83. Jahrgang. Nummer 31 mit Bielefelder General-Anzeiger und Handelsblatt Die„Westf. Neuesten Nachrichten“ mit den Bellagen für Sport, Unterhaltung, Literatur, Frau und Kind, Haus, Hof und Garten, Ravensberger Blätter, Radio und Schach erscheinen wöchentl. 6mal und kosten monatl..00 RM., im Postbezug.00 RM, einschließlich.48 RM. Zeitungsgebühr, aber ohne Bestellgeld. Sie können bei allen Trägerinnen, Agenturen, Postanstalten, Briefträgern und in unseren Filialen und Geschäftsstellen bestellt werden. Hauptgeschäfts. stelle und Redaktion Bielefeld, Rohrteichstr 9, Fernruf durch die GundlachZentrale: 4970—4973. nach 19 Uhr Geschäftsstelle 4972, Redaktion 4970 u. 4973 Clelefers Montag, 6. Februar 1933 Anzeigenpreis: Der Raum für die Anzeigenspalte(29 mm breit, 1 mm hoch) 15 Pfg., für die Reklamezeile(70 mm breit, 1 mm hoch) 60 Pig. Rabatt nach besonderem Tarif. Bei verspatetem Eingang der Zahlung oder bei Zwangseinziebung des Betrages kommt der gewährte Rabatt in Fortfall. 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Dann steht für Montag die neue Presseverordnung zu erwarten, mit der zugleich unter gewissen Voraussetzungen auch wieder Versammlungsverbote möglich gemacht werden sollen. Von politischen Besprechungen innerhalb der Regierungskreise ist am Sonntag nur eine Unterredung bekannt geworden, die zwischen dem Vizekanzler von Papen und dem Vorsitzenden der Bayerischen Volkspartei, Staatsrat Schäffer, stattgefunden hat. Eine Aenderung der politischen Situation ist mit dieser Aussprache, wie man allgemein annimmt, nicht verbunden. Am Sonntag abend war in politischen Kreisen das Gerücht verbreitet, daß die Kommissare des Reiches für Preußen eine staatsministerielle Sitzung abgehalten hätten. Diese Nachricht ist aber falsch. Im übrigen stand der Sonntag ausgesprochen im Zeichen des ersten Aufmarsches der Parteien zum Wahlkampf. Die Deutschnationalen, die Deutsche Volkspartei und das Zentrum haben Führertagungen abgehalten, in denen die Plattform für den Wahlkampf festgelegt wurde. Die eigentliche große Tagung der Deutschnationalen wird allerdings der Parteitag sein, der am nächsten Sonntag in Berlin stattfindet. Hitler nach München geflogen Der Reichskanzler Adolf Hitler ist Sonntag mittag 14.40 Uhr vom Flughafen Tempelhof zu einer kurzen Reise nach München gestartet. Rael dee Parleleit gur.... h:!..* Kaas ruft zur Sammlung— Deutschnationale und Preußen— Die Jpp. Gewehr bei Fuß— Große Pläne der Bayerischen Volkspartei Berlin, 5. 2. Im Reichstag trat am Sonntag der Reichsparteiausschuß der Zentrumspartei zu einer aus dem ganzen Reich stark besuchten Tagung zusammen. Reichskanzler a. D. Brüning war durch Krankheit am Erscheinen verhindert. Der Parteiführer Prälat Kaas leitete die Verhandlungen durch einen großen politischen Vortrag ein, der wiederholt durch stürmischen Beifall unterbrochen wurde. Kaas führte u. a. aus: Der Wunsch der großen Mehrheit des deutschen Volkes, zu einer Ordnung der politischen Verhältnisse, ohne volkszerreißende und wirtschaftshemmende Neuwahlen zu kommen, ist wieder einmal unerfüllt geblieben. Das Zentrum war bereit, eine sachliche Regierungsarbeit zu ermöglichen. Wir haben allerdings wissen wollen, wohin der Kurs ging. Das Zentrum ist eine politische Bewegung von vier Millionen deutscher Männer und Frauen, die ein Recht haben zu fragen, wenn sie eine Mitverantwortung übernehmen sollen. Als freie Bürger wollen wir nicht Steigbügelhalter Rauisergedonis in Beenn Der Reichskanzler in SA.-Aniform Ein Wald von Kränzen und Fahnen Berlin, ö. 2. Am Sonntag mittag fand das Staatsbegräbnis für den Hauptwachtmeister Zauritz und den SA.=Sturmführer Maikowski statt. Ungezählte Tausende säumten die Straßen, die der Trauerkondukt passieren sollte. Im Lustgarten hatten die Formationen der SA. und SS. Berlin und Brandenburg Aufstellung genommen. Vor der Schloßfreiheit war der Stahlhelm aufmarschiert. Vor dem Dom hatte Schutzpolizei zu Pferde und zu Fuß mit Karabinern Aufstellung genommen. Daneben standen SA.=Formationen. Zu Füßen des Altars standen die beiden silbernen Särge. Der Sarg des Wachtmeisters bedeckt mit der schwarz=weißen Flagge sowie mit Tschako und dem Hirschsänger, daneben der Sarg des nationalsozialistischen Sturmführers, bedeckt mit der Hakenkreuzflagge, auf der die Mütze lag. An den beiden Särgen hielten je sechs Kameraden der Toten die Wacht. Die Feldzeichen der Standarten der Untergruppe West hatten auf den Stufen des Altars Aufstellung genommen. In der ersten Reihe Am Ab. Mar, kommanandahten Auflösung durch Verordnung des Preußenkommissars Berlin, ö. 2. Die kommissarische preußische Regierung hat durch Verordnung sämtliche kommunalen Körperschaften in Preußen ausgelöst. Es handelt sich dabei um sämtliche Gemeinde:, Kreistags= und Provinzialvertretungen in Preußen. Die Rechtsgrundlage zu dieser Auflösungsverordnung ergibt sich nach einer Mitteilung des Amtlichen Preußischen Pressedienstes— aus den einzelnen Gemeindeverfassungsgesetzen, in denen das Staatsministerium ermächtigt ist, durch Verordnung gemeindliche Vertretungsk sverschaften aufzulösen. Zur Verbilligung der hierdurch ersorderlich werdenden Neuwahlen hat das Staatsministerium(Kommissare des Reichs) gleichzeitig beschlossen, den Wahltag für die Neuwahlen sämtlicher aufgelöster kommunalen Vertretungskörperschaften einheitlich, und zwar so festzusetzen, daß die Auslegung der Wählerlisten zugleich mit der Auslegung der Wählerlisten für die Reichstagswahl erfolgen kann. Als Wahltag ist der 12. März festgesetzt worden. Mitten in die ersten Etatsarbeiten der Kommunen platzt die Auflösungsverordnung. Stadtparlamente, Kreistage und Provinziallandtage werden jetzt am 12. März ein halbes Jahr früher gewählt werden müssen als bei natürlichem Ablauf ihrer Wahlperiode im Herbst dieses Jahres. Der Zweck der Auflösung von Parlamenten aller Art in Preußen und die von der kommissarischen Regierung erstrebte Neuwahl soll in der Herstellung gleichmäßiger politischer Verhältnisse zu suchen sein. Brannschweiger Stadtparlament aufgelöst Das braunschweigische Staatsministerium hat auf Grund des 5 60 der braunschweigischen Städteordnung mit Zustimmung der Gemeindekammer durch eine Verfügung die„Auflösung der brannschweigischen Stadtverordnetenversammlung ausgesprochen. Die Stadtverordnetenversammlung war seit etwa eineinhalb Jahren durch Einsetzung eines Staatsbeauftragten durch die braunschweigische Staatsregierung ausgeschaltet. Sie hatte eine sozialdemokratisch=kommunistische Mehrheit. Ihre Amtsdauer wäre erst Ende Februar 1934 abgelaufen. Als Termin für die Neuwahl hat der Staatsbeauftragte den 5. März, den Tag der Reichstagswahl, bestimmt. vor dem Altar sah man neben den Angehörigen der Toten den Reichskanzler Hitler und den Minister Goering in SA.=Uniform. Weiter bemerkte man Goebbels, den ehemaligen Kronprinzen in der Uniform der Totenkopf= husaren, den Prinzen August Wilhelm in der SA.=Uniform sowie Major Stephani vom Stahlhelm. Nach der Trauermusik von Beethoven, ausgeführt durch das große Blasorchester der Schutzpolizei, hielt Pfarrer Hossenfelder die Predigt. Ueber dem Lustgarten kreisten, als sich der Zug in Bewegung setzte, Flugzeuge mit dem Hakenkreuz auf den Tragflächen und mit schwarzen Wimpeln behängt. Die staatlichen Gebäude hatten die schwarz=weiße Flagge halbmast gesetzt. Der Trauerzug wurde eröffnet durch eine Abteilung berittener Schutzpolizei, die Schupokapelle und die Kranzträger. Dann folgte der mit vier Pferden bespannte Leichenwagen, auf dem der Sarg des toten Beamten ruhte. Dem Leichnam folgten Minister Goering und Offiziere und Beamte der Berliner Schutzpolizei. Nach einem Zwischenraum folgte der Leichenzug für den Sturmführer Maikowski. Auch diesen Zug eröffnete berittene Schutzpolizei. Es folgte die SA.=Kapelle und Hunderte von Kranzträgern der SA. und der SS., Abordnungen des Stahlhelms und anderer Wehrorganisationen. Vor dem Sarg marschierte der Zug 33, dessen Führer Maikowski war. Hinter den Angehörigen in unabsehbarem Zuge die Fahnen der SA. Den Fahnen folgten die Führer unter ihnen Goebbels und Graf Helldorf. Den Zug beschlossen die SA.=Formationen Berlin und Brandenburg und des Stahlhelms unter Führung von Major von Stephani. Gegen 16 Uhr erreichte der Zug den Kirchhof in der Invalidenstraße. Auf der Straße war von Lorbeerbäumen umrahmt ein Bild des erschossenen Maikowski aufgestellt. Vor diesem Bilde defilierten mehrere Stunden hindurch die Züge. Kränze häuften sich rings um das Bild und an der Mauer des Friedhofes. Auf dem Friedhof nahmen an der offenen Gruft die Standarten und Fahnen der SA. Aufstellung. Der Sarg wurde von Kameraden des Sturm 33 zur Gruft getragen. Nach dem Gebet des Geistlichen und unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden ging der Sarg bei gesenkten Fahnen in die Tiefe. Goebbels rühmte am offenen Grabe die Opferbereitschaft dieses mustergültigen Führers für seine Idee und für seine Kameraden. Für den Reichskanzler Hitler legte Graf Helldorf einen Kranz nieder. Als letzter Redner sprach Minister Goering, der u. a. betonte: Hätte die nationalsozialistische Bewegung nicht solche Sturmführer gehabt wie Maikowski, dann wäre sie jetzt am Ende ihrer Kraft, so aber leuchte ihr das Morgenrot. sein für Parteihäupter anderer politischer Bewegungen. Lauter als je wiederhole ich in dieser Stunde des beginnenden Kampfes meinen Ruf von Münster zur Bildung des Notund Gemeinschaftspaktes. Auch dieser Wahlkampf darf den Willen zur Sammlung nicht verschütten. Die letzten 14 Jahre deutscher Geschichte sind hart geschmäht worden, auch in den letzten Tagen. In diesen Zeitraum fallen aber auch Arbeitsjahre von deutschnationalen Männern und Kabinetten, in ihm sind acht Jahre Hindenburg. Will man auch den Reichspräsidenten miteinbeziehen in das allgemeine Verdammungsurteil? Die Geschichte wird dieses Urteil als falsch erweisen. Heute verdunkeln Parteileidenschaft und bewußte Irreführung das wirkliche Geschehen und die Leistungen dieser schicksalsschweren Periode. Vielleicht genügen vier Monate, um zu wissen, daß der Vierjahresplan ein Bluff und keine Wirklichkeit ist. Wer einen Vierjahresplan hatte, mußte sich der Volksvertretung stellen, die Regierung aber hat gekniffen. Pioniere der Arbeit zu sein ist schwerer als Kanoniere der Agitation. Wir werden jede Regierung unterstützen, die deutsches Recht mutig, klug und zielsicher durchkämpft. Ehre, Freiheit und Würde Deutschlands sind Sache der ganzen Nation und nicht einer Parteiminderheit. Im Innern wollen wir die Rechtsordnung sichern, wie sie in den Grundsätzen in der Verfassung festgelegt ist Die„nationale Revolution“ von Parteigruppen führt zur bolschewistischen Revolution. Wir kämpfen für eine Rechtsordnung, die den Grundsätzen wahrhaft christlich=konservativer Staatsführung entspricht. Wir wollen die geordnete Kontrolle eines Parlamentes über die Staatsführung. Die Untersuchung der Osthilfe und viele andere Vorgänge aus der Zeit der„autoritären Ein Rücktritl? Dr. Fuchs, der 11 Jahre lang der Rheinprovinz als Oberpräsident vorstand, soll nun im Rahmen der Umbesetzung der hohen Regierungsstellen im Reich und in Preußen zurücktreten. Staatsführung“ sind ein Beweis für die Richtigkeit des Satzes: Das schlechteste Parlament ist besser als die Cliquenwirtschaft in Vorzimmern. Der Redner befaßte sich dann mit der Wirtschaftskrise und der Arbeitslosigkeit. Er trat für rasche Maßnahmen zugunsten der Veredelungswirtschaft und überhaupt des Bauernstandes ein und verlangte auch durchgreifende Maßnahmen zur Stärkung eines selbständigen Mittelstandes. Er verlangte weiter ein gesundes Verhältnis zwischen Staat und Wirtschaft und eine wirtschaftliche Selbstverwaltung in unverfälschten berufsständischen Formen. Dabei wandte er sich gegen eine zentralistische Planwirtschaft. Kulturpolitisch trat er für eine innerliche religiöse Durchdringung aller Lebensgebiete ein. Wir kämpfen diesen Kampf, so schloß Kaas, als freie politische Bewegung, unabhängig von November= und Januarparteien. Das Zentrum hat nicht„für links optiert". Für Sozialismus wird nie Platz sein im Zentrum, aber es wird nie aufhören, den Kampf zu führen für soziale Gerechtigkeit. Wir wollen nicht die Macht der rechten und nicht die Macht der linken Parteigruppen, wir wollen nur eins: in mächtiges Teutschland! An das Referat des Parteiführers schloß sich eine ausführliche Aussprache an, die mit der einstimmigen Annahme einer als Vertrauenskundgebung für die Parteileitung gedachten Entschließung endete. Die Entschließung bringt zum Ausdruck, die näheren Umstände, die zur heutigen Reichsregierung geführt hätten, ließen unzweidentig den Willen bestimmter Gruppen erkennen, das Zentrum von verantwortlicher Mitarbeit auszuschließen. Tarin erblickt der Reichsparteiausschuß des Zentrums eine Herausforderung, die die Zentrumswählerschaft eindeutig beantworten werde. Weiter wird betont, das Zentrum habe nicht für links optiert, sondern für die Autorität des Rechts, für Volksfreiheit und Wahrung der Verfassung, nicht für Sozialismus oder Bolschewismus, sondern für den christlichen und sozialen Staat. Als Wahlparole wird aufgestellt: Aufbau der Nation aus den Grundkräften einer geistigen und politischen Mitte, die eint, versöhnt und zusammenfaßt. Die Zentrumspartei verspricht ferner einen ritterlichen Wahlkampf, verlangt aber Freiheit für den Wahlkampf und erklärt, sie werde sich gegen jede Einschränkung der Wahlfreiheit rechtmäßig wehren. Nachmittags traf der Reichsparteivorstand des Zentrums die letzten Vorbereitungen für den Wahlkampf. Die Deutschnationalen zur Lage Auf einer Tagung des Reichs=Frauenausschusses und des Völkischen Ausschusses der Deutschnationalen Volkspartei äußerte sich am Sonntag in Berlin der stellvertretende Vorsitzende v. Winterfeld über die politische Lage. Unter Hinweis auf den Kampf der Partei gegen den Ueberparlamentarismus und die Parteiherrschaft unterstrich der Redner, daß die Regierung nicht abhängig sein dürfe von den Parlamenten und ihrem Mißtrauen. Eine Diktatur jedoch könne immer nur eine vorübergehende Maßnahme sein. Man brauche schließlich eine Volksvertretung, die kontrolliert und die das Ausgabebewilligungsrecht hat. Es sei bequem, zu sagen, daß die Weltkrise an unserem Elend schuld sei und nicht die bisherigen deutschen Regierungen. Tatsächlich sei die Weltkrise zum großen Teil eine Folge der verkehrten deutschen Politik. Die Erfüllungspolitik habe zu Inflation und Volksverelendung geführt. Allein während Brünings Regierungszeit seien fünf Milliarden RM. Steuern neu aufgelegt worden. Als der Reichspräsident, so sagte der Redner, Herrn von Papen ernannt hatte, empfing er mich wenige Tage später, und ich sprach ihm meinen Glückwunsch dazu aus, daß er nun eine Rechtsregierung gebildet hätte. Da habe der Reichspräsident gesagt:„Ja, endlich!“ Und auf weiVier Vole um vonnlag Die neuesten Terrorakte Ein Gymnasiast erschießt den Bürgermeister Chemnitz, 5. 2. Am Tonntag haben sich wieder eine Reihe schwerer politischer Zusammenstöße ereignet. Bei einer Kundgebung der Eisernen Front in Chemnitz kam es zu Zusammenstößen mit Nationalsozialisten. Ein Reichsbannermann wurde getötet, zwei weitere schwer verletzt und mehrere Nationalsozialisten und Reichsbannerleute erlitten leichtere Verletzungen. In Staßfurt wurde der Erste Bürgermeister, Kasten, der als SPD.=Abgeordneter dem Preußischen Landtag angehört, von einem 17jährigen Gymnasiasten erschossen. Nach einem Umzug der NSDAP. und des Stahlhelm war es zu politischen Reibereien gekommen, bei denen ein Arbeitersamariter verletzt wurde. Bürgermeister Kasten ließ darauf eine Person verhaften und vernahm diese im Rathaus. Als er sich dann in seine Wohnung begeben wollte, trat ihm ein 17jähriger Gymnasiast entgegen und schoß ihn mit den Worten:„Mann, jetzt heißt es abrechnen!“ nieder. In Bochum wurde der SA=Führer Paußmann durch fünf Pistolenschüsse getötet. Pautzmann befand sich ohne Begleitung auf dem Heimwege. Plötzlich wurde er von mehreren Kommunisten gestellt. Es fielen alsbald mehrere Schüsse, und schwer verletzt brach Pautzmann zusammen. Kurze Zeit später ist er dann seinen Verletzungen erlegen. Als Täter kommen 4 bis 5 Kommunisten in Frage. Während und nach einer Demonstration der Eisernen Front in Breslau kam es am Sonntag in verschiedenen Teilen der Stadt zu schweren Zwischenfällen. Nachmittags wurde ein Student, der das Abzeichen der Eisernen Front trug, durch Stiche so schwer verletzt, daß er bald nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus starb. Auf der Rückfahrt von Leverkusen nach Düsseldorf wurden vier mit Nationalsozialisten besetzte Lastkraftwagen beschossen. Ein Sturmbannführer erhielt einen Kopfschuß. Bei weiteren Zusammenstößen zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten wurden sechs Nationalsozialisten verletzt, zwei von ihnen schwer. In Hagen hob die Polizei eine von der KPD. unterhaltene Vervielfältigungsund Verbreitungszentrale für Schriften hochverräterischen Inhalts aus. In Duisburg=Hamborn kam es in der Nacht zu einer Schießerei zwischen zwei kommunistischen Trupps, die annahmen, daß es sich bei den Gegnern um Angehörige der SA. handele. Ein Arbeiter erhielt einen schweren Bauchschuß. In Fürth beschossen sich Nationalsozialisten und Kommunisten. Auch Polizeibeamte machten von der Schußzwafse Gebrauch. Insgesamt wurden acht Personen mit Schußverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Ferner haben am Sonnabend im Reich wieder eine Anzahl von Haussuchungen bei Kommunisten stattgesunden. So entdeckte die Polizei in Düsseldorf ein Lager eines kommunistischen Literaturvertriebs und beschlagnahmte 100000 Broschüren. In Arnstadt wurde eine kommunistische Geheimdruckerei und in Köln eine Führerschule der KPD. ausgehoben. Der Parteisekretär der KPD. in Kiel und ehemalige Reichstagsabg. Heuck wurde verhaftet. tere Bemerkungen hätte der Reichspräsident erklärt:„Ja, vorher ging das nicht!“ Papen sei auf halbem Wege stehengeblieben.“ In der Wirtschaftspolitik mit den Kontingenten, und in Preußen, indem er dem Staatsgerichtshof die Dinge unterbreiten ließ. Nachdem der Landtagsauslösungs=Antrag gescheitert sei, verlange die Partei von ihrer Regierung, daß sie gegen Preußen vorgeht. Braun und Severing müßten verschwinden. Wenn der Reichskommissar an die Stelle des Preußischen Ministerpräsidenten trete, könne er mit Herrn Kerrl zusammen die Auflösung des Landtags erzwingen. Der Redner schilderte dann die schwierige Lage, in der Hugenberg ins Reichskabinett ging. Wenn Hugenberg Bedingungen gestellt hätte, drohte das Kabinett zu scheitern und das Chaos über Deutschland zu kommen. Das Ziel der Brechung der schwarz=roten Herrschaft und Ueberwindung des Marxismus sei heute erreicht. Unter Hinweis auf Fricks Harzburger Ausspruch von dem Fußtritt meinte der Redner, die Deutschnationalen hofften, daß die anderen ehrliche Spieler sein werden. Die Deutschnationalen hofften, daß im Gedankengut der Nationalsozialisten immer mehr das Sozialistische verschwinde und das Nationale hervortrete. Der Redner wandte sich gegen übertriebene Tarispolitik und Gottlosen=Propaganda und schloß mit dem Bekenntnis zur Hohenzollernschen Monarchie. und neuer Kurs Der Reichsausschuß der Deutschen Volkspartei nahm am Sonntag Stellung zur politischen Lage. Der Parteiführer Dingelden hob hervor, daß die DBP. an den Verhandlungen nicht beteiligt worden sei, die der Bildung der Regierung Hitler=Hugenberg vorangingen. Sie werde als nationale Partei der neuen Regierung nicht mit grundsätzlicher Opposition begegnen, sondern werde ihre Haltung von den Taten des Kabinetts abhängig machen. Vor allem werde sich ihre Wachsamkeit den wirtschaftlichen und sozialen Fragen zuwenden. Ein einseitiger Agrarkurs auf Kosten der breitesten Volksschichten würde ebensowenig erträglich sein wie eine Politik solcher Experimente, die zu Lasten der Sparer und des Mittelstandes gehen oder geeignet wären, den Kredit aller Wirtschaftskreise zu erschüttern. Nach eingehender Aussprache wurde einstimmig eine Entschließung angenommen, in der es heißt, daß das deutsche Volk innere Gesundung und äußere Freiheit nur erringen werde, wenn alle vorhandenen nationalen Kräfte zu gemeinsamer Arbeit geeinigt würden. Die 2VP. stelle sich entschlossen in die Front gegen den Bolschewismus und gegen die Wiederkehr einer schwarz=roten Herrschaft. Ohne die in Krieg und Frieden in vakerländischem Verantwortungsmut erprobten Kräfte des nationalen Liberalismus sei das von Hindenburg gesteckte Kampfziel nicht zu erreichen. Die in der Regierung HitlerHugenberg zusammengesaßten Parteien stellten eine wahrhafte Konzentration aller nationalen Kräfte nicht dar. Mit Sorge vermisse die 2BP. bis zum heutigen Tage jedes klare staats= und wirtschaftspolitische Programm der neuen Regierung; sie werde deshalb innerhalb der zu erstreitenden nationalen Mehrheit der Kämpfer gegen Parteidiktatur und gefährliche Wirtschaftsexperimente sein. Der Reichsausschuß ermächtigte die Parteiführung, alle geeigneten Schritte zu unternehmen, um jede national=bürgerliche Stimme zu sichern. Die Versammlung endete, wie die offizielle Mitteilung besagt, mit einem starken Vertrauensvotum für die Parteiführung. Reformpläne in Bayern München, 5. 2. Der Landesausschuß der Bayerischen Volkspartei, der zu Sonnabend nach München einberusen war und an dessen Verhandlungen auch der bayerische Ministerpräsident, die der Bayerischen Volkspartei angehörenden Mitglieder des Kabinetts und Abgeordnete der Reichstagsfraktion der Bayerischen Volkspartei teilnahmen, befaßte sich eingehend mit der politischen Lage. Zwei Entschlie ßungen fanden einstimmige Annahme, in deren erster betont wird, daß man das Zentrum und die Bayerische Volkspartei bei der Bildung der neuen Reichsregierung absichtlich ausgeschaltet habe, weil man in ihnen, obwohl sie immer für den konfessionellen Frieden und die Zusammenarbeit der christlichen Konfessionen in Deutschland wirkten, nur die „katholischen politischen Parteien“ sehe, und weil man die politische Gleichberechtigung der deutschen Katholiken und ihren politischen Einfluß auf das Staatsleben nicht wolle. In der zweiten Entschließung, die sich mit der politischen Lage in Bayern befaßt, heißt es, die Baverische Volkspartei verfolge nach wie vor das Ziel, eine Regierung in Bayern zu bilden, die sich auf eine Mehrheit im Landtag stützen könne. Die Bayerische Volkspartei halte es für notwendig, Mängel im Verfassungsleben zu beseitigen, und sie sei ungeachtet des Reichstagswahlkampfes entschlossen, ihre Richtlinien für eine Verbesserung der Bayerischen Verfassung und eine Sicherung der Freiheit und Wohlfahrt Bayerns vorzulegen. Außerordentlich wichtige Beschlüsse faßte der Landesausschuß auch zur Behebung der Notlage der Landwirtschaft. Es wurde hervorgehoben, daß die Landwirtschaft keine vier Jahre auf Hilfe warten könne, sondern dat ihr schnellstens geholfen werden müsse.