38. Jahrgang. Nummer 5 mit Bielefelder General-Anzeiger und Handelsblatt Die„West. Neuesten Nachrichten“ mit den Bellagen für Sport, Untorhaltung, Literatur, Frau und Kind, Haus, Hof u. Garten, Ravensberger Blätter, Radio u Schach, erscheinen wöchentl. 6mal u. kosten monatl..00 RM., im Postbezug.00 RM., zuzüglich Bestellgeld. Sie können bei allen Trägerinnen, Agenturen, Postanstalten, Briefträgern und in unseren Filialen u. Geschäftsstellen bestellt werden. Hauptgeschäftsstelle u. Redaktion Bielefeld, Rohrteichstr. 9, Ruf für die Geschäftsstelle u. Redaktion durch die Gundlach-Zentrale: 4970—4973, nach 19 Uhr Geschäftsstelle 4972, Redaktion 4970 u. 4973. Cleioseln Freitag, 6. Januar 1933 Anzeigenpreis. Der Raum für die Anzeigenspalte(29 mm breit, 1 um boch) 15 Plg., für die Reklamezeile(70 mm breit. 1 mm hoch) 60 Pig. Rabatt nach besonderem Tarif. Bei verspätetem Eingang der Zahlung oder bei Zwangseinziehung des Betrages kommt der gewährte Rabatt in Fortfall. 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Als Dudesursache wird eine Herzaffektion angenommen. * Calvin Coolidge wurde am 4. Juli 1872 in dem Bergdörschen Plymouth im Staate Vermont als Sohn eines Farmers geboren. Er studierte Mathematik und später Rechtswissenschaften. Im Alter von 27 Jahren war er bereits Präsident einer Bank in Northampton(Mass.), später trat er in den Dienst der Kommunalverwaltung, wurde Bürgermeister, Senator und schließlich stellvertretender Gouverneur von Massachusetts(1916 bis 1918). Als Gouverneur wurde dann Coolidge über die Grenzen des Staates durch die Unterdrückung eines Streiks der Bostoner Polizisten im Jahre 1919 bekannt. Den Gouverneurposten behielt er bis zum März 1921. Damals wurde Harding zum Präsidenten und Coolidge zum Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten gewählt. Bis dahin war die Stellung des Vizepräsidenten völlig bedeutungslos. Harding aber räumte Coolidge einen Platz in den Kabinettssitzungen ein, sodaß Coolidge schon bei Lebzeiten des Präsidenten eine bedeutsame politische Rolle spielen konnte. Als dann Harding 19 Monate vor Ablauf seiner Amtszeit starb, folgte ihm Coolidge im August 1923 automatisch nach der Verfassung im Amte nach. Im Sommer 1924 wurde er für die Neuwahl als Kandidat der Republikaner aufgestellt und am 4. November 1924 mit sehr großer Mehrheit zum Präsidenten gewählt. Am 4. März 1929 endete seine Präsidentschaft. Ihm folgte Herbert Hoover, den Coolidge selbst als seinen Nachfolger empfohlen hatte. Coolidge zog sich von der Politik zurück und wurde Direktor der New Yorker Lebensversicherungsgesellschaft. Der große Schweiger, so hieß der Präsident, weil er in seiner politischen Tätigkeit und auch im politischen Kampfe die Taktik des Schweigens zur höchsten Kunst ausgebildet hatte, erfreute sich, zumindest in den ersten beiden Dritteln seiner Amtszeit ganz außerordentlicher Beliebtheit. In jene Zeit fiel die Hochblüte der amerikanischen Prosperität mit all ihren Folgeerscheinungen auf wirtschaftlichem und sozialem Gebiete. Andererseits wurde Coolidge vielfach wegen wirtschaftlicher Skandalassären auch persönlich angegriffen. Man wollte insbesondere von großen Schiebungen der Petroleuminteressenten bei seiner Wahl wissen. Hoover hat in einer Proklamation dem amerikanischen Volk von dem Ableben Coolid= ges Mitteilung gemacht und angeordnet, daß die Flaggen 30 Tage lang halbmast gesetzt werden sollen. Der ungarische Außenminister Puky ist am Donnerstag zurückgetreten. Sein Nachfolger ist der Berliner ungarische Gesandte Kanya. Der bisherige Außenminister Puky soll zum Präsidenten des ungarischen Verwaltungsgerichtshofes ernannt werden. Paris, 5. 