K 33. Jahrgang. Nummer 14 Heute„Ravensberger Blätter“ Wescalische Nrueste Naachlichtert mit Bielefelder General-Anzeiger und Handelsblatt Die„Westf. Neuesten Nachrichten“ mit den Bellagen für Sport, Unterhaltung, Literatur, Frau und Kind, Haus, Hof und Garten, Ravensberger Blätter, Radio und Schach erscheinen wöchentl. 6mal und kosten monatl..00 RM., im Postbezug.00 RM. einschließlich.48 RM. Zeitungsgebühr, aber ohne Bestellgeld. Sie können bei allen Trägerinnen. Agenturen, Postanstalten, Briefträgern und in unseren Filialen und Geschäftsstellen bestellt werden. Hauptgeschäftsstelle und Redaktion Bielefeld, Rohrteichstr 9, Fernruf durch die GundlachZentrale: 4970—4973. nach 19 Uhr Geschäftsstelle 4972, Redaktion 4970 u. 4973. Cleilsserd Dienstag, 17. Januar 1933 Anzeigenpreis: Der Raum für die Anzeigenspalte(29 mm breit, 1 mm boch) 15 Plg., für die Reklamezeile(70 mm breit. 1 mm hoch) 60 Pig Rabatt nach besonderem Taril. Bei verspätetem Eingang der Zahlung oder bei Zwangseinziehung des Betrages kommt der gewährte Rabatt In Fortfall. Beilagen 15 Mark das Tausend, bei Teilauflagen 20 Mark Annahmestellen für Bielefeld lie Geschäftsstellen Rohrteichstraße 9, Alter Markt 2, Herforder Str 84, die Filialen Bahnhofstr. 34. Kreuzstr. 40, Aradtstr 41, Bleichstr 125; für Brackwede: Hauptstr 60; für Bielefeld-Schildesche: Talbrückenstraße 4 Man speicht wieder von Kastosung Verschärfung der Gegensätze durch die Lippewahlen Bleibt das Kabinekt„krisenfest“? Berlin, 16. 1. Das politische Barometer hat nach dem Wahlergebnis von Lippe wieder mehr nach „unbeständig“ ausgeschlagen. Zwar betont man in Berlin überall, daß letzten Endes die lippischen Wahlen doch nur engere Bedeutung besäßen, andererseits aber glaubt man aus den nationalsozialistischen Erklärungen über das Wahlergebnis, die wieder stark zukunftsfreudig eingestellt sind, schließen zu können, daß die Verständigungsmöglichkeiten mit Hitler für den Reichskanzler durch das lippische Wahlergebnis erschwert worden sind. Wenn man auch darauf hinweist, daß es den Nationalsozialisten trotz stärkster Propagandaentfaltung nicht gelungen ist, sich in den Besitz der absoluten Mehrheit in Lippe zu setzen, obschon die dortigen Deutschnationalen als parteipolitische Konkurrenz glatt ausgefallen sind, und feststellt, daß die RSDAP. in Lippe ihre Macht schließlich immer nur von etwas über 35 auf etwas über 39 Prozent der Gesamtstimmzahl hat steigern können, so schätzt man doch andererseits die indirekte Wirkung der lippischen Wahlen für die NSDAP. hoch ein. Einmal aus dem Grunde, weil die Nationalsozialisten gegenüber dem Reichskanzler Schleicher eine Unterstützung ihrer agrarpolitischen Politik daraus folgern zu können glauben, dann aber vor allem deswegen, weil die NSDAP. durch ihre Stimmenzunahme in Lippe den Gerüchten über große Folgewirkungen des„Falles Strasser“ entgegengetreten sei. Diese psychologische Auswirkung der Lippewahl auf die Nationalsozialisten hält man für bedeutungsvoll genug, um allgemein die Verständigungsbemühungen des Reichskanzlers Schleicher ungünstiger zu beurteilen. Es ist bezeichnend, daß man am Montag in Berlin wieder davon sprach, es werde nun doch zur Reichstagsauflösung in Kürze kommen, ja, man nannte bereits als voraussichtliches Datum der Neuwahlen den 19. oder 26. Februar. Bei ruhiger Betrachtung braucht man sich allerdings diesen Berliner Befürchtungen keineswegs unbedingt anzuschließen. Zumindest der Reichskanzler selbst dürfte sich durch die lippische Wahl seine Politik schwerlich so ohne weiteres durchkreuzen lassen. Außerdem hat er den Trumpf Strasfer bisher noch nicht ausgespielt. Es läßt sich trotz Lippe noch nicht übersehen, wie weit nun im Reiche die Anhängerschaft Strassers bei einer etwaigen Kraftprobe gehen könnte. Daß trotz aller umlaufenden Verständigungs= und Beruhigungsgerüchte der letzten Tage die Politik des Kanzlers gegenüber den Parteien stets auf einem ganz schmalen Pfade gewandelt ist, erscheint unbestreitbar. Denn immer haben doch eigentlich nur die beiden Möglichkeiten bestanden, entweder Mißtrauensanträge im Reichstag mit dem Erfolg von Neuwahlen, oder die offene oder indirekte Gewährung einer Schonfrist für den Kanzler, um seine Politik praktisch darzustellen. Beide Möglichkeiten aber hingen stets von der Haltung der NSDAP. ab. Die Entscheidung hierüber ist aber noch nicht gefallen. Hitler ist nicht, wie ursprünglich vorgesehen, am Montag nach Berlin gefahren, sondern dürfte erst am Dienstag dort eintreffen. Ob und wie sich etwa Hitler und Schleicher verständigen könnten, ist noch nicht abzusehen. Dagegen rechnet man in politischen Kreisen jetzt ziemlich bestimmt für Dienstag mit einer Aussprache zwischen Hugenberg und Hitler, ohne daß dabei aber sofort positive Ergebnisse, etwa eine Zusammenarbeit zwischen dem Kabinett Schleicher und den Nationalsozialisten, erwartet werden. Ob es noch vor dem Reichstag zu einer Umbildung des Kabinettes kommt, das hängt natürlich in erster Linie von dem Verlauf der Sitzung des Aeltestenrats und den bevorstehenden Besprechungen des Reichskanzlers ab. Das„krisenfeste Kabinett", zu dem der Kanzler seine Regierung angeblich umbauen will, ist schon zum Schlagwort geworden, das man in politischen Kreisen dauernd hört. An sich leuchtet es natürlich ein, daß General von Schleicher sein Kabinett so sterk wie möglich machen möchte, wenn es zur Auflösung und einem neuen Wahlkampf kommen sollte. Dio Aussprache mit Kaas Die schon lange angekündigte Besprechung des Reichskanzlers mit dem Zentrumsführer Kaas ist am Montag erfolgt. Ueber die Unterredung ist aber nichts bekannt geworden. Sie hat in der Bendlerstraße stattgefunden, wo sich der Kanzler in den Nachmittagsstunden häufig aufhält. „Der Deutsche“ gegen Hugenberg So sehr das Zentrum, wie auch Kaas bei Schleicher zum Ausdruck gebracht haben dürfte, ein baldiges Ende des andauernden innerpolitischen Schwebezustandes wünscht, so darf man doch den Widerstand der christlichen Gewerkschaften gegen eine Zusammenarbeit mit Hugenberg nicht außer acht lassen. Schreibt doch im Augenblick, da Kaas mit Schleicher verhandelte,„Der Deutsche“, das Organ der Christlichen Gewerkschaften u..:„Hugenberg will ein ausgesprochenes Kampfkabinett, ein autoritäres Regiment à la Papen, gleich ob mit oder ohne Hitler. Er will eine Ausschaltung des Reichstages für mindestens ein Jahr. Zugleich fordert er als Machtposition im Kabinett eine Zusammenfassung des Wirtschafts= und Ernährungsministeriums in seiner Hand.— Diese Forderung Hugenbergs nach einem scharfen autoritären Kurs widerspricht dem Sinn der Politik Schleichers, die auf eine Verständigung und Zusammenarbeit mit dem Reichstag hinstrebt.“ Unmißverständlich aber heißt es im „Deutschen“ weiter:„Wenn es richtig ist, daß der Reichskanzler gern Stegerwald für den Posten des Reichsarbeitsministers gewinnen möchte, um so im Zentrum und in den Christlichen Gewerkschaften einen gewissen Rückhalt China steht auf Bismarck als Lehrmeister Von Friedrich Hielscher Als 1840 die britischen Kanonen Chinas Häfen zusammenschossen und das Land zur Einführung des Opiums zwangen, begann in China eine Wandlung, die ihren eigentlichen Charakter erst nach dem Weltkriege enthüllt hat. Kein Grundstein des Landes ist auf dem anderen geblieben. Und wir sehen im fernen Osten ein Riesenvolk von vierhundert Millionen sich und seinen Nachkommen ein neues Gesetz und eine neue Freiheit suchen. Wir sehen auf der östlichen Seite des russischen Landblockes das dem Umfange und der Zahl nach größte Gemeinwesen der Gegenwart in ähnlichen Erschütterungen wie wir selbst, die wir auf der anderen Seite desselben, nämlich des russischen Landblocks, sitzen. Wir sehen die Geister von fünf chinesischen Jahrtausenden auferstehen. Und das älteste Volk der Erde sich wieder verjüngen. In einer Zeit der gegenseitigen Verflechtung aller Erdteile in Streit, Gemeinsamkeit und Widerstreit, in einer Zeit deutscher Ohnmacht und Isoliertheit, sollte dieser Vorgang bei uns nicht unbeachtet bleiben. Wir müssen sehen, was ist, um handeln zu können Dieses Sehen sehlt uns. Was können wir von China lernen? Daß ein Volk alles kann, wenn es nur zu finden, kann er sich unmöglich auf einen will. Ein Volk ist so lange jung, wie es beKurs Hugenberg einlassen... freit ist, für seine Freiheit zu kämpfen und zu sterben. China ist bereit. Wie ist das geStegerwald kann nicht neben Hugenberg kommen? im Kabinett sitzen“. Die chinesische Ueberlieferung lehnt seit Ungestenle und Arbenszenderiaczung Lemmer fordert in Genf Schutz— Abkehr vom Kapitalismus unnötig Genf. 16. 1. Die internationale Arbeitszeitkonferenz hat am Montag die allgemeine Aussprache fortgesetzt. Der Generalsekretär des Deutschen Gewerkschaftsringes, Ernst Lemmer, regte an, daß auf der Londoner Weltwirtschaftskonferenz die wichtigsten Industrieländer versuchen sollten, sich vorweg zu verständigen, vielleicht in Verbindung mit handelspolitischen Abkommen. Es müsse gefordert werden, daß Die Reichsgründungsfeier des Kyffhäuserbundes Von rechts nach links: Reichspräsident von Hindenburg: General von Horn, der Vorsitzende des Bundes: Reichskanzler und Reichswehrminister von Schleicher Im Berliner Sportpalast veranstaltete, wie bereits gemeldet, der Kuffhäuserbund eine deutsche Weihestunde, in der vor allem der Reichsgründung gedacht wurde. Viele hervorragende Persönlichkeiten, an ihrer Spitze der Reichspräsident, hatten sich zu der eindrucksvollen Feier eingefunden in deren Mittelpunkt eine Rede des Reichskanzlers von Schleicher stand. im Falle der Arbeitszeitverkürzung für die Angestellten besondere Schutzmaßnahmen getroffen würden, die jede Ueberstundenarbeit ausschließen. Das kapitalistische Wirtschaftssystem habe zweifellos im Laufe eines Jahrhunderts der Menschheit einen außergewöhnlichen Aufschwung gebracht. Die sozialen Fragen könnten durchaus im Rahmen dieses Wirtschaftssystems befriedigend gelöst werden. Voraussetzung für das Funktionieren dieses Wirtschaftssystems sei aber, daß die Menschen wieder in den Produktionsprozeß eingeführt werden. Es gebe keine europäische Sicherheit, keine Abrüstung und keine Wiederherstellung des internationalen kapitalistischen Profits, so lange die europäische Jugend zum großen Teil arbeitslos auf der Straße liege. Gegen Auswüchse im Arbeitskampf Ein Gesetzentwurs in Norwegen Oslo, 16. 1. Die norwegische Regierung hat dem Parlament einen Gesetzentwurf über die Bekämpfung von Auswüchsen beim Arbeitskampf vorgelegt. Verboten ist danach der Boykott als Kampfmittel, wenn anzunehmen ist, daß er öffentliche Interessen schädigt oder eine ungebührliche Einwirkung auf die Personen, gegen die er sich richtet, bedeutet. Insbesondere ist der Boykott verboten als Mittel zur Erreichung eines gesetzwidrigen Zweckes, als Vergeltungsmaßnahme wegen des Verhaltens in einem Arbeitskonflikt, als Druckmittel zum Eintritt eines Außenseiters in eine Gewerkschaft oder Arbeitgebervereinigung sowie jeder Boykott, der auf unzutreffender Unterrichtung beruht oder mit gesetzwidrigen und aufreizenden Maßnahmen durchgeführt wird. Das Abgeordnetenhaus der Philippinen hat den amerikanischen Gesetzentwurf für die Unabhängigkeit der Philippinen abgelehnt, da die Freigabe erst nach zehn Jahren dort nicht gebilligt wird. Jahrtausenden den Kriegab. Das muß man sich vergegenwärtigen. Die Kriegerkaste ist in China die niedrigste gewesen, seit Laotse und Kungfutse ihre Weisheit im ganzen Lande gelehrt haben. Heute jubelt China von Kanton bis Peking und von der japanischen See bis Tibet dem General Ma zu, der in der Mandschurei mit schlecht ausgerüsteten, schlecht bekleideten, aber zähen und zuverlässigen Truppen einen nationalen Verteidigungs= und Kleinkrieg führt, der vorbildlich wirkt. Der Mensch tut am besten, nicht zu handeln, haben die alten Meister gesagt.— Sechs junge Flieger Mas schleichen sich als Kulis verkleidet in das japanische Flugzeuglager in Mukden, sprengen sechs feindliche Flugzeuge in die Luft und entschwirren dem ohnmächtigen Gegner mit sechs anderen.— Nicht durch Kriege, sondern durch Schweigen soll der Herrscher das Land regieren, ist durch die Jahrtausende in China gelehrt worden. In der Schlacht von Schanghai 1932 fechten frontstarke chinesische Divisionen im Schützengrabenkrieg, hocken chinesische Richtschützen am schweren Maschinengewehr und seigen sich dem japanischen Angreifer im Gasund Grabenkampfe überlegen. Nach den Deutschen wird zum ersten Mal im Verlaufe des seit 1918 lausenden Nachkrieges Ludendorffs berühmter taktischer Einfall, der Gegenstoß aus der Tiefe. praktisch angewandt. Das ist das neue China. Und dennoch lebt es im Banne der alten Herrscher und Weisen, dennoch berufen sich die Revolutionäre der Gegenwart auf die alte Ueberlieferung und fühlen sich als deren Diener. Wie ist das zugegangen? Seit den Tagen der Hunneneinfälle— vom neunten bis zum zweiten Jahrhundert vor 0— sind die Feinde Chinas immer von Norden gekommen. Im Süden hat sich eine hohe Kulturblüte ungestört entfalten können. Der Süden hat den Norden stets ein wenig verachtet. Der Norden braucht Außenpolitik und Krieg. Er kann mit der Lehre vom geheiligten Nichthandeln des Menschen wenig anfangen. Der Süden steht dank diesem Opfer des Nordens gesichert da und kann sich die Bewahrung der alten Gebote leisten Das wird durch den Einfall des Westens und seiner kapitalistischen Wirtschaft anders. Der britisch= amerikanisch=fran zösische und bald danach der japanische Zugriff kommt von der Südostküste her ins Land. Auf einmal haben sich die Verhältnisse gewandelt. Der Süden wird gezwungen, über den Grund der chinesischen Kultur nachzudenken, weil ein neues Handeln nötig wird. Der entscheidende Anstoß kommt von Bismarck. Das wissen die wenigsten, daß die Quintessenz der neuen chinesischen Staatsweisheit und Staatskunst vom großen Kanzler der Deutschen stammt. Aber es ist doch so. Während die am Anfange des 19. Jahrhunderts auftauchenden ersten Mahner und Warner in China, die zur Ueberprüfung der alten Haltung Norwegen erobert“ eine Insel „Peter.“ soll unter norwegische Hoheit kommen Oslo, 16. 1. Die norwegische Regierung hat im Storthing einen Gesetzentwurf eingebracht, wonach die Insel Peter I. unter norwegische Oberhoheit gestellt werden soll Die Insel liegt auf 70 Grad südlicher Breite und 88 Grad westlicher Länge. Sie ist von norwegischen wissenschaftlichen Expeditionen für Norwegen okkupiert worden. Die Insel ist zwar nur klein und unfruchtbar, hat aber große Bedeutung für den Walfischfang im Atlantischen Lzean, den besonders Norwegen betreibt. Das Haager Verfahren im dänisch=norwegischen Ost=Grönlandkonflikt, das am 14. Dezember unterbrochen wurde, ist am Montag wieder ausgenommen worden. Das endgunige Bähletgeenn i Eippe Mandatszahlen unverändert Der Vorsitzende der DRyp. legt sein Amt nieder Detmold, 16. 1. Das endgültige amtliche Ergebnis der Wahlen zum lippischen Landtag stellt sich nach dem Eingang der Wahlschein Die unwesentlichen Verschiebungen haben auf die Mandatsverteilung keinen Einfluß. Von den insgesamt 117120 Wahlberechtigten beteiligten sich 99876 an der Wahl. Das entspricht einer Beteiligung von 85,27 Prozent. Die Nationalsozialisten in Lippe, die— wie gemeldet— mit 39.065 Stimmen zur stärksten Partei im Landtag aufgerückt sind und gegenüber der letzten Reichstagswahl rund 6000 Stimmen gewonnen haben, konnten ihren Höchststand vom 31. Juli mit 42280 Stimmen aber doch nicht erreichen. Ueber die Wahlniederlage Hugenbergs, die völlig unerwartet kam, herrscht in Lippe große Bestürzung. Der Vorsitzende der DNBP. in Lippe, Rechtsanwalt Dr. Petri, hat nach dem Bekanntwerden des Ergebnisses den Vorsitz niedergelegt. Vielleicht ist dieser Schritt Petris mit der Beurteilung des Wahlausgangs durch den deutschnationalen„Lokalanzeiger“ in Verbindung zu bringen, der u. a. schreibt, daß die Deutschnationalen in Lippe auf ungünstigem Felde kämpfen und zweifellos auch örtliche Fehler gemacht hätten. vorgenommen worden sind. Den Abänderungsanträgen der chinesischen Delegation ist offenbar nicht Folge geleistet worden. Die Aenderungen, die im Text der Entschließungen vorgenommen worden sind, sind der chinesischen Delegation überhaupt nicht mitgeteilt worden. Daraufhin hat der Führer der chinesischen Delegation, Yen, ein scharfes Protestschreiben an Hymans gerichtet, worin er gegen den Vorfall als eine unfaire Handlungsweise Einspruch erhebt und erklärt, daß die vorgenommenen Aenderungen das Schlichtungsverfahren für China unannehmbar machen. Nach den Verhandlungen am Montag besteht allgemein der Eindruck, daß die Vermittlungsbemühungen des Völkerbundes im chinesisch=japanischen Konflikt so ziemlich auf dem toten Punkt angekommen sind und daß sie wahrscheinlich schon ziemlich bald als ergebnislos abgebrochen werden müssen, wenn nicht unerwartet ein Einlenken Japans ertolge. Ein greiser Kämpe Auch als Siebzigjähriger aggressiv und zu starker kriegerischer Praxis rieten, ungehört und verächtlich behandelt starben, wirkte der Ratschlag, den der in der ganzen Welt angesehene Alte vom Sachsenwalde seinem chinesischen Besucher Lihungtschang gab, tief und nachhaltig. Auf die Frage Lihungtschangs. welchen Rat Bismarck den Chinesen zur Wiederrichtung ihrer alten Größe geben könne, antwortete der Kanzler zunächst, daß ihm die chinesischen Verhältnisse für ein gründliches Urteil zu unbekannt seien. Als Lihungtschang ihm berichtet hatte, riet Bismarck zu einem kleinen, aber schlagkräftigen Heere, als erster praktischer Voraussetzung, Lihungtschang brachte diesen Rat nach China mit, und drei Jahrzehnte später handelte Sunyatsen danach. Sunyatsen bedeutet für China, was Lenin für Rußland bedeutet und Gandhi für Indien. Dreimal versucht Sunyatsen vergeblich die Revolution: 1895, 1900 und 1911; beim vierten Mal gelingt sie; das ist 1917. Und auch da dauert sie von den ersten gelungenen Eroberungen bis zur wirklichen Machtübernahme sieben volle Jahre. 1924 endlich greift Sunyatsen zum Rate Bismarcks praktisch; er beginnt, was er theoretisch seit Jahren eingesehen hat, tatsächlich einzuführen: den Kriegerstand als Aufgabe des Chinesentums. Es ist hier nicht der Ort zu untersuchen, wie Sunyatsen im Einzelnen den Kriegsdienst mit der Lehre Laotses oder Kungfutses geglaubt hat vereinigen zu können. Im Endergebnis läuft die Lehre Sunyatsens darauf hinaus, daß der Mensch berechtigt und verpflichtet sei, das Schlechte mit seinen eigenen Waffen zu schlagen, den Teufel gewissermaßen durch Beelzebub auszutreiben. Wichtig ist, daß diese Vereinigung mit der alten Ueberlieferung gelungen ist; wichtig ist, daß der Chinese das begriffen hat; wichtig ist, daß er danach handelt. Gewiß, der Erbauer des chinesischen Nationalheeres, Tschangkaitschek, hat nicht eben dieselbe Tüchtigkeit, die er militärisch bewiesen hat, auch auf politischem Gebiete bewährt. Gewiß, wir haben heute vier große einander befehdende Machtgruppen in China: Kanton im Süden, die Provinz Hu=nan in der Mitte, die sogenannte amtliche Regierung in Nanking und im Norden Tschangtschuliang in Peking. Aber es kennzeichnet die Lage, daß jede dieser Gruppen über durchschnittlich 50000 Mann modern ausgebildeter und ausgerüsteter Soldaten verfügt, daß das ganze Volk einig ist, sich einmal die Freiheit mit der Wasse in der Hand zu erkämpfen, daß jeder Kampf des mandschurischen Freikorpsführers Ma mit leidenschaftlicher Anteilnahme verfolgt, und daß sein Sieg mit großen Opfern aller Art nach Menschenmöglichkeit von Stadt und Land gefördert wird. Seit dem Beginn von Sunyatsens Siegen sind noch keine 20 Jahre verflossen. Das muß man sich vor Augen halten: fünf Jahrtausende, das sind fünfzig Jahrhunderte, hat das chinesische Volk den kriegerischen Gedanken abgelehnt; jetzt ist noch kein Vierteljahrhundert vergangen, und schon hat es ihn verstanden und handelt danach. Das ist ein Tempo der geschichtlichen Entwicklung, das sich die meisten nicht klar machen. Wir stehen hier vor ungeahnten Ueberraschungen. Der Anstoß, das darf nicht vergessen werden, zu dieser ungeheuren, inneren Umwandlung ist von Bismarck ausgegangen. Und ohne den Weltkrieg, den das Volk Bismarcks vier graue Jahre durchgesochten hat, würde Sunyatsen nicht gesiegt haben. Der Chinese der Gegenwart ist deutschfreundlich. Wir können das nutzen, wenn wir die Zeichen der Zeit verstehen. Vierhundert Millionen sind in Bewegung geraten. Genf schielt nach Japan Die Fernost=Verhandlungen auf dem toten Punkt Genf, 16. 1. Die Völkerbundsverhandlungen zur Beilegung des chinesisch=japanischen Konfliktes wurden im Neunzehner=Ausschuß am Montag wieder ausgenommen. Der belgische Außenmir ster Hymans als Vorsitzender hatte sich im Verein mit dem Generalsekretär Drummond in den letzten Tagen bemüht, die Zustimmung Japans zu den Entschließungen des Neunzehnerausschusses vom 19. Dezember zu erlangen. Diese Entschließungen waren damals von beiden Parteien abgelehnt worden. Die chinesische Delegation hatte Abänderungsanträge gestellt. Nun ist es gelungen, die Zustimmung der Japaner in den letzten Tagen dadurch zu erlangen, daß in dem Text der Entschließungen entsprechend den japanischen Wünschen nicht unwesentliche Aenderungen David Lloyd George, der in den letzten Jahrzehnten so viel genannte englische Politiker, wird am 17. Januar 70 Jahre alt. Der Höhepunkt der Laufbahn von Lloyd George fällt in die Jahre 1916—1922, in denen er der Ministerpräsident des englischen Weltreiches war. In dieser Position nahm er auch entscheidenden Anteil an den Verhandlungen über den Vertrag von Versailles, dessen Bestimmungen er zum Teil in den letzten Jahren heftig bekämpfte. Lloyd George ist Führer der englischen Liberalen Partei, deren Niedergang und Spaltung er in den letzten Jahren nicht aufzuhalten vermochte. * Zu seinem 70. Geburtstag veröffentlicht die„News Chroniele“ ein Interview mit Lloyd George, in dem das greise Geburtstagskind den englischen Ministerpräsidenten MacDonald wegen der Abrüstungspolitik scharf angreift. Darin heißt es u..: Im Juni 1931 berief MacDonald als Premierminister die Führer der beiden anderen Parteien zu sich, um über die Abrüstungspolitik der Regierung auf der bevorstehenden Genfer Konferenz eine Entscheidung zu treffen. Wir kamen einstimmig zu dem sehr bedeutsamen Beschluß, das es unbedingt notwendig sei, aus Gründen der Ehrenhaftigkeit und im Interesse der SicherSprache und Gegenwart Vortrag Pros. Fritz Klatt— Volkshochschule Bielefeld Prof. Fritz Klatt, der gestern auf Einladung der Volkshochschule im Gymnasium über das Thema„Der sprachliche Ausdruck unserer Zeit“ einen Vortrag hielt, hat einmal ein vielerörtertes Buch geschrieben.