# wurde angekündigt, daß das Agrarprogramm der Bayerischen Volkspartei, das sich auf die programmatischen Forderungen des„Bayerischen christlichen Bauernvereins“ zur Behebung der Notlage der Landwirtschaft stütze, in den allernächsten Tagen der Oeffentlichkeit übergeben werde. In dem deutsch=polnischen Pleß=Streit hat sich entgegen einem polnischen Antrage der Ständige Internationale Gerichtshof im Haag nunmehr für zuständig erklärt. * In Bombay wurde Frau Gandhi jetzt erneut verhaftet. Damit ist sie innerhalb der letzten dreizehn Monate dreimal festgenommen worden. Gasparone Stadttheater Bielefeld Millöckers„Gasparone“ hat seinen Schöpfer nicht so überdauert wie sein„Bettelstudent“. Man begegnet ihm nur hie und da auf den Brettern, in unserem Stadttheater hat man ihn— wenn ich nicht irre— seit langen Jahren nicht erlebt, und so wirkt er beinahe wie eine Novität, obgleich er doch so durchaus gute alte Zeit ist. Der Musik wegen ist diese Hintanstellung gegenüber dem Bettelstudenten eigentlich zu bedauern. Sind auch nicht ebenso einschmeichelnde und jedem Ohr geläufige Weisen darin, es ist doch eine Sache aus einem Guß, voll blühender melodischer Erfindung, farbigem Zauber und rhythmischer Beschwingtheit und von jener besonderen behaglich=festlichen Lustigkeit und schmunzelnden Witzigkeit, die Millöcker eigen ist. Es ist eben Musik aus der klassischen Zeit der Wiener Operette, damals, als ihr Stil sich vollendete, wirklich Operchen, kleine leichte und auch parodierte Oper, in vielem noch an die ältere komische Oper erinnernd, in den Ensemblesätzen z.., aber von allen den Tanzrhythmen jener tanzlustigen Zeit durchpulst— den Walzer natürlich voran. Bei aller Buntheit des sizilianischen Milieus mit Räubern, Schmugglern, Militär und Volksgewimmel vor hellen südlichen Häuschen und blauem Meer und Himmel— Fritz Kigler hat es in reizvolle, wirklich italienisch anmutende Bühnenbildchen umgesetzt— fehlt es der Handlung doch an der nötigen Zugkraft. Der liebende Graf stiehlt, als Räuber verkleidet, der Gräfin scheinbar ihre eben im Erbschaftsstreit gewonnene Million, um den Nebenbuhler, dessen geldgierigem Vater sie sich verpflichtet glaubt, zu verscheuchen. Man durchschaut dieses nicht aufregende Spiel zu schnell, und das mancherlei Zwischenspiel, das diese kleine Intrige in die Länge zieht, ist eben doch nur Ausschmückung mit recht harmlosen alten Witzchen, an denen in aller Breite und Länge sich zu ergötzen man nicht immer geduldig genug ist. Dem gestrigen Publikum konnte man das jedoch nicht nachsagen. Es ließ sich gern gefallen, daß jede Szene und jeder Scherz in aller Behaglichkeit ausgespielt wurde, wie das des Spielleiters Alfred Nicolai Vorzug und Schwäche zugleich ist. Vorzug, weil wirklich das Spiel, von echtem Humor getragen, immer heiter und lebendig bleibt und Nicolai die Szene immer bunt und lustig auszumalen versteht. Dazu eine farbenprächtige Ausstattung, die sich sehen lassen kann, und auch allerlei tänzerische Belebung, wozu freilich die Musik eigentlich noch mehr Anlaß gibt, als da ausgenutzt wurde. Julius Dworzak läßt diese Musik mit allem Schwung und Zauber und frohlauniger Bewegtheit erklingen. Edith Fils ist eine anmutige und statiöse Gräfin Carlotta und hat Gelegenheit, ihre strahlende Stimme voll zur Geltung zu bringen. Ihr geheimnisvoller Liebhaber Paul Belac hat neben ihr keinen leichten Stand. Erica Mott und Gert Buchheim sind ein schalkhaft=verschmitztes, gurrendes— nicht Tauben=, sondern Gastwirtsehepaar mit sizilianischem Temperament. Nicolai gibt dem seisten, spitzbübischen Podesta seine vergnüglich=behäbige Komik und Kemper läßt dessen weibisch aufgeputzten Sohn als albernen Hampelmann marionettensteif herumstelzen. Er erntet helle Lachsalven, ebenso wie Margarete Schott, die als mannstolle alte Schachtel mal wieder so recht loslegen kann und ihr„Es gibt keine Männer mehr“ in drei bis vier Variationen sich selbst überbietend wiederholt. Unter dem übrigen bunten Gelichter ragt noch Leo Falk als prächtiger Schugglerbandit hervor. Kurz: eine sehr lebendige, durchpulste Aufführung, die einen schönen Erfolg erzielte und noch manches volle Haus machen wird. Hav. Staatstheaterintendant? Als aussichtsreichster Bewerber für den Posten des Berliner Staatstheaterintendanten gilt jetzt der besonders durch seine Dramen„Der Einsame“(Grabbe) und „Der König" bekannte, national eingestellte Dichter Hans Johst. Eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen. Musikalische Feierstunde Altstädter Nicolai=Kirche Bielefeld Die 39.„Musikalische Feierstunde" am Sonntagabend brachte wieder in einem langen, fast überlangen Programm eine abwechslungsreiche Folge von Instrumental= und Vokalwerken der Barockzeit. Unter den ersteren beanspruchen besonderes Interesse die Werke für Solostreicher und Continno(der hier von der Orgel übernommen wurde), eine Kirchensonate für zwei Violinen, Violoncello und Orgel von Corelli und die Triosonate=Moll für gleiche Besetzung von Bach, Schöpfungen, denen man leider selten im Konzertsaal begegnet und für deren Aufführung man daher besonders dankbar ist. Die überragendere ist naturgemäß die Bachsche Sonate mit ihrem kraftvoll strahlenden Ideenreichtum, doch auch das Werk des Vaters des Concerto grosso ist in seiner edlen und schlichten Melodik von starker Wirkung. In Grete Ludorff(Bielefeld=Münster), Karl Rudolf Glaser(Essen) und Wilhelm Hinnenthal(Bielefeld) hatten die Werke überzeugende Interpreten gefunden. Es war ein sehr sauberes, gut ausgewogenes Zusammenspiel, klangschön und mit beseeltem Ausdruck. Daneben stand eine Reihe von Orgelkompositionen: Toccata und Fuge,=Dur und Prälndium und Fuge=Moll von Bach. Die erstere kann wohl nicht als ein sehr starkes Bachwerk angesehen werden, auch schien mir die Auffassung Fritz Gerlachs nicht immer ganz treffend zu sein. Sehr machtvoll gestaltete er jedoch das zweite Werk, das den Beschluß des Abends bildete. Und besonders bewährte er sich wieder als Meister der Registrierungskunst bei den vier Choralvorspielen zu„Vater unser im Himmelreich". Diese Gegenüberstellung von vier Vorspielen zu demselben Choral aus der Hand vier verschiedener Meister war außerordentlich interessant. Man weiß nicht, wem man hier den Vorzug geben soll: Pachelbel. Burtehnde. Georg Böhm oder Bach. Jedes der vier Stücke hat seine besonderen Schönheiten, und wie sie alle vier von der gleichen starken Frömmigkeit erfüllt sind, zeigt sich in allen auch das gleiche starke Schöp fertum, das den gegebenen Cantus firmus mit einer Fülle musikalischer Einfälle umkleidet. Für den vokalen Teil des Programms hatte man eine Sängerin gewonnen, die hier bereits einen guten Namen hat: Else Suhrmann(Gelsenkirchen), die im vergangenen Winter in der Musikvereinsaufführung der „Schöpfung" die Sopranpartie sang. Die Solokantate„Wachet auf, ruft uns die Stimme“ von Franz Tunder, dem großen Lübecker Meister, gestaltete sie mit ihren großen Mitteln und ihrer reifen und beseelten Vortragskunst sehr eindrucksvoll. Am ergiebigsten und ausgeglichensten ist ihre Mittellage, in der die Stimme in schöner Weichheit und Fülle strömt. Die Tundersche Kantate gestaltet frei und mit einem großen Aufschwung die bekannte Choralmelodie aus, umspielt von einem reichfigurierten Streichquartett und Orgel, eine eindrucksstarke, ebenfalls viel zu wenig bekannte Schöpfung. Ferner kamen zwei Bachsche Arien für Sopran mit obligater Violine(von Grete Ludorff mit hingebendem Temperament und großem Ausdruck gespielt) und Orgel zum Vortrag,„Hört, ihr Augen, auf zu weinen“ und „Ich bin vergnügt in meinem Leiden". Auch hier vermittelte Else Suhrmann einen starken Eindruck. Ihr Schönstes gab sie jedoch in den zwei schlichten geistlichen Liedern„Der Taube Gesang auf dem Lilienzweig(aus dem 15. Jahrhundert) und„Der Mond ist aufgegangen“, die mit einer ergreifenden Gefühlswärme und einer wundervollen Zartheit gesungen wurden. Musikdirektor Fritz Gerlach begleitete alle Darbietungen an der Orgel stilgerecht und mit feiner Zurückhaltung. Hans Otto Redecker Ein Führer der Deutsch=Amerikaner gestorben. Ein maßgebender Führer des Deutschtums in Amerika, David Maier, ist in New York unerwartet gestorben. Maier stand als Präsident an der Spitze der Steuben=Gesellschaft. Darüber hinaus hat er sich als Herausgeber der Zeitschrift„American Monthly“ tatkräftig für die Interessen des Deutschtums in Amerika eingesetzt. gr. heute neue Presseverordnung Die Begründung der Reichsregierung Pnrlag gegen Kaftrfung Robsebeils Aaßenminister! Auch das Drei=Männer-Kollegium lehnt ab Berlin, 4. 2. Die neue Presseverordnung, die wir bereits am Sonnabend ankündigen konnten, soll nunmehr am Montag durch Verordnung des Reichspräsidenten veröffentlicht werden. Zur Begründung hat die Reichsregierung am Sonnavend nachmittag folgende Erklärung herausgegeben: Bei ihrem Amtsantritt hatte die Reichsregierung vor der Presse die Hoffnung und den Wunsch zum Ausdruck gebracht, es möge ihr kein Anlaß geboten werden, frühere Beschränkungen des Versammlungsund Preßrechts wieder aufleben zu lassen. Allerdings wurde gleichzeitig die Mahnung ausgesprochen, alles zu vermeiden, was Beunruhigung in das Volk tragen und die öffentliche Sicherheit gefährden könnte. Diese Mahnung ist nicht befolgt worden. Vor allem in der Presse sind in den letzten Tagen unerhörte Beschimpfungen und Beleidigungen erhoben worden, die eine Regierung, die auf Autorität hält, sich nicht gefallen lassen kann. Ferner hat ein Teil der Presse, ganz offensichtlich um Beunruhigung zu schaffen und das Vertrauen zur Regierung zu erschüttern, Gerüchte über angebliche wirtschafts= und sozialpolitische Maßnahmen der Regierung verbreitet, die keinerlei Unterlage besaßen. Die Reichsregierung hat sich daher veranlaßt gesehen, dem Reichspräsidenten eine Verordnung vorzuschlagen, die Beschränkungen des Versammlungs= und Preßrechts enthält, wie sie zum Teil auch früher bestanden. Diese Verordnung gibt der Reichsregierung nunmehr die absolnte Handhabe, ihre Autorität wirksam zu wahren und ihre Aufbauarbeit ungestört durchzuführen. Somit dient sie dem Schutze des deutschen Volkes. Die Verordnung, die dem Reichspräsidenten zur Unterschrift vorliegt, wird am Montag veröffentlicht werden. Ein Protest der Presse Der Hauptausschuß des Reichsverbandes der deutschen Presse hat in einem Telegramm an den Reichspräsidenten gegen die beabsichtigte neue Presseverordnung protestiert und sich erneut für die Pressefreiheit eingesetzt. Seitdem Reichsinnenminister Frick sich bei seinem Amtsantritt zur Pressefreiheit bekannt habe, sei keine Aenderung der Lage eingetreten, so daß vor dem Erlaß einer neuen Presseverordnung dringend gewarnt werden müsse. Nleues vom Jage Die Deutschnationalen und die NSDAP. haben in der Bremer Bürgerschaft einen gemeinsamen Dringlichkeitsantrag eingebracht, der die Auflösung der Bürgerschaft fordert. GAn* Die in Berlin versammelten Ortsgruppenfüchrer des Deutschen Luftschutzverbandes nahmen eine Entschließung an, in der die Reichsregterung gebeten wird, insbesondere bemüht zu sein, das gleiche Recht Deutschlands auf aktiven Luftschutz sobald als möglich durchzusetzen. Nur im Schutze gleicher Sicherheit könne der Frieden erhalten und die deutsche Wirtschaft und Sozialfürsorge ungestört wieder aufgebaut werden. Das Reichsernährungsministerium wird in letzter Zeit von Bittstellern und Beschwerdeführern überlaufen. Es bittet daher jetzt, alle persönlichen Besuche im Ministerium vorläufig einzuschränken. Im Reichsverkehrsministerium übergab Reichsverkehrsminister von Eltz=Rübenach dem Reichsminister Goering als Reichskommissar für die Luftfahrt die Luftfahrtabteilung des Reichsverkehrsministeriums. Berlin, 4. 2. Der Preußische Landtag hat in seiner Plenarsitzung am Sonnabend den nationalsozialistischen Antrag auf Landtagsauflösung und Durchführung der Neuwahlen am 5. März abgelehnt mit 214 Stimmen der Kommunisten, Cozialdemokraten, des Zentrums und der Staatspartei gegen 196 Stimmen der Nationalsozialisten, Deutschnationalen, Deutschen Volkspartei, Christlich=Sozialen und des Deutsch=Hannoveraners. Die zweite Möglichkeit der Landtagsauflösung nach den bisher bestehenden Vorschriften, nämlich der Auflösungsbeschluß des Dreimänner=Kollegiums, scheiterte gleichfalls am Sonnabend, während die Landtagssitzung noch im Gange war und nur wenige Schritte vom Plenarsitzungssaal entsernt. Das Dreimänner=Kollegium, Landtagspräsident Kerrl(Natsoz.), Ministerpräsident Braun(Soz.) und Staatsratspräsident Adenauer(Ztr.) hatte sich im Arbeitszimmer Kerrls eingefunden. Kerrl war für, Braun und Adenauer waren gegen die Auflösung. Braun und Adenauer erklären: Ministerpräsident Braun begründete seine ablehnende Haltung u. a. mit dem Hinweis darauf, daß zurzeit nicht die geringste Veranlassung für die preußische Politik vorliege, den Landtag aufzulösen. Insbesondere sei eine Reichstagsauflösung kein Anlaß dafür, auch das preußische Parlament neu zu wählen, zumal auch die Reichstagsauflösung nicht unbedingt notwendig gewesen sei. Parlamentsauflösungen in dieser Zeit führten nur zur Beunruhigung der Bevölkerung, während eine wesentliche andere Zusammensetzung des Parlaments nicht zu erwarten sei.— Staatsratspräsident Adenauer erklärte, eine Landtagsauflösung auf Grund des Artikels 14 der preußischen Verfassung setze voraus, daß lebenswichtigen Interessen des Landes Preußen auf andere Weise als durch Auflösung und Neuwahl nicht genügt werden könne. Er könne nicht anerkennen, daß dieser Fall vorliege. Die gegenwärtige Verteilung der Regierungsgewalt in Preußen zwischen Staatsregierung und Reichskommissar schädige zwar unbedingt lebenswichtige Interessen Preußens, und sie könne nach Lage der Sache allein durch die Wahl des Ministerpräsidenten durch den Landtag beseitigt werden. Er habe aber gute Gründe für die Annahme, daß diese Wahl durch Auflösung und Neuwahl des Landtages nicht beschleunigt, sondern im Gegenteil verzögert und evtl. erschwert werde. Stürmische Landtagssitzung Die entscheidende Landtagssitzung verlief im übrigen recht lebhaft. In der Debatte über den nationalsozialistischen Auflösungsantrag sprach für die Antragsteller der Abg. Kube. Er begründete den Antrag vor allem mit der Unfähigkeit des jetzigen Landtags, eine verfassungsmäßige preußische Regierung zu wählen. Weiter griff er die Regierung Braun an wegen der angeblichen Verwendung von Staatsgeldern für parteipolitische Zwecke. Als Innenminister Severing zur Zurückweisung der Angriffe des Abg. Kube das Wort nehmen wollte, schrien ihn die Nationalsozialisten nieder. Vizepräsident Haacke unterbrach die Sitzung. Nach Wiedereröffnung ließen die Nationalsozialisten Gevering abermals nicht zum Wort kommen, worauf Vizepräsident Haacke erklärte, er müsse feststellen, daß das Parlament den Minister im Augenblick nicht anhören wolle. Es folgte die zweite Sitzungsunterbrechung. Am Schluß der Sitzung wünschte Präsident Kerrl den Abgeordneten„für die Zukunft ein besseres Wohlergehen“. Braun widerspricht Zentrum und Sozialdemokratie beantragten auf Grund der Vorgänge im Landtag die sofortige Einberufung des Aeltestenrats, um dagegen zu protestieren, daß das Landtagspräsidium nicht energischer vorgegangen sei, um dem Minister Severing Gehör zu verschaffen. Die Hoheitsregierung Braun ihrerseits hat gegen die Vorwürfe des Abg. Kube in einer besonderen Erklärung Stellung genommen. Und doch Auflösung? Obschon sich am Sonnabend die verfassungsmäßig zuständigen Stellen gegen die Landtagsauflösung ausgesprochen haben, erwartet man doch für den Montag noch die Anflösung des Preußischen Landtages. Der„Angriff“ erklärte sofort am Sonnabend, die Auflösung sei trotzdem sicher. Wichtig dürfte es sein, ob der Riegel, den Braun und Adenauer vorsorglich durch ihre Erklärungen im Dreimänner=Kollegium einer etwaigen Auflösung auf dem Verordnungswege vorschieben wollten, stark genug befunden wird. Berlin, 5. 2. Der Sonnabend hat eine Reihe von wichtigen Personulveränderungen in Reich und Preußen gebracht. Die wichtigste ist die Betrauung Hugenbergs mit der Wahrnehmung der Geschäfte des preußischen Landwirtschaftsministers. Ferner ist ihm das Kommissariat für Wirtschaft und Arbeit, das die ehemaligen Ministerien des Handels und der Wohlfahrt umsaßt, übertragen worden. Damit befinden sich, ebenso wie im Reich, nun auch in Preußen die gesamten Wirtschaftsressorts in Hugenbergs Hand vereinigt. Für seine Reichsressorts hat Hugenberg an Stelle des ausscheidenden Staatssekretärs im Reichsernährungsministerium Mussehl den deutschnationalen Landbundführer von Rohr (Demmin) und an Stelle des Staatssekretärs im Reichswirtschaftsministerium Schwartz= kopf den deutschnationalen Reichstagsabgeordneten Bang zu Staatssekretären ernannt. Auch die Besetzung des Kultuskommissariats in Preußen ist nun endgültig erfolgt. An die Stelle des zurückgetretenen Universitätsprofessors Kaehler tritt der Studienrat a. D. Rust aus Hannover(natsoz). Senator Hull der aller Wahrscheinlichkeit nach beim Amtsantritt Roosevelts zum Außenminister von USA. ernannt werden wird. Zwischen dem Reichskommissar für Arbeitsbeschaffung und Bankenvertretern wurde eine Vereinbarung über die Zwischenfinanzierung von 250 Millionen RM. für die Arbeitsbeschaffung erzielt. Die Reichsbank sagte ihre Unterstützung zu. Die Thüringische Regierung hat eine Verordnung erlassen, nach der Kommunisten in Gemeindeparlamenten die Zugehörigkeit zu den Kommunalverwaltungsausschüssen untersagt ist. Der Alterspräsident des aufgelösten Reichstags, General Litzmann, wird wieder kandidieren, um das Amt des Alterspräsidenten bei der Eröffnungssitzung zu übernehmen. Rust ist Altphilologe und wirkte als Lehrer von 1910 bis 1930 am Ratsgymnasium in Hannover. Auf Grund seiner philosophischen Arbeiten wurden ihm wiederholt Lehrstühle angeboten. Den Krieg machte Rust als Insanterieoffizier der Reserve mit, gab im Jahre 1930 seine Lehrtätigkeit in Hannover auf und stellte sich ganz in den Dienst der NSDAP. 1930 zog er auch als Spitzenkandidat der NSDAP. im Wahlkreis SüdhannoverBrannschweig in den Reichstag ein. Vor der Uebernahme des Ministeramts war Rust Leiter des Gaues Hannover der NSDAP. Von Wichtigkeit bei den Personalveränderungen ist ferner noch die Ernennung des Referenten bei der Presseabteilung der Reichsregierung, von Bose, zum Chef der Pressestelle beim preußischen Staatsministerium und die Ernennung des bekannten nationalsozialistischen Strafverteidigers Luetgebrune (Göttingen) zum Ministerialrat im Reichsjustizministerium. Reichsminister Goering stattete in seiner Eigenschaft als preußischer Innenminister dem Berliner Polizeipräsidenten einen Besuch ab. * Die schwebende Schuld des Reiches betrug am 31. Dezember vorigen Jahres 1836 Millionen RM. gegen 1828 Millionen RM. am 30. November vergangenen Jahres. Wierschaftsponn in einer=Hans Hugenberg auch für Preußen ernannt Rust preußischer Kultuskommissar C. Holtorf: Der Oferdegott Einsame Estancia in hitzeglühender Steppe. — Fern verhallt das Getrappel unbeschlagener Pferdehufe. Im Hause ist es sehr still. Der Estanciero, die Donna— die Europäerin ist und immer sehr unter der Hitze leidet— die indianischen Diener, sogar die Mosquitos, alle scheinen in der Mittagsglut zu schlafen. Auf der Holzterrasse sitzt Achmed, der fremde arabische Diener, den der Hausherr von irgend einer Reise mitbrachte, auf seinen Sohlen und wiegt eintönig summend seinen Oberkörper. Er blickt bisweilen sorgsam auf das Kind, das unter einem Sonnendach mit der Ernsthaftigkeit und Ruhe einziger Kinder vor sich hinspielt.— Aber Achmed hat Heimweh nach der gelben Sandwüste, die so anders ist als das verbrannte Gras ringsherum. Und über seinem Singsang und seinen sehnsüchtigen Träumen schläft auch er ein.— Nun ist niemand mehr wach und das Kind ist allein. Vorsichtig schleicht es auf seinen weißen Schuhen am Diener vorbei, über die Holztreppe, die mahnend knarrt, durch das Tor, und dann— läuft es in die Steppe hinein. Alles mit der Sicherheit, mit der man einen langüberlegten Plan ausführt. Das Kind will zu den Pferden, die irgendwo in der weiten Steppe grasen. Seinem Vater sind die Pferde eine Spielerei, eine kostbare Ferienlaune. Das Kind aber liebt die Pferde abgöttisch. Sie sind ihm der Inbegriff alles Guten, Lieben und Edlen. Wenn das Kind„Pferd“ sagt, so ist das die größte Schmeichelei, der liebste Kosename, den es zu geben vermag. Nur daß die Erwachsenen das meistens leider gar nicht verstehen. So läuft es nun, wie eine kleine weiße Flamme, ohne Angst vor den tausend Gefahren, die ringsherum lauern, mitten in die Steppe, dem fernhallenden Getrappel entgegen. Es läuft wohl Stunden. Die Schuhe sind Fetzen. Auf der hellen Kinderhaut hat die Sonne schmerzhafte Blasen entstehen lassen. Das Kind wird immer müder und trauriger. Noch immer keine Pferde, nur vorüberraschelnde große Spinnen, Sandschlangen, stachlige Kakteen und sonnverbranntes Gras. Fast ein Wunder, daß ihm noch nichts geschehen ist, daß es noch lebt. Da kommt das Getrappel plötzlich näher. Das Herz des Kindes wird weit und sehnsüchtig. Unbewußt wohl fühlt es die Weite der Erde, wie ein Feuer, das nicht brennt. Es rennt mit letzter Kraft und ausgebreiteten Armen. Und da ist die dunkle Mauer der heranjagenden Herde. Das Kind meint schon deutlich das Weiße in den Augen der Tiere zu sehen. Es weiß nicht, daß die Mauer über es hinwegrennen wird. Aufjubelnd läuft es dem sicheren Tode entgegen... Aber was jagt dort für ein einzelnes Tier plötzlich vor der Herde? Was für eine Gestalt hängt da im Sattel, weit zur Seite gebeugt mit zum Fang ausgestreckten Armen? ... Das Kind schwebt plötzlich in der Luft, sitzt dann vorn auf einem Sattel und sieht in ein freundlich grinsendes dunkles Gesicht.— Schwarze, schräge Augen, ein sehr großer Mund mit vielen weißen Zähnen, silberne Gehänge in den Ohren und irgendein flatterndes buntes Tuch. Und das Gesicht lacht freundlich und besorgt über dem Kind, während sie im jagenden Galopp mit der Herde dahinjagen. „Pferd“ sagt das Kind liebevoll und sinkt dann in tiese Bewußtlosigkeit... ** Es ist schon dunkel, als vor der Estancia ein einzelner Reiter hält. Jetzt schläft das Haus nicht mehr. Das Haus ist ein einziges trauriges Seufzen. Sogar die Mosquitos summen melancholisch. Athmed murmelt seine fremden Gebete. Irgendwo schluchzt verzweifelt eine Indianerfrau. Und der Estanciero geht ruhelos auf der Veranda auf und ab. Alle sind hoffnungslos traurig. Alle wissen, daß Suchen vergeblich ist, daß die Steppe nichts wieder hergibt, was sie nahm. Man wird das Kind nur tot wiederfinden, wenn nicht ein Wunder geschieht... Und da kommt ein fremder Indio mit einem Bündel auf den Armen die Holztreppe hinauf. So leise, daß sogar das trockene Holz nicht knarrt. Vorsichtig legt er das Bündel dem ungläubig staunenden Hausherrn in die Arme, grüßt wortlos und verschwindet, ehe der Estanciero feststellen kann, welcher von seinen oder benachbarten indianischen Hirten der Retter war.— Und das Kind erwacht, ist zwar von der Sonne schlimm verbrannt, aber ganz gesund, und das Haus ist voll froher Stimmen. * Als der Estanciero an einem der folgenden Tage seine Pserdeherden besichtigt, fehlt der beste und wertollste Hengst. Der Gaucho meldet, daß„Jussuf“, so hieß das kostbare Tier, mitten in der Steppe tot zusammengebrochen sei. „Hitzschlag“, meint resigniert der Estanciero. Aber die Indios stecken die Köpfe zusammen und tuscheln:„Der Pferdegott“, er war gnädig. Das Kind wollte er nicht, dafür nahm er das Pferd.