1. Nach einer Meldung des„Matin“ aus Nancy sind durch Gesetz und entsprechende Verordnungen des Präsidenten der Republik der Kriegsminister und der Große Generalstab ermächtigt worden, bestimmte neue Truppeneinheiten zu schaffen, die für die Befestigungsanlagen an der Ostgrenze bestimmt sind. Die Durchführung der Grenzbefestigungsanlagen mache es notwendig, bereits zu Friedenszeiten nicht nur über besondere Fußartillerie= und Pionier= abteilungen zu verfügen, sondern auch über Infanterie= und Feldartillerieeinheiten, die dauernd in die Befestigungsanlagen gelegt werden und eventuell für die Verteidigung ihres Frontabschnittes eingesetzt werden sollen. Zu diesem Zwecke würden acht französische Infanterieregimenter besonders zusammengesetzt und verstärkt werden, und zwar zwei zu je sechs Bataillonen, zwei zu je fünf Bataillonen und vier zu je vier Bataillonen. Ebenso würden die motorisierten Artillerieabteilungen der Grenzbefestigungsgegend umfassen: ein Regiment mit acht leichten und vier schweren Batterien und eine Abteilung mit vier leichten und zwei schweren Batterien. Die Luftschutzabteilungen würden von vier auf sechs erhöht werden. Im einzelnen seien Bestimmungen über zahlenmäßige Aenderungen entsprechend den verschiedenen Frontabschnitten vorgesehen. Am französisch=deutschen Grenzabschnitt werde diese Reorganisation bedeutende Aenderungen in der Garnisonierung mit sich bringen. Diese Verstärkung der an der stehenden Regimenter bringt nach der Matinmeldung eine Verringerung der Truppenbestände anderer Divisionen mit sich. Die Umstellung soll am 1. April durchgeführt sein. * Die vom„Matin“ gemeldete Umorganisation der französischen Grenztruppen gegenüber Deutschland hat einmal den militärischen Sinn, daß das vom Panzerturm bis zum kleinsten Drahtverhau vorbereitete und zum großen Teil schon ausgebaute Netz der französischen Grenzbefestigungen an der Ostgrenze zu höchster Schlagkraft befähigt werden soll. Der Sinn des Grenzbefestigungssystems ist bekanntlich eine auf den Erfahrungen des Weltkrieges aufgebaute Tiefenstaffelung einzelner einander ergänzender befestigter Stützpunkte, die eine gewisse Elastizität in der Abwehr eines(immer wieder als bedrohlich hingestellten deutschen) Angriffs gewährleisten sollen. Dieser Beweglichkeit des Grenzkampfes soll auch die Neugliederung der Grenztruppen dienen, die jetzt vom„Matin“ berichtet wird. Außerdem haben gerade in diesem Zeitpunkte die französischen Maßnahmen aber wohl auch einen politischen Zweck. Frankreich hat bekanntlich bei den letzten Abrüstungsverhandlungen seine Sicherheitsforderungen gegenüber den deutschen Gleichberechtigungswünschen in etwa zurückstecken müssen. Durch eine große Demonstration des Abwehrausbaues an der deutsch=französischen Grenze will Frankreich nunmehr aller Welt offenkundig machen, wie sehr es genötigt ist, gerade gegenüber dem bedrohlichen deutschen Nachbar energische Verteidigungsmaßnahmen zu treffen. Der Widerhall der französischen Grenzverstärkungen auf der Genfer Abrüstungskonserenz wird bei deren baldigem Wiederzusammentritt daher nicht ausbleiben. (Red.) Aussprache Braun-Schleicher Die Regierung Braun will den preußischen Etat nachzeichnen Berlin, 5. 1. Am Freitag wird voraussichtlich eine Unterredung zwischen Reichskanzler von Schleicher und Ministerpräsident Braun über den Preußen=Konflikt stattfinden. Es verlautet, daß die preußische Staatsregierung bei dieser Gelegenheit auch darauf aufmerksam machen wolle, daß nach dem Leipziger Urteil sie als Hoheitsregierung allein berechtigt sei, den preußischen Staatshaushaltsplan für 1933 dem Parlament vorzulegen und den Etat im Parlament zu vertreten. Die Regierung Braun könne diese Verpflichtung jedoch nur durchführen, wenn man ihr nicht einen in der Kommissariatsregierung fertiggestellten Etat zur bloßen Uebermittlung an das Parlament überweise, sondern wenn sie selbst Gelegenheit erhalte, durch eigene Nachprüfung der Unterlagen für den Haushaltsplan und durch eigene Mitarbeit die Positionen des Etats verantwortlich vertreten zu können. In