„Die schöpferische Pause“. Gemeint war die Pause der schöpferischen Besinnung, des inneren Sichsammelns in der echten Muße. Sein gestriges Thema bedeutete im Grunde ebenfalls die Aufforderung zu einer solchen Pause der Besinnung. Um sich nämlich über Brauch und Mißbrauch unserer Sprache, über ihre Krisen und Wandlungen, ihre Schicksalsverbundenheit mit unserer Gegenwart einmal klar zu werden, dazu ist ein Augenblick des Heraustretens notwendig aus dem alltäglichen Sichgehenlassen im Reden, aus dem Sprachschlendrian, eine Pause der Besinnung. Fritz Klatt saßte sein Thema weit, es sollte Literatur, Zeitung, Alltagssprache und Mundart umfassen. Nicht theoretischer Erörterung, sondern zeitgeschichtlicher Besinnung über „alles, was in Worten laut wird“, sollte es gelten. An Lehrer und Erwachsene überhaupt aber richtete Klatt— der selber in seinen Volkshochschulkursen in Prerow a. d. Ostsee in diesem Sinne wirkt— gleich zu Anfang die Forderung, der sprachlichen Verwahrlosung unserer Zeit entgegenzutreten und die Ehrfurcht vor dem Wort und der in ihm magisch gebannten Wahrheit erhalten zu helfen. Es folgte nun freilich zunächst doch eine theoretische Erörterung. Klatt unterscheidet drei große Aufgaben der heutigen Sprache. Sie dient erstens im Alltag der Verständigung, zweitens dung des Du zum Ich, von seiner Geneigtheit, ohne die das Wort abgleitet. Aus dieser Hinneigung aber auch die lösende Macht des Wortes, das Bannbrechende des guten Wortes, das wir, wie Klatt betont, heute in der Notzeit, in der nüchternen Sachlichkeit unseres Lebensstils und in der mechanischen Massenabfertigung(z. B. der Arbeitslosen in Aemtern und Kassen) besonders nötig haben. Wir brauchen den Schatz an Freude und mutgebendem, befreiendem Wort. Auch eine gewisse erkennbare Wandlung des heuten Beamtentyps kann da sehr heilsam wirken. Kam der Vortrag hier aus Allgemeinheiten nicht sehr heraus, so nahm Klatt in seinem zweiten Abschnitt(Sprache des Wir, volkspolitische Aufgabe der Sprache) ein zeitbedeutsames Sonderproblem in Angriff. Ueber den Abgrenzungswillen der Gruppe in Familie, Heimatsraum, Dialekt, Parteien und Bünden kam er zum Gegensatz der Generationen, der auch generationsmäßige sprachliche Auseinandersetzung sei. Alte und Junge meinen bei bestimmten Worten etwas Verschiedenes. Einzelne Worte werden zur Herausforderung, schaffen feindliche Spannung. Seit etwa fünf Jahren bilde sich ein neuer Generationsausdruck der Jüngsten gegenüber der Frontgeneration. Die negativistische, scharfrealistische, zersetzende und zerstörende Sprache dieser Generation(Beispiel Kästner) werde abgelehnt. Die Sprache der Jungen sei geordneter, deutlicher, gläubiger, großmaschiger, mehr im Bereich der Forderung als der Wirklichkeitsnähe, mit deutlichem Für oder Wider, gegen das Problematische, Scharfpsychologische. Den Besten gelinge so eine schlichte Gedankengebung. Klatt nennt Fallada und einen ganz jungen Autor, Willy Kramp(„Die ewige Feindschaft"). Es sei mehr Brücke von den Jungen zu den ganz Alten als zu den heute Dieser Teil des Vortrags, lebendig und zeitverbunden, wurde von der zahlreichen Hörerschaft mit besonders lebhaftem Interesse ausgenommen. Diese Ausführungen waren eine gewisse Entschädigung für die getäuschte Erwartung, daß Klatt von dem„sprachlichen Ausdruck unserer Zeit" im Einzelnen ein wirkliches Bild geben und diese Sprache etwa mit der anderer Zeiten näher vergleichen würde. hv. Willy Burmester gestorben im öffentlichen Leben der Auseinandersetzung 40 jährigen. Klatt glaubt auch politische und drittens im geistigen Leben beidem zugleich. Parallelen zu diesen Generationsgegensätzen Anders gesagt: Es gibt eine Sprache des Duszu erkennen. Die mittlere Generation sei (des intimen Umgangs), eine Sprache des Wir mehr links=, die junge mehr rechtsorientiert. (von Gruppe zu Gruppe) und schließlich eine Klatt erhofft auch hier eine Auflockerung der Sprache des Es(im Geistig=Objektiven). Die Gegensätze durch die lösende Macht des Wortes Sprache des Umgangs reicht vom Geschwätz bis und mahnt zur Verantwortung gegenüber der zu Wahrheit und Gott, lebt von der Hinwen=Sprache. Hamburg, 16. 1. Der international bekannte Geigenkünstler Pros. Willy Burmester ist in Hamburg im Alter von 64 Jahren einem Herzschlag erlegen. Burmester war am Sonnabend von München in seiner Vaterstadt Hamburg eingetroffen, wo er in den nächsten Tagen ein Konzert geben wollte. Sonntag abend besuchte er noch eine Aufführung in der Hamburger Oper. Burmester begann bereits als 17jähriger seine Konzertreisen, die ihn in alle Länder der Erde führten. Orofessor Ernst Fränkel: Milieu und Krankheit Können„Erdstrahlen“ Krankheiten verursachen? Es ist keineswegs zu leugnen, daß der tierische und menschliche Organismus ebenso wie die Pflanzenwelt in einem engen Zusammenhang mit den physikalischen und chemischen Geschehen seiner Umgebung steht. Wir kennen den heilenden Einfluß der ultravioletten Sonnenstrahlung auf Krankheitsprozesse, und wir wissen auch manches über Schädigungen, die der menschliche Körper aus der Umwelt erfährt. Die wissenschaftliche Genauigkeit verlangt aber, daß für solche Schädigungen exakte Beweise gebracht werden müssen, und daß nicht, wie bei der Annahme von„Erdstrahlen“ aus Einzelbeobachtungen unsinnige Schlüsse durch falsche Methoden und ihre Deutung gezogen werden. Alle Umweltsschädigungen, die heute auf „Erdstrahlen" zurückgeführt werden, können aber zwanglos mit anderen wissenschaftlich belegbaren Ursachen in Zusammenhang gebracht werden. Es gibt Krankheiten, die ihre Entstehung lediglich inneren Vorgängen im Körper verdanken, wie Stoffwechselstörungen, die Mehrzahl der innersekretorischen Erkrankungen u. a. Es gibt andere, bei denen nachgewiesen ist, daß ein von außen eingedrungener Mikroorganismus, ein kleines Lebewesen pflanzlicher oder tierischer Natur, die Krankheit auslöst. Zu dieser Gruppe gehören nicht nur die Infektionskrankheiten, wie Typhus, Cholera, Pest, die Wundinfektion, Tuberkulose, sondern auch die Erkrankungen durch tierische Schmarotzer(Eingeweidewürmer). Schon bei dieser Gruppe von Erkrankungen kann eine falsche Deutung der Beobachtungen und eine mangelhafte Methodik zur Annahme geheimnisvoller Ursachen wie der „Erdstrahlen“ führen. Wenn wir den Typhusbazillus nicht genau kennen würden, so könnte Neue Sonderbotschaft Hoovers Panzerkreuzer„Deutschiand sernggestent Nleues vom Jage über Finanzfragen Washington, 16. 1. Schatzsekretär Mills kündigte nach einer Besprechung mit Präsident Hoover an, daß der Präsident dem Kongreß wahrscheinlich innerhalb 24 Stunden eine Sonderbotschaft zugehen lassen werde, die die amerikanischen Staaatsfinanzen zum Gegenstand habe. heit der Welt endlich das Deutschland gegebene Versprechen einzulösen, durch das es seinerzeit veranlaßt worden war, die Entwaffnungsklauseln des Versailler Vertrages zu unterzeichnen. Es wurde beschlossen, daß wir Gleichheit der Rechtsstellung für Deutschland fordern sollten. Er habe das Dokument, das diesen Beschluß enthält, in seinem Besitz und werde seine Veröffentlichung verlangen, falls seine Darstellung angezweifelt würde. Das Kabinelt berät Vollstreckungsschutz fertig Berlin, 16. 1. Das Reichskabinett hatte sich Montag vormittag um 11 Uhr versammelt. Die Beratungen galten aber weniger der allgemein politischen Lage als der weiteren Arbeit an der Notverordnung über den Vollstreckungsschutz für die Landwirtschaft. Wie verlautet, wurde der Entwurf der Verordnung so weit fertiggestellt, daß die Verordnung Dienstag dem Reichspräsidenten vorgelegt werden kann. Die Veröffentlichung wird also spätestens am Mittwoch erfolgen. Des weiteren wurden im Reichskabinett neben dem Vollstreckungsschutz auch handelspolitische Fragen besprochen. Die Kabinettsberatungen gehen am Dienstag weiter, und zwar stehen wirtschaftliche und handelspolitische Fragen im Vordergrund, u. a. wird auch die Frage der Bürgschaften bei Teilung großer Wohnungen, Umbau von Häusern usw. behandelt werden. Die kommunale Umschuldung, die durch Veröffentlichung eines Referentenentwurfs in einem Berliner Abendblatt an die Oeffentlichkeit gekommen ist, ist noch nicht spruchreif. hilfe für die Milchwirtschaft Die Not der Käsereigebiete Berlin, 16. 1. Am Montag empfing Reichskanzler von Schleicher die beiden süddeutschen Reichstagsabgeordneten Farny(Ztr.) und den Direktor der Bayerischen Landesbauernkammer Herlacher(Bayr. Vp.). Sie berichteten dem Kanzler über die äußerst bedenklich gewordene Lage der Milchwirtschaft und insbesondere über die zur Katastrophe treibenden Verhältnisse in den Grünland= und Käsereigebieten. Der Kanzler stimmte den von den beiden Abgeordneten empfohlenen Sofortmaßnahmen zu und zeigte weitgehende Bereitschaft zur Gesamtregelung der milchwirtschaftlichen Fragen. Eine Gegenüberstellung des Panzerschiffs„Deutschland“(unten) mit dem französischen Panzerkreuzer„Dünkirchen"(oben), der als Frankreichs„Antwort“ jetzt auf Stapel gelegt wurde Der Franzose übertrifft zwar an Größe(26000 Tonnen) das nur 10000 Tonnen große deutsche Schiff, doch sind die Fachleute einhellig der Ansicht, daß der Gefechtswert der „Deutschland“ infolge ihrer ausgezeichneten Konstruktion weit höher zu bewerten ist als der der„Dünkirchen“, die noch nach den alten Prinzipien gebaut ist. Die„Deutschland“ wird am 19. d. M. von Wilhelmshaven aus ihre erste Werkstättenfahrt antreten. Die Indienststellung soll dann am 1. April stattfinden, an dem auch das Schwesterschiff der „Deutschland“, das„Panzerschiff“, vom Stapel laufen wird. Beamtenfragen im Landtag Um die Anrechnung der Kriegsdienstjahre Berlin, 16. 1. Der Beamtenausschuß des Preußischen Landtages beschäftigte sich am Montag mit einer Reihe von Anträgen verschiedener Parteien über Beamtenfragen. Ein nationalsozialistischer Antrag über die Anrechnung von Kriegsjahren bei den Staatsangestellten verlangt, daß den nach dem Angestellten=Tarifvertrag angestellten Kriegsteilnehmern die Kriegsdienstjahre voll angerechnet würden, auch wenn der Eintritt in den Staatsdienst nicht unmittelbar nach der Entlassung aus dem Heeresdienst erfolgte. Ein Regierungsvertreter wies darauf hin, daß der Angestellten=Tarifvertrag zwischen dem Staat und den Verbänden abgeschlossen sei und es deshalb zu einer Abänderung der Zustimmung beider Vertragsteile bedürfe. Auch sei es nicht angängig, die Angestellten besser zu stellen als die Beamten, die ebenfalls Kriegsdienst geleistet hätten.— Der Antrag verfiel mit 13 gegen 13 Stimmen der Ablehnung. Dafür fand aber mit großer Mehrheit einschließlich der Deutschnationalen ein abändernder Antrag des Zentrums Annahme, den Tarif so abzuändern, daß für die preußischen Staatsangestellten die Anrechnung der Kriegsdienstjahre in derselben Weise erfolgt wie für die Beamten. Ein kommunistischer Antrag, für die in Polizeiunterkünften kasernierten Polizeibeamten den Besuch weiblicher Personen wieder zuzulassen, wurde gegen die Stimmen der Antragsteller und der Sozialdemokraten abgelehnt. Der Berufsverein höherer Staatsbeamter in Preußen und der Verband der Amtsingenieure der Bauverwaltung wenden sich in einer Entschließung gegen die Aufhebung der Selbständigkeit der Kulturbauämter. * In Breslau werden demnächst mit den Studenten Besprechungen über die hochschulpolitische Lage stattfinden. Mit Rücksicht auf diese Besprechungen hat der Dekan der Universität beschlossen, die Vorlesungen des Prof. Cohn bis zum 20. Januar auszusetzen. * Im Preußischen Landtag haben die Nationalsozialisten beantragt, Schlachtungen auch dann als Hausschlachtungen gelten zu lassen und von der Schlachtsteuer zu befreien, wenn die Tiere in den letzten vier Wochen vor der Schlachtung gekauft und nicht selbst gehalten worden sind. * Hitler hat zwei fränkischen SA=Führern, die bei dem Konflikt innerhalb der fränkischen SA. für Hitler eingetreten sind, seine Anerkennung ausgesprochen. * Am Montag fand in Basel eine kurze Sitzung der Baseler Weltbank(B33.) statt. Fünf Mitglieder kehrten nach Schluß der Sitzung sofort wieder nach Genf zurück, um dort weiter an den Vorbereitungen zur Weltwirtschaftskonferenz teilzunehmen. * Ueber das Sanierungsprogramm der belgischen Regierung, das eine Erhöhung der direkten und indirekten Steuern vorsieht, ist unter der belgischen Arbeiterschaft große Empörung ausgebrochen, die sich in Massendemonstrationen der Arbeiter Luft macht. Der Kongreß der kommunistischen Partei Hollands hat dem Abgeordneten Wynkoop einen so schlechten Platz auf der Kandidatenliste für die bevorstehenden Parlamentswahlen gegeben, daß seine Wiederwahl ausgeschlossen ist. Wynkoop war früher schon wegen seines eigenmächtigen Vorgehens mit Moskau in Konflikt geraten. Japan hat der Sowjetregierung mitteilen lassen, daß es den Abschluß eines Nichtangriffspaktes zwischen den beiden Ländern im Augenblick noch nicht für reif halte. Es schlage deshalb die Einsetzung eines japanisch=russisch= mandschurischen Ausschusses zur Verhütung von Grenzzwischenfällen vor. Rußland bedauert in seiner Antwort Japans Haltung zum Vorschlag eines Nichtangriffspaktes und erklärt sich bereit, den japanischen Vorschlag zur Bildung des genannten Ausschusses zu prüfen. Polizei in KP9-Kursen Ein Landtagsabgeordneter verhaftet Gotha, 16. 1. In einer Gothaer Gastwirtschaft, in der ein Kursus zur Ausbildung kommunistischer Funktionäre abgehalten wurde, fanden Kriminal= und Schutzpolizeibeamte belastendes Material. Der Leiter und Lehrer des Kurses, der Landtagsabgeordnete Josef RöselGotha, wurde wegen dringenden Verdachts der Vorbereitung zum Hochverrat vorläufig festgenommen. Auch in einem Erfurter Lokal wurden 39 kommunistische Funktionäre bei einem Schulungskursus von der Polizei überrascht, wobei zahlreiches hochverräterisches Material beschlagnahmt wurde. der sozialen Bewegung 70 Prozent der Belegschaften im Sieger#### arbeiten nicht. In der Siegerländer Erzindu### haben etwa 70 Prozent der Belegschaften die neu# Lohnbedingungen der Arbeitgeber abgelehnt und sind Montag früh nicht zur Arbeit erschienen. Der Rest von 30 Prozent arbeitet unter Vorbehalt und will die Entscheidung des Schlichters abwarten.— Um Unruhen im Keime zu ersticken, wurde in Wissen die gesamte Landjägerei des Kreises Altenkirchen zusammengezogen. Zu Zwischenfällen ist es bisher nicht gekommen. Die Gewerkschaften haben die Belegschaften zu strengster Disziplin angehalten. Politische Literatur Eingegangene Broschüren und Schriften: Arbeit für Alle. Gedanken zur Demobilmachung des Arbeitslosenheeres. Von Senator Burchard und Dr. Moraht.(Verlag Broschek, Hamburg 36.) Eigenbetriebe der Krankenkassen. Teil 2. Selbstabgabestellen. Von Ernst Mahner.(Verlag für Wirtschaft und Verwaltung, Berlin W 30.) in leicht suggerierbarer Mensch in Häusern, in denen die Krankheit auftritt,„Erdstrahlen“ feststellen und die Häuser niederreißen lassen. Die Typhusepidemie aber würde unbehindert weiter auftreten. Auch eine Familie, deren Dienstmädchen oder Hausfrau eine Bazillenträgerin ist, würde ohne Kenntnis dieser Tatsache die Krankheit durch den Kontakt an jeder Stelle verbreiten, wo sie wohnt, und das streng lokalisierte Auftreten würde wiederum fälschlicherweise an„Erdstrahlen“, denken lassen, wenn jemand diesem Aberglauben zuAehnlich liegen die Verhältnisse bei anderen Infektionskrankheiten, z. B. bei der Tuberkulose, bei der auch der Bazillen ausstreuende tuberkulöse Mensch die Gefahr für seine Umgebung darstellt, insbesondere für Disponierte und für jugendliche Mitbewohner. Ein unerkannter Krankheitsfall ist hier also mitunter als sichere Ursache der Erkrantung zu ermitteln und von vornherein viel plausibler als die mystische Annahme einer unbekannten Strahlung. Ich erinnere an Erkrankungen wie Pest, die durch Rattenflöhe, oder Flecksieber, das durch Läuse übertragen wird, Ueberträger aus einem bestimmten schmutzigen Milien. Ein Milieueinfluß kann auch sonst bei Infekten vielfach nicht in Abrede gestellt werden. Neben dem Zusammenleben von kranken Menschen und Tieren spielen sicherlich physikalische Bedingungen des Lebensraumes eine große Rolle für die iderstandsfähigkeit des Organismus gegen Infekte. Ungenügende Sonnenbestrahlung und Durchlüftung seien hier genannt. Wir wissen, daß unter dem Einfluß der ultravioletten Strahlung wichtige Stoffe für Wachstum und Immunitätsvorgänge im pflanzlichen und tierischen Organismus entstehen. Ihr Fehlen muß ungünstig einwirken, wenn der Organismus einen Kampf mit eingedrungenen Erregern zu bestehen hat. Auch hier können also einfache Bedingungen des physikalischen Milieus wie enge, lichtlose Bauweise, Wohnen im dunklen Keller u. a. ungünstig auf den Ablauf von Erkrankungen einwirken, so daß der Eindruck entsteht, als ob Krankheiten aus einem geheimnisvollen Grunde gerade in diesen bestimmten Gebäuden auftreten. Es gibt aber noch eine Gruppe von Krankheiten, die ich als ausgesprochen milieubedingt hier besonders hervorheben möchte. Zu dieser Gruppe gehören die sogenannten„allergischen“ Erkrankungen und eine Reihe von bösartigen Geschwülsten mit bekannter äußerer Ursache. Zu den allergischen Erkrankungen rechnen wir neben dem Bronchialkatarrh und neben gewissen Formen von nervösem Schnupfen und von Bronchitis auch Fälle von Heufieber, von Nesselsucht und Ekzem, von Darmkrämpfen und Migräne und manche andere. Bei dieser Gruppe von Krankheiten wissen wir, daß bei besonders disponierten Menschen Stoffe der Umwelt, die sonst ohne Schaden vertragen werden, schwere Krankheitserscheinungen auslösen können. So macht bei 1 Prozent der Städter, und nur etwa bei 0,15 Prozent der Landbevölkerung die Einatmung von Gräserpollen einen Heuschnupfen oder ein Heuasthma. Eine Ueberempfindlichkeit gegen Katzen= oder Hundehaare oder gegen Vogelfedern kann bei einem Menschen in einer bestimmten Wohnung zu Asthma führen, während er überall da gesund ist, wo sich keine Katze, kein Hund oder kein Vogel befindet. In Südafrika hörte ich von einem Fall von Asthma durch Löwenhaare, das durch einen Bettvorleger aus Löwenfell ausgelöst wurde. Man kann die Vielfalt dieser Ueberempfindlichkeitsursachen gar nicht hoch genug einschätzen, und man muß durch eine exakte Untersuchung jedesmal diese ursache aufklären, die der Arzt mit Hilfe von Anamnese, Hauttesten und Allergol=Filtermasken exakt durchführen kann. Neben diesen wohlbekannten Stoffen aus der Umgebung gibt es nach Untersuchungen von Storm van Leuwen Zersetzungsprodukte aus organischem Material im Inneren von Häusern, die er als„Hautallergene“ und außerhalb des Hauses, die er als„Klimaallergene“ bezeichnet. Diese Teilchen können entweder als feiner Staub oder Nebel Asthma und andere allergische Krankheiten auslösen. Wie streng spezifisch dabei die Ueberempfindlichkeit eines Menschen eingestellt sein kann, zeigt eine von uns gemachte Beobachtung bei einer Dame, die in Königsberg Asthma hatte, in Berlin aber nicht. Die Einatmung von Königsberger Staub ohne ihr Wissen im Experiment verursachte auch in Berlin bei ihr Asthma, die vom Berliner Staub dagegen nicht. Eine andere Patientin bekam Asthma nur im Haus ihrer Eltern und später auch in Berlin, als sie Federbetten von ihren Eltern geschickt bekam, dabei nicht bei Benutzung anderer Federbetten. Hier konnte also durch die besonderen Bettfedern(Schimmelpilze in diesen?) eine geheimnisvolle andere Ursache, etwa durch„Erdstrahlen“ vorgetäuscht werden. Man weiß, daß z. B. Schimmelpilze und andere Keime, Teile von Milben usw. Asthma auslösen können. Ich erinnere an berufliche Schäden: Ueberempfindlichkeit gegen Mehlstaub in Mühlen oder Bäckereien, gegen Tierfell bei Kürschnern, gegen Getreidestaub bei Landwirten, gegen Pferdehaare bei Kavalleristen oder Kutschern, die erkranken, sobald sie den Stall, die Werkstatt, die Mühle betreten.„„* Bei besonders empfinolichen Leuten genugt es, an einem mit Ursol arbeitenden Betrieb vorbeizugehen, um ein Asthma auszulösen. Bei anderen wieder kann die Anwesenheit einer Primel in einem Hotelfoyer eine Resselsucht veranlassen. Mit„Erdstrahlen“ hat die Lokalisation dieser Erkrankungen und der Auslösungsort aber nichts zu tun. Dagegen können manche Stadtteile oder Häuser mit feuchtem Grund durch Schimmelbildung usw. allergische Krankheiten auslösen. Aehnlich liegt auch die Auslösung mancher bösartiger Geschwülste. Wo wir über äußere Ursachen der Krebsentstehung etwas wissen, sind chemische oder physikalische Reize bestimmter Art und langer Dauer daran beteiligt. Wir kennen die krebsauslösende Rolle bestimmter Teerdestillationsprodukte im Experiment und in manchen Betrieben, wir kennen den Krebs der Schornsteinseger, den Schneeberger Lungenkrebs, den Krebs der Anilinarbeiter und den Hautkrebs durch lange Einwirkung von Röntgen= und Radiumstrahlen. In anderen Fällen sind uns die Ursachen der Krebsentstehung unbekannt. Wo aber äußere Ursachen mitwirken, dürfen sie im beruflichen und häuslichen Milieu zu suchen sein. Es gibt also sicher eine Reihe von Krankheiten, bei denen Besonderheiten der beruflichen und häuslichen Umgebung krankheitsauslösend oder verschlimmernd wirken. Soweit wir diese Ursachen kennen, liegen sie in ganz anderen Richtungen des Stoffaustausches und der Berührung mit Menschen, Tieren, Pflanzen und organischen Produkten der Umwelt. Erst in den letzten Jahren hat man auch die klimatischen Bedingungen des Milieus erforscht und dabei gefunden, daß diese im hohen Maße verschieden auf eng begrenzten und benachbarten Räumen sein können. Die Kenntnis des„Mikroklimas“, wie es genannt wurde, an kleinen Bodenerhebungen, neben Gebüschen, an Häusern, in Höfen und Gärten ist nicht nur in Hinsicht auf den Gehalt desselben an„Allergenen“ usw. wichtig, sondern auch in seinen sonstigen klimatischen Bedingungen, wie Feuchtigkeitsgehalt, Bestrahlung, Temperaturunterschiede und andere Faktoren. Alle diese exakt feststellbaren Bedingungen des Milieus sollten erst einmal genau in ihren Beziehungen zu Krankheiten erforscht werden, ehe man an so vage und unbekannte Annahmen herangeht, wie die Erdstrahlen. Verkauf griechischer Altertümer? Zu einem dieser Tage aufgetauchten Gerüch“ über den Verkauf von„Doubletten“ der in den griechischen Museen befindlichen Altertümer wird in Athen erklärt, es handle sich nicht darum, das griechische Budget durch den Verkauf von Altertümern ins Gleichgewicht zu bringen, sondern nur um die Abstoßung von kunstgewerblichen Gegenständen wie Vasen, Terrakotta=Figuren und Devotionalien sowie Grabplatten und Säulen, die im Ueberfluß in den Kellern des Archäologischen Museums in Athen und anderer griechischer Museen vorhanden seien. Alle diese aus verschiedenen Epochen des griechischen Altertums stammenden Gegenstände seien in den griechischen Museen bereits in ausreichendem Maße ausgestellt, während im Ausland eine ständige Nachfrage vorhanden sei. Zu vermieten! Geschäftsraum, zirka 60 qm großl. part., Seiteneingung, neben Fa. Gebr. Leffers. Vielseitig zu verwenden, da Platz für Reklame oder Ausstellung genügend vorhanden ist Aug. Stirnberg, Bahnhofstr. 