— Und alle klugen Worte des Hausherrn, der vom Schutzengel des Kindes spricht, und die verächtlichen Blicke des Arabers, der darauf besteht, daß Allah allein das Kind gerettet habe, können sie nicht davon abbringen.. * Nun spielt das Kind wieder auf der Veranda.— Fern trappeln die Hufe unbeschlagener Pferde. Die Steppe flimmert braun und lockend. Und bisweilen, mitten im Spiel, hebt das Kind lauschend den Kopf und lächelt leise und verträumt, als grüße es einen fernen Freund. Es bleibt bei der Kürzung des Kunstunterrichts. Durch die Sparmaßnahmen bei den höheren Schulen ist eine Kürzung des Zeichen= und Kunstunterrichts bis zu 38 Prozent eingetreten Auf eine Kleine Anfrage der Nationalsozialisten im Preußischen Landtag, die sich gegen diese Sparmaßnahmen wendete, hat jetzt der Reichskommissar für das preußische Kultusministerium erwidert, eine weitere Kürzung des Kunstunterrichts an den höheren Schulen sei nicht beabsichtigt, aber auch die Wiederherstellung des Kunstunterrichts in seinem ursprünglichen Umsang sei zur Zeit nicht in Aussicht genommen. Der Zeitungsverleger August Madsack gestorben. Der Gründer und Herausgeber des „Hannoverschen Anzeigers“, Dr. h. c. August Madsack, ist in Hannover im Alter von 77 Jahren gestorben.— August Madsack, ein gebürtiger Ostpreuße, war nach der Ausbildung im Zeitungsfach sieben Jahre in Riga tätig, von wo er im August 1891 infolge der Unterdrückung des Deutschtums durch die Russen nach Deutschland zurückkehrte. Im Jahre 1893 gründete er den„Hannoverschen Anzeiger“, den er zu einem führenden norddeutschen Blatte entwickelte. Als Mitarbeiter und Ressortleiter war bei ihm auch der Dichter Hermann Löntätig. Seinen 70. Geburtstag beging er 1926 mit einer Feier für 31 Jubilare, die zum Teil seit dem Bestehen des„Hannoverschen An zeigers“ dessen Angestellte waren. Im April 1928 gab die Einweihung des neuen Geschäftshauses des Anzeigers als Hochhaus mit ZeißPlanetarium ein Bild von der Entwicklung dieses Blattes. Am 18. 1. 1929 verlieh ihm die Universität Königsberg die Würde eines Dr. rer. pol. h. c.— August Madsack war Vorstandsmitglied des Vereins Deutscher Zeitungsverleger und Ehrenmitglied des Vorstandes. Glückwunsch des Reichspräsidenten für Prosessor Meyer. Der Reichspräsident hat dem bekannten Professor der Musik Waldemar Meyer in Potsdam zu seinem 80. Geburtstag ein herzliches Glückwunschtelegramm übersandt. Religiöses Opfer durch Selbstenthauptung. Auf ein seltsames religiöses Opser weist I. Ph. Vogel hin, das in mehreren indischen Tempeln bildlich dargestellt ist. Zu Füßen der Göttin Kali sieht man einen Mann, der sich selbst mit einem Schwert den Kopf abschneidet. In der indischen Literatur werden mehrere Fälle dieses Opsers geschildert, die diese Auslegung der bildlichen Darstellung bestätigen. Eine überraschende Parallele zu diesem religibsen Brauch findet sich in Mexiko. Auch die mexikanische Erdgöttin wird oft mit abgeschnittenem, lose nach hinten hängendem Kopf dargestellt. Damit steht wohl in Verbindung, daß die Gottheit des Mondes, des Sohnes der Erdgöttin, mit nur einem Bein oder einem Arm. aber verhältniemäßig selten ohne Kopf erscheint enr Nachruf Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, unsere Mitglieder von dem Tode unseres lieben Weidgefährten Herrn Gerichtsobersekretär Otts Lädter in Kenntnis zu setzen. Der Verstorbene war stets ein eifriger Förderer unseres Jagdklubs und hat sich durch sein liebenswürdiges und verbindliches Wesen die Verehrung und die Liebe aller erworben. Wir legen einen letzten grünen Bruch auf sein trühes Grab. Jagdklub St. Hubertus-Bielefeld Der Vorstand Bielefeld, 4. Februar 1933. Die Beerdigung findet am Montag, den 6. Februar, nechmittags um 3 Uhr, von der Kapelle des Sennefriedhofes aus statt Vorfeier um.40 Uhr. aus STaIL. Wir bitten um recht zahlreiche Beteiligung. Statt besonderer Anzeige. Am Sonnabend, den 4. Februar 1933, morgens 7 Uhr. verschied unsere liebe, gute Mutter. Großmutter. Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante Frau Witwe Wilhelmine Diekmann geb. Kuhlmann m Alter von 79 Jahren. Um stille Teilnahme bitten: Die trauernden Hinterbliebenen. Bielefeld, Hannover, den 6. Februar 1933. Wertherstraße 91 Die Beerdigung findet am Dienstag, den 7. 14 Uhr, von der Kapelle des Sennefriedhofes Vorteier 13.40 Uhr. Febr. 1933. aus statt. DruckfehlerBerichusung In unserem am Sonnabend, den 4. Februar, erschienenen Inserat muß es heißen: Schuhriemen, haltbare Qualität 95 cm lang 4# 4 Paar 128 65 cm lang □ 3 Paar O• ALSBERG F Der Genuß meines Ansloie bildet abwehrkräftiges Blut. Bäckerei Bergmann Gr. Kurfürstenstr. 11. Ruf 5270. Statt besonderer Anzeige Nach einer Lungenentzündung verschied heute früh sanft meine liebe Frau, die treusorgende Mutter ihrer Kinder Frau Lise Heilmann geb. Klasing im Alter von 46 Jahren. Ihr Leben war Liebe für uns. Bielefeld, den 5. Februar 1933. Dr. Wilhelm Heilmann Gerd, Trude, Eberhard, Wolf und Klaus Hellmann Trauerfeier: Mittwoch, den 8. Februar, nachmittage 2½ Uhr. im Hause Grünstr. 14(nicht im Tiauerhause). Beisetzung anschließend auf dem Johannistriedhof. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. Heute nachmittag um.30 Uhr verschied in Gott infolge Altersschwäche(Grippe) unsere liebe, treusorgende Mutter. Großimutter, Urgroltmutter. Schwiegermutter, Schwägerin, Schwester und Tante Wi. Marie mahmann geb. Heitmann im fast erreichten Alter von 78 jahren. Um stille Teilnahme bittet: Familie Karl Ringfeil. Quelle. Brackwede. HannoverWüllel, Lage i.., 2. Februar 1933. Die Beerdigung findet am Dienstag. den 7. Februar 1933, nachmittags um .30 Uhr auf dem Friedhof in Ummeln statt. Vorteier um.30 Uhr im Trauerhause, Quelle 133. Hoizverkauf am Donnerstag, den 9. Februard. Is., vormittags 10 Uhr, in dem Ostenwalder Forstort Pracherbrink und den Diedrichsburger Forstorten Sandberg u. Hellingssiekersteil 8 Erlen mit 4,47 fm 9 Lärchen mit.89 fm (Bretterholz), 14 Rottannen mit 17,87 im (desgl.), 63 Rottannenstangen 2. u. 3. Klasse, 1123 Rottannenstang. 4. bis 6. Klasse, 783 Rottannenstangen 7. Kl.(Bohnenstang.), 78 rm Buchen=Scheitholz, 66 rm gemischte Knüppel, 472 rm Buchen= und EichenReiserholz. ammelplatz: Weberhaus, Bakum. Ostenwalde, 3. 2. 1933. 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Arbeitslosigkeit und Fürsorgearbeit Erklärungen des Preußischen Innenministers Eine Kleine Anfrage der Deutschen Volkspartei im Preußischen Landtag hatte darauf hingewiesen, daß in den preußischen Städten, Gemeinden und Gemeindeverbänden in ständig wachsendem Maße Tausende von Wohlfahrtsempfängern als Fürsorgearbeiter im Eigenbetriebe beschäftigt würden. Es werde versucht, auf diese Weise Unterstützungsempfänger auf die staatliche Arbeitslosenversicherung abzuschieben. Da es sich ferner im wesentlichen um Bauarbeiten handele, so würden die baugewerklichen Betriebe und Arbeiter geschädigt. Der preußische Innenminister Severing hat jetzt darauf geantwortet, bereits durch Runderlaß des Wohlfahrtsministers vom 23. März 1932 seien die Bezirksfürsorgeverbände darauf hingewiesen worden, daß die Fürsorgearbeit nicht dazu führen dürfe, die Lage des Arbeitsmarktes noch mehr zu verschlechtern, und daß die Wohlfahrtserwerbslosen nicht zu Arbeiten herangezogen werden dürften, die bisher von regulären Arbeitskräften ausgeführt worden seien. Die Beschäftigung von Wohlfahrtserwerbslosen in solchen Arbeiten sei rechtlich dadurch erschwert, daß ihnen in der Regel die vom§ 19 der Fürsorgepflichtverordnung geforderte Gemeinnützigkeit fehle. Die Möglichkeit der Ueberleitung der Wohlfahrtserwerbslosen auf die Arbeitslosenversicherung sei seit der Notverordnung vom 26. Juli 1930 wesentlich erschwert; ein Fürsorgearbeiter sei hiernach nur versichert, wenn die wöchentliche Arbeitszeit 32 Stunden oder eine tariflich vereinbarte kürzere Stundenzahl betrage. Gegen eine mißbräuchliche Beschäftigung mit dem Zweck, den Anspruch auf Arbeitslosenversicherung zu verschaffen, schützten ferner§ 217 des Gesetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung und die zu ihm erlassenen Ausführungsbestimmungen. Rach Ansicht des Reichskommissars für das preußische Innenministerium, die Minister Severing in diesem Fall teilt, liegt daher keine Veranlassung vor, erneut auf die kommunalen Selbstverwaltungskörper im Sinne der Anfrage einzuwirken. Die Musterfinanzordnung Beschluß bis zum 15. März Zur Durchführung der Gemeindefinanz= ordnung vom 2. November 1932 hat der Oberpräsident der Provinz Westfalen eine Musterfinanzordnung herausgegeben. Den beteiligten Dienststellen(Landräten, Magistraten und Bürgermeistern) werden die erforderlichen Stücke dieser Musterfinanzordnung in den nächsten Tagen zugehen. Nach Bestimmung des Oberpräsidenten ist über die einzuführende Finanzordnung in den Stadt= und Landgemeinden(Aemtern) bis zum 15. März d. J. und in den Landkreisen bis zum 31. März d. J. zu beschließen. Bei der Genehmigung der Finanzordnungen und der dazugehörigen Muster dürfen Abweichungen von der Musterordnung, welche für die Handhabung der Revision von Bedeutung sind, oder sonst grundsätzliche Fragen betreffen, nur mit Zustimmung des Oberpräsiden= ten zugelassen werden. Falsche Fünfzigrentenmarkscheine Zu dünnes Papier Seit Mitte Januar tauchen in Nordwestdeutschland falsche Rentenmarkscheine zu 50 Rentenmark mit dem Kopfbild eines LandNoch am Sonnabend hatten wir an dieser Stelle auf die Möglichkeit verwiesen, daß gleichzeitig mit den Reichstags= und eventuell den Landtagswahlen auch die kommunalen Vertretungskörperschaften in Preußen neugewählt werden müßten. Die Auflösung des Landtages ist inzwischen abgelehnt worden, und auch für die Neuwahl der kommunalen Bertretungen würde sich auf normalem Wege keine Mehrheit zusammengefunden haben. Die kommissarische Staatsregierung hat jedoch, wie wir an anderer Stelle berichten, einen Ausweg gefunden, auf dem sie ihren Willen, die kommunalen Vertretungen in ihrer Zusammensetzung der veränderten politischen Lage anzupassen, unter Umgehung der allgemeinen Vorschriften dennoch durchsetzen kann. Sie hat von der in den einzelnen Provinzial=, Kreis=, Städte= und Landgemeindeordnungen gegebenen Möglichkeit Gebrauch gemacht, durch Verordnung die gemeindlichen Vertretungskörperschaften aufzulösen und hat die Neuwahl für alle aufgelösten Kommunalvertretungen auf einen gemeinsamen Termin festgesetzt. Wenn natürlich auch die in den betreffenden Gemeindeverfassungsgesetzen enthaltenen Bestimmungen über die Auflösung der Gemeindevertretungen keine Handhabe zur Ausschreibung allgemeiner Neuwahlen haben geben wollen, so ist doch vom formalgesetzlichen Standpunkt gegen dieses ungewöhnliche Verfahren kaum etwas einzuwenden. Der Paragraf 81 der westfälischen Städteordnung gibt z. B. ebensowenig wie die Parallelbestimmungen der übrigen Gemeindeverfassungsgesetze Aufschluß darüber, unter welchen Voraussetzungen eine Auflösung stattfinden kann. Er bestimmt lediglich, daß durch Verordnung des Staatsministeriums die Auflösung angeordnet werden kann. Das amtierende Bielefelder Stadtparlament wurde am 30. November 1930 als erstes Großstadtparlament gewählt, ist also ein Jahr jünger als die übrigen preußischen Gemeindevertretungen; trotzdem entspricht es natürlich längst nicht mehr dem heutigen Kräfteverhältnis. Es setzt sich zusammen aus 22 Sozialdemokraten, 12 Nationalsozialisten, 4 Wirtschaftsparteilern, je 3 Deutschen Volksparteilern und Kommunisten und je 2 Angehörigen der Deutschnationalen, der Evgl. Vereinigung und des Zentrums. Das umgerechnete Wahlergebnis der letzten Reichstagswahl vom 6. November 1932 würde die Zusammensetzung des Bielefelder Stadtparlaments wie folgt geändert haben: Sozialdemokraten 20 statt 22 Nationalsozialisten 15„ 12 Kommunisten 7„ 8 Deutschnationale 4„ 2 Zentrum 2 wie 2 Deutsche Volkspartei 1 statt 3 Evgl. Vereinigung1„ 2 Wirtschaftspartei 0„ 4 un 10 Die Neuwahl am 12. März wird wahrscheinlich dieses— nur rein rechnungsmäßige— Ergebnis wesentlich korrigieren, zumal noch unbekannt ist, wie sich die Parteien bei dieser Wahl gruppieren werden. Es ist z. B. durchaus möglich, daß sich die Bielefelder Gruppe der Wirtschaftspartei, die sich ja von ihrer Parteizentrale getrennt hat, wieder in irgend einer Form an der Wahl beteiligen wird. Voraussagen sind heute also noch nicht an der Zeit.—g. Wann Kommmt die Kille? Radlesentien Ausgabenum 50prozent Die Forderungen der deutschen Städte Die Vorstände des Deutschen und des Preußischen Städtetages berieten am Freitag und Sonnabend in Berlin nach Referaten des Präsidenten Dr. Mulert und der Oberbürgermeister von Halle, Frankfurt a.., Duisburg, Ulm, Düsseldorf, Altona, Trier und Aachen die großen aktuellen Fragen der Kommunalpolitik. Es wurde festgestellt, daß abgesehen von den Krisenausgaben für Wohlfahrtswesen und für Schulden= und Tilgungsdienst die Gemeinden ihre Ausgaben im Jahre 1932 gegenüber dem Jahr 1929 von 3400 Millionen auf 1700 Millionen, also um 50 Prozent, gesenkt haben. Trotz dieser einschneidenden Abbaumaßnahmen sei ihre Lage völlig unhaltbar geworden, weil zu gleicher Zeit die Ausgaben für die Wohlfahrtserwerbslosen und die Krisenfürsorge von 270 Millionen auf 1625 Millionen gestiegen und ihre steuerlichen Einnahmen von 4390 auf 2770 Millionen gefallen sind. Die Reichswohlfahrtshilfe sei auf die Dauer nicht ausreichend. Viele Gemeinden hätten schon zur Nichtabführung von Steuern, Nichtzahlung von Zinsen und Rechnungen greifen müssen. Nicht weniger als 300 Millionen Mark mögen gegenwärtig bei den Gemeinden auf diese Weise rückständig geworden sein. Die Vorstände haben einstimmig als Forderungen der Städte beschlossen, daß die Arbeitslosenhilfe finanziell und organisch zu einer Einheit zusammengefaßt werden müsse. Das finanzielle Risiko müsse angemessen verteilt werden, wobei die Gemeinden nicht mehr als 400 bis 450 Millionen Mark tragen könnten. In der Uebergangszeit müßten die Gemeinden die notwendige Reichshilfe weiter erhalten und der Zuzug aus der Krisenfürsorge zur Wohlfahrtsfürsorge müsse abgestoppt bleiben. Das wichtigste bleibe die Wiedereinstellung Arbeitsloser in den Arbeitsprozeß. Die Gemeinden gäben in normalen Jahren für 4½ Milliarden Mark Aufträge aller Art. Wenn man den Gemeinden die Möglichkeit gebe, der Wirtschaft wieder normale Aufträge zu erteilen, dann werde damit die Möglichkeit zur dauernden Wiederbeschäftigung von Arbeitskräften gegeben, wie es kein Arbeitsbeschaffungsprogramm erreichen könne. Die von den Ländern erlassenen Gemeindefinanzverordnungen könnten die Haushaltslage der Gemeinden nicht um einen Grad verbessern. Entscheidend sei die Gestaltung des Finanzausgleichs. Schließlich wird die Aufmerksamkeit der Regierung erneut auf die Konsolidierung des gemeindlichen Schuldenwesens gerichtet. mannes auf. Die Fälschung ist zu erkennen an dem zu dünnen Papier, dem scharf hervortretenden Wasserzeichen, dem schwachen, undeutlichen Trockenstempel und dem unklaren, vielfach unterbrochenen Untergrunddruck. Auf der Rückseite ist das Aehrenbündel stark verschmiert sowie der es umgebende mittlere Zierdruck unklar wiedergegeben. Der Schein trügt Am Sonnabend abend wurde die Feuerwehr nach der Zimmerstraße alarmiert. Bei der Ankunft konnte man jedoch nirgendwo Feuer entdecken. Es wurde folgender Sachverhalt festgestellt: Die Firma Calow war mit Eisengießen beschäftigt. Ein im Kaffee Industrie beschäftigtes Dienstmädchen hatte infolge des hellen Feuerscheins angenommen, im Hofe des Hauses sei ein Brand ausgebrochen. Sie veranlaßte daher sofort die Besitzerin des Kaffees, die Feuerwehr zu alarmieren. „Rückkehr zur Autorität in der Erziehung“ Die Reichserziehungswoche in Bielefeld So lautet das Generalthema für die evangelische Reichserziehungswoche, die am Sonntag ihren Anfang nahm. Auf Veranlassung der evangelischen Elternbeiratsmitglieder der drei Schulen in der Luthergemeinde wurde der Reichserziehungssonntag würdig ausgestaltet. Nachdem im Gottesdienst über das Thema der Woche gepredigt war, fand am Nachmittag eine Feier in der Turnhalle statt, bei der Mittelschullehrer Stratemann(Bielefeld) den Vortrag hielt. Schöne Lichtbilder zeigten die evangelischen Kinderlager, die an verschiedenen Orten der Provinz in den letzten Jahren durchgeführt wurden. Lauten= und Chorlieder der beiden Jungmädchenvereine trugen wesentlich zur Verschönerung der Feier bei. Auch in der Petrigemeinde wurde der Tag festlich begangen. Pastor Mebus hielt die Festpredigt über Joh. 8,36. Er redete von „Freiheit und Bindung in der christlichen Erziehung". Am Abend fand dann eine Feier im Gemeindehause statt, die der Jungmädchenverein und die Jungschar als Märchenabend ausgestaltet hatten. Es war eine Freude, die munteren Spieler zu beobachten. Die bekannten „Heinzelmännchen", und das altvertraute „Aschenpüttel“ versetzten die Zuschauer in selige Jugendzeit. Der Ertrag des Abends war für bedürftige Kinder zur Teilnahme an dem Sommerferienlager an der Weser in diesem Sommer bestimmt.9 Personalien Am Freitag konnte Herr Gustav Sewing auf eine ununterbrochene 25 jährige Tätigkeit bei den Anker=Werken zurückblicken. n59Ap. und Stahlhelm marschierten Propagandaumzug in Braun, Schwarz und Feldgrau Obwohl graue Regenwolken den Himmel verhängten und es unaufhörlich hernieder rieselte, bot der Kesselbrink am Sonntag fruh ein bewegtes Bild. Aus allen Anmarschstraßen quollen braune, schwarze und feldgraue Zuge zur Kundgebung der NS2AP. und des Stahlhelms heran. Die Schutzpolizei hatte ein starkes Begleitkommando entsandt, aber es spricht für die Disziplin der Bielefelder Einwohnerschaft, daß es auf dem 2½stündigen Marsch nicht zu den geringsten Zwischenfällen, ja nicht einmal zu irgendwelchen Zwischenrufen kam. Kurz nach einhalb zwölf Uhr setzte sich der Zug— zwei Gruppen der SA. voraus— in Bewegung. Ein brauner Spielmannszug und die Standartenkapelle 21 Detmold marschierten vorweg. Es ging zunächst durch die Kaiserstraße und weiter durch die schon genannten Straßenzüge. Die Zahl der Teilnehmer am Zuge mag 1200—1300 Uniformierte betragen haben. Davon entfielen auf SA. und Hitlerjugend etwa 600. Die SS. stellte rund 100 Mann. Der Stahlhelm war mit etwa 300 Mitgliedern beteiligt und darin ein reihten sich 100 Zugteilnehmer in Zivil, teils mit dem Hakenkreuz, teils mit dem Stahlhelmabzeichen geschmückt. Am Kesselbrink, wo der Zug gegen ½14 Uhr eintraf, wurde der Vorbeimarsch vom Gauführer der NSDAP. Dr. Meyer, dem Stahlhelmgauführer Oberleutnant a. D. Eckholt und anderen Führern der NSDAP. und des Stahlhelms abgenommen. Danach erfolgte der Aufmarsch des Zuges auf dem Kesselbrink, wo zunächst Gauführer Eckholt das Wort zu einer Ansprache nahm. Die SS., die SA. und der Stahlhelm seien heute hier zusammengetreten, um rein äußerlich anzuzeigen, daß sie von nun an ein gemeinsamer Weg für Volk und Vaterland und für seine Freiheit verbinde. Diese Front sei fest entschlossen, nie wieder diesen gemeinsamen Weg für die nationale Freiheit zu verlassen. Der 30. Januar 1933 habe hellste Begeisterung ausgelöst und den Bringern dieses Tages, den Führern, gelte heute der gemeinsame Dank. Die seelischen Werte, die seit 1918 vernichtet worden seien, seien— das müsse besonders hervorgehoben werden— aber nicht in einem halben Jahre wieder gut zu machen. Das Deutschlandlied krönte die Ansprache. 1112 Danach nahm Gauleiter Dr. Meyer ford) das Wort. Er erklärte, daß mit dem 30. Januar 1933 die endgültige Liquidation des 9. November 1918 gekommen sei. Vierzehn Jahre lang sei Deutschland in außenpolitischer Knechtschaft gehalten worden und Tributsklave gewesen. Aufgabe der Wirtschaft sei es dem Volke zu dienen, nicht aber am Volke zu verdienen. Aufgabe sei es, ein Deutschland der nationalen Ehre wieder aufzurichten. Auch diese Worte wurden mit dem Deutschlandlied besiegelt. * Vor der nationalen Kundgebung hatte im „Kyffhäuser“, eine Amtswaltertagung stattgefunden, die sich mit internen Angelegenheiten der RSDAP. beschäftigte. Funktionärversammlung im Z. d. A. Die Vertrauensleute der Ortsgruppe Bielefeld im 3. d. A. nahmen am Freitag zu der gegenwärtigen Situation kurz Stellung. Nach einleitenden Ausführungen des Gaugeschäftsführers Heise war man sich einig darüber, daß alles getan werden muß, um den Solidaritätsgedanken der kaufmännischen und Büroangestellten zu fördern und um den kommenden Ereignissen gegenüber gerüstet zu sein. Die Anschläge auf die sozialen Errungenschaften der Angestellten erforderten den restlosen Einsatz der gewerkschaftlich=organisierten Angestellten im Z. d. A. Ferner wurde Stellung genommen zu der am 7. Februar vorgesehenen Jahreshauptversammlung der Ortsgruppe Bielefeld. Infolge der Grippe=Epidemie wurde die Geschäftsleitung veranlaßt, von sich aus einen neuen Termin zu bestimmen. In größter Einmütigkeit einigte man sich auf die der Jahreshauptversammlung zu machenden Vorschläge wegen der Neuwahl der Ortsgruppenleitung, die Delegierten zum Gautag am 8. und 9. April in Minden und des Delegierten und Stellvertreters zum Verbandstag in Jena vom 18. bis 20. Juni 1933. Zum Schluß wurde noch kurz das Notwerk der deutschen Jugend behandelt. ** Wer kennt den Kleiderstoff? Am 25. oder 26. Januar ist vermutlich durch einen Bettler einem hiesigen Schneidermeister aus seinem Geschäft ein Stück Stoff von dunkelgrauer Farbe, weißgestreift, 3,10 Meter Länge, gestohlen worden. Wo ist ein solcher Stoff zum Ankauf angeboten worden? Eine Belohnung wird zugesichert. Vertrauliche Nachrichten nimmt die Kriminalpolizei, Viktoriastraße 9, Zimmer 19, entgegen. .. man hört's nicht ohne Grund immer wieder sagen: wegen Brillen nur Bruning betragen!I! Brillen-Bruning, Schnhoist. 12 Lieferant sümtlicher Krankenkassen „Terrorakte in Bielefeld“. Antwort aus eine„Kleine Anfrage".— Der Abgeordnete Dr. Freisler (NSDAP.) hatte kürzlich im Preußischen Landtag eine„Kleine Anfrage“ gestellt, auf die seinerzeit der Polizeipräsident schon geantwortet hatte. Der Kommissar des Reichs für den GeAus dem Eändhteie Aeiszert 25 Jahre Freiwillige Feuerwehr Ssseihdest Freiwillige Isselhorst, 5. 2. Feuerwehr Isselhorst hereich des Ministeriums des Innern###feierte am Sonnabend aus Anlaß ihres 25schäftsbereich oes weinineriume des Innern## jährigen Bestehens im Hotel zur Post ein zu der kleinen Anfrage jetzt Stellung ge= Winterfest. Das eigentliche Programm wurde nommen und sagt dazu u..: durch das Konzert der Bauleschen Kapelle er„„ Auf„„“ löffnet. Fräulein Klaß sprach einen Prolog, ste in der kleinen aufrage erwähnten und dann folgte die Begrüßung des Führers Vorfälle sind Gegenstand eingehender straf= der Isselhorster Wehr, Hauptmann Mumperechtlicher Ermittlungen gewesen. Im Fall row. In längeren Worten begrüßte er die Rogge ist ein Beschuldigter, der Reichs- Ehrengäste Landrat Dr. Beckhaus, Bürgerbannermann August Stocksieker aus Vieleseld, meister Aschoff(Brackwede), den Vorsitzenden verurteilt worden, während das Verfahren des Westfälisch=Lippischen Feuerwehrverbangegen andere von Rogge verdächtigte Personen des Hasting(Bückeburg), Amtsbrandmeister mangels Beweises eingestellt worden ist. Der Steinkröger(Brackwede) und eine Reihe Anzeigende hat hiergegen Beschwerde nicht er=Vertreter der Nachbarwehren und wies auf die hoben. Zu der ihm aus der Preise bekannt= geleistete Arbeit in den 25 Jahren hin. Nachgewordenen Darstellung der kleinen Anfrage dem Vorsteher Baumeister die Glückwünsche hat er unausgefordert und aus eigenem An=für die Gemeindevertretungen des gesamten trieb folgende Erklätung abgegeben(Im Aus= Kirchspiels Isselhorst ausgesprochen hatte, zug): „In dem Bielefelder Beobachter stand vor einigen Tagen über meinen Vorfall am 31. Juli 1932 ein Artikel, wonach der Polizei der Vorwurf gemacht wird, daß sie nicht mit der genügenden Energie meinen Ueberfall verfolgt habe. Ich muß erklären, daß ich zu diesem Artikel nicht beigetragen habe und daß er ohne mein Wissen erschienen ist. Der Artikel ist salsch, und ich habe mich schon darüber ausgeregt. Ich erkläre hier aus freien Stücken, daß die Polizei in meiner Sache sich die erdenklichste Mühe gegeben hat und auch alles versucht hat, meine Sache zu klären und den Täter zu ermitteln. Die Polizei ist sogar so weit gegangen, einen Polizeiposten in der Nähe meiner Wohnung zu meinem und der anderen dort wohnenden SA.