unterrichteten Kreisen wird hierzu bemerkt, daß gegenwärtig die Vorarbeiten für den Etat in den zuständigen Ressorts noch nicht zum Abschluß gelangt sind, weil man die Absicht habe, im neuen Haushaltsplan schon all die Aenderungen zu berücksichtigen, die durch die verschiedenen Reformmaßnahmen wie die„Auflösung des Wohlfahrtsministeriums usw. notwendig werden. Unter diesen Umständen ist nicht damit zu rechnen, daß der preußische Staatshaushaltsplan fristgerecht, d. h. bis zum 31. März d.., vom Parlament verabschiedet werden kann. Allerdings würden irgendwelche praktischen Schwierigkeiten für die preußische Verwaltung aus dieser Verzögerung nichtentstehen. Die 759Ap. und Schleicher Die Nationalsozialisten für Mißtrauensantrag In München sprach am Donnerstag der Vorsitzende der nationalsozialistischen Reichstagsfraktion Frick über die Einstellung der RSDAP. zum Kabinett Schleicher. Der Redner erklärte, das Kabinett sei von Die Karte der deutschfranzösischen Grenze zeigt deutlich die bis ins Kleinste ausgebaute französische Grenzbefestigung. Angeblich nur zur Abwehr errichtet, bieten die weiten Befestigungsstrecken ein hervorragend gesichertes Aufmarsch= gelände gegen Deutschland, das nach dem Versailler Vertrag bekanntlich keinerlei Grenzbefestigungen besitzt und auch sein westliches Grenzgebiet entmilitarisieren mußte. Anerkee ung 9,.....„.... Um die Eingliederung der AsDAp. in eine nationale Konzentration Berlin, 5. 1. Ueberraschend wird jetzt bestätigt, daß in iln am Mittwoch zwischen Hitler und dem üheren Reichskanzler von Papen eine uterredung stattgefunden hat. Die„Nationalsozialistische Korrespondenz“ eint, daß es sich lediglich um eine zwangsse Unterhaltung über die politische ige gehandelt habe. Die Zusammenkunft ibe im Hause eines Freundes der Köln stattgesunden. Reichskanzler a. D. von Papen äußerte 1f Befragen über die Gerüchte, die im Zummenhang mit seiner Aussprache mit Hitler Köln aufgetaucht sind, folgendes: „Anläßlich meiner Reise nach Düsseldorf meiner Mutter habe ich mit Herrn Hitler ne politische Aussprache in Köln habt. Wie mir mitgeteilt wird, knüpft ein eil der Berliner Presse an die Meldung erüber Kommentare, die frei erfunden nd, so insbesondere die Darstellung, als ob Unterredung mit Herrn Hitler eine Spitze gegen den Reichskanzler oder die gegenwärtige Regierung gehabt habe. Das Gegenteil ist der Fall. Die Aussprache hat sich ausschließlich um die Lösung der Frage gedreht, der schon die Arbeit des letzten Halbjahres gewidmet war, der Frage der Eingliederung der NSADP. in eine nationale Konzentration.“ Auf die Bemerkung, daß es doch auffalle, wenn Hitler mit dem von ihm schrankenlos bekämpften Kanzler eine Unterredung gehabt habe, erwiderte von Papen: „Herr Hitler hat immer betont, daß sein Kampf niemals meiner Person galt, und ich glaube, daß, wenn es das Ziel eines großen nationalen Zusammenschlusses gilt, jeder nach seinen Kräften mithelsen muß, gleichviel, was vorher einmal gewesen ist.“ Auf die Frage, ob der Nationalsozialismus heute noch die gleichen Bedin gungen an eine Regierungsbeteiligung knüpfen würde wie im November und Dezember oder ob in dieser Hinsicht die Ansprüche und Ansichten revidiert seien, gab der eheKanzler keine Antwort. Bismarcks Sozialberater Karl Heinrich von Bötticher, einer der bekanntesten deutschen Innenpolitiker in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, wurde vor 100 Jahren, am 6. Januar 1833, in Stettin geboren. Bötticher, der zu den vertrautesten Mitarbeitern Bismarcks gehörte, wurde 1880 preußischer Staatsminister und Staatssekretär des Reichsamtes des Innern. Als Stellvertreter des Reichskanzlers wirkte er besonders für die Durchführung der sozialen Reformen. Weiterhin zeigte er sich als Vertreter gemäßigter Schutzzölle und der Agrarzölle. Als Oberpräsident der Provinz Sachsen beschloß er 1906 seine politische