und Lausgrscheragen eind imn Zuge. Der Abmarsch besgnt um 8 Uhr ve gezsgseher, Siogpragse. teler,. Oensbröcher. Jsenbssser. Herforder, Stagtheider-, Wichern, Braker, Am Lehmstich, Engersche,, Brügggmann, Schlusscher-, Sudprack-, Meller, Osnabrücker., Jöllenbecker, Melanchthon-, Roland-, Kriemhild-, Stapenhorst-, Hindenburg-, Jahnplatz, Wihelmstraße zum Kesselbrink. Um punkt 8 Uhr erreicht der Fackelzug den Kesselbrink und dann spricht„Adolf Hitler“ im Rundfunk. Uebertragung der Rede durch Lautsprecher auf dem Kesselbrink. Während der Rede brennen in ganz Deutschland auf allen Bergen und Hügeln Freiheitsfeuer, auen in Bielereld. Die Wahl beginnt am Sonntag morgen um 9 Uhr und endet um 6 Uhr abends. Kranke, Schwache und alternde Volksgenossen werden gern von uns zum Wahllokal gefahren. Anmeldung Telefon 166. Autobesitzer, stellt Euch am Sonntag in den Dienst der Sache. Zentrale bei Keßler am Kesselbrink. Gebt eine Freiheitsspende! Postscheckkonte Hannover: 30660, Hermann Pleisticker, Blelefeld, Horst-Wessel-Haus, Wilhelmstr. 6, Stadtsparkasse Konto 156, Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartel, Bleiefeld, Wllhelmstraße 6. Spendet und opfert für den Freiheitskampf. Spenden soll der, der bisher für die Freihelt unseres Vaterlandes nichts getan hat. Wir sind auf Ihre HIlfe angewiesen. Alle Gelder fließen nur wiederum der Bielefelder Geschäftswelt zu. All die vielen, fleißigen Hände Im Horst-Wessel-Haus arbeiten ohne jegliche Vergütung und Entlohnung schon jahrelang.— Denkt an die Blutopfer der S. A. und S. S. und wählt am Sonntag nur die Liste 1. Einigkeit und Recht und Freiheit durch Liste 1. Einigkeit macht stark, darum Liste.„„„„„„ n der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei gibt es keinen Standes- und Klassenunterschied. Wirsind Deutsene. Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei Kreis Bielefeld-Stadt. Wammihter Wammmier Wamrzister Fahnen heraus! Fahnen heraus! Der Sport So spielt Schalke 04 am Sonnabend gegen V. f. B. Mellage Badoreck Wohlgemut Tibulski Bornemann Ballentin Rosen Szepan Nattkämper Kuzorra Wisotzki Wintersport 196 Die Toronto Nationals konnten auch das Rückspiel im Berliner Sportpalast gegen die Mannschaft des Berliner Schlittschuhklubs stegreich gestalten. Die Kanadier machten einen etwas überspielten Eindruck, es reichte aber trotzdem zu einem:1(:0,:0,:)Erfolge über die Berliner. Die Weltrekorde im Eisschnellaufen wurden in diesem Winter verschiedentlich verbessert. Norwegen hat wieder seine führende Stellung auf diesem Gebiete behauptet und hält die meisten Rekorde. Die neue Liste der Weltrekorde ergibt folgendes Bild: 500 Meter: Engnestangen Norwegen) 42.5 Sek.: 1000 Meter: Thunberg Finnland):7,4: 1500 Meter: Mathisen(Norwegen):17,4: 3000 Meter: Staksrud(Norwegen) :59,1; 5000 Meter: Heiden(Holland):19.2; 10.000 Meter: Ballangrud(Norwegen) 10:46,4. Die Holmenkollen=Skirennen bei Oslo werden mit dem 17=Kilometer=Langlauf zur Kombination sortgesetzt, an dem sich eine starke deutsche Mannschaft am Sonnabend beteiligt. Bei der Auslosung haben unsere Vertreter recht gute Plätze erhalten, so startet Willi Bogner als Nr. 64, Alfred Stoll als 72. und Leupold als 80. WargAschberg schnitt mit Startnummer 12 am ungünstigsten ab. Gegen die starke norwegische Konkurrenz von 78 Läufern dürften allerdings unsere Vertreter nur geringe Platzaussichten haben. Eishockey=Weltmeister Amerika kam durch seine Vertreter, die Massachusetts Rangers, in Wien zu einem weiteren Erfolge. Der durch Dr. Watson und Puttee verstärkte Wiener EB. wurde erneut mit:0(:0,:0,:0) geschlagen. Deutsche Eiskunstläufer beteiligten sich am Wochenende an den in Prag vor sich gehenden tschechoslowakischen Meisterschaften. Gute Platzaussichten haben bei den Herren der Berliner Meister Haertel und bei den Damen die Titelhalterin Frl. Herber(München) und Edith Michaelis. Radsport-Neuigkeiten Sechstagerennen in New York Heftige Jagden hielten in der dritten Nacht die Besucher im Madison Square Garden in Spannung. Schließlich hatten sich vier Paare in die Spitzengruppe vorgeschoben, die jetzt wieder von Severgnini=Giorgett: behaupte. wird. Der Stand Mittwochfrüh(1687,100 km) war folgender: 1. Severgnini=Glorgetti 179 Pkt.; 2. Mac Namara=Horan 178 Pkt.; 3. Peden=Audy 107 Pkt.; 4. Hill=Binda 101 Pkt.: Eine Rd: zck.: 5. MartinLoncke 91 Pkt.; 6. Debaets=Letourneur 87 Pkt.; Zwei Rd. zck.: 7. Lands=Thomas 97 Pkt.; 8. GrimmRodak 92 Pkt. Die Deutschen Dülberg=Wissel belegen mit fünf Runden Rückstand den zehnten Platz. 300 Wollen indel-Enehrieds Teilnen Weitere Nennungen werden abgelehnt Schon in den beiden letzten Jahren hat man die Tellnehmerzahl beim Eilenriederennen beschränken, die Meldelisten vorzeitig abschließen müssen, um einer Ueberfüllung der Rennstrecke vorzubeugen. Der Andrang zu den einzelnen Rennen ist aber in diesem Jahr so unerwartet stark geworden, daß der Motorsport=Club Niedersachsen(ADAC) schon jetzt, zwei Wochen vor dem offiziellen Nennungsschluß, die Annahme weiterer Nennungen ablehnen muß. Mehr als das!: er hat bis zum 1. März bereits 139 Nennungen zurückweisen müssen, nur 162 Neunungen insgesamt bestätigt und damit— so bedauerlich es dem MEN selbst war!— manchen schönen Meisterschaftstraum sportfreudiger junger Menschen zerstören müssen. Aber es ist leider organisatorisch unmöglich, die Nennungszahl uferlos steigen zu lassen, zumal auch mit der Zahl„300“ noch kein Ende abzusehen war, die täglichen Anfragen nach den Ausschreibungsbedin= gungen kein Ende nahmen. Es wird vielleicht doch noch die eine oder die andere Nennung hinzukommen, weil viele Verhandlungen mit alten Freunden des Etlenriederen= nens, die man in der Eilenriede nicht missen möchte, in der Schwebe sind und zu Ende geführt werden müssen. Neue Teilnahmeverhandlungen kann der MEN jedoch nicht mehr aufnehmen. Aus alledem ergibt sich ein Gesamtbild, welcher Beliebtheit sich das Eilenriederennen nach wie vor in Rennfahrerkreisen erfreut! Es gibt wohl kein Rennen in Deutschland, bei dem der Fahrer=Zustrom so stark ist wie zu dem in der Eilenriede. Im Bewußtsein dieser Tatsache muß man sich doppelt schmerzlich daran erinnern, daß um ein Haar die Durchführung dieses schönen Rennens in Frage gestellt wäre. Fragt man die Fahrer, warum sie so gern zur Eilenriede kommen, dann hört man neben einem Kompliment für den Veranstalter wegen seiner mustergültigen Organisation, einem Kompliment für die Stadt Hannover wegen ihres wunderschönen Stadtwaldes, vor allem ein Kompliment an die Bevölkerung der Stadt Hannover, die sportbegeistert sei wie kaum ein anderes Zuschauerpublikum, die es den Fahrern zur persönlichen Freude mache, in der Eilenriede zu starten und zu siegen. Von den vorliegenden 162 Neunungen entfallen 75 auf die Meisterschaftsläuse, und zwar 43 auf die Rennen des Sonnabends, der Rest auf die Läufe des Sonntags. 20 Nennungen liegen für die beiden Beiwagenrennen vor, darunter der größere Teil, nämlich 14 Nennungen, für das erste Beiwagenrennen der Maschinen bis 600 ccm. 67 Nennungen insgesamt wurden für die internationalen Jubiläumsrennen abgegeben. Auch das Interesse des Auslandes am Eilenriederennen steigt. Wenn sich auch die natürliche Propaganda des Eilenriederennens im Auslande durch die Aufnahme in den„internationalen“ Terminkalender in diesem Jahr noch nicht voll auswirken konnte weil die Entscheidung über die Frage„findet das Rennen statt oder nicht?!“ zu lange hinausgeschoben wurde, so sind doch bislang folgende Auslandnennungen notiert: aus Italien wieder: Sandri(Bologna), der sich durch seine beiden eindrucksvollen Siege in den Jahren 1931 und 1932 die Sympathien aller sportbegeisterten Eilenriedebesucher erwarb; aus Oesterreich der bekannte österreichische Meister Kofler; aus der Schweiz der schweizerische BeiUm die Weltmeisterschaft im Halbschwergewicht Titelhalter, Maxie Rosenbloom Am 10. März sindet im New Yorker Madison=Square Garden der Titelkampf um die Weltmeist schaft im Halbschwergewichtsboxen zwischen dem bisherigen Weltmeister Marie Rosenbloom(Ameri und dem Deutschen Adolf Heuser statt. wagenmeister Stärkle(Basel) und aus England der vom Nürburgring wohlbekannte Davenport (Birmingham). Daß Bauhofer, der in diesem Jahr zum zehntenmal in Hannover startet und der im vergangenen Jahr gegen Bullus seinen alten Eilenriedemeistertitel wieder erobern konnte, kommen würde, stand von vornherein fest. Inzwischen ist aber auch schon seine Meldung(wieder auf D K!) eingegangen. Ebenfalls meldeten inzwischen Loof(Godesberg), Rüttchen(Erkelenz), Winkler (München), Winkler(Chemnitz), Schneider(Düsseldort usw. wh. ** * Meisterschaftslauf in Westfalen-Lippe Sandbahn-Meisterschaft der O. M. B. Endlich ist es den Bemühungen der den Erdbahn=Rennsport pflegenden Vereine gelungen, die Oberste Motorrad= Sportbehörde (O. M..) zur Ausschreibung einer SandbahnMeisterschaft zu veranlassen. Wie uns dazu vom Allgemeinen Deutschen Artomobil=Club(....) Gau 5 (Westfalen=Lippe) mitgeteilt wird, ist ein Lauf zu dieser Meisterschaft der....