=Männer Schutz aufzustellen. Gleich nach dem Ueberfall erschienen zwei Schutzpolizeibeamte, die mir einen Notverband anlegten. Die Beamte waren in jeder Beziehung zuvorkommend. Der Sturmführer Detering suchte mich mit noch einem Parteigenossen in dem Krankenhaus Gilead in Bethel auf und baten, daß ich ihnen den Vorfall erzählen sollte. Später hörte ich auf der Geschäftsstelle der RSDAP., daß sie überbrachte Landrat Dr. Beckhaus die Glückwünsche der Behörden. Für 25 jährige treue Dienste überreichte er dem Führer Mumperow und den Feuerwehrleuten Senkhorst, Schäffer, Plaß, Voßpeter das vom preußischen Ministerium des Innern verliehene Verdien stabzeichen. Branddirektor Hasting überreichte das Verdienstabzeichen des Feuerwehrverbandes. Anschließend sprach Bürgermeister Aschoff(Brackwede), dem sich noch eine Reihe Gratulanten der Nachbarwehren und hiesigen Vereine anschlossen. Feuerwehr= hauptmann Mumperow überreichte den passiven Mitgliedern der Wehr: Dreesbeimdieke, Göwert, Oberbeckmann und Richter ein Ehrendiplom. Eine besondere Ehrung ließ die Isselhorster Wehr ihrem Führer zuteil werden, indem sie ihm durch den Feuerwehr= mann Klaaß den Führerstab überreichen ließ. Nach dem offiziellen Teil schloß sich ein gemütliches Beisammensein an. Mitglieder der Schlbante Wehr brachten zwei kleine Schwänke; als ersten„Das Finanzamt brennt“(von Houben) meine Angaben für den Landtag haben müßten. und als zweiten„Sie hat die Hosen an“(von Ich erklärte ausdrücklich, daß ich den Partei= Carl Sieber) zur Aufführung. Beide Stücke genossen nichts anderes erzählt habe, wie ich hier fanden viel Beifall. Protokoll gebe. Wenn nur wein Vorfall Wenn nun mein Vorsau entstellt worden ist, so kann ich nichts dazu. Der Vorfall, der sich am 1. August 1932 in Bielefeld vor und in dem Haus Herforder Straße Nr. 253 ereignete, hat trotz gerichtlicher Vernehmungen nicht aufgeklärt werden können. Soweit dieserhalb gegen den SA=Mann Kortmann selbst Strafantrag wegen gefährlicher Körperverletzung gestellt war, hat der Oberstaatsanwalt in Bielefeld mangels öffentlichen Interesses von der Erhebung der Anklage abgesehen. Auch im Fall Kortmann ist die Polizei unverzüglich zur Stelle gewesen und hat weitere strafbare Handlungen zu verhindern vermocht. Das Verhalten der Polizei oder einzelner Beamten hat mir in beiden Fällen zu Beanstandungen keinen Anlaß gegeben. Demnach sind also die gegen den Polizeipräsidenten in Bielefeld erhobenen Vorwürfe völlig unbegründet. Jedern und Inletts sind Anschaffungen für’s Leben; kaufen Sie deshalb nur bewährte Qualitäten— die Erfahrung lehrt’s: gehen Sie immer zu Soudderech Gadderbaum, 5. 2. Die letzte Fahrt. Am Sonnabendnachmittag hatte sich eine große Trauergemeinde in der Zionskirche versammelt, um Frau Pastor Kuhls auf dem letzten Weg zu begleiten. Pastor Bellingrodt(Schweicheln) sprach an dem in der Kirche aufgebahrten Sarg liebevolle und tröstende Worte. Er entwarf ein Lebensbild der Entschlafenen, die stets bemühr war um das Gedethen der Anstalt. Die Worte des Geistlichen wurden von einigen stimmungsvollen Liedern begleitet, die von dem Bethel=Chor eindrucksvoll vorgetragen wurden. Unter den Glockenklängen bewegte sich der lange Zug durch den regenschweren Februarnachmittag zu dem Friedhof. Der Betheler Posaunen= chor umrahmte die Worte des Pfarrers am Grabe. Brackwede, 5. 2. N EDA P. Am Freitag abend sprach im überfüllten Saal bei Wehmeyer in Brackweder der Nationalsoz. Reichstagsabgeordnete Karwahne[Hannover) über das Thema„Hitler an der Macht!" Er sprach über die Verhältnisse von 1918 bis heute und charakterisierte die Persönlichkeiten, die vor 14 Jahren dem deutschen Volke Frieden, Freiheit und Brot versprochen hätten. Im zweiten Teil seines Vortrages zeigte der Redner den Weg aus, den die Nationalsozialisten, jetzt an der Macht, gehen wollten und der in spätestens vier Jahren das Unrecht der letzten 14 Jahre wieder gutmachen werde. Dieses Programm der RSDAp. als Regierungspartei, wie es von dem Redner in leicht verständlichen Worten klargelegt wurde, nahm die Versammlung mit großem Beisall aus Mit einer Aufforderung, mitzuarbetten am großen Werk, wurde die Versammlung mit einem Heil auf den Reichskanzler Hitler geschlossen. v. Heepen, 6. 2. Nochmals Grippe ferien. Da die Zahl der erkrankten Kinder nicht abgenommen, sondern vielmehr zugenommen hat, ist die Schule bis zum 8. Februar einschließlich abermals geschlossen worden. oin An die bier verößentlichten Zuschriften eus dem Loeserkreise übernimmt die Redaktion nur die pretigesetzliche Verantwortung. Ensendungen ohne Namensangabe werden aicht berücksichtigt v. Heepen, 6. 2. Heimatabend. det im Gemeindehause ein Heute sinein Heimatabend statt; im Mittelpunkt steht ein Vortrag von Prosessor Schrader(Bielefeld) über„Schill und die Ravensberger im Königreich Westsalen“. Brake, 4. 2. Ein außergewöhn lich großes Trauergefolge— annähernd 700 Personen, davon etwa 400 Bielefelder— bewies bei dem Begräbnis des bekannten Bielefelder Wirtes Adolf Schreiber die große Beliebtheit und das Ansehen, dessen sich der so unerwartet Verstorbene in weiten Kreisen der Oeffentlichkeit stets erfreut hat. Unter den Leidtragenden befanden sich neben Abordnungen von Kriegervereinen(mit Fahnen) auch etwa zwanzig Bielefelder Schupobeamte in Uniform. Unzählige Kranzspenden legten Zeugnis ab für die Sympathien, die man allgemein diesem als Menschen mit hohem Pflichtgefühl und großer Herzensgüte bekannten Manne entgegenbrachte. Die Beerdigung fand auf Wunsch der hinterbliebenen Ehefrau in deren Heimatort Brake statt. „Glück ab!“ Das Fest der Flieger im Kyfshäuser Den Kyffhäusersaal hatte man am Sonnabend festlich aufgeputzt. Tannengrün schmückte die Bühne, und von der Galerie grüßten riesige Embleme mit den Zeichen der Motorund Segelflieger. Eine festlich gekleidete und gestimmte Menge füllte den Saal, die munteren Weisen der Stahlhelmkapelle ertönten, kurz: die Bielefelder Flieger feierten ein Fest. Und es wurde ein schönes Fest. Man hatte aber auch keine Mittel gescheut, um schon durch das Programm eine gute Laune zu schaffen. Als die Kapelle den Fliegermarsch intonierte, der Vorsitzende Herbert Delius herzliche Begrüßungsworte sprach und auf die Verdienste der Flieger hinwies, da fühlte man sich schon als eine große Familie, die durch ihr Ideal vereint ist. Als dann auf der Bühne ein lustiges und anmutiges Völkchen zu arbeiten begann, war die Gewähr dafür gegeben, daß das Fest der Flieger ein voller Erfolg wurde. Alfred Cremer hatte die Leitung des Programms übernommen, das ihm sehr gut gelang. Vielseitig erwies sich diese Schwimmkanone als Grotesktänzer und als Vortänzer des Husarenballetts, das von einigen Damen des Bielefelder Schwimmvereins gestellt wurde. Der Clou des Programms waren aber Mathias und Schramm vom Stadttheater in threm urkomischen Rundflug über Bielefeld, bei dem„Jeder das Seine" abbekam. In den Pausen wurde bereits eifrig getanzt, man nahm schon Vorschuß auf den bevorstehenden Gedränge=Foxtrott. Der feierliche Höhepunkt des Abends war die Ueberreichung des Wanderpreises des Deutschen Luftfahrtvereins an die Segelfliegergruppe des Vereins. Der Vorsitzende Delius nahm die Ehrung vor und sprach Worte der Anerkennung für die auf dem Fluggelände Oerlinghausen abgelegten Prüfungen, die die Bielefelder Gruppe zu der angesehensten in Deutschland gemacht hat. Sie besitzt nämlich die meisten=, B= und=Flieger. Herr Schmeißer übergab den Wanderpreis dem Segelflieger Stebrasse, dessen Verdienst die Erringung in erster Linie ist. Ein brausendes„Glück ab!“ ehrte die erfolgreiche Gruppe. Jetzt hatte endgültig der Tanz das Wort. Eine Ueberraschung wurde noch um Mitternacht der Fliegerangriff auf Bielefeld, als sich 2000 Fliegerbomben auf Bielefeld stürzten. Ein Glück, daß sie aus Schokolade waren... „Angeschmutzte Bisitenkarte“. Auf Ihren Bericht in der Zeitung vom 4. d. M. mit der Ueberschrift„Angeschmutzte Visttenkarte“„Im Hauptbahnhof um Mitternacht“ möchte ich als alleinstehender Arbeitsloser folgendes erwidern: Der Bericht stimmt so, wie er geschildert wird, aber den Grund, weshalb es so ist, möchte ich Ihnen nicht vorenthalten.— Die Volkslesehalle in Bieleseld ist bedauerlicherweise nur bis 18 Uhr, Sonnabends bis 16 Uhr und Sonntags überhaupt nicht geöffnet. Ein anderes Lokal, in dem sich Arbeitslose unentgeltlich aufhalten können, gibt es in Bielefeld leider nicht.— Die Unterstützung eines alleinstehenden Stellungslosen ermöglicht ihm nicht, die Heizung seines Zimmers, sofern es ihm überhaupt möglich ist, bei einer Unterstützung von wöchentlich.50 RM. sich ein Zimmer mit Heizgelegenheit zu erlauben. Kann man demzufolge einem Stellungslosen zumuten, daß er nach 18 Uhr sich in seinem ungeheizten Zimmer aushalten, oder bei sowieso unzulänglicher Kleidung und Ernährung sich der Kälte und Nässe der Straße aussetzen soll? Um diesen unhaltbaren Zuständen im Wartesaal des Bahnhofs unserer sauberen Leinenstadt abzuhelfen, wäre es dringend erforderlich, daß die Stadt, die daran das größte Interesse haben müßte, genau wie andere Großstädte, die erforderlichen Wärmehallen bis wenigstens abends 21 Uhr den Arbeitslosen zur Verfügung stellt. Wenn man ihnen Gelegenheit gibt, sich in geeigneten warmen Räumen bis 21 Uhr abends aushalten zu können, werden selbst die Arbeitslosen strengere Maßnahmen gegen die.setzigen Zustände in den Wartesälen des Bahnhofes verstehen. Einer für Viele Gesundheitswettbewerb für Schüler Eine vorbildliche Schulausgabe Einen Gesundheitswettbewerb für Schüler und Schülerinnen Groß=Berlins veranstaltet der Landesausschuß für hygienische Volksbelehrung in Preußen. Unter dem Motto „Gesundheitliches Streben und rindliches Erleben“ sollen die Schüler angeregt werden, gesundheitliche Verhältnisse in Zeichnungen, Aufsätzen, Erzählungen, Gedichten und Sprüchen usw. niederzulegen. Die besten Arbeiten werden von einem Preisrichterkollegium mit Büchern, Sportgegenständen, Artikeln zur Gesundheitspflege bedacht werden. Die besten Arbeiten werden wie im Jahre 1930 in einer Wanderausstellung zusammengestellt, die auch in den verschiedensten Teilen des Landes zur Ausstellung gelangen wird. Vereine und Veranstaltungen Sehesktiecheslelenen ie. lsklält: Operette„Gasparone“ vorgesehen. Im MittwochAbonnement Wiederholung des„Kuhreigen". Freitag geschl. Vorst. s. d..=.=B.„Vor SonnenunterSonnabend letztmalig„Wiener Blut“. Sonntag, 16 Uhr,„Die endlose Straße“. Kunst und Volkstum. Montag, 6.., 20¼ Uhr, im Städt Museum, Wertherstraße 3, Aussprache über die im Rahmen der Bielefelder Vortragsabende gehaltenen Vorträge von Professor Dr. Bock und Prosessor Dr. Waldmann. Konzerthaus=Varieté. Schäsers Liliput=Revue täglich 20¼ Uhr. Mittwoch, 16 Uhr, große Familienvorstellung mit vollem Programm. Witterungsbericht vom 6. Febr. 1933 Mitgetellt von P. Böcheimene We. Biel-feld Niedrigster Thermometerstand in der Nacht+6 Grad Celsius. Thermometerstand um 9 Uhr vormittags+8 Grad Celsius. Barometer 750 Millimeter. Wind SW. Himmel bedeckt. Niederschläge am 5. Februar 12,4 Millimeter. kommt zur Macht Roman von Friedrich Schreyvog! (Nachdruck verboten) Franziska überfiel die Freude wie ein Schreck: eine Abendfahrt auf der Donau? Ja, nickte der König, es habe sich auf die erste Frage nach dem Boot alles von selbst gefügt. Die Donau=Motorboot=Gesellschaft unterhält seit ein paar Jahren ein Luxusboot, das für die Reisenden, die es zahlen können, immer bereit steht, für eine Fahrt in die Wachau oder einen Ausflug nach Budapest, oder auch nur für eine schwärmerische Nachtfahrt. Es ist eine einfache Rechnung: auf den Dampfern hat man den Genuß der Fahrt mit dreihundert Mitfahrenden zu teilen, hier legt man den allgemeinen Fahrpreis dreihundertmal auf den Tisch und genießt allein. Der Maschinist hatte soeben ein amerikanisches Paar aus der Wachau heimgebracht und an das Auto abgegeben, das Cook& Sohn in Nußzdorf bereitgestellt hatten. Dann hatte er eben, vom Nußdorfer Wein zum Bleiben verlockt, mit seinem Matrosen noch vor der Heimfahrt den Abendschmaus gehalten. Er mußte nur mehr an das Büro seiner Gesellschaft telefonieren, daß er unerwartet einen Fahrgast gewonnen und auch bereits den Fahrpreis für eine mehrstündige Abendfahrt erhalten habe. Dann konnten sie fahren. Ein Matrose trat aus der Wirtschaft, kroch in das Boot und brachte es an die Landungsstelle heran.„Bitte, einzusteigen!“ Er hielt zuerst Franziska die Hand hin, leicht gestützt sprang sie mit einem Satz ein. Der Matrose dabei fast über den Reiz und die #twebende Geschmeidigkeit des Körpers, der so atemnah an ihm vorüberschwang. Franziska fühlte seinen Blick deutlich, auch den plötzlichen Bann, in den sie ihn stürzte. Sie freute sich: der König, der ihr folgte, mußte das ja ebenso merken. Der Maschinist trat an den Motor. „Wohin?“ fragte er.„In die Wachau oder stromabwärts?“ „Dem Strom nach!“ sagte der König; schon sprang der Motor an, das Boot drehte bei, bald fuhren sie im breiten Fließen der Donau. „Setzen wir uns nach rückwärts,“ sagte der König. Sie hatten zuerst den Platz am Bug gewählt, dem frischen Zug zuliebe. Aber jetzt fühlte er den Blick des Matrosen mit Unbehagen auf dem Mädchen und jeder ihrer Bewegungen ruhen. Saßen sie rückwärts, waren sie den Blicken beider Begleiter entrückt; der Kopf des Lenkers mußte immer nach vorne gerichtet bleiben und die kleine Holzkabine über dem Lenkrad entzog auch dem Matrosen die Aussicht. Franziska wußte sogleich, warum der König die Veränderung wollte. Sie stand fröhlich auf und ging, mit lockeren Knien auf die Bewegung des Bootes bedacht, nach rückwärts. Der Maschinist machte eben, sie waren zu nahe an die Abzweigung des Donaukanals vom Hauptstrom gelangt, eine scharfe Wendung. Franziska hatte sie nicht erwartet und schwankte. Der Matrose, der sie unverwandt im Auge behalten hatte, sprang schnell hinzu, um sie aufzufangen. Aber schon war der König an ihrer Seite, noch einen Atemzug frühe. Er legte den Arm um sie, als müßte das so sein, und so gingen sie verschlungen zur Bank am Heck des Bootes.„Komm,“ sagte er. Der Matrose stand stumm neben der Maschine. Der König behielt den Arm um sie gelegt, auch als sie an den Speichern, an den Bürohäusern und nüchternen Straßenzeilen vorüberkamen, mit denen Wien nach der Donau langt. Unbekümmert fuhren sie unter den Brügen durch, auch unter Neugier und Lächeln der Leure, die lungernd über die Geländer gebeugt waren. Sie kamen an den großen Dampfern vorbei, die bei der Reichsbrücke ankern. Drei Stock hoch fahren sie, Boten einer großen Welt, durch die ungarische Ebene, durch die Enge des eisernen Tores, bis zum Delta der Mündung. Bevor die Theiß einfließt, gleiten sie Stunden durch das brütende Schweigen der Pußta, an Wassermühlen vorbei und an Rinderherden; die großen Tiere stehen badend im Seichten des Flußrandes, sie schauen staunend auf das hohe Schiff, das bunt und laut vorüberfährt. Das Dunkel stieg wie eine weiche Wand rund um das Schiff auf. Ueber der Stadt, die sie schon weit hinter sich gelassen hatten, lag der Widerschein ihrer Lichter wie leuchtender Dunst. Die Ortschaften an den Ufern wurden selten. Auen begleiteten den Strom, kleine Wälder, zwischen denen Lichtungen schimmerten. Nur in der Führerkabine vor ihnen brannte Licht, hinter ihnen war nichts als fließende Nacht. „Wo sind wir?“ fragte Franziska. Die Erinnerung an die Welt und an andere Menschen war ausgelöscht in ihr. Sie konnte sich kaum mehr an dieses Nächste erinnern, das gestern noch ihr Leben erfüllt hatte, an das Theater, die Proben, an Reichert. Doch nein, eines war in ihr geblieben, ja jetzt deutlicher als je vorher: die Hero, die sie gestern geprobt hatte. Sie fühlte jetzt, als erlebe sie es noch einmal, wie Hero am Fenster wartete. Ist das Licht bereit? Draußen war das Meer, unendlich und dunkel, dennoch kam er, Leander, niemand vermochte ihn von ihr zu trennen. Wenn nur das Licht brannte! Dann überfiel sie jene namenlose Angst, in der nur der Liebende in der Nacht auffährt. Nichts ist im Zimmer als Nacht, und im nächsten Zimmer ist wieder Nacht, und man läuft und reißt alle Türen aus. Wo ist endlich der andere, daß er aus dem Dunkel tritt? Dann ist er endlich da, der andere, man saßt seine Hand, und jetzt brennt die Nacht, jetzt glüht die Dunkelheit. „Du!“ sagte Franziska. Nun löste sich das Wort, für das sie am hellen Tag zu schwach gewesen war, so leicht aus dem Herzen. Und es geschah ihr, wie es der Hero geschehen sein mußte: Lippen verbanden sich für Minuten mit Lippen und wurden zur Brücke der beiden Körper, auf ihr zog alles Wissen vom anderen in das Herz ein. Oh. jetzt kannten sie einander seit den vielen tausend Jahren, die ihr Blut von den fernsten Eltern her bis in ihr Leben gewandert war, ein Strom ohne Ende. Der Maschinist zog die Uhr. Halb zehn. Sie mußten schon weit unter Wien sein, bei Hainberg etwa.„Sollen wir umdrehen?" machte er eine fragende Bewegung zu dem Matrosen hin. Aber der lag auf der kleinen Bank neben dem Motor und starrte in die Nacht. Wir haben eine Abendfahrt vereinbart, überlegte der Maschinist. Der Fahrpreis und noch Beträchtliches darüber, das in der eigenen Tasche bleiben kann, habe ich schon erhalten. Ich werde also jetzt umkehren. Fragen sie nach dem Grund, sage ich ihnen, unter einer Abendfahrt versteht man eben bis Hainburg und zurück. Bestehen sie dann darauf, daß ich noch weiterfahre, kann man noch immer nachgeben. Man wird ja sehen. Er wendete mit Absicht sehr scharf, aber die beiden hinter ihm riefen ihn nicht einmal an, auch als er noch den Motor eine Weile lärmen ließ, um sie aus ihrer Versunkenheit zu scheuchen. Erst als sie zur Reichsbrücke kamen, schnitt das Licht der nächtlichen Stadt allmählich die Dunkelheit vor ihnen auseinander. Sie hoben verwirrt den Kopf und schauten einander erstaunt ins Gesicht. Wie man sich nach einem Schlaf erkennt, in dem man nur voneinander geträumt hat. „Soll ich die Herrschaften nach Nußdorf führen oder wünschen Sie hier bei der Reichsbrücke auszusteigen?“ fragte der Maschinist. „Nach Nußdorf“, sagte der König, er mußte doch erst das Mädchen heimbringen. So fuhren sie wieder unter der Brücke durch. Die großen Bogenlampen spiegelten sich schwankend zwischen den Schatten des Geländers und der Pfeiler. Franziska stand ganz eng neben dem König, beide auf der linken Seite des Bootes. Die Fahrt war verlangsamt. Der Schaum hinter dem Proveller lief wie ein kleiner Silberweg in die Dunkelheit. (Fortsetzung in der nächsten Nummer.) Gochtter Kuriositäten im K. dne Erfinderkabinett Von Dr. Wolf H. Kuerten Eine sehr beachtenswerte neue Erfindung zeigt dem Automobilisten den sinkenden Druck in seinen Reisen durch einen akustischen„Schadenmelder“ an. Er wird dadurch vor schweren Reifenpannen und Schäden an den Schläuchen bewahrt. Besonders wertvoll erschien die Erfindung einer Vorrichtung, die, ähnlich dem im Gebirge bekannten Hemmschuh, das Rückwärtsrollen und Gleiten von Automobilen selbst auf vereister oder sehr steiler Straße verhindert und damit nicht bloß Unglücksfällen vorbengt, sondern auch Motor, Getriebe und Reisen schont. Ein Heft= und Verschlußapparat bewirkt die Bindung von Blättern nach Art des bekannten Reißverschlusses, nur daß hierbei eine Trennung der einzelnen Blätter nicht mehr möglich ist. Unter neuen elektrischen Haushaltgeräten interessiert uns vor allem ein Staubsanger, der gleichzeitig als Waschmaschine benutzt werden kann. An einem elektrischen Schraubenzieher überraschte uns die vielfache Verwendungsmöglichkeit. Wer zu Hause kleine Nägel oder Stifte einschlagen muß, merkt nicht nur an den wundgeschlagenen Fingern, daß dies mit einem gewöhnlichen Hammer meist recht schlecht geht. Ganz unmöglich ist es zum Beispiel, eine Stecknadel mit dem Hammer tief in eine Holzleiste zu schlagen, ohne daß dabei die Nadel umbiegt. Ein neues Nagelwerkzeug, das kleine Nägel ohne Hammer einschlägt, noch dazu geräuschlos, schafft in solchen Fällen Abhilfe. Das Werkzeug führt den Nagel gerade in das Holz und hält ihn automatisch fest. Dabei erfährt auch das Material in das der Stift geschlagen wird, keine Beschädigung mehr. Das Nagelwerkzeug wird für Nagelköpfe mit einem Durchmesser von zwei= und dreieinhalb Millimetern hergestellt. Für das vielseitig benötigte Aluminium hat man eine weitere Anwendungsmöglichkeit gesunden. Man verwendet es in Pulverform an Stelle des Phosphors bei der Streichholzsabrikation. Diese Streichhölzer sollen billiger und einsacher herzustellen sein als die uns bekannten Streichhölzer: außerdem sind sie unempfindlich gegen Feuchtigkeit und ungiftig. In Amerika ist es gelungen, durch Zuckerzusatz bei Kalkmörtel eine Verstärkung seiner Haltbarkeit zu erreichen. Hierbei ist eine Eigenschaft des Zuckers wiederentdeckt worden, die schon den alten Rümern bekannt war. Sie mischten nämlich zuckerhaltige Pflanzenstoffe in ihren Mörtel, weil dadurch ihre Bauwerke belastungsfähiger wurden. Eine Beifügung von Zucker in den Kalkmörtel würde angesichts der niedrigen Zuckerpreise die Kosten dieses Baumaterials nur wenig erhöhen. Da Mörtel hinsichtlich seiner Anwendung günstigere Eigenschaften als reiner Zement hat, gewinnt der„versüßte" Kalkmörtel wieder an Bedeutung. Nach einem verwickelten Verfahren wird neuerdings farbloses Glas aus Hochofenschlacke erzeugt. Die Mischung setzt sich aus Schlacke, Sand, Soda und einem Natriumsalz zusammen. Um die in der Hochosenschlacke vorhandenen Schwefelverbindungen zu verflüchtigen, wird ein Oryd des Arsens beigemischt. Der wesentliche Vorteil der Glasbereitung aus Schlacke besteht darin, daß für den Schmelzprozeß keine besonderen Brennstoffe benötigt werden. Denn die flüssige Schlacke ist heiß genug, um die anderen Stoffe zur Einwirkung zu bringen. Das auf diese Weise gewonnene Glas ist sehr billig. Es ist druckfest, wärmebeständig und dauerhaft. Stahl war lange Zeit der einzige Stoff, der durch Wärmebehandlung gehärtet werden konnte. In letzter Zeit ist es nun auch gelungen, weichen Metallen die Härte des Stahls zu verleihen. Diese Metalle haben oft den Vorzug, elektrisch gut leitend und wetterfest zu sein. Durch das neue Härteverfahren können sie nunmehr auch zu Bauteilen verwendet werden, für welche früher nur gehärteter Stahl in Frage kam. Nichteisenmetalle werden durch das„Altern“ hart. Manchmal vollzieht sich der Alterungsvorgang innerhalb von Stunden, in anderen Fällen dauert es Wochen. Die Härtung durch Altern beruht auf einer Art Zementierung der Metalle, wobei die„Bindung" von dem Metall selbst ausgeschieden wird. Auf dieser Erscheinung beruht das neue Verfahren. Häufig ist schon der Wunsch geäußert worden, die Masten und Drähte der Hochspannungsleitungen sollten aus dem Landschaftsbild verschwinden. Der Durchführung dieses Verschönerungsplanes stehen aber erhebliche isoliertechnische Schwierigkeiten entgegen. Denn die Drähte, die hochgespannten Strom führen, lassen sich nicht ohne weiteres verkabeln. Bisher hat man Versuche in dieser Richtung mit dünnflüssigem Oel als Isolier= mittel gemacht. Neuerdings ist man dazu übergegangen, gewöhnliche * Trockenkabel in verschweißte Stahlrohre einzubetten. In diese Rohre wird dann Stickstoffgas unter einem Druck von 15 Atmosphären eingeblasen. Hierdurch erhöht sich die Leistungsfähigkeit des Kabels um das Dreisache. Allerdings würden bei einer allgemeinen Verlegung der elektrischen Freileitungen in solche Stahlrohrkabel erhebliche Mehrkosten entstehen. Mit der Konstruktion eines elektrischen Fahrrades haben sich schon viele Erfinder abgegeben. Nun ist ein solches auf dem Markt erschienen, das wirklich funktionieren soll. Als Energiequelle dient eine Akkumulatorenbatterie, die in der Gegend der Pedale angebracht ist. Der von dieser Batterie gelieferte Strom wird einem Elektromotor zugeleitet, der unter dem Sattel sitzt und das Hinterrad durch eine Kette antreibt. Mit einer neugeladenen Batterie soll man mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern 70 Kilometer weit kommen. Zur Aufladung der Batterie wird Strom für etwa 50 Pfennig benötigt. Batterie und Motor wiegen 30 Kilogramm. Das elektrische Fahrrad ist kinderleicht zu bedienen. In besseren Zeiten wäre es ein praktisches Weihnachtsgeschenk für unsere Schulbuben. Ränder und Wirischaff Wiecker mene Insordenzen m Weslzuten Der Monat Januar hat in der Konkursstatistik mancherlei Ueberraschungen gebracht. Während in der Nachbarprovinz Hannover die Zahl der Insolvenzen einen außergewöhnlich niedrigen Stand erreicht hat, ist sie in Westialen 50 Prozent gestiegen. Die Ursache dieser Erscheinung kann in Zufälligkeiten liegen, kann aber auch ein Beweis dafür sein, daß in unserer Industrieprovinz die Schwierigkeiten der Wirtschaft sich eher verstärkt als verringert haben. Insgesamt erklärten in Westfalen im Januar 63 Firmen und Einzelpersonen ihre Zahlungsunfäbigkeit gegenüber 43 im Dezember und 33 im November. In 46 wurde das Konkursverfahren eröffnet(Dez. 22, Nov. 24) und in 17 Fallen das Vergleichsverfahren eingeleitet(Dez. 22. Nov.). Wegen Mangels an Masse wurden 6 Konkursverfahren eingestellt(Der. 10, Nov.). Die Insolvenzen verteilen sich auf die einzelnen Erwerbsgruppen wie folgt: Januar Dezember Januar 32 Von der Erhöhung der Insolvenzzitfern sind also, sowohl die Industrie als auch der Handel und das Gewerbe betroffen, letzteres prozentual am stärksten. H. St. Notizblock 6. 