Laufbahn. den Nationalsozialisten begrüßt worden, weil damit endlich der Mann in das Licht der Oeffentlichkeit getreten sei, der verantwortlich sei für die Regierungskrisen in den letzten zwei Jahren und mitverantwortlich für die Politik der letzten dreizehn Jahre überhaupt. Man habe es vermeiden wollen, die Vertrauensfrage für das Kabinett Schleicher schon gleich bei Beginn der ersten Reichstagssession zu stellen, und der Redner selbst hätte mit dem Reichstagsbeginn lieber bis zum Februar gewartet, denn so erklärte er, bis dahin hätte sich gezeigt, daß die Regierung Schleicher ebenso versagen würde wie die Regierungen Brüning und Papen. Wenn aber der Reichstag am 24. Januar zusammentrete, so sei es den Nationalsozialisten durchaus recht, wenn schon in der ersten Viertelstunde durch die Annahme des nationalsozialistischen Mißtrauensvotums die Entscheidung über das Kabinett fallen würde. Wenn das Kabinett Schleicher gestürzt würde, 2 dann dürfte sich vielleicht auch der Reichspräsident besinnen, den Reichstag aufzulösen. Neuwahlen hätten nur dann einen Sinn, wenn Hitler nicht mit der Neubildung der Regierung betraut würde. Frick erklärte schließlich, ein nationalsozialistisches Kabinett unterscheide sich dadurch von den anderen Regierungen, daß es den Bolschewismus mit Stumpf und Stil ausrotten würde. Der Redner kündigte zuletzt einen nationalsozialistischen Antrag an, alle Gehälter über 12000 RM. zu kürzen. * Von unterrichteter Seite wird mitgeteilt, es sei niemandem etwas davon bekannt, daß eine Aussprache zwischen Reichskanzler von Schleicher und Gregor Strasser stattgefunden habe oder beabsichtigt sei. Walter Meckauer: Wilhelm Busch, der Philosoph Zu seinem 25. Todestag am 9. Januar Mein Klassiker ist Wilhelm Busch. Mit sechs Jahren bekam ich Hans Huckebein, jenen Unglücksraben, der über die weißgebügelte Wäsche läuft und schwarze deutliche Spuren darauf zurückläßt. Das war sehr erzieherisch. Ich wollte mir immer so einen Raben kaufen, aber meine Mutter hat es mir nicht erlaubt. Mit acht Jahren, als ich längere Zeit bettlägerig war, brachte mir ein Onkel Max und Moritz zur Aufheiterung. Daraus mußte mir, wenn ich nicht selbst lesen durfte, immer wieder vorgelesen werden, so oft, bis ich es auswendig konnte. Wie es der armen Witwe Bolte mit den Hühnern ging, warum Meister Böck ins Wasser fiel und dem Lehrer Lämpel seine Tabakspfeife explodierte, das beschäftigte mich. Als ich wieder gesund war und zur Schule ging, sah ich mich um, wie und wo ich die Streiche Max und Moritzens nachmachen könnte, denn ein richtiger Lausbub zu werden, war seit jeher ein hohes Jungenideal. Aber unsere Nachbarin hatte keine Hühner, hieß nicht Bolte, sondern Knackmandel, und war auch keine Witwe. Bei dem Schneider meines Vaters floß kein Wasser mit Gebrause am Haus vorbei und unser Ordinarius hatte keine Tabakspfeise. Also mußte ich mir meine Streiche auf eigene Faust aussinnen. Als ich konfirmiert wurde, bekam ich den Hausschatz von Wilhelm Busch. Nun war ich selig! Was stand da alles drin! Die fromme Helene, die Knopp=Trilogie! Die Tiergeschichten von Fips dem Affen und den niederträchtigen Hunden Plisch und Plum! Besonders nah ging mir das Geschick des verhinderten Dichters Balduin Bählamm, dem immer etwas dazwischen kommt, wenn er gerade dichten will. Etwas kühler ließ mich schon Maler Klecksel, obwohl ich auch einmal davon geträumt hatte, ein Maler zu werden, und soDer Aafban der urbensbeschäffung Noch diese Woche Richtlinien für die Durchführung Berlin, ö. 1. Der Kabinettsausschuß für Arbeitsbeschaffung tagte am Donnerstag unter dem Vorsitz des Reichskanzlers von Schleicher. Die Beratungen erstreckten sich auf die Richtlinien für die Durchführung des SofortProgramms für Arbeitsbeschaffung, die im Entwurf bereits fertiggestellt sind. In der Ausschuß=Sitzung dürften auch die Wünsche der Vertreter