25 Bielefelder Musikverein e. V. Mittwoch, den 18. jan. 1933, abds. 20.13 Uhr Rudolf-Oetker-Halle: 3. Abonnementskonzert Klavierabend Lubka Holessa Werke von Bach, Mozart, Chopin, Debusey Vorverkauf in der Buchhandlung Otto Fischer. Obernstraffe 47.— Preise: RM. 125..50, .—,.50,.—..—(Schülerkarten die Hälfte) Nehmen Sie AUE Spoitpreisen MNS PFchaaun bei luren tinkauten steis Bezug auf die Inserate der Westl Neuesten Nachrichten KA Das Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht hat unserm Hermann-LönsFllm das Prädikat„Künstlerisch“ verliehen u. Ihn für Jugendliche freigegeben! (Reichsratsbestimmung Art. II§ 9) sahen und hörten in den ersten Tagen unsern Hermann-Löns-Tonfilm Prriko schwarz blank, gebraucht tndellos erhalten, besonders günstig abzugeben. Fesling. Planofortefabrik Bielefeld, Arndtstr. 2 a Nühe Bahuholstralte. Schiafzimmer elegant, neu, in Zahlung genommen, für jeden annehmbaren Preis ver äufl. Bleichstraße 185. von Menschen verdanken ihren gesunden, liefen Schlal und ihre gekrältigten Nerven unserem Baldravin 3 FI. RM.26 . Fl. RM..00 Lir.-Fl. RM.78 Erhältlich in allen Apotheken u. Drogerien, bestimint in der Markt-Drogerie Niederwall 9 Jeugnisse bitten wir den Bewerbern möglichst umgehend zurückzusenden Jeder Bewerber soll bei seinen Augeboten Zeugnisse nur in Abschrift beifügen. wenn nicht ausdruck. lich Originalzeugnisse verlangt werden. In den meisten Fällen wissen wir die Namen der Auftraggebe. nicht und sind Reklamationen von den Bewerdern daher mein zwedios Westsälische Neueste Nacht. Arsener Eontenr..* Zweites Blatt der Westfälischen Neuesten Nachrichten, Nr. 14 Dienstag, 17. Januar 1933 3,00 Km.-.60 nm. Hexeneinmaleins des Reichsbahnverkehrsamtes Die Sonntagsrückfahrkarte ist eine seine Sache; mancher läßt sich durch den billigen Preis zu einer Reise verlocken, die sonst vielleicht unterbleiben würde. Am Heiligabend treffen sich im Zug zwei Bielefelder, die beide in Iburg Weihnachten verleben wollen. Sagt der eine in Gütersloh:„Ich muß nachlösen, der Beamte in Bielefeld hatte nicht genug Kleingeld, um auf 20 RM. rauszugeben.“ Der andere studiert inzwischen aus Langerweile die Preistafel für Sonntagsrückfahrkarten. Er liest:„Fahrt nach Bielefeld und zurück 1 RM. Fahrt nach Iburg und zurück 2 RM.“ 1 und 2 macht nach Adam Riese 3 und keinen hundertstel Pfennig mehr. Der Mann mit der durchgehenden Fahrlarte hat—.— 3,60 RM. bezahlt. Er vergewissert sich nochmals durch einen Blick auf die in der Westentasche verwahrte Karte; kein Irrtum möglich, dort steht:„Bielefeld—Iburg über Gütersloh.60 RM.“ Er fragt zu allem Ueberfluß seinen Bekannten:„Sag, was hast du für deine Fahrt bezahlt?“ Antwort: „Dumme Frage, genau so viel wie du. 1 RM. bis Gütersloh, 2 bis Iburg, zusammen 3 RM.“ 3 RM. 3,60 RM.... das Exempel stimmt nicht. Alsdann, denkt der Bielefelder, wird sich der Schalterbeamte im Festtrubel verrechnet haben. Er schickt Anfang Januar die Karte an das Reichsbahnverkehrsamt Bielefeld ein und bittet unter ausführlicher Darlegung der Sachlage um Erstattung der seines Erachtens zuviel gezahlten sechzig Reichspfennige. Antwort: Deutsche Reichsbahn=Gesellschaft Reichsbahnverkehrsamt Bielefeld Betr. Fahrgelderstattung. Tar.]4 Tag 7. 1. 33. Herrn Fritz Das Fahrgeld für die Sonntagsrückfahrkarte von Bieleseld nach Iburg über Gütersloh ist nach den Tarifbestimmungen richtig erhoben. Ich bedauere daher, Ihrem Antrage nicht entsprechen zu können. Unterschrift. Die Sonntagsrückfahrkarte ist eine seine Sache, aber glaubt die Reichsbahn etwa, durch solch ein Hereneinmaleins den Verkehr ankurbeln zu können?—— Keine Aufhebung des Mielerschutzes Unerfüllte Voraussetzungen Schon im Dezember vorigen Jahres hatte die sozialdemokratische Reichstagsfraktion in einem Antrage die Verlängerung der Mieterschutzgesetze bis zum 31. März 1935 gefordert. Jetzt hat das Reichsjustizministerium auf eine schriftliche Anfrage eines sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten mitgeteilt, daß eine Aufhebung des Reichsmietengesetzes und des Mieterschutzgesetzes tatsächlich noch nicht in Frage kommt. Nach der Notverordnung vom 8. Dezember 1931 hänge das Außerkrafttreten der beiden Gesetze davon ab, daß bis zum 1. April d. J. ein Gesetz in Kraft trete, wodurch die Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches über die Miete unter sozialen Gesichtspunkten ausgestaltet werden. Da nicht anzunehmen sei, daß der Reichstag dieses Gesetz rechtzeitig zustande bringe, blieben die beiden Wohnungsgesetze solange weiter in Kraft, bis die von der Notverordnung aufgestellte Voraussetzung erfüllt sei. Betriebsratswahlen 1933 Keine weitere Verschiebung Durch eine Notverordnung ist die Amtsdauer der Betriebsratswahlen bis Ende 1932 verlängert worden. Das Reichsarbeitsministerium hatte jetzt zu entscheiden, ob durch Notverordnung eine nochmalige Verlängerung für das Jahr 1933 ausgesprochen werden sollte. Das Arbeitsministerium hat sich aber dahin entschieden, daß von einer solchen Notverordnung abzusehen ist. Demgemäß finden im Jahre 1933 die Betriebsratswahlen nach den gesetzlichen Vorschriften statt. Graf Kalckreuth in Bielefeld Nottagung der Kreislandbünde Zu einer Nottagung finden sich am Freitag, 20. Januar, 13¼ Uhr, die Kreislandbünde Bielefeld, Halle und Wiedenbrück im Kuffhäuser in Bielefeld zusammen. Als Hauptreferent ist der geschäftsführende Präsident des Reichslandbundes, Graf Kalckreuth (Berlin) gewonnen. Angesichts der scharfen Auseinandersetzung, die der Landbund z. Zt. mit der Reichsregierung über die Interessen der Landwirtschaft und Veredelungswirtschaft führt, dürfte dieser Tagung besondere Beachtung zukommen. Mit einem starken Besuch wird von allen Kreisen gerechnet. Verlchenberdung auf Gegenseiigten Göricke-Vergleich widerrufen Neue Verhaudlungen Am Montag abend hat die Wirtschaftsbank den Göricke=Vergleich widerrufen. Wie Wie kann der Fremdenverkehr nach Bielese.d stärker gefördert Der Niedergang des Wirtschaftslebens zwingt die Städte, jede Möglichkeit zur Belebung von Handel und Wandel auszuschöpfen. Als ein wesentlicher Faktor ist dabei auch die Belebung des Fremdenverkehrs anzusehen. Bisher erstreckte sich die Propagandatätigkeit der Städte nur auf die bekannten Methoden der Eigenwerbung durch Prospekte usw. Es sei in diesem Zusammenhange im folgenden auf einen neuen Weg der Verkehrswerbung aufmerksam gemacht, der geeignet erscheint, die Grundlage für eine Diskussion und der Ausgangspunkt für die Vorbereitung einer großen Werbeaktion für alle Teile der Heimat zu bieten. Wer kennt im Süden den Norden der Provinz Westfalen, wer im Osten den Westen und umgekehrt? Man wandelt die von altersher überkommenen Ausflugsstraßen und vergißt darüber, daß jede Gegend unserer Heimat ihr eigenes Gesicht, ihre eigenen Schönheiten hat. Sonderzüge der Reichsbahn bringen die westfälische Bevölkerung zwar in ferne deutsche Gaue, aber wie wenige Züge oder Autobus= fahrten haben Städte Westfalens und der engeren Heimat zum Ziel. Das muß und kann anders werden. Es genügt nicht, für die Auflegung von Sonntagsrückfahrkarten einzutreten oder gelegentlich einmal Prospekte in eine Gegend zu streuen, aus der man auf Besuch glaubt rechnen zu können. Gar mancher Reiselustige traut sich selbst eine Forschungsreise in eine ihm noch unbekannte Stadt nicht zu; er braucht dort einen Führer, durch den er das Beste, was jene Stadt ihm zu bieten vermag, kennen lernt. Ja, meist wünscht er einen genauen Reiseplan und möchte sogar selbst sein Mittagessen vorbereitet finden. All diese Sorgen nimmt die Reichsbahn ihren Sonderzugsreisenden ab. Hier muß die Arbeit der Verkehrsinteressenten einsetzen. Freilich ist es schwer für Bielefeld, in anderen Städten nun plötzlich für eine Gesellschaftsfahrt zu werben. Die Kosten werden abschrecken, aber könnte hier nicht gegenseitige Hilfe der Verkehrsorganisationen die Schwierigkeit der Werbung überbrücken und die Kosten senken? Ein Beispiel: Das Bielefelder Verkehrsamt verpflichtet sich, für einen Besuch von Münster oder Dortmund, oder Hagen oder Soest, oder auch für eine gemeinsame Fahrt zum Besuch einer Städtegruppe z. B. Arnsberg=Neheim, oder Soest=Unna an einem zu vereinbarenden Tage zu werben. Als Gegenleistung rühren die Verkehrsvereine dieser Städte für eine Gesellschaftsfahrt nach Bielefeld die Werbetrommel. Die Kontrahenten stellen sich jeweils gegenseitig die Prospekte und sonstiges Werbematerial zur Verfügung. Die Bieleselder Verkehrsorganisation übernimmt die Betrenung der auswärtigen werden? Gäste in Bielefeld, die Gegenseite dafür die der Besucher aus Bielefeld. Kommt die Besetzung eines ganzen Sonderzuges nicht zustande, dann wird in Verhandlungen mit der Reichsbahn der Anschluß von Sonderwagen an passende Züge, nach Möglichkeit an Eilzüge sicher gestellt. Die Reichsbahn wird sich in dieser Hinsicht in eigenem Interesse entgegenkommend zeigen. Bei kürzeren Entfernungen wird man sich zweckmäßig der Autoomnibusse bedienen. Selbstverständlich wird jede Partei das Recht haben müssen, vor Einleitung der Werbung sich das Programm dessen vorlegen zu lassen, was den Teilnehmern an der Fahrt geboten werden soll, damit sie mit gutem Gewissen für den Besuch werben kann. Die Stadt Bielefeld kann dem Fremden manches bieten, bei ihr wird der Nachweis für einen lehrreichen und unterhaltsamen Sonntag nicht schwer fallen; ebenso bei den genannten Großstädten, aber auch die übrigen Städte haben ihren Vorzug. Ein solcher Austauschverkehr kann daher sehr mannigfach ausgebaut werden. Man wird den Besuchsplan am besten so organisieren, daß man den Vormittag zur Besichtigung der Sehenswürdigkeiten der Stadt ausnutzt, ein gemeinsames Mittagessen anschließt, und den Nachmittags zu einer Fahrt in die Umgebung in Aussichtsautobussen, für die Zusatzkarten ausgegeben werden können, freigibt. Selbstverständlich sind solche Vereinbarungen auch über den Provinzrahmen hinaus möglich, so etwa zwischen Bielefeld und Osnabrück, Bielefeld und Kassel, Bielefeld und Hannover, Bielefeld und Hildesheim oder für den Besuch einer Städtegruppe Höxter=Holzminden, Pyrmont=Hameln u. a. m. Zweckmäßig wird man die Entfernungen nicht zu groß wählen, da man dann auch dasjenige Publikum interessieren kann, das zumeist die weitgesteckten Ziele der Reichsbahnsonderfahrten wegen der langen Fahrtdauer und daher höheren Kosten, meidet. Man kann sich vorstellen, daß es nach einem Versuch in dieser Richtung Städte geben wird, in denen die Aufstellung eines Sommerreiseprogramms für ihre Bevölkerung und gleichzeitig— und darauf kommt es vor allem an,— eines Besuchsprogramms zu den ebenso regelmäßig wiederkehrenden Arbeiten gehört, wie es bei der Reichsbahn der Fall ist. Nicht nur eine Belebung des Verkehrs in Westfalen würde die Folge sein, sondern darüber hinaus würde durch die Kenntnis der Heimat das Zusammemngehörigkeitsgefühl im Westfalenlande im stärksten Maße gefördert werden. Hier liegt eine große Gegenwartsaufgabe der Verkehrsorganisationen. verlautet, werden zurzeit mit der Commerzund Privatbank Verhandlungen geführt, die vor einem Abschluß stehen sollen. Streit in der Metallindustrie Dreizehn Monate um einen halben Pfennig Das Reichsarbeitsgericht weist die Arbeitnehmer ab Am 10. Dezember 1931 kam im Reichsarbeitsministerium zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern der Bielefelder Metallindustrie nachstehende Vereinbarung zustande: „Mit Wirkung vom 14. Dezember 1931 werden die Zettlöhne und Akkordrichtsätze um 5 Prozent gekürzt. Mit Wirkung vom 1. Januar 1932 soll eine weitere Senkung der Löhne und Akkordrichtlöhne um 10 Prozent eintreten.“ Die Arbeitgeber wollten die Prozente beide Male von der urspünglichen Summe abUnser neuer Roman Nebe Kom. ZürMathn Von Friedrich Schreyvogl ist eine fantasievolle, aber ganz und gar nicht unmögliche Geschichte von einem modernen Märchenprinzen, der aus einem kleinen, von der Gnade des Bölkerbundes lebenden Balkanstaate ein autarkes Musterländle macht und allen internationalen Intrigen und nationalen Verschwörungen zum Trotz seine Vision eines starken, auf der Kraft der Scholle und der Vernunst einer natürlichen Wirtschaftsordnung gegründeten Staatswesens mit Energie und List, mit Diplomatie und Propaganda Tat werden läßt. Eine kleine Wiener Schauspielerin wird seine Königin, die Liebe dieser beiden Menschen wird zum Symbol des neuen Volksstaates. Friedrich Schreyvogel, der Verfasser dieses interessanten Romans, macht den Versuch, aktuelle politische Probleme in unterhaltender Form darzustellen und lebendig zu machen. gezogen wissen. also folgendermaßen senken: 1,00 RM., 0,95 RM., 0,85 RM. Nach Ansicht der Arbeitnehmer sollten die zweimalig abzuziehenden 10 Prozent von der bereits herabgesetzten Summe in Abzug gebracht werden, also: 1,00 RM., 0,95 RM., 0,85,5 RM. Mit einem Wort gesagt: es handelte sich um einen halben Pfennig Stundenlohn. De. murert: Arbensbeschaffung und Beeschatdung Bedenken und Forderungen des Deutschen Städtetages Der Präsident des Deutschen Städtetages, Dr. Mulert, veröffentlicht in der„Kölnischen Zeitung“ einen Beitrag zum Arbeitsbeschaffungsprogramm der Reichsregierung. Die Bedenken und Forderungen, die hier von maßgebender kommunaler Stelle erhoben werden, werden angesichts der bevorstehenden Entscheidungen auch in Bielefelder kommunalen Kreisen Beachtung finden. Dr. Mulert sagt u..: Selbstverständlich dürfen für Zwecke der Arbeitsbeschaffung nur solche Arbeiten durchgeführt werden, die volkswirtschaftlich wertvoll und dringlich sind und den Kapitalaufwand rechtfertigen. Es ist ein großer Vorzug der jetzigen Durchführungsbestimmungen, daß sie die frühere Einschränkung auf sogenannte zusätzliche Arbeiten vollkommen über Bord geworfen haben. Bei Hinleitung auf sonst aus Geldmangel unausführbaren laufende Arbeiten — wie insbesondere Instandsetzung, Verbesserung und Vollendung vorhandener Anlagen— muß jeder Kampf zwischen öffentlicher und privater Wirtschaft aufhören. Auch die Arbeitsbeschaffung soll mit dazu dienen, die Wiederherstellung des normalen Wirtschaftskreislaufs zu fördern. Die öffentlichen Aufträge, insbesondere aber die rund 4½ Milliarden Mark kommunaler Aufträge, waren ein unentbehrlicher Teil unsers normalen Wirtschaftslebens. Ihr Fortfall zu mehr als der Hälfte mußte auch von dieser Seite her der Wirtschaft Stockungen bringen. Soweit es sich dabei um dringliche Investitionen in den kommunalen Werken handelt, die zugleich eine Ertragssteigerung bringen, ist gegen die vorgesehene Finanzierung durch Anleihe nichts einzuwenden. * Eine solche Finanzierung wäre auch für die noch heute an vielen Orten dringliche Förderung des Kleinstwohnungsbaus angängig, von der leider ganz zu Unrecht in dem Sofortprogramm mit keinem Wort die Rede ist. Ganz anders ist die Finanzierung aber hinsichtlich solcher laufender kommunaler Unterhaltungsarbeiten zu beurteilen, die nur aus Mangel an Geldmitteln nicht durchgeführt werden konnten und die jetzt nach den Durchführungsbestimmungen in erster Linie Gegenstand des Arbeitsbeschaffungsprogramms bilden sollen. Solche dringlichen, beinahe unerläßlichen rückständigen Unterhaltungsarbeiten sind in der Tat durch die Auszehrung der letzten Jahre in starkem Maß vorhanden. Auch sie sollen lediglich im Kreditweg finanziert werden, der den Gemeinden bei einer nicht unerheblichen tatsächlichen Verzinsung eine gleichbleibende fühlbare Dauerlast im Durchschnitt von 20 Jahren auferlegt. Dürfen im gegenwärtigen Augenblick überhaupt Kreditmittel im Betrag von mehreren hundert Millionen von den Gemeinden für diese lausenden Zwecke in Anspruch genommen werden? Schon in normalen Jahren ein höchst bedenkliches Beginnen. Heute sind die Haushalte der übergroßen Mehrzahl der Gemeinden selbst bei äußerstem Zusammenstreichen nicht auszugleichen. Eine große Anzahl ist mit der Zahlung der Zins= und Tilgungsbeträge im Rückstand. Die kurzfristige Verschuldung, von der ein großer Teil aus frühern Notstandsarbeiten herrührt, ist noch nicht geordnet. Und nunmehr neue Millionenschulden ohne entsprechende Mehreinnahmen! Das darf sich unmöglich wiederholen! Wenn Reichsregierung und Landesregierungen den immer wieder in der Oeffentlichkeit erhobenen Forderungen auf Sanierung der kommunalen Haushalte durch Zusammenfassung der Diese Tarifstreitigkeit hat seit nicht weniger als dreizehn Monate die Gerichte beschäftigt. Das Bielefelder Arbeitsgericht wies seinerzeit die Klage der beteiligten Gewerkschaften ab, weil eine Willenseinigung der Vertragsparteien nicht zustande gekommen sei (§ 155 BGB.). Das Landesarbeitsgericht verwarf die Berufung dem Grunde nach, d.., es urteilte, daß die 10 Prozent von der ursprünglichen Summe abzuziehen seien. In diesen Tagen hat das Reichsarbeitsgericht die von Arbeitnehmerseite eingelegte Revision zurückgewiesen. Start zum Eislauf Eine„Spritzeisbahn" auf Bollbrinkers Platz Die städtischen Eisbahnen sind jetzt wieder freigegeben worden. Den Sportplatz Bollbrinker, der früheren Bielefelder Eisbahn, hat man im Spritzverfahren jetzt versuchsweise noch einmal zu einer Eisbahn hergerichtet, sie soll besonders in den Abendstunden denjenigen Gelegenheit zum Eislaufen bieten, denen es infolge ihrer Tagesbeschäftigung nicht möglich ist, die Eisbahn in den Heeper Fichten zu benutzen. Arbeitslosenhilfe und nachfolgende Reglung des Finanzausgleichs nicht entsprochen haben, so müssen sie dieser Tatsache jetzt Rechnung tragen, das heißt, die Gemeinden nicht in neue Schulden stürzen, sondern ihnen für die von ihnen erwartete alsbaldige Nachholung dringlicher Unterhaltungsarbeiten, soweit es sich nicht um einen Vermögenszuwachs handelt, nach den allenthalben anerkannten Grundsätzen solider und sparsamer Finanzwirtschaft die unbedingt benötigten Mittel zur Verfügung stellen. Die Privatwirtschaft erhält für Mehreinstellung von Erwerbslosen in der Form der unechten Steuergutscheine solche Zuschüsse noch heute. Die Gemeinden wollen zu ihrem Teil dem Wirtschaftsprogramm der Reichsregierung dienen. Sie können dann aber beanspruchen, daß im Rahmen dieses Regierungsprogramms dieselben Grundsätze auch auf sie angewandt werden. Ein verdächtiges Pakei Falschmünzer am Werk? Im Dezember 1932 wurde auf dem Hofe einer hiesigen Firma in der Renteistraße ein Paket gefunden, das einen kleinen weißen Emailletopf, ein Stück Lagermetall, mehrere Stangen Zinn, einige metallische Gußreste und eine Tüte mit Gips enthielt. Diese Gegenstände waren in braunes Packpapier eingewickelt und müssen etwa im Laufe des Monats Dezember 1932 zwischen der Stein= und Breitestraße, vermutlich von der Renteistraße aus, über die Mauer auf den fraglichen Hof geworfen worden sein. Es ist von Wichtigkeit festzustellen, wer der letzte Besitzer dieser Gegenstände war, da der Verdacht nicht von der Hand zu weisen ist, daß es sich bei dem Inhalt des Pakets um Ueberreste von Materialien handelt, die zur Herstellung von Falschgeld Verwendung gesunden haben.. Kank, Seabact. Personen, die entsprechende Beobachtungen gemacht haben oder sonst zweckdienliche Angaben machen können, werden gebeten, sich an das Polizeipräsidium hier, Viktoriastraße 9, Zzimmer 23, zu wenden. Auf Wunsch werden eingehende Mitteilungen vertraulich behandelt. Ablösung der hauszinssteuer? Noch keine Entscheidung über die Gemeindeumschuldung In einem Berliner Blatt ist in großer Aufmachung von einem Gesetzentwurf für Gemeindeumschuldung und zur Ablösung der Hauszinssteuer die Rede. Wie wir dazu von zuständiger Stelle erfahren, sind die Beratungen über die Gemeindeumschuldung seit länger Zeit im Gange; ihnen liegen eine ganze Anzahl verschiedener Entwürfe zugrunde. Irgendeine Entscheidung ist aber noch nicht getroffen worden. Kennen Sie das Steuerrecht? Sonderlehrgang der Akademischen Kurse Im Hinblick darauf, daß durch die in der letzten Zeit erlassenen Notverordnungen wesentliche Aenderungen im Steuerrecht eingetreten sind, beabsichtigen die Akademischen Kurse für Staats= und Wirtschaftswissenschaften in einem Sonderlehrgang das gesamte Steuerrecht unter Berücksichtigung der gesamten durch die Notverordnungen erfolgten Aenderungen an zehn Abenden durch Vorträge und Aussprachen behandeln zu lassen. Im Verlauf des Lehrgangs wird auch über die steuerlich günstigen Gesellschaftsformen, Testamente und Steuerbilanzen gesprochen werden. Die Leitung der gesamten Veranstaltung ist dem landesfinanzamtlich zugelassenen Steuerbevollmächtigten W. Kebschull in Bieleseld übertragen worden. „Der Lehrgang beginnt am Montag, den 30 Zanuar, und endet am Donnerstag, den 2. März; in diesem Zeitraum finden die Vortragsabende mit Aussprache an jedem Montag und Donnerstag statt. Der Beginn sämtlicher Vorträge ist auf 20¼ Uhr, das Ende der Aussprache auf 22 Uhr angesetzt. „Dein Himmeiterk Verhinderter Münzverbrecher Konto 7730 Nachdruck verboten Bielefeld, 16. 1. „Mit anderen Worten wird Ihnen also ein versuchtes Münzverbrechen vorgeworfen, Angeklagter!" „Das stimmt nicht, Herr Richter. Ich gebe zu, wie wollten dritteln, aber den stillen Winkel in der Breiten Straße habe ich nicht ausfindig gemacht, sondern bloß hinterher den anderen Herren meine Kenntnisse zur Verfügung gestellt.“ Die„anderen Herren“ sind zwei Mitangeklagte, die als bisher Unbestrafte unter die Amnestie fallen und schleunigst nach Unbekannt verzogen sind, und ein Untersuchungshäftling, der als Zeuge aufmarschiert. Richter:„Also Sie geben die Tat zu?“ „Ein Spaß ist es gewesen; es handelt sich um einen Versuch zur Herstellung einer Form, lediglich um die Attrappe einer Form.