2. 1933 In der Erkurter Jahreshauptversammlung des Vereins Deutscher Fahrrad-Industrieller e. V. wurde als Vorsitzender Direktor Dr. Otto Seyiert-Chemnitz (NAG. Abt. Prestowerk.-.) gewählt. * Die Hagener Straßenbahn.-., Hagen i. Westf., hat ein Rundschreiben an die Inhaber ihrer seinerzeit im Betrage von 2½ Mill. htl in Holland aufgelegten Obligationsanleihe gesandt, in dem es als unumgänglich notwendig bezeichnet wird, daß die Zinsen für diese Anleihe, die bekanntlich vor Jahrasfrist auf 8 Prozent ermäßigt wurden, nunmehr vom 1. 9. 1932 ab auf 4 Prozent herabgesetst werden. * Die vom Statistischen Reichsamt für den 1. Februar 1933 berechnete Indezziffer der Großhandelspreise stellt eich auf 90.7(1913= 100). Sie ist gegenüber der Vorwoche(90.8) kaum verändert. Die Indexziffern der Heuptgruppen lauten Agrarstoffe 80.8 (unverändert), industrielle Rohstoffe und Halbwaren 87.1(unverändert) und industrielle Fertigwaren 112.3 (minus.4 Prozent). * Der Londoner Goldpreis betrug am 4. Februar für eine Unze Feingold 121 Sh. 1 d= 86.6956 RM., für ein Gramm Feingold demnach 46.7150 Pence= .78733 RM dürfte. Wie noch von belgischer offizieller Seite klärt wird. kann mit ziemlicher Sicherheit mit der Wiedererrichtung der Rohstahlgemeinschaft gerechnet werden und zwar voraussichtlich zunächst für die Dauer von fünf Jahren. Ter Sport Das 6. Frankfurter Sechstagerennen verlief in der ersten Nacht wenig aufregend. Es gab zwar Jagden, die aber nur den schwachen Mannschaften Verluste einbrachten. Nach den ersten 18 Stunden(410,400 km), hatten Rausch—Pijnenburg und Kilian—Pützfeld die Spitze, eine Bahnlänge hatten Vopel—Korsmeier, Schön—Buschenhagen und Dinale—Wals verloren, der Rest des Feldes lag bie vier Runden zurück. In der zweiten Nacht gab es eine heftige Jagd, die sich von 23 Uhr bis Mitternacht hinzog. Die Favoriten Schön=Buschenhagen rückten zu den führenden Rausch=Piinenburg auf, dagegen wurden Kilian=Pützfeld aus der Spitzengruppe verdrängt. Rausch=Pisnenburg behaupteten dank ihrer höheren Punktzahl die Führung weiter vor Schön=Buschenhagen, denen eine Runde zurück Vopel=Korsmeier und Ziems=Oestreich als nächste folgten. Bis an den Schluß des Feldes sind Richli=Tietz zurückgefallen, da Tietz anscheinend nicht ganz auf dem Posten ist. * Weitere Verpflichtungen für„Die Nacht“ in Münster Neben Piinenburg=Wals, Kisters=Kligniet. Siegel=Thierbach=Otüpp=Küster, Kilian=Püpzfeld, PreußzDietz wurden jetzt die bekannten Funda=Maidorn und die Neukombinationen Göbel=Bromen verpflichtet. Funda=Maidorn gewannen am 11. Dez. in Münster das„1001mal rund“ mit nicht weniger als vier Bahnlängen, trotzdem u. a. Rausch=Hürtgen mit von der Partie waren. Sonntagssport in Lippe Wegen des schlechten Wetters wurden am Sonntag die Fußballspiele abgeblasen. Nur in der zweiten Gruppe der zweiten Bezirksklasse fand ein Spiel statt, und zwar standen sich die Fortunen aus Schlangen und der BSV. Lemgo gegenüber. Schlangen siegte unangesochten mit:1 und steht nun punktgleich mit dem BV. Leese an der Spite der Tabelle. tr. Ein neuer Göricke-Vergleich Nachdem der letzte Göriche-Vergleich zwischen den Banken und dem Konkuerverwalter wieder rückgängig gemacht werden mußte, ist nunmehr ein neuer Vergleich abgeschlossen, in dem sich die Banken zur Zahlung eines weiteren Betrages von 60000 RM. an den Konkursverwalter bereiterklärt haben. Außer dem Verzicht auf ihre Konkursforderungen haben also die Banken(Commerz- und Privatbank und Niedersächeische Wirtschaftsbank nunmehr eine Barzahlung von 1 150000 RM. einschließlich Kosten übernommen. Die Zahlung soll am 18. Februar erfolgen. Ein Widerruf des Vergleiches seitens der Banken ist möglich. wenn nicht der Konkursverwalter bis zum 15. Februar schriftliche Erklärungen der einzelnen Gläubiger beibringt, daß eie gegen Erstattung sämtlieher Kosten auf die eingeklagten Schadenersatzansprüche verzichten. Gleitende IRG-Quote Auf der Brüsseler Tagung des Direktionskomitee der krüheren Internationalen Rohstahlgemeinschaft, an der wieder die Delegierten Deutschlands. Belgiens. Frankreichs. Luxemburgs und der Saar teilnahmen. ist erstmalig ein wesentlicher Fortschritt erzielt worden. Das wichtigste Ergebnis war die prinzipielle Verständigung in der Quotenfrage. Nun haben die belgischen und luzemburgischen Werke die Anwendung einer gleitenden Quote zugestanden. Man ist an sich von dem Jahre 1932 ausgegangen, nur haben die Belgier und Luxemburger von der Produktionsquote dieses Jahres einen Teil an Deutschland, die Saar und Frankreich abgetreten. Diese Quotenabtretung soll von den anderen Mitgliedern zurückerstattet werden, wenn die wirtschaftliche Situation wieder auf eine Basis der Jahre 1928 bis 1929 gelangt ist. Da mit einer steigenden Koniunktur nieht zu rechnen ist, haben die deutschen Vertreter diese Konzession erst einmal angenommen. Allerdings konnte über eine wichtige Frage noch keine definitive Eatscheidung getroffen werden, nämlich, welche gleitenden Quoten bei ansteigender und viel wichtiger noch bei fallender Konjunktur zugebilligt werden soll Wenn man sich auch in der Tagung im wesentlichen nur mit der Frage der Rekonstruktion der IRG beschäftigt hat. so ist die IRG selbst für Deutschland nur von sekundärer Bedeutung. Primär ist die Frage der Verkaufsverbände, namentlich für Halbzeug und Formeisen, die in einer Konferenz, die am 11. Februar in Luxemburg stattünden soll, geklärt werden dürfte. Soviel kann gesagt werden, daß von deutscher Seite die Errichtung der IRG und der Verkaufsverbände gefordert werden wird. und daß man sich allein mit den Rekonstruktionen der Rohstahlgemeinschaft nicht begnügen Holzmindener Handels- und Gewerbebank. In der Angelegenheit der insolventen Handels- und Gewerbebank.-G. Holzminden ist vor einigen Tagen das gerichtliche Vergleichsverfahren über das Vermögen der Bank zur Abwendung des Konkurses eröffnet worden. Die öflentliche Gerichtsverhandlung findet am 21. Fehruar statt. Bekanntlich haben eich die Gläubiger mit einem Vergleich in Höhe von 52 Prozent einverstanden erklärt. Lokomotivfabrik Arn. Jung G. m. b. H. in Jungenthal bei Kirchen a. d. Sieg. Das Werk hat von der Deutschen Reichsbahn wiedrum einen Auftrag auf insgesamt 35 Motor-Verschiebelokomotiven erhalten. Die Firma Jung besteht seit nahern 50 Jahren. Seit 1898 beliefert sie die Deutsche Reichsbahn. Sie war es auch, die den ersten Dieseltriebwagen herausgebracht hat, der als Vorläufer für die im Verschiebe- und Feldbahnbetrieb eingeführten Diesellokomotiven anzuschen ist. Viehmärkte Altenessener Schweinemarkt. 4. 2. E. kosteten im Groshandel: Ferkel(Durchschnittsgewicht)—8 Wochen alte 7 bis 11 RM.,—12 Wochen alte 11 bis 16 RA.: Läuferschweine—4 Monate alte 16 bis 20 RM.,—6 Monate alte 20 bis 30 RM., größere enchsprechend höher. Marktverlauf langsam. Aas den Gerichtssalen Wechselfälschung und Betrug Nachdruck verboten Bielefeld, 4. 2. Der 66jährige Viehhändler Julius W. verstand es, sich auf eigenartige Weise Geld zu machen. Er war dabei, wie ein Gastwirt einen Wechsel über 200 RM. ausstellte. Das war für ihn Gelegenheit, rasch einen Wechsel über den gleichen Betrag auszustellen und mit dem Namen des Gastwirtes„quer" zu schreiben. Danach ging er zu einem Uhrmacher und kaufte zunächst eine Doubléherrenuhr mit Kette und später noch eine Damenuhr. Es gelang ihm auch, dem vertrauensseligen Uhrmacher noch Barbeträge zu entlocken so daß dieser einen Schaden von etwa 80 RM. erlitt. Ferner gelang es ihm, bei einem Viehtausch eine Landwirtsfrau um 28 RM. zu prellen. Der Uhrmachermeister schilderte, wie der Betrüger beim Einkauf den frommen Mann gespielt und sich unter Erhebung der Schwurfinger immer wieder auf seine Ehrlichkeit berufen habe. Der Staatsanwalt hielt den Angeklagten der schweren Urkundenfälschung und des Betruges für überführt. Nicht durch Notlage, sondern infolge Leichtsinns und aus Spielleidenschaft sei der Angeklagte zum Betrüger geworden. Der Strafantrag lautete auf drei Monate und zwei Wochen Gesängnis. Das Schöffengericht ging aber über dieses Strafmaß weit hinaus. Es verurteilte den Angeklagten zu sieben Monaten Gesängnis. Aus dem Auto geschleudert Fahrlässige Tötung In der Nacht zum 8. August 1932 hat sich gegen 1 Uhr 30 an der Ecke Goeben= und Rohrteichstraße ein Autounfall ereignet, an dessen Folgen ein 56jähriger Händler H. im städtischen Krankenhaus nach drei Wochen verstorben ist. Deswegen hatte sich am Sonnabend der 37jährige Gemüsegroßhändler Alfred H. aus Helpup wegen fahrlässiger Tötung vor dem Schöffengericht zu verantworten. Der Angeklagte belud am Abend des 7. August auf dem Güterbahnhof seinen Lieferwagen mit Gemüse. Danach fuhr man zu einem Lokal am Kesselbrink. Dort fanden sich zwei Freunde dazu und man trank einige Glas Bier. Obwohl der Führersitz des Lieferwagens nur für zwei Personen berechnet und recht eng war, nahm der Angeklagte die beiden Freunde mit, um sie auf der Teutoburger Straße abzusetzen. An der Einbiegung Goeben= zur Rohrteichstraße öffnete sich wohl infolge zu hohen Tempos die rechte Tür und der am weitesten rechts Sitzende stürzte heraus und erlitt einen linksseitigen Schädelbruch. Nach anfänglicher Besserung im städtischen Krankenhaus trat nach etwa drei Wochen durch Blutgerinnsel in der Lungenschlagader Trombose ein, an der der Verunglückte starb. Der die Obduktion ausführende Kreismedizinalrat Dr. Prenzel führte den Tod mit größter Wahrscheinlichkeit auf den Unfall zurück. Der Staatsanwalt führte aus, daß der Angeklagte für den Unfall verantwortlich sei, denn er habe die Ueberladung des Führersitzes nicht zugeben dürfen. Nach dem medizinischen Gutachten stehe als Todesursache der Unfall fest. Der Staatsanwalt beantragte anstatt zwei Monaten Gefängnis eine Geldstrafe von 300 RM. Das Urteil lautete an Stelle von einem Monat Gefängnis auf 200 RM. Geldstrafe, da der Angeklagte bisher unbescholten sei. hs Ein faules Karkoffel-Geschäft Die nennte Morgenstunde hatte geschlagen und der Betrieb in der Großmarkthalle zu Frankfurt a. M. begann zu ruhen. Vier Händler saßen in einer Ecke herum und plauderten. In ihrer Nähe standen vierzig Säcke Kartoffeln. Als jemand nach dem Preis der Kartoffeln fragte, gab Fritz., der sich in der Händlergruppe befand,.55 RM. als Zentnerpreis an und einigte sich mit dem Interessenten auf einen Preis von 70 RM. Er gutttierte als Georg Wissel aus Vilbel und entfernte sich mit seinen Freunden. Als die vierzig Sack Kartoffeln aufgeladen werden sollten, erschien plötzlich ein Mann, der verwundert dreinblickte und erstaunt fragte, wie man dazu komme, seine Kartoffeln wegzuschleppen. Aus der Debatte ergab sich dann, daß der Käufer die siebzig RM. an einen wildfremden Menschen, aber nicht an den Eigentümer der Kartoffeln gezahlt hatte, der von dem ganzen Geschäft nichts wußte. Fritz C. hatte mittlerweile mit seinen Getreuen den Betrag geteilt. Der Händler sollte sich aber des faulen Geschäfts nicht lange freuen, denn er wurde ermittelt und vom Gericht zu einem Monat Gesängnis wegen Betrugs, Urkundenfälschung und Diebstahlsversuchs verurteilt. Willst Du nie erkäller sein— nimm Damtigpin-se Berliner Automobil-Ausstellung in Bielefeld! ien 7. Februar, geben wir unserer geehrten Kundschaft Gelegenheit, die in Berlin zur internationalen Automobil-Ausstellung Nederr Pora Wöcchra in Bielefeld vormittags zu besichtigen. Alles Nähere erfahren Sie bei der General-Vertretung für Ford-Fahrzeuge Fischer& Co. G. m. b.., Bielefeld, Kelserstrede 16-18, Telsten 230102 Neue Zeitungsverbole Die„Rote Fahne“ in Berlin— Zahlreiche Provinzblätter Berlin, 5. 2. Die kommunistische„Rote Fahne“ ist vom Berliner Polizeipräsidenten einschließlich aller Kopfblätter bis zum 7. Februar verboten worden, weil sie in verschiedenen Nummern rganisierung des Massenstreiks ausgesordert hatte. An kommunistischen Zeitungen sind weiter die„Volkswacht“ in Rostock auf die Dauer von vier Wochen und die„Arbeiterstimme“ in Dresden bis zum 10. Februar verboten worden. Das Innenministerium in Mecklenburg= Schwerin hat ferner die gesamte im Lande erscheinende sozialdemokratische Presse auf drei Tage wegen Abdrucks des sozialdemokratischen Wahlaufrufs verboten. Aus dem gleichen Grunde wurden die sozialdemokratischen Zeitungen„Volkswacht“ in Breslau,„Das Volk“ in Jena,„Ostthüringer Tribüne“ in Gera und„Rheinische Zeitung“ in Köln verboten. Zwei Jahre Siedlung Das Zahlenergebnis Berlin, 5. 2. Nach Feststellung des Preußischen Statistischen Landesamtes wurden nach dem endgültigen Siedlungsergebnis von 1931 in Preußen 99000 ha Landflächen der Aufteilung zugeführt, von denen 61000 ha durch die Siedlungsgesellschaften aufgekauft und 38.000 ha im Auftrage der bisherigen Eigentümer besiedelt wurden. Für die Landkäufe wurden 53,6 Millionen RM. ausgeworfen. Das Ergebnis der Neusiedlung und Anliegersiedlung von 1931 ist, daß 8000 Neusiedlerstellen auf 85000 ha Fläche gegründet und darauf 35500 Personen angesiedelt wurden: Die mit den Siedlern vereinbarte Gesamtkauspreissumme von 190 Millionen RM. wurde zu 843 Prozent durch Inanspruchnahme fremder Mittel sinanziert. Daneben wurden insgesamt 23000 ha Landzulagen an 11000 Anlieger abgegeben und Kaufverträge über 25.5 Millionen RM. abgeschlossen. Beim vorläufigen Siedlungsergebnis des Jahres 1932 liegen für die Landaufnahme zunächst nur Angaben von Siedlungsgrundstücken über 50 ha vor, die aber nach den Erfahrungen der früheren Jahre rund 90 Prozent der gesamten Siedlungsländereien eines Jahres umfassen. Insgesamt wurden danach 57 700 ha Land zur Besiedlung ausgenommen(33,4 Prozent weniger; als 1931) und davon 8700 ha auftragsweise besiedelt. Trotz der geringeren GesamtlandaufNleues vom Jage Der Thüringische Landtag ist auf den 14. Februar einberufen worden. * Der Reichsverband der Deutschen Presse wählte an Stelle des zum 1. April ausscheidenden geschäftsführenden Vorsitzenden, Direktor Gustaf Richter, das Vorstandsmitglied Prof. Dr. Alfred Herrmann, früher stellvertretender Chefredakteur des„Hamburger Fremdenblatte“, zum Hauptgeschäftsführer. * Bei einem Ueberfall aus ein kommunistisches Lokal in Berlin=Schöneberg zertrümmerten 15 SA.=Leute die Einrichtungsgegenstände und gaben einige Schüsse ab. Die Wirtin erhielt einen schweren Bauchschuß. Sämtliche 15 SA.= Leute wurden festgenommen. * Der ungarische Delegierte auf der Abrüstungskonserenz Graf Albert Apponyi ist in Genf an Bronchialkatarrh erkrankt. Es scheint, daß auch die Lunge angegriffen ist. * Der Nationalrat der französischen sozialistischen Partei hat seine Fraktion in der Kammer an die Verpflichtung erinnert, daß ohne seine Zustimmung die Parlamentarier über eine Beteiligung an der Regierung nicht beschließen dürfen. Der Korrespondent des„Daily Telegraph“ in Mukden meldet, der japanische Feldzug zur Eroberung der Provinz Jehol sei bereits in vollem Gange. Japanische Truppen rückten über die gefrorenen Pässe vor. Die Japaner beabsichtigten, bis zum 20. Februar die Hauptstadt Jehol und andere wichtige strategische Punkte zu besetzen. * In Genf trat der Neunzehnerausschuß zur Behandlung des japanisch=chinesischen Konflikts erneut zusammen. Die neuen japanischen Lösungsvorschläge wurden abgelehnt und die Einberufung der außerordentlichen Völkerbundsversammlung für spätestens Mitte des Monats angekündigt, um endgültige Beschlüsse zu fassen. nahme ist eine unverminderte Neusiedlungstätigkeit von vorläufig 7900 Stellen mit 87500 ha Fläche als immerhin überraschendes Ergebnis festzustellen. Die Zahl der übergroßen und der zu kleinen Stellen ist gesunken. Zum ersten Male seit einer Reihe von Jahren hat Ostpreußen seinen Rang als Provinz mit der stärksten Siedlungstätigkeit an Pommern abtreten müssen. Aus dem Parteileben Vorstandssitzung der Bielefelder Staatspartei. einer erweiterten Vorstandssitzung der Ortsgruppe Bielefeld der Deutschen Staatspartei wurde die durch die Bildung des Kabinetts Hitler und durch die Neuwahlen geschaffene neue politische Lage besprochen. Es wurde zum Ausdruck gebracht, daß der Wahlkampf mit aller Schärfe gegen das jetzige Kabinett geführt werden müsse. Da die Staatspartei als einzige bürgerliche Partei diese Haltung mit aller Entschiedenheit einnehmen werde, stehe zu erwarten, daß die Staatspartei auch aus anderen Lägern starken Zulauf erhalten werde. Uebereinstimmend wurde jedoch die Forderung aufgestellt, daß unbedingt durch eine sichere Listenverbindung seglicher Ausfall an Stimmen diesmal vermieden werden müsse. Unter dieser Voraussetzung seten die Aussichten günstig. Es wurde beschlossen, eine dringende dahingehende Forderung an den Parteivorstand zu richten. Die Stellung der Deutschen Volkspartei im Wahlkampf. Der Pressedienst der Deutschen Volkspartei stellt über den angeblichen Abschluß einer technischen Listenverbindung zwischen der Deutschen Volkspartei und dem Christlich=Sozialen Volksdienst fest, daß wohl eine unverbindliche Aussprache stattgefunden habe, daß aber Beschlüsse nicht gefaßt worden seien.— Der Wahlkreisvorstand Köln=Nachen der DBP. saßte eine Entschließung, in der er sich mit aller Klarheit zu dem vom Reichspräsidenten angestrebten Ziel bekennt, im neuen Reichstag eine arbeitsfähige Mehrheit des nationalen Zusammenschlunes zu schaffen. Die Entschließung schließt„Mit Hindenburg für Freiheit und Arbeit!“ Aus politischen Verbänden Die Vereinigten Vaterländischen Verbände zur Lage. Die Vereinigten Vaterländischen Verbände Deutschlands erlassen einen Aufruf, in dem es u. a. heißt: Die Regierung der nationalen Einigung bedeutet für uns die Erfüllung eines lang erstrebten Hochziels. Von der neuen Regierung erwarten wir, daß mit dem Novembersystem endgültig aufgeräumt wird und alle Stellen nur nach Fähigkeiten und Charakter besetzt werden. Unser aller Ziel heißt setzt: Erhaltung der endlich erkämpften Einigkeit. Dies gilt ganz besonders für den von uns nicht gewünschten Wahlkampf, in dem jeder Streit untereinander zu unterbleiben hat. Parteien, die hiergegen verstoßen, dürfen nicht gewählt werden. Unsere Parole heißt: Für nationale Erhebung, gegen Marxismus und seine Verbündeten. Chelredakteur: Dr. Rans Havenann Verantwortlich für Politik und Handel Dr. Hans Seel, für Feuilleton und unterhaltende Beilagen. Dr. Hans Havemann, für Kommunales. Lokales und Ver mischtes: Dr. Walter Goch, für Provinz. Sport und Gericht: Dr. Gustav Baumgart, für den geschäftlichen und Anzeigenteil sowie Sonderhellagen: Priedrich Niemeyer, Druck und Verlag: E. Gundlach.-G. samtlich in Bieleleig Brandkatastrophe in Mexiko Acht Kinder verbrannt Beracrnz(Mexiko), 5. 2. In Veracrnz brach während einer Kindervorstellung in einem Lichtspieltheater ein Brand aus. Es entstand eine entsetzliche Panik; viele Kinder wurden niedergetreten, andere sprangen aus den Fenstern und blieben mit schweren Verletzungen im Hof liegen. Die Galerien bildeten ein einziges Flammenmeer und stürzten schließlich ein, wobei viele Kinder unter den Trümmern begraben wurden. Gleichzeitig spielten sich vor den Eingängen erbitterte Kämpfe zwischen einem Militäraufgebot und den verzweifelten Eltern ab, die zur Rettung ihrer Kinder in den Saal eindringen wollten. Nach den letzten Meldungen hat die Katastrophe acht Todesopfer und zwanzig Schwerverletzte gesordert. Geld durch die Post Der vorteilhafteste Weg der Uebermittlung von Geld durch die Post ist der Postscheckverkehr, was in der Geschäftswelt und in der Oeffentlichkeit anscheinend immer noch zu wenig bekannt ist. Wer ein Postscheckkonto hat, kann völlig gebührenfrei auf ein anderes Postscheckkonto überweisen und außerdem noch dem Empfänger gebührenfrei eine Mitteilung auf dem Abschnitt zukommen lassen. Wer kein Postscheckkonto hat, bedient sich zur Zahlung an einen Postscheckkunden der bekannten blauen Zahlkarte, die wesentlich billiger ist als eine Postanweisung und auch auf dem Abschnitt Gelegenheit zu gebührenfreien Mitteilungen an den Empfänger bietet. Jeder Inhaber eines Postscheckkontos sollte die Nummer seines Kontos und das Postscheckamt, das es führt, seinen Bekannten, Geschäftsfreunden und Kunden mitteilen, am zweckmäßigsten durch deutlichen Aufdruck auf seinen Briefbogen und Rechnungen. Durch ausgiebige Benutzung des Postscheckverkehrs würden auch die von den Geldbriefträgern zuzustellenden Geldbeträge wesentlich vermindert werden und demzufolge wird auch der Anreiz an ihrer Beraubung sinken. + Schweinezwischenzählung am 3. März Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft hat im Einvernehmen mit den Ländern eine neue Schweinezwischenzählung für den 3. März 1933 angeordnet. Gleichzeitig soll eine Ermittlung der nicht beschaupflichtigen Hausschlachtungen in den letzten drei Monaten im Reiche durchgeführt werden. Der Umfang der Erhebung entspricht der letzten Schweinezwischenzählung. Meine vom 7. bis 18. Februar beginnen Morgen, Bienlsag, Man&a Cin. Während dieses Sonder-Verkaufs vollbringe ich in meinen bekannten Qualitäts-Weißwaren gewaltige Preisleistungen! Ich biete Ihnen ungeahnte Vortelle! Kommen Sie und prüfen Sie in Ihrem Interesse meine selten günstigen Warenangebote. IRATGEDECE Wäschegeschäft Oberntorwall 23c, 1. Etg. unmittelbar am Autoparkplatz Hindenburgstraße. Benötigen Sie Geld! Wir zahlen laufend aus! Iaben Sie Schulden, so vereinigen Sie diese auf eine Stelle und führen wir die Verhandlungen mit den Gläubigern zum Zwecke des Stilehaltens bis zur Auszahlung der Dariehn. 