der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die in den letzten Tagen vom Arbeitsbeschaffungskommissar Gereke empfangen wurden, zur Verhandlung gestellt worden sein. Die Ausführungsverordnung für das Sofortprogramm wird aller Wahrscheinlichkeit nach noch Ende dieser Woche veröffentlicht werden. Diese Verordnung wird zuächst die Grundsätze für die Arbeitsbeschaffung regeln, d.., es wird darin bestimmt werden, welche Arbeiten in Angriff zu nehmen sind. Ferner wird sich die Verordnung mit der Art der Finanzierung befassen. Schließlich wird in der Verordnung das geschäftsmäßige Verfahren behandelt werden, d. h. es werden die Stellen angegeben, die für die Einreichung der Anträge zuständig sind. Für die Durchführung des Programms sollen die vorhandenen Organe in Anspruch genommen werden. Neue Stellen werden nicht ins Leben gerufen. GDA. und Zum Arbeitsbeschaffungsprogramm und zur Einstellungsprämie nimmt der Bundesvorsteher des GDA. Schneider Stellung. Die Ankündigung, daß für ein Sofortprogramm Geld, und zwar im Betrage von 500 Millionen zur Verfügung gestellt werde, lasse auf die Schwierigkeiten schließen, auf die das Gesamtprogramm stoße. Nachdem die von der Regierung Papen eingeleiteten Maßnahmen zur Weckung der privaten Inttiative nicht geglückt seien, müßten die von dem Reichskommissar Gereke vorgeschlagenen Mittel, die nicht einmal ungewöhnlich seien, angewendet werden. Bei der Finanzierung gelte es, durch feste Kontrolle bedenkliche Folgen abzuwenden. Als zweckmäßige Zwischenorgane für die Durchführung des Arbeitsbeschaffungsprogramms nennt der Verfasser die Landesarbeitsämter, in denen Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Behörden zusammenwirkten. Die Landesarbeitsämter seien auch sachkundig auf dem Gebiet der Entlohnung. Daß bei der Arbeitsvergebung endlich mit der 40=Stundenwoche angefangen werden solle, sei begrüßenswert. Völlig ungeklärt sei aber noch die Frage der Einstellungsprämie. Daß ein Unternehmen zu den Aufträgen noch eine Einstellungsprämie für die zur Ausführung des Auftrags neu eingestellten Arbeiter erhalten solle, sei„geradezu grotesk“. Eine Unterscheidung zwischen Betrieben mit unmittelbaren Aufträgen, denen man keine Einstellungsprämie zahle, und anderen Betrieben, die mittelbar von der Arbeitsbeschaffung Nutzen hätten und zudem Einstellungsprämten erhielten, sei unhaltbar. Auch sollte der Gesamtbetrag von 700 Millionen Mark Steuergutscheinen der direkten Arbeitsbeschaffung zugeführt und nicht ein Teil in Form der Einstellungsprämie als Subvention an einzelne Betriebe verwendet werden. China=Protestleri in Lotts 3000 Chinesen interniert— Japan spricht von einem Zwischenfall„lokaler Natur“ Peping, 5. 1. Eine Abteilung von 3000 chinesischen Soldaten hat sich den japanischen Streitkräften, die im östlichen Abschnitt der ostchinesischen Eisenbahn operieren, ergeben. Die Japaner haben nach der Gefangennahme der Chinesen die Stadt Pogranitschnaja an der sibirischen Grenze mühelos besetzen können. Die Chinesen haben jetzt eine offizielle Protestnote an Japan gerichtet. In ihr wird Einspruch erhoben gegen das Vorgehen der Japaner in Schanhaikwan, die Zurückziehung aller japanischen Truppen aus China gefordert und die Bestrafung der japanischen Offiziere und Mannschaften verlangt, die an den neuerlichen Zwischenfällen schuldig sind. In der chinesischen Note verlangt man ferner Vorkehrungen gegen künftige bewaffnete Einfälle. Auch wird das Recht, Schadenersatz zu verlangen, vorbehalten. Die japanische Regierung dagegen hat durch ihren Delegierten in Genf beim Völkerbund erklären lassen, daß der Zwischenfall von Schanhaikwan rein lokaler Natur sei. Er werde in keiner Weise eine Ausdehnung der militärischen Operationen auf eigentlich(2) chinesischem Gebiet nach sich ziehen. Der japanische Befehlshaber sei mit dem chinesischen General Ho=Chu=Ku