“ „Sie wollen dem Gericht weißmachen, daß Sie als Arbeitsloser aben aus Spaß sich die (auf dem Richtertisch liegenden) Formen für fünf, sechs Mark, die Lupe, die Zangen, den Spirituskocher und den Gießlöffel gekauft haben?“ „Jeder hat schließlich sein Himmel reich und jeder verfolgt seine Pläne.“ „Und wie haben Sie das adlerähnliche Dinge gegossen?"... „Das ist ja bloß ein Münznegativ. Das habe ich gemacht wie das Bleisoldatengießen für Weihnachtsgeschenke; man hat doch schließlich eine gewisse Kenntnis in der Metallbranche. 4fuart St. Der Zeuge wird vorgefuhrt, beginnt sofort ein lebhaftes Mienengeplänkel mit dem Angeklagten, leidet plötzlich an Gedankenschwäche; er kann von Glück sagen, daß ihn der Richter wegen des Verdachtes der Begünstigung unbeeidigt läßt.„. 4 Die„adlerähnlichen Tinger“ aus dem Richtertisch würde man ja wohl kaum jemanden als gute Münze andrehen können, aber in der Voruntersuchung hat der Zeuge angegeben, daß ihm der Angeklagte ein Fünfmarkstück aus Blei gezeigt hat. Die Falschmünzer haben„ihr“ Gewerbe nicht etwa aus Reue aufgegeben, sondern weil sie sahen, daß sie nichts Rechtes zustande brachten. Urteil: fünf Monate Gefängnis und drei Jahre Ehrverlust.—— Einzahlungen für das Jugendnotwerk In dieser Woche werden die ersten Mahlzeiten mit Hilfe des Notwerks der deutschen Jugend an die erwerbslose Jugend bis 25 Jahren verabreicht. Am vordringlichsten wurden die Arbeiten hierfür in der Stadt Bielefeld in Angriff genommen Die ganze Stadt ist mit einem Netz von Ausgabestellen überzogen. In den meisten Fällen wird das Essen von arbeitslosen jungen Mädchen unter der Leitung bewährter Lehrkräfte hergestellt. Die Winterhilfe der Bieleselder Wirtschaft, die Arbeiter, Angestellten und Beamten haben entsprechende Beschlüsse gesaßt, damit das Konto 7730 in den Stand gesetzt wird, sofort zu dem vom Arbeitsamt genehmigten Betrage einen Zuschuß in gleicher Höhe zu zahlen. Da das Notwerk in den Monaten Januar, Februar und März durchgeführt werden soll, sind monatliche Ueberweisungen aus allen Kreisen der Bevölkerung erforderlich und auch die kleinsten Beträge erwünscht. Ueberweise jeder daher seine Monatsrate für Januar möglichst bald der Kreissparkasse schreibe sich obige Kontonummer für die nächsten Monate auf und veranlasse alle seine Bekannten, dasselbe zu tun. Kirchenbeflaggung am Reichsgründungstage Der Evangelische Oberkirchenrat Berlin hat angeordnet, daß am Reichsgründungstage die kirchlichen Dienstgebäude im Gebiet der altpreußischen Landeskirche flaggen sollen. Ferner sollen die Konsistorien die Gemeinden auffordern, am 18. Januar an den Kirchen, Gemeindehäusern und dergleichen Kirchenflaggen u 8 „Bille Ihre Nummer!“ Eine Anweisung an die Polizeibeamten Der Reichskommissar für das Preußische Innenministerium hat in einem Runderlaß an die Polizeibehörden folgende Anordnung getroffen: „Wiederholte Klagen darüber, daß Schutzpolizeibeamte auf Ansuchen die Angabe von Namen und Dienstnummer unter nichtigen Vorwänden verweigern, lassen die Vermutung aufkommen, daß sich in der Praxis vielleicht eine unzutreffende Auslegung darüber eingebürgert hat, wann eine„offensichtlich beabsichtigte Behinderung einer Amtshandlung" durch die Frage vorliegt. Beamte, die sich der Angabe ihres Namens oder ihrer Dienstnummer auf Ansuchen zu entziehen versuchen, wenn diese Angabe ohne offensichtliche Behinderung möglich ist, handeln sehr kurzsichtig. Sie vermehren nicht nur ihre persönlichen Schwierigkeiten im Augenblick, sondern sie schädigen auch das Ansehen der Polizei. Die Beamten müssen diese Pflicht peinlich genau und ohne Empfindlichkeit erfüllen.“ Schutz der Familie! Ein Aufruf des Bundes der Kinderreichen Die fortdauernde Benachteiligung der Familien gegenüber Einzelpersonen in bezug auf Belastung und Unterstützung hat den Reichsbund der Kinderreichen Deutsch= lands veranlaßt, zum Reichsgründungstage sich mit einem öffentlichen Anschlag an das ganze Volk zu wenden. Die kinderreichen Familien stützen sich dabei auf die Tatsache, daß nach den statistischen Feststellungen die Geburtenzahl bei 1000 Einwohnern schon von 42 auf 16 gesunken ist und daß von den jungen Ehen der letzten 5 Jahre 40 Prozent kinderlos geblieben sind. Ob gewollt oder ungewollt, jedenfalls sind tatsächlich die Familien mit Abgaben um so stärker belastet, je größer die Kinderzahl ist. Durch die heute übliche Art der Fürsorge ist es möglich, daß körperlich oder geistig kranke Menschen und Gefangene in Zuchthäusern sorglos leben können und aufs beste verpflegt werden, während für die Entwicklung gesunder braver Menschen scheinbar keine Mittel vorhanden sind, so daß der gesunde Nachwuchs des Volkes vielfach verkommen muß. Der Bund der Kinderreichen fordert unter Hinweis auf Artikel 119 der Reichsverfassung einen Ausgleich der Familienlasten, eine gerechte Berücksichtigung der vom Familienoberhaupt abhängigen Menschenzahl bei Steuern, Abgaben und Unterstützungen, eine besondere Wohnungsfürsorge für die Kinderreichen, die als Mieter überall abgewiesen werden und schließlich staatliche Erziehungsbeihilfen für alle Eltern, unabhängig von Lohn und Gehalt. + Fernsprechhäuschen am Landgericht im Betrieb Seit Ende voriger Woche ist das Fernsprechhäuschen am Landgericht fertiggestellt und für die öffentliche Benutzung freigegeben worden. * Konzert am Reichsgründungstage Zur Wiederkehr des Reichsgründungstages veranstaltet die Bielefelder Stahlhelm=Kapelle am Mittwoch, 18. Januar, von 12½ bis 13½ Uhr am Leineweberbrunnen ein Platzkonzert mit folgendem Programm: Jubiläums=Hymne (Jordan), Fest=Ouvertüre(Kela=Bela), Einzug der Gäste auf der Wartburg(Wagner), Goldregen=Walzer(Waldteuffel), Aus dem Militärleben(Kela=Bela), Die Wache zieht auf(Kochmann), Steinmetzmarsch(Bratfisch), Königgrätzer Marsch(Piefke). * Der„M. G. V. Schildesche" tagte Am Sonnabend fand im Vereinslokal Horstmann unter reger Anteilnahme aller Mitglieder die Generalversammlung des M. G. V. Schildesche statt. Der gesamte Vorstand, der Liedervater, Strafkassierer, die Kassenprüfer sowie der Vergnügungsausschuß samt seinem Präsidenten wurden wiedergewählt. Ferner wurde wieder eine Reisekasse eingeführt. Recht großen Beifall fand die vom Liedervater aufgelegte Zeitung. Einen würdigen Ausklang fand die Sitzung durch den Vortrag des Liedes „Brüder reicht die Hand zum Bunde“. Handelsfachschüler gedenken der Schulzeit Die ehemal. Schüler und Schülerinnen der städtischen Handelsfachschule hatten zu einer „Wiedersehensfeier" am Sonnabend abend ins Hotel„Stadt Bremen“ eingeladen. Fast sämtliche„Ehemaligen“ hatten der Einladung Folge geleistet. Die Feier wurde eingeleitet durch einen flotten Marsch. Danach hielt Dipl.= Handelslehrer Hoffmann die Begrüßungsansprache. Besonderen Anklang fanden die Tanzeinlagen, ausgeführt von Frl. Beckort. Bis in die frühen Morgenstunden waren Schüler und Lehrer bei Frohsinn zusammen; die Feier fand mit der Gewißheit, die letzten Schuljahre bei jedem einzelnen wieder aufgefrischt zu haben, einen fröhlichen Abschluß. Mit Messer und Schere Mehrere tausend Bäume und Sträucher werden gestutzt Auch im Winter gibt es in den Bielefelder Parks und Anlagen für unsere„Verschönerungsräte" Arbeit. Augenblicklich sind sie überall damit beschäftigt, den Bäumen und Sträuchern für den Sommer das richtige Aussehen zu geben. Da werden an den Straßen die Schattenspender für die heißen Tage wieder „auf Fasson“ geschnitten und gestutzt. Mit langen„Rasiermessern“ und Scheren geht man den Bäumen zu Leibe, und wehe dem Ast, der sich im letzten Sommer einige Zentimeter zu weit aus der Reihe wagte, ohne Erbarmen wird er wieder auf die vorgeschriebene Breite zurückgeschnitten. Mehrere tausend Bäume und Sträucher gilt es in jedem Winter zu bearbeiten, um unserem Bielefeld den Ruf als Gartenstadt auch fernerhin zu bewahren. Geschäftliche Mitteilung Hausfrauen und junge Mädchen wird es interessieren, daß im Hause der Firma Wilh. Oltrogge, Niedernstraße, noch die bekannten„Oetker=BackKurse“ lausen. Anmeldungen werden im Verkaufslokal der oben genannten Firma während der Geschäftszeit entgegengenommen. Ein heiterer Roman von Carry Brachvogel 31)(Nachdruck verboten Ob der Middleman der Bruckner George D. Middleman von der Oil Company sei, entzog sich Kronbergers Kenntnis, interessierte ihn auch nicht weiter, denn für ihn war das Bild der Bruckner die Hauptsache, das zu einer glänzenden Reklame für ihn werden konnte. Daheim erzählte Margit von ihrer Begegnung mit Kronberger und den in Aussicht gestellten Aufträgen. Ritsch Rother fing nur auf, was sich auf die Rosel bezog. Sie ließ sich malen im grünen Tuchkleid mit Zobel besetzt —— Zweifellos war ihm dies Bild zugedacht.. Schon spürte er wieder den Rosel=Komplex, wollte nichts von ihm wissen, und stocherte doch selbstquälerisch darin herum. Beß schwieg, aber ihr Gesicht drückte Zweifel und Ablehnung aus. Mary dagegen fragte, wie vorhin Margit gefragt hatte: „Sollte das George D. Middleman von der Oil Company sein? Das wäre ja ein Riesenfang!“ In dieser Frage meinte Rother Bescheid zu wissen, und er riß sich vom Rosel=Komplex los. „Ihr müßt nicht aufs Wort glauben, was die Rosel sagt. Da ist gewiß viel Geflunker dabei,— das liegt in ihrer Natur! Der Herr Kronberger mag von ihren Erzählungen fünfzig Prozent abziehen, dann wird die Enttäuschung nicht gar zu groß sein! Uebrigens fällt mir da ein, daß ich kürzlich gelesen habe, ein Mister Middleman aus New York will herüberkommen, um sich eventuell für die Oelquellen bei Feine oder die bei St. Quirin zu interessieren. Wenn es der Middleman ist, den die Rosel so freigebig versprochen hat, werden wir's sa sehen!“ Margit:„Auch wenn es ein andrer Middle= man ist, schadet es nicht! Irgend etwas wird für Kronberger schon dabei herauskommen!“ Beß:„Vielleicht nur eine Blamage für die Bruckner! Das könnte ihr nicht schaden, denn sie hat nach ihrem Erfolg offenbar etwas Größenwahn bekommen,— in jeder Hinsicht!“ (Bedeutsamer Blick auf Ritsch Rother!) Da waren sie wieder, die Roselatmosphäre der Roselkomplex Ungeachtet des Komplexes war die Stimmung im Hause Rother freundlicher als in all der letzten Zeit. Mary sah zwar noch nachdenklich, aber nicht mehr bittert aus, Margit war, wie sie ehedem gewesen, frisch, heiter, bereit, dem Leben wieder die fordernden Hände entgegenzustrecken. Und Beß war ohnehin immer liebenswürdig, stichelte nur, wenn im Gespräch das rote Tuch— Rosel Bruckner— aufflattern wollte.... Mit Vergnügen stellte Ritsch Rother bei sich fest, daß sein Grundsatz„Was dich nicht brennt, das blase nicht!“ sich wieder glänzend bewährt habe. Seine drei Fräulein schienen sich mit ihren Privatangelegenheiten ganz gut allein auseinandergesetzt zu haben, die ihnen vorübergehend den Kopf, vielleicht auch das Herz heiß gemacht hatten.— 11. Ritsch Rothers Geburtstag fiel kurz vor Aschermittwoch und wurde im engen Familien= kreise gefeiert. Margits wohlgelungenes Porträt erregte Freude, und Freude mit Schmerz gemischt erregte es, daß ein anderes Porträt — grünes Tuchkleid mit Zobel— fehlte. Offenbar wurde ein anderer damit beglückt, dem Rother einerseits das Bild gönnte, denn auf dem Gabentisch hätte es doch gar zu deutlich nach Familie, nach Besitzergreifung ausgesehen, aber andererseits...— Ihm hatte Rosel nur die Fotografie des Porträts gespendet, nebst der Widmung: „Zum ewigen Andenken, auch wenn ich nicht mehr da bin, von deiner alten Freundin Rose Bruckner.“ Die Widmung ärgerte ihn. „Richtiger Roselkitsch!„Ewiges Andenken", — wenn ich schon das Wort„ewig“ für unsereins höre! Und wozu brauche ich denn ein „ewiges Andenken“, da ich sie alle Tage auf der Probe und auch sonst sehen kann?!„Wenn ich nicht mehr da bin",— als ob sie vor dem Selbstmord stünde! Wir alle werden eines Tages nicht mehr da sein, und das„ewige Andenken“ reicht nicht über die nächste Generation hinaus, ja, nicht einmal bis zu ihr!“ Mittags rief Rosel an:„Darf ich nachmittags zum Tee kommen, um persönlich zu gratulieren, oder hast du großen Familien= zauber?“ „Ich freue mich, wenn du kommst!“ „Ich habe Besuch von auswärts,— darf ich ihn mitbringen?" „Wenn es dir Spaß macht und der Besuch net ist,— gerne!“ ue 4. Mesuc „Es macht mir viel Spaß, und der Besuch ist sehr nett, auch schon sehr neugierig auf dich!“ „Männlich? Weiblich? Vierfüßig?" Diese Frage war nicht unberechtigt, denn Rosel war eine Tiernärrin, hatte immer wieder Hunde oder Katzen von Freundinnen in Pflege, abgesehen von ihrem eigenen, hochbetagten Ratter. „Das wirst du schon sehen!“ Sie schmetterte ein Gelächter in den Apparat hinein und hängte ab. Ritsch Rother und sein Teetisch warteten auf Rosel und ihren auswärtigen Besuch. Draußen tobte ein häßlicher Wintersturm, hier drinnen aber war es hell, warm und behaglich, durchzogen vom Duft der Geburtstagsblumen. Ritsch Rother war nicht eben begeistert von dem durch Rosel angekündigten Zwei= oder Vierfüßer. Immerhin mochte der Vierfüßer noch angehen, denn der fragte und redete wenigstens nicht dummes Zeug,— was aber kam bei den Besuchen wildfremder Leute heraus?! Besichtigtwerden, als ob man ein Ausstellungsobjekt wäre:.. Redensarten... wohlfeile Bemerkungen über Schauspielkunst im allgemeinen und im speziellen, so dilettantisch, daß man Mühe hatte, ernst und höflich zu bleiben. abermals Redensarten.. Abschied Verlorene Zeit! Er wollte der Rosel auch sagen, daß er, falls sie sich weitere auswärtige Besuche anzugewöhnen gedächte, auf deren Erscheinen verzichte.... Franz meldete:„Fräulein Bruckner, Mister Middleman!" Ritsch Rother war verblüfft. Sollte Rosel in der Tat die Bekanntschaft eines Oelmagnaten gemacht haben? Oder war dieser Middleman gar nicht der richtige... ja vielleicht nur ein Scherz von ihr...? Schon trat sie ein, blond, rosig, strahlend, grünes Tuchkleid mit Zobel— in der Hand einen Orchideenstrauß, den sie dem Geburtskind überreichte. Hinter ihr kam Mister Middleman, mittelgroß, etwas untersetzt, „bestes Mannesalter“, Typ des smarten Ameri„Lieber Ritsch, hier stelle ich dir Mister George D. Middleman vor, meinen Verlobten! Lieber George, dies ist Ritsch Rother, der erste Schauspieler Deutschlands, von dem ich dir schon viel erzählt habe!“ Händeschütteln, Glückwunsch Ritsch Rother machte ein schafiges Gesicht. Das Gespräch glitt munter dahin, fast ausschließlich von Rosel geführt und beherrscht. Rother mochte sein schafiges Gesicht ruhig eine Weile beibehalten, George D. Middleman sich ruhig zwischen deutsch=englisch=amerikanischen Sprachfragmenten durchquälen.— Rosel sprach, Rosel lachte, und Ritsch Rother empfand dies Lachen jedesmal wie eine gegen ihn gerichtete, spezielle Bosheit. Womit er nicht völlig unrecht hatte, denn Rosel amüsierte sich königlich ob seines schafigen Gesichts und ob der Verblüffung, die ihre Verlobung bei ihm hervorgerufen hatte. „Wir hätten sie schon früher veröffentlicht, aber George wollte vorher noch allerlei Geschäftliches in Ordnung bringen, auch mit den deutschen Oelquellen,— nicht wahr George?“ George bestätigte, daß er allerlei Geschäftliches in Ordnung zu bringen hätte, auch mit den deutschen Oelquellen. Back, eiar.. „Nun heiraten wir nächste Woche hier auf dem Konsulat mit anschließendem kleinen Mal im„Regina“,— höchstens zwanzie bis dreißig Personen.(„Glanz und Gloria.“ Wir rechnen natürlich auch auf dich, nicht wahr, George?“ Selbstverständlich rechnete George Middleman ebenfalls auf Ritsch Rother. „Die kirchliche Tranung findet dann drüben statt. George will seine ganze, sehr zahlreiche Familie dabei haben, nebst einem weiten Freundeskreis und einer Anzahl Großbankiers,— nicht wahr. George?“ George bestätigte abermals die Worte seiner Braut, sah sie immerfort bewundernd an. (Schluß in der nächsten Nummer.) Aus dem Eundhreise MMeilzert Armee hinter Stacheldraht Die Leidenszeit der Kriegsgefangenen s. Heepen, 15. 1. Zur gleichen Zeit, als am Sonnabend im Bielefelder Stadttheater zum letzten Male das Frontstü„Die endlose Straße“ über die Bretter ging, sprach auf Einladung der Ortsgruppe Heepen in der Arbeitsgemeinschaft ehemaliger Kriegsgesangener der Bezirksleiter Fritz Harbaum(Bielefeld) vor einem Kreis interessierter Zuhörer über die Armee hinter dem Stacheldraht. Der Redner, der, noch nicht 17jährig, sich kriegsfreiwillig gemeldet hat und noch im September 1918 in englische Kriegsgefangenschaft geriet, verwahrte sich zunächst gegen den Vorwurf bekannter Heerführer, daß nur„die Schlacke der Frontarmee zum Feinde übergegangen sei". Aus dieser Einstellung heraus habe das deutsche Volk seine Kriegsgefangenen offenbar nicht für voll angesehen. Demgegenüber sei zu betonen, daß mindestens 85 Prozent aller Gefangenen verwundet in Gefangenschaft geraten seien. Die Arbeitsgemeinschaft ehemaliger Kriegsgefangener verachte jeden Ueberläufer, sie ließen sich aber das Recht nicht schmälern, auch nach der Gefangennahme Soldaten gewesen zu sein, jene Soldaten, die der Armee hinter dem Stacheldraht angehört hätten und deren Menschheitsrechte mit Füßen getreten seien. Der Vortrag wurde durch einen Filmstreifen, hergestellt aus Bildern, die aus der Gefangenschaft herübergeschmuggelt waren, unterstützt. rt. Brackwede, 17. 1. Der Geflügelzuch verein Brackwede hielt am Sonntag im Vereinslokale Herm. Koch seine Generalversammlung ab. In seinem Jahresbericht konnte der Schriftführer Ehrich auf die erfolgreiche Arbeit des Vereins im verflossenen Jahre hinweisen. Den Kassenbericht erstattete Aug Wehmeier. Die Einnahmen betrugen 396 R. und die Ausgaben 350 Ucll. Das Vereinsvermögen beläuft sich auf rund 740 Rck. Bei der Umwahl des Vorstandes traten nur wenige Veränderungen hervor. Es wurden gewählt: Ed Steinkröger und W. Lübbers als erster und zweiter Vorsitzender, Ehrich und W. Koch als erster und zweiter Schriftführer: August Wehmeier und Holz als erster und zweiter Kassierer; Beisitzer wurden: Stern, Birkmeier, Justus, Niediek, K. Wehmeier, Kastrup, Schliekmann, Wolk und Gorni jr. Es folgte der Bericht des ersten Vorsitzenden Ed. Steinkröger über die Kreisverbandssitzung und anschließend über die Vorarbeiten für die Lokal=Geflügelschau, die am 28. und 29. Oktober d. J. bei Hellmann abgehalten werden soll. Der Verein will sich bemühen, die nächstjährige Verbandsausstellung anläßlich der 50jährigen Jubelfeier des Brackweder Vereins nach hier zu bekommen. Einen recht interessanten Vertrag über das Zwerghuhn als Wirtschaftshuhn hielt Kastrup, der die wirtschaftlichen Vorteile der Zwerghühner gegenüber den Großhühnern in allen Teilen hervorzuheben versuchte. rt. Brackwede, 17. 1. Zwei Wahlvorschläge zur Presbyterwahl. Zur bevorstehenden Presbyterwahl sind jetzt zwei Wahlvorschläge eingereicht worden. Die Wahl findet am Freitag, 27.., 17 Uhr, im Vereinshause statt. Senne I, 16. 1. Dienstjubiläum. Der Bleicharbeiter Heinrich Petersmeier(Nr. 173) kann auf eine 25jährige Tätigkeit bei der Firma Hermann Windel, G. m. b.., zurückblicken. Ummeln, 16. 1. Bunter Abend. Am Sonntag veranstaltete das Orchester des Ev. Jungmänner=Vereins einen bunten Abend. Musikstücke und lustige Vorträge füllten den Abend aus. Das Haus war übervoll und das Publikum zufrieden, denn es wurde große Anerkennung den Veranstaltern gezollt. Der Gemeinde=Pfarrer hielt die Schlußansprache. Ummeln, 16. 1. Der Turnverein „Deutsche Eiche“ hielt am Sonnabend seine Generalversammlung ab Nach Entgegennahme des Kassen= und Jahresberichtes schritt man zur Neuwahl des Vorstandes, der zum größten Teil wiedergewählt wurde. Herr Trüggelmann wies darauf hin, daß sich im verflossenen Jahr der Turnverein günstig entwickelt hat und eine größere Zahl Neuaufnahmen zu verzeichnen gewesen sind. Ummeln, 16. 1. Unglücksfall Beim Roden von Bäumen geriet beim Landwirt Turhorn ein Sträfling unter einen fallenden Baum, wobei der Verunglückte innere Verletzungen davontrug, so daß er ins Krankenhaus geschafft werden mußte. u Hillegossen. 16. 1. Der Männergesangverein„Eintracht“ hielt am Sonnabend seine Generalversammlung ab. Der langjährige erste Vorsitzende Habigsberg begrüßte die über Erwarten restlos erschienenen aktiven und passiven Sangesbrüder und streifte in kurzen Zügen das verflossene Vereinsjahr mit der Feststellung, daß außerordentlich viel geleistet worden sei. Um der verstorbenen Sangesbrüder Ludwig Horstkötter und August Schwarze zu gedenken, erhob sich die Versammlung von ihren Plätzen. Die Rechnungsprüfer Brinkmann und Buschmann berichteten über die Kassenprüfung. Schriftführer Pieper erstattete den Jahresbericht. Die Statutenänderung wurde mit großer Mehrheit beschlossen. Der erste Vorsitzende Habigsberg wurde wiedergewählt. Gottlieb Vinke wurde einstimmig zum zweiten Liedervater gewählt und Güse und Tölke als Delegierte für das Jahr 1933 berufen. Upmann nahm das Presseamt wieder an. Die Festleitung wurde wiedergewählt und Buschmann für den verstorbenen Schwarze hinzugewählt. Weiter beschloß die Generalversammlung einstimmig. im Mai 1933 ein Frühlingskonzert mit umfangreichem Chor und Orchester zu veranstalten. Vereine und Veranstaltungen Stadttheater. Heute, 20 Uhr, für das AAbonnement die Erstaufführung des musikalischen Schauspiels von Kienzl„Der Kuhreigen“ unter der musikalischen Leitung von Jul. Dworzak: Regie führt Willy Buhlmann. Beschäftigt sind die Damen: Wild=Geer, Stahl, Mott, Herren: Weil, Falk, Buhlmann, Buchheim, Brünske, Belac, Kemper, Roland. Im Mittwoch=Abonnement„Schuster Anton Hitt“; nächste Wiederholtung im Freitag=Abonne= ment. Donnerstag=Abonement die erste Wiederholung von„Kuhreigen“. Am Sonnabend erlebt das Schauspiel Kolbenheyers— unter persönlicher Anwesenheit des Dichters„Jagt ihn— ein Mensch“ seine Premiere. Die Regie liegt in Händen von Dr. Georg Kruse. Am Sonntag, 19.30 Uhr, „Wenn die kleinen Veilchen blühen.