=Ortsgruppe in Gelsenkirchen, dem„Club für Motorsport“, übertragen worden. Dieser Club hat sich bisher in neun Veranstaltungen für die SandbahnRennen in Westsalen=Lippe eingesetzt. Stets waren die Veranstaltungen auf der idealen Trabrennbahn in Gelsenkirchen ein großer Publikumserfolg. Der Klub beabsichtigt, bereits im Frühjahr den ihm übertragenen Meisterschaftslauf im Rahmen einer Jubiläumsveranstaltung ausfahren zu lassen. Die übrigen Meisterschaftsläufe sind nach Berlin, München und Hamburg vergeben worden. Besonders zu bemerken ist noch, daß es in diesem Jahr erstmalig gelungen ist, einen Meisterschaftslauf der..B. nach Westfalen=Lippe zu bekommen. Spockiteratur „Motor und Sport“. Die Automobilausstellung hat ihre Tore geschlossen, und nun hat man Zeit, das Geschehene zu überdenken, zu sortieren und auf die Einzelheiten näher einzugehen. Der Kraftfahrer findet dabei in der Fachpresse den Führer, der ihn noch einmal auf das Wesentliche und Einzigartige aufmerksam macht und ihm bei der Wagenwahl oder dem Zubehörkauf ein uneigennütziger Berater ist. Das neue Heft von„Motor und Sport“(Nr. 101 bringt in vielen Berichten und kritischen Würdigungen ein umfassendes Bild von der Ausstellung. Ein kleiner Ueberblick über den Inhalt mag davon überzeugen. Der technische Teil, der einen großen Raum einnimmt bringt Einzelheiten über Getriebe, Bremsen usw. Sehr interessant ist eine Gegenüberstellung der deutschen Kleinwagen und der ausländischen unter dem Titel„Gleichen sie sich?". Technische Automobiltabellen geben einen Ueberblick über alle neuen deutschen Wagen, die zu sehen waren. In einem reich illustrierten Aussatz„Aesthetik und Karosserie“ gibt ein bekannter Zeichner dem Leser einen Begriff von den neuen Tendenzen im Karosseriebau. Weiter erfahren wir, was auf der Ausstellung die Kauflust am meisten anregte, wie der Verkauf üherhaupt war und was die Käufer für besonders wichtig hielten. Damit ist nur ein kurzer Ueberblick über das reichhaltige Heft gegeben, in welchem auch der Sport und die aktuellen Mitteilungen nicht zu kurz gekommen sind. Chefredakteur: Dr. Hane Havemann Verantwortlich für Polltik und Handel: Dr. Hans Seel. für Feuilleton und unterhaltende Bellagen: Dr. Hans Havemann, für Kommunales. Lokalee und Vermischtes: Dr. Walter Goch, für Provinz. Sport und Gericht: Dr. Gustav Baumgart, für den geschäftlichen und Anzeigenteil sowie Sonderbeilagen: Friedrich Niemeyer, Druck und Verlag: B. Gundlach.-., sämtlich in Bielefeld. 60000 Abstimmungsbezirke in Deutschland Die Wahlvorbereitungen abgeschlossen— Auch die Auslandsdeutschen sollen wählen Sonntag beginnt die Leipziger Messe Das Ausstellungsgebäude des Vereins Deutscher Werkzeug=Maschinen=Fabriken aus dem Gelände der Technischen Messe. Am 5. März wird die Leipziger Frühjahrsmesse eröffnet, von der eine Belebung der gesamten deutschen Wirtschaft erwartet wird. Berlin, 2. 3. Das Reichsministerium des Innern hat die Maßnahmen zur Vorbereitung der Reichstagswahl abgeschlossen. Neben den rund 60 000 ordentlichen Stimmbezirken sind zahlreiche erweiterte Abstimmungsmöglichkeiten geschaffen worden. In den Grenzorten ist mit einem starken Zugang von Reichsdeutschen mit Wohnsitz im Ausland zu rechnen. Besonders stark wird der Zuzug aus den östlichen Randstaaten, aus Oesterreich, der Schweiz, Luxemburg und den Niederlanden sein. Auf den Bahnhöfen der Grenzstationen, auch in den einzelnen Grenzorten, sind besondere Abstimmungsräume für Reichsdeutsche aus dem Ausland eingerichtet worden, in denen den ganzen Tag über abgestimmt werden kann. In Leipzig sind für die Besucher der Leipziger Messe neun Abstimmungsräume eingerichtet worden, zwei auf dem Messeglände und sieben in den Messehäusern in der inneren Stadt. Auf dem Messegelände kann von ½8 Uhr bis 19 Uhr, in den Abstimmungsräumen in den Messehäusern bis ½21 Uhr abgestimmt werden. Außer auf den Grenzstationen kann auch auf allen großen innerdeutschen Uebergangsbahnhöfen abgestimmt werden, und zwar meist den ganzen Tag über bis spät in die Nacht. Die Bordwahl wird auf zahlreichen Dampfern der Ueberseelinien durchgeführt, vor allem auf den Dampfern„General von Steuben",„Dresden",„Sierra Ventana", „Münster",„Roland",„Fulda" und„Main“ des Norddeutschen Lloyd und auf den Dampfern„Deutschland“,„Albert Ballin“,„Tacoma“, „Orinoco",„Caribia",„General Artigas“, „Oceana" und„Halle“ der Hamburg=AmerikaLinie. Auch auf den auf Uebungsreisen im Atlantik befindlichen Kreuzern„Leipzig" und „Emden“ wird der Zivilbesatzung Gelegenheit zur Stimmabgabe gegeben. Die beiden Kreuzer fahren am Sonntag zur Ruhe in den Hafen von Las Palmas ein, wo an Bord der„Leipzig“ abgestimmt wird. Auch den Reichsdeutschen in Las Palmas ist damit Gelegenheit zur Wahlbeteiligung gegeben. Die reichsdeutsche Kolonie von Kairo wird sich auf den auf einer Weltreise befindlichen Dampfer „Columbus“ des Norddeutschen Lloyd begeben und dort ihre Stimme abgeben. Die deutsche Kolonie in Barcelona wird Gelegenheit haben, an Bord des Hapagdampfers„Halle“ abzustimmen. Die Seemannswahlen in den deutschen Hafenstädten haben bereits am 23. Februar begonnen. Die Seeleute haben bis zum 10. März täglich während zwei Stunden Gelegenheit zur Stimmabgabe. Für die Besatzung der Schiffe, die den Kaiser=Wilhelm=Kanal passieren, ist auf der Holtenauer Schleuse ein Abstimmungsraum eingerichtet, in dem in der Zeit vom 23. Februar bis 10. März, 18 Uhr, Tag und Nacht Stimmen abgegeben werden können. Die Ziehmänner streiken Verhandlungen gescheitert Berlin, 2. 3. Die Transportarbeiter von fast ¼ aller Berliner Möbelspeditionsgeschäfte befinden sich im Streik. Vermittlungsverhandlungen des Schlichters sind gescheitert und wurden bis auf weiteres abgebrochen. Der Schlichter hat sich aber den streitenden Parteien auch weiterhin zur Verfügung gestellt. Man hofft, daß Anfang nächster Woche neue direkte Verhandlungen zwischen den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern ausgenommen werden. Skandal in Altona Beschuldigungen gegen den Oberbürgermeister Altona, 2. 3. Von politischer Seite waren dieser Tage— durch zwei Artikel im„Hamburger Tageblatt“ und in der in Itzehoe erscheinenden„Schleswig=Holsteinischen Tageszeitung"— Korruptionsbeschuldigungen gegen den Altonaer Oberbürgermeister Brauer und den Senator Kirch erhoben worden. Die Angriffe gingen zurück auf Aussagen eines früheren Direktors des Altonaer Schiller=Theaters. Der vom Oberbürgermeister nach Beschluß des Magistrats beantragten einstweiligen Verfügung gegen die Verbreitung dieser Behauptungen wurde am Mittwoch vom Gericht zunächst nicht stattgegeben, sondern mündliche Verhandlung auf Freitag mittag anberaumt. Inzwischen ist, wie amtlich aus Schleswig verlautet, gegen den Senator Kirch ein förmliches Disziplinarverfahren eingeleitet und Kirch vorläufig seines Amtes enthoben worden. Die gegen den Oberbürgermeister erhobenen Beschuldigungen werden zurzeit noch nachgeprüft. Gedenkfeier für die Toten der Armee hinter Stacheldraht. Wie alljährlich wird auch in diesem Jahre im Rahmen des Volkstrauertages eine dem besonderen Gedenken der in der Kriegsgefangenschaft verstorbenen Deutschen gewidmete Feier am 12. März im ehemaligen Herrenhaus in Berlin stattfinden. Die Gedenkrede hält Freiherr von Lorener(Potsdam), der bekannte Vorkämpfer der Kriegsgefangenenbewegung und Ehrenbundesvorsitzende der Reichsvereinigung ehemaligerKriegsgefangener. Flucht zweier Gefangenen Den Wärter niedergeschlagen Hamburg, 2. 