in handlung getreten, um so schnell wie möglich ein friedliches Uebereinkommen herbeizuführen. Die Regierung in Tokio habe den lebhaften Wunsch, daß die Lage sich infolge dieses Zwischenfalls nicht verschlechtere, und die japanischen Militärbehörden hätten alle notwendigen Maßnahmen getroffen. Keine amerikanische Intervention Auf Grund mehrerer Besprechungen fühStundung für Deutschland Ein Antrag an Amerika Berlin, ö. 1. Die deutsche Regierung hat dem amerikanischen Schatzsekretär Mills mitgeteilt, sie werde sich genötigt sehen, gewisse Schuldenzahlungen, die am 31. März fällig werden, aufzuschieben. Die zu diesem Termin fälligen Schuldenzahlungen betragen 33 Millionen Mark und beziehen sich auf den Ersatz bestimmter Schäden sowie auf die amerikanischen Besatzungskosten. Auf Grund des deutsch=amerikanischen Schuldenabkommens vom 18. März 1930 steht Deutschland das Recht zu, die jeweils halbjährlich fälligen Zahlungen aus„mired claims“ und Besatzungskosten an Amerika mit neunzigtägiger Vorankündigung aufzuschieben. Von diesem Recht ist erstmalig zum 30. September vorigen Jahres Gebrauch gemacht worden. Angesichts der schwierigen Finanzlage sieht sich Deutschland gezwungen, auch die am 31. März fälligen Zahlungen aufzuschieben. render amerikanischer Politiker mit den Vertretern der japanischen Regierung in Washington, ist das Gerücht aufgetaucht, Amerika werde in den neuen Fern=Ost=Konflikt eingreifen. Die amerikanische Regierung beabsichtigt aber, weder Truppen noch Kriegsschifse an den Kriegsschauplatz zu entsenden. Sie beschränkt sich auf eine Mißbilligung des japanischen Vorgehens und wird Konferenzen mit den europäischen Mächten erst dann erwägen, wenn die fremden Niederlassungen in Tientsin und Peking bedroht werden sollten. Nleues vom Jage Reichskanzler von Schleicher empfing am Donnerstag Vertreter der Handwerkerorganisationen. Als Vertreter des Reichspräsidenten und der Reichsregierung wird Reichsverkehrsminister Elz von Rübenach an den Beisetzungsfeierlichkeiten für Reichskanzler a. D. Cuno teilnehmen.— Reichswirtschaftsminister Warmbold hat zum Tode Cunos der Hapag und der Witwe des Verstorbenen sein Beileid ausgesprochen. Am Tage der Beisetzung Cunos werden die Reichskanzlei und die Reichsbehörden Halbmast flaggen. * Der Legationsrat im Auswärtigen Amt, Professor Moritz Sobernheim, ist am Donnerstag infolge einer Nahrungsmittelvergiftung im Alter von 60 Jahren gestorben. Sobernheim bearbeitete im Auswärtigen Amt das Palästina= Referat. „ Der anhaltische Ministerpräsident hat den Entwurf eines Ermächtigungsgesetzes, ausgearbeitet, wonach den Ländern gestattet wird, zur Sicherung ihrer Haushalte von den Grundrechten der Reichsverfassung abzuweichen. Die NSDAP. will den Entwurf im Reichstag einbringen, um damit eine weitere Senkung der höheren Beamtengehälter zu erreichen. Die Reichsbahn hatte im November eine geringe Zunahme des Güterverkehrs zu verzeichnen. Der Reichsinnenminister hat dem Vorstand der SPD. schriftlich mitgeteilt, daß der sozialdemokratische Antrag auf ein Volksbegehren Nach ganz Veriahren fürbt naturgetreu Heisterkamp Schillerplatz 26 gar früher nach der Natur auf Baumrinde gemalt hatte. Doch mit vierzehn war ich bereits mit mir einig: ich wollte ein Dichter werden wie Wilhelm Busch. Damals hatten einige Schüler meiner Klasse einen Dichterverein begründet, der jede Woche einmal zusammenkam, um über die im Zeitraum von acht Tagen von den Mitgliedern verfaßten Gedichte zu Gericht zu sitzen. Auf dem Vereinstisch stand neben den Büsten von Schiller und Goethe stets ein großes WilhelmBusch=Bild: das große lachende Gesicht mit den leuchtenden Augen von einem runden Vollbart umrahmt. Wir waren vier Freunde: Zeus, Apollo, Sappho und Knopp. Das erste Gedicht, das von mir, Avollo, gedruckt wurde, war eine Buschiade, die unser Heimatblättchen brachte. Seitdem war ich nun in unserm Verein sehr angesehen. Aber es kam noch besser! Zu Weihnachten desselben Jahres überraschte ich meinen Vater mit einem selbstgeschriebenen, selbstgezeichneten und selbstgebundenen BuschEpos, das von zwei bösen Autlern handelte, welche alles kurz und klein fuhren. Es war ein umfangreiches Werk, das mir drei Mark eintrug.