83. Jahrgang. Nummer 11 Ii Bieleleider dcheral-Anzeiger und Handeisblanl Die„Westf. Neuesten Nachrichten“ mit den Beilagen für Sport, Unterhaltung, Literatur, Frau und Kind, Haus, Hof und Garten, Ravensberger Blätter, Radio und Schach erscheinen wöchentl. 6mal und kosten monatl..00 RM., im Postbezug.00 RM. einschließlich.48 RM. Zeitungsgebühr, aber ohne Bestellgeld. Sie können bei allen Trägerinnen, Agenturen, Postanstalten, Briefträgern und in unseren Filialen und Geschäftsstellen bestellt werden. Hauptgeschäftsstelle und Redaktion Bielefeld, Rohrteichstr. 9, Fernruf durch die GundlachZentrale: 4970—4978, nach 19 Uhr Geschäftsstelle 4972, Redaktion 4970 u. 4973. Glertsern Freitag, 13 Januar 1933 Anzeigenpreis. Der Raum für die Anzeigenspalte(29 mm breit, 1 um boch) 15 Pfg., für die Reklamezeile(70 mm breit, 1 mm hoch) 60 Pig Rahatt nach besonderem Tarif Bei verspätetem Eingang der Zahlung oder bei Zwangsemnziehung ies Betrages kommt der gewährte Rabatt in Fortfall. Bellagen 15 Mark las Tausend. bei Tellauflagen 20 Mark Annahmestellen für Bielefeld lie Geschäftsstellen Rohrteichstraße 9. Alter Markt 2, Herforder Str 84. die Filialen Bahnhofstr 84. Kreuzstr. 40, Arndtstr. 41, Bleichstr 125; für Brackwede: Hauptstr 60; für Bielefeld Schlldesche: Talbrückenstraße 4 Tine nede Aheuedereronung Schleichers Antwork auf die Kampfansage des Landbundes Berlin, 12. 1. Der scharfe Konflikt, der zwischen Reichsregierung und Landbund ausgebrochen ist und am Mittwoch zum Abbruch der Beziehungen zwischen Regierung und Landbund geführt hat, findet seine Fortsetzung in gegenseitigen Erklärungen, in denen zunächst einmal die Frage eine Rolle spielt, wann die Landbundentschließung dem Reichspräsidenten bekannt wurde. Die Regierungserklärung teilt hierbei mit, daß am Mittwoch zwei Aussprachen stattgefunden haben, zuerst zwischen dem Reichspräsidenten allein mit den Landbundführern und dann unter umgehender Hinzuziehung des Reichskanzler, des Ernährungsministers und des Wirtschaftsministers am Abend. Erst nach der Rückkehr von dieser letzten Konferenz in sein Büro habe der Reichspräsident von der verletzenden und schroffen Entschließung des Landbundvorstandes Kenntnis erhalten. Die Agrarpläne der Regierung Außerdem enthält die Erklärung der Regierung gleichsam als Antwort auf die Kampfansage des Landbundes umfangreiche Mitteilungen über die gegenwärtigen Arbeiten zur Landwirtschaftshilfe. Danach hat bei der gemeinsamen Abendkonferenz bereits der Entwurf einer neuen Agrarverordnung vorgelegen, mit deren Herausgabe nach einigen Abschlußarbeiten in kürzester Frist zu rechnen sei. Die Agrarhilfe der Regierung Schleicher richtet sich danach auf drei Fragenkreise. Zunächst einmal wird die Margarineverordnung als sehr problematisch bezeichnet. Genau wie in anderen Ländern könne die Butterbeimischung nur vorsichtig gehandhabt werden, damit nicht etwa das Gegenteil einer Hilfe für die Landwirtschaft erreicht werde. Die Regierung denke aber nicht daran, den nur mit aller Vorsicht beschrittenen Weg aufzugeben, und man hofft nach wie vor, daß trotz aller bisherigen Ablehnung die Margarineindustrie den Weg zur Regierung zurückfinde. Regierung auf Grund früherer Erfahrung als nicht ausreichend und zu unverbindlich erklärt. Der Anspruch der Regierung auf Vertrauen zu ihrer„Politik hinter verschlossenen Türen“ ließe sich nur durch Taten beweisen, die eine grundsätzliche Abkehr von der seitherigen verhängnisvollen Wirtschaftspolitik erkennen ließen. Scharfe Kritik am Landbund In der Presse wird an dem aggressiven Vorgehen des Reichslandbundes fast durchweg scharfe Kritik geübt. Man betont, daß sich der Landbund zu Unrecht zum Sprecher der Gesamtlandwirtschaft mache und spricht seinen Berlin, 12. 1. Nachdem ein Berliner Blatt der Sache auf die Spur gekommen ist, wird nun von unterrichteter Seite bestätigt, daß Gregor Strasser vom Reichspräsidenten in der vorigen Woche empfangen worden ist. Wie jedoch gleichzeitig erklärt wird, hatte der Empfang nur den Zweck, daß der Reichspräsident sich über die Persönlichkeit Gregor Strassers orientieren wollte, weil sein Name in der Politik letzthin sehr häufig genannt wird. Der Reichspräsident hat bei dem Empfang auch davon abgesehen, sich zu dem zu äußern, was Strafser vorgetragen hat. * Ganz so belanglos, wie es diese Bestätigung darstellt, ist ja nun die politische Bedeutung des Empfanges nicht. Immerhin kann der Besuch Strassers bei Hindenburg von gewisser Seite als ein sanfter Druck auf Adolf Hitler aufgefaßt werden. Beachtlich ist dabei Hindenburgs ritterliche Geste gegenüber Hitler, daß er sich jeder Stellungnahme zu Strassers Darlegungen enthalten hat. Führern teilweise sogar die persönlichen und sachlichen Qualitäten zur Rettung der Landwirtschaft ab. Auch der Reichsverband der Deutschen Industrie hat in einer scharfen Erklärung gegen das Vorgehen des Reichslandbundes Stellung genommen, ebenso der Reichsverband des Groß= und Ueberseehandels. Wie im Zusammenhang mit dem Landbundkonflikt und den neuen Agrarplänen abermals betont wird, decken sich die Ansichten des Reichsernährungsministers von Braun vollkommen mit denen der gesamten Reichsregierung. Hitler— Schleicher wird nach wie vor abgestritten. Auch Gerüchte, wonach Hitler eine Zusammenkunft mit Gregor Strasser gehabt haben soll, werden von der Reichspressestelle der RSDAP. als völlig aus der Luft gegrifsen bezeichnet. Strasser sprach auch mit Brüning Gregor Strasser, der sich in den Weihnachtsfeiertagen auch bei dem nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten Fabrikant Kiehn in Trossingen(Württemberg) aufhielt, ist, wie die „Vossische Zeitung“ wissen will, von dort aus auch mit dem früheren Reichskanzler Brüning zusammengekommen, der während der Weihnachtsferien in Freudenstadt weilte. Die Unterredung fand in dem nahegelegenen Trossingen statt. Posizei stürmt ein Haus 20 Tote bei Zusammenstößen mit Anarchisten in Spanien Madrid, 12. 1. In dem kleinen spanischen Dorf Casasviejas(Provinz Cadiz) ist es zu blutigen Zusammenstößzen zwischen Polizei und auarchistischen Elementen gekommen, die sich in einem Gebäude verschanzt und, um die Polizei abzuschrecken, an der Fassade des Hauses den Leichnam eines Polizisten befestigt hatten. Die Polizei stürmte das Gebäude mit Maschinengewehren und Bomben. Die Zahl der Toten wird mit 20 angegeben. Nach dem Bombardement wurde das Gebäude in Brand gesteckt. Sämtliche Insassen kamen ums Leben. Man hat 19 verkohlte Leichen geborgen. Auf seiten der Polizei sollen drei bis vier Mann gefallen sein. Bei der Säuberung der Ortschaft wurde aus einzelnen Häusern geschossen. Waffenruhe in China? England vermittelt WaffenstillstandsVerhandlungen Peping, 12. 1. In Gegenwart eines englischen Marineoffiziers soll am Donnerstag in Tschingwangtau eine Zusammenkunft chinesischer und japanischer Vertreter stattgefunden haben, deren Ziel es war, die Form zu beraten, unter der offizielle Verhandlungen über einen Wassenstillstand für die Zone von Schauhaikwan eingeleitet werden könnten. Die chinesische Regierung hat in einer an die Signatarmächte des Boxer=Protokolls vom Jahre 1901 gerichteten Note von der Besetzung Schanhaikwans durch japanische Truppen offiziell Mitteilung gemacht und darauf verwiesen, daß sie keine Verantwortung für Schäden übernehmen könnte, die etwa durch die legitime Gegenwehr chinestscher Verteidigungskräfte entstehen könnten. Mensch und Maschinle Das Für und Wider einer Arbeitszeilverkürzung Krasser der hindendurg und dei Beantng Kombinationen um Strasser aber nicht mehr aktuell, da Fühlungnahme der Regierung mit Hiller zustandegekommen In der Zollfrage werden verstärkte Schutzmaßnahmen in Aussicht gestellt, wobei die besonderen Interessen des Kleinbauern gewahrt werden sollen. Einzelheiten können jedoch noch nicht bekanntgegeben werden. Im Mittelpunkt des Schleicherschen Agrarprogramms steht der Vollstreckungsschutz, der voraussichtlich das ganze Reichsgebiet umfassen soll, ohne allerdings, wie es heißt, die Gläubigerinteressen außer acht zu lassen. Zwangsversteigerungen sollen bei der Landwirtschaft möglichst vermieden werden. Im Zusammenhang mit diesen Agrarmaßnahmen weist die Regierung darauf hin, daß entgegen anderen Meldungen genügend Siedlungsland zur Verfügung stehe. In nächster Zeit werde außerdem noch sehr viel weiteres Land anfallen, und zwar schon bei der Entschuldung der größeren Güter(an die man also wohl jetzt energischer herangehen will). neue Landbunderklärung Der Landbund seinerseits hat eine neuerliche Erklärung herausgegeben, die an Schärfe des Tones der vorherigen Kampfansage kaum nachsteht. Man spricht in bezug auf die Regierungserklärung vom Mittwoch von„wesentlichen Lücken und Unrichtigkeiten, die geeignet seien, den wahren Tatbestand zu verdunkeln". Gemeint ist hierbei insbesondere die erst nachträgliche Bekanntgabe der Tatsache, daß erst auf Grund der ernsthaften landwirtschaftlichen Vorstellungen die erweiterte Konferenz mit dem Reichskanzler und den Ministern einberufen worden sei. Im übrigen unterstreicht die Landbunderklärung nochmals die äußerst zugespitzte Verzweiflungsstimmung in der Landwirtschaft, während man die bisherigen Hilfszusagen der Beachtlich ist hierbei noch eine Meldung, wonach die politischen Kombinationen, in denen Gregor Strasser eine große Rolle spielte, gegenwärtig etwas mehr in den Hintergrund getreten zu sein scheinen, weil es der Reichsregierung gelungen ist, mit dem Führer der nationalsozialistischen Partei Hitler selbst in Fühlung zu kommen. Ueber die Art dieser Fühlungnahme verlautet jedoch nichts. Eine direkte Aussprache Die Führer der Graf Kalckreuth, der Präsident des Reichslandbundes, dessen Rücktritt jedoch bevorstehen soll. Genf, 12. 1. Auf der internationalen Konferenz für die Einführung der 40=Stunden=Woche wurde die allgemeine Aussprache fortgesetzt. Sie ergab keine wesentlich neuen Gesichtspunkte. Die Vertreter der Arbeitgeber sprachen sich gegen den Abschluß einer Konvention aus. Die Arbeitnehmervertreter forderten sie mit größter Entschiedenheit, und die Regierungsvertreter verhielten sich teils zustimmend, teils zurückhaltend. Der deutsche Arbeitnehmervertreter „geatlen von Sybel, Vorstandsmitglied und Wortführer des Reichslandbundes. Spliedt sprach die Erwartung aus, daß wenigstens eine Teillösung erzielt werde. Im Gegensatz zu dem dänischen Arbeitgebervertreter, der die Zuverlässigkeit der Statistiken über die technologische Arbeitslosigkeit bezweifelt hatte, stellte der Redner fest, daß in Deutschland in den Jahren 1925 bis 1931 eine Million Arbeiter durch die Maschinen verdrängt worden seien. Selbst die Krise habe die Rationalisierung nicht aufgehalten. Die technischen Schwierigkeiten einer Verkürzung der Arbeitszeit würden von den Arbeitgebern stark übertrieben. In Deutschland arbeiteten heute schon ein Drittel der Arbeiter durchschnittlich nur 34 Stunden. Trotzdem blieben die betreffenden Betriebe konkurrenzfähig. Eine geringe Zunahme der Produktionskosten sei nicht so schlimm, wie die Fortdauer der ungeheuren Arbeitslosigkeit. Bemerkenswert war die Stellungnahme des italienischen Arbeitgebervertreters Olivetti, der sich bisher der Ablehnung der Arbeitgebergruppe nicht angeschlossen hatte, und zwar wohl, weil die Aktion für die Einführung der 40stündigen Arbeitswoche von der italienischen Regierung ausgegangen ist. Olivetti suchte in einer mehr als einstündigen Rede die Bedenken der italienischen Arbeitgeber gegen die allgemeine Einführung der 40stündigen Arbeitswoche zu begründen. Er ging sehr in Einzelheiten, um die praktische Undurchführbarkeit einer allgemeinen internationalen Regelung nachzuweisen. Er bestritt nicht, daß durch die Verkürzung der Arbeitszeit die Arbeitslosigkeit bekämpft werden könne, meinte aber, daß man dieses Ziel auch mit dem System der Kurzarbeit er Or. k..n. F. de.. urAuf“ Warmbold über die Wirtschaft, Syrup über die Sozialversicherung Die Regierung ist optimistisch Berlin, 12. 1. Im Haushaltsausschuß des Reichstags wurde am Donnerstag die finanzpolitische Aussprache fortgesetzt. Der Abg. Ersing(Ztr.) wünschte einen Ueberblick auch über die Finanzlage der Länder und Gemeinden. Die öffentlichen Ausgaben lägen heute noch immer sieben Milliarden über dem letzten FriedensEtat, und wenn man davon die zwangsläufigen auf den Krieg zurückzuführenden Ausgaben einschließlich der Wohlfahrtslasten abrechne, bleibe noch immer eine Differenz von zwei Milliarden, die durch weitere Einsparungen beseitigt werden könnte. Der Redner regte an, eine Aenderung des Steuersystems unter Wiederherstellung der Verantwortung der Länder und Gemeinden durchzuführen. Schließlich sprach er den Wunsch aus, durch baldige Vorlegung des Etats die Parteien zu positiver Arbeit zu zwingen. Abg. Quaatz(Dn.) bezeichnete eine Reform des verwickelten Steuersystems als dringlich. Steuersenkungen seien kein Geschenk, sondern eine Notwendigkeit. Die Maßnahmen zur Arbeitsbeschaffung seien unzulänglich. Im Etat kürze man die notwendigsten Arbeiten, während der Arbeitsbeschaffungskommissar eine neue Behörde aufbaue, und mit einem Feldstecher nach Arbeit ausschaue.— Es folgten dann die Reden des Reichswirtschaftsministers und des Reichsarbeitsministers. Reichsarbeitsminister Syrup gab einen ausführlichen Ueberblick über die Lage der Sozialversicherungszweige. Die Einnahmen der Sozialversicherung, so sagte der Minister u.., die 1929 noch 4,3 Milliarden betrugen,“ waren 1932 auf 2,66 Milliarden gesunken. Insolgedessen habe man auch die Ausgaben senken müssen. Aus dem Einzelzahlenmaterial, das der Minister vortrug, ergab sich, daß die Krankenversicherung im Jahre 1932 in Einnahmen und Ausgaben mit 1855 Millionen balancierte, bei einem Vermögen von 896 Millionen am Jahresende. Für die Unfallversicherung liegen bisher die Einnahmen noch nicht vor; die Ausgaben betrugen 340 Millionen. In der Invalidenversicherung sei ein Defizit von 190 Millionen zu verzeichnen. Die Angestelltenversicherung hatte 447 Millionen RM. Einnahmen und 263 Millionen Ausgaben; ihr Vermögen betrug 2077 Millionen. In der Knappschaftsversicherung war bei einem Ausgabenbestand von 197 und bei Einnahmen von 195 Millionen ein Fehlbetrag von 2 Millionen vorhanden. Invaliden= und Knappschaftsversicherung bereiteten der Regierung große Sorge. Die Regierung sei augenblicklich dabei, für eine Sanierung auf lange Zeit in diesen beiden Versicherungen zu sorgen. Zu den verschiedenen Arbeitslosenversicherungen betonte der Minister, daß die Aushan Henisch dor dem sachs. Landlag Stürmische Sitzung Die Immunität des Abg. Bennecke aufgehoben reichen könne. Es sei eine Illusion zu glauben, daß eine Verkürzung der Arbeitszeit auf 40 Stunden obligatorisch allgemein durchgeführt werden könne. Eine Verkürzung der Arbeitszeit würde eine noch stärkere Mechanisierung des Arbeitsprozesses und damit eine Verschärfung der Krise zur Folge haben. Kritik an Gereke Die Zinsfrage als Angelpunkt Berlin, 12. 1. Am Dienstag hielt Direktor Fischer von der Reichs=Kredit=Ges. im Währungs=Institut der Handelshochschule, Berlin einen Vortrag über das Thema:„Arbeitsbeschaffung und Kreditausweitung". Der Leiter der staatlichen Großbank lehnte eine willkürliche Festsetzung des Zinssußes ab. Er erblickt im Zins vielmehr den Regulator bezw. das Warnungssignal für die Wirtschaft. „Verträgt eine Investition den normalen Zinssatz nicht, so muß man sie unterlassen.“ In diesem Satze gipfelten die Darlegungen des Vortragenden. Außerdem verlangte Fischer die Zusammenarbeit der öffentlichen Hand mit der Privatwirtschaft auf dem Gebiete des. Kapitalmarktes und ferner den Schutz des Sparers. Man dürfe nur so viele Zwischenkredite für Arbeitsbeschaffung aufnehmen, als später der Markt öffentliche Anleihen vertragen könne. Arbeit und Siedlung Besprechung der Ober= und Regierungspräsidenten Berlin, 12. 1. Unter Leitung des Reichskommissars Bracht fand am Donnerstag eine Besprechung der Oberpräsidenten und Regierungspräsidenten über Fragen der Arbeitsbeschaffung und Siedlung statt. Reichskanzler von Schleicher wies zu Beginn der Konferenz nach kurzen Ausführungen über die politische Lage auf die Aufgaben hin, die sich für die allgemeine Landesverwaltung bei der Durchführung der von der Reichsregierung in Angriff genommenen Aufgaben ergeben. Reichskommissar Gereke unterrichtete die Oberund Regierungspräsidenten über die sich aus dem Arbeitsbeschaffungsprogramm ergebenden Fragen. Neuer Inspekteur der Pioniere Oberst Förster, bisher Kommandeur des Pionier=Bataillons 4, wurde im Rahmen der großen PersonalVeränderungen in der Reichswehr zum Inspekteur der Pioniere und Festungen ernannt. Dresden, 12. 1. Der Sächsische Landtag trat am Donnerstag in die Behandlung der verschiedenen Anträge zur Mordsache Hentsch ein. Der Abg. Eindermann(Komm.) erhov heftige Vorwürfe gegen die Regierung und die Staatsanwaltschaft, die die Mörder begünstigt hätten, und wurde dabei wiederholt zur Ordnung gerufen. Als Sindermann die Sozialdemokratie angriff, kam es zu minutenlangen wüsten Lärmszenen. Abg. Edel (Soz.) wandte sich gleichfalls mit scharfen Angriffen gegen die Regierung, die gegen die Mörder und gegen Dr. Bennecke viel zu spät eingegriffen habe. Bei der namentlichen Abstimmung wurde der Antrag auf Aufhebung der Immunität des Abgeordneten Dr. Bennecke einstimmig in Abwesenheit der Kommunisten angenommen. Im Anschluß an die Abstimmung gab der sächsische Innenminister Richter eine längere Erklärung ab über das Verhalten der Dresdener Kriminalpolizei in der Mordsache 8156. Irgendwelche Anhaltspunkte dafür, daß die Kriminalbeamten, und insbesondere Kriminalrat Vogel, die mutmaßlichen Täter aus parteipolitischen Rücksichten begünstigt hätten, hätten sich nicht ergeben. Die in dieser Richtung erhobenen Verdächtigungen müsse er als eine schwere unberechtigte und unbegründete Kränkung nachdrücklichst zurückweisen. Die Beamten hätten sich zweifellos in der Beurteilung der Persönlichkeit Schenks stark geirrt. Dieses Vertrauen zu Schenk habe ihm die Flucht ermöglicht. Aber man habe damals an eine Flucht tatsächlich kaum denken können. Zu einem Haftbefehl gegen Schenk bis zu seiner Flucht hätten die gesetzlichen Voraussetzungen gefehlt. Falls sich ein Beamter schuldig gemacht habe, werde gegen ihn selbstverständlich ein Dienststrafverfahren eingeleitet werden. Der Abg. Geiser(Sozialdem.) begründete den sozialdemokratischen Antrag, die wegen Begünstigung der Mörder angeschuldigten Beamten zur Rechenschaft zu ziehen. Bei seinen weiteren Ausführungen erhob sich im Hause ein ungeheurer Tumult. Der Landtagspräsident sah sich genötigt, die Sitzung zu unterbrechen. gaben 1981 rund 3147 Millionen betragen hätten, während sie 1932 etwa 2835 Millionen betragen werden. In der Oeffentlichkeit sei stark erörtert worden, daß die Einnahmen der Reichsanstalt größer sind als die Ausgaben. Da die Ausgaben 721 Millionen, die Einnahmen aus Beiträgen aber 1020 Millionen betragen, sei tatsächlich ein rechnungsmäßiger Ueberschuß von 300 Millionen vorhanden. Diese Summe werde aber restlos abgeführt. Der Minister bezeichnete die Dreiteilung der Arbeitslosenhilfe als sehr unerfreulich. Eine Aenderung sei erwünscht. Was die Entwicklung des nächsten Jahres anlange, so sei er persönlich der Auffassung, man könne aus der Gestaltung der Arbeitslosenzahl einen Stillstand der Wirtschaftskrise feststellen. Der neuerliche Zugang an Arbeitslosen sei nicht negativ zu werten, weil es sich um den normalen Zug ang handele, der saisonmäßig bedingt sei und den wir auch in den besten Jahren nie beseitigen könnten. Konjunkturell seien wir zu einem gewissen Stillstand in der Arbeitslosigkeit gelangt. Reichswirtschaftsminister Warmbold gab dann in einer längeren Rede eine Darstellung der Wirtschaftskrise, ihres gegenwärtigen Standes und der vermutlichen Weiterentwicklung. Bei der Schilderung der Krisen=Ursache gedachte er auch der Kreditkrise mit der Bemerkung, daß der Run auf Deutschland bis heute einen Abzug von rund sieben Milliarden RM. bewirkt habe. Nach der Lausanner Konferenz sei eine Wiederkehr des Vertrauens zu Deutschland festzustellen. Kennzeichnend hierfür sei der seitherige, stetige Anstieg der langfristigen deutschen Anleihen im Auslande. Auch die Umkehr in der Preisbewegung gehöre zu den Anzeichen, die zu der Auffassung berechtigten, daß die Abwärtsbewegung in der Weltwirtschaft sich ihrem Ende näherte. Deutschland habe sich im Sinne einer aktiven Wirtschaftspolitik zur Mitwirkung an der Aufwärtsentwicklung entschieden. Im Zeitpunkt der erreichten tiefsten Depression könne sehr wohl der natürliche, langsame Konjunkturanstieg durch staatliche Maßnahmen verstärkt werden. Ein Vergleich mit dem Beschäftigungshöhepunkt ergebe, daß die Zunahme der Arbeitslosigkeit im Jahre 1932 nur ein Drittel der Zahlen von 1931 betrage. Am Effektenmarkt sei eine nicht unbeträchtliche Steigerung des Aktieninder festzustellen. Der Inder der festverzinsliche###### Werte sei von 46 im Juni 1932 auf 69 im Dezember 1932 gestiegen. Wir seien somit ausu## dem besten Wege,6 den Kapitalzins in natürlicher Weise zu senken. Eine Aufwärtsbewegung der Börse komme der gesamten deutschen Wirtschaft zugute, insbesondere auch den mittleren und kleineren Unternehmern. Von den drei Teilen des Wirtschaftsprogramms, Steuergutscheine, Beschäftigungsprämten und Arbeitsbeschaffung hätten sich die ersten beiden aus steuertechnischen Gründen bis heute nur wenig auswirken können. Der Arbeitsbeschaffung durch die öffentliche Hand seien natürliche Grenzen gezogen. Es gelte, in Nebeneinanderschaltung geeigneter Maßnahmen sowohl die private Wirtschaft zu entlasten und zu beleben, wie auch Diegeistige Haltung Amerikas Bortrag Pros. Viktors im H. d. T. Literarische Vereinigung Bielefeld Professor Vietor, der am Donnerstag abend im Haus der Technik im Rahmen der Vorträge der Literaischen Vereinigung über„Die geistige Haltung in den Vereinigten Staaten“ sprach, war 1932 Austauschprofessor an der Columbia=Universität in New York. Wenn er durch die Straßen der Riesenstadt wanderte, die USA. kreuz und quer durchreiste, so sah er — wie Luther so schön sagt— dem Volk aufs Maul. Mochten es Männer der Politik, mochten es Wirtschaftsführer sein, war es Hinz oder Kunz, immer wieder schrie es den Gelehrten an: business, business... Ein verzweifeltes Bild bot sich dem Deutschen, dem Europäer bei der Suche nach Männern von Geist, Charakter und Bildung, gemessen an europäischen Maßstäben. Der Vortrag Professor Viétors milderte zwar durch die anregende, unterhaltsamplaudernde Art, reich an Pointen und persönlichen Erlebnissen, diesen negativen Eindruck vom Amerikaner als geistigen Menschen. Obschon Fleisch von unserm Fleisch, Geist von unserm Geist, so führte Professor Viétor u. a. aus, ist es so ganz anders in Amerika als bei uns Die herrschende Schicht, verschwindend klein an Zahl, ist angelsächsischen Ursprungs. Nachkömmlinge der ersten Einwanderer. Die Amerikaner als Nation sind ein unvergleichliches Völkermischmasch. Deutsche, Holländer, Skandinavier, Juden, Balkanvölker, Neger in buntem Wechsel.