3. Aus dem Amtsgerichtsgefängnis Husum sind die Sträflinge Gosch und Groth, die kürzlich zu langen Zuchthausstrafen verurteilt worden waren, entkommen. Sie überfielen während des Nachmittagsspazierganges im Hofe den Justizwachtmeister, schlugen ihn nieder, entrissen ihm die Pistole und die Schlüssel und bahnten sich, mit der Waffe in der Hand, den Weg bis zum Portal. Seitdem fehlt von ihnen jede Spur. Das hauptquartier im Wurzelloch Ein Diebesnest entdeckt Darmstadt, 2. 3. Die Darmstädter Bevölkerung war längere Zeit hindurch durch verwegene Raubüberfälle in Beunruhigung versetzt worden. Den Bemühungen der Kriminalpolizei ist es jetzt gelungen, den gesuchten Räuber aufzufinden und sein Versteck auszuheben. Der Räuber hatte in dem Wurzelloch eines gefällten Baumes fachmännisch einen Unterschlupf hergestellt, den er geschickt vor den Augen Unberufener getarnt hatte. Als die Polizei in das Versteck kletterte, lag der Räuber, einen Roman lesend, splitternackt in der Höhle auf Decken, die er bei Wäschediebstählen erbeutet hatte. Explosion im Weinkeller Saarburg, 3. 3. Ein schweres Explosionsunglück ereignete sich in einem Weinkeller in Beurig; wahrscheinlich hatten sich aus größeren Mengen Schwefels, der in dem Keller lagerte, Schwefelgase entwickelt. Als der Küfermeister ein Streichholz anzündete, explodierten die Gase und es bildete sich eine Stichflamme, die die Kleider des Küfers und die eines Arbeiters erfaßte. Der Küfermeister mußte sofort ins Krankenhaus gebracht werden, wo er in bedenklichem Zustande darniederliegt. Auch der Keller war in Brand geraten. Die Feuerwehr mußte zur Bekämpfung des Brandes mit Gasmasken vorgehen. Eisenbahnattentat in Irland 30 Personen verletzt London, 2. 3. Ein böswilliger Anschlag auf die Eisenbahnstrecken zwischen Belfast und Omagh in Irland hatte die Entgleisung eines dicht besetzten Zuges zur Folge. 30 Personen wurden verletzt. Die Urheber hatten an der Unglücksstätte auch die Telegrafendrähte durchschnitten. Nur der geringen Geschwindigkeit des Zuges und der Geistesgegenwart des Führers, der sofort die Bremse zog, ist es zu danken, daß größeres Unglück verhütet wurde. Erdbeben und Sturmflut 1500 japanische Häufer fortgespült Tokio, 3. 3. Im Anschluß an ein Erdbeben gab es in Tokio eine große Sturmflut. In Kamaishi wurden 1500 Häuser von den Wassermassen fortgespült. Frankfurt a.., 3. 3. Die Seismografen der Erdbebenwarte im Taunus verzeichneten ein katastrophales Erdbeben in einer Entfernung von etwa 9000 Kilometern. Höchstwahrscheinlich handelt es sich um das eben gemeldete japanische Erdbeben. 60 000 Dollar erpreßt Der entführte Millionär Böttcher wieder ausgeliefert Kansas City, 2. 3. Der Multimillionär Charles Böttcher, der, wie gemeldet, am 13. Februar entführt war, ist nach Zahlung eines Lösegelds in Höhe von 60000 Dollar von den Entführern zu seiner Familie zurückgebracht worden. Sofort nach der Auslieferung Böttchers hat die Polizei eine große Aktion zur Ergreifung der Räuber eingeleitet. Mangelhafte Geschäftsführung Der Vorstand der Dessaner Ortskrankenkasse seines Amtes enthoben Dessan, 2. 3. Der Vorstand der Allgemeinen Ortskrankenkasse der Stadt Dessau, der sich aus sechs Vertretern der Arbeitgeber zusammensetzt, ist durch die Aufsichtsbehörde des Versicherungsamtes der Stadt Dessau seines Amtes enthoben worden. Die Ursache zu dieser Maßnahme soll in der Führung der Geschäfte zu suchen sein, die der heutigen wirtschaftlichen Not in keiner Weise Rechnung getragen haben. Direktor Becker von der Deutschen Siedlungsbank beurlaubt. Gegen das Vorstandsmitglied der Deutschen Siedlungsbank, Direktor Becker, sind in den letzten Wochen mehrfach Angriffe in der Tagespresse veröffentlicht worden. Das diesen Angriffen zugrunde liegende Material wird zurzeit von einem von den zuständigen Organen der Deutschen Siedlungsbank eingesetzten Ausschuß nachgeprüft. Für die Dauer dieser Feststellungen ist Direktor Becker auf seinen Antrag Urlaub erteilt. Freitod eines Berliner Cafétiers. Der Geschäftsführer der großen Kaffeehäuser „Krumme Lanke“ am gleichnamigen See im Grunewald und„Café Berlin“ am Zoo, Fritz Unger, hat sich in seiner Villa in BerlinDahlem mit Morphium vergiftet. Die Tat ist, wie es heißt, auf prozeßrechtliche Streitigkeiten, die die Stellung Ungers als Geschäftsführer betrafen, zurückzuführen. Die Riesenüberschwemmung in England Fußgängerverkehr auf einem provisorisch errichteten Plankengestell. Ganz Südengland ist von einer geradezu katastrophalen Ueberschwemmung betroffen worden. Ueberall ist der Verkehr lahmgelegt, da die Fluten alle Straßen in wahre Flüsse verwandelt haben. auch NIVEA- Zahnnasta. Miild, leicht schäumend, ganz wundervoll im Geschmack. Ein spontanes Urteil:„Ich gebe meine Zahnpasta, die ich ein Jahrzehnt benutzte, auf und nehme nur noch NIVEA-Zahnpaste Wese Nivea-Creme entEuzerit; sie hinterkeinerlei Glanz. Nivea-Creme. Schon vorbeugen! Allabendlich und bevor Sie ins Preie gehen Gesicht u. Hände einreiben. Dann wird Ihre Haut widerstandsfähig, sie bleibt jugendfrisch u. geschmeidig. 15, 24, 40, 54, 60 Pf. u. BA.00 Naute 1. d genchlogse So. 4. 3. 20 b. g. 23 Volkst. Alusikpreise remden- u. Werbe-Vorst. Da: s A D THEATER nach Franz Schubert I Prrh Gasparone Opereite v. Atilöcker Me. 6. 3. 10—22 geschl. Vorst. für die Fr..-B. Der blaue Heinrich, Schwank von Schwartz uund Legabach 6re magliche la erne Neueinstudierung Die Gärtnerin aus Liebe Kom. Oper von Mozart lierauf die Erstaufführ.: Don Ranudo Kom. Oper v. Schoeck ß Abonnemenis-Konzert Ordesverstärkt. Städt. Orchester. Leitung: Prof. Heinrich Kaminekt Sol.: Hedwig Stein-Berlin(Klavier) Freitag, 3. März 1933, 20¼-22¼ Uhr PROGRAMM: Pfitzner: 2 Palestrina-Vorspiele Mozart: Klavierkonzert-moll Bruckner: Vierte(romantische) Symphonie Es-dur Preise:.—,.20,.50,.20 und.—. Vorverkauf: Theaterkasse, Verkehrsamt und Pfeffersche Buchhandlg. Autobus-Sonderverkehr ab Rathaus und Jahnplatz 19.37 und 19.52 Uhr. RUDOLF- OETKER- HALLE Herren-Schuhe Damen-Schuhe KonfirmandenSchune Schuh-Reparaturen bekommt man ambesten und billigsten im Spezialgeschält von Helmarbeit vergibt P. Holfter, Braslau##. Die Racht Genori uns Ein spannendes Erlebnis, das als landschaftlichen Rahmen den wundervollen Süden hat. Originalaufnhmen von der berühmten Auto-Rennstrecke TargaFloria. Original-italienische Volkssänger-Ballnacht. Weitere Mitwirkende: Charlotte Ander, Walter Janssen, Otto Wallburg, Julius Falkenstein. Hierzu in Erstaufführung einen der eindrucksvollsten Krimmar-Vommmne der Gegenwart, der bei seiner Uraufführung begeisterte Kritiken auslöste. „Rochotaptol Atttenäusttert, Im dahinstürmenden Köln-Paris-Expreß, in einem echt französischen Halenkabarett mit seinem internationalen „Publikum“, Matrosen, Farbige, Unterwelt mit Anhang. spielt sich der gröllte Teil dieser bewegten Liebesund Lebensgeschichte ab. Ilauptdarsteller: Hans Adalbert v. Schlettow, Daniela Parola, Peter Batscheff. GUNGSSTU Allltllalatattt L0 NR. Auf Grund der§§ 96 und 107 der Wahlordnung für die Wahlen zu den Provinziallandtagen und Kreistagen vom 25. Juli 1929 in Verbindung mit Zisser 5 des Runderlasses des Ministers des Innern vom 25. Juli 1929(M. Bl. i. V. S. 695) in der Fassung des Runderlasses des Ministers des Innern(KdR) vom 7. Februar 1933 (M. Bl. i. V. S. 128) hat der Wahlausschuß für die Kreistagswahl in seiner Sitzung vom 2. März 1933 die Zulassung folgender Wahlvorschläge für die Kreistagswahl des Landkreises Bieleseld beschlossen:„4 Wahlvorschiag! Kennwort: Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (Hitlerbewegung): 1. Dr. Löhr, Johannes, Arzt, Gadderbaum, Burgsteig 5, 2. Bitter, Hermann, Kaufmann. Brackwede, Hauptstraße 191, 3. Obermeyer, Karl, Landwirt, Oldentrup 1, 4. Waltenberg, Johannes, Buchbinder, Gadderbaum, Bethelweg 100, 5. Wewers, Bernhard, Gärtner, Milse 64, 6. Brand, Karl, Schmied, Brackwede, Fabrikstraße 12, 7. Wöhrmann, Heinrich, Webermeister, Niedersöllenbeck 140, 8. Reinke, Paul, Landwirt, Niederjöllenbeck 19, 9. Grund, Otto, Kaufmann, Gadderbaum, Grenzweg 4, 10. Ramsbrock, Wilhelm, Gastwirt, Senne II 185, 11. Stranghöner, Hermann, Arbeiter, Brake 188, 12. Buschmann, Gustav, Kaufmann, Ubbedissen 69, 13. Brinkmann, Hans, Kaufmann, Isselhorst 118, 14. Niediek, Adolf, Dipl.