„„ Am So war Wilhelm Busch mir ein Begleiter meiner Jugend und in Wahrheit der erste, der mich zum Dichten anregte. Ich konnte und kann noch heute ganze Geschichten auswendig, seine lustigen Einfälle, seine komplizierten und unvorhergesehenen Situationen, seine kurzen schlagenden Zeilen, seine knappen, erschöpfenden Bilder waren mir immer ein Quell der guten Laune. Allerdings weshalb sich dieser scheinbar so leichte Humor nicht so rasch erschöpfte wie der jedes anderen lustigen Buches, das wir als Knaben lasen, das habe ich damals noch nicht verstanden, und es ging mir erst viel später auf. Auch in den oberen Klassen, bis wir das Abiturium machten, hatten wir eifrige Busch=Diskussionen. Da merkten wir schon, daß hinter dem scheinbar so leichten Humor etwas Tieferes steckte, daß die hingeworfenen Bilder und Verse letzter vereinfachter Ausdruck ernster Lebenserfahrung waren. Aber erst in den ersten Semestern des Philosophie=Studiums wurde mir immer klarer, daß Busch, der Humorist, ein Lebensphilosoph war. Ein heiterer Lebensphilosoph, der bewußt sich über die Begrenztheit des Daseins emporschwang und die tragische Verkettung widerstreitender Mächte, die plumpen Zufälle des Lebens, die Unzulänglichkeit der Welt mit überlegenem Lachen verklärte. Wilhelm Busch war Schopenhauerianer. Doch er blieb nicht bei dessen Pessimismus stehen, er setzte ihm seinen Optimismus, der die Tücken und Grausamkeiten des Daseins übersieht, sondern sie in ihrer letzten Konsequenz erkannt hat und darüber lachen kann. Mit einer gewissen Vorliebe wird die von Schopenhauer so verherrlichte Askese ins Lächerliche gezogen: in dem Gedicht„Der Asket“ zum Beispiel oder bei der Begegnung des Tobias Knopp mit dem Einsiedler Krökel, dem die Welt zum Ekel ist. Besonders auch in der Einleitung zu den„Haarbenteln“. Hier werden auch der Wille zum Leben, der Wechsel von Unbefriedigtsein und Langeweile und andere Vorstellungen der Schopenhauerschen Philosophie persisliert. Wie klassisch formuliert Busch den schwierigen philosophischen Begriff einer Präexistenz: „Eh' man auf diese Welt gekommen Und noch so still vorlieb genommen, Da hat man noch bei nichts Was bei; Man schwebt herum, ist schuldenfrei, Hat keine Uhr und keine Eile Und äußert selten Langeweile.“ Und wie anschaulich schildert er den Kampf gegen den Pessimismus in seiner Geschichte vom Maulwurf. Der schöne Garten des Lebens wird durch die Wühlarbeit des Maulwurfs, symbolisch: des Pessimisten von Beruf, uns verleidet. Aber der gute Gärtner Knoll setzt dem bösen Wühler nach. Humoristisch schildert Busch, wie er ihn nach hartem Kampf und erst nach vielem Mißgeschick erledigt. Welche lächelnde Philosophie liegt in Sätzen wie diesen: „Enthaltsamkeit ist das Vergnügen An Sachen, welche wir nicht kriegen.“ oder: „Die Schwierigkeit ist immer klein, Man muß nur nicht verhindert sein!“ Welche Erkenntnis der menschlichen Schwächen in: „Kaum hat mal einer ein Bissel was, Gleich gibt es welche, die ärgert das.“ und: „Tugend will ermuntert sein, Bosheit kann man schon allein.