(Der Negerfrage mißt Viétor nicht übergroße Bedeutung bei.) Die angelsächsischen Ureinwanderer, die 100prozentigen Amerikaner, sehen mit Verachtung auf dieses buntscheckige Sammelsurium herab, aus dem Grunde besonders, weil es der Auswurf Europas war, der eine neue Heimat in Amerika suchte. Nun ist Amerika an einem Wendepunkt, es ist nicht mehr aufnahmefähig, das Ende der Einwandererperiode ist da. Wie stellt sich nun dieses Völkergemisch, das den Prozeß der Volkwerdung in den kommenden Jahrzehnten durchmachen muß, in seiner augenblicklichen geistigen Haltung dar? Der bisherige uneingeschränkte Wirtschaftsindividualismus zeugte den Yankee=Typ. Der Krieg bedeutete für die USA. ein glänzendes Geschäft. Amerika war der Bankier der Welt geworden. Mit der Wirtschaftskrise und dem großen Krach änderte sich das Bild insofern, als heute in Amerika sehr wenige Leute viel und sehr viele wenig Geld besitzen. Bei dem Schwinden der Prosperity offenbarte sich ein ungeheures Vakuum; Denn es gibt in Amerika keine geistig repräsentativen Menschen, die nun, wo das Erfolgsevangelium erschüttert ist, einen Ausweg aus der Krise zu zeigen vermöchten. Der Nutzwert entschied bisher, der geistige Erfolg war kein Wertmaßstab. So ergibt sich hier eine eigens amerikanische Problematik. Der feine Amerikaner, der es sich leisten kann, im europäischen Exil allsommerlich seinen geistigen Bedarf zu decken, und der in den letzten Jahrzehnten zugewanderte Europäer melden Opposition an gegen die Knebelung der geistigen Freiheit durch den standardisierenden, gleichförmigen Business=Geist. Denn die gepriesene Freiheit in den USA. ist eine demokratische Fiktion. Im privaten Leben hat der Amerikaner kein Recht auf persönliche Lebensgestaltung. Jedes Zusammenleben ist kollektivistisch reguliert, jeder gehört allen und keiner sich allein. Die Standardisierung der Lebensführung bedingt einen geistigen Provinzialismus. Verpönt sind außergewöhnliche Gedanken. Dafür macht sich die unterdrückte Individualität im Exzentrischen Luft und schafft sich in der Sensationslust(Zeitungen in Schlagzeilen) ein Surrogat für die echte Originalität. Amerika hat bei dem rasenden Tempo der wirtschaftlichen Entwicklung bislang für kulturelle Bedürfnisse keine Zeit gehabt. Daher ist auch das Fehlen des guten Geschmacks, der echten Freude und festlichen Stimmung zu erklären. Nur ganz wenige gute Theater mit zumeist ausländischem Ensemble existieren in New York, das Feuilleton ist eine Sparte, die den amerikanischen Zeitungen fremd ist. Und die amerikanische Literatur, das Hauptbarometer für die geistige Haltung in den Vereinigten Staaten, beginnt jetzt dort, wo Deutschland z. B. zur Zeit des jungen Hauptmann stand. Sinclair, Dreyser u. a. schreiben gesellschaftskritische Romane, die amerikanische Literatur hat aufgehört lammfromm zu sein. Die Universitäten in USA. sind Massenbildungsanstalten aus Vorsatz. Sie haben die Aufgabe, Universitäten für alle zu sein, nicht verbindet sich— wie bei uns— mit dem Studium der Begriff des Eliteideals. Fabrikmäßige Unternehmen, mit großem eigenen Vermögen und einem gewaltigen Lehrkörper sind die Universitäten, die am lausenden Bande sozusagen den Durchschnittsamerikaner fabrizieren. Sorgsam weiß das Geldgeberkuratorium alle aufregenden Themen vom Lehrplan fernzuhalten. Die Folge, daß eine Neigung zur schöpferischen Unruhe beim amerikanischen Studenten selten anzutreffen ist. Analog sind die Verhältnisse an den sogenannten höheren Schulen, die gleich den Universitäten hinter den europätschen Anstalten an Anforderung und Leistung weit zurückbleiben. Aber, wie oben schon erwähnt, gegen diese geistige Gleichgültigkeit und Verkümmerung macht sich eine Opposition bemerkbar. Amerika steht vor der Aufgabe, sich eine eigenständige Kultur zu schaffen. Nach seinen Beobachtungen glaubt Professor Viétor, daß die Bereitschaft Amerikas, sich an die europäische Kultur anzuschließen, äußerst gering sei. Vielmehr meint er, daß die werdende Kultur spezifisch amerikanisch sein müsse. Und der Glaube Professor Viétors, daß die starken Kräfte im amerikanischen Volk mit diesem Problem fertig werden, ist der einzige erfreuliche Ausblick in dem Situationsbericht über die geistige Haltung in den Vereinigten Staaten. dd. Atomzertrümmerung zum erstenmal getonfilmt. Die Deuligtonwoche veröffentlicht interessante Aufnahmen von den neuesten Versuchen im Hochspannungslaboratorium der A. E. G. Es gelang mit Spannungen von 2½ Millionen Volt eine Anzahl Elemente zu zertrümmern. Diese Wirkung wird an einem Stück Kalkspat augenfällig gemacht. Dachmann=Anekdoten Am 8. Januar starb, wie wir berichteten, in Rom der berühmte Chopinspieler Wladimir von Pachmann, der nicht nur im Leben ein wirkliches Original war, wie die folgenden anekdotischen Erinnerungen zeigen. Fast zwei Menschenalter lang hat der Russe Wladimir von Pachmann als genialer Chopin=Spieler wie ein Rattenfänger die Konzertbesucher der alten und neuen Welt angezogen. Seine Konzerte trugen stets den Charakter einer Sensation, denn er pflegte während des Spiels seine Leistung mit exzentrischen Glossen zu kommentieren. Wenn er eine Etüde mit unnachahmlicher Anschlagskunst vor sich hindichtete und eine Passage ihm besonders gut geglückt war, rief er sich selbst ein sonores„Bravo!“ zur Aufmunterung zu. Je älter Pachmann wurde, um so redseliger erschien er am Flügel. Wollte er einem seiner Bekannten seine besondere Hochschätzung ausdrücken, so kramte er aus einem Reliquienschrein eine alte Alpacca=Jacke, die einst Chopin gehörte, heraus. Und wenn dann die Rede auf das Sterben kam und auf Chopins großartigen Trauermarsch, mit dem Nebengedanken, ihn von Pachmann zu hören, dann winkte er höflich ab. Spiele er den Marsch, so folge das Unglück auf dem Fuße. Seit seine letzte Interpretation des Trauermarsches mit dem Todestag des Königs Eduard VII. von England zusammenfiel, hat Wladimir von Pachmann ihn nicht mehr gespielt. Bis in sein hohes Alter— er wurde 84 Jahre alt— übte er sich täglich mindestens vier Stunden in der Anschlagstechnik, deren geheimnisvoll kontrollierte Fingerdynamik er niemandem offenbarte. Er kannte seine Grenzen und beschränkte sein Spiel auf Chovins Musik und stammverwandte Komponisten, die dem in Odessa geborenen besonders lagen. Schon vor Jahren konstatierte er einmal mit Stolz, daß er ein Stück von Godowski bereits 13000mal gespielt habe. F. W. H. Kabinekt Manin zurückgetreten Dr. Manin Bukarest, 12. 1. Der erwartete Gesamtrücktritt des rumänischen Kabinetts Maniu ist am Donnerstag nachmittag erfolgt. Maniu erklärte beim Verlassen des königlichen Palais, daß ihn der König nach Vorschlägen für die neue Regierung gefragt habe, worauf Maniu erwiderte, daß nur eine Regierung auf Grund der bestehenden parlamentarischen Mehrheit, also eine national=zaranistische Regierung gebildet werden könne. Das national=zaranistische Parteidirektorium hat Vajda, der sich in Klausenburg befindet, nach Bukarest berufen. Es besteht große Wahrscheinlichkeit, daß Vajda mit der Bildung der neuen Regierung betraut wird. durch öffentliche Arbeitsbeschaffung der Wirtschaft eine Hilfsstellung zu gewähren. Die öffentliche Arbeitsbeschaffung finde ihre Grenze in der Rücksicht auf die Währung. Es sei Allgemeingut des deutschen Volkes, daß die Währung in ihrem Bestande erhalten bleiben müsse. Der zukünftig notwendige Weg einer besseren Situation des Beschäftigungsgrades, des Kapitalmarktes und des Kreditverkehrs könne abgekürzt werden, wenn es gelinge, auf den Gebieten der Schuldenregelung, des Warenverkehrs, der Zwangsbewirtschaftung des Zahlungsverkehrs und der Stabilisierung der Währungen international schnelle und wirksame Regelungen zu erzielen. Alle Länder hätten ein gleiches Interesse an der Ordnung dieser Fragen. In der weiteren Aussprache nannte Abg. Albrecht(natsoz.) es bezeichnend, daß der Wirtschaftsminister sich mit der alten marxistischen Ausrede entschuldigt habe, der Krieg und seine Folgen seien an der Wirtschaftskrise schuld. Tatsächlich seien wir heute ein Spielball der internationalen Kräfte der sog. Weltwirtschaft geworden Der Abg. Pfleger(Bayr. Volksp.) begrüßte die Feststellungen des Wirtschaftsministers über die Währung, die besonders wichtig sei angesichts der Tatsache, daß die auf eine Abwertung der Reichsmark hinwirkenden Kreise noch immer nicht still geworden seien. Die weitere Aussprache wurde auf Freitag vertagt. Die Gleger! SchehfBuschemagen Der Ausklang des 8. Dortmunder Sechstagerennens Am letzten Nachmittag war die Westfalenhalle nicht so gut wie sonst besucht. Die Fahrer legten sich größte Reserve auf, und erst die Spurts um 15 Uhr brachten einige spannende Kämpfe. Während der Spurts konnten Senge—Cieszinski ohne Widerstand zwei Verlustrunden ausholen. Spurtsieger waren Rausch, Pijnenburg. Senge, Peden und Senge. Aich bis zum zweiten Teil der Nachmittagswertung, deren Spurts von Pijnenburg, Rausch, Wals Göbel und Peden gewonnen wurden, gab es keine besonderen Ereignisse. Um 16 Uhr waren 3275 km zurückgelegt. Der Stand nach der Wertung: 1. Göbel— Pijnenburg 630 Punkte, 2. Schön—Buschenhagen 605, 3. Broccardo—Guimbretière 320 Punkte, eine Runde zurück 4. Rausch—Hürtgen 393 Punkte, 5. Braspenning—Wals 232 Punkte, 6. Vopel—Korsmeier 180 Punkte, drei Runden zurück 7. Peden—Stübecke 115 Punkte, vier Runden zurück 8. Kilian—Pützfeld 178 Punkte, 9. Rieger—Broomen 169 Punkte. 10. Tietz—Schenk 107 Punkte, neun Runden zurück 11. Senge —Cieszinski 45 Punkte. Die letzten Stunden Die Ungewißheit, die über den Ausgang des 8. Dortmunder Sechstagerennens lag, hatte auch am letzten Abend wieder 7000 Besucher in die Westfalenhalle gelockt. Diese 7000 wurden jedoch auf eine harte Prove gestellt, denn bis zur letzten Stunde ereignete sich einsach garnichts. Die Fahrer pendelten in ruhiger Fahrt. Die Zuschauer feuerten das Feld zwar mächtig an, aber auch dieses Bemühen blieb erfolglos. Lediglich ein kurz vor 23 Uhr eingelegter Prämienspurt mit Preisen von 150, 100 und 50.K bot einige Abwechselung. Die Gewinner waren Pijnenburg, Rausch und Stübecke. Nach dem zweiten Spurt, den Pützfeld gewann, unternahm Buschenhagen einen Vorstoß, der jedoch scheiterte. Den dritten Spurt holte sich Pijnenburg. Hiernach stieß Schön plötzlich vor, er hatte bald eine halbe Runde gewonnen, als Pijnenburg, Hürtgen und die Franzosen aufmerksam wurden und nachsetzten. Nach einem verzweiselten, 16 Runden währenden Kampf glückte der große Schlag, und Buschhagen konnte den Anschluß herstellen und seiner Mannschaft die alleinige Führung sichern. Die nächsten Spurts sielen an Schön, Buschenhagen, Rausch, Braspenning. Zwischendurch hatte es noch einen Vorstoß von Göbel—Pijnenburg und Kilian—Pützseld gegeben, der aber ergebnislos verlief. Peden und Rausch sicherten sich die beiden nächsten Spurts, im Verlauf derer es noch verschiedene Vorstöße gab. Schön—Buschenhagen lagen einmal mehr aussichtsreich vor, Pifnenburg führte das Feld aber wieder heran. Den zehnten Spurt gewann Schön, den elften Rieger, der anschließend mit seinem Partner Broomen eine Verlustrunde ausholte. Broomen konnte auch den 12. Spurt für sich entscheiden. Die nächsten Spurtsieger waren Rausch, Göbel, Rausch und Piinenburg. Rausch—Hürtgen, Schön—Buschenhagen und Göbel —Pijnenburg versuchten dazwischen noch auszureißen, jedoch ohne Erfolg. Die letzten Spurts gewannen dann Stübecke, Pijnenburg und Rausch. Das 8. Dortmunder Sechstagerennen ist verklungen, es hat ebenso wie seine Vorgänger alle Erwartungen erfüllt. Daß das deutsche Paar Schön —Buschenhagen gegen die starke ausländische Konkurrenz bestand, darf als ein besonderer Erfolg angesprochen werden. Der Schluhstand 1. Schön—Buschenhagen 628 Punkte, 3514,400 km. Eine Runde zurück 2. Göbel—Pijnenburg 663, 8. Broccarde—Guimbretière 328 Punkte. Zwei Runden zurück 4. Rausch—Hürigen 428, 5. Braspenning—Wals 260, 6. Bopel—Korsmeier 186 Punkte. Vier Runden zurück 7. Kilian—Pützseld 207, 8. Rieger—Broomen 185, 9. Peden—Stübecke 139 P. Fünf Runden zurück 10. Tietz—Schenk 116 P. Sechs Runden zurück 11. Senge—Cieszinski 45 P. *** Metze, Schön und Steffes in Basel. Am Sonnabend wartet die Baseler Winterbahn wieder mit einem Großprogramm auf, für das auch einige deutsche Rennfahrer verpflichtet worden sind. An den Dauerrennen nimmt Metze(Dortmund) teil, während das Omnium deutscherseits von Schön und P. Steffes bestritten wird. * Ebeling(Aachen), der bekannte AmateurStraßenfahrer, hat sich entschlossen, in das Lager der Berufsfahrer überzutreten. Er will vornehmlich an Mannschaftsrennen teilnehmen. Nies dom Age Der bisherige Leiter der Polizeiabteilung im Preußischen Innenministerium, Ministerialdirektor Klausener, wird in den nächsten Tagen seinen Posten verlassen und in das Reichsverkehrsministerium übertreten. Zu seinem Nachfolger soll Ministerialdirektor Loehrs ernannt werden. * Reichsarbeitsminister Syrup empfing am Donnerstag den Vorstand des Reichsausschusses der Kriegsbeschädigten= und Kriegshinterbliebenenfürsorge. Der Vorstand trug dem Minister die vordringlichsten Forderungen zur Beseitigung von Härten in der Reichsversorgung vor. Die nächste Tagung des Preußischen Landtages, der bekanntlich am 17. Januar zusammentritt, wird vom kommenden Dienstag bis zum Freitag kommender Woche dauern. * Der Reichsrat stimmte am Donnerstag einigen Verträgen zu, die das Reich mit anderen Staaten auf dem Giebiet der Sozialversicherung abgeschlossen hat. Es handelt sich hier u. a. um die Tschechoslowakei, Polen und Frankreich. Im übrigen erledigte der Reichsrat in der Donnerstag=Sitzung kleinere Vorlagen. Der Reichspräsident empfing am Donnerstag den Reichskanzler und den Reichsminister der Justiz zum Vortrag. An Stelle des Abg. Meyer(natsoz.), der sein Mandat niedergelegt hat, tritt der SA.= Führer Knickmann(Bochum) in den Reichstag ein. In Essen wurde ein Schutzpolizeibeamter von einem Trupp Kommunisten angegriffen, entwaffnet und zu Boden geschlagen. Ein zweiter Beamter gab zwei Schüsse ab, durch die ein Arbeiter schwer verletzt wurde. * Im Verlaufe eines kommunistischen Demonstrationsumzuges kam es in dem Kieler Vorort Wellingdorf zu Zusammenstößen mit politischen Gegnern, in deren Verlauf ein 51 Jahre alter Arbeiter durch Messerstiche schwer verletzt wurde. Der deutsche Gesandte in Litauen, Moraht, Badens neuer Innenminister Dr. Erwin Umhaner, bisher Ministerialrat im badischen Justizministerium, wurde vom badischen Landtag zum Minister des Innern gewählt. Der Ministerposten war seit dem Austritt der Sozialdemokraten aus der badischen Koalition, die sie wegen des Konkordats=Abschlusses verlassen hatte, verwaist. Krieg in der Berliner Unterwelt Straßenschlacht in Charlottenburg Berlin, 12. 1. In Berlin=Charlottenburg kam es in der Nacht zum Donnerstag zu einem Kampf zwischen Angehörigen zweier Unterweltsbanden. Zahlreiche Personen gerieten in eine heftige Auseinandersetzung, die schließlich mit Pistolenschüssen fortgesetzt wurde. Als die Polizei erschien, waren die Beteiligten verschwunden bis auf zwei Opfer, die bewußtlos am Boden lagen. Ihre Verletzungen sind so schwer, daß mit ihrem Ableben gerechnet werden muß. Die Täter sind bisher noch nicht gefaßt worden. 1646 Kampfrichter für das Deutsche Turnfest Von der Größe eines Deutschen Turnfestes der Deutschen Turnerschaft macht sich der Fernstehende meist nicht den richtigen Begriff. Ein Bild von dem Ausmaß des 15. Deutschen Tarnfestes 1933 in Stuttgart gewinnt man, wenn man hört, daß 1646 Kampfrichter— sie sind bis zum letzten genau ausgezählt— notwendig sind, um nur einen Teil des Festes durchzuführen; denn der Wettkampfbetrieb beim Feste selbst stellt ja nur einen Teil des Festes dar. Von den 1646 Kampfrichtern nehmen die Mehrkämpfe für Turner und Turnerinnen den größten Teil in Anspruch. 1253 Kampfrich= ter werden hierfür benötigt. Die Spiele folgen dann mit 155, die Schwimmwettkämpfe mit 110 usw. Neben dieser stattlichen Zahl von Kampfrichtern werden rund 150 Jungen benötigt, die jedesmal die Wertung bekanntgeben. Rechnet man die Obleute, die Ausschüsse, die Berichterstatter, die Uebermittler und Läufer, die besoldeten und unbesoldeten Helfer hinzu, so kommt eine mehrtausendköpfige Zahl zusammen, die notwendig ist, um allein die Wettkampffolge des Deutschen Turnfestes durchzuführen. überreichte dem litauischen Staatspräsidenten Smetona sein Abberufungsschreiben, da er jetzt als Gesandter nach Montevideo gehen wird. Der neue Gesandte, Dr. Erich Zechlin, dürfte in der zweiten Hälfte des Januar in Kowno eintreffen. * Der verstorbene ehemalige Präsident Coolidge hat seinen gesamten Nachlaß seiner Frau vermacht. Es soll sich um etwa eine halbe Million Dollar handeln. * Die päpstliche Heilig=Jahr=Bulle, die am nächsten Sonntag feierlich verkündet wird, soll zunächst die Aufforderung an die dissidentische Christenheit zur Wiedervereinigung mit Rom enthalten. Weiter enthält sie ausführliche Bestimmungen über einen vollständigen Sündenablaß und fordert zu besonderen Gebeten auf. Der Generalrat des Gebietes von Belfort hat sich in einer Entschließung gegen Rüstungsgleichheit für Deutschland ausgesprochen. Aus der sozialen Bewegung Bernhard Otte zur gegenwärtigen Lage In längeren Ausführungen vor den Vertrauensmännern der Christlichen Gewerkschaften Groß=Berlins vertrat der Vorsitzende Bernhard Otte die Ansicht, viel spreche dafür, daß infolge Festhaltens an Parteidogmen und Ueberspitzung der Gegensätze auch in diesem Jahre Neuwahlen nicht zu vermeiden seien. Der Nutznießer sei letzten Endes der Bolschewismus. Normale parlamentarische und politische Zustände müßten mit Entschiedenheit angestrebt werden. Die Bedeutung einer gesunden Landwirtschaft würde von den Arbeitnehmern nicht verkannt. Die Not der lohnarbeitenden Volksschichten sei aber unvergleichbar größer. Deutschland habe eine gute Exportindustrie so notwendig wie Brot, und ohne sie würde auch die Landwirtschaft verkümmern müssen. Die Auswirkungen des hentigen Wirtschaftssystems seien nicht mehr mit den Erfordernissen des allgemeinen Wohls in Einklang zu bringen. Hieraus ergebe sich die Forderung, bestimmte Wirtschaftszweige unter die Kontrolle der Allgemeinheit zu stellen. Die Bemühungen der gegenwärtigen Regierung, Arbeit zu schaffen, fänden bei den Christlichen Gewerkschaften Unterstützung. Die Haltung der Christlichen Gewerkschaften gegenüber der gegenwärtigen Regierung hänge aber nicht zuletzt davon ab, ob diese der surchtbaren gedrückten Lage der Arbeitnehmer und dem Grundsatz der sozialen Gerechtigkeit Rechnung trage. Tennisschluß in St. Moritz. Beim internationalen Tennisturnier in St. Moritz sind jetzt die letzten Entscheidungen gefallen. Im Gemischten Doppel siel der Turniersieg an Frl Payot— Borotra, die das Finale gegen Frl. Adamoff— Maier mit:2,:6, 611 gewannen. Im Herreneinzel verzichtete der Amerikaner Burwell auf den Endkampf, so daß sein Landsmann Jones kampflos Sieger wurde. Japan meldete zum Daviscup. Der japanische Tennisverband hat auf seiner letzten Sitzung die Teilnahme an den Spielen um den Daviscup beschlossen und bereits die Aktiven namhaft gemacht. R. Nunoi. E. Ito, J. Satoh und R. Miki sollen die Vertreter sein. R Berufssußball auch in Polen? Vom Polnischen Meisterverein Cracovia Polen wurde jetzt der Antrag auf Einführung des Berufsspielertums in Polen gestellt. Die Entscheidung hierüber wird in der Generalversammlung des Polnischen Verbandes demnächst fallen. Die drei„Niobe"=Toten identifiziert. Die von dänischen Fischern geborgenen Toten der „Niobe“ sind vom Artillerieschulboot„Drache“ nach Kiel übergeführt worden. Sie wurden als der Oberbootsmannsmaat Loff aus Kiel, der Matrosengefreite Krogmann aus Heide und der Obermatrosengefreite Lammers aus Büsum festgestellt. Motorschiff„Ruhr" in Hamburg. Das Motorschiff„Ruhr", das 86 Angehörige der „Atlantique“ geborgen hat, ist Donnerstag morgen im Hamburger Hafen eingetroffen, nachdem es wegen Nebels auf der Unterelbe hatte vor Anker gehen müssen. Die offizielle Begrüßung an Bord des Schiffes durch Vertreter des Senats und der Direktion der Hamburg=Amerika=Linie findet mittags statt. ten Zuschauer die Eisfläche mit allen möglichen Gegenständen. Das Spiel konnte aber nach läugerer Unterbrechung zu Ende geführt werden. * Das Berliner Eisstadion im Friedrichshain wird am Sonntag im Beisein von Vertretern der Behörden und Verbände offiziell eingeweiht werden. * Auf der Gutdibergschanze, der für die Olympischen Winterspiele umgebauten Anlage in Partenkirchen, zeigten die einheimischen Springer und mehrere Bewerber aus Innsbruck und München gute Leistungen. Trotz des durch die Kälte stumpfen Schnees wurden durchweg Weiten von über 40 m erzielt. Hans Ostler(Partenkirchen) war mit 47 m am erfolgreichsten. Einen Europa= Schwimmrekord stellte im Leipziger Carolabad der einheimische Fritz Trenschel über 400==Rücken mit:44,8 auf. Trenschel schlug damit nicht nur den deutschen Rekord von Küppers mit:57,7, sondern unterbot auch den Europarekord des Engländers Trippet von:47,2. Spacktiteratur. Harry Stein, der deutsche Federgewichtsmeister der Berufsboxer, konnte in Basel seinen früheren Erfolg über den Italiener Negri nicht wiederholen, sondern mußte sich diesmal mit einer klaren Punktniederlage abfinden. * Hein Domgörgen hat für den kommenden Sonntag in Hamburg einen Kampf mit dem Kieler Halbschwergewichtler Adolf Witt angenommen. Wintersport Zu Tumuliszenen kam es im Pariser Sportpalast beim Eishockenkampf der Edmonton Guperiors gegen eine französische Auswahlmannschaft. Die Kanadier gewannen überlegen mit:1 und nahmen für die seinerzeit erlittene:=Niederlage gründlich Revanche. als im letzten Drittel der Schiedsrichter ein zweites Tor für die Franzosen nicht gab, bewarsen die empör„Motor und Sport". Heft 3, das soeben erschienen ist, enthält viele sehr interessante Beiträge. Der Artikel„Wahrheit und Dichtung“ sei genannt, der sich mit dem Vorschlag, die Zölle auf Gasöl zu erhöhen, besaßt, und auf das Vorgehen der deutschen Treibstofferzeuger, das ja dem Kraftfahrer bekannt ist, näher eingeht und hier bemerkenswerte Tatsachen angibt. Der technische Teil enthält neben den beiden Tests, die einen Wagen und ein Motorrad einer eingehenden Prüfung unterwersen, noch eine Anzahl anderer Artikel, deren Titel nur erwähnt werden sollen. So wird in der neuen Folge der 1000 Worte Kraftfahrerphysik„Das Märchen von der Stromlinie. erzählt, das auf einem verworrenen Gebiete Klarheit schafft.