“— Die voraussichtlich letzten Aufführungen des Weihnachtsmärchens finden statt: Mittwoch. Sonnabend und Mittwoch und Sonnabend nächster Woche. Konzerthaus=Künstlerspiele: Täglich abends konferiert Lucie Delburg, die scharmante Vortragskünstlerin, das stimmungsvolle Programm. Corso=Diele: Im Rahmen des gegenwärtigen Spielplanes erscheinen allabendlich Sr. Durchlaucht Serenissimus und Adjutant Kindermann in der Hofloge und würzen die Vorführung mit drolligen Witzen. Barberina(Fürstenhof=Betriebe). III. SonderVeranstaltung. Am Mittwoch, 18. Januar, 20 Uhr: „Großer bunter Tanzspiel=Abend“. Am Donnerstag, 19. Januar, 20 Uhr:„Großer lustiger Abend“. Tanz=Kapelle: Fred Saverno. Im Gloria=Palast täglich der Ufa=Tonfilm „F. P. 1 antwortet nicht“ mit Hans Albers, Peter Lorre, Sybille Schmitz, Paul Hartmann Regie: Karl Hartl. Musik: Allan Gray. Jugendliche haben Zutritt. Das Palast=Theater zeigt nur noch bis Donnerstag den spannenden Kriminal=Tonfilm„Das Geheimnis des blauen Zimmers“ mit Theodor Loos, Else Elster, Oskar Sima, H. A. v. Schlettow, P. Henckels, B. Goetzke. Außerdem das brillante Lustspiel„Zwei glückliche Tage“ mit Paul Hörbiger, Ida=Wüst, Senta Söneland, Hugo Fischer=Köppe, Paul Morgan, Hermann Picha, Claire Rommer, Jacob Tiedtke. Und die Fox=Tonwoche Universum zeigt weiterhin den Hermann=Löns= Tonfilm=Erfolg„Grün ist die Heide“ mit Fritz Kampers, Camilla Spira, Theodo; Loos, Karl Blume, Karl Beckers usw. Der Tonfilm hat durch das Zentralinstitut des Deutschen Reiches für Erziehung und Unterricht das Prädikat„Künstlerisch“ erhalten. Im Beiprogramm der Berliner Komiker Hans Moser in der Groteske„Der Dienstmann". Tonfilmbilder von Potsdam und die Usatonwoche. Spielzeiten gemäß Inserat. Jugendliche Nachmittags zugelassen. Erik Jan Hanussens Experimentalvortrag am Donnerstag dieser Woche erweckt größtes Interesse. Es empfiehlt sich für jeden, der den Hellseher kennen lernen will, sich rechtzeitig einen Platz zu sichern. Siehe Anzeige. Deutschnationaler Handlungsgehilfen= Verband. Dr. Dr. Kolbenheyer spricht über:„Lebenswert und Lebenswirkung der Dichtkunst in einem Volke“ am Freitag, den 20. Januar, im Evgl. Vereinshaus, Grünstraße. Kurzschrift=Lehrgang. Beginn: Heute abend 8¼ Uhr. in der Augusta=Viktoriaschule, Viktoriastraße 7(parterre). System: Deutsche Kurzschrift. Schhächttic. Dortmund ölberfeld Köln 16. 1. 16. 1. 16. 1. Ochsen Vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwerts. a) jungere b) altere Sonstige vollfleischige a) jüngere b) ältere Fleischig Gering genährte Bullen Jungere volltleischige nöchsten Schlachtwerts Sonstige vollfleischige oder ausgemästete Fleischige Gerins genährte Kühe Jungere volltleischige nöchsten Schlachtwerts Sonstige vollfleischige oder ausgemästete Fleischige Gerin. genährte Fürsen Volltleischige, iu gemästete höchste schlachtwerte Volltleischige Fleischig Fresser Mäßig genährtes Jungvich Külber Doppellender bester Mast Beste Mast- und Saugkälber Mittlere Mast- und Saugkälber Geringe Kälber Schafe Mastlämmer und lüngere Masthammel a Weidemast Osterlämmer b) Stallmast Mitdere Mastlammer, altere Masthammel und gut genährte Schafe Fleischiges Schafvieh Gerins zenährter Schafvieh Schweine Fettschweine aber 30 Pid. Lebendsewicht. Vollfleischige Schweine von ca 240—300 Pfd. Lebendgewicht Vollfleischige Schweine von ca. 200—240 Pfd Lebendgewicht Vollfleischige Schweine von ca. 160—200 Pfd. Lebendgewicht Fleischige Schwein von ca. 120—160 Pid. Lebendu wicht Fleischige Schweinc unter 120 Pfd. Lebendgewicht Sauen Auftrieb G. oßvieb Kälber Schale Schweine De Marktverla war ve. Groß-ieb Külbern Schafen Schweine 26—28 23—25 20- 22 26—28 23—25 19—22 15-18 29—31 20—28 23—25 38—40 30—30 24—29 36-38 36.38 34—37 33—35 schlepp. 30—32 27—29 22—26 26—28 22—25 18 21 12—17 36—40 30—35 20—29 37—40 37—40 37—40 35—38 32—34 30—34 langean 28—32 24—28 23—26 18—23 15—18 20—24 10—18 12—15 50—60 37—42 30—30 22—29 25- 28 16—20 36—40 35—40 33—37 33—34 17. G-33. langsat D Frrs...*." B 5 In Sachen des Vereins der Webwarenhändler in Bielefeld e. V. zu Bielefeld, vertreten durch den Vorstand, Antragsteller, — Drozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt Vogt in Bielefeld, Schillerplatz 21— •3• die Firma Geor. Lessers Ar Oz Zweigniederlassung Bielefeld, vertreten durch den Vorstand, Antragsgegnerin, Wegen unatleren Wendewderon, hat das Amtsgericht in Bielefeld auf den Antrag des Antragstellers vom 13. Januar 1933 folgende einstweilige Verfügung erlassen und ordnet hiermit an: lI.) Die Antragsgegnerin hat es bei Vermeidung einer gerichtsseitig für jeden Fall der Zuwiderhandlung festzusetzenden Geldstrafe oder Haftre zu unterlussen, in öffentlichen Bekanntmachungen oder in Mitteilungen, die für einen größeren Kreis von Personen bestimmt sind: 1. Damenmäntel als mit echt Persianer besetzt zu bezeichnen, deren Delzkragen aus Schiras, Salzfell oder Slinks bestehen; 2. Damennachthemden mit maschinengeklöppelten Spitzen als solche mit Handklöppel zu bezeichnen; 3. Damenwesten reine Wolle und plattiert zu.30 und Damennappahandschuhe mit reinwollenem Strickfutter zu.60 RM. anzubieten, während sie diese Sachen entweder gar nicht oder nur zu einem höheren Dreise auf Lager hat; 4. Steppdecken mit Halbwollfüllung als solche mit Wollfüllung zu bezeichnen; 5. Joppen als warm gefüttert zu bezeichnen, die nur ein angewebtes Futter haben; 6. Tirteyhosen, die immer Baumwolle enthalten, als reine Wolle zu bezeichnen; 7. Korsetts zum Preise von.60 RM. als 40 cm lang anzubieten, während nur 30 cm lange in dieser Preislage vorrätig gehalten werden; 8. Mako plattierte Damenstrümpfe III. Wahl als Flor plattierte II. Wahl zu bezeichnen; 9. kunstseidene Schals als solche aus reiner Wolle mit Kunstseide zu bezeichnen: 10. zu inserieren, daß sie nur neue aktuelle Artikel aus dieser Saison, nur modische Ware und keine alte unmoderne überjährige Ware führe; II) Der Antragsteller ist befugt, diese einstweilige Verfügung in den hiesigen Tageszeitungen auf Kosten der Antragsgegnerin einmal veröffentlichen zu lassen. Innerhalb eines Monats isi der Gegner zur mündlichen Verhandlung über die Rechtmäßigkeit der einstweiligen Verfügung vor das Gericht der Hauptsache zu laden. Die Kosten des Verfahrens trägt die Antragsgegnerin. Bielefeld, den 14. Januar 1933. III. IV. Das Amtsgericht gez. Geibe Ausgefertigt. Bielefeld, den 14. Januar 1933. (L..) gez. Schlömer, Justizangestellter als Arkundsbeamter der Geschäftsstelle des Amtsgerichts. K K S E t ee e K Kn T T W W W e Se KS Hellprakis thhnme, Aahnha Beratung in allen Krankheitsfällen kostenlos. (Geschlechtsleiden ausgeschlossen.) Garantie: Geld zurück, wenn kein Erfolg! Sprechzeit 11—4 Uhr. Homöopathie Blochemie. Besondere Gelegenheit! Wegen dringender Baranschallung verkaufe einige echte Perser Teppiche Perser Brücken in seinsten Qualitäten, zu so billigen Preisen, wie sich wohl mie wieder eine Gelegenheit bieiet. Besondere Bedingung, solortige Kasse. Ofl unt K. F. 9397 an die Geschällsst. d. W. N. N. KS RheumaMuskel- u. Nervenreißen 10rch1g 60##n Se h eir Apothete aber nur — ie Herbin Stodin 4 Se werden exganahm übermasch sem. HOAABERT BERER MAGDERURG. Ingenleurschule Zad Sulza Thür. Höhere Technische Lehranstalt, Maschinennau, Elektrotechnik, Automobl- u. Flustechnik, Oasu. Wassertechnik, Chemie, Werkmeist-Aht De. Programm tte Ss 450.A sofort gesucht gegen beste Sicherheit im 10fachen Wert. Zahle 1. März 600 M zurück. Angebote unt. 2 452 an die Geschäftsstellen der Westf. N. Nachr. 200.A sucht Angestellter gegen mehrfache Sicherheit. Angebote unter A. G. 9284 an die Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Nicht zögern bei Beand- und allen anderen Verletzungen, Insektenstich, Flechte:„Pikkel. Schuup en. Hämoerhoid., Beinschäd., Krätze. Kaufen Sie vitte so oit „Sprätin“. 100 Gr. Pack .30, 150 Ge..— Die Annoncenexpecit. der Westfal. Neuesten Nachricht., Rohrteichstraße 8 und Markt 2 efördern Anzeigen an alle Zeitungen Vertretel gesucht! Nordwestdeutsche Bauspar- und Entschuldungskasse 0. m. b. M. Slelefeld, Herforder Str. 28(Discoptobank staatlich zugelassen. ENDLICH GELD! In kurzer Zeit an Dariennssucher über RM. 300000.— nient nur zugetollt, sondern ausgezanit! Unverbindl. u. kostenl. Auskunft ertollt: " WendaAshn n s een Geschäftestelle:&a C. m. b.., Keln. Landesdirektion Lippe, Detmold, Exterstraße 23. Wer wird mir das Meiste bieten, beim Verkaufen, Pachten, Mieten? Seien Sie unbesorgi, das sagt ihnen am besten die Anzeige in den Westfälischen Neuesten Nachrichten! Sie bringt ihnen im Nu die meisten Interessenten, denn jeder liest sie ja. Lassen Sie also die Anzeige in den Westlälischen Neuesten Nachrichten auch in solchen Fragen Vermittler sein. Dienstag, 17. Januar 1933 estfälische Neueste Nachrichten Nr. 14 Drittes Blatt Honands grögles Thedter in Ziammen Die„Arena“ bis auf die Grundmauern niedergebrannt einen Revolverschuß getötet worden war. Zu1. nächst glaubte man, der Tote sei der Baumeister, der seit dem Tage des Brandes spurländischen Theater, brach Montag gegen los verschwunden war. Aber später wurde festRotterdam, 16. In der„Arena“, dem größten hol5 Uhr ein Brand aus, der bald eine gewaltige Ausdehnung annahm und in wenigen Stunden das umfangreiche Gebäude bis auf die Grundmauern zerstörte. Die Löscharbeiten wurden durch den starken Frost sehr erschwert. Tausende von Zuschauern waren Zeugen des aussichtslosen Kampfes, den die Feuerwehr führte. In der Nacht wurde in dem Gebäude die Generalprobe für eine neue Operette abgehalten. Die Probe war um ½4 Uhr beendet, und kurz darauf war das Theater gänzlich verlassen. Nur ein Heizer war zurückgeblieben, der um ½5 Uhr durch einen heitigen Knall aus dem Schlaf geschreckt wurde. Als er daraufhin das Gebäude, dessen Innenräume größtenteils aus Holz gebaut waren, durchsuchen wollte, funktionierte das elektrische Licht nicht mehr. Aus dem Zuschauerraum drangen dichte Rauchwolken. Der Heizer benachrichtigte sofort den in der Nähe wohnenden Betriebsleiter, dem es mit Hilfe anderer gelang, einen Teil des Büroinventars und der Verwaltungsbücher in Sicherheit zu bringen. Als die ersten Motorwagen der Feuerwehr erschienen, stand der gesamte Aufführungssaal bereits in hellen Flammen. Da die in der Nähe befindlichen Hydranten infolge der großen Kälte eingefroren waren, dauerte es einige Zeit, bis die Löscharbeiten im erforderlichen Umfang ausgenommen werden konnten. Als die Feuerwehr endlich mit voller Kraft löschen konnte, hatte das Feuer schon alle Nebengebände mit ihren kostbaren Ausstattungsgegenständen ergriffen. Die Feuerwehr mußte sich darauf beschränken, ein Uebergreifen auf die in der Nähe befindliche Postanstalt und den angrenzenden Zoologischen Garten zu verhüten. Um 14 Uhr konnte die Gefahr einer weiteren Ausdehnung des Feuers beseitigt werden. Der Schaden ist sehr groß. gestellt, daß es sich um die Leiche eines jungen Kassenboten handelte. Opfer der Wirtschaftskrise Fabrikant tötet sich mit seinen Söhnen Nürnberg, 16. 1. Der Fabrikant von Jubrzenka wurde in dem Schlafzimmer seiner Wohnung mit seinen beiden Söhnen im Alter von 12 und 14 Jahren durch Gas vergiftet tot aufgefunden. Der Beweggrund zu der Tat dürfte in wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu suchen sein. Der„Regenödgen“ in Beasinen Zwei englische Fliegerinnen notgelandet Natal(Brasilien), 16. 1. Das dreimotorige französische Riesenflugzeug„Regenbogen“ ist Montag um 19.15 Uhr Greenwicher Zeit mit sieben Personen an Bord in Natal eingetroffen. Es hat die 3160 Kilometer, die St. Louis in Senegal von Natal in Brasilien trennen, in 14 Stunden und 27 Minuten zurückgelegt. Kapstadt, 16. 1. Die beiden englischen Fliegerinnen Page und Salebarker, die auf ihrem Etappenflug Kapstadt—Europa vermißt worden sind, wurden von einem Flugzeug entdeckt. Der Apparat der beiden Pilotinnen, die eine Notlandung hatten vornehmen müssen, war umgestürzt und stark beschädigt. Eine der beiden Fliegerinnen gab Signale. Wie weiter vom Flugzeug beobachtet werden konnte, nähern sich Eingeborene dem Orte des Unfalls, der ungefähr 40 Meilen von Nairobi in einer verlassenen, wildreichen Gegend liegt. Das Beobachtungsflugzeug konnte nicht landen, flog aber nach Nairobi, um Hilfe zu alarmieren. Es sind sofort einige Flugzeuge mit Lebensmitteln und Flugzeugmaterial zur Unglücksstelle gestartet. Da der Boden sich wenig für eine Landung eignet, ist auch eine Automobilkolonne zur Hilfeleistung abgefahren. Schiffskatastrophe an der nordastsibirischen Küste Die neue„Riobe“. Dreimastbark mit Dieselmotor Berlin, 16. 1. Ueber die Bauausführung des neuen Segelschulschiffes der Reichsmarine, die der Schiffswerft und Maschinenfabrik von Blohm Das Schicksal des im Ochotskischen Meer gestrandeten russischen Dampfers„Sachalin“ ist noch immer unbekannt. Der von Nikolajewsk zur Hilfeleistung entsandte Dampfer konnte die„Sachalin“ noch nicht erreichen. Heftige Schneestürme machen es auch unmöglich, von der Landseite her an den Strandungsort vorzudringen. Die Passagiere sind nach einer drahtlosen Meldung des Schiffes auf dem Eis gelandet. Das Oberdeck des Dampfers soll in Flammen stehen. Zidel Zutschmanzereien ausgehöden Hamburger Polizei verhaftet vier Personen amburg, 16. und Voß, Hamburg, von der Marineleitung und Zweimarkstücke hergestellt wurden, ausübertragen worden ist, werden jetzt nähere zuheben. Das Herstellungsmaterial sowie Einzelheiten bekanntgegeben. seine Anzahl Falschstücke konnten beschlagDas Schiff wird als Dreimastbark mit nahmt werden. Bier Personen, darunter suchten aber, mit ihren Booten trotz der EisDafi# 18 uP oslungen stus.“-decke bis zu den Netzen zu kommen, um sie zu Der Polizei ist es gelungen, zwei Falsch= retten. Inzwischen wurde aber der Frost münzerwerkstätten, in denen falsche Fünf= stärker und so blieben sie in der gleich wieder festgewordenen ausgebrochenen Eisdecke stecken. Vom Ufer aus sah man den Kampf zwei durchlausenden Decks, Back und Hütte nach der höchsten Klasse des Germanischen Lloyd gebaut; es erhält alle erforderlichen Sicherheitseinrichtungen. Die Abmessungen sind: Länge über alles 73,0 Meter, Länge zwischen den Loten 62,0 Meter, größte Breite 12,0 Meter, größter Tiefgang im vollausgerüsteten Zustand 5,0 Meter bei einer Wasserverdrängung von etwa 1500 Tonnen. Ein Hilfsdieselmotor wird dem Schiff eine Geschwindigkeit von etwa acht Seemeilen verleihen. Das Schiff erhält Einrichtungen für eine Besatzung von 226 Mann. Unter Nordverdacht Haftbesehl gegen den ägyptischen Redakteur Ohanna Berlin, 16. 1. Dem Vernehmungsrichter im Berliner ein wegen Falschmünzerei bereits Vorbestrafter, wurden festgenommen. Dreimal Freitod Landrat erschießt sich Burg(Magdeburg), 10. 1. In der Nacht zum Sonntag verübte der Landrat des Kreises Jericho l, Gebhardt, Selbstmord. Er erschoß sich mit seinem Jagd gewehr. Ueber das Motiv der Tat ist nichts bekannt. der beiden mit dem Eise und abends mußte schließlich die Feuerwehr die Fischer retten. Ein kühner Sprung 70 Meter Höhe in die Maas Aus Rotterdam, 16. 1. Großes Aufsehen erregte am Sonnabend nachmittag ein 19jähriger junger Mann, F. Blasblom, durch einen Sprung von der Spitze des ungefähr 70 Meter hohen Turmes der über Eine Operation— zwei Tote Arzt und Patient gestorben Oldenburg, 16. 1. Durch eine besonders tragische Verkettung verschiedener Umstände sind im Krankenhaus von Varel zwei Menschen ums Leben gekommen. Der Arzt Dr. Buken nahm an einem 25jährigen Patienten eine Operation vor, um einen Kinnabzeß zu entfernen. Während der Overation entdeckte der Arzt eine starke Vereiterung im Halse des Patienten, die, hätte man sie nicht sofort geschnitten, durchbrechen und den Erstickungstod des Kranken hätte herbeiführen können. Dr. Buken entschloß sich daher, auch diese Operation vorzunehmen. Der sehr schwierige chirurgische Eingriff dauerte bereits eine Stunde, als der Arzt plötzlich von einem starken Unwohlsein befallen wurde. Er schleppte sich noch ins andere Zimmer, wo er wenige Minuten später an einem Herzschlag verschied. Die Schwestern hatten inzwischen sofort einen anderen Arzt des Krankenhauses alarmiert; es gelang ihnen aber nicht, in der Zwischenzeit die schwere Blutung am Halse des Operierten zu stillen, so daß auch der Patient starb, ehe noch der Ersatzarzt zur Stelle war. In einigen Blättern wird der Vermutung Ausdruck gegeben, daß Dr. Buken an einer Blutvergiftung, die er sich bei der Operation zugezogen haben könnte, verstorben sei. Zehn Generationen Metger Jubiläum der ältesten deutschen Metzgersamilie Saarbrücken, 16. 1. Ein selten eindrucksvolles Handwerkerfest wurde in Saarbrücken gefeiert. Die alte Metzgerfamilie Köhl von Saarbrücken=St. Johann beging ihr 300jähriges Geschäftsjubiläum. Im Verlauf von zehn Generationen hat sich das Metzgerhandwerk in dieser Familie immer wieder auf den Sohn vererbt. Bis zum Jahre 1595 ist die Geschichte dieser Familie an Hand von Urkunden nachzuweisen. In diesem Jahre wurde der Ahnherr Cola Köhl geboren, der geschichtlich festzustellende erste Metzger der Familie Köhl. Wie groß sein Ansehen war, beweist, daß man ihn damals schon zum Wahlbürgermeister ernannte. Drei Jahrhunderte hindurch hat sich dann das Metzgerhandwerk in dieser Familie erhalten. Den Ehemann geröstel Grauenvolle Tat einer ungarischen Bäuerin Budapest, 16 1. In einer ungarischen Landgemeinde saßte Stadtverordnetenvorsteher erhängt sich Berlin, 16. 1. Am Sonntag abend wurde im Gebäude der „Konsumverein=G. m. b. H. Bernau“ der GeDem Vernehmungsrichter in. schäftsführer der Gesellschaft, der 50jährige Polizeipräsidium wurde der Redakteur Feur Vernauer Stadtverordnetenvorsteher Knietschke, „i der Waschuldigung nargeführt, arbsngt aufgefunden. Knietschke hat sich offensich mit seinem Jagd=[Plasblom wollte feststellen, von welcher Höhe Plau, den Ehemann lebendigen Leibes zu verein in Not befindlicher Meusch springen könne, brennen. Nachdem sie den Küchenherd tüchtig ohne daß dies ernstliche Folgen für ihn habe, angeheizt hatte, forderte sie ihren minderZum Schrecken einer Frarhen, Mezirzg#rgugg jährigen Sohn auf, ihr behilflich zu sein, den k524tertg, e a Mesfeshengtn 5te Wa####n#L bereits im Bett liegenden Vater mit einem Dyanna unter der Beschuldigung vorgeführt, seine Frau in Tempelhof mit einem Dolchmesser vorsätzlich getötet zu haben. Gegen Ohanna wurde Haftbefehl wegen Mordes erlassen. Londoner Baumeister verhaftet London, 16. 1. Nachforschungen in ganz England, die elf Tage dauerten und an denen insgesamt 50000 Polizisten teilnahmen, haben zur Verhaftung des unter der Anschuldigung des Mordes gesuchten Baumeisters James Furnace geführt. Am 3. Januar war in einem Vorort Londons ein von Furnace gemieteter, als Büro eingerichteter Holzschuppen niedergebrannt. Im erhängt aufgefunden. Knietschke hat sich offenbar wegen finanzieller Schwierigkeiten das Leben genommen. Bruder des verstorbenen Bundeskanzlers Schober erschießt sich Wien, 16. 1. Der 65jährige Tischlermeister Konrad Schober, der Bruder des verstorbenen früheren sprang in voller Bekleidung in die Neue Mags. Während des Sprunges schlug er mehrere prachtvolle Saltos. Nach mehreren Sekunden tauchte der kühne Springer wieder aus den Fluten auf und schwamm mit raschen Stößen auf ein Motorboot zu, das ihn ans Ufer brachte. Felssturz an der Loire Drei Tote Paris, 16. 1. Ueber dem an der Loire auf der Strecke Tours—Oubray gelegenen Gebirgsdörschen Bundeskanzlers, erschoß sich wegen finanzieller nochecorbon löste sich ein gewaltiger Schwierigkeiten. Er hatte bereits vor einigen Felshlock. Er begrub vier Häuser. Von Monaten einen Selbstmordversuch mit Leucht= 1# geimm gas unternommen. Innern wurde eine völlig verkohlte männliche Wildfischer aus dem ostpreußischen Ort Leiche gesunden. Die Obduktion ergab, daß der gutten fanden dieser Tage ihre heimlich Betreffende vor Ausbruch des Feuers durch legten Netze im Spirdingsee eingefroren, den Einwohnern, die bereits vor einer Woche auf die Gefahr aufmerksam gemacht Die eingefrorenen Wildfischer. Zwei worden waren, aber die Warnung nicht aus dem ostpreußischen Orte See= befolgt hatten, wurden drei getötet. Zehn Personen wurden verletzt, zum Teil schwer. heimlich geverStrick zu fesseln. Der unglückliche Mann wurde hierauf auf die glühenden Herdplatten gelegt. Auf seine fürchterlichen Schmerzensrufe stürzten die Nachbarn herbei, die den bereits bewußtlos Gewordenen befreiten. Die entmenschte Frau versuchte hierauf, von Gewissensbissen geplagt, sich mit einem Strick zu erhängen, doch vereitelte ihr Sohn dieses Vorhaben. Als jedoch später Gendarmen den Knaben verhörten, gelang es ihr, in einem unbewachten Moment sich in den Hofbrunnen zu stürzen, aus dem man sie nur als Leiche bergen konnte. Der Winzer liegt mit sehr schweren Brandwunden darnieder. Das Strafverfahren wird gegen den minderjährigen Sohn des Ehepaares eingeleitet werden. Verwandte des Reichspräsidenten gestorben. Nach langem Leiden verschied Frau Helene von Beneckendorff=Hindenburg, geb. Freiin von Zedlitz=Neukirch, eine Kusine des Reichspräsidenten. Sie war die Witwe des früheren Besitzers von Neudeck, des Stammguts der Familie von Hindenburg. Nicht irgendein Fettaufstrich,sondern die Tiefenwirkung der Creme Mouson " Ria verjungrtaunsfuhreins Hauf. O Beilage der Westfälischen Neuesten Nachrichten Handball-Nachlese Weitere WsV.=Handball=Ergebnisse: Tura Barmen— Rhenania Düsseldorf:4; Polizei 2V. Berg=Land— Pol. Düsseldorf:5; BfR. Köln— LAlemannia Aachen:8; Mülheimer S9.— n:7; Spfr. Siegen— Hagen 06:5; Herdecke 30— Plettenberg 11:4; SC. 03 Kassel— Kurhessen Kassel 10.7; Essen=West 81— MoV. Linden:5(:); Polizei=SV. Dortmund— Schalke 04 :4(:); RSV. Mülheim— Meidericher SV.•2 (:); Tura Bergheim—. Kupferhütte Duisburg :6(:). „Viel Wind“ wurde in Minden schon immer gemacht, wenigstens nach Meinung vieler Bielefelder Handballer. Ganz so unrecht haben diese Leute nicht, wenn man feststellen muß, daß seit Wochen in der Mindener Presse immer wieder in Spielberichten darauf hingewiesen wird, daß Arminias Abwehr sehr hart spielte und auch dafür bekannt sei. Dem aufmerksamen Beobachter entgeht es nicht, daß an der Weser das Publikum systematisch für den 29. Januar auf den Kampf Hindenburg gegen Arminia vorbereitet wird. Kein Sterbenswörtchen erinnert daran, daß auch die Pioniere ihre Gegner nicht mit Glacéhandschuhen anfassen. Dagegen ist man im Mindener Spielbericht entrüstet, daß der Unparteiische im Treisen gegen Münster Arminias Hintermannschaft nicht durch Hinausstellungen lichtete. Gewiß, es wär so schön gewesen..., neben Röttger(der übrigens wirtlich zu Unrecht, ebenso wie die zwei Reckling= häuser Spieler von Goertz des Feldes verwiesen wurde) noch ein oder zwei Arminen außerhalb der Spielfeldumzännung zu sehen. Es hat nicht sollen sein. Und die Bielefelder Handballgemeinde wird es sich nicht nehmen lassen, recht zahlreich beim Kampf um die Punkte am 29. Januar in Minden vertreten zu sein. Vielleicht hat der„Münstersche Anzeiger“ recht, wenn er schreibt, daß es beim Spiel gegen den VfL. keinen Versager bei den Arminen gab und auch für die nächsten Spiele nicht geben wird. Es heißt wörtlich:„Neben der ausgezeichneten Ballbehandlung gesiel insbesondere die von allem Schema losgelöste Spieltaktik, das klare Erfassen der Kampfsituationen. Hindenburg Minden wird da auch auf eigenem Gelände sein Knachsen haben.