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Vielefeld, den s. Februar 1933. Das Amtsgericht. Montag, °6 Februar 1933 **"„ Aeste=Kiniht* Nr. 31 Drittes Blatt S StU Abe JU TuDs Eine herforder Kontoristin verschwunden wp. Herford, 5. 2. Gegen Ende November las die 49jährige Kontoristin Emma Schneider in Herford im„Dortmunder General=Anzeiger“ ein Inserat, auf das hin sie sich als Stütze bewarb. Sie erhielt darauf einen Brief, in dem ihr Zug nach Dortmund genau angegeben war. Der Absender lautete auf„Schulze=Ahlen, Dortmund=Rahm, Harley 157, Hedwigshof". Emma Schneider setzte sich am 28. November, um 15.10 Uhr, in den=Zug nach Dortmund und ist seitdem spurlos verschwunden. Es ist festgestellt worden, daß der von ihr als Passagiergut aufgegebene Lederkoffer am Tage darauf von der Gepäckaufgabe des Dortmunder Hauptbahnhofs abgeholt worden ist. Die polizeilichen Ermittlungen haben noch nicht den geringsten Anhalt ergeben. Die Dortmunder Kriminalpolizei teilt dazu mit, daß in der letzten Zeit mehrere Fälle bekannt geworden sind, in denen auch andere Frauen ebenfalls auf Grund von Inseraten im„Dortmunder General=Anzeiger“ unter gleichen oder ähnlichen Umständen nach Dortmund bestellt worden sind. Größte Vorsicht ist daher geboten. hh. Herford. Größere Arbeiten. Im Rahmen eines Sofortprogramms will die Herforder Kleinbahn größere Arbeiten durchführen lassen. Hiernach soll der Oberbau auf der etwa 4 Kilometer langen Strecke von der Loose über Exter hinaus erneuert und umgebaut werden. 3000 Tagewerke sollen hierfür erforderlich sein und 50 Arbeitern für einige Monate Brot geben. Die Arbeit wird 100000 RM. erfordern. Die Anträge auf entsprechende Darlehn sind schon gestellt worden. hh Herford. Das Fest der goldenen Hochzeit konnten die Eheleute Joh. Budde und Frau Lina, geb. Müller, feiern. Bünde. Auf eine 25jährige Tätigkeit als Stadtbote bei der Stadtverwaltung kann Herr Georg Knübel zurückblicken. x. Kirchlengern. Infolge des anhaltenden Regens ist die Else bereits wieder aus ihren Usern getreten und überschwemmt die anliegenden Wiesen. hk. Mennighüssen. 70 Jahre alt. Inuälide Heinrich Schäfffer(Besebruch Nr. 260) konnte seinen 70. Geburtstag feiern. hk. Löhne=Ort. Neugründung des Turnvereins„Friesen“. Im Gasthof „Zur Post“, fand eine Versammlung einiger Mitglieder des alten Turnvereins„Friesen" statt, in der eine Neugründung des Vereins erörtert wurde. Wie verlautet, soll eine Handball= und eine Turnabteilung geschafsen werden, sobald die Schwierigkeiten wegen des Turnsaals beseitigt sind. hk. Klosterbauerschaft. Hohes Alter. Der Invalide Wilh. Holtermann(Klosterbauerschaft Nr. 57) konnte sein 75. Lebensjahr beenden. m. Obernbeck. Brieftaubenschlagausstellung. Am Sonnabend und Sonntag veranstalteten die vereinigten Brieftaubenvereine von Obernbeck im Saale der Gastwirtschaft eine Briestaubenschlagausstellung. An der Ausstellung beteiligten sich die Vereine Heimatliebe, Unser Stolz und Reisetauben. 30 Züchter hatten dem Preisrichter Mohr(Aachen) zum Teil recht gutes Material zur Beurteilung übergeben. Es konnte P. Heimbruch mit 81 Punkten den I.., Merküller mit 76 P. den 2.., Glied mit 75 P. den 3.., Lücking mit 75 P. den 4.., Karl Kelle mit 74 P. den 5.., Meinert mit 73 P. den 6. und W. Huck mit 72 P. den 7. E. erringen. Das beste Tier der Ausstellung stellte Herr Merküller, es wurde mit 17 Punkten bewertet. r. Blotho. Mißlungener Einbruch. In ein Gasthaus an der Oelbrinkstraße wurde in einer der letzten stürmischen Nächte ein Einbruch versucht. Der oder die Täter schnitten aus einem zu ebener Erde gelegenen Fenster ein Stück Glas heraus und öffneten dann das Fenster von innen. Sie müssen aber bei dieser Arbeit gestört worden sein, denn sie sind unverrichteter Sache wieder abgezogen. r. Blotho. Die Freiwillige Feuerwehr Vlotho hielt unter dem Vorsitz ihres Oberbrandmeisters ihre Jahreshauptversammlung ab. Der Vorsitzende gab in längeren Ausführungen den Jahresbericht, aus dem zu entnehmen ist, daß die gegenwärtige Not sich auch im Betriebe der Freiwilligen Feuerwehren in katastrophaler Weise auswirkt. Dazu werden der Feuerwehr unter dem Druck der Verhältnisse von den Stadtparlamenten die Mittel in oft unverständlicher Weise beschnitten. In Tätigkeit getreten ist die Wehr im vergangenen Jahre in zwei Fällen, und zwar einmal bei dem nächtlichen Hochwasser am 4. 1. 32 bei W. König und H. Tengeler, sowie am 18. 12. 32 bei einem Brande in Valdorf=Ost. X Minden. Krankenhauserweiterungsbau beschlossen. In einer Sitzung der vereinigten Kranhenhaus= und Finanzkommission wurde der Beschluß gesaßt, dem Magistrat und der Stadtverordnetenversammlung zu empfehlen, aus den vom Reich zur Durchführung des Arbeitsbeschaffungsprogramms vorgesehenen Mitteln folgende Pläne durchzuführen: Erweiterungsbau des Krankenhauses, Bau einer Enteisungsanlage auf dem Wasserwerk sowie notwendig gewordene Straßenausbesserungen. Die Durchführung der einzelnen Pläne hängt natürlich von der Höhe der Mittel ab, die der Stadt Minden vom Reiche bewilligt werden. Auto rennt gegen ein haus X Dielingen(Kr. Lübbecke), 4. 2. Bei der Turchfahrt eines Lastautos durch Dielingen ereignete sich ein schwerer Unfall. Infolge der Glätte der Straße geriet der schwere Kraftwagen ins Schleudern und der Anhänger prallte mit solcher Gewalt gegen eine Ecke des Bohneschen Hauses, daß dieses in seinen Grundfesten erschüttert wurde. Die ganze Hausecke stürzte ein, so daß erheblicher Sachschaden angerichtet wurde. D Rahden. Schwerer Autounfall. Das Auto des Herrn H. W. geriet in Vechta in Schleudern und stürzte um.., seine Frau, Tochter und Schwester erlitten schwere Verletzungen und wurden ins Vechtauer Krankenhaus eingeliefert. D Hüllhorst. Der letzte Veteran von 1870/71 und älteste Einwohner von Bröderhausen, der Invalide Karl Loose, der im 85. Lebensjahr stand, ist zur großen Armee abgerufen worden. X Holzminden. Ein viertes Todesopfer des Gasunglücks. Im hiesigen Krankenhaus ist jetzt die 11jährige Tochter des Schlachters Ellner gestorben, die bei dem Gasunglück, von dem wir bereits berichteten, schwere Gasvergiftungen erlitten hatte. Damit hat das Unglück bis jetzt vier Todesopfer gefordert. Das letzte Mitglied der Familie des Schlachtermeisters Ellner liegt noch in bedenklichem Zustande darnieder. ( Wunstors. Der Schienenomnibus fährt. Vom heutigen Montag ab wird die Steinhuder Meer=Bahn den schon oft in den Tageszeitungen beschriebenen Schienenomnibus in Betrieb nehmen. Der jetzige Fahrplan ändert sich zunächst nicht bis auf einige wichtige Ergänzungen im oberen Streckenabschmitt. So wird der Zug 2 Wunstorf ab.52 bis Uchte(an.13) durchgeführt. Zug 8 fährt von Uchte täglich ab.15— Wunstorf an 10.50. Zug 24 Wunstorf ab 18.35 fährt täglich bis Stolzenau(an 20.25). Der Sonntagszug 125 Wunstorf an 22.56 fährt Uchte ab 20.36, bisher nur von Stolzenau 21.06. Der Triebwagen fährt die Züge 1(Wunstorf an.02),4(Wunstorf ab.17), 5(Uchte ab 13.10), 8(Wunstorf ab 20.10) Brand auf einer Bleigrube Drei Tote geborgen— Zwei Mann noch vermißt Welschenennest(Kreis Olpe), 4. 2. Auf der Bleigrube Glanzenberg brach in einer Zimmerung ein Brand aus, durch den 21 Mann der Belegschaft der Weg aus der beiten die Rettungstrupps fortgeletzt. Grube versperrt wurde. Die Rettungsarbeiten wurden sofort ausgenommen. Es gelang auch, 17 der eingeschlossenen Bergleute zu bergen, unter ihnen befindet sich ein Toter. Von den vier noch eingeschlossenen Bergleuten wurden später zwei als Leichen geborgen. Das Unglück hat somit bis jetzt dreisTodesopfer gefordert. Alle drei Getöteten wurden durch den Rauch erstickt. Drei Leichtverletzte sanden Aufnahme im Krankenhaus. An der Bergung der noch vermißten zwei Mann arDas Schiasut der Hwoischendeder Aus der Frühzeit des Nord-Atlantik=Verkehrs Eine Reise von Hamburg oder Bremen nach Amerika ist heute selbst für den, der in der dritten Klasse der großen Schiffsriesen fährt, ein Vergnügen. Mancher der Auswanderer, die nach Amerika fahren, haben es nie so gut in ihrem Leben gehabt und werden es so gut nie wieder haben, wie in den fünf Tagen, die sie auf einem modernen Schnelldampfer verbrachten. Einstmals war das anders. Der münsterische Wirtschaftshistoriker Hermann Wätjen veröffentlicht im Verlag Felix Meiner, Leipzig, Studien„Aus der Frühzeit des Nord=Atlantik=Verkehrs". Es ist das ein Stück deutscher Seegeschichte und schildert die Entwicklung der Nord=Atlantikfahrt vom Ausgang des 18. Jahrhunderts bis zum Ende des amerikanischen Bürgerkrieges 1865. Ueber das Schicksal der Zwischendecker schreibt Wätten u..: Viele der deutschen Auswanderer hatten ein hartes Leben hinter sich und gingen einem noch härteren Lose in der Neuen Welt entgegen. Unbequemlichketten aller Art boten schon der Weg, der zum Lande der Gewissenund Religionsfreiheit führte. Denn eine Fahrt im Zwischendeck eines Segelschiffes, und mochte der Kapitän, wie es der Lockruf der Werbeplakate ankündigte, wirklich ein menschenfreundlicher, um das Wohl seiner Pflegebefohlenen ernstlich bemühter Mann sein, war alles andere als eine Erholungsreise auf dem Ozean. Stramme Disziplin herrschte an Bord der meisten Transportschiffe, und Gnade Gott dem Passagier, der sich ihr nicht gutwillig fügte! Im Frühling und Sommer mußten die Leute um Punkt 6, im Herbst und Winter pünktlich um 7 Uhr aufstehen. So verlangte es die Schiffsordnung. Nach der körperlichen Säuberung an denkbar primttiven Waschbecken kleideten sie sich an, und nun begann unter der Leitung des zweiten Steuermannes in der Männer= und Frauenabteilung das Bettenmachen, die Reinigung der Schlafräume und Waschgelegenheiten, des Nachtgeschirrs und der Klosette, für deren Reinhaltung die Zwischendecker selbst verantwortlich waren. Erst wenn diese Arbeiten ihr Ende gefunden hatten, durften auf deutschen Schiffen die nach der lausenden Nummer täglich neu dazu bestimmten Passagiere für die übrigen Mitreisenden das Frühstück holen. Jeder sorgte für acht bis zehn Personen. Die Ausgabe der drei Mahlzeiten Aus dem Seittallt Eizh Weber& Co. weiter gut beschäftigt Oerlinghausen, 4. 2. Zu unserem größten Bedauern ist am Freitag(in Nr. 29) eine irreführende Notiz über die Firma Carl Weber& Co. G. m. b.., Oerlinghausen, in unserem Blatt erschienen. Wir haben inzwischen folgendes festgestellt: Von„Kündigungen eines Teils der Angestelltenschaft“(„Kürzung“ war leider ein Drucksehler) kann keine Rede sein. Es handelt sich um einen Angestellten und vier Hilfskräfte, die wegen Umstellung voraussichtlich ausfallen werden. Ebensowenig kann von einem Beschäftigungsmangel im Rahmen des jetzigen, mäßig eingeschränkten Betriebsumfangs gesprochen werden. Die Firma hat trotz der schwierigen Lage der Leinenindustrie ihr angestammtes Personal zu über 90 Proz. durchgehalten und gedenkt das auch weiterhin zu tun, so daß nach wie vor rund 900 Personen in den verschiedenen Betrieben Beschäftigung haben. Im übrigen hat es sich, wie wir hören, um Verhandlungen über Gestaltung der Gehälter und Löhne gehandelt, die noch völlig in der Schwebe sind. zb. Oerlinghausen. Besitzwechsel. Der Hof des Herrn Stranghöner, Oetenhausen, ging ohne Inventar und Vorräte zum Kaufpreis von 59000 RM. in den Besitz des Herrn Haniel, Wistinghausen, über. tr. Detmold. Harderprozeß im März. Wie wir erfahren, werden sich der frühere Strafanstaltshauptwachtmeister Franz Harder und der frühere Stadtverordnete Glänzer bereits im März wegen Verleitung zum Meineid resp. Meineids vor dem Schwurgericht zu verantworten haben.— Auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft wurde am Sonnabend der 31 Jahre alte Bäcker Pieper (aus Rott) wegen Meineids verhaftet und in das Detmolder Untersuchungsgesängnis eingeliefert. ki. Augustdorf. Hühnerdiebe. In der vergangenen Nacht drangen Diebe in den Hühnerstall des Kolons E. und stahlen sechs wertvolle Legehühner. Zwei davon hatten sie gleich an Ort und Stelle abgeschlachtet. Die abgeschnittenen Köpfe wurden am Morgen gefunden. Die Täter müssen mit den Verhältnissen genau bekannt gewesen sein. Leider fehlt von ihnen jede Spur. tr. Lemgo. Vom Auto angefahren. In den späten Abendstunden des Sonnabends ereignete sich auf der Straße, in der Nähe von Siebenlinden, ein schwerer Verkehrsunfall. Der Lehrer Höke wurde von hinten von einem kleinen Hanomag angefahren, flog durch die Windschutzscheibe und wurde so schwer verletzt, daß ein herbeigerufener Arzt die sofortige Ueberführung in das Krankenhaus anordnete. Der Führer des Autos gibt an, daß er von entgegenkommenden Fahrzeugen so geund der Trinkwasserrationen erfolgte zu genau eingehaltenen Stunden, und zwar in der Frühe zwischen 8 und 9 Uhr, mittags um 1. abends um 6 Uhr. Bei einigermaßen erträglichem Wetter aßen die Auswanderer an Deck. Sie sollten so viel wie möglich in frischer Luft sein und sich tagsüber so wenig wie möglich im Zwischendeck aufhalten. Nur wenn Eiseskälte, schwerer Schlagregen, Sturm und hoher Seegang längeres Verweilen an Deck unmöglich machten und Gefahr drohte, bei den heftigen Schlingerbewegungen des Schisses zu Boden geworfen oder von überkommenden Brechern über Bord gespült zu werden, wurden die Mahlzeiten in den Schlafräumen eingenommen. Um die„steerage"— auch auf deutschen Seglern gebrauchte man sehr häufig den englischen Ausdruck für Zwischendeck— pflegte sich eine gewissenhafte Schiffsleitung eifrig zu bekümmern. Denn zu leicht konnten hier unliebsame Ereignisse eintreten, zu leicht durch Fahrlässigkeit Feuer ausbrechen. Daher war es auf allen Auswandererschiffen streng untersagt, im Zwischendeck zu rauchen, Kerzen anzuzünden oder mit Feuerzeug herumzuhautieren. Wurde ein Passagier dabei ertappt, so hatte er unter Umständen Gefängnisstrafe nach der Landung zu erwarten. Und allergrößte Vorsicht war beim Desinfizieren, beim Ausräuchern des Zwischendecks mit brennendem Teer geboten. Welch furchtbare Wirkungen die sorglose Befolgung der Desinsektionsvorschriften haben konnte, offenbart den Zeitgenossen die Tragödie des Hapagdampfers „Austria“. Jedem Passagier des Zwischendecks ward ruhiges, gesittetes Benehmen an Bord zur Pflicht gemacht. Kameradschaftlich sollte ermit seinen Schicksalsgenossen umgehen, Schreien, Toben, Fluchen, Schimpsworte, Streit und Handgreiflichkeiten unterlassen. Hatte er Ursache, sich über einen Mitreisenden zu beschweren, so war der Kapitän oder der erste Steuermann der gegebene Schiedsrichter. Aus Gründen der Vorsicht trennte man an Bord Auswanderer und Mannschaft und verbot dem Zwischendecker den Aufenthalt im„Volkslogis“, im Wohn= und Schlafraum der Matrosen. Umgekehrt durften sich Leute der Besatzung im Zwischendeck nur zeigen, wenn die Laternen angezündet oder gelöscht wurden, und notwendige Arbeiten es verlangten. Das von Auswanderern so viel gepriesene System der„Selbstverpflegung“ führte zu Unzuträglichkeiten aller Art. Die von den Passagieren mitgebrachten Lebensmittel— wer sie 12 Stunden vor der Abfahrt des Sealers nicht abgegeben hatte, riskierte, zurückgewiesen zu werden— nahm der Proviantmeister in Verwahrung. Täglich holten sich die Zwischendecker unter seiner Aufsicht ihren Bedarf aus dem Vorratsraum und traten dann gruppenweise, nach der täglich neuausgelosten Nummer, in der Kombüse an. Mit Angst und Grauen sah vor Beginn jeder Reise die Mehrzahl der Passagiere dem Inseegehen des Schiffes entgegen. Aber was ihnen bevorstand, was sie in qualvollster Enge bei schlechtem Wetter im Zwischendeck durchmachen mußten, davon hatten die wenigsten eine richtige Vorstellung. Ein sehr trübes Kapitel der transatlantischen Fahrten bildeten die häufigen Erkrankungen und Todesfälle an Bord der Auswandererschiffe. Tausende von Menschen sind auf der Reise nach Amerika elendig ums Leben gekommen, und der Tod hat namentlich in den Jahren 1853/54 eine grausige Ernte auf den von England, Frankreich, Holland und Belgien abgefahrenen Schiffen, leider auch auf deutschen Seglern gehalten. Als Alfred Rücker in Washington davon hörte, alarmierte er den hamburgischen Senat. Schleiden informierte Bremens Bürgermeister Johann Smidt. Nach Rückers Bericht hatten 28 Schiffe verschiedener Flaggen, die im November 1853 auf der Reede von New York eingetroffen waren, bei einer Gesamtzahl von 13762 Passagieren 1141 Tote zu beklagen. Meist waren Cholera, Typhus, Pocken und ähnliche Seuchen die Todesursache. Schlechte Verpflegung, verdorbenes Wasser, Mangel an ärztlicher Hilfe und die jammerblendet worden sei, daß er H. nicht habe sehen vollen hygienischen Verhältnisse taten das können. ihrige, die Sterbezahl zu erhöhen. al S er e er ur. #n A Wäsche hält noch mal so lange, )# und das Waschen ist so leicht, wenn mit BURNUS eingeweicht. Die grosse schmutzlösende Wirkung des BURNUS beruht auf seinem Gehalt an Enzymen(d. s. Verdauungssättel. Diese Enzyme haben die Eigenschaft, den Schmutz gleichsam zu verdauen, können aber ihrer ganzen Notur nach niemals die Wäschefaser angreifen. BURNUS ist in einschlögigen Geschätten erhältlich in Dosen zu 20 und 49 Rpf. Interessante Druckschriften über das einfache und billige BURNUS-Woschverfahren kostenlos durch die AUGUST JACOB AC., DARMSTADT Deutscher durchquert die Wüste Luth Piratenstreich in Niederländisch=Indien Großartige Leistung des deutschen Geograsen Dr. StratilSauer in Ostpersien Berlin, 5. 2. Der bekannte deutsche Geograf Dr. Stratil= Sauer, der sich seit eineinhalb Jahren auf einer geograsischen Expedition in Persien befindet, hat nach einer Meldung aus Birdjand(Ostpersien) die große persische Talzwüste Luth in ihrem nördlichen Teil erstmalig durchquert. Dr. Stratil=Sauer hat die gefährliche Reise im Auto und mit wenigen Begleitern gemacht. Die kleine Expedition hat eine Reihe geografischer und geologischer Feststellungen in diesem bisher nur am Rande von Eingeborenen begangenen und im Innern noch nie betretenen Wüstengebiet machen können. Dr. Stratil=Sauer, der vor einiger Zeit schon einen vergeblichen Durchquerungsversuch unternommen hat, bei dem er und seine Begleiter vom Fieber geschwächt beinahe umgekommen sind, wird in einiger Zeit versuchen, auch den südlichen, breiteren und noch gefährlicheren Teil der persischen Salzwüste zu erforschen. Ein Panzerkreuzer von eingeborenen Aufständischen gekapert 5. 2. Auf dem Ministerium für Landesverteidigung ist von den in Niederländisch=Indien stationierten holländischen Flottenstreitkräften einem Dickicht stehen und gab Laut. Der Förster fand dort den Weimarer Bürger an einem Baum erhängt auf. Nach vier Monaten kann der Kaufmann, der sich in geordneten Verhält= die Mitteilung eingelaufen, daß auf dem nissen befunden haben soll, jetzt bestattet Panzerkreuzer„Zeven Provincien“(Sieben werden. Hieben Fischer ertrunken Nureiner Provinzen) eine Menterei unter den eingeborenen Matrosen ausgebrochen ist. Während der Kommandant des Schisses gerettet im Hasen von Oleloeleh(Bezirk Atjeh, NordBoulogne, 5. 2. Sumatra) mit der Mehrzahl der Offiziere und Ein mit acht Fischern besetztes Boot, das der europäischen Mitglieder der Bemannung in den Hasen von Etaples zurückkehren wollte, an Land ging, überwältigten die eingewurde plötzlich leck. Die acht Insassen sprangen borenen Maate und Matrosen die neun in voller Kleidung ins Wasser. Einer konnte verbliebenen Offiziere, worauf sie sich nur retten. Seine Gefährten ertranken. mit dem Schiff den Hasen verließen und in Der Heldenfriedhof am Lingekopf 700-Jahr-Feier der Stadt Marienwerder Die älteste deutsche Stadt östlich der Weichsel Marienwerder, 5. 2. Die 700= Jahr=Feier der Stadt Marien= werder, die im Jahre 1233 vom Deutschen Ritterorden gegründet wurde, wird mit einer Deutschtumskundgebung begangen werden, die Deutsche aus allen Teilen des Reiches und Vertreter des Auslandsdeutschtums in der alten Ordensstadt zusammenführen wird. Marienwerder ist die älteste deutsche Stadt östlich, der Weichsel; durch die Grenzziehung des Versailler Vertrages, die direkt an ihren Toren vorbeigeht, hat sie als Vorposten des Deutschtums eine besondere kulturpolitische Bedeutung gewonnen. Zugleich wird den Besuchern aus dem Reich und dem Ausland, die die Schönheiten der deutschen Ostmark noch nicht kennen, Gelegenheit gegeben werden, unter günstigsten Reisebedingungen Land und Leute an und östlich der Weichsel kennen zu lernen. Kraftwagen vom Zuge erfaßt Drei Tote Breslau, 5. 2. Ein mit vier Personen besetzter Kraftwagen fuhr kurz vor dem Bahnhof Schmiedefeld durch eine geschlossene Schranke, wurde von dem Personenzug Breslau—Glogau erfaßt und etwa 600 Meter mitgeschleift. Von den Insassen wurden der Baumeister Pelke, seine Frau und eine Tochter aus Deutsch=Lissa sofort getötet; ein Kind schwebt noch in Lebensgefahr. Der Mann ohne Gedächtnis Er weiß nicht, wie er heißt Stettin, 5. 2. In der König=Albert=Straße in Stettin trat ein sich nur mit Mühe aufrecht erhaltender Mann auf einen Schupobeamten mit der Erklärung zu, daß er schon einige Tage ohne Ziel in krankem Zustande umherirre und nicht wisse, wie er heiße und wo er wohne. Bei seiner Vernehmung auf dem Polizeipräsidium beantwortete er alle an ihn gerichteten Fragen mit: „Ich weiß es nicht". Der Unbekannte hatte eine leere Brieftasche und ein leeres Portemonnaie. Die Polizei hat eine Beschreibung des Mannes veröffentlicht, um so eine Identifizierung zu ermöglichen. Riesenbrand in einem Rhönort 13 Wirtschaftsgebände eingeäschert Fulda, 5. 2. In dem Marktflecken Hilders entstand ein Feuer, das sich infolge des Windes in kurzer Zeit auf einen ganzen Straßenzug ausdehnte, zumal es in den mit Ernte= und Futtervorräten gefüllten Scheunen reiche Nahrung fand. Bald standen 17 Häuser in Flammen. Den Bemühungen der Ortswehr, sämtlicher Wehren der Umgebung sowie der Motorspritze von Fulda gelang es, die Wohnhäuser größtenteils zu retten. Insgesamt wurden 13 Scheunen und Stallungen eingeäschert. Auch ist eine Menge Kleinvieh verbrannt. Von dem Großfeuer wurden 22 Familien, meist Kleinbauern und Handwerker, betroffen. kaubmord an der Großmutter Wiesbaden, 5. 2. Der 20 jährige Ernst Ruß hat, um in den Besitz von Mitteln zum Besuche eines Maskenballes zu kommen, seine 80 jährige Großmutter in ihrer Wohnung überfallen. Als die alte Frau sich zur Wehr setzte, brachte ihr der Bursche schwere Verletzungen bei, an deren Folgen sie Sonntag früh gestorben ist. Ruß, der 12 RM. erbeutet hatte, wurde einige Stunden später in einer Wirtschaft verhaftet. Die Gedenkpfeiler des Kameraden=Grabes auf dem nun ausgebauten Heldenfriedhof Hohord=Bärenstall im Elsaß Der von bewaldeten Vogesen=Bergen umschlossene deutsche Sammelfriedhof HohordBärenstall in der Nähe des im Weltkrieg schwer umkämpften Lingekopfes ist vom Volksbund deutscher Kriegsgräber=Fürsorge würdig ausgestaltet worden. Der schmuggelnde Bach Geilenkirchen, 5. 