„Warum blockiert der Motor“, „Winke für den Gespannfahrer“ seien noch besonders hervorgehoben. Erwähnenswert sind weiterhin die„Internationalen technischen Typentafeln“, die über die Beschaffenheit eines jeden Wagens bis ins kleinste Auskunft geben. Im juristischen Teil ist der Aufsatz„Landstraßenräuber“ bemerkenswert. Auch die Luftfahrt ist nicht vergessen. Das Riesenluftschiff„Akron“ wird einer kritischen Würdigung unterzogen Geschäftliche Mitteilung Gut leben, aber nicht viel Geld ausgeben, das sollen Sie. Waren Sie schon einmal im„Industrie" der neuzeitlichen Gaststätte in der Bahnhofstraße? So etwas haben Sie noch nicht gesehen, was dort geboten wird. Und die Preise? Billiger gehts nicht. Aber gehen Sie doch mal selbst hin und überzeugen Sie sich... Sie staunen! Und wie gemütlich ist's im„Industrie“. Camilla Spira, das blonde Heidemädchen Peter Voss, der junge Förster Fritz Kampers, Karl Blume, Karl Beckers die Heidebummler Theodor Loos, der Gutsbesitzer Lüdersen Grün ist die Heide Großtonfilm nach Hermann-Löns-Motiven Drei der populärsten Lieder aus dem„Kleinen Rosengarten“ sind im Film vertont. „Auf der Lüneburger Heide“—„Wenn der Birnbaum blüht“ usw. Mmmmmmmmmmnnnnmnnnnnnmnnmmmnnmmm Im Beiprogramm: Das Lustspiel:„Der Dienstmann“ G. Tonwoche M Jugendliche haben nachmittags Zutritt. Spielzeiten:.00.10.15 Uhr. BPWYERSUNTT Heute 4 Uhr Gessenöttung ais ung Beginn der Hermann-Löns-Festaufführung Inmitten der blühenden Heide, deren unsterblicher Sänger Hermann Löns war, erfüllt sich das Schicksal dieser Menschen. Die verschlossenen Menschen der deutschen Heide, der harte Schlag der Niedersachsen geben dem Film den Charakter. Dieser Film hat im Sturm alle Herzen erobert. Ein märchenhafter Reiz geht von ihm aus und zog magnetisch die Menschen an. (läuft noch) Hannover 6 Wochen Erstaufführung bisher über 65000 Besucher Bremen in 3 Wochen bisher über 50000 Besucher Leipzig 6 Wochen über 70000 Besucher Als Sie gestern einsam ging-auf der grünen, grünen Heid' kam ein junger jägersmann trug ein grünes, grünes Kleid. Dresden 6 Wochen über 70000 Besucher Halle Saale setzte den Film gerade ein und hatte in zwei Tagen 5282 Besucher! Düsseldorf lief er vorgestern an und war dauernd ausverkauft! la, grün ist die Helde, die Helde ist grün, aber rot sind die Rosen wenn die da blüh’n. AeirseireeGenttar ungz Zweites Blatt der Westfälischen Neuesten Nachrichten, Nr. 11 Freitag, 13. Januar 1933 Oberstaatsanwalt Schwedersky trikt in den Ruhestand Der Leiter der Staatsanwaltschaft beim Bielefelder Landgericht, Oberstaatsanwalt Dr. Richard Schwedersky, wird infolge Erreichung der Altersgrenze am 1. April d. J. in den Ruhestand treten. Oberstaatsanwalt Dr. Schwedersky kam im Jahre 1916 als 1. Staatsanwalt, der damaligen Amtsbezeichnung für den Oberstaatsanwalt, nach Bielefeld. Vorher war er in gleicher Eigenschaft und als Vertreter des Generalstaatsanwalts(Oberstaalsanwalts) beim Oberlandesgericht in Hamm tätig gewesen. Im Jahre 1920 nach dem Kapp=Putsch wurde er als Staatskommissar mit der Ueberleitung der Militärgerichtsbarkeit in die Zivilgerichtsbarkeit in Münster beauftragt, um nachher wieder nach Bielefeld zurückzukehren. Während des Krieges hatte sich Dr. Schwedersky der Militärbehörde zur Verfügung gestellt, obwohl er bereits das militärpflichtige Alter überschritten hatte. U. a. arbeitete er in Brüssel als Senatspräsident beim Reichsentschädigungsamt. Der scheidende Oberstaatsanwalt stammt aus Memel, dem deutschen Vorposten im Osten, der Stadt, die am 11. Januar 1923 gleichzeitig mit dem Ruhreinbruch der Franzosen von den Litauern besetzt wurde. Dr. Schwedersky hat auch in seiner zweiten Heimat Bielefeld sein Herz für den deutschen Osten nie verleugnet und ist in der Ostpreußenbewegung führend hervorgetreten. In seiner ganzen Art ist er, abseits aller Politik, ein echter Vertreter altpreußischen Beamtentums. Als Mitglied des Gymnasialkuratoriums und als Repräsentant der Altstädter Kirchengemeinde ist er auch in außerjuristischen Kreisen bekannt geworden. In Fachkreisen erfreut er sich wegen seines unbestechlichen Gerechtigkeitsgefühls, seiner tiesen juristischen Kenntnisse und seines vorbildlichen Takts außerordentlicher Wertschätzung. Besonders seine jungen Kollegen verehren in ihm einen Meister von hohen Graden und menschlichen Qualitäten. In Bielefeld wird man sein Ausscheiden aus dem aktiven Dienst sehr bedauern. Evgl. Jugendamt und Jugendnotwerk Beteiligung beschlossen Das Vielefelder Evangelische Jugend= und Wohlfahrtsamt ist sich am Donnerstag über seine Beteiligung am Jugendnotwerk schlüssig geworden. Hilfskräfte sind genügend vorhanden, ebenso geeignete Räume. Man plant berufsmäßigen Unterricht, Geländesport auf dem Sportplatz am EB3M.=Senneheim, Wanderungen, Besichtigungen von Betrieben u. a. m. In den nächsten Tagen will man mit einem entsprechenden Aufruf an die Oeffentlichkeit treten. Kommunalpolitiker im Reichstag Zwei Bielefelder Im neuen Reichstag ist die Kommunal= politik schlecht vertreten. Soweit aus dem amtlichen Verzeichnis zu ersehen ist, gehören zwei großen Parteien, der Kommunistischen Partei und der Zentrumspartei, keine Kommunal= politiker an. Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei sind Stadtverordnetenvorsteher Ebert=Brandenburg, Landesrat Gerlach=Düsseldorf. Stadtrat Dr. Löwenstein=Berlin=Neukölln, Landrat z. D. Lufft=Königsberg, Oberbürgermeister Reuter=Magdeburg, Stadtrat Schreck (Bielefeld), Stadtrat Schumann=Stettin und Landesrat Witte=Wiesbaden. Der Deutschnationalen Volkspartei gehören an der frühere Landrat von Bismarck=Berlin, Oberbürgermeister Hasenjaeger=Stolp, Stadtrat SteinhoffBerlin=Wilmersdorf und Oberbürgermeister a. D. Zülch=Berlin. Die Nationalsozialisten sind durch den Fraktionsführer der Bielefelder Stadtverordnetenfraktion Homann im Reichstag vertreten. Ob diese Liste wirklich vollständig ist, möchten wir allerdings bezweifeln. Feuer am Haller Weg Stallgebäude und Schuppen brannten dem Grundstück Haller Weg öda geriet in der vergangenen Nacht gegen 2 Uhr auf noch nicht geklärte Weise der Dachstuhl eines Stallgebäudes in Brand. Ein angrenzender mit Holz, Stroh und Heu gefüllter Schuppen wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Die Feuerwehr bekämpfte das Feuer mit zwei Schlauchleitungen und konnte nach zweistündiger Tätigkeit wieder abrücken. Ein Blick kinter Ichalter Spallassen=einst und jegl Vom Hauptbuch und Geldschrank zur Registriermaschine und Stahlkammer Schauen wir 30, 40 und mehr Jahre zurück! Damals hatte man vom Sparen noch merkwürdige Begriffe. Am sichersten glaubte man sein Geld im Strumpf, wo es vermoderte und der Wirtschaft verlorenging. Von Zinsen kannte man anscheinend auch noch zu wenig, um diese Gewinnchance auszunutzen. Man war bescheiden und freute sich lediglich der klingenden Münzen, die man abends bei Kerzenschein und verhängten Fenstern zählte. Das war halbe Schatzgräber=Romantik. Mit den Jahren setzten sich aber die Sparkassen durch, deren Aufgaben Spareinlagen anzunehmen und Darlehen zu geben umsaßzten. Einsichtige Sparer brachten ihr Geld zur Kasse. Es war dort sicherer als im Sparstrumpf, brachte obendrein noch einen Gewinn und war, was am wichtigsten ist, vorhanden für sichere Kunden, die um ein Darlehen zur Sparkasse kamen. Und in diesem Nehmen und Geben liegt ja der Sinn des Sparkassenwesens. Doch welcher Unterschied besteht zwischen einer Sparkasse von Auno dazumal und der Jetztzeit. Kam der Sparer früher zur Kasse, so war das jedesmal ein Jubiläum. Denn höchstens zwei= oder dreimal erschien er im Jahr, um sein Erübrigtes abzuliefern. Dieser Gang war fast eine Zeremonie. Den Kassen waren diese Kunden die liebsten, denn sie brachten Geld, das lange und sicher lag ohne abgehoben zu werden. Höchstens wenn eines der Kinder heiratete oder sich selbständig machen wollte, wurde das Sparguthaben angegriffen. Durch diese langfristigen Guthaben war ein gesundes Darlehnsgeschäft möglich. Das ist heute anders geworden. Die Guthaben müssen kurzfristig zur Verfügung stehen, ohne daß die Sparkasse daran denken kann, die Darlehen— meist Hypotheken— bei Geldbedarf sofort zu kündigen. Die Folge davon ist, daß jederzeit Reserven zur Verfügung stehen müssen, manchmal in der heutigen Zeit ein mehr als schwieriges Experiment. Zurzeit dürfen die Sparkassen überhaupt keine Darlehen ausleihen. Nach der Finanzkrise im Juli 1931 stehen die Sparkassen mehr oder weniger bei der Reichsbank und Akzept=Garantiebank im Debet. Nach Reichsverordnung dürfen nicht früher wieder Darlehen gegeben werden, bis das Debet abgegolten ist. Wenn eine Reichsverordnung dringend der Korrektur bedarf, so ist es nach Meinung der Sparkassen diese. Grundlegend hat sich mit den Jahren auch der Geschäftsbetrieb der Sparkassen geändert. Kam früher der Kunde zur Kasse, so wälzte der Buchhalter zunächst in riesigen Folianten, um das Konto des Kunden zu suchen. Dann wurden vorsichtig die Eintragungen gemacht— alles natürlich handschriftlich—, mit dem Sparbuch verglichen, geprüft und zum Schluß nochmals vom Rendanten verglichen. Das war eine zeitraubende Angelegenheit, die eben nur in der geruhsamen Vorkriegszeit möglich war. Heute würde eine Sparkasse mit einem solchen System der Arbeit nicht gewachsen sein und selbstverständlich auch nicht der Konkurrenz. Die Hauptbücher sind verschwunden, das Loseblattsystem hat sie in die Rumpelkammer verdrängt. Den Buchhalter ersetzt die Registrier=Saldier= maschine, die alle Buchungen fehlerlos vornimmt, vorausgesetzt, daß der Beamte sie richtig bedient. Es ist nur eine Angelegenheit von wenigen Minuten, dann hat das Sparbuch den Weg vom Annahmebeamten bis zum Kassierer zurückgelegt. Die Nummer des Kunden leuchtet über dem Kassenschalter auf, die Ein= oder Rückzahlung wird vorgenommen, der Sparer erhält sein Sparbuch zurück, und oft befindet er sich schon nach drei Minuten wieder auf der Straße. Noch interessanter ist die Arbeitsweise in der Scheck=Abteilung. Hier herrscht das lausende Band. Der Schalterbeamte braucht dadurch seinen Platz nie zu verlassen und ist dadurch immer mit der Kundschaft in Berührung. Der Scheck wandert auf dem Band von dem Schalterbeamten zum Verteilungsbeamten und von hier zu den einzelnen Kontenbuchhaltern, die ihre Konten links neben sich haben, so daß auch hier jeder unnötige Schritt und alles Hasten und Treiben fortfallen. Das ist für einen Kassenbetrieb von großer Wichtigkeit, denn die Arbeitskraft der Angestellten wird dadurch im hohen Maße geschont. Von hier wandert der Scheck zur Registriermaschine und dann zum Kassierer. Arbeitsgang drei Minuten. Damit ist der eigentliche Geschäftsgang für die Bedienung des Kunden erledigt. Alle andere Arbeit, Berichtigung der Kunden=Konten, Aufstellung der Tageskontrollen, Prüfung der Rechnungen durch die Revisionsabteilung, Ausfertigung der Auszüge für den Kunden, werden in besonderen Arbeitsgängen erledigt, wobei die Gesamtorganisation zwecks reibungsloser Abwicklung bis ins kleinste ausgeklügelt und erprobt ist. Der Kunde ist stets über den Stand seines Kontos unterrichtet. Alle Schecks und Sparbücher der letzten Jahre werden selbstverständlich aufbewahrt, so daß die Kasse in der Lage ist, jedem Kunden bei irgendwelchen Anlässen sofort Beweismaterial in die Hand zu geben. Das Schmuckstück einer jeden Sparkasse ist heute die Stahlkammer. Gewöhnlich ist sie unterirdisch und von bis zu einem Meter dicken Eisenbetonmanern umgeben. Luftschächte winden sich in Schlangenlinien durch die Wände, so auch hier das Eindringen Unbefugter unmöglich machend. Um die Stahlkammer führt bei neueren Kassen ein Kontrollgang, der mit Spiegeln ausgestattet ist und dem Wächter von jedem Stand einen Gesamtüberblick gewährt. Eine mit einem Zahlenschloß versehene Gittertür schließt den Kontrollgang ab. Erst dann gelangt man an die mächtige Tresortür, die durch armdicke Riegel und durch einen sich bei geringster Berührung elektrisch auslösenden Polizeiruf gesichert ist. Spielend bewegt sich die Tür trotz ihrem Gewicht von 70 Zentnern in den Angeln. In der Stahlkammer befinden sich neben den kleinen Schließfächern der Kunden, in denen sie Wertsachen aufbewahren können, die eisernen Schränke der Sparkasse für ihre Dokumente, Wertpapiere und Gelder. Zwei Schlüssel öffnen erst ein Kundenschließfach. Einen Schlüssel besitzt der Kunde, der zweite vleibt bei der Kasse. Ebenso haben nur jeweils zwei Beamte, welcher jeder einen besonderen Schlüssel hat, Zutritt zu den eigenen Schränken. Wenn man einen solchen modernen Tresorraum mit den alten Kassenschränken vergleicht, kann man sich eines Lächelns nicht erwehren und wünscht den Herren Einbrechern viel Glück. Ja, auch diese Gilde hat umlernen müssen. Die Brechstange allein tut es nicht mehr. Nun gibt es ja Leute, die beim Lesen dieser Zeilen sagen werden: „Gibt es überhaupt noch Menschen, die ihr Geld zur Sparkasse bringen?“ Ja, Gottseidank gibt es noch genug, die nicht vom Pessimismus beherrscht werden und wieder Vertrauen zu der deutschen Währung haben! Sie haben regen Anteil an der Wiedergesundung der deutschen Wirtschaft. Langsam geht es wieder aufwärts, wie das neue ahr beweist, und wenn nicht alle Zeichen trügen, wird das von vielen Seiten aus durchaus unbegründeter Angst vor neuen Erschütterungen der Währung gehortete Geld wieder seinen bestimmungsmäßigen Weg in die Kanäle der Wirtschaft finden, zum Wohle der Allgemeinheit. Abgesehen von dem finanziellen Umschlag, den jeder Jahreswechsel mit sich bringt, ist in Bielefeld und auch in anderen Städten ein erheblicher Geldzugang in den ersten 12 Januartagen zu verzeichnen gewesen. Außer einem Tag hat zum Beispiel bei der Kreissparkasse der Zufluß den Abgang bedeutend überwogen, was in gleicher Weise von der Stadtsparkasse zu berichten ist. Das ist ein erfreulicher Jahresbeginn, der hoffentlich beständig bleibt, damit der Wirtschaft wieder Kredite zur Verfügung gestellt werden können, die Betriebe wieder in Gang kommen und müßige Hände wieder kräftig zufassen können.—9p— Schnelle Justiz bei bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten Der Rechtsausschuß des Preußischen tags nahm am Donnerstag einen nationalsozialistischen Antrag in geänderter Form an, worin das Staatsministerium ersucht wird, die ihm unterstellten Behörden in angemessenen Zeitabständen aus die Notwendigkeit der Beschleunigung der bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten hinzuweisen. Die unterstellten Behörden sollen veranlaßt werden, alle heute schon gegebenen Mittel für diese Beschleunigung voll auszunützen. Auch soll auf die Reichsregierung dahin eingewirkt werden, daß sie alle die Rechtsstreitigkeiten beschleunigenden gesetzlichen Maßnahmen als dringende Aufgabe ansieht. Dabei soll insbesondere beachtet werden, daß die Mürbemachung wirtschaftlich schwacher Kläger durch wirtschaftlich starke zum Mittel der Rechtsstreit=Verschleppung unterbunden werde. Bielefelds erwerbslose Jugend Wieviele Erwerbslose entfallen auf die einzelnen Wirtschaftszweige? Einen Vortrag über das Jugendnotwerk hielt am Donnerstag im DHV.=Heim Arbeitsamtsdirektor Jerrentrup in einer erweiterten Vorstandssitzung der Bielefelder Ortsgruppe des DGB. Der Redner gab bekannt, daß sich die Zahl der erwerbslosen Jugendlichen bis zum 25. Lebensjahr im Bielefelder Arbeitsamtsbezirk auf 3456 beläuft, darunter 531 weibliche. Interessant ist die Verteilung auf die verschiedenen Wirtschaftszweige. Auf die Landwirtschaft— die eingeklammerten Zahlen bedeuten Jugendliche bis zum 23. Lebensjahr— entfallen 40(30) jugendliche Erwerbslose, auf die Industrie der Steine und Erden 54(44), Metallindustrie 985(601) männliche und 5(3) weibliche, Papierverarbeitung 12 männliche und 29 weibliche, Lederindustrie 92(74) männliche und 9 weibliche, Spinnstoffe 253(174) männliche und 1 weibliche, Holzindustrie insgesamt 253(mindestens 25 Prozent aller Arbeiter), Gesundheitspflege 15 männliche und 16 weibliche, Baugewerbe 398(296), Vervielfältigungsgewerbe 55 männliche und 5 weibliche, Kunstgewerbe 6, Gastwirtsgewerbe 25 männliche und 6 weibliche, Verkehrsgewerbe 86(26), Lohnarbeit wechselnder Art 288(158), häusliche Dienste 69(46) weibliche, Techniker 16 und kaufmännische Beruse 223(145) männliche und 114(78) weibliche jugendliche Erwerbslose. Der Redner rechnete damit, daß von diesen 3456 Jugendlichen vorderhand etwa 1000 für das Notwerk in Frage kommen würden. Die meisten entfallen auf Bielefeld und Brackwede, das im Bezirk des Landesarbeitsamts Westfalen nach Schwelm die relativ höchste Erwerbslosenziffer aufweist. Die Privatbeihilfe zur Verabreichung eines guten Mittagessens kann als gesichert angesehen werden; in den Genuß der Reichshilfe könnten in Bielefeld sogar 3000 Jugendliche kommen. Nach den Ausführungsvorschriften ist die Verpflegung der Kameradschaften auch Sonntags möglich. Die Kurse sollen in Zukunft mehr in die Werkstätten gelegt werden; man will dazu neben erwerbslosem oder nicht voll beschäftigtem Lehrpersonal auch Praktiker heranziehen. * Außerdem wurden Entschließungen angenommen, die die unsoziale Maßnahme der achthundertprozentigen Bürgersteuer in Heepen und Brackwede und den Butterbeimischungszwang zur Margarine abfällig kritisieren. Westsälisches Volkskum Ein Lehrgang im Städt. Museum in Bielefeld Der Westfälische Heimatbund veranstaltet in Verbindung mit dem Provinzial=Institut für Landes= und Volkskunde und der Bielefelder Museumsverwaltung für den Raum des Regierungsbezirks Minden einen Lehrgang über„Brennende Fragen der Pflege des westfälischen Volkstums“ und zwar am Montag, 30. Januar, im Vortragssaal des Städt. Museums in Bielefeld. Jeder, der an den Fragen der westfälischen Landes= und Volkskunde inneren Anteil nimmt, ist dazu eingeladen. Den Lehrern aller Schulen wird die Teilnahme durch eine Urlaubsverfügung des Provinzial=Schulkollegiums in Münster oder der Regierung in Minden ermöglicht. Es sprechen: 10 Uhr: Privatdozent Dr. von Klocke über„Grundfragen der landesgeschichtlichen Arbeit“; 11½ Uhr: Privatdozent Dr. Schulte=Kemminghausen über „Warum treiben wir Volkskunde?“; 14½ Uhr: Privatdozent Dr. von Klocke über„Quellen zur westfältschen Geschichte und ihre Behandlung“; 16 Uhr: Dr. Erich Nörrenberg über „Das westfälische Dialekt=Wörterbuch“. Nach jedem Vortrage ist eine Aussprache vorgesehen. Den Schluß der Veranstaltung bildet eine Führung von Dr. Schoneweg durch die Ausstellung„Kirchliche Kunst im Stadt= und Landkreise Bielefeld". Der Lehrgang ist kostenlos. Anmeldung für den Lehrgang ist bis zum 28. Januar zu richten an die Städt. Museumsverwaltung Bielefeld, Wertherstraße 3. Neue Mittel für Hausreparaturen In nächster Zeit zu erwarten Mit der Bereitstellung weiterer Reichsmittel für die Instandsetzung von Wohngebäuden, die Teilung von Wohnungen und den Umbau gewerblicher Räume zu Wohnungen ist, wie der preußische Minister für Wirtschaft und Arbeit Schreiber auf eine Kleine Anfrage der Deutschen Volkspartei mitteilt, in nächster Zeit zu rechnen. Mit Rücksicht darauf, daß die Mittel für Instandsetzungs= und Teilungsarbeiten den Ländern vom Reiche getrennt zur Verfügung gestellt sind, sei es nicht angängig, den Gemeinden und Gemeindeverbänden die Entscheidung darüber zu überlassen, welcher Betrag von den ihnen zugeteilten Mitteln für die Instandsetzung von Wohngebänden und welcher für die Teilung von Wohnungen zu verwenden ist. Bielefelder kirchliche Kunst Eine Sonderausstellung im Städt. Museum In der geschichtlichen Abteilung des Städt. Museums wird am Sonntag, 15. Januar, eine neue Sonderausstellung eröffnet:„Kirchliche Kunst im Stadt= und Landkreise Bielefeld“. Es ist alles das einmal zusammengestellt worden, was Bielefeld und seine weitere Umgebung an kirchlicher Kunst besitzt oder einmal besessen hat. Selbst wer die Kultur= und Kunstgeschichte unseres Landes einigermaßen zu kennen glaubt, wird freudig überrascht sein von dem, was an Wertvollem vorhanden ist, und wird gleichzeitig bedauern, daß wir im 19. Jahrhundert mancherlei Schönes verloren haben. Aus dem Paderborner Diözesanmuseum ist z. B. die prachtvolle, frühgotische Madonna für einige Wochen nach Bielefeld heimgekehrt. Jahrhunderte lang hat sie in der Bielefelder Jodokuskirche die Menschen erfreut. Außer Führungen im Museum und in den Bielefelder Kirchen werden auch kunstgeschichtliche Ausflüge nach Heepen, Schildesche, Steinhagen und Dornberg veranstaltet. Vereine und Organisationen, die Sonderführungen wünschen, tun gut, sich bald an die Museumsverwaltung zu wenden. Die stellung dauert vom 15. Januar bis 15. Februar. Das Museum ist an Werktagen(außer Montags) von 11 bis 18 und 15 bis 17 Uhr, Sonntags von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Sonderführungen außerhalb dieser Besuchsstunden sind nur nach rechtzeitiger Vereinbarung der Zeit möglich. Späle Weihnachtsfeier Der Bund der Hotel=, Restaurant= und CaféAngestellten beschert seine arbeitslosen Kollegen Eine späte Weihnachtsfeier veranstaltete die Bielefelder Ortsgruppe des„Bundes der Hotel=, Restaurant= und Café=Angestellten" am Donnerstag in der„Erholung“, sehr spät, wenn man bedenkt, daß bei Beginn die Uhr nahezu die Geisterstunde und der Kalender den 12. Januar anzeigte, immerhin nicht zu spät, denn eine Bescherung ist Erwerbslosen jederzeit willkommen. Während anderswo die Läden dicht gemacht wurden, fanden sich auf dem Papenmarkt aus allen Richtungen der Windrose die Leute ein, die arbeiten müssen, wenn wir anderen unserem Vergnügen nachgehen und die unseren Sonntags= als Alltagsanzug tragen. Ein Fest, das bei Weihnachtskerzenlicht anfing und endete, als das Tageslicht den Saal zu erhellen begann. Eine Tombola war aufgebaut mit hundert nützlichen und leckeren Dingen, die die Bielefelder Geschäftswelt dankenswerterweise spendiert hat: mit Wein und Likör und sonstigen Spirttuosen, Süßigkeiten, Haushaltsartikeln, Wäsche u. a. m. Die Lose gingen weg„wie warme Semmeln"; der Zweck war ein guter: vom Reinertrag erhielt jeder stellungslose Verbandskollege ein Paket mit„Fettigkeiten“ und einen Barbetrag, der sicher manche Not lindern hilft. Personalien Sein silbernes Arbeitsjubiläum feiert heute der Gelderheber Gustav Knopnatel, Langenhagen 25, bei der Betriebskasse. * Die Witwe Karoline Brockmann, Feldstraße 23, kann heute in körperlicher und geistiger Frische ihren 80. Geburtstag feiern. Heute kann der Bohrer Oskar Pape auf eine ununterbrochene 25jährige Tätigkeit bei den Ankerwerken zurückblicken. * Flaggen am Reichsgründungstag Am Reichsgründungstag(18. Januar) wird in der gesamten Reichs= und preußischen Verwaltung geflaggt. Der Reichsminister des Innern hat die außerpreußischen Landesregierungen gebeten, sich dem Vorgehen der Reichsregierung anzuschließen. „Apondlnige Fi„Kurte 16 Diebstähle an der Hauptpost, am Wochenmarkt und am Arbeitsamt Einen schwunghaften Fahrradhandel betrieb im Sommer und Herbst vorigen Jahres ein Bielefelder Arbeitsloser im Lippischen. Kein Wunder— der Mann hatte spottbillige Ware, lieferte stets eine Eigentumsbescheinigung mit, gewährte entgegenkommenderweise auf Wunsch Ratenzahlung. Die neugierige Polizei interessierte sich für die„Lieferanten": es waren durchweg Vertrauensselige, die ihr Rad nicht oder nicht genügend gesichert an der Hauptpost, am Wochenmarkt, am Arbeitsamt und(in einem Falle) an der Eisenhütte hatten stehen lassen. Der„geschäftstüchtige“ Arbeitslose führte auf einem Lieferscheinblock gewissenhaft über seine hauptsächlich in Schötmar getätigten„Verkäufe“ Buch, die Eigentumsbelege fälschte er, kurzum, er entpuppte sich als gewerbsmäßiger Fahrradmarder, fünfmal einschlägig vorbestraft. Sechzehn Diebstähle gestand er bei Festnahme—— „mehr fallen mir jetzt nicht ein, ich werde darüber nachdenken.