“ Viktoria Recklinghausen wird das Spiel am 5. Februar gegen Arminia, das ursprünglich für Recklinghausen angesetzt worden war, wohl in Bielefeld bestreiten Das Remisspiel von 4t4 gegen BfL. Münster vom 8. Januar bleibt bestehru; da Viktoria gegen den VfL. den alten Tormans, und nicht den ehemaligen Hochlarmarker Preugen Oberfahrenbock als Schlußzmann hatte. Damit ist der Meistertraum für den BfL. Münster ausgeträumt, da kaum damit zu rechnen ist, daß die Spitzengruppe noch entscheidende Punkte abgibt. Es sei denn, daß Arminia am kommenden Sonntag die Hammer Spielvereinigung in Bielefeld auf dem Arminiaplatze zu leicht nimmt. Hindenburg Minden wird ebenfalls aller Wahrscheinlichkeit nach auch in Münster am 22. Januar Sieger bleiben. W. Westfällsche Handballnenigkeiten Der Halbrechte von Hindenburg Minden ist wegen des Platzverweises im Spiel gegen Viktoria mit einem Meisterschaftsspiel=Ausschluß bestraft worden und darf somit am nächsten Sonntag in Münster nicht antreten. Der Bielefelder Stannull(BfB.) leitet am kommenden Sonntag das südwestfälische Entscheidungsspiel Hagen 05 gegen Jahn Werdohl. Im Einspruchssall VfL. Münster betr. Angelegenheit Torwart Oberwahrenbrock(früher Preußen Hochlarmark teilen wir mit, daß tatsächlich Köller im Viktoriator stand. Es bleibt somit bei der•4 Punkteteilung. Ebenso ist auch die Rückfrage der Bielefelder Arminia betr. den Tormann der Paderborner Preußen erledigt worden. Die Untersuchung hat ergeben, daß alles in Ordnung war.— Der westsälische Bezirk hat soeben für die westdeutschen Handballwettkämpfe die Schiedsrichter namhaft gemacht die berücksichtigt werden sollen Es handelt sich um zwei Bielefelder und zwei Münsteraner Herren. Es sind dieses Werner Pielsticker(Arminia Bielefeld), Ernst Stannull(PfB. Bielefeld), Walter Nolting(Preußen Münster). Karl Burlach(BsL. Münster). Walter Nolting(Rhm. Münster), währen! Fußball-Nachlese R. 8. V. Bielefeld 1.— Rietberz 1.1 Am Sonntag standen sich obige Mannschaften im Verbandsspiel gegenüber und trennten sih nach schönem sairen Spiel mit einem Unentschieden. Dagegen fertigte die II. Mannschaft der Eisenbahner die gleiche Elf von Rietberg glatt mit:1 ab. Der Schiri Füchtenbusch leitete beide Spiele einwandfrei. Kegelsport Ausscheidungskämpfe um die Bielefelder Meisterschaften Alle Jahre sieht man wieder den Kampf der alten Garde mit dem Nachwuchs um die Zugehörigkeit zur Meistermannschaft. Das muß so sein! Und so sucht min bereits jetzt vergebens Namen, die seit Jahren in der 20er Mannschaft zu finden waren. Aber noch sind 400 Kugeln zu werfen. Die erste Staffel 2mal 100 Kugeln ist beendet. Büscher, der mit 30 Holz führte, verlor seinen Vorsprung bis auf ein Holz. Die Drei=Sparrenleute Fischer, Koch und Rabeneick sitzen ihm dicht Die neue Eiskunstlaufmeisterin Sekspert-Neuigkeiten Die deutschen Kunstlausmeisterschaften wurden am Sonntag in Oppeln entschieden und brachten bei den Damen eine Riesenüber raschung. Die Titelverteidigerin Edith Michaelis mußte sich von der erst 13jährigen Münchenerin Marie Herber, die sich schon in den Pflichtübungen einen kleinen. Vorsprung gesichert hatte, geschlagen bekennen. Bei den Herren siegte erwartungsgemäß unser Olympiavertreter Ernst Baier(Berlin) vor seinen Landsleuten Wellmann und Beuttel. Im Paarlaufen triumphierten erneut die Berliner Frl. Hempel—Weiß vor Wolter—Rahn(Königsberg und dem Münchener Paar Frl. Kiener—Bierlinger. Die entsprechenden Junioren=Wettbewerbe holten sich Frl. Rüscher (Berlin), Rahn(Königsberg) und Frl. Hosschild—Marx. Die erst 13jährige Münchenerin Marie Herber auf den Fersen. Becker(Germania) konnte mit 708 Holz seine Stellung um drei Plätze verbessern. Auch Fricke(Heidteich) schob sich von dem elften auf den siebten Platz vor. Musial, der bisher an 20. Stelle stand; besann sich auf seine frühere Meisterschaft. Mit 708 Holz rückt er auf den achten Platz vor. Die nächste Staifel— 2mal 100 Kugeln— wird weiter die Spreu vom Weizen trennen. Erbitterte Kämpfe sind zu erwarten, zumal da nur die 20 Besten zum Endkampf zugelassen werden Bei den Senioren konnte Ehrlich das verlorene Terrain wieder ausholen. Die nächste Staffel wird beweisen, wer der Bessere ist.— Bei den Frauen erreichte Frl. Machnikowski 645 Holz.— Die Trostrunde der Zweiten i, der Klubmeisterschaft, die von..., Feuchte Kugel 05 und Heidteich bestritten wird, steigt am Sonnabend bei Wiethüchter. Der Sieger nimmt am Endkampfe teil, deshalb wird jeder sein Bestes hergeben. Und nun sollen Zahlen den augenblicklichen Stand der Kämpfe um die Meisterschaften erläutern. Genannt sind nur die ersten 20, k h. die augenblickliche Zusammensetzung der Meistermannschaft. 1. Büscher(Blitz) 741+ 670= 1411; 2. Zinn (Drei=Sparren) 709+ 701= 1410; 3. Fischer(DreiSparren) 711+ 695— 1406; 4. Koch(Drei=Spar= ren) 693+ 708= 1396; 5. Rabeneich(Drei=Spar= ren) 689+ 705— 1394; 6. Becker(Germania) 679+ 708= 1387; 7. Fricke(Heidteich) 674+ 704 1378; 8. Musial(V. d..) 665+ 708= 1373; 9. Wiethüchter(Blau=Gold) 682+ 685— 1367; 10. Grun(Drei=Sparren) 678+ 692= 1365 11. Horstmann(H. d..) 686+ 679= 1365, 12. Turhorn (Eckpinner) 670+ 695= 1365; 13 Lübker(Freundschaft) 683+ 680= 1363; 14 Machnikowski(Heidteich) 658+ 701= 1359; 15. Homersen(Heidteich) 673+ 685— 1358; 16. Böttger(Feuchte Kugel 05) 662+ 694= 1356; 17. Eickenberg(Freunde) 670 + 686= 1356; 18. Blome(Feuchte Kugel 05) 672 + 682— 1354; 19. Bode(Feuchte Kugel 29) 662 + 690= 1352; 20. Puls(Feuchte Kugel 29) 676 + 676= 1352. Senioren: 1. Ehrlich(Blitz) 591+ 632= 1223; 2. Zwiener(V. d..) 600+ 589— 1189 Frauen: 1. Frl. Machnikowski 642+ 645 = 1287. R. meisterschaft errang Frl. Krebsbach(Berlin) mit :2 gegen die Hamburgerin Gerda Münster. * Für die Deutschen Hallentennismeisterschaften in Bremen, die am 23. Jan. beginnen, liegen bis jetzt 31 Meldungen aus sieben Nationen vor. Vertreter aus Dänemark, Norwegen, Spanien, Oesterreich, Frankreich, der Schweiz und Deutschland bewerben sich um die Titel. * Amerikas Tennisrangliste wurde mit Jahresschluß ausgestellt. Bei den Herren wurde erwartungsgemäß der Landesmeister Ellsworth Vines an die Spitze gesetzt, während bei den Damen Helen Wills=Moody nicht klassifiziert wurde, da sie meist in Europa weilte. Mit Recht führt daher Helen Jacobs die Liste an. * Der deutsch=holländische Hallentenniskampf in Hamburg zwischen den Mannschaften der Uhlenhorster Klipper und dem Internationalen Club von Holland wurde von den Norddeutschen im Gesamtergebnis mit 11:7 Punkten, 25:15 Sätzen und 217:176 Spielen gewonnen. Kohlhaas wurde Turniersieger Der westdeutsche Schwergewichtler Kohlhaas (Münster) konnte bei dem jetzt beendeten dreitägigen internationalen Amateur=Boxturnier in Stockholm einen schönen Turniersieg erringen. In seinem letzten Kampf war er über den Schweden Friberg erfolgreich. Dieser wurde in der dritten Runde aus dem Ring geschlagen und vermochte sich bis zur rechten Zeit nicht wieder zu stellen. der— Anneet in Dortmund? Nach einer französischen Zeitungsmeldung sollen am 5. Februar in Dortmund Berufsborkämpfe stattfinden, in deren Mittelpunkt eine Begegnung des neuen belgischen Weltergewichts=Europameisters Anneet mit dem deutschen Meister Gustav Eder steht. * Oesterreichs Amateurboxer mußten sich nach ihrer Niederlage gegen Bayern einen Tag später erneut geschlagen bekennen. Die Staffel des TV. 1860 Fürth schlug die Gäste mit 10:6 Punkten. * Um den Europa=Boxpokal sand in Würzburg das erste Treffen zwischen Bayern und Oesterreich statt. Obwohl die Bayern nicht mit ihrer stärksten Staffel angetreten waren, blieben sie ganz überlegen mit 13:3 Punkten im Gesamtergebnis siegreich, wobei nur der Fliegengewichtskampf verloren ging. Schwerathletik Deutschlands Ringerstaffel gegen Schweden am 22. Januar in Köln wird mit Krämer(Duisburg) im Mittelgewicht antreten, nachdem der Westdeutsche den Hamburger Földeak im Ausscheidungskampf besiegen konnte. Der Ringländerkampf Ungarn— Tschechoslowakei in Budapest brachte den Ungarn mit:1 Punkten einen ganz überlegenen Sieg. Den einzigen Sieg der Tschechen erzielte der Schwergewichtler Klapuch. Sonntagssport in Lippe Fußball— Zweite Bezirksklasse Germania Schötmar— Arminia Blotho:0, RSV. Hörstmar— VfB. Löhne:0. Deutscher Tischtennismeister wurde in Hamburg überraschend der Einheimische Benthien über Schimmel(Stuttgart) mit 311. Der Titelverteidiger Madjaroglon(Dresden) wurde vorher von Schimmel•0 ausgeschaltet. Die DamenFünf neue deutsche Bestleistungen stellten die Charlottenburger Nixen am Sonntag im Stadtbad Charlottenburg unter amtlicher Aufsicht auf. Es handelt sich durchweg um Staffelrekorde, von denen bisher vier vom 1. Magdeburger Damen SC. und eine vom Düsseldorfer SV. 98 gehalten wurden. Nachstehend die einzelnen Rekordleistungen: 3 mal 100 Meter Lagen: :13(:21); 6 mal 50 Meter Lagen::52,4 (:59,8); 6 mal 50 Meter Kraul::23,6(:32,5); 3 mal 100 Meter Kraul::15(:53,6); 4 mal 100 Meter Kraul::08,5(:17,2). * Cartonnet(Frankreich) holte sich bei einer Wassertemperatur von nur sechs Grad in Lüttich das Schwimmen„Quer durch die Maas“ über 200 Meter in:25,4 Minuten vor dem Antwerpener Storm(:02). In der Klasse der Damen siegte Frau Depauw in:27. Vereine Germania Schötmar VfL. Salzuflen Sportlust Helvup VfB. Löhne RSV. Hörstmar Arminia Blotho FC. Lübbecke RSV. Lieme Sp. gew. unentsch. verl. Pkt. 8— 2 16•4 7 1 2 15:5 6— 3 12:6 4 4 2 12:8 4 2 4 10:10 1 2 7:16 1 1 6:13 1— 7 2214 Gruppe IIa VfB. Matorf— LAV. Pivitsheide:2, SuS. Brake— RSV. Heiden:0, Fortuna Schlangen— BV. Leese 111. Die Tabelle Vereine Sp. gew. unentsch. verl. BV. Leese 9 6 2 1 Fortuna Schlangen 7 4 2 1 SuS. Brake 9 3 4 2 RSV. Heiden 9 4— 5 LAV. Pivitsheide 9 3 2 5 SuS. Lag. 7 8 1 3 BV. Lemgo 8 3 1 5 VfB. Matorf 8 1— 7 Pkt. 14•4 10•4 10:8 :10 :10 •7 •9 :14 tr. Wintersport ImEishockey gab es unzählige Begegnungen von mehr oder minder großer Bedeutung. Erwähnenswert ist der Sieg der Edmonton Nar nechwongerugs Taichikmnior Verdpgeschie Inventur-Dreise für Buddeberg- Qualitäten. Kanadier im Endspiel um den Paris=Pokal mit :0 über die Massachusetts Rangers, Amerikas offizielle Vertretung. eun Nationen haben bisher zu der vom 16. bis 26. Februar in Prag stattfindenden Eishockey=Weltmeisterschaft gemeldet, und zwar Deutschland, Tschechoslowakei, Oesterreich, Frankreich, Belgien, Ungarn, Rumänien, Italien und die Schweiz. Man rechnet noch mit den Nennungen von Kanada, Polen, England und Amerika. Das Berliner Turner=Hallensportfest mit seiner Massenbeteiligung wurde wieder ein schöner Erfolg. Leider fehlten die mitteldeutschen Sportler, da ihr Verband wegen der Nichtteilnahme der Turner am Magdeburger Hallensportfest am kommenden Sonntag Startverbot erlassen hatte. Neben Wegener(Halle) vermißte man so noch die Dresdner Kreher und Frl. Krauß sowie aus dem Turnerlager den Springer Bornhöfft und Lingnau. Von den Läufen holte sich Dr. Peitzer die 1000 Meter in:40,4 sicher vor Hobus[Hannover), und Syring(Wittenberg) hatte über 3000 Meter keine Konkurrenz, so daß er in:53,5 ganz überlegen gewann. Im 60=Meter=Hürdenlausen schlug Wegener(Schöneberg) Beschetznick in 8,4 Sekunden um Brustbreite, während der Hamburger Zehnkämpfer Sievert zu einem Doppelerfolge im Kugelstoßen(14,72 Meter) und in dem aus Weitsprung, Kugelstoßen und 60=Meter=Lauf bestehenden Dreikampf kam. Der Stettiner Leichum placierte sich hier sogar noch vor Eberle. * Die Athletik=Länderkämpfe zwischen Deutschland, Schweden und Italien waren Gegenstand der weiteren Besprechung der in München versammelten Führer dieser Nationen. Sobald die finanzielle Frage gesichert ist, werden die genauen Termine festgelegt. Fest steht bis jetzt, daß die ersten Kämpfe gegen Schweden in Stockholm und gegen Italien in einer deutschen Stadt stattfinden sollen. Die Rückkämpfe sollen als Dreiländerturnier im Jahre 1935 durchgeführt werden und gleichzeitig als letzte Ausscheidungen für die Olympischen Spiele gelten. Bezüglich der Europameisterschaften wurde noch die Punktwertung festgesetzt, nach der in der Reihenfolge der Placierung 6, 5, 4, 3, 2, 1 Punkt vergeben werden. Der italienische Vertreter erklärte, daß Mussolini bereit sei, einen ewigen Wanderpreis für die beste Nation zu stiften. * Die Frauen=Meisterschaften in der Leichtathletik, die seinerzeit auf der Wahlversammlung in Köln für den 19. und 20. August nach Erfurt vergeben worden waren, sollen(nach einer Mitteilung des Erfurter Magistrats) in einer anderen Stadt abgehalten werden. Die Deutsche Sportbehörde hat inzwischen ihre Zusage zurückgezogen, wahrscheinlich fehlt die geforderte finanzielle Garantie der Stadtverwaltung. Höhler(Karlsruhe), Seibel(Diez), Eskofier(Nürnberg) und Schoth(Berlin) die höchste Auszeichnung. * Der Deutsche Motorradsport=Kalender wurde jetzt von der Obersten Motorradsportbehörde für 1933 herausgegeben. Die Zahl der Veranstaltungen wurde erheblich herabgesetzt; so sind nur noch 18 internationale Konkurrenzen vorgesehen. Den Höhepunkt der Saison bildet am 9. Juli der„Große Preis von Deutschland“ auf dem Nürburgring. Auf der Berliner Avus werden drei Rennen durchgeführt, und zwar am 2. Juli der Große Preis von Berlin, am 13. August die ADAC.=Rennen und am 3. September die internationalen Herbstrennen. * Eine Winter=Sternfahrt führt der ADAC. anläßlich der Deutschen Skimeisterschaften am 18. und 19. Februar nach Freudenstadt=Baiersbronn im Schwarzwald durch. Die Vereinigung Deutscher Radsportverbände(BDRV.) hielt in Hannover ihre Jahreshauptversammlung ab. Die Berichte lauteten durchweg zufriedenstellend, und der Vorstand, mit Bergmann(Leipzig) an der Spitze, wurde in seiner bisherigen Zusammensetzung wieder. gewählt. Wesentlich an der Tagung war die Festsetzung der Meisterschaftstermine. Die Titelkämpfe auf der Bahn werden am 23. Juli in Halle, auf der Straße am 3. September in Hannover durchgeführt, während die Mannschaftsmeisterschaft am 20. August in Magdeburg entschieden wird. Zwei weitere Großturniere hat der Reichsverband für Zucht und Prüfung deutschen Warmbluts für Anfang März ausgeschrieben. In Dortmund gehen die reiterlichen Wettkämpfe vom 3. bis 6. März vonstatten und Frankfurt Main schließt sich vom 9. bis 12. an. Schach reiswettkämpfe— Bielefeld schlügt Gütersloh 612 Bielefeld schlägt Gütersloh:2 Nach diesem verhältnismäßig hohen Sieg der Bielefelder hat sich die Gesamtlage sehr zu ihren Gunsten verschoben; es wäre aber trotzdem verfrüht, von einer klaren Entscheidung zu sprechen. Immerhin stehen nun die Herforder vor einer keineswegs leichten Aufgabe, denn sie müssen gegen Detmold mindestens 711 gewinnen, um Gleichstand mit Bielefeld zu erzielen. Ein noch höherer Sieg, womit sie einem Stichkampf aus dem Wege gingen, ist sehr unwahrscheinlich. Der Kampf in Gütersloh bestätigte aufs neue, daß die Gütersloher eine stark entwicklungsfähige Mannschaft besitzen, wenn das auch im Ergebnis des Kampfes nicht zum Ausdruck kommt. Am ersten Brett kam Seitz gegen Esselbrügge bald zum Angriff. Trotz eines energischen Gegenangriffes zogen sich die Maschen eines Mattnetzes immer enger und im 23. Zuge mußte Esselbrügge kapitulieren. Peppmöllers Partie am zweiten Brett gegen Bories stand zeit veise verdächtig. Infolge ungenauen Spiels seines Gegners konnte P. ein günstiges Turmendspiel herbeiführen, das auf die Dauer für Gütersloh nicht zu halten war. Interessant ging es am dritten Brett zu. R. Dreyer und Kretteck verrieten beide im Mittelspiel beachtliches Kombinationstalent. Leider überschritt Kretteck im 44. Zuge die Zeit, wodurch diese spannende Partie vorzeitig beendet wurde; bei normalem Verlauf wäre sie wahrscheinlich remis geworden. Am vierten Brett enttäuschte Gottschalk gegen Viering. Schon die Eröffnungsanlage des Bielefelders war verfehlt, denn sie gestattete dem Gegner starken Angriff, der ihm eine Qualität einbrachte, und noch verfehlter war die Endspielbehandlung, wo viel zäherer Widerstand möglich war. Am fünften und sechsten Brett kam Bielefeld durch H. Thumser gegen Schmidt und Schrickler gegen Dörnen zu zwei sicheren Punkten. Beachtenswert an diesen Partien ist, daß sowohl Thumser als auch Schrickler nach ausgeglichenem Mittelspiel erst im Endspiel durch Ausnützung minimaler Vorteile den Sieg erzwangen. Bohle am siebten Brett gestattete seinem Gegner Müller zwei Läufer gegen zwei Springer und mußte nach Unterlassung einer Tauschmöglichkeit die Kraft zweier Läufer verspüren. Müller gewann zum Schluß mittels drei vorhandener Freibauern gegen einen Springer. Auch die letzte Partie Hußner— v. Baudissin(B) war bis zu dem Augenblick, wo Hutzner die Dame einbüßte, ungeklärt, nachher war aber der Rest lediglich Sache der Technik. Der Allgem. Deutsche Automobil= club(ADAC.) trat in Berlin zu seiner GesamtSportversammlung zusammen. Der Bericht über das Sportjahr 1932 war trotz der schwierigeren Verhältnisse zufriedenstellend, die Teilnehmerzahl be A DAC.=Sportveranstaltungen ist sogar um rund 200 gestiegen. Von den Anträgen war der bezüglich Aufnahme des Kraftfahrsports in das Programm der Olympischen Spiele der wichtigste. Ein aus Berg=, Geschwindigkeits=, Gelände= und Dauerprüfung bestehender Mehrkampf wurde dafür vorgeschlagen. Mit diesem Antrag wird sich das Präsidium noch beschäftigen. Weltrekordfahrer Ernst Henne(München) war auch diesmal Gegenstand einer Ehrung, im Aufträge des Reichsinnenministers wurde ihm die Ehrenplakette der Reichsregierung überreicht. Einen großen Teil der Beratungen bildeten wirtschaftliche Fragen, wobei in verschiedenen Referaten die Nöte des Kraftfahrsports(Steuern, Treibstoffzölle) beleuchtet wurden. Das Goldene Sportabzeichen des ADAC. wurde anläßlich der Sportversammlung sieben Fahrern verliehen. Für besondere sportliche Leistung im Jahre 1932 erhielten der Ungar Hartmann, Jellen(München), von Brauchitsch(Berlin), Das Wetter der Woche Bericht der Wetterwarte Essen vom 16 Januar Von Island aus hat sich ein umfangreiches Druckfallgebiet in südöstlicher Richtung nach Mitteleuropa verlagert. Das Barometer ist seit Sonnabend um mehr als 15 Millimeter gefallen. Trotzdem konnte das gestern über Irland liegende Teiltief unser Wetter bisher noch nicht wesentlich beeinflussen, da es sich hauptsächlich nach Frankreich hin ausdehnte. Der Frost hält allgemein an, bei heiterer Nacht konnten die Temperaturen in Westdeutschland auf 7 bis 8 Grad Kälte sinken. Königsberg meldet—16 Grad. An der Vorderseite der heute über Frankreich liegenden Tiefdruckrinne gelangt mit einer starken südlichen Höhenströmung feuchte Mittelmeerluft nach Deutschland. Sie wird bald zu Schneefällen Anlaß geben. Aussichten für Mittwoch: Nur in der Ebene vorübergehend Tauwetter, im Gebirge weiterhin Frost und zeitweise Schneefall. Aus den Geelausstten Vom Wetteufel gepackt Fortgesetzte schwere Amtsunterschlagung Nachdruck verboten Bielefeld, 16. 1. Im Herbst 1932 haben Unterschlagungen des erst 30jährigen Oberstadtsekretärs an der Stadtkämmereikasse Paul Kielgas in der Bevölkerung von Minden große Erregung verursacht. Durch eine nachträgliche Revision wurde festgestellt, daß es sich um einen Fehlbetrag von 20000 RM. handelte, von denen allerdings 3000 RM. wieder zurückgezahlt wurden. Wegen schwerer Amtsunterschlagung und wegen unrichtigen Führens von Registern hatte sich nun der Angeklagte am Montag vor der großen Strafkammer zu verantworten. Kielgas bezog das für zwei Personen auskömmliche Gehalt von 240 Reichsmark. Trotzdem vergriff er sich im Sommer 1931 zum ersten Male an der ihm anvertrauten Kasse. Er gab an, damals habe er einen Fehlbetrag von 2000 RM. gehabt. In der Folgezeit entnahm er dann noch bis zum Oktober 1932 Beträge von 7000 RM., 10000 RM., 2500 RM. und 250 RM. Der Angeklagte führte zu seiner Verteidigung an, in seiner Bedrängnis habe er sich durch Rennwetten wieder sanieren wollen, und außerdem habe man ihm seine Verfehlungen durch mangelnde Kontrolle sehr leicht gemacht. Sein Vorgesetzter und ein Kollege sagten aus, daß man., der im übrigen einen soliden Lebenswandel führte, das größte Vertrauen entgegengebracht habe. Der Staatsanwalt hielt den Angeklagten nach seinem eigenen Geständnis für überführt. Beamter im öffentlich rechtlichen Sinne sei K. zwar nicht gewesen, wohl aber im strafrechtlichen. Der Anklagevertreter beantragte drei Jahre Zuchthaus, fünf Jahre Ehrverlust und die Unfähigkeit, ein öffentliches Amt auf die Dauer von fünf Jahren bekleiden zu können. Das Urteil lautete auf ein Jahr und sechs Monate Zuchthaus und die beantragten. Nebenstrafen. hg. ERKLÄRUNG. Owolkenlos, Oheite, Ohalbbedeckt, 0 wolkig, O bedeckt, s Regen, X Schnee, 2 Oonst, - Nebel,&a Gewitter, ∆ Graupeln, A Hagel O Stille, orleicht“-mässig"-stark“o; stürmisch. Die Linien Csobaren verpinden die Orte mit gleichem Luftdruck Es bedeuet:50- SWstort, wolkig, Regen,°Celsi### #80 920 f 1000 Fuillibe 1020 1030 1010 7 77 700 Witterungsbericht vom 17. Januar: Mitgetellt von F. Böckelmann Wy Niedrigster Thermometerstand in der Nacht— 7½ Grad Celsius. Thermometerstand um 9 Uhr vormittags — ½ Grad Celsius. Barometer 740 Millimeter. Wind NO. Himmel bedeckt. Nicht identisch Herr Heinrich Siekmann, BielefeldGadderbaum, Eggeweg 58, 42 Jahre alt, bittet uns, mitzuteilen, daß er mit dem am Mittwoch voriger Woche wegen Fahrraddiebstahls zu Gefängnisstrafe und Ehrverlust verurteilten gleichaltrigen Arbeiter Heinrich Siekmann nicht identisch ist. Chefredakteur: Dr. Hans Havemann Verantwortlich für Politik und Handel. Dr. Hans Seel, für Feuilleton und unterhaltende Beilagen: Dr. Hans Havemann. für Kommunales, Lokales und Vermischtes: Dr. Walter Goch, für Provinz. Sport und Gericht: Dr. Gustav Baumgart, für den geschäftlichen und Anzeigenteil sowie Sonderbeilagen: Friedrich Niemeyer, Druck und Verlag: E. Gundlach.