=Ingenieur, Gadderbaum, Niediekshof, 15. Kornfeld, Wilhelm, Gastwirt, Quelle 71, 16. Heidemann, Hermann, Handlungsgehilfe, Uerentrup 71, 17. Haas, Jakob, Vorarbeiter, Senne I 176, 18. Gartemann, Hermann, Platzmeister, Heepen 115, 19. Götting, Friedrich, Schlosser, Altenhagen 112, 20. Herwig, Heinrich, Hausvater, Senne I 287, 21. Höcker, Oskar, Handlungsgehilfe, Brackwede, Hauptstraße 83, 22. Rüschenpöhler, Hermann, Landwirt, Senne 1 46, 23. Kleine, Karl, Materialienverwalter. Brockwede, Schulstraße 28, 24. Blume, Paul, Dachdeckermeister, Senne 1 70, 25. Strothmann, Wilhelm, Kaufmann, Ummeln 159. Wahlvorschlag 2 Kennwort: Sozialdemokratische Partei Deutschlands(...): 1. Thielke, Wilhelm, Geschäftsführer, Brackwede, Mittelstraße 10, 2. Niehoff, Gustav, Tabakarbeiter, Heepen 259, 3. Herkströter, Paula, Kontoristin, Brackwede, Grünstraße 53, 4. Figge, Wilhelm, Metallschleifer, Niedersöllenbeck 177, 5. Weilke, Hermann, Gemeindevorsteher, Großdornberg 86, 6. Hergt, Heinrich, Gewerkschaftssekretär, Gadderbaum, Eggeweg 7. Tönsgöke, Otto, Gemeindevorsteher, Quelle 200, 8. Fuhrmann, Wilhelm, Gemeindevorsteher, Ubbedissen 143, 9. Ramsbrock, Wilh., Gemeindevorsteher, Brackwede, Schillerstr. 29, 10. Breder, Hermann, Lagerhalter, Brake 110, 11. Rieke, Fritz, Arbeiter, Senne I, Sennehof 422, 12. Wemhöner, Wilhelm, Fräser, Vilsendorf 100, 13. Niebuhr, Fritz, Schleifer, Hillegossen 54, 14. Heibrock, Gustav, Lagerhalter, Ummeln 152, 15. Niebuhr, Wilhelm, Metallarbeiter, Senne II 177, 16. Linneweber, Heinrich, Gemeindevorsteher, Oldentrupp 117, 17. Wellerdiek, Wilhelm, Angestellter, Brackwede, Teutoburger Str. 1, 18. Brinkhoff, Wilhelm, Arbeiter, Milse 203, 19. Heller, August, Heuerling, Theesen 6, 20. Dehn, Gustav, Fabrikarbeiter, Uerentrup 49, 21. Bollweg, Adolf, Metallarbeiter, Isselhorst 95, 22. Schlingheider, Heinrich, Gemeindevorsteher, Altenhagen 111, 23. Gottenströter, Wilhelm, Dreher, Babenhausen 153, 25. Stapeler, Rudolf, Justierer, Lämershagen 77, 25. Pundmann, Karl, Schlosser, Gadderbaum, Eggeweg 55, 1, 26. Heitbrink, Hermann, Maurer, Niedersöllenbeck 23. Wahlvorschlag 3 Keunwort: Kommunistische Partei Deutschlands: 1. Milberg, Ewald, Arbeiter, Brackwede, Niederstraße 156, 2. Plauel, Karl, Arbeiter, Heepen 356, 3. Becker, Fritz, Dreher, Gadderbaum, Eggeweg 53, 4. Lindemann, Paul, Former, Theesen 166, 5. Quermann, Ernst, Schleifer, Babenhausen 67, 6. Lohmann, Friedrich, Arbeiter, Brackwede, Gütersloher Str. 182a. Wahlvorschlag 4 Kennwort: Zentrumspartei: 1. Seidensticker, Hermann, Glasmacher, Brackwede, Fabrikstraße 10, 2. Lükewille, Anton, Handlungsgehilfe, Senne II 288, 3. Stopschinski, Johann, Schneidermeister, Brackwede, Hauptstr. 117, 4. Tiemann, Heinrich, Bürovorsteher, Brackwede, Im Hagenbrock 10. Wahlvorschlag 5 Kennwort: Kampffront Schwarz=Weiß=Rot: 1. Nacke, Robert, Landwirt, Altenhagen=Langenhof, 2. Grundmann, Eduard, Innungsobermeister, Brackwede, Waldstr. 13, 3. Möller, Hermann, Müller, Babenhausen 5, 4. Baade, Gustav=Adolf, Landw. Beamter, Bethel, Bethesdaweg 2, 5. Eckholt, Oskar, Landwirt, Theesen 10, 6. Baumeister, Carl, Gemeindevorsteher, Isselhorst 8, 7. Schreiber, Friedrich, Diakon, Bethel, Badeweg 10, 8. Osthus, Heinrich, Landwirt und Gemeindevorsteher, Senne 1 5, 9. Westerheide Gustav, Tischler Babenhausen 7, 10. Ellersiek, Wilhelm, Landwirt, Oberjöllenbeck 8, 11. Lange, Hermann, Tapezierermeister, Gadderbaum, Pellaweg 26, 12. Meyer zu Selhausen, Hermann, Landwirt, Lämershagen 1, 13. Schilling, Otto, Fabrikant, Senne II 78, 14. Verleger, Hermann, Landwirt, Niehorst 8, 15. Lücking, Rudolf, Landwirt, Babenhausen=Gellershagen 81, 16. Elbracht, Carl, Malermeister, Heepen 133, 17. Oertmann, Hermann, Spediteur, Milse 126, 18. Ruthmann, Carl, Arbeiter, Senne 1 205, 19. Steinmann. Gustav, Landwirt, Heepen 7, 20. Koop, Oskar, Lehrer, Gadderbaum, Bethelweg 50, 21. Niederwittler Heinrich. Landwirt, Großdornberg 13, 22. Höke, Heinrich, Gastwirt, Gadderbaum, Höhenweg 6, 23. Kipp, Wilhelm, Landwirt, Babenhausen=Gellershagen 67, 24. Schlingmann, Julius, Tischlermeister, Oldentrup 67, 25. Kolkmann, Walter, Landwirt, Ubbedissen=Lippe 18, 26. Wiehenstroth. Ludwig, Kaufmann, Brackwede, Hauptstraße 185, 27. Miele, Wilhelm, Landwirt, Senne 1 4, 28. Hueck, Friedrich. Oberstleutnant a.., Gadderbaum, Höhenweg 31a. Wahlvorschlag 7 Kennwort: Deutsche Volkspartei: 1. Oelker, Wilhelm, Hauptlehrer, Hillegossen 20, 2. Eickelmann, Heinrich, Tischlermeister, Brackwede, Markt 4, 3. Döhr, Rudols. Kaufmann, Niederiöllenbeck, Hindenburgstraße 190, 4. Höfken, Gustav, Betriebsleiter, Brackwede, Brockhager Straße 45, 5. Mummenthey sen., Karl, Apotheker, Heepen 144, 6. Imkamp, Fritz, Tischlermeister, Isselhorst 151. Wahlvorschlag 8 Kennwort: Evangelischer Volksdienst: 1. Schäfer, Heigrich, Diakon, Gadderbaum, Mamreweg 16 2. Gehring, Fritz, Gewerkschaftssekretär, Niedersöllenbeck, Wordstr. 258, 3. Unterkötter, Robert, Lagerhalter, Milse 133, 4. Linnert, Karl, Lederarbeiter, Ummeln 134, 5. Hartmann, Gottlob. Arbetter, Senne I 312, 6. Bohle, Emil, Oberpostschaffner, Vilsendorf 107, 7. Dißmann, Heinrich Schneider, Isselhorst 227, 8. Pöhl, Heinrich, Dreher, Babenhausen=Gellershagen 61, 9. Scheele, Heinrich, Postschaffner, Quelle 70, 10. Biermann, Wilhelm, Maler, Gadderbaum, Mühlweg 1, 11. Holtmann, August, Weber, Hillegossen 85, 12. Wehmener, August, Kontrolleur, Obersöllenbeck 286, 13. Kapp, Mar, Diakon, Senne 1 287. 14. Knigge, Hermann, Arbeiter, Niedersöllenbeck, Königstraße 357, 15. Albrecht, Paul, Angestellter, Gadderbaum Handwerkerstraße 4. Btelefeld, den 2. März 1933. Der Vorsitzende des Kreisausschusses: Dr. Beckhaus. Bahnhofstr. 20 Die zeitgemäße Gasteiätte dient der Allgemeinhelt Bur ½0 vurwe "DPPELITT 10 billige Sondertage zum Tell 10 Prozent Rabatt Knoop-Möbel Düppelstraße 17—19 Geschättsbücher##efert E. Gundlach A. 6 Gieria-Paldct Die melodienreichste Operelte des Jahres zeigen wir. Kein Geringerer als Paul Abraham der mit seinen Komposltionen„Viktoria und ihr Ausar“ und„Blume von Hawall“ Welterfolg hatte, machte die Musik. Die Hauptrollen spielen: Magda Schneider, Hermann Thimig, Szöke Szakall. Die Operette heillt: Gundlach A. 6 des m 4n In Prertre Freitag, 3. März 1933 „*sche Neneste Rnihrihtel! Nr. 53 Viertes Blatt Aas des ARbrctr Ueberall Kommunisten verhaftet Bad Oeynhausen, 2. 3. 1z. Auch in Bad Oeynhausen wurden vier Kommunisten festgenommen. In den Nachbargemeinden wurden durch Polizeiorgane im Rahmen der Regierungsmaßnahmen gegen die kommunistische Partei auch überall Verhaftungen vorgenommen, so allein in Rehme 17. In Werste erfolgten fünf Festnahmen, weitere in Eidinghausen. In Südlengern wurden zwei Kommunisten festgenommen. ki. Schloß Holte. Wildkaninchen auf dem Friedhof. Der kleine Waldfriedhof hier, der leider in letzter Zeit arg vernachlässigt worden ist und der bestimmt eine bessere Pflege verdient, ist zurzeit ein Tummelplatz für wilde Kaninchen geworden, die auch die alten Grabhügel durchwühlen. Besonders in der Dämmerungszeit huschen die flinken Nager zwischen den Grabsteinen hin und her und richten durch Scharren Verwüstungen an. Es heißt, daß sich früher einige Einwohner hier, wenn auch unberechtigt, öfter einen Braten holten. Seit aber mehreren dieser Jagdliebhaber energisch auf die Finger geklopft wurde, können sich die wilden Kaninchen ganz ungestört tummeln. Sache des Jagdberechtigten wäre es, hier Abhilfe zu schaffen, denn wilde Kaninchen gehören nicht auf einen Friedhof, selbst nicht, wenn dieser nicht mehr benutzt wird. kl. Blotho. en Ein alter macht zurzeit in Vlotho von Dingen hürte legte, wenn er helle, die schief gegangen waren, Alcd ihim der tos seie Ralaisrie alcgebisn. dert worden waren, sagte er das nicht mehr, brachte vielmehr am Ufer eine Tafel an mit der Aufschrift:„Vorsicht, Selbstschüsse!" Trotz= dem, wareze ezu, nächsten Morgen seine Aalkorde wieder ner, und unter den Worten auf der Warnungstafel stand groß mit Rotstift geschrieben:„Dat sall egal sien!" seft des grasfes.m 4 Kreistierschau####e Lübhecke soll in diesem Jahre in mayden stattfinden. Als Zeitpunkt wurde der Monat August in Aussicht genommen. Einzelheiten sollen noch von der Generalversammlung des landwirtschaftlichen Kreisvereins festgelegt werden. Ilw. Lübbecke. Um die Kultivierung beträchtlichen Oedlandflächen im Kreise Lübbecke möglichst zu fördern, soll auch in diesem Jahre wieder ein Dampfpflug eingesetzt werden. Voraussetzung dafür ist allerdings, daß sich genügend Interessenten dafür finden, damit die Einsetzung des Dampfpfluges sich überhaupt lohnt. Es wäre zu begrüßen, wenn die Besitzer von Oedlandflächen sich weitestgehend dazu entschließen könnten, diese umbrechen zu lassen, um anschließend dann die Kultivierung durchführen zu können. Ermordeles Kind im Bach gefunden der vp. Bochum, 2. 