“ Mitte Juli aus der Haft entlassen, verlobte er sich; wenn er jetzt wiederkommt, will er heiraten. Das wird eine erkleckliche Zeit dauern, denn obwohl er sein früheres Geständnis in der Hauptverhandlung am Donnerstag vor dem Schöffengericht halbierte— er gab nur acht Diebstähle zu, die übrigen acht will er„in Verwirrung“ eingestanden haben— wurde er zu zwei Jahren Gefängnis, fünf Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaussicht verurteilt: der Staatsanwalt hatte Zuchthaus beantragt. Uebrigens will er sich jetzt wirklich bessern. Er hat erklärt:„Meine Heiratsabsicht hat in mir erneut den festen Vorsatz eines Lebenswandels verankert.“— Nicht übel ausgedrückt; hoffentlich reißt das Ankertau nicht...“—— 100000 westfälische Kinder in der kindertirche In Gelsenkirchen wurde die jährliche Konferenz der Leiter westfälischer Kindergottesdienste unter starkem Besuch aus allen Teilen der Provinz gehalten. Ein Bericht des Schriftführers Decius(Bielefeld=Brake) stellte fest, daß 104000 Kinder— für ganz Deutschland sind es rund 1 Million— westfälischer Kinder sonntäglich den Kindergottesdienst besuchen. Sie sind in 3458 Gruppen eingeteilt, werden von 3869 Helfern und Helferinnen unterwiesen und bilden 459 selbständige Kindergottesdienste in Westfalen. Wie energisch an der Vervollkommnung der Methoden und Schulung der Helfenden gearbeitet wird, ging aus den Berichten über die Arbeiten im Gau Münsterland(Pfarrer Dicke, Münster) und Mark II(Pfarrer Gräfe, Hattingen) hervor; außer den Synodalkonferenzen werden in allen Gauen regelmäßige Freizeiten für die Helfer und Helferinnen abgehalten, zu welchen die Presbyterien ihre Helferkreise entsenden. Die gegenwärtig brennendste Frage des Kindergottesdienstes ist seine Zusammenarbeit mit der großen liturgischen Bewegung. Hier sind die Arbeiten noch im lebhaften Flusse. Pfarrer Schmidt (Dortmund=Brackel) sprach überaus klar und praktisch über„Arbeitsmöglichkeiten des Kindergottesdienstes an dem unkirchlichen Teil der Gemeinde“, den er mit der Etappe im Kriege verglich und damit als ständige Gefahr bezeichnete. Er gab eine Reihe wirksamer Winke, die Kinder hier in den Dienst der Verlebendigung der Gesamtgemeinde zu stellen. Freude am Lied Offene Singabende der Volkshochschule Die seit dem Herbst vorigen Jahres von der Volkshochschule wieder ausgenommenen Offenen Singabende sollen auch im neuen Jahre regelmäßig monatlich einmal durchgeführt werden. Offene Singstunden werden jetzt schon ständig in großer Zahl in Deutschland gehalten und führen überall, gestützt auf die singende Jugend, Scharen von Menschen aus den verschiedensten Lebenskreisen zum Singen zusammen. Durch sie ist es möglich geworden, das gesellige Lied aller ohne Unterschied des Alters, Standes und Berufs in Stadt und Land wieder wecken und fördern zu helsen„9 Ain 91ch. Den Singstunden liegt jeweits ein Liederblatt zugrunde, das alle Teilnehmer erhalten, und in dem die schönsten Lieder für das offene Singen(im Gegensatz zum geschlossenen, chorischen Singen) in Haus, Schule, Jugendkreis oder Bund bereitgestellt sind. Zur einfacheren Erlernung der Lieder wird das gemeinsame Singen aller Teilnehmer durch eine Gruppe Spielleute gestützt und gefördert. Die hierbei benutzten Klavier(Partitur=)Ausgaben mit alten und neuen Liedsätzen stehen ebenfalls zur Verfügung, um den Singenden Gelegenheit zu geben, das in den Stunden neugewonnene Liedgut daheim lebendig werden zu lassen, sei es auf dem Klavier oder auf hohen und tiefen Melodieinstrumenten in beliebiger Zusammenstellung. Der nächste Offene Singabend findet am Sonnabend, 14. Januar, 20 Uhr, in der Aula der Lessing=Oberrealschule, Paulusstraße, statt und bringt unter dem Titel„Beherzigung“ Lieder und Sprüche zum neuen Jahre. * D i e B e z a h l u n g d e r S o z i a l b e i t r ä g e durch den Arbeitgeber Uebernimmt der Arbeitgeber im Dienstvertrag die Verpflichtung, die gesamten Sozialversicherungsbeiträge aus seinen Mitteln zu tragen, so hat er nach einem Urteil des Reichsarbeitsgerichts damit auch die Pflicht übernommen, die Anmeldung des Beschäftigten zu den Versicherungen richtig und ordnungsmäßig zu bewirken sowie die Gelder pünktlich abzuführen. Bezahlt der Unternehmer zu wenig entrichtete Beiträge an die Behörde nach der Arbeitslosmeldung des Beschäftigten nach, bevor das Arbeitsamt und die Spruchstellen die zustehende Unterstützung festgesetzt haben, so hat der Brotherr rechtzeitig das seine getan, um die volle Hilfe für den Arbeiter zu retten und einen etwaigen Schaden abzuwehren. Aus dem Bandbreise Brackwede, 12. 1. Eine Frauengruppe im landwirtschaftlichen Ortsverein. Am Mittwoch hatte der landwirtschaftliche Ortsverein von Brackwede und Umgegend seine Mitglieder zu einer Generalversammlung eingeladen. Gleichzeitig waren auch die Frauen der Mitglieder eingeladen worden. Nach einem einleitenden Reserat von Frl. Müller, der Referentin der Landwirtschaftskammer für die Provinz Westfalen in Münster. konnte erfreulicherweise im Anschluß an den landwirtschaftlichen Ortsverein eine Frauengruppe für den Bezirk Brackwede, Quelle und Ummeln gegründet werden. Zum Schluß hielt dann noch Dr. Backhaus einen Filmvortrag über Ferkelaufzucht. Vereine und Veranstaltungen Stadttheater. Heute, 20 Uhr, für das FreitagAbonnement„Hoffmanns Erzählungen". Sonnabend nochmals„Die endlose Straße". Die nächsten Aufführungen des Weihnachtsmärchens finden statt: Sounabend, Sonntag und Mittwoch und Sonnabend nächster Woche; Beginn 16 Uhr. Sonntag, 19½ Uhr,„Wenn die kleinen Veilchen blühen“. Orgelstunde— Zionskirche, Bethel. Sonnabend, den 14. Januar, 17 Uhr, Orgel: J. P. Seiler. Gespielt wird: 1. Nun lob, mein Seel, den Herren, Tonsatz J. S. Bach, 1685—1750. 2. Präludium und Fuge=Dur, J. S. Bach. 3. Präludium und Juge =Moll, Max Reger, 1873—1916. 4. Toccata und Juge=Moll, J. S. Bach. Eintritt frei. Offener Eingabend. Auf den morgen, 20 Uhr, in der Lessing=Oberrealschule, Paulusstraße, stattfindenden Offenen Singabend der Volkshochschule wird nochmals hingewiesen. Schützengesellschaft: Morgen, 16 Uhr, Gesellschafts=Konzert auf dem Johannisberg, ausgeführt vom Städtischen Orchester unter Kapellmeister J. Dworzaks Leitung. Konzerthaus=Künstlerspiele. Nur noch bis Sonntag das augenblickliche Attraktionsprogramm mit den„4 Nescows“(vom Hansa=Theater Hamburg). Weiter die Berber=Löwengruppe, ein einzigartiger Raubtier=Dressur=Akt. Im Gloria=Palast Freitag Premiere des größten Usa=Tonfilms, der je in Deutschland gedreht wurde: „F. P. 1 antwortet nicht". Ein Erich=Pommer=Film. Regie Karl Hartl, Musik Allan Gray. Die Hauptdarsteller: Haus Albers, Paul Hartmann, Peter Lorre, Sybille Schmitz. Der Film wurde geschaffen nach dem gleichnamigen Roman von Robert Siodmak. Ein interessantes Usa=Tonbeiprogramm vervollständigt den Spielplan. Die erste Vorstellung findet Wochentags um 16, Sonntags um 14½ Uhr statt. Das Palast=Theater setzt Freitag einen der spannendsten Kriminal=Toufilme der neuen Saison ein. Der Film heißt„Das Geheimnis des blauen Zimmers". Theodor Loos, Else Elster, Oskar Sima, Hans Adalbert von Schlettow, P. Heuckels, Bernhard Goetzke sind die Hauptdarsteller. Im Tonfilmlustspiel„Zwei glückliche Tage“ wirken mit: Paul Hörbiger, Ida Wüst, Senta Söneland, Hugo Fischer=Köppe, Paul Morgan, Hermann Picha, Jacob Tiedtke, Claire Rommer. Die neue FoxTonwoche gibt den aktuellen Wochenbericht. Unsere Spezial-Erzeugnisse: Pickate in Buch- Stein- und Offsetdruck in hochkünstlerischer Gestaltung. Orei- und Vierfarben-Buchdruck in erstklassiger Ausführung. Wertpapiere, Dividenden- und Zinsscheinbogen und Aktien. Faltschachtein, Tüten und Beutel für alle Branchen in einfacher und, künstlerischer Ausführung. Durchschreibebücher für vielfache. Verwendung. Leder-Reklameartikel, Notizkalender, Geschäftsbücher und Loseblottbücher. Wir sind führend In Qualität und Leistung, weil unsere Werke mit den modernsten Maschinen ausgerüstet sind und über ein ca. 10b0köpfiges geschultes Personal verfügen. E· GUNDLACH · AG Großwerke für Papier-Verarbeitung Eln heiterer Roman von Carry Brachvogel 28) (Nachdruck verboten) Sie log plötzlich, schämte sich, daß sie log, log so rührend=talentlos, daß die beiden Aerzte Mühe hatten, ein Lächeln zu unterdrücken. Vom ärztlichen Berufsgeheimnis schien dies Fräulein keine Ahnung zu haben! Aber wie sie da stand, hilflos in ihrer Angst, mit zerwühlten Zügen und aussteigenden Tränen, tat sie ihnen doch leid und sie spendeten ihr einige Redensarten, die freundlich klangen und gar nichts besagten. Während er dann in seinem Wagen dahinrollte, dachte der Hausarzt: „Schülerin?!... Gott sei Dank, daß meine Töchter ganz unmusikalisch sind! Das fehlte gerade, daß man sie für so einen heranzieht!“ Die Kapazität aber, Geheimrat, Inhaber hoher und höchster Orden, verzögerte sich noch ein wenig, um Margit nachzublicken. Jung und hübsch und zärtlich ist sie, und hängt sich an so einen! Ja, ja, mit der Geige in der Hand sollte man auf die Welt kommen, da hätte man's leicht!“ Damit warf der Geheimrat ärgerlich den Wagenschlag zu——... Sauf.*. Trostos kam Margit nach Hause. Sie war so müde, daß sie sich am liebsten gleich zu Bett gelegt hätte, aber eine innere Unruhe hielt sie ab und auch die Angst vor Fragen, die sicher gekommen wären, wenn sie sich plötzlich zu Bett gelegt hätte. Müde waren die Glieder, aber rastlos die Nerven, trieben sie von einem Zimmer ins andere, jagten sie zu nichtigen Beschäftigungen, die sie gleich wieder verließ, wollten sie wieder zu der weißen Villa hetzen, deren Eingang und Treppe mit Stroh bestreut waren. Dann fiel ihr ein, daß sie wohl eigentlich ins Atelier hätte gehen sollen, zur letzten oder vorletzten Sitzung. Heute? Gestern? Vorgestern? Sie wußte es nicht mehr. Es schien ihr auch unmöglich, stundenlang stillzusitzen, zu sprechen und sprechen zu hören. Wenn sie aber doch hinginge? Vielleicht erfuhr sie dort zufällig irgend etwas. Jählings ein Lichtstrahl. Kronberger war doch ein Verwandter von Anna Jansen... Sicher wußte er schon, was geschehen war. Gleich wollte sie ins Atelier, gleich, so schnell als möglich. Als sie aber in Hut und Mantel da stand, merkte sie, daß die Dämmerung schon leise anpochte, und so mußte sie den Atelierbesuch auf den nächsten Tag verschieben. Eine ganze, lange Nacht mußte verstreichen, ehe sie zu Kronberger gehen und etwas erhaschen konnte, das ihr Gewißheit gab, wäre sie auch ganz so furchtbar, wie sie aus dem verzweifelten, mit der Linken geschriebenen Brief sprach. Eine ganze lange, bange, zwar nicht völlig, aber zum größten Teil verwachte Nacht—— „Servus, Fräulein Margit, sieht man Sie auch einmal wieder?! Das ist schön von Ihnen! Ich hab' schon gemeint, Sie wüßten gar nicht mehr, daß ich noch auf der Welt bin und daß Ihr Bild noch nicht fertig ist!“ Kronberger lachte übers ganze Gesicht, mühsam zwang sich Margit zu einem Lächeln. „Ich weiß, ich bin recht pflichtvergessen gewesen! Jetzt bessere ich mich aber,— deswegen bin ich ja gekommen!“ „Ja, ja, so sind die Modelle! Erst wochenlang schwänzen, dann im unrichtigen Moment ankommen!“ „Unrichtigen Moment? Paßt es Ihnen heute nicht?“ Es war wie ein Verzweiflungsschrei, er aber, der von nichts wußte, merkte ihn nicht. „Nein, es tut mir leid. aber heute können wir nicht malen! Ich erwarte nämlich eine Dame, die ihr Porträt bestellt hat, und heute noch einmal mit mir die Toilettenfrage besprechen will. Ganz überflüssigerweise, denn ich weiß schon jetzt, daß sie anzieht, was sie und nicht was ich will. Wissen Sie auch, wer die Dame ist,— Fräulein Rosa Bruckner!" „So, das ist ja interessant!" In Wahrheit fand sie es weder interessant noch uninteressant, denn sie hörte kaum auf Kronberger, suchte nur immerfort wie sie einen Uebergang zu dem einzigen Thema finden könnte, das für sie in Betracht kam. Kronberger indes, sehr vergnügt ob seines neuen Auftrags, berichtete, wie er zu ihm gekommen sei. Er hatte über den Sensationserfolg der Novität so viel gehört und gelesen, daß er trotz seiner geringen Mittel einen Platz im obersten Rang kaufte. Sah die Bruckner, war weg von ihr, tat, was er noch nie getan hatte: schrieb an sie und fragte, ob er sie nicht malen dürse, in dem Kleid mit der bewußten, perlinkrustierten Schleppe. Sie antwortete freundlich, daß sie ihm wohl sitzen, daß heißt, daß sie ein Porträt bestellen wolle, aber nicht im Kleid mit der perlinkrustierten Schleppe, sondern in einem grünen Tuchkleid, mit Zobelstreifen besetzt.(Ritsch Rother hatte ihr einmal gesagt, daß er sie in keinem anderen Kleid so gerne sehe, wie in dem grün=zobeligen). „Wenn sich eine Dame, und gar erst eine vom Theater so etwas in den Kopf setzt, ist nichts dagegen zu machen! Und ich hätte sie so gerne weiß in weiß gemalt, denn ich bin nun einmal verliebt in die hellen Hintergründe. Aber ich lasse nicht aus, und wenn ihr das Bild gefällt, muß sie mir noch einmal sitzen, und zwar wie ich sie haben will. Das kommt dann in die große Ausstellung. Da sieht man dann, daß der Sylvester Kronberger doch nicht nur ein Packer ist... Es wird auch Zeit dazu! Allmählich rutscht man sonst ganz von selber abt!“ Und er redete seelenvergnügt weiter von diesem Auftrag, dem ersten wieder seit langer Zeit, und von der Nachwirkung, die er sich von der Ausstellung erhoffte, und von dem Eigensinn, mit dem die Bruckner an Zobelgrün hing. „Irgend jemand muß ihr gesagt haben, daß sie in keinem anderen Kleid so schön ist. Und verschenken will sie das Bild auch, wahrscheinlich dem Mann mit der zobelgrünen Schwärmerei ... Nun ja, mich geht das nichts an, aber das andere Bild, das nachher drankommt, das wird anders...“ Er sah Margit an, weil doch auch sie auf einem hellen Hintergrund gemalt wurde, und war froh, daß er heute nicht an ihrem Bild wetter zu arbeiten brauchte. Sie sah gar zu elend aus, durchaus nicht mehr wie„Jugend“ oder„Glück"... „Wenn es Ihnen paßt, Fräulein Margit, dann morgen oder übermorgen! Die zobelgrüne Dame schiebe ich dann noch ein bissel hinaus. Zuerst kommen Sie! Aber geben Sie sich Mühe, daß Sie ein bissel besser herschauen,— man könnte meinen. Sie sind krank!“ Sie beteuerte, daß sie nicht krank sei, kletterte mühsam die vier Treppen vom Atelier hinunter. Wieder hatte sie vor einer verschlossenen Türe gestanden, nichts von dem erfahren, um das all ihre Gedanken kreisten... Ihr war zumute, als wäre sie von lauter verschlossenen Türen umstellt, die sie vergeblich eine nach der anderen ablief. Doch keine tat sich auf, aus keiner drang eine Stimme heraus, die ihr Kunde gegeben hätte, wie es um den unseligen Mann mit der gelähmten Rechten stand.— 10. Fasching ging seinem Ende entgegen, und Quante schien blamiert, denn seine Prophezeiung, daß Aschermittwoch Rothers Töchter verlobt sein würden, hatte nur mehr wenige Tage Frist, um sich zu erfüllen. Niemand dachte an Verlobung, konnte daran denken, ganz im Gegenteil war jetzt öfters von Abreise die Rede, die hauptsächlich von Mary herbeigewünscht wurde. Margit verhielt sich teilnahmslos, denn nichts hatte für sie Interesse, als die weiße Villa in Bogenhausen, um die sie seit Tagen herumstrich, ohne auch nur die leiseste Kunde von dem zu erhaschen, was drinnen vorging. Auch Kronberger hatte sie nicht mehr gesehen,— er hatte die verabredete letzte Sitzung um etliche Tage hinausgeschoben, weil Fräulein Bruckner es mit ihrem Porträt recht eilig zu haben schien. „Ich will gleich anfangen mit ihrem Bild, weil sie gar so drängt, und sonst am Ende meint, ich wäre ein Faulpelz! Ich grundiere also jetzt Kopf und Hände, das Zobelgrüne kann ich schon ohne lebendiges Modell... Aber fertig gemacht wird zuerst Ihr Bild, Fräulein Margit, später erst das von der Bruckner, so fesch und lustig sie auch herschaut. Malerisch ist sie schon sehr sogar, aber ganz anders als Sie! Wenn Sie Ende der Woche kommen könnten, wäre ich froh!“ 1(Fortsetzung in der nächsten Nummer.] ectelisches-KandeiszaFT Uneinheitlich, still Berliner Börsenbericht vom 12. Dezember Die Tendenz am Aktienmarkt war durchaus uneinheitlich. Das Geschäft war nur auf ganz wenigen Märkten lebhafter, von größerer Umsatztätigkeit war überhaupt nur in Farben zu sprechen. Spezialpapiere wie Harpener, Laurahütte, Akkumulatoren, H. E.., Gesfürel usw. lagen bis zu 1½ Prozent niedriger, Orenstein& Koppel büßten sogar 2½ Prozent ein. Fest waren Dt. Waffen, Dt. Atlanten, Conti Linoleum und Lahmeyer. Bei Felten und Aku gingen die Gewinne sogar über 2 Prozent hinaus. Auch nach den ersten Kursen blieb es an den Aktienmärkten recht still und uneinheitlich. Der Rentenmarkt war nicht ganz einheitlich. Länderanleihen waren überwiegend fester, bei Steigerungen bis 1 Prozent, Stadtanleihen waren uneinheitlich, Provinzanleihen waren meist etwas höher. Reichsschuldbuchforderungen konnten ihren anfänglichen Gewinn von ¼ Prozent später nicht voll behaupten. Hypothekengoldpfandbriefe waren bis ½ Prozent, vereinzelt bis 1 Prozent höher. Industrieobligationen tendierten bei Veränderungen bis 1 Prozent nach beiden Seiten uneinheitlich. Sehr lebhaftes Geschäft entwickelte sich im Verlaufe der Börse in Russenanleihen, die ihren Kursstand verdoppelten. Der Kassamarkt war zwar nicht ganz einheitlich, doch überwogen die Besserungen, die sich im Rahmen von —2 Prozent hielten. Darüber hinaus konnten MerkurWolle, Poppe& Wirt und Gebhardt& König—5 Prozent, Dt Schachtbau 7 Prozent gewinnen. Schwach waren Verein. Mörtel, die fast 6 Prozent einbüßten. Nachbörse. Tendenz behauptet. Ablösungssch. .70—75. Aku 41¾—½, AEG. 30½. Bemberg 51¼, Charl. Wasser 92½, Dessauer Gas 111¾ Erdöl 91¼. Farben 102½., Gelsenkirchen 52½—¾, Gesfürel 83½, Harpener 81½. Hoesch 52¼, Kali Aschers 114, Klöckner 46½. Kokswerke 73, Mannesmann 63½, Orenstein 43, Phönix 35½, Rhein Braunk. 185, Rheinstahl 75%. Rütgers 46¾. Salzdetfurth 174¼ Schuckert 89. Schultheiß 110½, Siemens 124, Verein. Stahl 84¾, Westeregeln 118¾. Waldhof 46¼, Reichsbank 156¼. Paket 19, Lloyd 19¾. Frankfurter Abendbörse Zurückhaltend, kaum verändert An der Abendbörse herrschte Zurückhaltung. Das Geschäft war sehr klein, zumal Anregungen fehlten. Die Kurse zeigten, im Vergleich zum Berliner Schlus, ksum Veränderungen, nur Reichsbank blieben gesucht und wurden 1¼ Prozent höher notiert. Farben bröckelten zunächst leicht ab, zogen aber im Verlaufe ½ Prozent an. Für Montanwerte bestand einiges Interesse. Auf Zeit gehandelte Werte Werte Aufang Al.... 10.80 Allg. Liektriz.=Ges 31.00 Laiyer, Motoren...... 23.273 " Lemderg......... 34.400 Berger klefdau.... 146.75 hers. Naschinenbau.... 34.73 " poderm Eisenw.. 44.28 * Scharlotidg. Wasser.... 99.00 Comp Hlapano Cont. Qummi-V. 121.00 Daimier Benz...... 21.28 Dtech. Cont. Oas 111.508 Deutsche Erdöl...... 91.00 „„ Linoleum.... 42.75 Eiektrietkte=liel... 840 Elektr. Licht und Kratt.. 89.00 I. O. Farbenindustrie... 100.30 Feldkmühle......... 44.75 Felten u. Quileaume. 39.75 Helsenkirch. Bergw.... 32.128 Ges. f. elektr. Untern... 29.30 Ramburger Eiektr.... 112.30 Harpener Bergbau.... 31.73 Hoesch-Köln-Neuessen.. 33.00 Ph. Holrmann....... 60.75 Hotelbetr.-Gesellsch.. 39.00 lge Beradan...... 125.28 Klöckner Werke.......128 Rannesmannröhren.... 49.30 Ransteicker Beradau.... 25.00 Maschd. Unt. A..:::. 22.30 Retall-=Oes......... 33.00 Orenstein&am; Koppel.... 49.25 Phönix Berabau...... 35.00 Folypher...... 49.25 Rhein. Braunk. u. Br. 184.30 Rhein, Elektr. Werk... 98.50 Rhein, Stchlwerke...:. 76.00 Rhein. Weatf. Eiektr.... 92.50 Rütgerswerke...... 45.273 Salrderkurth Kall..... 174.75 Schlen. Eiekt. u. Gas La. S 103.33 Schubert≈ Salzer....