-., sämtlich in Bielefeld. Der heutigen Gesamtauflage liegt ein Prospekt für Ruhrkohlen bei, dessen Beachtung wir unseren Lesern ganz besonders empfehlen. Im Inventur-Verkauf PUAtentere. * um gänzlich damit zu räumen, „ omesilt wie Opel, Wanderer, Adler, BenzMercedes, Adler, Ford usw. erhalten Sie billigst, evtl mit Teilzahlung. bei 18.1. Fischer& Co., vorm. Adolf Stüwe Kaiserstraße 16-18, Telefon 2301, 2302 W t Zwangsversteigerung. Am 31. Januar 1933, vorm. 11 Uhr, soll an der Gerichtsstelle, Detmolder Straße Nr. 9, Zimmer Nr. 23, die Besitzung des Kaufmanns Carl Jahrand, Bielefeld, Kaiserstraße Nr. 56, Poststraße Nr. 3 belegen, versteigert werden. Bielefeld, den 15. September 1932. Das Amtsgericht. Zwangsversteigerung. Am 31. Januar 1933, 10 Uhr soll an der Gerichtsstelle, Detmolder Straße Nr. 9. Zimmer Nr. 23, die Besitzung des Kaufmanns Heinrich Wehmeyer in Bielefeld, Heeper Straße Nr. 113 belegen, versteigert werden. Bielefeld, den 25. August 1932. Das Amtsgericht. Das Konkursverfahren über das Vermögen der Firma Hermann Wittler, G. m. b.., in Brackwede, Armaturenfabrik und Metallgießerei, Quelle, Steinhagener Straße 175, wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Bielefeld, den 12 Januar 1933. Das Amtogericht. Eine Grippe-Epidemie Göttingen, den 14. Januar „Göttingen wird gegenwärtig von einer heitigen CrippeEpidemie heimgesucht, die zahlreiche Einwohner in Mitleidenschaft gezogen hat. Die Krankheit tritt derart stark auf, dalt... zeilig einen I!Krankenversicherungsschutz!! ab. dn Ihnen in ausreichender Form, je nach Ihren wirtschaftlichen Verhältnissen bietet die wesideuische versicherungsanstalt a. G. Dortmund, Bezirksverwaltung Blelefeld, Kasernenstr. 2. 3 Tanfe mit Beitragsrückvergütung. Fordern Sie unsere Prospekte an Plüschsofas v. 65 RM. an, Chaiselon gues v. 29 RM. an, Matratz. aufvolstern v. 8 RM. an, Sofas v. 10 RM. an. Patentmatratzenreparatur Polsterei Horn, Welle, Ecke Obernstraße. 17 Ael über die in unsere: Zeitung erschienenen Anzeigen mit dem Vermerk„Zu erfragen unter...“ an d Geschäftsstellen schriftlich Auskunft wünscht muß eine Freimark beifügen Westfälische Neuest. Nacht Kreislandbünde Bielefeld, Halle u. Wiedenbrück Landbundtag am Freitag, 20. Januar, nachmittags .45 Uhr, im„Kyffhäuser“ in Bieleseld Tagesordnung: 1. Begrüffung durch den Vorsitzenden des Landbundes Bielefeld. 2. Graf Kalckreuth, Präsident des Reichslandbundes, Berlin: „Der Kampf des Landbundes um die Veredlungswirtschaft.“ Wir fordern alle Landbundmitglieder nebst Frauen, Söhnen und Töchtern zur Teilnahme an der Tagung auf. Osthus. Vo sitzender des Kreislandbundes Bielefeld. Raabe. Vorsitzender des Kreislandbundes Halle. Teismann, Vorsitz. des Kreislandbundes Wiedenbrück. nesse hon die Spntt im Inventur-Verkauf! S Die drei Schlußlage sind Werbelage für billige Ischlaz-, Gichtu. AbeumartsmusKranken telle ich gern gegen 12 Plennig Rückporto sonst kostenfrei mit. wielch vorjahren von meinem schweren Ischlas- und Rheumaleiden in ganz kurzer Zeit betreit wurde. J. STIELING, Kantinenpächter Frankfurt Oder 17. üdenstrafle h Bei Ssserten empfiehlt es sich, nicht Original= Zeugnisse, sondern deren Abschrift beizufügen. Für Wieder=Erlangung etwa beigelegter Original= Zeugnisse oder sonstiger Urkunden. insbesondere aber auch für Wiedererlangung von Fotograssen übernehmen wir keinerlei Gewähr. * Westfsälische Neuen. Nacht. BARDERINA(vürstenhof-Betriebe) m. Sonder-Veranstaltung Am Mittwoch, den 18. Januar, 20 Uhr: „Großer bunter Tanzspiel-Abend“ Je-Jo-Wettbewerb Preis-Vertellung Am Donnerstag, den 19. Januar, 20 Uhr: „Großer lustiger Abend“ (Denksport-Wettbewerb, Lösung hum. Fragen) Ballon-Jagd— Tanzsplele Tanz- Kapelle: FRID SAVERNO mit seinen Solleten Gastspiel und Leitung der Veranstaltung: N. Junglohann und Partnerin (aus der Westfalenhalle- Dortmund) Vergessen Sie nicht Donnerstag dieser Woche, 8¼ Uhr, Eintracht Experimental-Vortrag IrR San-Kandssen bedeutendsten Hellsehers der Gegenwart! Besorgen Sie sich rechtzeitig Eintrittskarten! Die Nachfrage ist groß! Karten zu 1, 2 und 3 Mk. Pfeffersche Buchhandig, Alter Markt. Tel. 733. Jedes Kinderhält einen Luftballon Das alte Ichuhhaus am alten ilarkt Vereinigte Bielefelder Männerchöre Im D. S. B. Sonntag, den 22. Jan., 11½ Uhr vorm., im Palast-Theater Vorführung des Tonilims vom boutschen Cungericet In Frankfurt a. M. „Grüß Gott mit hellem Klang“. Eintrittskarten zu k..30, Balkon.70. in der Niemeyerschen Musikalienhandlung. Gehrenberg. für jeden Gebrauch lietert Schlafzimmer Eiche mit Nußbaum, mit Schlarafsia=Matratzen, da in Zahlung genommen, spottbillig abzugeb. Nehme auch elektr. Waschmaschine in Zahlung. Blechenmarschstr. 8, pait r. Sorse Biels u u. Einzug Sr. Durchlaucht Sereniselmus Hyronimus XXV. Eintritt froi! Eintritt frei! spricht über: „Lebenswert u. Lebenswirkung der Dichtkunst in einem Volke“ Freitag, den 20. Januar, Im Evgl. Vereinshaus, Grünstraße Deutschnationaler HandlungsGehilfen-Verband Kampfbund f. deutsche Kultur Kartenvorverkauf: Buchhdlg. Küster Nachf., Pfeffersche Buchhdlg., Buchhandlg. Fiecher, Städt. Verkehrsamt. Radlische Eisbahnen Bollbrinker Heeper Fichten geöffnet In dieser Rubrik kostet jeden Wort.08 Mk., in der letten Ueberschrift.20 Bk. Worte mit mehr als 13 Buchstaben gelten doppelt. In dieser Rubrik werden Anzeigen nur bei Vorausbezahlung angenommen; andernfalls Berechnung von 20% Aufschlag Iin Geschällsspesen KAA Zimmer ci. Marktstraße 33. Zimmer frei. Kaiserstr. 54, I. frei. Zimmer Hermannstr. 8082, 31.1. Zimmer, freundlich möbl., heizbar, frei. Kaiserstr. 99, Etg., Haus rechts. Zimmer, heizbar, frei. Gütersloher Straße 7, 4. Etg. Wohnund Schlafzimmer, kl., 2 Betten, frei, auch vorübergeh. Schildescher Str. 37, Teleson Nr. 3004. 17.1. WohnSchlaszimmer, besseres, für—2 Personen, eotl. Pension, frei. Friedenstraße 13, I. Wohnung, 2 Räume, Badezimmer u. Keller, zu vermieten. Offert. unter 7, 518 an d. Geschäftsstellen d. Westf. N. N. Wohnung, 5 Zimmer, Küche, Mansarde u. Zubehör, 1. Etage, neuzeitlich, in meinem im Zentrum gelegenen Haus, Ritterstraße 57, per 1. April zu vermteten. Adolf Heine, Ritterstraße 57. 31.1. =Zimmerwohnung, schöne, Stallung, Land nach Belieben, Nähe Bahnst.,(Bieleseld— Paderborn), zum 1. 4. zu vermieten. Offert. unt. 2 537 an die Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. —5 Geschästsraume, auch für Praxis oder Wohnung geeignet, sonnig und groß, zentral gelegen, zum 1. Schlafstelle April zu vermieten. frei. Teutoburger Str. Pilgrim. Heever Str. Nr. 14.[Nr. 20. 17.1 Wohnung, 1. Etage, Schloßhofstraße, 5 Räume, Küche, Bad u. Bodenkammer(Kachelosen), zum 1. April zu vermieten. Näheres Pilgrim, Heeper Str. 2a. 269.17.1 Wohnung, 5 Räume, 1. Etg., in ruh. Hause(3 Wohnungen), elektr. Licht, Gas, Bad, guter Trockenboden, sehr schöne Lage(Nähe Petrikirche zum 1. 4. zu vermieten Preis 60#M Angebote unt. K. H. 1296 an die Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Zu vermieten Dissen 1 Wohnung, 1. Etg., 4 Z. Küche und Zubehör, monatlich 45 Mark; Wohnung. Erdg., 2., Küche, Ladenraum (28.—, gm), Stallanbau, Garage und Zub., monatlich 60 K. Angebote unter K. G. 4294 an die Geschäftsstellen der W. N. N. Laden mit Nebenraum und Werkstatt, Stadtmitte, Preis 65 J# monatlich, zu vermieten. Offert. u. A. P. 9429 an die Geschäftsstellen der Wests Neuest. N. 21.1. Wohnung,s 2 Herren Woynung,,.—4 Räume, sucht suchen sofort einfach nenwerti. iume, zum 116sälteres Ehepaar zum#vot. Zimmer mit##.n Die„Westlälischen Neuesten Nachrichten“ werden au ellen Kreisen der Bevölkerung Im östlichen Vestfalen und im Freistaat Lippe mit Vorliebe gehalten und gelesen.— Anseigen gewerbemaßi werden in dieser Rubrik F#:—. dieser Hunns atmt auigenommen. Wohnung, 4 Räume, zum 1. 4. 1933 zu vermieten. Offerten unt. Sch. 215 an die Geschäfisstellen der Wests. N. Nachr. UANR Zimmer, gut möbl., in erstem Hause, Nähe Landgericht und Promenade, mit Zentralheizung s. jung. Herrn per 1. 2. gesucht. Offert. unter A. S. 9444 an die Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Zimmer zu mieten gesucht. Off. unt. Z 546 an die Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Wohnung, 3 Räume und Küche, in der Nähe Schillerstraße oder Schildesche, von einer dreiköpfigen Familie zu mieten gesucht. Off. unt. Z 525 an die Geschäftsstellen d Westf. Neuesten Nachrichten. Wohnung, 3 Räume, Küche und Zubehör, sucht Beamter zum 1. 4. Angeb. unt. 7, 529 an die Geschäftsstellen d. Westf. Neuest, Nachr. 21.1. Gewerbliche helle Parterre=Räume, ca. 500—600 gm, mit Zementfußboden und großer Einfahrt, Heizung nicht erforderlich, zum 1. Aoril od. 1. Mai gesucht. Offert. mit Preisangabe unt. 7. 542 an d. Geschäftsstellen d. Wests. N. N. Wohnung, Näume, sucht älteres Ehepaar zum 1. April 1933. Offert. unt. A. R. 9443 an d. Geschäftsstellen d. W. Neuesten Nachrichten. =Zimmerwohnung, Dachgeschoß, mit Land, Preis 25 4, sofort zu vermieten. Nachzufragen in den Geschäftsstellen d. Westf. N. N. 528 Laden mit=Zimmerwohnung und Küche, für Lebensmittelgeschäft geeignet, sofort oder später zu mieten gePreis unt. A. P. 1819 an die Geschäftsstellen der Wests. Neuest. N. Herten suchen sofort einfach möbl. Zimmer mit Kochgelegenheit, Betten,—3 4 w. Offert. unt. 7 553 an die Geschäftsstellen d. Westf Neuest, Nachr. Ach Mädchen älteres, für kleinen Haushalt gesucht. Off. unt. II 6602 an d. Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Alleinmädchen, persektes, in besser. Haushalt gewesen, z. Februar oder März sucht. Offerten mitgesicht,„Angebote unt. K. 0. szvo an die Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Rheinländerin, junge, kinderliebe, persekt und selbständig in sämtlichen Hausarbeiten, sucht zum 1. 2. oder später Stellung zwecks Veränderung. Offerten unter 2 554 an d. Geschäftsstellen d Bestf.* N. Ke Baby=Körbchen, gut erhalten, billig zu verkauf. Breite Str. Nr. 10, 1. Etg. Füllosen, gut erhalten, emaill., zu verkaufen. Langenhagen 18a. Keine unnötigen Laufereien! Die Anzeige in den Westlälischen Neuesten Nachrichten spart Ihnen Zeit, Mühe und Geld! Sprechen Sie ohne besondere Unkosten gleich zu Tausenden an einem Morgen, vertrauen Sie Ihre Wünsche der immer wirksamen Anzeige in unserem Blatte an Gewehrschrank, neuwertig, oerbetzen und nissen, Ia., gibt billig ab. Zu erfragen in den Geschäftsstellen d. Wests. Neuesten Nachrichten. 835 Bettstelle, einschläfig, mit Matratze für 15 M zu verkaufen. Viktoriastraße 20. Baby=Betichen, Paidi, wie neu, billig zu verkaufen. EduardWindthorst=Straße 5, links. Lebensmittelgeschäft, kleines, existenzfähiges, ohne Wohnung, daher besonders für Verkäuferinnen geeignet, zu verkaufen. Anfragen unter 2 541 an die Geschäftsstellen der Wests. Neuest. N. Motorrad, steuer= und führerscheinfrei, zu verkauten. Kronenstraße 8. Radio, Telefunken, 3 Röhren, fast neu, neues Modell, spottbillig. Nohrteichstr. 26, II., I. Einsamilienhaus, im Westen, Nähe Oetkerhalle, sehr wohnlich eingerichtet, mit sehr schönem Garten zu verkaufen oder zu vermieten. Anfragen unt. A. M. 9205 a. d. Geschäftsstellen d. W. Neuesten Nachrichten. Zimmerosen, gut erhalten, 12##, zu verkaufen. Lemke, Sadowastraße 9. Anhänger, lachsigen, für Personen= oder Lieserwagen, billig zu verkaufen. Heinrichstraße Nr. 10, Teleson 426. Bestrahlungsapparate, verschiedene, gebe für jeden Preis ab, um das Lokal zu räumen. Stirnberg, Bahnhofstraße 25. Mantel, schwarz, fast neu, billig abzugeben. Meller Straße 68a. Staubsanger, neu, zu verkaufen. Detmolder Str. 258. KNTA Automotor mit Fahrgest=U bis 4/16 sucht G. Schürfeld, Bieleseld=Stieghorft, Thorner Str. 20. Dauerbrenner, gebraucht, billigst gesucht. Angebote unter 7. 532 an d. Geschäftsstellen d. Wests. N. N. Dackel, rasserein, möglichst dunkelbraun,wachsam, mindestens einjährig, zu kaufen gesucht. Angebote mit Preisangabe erbeten unter A. T. 9448 an die Geschäftsstellen d. Westf. Neuesten Nachrichten. Alte Magazine, Uhn, Leben, Wahre Geschichten kauft Kreuzstr. 41. Streichbaß und Cello, wenn auch reparaturbedürftig, gesucht. Angebote unter 2 548 an d Geschäftsstellen d. Wests. N. N. Herd zu kaufen gesucht. Offerten unter T 906 an die Geschäftsstellen der Westf. N. Nachr. Sofa, Kleiderschr., Schreibtisch zu kausen gesucht. Offerten mit Preis unt. 2 505 an die Geschäftsstellen d. Westf. Neuest. Nachr. Gesucht 40—50 Pfund geräucherter Speck von Hausschlachterei. Off. mit Preisangabe unt. Z 402 an die Geschäftsstellen d Westf. Neuest. Nachr. 21.1. Romane, wenn auch gelesen, gesucht. Angebote mit Verzeichnis an Postschließfach 1299. 23.1. Gebrauchte Konsolen und Lager zu kaufen gesucht. Offerten unt. 2 421 an die Geschäftsstellen der Wests. N. Nachr. Handwagen, gebraucht, aber noch gut erhalten zu kaufen gesucht. 100 cm lang. Angebote unter B 3831 a. d. Geschäftsstellen d. Westf. N. N. K Tischler, welcher, übernemmt die Aenderung von Möbeln zu billigsten Preisen? Schreitliche Angebote unter A. U. 9478 an die Geschaftsstellen der W. N. N. Dienstag, 17. Januar 1933 *„„„*„„„„ Nr. 14 Viertes Blatt Aas der rrutt Die Mindener Goldräuber in Königslulter? tm. Minden, 16. 1. (Falscheide) in den Ausschuß berufen.— Nachdem der Bürgermeister noch Aufschluß über das Jugendnotwerk gegeben hatte, wurde die öffentliche Sitzung geschlossen. lz. Bad Oeynhausen. Ueberfallen wurde in der Ueberführung der verlängerten Nach dem verwegenen Goldraub am Sil= Bahnhofstraße ein hiesiger Geschäftsmann von vestertage in Minden konnten wir kürdlich fallene kam nach der Ablieferung eines Autos einen gleichen Raubüberfall auf ein Juwelen= von Paderborn zurück, zufällig ohne Bargeld. geschäft in Bonn melden. Jetzt trifft die Nach=Passanten fanden ihn ohnmächtig, gedrosselt, richt ein, daß in Königslutter bei Braunschweig ersichtlich nach hartem Widerstand erst erlegen. heufalls die Kensterscheibe eings 1thrmachens Die Ermitlungen nach den Tätern führten bisebenfaus die Fennerscheide eines Uhrmachers her noch zu keinem Erfolg. lz. Werste. Völlig nieder gebrannt ist das Wohnhaus des Schmiedemeisters mit einem schweren Ziegelstein eingeschlagen wurde und die bisher noch nicht gefaßten Räuber, denen am 22. Dezember bei einem Anschlag auf ein Goldwarengeschäft in Hannover Schmucksachen im Werte von 22000 RM. in die Hände sielen, mit ihrem Raube in einem bereitstehenden Personenauto unerkannt entkommen sind.— Die Mindener Kriminalpolizei hat zusammen mit der Kriminalpolizei Hannover zweiselsfrei festgestellt, daß es sich um zwei am 10. Dezember aus der Strafanstalt Lauerhof bei Lübeck entwichene Strafgefangene handelt. Der Strafgefangene Adolf Müller ist 1904 in Hannover geboren, hat hellblondes Haar und dunklen Anzug. Sein Komplice ist der 1904 in Barmstedt geborene Wilhelm Strecker, der dunkelblondes Haar hat und einen hellen Anzug trug. Die Täter haben es immer wieder verstanden, nach einem Raubüberfall die Nummer des Kraftwagens zu ändern und sind zurzeit noch immer mit dem Auto flüchtig. Anscheinend sind sie auf dem besten Wege, ihre verbrecherische Tätigkeit von West= nach Mitteldeutschland zu verlegen. F. Quernheim. Die„Turn= und Sportvereinigung Quernheim“ hielt ihre Hauptversammlung ab. Der Vorsitzende gab kurzen Bericht über die Tätigkeit des Vereins im verflossenen Jahr. Der Kassenbericht wurde entgegengenommen und für richtig besunden. Den technischen Bericht erstattete Herr Geist. Die Umwahl des Vorstandes ergab: Vorsitzender Fr. Jording, Schriftführer Albert Heidenreich, Kassierer Chr. Schnittger; techn. Leitung für das Turnerische: Jording und Getst, für Fußball: Walter Schäfer und Pekura. Das Programm für 1933 wird sehr reichhaltig sein. F. Kirchlengern. Hohes Alter. Der Tischlermeister Hermann Flörke(Nr. 408) kann auf ein Lebensalter von 70 Jahren zurückschauen; am selben Tage hat Luise Unterbrink(Nr. 150) die„Fünfundsiebzig" überschritten. F. Häver. Hohes Alter. 70 Jahre alt wird am Mittwoch der Fabrikarbeiter Herm. Horstmann(Nr. 47). Am gleichen Tage feiert die Witwe Marie Kölling(Nr. 100) ihren 85. Geburtstag. Das Gemeindeparlament Löhne tagte hk. Löhne, 16. 1. Am gestrigen Montag fand unter Vorsitz von Bürgermeister Pötting eine Gemeindevertretersitzung statt. Eine Besichtigung des Weges an der Nordseite der Osnabrücker Bahn war vorausgegangen. Dann sollte in der Sitzung über das Angebot der Reichsbahndirektion Hannover, betr. Uebernahme des Weges in Eigentum und Unterhaltung der Gemeinde, Beschluß gefaßt werden. Die Vertretung lehnte das Angebot ab mit der Begründung, daß die gebotene Vergünstigung der Reichsbahn nicht ausreichend sei. Weiter beriet man über den Punkt„Ableitung der Abwässer ar der Mergelkuhle". Es wurde beschlossen, einen Teil der Gewässer in das Drainagenetz zu leiten, während die übrigen Abwässer durch die Besitzung Meyer geleitet werden solle.— Eine heiße Debatte entspann sich um den Punkt Beschlußfassung über den Antrag der Naturfreunde auf„Ueberlassung eines Bauplatzes zur Errichtung eines Heimes auf dem Spatzenberg". Schließlich wurde ein Antrag, das Stück Land dem Verein für 20 Jahre zu überlassen, mit 7 gegen 5 Stimmen angenommen. Mit der gleichen Mehrheit wurde ein zweiter Antrag des Vereins, ihm zum Bau des Fundaments die Ausnutzung des GemeindeSteinbruchs zu bewilligen, angenommen.— Dann wurde an Stelle des bisherigen Mitglieds des Wohlfahrtsausschusses, Lagerhalter Nolting(Löhnerheide), der sein Amt zur Verfügung gestellt hat, Tischl Als der Großvater die Großmutter nahm.„ da war sie jung und schön, eine aufgeblühte zarte Rose. Und weil Großvater schrecklich in seine Braut verliebt war, wurde die Hochzeit nicht lange hinausgeschoben. Großvater war stolz auf seine kleine Frau, die jung und schön blieb, worden. weil sie vernünftig war, etwas auf sich hielt und ihren Liebreiz und ihre Schönheit durch eine regelmäßige Pflege der Haut zu erhalten suchte. Selbst als die Kinder kamen und allgemach heranwuchsen, da war und blieb Frau Minchen noch immer eine schöne Frau. Freilich ein wenig fülliger war sie wohl geworden, aber Möller, aus dem das Vieh und ein großer Teil des Mobiliars geborgen werden konnte. Das brennende Fachwerkgebäude, in dem zudem noch ansehnliche Erntevorräte lagerten, konnte vor allem deshalb nicht gerettet werden, weil ein empfindlicher Wassermangel herrschte. Trotzdem konnte man die anliegende Schmiedewerkstatt vor dem Brand bewahren. Militärkonzert in Halle Zugunsten der Winterhilfe th. Halle, 16. 1. Das Musikkorps der ehemaligen Bückeburger Jäger gab schon manches Konzert in Halle. Auch am Sonntag war Hollmanns Saal überfüllt. Das Programm war in einen künstlerischen, einen volkstümlichen und einen militärischen Abschnitt gruppiert und begann mit einem Marsch des Obermusikmeisters Möller, des Leiters des Konzertes. Der erste Teil bot außerdem die Rakoczy=Ouvertüre(Keler=Bela), den Prolog aus„Bajazzo“ (Leoncavallo) und eine Fantasie aus„Mignon“ von Thomas. Im volkstümlichen Teil begeisterte ein Liederkranz von Weniger,„Das treue Deutsche Herz". Als dann der dritte Teil mit einem Fanfarenmarsch begann, wurden auch die letzten Schwerblütigen mitgerissen, und die Reichswehrkapelle mußte noch einen weiteren Fanfaren=Marsch zugeben. Zu den als Abschluß gedachten Armeemärschen erzwang sich das begeisterte Publikum weitere Zugaben. Die frohe Stimmung hielt auch noch während des Tanzes an, zu dem die Reichswehrleute bis Mitternacht aufspielten. — Der Reinertrag des Konzertes wird der Winterhilfe überwiesen. am 31. 10. 12: 611(darunter 104, die auf Grund der verschärften Bestimmungen vom Arbeitsamt nicht anerkannt sind, aber als WE. zu gelten haben), am 30. 11.: 640(122), am 31. 12.: 680(119). Dagegen betrug die Zahl der Arbeitslosen= und Krisenunterstützungsempfänger, also der vom Arbeitsamt unterstützten, am 31. 10. 31: zusammen 446, am 30. 11: zusammen 512, am 31. 12. zusammen 664. th. Halle. Diebe drangen in der Nacht zum Sonntag in den Betrieb des Fleischermeisters Hülskötter(Bielefelder Straße) ein und erbeuteten ungefähr 6 Zentner Speck, Schinken und Wurstwaren. Die Diebe benutzten für den Transport ein Auto; es fehlt von ihnen jede Spur. Steinhagen, 16. 1. Bunter Abend. Am Sonntag veranstaltete der D. T.„Jahn“ einen Unterhaltungsabend. Die Hauskapelle leitete den Abend ein Der gezollte Beifall machte Zugaben erforderlich. Sodann wurde das Musik=Volksstück „Des Bruders Heimkehr“ durch Mitglieder des Turnvereins dargestellt. Alle Spieler gaben ihr Bestes. In der Pause wurden von der ersten Riege Uebungen am Reck gezeigt. Die Veranstaltung war eine gelungene Werbung für die D. T. th. Halle. Die Zahl der Arbeitslosen ist im letzten Vierteljahr nicht unerheblich gestiegen; sie zeigt zudem deutlich, daß den Gemeinden immer mehr die Betreuung der Arbeitslosen zufällt. Es wurden im wuhl des Kreise Halle gezählt Wohlfahrtserwerbslose: Kassenverhältnisse sind geordnete. Neues aus Blotho Der Staat als Arbeitgeber voran Der Staat läßt beim Zollamt in Vlotho zurzeit umfangreiche Umbauarbeiten vornehmen. Die alten, düsteren Büroräume sollen zu einem großen Raum vereinigt werden, in dem nur der Leiter einen abgetrennten Dienstraum erhält. Auch das obere Stockwerk, das bisher nur Beamtenwohnungen enthielt, soll teilweise zu Diensträumen verwendet werden. An Stelle der bis jetzt gebrauchten Oefen wird eine Zentralheizung eingebaut. Für den Umbau sind etwa 14000 RM. Baukosten ausgesetzt, die auf diese Weise der heimischen Wirtschaft wieder zufließen. Eine stadtbekannte Persönlichkeit, der Maurermeister Fritz Klinksiek, starb ganz plötzlich am Herzschlag. Er hat in den letzten Jahren mehrfach größere behördliche Bauarbeiten durchgeführt. Garagendiebstahl Aus dem in einer Garage stehenden verschlossenen Auto wurden ein wertvoller Musterkoffer und einige anvere Gebrauchsgegenstände gestohlen. Außerdem entnahm der Täter dem Benzintank des Wagens noch 15 Liter Brenn##k. hp. Enger. Generalversammlung des Kriegervereins von 1869. Eingeleitet mit einer Begrüßung durch den Vorsitzenden und der Verlesung der Neujahrskundgebung des Kyffhäuserbundes wurde im Anschluß hieran eine umfangreiche Tagesordnung flott erledigt. Der Mitgliederstand hat sich im Laufe des letzten Jahres um einige neue Mitglieder vermehrt. Die Vorstandswahl ergab die fast einstimmige Wiederwahl des alten Vorstandes. Die Aus dem Fistaut Einne Am 7. Februar Landtag Verutfschule bei Augustdorf ausgeführt wurde. Auch hier wurden Decken und sonstige Einrich= tr. Detmold, 16. 1. tungsgegenstände gestohlen, so daß die AnWie wir erfahren, wird der Lippische nahme berechtigt ist, daß es sich um dieselben Landtag bereits am 7. Februar zusammen= Täter handelt. treten. Diese Sitzung wird dann Aufschluß darüber geben, wie sich die neue Regierung und das Landtagspräsidium sowie die Ausschüsse zusammensetzen werden. Wochenendhaus=Einbrüche Xy. Oerlinghausen, 16. 