3. " Aus dem Hüllerbach wurde unweit des Schießstandes„Bernhardstand“ in Hordel die Leiche eines neugeborenen Kindes geborgen. polizeilichn Ermittlungen haben ergeben, Jaß das Kind etwa vier bis sechs Wochen im Wasser gelegen hat. Außerdem bietet die Leiche verschiedene Merkmale zu der Annahme, daß der Tod gewaltsam und zwar durch Erdrosselung eingetreten ist. Der kleine Körper war dann in ein weißes Tuch, in ein Hemd und in eine graue Wolldecke eingeschlagen und arauf ins Wasser geworfen worden. Aus dem Freistaat Lippe Wallenbrück. 35 Jahre Freiwillige Feuerwehr. Am Sonnabend, den ., und Sonntag, den 2. Juli 1933, feiert die Freiwillige Feuerwehr zu Wiedenbrück ihr 35jähriges Bestehen, verbunden mit dem Amtsverbandsfeste des Amtsfeuerwehrverbandes des Amtes Spenge. sa. Rödinghausen. Die größte Zahl der Wahlvorschläge zur Gemeindewahl wurde in Schwenningdorf eingereicht. Es sind sechs. Dann folgen Bieren und Rödinghausen mit je fünf Listen. Ostkilver und Westkilver haben je zwei Listen eingereicht. Zur Wahl der neuen Amtsvertretung liegen drei Listen vor. sa. Rödinghausen. Werbeabend der Turner(D..) In der Turnhalle des meindehauses auf der Wehme fand ein recht gut besuchter Werbeabend der Turner statt. Nach einer Begrüßungsansprache fanden turnerische und Zwei plattdeutsche The den Vereinsmitgliedern flott gespielt. Der Beifall am Schluß war berechtigt. sa. Bieren. Ihr 85. Lebensjahr vollendet am heutigen Freitag die Witwe Marie Dunkmann. Jegliche kommunistische Belätigung verboten tr. Detmold, 2. 3. Wie wir bereits gestern berichteten, fanden am Mittwoch Durchsuchungen bei kommunistischen Führern statt. Diese politische Aktion wurde am Donnerstag fortgesetzt und führte zur Verhaftung von mehreren Personen, die zum Teil zu ihrem persönlichen Schutz, zum Teil aber auch wegen ihrer Führerrolle in der KPT. festgenommen wurden. Wieviel Personen insgesamt festgenommen wurden, ist noch nicht bekannt, da die Polizei noch keine Mitteilungen macht und mit der Sichtung des beschlagnahmten umfangreichen Materials von Flugblättern, Zeitschriften usw. beschäftigt ist. Unter den Verhafteten befindet sich auch der Detmolder Arzt Dr. Thunert. e rte susbeg Im Zusammenhang mit den letzten Wr##che Darbietungen, Freiübungen, Reck= Vorkommnissen im Reich hat sich die LanBarrenübungen und Volkstänze, statt. desregierung jetzt doch veranlaßt gesehen, plattdeutsche Theaterstücke wurden von auch für Lippe jegliche kommn: auch für Lippe jegliche kommunistische Betätigung zu verbieten. Die Verordnung vom 10. Februar ist jetzt dahin erweitert, daß allgemein alle Aufzüge, Demonstrationen und Versammlungen auch in geschlossenen Räumen, für die KPD. verboten sind. Ebenfalls hat die Landesregierung sich jetzt veranlaßt gesehen, Verhandlungen über die Hinzuziehung von Zivilpersonen zum Polizeiund Ordnungsdienst aufzunehmen. In Anlehnung an die Maßnahmen in Preußen muß jetzt auch in Lippe mit einer baldigen Einrichtung des Hilfspolizeidienstes gerechnet werden. Verkehrstagung in X Horn, 2. 3. Der Teutoburger Waldverein hielt in Horn seine Jahreshauptversammlung ab, die in erster Linie der Besprechung der für dieses Jahr durchzuführenden Werbemaßnahmen gewidmet war. Uebereinstimmend wurde festgestellt, daß sich die Zeitungsanzeige als das beste Werbemittel erwiesen habe. Trotz der schlechten Wirtschaftsverhältnisse haben im vergangenen Sommer 2635 Erholungssuchende die Stadt besucht, davon kamen aus Westfalen 31 Prozent und aus dem Rheinland 29 Prozent. Die Zahl der Uebernachtungen betrug 13202. Im selben Zeitraum übernachteten 2152 Jugendliche in der Wandererherberge. Sobald der gefrorene Boden Erdarbeiten gestattet, soll mit der Legung des Erdkabels begonnen werden. Im Gebäude des hiesigen Postamtes selbst sind noch verschiedene bauliche Veränderungen zur Aufstellung der Apparate notwendig. Das Selbstanschlußamt Oerling= hausen hofft man Ende Juni ds. Is. in Betrieb nehmen zu können. Xy. Oerlinghausen. Der Arbeitsmarkt wies am Ende des Monats Februar keine wesentlichen Veränderungen auf. Während bei den männlichen Erwerbslosen ein leichter Rückgang zu verzeichnen war, stieg die Zahl der weiblichen Arbeitslosen ein wenig an. Die Gesamtzahl betrug 858 gegenüber 855 des Vormonats. Da verschiedene Notstandsarbeiten, die infolge der ungünstigen Witterung nicht durchgeführt werden konnten, im hiesigen Bezirk vorgesehen sind, kann bei einem Witterungsumschlag mit einer größeren Entlastung des Arbeitsmarktes gerechnet werden. zh. Oerlinghausen. Belebung der Textilindustrie. Wie wir hören, wird in nächster Zeit von einer größeren Bielefelder Firma in unserem Orte ein Betrieb zur Herstellung von Damen= und Herrenwäsche eröffnet werden. Die Räumlichkeiten wurden bereits gemietet. Es sollen vorerst zehn Maschinen in Betrieb genommen werden. Ferner wurde seitens dieser Firma die Vergebung von Heimarbeit vorgenommen, wodurch etwa 30 bis 40 Näherinnen Beschäftigung finden dürften. hg. Bad Salzuflen. Einbrecher an der Arbeit. Bei dem Gastwirt Goerder(Hollenstein) und bei einem Landwirt in Retzen wurden Einbrüche versucht. Auf beiden Stellen wurden die„Nachtarbeiter“ in ihrer Tätigkeit gestört. Bad Salzuflen. Das Kurhaus wird am Sonnabend, 4. März, wieder geöffnet. Ab dieser Zeit werden täglich Unterhaltungskonzerte(Wochentags bei freiem Eintritt) geboten. X Detmold. Auf der Bezirkstagung des Bezirksvereins Minden im Reichsverband Deutscher Post= und Telegrafenbeamten wurde eine Entschließung angenommen, die den Verbandsvorstand ersucht, dahin zu arbeiten, daß die in den standespolitischen Richtlinien festgelegten Forderungen baldigst verwirklicht werden, daß die in der Versassung verankerten Rechte gewahrt, und wo sie verletzt sind, wieder hergestellt werden. tr. Holzhausen=Externstein. Arbeitsbeschaffungsprogramm. In der Sitzung der Gemeindevertreter wurde beschlossen, dem Plan des Gutsbesitzers Upmeier, der an Brei Stellen Notstandsarbeiten in 800 Tagewerken durchführen will, zuzustimmen und die Pläne dem Arbeitsamt einzureichen. bg. Blomberg. Zwangsversteigerung. Das Wohnhaus Meyer(Clusmannstraße) erwarb die hiesige Sparkasse für 22000 RM. Das Wetter der Woche Ueber 3000 in Lippe tr. Detmold, 2. 3. marschiert in der stattlichen Stärke vr 3069 Knaven und Mädchen auf. Das sind Vergleich zum Vorjahre fast 900 Kinder meh Der Abgang ist entschieden geringer und be trägt 2225 Schüler. #hr. In diesem Jahre ist bei den Neuanmeldungen zu Östern ein Rekord erreicht worden. Der Jahrgang 1926, der Östern zur Schule 5720 Ima. g Stärke von vom 2 März Von den Azoren her strömen sehr warme Luftmassen gegen Nordosten und entwickeln südwestlich von Irland beim Zusammentreffen mit abgekühlter Ozeanluft einen kräftigen Wirbel. Ein breites Regengebiet erstreckt sich über Südwestengland Xy. Oerlinghausen. Polizeiliche Haussuchungen wurden im Laufe des Donnerstag auch in Oerlinghausen bei Funktionären Geldstrafe für Verbreitung untuchliger Schristen bringen. Bereits in der vergangenen Nacht überquerte ein schmales Schlechtwettergebiet unseren Dienstbezirk. Dasselbe erstreckt sich über Nordengland und die Nordsee zwischen Rhein und Weser bis zu den Alpen. Oestlich davon herrscht in Deutschland wolkiges bis heiteres Wetter und allgemein werden Temperaturen unter 0 Grad gemessen. Aussichten für Sonnabend: Zunehmende Unbeständigkeit mit zeitweisem Niederschlag. Mild. Frische zwischen Südwest und Südost schwankende Winde. ERKLARUNG. Owolkenbos, O heite, Ohalbbedeckt, 0 wolkig, O bedeckt,: Regen, X Schnee, 2 Ounst, - Nebel,&a Gewitter, ∆ Graupeln, A Hogel, O Stille Lo-leicht“ Or mässig,o-stark,or stürmisch. Die Linien Osobaren verpinden die Orte mit gleichem Luttdruck Es bedeuter 5P- SWstart, wolkig, Regen,°Celsin a i in Mien und un Do W Witterungsbericht vom 3. März: Mitgeteilt voo F. Bock-imann Wy ** Niedrigster Thermometerstand in der Nacht 0 Grad Celsius. Thermometerstand um 9 Uhr vormittags +8 Grad Celsius. Barometer 741 Millimeter. Wind SW. Himmel bedeckt. Niederschläge am 2. März 11,8 Millimeter. Das Schöffengericht Berlin=Mitte verurteilte den Oberleutnant a. D. S. wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften zu einer Geldstrafe von 200 RM. bezw. 20 Tagen Gefängnis. Der Angeklagte ist der Ehemann der Tänzerin Cilly de Rheydt, die vor mehr als zehn Jahren in Berlin mit ihrem Ballett auftrat. Das Ballett de Rheydt führte auch zu einem Sensationsprozeß, in dessen Verlauf das Gericht sich die beanstandeten Nackttänze im Theater vorführen ließ. Schon damals war S. der Impresario der Tänzerin. Jetzt hatte er ein„Institut zur Vermittlung von Freundschaften“ gegründet, für das er durch Handttel Propaganda machte, deren Inhalt Gegenstand der Anklage war. Der Angeklagte aab zu daß ar sich durch den Inhalt der Zettel habe, betonte aber, daß in niemals irgendwelche unzüchvorgekommen seien. Er erklärte auch meiter daß er gern einen anderen Beruf ##e Eennmmmen. Steubrieftich ver= siaßelsen. wirhe, aber keine Möglichkett dgzu folgt wird seit einiger Zeit der Kommunisten ii Der Staatsanwalt hatte 14 Tage Gewie sein Vorgänger gegen Nordosten sahlreiches Material beschlagnahut, das noch gab zu, daß er sich vordringen und dabei auch West= Fesichtet werden muß. Es wurden mehrere strafbar gemacht deutschland wieder zeitweise Regen unter....5shaft genommen, daxe seinem Institut n bringen. Bereits in der vergangenen naute“ auc sin zeit dem Kriege sich in Deutsch=tigen Dinge vorg id aufhaltenoer russischer Kommunist.