2. Der sonst so harmlose Rodebach bei Geilenkirchen(Rheinland) ist in den letzten Tagen in den dringenden Verdacht geraten, lange Zeit hindurch Vater Staat hintergangen zu haben. In der Nähe eines Grenzdorfes, das vom Rodebach durchflossen wird, patrouillierte ein Zollbeamter, der plötzlich sah, wie der Rodebach eine Milchkanne, wie sie die Molkereien zu benutzen pflegen, stolz auf seinem Rücken trug. Noch größer wurde sein Erstaunen, als sich bei näherem Zusehen herausstellte, daß die Milchkanne mit Getreide gefüllt war. Einheimische wollen wissen, daß der Rodebach bislang die Kannen immer an die richtige Adresse abgeliefert hatte. Anschlag auf eine Wiener Schriftstellerin Durch Messerstiche schwer verletzt Wien, 5. 2. Im Laboratorium der Wiener Krankenkasse ist die dort arbeitende Frau)r. Rosa Meller von einem jungen Mann überfallen und durch Messerstiche schwer verletzt worden. Frau Dr. Meller hatte noch so viel Kraft, dem Täter zwei Fläschchen Salzsäure ins Gesicht zu schütten, trotzdem konnte er die Flucht ergreifen. Frau)r. Meller hat sich als Autorin der Bühnenwerke„Leutnant Komma“ und„Die Weiber von Zoinsdorf“ einen Namen gemacht. Die Hintergründe der Tat konnten noch nicht geklärr werden.— Es scheint, daß der Fall eine gewisse Aehnlichkeit mit dem vor Jahren erfolgten Anschlag auf den Wiener Schriftsteller Bettauer hat. Bettauer, Redakteur einer Tageszeitung, ist von einem jungen Mann ermordet worden, der die Richtung des Bettauerischen Schaffens aus politischen Gründen bekämpfte. Es stellte sich dann heraus, daß der Mörder geisteskrank war. Eisschub im Argental Wangen im Allgäu, 5. 2. Im Tal der unteren Argen bei Primisweiler ereignete sich infolge des schnellen Witterungsumschlages ein Eisschub von bisher noch nicht erlebtem Ausmaß. Die Wildwasser der Argen traten über die Ufer und überfluteten in einer Länge von 500 Metern und 1000 Metern Breite fruchtbares Acker= und Wiesenland. Die Eismassen, zu Wällen von 1 bis 2 Metern Höhe geschichtet, haben das Flußbett auf einen Kilometer Länge vollständig bedeckt und sind darüber hinaus vielfach noch weit in die Wiesen und Felder vorgeschoben, so daß 200 Morgen Flußbett und Usergelände von Eisblöcken und =platten dicht bedeckt sind. Nach vier Monaten erhängt ausgefunden. Oktober vorigen Jahres war ein in den 50er Jahren plötzlich 245 Soldaten aus dem Weltkriege gesunden. Im früheren Kampfgebiet nördlich von Arras wurden im Monat Januar die Leichen von 245 Soldaten, und zwar 179 deuschen und 66 französischen, aufgesunden. Von den deutschen Soldaten konnten 17 und von den französischen 35 identifiziert werden. Bluttat in einer Frankfurter Siedlung. Der in der Siedlung Westhausen bei Frankfurt a. Main wohnende Koch Arnold Fuchs hat ober vorigen Jahres war ein in den a. Main wohnende Koch Arnold Fuchs hat ihren stehender Weimarer Kaufmann nachts seine Ehefrau und seinen elfjährigen spurlos verschwunden. Alle Nach= Sohn erschossen. Darauf beging Fuchs Selbstsorschungen waren vergeblich geblieben. Als mord. Aus Abschiedsbriefen der Eeheleute geht dem Heimwege den Troi= hervor, daß die Tat im gegenseitigen Einverdrst passierte, blieb sein Hund vor ständnis erfolgt ist. See gingen. Der Komandant des Schiffes begab sich mit dem übrigen Teil der Besatzung sofort an Bord des Regierungsdampfers„Aldebaran“, mit dem die Verfolgung des Kreuzers ausgenommen wurde. Ein zurzeit an der Südküste der Insel Celebes manövrierendes Geschwader hat auf die Kunde von der Meuterei seine Uebuugen sofort abgebrochen und ist nach den Gewässern von Atieh abgegangen. Ergänzende telegrafische Meldungen aus Niederländisch=Indien zu den Vorgängen an Bord des Panzerkreuzers„Zeven Provincien“ besagen, daß die Meuterei in der SonnabendNacht um 2 Uhr ausbrach. Um diese Zeit übersielen eingeborene Matrosen mit aufgepflanztem Bajonett die wenigen an Bord befindlichen Offiziere und nahmen sie gefangen. Darauf verließen sie in aller Eile mit dem Schiff den Hafen von Oleloeleh. Die„Zeven Provincien“ ist ein Panzerkreuzer älteren Datums, der im Normalfall eine Geschwindigkeit von etwa 15 Knoten entwickeln kann. Zurzeit dürfte die Geschwindigkeit aber unter unsachkundiger Führung und mit reduzierter Bemannung höchstens acht Knoten betragen. Der Regierungsdampfer„Aldebaran“ läuft dagegen 10 Knoten, so daß es nicht unwahrscheinlich ist, daß er die„Zeven Provincien“ einholen kann. Alle Militär= und Zivilbehörden auf Sumatra und Borneo wurden sofort von der Meuterei in Kenntnis gesetzt und haben überall besondere Maßnahmen für den Fall ergriffen, daß die„Zeven Provincien“ in einen Hafen einlaufen sollte. Der schwimmende Sarg Schreckensnacht auf einem Wrack Stockholm, 4. 2. In der Nacht zum Freitag strandete an der schwedischen Küste der Stockholmer Tankdampfer„Klas". Sieben Männer und zwei Frauen, die sich an Bord befanden, mußten auf dem Wrack eine fürchterliche Nacht zubringen. Bug und Mittelschiff sackten ab und die Schiffsbrüchigen wurden von den Wellen überspült. Das Feuer im Kessel war erloschen. An Deck wagte man kein Feuer anzuzünden, da auf der See eine dicke Schicht Benzin schwamm. Man hatte nämlich, um das Schiff zu erleichtern, die Tanks geöffnet, in denen sich 360000 Liter Benzin befanden. Am Morgen glückte es schließlich einem Rettungsboot, die Schiffsbrüchigen zu bergen. Zwei von ihnen mußten mit erfrorenen Gliedern ins Krankenhaus gebracht werden. Gewaltige Scharen von Arbeitslosen strömten am Sonntag in London zum Hyde Park, um dort an einer von der Arbeiterpartei, den Gewerkschaften und den übrigen Arbeitnehmerverbänden einberufenen Kundgebung teilzunehmen. Ein großes Aufgebot von Polizei zu Pferde und zu Fuß sorgte dafür, daß die Ordnung aufrechterhalten wurde. Der Emden-Kranz Sechsjähriges Mädchen rettet zwei Knaben. Eine besonders mutige Rettungstat vollbrachte die sechsjährige Tochter des Hauptwachtmeisters Wolfrum in Lahm(Oberfranken). Sie zog unter eigener Lebensgefahr zwei Knaben, die auf dem Eis eines Weihers eingebrochen waren, aus den Fluten. Vormittags aus dem Gefängnis entlassen — nachmittags eingeliefert. In Köln wurde eines Nachmittags ein 25 Jahre alter Mann beobachtet, der sich in verdächtiger Weise um einen Personenkraftwagen herumschlich, der vor einem Restaurant parkte. Plötzlich schien ihm die Lust rein— er erbrach das Auo und wurde ertappt. Auf dem Polizeipräsidium stellte sich zur größten Ueberraschung heraus, daß der junge Mann erst am Vormittag des gleichen Tages nach Verbüßung einer längeren Freiheitsstrafe wegen des gleichen Delikts aus dem Gefängnis entlassen worden war. Von einem Polizeibeamten erschossen. Im Anschluß an einen Ball der Freien Gewerkschaften in Seckenheim bei Mannheim ging ein 23jähriger Schlosser tätlich gegen einen Polizeibeamten vor, der in der Notwehr auf den Angreifer schoß und ihn tödlich verletzte. Nochmals der Brand der Atlantique. Der„Matin" beschäftigt sich wierum mit der Frage, was die Ursache des Brandes auf der Atlantique gewesen sei. Obwohl die vom Ministerium für die Handelsmarine eingesetzts Untersuchungskommission seinerzeit zu der Schlußfolgerung gekommen war, daß allem Anschein nach der Brand des Ueberseedampfers Atlantique durch Kurzschluß verursacht worden ist, sei, wie das Blatt erklärt, die unter Leitung des Direktors des Seehafenamtes von Bordeaux stehende Kommission zu dem Schluß gekommen, daß der Brand der Atlantique unbedingt auf einen Sabotageakt zurückgehen müsse. Die Angelegenheit sei nunmehr der Staatsanwaltschaft in Bordeaux zur weiteren Untersuchung übertragen worden. Der in Eis eingefrorene Lorbeerkranz nach dem Eintreffen in Hamburg Die Besatzung des australischen Kreuzers„Sydney“, der am 9. November 1914 die„Emden“ nach tapferer Gegenwehr versenkte, ehrte, wie berichtet, ihre einstigen Gegner durch die Uebersendung eines Kranzes, der nun, in Eis eingefroren, in Hamburg eintraf. Von dort geht er nach Wilhelmshaven, um dort aufgetaut und in der Garnisonkirche niedergelegt zu werden O Beilage der Westfälischen Neuesten Nachrichten Wesseggeter hattallsonntag Die Eiltscheiaur,Flag. Westdeutscher Querschnitt In den letzten Tagen waren über Westdeutschland starke Regengüsse niedergegangen, so daß die Fußballfelder teilweise in einem unbespielbaren Zustand waren und zahlreiche Meisterschaftskämpfe abgesagt werden mußten. Am meisten betroffen wurde hiervon der treten da sicher damit zu rechnen ist, daß Hüsten auch Bezirksmeister wird. Im Hessen=Hannover=Bezirk sielen von den vier angesetzten Punktespielen drei aus. Zustande kam nur die Begegnung zwischen Tura Kassel und Borussia Fulda, die mit einem glatten 311=Siege der Gäste endeten. Enttäuschungen in Bielefeld— Der gestrige Conntag„vermasselte" durch den Regen den Bielefelder Fußballern die Konsunktur. Das für den Vormittag angesetzte Spiel 06/07— Unnn 08 wurde nicht angepfiffen, so daß die Vereinigten eine weitere Woche um den Abstieg bangen müssen, bis sie wieder Gelegenheit haben, durch einen erkämpften Sieg aus der Gefahrenzone zu kommen. Wir hatten gemeldet, daß der gestrige Gegner der Bielefelder Paderborn 08 hieß. So war es auch noch in den letzten„Amtlichen Mitteilungen“ zu lesen. In Hamm macht man sich aber anscheinend einen Spaß daraus, die Spiele im letzten Augenblick umzuwerfen. Oder macht das alles die leidige Terminnot, die Jahr für Jahr der Schatten der Meisterschaftsspiele ist? Am Nachmittag pfiff Kormannshaus, der vom VfB. abgelehnte Schiedsrichter für das vorsonntägliche Lokaltressen aus Oeynhausen, die Begegnung Arminia- Sus. Ahlen an, die eine Entscheidung in der Gruppe Ost bringen sollte. Einige Hundert Unentwegte hatten sich trotz dem Regen eingefunden... und wurden für ihr Eintrittsgeld bitter enttäuscht. Aus der Entscheidungsschlacht wurde nichts, denn kurz vor der Pause brach der Schiri den Kampf wegen der Platzverhältnisse ab. Im Interesse der Spieler eine richtige Maßnahme, denn zu leicht konnten Verletzungen eintreten. Die Zuschauer verließen aber unter Protest den Platz. Das hätte verhindert werden können, wenn man sich an den Handballern ein Beispiel genommen hätte. Der Fußballsport gewinnt durch solche Vorfälle bestimmt nicht an Ansehen. Bis zum Abpfiff hatte man aber einen Kampf gesehen, dessen Verlauf eigentlich eine Namensänderung der Ahlener nach sich ziehen müßte. Richtiger hießen sie in Zukunft„Fortuna Ahlen“, wenigstens in Bielefeld. Vom Anstoß an ging Arminia durch Breuer, der gestern mit Heuwinkel ein schönes Spiel zeigte, in Führung. Dann kam Ahlen auf und erzielte durch den Halblinken aus einem Gedränge heraus den Ausgleich. Damit war es aus mit dem Torreigen. Unentwegt griff zwar die schwarz=weißblaue Sturmstaffel an, aber Ahlen hatte unerhörtes Glück. Die schönsten Schüsse des eifrigen Linksaußen der Arminen— Kleiter heißt er wohl— verfehlten immer um Haaresbreite ihr Ziel. Und dem Druck des Innentrios, bei dem Hogenkamp etwas absiel, setzte man eine zahlreiche Verteidigung entgegen. So kämpfte Arminia um den Führungstreffer, der mehr als einmal verdient war, bis Kormannshaus dem vergeblichen Bemühen durch den Abpfiff ein vorzeitiges Ende bereitete. Am grünen Tisch Der Bezirksvorstand beschäftigte sich am Sonnabendnachmittag in Hamm mit dem abgebrochenen Lokaltressen PfB.— Arminia. Eine Entscheidung wurde noch nicht gefällt. Am Dienstag will man das„Urteil“ sprechen.—99— Aus dem Westfalenbezirk In einem Monat soll der Westfalenmeister dem Westdeutschen Spiel=Verband gemeldet sein und immer noch nicht läßt sich eine Uebersicht ermöglichen, wer die besten Aussichten auf die Gruppenmeisterschaften hat. Man hatte für Sonntag eine kleine Klärung erwartet, sah sich aber getäuscht, da erstens Regen und aufgeweichte Plätze zu mehreren Ausfällen zwang und zweitens die amtlich veröffentlichten Termine in letzter Stunde zum Teil wieder umgeworsen wurden. Sehr mager war die Ausbeute in der Gruppe Ost. wo von vier vorgesehenen Treffen nur eines regulär zu Ende gebracht wurde. Die Hammer SpVg. hatte Westfalia Ahlen zu Gast, die sich zwar tapfer ihrer Haut wehrte, aber vergebens versuchte, gegen die spielkulturelle Ueberlegenheit der Hammer erfolgreich anzukommen. Das mit Interesse erwartete Treffen zwischen Arminia Bielefeld und SuS. Ahlen wurde vorzeitig beendet. Die Auseinandersetzungen zwischen der SpVg. 06/07 Bielefeld und dem SC. 08 Unna, sowie der Union Herford und Teutonia Lippstadt wurden erst gar nicht begonnen. In der Gruppe ist die Lage undurchsichtiger als se. Wohl in keiner Saison war die Ausgeglichenheit in der Spielstärke so deutlich wie zurzeit. Fast jeden Sonntag führt eine andere Mannschaft die Tabelle an. Diesmal löste die SpVg. Herten die Westfalia Scherlebeck wieder ab. Während Herten nach stets überlegen durchgeführtem Spiel über den Tabellenletzten, SC. Gronau 09, mit 72 die Oberhand behielt, mußte Westsalia Scherlebeck in Münster durch eine:=Niederlage gegen Preußen beide Punkte lassen, so daß der Traum, der relativ beste Verein in der Gruppe zu sein, aus ist. Die drei besten Mannschaften haben je elf Minuspunkte, während ebnso viel mit 12 Minuspunkten folgen. Viktoria Recklinghausen hat sich durch einen überraschenden 311=Sieg über den SC. 08 Münster wieder den Anschluß erkämpft. Die 08er dagegen dürften für dieses Jahr ihre Hoffnungen aufgesteckt haben, trotzdem sie an Spielstärke nicht hinter den Führenden zurücksteht. Borussia Rheine— Union Recklinghansen und SuS. 13 Recklinghausen— VfL. Osna brück wurden durch schlechte Platzverhältnisse spielfrei.— Die Spiele am 5. Februar waren: Arminia Bielefeld— BuS. Ahlen(abgebr.):1 Hammer SpBg.— Westfalia Ahlen:1 SpBg. 06/07 Bielefeld— SC. 08 Unna ausgef. Union Herford— Teutonia Lippstadt ausgef. Herten— SC. 09 Gronau:2 Der Fall Arminial VfB. vertagt Preußen Münster— Westfalia Scherlebeck:0 Viktoria Recklinghausen— SC. 08 Münster:1 Bornssia Rheine—Union Recklinghausen ausges. SuS. 13 Recklingh.— BsL. Oonabrück ausges. Die Punkteleiter Gruppe Ost Aus der ersten Bezirksklasse Gruppe Ost: FV. 06 Oonabrück— B/B. Detmold:1 Spög. 16 Osnabrück— BSV. Heidenoldendorf ausgefallen) Westfalia Brackwede— SpBg. Gütersloh:2 (Privatspiel BfB. Bünde— Wittekind Enger ausgefallen Also auch in dieser Klasse nur eine geringe Ausbeute für den Punktestatistiker. Und doch hat es eine Sensation gegeben: die beiden letzten Sonntage hat der FV. 06 Osnabrück benutzt, um die Spitze der Tabelle zu erringen. Mit einem Punkt führt Osnabrück vor BfB. Bünde bei gleicher Spielzahl. Westfalia Brackwede liegt auf dem dritten Platz, hat aber ein Spiel weniger, das den Anschluß an Oonabrück schaffen kann, wenn es gewonnen wird. Die Tabelle hat folgendes Aussehen: Vereine Sp. gw. utsch. v. T. P. FV. 06 Osnabrück 13 7 2 VfB. Bünde 13 9 1 Westfalia Brackwede.12 9— SV. Osnabrück 16 13 7 2 SpVg. Gütersloh 12 6 3 Bs V. Heidenoldendorf 11 6 1 SuS. Gütersloh 12 6 BV. Oeynhausen 13 5 1 VfB. Detmold 14 4 3 SpVg. Minden 13 4 2 VfB. Oerlinghausen 13 2 1 Wittekind Enger 13 1— 2 39:15 20:6 3 37:15 19:7 3 42:15 18:6 4 42:24 16:10 3 32:28 15:9 4 18:23 13:9 6 24:26 12:12 7 20:30 11:15 7 29:35 11:17 7 24:34 10:16 10 25:55:21 Aus den anderen Gruppen Ruhr=Bezirk, der von seinen acht angesetzten Spielen nur eins unter Dach und Fach bringen konnte, nämlich die Begegnung zwischen Castrop 02 und Tus. Bochum. Nach hartem Kampf behielten die Castroper schließlich knapp mit 312 die Oberhand. Im Bergisch=Märkischen Bezirk wurde Fortuna Gruppenmeister. Die Duffeldorfer machten gestern mit Sonnborn 07 wenig Federlesens und schlugen die Bergischen überlegen mit :2 Toren. Von dem gleichen Schicksal wurde Germania Elberfeld in Düsseldorf ereilt, wo die 99er sich mit:1 glatt durchsetzten. BfL. Benrath holte sich mit:2 zwei Punkte von der Ratinger Spielvereinigung und steht dicht vor der Gruppenmeisterschaft. Einen hartnäckigen Kampf gab es in Elberfeld zwischen dem SB. und Schwelm, der mit:2 unentschieden ausging. Im Niederrhein=Bezirk ist die Lage jetzt insofern geklärt, als in der Gruppe B nunmehr der Meister ermittelt wurde. Es ist dies die Sp.=Vag. Hamborn 07, die zu Hause gegen die Sp.=Vag. Sterkrade ein 311=Ergebnis herausholte. Zustatten kommt den Hambornern vor allem die überraschende Niederlage des Meidericher Spielvereins, der sich auf eigenem Platz von Bottrop beide Punkte nehmen ließ. In der Gruppe A hat Duisburg 99 nach seinem gestrigen:=Siege über die Sportfreunde Krefeld noch gute Aussichten auf den Titel. Sein schärfster Rivale ist der Homberger SV., der im Pokalvorschlußrundenspiel eine unerwartete Niederlage durch Duisburg 08 einstecken mußte. Alsum siegte über Union Krefeld gleichfalls überraschend mit:0 und muß nun im Pokalfinale gegen Duisburg 08 antreten. Im Rhein=Bezirk konnten alle Spiele programmäßig erledigt werden. In der Gruppe I schiebt sich Sülz 07 immer mehr nach vorne. Gestern siegten die Sülzer mit 311 über den Kölner BC. und dürften mit dem BiRk. Köln das Ende unter sich ausmachen. Mit:1 unterlag der Bonner FV. in Viersen gegen Grün=Weiß und mit dem gleichen Ergebnis behauptete sich Viktoria Rheydt über Rhenania Würselen.— In der Gruppe II hat sich Alemannia Nachen den Meistertitel erkämpft. In zwei Lokalkämpfen gab es hohe Torziffern. Das Gladbacher Ortsderby Bornssia Sportklub zutschieden die Borussen mit:1 für sich und ebenfalls 511 endete auch die Begegnung der Kölner Vereine Sportklub 99 und Rhenania.— Am Mittelrhein hat sich die Lage weiter zu Gunsten des FC. Kottenheim geklärt, der jetzt nach seinem•=Siege über Andernach klar in Front liegt. Im Südwestfalen=Bezirk sand das Pokalschlußspiel zwischen Hüsten und Brachbach statt, das die Hüstener erwartungsgemäß mit 512 gewannen. Voraussichtlich werden aber die Brachbacher ihren Bezirk in den Pokalspielen verFußball im Reich Süddentschland Bei den am Sonntag fortgesetzten süddeutschen Endspielen gelang es dem 1. FC. Nürnberg, den in der Abteilung I noch ungeschlagenen Münchener Löwen mit 220(:0) die erste Niederlage beizubringen. Vor 7000 Zuschauern spielte der Klub ohne seinen Mittelläufer Kraus, die Münchener mit Ersatz für Lachner. Nach der Pause stellte Nürnberg durch zwei Tore von Schmidt den Sieg sicher. Eine schwache Leistung bot der Deutsche Meister Bayern München, der auf eigenem Platz vor 10 000 Zuschauern gegen den Rheinmeister Waldhof=Mannheim nur:0 spielte. Die Spielvg. Fürth hatte es ebenfalls recht schwer, in Kaiserslautern zum Siege zu kommen. Mit viel Glück langte es vor 10 000 Zuschauern zu einem:0. Phönix Ludwigshafen und FK. Pirmasens teilten sich mit:2 in die Punkte. In der Abteilung II fiegte im einzigen Trefsen des Tages Phönix Karlsruhe über die Stuttgarter Kickers mit:0(:). Berlin Zu den wenigen Spielen, die bei strömendem Regen in Berlin ausgetragen wurden, gehörte auch der Kampf Hertha]BSC.— Dresdener Sportklub. Vor 5000 Zuschauern gewannen die Dresdener hoch mit:2(:). Ihre beste Zeit hatten die Gäste in der ersten Hälfte. Die Berliner können nun einmal gegen die Dresdener nichts ausrichten. Von insgesamt 10 ausgetragenen Spielen gingen allein acht verloren. Die Punktekämpfe wurden nur mit zwei Treffen fortgesetzt. Tennis Borussia feierte gegen den Tabellenletzten PfB. Hermsdorf mit 11:0(.00 ein Schützenfest. Bei den Veilchen tat sich besonders der frühere Münchener 60er Huber hervor. Der VfB. Pankow hatte Mühe, den Spandauer BC. mit :2 niederzuhalten. Norddeutschland Schlechte Wetterverhältnisse waren auch in Norddeutschland der Anlaß zu zahlreichen Absagen. In Hamburg konnte jedoch der Kampf HSV.— Viktoria vor 5000 Zuschauern durchgeführt werden. Der HSV. gewann recht glücklich mit 312 01:). In Nordhannover wurde Viktoria Wilhelmsburg Meister, da sie den Lokalrivalen Wilhelmsburg 00 mit:0 schlug. Im Südbezirk siegte Arminia Hannover in Braunschweig:3(:1) über Len und benötigt nur noch einen Punkt zur Meisterschaft. Im Nordbezirk fielen sämtliche Spiele aus. Mitteldeutschland Der Großkampf in Leipzig zwischen Wacker und ViB. fänd vor 7000 Zuschauern statt. Wacker wann verdient:0 und führt setzt mit einem Punkt, In Mittelsachsen erreichte der Chemnitzer BC. gegen SC. Limbach nur ein 313, wodurch Polizei Chemnitz wieder die besten Aussichten auf den Titel hat. Zur Hauptsache sielen die Spiele jedoch infolge des schlechten Wetters auch hier meist aus. Sturm und Regen Koheschntag in Westralehnandban Im Süden: BfR. Heeßen— SC. Neuhaus ausgefallen SuS. 13 Paderborn— SpVg. Bockum Hövel:6 BfR. Soest— BV. 09 Hamm 314 Pol. SV. Hamm— Preußen Paderborn:0 Im Westen: Sus. Hüls— 8V. 05 Lünen, ausgefallen Spog. Kaiserau—Westfalia Wickede ausgefallen BV. Heeren— VfB. Waltrop 611 SpVg. 16 Werne— Germania Datteln ausgef. Westdeutschlands Handballführer tagten in Duisburg— Die Endspieltermine liegen fest— Westfalens Zweiter spielt im ersten k..-Gang zu Hause gesetzt worden, da der westfälische Bezirkszweite bereits am 19. Februar in die..=Runde eingreift. Die Runde der Bezirksmeister um den west deutschen Meistertitel beginnt am 12. Februar, da die Meister in allen acht Bezirken bereits ermittelt sind. Im Norden: BV. Rheine— Spög. Emsdetten ausgefallen SpVg. 09 Rheine— Ballsport Eversburg:1 Vorwärts Gronau— Concordia Gronau:0 Auch in der Zweiten Bezirkskiasse sielen die angesetzten Spiele zum größten Teil dem Regen zum Opfer.—9— In Bielefeld mußten alle vorgesehenen Treifen infolge der nicht bespielbaren Plätze ausfallen. Auch das programmmäßig auf dem Arminiaplatz anberaumte Spiel um den zweiten westfälischen Platz zwischen Viktoria Recklinghausen und Arminia Bielefeld mußte abgeblasen werden. Inzwischen ist dieser Kampf vom Bezirksreferenten erneut auf den 12. Februar 1933 anDie Runde der Bezirkszweiten beginnt am 19. 2. 33, da noch nicht alle Zweiten feststehen. Der Sieger der Runde der Zweiten macht gegen den Dritten der engeren WSP.=Runde ein Spiel zwecks Ermittlung des dritten Teilnehmers an den Vorspielen um die Deutsche Handballmeisterschaft. Ein Antrag des Bezirks Südwestfalen, den 12. 2, für Hagen 05 spielfrei zu lassen, wurde abgelehnt. Die Gruppeneinteilung zu den Endspielen wurde wieder wie im Vorjahr vorgenommen. In der Westgruppe spielen: Rhein, Riederrhein, Berg=Mark und Mittelrheinbezirk, in der Ostaruppe haben wir Westsalen, Südwestfalen, Ruhr und HessenHannover. Bei den Endkämpfen spielt Hindenburg Minden gleich am ersten Tontag in Minden gegen Kassel, auch der Bezirkszweite, Arminia Bielefeld oder Viktoria Recklinghausen, spielen am 19. 