— Schucker& Co.... 99.00 Schnltheiß-Patzenh. 111.75 Siemens 8 kaleke..... 124.00 Stöhr. Kammgarn..... 37.25 Thüriager Oas......... Leonhard Tietz...... 45.30 Vereinigte Stahlwerke... 28.123 Westeregeln Alkall.... 116.72 Zellstoff Waldhof. 47.28 Bank f. Brauindustr.... 74.75 .=0. für Verkehrewezen 40.75 Di. Reichsbahn Vorz.-dkt. 92428 Hambg.-Amerik. Pak. 19.128 ,„Südamerik. Dmpf.— Hanss Dampfsch..... 29.628 Norddeutsch. Lioyd.... 19.873 Otari Aigen u. Els.... 15.973 Leizte Divid. Anberwate Berliner Handelz=Ges.. 4 Bielef. Rech Wederei.. 6 Commerz- u. Priv.-Bank.. 9 Oekar Dörisler...... 5 Deldi=Bank........ 6 Dresdner Bank...... 0 Dürkopp Stamm-Akt. 6 do. Vorz-Akt..... 5 Gildemeister& Co. 6 E. Gundlach. 5 Hottmann Stärke..... 4 Koche Adler-Nühm..... 6 Ravensberger Spina... 0 H. Stodiek& Co. 5 Vort 8p Voll....... 5 uu m 9 423 72.10 91.25 147.30 34.25 .73 92. 25 14.03 113.75 20.30 17.39 91.28 .72 25.25 85.50 102. 75 9. 125 96.28 92.30 45.30 13100 91.30 9 62.50 99.0 35.0 45.30 85.25 25.00 42.00 34.50 43.00 .3 48.75 55.0 94.50 56 94.075 45.73 174.28 98. 73 175.00 99.0 10.30 124.00 30.75 0 05 45.50 M4. 75 1 5 45. 73 74.33 45.375 92.30 .0 . 19.75 16.975 uen mn 90. 0 75.73 92.00 1739 34.50 44.50 92.575 145.30 118.75 .13 .23 95.73 42.259 .28 89.30 102. 30 64.275 S8.0 92.0 85.28 1225 91.0 92.75 62.300 99.00 134.30 45.50 85.513 34.223 41.30 77.573 65.500 85.433 40.00 11. 94.30 73.50 92.775 47.50 15.0 100.00B 174.875 99.50 10785 22. 30 95.75 197.75 .75 9. .0 47.00 74.50 45.28 Den 80 91.125 74.55 33.00 100 25.623 44.623 92.575 35 121.28 1225 .90 91.25 6# 24.50 99.30 05 0 64.375 37.00 51.750 93.128 114.258 95.250 .00 ### S4.0 134.275 46.75 45.30 24.50 42.300 45.90 10 39.25 194.73 2. 123 92.30 .125 5 0 109.75 176.00 99.75 1023 124.23 31.35 100 2 42.30 B 332 15. 0 47.00 3 45.125 92.573 19.000 .75 24.30 19.625 19.875 15.975 16.623 uu. L .75 5 Zwöll Monate Welttertilmarkt Jempo des Preisrückganges in 1932 wesentlich gemildert Anzeichen beginnender Entspannung Eine Preisbilanz der Textilrohstoffe für das Jahr 1932 zeigt eine wesentliche Milderung der Verlustbilanz, wie sie noch für die Jahre 1930 und 1931 zu verzeichnen war. Es verloren jeweils in Prozenten ihres Wertes: Baumwolle Merinos Croßbreds Rohseide Flachs Daraus ergibt sich, daß der geringste Widerstand gegenüber neuen Baisseeinflüssen bei Rohseide festzustellen ist, die erneut ein Viertel ihres Wertes eingebüßt hat. Eine schwache Veranlagung während des ganzen Jahres wiesen auch die überreichlich angebotenen, groben Kreuzzuchten auf, die mit 8½ pence Basis Bradford Ende Dezember einen Rekord-Tiefstand erreichten. Einen geringen Preisverlust von per saldo 5 Prozent trugen diesmal die Baumwollmärkte davon. Doch wäre das Preisbild der Baumwolle unvollständig, wenn man nicht die ungewöhnlichen Schwankungen des Jahres für Middling New York 7,20= 5,00—.20— 5,70 und 6,15 cts in Rechnung stellen würde und wenn man nicht speziell auch die anläßlich der von Amerika künstlich geschürten August-Hausse(Preissprung von.90 cts auf.20 cts) in die Millionen gebenden Fehldispositionen berücksichtigen müßte. Einen unwesentlichen Preisabschlag von 2 Prozent, der sich durch die Schwankungen der Sterling-Devise erklärt, verzeichneten Merinos, die sich ebenso wie die seinen Kreuzzuchten unveränderter Beliebtheit in den Kreisen der internationalen Verbraucherschaft erfreuten. Derjenige Rohstoff, der als einziger unter allen Weltbandelsartikeln eine Verteuerung um ein Drittel seines Wertes für sich buchen konnte, war RohDie Preisrichtung: Baumwolle Wolle. Merinos Wolle. Croßbreds Seide Flachs Die stetigere Tendenz, die sich im Dezember an den amerikanischen Baumwollmärkten herauszubilden vermochte, ist eine von Jahr zu Jahr wiederkehrende Erscheinung, da um die Jahreswende der Druck des Angebotes nachzulassen beginnt. An dieser Tendenz änderten auch nichts neue Terminverkäufe seitens der Baumwollgenossenschaften und größere Hedges des privaten Handels, denen Meinungskäufe u. a. von japanischer und englischer Seite gegenüber standen. In der nächsten Zeit wird die Marktlage entscheidend von dem voraussichtlichen Umfang der 1933er Anbaufläche beeinflußt werden. Man sollte annehmen, daß die Farmer auch ohne gesetzliche Regelung einer Beschränkung beim Anbau sich befleißigen werden. Die auf 12,73 Millionen Ballen erhöhte Schätzung der amerikanischen Baumwollernte wird zwar durch die um etwa—700000 Ballen verminderten Schätzungen der chinesischen, brasilianischen und ganz besonders der indischen Ernte wettgemacht. Immerhin beträgt der Uebertrag bei Baumwolle rund 28 Millionen Ballen, was den Umfang der im Baumwolljahr 1932/33 auf 24 Millionen Ballen geschätzten Welternte wesentlich übersteigt. Man muß damit rechnen, daß schon bald nach der Regierungsübernahme durch Roosevelt einschneidende Maßnahmen zur Hebung der Baumwoll-- und Getreidepreise getroffen werden. Ob damit allerdings mehr als eine vorübergehende Auftlachs. Hier ist die Höherbewertung erst seit August im Gange. Sie stützt sich vornehmlich auf Mutmaßungen, daß die Sowjets in dieser Saison mit wesentlich kleineren Mengen von Exportflachs als im vorigen Jahre aufwarten können. Auch in den letzten zwölf Monaten hat sich wiederum der natürliche Preismechanlsmus als das wirksamste Mittel zur Regulierung des Rohstollangebotes Gerade bei Baumwolle würden niedrige erwiesen. Winterpreise eine Verkleinerung der Anbaufläche schneller herbeiführen als alle Beschlußfassungen innerhalb der baumwollerzeugenden Staaten der U. S.., die eine Anbaubeschränkung, sel es durch Zwang, sel es durch besondere Kredit- und Steuervorteile, erzielen wollen. Die in verschiedenen Ländern in Erscheinung getretenen Belebungstendenzen eind erfreulicherweise als Anzeichen beginnender Entspannung zu werten. Die Nachfragebelebung erstreckte sich auf Wolle, Flachs und zeitweilig auf Baumwolle. Da die Textilindustrie als Massenproduzent sich in besonderer Abhängigkeit von der Besserung sämtlicher Wirtschaftsfaktoren befindet, müßte eine befriedigende Regelung derart zentraler Probleme, wie es das Schuldenproblem und die Stabilisierung der Währungen sind, sich unmittelbar in günstigem Sinne auf den Verbrauch auswirken und die in Gang befindliche Consolidierung der Rohstofflage unterstützen. In den Vereinigten Staaten selbst rechnet man allerdings— abgesehen von der saisonmäßigen Erholung im Frühjahr— erst im zweiten Halbjahr mit einer wirklichen Konjunkturbesserung. Hamburger Warenmarkt vom 12. Januar 1933 Brasil-Kaffees: Brasil-Offerten unverAndert. Am Lokomarkt herrscht etwas bessere Nachfrage. Preise unverändert. Der Terminmarkt bleibt sehr ruhig. Gewaschene Kaffees: Anhaltend regelmäßiges Bedartegeschäft zu unveränderten Preisen. Gute Röster werden bevorzugt. Schmalz: Willig. Amerik. Steamlard 17.75, Purelard 19.25 bis 19.75, Hamburger Schmals 22.50 Dollar per 100 kg. Baumwolle: Rubig Middling Universal loko .25 Dollarcente Oele und Fette: Infolge der steigenden Preise für das Rohmaterial erhöhten die Herburger Mühlen ihre Leindlpreise um 30 Roig. Im freien Markt sind Partien von 20 t etws zu 26.5 RM. und zu 5 t zu etwa 27.00 RM, zu haben. Uebrige Artikel ruhig. Preise unverändert. Leinöl Januar-Aprü 28.50, dito Mai-Juni 29.25 RM. Notizblock 13. 1. 1933. Die Firma Gebrüder Simon Textil.-G Berlin hat laut„Textil-Woche“ zusammen mit der seit 60 Jahren bestehenden Baumwollwaren-Großhandlung Schartenberg& Lieberg in Kassel, die Schartenberg & Lieberg Verkaufsgesellschaft m. b. H. in Kassel errichtet, die das Großhandelsgeschäft dieser Firma in unveränderter Form weiterbetreibt. * Ueber das Thema„Probleme der binnen- und weltwirtschaftlichen Lage der deutschen Maschinenindustrie“ wird in der industrie-wirtschaftlichen Vortragereihe(veranstaltet vom Haus der Technik, Fasen, dem Reichsbund der akademisch gebildeten Volkswirte und dem Bund der technisch-wissenschaftlichen Vereine) am Dienstag, den 17. Januar 19 Uhr, im Haus der Technik Direktor Karl Lange, Geschäfteführer des Vereine Deutscher Maschinenbauanstalten. Berlin, sprechen. Dabei soll die vielumstrittene Frage erörtert werden. Ist Maschinenausfuhr volkswirtschaftlicher Selbstmord! * Der Deutsche Gasrohrverband G. m b.., Köln, der bis Ende vorigen Jahres nur provisorisch verlängert werden konnte, ist jetzt endgültig auf unbestimmte Zeit verlängert worden und kann erstmalig Ende 1935 gekündigt werden. * Die Linke-Hofmann-Busch-Werke.-., Berlin, gibt bekannt, daß Direktor Herbert M. Gutmann, Berlin, sein Amt als Aufsichtsratsmitglied niedergelegt hat. * Die Aktienmehrheit der Aktienbrauerei Kaufbeuren(Allgäu) mit rund.9 Mill RN bei 1688 400 RM. A-K. ist aus dem Besitz der Firma Schoenberger. Berlin, in den Besitz der Bankfirma Heinrich und Hugo Marx in München übergegangen. * In der Versammlung der Gesells chaft des ostelbischen Braunkohlensyndikats 1928 Gmbll. wurde die Fortsetzung der Gesellschaft beschlossen. * Der Londoner Goldpreis betrug am 12. Januar 1932 für eine Unze Feingold 122 Sh 8½ d= 86.6934 Reichsmark. für ein Gramm Feingold demnach 47.8419 Pence=.78726 RM. * Im Jahre 1932 wurden in der Sowjetunion 21 397000 Tonnen Erdöl gegen 22 744 00l. Tonnen im Jahre 1931 gewonnen. Verarbeitet wurden 20 213 000 (19 926 000) Tonnen. Im ersten Jahre des FünffahresDlapes hatte die Erdölverarbeitung um 65 Prozent der Petroleumausbeute betragen. blähung der Preise erreicht werden kann, bleibt abzuwarten. Die Rohwoll- und Kammzugmärkte haben sich, wenn man von den mittleren und groben Kreuzzuchten absieht, überraschend gut im Preise halten können. Maßgebend hierfür waren die qualitative Beschaffenheit, die der Wolle nach wie vor günstige Moderichtung sowie der Umstand, daß der Wollmarkt bisher von allen Zwangsmaßnahmen verschont geblieben ist. Ebenso wie 1931 war auch im letzten Jahre Japan in der Lage, mit umfangreichen Käufen einzugreifen, und den Australiern relativ gute Wollpreise zu bezahlen. Nach den von Dalgety& Co. (Melbourne) gekabelten Schätzungen hat die australische Wollausfuhr in den Monaten Juli bis November mit 1 150000 Ballen die Ausfuhr aller früberen Jahre übertroffen. Dasselbe gilt auch für Neuseeland, das in der gleichen Zeit mit 102000 Ballen sogar die in der 1930/31er Saison verschiffte Menge überflügelt hat. Von der Australian Wool Brokers Association wird das Angebot für die zweite Hälfte der Saison auf rund 1 500000 Ballen gegenüber 1 430 000 Ballen Im Vorjahre geschätzt. Auch an den Cap-Märkten hat die Verkaufstätigkeit einen sehr flotten Verlauf genommen. In dieser Saison wurden bisber 480000 Ballen gegenüber 375 000 Ballen in 1930— das anomale Jahr 1931 muß außer Ansatz bleiben— verschifft. Die in der zweiten Saisonhälfte zum Angebot kommenden Wollmengen dürften sich auf etwa 450 000 Ballen belaufen gegenüber rund 630000 Ballen im Vorjahre.— Bielefelder Erdölinteressen Die Erdölbohrgesellschaften„Eickenrode“ in Burgdorf(Hannover) und„Karlsglück“ in Bückeburg haben ihre Vorstände neubesetzt und sich zu einheitlicher Geschäftsführung zusammengeschlossen. Beide Gesellschaften haben eine Mutungsberechtigung für Erdölvorkommen in der Gemarkung Eickenrode. Ala man im Herbst vorigen Jahres zur Fortführung des Betriebes neue Mittel von den Gesellschaftern forderte, kam es zu heftigen Auseinandersetzungen. Man wählte zwei Prüfungskommissionen, deren Berichte(u. a. von Dipl.-Kaufmann Dartsch-Bielefeld) Erörterungen veranlaßten, ob die Schwierigkeiten durch die allgemeine Wirtschaftslage oder durch die Geschäftsführung an sich entstanden seien Diese Verhältnisse interessieren in Bielefeld deswegen besonders, weil die meisten Mitglieder der genannten Gesellschaften, schätzungsweise 250 bis 300, in Bielefeld, Steinhagen, Gütersloh und Umgegend ansässig sind. Ob sich die an den Zusammenschluß geknüpften Hoffnungen, den Betrieb wieder flott und arbeitsfähig zu machen, erfüllen werden, ist allerdings noch immer fraglich. Man hoffte auf einen Kredit der Bank für Industrieobligationen; dieser ist aber nur zu haben, wenn das Unternehmen erst in Betrieb ist. Das hat eine gewisse Zurückhaltung gegenüber dem Unternehmen zur Folge. Auehgunh des Seisulonsums 27 Icozent im ketaten Quartal 1932 Der Fleischverzehr in Deutschland hatte sich bis Mitte des vorigen Jahres noch auf Vorjahrsniveau gehalten, er blieb auch kaum hinter dem des besten Absatzjahres 1928 zurück. Im dritten Jahresviertel zeigte sich ein langsames Absinken der Verbrauchszitfer unter die gleiche Zeitspanne des Vorjahres. Der Pro-Kopf-Verzehr nahm auf 109 kg ab gegen 11,8 kg im zweiten Quartal 1932 und gleichfalls 11,8 kg im dritten Viertel 1931. Während der letzten Monate des Jahres pflegt der Fleischverbrauch saisonmäßig zu steigen. Diesmal hat sich die Tendenz jedoch umgekehrt entwickelt und die Pro-Kopf-Quote sank auf 10,5 kg(nach 10,9 kg im dritten Quartal). Dementsprechend vergrößerte sich auch die Spanne zu den Vergleichsziffern früherer Jahre ziemlich erheblich: Im vierten Quartal 1931 wurden z. B. noch 14,2 kg je Einwohner verkonsumiert. Der Fleischverbrauch bleibt also gegenüber 1931 jetrt um rund 27 Prozent zurück! Fleischverbrauch 1e Kopf der Bevölkerung in kg 1926 1. Quartal 11.5 2. Quartal 108 3. Quartal 10.9 Quartal 12.7 45,4 4. Quarta Jahr Actienbierbrauerei Essen. Der auf den 3. Fehruar einzuberufenden G. V wird ein wieder dividendenloser Abschlus vorgelegt. Der Aufsichterat beschloß im Hinblick auf die ungeklärte wirtschaftliche Lage, den 1931/32 erzielten Gewinn zu Abschreibungen zu verwenden und die verbleibenden 35 600 RM. auf neue Rechnung vorzutragen. Devisenkurse Berlin. 12. 1. Telegr. Auszahlung auf Geia London 14.11 14.15 14.11 9415 New Vort..........259.217.209.217 Amsterdam-Rotterdam.. 199.23 169.57 169.39 193.67 Srüasel-Antwerpen.... 39.34 39.40 36.34 36.40 Bndapest......... 36440 82.94 92.44 Helslagfers.........214.225.214.220 stalien........... 21.34 20.38 21.34 21.32 Lopentagen........ 73.H 11.27 7z13 2127 beo 72.75 72.97 72.73 72.97 crie........... 15.42 15.45 16.428 16.405 drag............ 12.458 12.445 12.405 12.433 schweir......... 90.97 91.13 31.00 31.10 spanien.......... 34.41 34.67 34.43 34.40 diockholn........ 95.35 Fis 76.83 2192 Vsen...... 31.85 32.85 31.95 32.05 Notierung für je 1 Pfund, Dollar, const in 100 Einheiten Amtliche Produkten-Notierungen u. 1. ie Prrier,-Peig—oem Die Konstanz des Fleischverbrauchs erklärte sich bisher aus den hohen Beständen an Schlachtvieh, vor allem an Schweinen. Die schlachtreifen Bestände konnten jedoch nur bei stark sinkenden Preisen Aufnahme finden, so daß die Notierungen für das Vieh bis Mitte 1932 ein Niveau erreichten, das während des zwanzig. sten Jahrhunderts noch nicht zu verzeichnen war. Im Juli 1932 war der Großhandelspreis für Schlachtvieh bereits auf 66,7 Prozent des Vorkriegsstandes abgesunken. Nach einer leichten Befestigung im August sind die Preise sogar langsam weiter gefallen und erreichen mit 68,5 Prozent des 1913er Standes im November einen neuen Tiefstand. Da die schrumpfende Kaufkraft jetzt nicht mehr in dem Maße wie in den Vorjahren durch weitere Preiszugeständnssse der Produzenten escomptiert werden kann, sinkt jetzt die Verbrauchsmenge. Großhandelsinder der Schlachtviehpreise(1913— 100) Weizen: Märkischer Rorgen: Märkischer Brauxerzte Futtergerste Hafer: Märkischer Weizenmehl 100 kg. Rorsenmchl dto. Weizenkleie.. Rorgenkleis..... Rape........ Viltoriaerdsen.... 32—134 Fett : Jas 175 Peluschten.... 136—104 Ackerbohnen. 112-116 Wicken..... .75-25.10 Lppinen: biane 19.20—21.40 Lupinen: gelde .75—.00 Heracella.... :.90—.00 leintuchen... Erdauskuchen Trockenschnitzel 20.00—21.50 12.00—14.00 13.00—14.50 1328—-1300 14.900—16.00 .00—10.00 11.30-12.75 17.30—29.50 10.20-10.20 10.30—10.60 .00—.00 : 20.—-.00 Extr. Soyabohnenschres.40—-.30 Berliner Metallmarkt Nektrolrtkupfer(wire barm Friginalhättenalumini gg.## Dessl. in Walx, oder Drahibarren Reinnichel intimon Regulos......... Feineilder. 12. 1. 48.25 100. 0 164.00 280.0 .—900 85.25—-35.73 Bremer Baumwollmarkt n. 1. Monat Januar Februar.. M4ur:.. 2210.::: Jani.... Jali... Asgust Septemder Oktiober November .15 .2 .72 Tendenz: stetig .35 Loto.20 .19.14.13 321.25 35 .0 Firfatres mn Vellzschtsnam PaIch Theater Ab heute Freitag bei uns: Der Krim nal-Tonfilm der neuen Saison, der ale bisper in chieser Art gezeig en Fume Hexer“ „EINRer usw. weit in den Schatten stellt Julie Frank Dlemarnür 11 An Aür gamee Loen wahre Go. besisessns A# Kreuzstraße 41. Eine neue Riesenleistung in unserm Inventur-Verkauf Trenchcost-Mantel, gens gebien ws Oetenlage Winter-Lodenjoppen grmn ud vornem beoner, in Oeiei un Loden-Mäntel 1- und-reitug Knaben-Ulster -reit., m. Runogurz u. breit. Stof besetz. von 4 Knaben-Trenchcoat-Mantel#90 mn Summ-Emiage. Kundgurt.... o B• * — 535 — a— Es genögt nicht wenn Sie mer under Angebetlesen. Sie müssen in zwangoser Besichtigung unsere Behauptungen prüfen, damit such Sie erkennen können, daß das hier Gebotans alles in den Schatten stallt. Herforder Straße 26 Zum letzten Mae uuf beise-iges Aluse BoE Spms Sonnabend, 14. Jan. 20-22½ Ur bei söerren Prosse: Dekerationsgegenstände Beseingetanges. Löngen. Noser abagrher Konkurs Siepe, Markt. Manne und Leiscnos! derane und urne intde ub Lpnaaies zu mrine: Bru##s Düppemtr, II. Spre#ut; tägl vor SIr13-4 Samsing und Sormags vor 10—1 Um. Aeenmir müdrmnns. 2 Auberden ein interessantes Ufaton-Beiprogramm Aufführungen:.00,.05,.10 Uhr Sonntegs ab.30 Uhr ohne Unterbrechung Ale Ehren-und Freikarten sind ungültig estfälische Neueste Nachrichten Nr. 11 Drittes Blatt SAdes Jschtr Der Staat soll helfen Kommt die Staatsbeihilfe für Spenge und Lenzinghausen? ( Spenge, 12. 1. Wie wir hören, hat sich der Bürgermeister Frentrup bemüht, für die beiden Gemeinden Spenge und Lenzinghausen Staatsbeihilfen zu erreichen. Diese Gemeinden befinden sich in einer sehr bedrückten Finanzlage. Wie wir bereits früher berichteten, schließt der Haushaltsplan der Gemeinde Spenge mit einem Fehlbetrage von rund 25000 RM. und derjenige von Lenzinghausen mit rund 22300 RM. ab. Da auf der Einnahmeseite noch mit Einnahmeausfällen, wie Rückgang der Reichssteuerüberweisungen, Gemeindesteuerausfälle usw., und auf der Ausgabeseite mit erheblichen Mehrausgaben auf dem Gebiet der Fürsorge für Erwerbslose zu rechnen ist, werden sich die Fehlbeträge am Schluß des Rechnungsjahres noch bedeutend erhöhen. Diese katastrophale Finanzlage der Gemeinden ist in erster Linie auf die von den Gemeinden anteilmäßig zu tragenden Wohlfahrtskosten zurückzuführen. Die Gemeinde Spenge hat etwa 185 und Lenzinghausen etwa 64 Wohlfahrtserwerbslose, das sind in Spenge 5 und in Lenzinghausen 4 vom Hundert der Einwohnerzahl. Die Zahl der Wohlfahrtserwerbslosen steigt noch von Woche zu Woche. Wenn nicht bald durchgreifende finanzielle Hilfe des Reiches oder des Staates auf irgendeine Weise einsetzt, dann muß mit einem finanziellen Zusammenbruch beider Gemeinden gerechnet werden. Es ist daher zu hoffen, daß die vom Bürgermeister beantragte Staatsbeihilfe erfolgversprechend ist. Arbeitsbeschaffungsprogramm für das Amt Enger qu. Enger, 12. 1. In der letzten Sitzung der Amtsversammlung wurde die Frage aufgeworfen, ob es nicht möglich sei, Regulierungsarbeiten in der Landwirtschaft als Notstandsarbeiten in der Weise durchzuführen, daß die betreffenden Landwirte sich unter Führung des Amtes zusammenschlössen, damit insgesamt 1000 Tagewerke für Notstandsarbeiten sichergestellt werden könnten. Um diese Angelegenheit weiter zu klären, hatte Bürgermeister Engelhardt sämtliche Gemeindevorsteher des Amtes zu einer Besprechung eingeladen. Außerdem waren noch Kreiswiesenbaumeister Berg(Herford) und als Vertreter des Arbeitsamtes Dr Weinmeyer erschienen. Nach Ansicht der anwesenden Vorsteher können folgende wirtschaftlich wertvolle Kultivierungsarbeiten ausgeführt werden: In der Gemeinde Dreyen Ausfüllung einer Ziegeleigrube zwecks Schaffung von Land und Wiese, ferner Zuschüttung von zwei Schluchten zur Gewinnung von Wiesenland; in BelkeSteinbeck bei acht Landwirten Rodungen und Drainagearbeiten; in Besenkamp Kultivierung eines Ufergeländes; in Siele Drainagearbeiten und Zufüllung einer Sandgrube; in Pödinghausen Ausräumung eines Teiches und ebenfalls Zufüllung einer Sandgrube; in Oldinghausen Rodungen zur Schaffung von Ackerland und Wegeverbesserungen; in Westerenger Holz niederlegen, Zufüllung einer Senke zwecks Gewinnung von Wiesenland. Träger dieser Arbeiten soll das Amt Enger sein. Geldliche Aufwendungen für diese Maßnahmen wird es nicht übernehmen, diese müssen aus Mitteln des Reiches und der betreffenden Unternehmer aufgebracht werden. Ueber die Kostenbeteiligung des Reiches gab Dr. Weinmeyer Aufklärung. Danach müssen die Unternehmer noch rund 50 Rpf. je Mann und Tag aufbringen. Die Unternehmer müssen sich urkundlich dem Amte gegenüber verpflichten, die ihnen obliegenden Kosten zu tragen.— Es wurde beschlossen, daß an Ort und Stelle die Wirtschaftlichkeit der geplanten Unternehmen geprüft und festgestellt werden soll. Die gesamte Einwohnerschaft des Amtes begrüßt den Plan der Amtsverwaltung und hofft, daß die Arbeiten bald in Angriff genommen werden. F. Quernheim. Reiche Beute. In der Nacht statteten Diebe dem Konsum W. Stüber einen Besuch ab. Mit einer Leiter gelang es ihnen, in die Räume zu gelangen, wo die Würste von mehreren Einschlachtungen zum Räuchern ausgehängt waren. Den Dieben stelen große Vorräte im Werte von mehreren hundert Mark in die Hände. 150 Mettwürste betrug die Beute; Leberwürste usw. ließen sie hängen. F. Quernheim. Eine Arbeitsgemeinschaft für Neuhausbesitz. In der Gastwirtschaft Schiermeyer hatten sich eine Anzahl Neubauer eingefunden zwecks Gründung einer Ortsgruppe der„Arbeitsgemeinschaft für den Neuhausbesitz". Lehrer Stohlmann(Kirchlengern) gab einen Ueberblick über die Organisation dieses schon seit zwei Jahren über ganz Preußen und andere deutsche Länder sich erstreckenden Zweckverbandes(Sitz Berlin), dessen Ziel und Aufgabe darin besteht, die Interessen der Neuhausbesitzer besonders bei den höchsten Behörden zu vertreten, vor allem eine Zinsensenkung, Umschuldung und Steuererleichterung zu erreichen. Nach dem Vortrag erfolgte eine lebhafte Aussprache. Der neuen Arbeitsgemeinschaft traten sofort 27 Mitglieder bei.