1. Die in den Oerlinghauser Bergen zahlreich verstreut liegenden Wochenendhäuschen werden seit einiger Zeit von einer Diebesbande heimgelucht, die bch jpezaltstertio gat! Böchergget. hauseinbrüche spezialisiert hat.##e Verbrecher zertrümmerten in der vrrgargepen Woche den Fensterladen der Walkenhor###schen Jagdhütte und drangen in das Innere des Hauses ein, wo sie Türen, Fenster und Bovenluken aufbrachen und wie die Vandalen hausten. Sie stahlen Decken, Betten, Anzüge, Gardinen und viele andere Gegenstände von beträchtlichem Wert. Für die Ergreisung der Täter hat der Besitzer der Hütte eine hohe Belohnung ausgesebt.. gingrnchesten. Ferner wird ein schwerer EmoruchsdiebWeiter wurde in der vergangenen Woche in das Foerthsche Kalkwerk am Segelflugplatz Oerlinghausen eingebrochen, wo den Tätern allerdings nur ein Dynamo in die Hände ftel. Kinder gehören nicht auf die Straße tr Detmold, 16. 1. Eine Brücke auter eiellischen Stom Frielendorf, 16. 1. Als ein Händler dieser Tage mit seinem Pferdefuhrwerk über die Eisenbahnbrücke fuhr, die die Verbindung der sauerländischen Dörfer Frielendorf und Groß=Roppershausen über die Bahnlinie hinweg herstellt, stürzten seine beiden Pferde zu Boden. Der Händler glaubte zuerst, die Tiere seien infolge Glatteises gestürzt und schickte sich an, den Pferden wieder aufzuhelfen. Doch kaum hatte er den Boden betreten, als er einen starken elektrischen Schlag erhielt. Er sprang zurück und rief einen Stellwerksbeamten herbei, der veranlaßte, daß der Strom ausgeschaltet wurde. Die Pferde waren bereits tot. Anscheinend sind die Stromleitungen, die an der Brücke entlang führen, nicht genügend tsoliert gewesen. Die polizetliche Untersuchung ist eingeleitet. Aus Gütersloh und Umgegend Straßennamen für die Feldmark Die Häuserbezeichnung in der Gütersloher Feldmark gab in den letzten Jahren Anlaß zu vielen Klagen. Ortsunkundigen Personen war es einfach unmöglich, sich in der weiten mark zurechtzufinden. Die Häuser wurden in der Reihenfolge numeriert, wie sie entstanden, und so kam es, daß Häuser mit ganz verschiedenen Nummern zusammenlagen und Häuser mit zusammengehörigen Nummern weit auseinander lagen. Jetzt will die Gütersloher Stadtverwaltung diesem Uebelstande abhelfen. Es besteht die Absicht, die Häuser an den Ausfallstraßen der Stadt bis zur Stadtgrenze lausend zu numerieren und einigen Straßen in der Feldmark Namen zu geben. Schwierigkeiten bereitet die Bezeichnung der einsam liegenden Gehöfte und Kotten, die in Zukunft auch leichter aufzufinden sein müssen als bisher. Das Heim der Wanderer Auch die Gütersloher„Herberge zur Heimat“ hat jetzt ihren Jahresbericht für 1932 veröffentlicht, der noch deutlicher als der Bericht der Jugendherberge zeigt, wie groß die wirtschaftliche Not ist. Die Arbeitsstätten stehen leer, die Landstraßen sind bevölkert. 11 997 Personen übernachteten im Jahre 1932 in der Gütersloher„Herberge zur Heimat“, der auch eine Wandererarbeitsstätte angeschlossen ist. Die Zahl der Uebernachtungen betrug 23.005 gegenüber 20 656 im Jahre 1931. Im Obdachlosenheim übernachteten 5656 Personen; dieses Heim besteht erst seit zwei Jahren. Die Zahl der Wanderer stieg in der„Herberge zur Heimat“ von 967 im Januar auf 1037 im März, sank auf 843 im Juni und stieg wieder auf 1508 im Dezember. „Emil und die Detektive“ Im kulturellen Leben der Stadt Gütersloh gab es eine Ueberraschung: das Jungvolk des Evangelischen Jünglings= und Männervereins führte Erich Kaestners„Emil und die Detektive“ auf. Dreißig Jungens spielten mit; die Aufführung war ausgezeichnet. Ein besonderes Lob verdiente sich der junge Litograf Reckmann, der die Bühnenbilder entwarf und damit ein kleines Meisterstückchen vollbrachte. Die Ziegenzüchter tagten Die Ziegenzüchter des Kreises Wiedenbrück hielten ihre Winterversammlung in Rheda ab. Aus dem Jahresbericht ging hervor, daß die Ziege des Landwirts Siewert in Gütersloh im Jahre 1932 die Höchstleistung mit 1771,13 Litern Milch erzielte. „Gut Langert“ ist richtunggebend In der Jahreshauptversammlung des Rhedaer Geflügelzüchtervereins führte Landwirtschaftsrat Direktor Lachhammer aus, die letzte Stallschau in Gütersloh habe gezeigt, daß die Geflügelfarm„Gut Langert“ für die Hühnerzucht der ganzen Gegend richtunggebend sei. Schachverein wächst Der Rhedaer Schachverein hielt seine erste Hauptversammlung ab; der Verein hat schon 49 Mitglieder. Seit seiner Gründung veranstaltete er 11 Wettkämpfe, darunter vier Wettkämpfe mit dem Gütersloher Verein und einen Wettkampf mit dem Bielefelder Verein. das stand ihr ganz ausgezeichnet. Pflege ihrer Gesichtshaut betrieo sie aufmerksam und sorgfältig wie immer, so daß Falten des Alters ihr Gesicht verschonten. Und wer sie von ihren Bekannten und Freundinnen verwundert über diese lange Jugend neugierig befragte, der konnte bisweilen sogar den Namen des wundersamen Mittels hören. Frau Minchen war nun Großmutter gerden. Schön sah sie aus in ihrem Haar und dem noch immer fast glatten Gesicht, das dank der Pflege glatt, jung und reizvoll geblieben war. Großvater freilich), zgete„ichag erhebliche Falten; denn er hielt auf sein Gesicht. Und wenn seine Frau ihn bat, doch einmal etwas für sich zu tun, dann lachte er bloß, gab der Großmama einen herzhaften Kuß und sagte ihr dann, daß es ihm vollkommen genüge, wenn sie nur immer so In der Klüter Straße in Detmold ereignete sich ein Verkehrsunfall. Die zehn Jahre alte Tochter des Arbeiters Focke sprang, als sie sich auf dem Wege in die Schule befand, auf einen fahrenden Milchwagen, kam dabei aber so unglücklich zu Fall, daß das Hinterrad über ihren Körper ging. Mit schweren inneren Verletzungen mußte sie in das Landeskrankenhaus geschafft werden. In der Paulinenstraße lief ein kleines Mädchen über die Straße und wurde dabei von einem Radfahrer angefahren. Das Mädchen kam so unglücklich zu Fall, daß es das linke Bein brach. jung und schön bliebe, die Falten in seinem Gesicht störten ihn gar nicht, er wäre ein Mann und könnte sich das eben leisten. Großmutter gab es auf, ihn zu ändern, aber die Kinder und Enkel von Frau Minchen, die waren einsichtsvoller, und bewunderten nicht nur die erstaunliche Jugendfrische in Großmutters liebem Gesicht, sondern folgten auch gern ihrem guten Rat:„Kinder, pflegt Euer Gesicht nur mit Marylan=Creme. Dann bleibt Ihr jung und schön bis ins späteste Alter— so lange wie ich— und Falten und Runzeln werden Euer Gesicht verschonen.“ Liebe Leserin, aufmerksamer Leser, ziehen Sie eine Lehre daraus: nehmen Sie die helfende, mild und anhaltend wirkende Marylan=Creme. 26000 Anerkennungsschreiben(die Feuer in der Mühle i. Rinteln, 16. 1. In der im 16. Jahrhundert erbauten Ertener Mühle entstand in der Nacht ein gefährlicher Brand. Als der in der Mühle schlasende Müllerbursche, durch dichten Qualm geweckt, aufwachte, stand ein Mahlgang bereits in vollen Flammen. Durch den Alarm des Müllerburschen, der durch eine Luke ins Freie springen mußte, gelang es mit Einsatz der Motorspritze, das Mühlengebäude selbst zu retten. Anzahl ist notariell beglaubigt) aus allen Kreisen und selbst von vielen Aerzten bezeugen die ausgezeichnete Wirkung der MarylanCreme. Ist Ihnen Ihr verjüngtes, verschöntes Gesicht eine=Pfg.-Briefmarke wert? Wenn ja, dann schneiden Sie endstehenden Gratisbezugsschein aus, legen Sie ihn in einen offenen Briesumschlag, kleben Sie die=Pfennig=Marke auf den Umschlag und auf dessen Rückseite kommt Ihre genaue Adresse. 4286 Gratisbezugsschein: An den Marylan=Vertrieb, Berlin 6, Friedrichstr. 24. Erwarte die Probe Marylan=Creme sowie das neue Büchlein über kluge Schönheitspflege, beides vollkommen kostenlos und portofrei. Schwächer, uneinheitlich Berliner Börsenbericht vom 16. Jandar ie Börse eröffnete in abgeschwächter Haltung. —2 Prozent büßten ere bis zu 4 Prozent em Rheinstahl verloren Vecfloniocien ErcararozowressT Es wicc wieder mehr gearbeitet Steigerung der Arbeitszeit von 6,80 Itunden im Juli auf 7,22 Stunden Ende 1932 Die Kapazitätsausnutzung der deutschen Industrie st nach dem Tiefstand von Mitte 1932 in den letzten Monaten wieder etwas gestiegen. Zwar ist die Besserung im ganzen nicht sehr erheblich, dennoch schlägt in einzelnen Wirtschaftszweigen erheblich zu Buch. Ende November 1932 lag die Kapazitätsausnutzung der deutschen Industrie, nach den Ermittlungen des Instituts für Konjunkturforschung, auf 43.3 Prozent (besetzte Arbeitsplätze in Prozent der vorhandenen 47.5 Prozent im November 1931. Der Tiefpunkt wurde im FebruarlMärz 1932 mit 41,2 Prozent erreicht. Die erhöhte Geschäftstätigkeit wird übrigens noch deutlicher, wenn man an Stelle der Arbeitsplätze die Arbeiterstunden Kapazität zum Vergleiche heranzieht, d. h. die Zahl der geleisteten Arbeiterstunden in ein Verhältnis zu der Arbeiterstunden-Kapazität setzt. Hier ergibt sich eine Steigerung von 33.6 Prozent(Januar) auf 38,7 Prozent im November 1932. Im November 1981 betrug die Kapazitätsausnutzung 41,8 Prozent. Der Stand der Kapazitätsausnutzung und die Entwicklung innerhalb der einzelnen Industriezweige ist eine sehr unterschiedliche. Die Kapazitätsausnutzung der Produktionsgüterindustrien ist wesentlich geringer, als die der Verbrauchsgüterindustrien. Bel letzteren ist auch die Steigerung seit Mitte 1932 größer als bei den Produktionsgüterindustrien. Unter den Produktionsgüterindustrien weist das Kraftstoffgewerbe die höchste, die Bauwirtschaft und der Fahrzeugbau die niedrigste Kapazitätsausnutzung auf. Unter den Verbrauchsgüterindustrien ist sie in der Genußmittelbranche am höchsten(69 Prozent der Arbeitsplätze sind hier besetzt). In diesem Zweige ist die Kapazitätsausnutzung auch etwas höher als 1931. Die Einzelheiten der Entwicklung gehen aus folgender Uebersicht hervor: Notizblock 17. 1. 1933 Die Seiden-Aktiengesellschaft, vorm. Gebr. Liebmann& Oehme und N. Borchardt Nacht. i.., Berlin, die sich seit Oktober 1929 in Liquidation befindet, beruft, wie„Die Textil-Woche“ erfährt, ihre letzte Generalversammlung auf den 8. Februar ein, um die Schlußrechnung abzulegen. Auf RM. 2065000 Aktienkapital sind bisher 14 Prozent ausgeschüttet worden. Es soll jetzt eine Restquote von—½ Prozent zur Verteilung gelangen. Damit wird die endgültige Auflösung eines seit fast 100 Jahren bestehenden Unternehmens des Samt-, Seiden- und Bandgroßhandels vollzogen. Die Verhandlungen zwecks Erneuerung des deutsch-schwedischen Handels- und Schiffahrtsvertrages, die im November v. J. in Stockholm begonnen haben und in Berlin fortgesetzt wurden, sind ergebslos verlaufen. Die Schwedische Regierung hat die Mitglieder der schwedischen Verhandlungsdelegation nach Stockholm zurückberufen und erklärt, daß Voraussetzungen zu weiteren Verhandlungen bei der jetzigen Lage nicht vorhanden seien. Gesamte Industrie Produktionsgüterindustrien davon: Maschinenbau Großeisenindustrie au zuwirtschaft Verbrauchsgüterindustrien *** Nahrungsmittelindustrie Gesamte Industrie oduktionsgüterindustrien Verbrauchsgüterindustrien Die Deutscher Eisenhandel.-., Berlin, gibt bekannt, daß Direktor Henry Jaime, Berlin, aus dem Aufsichtsrat der Gesellschaft infolge seiner Bestellung zum Vorstandsmitglied ausgeschieden ist. Direktor Jaime ist Nachfolger des mit Ende des Jahres ausgeschiedenen Vorsitzenden des Vorstandes der Gesellschaft, Dr. Ernst Plagemann. Ueber neun Milliarden Spar-Einlagen Nach den Feststellungen des Statistischen Reichsamts hat die günstige Entwicklung der Sparkassen im November 1932 angehalten. Die Spareinlagen stiegen um 23,2 Millionen auf 9782.8 Millionen RM. Davon entfielen auf den Ueberschuß der Einzahlungen über die Auszahlungen.8 Millionen, auf Zinsgutschriften .1 Millionen und auf Aufwertungsgutschriften 11,3 Millionen RM. Der Einzahlungsüberschuß war allerdings etwas geringer als im Oktober(15.3 Millionen), während er sonst im November im allgemeinen etwas größer war als im Oktober. Die Umsätze im Sparverkehr, d. h. die Summe der Ein- und Auszahlungen, erreichten seit Ende 1927 einen neuen Tiefpunkt. Bei den Sparkassen der Großstädte war der Einzahlungsüberschuß verhältnismäßig am größten. Die Depositen-, Giro- und KontokorrentEinlagen der Sparkassen sind im Berichtsmonat um 12.8 auf 1166.1 Millionen RM. gestiegen. Die Zunahme trägt vorwiegend saisonmäßigen Charakter. Wirtschaftsnachrichten Geschäftsjahr 1931/32 nach Aufwendung von 309 957 RM. für Unkosten, 11 227 RM. für Abschreibungen, 14 598 RM. verschiedenen Verlusten und 12 827 RM. Rückständen mit einem Verlust von 62 764 RM. ab. der sich um den Verlustvortrag aus dem Vorjahre auf 113 654 RM, erhöht..-K. 480 000 RM. .-G. Schwabenbräu, Düsseldorf. Die Gesellschaft erzielte im Geschäftsjahr 1931/32 nach Abzug von 472 815(476 823) RM. für Abschreibungen, 742 389 RM. für Löhne und Gehälter, 340 281 RM. für soziale Lasten und Steuern und 1697 706 RM. für Unkosten(i. V. insges. 954090 Unkosten, 73 228 RM. Versicherungen) einen Reingewinn in Höhe 423 362(647 330) RM., woraus 6(8) Prozent Dividende auf 6 Mill. RM..-K. verteilt, 50 000(100 000) RM. für Wohlfahrtszwecke verwendet und 33 304(30 303) RM. vorgetragen werden sollen. Die deutsche Roheisengewinnung Im Jahre 1932. Die Roheisengewinnung im deutschen Zollgebiet betrug im Dezember 1932 364 159 t gegen 370 562 t im Vormonat. Arbeitstäglich wurden im Dezember durchschnittlich 11747 t erblasen, d. h. 4,9 Prozent weniger als im November 1932. Von 154(154) Hochöfen waren 42(40) in Betrieb und 44(45) gedämpft. Im Jahre 1932 wurden insgesamt 3932541 t erblasen, oder arbeitstäglich 10 745 t. Gegen 1931 bedeutet dies einen Rückgang arbeitstäglich um 5866 t oder 35,3 Prozent, gegen 1929 einen Rückgang arbeitstäglich um 25 969 70,7 Prozent. oder Falsche Gerüchte um die CopriBank. Die in letzter Zeit umlaufenden Gerüchte, wonach eine Fusion der Commerz- und Privatbank mit einer der anderen Großbanken zu erwarten sei, bestätigen sich in keiner Weise. An den zuständigen Stellen ist über eine beabsichtigte Fusion der Commerz-Bank nichts bekannt. Es wird darauf verwiesen, daß die Ende Dezember 1932 gegründeten Gesellschaften, Deutsches Finanzierungsinstitut.-G. und Tilgungskasse, durchaus in der Lage sind, zwecks Bilanzbereinigung die bei allen Großbanken infolge der Bankenkrse eingetretenen Verluste bezw. schwachen Stellen zu liquidieren. Bei der Commerzund Privat-Bank sind, wie mitgeteilt wird, diese Verluste sehr minimal, was daraus hervorgehe, daß die Bank seit der Kreditkrise 1931 den Kredit der Akzeptbank nicht mehr in Anspruch zu nehmen brauchte. Der Status der Commerz-Bank wird uns als recht flüssig bezeichnet. Die Gemeinschaft R. W. E.— Rheinische Braunkohle. Der Gemeintsvertrag, der als Folge der Interessennahme des R. W. E. bei der Rheinische Braunkohle ausgearbeitet worden ist, um das Verhältnis zwischen beiden Gesellschaften zu regeln, soll nicht zwischen der Rheichen Braunkohle und dem R. W. E. direkt, sondern ischen der Braunkohle und der dem R. W. E. naheDer Markt in Rohbaumwolle Wenig veränderte Preise. Industrienachfrage in engen Grenzen. Der Londoner Goldpreis betrug am 16. Januar für eine Unze Feingold 122 ch 8 d= 86.6934 RM., für ein Gramm Feingold demnach 47.3419 Pence .78726 RM. Rückblick auf die Inventur-Verkäufe Ausblick auf die Weißen Wochen Der erste Ansturm im Inventur. Verkauf der großen Städte ist vorüber. Allerdings zieht sich die Veranstaltungszeit noch teilweise bis in den Februar hinein. Man kann aber jetzt schon ungefähr überschen, wie das Inventurgeschäft im Textil-Einzelhandel verlaufen ist. Zunächst muß festgestellt werden, daß das Interesse der Käuferschaft in den ersten Tagen außergewöhnlich groß war, da nicht nu die Auswahl diesmal sehr reichlich ist, sondern auch die Preise selbst bei regulären Waren einen Verlust für die Verkäufer darstellten. Aber auch im InventurVerlauf zeigte es sich, daß wohl der Will- zu Anschaffungen besteht und überall dringendst. Bedart der Deckung harrt, daß aber das Portemonnaie schr häufig streikt. Der größte Teil der Einkäufe erfolgte überraschenderweise in den ersten Tagen während die Umsätze später erheblich zusammenschrumpften. Daher ist das Gesamtgeschäft nicht allzu groß. Lediglich in einzelnen Abteilungen wurden die Umsätze des Vorjahres mengenmäßig überholt Hatte man sich schon in den Weihnachtstagen bei Textileinkäufen fast ausschließlich von praktischen Erwägungen leiten lassen, so bildeten sie in der Inventur die Richtschnur. Aus diesem Grunde sind vorzugsweise einfache und billige Stoffe von Fertigwaren Kleider. Mäntel. Strick- und Wirkwaren umgesetzt worden. Besonders gut schnitt überall die Kinderkleidung ab. Auffallend groß ist das Verlangen nach Baumwoll- und Leinenstoffen zur Selbstherstellung von Tisch- und Bettwäsche, die noch stärker angefordert wurden, als in den vergangenen Jahren. Ferner zeigte sich lebhaftes Interesse für Gardinen. Dies erklärt sich aus den zahlreichen Umzügen während des abgelaufenen Jahres Die Hausfrauen haben sich offnbar in den neuen Wohnungen häufig mit Notlösungen bei der Innenausstattung beholfen und benutzen das Inventur-Angebot zur Ergänzung der längst noptwendig gewordenen Einkäufe. Im großen und ganzen werden die jetzt vor der Tür stehenden„Weißen Wochen“ das gleiche oder doch ein sehr ähnliches Bild wie die InventurVerkäufe liefern. Nur der dringlichste Becarf wird vom Verbraucher gedeckt, und die Umsätze halten sich mengenmäßig etwa auf der Höhe des Vorjahres, wertmäßig hingegen unterschreiten sie infolge der überall stärker zurückgesetzten Preise die Vorjahrsergebnisse Wie erheblich sich auch bei derartigen Sonderveranstaltungen das Abzahlungs-System bemerkbar macht, geht aus dem Anschwellen der einzelnen Handelsumsätze in den ersten Tagen nach den Gehaltszahlungen deutlich hervor. Die Geschäftswelt betont, daß die Tagesschwankungen im Umsatz noch nicmals so groß gewesen seien, wie gerade in diesem Jahre Devisenkurse Telegr. Auszahlung auf Berlin, 16. 1. Vor Notierung Bremen, 13 1(Wochenbericht). Dem Bremer Markt wurden in der Berichtswoche neu zugeführt 45 563 Ballen Baumwolle(gegen 28 981 Ballen in der Vorwoche und 34 419 Ballen in der Vergleichszeit des Vorjahres), wieder ausgeführt 43 209 Ballen Baumwolle(42 406 bzw. 38 710). Die Bremer Baumwollvorräte erhöhten sich au 501 953 Ballen(499 599 bzw. 355 946). Schwimmend auf Bremen sind zurzeit 80000 Ballen Baumwolle(108000 bzw. 84 000). In amerikanischer Baumwolle ichlte zu Anfang dieser Woche am Bremer Baumwollterminmarkt jedwede Anregung. Am Montag nachmittag wirkten Gerüchte über die Möglichkeit einer Inflation des USA-Dollars vorübergehend leicht befestigend. Dann wurde die Abgabeneigung wieder üb rwiegend und die Preise gaben langsam nach. Auch eine Preiserholung um 16 Punkte nach der plötzlichen Befestigung der amerikanischen Wertpapier und Getreidebörsen am Mittwoch ging am Donnerstag unter stehenden Braunkohlen- und Brikettwerke Rodder- umfangreichen Verkäufen wieder verloren Weiterhin D. var—. u0 Tehren ahrg. blieb die Stimmung unsicher schwankend und die grube.-G. auf die Dauer von 50 Jahren abgeschlossen werden. In dem Vertrag ist eine weitgehende Wahrung der Interessen der Braunkohle-Aktionäre vorgeschen, denen vom R. W. E. die einundeinhalbfache R. W..-Dividende, mindestens aber 120 Prozent garantiert werden. Dieser Mindestsatz liegt 2 Prozent über der in den letzten Jahren von der Rheinischen Braunkohle ausgeschütteten Dividende(10 Prozent). Außerdem ist nach Ablauf des Interessengemeinschaftsvertrages eine Uebernahme der Braunkohle-Aktien zum Kurse von 200 Prozent vorgesehen. Wie bereits gemeldet, sind über diese Vorschläge noch Beratungen innerhalb der Verwaltungen beider Gesellschaften notwendig. Wie wir hören, dürfte sich wahrscheinlich noch Ende dieser Woche der Aufsichtsrat des R. W. E. mit der Angelegenheit befassen. Deutsches Lichtspielsyndikat.-., Berlin. Die Deutsche Lichtspielsyndikat.-., Berlin, teilt mit, daß die für den 24. Januar einberufene o..V. nicht stattfindet. Ein neuer Termin wird demnächst anberaumt werden. Die.-V. sollte die Regularien zum 31. 7. 1932 erledigen. Maschinen- und Werkzeugfabrik Kubel, Vogel& Schemmann.-., Hagen-Kabel. Die Gesellschaft schließt das blieb die Stimmung heutigen Bremer Schlußnotierungen liegen gegenüber den Schlaßnotierungen vom 6. Januar d. J. unverAndert bis 4 Centspunkte höher. Im Effektivgeschäft der Bremer Baumwollbörse hielt sich die Nachfrage der Industrie weiter in engen Grenzen Die Märkte in ägyptischer Baumwolle lagen recht ruhig und die Preise schwankten nur schr wenig. Ostindische Baumwolle konnte bei geringem Geschäft im Preise etwas anziehen und die heutigen Bremer Notierungen für ostindische Baumwolle liegen 10-Pence-Punkte über den Schlußnotierungen der Vorwoche. Viehmärkte Altenessener Schweinemarkt vom 14. 1. Auftrieb: 1646 Stück. Es kosteten im Großhandel: Ferkel Grretschaittggewichte—8 Wochen alte 8 bis 12 RM.,—12 Wochen alte 12 bis 16 RM.; Läuferschweine:—4 Monate alte 16 bis 21 RM.,—6 Monate alte 21 bis 30 RM., größere entsprechend höher. Marktverlauf: langsam. Neu Vork........ Amsterdam-Rotterdam Grüssel-Antwerpen.. Rudapest........ selsingfors...... (openhagen...... 5 Brief 14.12 .7 160. 37 59.45 slo arie sochholm .214 21.34 .05 72.35 16.42 12.405 0. 97 34.37 76.82 51.95 .225 .3 .82 .47 10.45 .43 .135 21.54 72.98 72.60 .22 .226 . 73.12 2 34.43 16.45 .433 81.13 34.45 77.03 32.05 Notierung für je 1 Pfund, Dollar, sonst in 100 Einheiten Amtliche Produkten-Notierungen 16. Kleine Speiseerbsen Futtererdsen.... Peluschken Weizen: Märkischer Rosgen: Markischer Braugerste..... kuttergerste.... Hafer: Märklscher Weizenmehl 100 kg. Roggenmehl dto. Weistenkiele.“... Roggenkleie..... Rape....... Leinsast....... Viktoriaerbsen.... 33—19 63—13 158—164 12—113 .73-25 19.30—21.60 .75—.00 : 8. 7 0— 9. 0 0 Ackerbohnen... Wicken..... Lupinen: blaue Lupinen: gelde Seradelia.... Leinkachen.... Erdnubkuchen Trockenschnitzei 20.00—21.30 12.00—14.00 .00—14.50 .25—15.00 .00—16.0 .00—10.00 .30—12.75 17.00—23.00 10.30—10.30 10.50—10.60 .00—.00 20.00—-.00 Extr.Soyabohnenschret.40—.40 Berliner Metallmarkt 16. 1. Elektrolytkupfer(wire bars) Originalhüttensluminium Dezgl. in Volz, oder Drahidarren Reinnickel Antimon Regulus......... seinzilder 47.25 10 0 84. 00 350.00 77.00—99.00 25.00—33.30 Bremer Baumwollmarkt Monat hüler*:: April.. Mai Augus: September Oktober November Dezember .94.65* st ruhig,- Leko.2# □ W