(auch weiter, daß xy. Oerlinghausen. Steckhrieflich versrer Aug. Weisheit aus Oerlinghausen, zauanis beantragt, das Gericht erkann beim„Kämpfer“ in Bielefeld als Redak= zeftef für beschlagnahmr. ir beschäftigt war. zas Verschwinden Weis= gettcl süt vennsicanas. führer Aug. Weisheit aus der teur beschäftigt war. Das Verschwinden Weisheits fällt zeitlich mit der Verhaftung vieler Bielefelder und Brackweder Kommunisten zusammen. Weisheit gehörte dem Oerlinghauser Stadtparlament und dem lippischen Kreistag Lemgo an. Xy. Oerlinghausen. Unbekannte Diebe drangen in der Nacht zum Donnerstag in die Gastwirtschaft Wehmeier in Asemissen ein und raubten die Ladenkasse aus. Es fiel ihnen nur Wechselgeld im Werte von 20 RM. in die Hände. Dieselben Täter versuchten auch in die Kolonialwarenhandlung Hanning einzudringen. Der Einbruch mißlang aber, weil der Besitzer rechtzeitig aufmerksam wurde. Die Diebe ergriffen die Flucht. Xy. Oerlinghausen. Die Arbeiten für das Selbstanschlußamt werden jetzt mit größerem Nachdruck betrieben. Das Luftkabel Oerlinghausen—Bielefeld, das an der Bahnlinie entlang führt, ist bereits gelegt worden. Geschäftliche Mitteilung Mende=Radio, die größte Spezialfabrik Deutschlands, ist auf der diesjährigen Leipziger Frühjahrsmense mit einer Reihe von auserwählten Hochleistungsgeräten vertreten. Die bekannten 5 Apparatetypen 152, 120/148, 138/180 und der MendeUltra=Selectiv sind in ihren Leistungen nach den damit gemachten Erfahrungen in jeder Beziehung erste Klaue. Eine Ausstattung mit Neuerungen oder Verbesserungen war daher in keinem Falle nötig. Ein Umstand, der die Mende=Geräte, bei den dauernden Neuerscheinungen auf dem Radio=Markt, im besten Lichte erscheinen läßt. Die Eigenschaften eines guten Marken=Fernempfängers— einwandfreie Trennschärte, große Reichweite und eine, das verwöhnteste Ohr befriedigende musikalische Leistung— sind bei allen Mende=Geräten, ganz gleich welcher Preislage, Selbstverständlichketten. Vom billigen 120/148=Röhren=Volksempfänger bis zum größten Ultra=Selektiv ist jeder Mende in seiner Klasse ein unübertroffenes Stück seinmechanischer Präzisions= und Qualitätsarbeit. — * A Wesfahoorr— Jerdronowrch Fest und freundlich Berliner Börsenbericht vom 2. März Die Börse eröffnete in freundlicher Haltung. Das Geschäft war daher ziemlich allgemein lebhafter. Im Vordergrunde standen besonders Montanwerte, Mansfelder notierten 2% Prozent höher. Die bis zu 2¼ Prozent betragenden Gewinne bei den Kunstseidewerten war dagegen auf ganz geringe Nachfrage zurückzuführen Siemens waren um ca. 1¾ Prozent höher. Licht und Kraft gewannen 2 Prozent. Von Spezialpapieren sind außerdem noch Aschaffenburger Zell und Bremer Wolle mit je+ 2 Prozent, Rhein. Braunk, mit+ 2% und Kaliwerte mit Besserungen bis zu 2 Prozent zu erwähnen. Salzdetfurth gewannen 2½ Prozent. Der Geldmarkt war unverändert. Die Grundstimmung an den festverzinslichen Märkten war als durchaus freundlich zu bezeichnen. Die Steuergutscheine blieben unverändert. Die Länderanleihen besserten sich meist, Provinzanleihen zogen—1 Prozent an, der Tagesgewinn von Reichsschuldbuchforderungen betrug ½ Prozent. Kommunalgoldobligationen waren überwiegend—¾ Prozent höher. Industrieobligationen tendierten überwiegend fester bei Besserungen bis zu 1½ Prozent. Auch am Kassamarkt war dlie Tendenz fester. Es ergaben sich meist Kurssteigerungen von—2 Prozent. Holstenbrauerei gewannen 3 Prozent. Mühle Rüningen. Eisen-Cement und Zeiß Ikon stellten sich dagegen bis zu 2½ Prozent niedriger. Bei nicht sehr großem Geschäft lagen die Schlußnotierungen fast durchweg über der Eröffnung. Führende Papiere wie Farben, B. M... Conti Gummi, Kaliaktien und einige Montane hatten Besserungen bis zu 3 Prozent zu verzeichnen. Nachbörse. Tendenz gut behauptet. Ablösungsschuld.90. Aku 36¼. AEG. 30¼. Bemberg 43¼. Charl. Wasser 87%. Dessauer Gas 113¾, Erdöl 91¾. Farben 111¼, Gelsenkirchen 59¼, Gesfürel 79, Harpener 87. Hoesch 54½, Kali Aschers 117½, Klöckner 45½, Kokswerke 68½, Mannesmann 59¾, Orenstein 39½. Phönix 34½, Rhein. Braunk. 206, Rheinstahl 75%, Rütgers 42¾. Stizdetturth 173, Schuckert 87¼. Schultheiß 100. Siemens 132. Ver. Stahl 35½. Westeregeln 119½. Waldhof 48¼, Reichsbank 147¾ Paket 16%, Lloyd 17. Frankfurter Abendbörse Faih, sehuen Die feste Grundstimmung hielt auch an der Abendbörse weiter an. Das Geschäft war ziemlich lebhaft, das Interesse erstreckte sich auf einige Spezialmärkte, besonders auf Montanpapiere und I. G. Farben. Es ergaben sich am Vergleich zum Berliner Schluß meist Besserungen um—¼ Prozent. Sleieferm=Ner Gefrägernuisdlicht Regierungsmaßnahmen zur Entkastung des Weizen- und Kasermarktes Auf Zeit gehandelte Werte Verte Anfang Schluß Akku 188.00 Asse. Liektriz.=Ges...: 90.28 Bayen Hotoren 91.50 Bembarg........ 42.25 Berger kieldau...... 147.29 Berk, Maschinenbau.... 31.75 Buderus Eisenw. 47.00 Charloitdg. Wanser. 97.125 Comp kispano....... 123.28 Cont. Gummi=W. 122.75 Daimier Benz...... 28.78 Dtsch. Cont. Oas..... 112.625 Deutsche Erddl...... 90.00 „ Linoleum....— EiektririchterLiet„..:„ Elektr. Licht und Kratt.. 92.00 I. G. Fardenindustrie... 109.25 Feldhmühle......... 43.30 Felten u. Guilleaume... 51.25 Helzenkirch. Bergv.... 3900 Ges. f. elektr. Untern. 78.78 Hamburger Elektr. 111.28 Harpener Bersbau.... 80.00 Hoesch-Köln-Neuessen.. 54.575 Ph. Holzmann.....—“ Hotelbetr.-Gesellsch. 58.50 lise Bergbau........= Klöckner Werke...... 43.00 Mannesmannröhren.... 38.75 Ransfelcher Beradau.... 26.40 Naachb. Unt. A. O.::.:.39 Metall=Ger........— Orenstein& Koppel.... 38.873 Phönix Bergbau...... 34.375 Polyphon....... 37.00 Rhein, Braunk. u. Br... 204.50 Rhein, Elektr. Werk...— Rhein, Stahlwerke.... 74.915 Khein, Weztf. Eiektr.... 92.30 Rütgerswerke....... 41.875 Salzcherfurth Kall..... 170.00 Schles. Elekt. u. Gas La. B 108.25 Schubert& Salzer.... 170.75 Schuckert& Co...... 90.373 Schultheiß-Patzenh... 100.00 Siemens&8mp; Halske..... 131.75 Stöhr, Kammgarn..... 64.30 Thüringer Gas...... 108.00 Leonhard Tietz...... 34.25 Vereinigte Stahlwerke... 38.125 Westeregein Alkall.... 116.78 Zellstoff Waldhof..... 48.375 Bank f. Brauindustr...— .:0. für Verkehrswesen 40.30 Dt. Reichsbahn Vorz.-Akt. 94.75 Hambg.-Amerik. Pek— „„ Südamerik. Dmpf.— Hanes Dampfsch.— Norddeutsch. Lloyd.... 17.128 Dtavi Ainen u. Eis.... 14.373 2. 3. — 99. 125 99.623 43.25 143.40 32.25 47.00 91 21.135 125.23 24.30 113.375 91.373 35.575 92.00 111.00 63.50 52.75 89.12 79.00 118 87.00 54. 625 43.30 38.30 .50 5 26.00 31.73 05.0 95.50 75.75 93.125 42.75 750 100.00 110.75 97.23 .0 132.00 64.625 08. 0 34.25 35.125 190. 3 48.25 41.00 94.75 16.975 eene 61925 93.23 43.0 43.00 32.25 47.25 97.555 123.145 25.25 24.125 13.33 99. 975 Bodt 81.50 9 10 10.50 63.00 51.775 89.00 79.25 11.00 85 50 54.625 48.373 58.00 35.0 45.25 39.25 25.00 38.25 99.575 34.25 35.00 25.39 95.30 75.75 93.50 .63 72.00 108.75 70.00 87.0 .75 131.50 64.875 07. 3 94.575 .005 18.8 48.25 75.50 41.00 95.00 16.750 # 29. 5/5 99.78 40.00 145.0 31 250 45.75 85.00 25.05 122.00 25.625 12.13 38.78 35.250 .0 91.25 100.285 62.50 51.373 57.25 77.23 12.128 34.50 54.125 43.00 58.25 33 73 43.50 38.25 24.0 .75 32.50 .05 33.625 35.00 201.273 95.25 74.125 91.00 42. 