— Eine gleiche Ortsgruppe für Klosterbauerschaft wurde bei Gastwirt Oberbrakensiek (daselbst) gegründet, für die sofort 36 Anmel= dungen erfolgten. hp. Pödinghausen. Aus der Gemeindevertretung. Zur Ueberwachung der Arbeiten des Freiwilligen Arbeitsdienstes wählte die Vertretung einen Ausschuß, bestehend aus Landwirt Fr. Lindemann und Maurer Hermann Biermann. I. Bünde. Presbyterium gewählt. In der Kirchengemeinde Bünde, der die Gemeinden Ennigloh, Hunnebrock, Hüffen, Muccum, Spradow, Südlengern und Werfen zugehören, trat die neugewählte größere Kirchenvertretung zur Presbyterwahl zusammen. Es wurden gewählt: für Bünde Fabrikant Wilhelm Krüger, Fabrikant Adolf Dustmann und Kohlenhändler Karl Dreckschmidt; für Ennigloh Landwirt Caspelherr und Arbeiter Offermann; für HunnebrockHüffen=Wersen Landwirt Wellmann; für Muccum Landwirt Brüning; für Spradow Landwirt Jürging; für Südlengern Rektor Schackel. 1. Bünde. Auf eine 40jährige Dienstzeit kann der Eisenbahner Östermeier zurückblicken. Vom hiesigen Eisenbahnverein wurde ihm aus diesem Anlaß ein gerahmtes Diplom überreicht. Minden, 12. 1. Nach der letzten Personenstandsaufnahme betrug die Einwohnerzahl der Stadt Minden 28 827. Das Jahr 1932 brachte demnach einen Zuwachs von 247 Einwohnern. Arbeitsdienst in Gütersloh In den Räumen der ehemaligen Brauerei soll jetzt in Gütersloh ein geschlossenes Lager für den Freiwilligen Arbeitsdienst eingerichtet werden. Die Arbeit soll mit 45 Mann ausgenommen werden. Geplant sind Kultivierungsarbeiten und Wegebauten. 1199 Hauptunterstützungsempfänger Im Arbeitsamtsbezirk Gütersloh stieg die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger in der Zeit vom 1. Dezember 1932 bis 1. Januar 1933 von 1041 auf 1199. Auf 1000 Einwohner entfallen nun 13,7 Hauptunterstützungsempfänger. In der Alu und Kru sind 744 und in der Wohlfahrtsunterstützung 455 Personen. In der Stadt Gütersloh betrug am 1. Januar dei Gesamtzahl der Unterstützungsempfänger 423 oder 16,7 auf 1000 Einwohner. 1030 Uebernachtungen Die Gütersloher Jugendherberge hatte im vergangenen Jahre 145 Einzelmitglieder. Der Ortsgruppe waren außerdem acht Schulen und 22 Vereine angeschlossen. Es wurden 228 Bleibenausweise und 50 Führerausweise ausgestellt. An den Gau wurden 625 RM. abgeführt. Die Zahl der Uebernachtungen stieg von 968 auf 1080. Es übernachteten 329 Schüler höherer Lehranstalten. 345 männliche und 28 weibliche Wanderer unter 20 Jahren, 279 männliche und 29 weibliche Wanderer über 20 Jahre. Die meisten Uebernachtungen entfielen auf Wanderer aus dem Industriegebiet, aber auch Dänen und Holländer übernachteten in der Gütersloher Herberge. Die Einrichtungen in den Schlafräumen wurden verbessert. Kaplan Fahsel sprach Im Katholischen Vereinshaus in Gütersloh hielt Kaplan Fahsel einen Vortrag über das Thema„Das doppelte Paradies". Der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt. In seinem zweistündigen Vortrag, den Fahsel außerhalb Berlins zum erstenmal in Gütersloh hielt, versuchte der Vortragende die größten Weltgeheimnisse zu erklären und die Beziehungen der Menschen zum verlorengegangenen Paradies als Ausgangspunkt und dem ewigen Paradies als Zielsetzung zu erklären. Mit seiner glänzenden Redekunst verstand er es, seine Zuhörer zu fesseln. Geburtenrückgang Das Standesamt Verl gibt bekannt: Im Amtsbezirk Verl betrug im Jahre 1932 die Gesamtzahl der Geburten 252, im Jahre 1931 272. Die Geburtenzahl ist in den letzten Jahrzehnten weiter zurückgegangen. Sie betrug auf 1000 Einwohner im Jahre 1932 19,4, im Jahre 1932 21, im Jahre 1925 27,1, im Jahre 1920 30, im Jahre 1914 35,7, im Jahre 1910 84, im Jahre 1905 38,5 und im Jahre 1900 sogar 39,3. wurde, hat sich das kleine vierbeinige Raubzeug in hiesiger Gegend stark vermehrt, und manches Huhn und manche Taube hat im vergangenen Herbst dran glauben müssen. Zurzeit ist die Ranzzeit der Marder in vollem Gange, und das Gekreisch der um eine Fähe kämpfenden Rüden ist in stillen Nächten weithin zu hören. Mit Fallen und anderen Mitteln wird dem Raubzeug eifrig nachgestellt, oft auch unberechtigt, denn der jetzt wertvolle Pelz ist ein großer Anreiz. Aber zur Ranzzeit haben die Marder nur Liebesgedanken im Kopf, und so bleiben die Fallen leer. kl. Liemke. Ein Racheakt? Einem hiesigen Einwohner wurde von einem unbekannt gebliebenen Täter ein wertvoller Hund vergiftet. Der Besitzer fand das Tier am Morgen tot an der Kette in seiner Hütte. Schon vor einigen Monaten war demselben Manne ein anderer Hund auf einem Nachbargrundstück erschossen worden, ohne daß der Täter gefunden werden konnte. Es bestehen auch keinerlei Verdachtgründe, und dem Betroffenen ist es ein Rätsel, daß gerade seine Hunde getötet wurden. lz. Rehme. Obstbaumkurse werden wieder in diesem Frühjahr von dem Westfälisch=Lippischen Obst= und Gemüsebauverband eingerichtet. Wer sich beteiligen will, muß sich bis zum morgigen Sonnabend beim Amt oder den Gemeindevorstehern gemeldet haben. kl. Stuckenbrock. Lebhafte Ranz= zeit. Wie schon seit längerer Zeit von den Geflügelhaltern recht unliebsam bemerkt Aus Uent Fistallt Eishhe Betrunkener Aukofahrer überfährt Brautpaar Die Braut tot, der Bräutigam verletzt X Detmold, 13. 1. Am Donnerstag abend ereignete sich an einer Wegkreuzung in dem Dorfe Kachtenhausen ein schwerer Verkehrsunfall. Ein mit drei Personen besetztes Auto, dessen Insassen stark angetrunken waren, fuhr in voller Fahrt ein Brautpaar von hinten an. Dabei wurde die Braut, Anna Sundermann, so schwer verletzt, daß sie kurze Zeit danach starb. Der Bräutigam, Fritz Westerheide, wurde ebenfalls schwer am Kopf verletzt. Er wurde nach dem Krankenhaus Lage transportiert. Lebensgefahr besteht bei ihm jedoch nicht. Das Brautpaar stand kurz vor der Hochzeit. Das aus Bielefeld stammende Fahrzeug fuhr, ohne sich um die Verletzten zu kümmern, weiter und dann 500 Meter weiter in eine Gruppe Kommunisten, von denen zum Glück keiner erheblich verletzt wurde. Die Kommunisten hielten das Auto fest, bis die Polizei erschien, die dann feststellte, daß sämtliche drei Insassen sinnlos betrunken waren. Die schuldigen Fahrer wurden festgenommen. Wagenführer ist ein Bielefelder Oelvertreter. bg. Schötmar. Politischer Zusammenstoß. An der Stadtgrenze(Lemgoer Straße) ereignete sich am Donnerstag vormittag eine schwere Schlägerei zwischen SAund Reichsbanner=Leuten. Mit Gummischläuchen und Stöcken schlugen die Gegner auseinander ein. Ein SA=Mann, der bewußtlos zusammenbrach, muß mit einem Bluterguß im Gehirn dem Krankenhaus zugeführt werden. tr. Detmold. Am 19. Januar Harderprozeß. Das von dem verurteilten früheren Strafanstaltsoberwachtmeister Harder angestrengte Wiederaufnahmeverfahren im Fall Dammann wird nun am 19. Januar vor der Großen Strafkammer in Detmold stattfinden. Für Kakadus ist das Arbeitsgericht unzuständig Nachdruck verboten. Nicht jedermann hat seinen Vogel. Ein Filmgewaltiger entdeckte, daß ihm ein solches Tierchen fehle. Woraufhin er sich sofort aufmachte, das Manko zu beseitigen. Wie es für einen Filmmann angebracht, sah er sich nach einem recht großen Vogel um und kam so auf einen Kakadu. Der gehörte einem an sich harmlosen Menschen, der gern„einen hinter die Binde goß“ und darum bereit war, seinen Vogel dem Filmmann zur Verfügung zu stellen — leihweise für 20 RM. am Tag—, denn in der Kantine des Filmateliers gab es mehr als einen guten Tropfen. Der Filmmann benötigte den Kakadu selbstverständlich nur für einige Filmszenen, und als diese gedreht waren, verzichtete er fernerhin auf das hübsche Tier. Jetzt ergaben sich aber Meinungsverschiedenheiten, denn der Kakadu=Besitzer verlangte einen Tag mehr bezahlt als der Filmgewaltige zahlen wollte. Jener hatte einen Tag mehr gezählt als der Filmmann. Den Unterschied suchte der Filmmann mit dem Hinweis auf die Tatsache zu erklären, daß der Vogelbesitzer einen Tag vollkommen bezecht im Atelier gelegen und vermutlich diesen Tag dann doppelt gezählt habe. Das Arbeitsgericht sollte entscheiden, wieviel Tage dem Vogelbesitzer zu bezahlen seien. Es wäre zweifellos lehrreich gewesen, zu erleben, wie der Richter am Arbeitsgericht, der doch gar nicht dabei war, nachträglich festgestellt hätte, wie oft und wie lange der Mann mit dem Vogel im Atelier gekneipt hatte. Aber zu dieser Entscheidung kam es nicht. Denn der Filmmann hatte den Syndikus der Filmverbände als Vertreter zum Gericht entsandt. Und der Mann hatte keinen Sinn für Humor, er war nur fürs Juristische. Deshalb bestritt er die Aktivlegitimation des Klägers. Nur der Kakadu hätte gearbeitet, nicht dessen Besitzer. Also sei das Arbeitsgericht auch nur zuständig, wenn der Kakadu persönlich klage. Und für Kakadus sei das Arbeitsgericht nicht geschaffen worden. Diesen Ausführungen konnte sich das Gericht nicht verschließen. Es wies die Klage kostenpflichtig ab.— Der Kakadu=Besitzer kann nur vor dem Amtsgericht klagen auf Ansprüche aus einem Tier=Leihvertrag. agd. Chefredakteur Dr. Hans Havemsan Verantwortlich für Politik und Handel Dr. Hans Seei, für Feuilleton und unterhaltende Beilagen: Dr. Hans Havemann für Kommunales, Lokales und Vermischtes Dr. Walter Goch. für Provinz. Sport und Gericht: Dr. Gustav Baumgart, für den geschaftlichen und Anzeigenteil sowie Sonderbeilagen. Priedrich Niemeyer, Druck und Verlag: E. Gundlach.-., sämtlieb in Bielefeld Witterungsbericht vom 13. Jan. Untgetellt von P. Böckelmaur We. Bielefeld. Mitgeteilt von F. Böckelmann Ww., hier Niedrigster Thermometerstand in der Nacht— 4 Grad. Thermometerstand um 9 Uhr vormittags+ 1 Grad. Barometer: 757 mm. Wind; O. Himmel: bedeckt. Aussichten für Sonnabend: Bei wechselnder Bewölkerung Temperaturen auch tagsüber unter Null Grad. Schwachwindig. Warum die neue NIVEA-Zahnnasta? Wei Sie fo. 50 f. ehe grob- TchZahnposto bekommen, die den birberigen geden Zahnposten ebenBörtig#t, und deren köstlicher Geschmochk Sie begeistem wird. 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Wie wir bereits früher berichteten, schließt der Haushaltsplan der Gemeinde Spenge mit einem Fehlbetrage von rund 25000 RM. und derjenige von Lenzinghausen mit rund 22300 RM. ab. Da auf der Einnahmeseite noch mit Einnahmeausfällen, wie Rückgang der Reichssteuerüberweisungen, Gemeindesteuerausfälle usw., und auf der Ausgabeseite mit erheblichen Mehrausgaben auf dem Gebiet der Fürsorge für Erwerbslose zu rechnen ist, werden sich die Fehlbeträge am Schluß des Rechnungsjahres noch bedeutend erhöhen. Diese katastrophale Finanzlage der Gemeinden ist in erster Linie auf die von den Gemeinden anteilmäßig zu tragenden Wohlfahrtskosten zurückzuführen. Die meinde Spenge hat etwa 185 und Lenzinghausen etwa 64 Wohlfahrtserwerbslose, das sind in Spenge 5 und in Lenzinghausen 4 vom Hundert der Einwohnerzahl. Die Zahl der Wohlfahrtserwerbslosen steigt noch von Woche zu Woche. Wenn nicht bald durchgreifende finanzielle Hilfe des Reiches oder des Staates auf irgendeine Weise einsetzt, dann muß mit einem finanziellen Zusammenbruch beider Gemeinden gerechnet werden. Es ist daher zu hoffen, daß die vom Bürgermeister beantragte Staatsbeihilfe erfolgversprechend ist. Arbeitsbeschaffungsprogramm für das Amt Enger qu. Enger, 12. 1. der letzten Sitzung der Amtsversammlung wurde die Frage aufgeworfen, ob es nicht möglich sei, Regulierungsarbeiten in der Landwirtschaft als Notstandsarbeiten in der Weise durchzuführen, daß die betreffenden Landwirte sich unter Führung des Amtes zusammenschlössen, damit insgesamt 1000 Tagewerke für Notstandsarbeiten sichergestellt werden könnten. Um diese Angelegenheit weiter zu klären, hatte Bürgermeister Engelhardt sämtliche Gemeindevorsteher des Amtes zu einer Besprechung eingeladen. Außerdem waren noch Kreiswiesenbaumeister Berg(Herford) und als Vertreter des Arbeitsamtes Dr. Weinmeyer erschienen. Nach Ansicht der anwesenden Vorsteher können folgende wirtschaftlich wertvolle Kultivierungsarbeiten ausgeführt werden: In der Gemeinde Dreyen Ausfüllung einer Ziegeleigrube zwecks Schaffung von Land und Wiese, ferner Zuschüttung von zwei Schluchten zur Gewinnung von Wiesenland; in BelkeSteinbeck bei acht Landwirten Rodungen und Drainagearbeiten; in Besenkamp Kultivierung eines Usergeländes; in Siele Drainagearbeiten und Zufüllung einer Sandgrube; in Pödinghausen Ausräumung eines Teiches und ebenfalls Zufüllung einer Sandgrube; in Oldinghausen Rodungen zur Schaffung von Ackerland und Wegeverbesserungen; in Westerenger Holz niederlegen, Zufüllung einer Senke zwecks Gewinnung von Wiesenland. Träger dieser Arbeiten soll das Amt Enger sein. Geldliche Aufwendungen für diese Maßnahmen wird es nicht übernehmen, diese müssen aus Mitteln des Reiches und der betreffenden Unternehmer aufgebracht werden. Ueber die Kostenbeteiligung des Reiches gab Dr. Weinmeyer Aufklärung. Danach müssen die Unternehmer noch rund 50 Rpf. je Mann und Tag aufbringen. Die Unternehmer müssen sich urkundlich dem Amte gegenüber verpflichten, die ihnen obliegenden Kosten zu tragen.— Es wurde beschlossen, daß an Ort und Stelle die Wirtschaftlichkeit der geplanten Unternehmen geprüft und festgestellt werden soll. Die gesamte Einwohnerschaft des Amtes begrüßt den Plan der Amtsverwaltung und hofft, daß die Arbeiten bald in Angriff genommen werden. Würste von mehreren Einschlachtungen zum Räuchern aufgehängt waren. Den Dieben sielen große Vorräte im Werte von mehreren hundert Mark in die Hände. 150 Mettwürste betrug die Beute; Leberwürste usw. ließen sie hängen. F. Quernheim. Eine Arbeitsgemeinschaft für Neuhausbesitz. In der Gastwirtschaft Schiermeyer hatten sich eine Anzahl Neubauer eingefunden zwecks Gründung einer Ortsgruppe der„Arbeitsgemeinschaft für den Neuhausbesitz". Lehrer Stohlmann(Kirchlengern) gab einen Ueberblick über die Organisation dieses schon seit zwei Jahren über ganz Preußen und andere deutsche Länder sich erstreckenden Zweckverbandes(Sitz Berlin), dessen Ziel und Aufgabe darin besteht, die Interessen der Neuhausbesitzer besonders bei den höchsten Behörden zu vertreten, vor allem eine Zinsensenkung, Umschuldung und Steuererleichterung zu erreichen. Nach dem Vortrag erfolgte eine lebhafte Aussprache. Der neuen Arbeitsgemeinschaft traten sofort 27 Mitglieder bei.— Eine gleiche Ortsgruppe für Klosterbauerschaft wurde bei Gastwirt Oberbrakensiek (daselbst) gegründet, für die sofort 36 Anmeldungen erfolgten. hp. Pödinghausen. Aus der Gemeindevertretung. Zur Ueberwachung der Arbeiten des Freiwilligen Arbeitsdienstes wählte die Vertretung einen Ausschuß, bestehend aus Landwirt Fr. Lindemann und Maurer Hermann Biermann. I. Bünde. Presbyterium gewählt. In der Kirchengemeinde Bünde, der die Gemeinden Ennigloh, Hunnebrock, Hüffen, Muccum, Spradow, Südlengern und Werfen zugehören, trat die neugewählte größere Kirchenvertretung zur Presbyterwahl zusammen. Es wurden gewählt: für Bünde Fabrikant Wilhelm Krüger, Fabrikant Adolf Dustmann und Kohlenhändler Karl Dreckschmidt; für Ennigloh Landwirt Caspelherr und Arbeiter Offermann; für HunnebrockHüffen=Wersen Landwirt Wellmann; für Muccum Landwirt Brüning; für Spradow Landwirt Jürging; für Südlengern Rektor Schackel. 1. Bünde. Auf eine 40jährige Dienstzeit kann der Eisenbahner Östermeier zurückblicken. Vom hiesigen Eisenbahnverein wurde ihm aus diesem Anlaß ein gerahmtes Diplom überreicht. F. Quernheim. Reiche Beute. In der Nacht statteten Diebe dem Konsum W. Stüber einen Besuch ab. Mit einer Leiter gelang es ihnen, in die Räume zu gelangen, wo die Minden wächst Minden, 12. 1. Nach der letzten Personenstandsaufnahme betrug die Einwohnerzahl der Stadt Minden 28 827. Das Jahr 1932 brachte demnach einen Zuwachs von 247 Einwohnern. Aus Gütersloh und Umgegend Arbeitsdienst in Gütersloh In den Räumen der ehemaligen Brauerei soll jetzt in Gütersloh ein geschlossenes Lager für den Freiwilligen Arbeitsdienst eingerichtet werden. Die Arbeit soll mit 45 Mann ausgenommen werden. Geplant sind Kultivierungsarbeiten und Wegebauten. 1199 Hauptunterstützungsempfänger Im Arbeitsamtsbezirk Gütersloh stieg die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger in der Zeit vom 1. Dezember 1932 bis 1. Januar 1933 von 1041 auf 1199. Auf 1000 Einwohner entfallen nun 13,7 Hauptunterstützungsempfänger. In der Alu und Kru sind 744 und in der Wohlfahrtsunterstützung 455 Personen. In der Stadt Gütersloh betrug am 1. Januar dei Gesamtzahl der Unterstützungsempfänger 423 oder 16,7 auf 1000 Einwohner. 1030 Uebernachtungen Die Gütersloher Jugendherberge hatte im vergangenen Jahre 145 Einzelmitglieder. Der Ortsgruppe waren außerdem acht Schulen und 22 Vereine angeschlossen. Es wurden 228 Bleibenausweise und 50 Führerausweise ausgestellt. An den Gau wurden 625 RM. abgeführt. Die Zahl der Uebernachtungen stieg von 968 auf 1030. Es übernachteten 329 Schüler höherer Lehranstalten. 345 männliche und 28 weibliche Wanderer unter 20 Jahren, 279 männliche und 29 weibliche Wanderer über 20 Jahre. Die meisten Uebernachtungen entsielen auf Wanderer aus dem Industriegebiet, aber auch Dänen und Holländer übernachteten in der Gütersloher Herberge. Die Einrichtungen in den Schlafräumen wurden verbessert. Kaplan Fahsel sprach Im Katholischen Vereinshaus in Gütersloh hielt Kaplan Fahsel einen Vortrag über das Thema„Das doppelte Paradies". Der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt. In seinem zweistündigen Vortrag, den Fahsel außerhalb Berlins zum erstenmal in Gütersloh hielt, versuchte der Vortragende die größten Weltgeheimnisse zu erklären und die Beziehungen der Menschen zum verlorengegangenen Paradies als Ausgangspunkt und dem ewigen Paradies als Zielsetzung zu erklären. Mit seiner glänzenden Redekunst verstand er es, seine Zuhörer zu fesseln. Geburtenrückgang Das Standesamt Verl gibt bekannt: Im Amtsbezirk Verl betrug im Jahre 1932 die Gesamtzahl der Geburten 252, im Jahre 1931 272. Die Geburtenzahl ist in den letzten Jahrzehnten weiter zurückgegangen. Sie betrug auf 1000 Einwohner im Jahre 1932 19,4, im Jahre 1932 21, im Jahre 1925 27,1, im Jahre 1920 30, im Jahre 1914 35,7, im Jahre 1910 84, im Jahre 1905 38,5 und im Jahre 1900 sogar 39,3. wurde, hat sich das kleine vierbeinige Raubzeug in hiesiger Gegend stark vermehrt, und manches Huhn und manche Taube hat im vergangenen Herbst dran glauben müssen. Zurzeit ist die Ranzzeit der Marder in vollem Gange, und das Gekreisch der um eine Fähe kämpfenden Rüden ist in stillen Nächten weithin zu hören. Mit Fallen und anderen Mitteln wird dem Raubzeug eifrig nachgestellt, oft auch unberechtigt, denn der jetzt wertvolle Pelz ist ein großer Anreiz. Aber zur Ranzzeit haben die Marder nur Liebesgedanken im Kopf, und so bleiben die Fallen leer. kl. Liemke. Ein Racheakt? Einem hiesigen Einwohner wurde von einem unbekannt gebliebenen Täter ein wertvoller Hund vergiftet. Der Besitzer fand das Tier am Morgen tot an der Kette in seiner Hütte. Schon vor einigen Monaten war demselben Manne ein anderer Hund auf einem Nachbargrundstück erschossen worden, ohne daß der Täter gefunden werden konnte. Es bestehen auch keinerlei Verdachtgründe, und dem Betroffenen ist es ein Rätsel, daß gerade seine Hunde getötet wurden. lz. Rehme. Obstbaumkurse werden wieder in diesem Frühjahr von dem Westfälisch=Lippischen Obst= und Gemüsebauverband eingerichtet. Wer sich beteiligen will, muß sich bis zum morgigen Sonnabend beim Amt oder den Gemeindevorstehern gemeldet haben. kk. Stuckenbrock. Lebhafte Ranz= zeit. Wie schon seit längerer Zeit von den Geflügelhaltern recht unliebsam bemerkt Aus dem Miltallt Eihh Betrunkener Autofahrer überfährt Brautpaar Die Braut tot, der Bräutigam schwer verletzt X Detmold, 13. 1. Am Donnerstag abend ereignete sich an einer Wegkreuzung in dem Dorfe Kachtenhausen ein schwerer Verkehrsunfall. Ein mit drei Personen besetztes Auto, dessen Insassen stark angetrunken waren, fuhr in voller Fahrt ein Brautpaar von hinten an. Dabei wurde die Braut, Anna Sundermann, so schwer verletzt, daß sie kurze Zeit danach starb. Der Bräutigam, Fritz Westerheide, wurde ebenfalls schwer am Kopf verletzt. Er wurde nach dem Krankenhaus Lage transportiert. Lebensgefahr besteht bei ihm jedoch nicht. Das Brautpaar stand kurz vor der Hochzeit. Das aus Bielefeld stammende Fahrzeug fuhr, ohne sich um die Verletzten zu kümmern, weiter und dann 500 Meter weiter in eine Gruppe Kommunisten, von denen zum Glück keiner erheblich verletzt wurde. Die Kommunisten hielten das Auto fest, bis die Polizei erschien, die dann feststellte, daß sämtliche drei Insassen sinnlos betrunken waren. Die schuldigen Fahrer wurden festgenommen. Wagenführer ist ein Bielefelder Oelvertreter. bg. Schötmar. Politischer Zusam menstoß. An der Stadtgrenze(Lemgoer Straße) ereignete sich am Donnerstag vormittag eine schwere Schlägerei zwischen SAund Reichsbanner=Leuten. Mit Gummischläuchen und Stöcken schlugen die Gegner aufeinander ein. Ein SA=Mann, der bewußtlos zusammenbrach, muß mit einem Bluterguß im Gehirn dem Krankenhaus zugeführt werden. tr. Detmold. Am 19. Januar Harderprozeß. Das von dem verurteilten früheren Strafanstaltsoberwachtmeister Harder angestrengte Wiederaufnahmeverfahren im Fall Dammann wird nun am 19. Januar vor der Großen Strafkammer in Detmold stattfinden. Für Kakadus ist das Arbeitsgericht unzuständig Nachdruck verboten. Nicht jedermann hat seinen Vogel. Ein Filmgewaltiger entdeckte, daß ihm ein solches Tierchen fehle. Woraufhin er sich sofort aufmachte, das Manko zu beseitigen. Wie es für einen Filmmann angebracht, sah er sich nach einem recht großen Vogel um und kam so auf einen Kakadu. Der gehörte einem an sich harmlosen Menschen, der gern„einen hinter die Binde goß“ und darum bereit war, seinen Vogel dem Filmmann zur Verfügung zu stellen — leihweise für 20 RM. am Tag—, denn in der Kantine des Filmateliers gab es mehr als einen guten Tropfen. Der Filmmann benötigte den Kakadu selbstverständlich nur für einige Filmszenen, und als diese gedreht waren, verzichtete er fernerhin auf das hübsche Tier. Jetzt ergaben sich aber Meinungsverschiedenheiten, denn der Kakadu=Besitzer verlangte einen Tag mehr bezahlt als der Filmgewaltige zahlen wollte. Jener hatte einen Tag mehr gezählt als der Filmmann. Den Unterschied suchte der Filmmann mit dem Hinweis auf die Tatsache zu erklären, daß der Vogelbesitzer einen Tag vollkommen bezecht im Atelier gelegen und vermutlich diesen Tag dann doppelt gezählt habe. Das Arbeitsgericht sollte entscheiden, wieviel Tage dem Vogelbesitzer zu bezahlen seien. Es wäre zweifellos lehrreich gewesen, zu erleben, wie der Richter am Arbeitsgericht, der doch gar nicht dabei war, nachträglich festgestellt hätte, wie oft und wie lange der Mann mit dem Vogel im Atelier gekneipt hatte. Aber zu dieser Entscheidung kam es nicht. Denn der Filmmann hatte den Syndikus der Filmverbände als Vertreter zum Gericht entsandt. Und der Mann hatte keinen Sinn für Humor, er war nur fürs Juristische. Deshalb bestritt er die Aktivlegitimation des Klägers. Nur der Kakadu hätte gearbeitet, nicht dessen Besitzer. Also sei das Arbeitsgericht auch nur zuständig, wenn der Kakadu persönlich klage. Und für Kakadus sei das Arbeitsgericht nicht geschaffen worden. Diesen Ausführungen konnte sich das Gericht nicht verschließen. Es wies die Klage kostenpflichtig ab.