2. gleich zu Hause gegen den Zweiten von Hessen=Hannover. Die Katastropiie-Mrrankturt Ungarn schlägt Süddeutschland 12:1(:0) Schwerer ist wohl nie eine deutsche FußballMannschaft in einem internationalen Tressen geschlagen worden als die süddeutsche Verbandself am Sonntag vor nur 6000 Zuschauern in FrankfurtMai. Sie hätte besser getan, das Spiel abzusetzen oder eines der Endspiele abzusagen und eine wirklich durchschlagskräftige den Ungarn entgegenzustellen, Hauptversager in der süddeutschen Elf waren die beiden Verteidiger, der Läufer Kraushaar und der Mittelläufer Wagner. Die übrigen Spieler wurden bald mit in das Verhängnis hineingezogen. Dazu war gegen das runde Dutzend Tore der Torhüter Wolf machtlos. Der Läufer Gramlich, auch Haderer, Grebe und Münstermann hielten sich noch tapfer, dagegen enttäuschte der vielgerühmte Mittelstürmer Pan zer. Das einzige süddeutsche Tor kam durch Verwandlung eines Elfmeters zustande. Auf dem Felde stand nur eine Mannschaft, die Ungarn, die exakt kombinierten und dabei den Ball nahezu in das Tor hineintrugen. Alle Posten waren ausgezeichnet besetzt. Stärker ins Ange siel der gesamte Angriff und der junge Mittelläufer Sarosi. Schon in der ersten Hälfte sielen durch Teleki zwei und Zseh drei Tore. Nach der Pause verwandelte Leichter für Süddeutschland einen Elsmeter. Die Ungarn holten sich dagegen noch sieben Tore, an denen Teleki mit 4, Markos mit 2 und Turai mit einem Treffer beteiligt waren. Sehr gut war der holländische Schiedsrichter Moorsel. Norwegens Fußball-Länderspiele Am 29. Oktober gegen Deutschland Der Norwegische Fußball=Bund hat jetzt seinen Länderspielkalender für 1933 aufgestellt. Unter den sechs Spielen ist auch eine Begegnung mit Deutschland aufgeführt, die am 29. Oktober auf deutschem Boden stattfindet. Im einzelnen sind folgende Kämpfe abgeschlossen: am 28. Mai gegen Wales in Oslo, am 11. Juni gegen Dänemark in Kopenhagen, am 20. Juni gegen Ungarn in Oslo, am 3. September gegen Finnland in Helsingfors, am 24. September gegen Schweden in Oelo und am 29. Oktober gegen Deutschland. Die Termine Ostgruppe 12. 2. Hagen 05— Polizei 8pV. Dortmund in Hagen (RS.=Platz). Hindenburg Minden—. Kassel in Minden, Hindenburgstadion. Ausrichter DaC. Minden. 19. 2. Kassel— Hagen 05 in Kassel. Polizei SV. Dortmund— Hindenburg Minden in Dortmund. 26. 2. Hagen 05— Hindenburg Minden in Hagen. Polizei Dortmund— Kassel in Dortmund, Es handelt sich genau um die umgekehrte Reihenfolge des Vorjahres. Westgruppe 12. 2. Mülheim Ruhr— Tura Barmen in Speldorf, Alemannia Nachen— Mülheim=Coblenz in Aachen. 19. 2. Tura Barmen— Alemannia Nachen in Barmen. Mülheim=Ruhr— Mülheim=Coblenz in Oberhausen. Um die westfällsch-lippische Kreismeisterschaft im Handball— Endspielreihe festgelegt 26. 2. Alemannia Aachen—Mülheim=Ruhr in Nachen. Mülheim=Coblenz—Tura Barmen in Coblenz. Runde der Bezirkszweiten Ostgruppe 19. 2. Westsalen=Hessen Hannover in Bielefeld oder Recklinghausen. Schalke 04— VfB. Nachen in Schalke. Unser westfälischer Bezirkszweiter hat gegen den Zweiten von Hessen=Hannover eine große Chance. Westgruppe 19. 2. Rhenania Düsseldorf—Kupferhütte Duisburg. Südwestsalen? Auf die Schiedsrichteransetzungen kommen wir noch zurück. Nases sonst auf der Tagung gab Am Sonnabend tagten im Duisburger Verbandsheim die wentdeutschen Bezirkshandballreserenten mit dem Verbandshandballausschuß des WsV., um für das lausende Jahr die weiteren Richtlinten festzulegen. Die Tagung war auf der ganzen Linie ein voller Erfolg, zumal in allen Fragen eine einheitliche Aufsassung erzielt wurde und darüber hinaus wichtige Beschlüsse die wettere Marschroute des WSV.=Handballs festlogten. Zu Beginn der Tagung wurde den Mitgliedern des BHA. Wischnewsky, Klaes und Poethmann die Goldene Ehrennadel der DSB. verliehen. Aus dem Bericht des BHA. ging hervor, daß sich die westdeutsche Bewegung weiterhin erfreulich entwickelte. Der augenblickliche Mannschaftsbestand beträgt etwa 1269. Viel Neuland konnte gewonnen werden. Wischnewsky war der Ansicht, daß die WsB.=Spielkultur als gefestigt angesehen werden könne. Allein drei Spieler des WSV. wirkten in der Nationalmannschaft mit. In seinem Referat über das Handballschiedsrichterwesen legte Boymann vom VSA. die Gründe dar, die zur strikten Ablehnung der von der DSB. aus gemachten taktischen Verbesserungsvorschlägen geführt haben. Die technischen Aenderungen nehme man dankend an. Die bekanntgegebene Neuregelung in der Ballfrage(Einheitlichkeit hinsichtlich des Balles) wurde begrüßt. Die von der DeB. angekündigten Hallenhandballregeln kämen für den WSV. nicht in Frage, da der Westen bezüglich des Hallenhandballspieles passiv eingestellt ist. Die Ds.=Schiedsrichterzeitung wurde in ihrer heutigen handballsportlichen Regelmitarbeit abgelehnt, da sie nur ein Tummelplatz für Regelstreitigkeiten sei. Hammann vom BJA. sprach über den Nachwuchs für das Handballspiel. Man müsse alle Kräfte einsetzen, um die westdeutsche Sportjugend diesem Spiel zuzuführen. Das Kapitel Repräsentativ= spiele nahm einen nur kleinen Raum ein, da nur drei Spiele vorgesehen sind. Die Tagung bestätigte das Spiel der WSV. Elf gegen Hindenburg Minden, das auf Vorschlag des Westfalenbezirks zum Austrag kommt, weiterhin das Spiel gegen Mitteldeutschland und das Rückspiel gegen die westdeutsche Turnermannschaft. Das erste Spiel ging im Vorjahr in Krefeld vonstatten. Im Punkte Damenhandvall legte man den Bezirken wieder die Einnahme des alten passiven Standpunktes nahe. Da mehrere Bezirke, so auch der Westfalenbezirk, darauf bestanden, eine gewisse Freiheit zu haben, überließ man letzten Endes die Initiative den Bezirken selbst. Allerdings sollen evtl. Pflichtspiele nicht über den Rahmen eines Gaues hinausragen. Das ist für den westfälischen Bezirk mit seinen vielen Damenmannschaften sehr wichtig. Zum Punkte Spielsystem schlug die Tagung vor, auf der nächsten Wahlversammlung das in Koblenz beschlossene Zweiklassensystem um zwei Jahre verlängern zu lassen. Nachdem die Vertreter der zehn Gaue des Kreises VIlla nun feststehen, hat der Kreisspielausschuß gestern in Dortmund die Termine für die Endspiele festgelegt. Der Größe der einzelnen Gaue des Kreises entsprechend sind die Gaue verschieden stark an den Endspielen beteiligt. So stellen der Minden=Ravensberger und der Märkische Gau je drei, der Münsterländer und der Hellweg=Märkische Gau je zwei Vertreter, während alle übrigen Gaue nur durch den jeweiligen Gaumeister vertreten sein werden. Der Gaumeister des Märkischen Gaues muß noch in einem auf einen späteren Zeitpunkt verlegten Endspiel ermittelt werden, und zwar zwischen VfL. Hagen und Germania Eilpe, die in der Endrunde der Spitzenmannschaften des Gaues punktgleich stehen. Im Münsterländer Gau konnte der zweite Vertretr infolge Terminnot nicht mehr ermittelt werden, es wurde hier die Mannschaft vom Tv. Buer=Erle als zweiter Vertreter bestimmt. Die neuen Gaumeister sind: Minden=Ravensberger Gau: Jahn Minden. Märkischer Gau: offen: BfL. Hagen oder Germania Eilpe. Hellweg=Märkischer Gau: Friefen Bergkamen. Münsterländer Gau: Reichsbahn Recklinghausen. Emscher Ruhrgau: Tkl. Wanne. Siegerland Gau: Siegener Tv. Sauerland Gau: Tv. Neheim. Ostwestfälischer Gau: Tv. Soest 1862. Lippischer Gau: Tv. Detmold 1860. Lenne=Volme=Gau: Lüdenscheid 61. Außerdem beteiligen sich an den Endspielen: Minden=Ravensberger Gau: Tv. Künsebeck, Mtv. Minden. Märkischer Gau: Germania Eilpe, Tus. Hagen=Eilpe. Münsterländer Gau: Buer=Erle. Hellweg=Märkischer Gau: TuS. Wellinghofen. Termine der Endspiele: Wie im Vorjahr sind die Endspielteilnehmer wieder in vier Gruppen eingeteilt, die unter sich den Gruppenbesten ermitteln. Diese vier kämpfen dann in einer Zwischen= und einer Endrunde um den Kreismeistertitel. Die zuerst genannten Vereine sind jeweils Platzverein. Die Vertreter des Minden=Ravensberger Gaues haben je zwei Spiele auf eigenem Platz. Der lippische Vertreter muß dagegen zweimal nach auswärts. 12. Febr. Gruppe 1: BfL. Hagen— Lüdenscheid 61, Siegener Tv.— Tv. Neheim. Gruppe II: Mtv. Minden— TuS. Hagen=Eilpe, Tkl. Wanne— Recklinghausen Reichsbahn. Gruppe III: Germania Eilpe— Tv. Künsebeck, Friesen Bergkamen— Detmold 1860. Gruppe IV: Tv. Soest 62— TuS. Wellinghofen, Tv. Buer=Erle— Jahn Minden. 19. Febr. Gruppe I: Siegener Tv.— BfL. Hagen, Lüdenscheid 61— Tv. Neheim. Gruppe II: Tus. Hagen=Eilpe— Tkl. Wanne, Recklinghausen— Mtv. Minden. Gruppe III: Tv. Künsebeck— Friesen Bergkamen, Detmold 1860— Germania Eilpe. Gruppe IV: Jahn Minden— Wellinghofen, Buer=Erle— Soest. 26. Febr. Gruppe I: Neheim— VfL. Hagen, Lüdenscheid 61— Siegener Tv. Gruppe II: Tus. Hagen=Eilpe—. Recklinghausen. Gruppe III: Germania Eilpe— Bergkamen, Tv. Künsebeck — Detmold 1860. Gruppe IV: Wellinghofen— Buer=Erle, Jahn Minden— Soest 62. 5. März Gruppe II: Mtv. Minden— Tkl. Wanne. Spielergebnisse aus dem Kreise Germania Eilpe— TuS. Hagen Eilpe 312(:1) Wellinghofen— Germania Lütgendortmund :0(:0) Hier im Gau Infolge des schlechten Wetters sind gestern fast alle Spiele der Gau= und Bezirksklasse ausgefallen. Nur wo der Sandboden den Spielbetrieb zuließ, konnten einige Spiele stattfinden. Dagegen führte die Nordgruppe die Spiele der Gauklasse durch. In der Gruppe A dieser Klasse behauptete sich Tv. Hartum durch einen hohen Sieg über Dankersen. Tv. Meißen schlug eindentig den Mtv. Oeynhausen und errang dadurch den Gruppenmeistertitel. Die Ergebnisse: Gauklasse: Jahn Minden— Tv. Löhne •0, Holzhausen— Porta=Barkhausen•0 kampflos, Tv. Meißen— Mtv. Oeynhausen•0, Dankersen— Tv. Hartum:11, Petershagen— Lahde:0. Bezirksklasse: Amshausen— Guttempler SpV.:6, Steinhagen— Künsebeck:5, Künsebeck — Tv. Häger:3. P. Hindenburg Minden— LXV. Pivitsheide 1011 Ein nachträgliches Meisterschaftsspiel um den Gruppenbesten der Gaue Lippe und MindenHerford wurde gestern in Minden unter Leitung von Pielsticker(Arminia) geliefert. Die Mindener hatten seiner Zeit mit ihrer Reserveelf nur ein Spiel in Pivitsheide gemacht. Wie erwartet, wurde das gestrige Treffen trotz der Ersatzleute von Hindenburg glatt gewonnen. Da es sich um einen Meisterschaftskampf handelte, werden die Mindener ihren am Vorsonntag des Feldes verwiesenen Spieler Röttger am 12. Februar wohl wieder dabei haben. Pollzei Weißenfels— Wiener AC. Der deutsche und österreichische Handballmeister, Polizei Weißensels und Wiener AC. haben für dieses Jahr zwei Freundschaftsspiele vereinbart, von denen das erste am 25. Mai in Weißenfels, das zweite in Wien stattfindet. Cilly Außem spielt mit gutem Erfolge an der Riviera. Beim Tennisturnier in Cannes hat sie mit der Kalifornierin Ryan im Damendop= pel die Schlußrunde erreicht. Im Herreneinzel wurde der Franzose Brugnon mit seinem:3,:6, :5,:=Siege über den Schweizer Ellmer erster Preisträger. Wintersport Wintersport=Absagen gab es wegen des Tauwetters für die Veranstaltung auf der Kochelbergschanze in Partenkirchen, die Allgäuer Abfahrts= und Slalomläuse in Immenstadt und für alle Prüfungen im Osterzgebirge. Die Europameisterschaften im Eisschnellausen, die in der finnischen Hasenstadt Wiborg ausgetragen wurden, haben nur eine schwache Besetzung erfahren. Thunberg als Titelverteidiger blieb dem Start fern. Ueber 500 m siegte der Schwode Blomquist in 45,7 Sek., vor Paananen Finnland) und Weltmeister Ballangrud, der sich den 5000==Lauf in:52 vor Wasenius(Finnland) und Paananen holte. Die Akademischen Welt=Winterspiele wurden in Bardonecchia bei Tauwetter beendet. Im Skispringen und in der Kombination siegte der Norweger Sakshaug vor dem Italiener Holzner und dem Tschechen Vaclavik. Beim 25=kmStaffellauf endete Italien mit zwei Mannschaften vor Frankreich. Die letzten Eishockenspiele und einige Schnellauswettbewerbe mußten ausfallen. Die Reihenfolge im Gesamtklassement der Nationen lautet: 1. Italien 91 Punkte, 2. Frankreich 35., 3. Ungarn 20½., 4. Norwegen 17 P. 5. Schweiz 14 Punkte. Verlegungen bedeutender sportlicher Veranstaltungen, die am 5. März angesetzt waren, sind durch die auf denselben Tag fallenden Reichs tagswahlen notwendig geworden. Nach dem Fußball=Länderkampf Deutschland— Frankreich und dem Berliner Sechstagerennen hat man jetzt auch den traditionellen Dreistädtekampf im Kunstturnen, Hamburg—Leipzig—Berlin, auf den 19. März verschoben. Fußball Sorgte an den Vorsonntagen die Kälte und Grippe für reichliche Spielausfälle, so tat das gestern die unfreundliche Regenwitterung. Die meisten Sportplätze waren Morastflächen und daher nicht bespielbar. Nur an der Lutberschule war der Platz in verhältnismäßig sehr guter Verfassung, so daß der Kampf Union— West mit:2(:2) reibungslos abgewickelt werden konnte. Daß kurz vor dem angesetzten Beginn die Spieler noch beratend vor dem Platz standen, mag man mit der schlechten Witterung entschuldigen, angenehm war es für die ohnehin wenigen Zuschauer nicht, auf die nach und nach eintreffenden Leute der beiden Mannschaften zu warten. Die Westler standen das mit halbstündiger Verspätung beginnende Trefefn recht tapfer mit zehn Leuten durch. Daß sie sogar mit zwei Toren in Führung gehen konnten, war weniger ihr Verdienst; die Unsicherheit der Hintermannschaft Unions hatte einmal den westlichen Glückstreffer zur Folge, und dann war es eine unnötige Unfairneß, die einen Elfmeter und damit das zweite Tor für West brachte. Bis dahin hatte Union im Sturm sehr gute Leistungen vollbracht, mit Glück hätten es statt des einen(durch Halblinks erzielten) Tores deren vier oder fünf sein können. In der zweiten Hälfte kam West garnicht mehr in Schwung; Union hatte das Heft fest in der Hand, die Tore sielen wie reise Früchte. Die Schwarz= weißen hatten achtmal eingesandt und in der nachzuholenden Viertelstunde aus der ersten Hälfte buchte Union den neunten Erfolg. In dieser Besetzung waren sich die Mannschaften nicht ebenbürtig, den Westlern fehlte der gute Mittelläufer. Die Schwarzweißen lieferten ein großes Spiel; man muß sich eigentlich wundern, daß dieser sehr gute Unionsturm in der Serie oft enttäuschte. Der Schiedsrichter war keine Offenbarung, seine Abseitsentscheidungen erregten oft Befremden und die zum Schluß auftauchenden Härten verstand er auch nicht straff zu unterbinden. Weitere Fußballspiele von Bedeutung sanden nicht statt. * Den Handballern erging es natürlich nicht besser; die wenigen abgeschlossenen Spiele wurden buchstäblich zu Wasser. Ringkampf „Atlas“ II flegt im Serienkampf mit 11:3 über Nord! In der Turnhalle der IV. Bürgerschule gab es wieder recht ansprechende Leistungen der Ringer. Die zweite Garnitur von„Atlas“ kann bestimmt etwas und siegte mit 11:3 verdient. Ihr Erfolg in dieser Höhe ist allerdings etwas schmeichelhaft. Die Nordler hatten reichlich Pech, was aus dem:=Sieg Nords im Freundschaftskampf ersichtlich ist. Die Schüler beider Vereine traten wegen Krankheit nicht vollzählig an. Bei beiderseits guten Leistungen kamen die Schüler von Nord zu einem schönen Erfolge mit:5 Punkten. e Iblleubeck— Bramsche 12:2 Die Iöllenbecker kamen zu dem erwartet hohen Siege über Bramsche. Auf das zweite Treisen Atlas II gegen Jöllenbeck darf man besonders gespannt sein. Schach Klubmeisterschaftsturnier des Arbeiterschachklubs Bieleseld In der 4. Runde der Meisterklasse gab es wieder recht scharfe und spannende Kämpfe. Lindemeier verteidigte sich gegen Becker in einem Damengambit mit der holländischen Verteidigung. Beide Partner lieferten sich dann einen recht scharfen Kampf, bis Lindemeier ein Fehlzug unterlief, der ihn eine Figur kostete. Der nun folgende Schluß des Kampfes war für Becker nur noch eine Angelegenheit der Technik, um den Sieg zu erringen. Dagegen verlor Becker die Hängepartie gegen Brinkhoff. Hier verhalf Brinkhoff im Endspiel die bessere Stellung zum Siege. Scheel und Thestorff lieferten sich einen ausgeglichenen Kampf, der bald unentschieden endete. Macoscheck konnte gegen Tempelmeier nach hartem Kampfe in einer sizilianischen Partie nach einem Uebersehen von Schwarz eine Figur gewinnen, womit dann auch bald der Gewinn der Partie für Macoscheck feststand. Der Kampf Brinkhoff gegen Neumann mußte in noch unklarer Stellung abgebrochen werden. Ebenso mußte die Partie Mathias gegen Menke nach langem Kampfe abgebrochen werden. Der Stand nach der 4. Runde: Macoscheck 2½ Punkte, 1 Hängepartie, Lindemeier, Brinkhoff je 2 P. und je 1 Hängepartie, Menke 2 P. und 2 Hängepartien, Becker 1½ P. und 1 Hängepartie, Mathias 1 P. und 3 Hängepartien, Thestorff 1 P. und 2 Hängepartien, Neumann ½ P. und 2 Hängepartien, Siemer ½ P. und 2 Hängepartien, Kobusch, Scheele ½ P. und 1 Hängepartie. Im Hauptturnier A. 1 gewann Kollmeyer nach langem Kampfe gegen Plaß. Die Hängepartie David gegen Duttmann konnte Schwarz gewinnen. Ferner gewann Duttmann seine Partie gegen Kastrup und Zielke gegen Goseling. Hängepartien wurden die Kämpfe Wessel gegen Dörfler sen. und David gegen Schüren. Der Stand nach der 4. Runde Duttmann 4 Punkte, Kollmeyer Dörfler sen. und Zielke je 3., Dörfler 1 Hängepartie, Kastrup und Schüren je 1½., Schüren 1 Hängepartie, Steinmeier 2 Hängepartien und 1., Goseling 1., Wessel o P. 2 Hängepartien, Plaß und David 0 P. und je 1 Hängepartie. Im Hauptturnier A. II gewann Geldmeier nach langem Kampfe gegen Kruse. Ebenso gewann Quinton gegen Brackensiek. Hängepartien wurden die Partien: Beckmann gegen Dörfler jr. und Siebrasse gegen Siewert. Die Hängepartie Beckmann gegen Kruse wurde nach interessantem Spiel durch eine Pattstellung remis. Die Partie Hinz gegen Schmidt wurde nach langem Kampfe abgebrochen. Der Stand nach der 4. Runde: Geldmeier 4 Punkte, Hinz, Schmidt 3 P. und 1 Hängepartie, Quinton 3., Dörfler jr. 2 P. und 2 Hängepartien, Beckmann 1½., Brackensiek, Thiel 1., Thiel 1 Hängepartie, Siebrasse 1 P. 2 Hängepartien, Kruse ½. P. Siewert 0 P. k. Der Preis der Nationen beim Berliner Reitturnier hatte den Veranstaltern am Sonntagnachmittag wieder ein ausverkauftes Haus beschert. Wie erwartet kam es in dem großen Mannschaftswettbewerb zu dem Duell Deutschland—3rland, während die Tschechen als dritte Manschaft von vornherein etwas absielen. Deutschland stützte sich auf Winzige(Frhr. von Waldenfels), Großfürst(Oblt. von Salviati), Chef(Oblt. Brandt) und Baccarat(Oblt. Momm). Der Held des Tages war Ablt. Momm, der in beiden Gängen als einziger der zwölf Teilnehmer sehlerlose Ritte absolvierte und auf dessen Konto auch der deutsche Sieg im Gesamtergebnis mit 24 Fehlern vor Irland(28½) und der Tschechoslowakei (48½) zu setzen ist. Die Iren hielten sich zu Beginn ganz ausgezeichnet, nur ein halber Fehler trennte sie von der deutschen Mannschaft. Trotz eines sehlerfreien Parcours von Blarney Castle langte es spöder nur zum zweiten Platz vor den Tschechen, von denen Kamila mit Oblt. Schantin ebenfalls einen Umlauf fehle tos erledigt hatte. Am Abend vorher hatte sich un einem Trost=Springen ein bedauerlicher Sturz ereignet. Hwtm. Hartmann siel mit Balmung so unglücklich, daß er mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus übergeführt werden mußte. Todessturz während der Eibseerennen Der bekannte Münchener Motorradrennfahrer Gschwilm verunglückte bei den Eibseerennen tödlich. Als er im fünften Seerennen für Maschinen über 300 ccm als Sieger in einem Durchschnittstempo von 97,67 Std.=um das Ziel passiert hatte, konnte er bei dieser hohen Geschwindigkeit auf dem glatten Eis die Maschine nicht in die Kurve bringen und raste geradeaus gegen die steinerne Einsassung des Sees. Dabei riß er noch den Münchener Motorradfahrer Höller mit, der bei dem Sturz innere Verletzungen und Fußverletzungen erlitt. Gschwilm stürzte so unglücklich auf den Steinwall, daß er sich einen Genickbruch zuzog, der seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. Plakettenfahrt abgesagt, da keine Steuererleichterung Da sich die Hoffnung, daß die Reichsregierung anläßlich der Internationalen Automobil= und Motorrad=Ausstellung in Berlin dem Kraftfahrwesen eine Steueverleichterung geben würde, nicht erfüllt hat, haben der Allgemeine Deutsche Automobil=Club (ADAC.), der Automobil=Club von Deutschland (AvD.) und der deutsche Motorradfahrer=Verband (DMV.) ihre Zielfahrt zur Ausstellung abgesagt. * Der Motorsport-Club Bielefeld feierte nochmals sein zehnjähriges Bestehen Diesmal aber mit Damen und Gästen im Rittersaal des Johannisberges. Zum Unterschied von der offiziellen Feier im Hotel Excelfior hatte man diesmal der Veranstaltung eine karnevalistische Note gegeben. Nur der Humor und die Geselligkeit sollten die Motorsportler beherrschen. Und man kann sagen, daß es eine ungetrübte Freude wurde. Eine „inhaltsreiche". Tombola versprach wertvolle Gewinne, die auch restlos aus dem Sektkühler mit den Nieten gezogen wurden. Und dann erst der Tanz und die Tankstellen... Es war wieder einmal sehr schön und lustig bei den MSBern, deren Festausschuß sein Handwerk versteht. Der Vorsitzende Generotzky begrüßte die Erschienenen herzlichst und gedachte nochmals des Jubiläums. Die Grüße des Gaupräsidenten Sanitätsvat Dr. Fischer(Bochum), der leider durch Krankheit verhindert war, übermittelte Gausportleiter Salle(Detmold), der auch dem Sportleiter des Clubs, Karl Fürstenau, das bronzene ADAC.=Sportabzeichen überreichte. Lange Jühre und unermüdlich hatte er darum gekämpft. Fetzt hat er es erreicht! Boxsport-Neuigkeiten BC. Oernhausen behauptet seine Führung Eine Kombination ABC. Osnabrück=BC. Wulferdingsen wird sicher 12:4 geschlagen Am Sonntag abend fand im Central=Hotel Große=Wortmann in Löhne=Bahnhof ein Boxkampfabend des BC. Oeynhausen statt. Als Gegner waren Vertreter des Amateur=Boxklubs Osnabrücks und des BC. Wulferdingsen verpflichtet. Während die Vertreter des ABC. Osnabrück sowie des BC. Oeynhausen technisch gut durchgebildet waren und sauber borten, legten die Kämpfer des BC. Wulferdingsen nur ihr Augenmerk auf ihre urwüchsige Schlagkraft, eine Kampfesart, bei der sie es nicht weit bringen werden. Brauner(ABC. Osnabrück) unterlag erst gegen Bögeholz(BC. Oeynhausen) und dann im zweiten Kampf knapp gegen Rolfsmeier(BC. Oeynhausen). Ebenso erging es Horn(ABC. Osnabrück), der erst gegen Eilbracht I und dann im zweiten Kampf auch gegen Eilbracht II(BC. Oeynhausen) jedesmal knapp nach Punkten unterlag. Außerdem ist noch der Kampf im Mittelgewicht zwischen Stellbrink(BC. Oeynhausen) und dem urwüchsigen Kämpfer Gostmann(BC. Wulferdingsen) zu erwähnen. Stellbrink mußte anfangs sehr vorsichtig zu Werk gehen, um dem gefährlichen Fighter Gostmann keine Gelegenheit zu geben, entscheidend zum Schlag zu kommen. Gostmann kämpfte sehr unsauber und wurde, nachdem er bis dahin allerdings schon übel zugerichtet war, kurz vor Schluß disqualifizert. Am kommenden Sonnabend findet in Bad Oeynhausen ein Boxkampftag statt, an dem auch vier Kämpfer vom Boxring 31 Bielefeld durch die Seile klettern werden. eg. * Bei den Berufsboxkämpfen in der „Neuen Welt“ in Berlin erhielt Trollmann(Hannover) in der Revanche gegen den Kubaneger Claude Bassin ein unverdientes Unentschieden. Entscheidende Siege feierten der Examateur Bruch (Berlin) über Bolz(Berlin) in der ersten Runde und Sabottke über den Schlesier Chmura in der vierten Runde. * Der Hamburger Fred Boelck hatte in seiner Heimatstadt einen bemerkenswerten Erfolg zu verzeichnen. Boelck schlug den holländischen Halbschwergewichtsmeister de Boer überlegen nach Punkten. Das gleiche Ergebnis erzielten Hartkoop (Berlin) über Droog(Krefeld) und Klockemann (Hamburg) über Kreimes(Mannheim), während sich Eggert(Berlin) und Czichos(Breslau) unentschieden trennten. Das Ringerturnier in Berlin brachte am Schlußabend vor 3000 Zuschauern glänzende Kämpfe. In den fünf Gewichtsklassen konnten die Deutschen drei, die Schweden zwei Turniersleger stellen, und zwar waren erfolgreich: Brendel(Nürnberg) in Bantamgewicht, Sperling(Dortmund) im Leichtgewicht, Cadier(Schweden) im Mittelgewicht, R. Svensson(Schweden) im Halbschwer= und Müller(Köln) im Schwergewicht.