00 0 0 108.75 70.00 89.955 99.373 95 69.375 107. 75 94.375 .1238 16.0 47.50 75.125 39.625 94.50 .750 Für die Durchführung der verstärkten Pflege des Getreidemarktes werden vom Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft jetzt weitere Ausführungsvorschriften erlassen. Es handelt sich um Maßnahmen zur Entlastung des Weizen- und Hafermarktes. Am Weizenmarkt macht die gute Ernte des letzten Jahres die Erschließung neuer zusätzlicher Absatzmöglichkeiten erforderlich. Zu diesem Zwecke ist zunächst die Verfütterung von ausländischem Futtergetreide unterbunden worden. Während den Schweinehaltern als Ersatz hierfür inländische Kartoffelflocken und eosinierter Inlandsroggen zur Verfügung gestellt werden, soll nunmehr der nationalwirtschaftlichen Grundeinstellung der Reichsregierung entsprechend auch die Geflügelwirtschaft auf eine deutsche Futtergrundlage gestellt werden. Da' es sich hierbei vor allem um den Ersatz von Auslandsmais durch Inlandsweizen handelt, tritt gleichzeitig die erwünschte Entlastung des Weizenmarktes ein. Hühnerhalter, die Im Jahre 1932 keinen oder bis zu 1 ha Weizen und Sommergerste(zusammengerechnet) angebaut haben, erhalten die Berechtigung zum Bezug von 7 kg verbilligten Weizens je Tier. Hühnerhalter, die 1932 mehr als 1 ha Weizen und Gerste angebaut haben, sind zum Bezuge des verbilligten Weizens nur für eine über 100 hinausgehende Zahl von Hühnern im gleichen Verhältnis berechtigt. Die Bedarfsfeststellungen haben auf Grund der Viehzählung vom 1. Dezember 1932 zu erfolgen. Der Weizen wird gegenüber dem Marktpreise um 70 RM. je Tonne durch Reichszuschüsse verbilligt. Die Verbilligung ist sonach stärker als vielfach erwartet wurde. Dadurch ist die Aktion wirksamer gestaltet worden, als wenn die dem einzelnen Hühnerhalter zugeteilte Menge etwas höher festgesetzt worden wäre. Anträge auf Ausstellung von Bezugsscheinen sind an die Gemeindebehörden zu richten. Der Bezug des Weizens selbst kann durch jeden Händler und jede Genossenschaft erfolgen. Zur Förderung der Sandardisierung von Elern sind bisher für je 100 standardisierte Eier 20 kg Mais bereitgestellt worden. Es lag nahe, auch insoweit das ausländische Getreide durch inländischen Weizen zu ersetzen. Das geschicht in der Weise, daß für je 20 kg Mais 25 kg eosinierter, ebenfalls um 70 RM. je Tonne verbilligter, inländischer Weizen gegeben werden. Der deutsche Hafermarkt leidet sowohl unter dem Absatzrückgang, der durch die Verminderung des Pferdebestandes bedingt ist, als auch darunter, daß im vergangenen Kalenderjahr trotz großer eigener Ernte Futtergetreide aus dem Auslande bereingekommen ist. Um für diese früheren überflüssigen Futterzufuhren in der ersten Hälfte des Wirtschaftsjahres einen Ausgleich in dessen zweiter Hälfte zu schaffen, wird zur Entlastung des deutschen Hafermarktes das bekannte Ausfuhrscheinsystem für Hafer eingeführt und für Hafererzeugnisse auf eine neue Grundlage gestellt. Es würde mit der Absicht, die Lage auf dem Hafermarkt zu entspannen, nicht vereinbar sein, wenn der Markt für die Haferausfuhrscheine sich selbst überlassen werden würde. Es sind deshalb die finanziellen Möglichkeiten geschaffen worden, um den Haferausfuhrscheinmarkt in Zukunft ähnlich pflegen zu können, wie es an den Märkten für Roggen- und Weizenausfuhrscheine schon bisher geschehen ist. Aufhebung der Steuerverzugszuschläge Der Reichsminister der Finanzen hat eine Ver ordnung erlassen, durch die mit Wirkung vom 15. März 1933 ab die Steuerverzugszuschläge aufgehoben werden. Vom 15. März 1933 ab werden von rückständigen Steuerbeträgen nur noch Steuerzinsen erhoben. Der Zinsfuß beträgt in den Fällen des Verzugs 12 v. H. jährlich, in sonstigen Fällen(insbesondere bei Stundung und Zahlungsaufschub) 5 v. H. jährlich. Berliner Handelsgesellschaft, Berlin. In der.-., die den Abschlus für 1932 mit 5(4) Prozent Dividende einstimmig genehmigte, würdigte der Aufsichtsratsvorsitzende, Justizrat Dr. Meidinger, in kurzen Worten die Verdienste Carl Fürstenbergs Aus dem Verwaltungsrat ist Eugen Brückmann ausgeschieden. Neugewählt wurden Dr. H. F. Albert(Norddeutscher Lloyd). Dr.-Ing. Herbert von Klempere(Berliner Maschinenbau.-G. vorm. Schwartzkopfl). Direktor Dr. Arthur Klotzbach(Fried. Krupp.-.), Dr. Carl Melchior(M. M. Warburg& Co.) und Dr. Anton Schifferer(Vorsitzender des Aufsichtsrats von Schultheiß-Patzenhofer). Von dem 28 Mill. RM betragenden Kommanditkapital waren 20 172000 RM, vertreten. Jahresabschluß der Preußischen Staatsbank(Scehandlung). Der Abschluß, den die Preußische Staatsbank(Seehandlung) für das Geschäftsjahr 1932 vorlegt. läßt erkennen, daß das Institut die Nachwirkungen der Goldkrise und der starken Beanspruchung, der es vom Sommer 1930 bis zum Herbst 1931 ausgesetzt war, bereits zum großen Teil überwunden hat. Von Verlusten aus Kreditgeschäften ist die Staatsbank wiederum verschont ge30.00 B 23.300 17.125 17.28 14.75 14.008 blieben. Die neugegründeten Hilfsinstitute, die Deutsche Finanzierungsinstitut-.-G. und die Tilgungskasse für gewerbliche Kredite, sind von der Staatsbank nicht in Anspruch genommen worden.— Der Reingewinn beträgt.3 Millionen RM. gegen.0 Millionen im Vorjahr. Er ergab sich je etma zur Hälfte aus der Verringerung der Verwaltungsausgaben und Abschreibungen und aus der Erhöhung der Einnahmen. — Aus dem Geschäftsbericht verdienen noch folgende Mitteilungen Erwähnung: Das Geldgeschäft der Staatsbank bewegte sich infolge der weitgehenden Erstarrung des Geldmarktes während des ersten Halbjahres noch in verhältnismäßig engen Grenzen. Seither ist mit fortschreitender Entspannung der Geldlage eine deutliche Belebung eingetreten. Aber noch immer bleiben die Umsätze hinter der Zeit vor der Geldkrise zurück. In der Finanzierung der ländlichen Siedlung und in der Meliorationsarbeit war die Staatsbank auch weiterhin mit den ihr zur Verfügung stehenden Staatsmitteln und mit umfangreichen eigenen Mitteln tätig. Kölnische Hagel-VersicherungsGesellschaft, Köln. Die.-V. genehmigte einstimmig den Abschluß und beschloß die Verteilung einer Dividende von wieder 12 Prozent Fusion im amerikanischen Auskunftsgewerbe. Die seit 1841 bestehende Auskunftei R. G. Dun& Co., New York, hat das amerikanische Auskunftsbüro Breadstreet, mit dem die Auskunftei W. Schimmelpfeng, G. m. b.., in Verbindung steht, mit dessen Auslandsinteressen übernommen. Die Firma R. G. Dun& Co., die bisher schon über 240 eigene Büros in allen Teilen der Welt unterhielt, dürfte im Zusammenhang mit der Deutschen Auskunftei(vormals R. G. Dun& Co.) G. m. b.., ihrer rein deutschen Rechtsnachfolgerin, die den „Hermes“, Kreditversicherungsbank.-., Berlin, und die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft, München, als Gesellschafter hat, die größte und geschlossenste Auskunftsorganisation der Welt darstellen. Caerseimür der Konzunktur Ein Ueberblick des Konjunkturinstituts über die einzelnen Wirtschaltszweige Notizblock 3. 3. 1933. Wie aus Kreisen des Speditionsgewerbes gemeldet wird, hat Reichswirtschaftsminister Hugenberg an eine der größten Organisationen des Speditionsge. werbes nachstehendes Telegramm gesandt:„Vertrete auch heute noch Standpunkt, daß Schenker-Vertrag unrichtig und werde meinerseits alles tun, um Abhilfe zu schaffen“. * Die Vertriebsgesellschaft Deutscher BaumwollNähfädenfabriken(Nähgarnvertrieb) G. m. b.., München, hat mit Wirkung vom 20. Februar eine Ermäßigung der Nähgarnpreise, und zwar um 8 Prozent, eintreten lassen. * In der westdeutschen Dachziegelindustrie sind die Verhandlungen zur Gründung einer Preiskonvention erneut aufgenommen worden. Es heißt, daß die Vorverhandlungen günstig verlaufen sind. * Zur Gesundung der erzgebirgischen Strumpfindustrie ist ein Vorschlag unterbreitet worden, wonach Betriebe, die iare Kapazität mindestens von 41 bis 70 Prozent ausnutzen, diese um 20 Prozent verkürzen, während Betriebe, die darüber hinaus arbeiten, die Kapazität um 22 Prozent einschränken sollen. * Einer Meldung des Maasbode zufolge hat die Nivas (Niederländische Vereinigung zur Regelung des Zuckerabsatzes) nach Besprechung mit den Regierungskommissaren beschlossen, die Anpflanzungen für die Zuckerernte 1934 auf 32 125 ha zu beschränken. Diese Fläche entspricht einer Produktion von ca. 480 000 f. Zur Ausmahlung werden etwa 30 Fabriken in Tätig. keit gesetzt werden können. Die Ernteschätzung für das Jahr 1933 beläuft sich der Nivas zufolge auf 1 361 000 t. * Der internationale Diamagtenmarkt stcht im Zeichen eines neuen Preistiefstailes. Infolge des Auftretens einer neuen bedeutenden Außenseiterfirma, die im Februar einige hunderttausend Karat auf den Markt brachte, hat der„Boort“-Preis mit-.35 Gulden pro Karat den tiefsten Stand der letzten 50 Jahre erreicht. Der Preis für Boort(worunter die minderwertigste, Ware zu verstehen ist), ist stets maßgebend für die Preisentwicklung auf dem Diamantenmarkt. * Der Londoner Goldpreis betrug am 2. März für eine Unze Feingold 121 ch—% d= 87,3268 RM., für ein Gramm Feingold demnach 46.9240 Pence= .80762 RM. Die Bankenkrise in USA. Die Schalterschließung der Banken in USA greift immer weiter um sich. Nunmehr haben auch die Gouverneure der Staaten Louisiana, Mississippi. Kalifornien und Oklahoma ein Bankenmoratorium erklärt.