— Der Kakadu=Besitzer kann nur vor dem Amtsgericht klagen auf Ansprüche aus einem Tier=Leihvertrag. agd. Chefredakteur Dr. Hans Havemaan Verantwortlich für Politik und Handel Dr. Hans Seei, für Feuilleton und unterhaltende Beilagen: Dr. Hans Havemann für Kommunales, Lokalee und Vermischtes Dr. Walter Goch. für Provinz. Sport und Gericht: Dr. Gustav Baumgart, für den geschäftlichen und Anzeigenteil sowie Sonderbeilagen. Priedrich Niemeyer, Druck und Verlag: E. Gundlach.-., sämtlieb in Bielefeld Witterungsbericht vom 13. Jan. 1933 Mitgetellt von P. Böckelmaur Wr. Bielefeld. Mitgeteilt von F. Böckelmann Ww., hier Niedrigster Thermometerstand in der Nacht—.4 Grad. Thermometerstand um 9 Uhr vormittags+ 1 Grad. Barometer: 757 mm. Wind; O. Himmel: bedeckt. Aussichten für Sonnabend: Bei wechselnder Bewölkerung Temperaturen auch tagsüber unter Null Grad. Schwachwindig. Warmn die neue AiVek-Aaguster! Wel Sie fo. 50 H. ehe grob- TehZahnposte bekommen, die den birberigen geten Zahnposten ebenbörtig ist, und deren köstlicher Geschmock Sie begeistem wird. Der niedtige Preis ersport es ihnen, ad eins der vielen unerprobten Zahngegeztherbtringei Quoliter: NIVEA Preiswert und gutt Ur 154 Nur Nivea-Creme enthält Euzerit: sie hinterläßt keinerlei Glanz. Nives-Creme. Schon vorbeugen! Allabendlich und bevor Sie ins Preie gehen Gesicht u. Hände einreiben. Dann wird Ihre Haut widerstandsfähig, sie bleibt fug genditech u. geechmele 13, 24, 40, S4. 60 Pf. u. RM.00 Anzeksupfer a Sen. Bers geranten! #n 254 Boeien 12 Der beise Zauser grem mmeerruftter Tampher„Tachalis“ zu uud: game: durensuug non 2ot Sösams ums 2it Saargimen u baors im Lepptfksengen Wuser ur öscme: geimsen. Der Soptti glt Der zasaniehe Zampse:„bapers Beurr“ tung am Zommersant zri las Bs-hiur ani dir sopor: un dur Fmmt antiar Pothasen mit anderr Suntznwenergegeven murden. Alze wverimtizr undt ven Lowxtonmpfer inntenstlegrafusser ei Samsssng aufqmucmmen. Bisemen werpeiemt. Es wirt beturanne: undergegaugen zu. Teic Virer von Lepoti“ in ein Tei der Stilben Tzaanz an der on eberoches Bhme. Durch Morphinn geiotel Tentin wegen Fahrlässigkeit verhaite: Berlin, 12. 1. In dei Lvognung einer Beianmder ain Igiots=P wurde abrnde der Juhre aln Dentin Abaizer Boggenmalt der vor einiger Togen uus zeimer Lbsonmne in der Schmionrabe geflücchzver war deigenommen. Er wehn im bringender über buch: durk eint Morphiuminjettion der Beinignrd Preden, der auc in der gedone: de beber. 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Aus den Geeichssalen Ein Grenzfall Keine fahrlässige Körperverletzung Nachdruck verboten Bielefeld, 12. 1. Wegen Vergehens gegen das Kraftfahrzeuggesetz und wegen fahrlässiger Körperverletzung stand am Donnerstag der Kraftfahrer Hermann B. vor dem Schöffengericht. Er fuhr am 30. November 1931 durch die Weststraße in Herford. Auf dem schmalen Bürgersteig vergnügte sich ein zweieinhalbjähriges Kind auf der„Schlinderbahn". Der Angeklagte will, als er dieses bemerkte, auf 100 Meter Entfernung gehupt haben. Aber gerade als B. herau war, lief das Kind auf Zuruf seines Großvaters über die Straße. Es wurde vom Wagen gestreift und erlitt einen Nasenbeinbruch. Eine Hauptrolle spielte die Frage, ob der Angeklagte trotz am Abend zuvor reichlich eingenommenem Alkohol noch über die notwendige Reaktionsfähigkeit verfügt habe. Während der Staatsanwalt die Schuldfrage bejahte und 50 RM. Geldstrafe beantragte, sprach das Gericht den Angeklagten mit der Begründung frei, daß hier ein Grenzfall vorliege. B. habe nicht annehmen können, daß das Kind im letzten Augenblick auf Zuruf die Straße überqueren würde. Nicht Raub, sondern Diebstahl Für Straßenraub sieht das Gesetz besonders schwere Strafe vor. Deshalb befand sich der 24jährige Arbeitslose Fritz D. in besonders schwieriger Lage, denn er war dieses Verbrechens vor dem Schöffengericht am Donnerstag angeklagt. Er ging am Abend des 5. Dezember 1932 mit zwei Freunden über die Ulmenstraße. Dort sprachen die drei eine junge Näherin an, und da sie eine abweisende Antwort erhielten, verfolgten sie das Mädchen. Auf der Detmolder Straße soll nun der Angeklagte dem Mädchen die Handtasche entrissen haben und durch die Sparrenstraße geflüchtet sein. Die Beweisaufnahme ergab indessen, daß die Handtasche durch einen Stoß zu Boden gefallen sei, worauf D. sie an sich genommen hatte und im Dunkel verschwunden sei. Bei den widerspruchsvollen Aussagen hatte der Staatsanwalt Zweifel und beantragte deshalb Freisprechung und Haftentlassung. Das Gericht war aber der Ansicht, daß zum mindesten Diebstahl vorliege, und verurteilte D. zu drei Wochen Gefängnis. Die Untersuchungshaft, in der D. seit dem 13. Dezember sitzt, wurde nicht angerechnet, so daß D. für diesen, vielleicht weniger verbrecherischen als leichtsinnigen Streich nun volle sieben Wochen„Staatspension“ genießt. hg. Ein„dankbarer“ Gast Drei räuberische Erpresser Die vierte Strafkammer beim Berliner Landgericht Ill verurteilte wegen gemeinschaftlicher räuberischer Erpressung und gefährlicher Körperverletzung den 26 jährigen Arbeiter Andreas Turowski zu fünf Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrverlust, den 19jährigen Werkzeugmacher Mieland zu zwei Jahren sechs Monaten Gefängnis und den 21 jährigen Fleischer Ott zu zwei Jahren Gefängnis. Turowski war zu den Eltern seines Schulfreundes Baumann in Velten eingeladen. Dort hörte er, daß sich die alten Leute einige hundert Mark erspart hatten, die für ihre Beerdigung bestimmt waren. Turowski, der der SA. angehört, verabredete sich mit einem Mitglied seiner Sturmtruppe, dem Fleischer Ott, und Mieland, der nicht der NSDAP. angehört. Am Abend des 11. Oktober v. J. drangen Ott und Mieland in die Wohnung des Ehepaars Baumann ein, während Turowski draußen Schmiere stand, da er ja dem Ehepaar bekannt war. Während Ott den im Bett liegenden alten Mann in Schach hielt und durch einen Schlag über den Kopf verletzte, forderte Mieland in der Küche von Frau Baumann Geld. Als sie um Hilfe rief, schlug er mit einem Pistolenkolben auf sie ein; sie gab ihm dann vier in Papier gewickelte Dreimarkstücke. Inzwischen waren aber Nachbarn herbeigeeilt, die von den Burschen mit Pistolen in Schach gehalten wurden. Der Staatsanwalt hatte gegen die gemeingefährlichen Gesellen Zuchthausstrafen von fünf bis sechs Jahren beantragt. Das Gericht kam zu der Feststellung, daß nicht Raub, sondern räuberische Erpressung vorliege, weil Frau Baumann unter dem Druck der Drohungen des Mieland selbst das Geld hergegeben habe. Trotz der Brutalität und Gemeinheit der Tat bewilligte das Gericht Turowski und Ott wegen ihrer Notlage, Mieland wegen seiner Jugend mildernde Umstände, so daß die Angeklagten vor dem Zuchthaus bewahrt blieben. Wegen der verbotenen Waffenführung blieben die Angeklagten straffrei auf Grund der Am nestie, da nach Ansicht des Gerichts die Angeklagten als Nationalsozialisten sich aus politischen Motiven die Pistolen beschafft haben. „Pankgrafen“. gegen„rote Panker“. Immer wieder Kriegskinder Die„Pankgrafen“ führen Krieg gegen die „roten Panter“ und blutende Opfer bleiben auf der Strecke. Es handelt sich nicht um die alte angesehene Pankgrafenschaft, die sich bei ihren Kriegszügen trinkfroh und humorvoll zeigt. Die fünf Mitglieder des„Vereins der Pankgrafen“, die auf der Anklagebank des Berliner SchwurgerichtsI saßen, gehören den„Kriegskinder"=Jahrgängen 1913 bis 1915 an, ebenso wie ihre Gegner, die Mitglieder des Vereins„Roter Panter". Als Zweck ihrer Jugendvereine geben die Angeklagten„Sport und Geselligkeit" an, aber die Vereinstätigkeit hat wenig mit der gesunden Jugendbewegung zu tun, sondern erinnert mehr an die Ringvereine der Berliner Unterwelt, zumal viele Mitglieder trotz ihrer Jugend schon an Einbrüchen und anderen Verbrechen beteiligt gewesen sind. Die Anklage wegen gemeinschaftlichen Totschlags, gefährlicher Körperverletzung und Raufhandels ist gegen die fünf angeklagten „Pankgrafen" Voelkel, Jonas, Wustrow, Offern und Hopf erhoben worden, weil sie im Frühjahr 1932 im Humboldthain den Mitgliedern des feindlichen Konkurrenzvereins „Roter Panter“ mit Dolchmessern eine blutige Schlacht geliefert haben. Die griffesten Messer wurden den Mitgliedern vor dem Zusammenstoß vom Vereinsvorstand in die Hand gedrückt. So bewaffnet überfielen die Angeklagten einen Trupp der„Roten Panter". Der diesem Verein angehörende Radfahrer Lazaroni starb an den ihm beigebrachten Messerstichen, sein Bruder trug schwere Verletzungen davon. In der Gerichtsverhandlung sagten die Angeklagten zu ihrer Verteidigung, sie wären an den vorhergehenden Tagen von den „Panterleuten“ überfallen worden. Der Staatsanwalt ließ die Totschlagsanklage fallen, beantragte aber wegen Körperverletzung mit Todeserfolg in Tateinheit mit Raufhandel gegen die Angeklagten Gefängnisstrafen von einem bis vier Jahren. Bei einer Jugend, die jeden Sinn für den Wert des Menschenlebens verloren habe, müßten alle erzieherischen Maßnahmen versagen, wenn sich nicht die Staatsautorität diesen Jugendlichen gegenüber mit harten Strafen durchsetzt. Die Verteidiger suchten das Treiben der Angeklagten damit zu erklären, daß die durch die Arbeitslosigkeit an gesunder Betätigung gehinderte Lebenskraft dieser Jugendlichen einen Ausweg in Räuberromantik und Kriegsspielen gesucht habe, die leider so ernste Folgen gehabt hätten. Das Gericht verurteilte Voelkel zu drei Jahren, Jonas zu 1¼ Jahren, Wustrow zu einem Jahr, Offern zu drei Monaten und Hopf zu sechs Monaten Gefängnis. 41 Brände gelegt 15 Jahre Zuchthaus Das Schwurgericht München verurteilte einen 46jährigen Angeklagten zu 15 Jahren Zuchthaus, weil er seit Sommer 1931 in verschiedenen Stadtteilen Münchens nicht weniger als 41 Brände gelegt hatte. Der neue heilsarmeeKommandeur in Berlin Der lalsche Dausmann Gesungnis und Shrberiaft fur Hammer Zuchthaus beantragt— Mildernde Amstände, da moralisch minderwertig Unter großem Andrang von Publikum und Presse fand vor der Strafkammer des Landgerichts in Freiburg i. Br. die Verhandlung gegen den 34jährigen Schneider Karl Ignaz Hummel aus Offenburg statt, dessen angebliche Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft unter dem Namen Daubmann seinerzeit über die Grenzen Deutschlands hinaus großes Aufsehen erregte. Die Anklage gegen Hummel lautet auf Betrug in mehreren Fällen, Urkundenfälschung und falsche Namensführung vor Behörden und umfaßt die Straftaten, die er in seiner Rolle als der„letzte Kriegsgefangene“ verübt hat. Neben einem ideellen Schaden, der nicht abzuschätzen ist, beträgt der materielle Schaden, den Hummel angerichtet hat, mindestens 5 bis 6000 RM. Hummel selbst erbeutete durch seine Schwindeleien mindestens 3000 RM. Nach der Verlesung des Eröffnungsbeschlusses durch den Vorsitzenden, Landgerichtsdirektor Dr. Meyer, erklärte der Angeklagte auf eine Frage des Vorsitzenden:„Das stimmt alles!“ Einen breiten Raum nahm dann die Vernehmung der Angeklagten ein, in der er zunächst seinen Werdegang schilderte. Als 13jähriger entliefer seinen Eltern. 1915 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger, nach drei Monaten verschwand er aber bereits. Während seiner Militärzeit wurde er wegen der verschiedensten Straftaten zu nicht weniger als fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Im Mai 1932 verschwand er schließlich aus Deutschland, angeblich, um sich bei der Fremdenlegion anwerben zu lassen. Ende Mai schon landete er in Neapel, von wo aus er den berühmten Brief an die Eltern Daubmanns mit der Anrede:„Geliebte Eltern!“ schrieb, in dem er um den Geburts= und Taufschein Daubmanns bat. Mit den Papieren, die er inzwischen auch bekommen hatte, ging er auf das Konsulat in Neapel und erzählte, er, Daubmann, sei aus der französischen Kriegsgefangenschaft entflohen und bitte um einen Paß nach Deutschland. Der Paß wurde ihm auch ausgeschrieben, obwohl er verschiedene Daten, nach denen man auf Geheiß des Endinger Bürgermeisters fragte, falsch oder ungenau angab. Nun folgte die berühmt=berüchtigte„Heimkehr Daubmanns“. Auf die Vorhalte des Vorsitzenden, weshalb er denn, nur um Fahrgeld nach Deutschland zu bekommen, als Daubmann aufgetreten sei, erklärte der Angeklagte, er habe eigentlich an der Grenze fliehen wollen. Dort hätte ihn aber jemand angesprochen und plötzlich gesagt: „Sie sind Daubmann!“ Der Mann habe sich als ein Regimentskamerad Daubmanns entpuppt. Schließlich gab er sich, auch um in Deutschland nicht als vorbestrafter Hummel zu erscheinen, als Daubmann aus, zumal sich die Tatsache seiner„Heimkehr“ in Deutschland schon herumgesprochen und man viele Empfänge vorbereitet hatte. Als es ihm immer wieder nicht gelungen sei, zu entfliehen, habe er schließlich seinen richtigen Paß und seinen Taufschein zerrissen. Sogar als er in Endingen von„seinen Eltern“ freudig und gerührt empfangen wurde, hätte er noch fliehen wollen. Aber auch das sei ihm nicht gelungen. Er sei also in die Rolle des Daubmann förmlich hineingedrängelt worden. In der Zeugenvernehmung betonten sowohl der Reichsbahnassistent Schlageter, der erwähnte Regimentskamerad Daubmanns, als auch ein Pressevertreter, der„Daubmann“ bis nach Luzern entgegengefahren sei, von irgendwelchen Fluchtversuchen Hummels hätten sie nichts bemerkt. Das eigenartige Verhalten Hummels habe sich Schlageter daraus erklärt, daß Hummel ständig in der Angst schwebte, in der Schweiz noch von französischen Agenten gefaßt zu werden.— Major a. D. Bumiller, der die Vorträge „Daubmanns“ arrangiert und auch seine „Erinnerungen“ verfaßt hat, erklärte, auch er habe an der Persönlichkeit des Angeklagten nie gezweifelt. Kommandeur Howard und seine Gattin Als Nachfolger des Kommandanten Friedrich, der aus Altersrücksichten von seinem Amt zurücktrat, traf jetzt in Berlin der neue Kommandeur der deutschen Heilsarmee, William H. Howard, ein, der bisher die Leitung der Heilsarmee in der Schweiz innehatte. Eine Währung— eine Nation Währungsvortrag Luthers in Breslau Breslau, 12. 1. In einem Vortrag über„Wirtschaftsfragen der Gegenwart“, gab Reichsbankpräsident Dr. Luther ein ausführliches Bild der Entwicklung der letzten zehn Jahre vom Standpunkt der Währung aus. Eine einheitliche Währung sei der Ausdruck nationaler Einheit, und ein Währungszerfall würde den nationalen Zerfall sicher in gefahrdrohende Nähe rücken. Allerdings mache er diese Bemerkung nicht mit Der Staatsanwalt beantragte drei Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverlust. Das Urteil Das Gericht verurteilte Hummel zu zweieinhalb Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrverlust. Zwei Monate Untersuchungshaft werden ihm angerechnet. Die Verurteilung erfolgte wegen zweier Fälle des Betruges im rechtlichen Zusammentreffen mit Urkundenfälschung bezw. Bezug auf die Gegenwart. Im Gegenteil, wir erschwerter Urkundenfälschung und falscher müßten uns allmählich wieder daran geNamensangabe. Die Urteilsbegründung In seiner Urteilsbegründung führte der wöhnen, in der Währung als solcher überhaupt kein Problem mehr zu sehen, sondern die selbstverständliche Grundlage alles wirtschaftlichen und politischen Lebens. Aber Vorsitzende aus, daß die Handlungen des An= der zehnjährige Erinnerungstag des Ruhrgeklagten außerordentlich gemein ge= einmarsches lenke die Blicke auf eine Zeit, in wesen seien. Das Gericht habe ihm aber trotz= der die deutsche Währungseinheit in dem strafmildernde Umstände zugebilligt, weil Gefahr gebracht war, nämlich am ihm eine moralische Minderwertig=.“keit zugesprochen werden müsse. Strafmildernd sei weiter gewesen, daß ihm verschiedene Personen kritiklos ihre Autorität zur Verfügung gestellt und ihn zum Berufsmärtyrer gestempelt hätten. Moralisch verantwortlich seien die kritiklosen Anbeter; ihr Verschulden sei umso größer, als sie die Warnungen der Behörden in den Wind geschlagen haben. ernste schluß des Ruhrkampfes, wo dann schließlich die Renten mark als Rettung kam. Wichtiger als die Währung sei heute die Kreditfrage, die eine Gesamtkonsolidierung erfordere, und eine allgemeine Zinssenkung. Hinsichtlich der Arbeitsbeschaffung wies der Reichsbankpräsident auf die damit zwangsläufig verbundene Vorbelastung und Vorwegnahme einer künftigen Konjunktur hin. Abschließend bekannte sich Luther erneut zum privatwirtschaftlichen Denken. Jetzt ist die beste Gelegenheit. die immer wieder aufgeschobenen Anschaffungen in Gardinen, Dekorationen. Teppichen, Brücken, Läuferstoffen. Decken aller Art usw. endlich machen zu können.— Die herabgesetzten Inventur-Preise sind so unglaublich niedrig, daß Sie sich selbst davon überzeugen müssen, wie billig Sie jetzt die guten Buddeberg-Qualitäten kaufen. Beachten Sie bitte mein großes Spezial-Fenster, Obernstraße 4 Peirzeirumpfer in Seenot Mit 254 Mann an Bord gesunken? Moskau, 12. 1. Der 3650 Tonnen große sowjetrussische Dampfer„Sachalin“ ist mit einer Besatzung von 54 Mann und 200 Fahrgästen an Bord im Ochotskischen Meer in Seenot geraten. Das Schiff gilt als verloren. Der japanische Dampfer„Sapero Maru“. fing am Donnerstag früh von der„Sachalin“ SOS=Rufe auf, die sofort an die Funkstation Hokkaido und andere Stationen weitergegeben wurden. Alle Versuche, mit dem Sowjetdampfer funkentelegrafische Verbindung aufzunehmen, blieben vergebens. Es wird befürchtet, daß der Dampfer untergegangen ist. Das Meer von Ochotst ist ein Teil des Stillen Czeans an der ostsibirischen Küste. Strafkammer in Berlin beschlossen, die Untersuchungshaft aufrecht zu erhalten. Das Gericht hält den dringenden Verdacht, daß Brolat bewußt unter seinem Eid die Unwahrheit gesagt hat, sowie den Fluchtverdacht für gegeben. Auch eine Sicherheitsleistung würde nach Ansicht des Gerichts den Fluchtverdacht nicht ausräumen. Arsenik stalt Salz Fünfköpfige Familie gestorben Bukarest, 12. 1. Eine fünfköpfige Familie ist unmittelbar nach Einnahme des Mittagessens unter furchtbaren Qualen gestorben. Die Untersuchung ergab, daß auf das Essen irrtümlicherweise statt Salz Arsenik gestreut worden war. Durch Morphiam gelotel Dentist wegen Fahrlässigkeit verhaftet Berlin, 12. 1. In der Wohnung einer Bekannten am Helsingfors=Platz wurde abends der 28 Jahre alte Dentist Walter Roggenwald, der vor einigen Tagen aus seiner Wohnung in der Schmidstraße geflüchtet war, festgenommen. Er steht im dringenden Verdacht, durch eine Morphiuminjektion den Kürschner Reinhard Lieben, der auch in der Schmidstraße wohnte, getötet zu haben. Der Dentist Roggenwald wohnte seit Jahren bei dem Ehepaar Lieben als Untermieter. In der Nacht zum Montag hatte Roggenwald mit seinem Wirt verschiedene Lokale besucht. Am Montag früh waren sie ziemlich angeheitert nach Hause gekommen. Lieben, der herzleidend ist, konnte keinen Schlaf finden. Er ging daher zu Roggenwald und bat um ein Beruhigungsmittel. Der Dentist nahm eine Morphiumlösung und spritzte sie seinem Wirt ein. Bald zeigte sich bei Lieben die Erscheinung einer schweren Morphiumvergiftung. Als Roggenwald seine Präparate nachsah, mußte er feststellen, daß er versehentlich statt der normalen Lösung von 0,03 eine solche von 0,09 injiziert hatte. Als ein herbeigerufener Arzt dem Patienten ein Gegengift gab, war es bereits zu spät. Lieben starb bald darauf. Falschmünzerschaßz im Walde Gefährliche Bande festgenommen Berlin, 12. 1. Beamte der Berliner Falschgeldstelle verhafteten drei Mitglieder einer gefährlichen Falschmünzerbande, die seit mehr als einem Jahr große Mengen geschickt gefälschter ZweiMarkstücke in Umlauf gebracht hatten. Der Führer der Bande, ein 27jähriger Ingenieur namens Urban, ist geflüchtet. Aus den Geständnissen ergab sich, daß die Fälscher mehr als 2000 falsche Zwei=Markstücke in drei großen Konservenbüchsen in Stahnsdorf und in Köpenick im Walde vergraben hatten. Dieser Schatz der Geldfälscher ist von der Polizei ausgegraben worden. Keine Haftentlassung Brolats. Im Termin zur Prüfung der gegen den Direktor Brolat verhängten Untersuchungshaft hat die Schneesiaeme in der Balacher 18 Menschen erfroren— Drei Meter hohe Schneedecke Bukarest, 12. 1. Starke Kälte und andauernde Schneestürme haben in den nördlichen Gegenden der Walachei eine katastrophale Lage herbeigeführt. Alle Wege sind verschneit, die meisten Zugverbindungen sowie die Telegrafen= und Telefonlinien unterbrochen. Die Gemeinderatswahlen von Ramnieul= Sarat mußten infolgedessen aufgeschoben werden. 14 Bauern einer Nachbargemeinde, die sich zur Stimmabgabe nach Ramnicul= Sarat begeben wollten, konnten sich den Weg durch den drei Meter hohen Schnee nicht weiter bahnen und fanden dabei den Tod. Die Gendarmerie des Ortes meldet, Das Beuische Thealer in Beenn amter neuer Lenung Links: Die schlichte Fassade des berühmten Deutschen Theaters Rechts oben: Heinrich Neft, der langjährige organisatorische Leiter der Berliner Volksbühne Rechts unten: Carl Ludwig Achaz, der Sohn des Aufsichtsratsvorsitzenden der I. Geheimrat Duisberg Das Deutsche Theater in Berlin, das in den langen Jahren der Führung Max Reinhardts zu den hervorragendsten Pflegestätten der deutschen dramatischen Dichtung gehörte, sah sich seit der vor vier Monaten erfolgten Zurückziehung Max Reinhardts finanziell sehr schwierigen Situationen gegenüber. Das Theater wird jetzt von einer Doppel=Direktion Neft=Achaz übernommen, und man glaubt, daß der Vater des Mitdirektors Achaz, der bekannte Großindustrielle Duisberg, die zur Weiterführung notwendigen Summen zur Verfügung stellen wird. Säugling vom hagel erschlagen Verheerender Sturm über Kapland Kapstadt, 12. 