— Die Effektenbörsen von San Franzisko, Cleveland, Detroit und die Baumwollbörse in New Orleans wurden geschlossen. Wie der jüngste Ausweis der Federal Reserve Bank of New York erkennen läßt, hat dieses Noteninstitut bedeutende Goldverluste durch den Neu Norker Geldmarkt erlitten. Die Ursache hierfür liegt in der Umwandlung von Dollarguthaben ausländischer Zentralbanken in Gold. Derartige Tran-aktionen hatten im Februar einen Umfang von mehr al 175 000 000 Dollar. Starker Rückgang der Nähmaschinenausfuhr Der Nähmaschinenexport ist in Auswirkung der den internationalen Handel lähmenden Krisenerscheinungen in den letzten Jahren außerordeutlich stark gesunken, was zu beträchtlichen Betriebseinschränkungen und Arbeiterentlassungen in der gesamten Nähmaschmenindustrie geführt hat. Im Jahre 1932 betrug die Ausfuhr in Nähmaschinen mit Motorantrieb 94 400 Stück gegenüber 142 200 Stück im Jahre 1931 und 181 500 Stück im Jahre 1930 Wertmäßig beziffert sich der Export in den genannten Jahren auf 13.9 Mill. RM., 20.7 Mill. RM. und 26.1 Mill. RM. Noch wesentlich stärker ist der Ausfuhrrückgang in Nähmaschinen mit Fußbetrieb, in denen 1932 noch 105 100 Stück gegenüber 173 500 Stück im Jahre 1931 und 318 300 Stück im Jahre 1930 über die deutschen Grenzen gingen. Wertmäßig trat eine Senkung auf .9 Mill. RM. von 13.2 bzw. 24.1 Mill. RM. ein Trotz der empfindlichen Ausfuhrsenkung spricht die Tatsache für die Güte und Beliebtheit deutscher Nähmaschinen, daß ein Auslandsversand auch in neuester Zeit fast noch nach sämtlichen Kulturstaaten der Welt erfolgt. Die bedeutendster Abnehmerstaaten sind Belgien, die Schweiz, Frankreich. Holland, die Tschechoslowakei, Brasilien, Italien und England. Ankerwerke Berliner Handels=Ges. Bielel. Mech. Weberei Commerz= u. Priv.=Bank. Oskar Dörtkler...... DeDi-Bank........ Dresdner Bank Gidemeister& Co... E. Gundlach. kottmann Stärke..... Rochs Adler-Nähm..... Ravensberger Spinn.... H. Stodiek& Co. Vort≈ Woll....... 94.0 83.50 71.00 61.50 50.50 97.25 70.30 61.50 36.50 Hamburger Warenmarkt vom 2. März Brasil-Kuffees: Brasil-Offerten unv. Es herrscht etwas bessere Nachfrage. Am Lokomarkt ist das Geschäft bei unv. Preisen ruhig. Gewaschene Kaffees: Bei ruhigem Geschäft ist die Grundstimmung stetig. Preise unv. Schmalz: Stetig unv. Baumwolle: Stetig. Middling Universal loko .15 Dollarcents. Oele und Fette: Markt weiter still und eher schwächer. Leinöl in Großposten zu 23.50 RM, erhältlich, während die ofiziellen Listenpreise unv. genannt werden. Dagegen wurde Rüböl um 50 Pfg., Soyabohnenöl um gleichfalls 50 Pig, Palmkern- und Erdnußöl um je 25 Ptg. im Preise ermäßigt. Preise unv. Rüböl März Mai 47.00, Soyabohnen6l März April 24.00. Palmkernöl März Juni 26.00, Erdnußöl MärzjJuni 32.25 RM. In seinem 4. Vierteljahresheft gibt das Institut für Konjunkturforschung einen allgemeinen Ueberblick über die Konjunktur einzelner Wirtschaftszweige, dem wir folgendes entnehmen: Die Gesamtlage der Landwirtschaft an der Jahreswende 1932/33 ist anhaltend kritisch. Die deutschen Getreidemärkte leiden infolge eines die Nachfrage bereits reichlich deckenden Angebots aus inländischer Erzeugung unter einem starken inneren Druck, so daß Zölle und andere Maßnahmen nur noch den Druck von außen(Weltmarkt) fernzuhalten, aber nicht mehr wie in früheren Jahren die Inlandspreise zu heben vermögen. Der Markt für Tiere und tierische Erzeugnisse stand im abgelaufenen Jahre nach wie vor im Zeichen reichlichen Angebots. Die industrielle Produktion, die in den Herbstmonaten verhältnismäßig stark gestiegen war, ist seit November wieder leicht zurückgegangen. Auf den Kohlenmärkten hat sich die Umsatztätigkeit weit stärker als saisonüblich erhöht. In der eisenschaffenden Industrie hat sich der Inlandsabsatz unter Schwankungen behauptet; begründete Aussichten auf eine rasche Zunahme der Investitionstätigkeit bestehen freilich noch nicht. Die Beschäftigung in den Hütten und weiterverarbeitenden Betrieben hat sich erhöht. in der Maschinsnindustrie verbarren der Gesamtauftragseingang und die Beschäftigung in den Maschinenbauanstalten weiter auf tiefem Stand. In der elektrotechnischen Industrie ist die Beschäftigung weiter gestiegen. Die Besserung des Kraftfahrzeugabsatzes hat angehalten. Die Beschäftigung in der Eisen- und Stahlwarenindustrie hat, nach dem Rückgang im August und September, in den letzten Monaten zugenommen. Die Ausfuhr von Eisen- und Stahlwaren ist seit Mitte des Vorjahres gestiegen. In der Bauwirtschaft hat sich der konjunkturelle Rückgang im ganzen kaum mehr durchgesetzt. Wenn der Rückschlag der Textilindustrie seit November auch noch einige Zeit anhalten dürfte, so wird doch dadurch die Gesamttendenz stabller Produktion und Preise nicht grundsätzlich geändert. Nach der Besserung im Herbst sind Produktion und Beschäftigung der ledererzeugenden und lederverarbeitenden Industrie wieder etwas gesunken. In der Glasindustrie liegt die Beschäftigung zum erstenmal wieder über Vorjahrsstand. Produktion und Beschäftigung der Funkindustrie haben im November ihren hoben Punkt erreicht und seitdem saisonmäßig nachgelassen. Der Absatz entsprach etwa dem Vorjahrsumfang. Die Abschwächung des Umsatzrückganges im Einzelhandel ist im 4. Vierteljahr 1932 stärker hervorgetreten. Gegen Ende des Jahres ist der Rückgang im ganzen etwa zum Stillstand gekommen. Die Lage des Handwerks war weiterhin äußerst gedrückt.— Der Güterverkehr hat sich bis Ende des Jahres zunehmend günstiger gestaltet. Devisenkurse Berlin 2. 3. Telegr. London 14.34 14.38 14.20 14.7 New Vork..........209.217.209.217 Amsterdam-Rotterdam.. 70.28 170.67 170.23 170 07 Brüssel-Antwerpen.... 39.12 39.24 39.14 39.24 Budapest.........— 32.14 9224 Helsingfors.........354.303.354.376 stallen.......... 21.32, 21.30 21.91 21.38 Kopenhagen........ 69.99 64.11 49.94 64.05 Holo..........:.73 9693 833 29 Paris........... 10.605 10.645 16.605 16.645 Prag.. 12.465 12.485 12.40s 12.483 Schweiz.......... 32.12 62.28 62.07 62.73 Spanien.......... 34.57 34.93 34.57 34.93 Stockholm......... 70.12 70.28 76.12 76.28 Wien......... 45.45„ 49.355 43.45 49.35 Notierung für je 1 Pfund, Dollar, const in 100 Einbeiten Amtliche Produkten-Notierunge: 2. 3. Weizen: Märkischer 198—200 Kleine Speiseerbsen 19.00—21.00 Roggen: Märklscher 134—150 kutterervsen..... 12.00—14.0. Praugerste...... 172—180 Peluschken...... 12.00—13.50 kuttergerste..... 163—171 Ackerbohnen..... 12.00—14.3 Hafer: Märkischer.. 128—128 Wieken....... 13.30—15.85 Weizenmehl 100 kg. 24.00—27.2: Lupinen: blaue.... S 80—10.0 Roggenmehl dto... 21.00—72.38 Lupinen: gelde... 11.30—12.7 Weizenkleie...75—9 00, Serackella....... 17.00—23.0 Roagenkiele......75—.00 leinkuchen...... 10.70—10.7 3222.:.......— kränuskuchen.... 1940—10.6 Leinaast.......— Frockenschnitzel....60—.0 Viktoriserbsen 21.00—24.00 Extr.Sovabohnenschrot.20—.20 Berliner Metallmarkt 2. 3. Elektrolytkupfer(wire bars) 46.00 Originalhüttenaluminlum............... 160.00 Desgl. in Walz= oder Drahtbarren.......... 164.00 Zeinnickel................ 350.00 Antimon Regulue................... 39400—41.0 Feinzlider.. 29.00—39.50 Bremer Baumwollmarkt 2. 3. Aonst Brie Geis Bezcht Februar.——.— Nürz......90.55— April....—2.2 Mai......97.95.95 Jun....——— 2 Jul....10.07.09 Augun... 19 747 742 Leptemder..————. Okroder....25.25 November—. Dezember.35.37.36 Januar....45.42— Tendenz: stetig.— Loko.16 10