1. Der südafrikanische Bezirk Keiskammanoek (Kap der Guten Hoffnung) wurde am Donnerstag von einem schweren Hagelsturm von noch nicht dagewesener Heftigkeit heimgesucht. Durch die teilweise faustgroßen Hagelkörner wurden ein Säugling getötet und zwei Personen schwer verletzt. Ein Mann erhielt eine schwere Kopfwunde. Der Hagelsturm richtete großen Schaden unter den Viehherden an und verwüstete die Ernte auf weite Strecken. Bei vielen Häusern wurden sämtliche Fenster zertrümmert. Grippe in England Bisher 681 Todesopfer London, 13. 1. In der letzten Woche sind in verschiedenen Städten Englands und Wales insgesamt 681 Personen an der Grippe gestorben. daß während der Bergungsarbeiten an verschiedenen Stellen der Landstraße noch weitere vier Leichen von Erfrorenen aufgefunden worden seien. Die Behörden haben umfassende Maßnahmen zur Freilegung der Wege und zur Hilfeleistung für die eingeschneiten Dörfer getroffen. Französischer Amerikaflug Paris, 12. 1. Zu einem Etappenflug nach Amerika ist Donnerstag vormittag 10 Uhr von dem Marseiller Flugplatz Istres aus das dreimotorige französische Flugzeug Arc=en=ciel(Regenbogen) mit einer siebenköpfigen Besatzung unter Führung des bekannten Fliegers Mermoz aufgestiegen. Die erste Etappe ist Casablanca, dann geht der Flug über den Senegal nach Natal und Brasilien weiter. Das Flugzeug„Regenbogen“ mußte in der Nacht zum Freitag auf seinem Südamerikaflug in Port Etienne eine Zwischenlandung vornehmen, weil die Oelleitung undicht geworden war. Doppelmord Durch Brandstiftung zu vertuschen gesucht Paris, 12. 1. In der Ortschaft Crotet bei Angouléme brannte in der Nacht ein Gutshof nieder. Bei den Löscharbeiten fand man die Leichen des Pächters und seiner Frau. Beide Leichen wiesen aber nicht nur Brandwunden auf, sondern die Leiche der Frau lag in einer großen Blutlache und die des Mannes war zerstückelt. 367 Kriegsgefallene gefunden Paris, 12. 1. In der Gegend von Amiens sind 367 Leichen von Kriegsgefallenen gefunden worden. 49 deutsche und 90 französische Kampfteilnehmer konnten identifiziert werden. Flugzeug rammt Schaluppe Neun Verletzte— Ein Vermißter London, 13. 1. Vor Plymouth stieß ein Wasserflugzeug mit einer Schaluppe zusammen, Neun Personen wurden verletzt, ein Passagier wird vermißt. 50 000 RM. gezogen. In der Ziehung der Preußisch=Süddeutschen Klassenlotterie fielen auf die Nummer 33325 50000 RM. In der ersten Abteilung sielen alle Achtellose nach Hessen, in der zweiten alle Achtellose nach Berlin. Der letzte Totenkopfhusar von Mars la Tour gestorben. In Westerland starb hochbetagt der letzte Totenkopfhusar von Mars la Tour, der frühere Inselbahnhofsvorsteher Schirmer.„Papa Schirmer“, wie er genannt wurde, war eine sehr populäre Persönlichkeit. Im Jahre 1931 hatte er die diamantene Hochzeit gefeiert. Voruntersuchung gegen Autoschieber Erbau eröffnet. Der Untersuchungsrichter hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft die Voruntersuchung gegen den Kaffeehausbesitzer Procop Erban, den Gerichtsassessor Dr. Richard Kiwit, den Referendar Werner Noa, den Rechtsbeistand Willi Scheer und den Kaufmann Erwin Cohn wegen gewerbsmäßiger Hehlerei eröffnet. — In dieser Rubrik kostet jeder Wort.00 Mk., in der fetten Ueberschrift.20 Mk. Worte mit mehr als 13 Buchstaben gelten doppelt. In dieser Rubrik werden Anzeigen nur bei Vorausbezahlung angenommen; andernfalls Berechnung von 20% Aufschlag Ii Geschäflsspesen Wahnung Hanstachte NähDie„Westfälischen Neuesten Nachrichten“ werden in allen Kreisen der Bevölkerung im östlichen Westfalen und im Freistaat Lippe mit Vorliebe gehalten und gelesen.— Anzeigen gewerbsmaßiger Art werden in dieser Rubrik nicht aufgenommen. KA Zimmer, 1 und 2 Betten, frei. Hermannstraße 26. Zimmer, heizbar, für ig. Mann krei. Am Bach 14, pt. Zimmer mit 2 Betten frei. 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Auf dem schmalen Bürgersteig vergnügte sich ein zweieinhalbjähriges Kind auf der„Schlinderbahn". Der Angeklagte will, als er dieses bemerkte, auf 100 Meter Entfernung gehupt haben. Aber gerade als B. herau war, lief das Kind auf Zuruf seines Großvaters über die Straße. Es wurde vom Wagen gestreift und erlitt einen Nasenbeinbruch. Eine Hauptrolle spielte die Frage, ob der Angeklagte trotz am Abend zuvor reichlich eingenommenem Alkohol noch über die notwendige Reaktionsfähigkeit verfügt habe. Während der Staatsanwalt die Schuldfrage bejahte und 50 RM. Geldstrafe beantragte, sprach das Gericht den Angeklagten mit der Begründung frei, daß hier ein Grenzfall vorliege. B. habe nicht annehmen können, daß das Kind im letzten Augenblick auf Zuruf die Straße überqueren würde. Richt Raub, sondern Diebstahl Für Straßenraub sieht das Gesetz besonders schwere Strafe vor. Deshalb befand sich der 24jährige Arbeitslose Fritz D. in besonders schwieriger Lage, denn er war dieses Verbrechens vor dem Schöffengericht am Donnerstag angeklagt. Er ging am Abend des 5. Dezember 1932 mit zwei Freunden über die Ulmenstraße. Dort sprachen die drei eine junge Näherin an, und da sie eine abweisende Antwort erhielten, verfolgten sie das Mädchen. Auf der Detmolder Straße soll nun der Angeklagte dem Mädchen die Handtasche entrissen haben und durch die Sparrenstraße geflüchtet sein. Die Beweisaufnahme ergab indessen, daß die Handtasche durch einen Stoß zu Boden gefallen sei, worauf D. sie an sich genommen hatte und im Dunkel verschwunden sei. Bei den widerspruchsvollen Aussagen hatte der Staatsanwalt Zweifel und beantragte deshalb Freisprechung und Haftentlassung. Das Gericht war aber der Ansicht, daß zum mindesten Diebstahl vorliege, und verurteilte D. zu drei Wochen Gefängnis. Die Untersuchungshaft, in der D. seit dem 13. Dezember sitzt, wurde nicht angerechnet, so daß D. für diesen, vielleicht weniger verbrecherischen als leichtsinnigen Streich nun volle sieben Wochen„Staatspension“ genießt. hg. Zweck ihrer Jugendvereine geben die Angeklagten„Sport und Geselligkeit" an, aber die Vereinstätigkeit hat wenig mit der gesunden Jugendbewegung zu tun, sondern erinnert mehr an die Ringvereine der Berliner Unterwelt, zumal viele Mitglieder trotz ihrer Jugend schon an Einbrüchen und anderen Verbrechen beteiligt gewesen sind. Die Anklage wegen gemeinschaftlichen Totschlags, gefährlicher Körperverletzung und Raufhandels ist gegen die fünf angeklagten „Pankgrafen" Voelkel, Jonas, Wustrow, Offern und Hopf erhoben worden, weil sie im Frühjahr 1932 im Humboldthain den Mitgliedern des feindlichen Konkurrenzvereins „Roter Panter“ mit Dolchmessern eine blutige Schlacht geliefert haben. Die griffesten Messer wurden den Mitgliedern vor dem Zusammenstoß vom Vereinsvorstand in die Hand gedrückt. So bewaffnet überfielen die Angeklagten einen Trupp der„Roten Panter". Der diesem Verein angehörende Radfahrer Lazaroni starb an den ihm beigebrachten Messerstichen, sein Bruder trug schwere Verletzungen davon. In der Gerichtsverhandlung sagten die Jahren# Angeklagten zu ihrer Verteidigung, sie wären 1931 in an den vorhergehenden Tagen von den „Panterleuten“ überfallen worden. Der Staatsanwalt ließ die Totschlagsanklage fallen, beantragte aber wegen Körperverletzung mit Todeserfolg in Tateinheit mit Raufhandel gegen die Angeklagten Gefängnisstrafen von einem bis vier Jahren. Bei einer Jugend, die jeden Sinn für den Wert des Menschenlebens verloren habe, müßten alle erzieherischen Maßnahmen versagen, wenn sich nicht die Staatsautorität diesen Jugendlichen gegenüber mit harten Strafen durchsetzt. Die Verteidiger suchten das Treiben der Angeklagten damit zu erklären, daß die durch die Arbeitslosigkeit an gesunder Betätigung gehinderte Lebenskraft dieser Jugendlichen einen Ausweg in Räuberromantik und Kriegsspielen gesucht habe, die leider so ernste Folgen gehabt hätten. Das Gericht verurteilte Voelkel zu drei Jahren, Jonas zu 1¼ Jahren, Wustrow zu einem Jahr, Offern zu drei Monaten und Hopf zu sechs Monaten Gefängnis. Der neue heilsarmeeKommandeur in Berlin 41 Brände gelegt 15 Jahre Zuchthaus Das Schwurgericht München verurteilte einen 46jährigen Angeklagten zu 15 Zuchthaus, weil er seit Sommer verschiedenen Stadtteilen Münchens nicht weniger als 41 Brände gelegt hatte. Der lalsche Dautmann Gesungnis und Sheberlast fur Hammer Zuchthaus beantragt— Mildernde Amstände, da moralisch minderwertig Ein„dankbarer“ Gast Drei räuberische Erpresser Die vierte Strafkammer beim Berliner Landgericht Ill verurteilte wegen gemeinschaftlicher räuberischer Erpressung und gefährlicher Körperverletzung den 26 jährigen Arbeiter Andreas Turowski zu fünf Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrverlust, den 19jährigen Werkzeugmacher Mieland zu zwei Jahren sechs Monaten Gefängnis und den 21 jährigen Fleischer Ott zu zwei Jahren Gefängnis. Turowski war zu den Eltern seines Schulfreundes Baumann in Velten eingeladen. Dort hörte er, daß sich die alten Leute einige hundert Mark erspart hatten, die für ihre Beerdigung bestimmt waren. Turowski, der der SA. angehört, verabredete sich mit einem Mitglied seiner Sturmtruppe, dem Fleischer Ott, und Mieland, der nicht der NSDAP. angehört. Am Abend des 11. Oktober v. J. drangen Ott und Mieland in die Wohnung des Ehepaars Baumann ein, während Turowski draußen Schmiere stand, da er ja dem Ehepaar bekannt war. Während Ott den im Bett liegenden alten Mann in Schach hielt und durch einen Schlag über den Kopf verletzte, forderte Mieland in der Küche von Frau Baumann Geld. Als sie um Hilfe rief, schlug er mit einem Pistolenkolben auf sie ein; sie gab ihm dann vier in Papier gewickelte Dreimarkstücke. Inzwischen waren aber Nachbarn herbeigeeilt, die von den Burschen mit Pistolen in Schach gehalten wurden. Der Staatsanwalt hatte gegen die gemeingefährlichen Gesellen Zuchthausstrafen von fünf bis sechs Jahren beantragt. Das Gericht kam zu der Feststellung, daß nicht Raub, sondern räuberische Erpressung vorliege, weil Frau Baumann unter dem Druck der Drohungen des Mieland selbst das Geld hergegeben habe. Trotz der Brutalität und Gemeinheit der Tat bewilligte das Gericht Turowski und Ott wegen ihrer Notlage, Mieland wegen seiner Jugend mildernde Umstände, so daß die Angeklagten vor dem Zuchthaus bewahrt blieben. Wegen der verbotenen Waffenführung blieben die Angeklagten straffrei auf Grund der Amnestie, da nach Ansicht des Gerichts die Angeklagten als Nationalsozialisten sich aus politischen Motiven die Pistolen beschafft haben. „Pankgrafen“. gegen„rote Panker“. Immer wieder Kriegskinder Die„Pankgrafen“ führen Krieg gegen die „roten Panter“ und blutende Opfer bleiben auf der Strecke. Es handelt sich nicht um die alte angesehene Pankgrafenschaft, die sich bei ihren Kriegszügen trinkfroh und humorvoll zeigt. Die fünf Mitglieder des„Vereins der Pankgrafen“, die auf der Anklagebank des Berliner SchwurgerichtsI saßen, gehören den„Kriegskinder"=Jahrgängen 1913 bis 1915 an, ebenso wie ihre Gegner, die Mit= habe an de glieder des Vereins„Roter Panter". Als gezweifelt. Unter großem Andrang von Publikum und Presse fand vor der Strafkammer des Landgerichts in Freiburg i. Br. die Verhandlung gegen den 34jährigen Schneider Karl Ignaz Hummel aus Offenburg statt, dessen angebliche Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft unter dem Namen Daubmann seinerzeit über die Grenzen Deutschlands hinaus großes Aufsehen erregte. Die Anklage gegen Hummel lautet auf Betrug in mehreren Fällen, Urkundensälschung und falsche Namensführung vor Behörden und umfaßt die Straftaten, die er in seiner Rolle als der„letzte Kriegsgefangene“ verübt hat. Neben einem ideellen Schaden, der nicht abzuschätzen ist, beträgt der materielle Schaden, den Hummel angerichtet hat, mindestens 5 bis 6000 RM. Hummel selbst erbeutete durch seine Schwindeleien mindestens 3000 RM. Nach der Verlesung des Eröffnungsbeschlusses durch den Vorsitzenden, Landgerichtsdirektor Dr. Meyer, erklärte der Angeklagte auf eine Frage des Vorsitzenden:„Das stimmt alles!“ Einen breiten Raum nahm dann die Vernehmung der Angeklagten ein, in der er zunächst seinen Werdegang schilderte. Als 13jähriger entliefer seinen Eltern. 1915 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger, nach drei Monaten verschwand er aber bereits. Während seiner Militärzeit wurde er wegen der verschiedensten Straftaten zu nicht weniger als fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Im Mai 1932 verschwand er schließlich aus Deutschland, angeblich, um sich bei der Fremdenlegion anwerben zu lassen. Ende Mai schon landete er in Neapel, von wo aus er den berühmten Brief an die Eltern Daubmanns mit der Anrede:„Geliebte Eltern!“ schrieb, in dem er um den Geburts= und Taufschein Daubmanns bat. Mit den Papieren, die er inzwischen auch bekommen hatte, ging er auf das Konsulat in Neapel und erzählte, er, Daubmann, sei aus der französischen Kriegsgefangenschaft entflohen und bitte um einen Paß nach Deutschland. Der Paß wurde ihm auch ausgeschrieben, obwohl er verschiedene Daten, nach denen man auf Geheiß des Endinger Bürgermeisters fragte, falsch oder ungenau angab. Nun folgte die berühmt=berüchtigte„Heimkehr Daubmanns“. Auf die Vorhalte des Vorsitzenden, weshalb er denn, nur um Fahrgeld nach Deutschland zu bekommen, als Daubmann aufgetreten sei, erklärte der Angeklagte, er habe eigentlich an der Grenze fliehen wollen. Dort hätte ihn aber jemand angesprochen und plötzlich gesagt: „Sie sind Daubmann!“ Der Mann habe sich als ein Regimentskamerad Daubmanns entpuppt. Schließlich gab er sich, auch um in Deutschland nicht als vorbestrafter Hummel zu erscheinen, als Daubmann aus, zumal sich die Tatsache seiner„Heimkehr“ in Deutschland schon herumgesprochen und man viele Empfänge vorbereitet hatte. Als es ihm immer wieder nicht gelungen sei, zu entfliehen, habe er schließlich seinen richtigen Paß und seinen Taufschein zerrissen. Sogar als er in Endingen von„seinen Eltern“ freudig und gerührt empfangen wurde, hätte er noch fliehen wollen. Aber auch das sei ihm nicht gelungen. Er sei also in die Rolle des Daubmann förmlich hineingedrängelt worden. In der Zeugenvernehmung betonten sowohl der Reichsbahnassistent Schlageter, der erwähnte Regimentskamerad Daubmanns, als auch ein Pressevertreter, der„Daubmann“ bis nach Luzern entgegengefahren sei, von irgendwelchen Fluchtversuchen Hummels hätten sie nichts bemerkt. Das eigenartige Verhalten Hummels habe sich Schlageter daraus erklärt, daß Hummel ständig in der Angst schwebte, in der Schweiz noch von französischen Agenten gefaßt zu werden.— Major a. D. Bumiller, der die Vorträge „Daubmanns“ arrangiert und auch seine „Erinnerungen“ verfaßt hat, erklärte, auch er habe an der Persönlichkeit des Angeklagten nie Der Staatsanwalt beantragte drei Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverlust. Das Urteil Das Gericht verurteilte Hummel zu zweieinhalb Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrverlust. Zwei Monate Untersuchungshaft werden ihm angerechnet. Die Verurteilung erfolgte wegen zweier Fälle des Betruges im rechtlichen Zusammentreffen mit Urkundenfälschung bezw. erschwerter Urkundenfälschung und falscher Namensangabe. Die Urteilsbegründung In seiner Urteilsbegründung führte der Vorsitzende aus, daß die Handlungen des Angeklagten außerordentlich gemein gewesen seien. Das Gericht habe ihm aber trotzdem strafmildernde Umstände zugebilligt, weil ihm eine moralische Minderwertigkeit zugesprochen werden müsse. Strafmildernd sei weiter gewesen, daß ihm verschiedene Personen kritiklos ihre Autorität zur Verfügung gestellt und ihn zum Berufsmärtyrer gestempelt hätten. Moralisch verantwortlich seien die kritiklosen Anbeter; ihr Verschulden sei umso größer, als sie die Warnungen der Behörden in den Wind geschlagen haben. Kommandeur Howard und seine Gattin Als Nachfolger des Kommandanten Friedrich, der aus Altersrücksichten von seinem Amt zurücktrat, traf jetzt in Berlin der neue Kommandeur der deutschen Heilsarmee, William H. Howard, ein, der bisher die Leitung der Heilsarmee in der Schweiz innehatte. Eine Währung— eine Nation Währungsvortrag Luthers in Breslau Breslau, 12. 1. In einem Vortrag über„Wirtschaftsfragen der Gegenwart“, gab Reichsbankpräsident Dr. Luther ein ausführliches Bild der Entwicklung der letzten zehn Jahre vom Standpunkt der Währung aus. Eine einheitliche Währung sei der Ausdruck nationaler Einheit, und ein Währungszerfall würde den nationalen Zerfall sicher in gefahrdrohende Nähe rücken. Allerdings mache er diese Bemerkung nicht mit Bezug auf die Gegenwart. Im Gegenteil, wir müßten uns allmählich wieder daran gewöhnen, in der Währung als solcher überhaupt kein Problem mehr zu sehen, sondern die selbstverständliche Grundlage alles wirtschaftlichen und politischen Lebens. Aber der zehnjährige Erinnerungstag des Ruhreinmarsches lenke die Blicke auf eine Zeit, in der die deutsche Währungseinheit in ernste Gefahr gebracht war, nämlich am Schluß des Ruhrkampfes, wo dann schließlich die Renten= mark als Rettung kam. Wichtiger als die Währung sei heute die Kreditfrage, die eine Gesamtkonsolidierung erfordere, und eine allgemeine Zinssenkung. Hinsichtlich der Arbeitsbeschaffung wies der Reichsbankpräsident auf die damit zwangsläufig verbundene Vorbelastung und Vorwegnahme einer künftigen Konjunktur hin. Abschließend bekannte sich Luther erneut zum privatwirtschaftlichen Denken. Jetzt ist die beste Gelegenheit. die immer wieder aufgeschobenen Anschaffungen in Gardinen, Dekorationen. Teppichen, Brücken, Läuferstoffen. Decken aller Art usw. endlich machen zu können.— Die herabgesetzten Inventur-Preise sind so unglaublich niedrig, daß Sie sich selbst davon überzeugen müssen, wie billig Sie jetzt die guten Buddeberg-Qualitäten kaufen. Beachten Sie bitte mein großes Spezial-Fenster, Obernstraße 4 — Wir geben Auskunkt: A. D. B. 84 II. Bare Darlehen verjähren erst nach 30 Jahren. Wollen Sie gegen Ihren Bekannten nicht im Klagewege vorgehen, dann dürfte es sich empfehlen, wenn Sie Ihre Forderung irgendeinem anderen zedieren, der die Rücksichten, die für Sie bestehen, Ihrem Schuldner gegenüber nicht zu nehmen braucht und ihm zunächst einen Zahlungsbefehl übermitteln wird. Haben Sie Verbindung mit einer Bank, so wird diese vielleicht bereit sein, die Forderung zu übernehmen und klagbar gegen den Schuldner vorzugehen. A. H. Im Januar 1923, und zwar in der Zeit vom 1. bis 10., hatten 10000 Papiermark nur noch einen Wert von 4,94 Goldmark; bereits Ende Mai waren 100 000 Papiermark nur noch mit 8,40 Goldmark zu bewerten. Am 23. Juli war das Verbältnie der Papiermark zur Goldmark wie 1 Million zu 9,88; am 8. Oktober hatte 1 Milliarde Paptiermark nur noch einen Wert von 9,21, und so stürzte die Mark weiter, bis am 5. November 1923 8,86 Goldmark= 1 Billion Papiermark waren. Vom 20. November ab hatten wir wieder stadile Währungsverhältnisse, d. h. 1 Billion Papiermark= 1 Goldmark.(h) A. T. 100. Für Auswertungshypotheken ist eine einjährige Kündigungsfrist vorgesehen. Kündigen Sie die Hypothek am 1. April d.., dann ist der Schuldner verpflichtet, die Schuldsumme am 1. April 1934 an Sie zurückzuzahlen. Auf Auswertungs= Hypotheken findet das Hypotheken=Moratorium keine Anwendung.(b) P.& K. Am 2. Januar 1922 waren 20000 Mark noch eine Menge Geld, das man nicht aus purer Gefälligkeit aus der Hand gab. Das Schuldverhältnis hat also den Charakter einer Vermögensanlage und wertet sich als solche nur auf 25 Prozent des Goldmarkbetrages auf. Am 2. Januar 1922 hatten 100 Papiermark einen Wert von 2,52 Goldmark; 20 000 Papiermark= 504 SM., 25 Prozent— 126 Goldmark. Die Zinsen bis einschließlich 1928 sind verjährt. Sie können also nur auf den Zinsrückstand von 1929 ab zurückgreisen. Mehr als 8 Prozent wird Ihnen das Gericht, wenn Sie klagen, kaum zusprechen. Nun schreiben Sie von Warenlieferungen, die Eie von dem Schuldner erhalten haben. Diese müssen, soweit sie nach 1923 erfolgt sind, nach dem Marktpreise auf die Auswertungs= schuld angerechnet werden.(2) Fr. P. Rockeseller gilt als der reichste Mann in den Vereinigten Staaten, auch Ford, der Autokönig, soll ein Vermögen von mehreren Milliarden besitzen. In Japan soll es Leute geben, an deren Vermögen auch die Reichtümer der Amerikaner nicht heranreichen. Und schließlich sind die indischen Maharadschas zu erwähnen, deren Brillanten, Diamanten, Gold- und Silberschätze einen märchenhaften Reichtum darstellen sollen. Ihnen die Adressen der reichsten Leute der Welt zu nennen, davon müssen wir absehen, denn die Reichsregierung hat die Zeitungen gebeten, die Adressen nicht öffentlich bekanntzugeben, weil nicht nur Rockeseller und Ford, sondern auch andere reiche Amerikaner mit einer solchen Menge von Bittgesuchen, besonders von Deutschland aus, überschüttet werden, daß das deutsche Ansehen unter diesen Bettelbriefen leidet, von denen auch nicht einer beantwortet wird.(h) C. F. Der Tod Ihrer Schwester erschwert die Regelung. Lehnt Ihr Schwager jede Auskunft über die Vermögenswerte, die seine vor zwei Jahren verstorbene Ehefrau beim Tode der Mutter an sich genommen hat, ab, so können Sie Ihren Schwager zum Ofsenbarungseid laden lassen. Er ist in diesem Falle verpflichtet, ein Verzeichnis der Gegenstände, die 1916, als Ihre Mutter starb und Sie und Ihre Brüder sich im Felde befanden, Ihre Schwester an sich genommen hatte, dem Richter vorzulegen. Ratsamer ist es, wenn Sie sich an einen Anwalt wenden, vielleicht gelingt diesem ohne Mitwirkung des Verständigung. Gerichts eine# (0) M .egene Formn mit hbecter Gevte.90 Nndsdu u. a. Wollkleid welve. gga gemustert, ni..... mtkleid HetelhnbPle gestem Gurtel und.90 W0s., gellePteggagen....1 gpebelknöbfen 9122 ven Ggorimantel au ugan eu..75 Damei„, 10 in Boucgagen....: 461113 * Waderne n„uttert, 2.%), gteppfuütts e ge F gannsen. e een er ZwangsRel erugen Ce werden öffentlich meistdietend gegen sofortige Barzahlung versteigert: Sonnabend, den 14. 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