“ Das ist Wilhelm Busch, der klassische Philosoph! Seine Psychologie ist schonungslos, aber befreiend. Das ist bei aller Realistik des Blicks der liebevolle Freund der Menschen, der die Welt, so sie ist, bejaht. Das ist ein Begleiter in jungen und in alten Tagen. Das ist der Führer zu einem heiteren und in sich selber ruhenden Seelenfrieden! ADerPOpprr— Herrlichste PerserTeppiche bis zur Kanfts Herabgesetzt Läuferstoffe und Fensterdekorationen im Inventur-Verkauf Beginn: Sonnabend, 9 Uhr Gebischarmamn! Bielefeld Kostbarste deutsche Marken-Teppiche Vorhänge u. Läufer bis zur Hälfte herabgesetzt Reste noch billiger Von Jteln und Kalr gegen den sozialpolitischen Teil des PapenPlans durch die inzwischen erfolgte Aufhebung des sozialpolitischen Teiles der Notverordnung vom 4. September erledigt sei. Hitler hat den Rechtsanwalt Frank II beauftragt, gegen eine Flugschrift gerichtlich vorzugehen, in welcher der NSDAP. und Hitler selbst der Vorwurf der Anstiftung zum Morde an dem SA.=Mann Hentsch gemacht wird. * Die sozialdemokratische Fraktion im Preußischen Landtag hat gegen den„nationalsozialistischen Senatspräsidenten am Oberverwaltungsgericht", Grützner(der früher der SPD. angehörte), einen Antrag eingebracht, in dem das Staatsministerium ersucht wird, zu prüsen, ob der Senatspräsident Grützner„noch die geistigen Fähigkeiten zur Ausübung seines hohen Amtes“ besitzt. Der sozialdemokratische Vorstoß ist auf eine Strafanzeige Grützners gegen den Kammergerichtsrat Fränkel zurückzuführen, der von Grützner der wissenschaftlichen Rechtsbeugung bezichtigt wurde. Das Präsidium des neugewählten Chemnitzer Stadtparlaments besteht ausschließlich aus Kommunisten. Die Wahl hat große Ueberraschung ausgelöst, da man annahm, daß es zu einer Stichwahl zwischen einem nationalsozialistischen und sozialdemokratischen Kandidaten kommen würde. Die Wahl ist nur so zu erklären, daß fünf Nationalsozialisten für den kommunistischen Kandidaten ihre Stimme abgegeben haben. In München wurde eine von den Kommunisten für den Sonnabend angekündigte Massendemonstration verboten. — In Breslau wurde bei einem politischen Zusammenstoß ein Mitglied der SAP.(Sozialistische Arbeiter=Partei)=Jugend getötet. Das Posener Gericht verurteilte die deutsche Wanderlehrerin Krenz wegen unberechtigter Unterrichtserteilung zu einem Jahr sechs Monaten Gefängnis. Gegen das Urteil wurde sofort Berufung eingelegt. * Die belgischen Sozialisten wollen einen Widerstand der Arbeitermassen gegen die sogenannte Finanzdiktatur der Regierung organisieren. Auch die Möglichkeit eines Generalstreiks wurde erwähnt. * Der künftige amerikanische Präsident Roosevelt hat den Staatssekretär Stimson ge25000 RM. gesammelte Gelder unterschlagen (Düsseldorf, 5. 1. Die Kriminalpolizei in Düsseldorf leitete kürzlich im Zusammenhang mit der Tatsache, daß eine von den Veranstaltern angekündigte Theateraufführung nicht stattgefunden hat, obwohl eine größere Anzahl Eintrittskarten verkauft worden war, Ermittlungen nach der Ursache des Vorkommnisses ein Die Feststellungen ergaben, daß die Eheleute Körber den Erlös aus den verkauften Karten nicht an ihren Auftraggeber abgeliefert haben. Die Beschuldigten wurden seinerzeit vorläufig festgenommen und nach Klärung dieses Falles wieder entlassen. Die weiteren Nachforschungen der Kriminalpolizei ergaben, daß die Eheleute Körber seit einiger Zeit für eine größere Auftraggeber, hauptsächlich politische und Unterstützungsvereine, mit Hilfe von Sammellisten Gelder in sehr erheblicher Gesamthöhe gesammelt, aber nicht abgeliefert haben. Nach beten, mit ihm die Fragen internationaler Politik zu besprechen. Die brasilianische Regierung hat beschlossen, den im Jahre 1851 geschlossenen Vertrag mit Peru und Columbien über die Beschiffung des Amazonas zu kündigen. Die Kündigung wird eine Blockade auf dem Amazonas nach sich ziehen. Starr oder beweglich? Wechsel in der Leitung des belgischen Generalstabs Brüssel, 5. 1. An die Stelle des belgischen Generalstabschefs General Galet, der die Altersgrenze erreicht hat und in Pension gegangen ist, ist dessen bisheriger Mitarbeiter, General Nuyten, getreten. Nuyten steht in seinen strategischen Auffassungen seinem Vorgänger insofern nahe, als er wie dieser Anhänger eines beweglichen, räumlich gegliederten Verteidigungssystems ist, im Gegensatz zum Kabinettschef, des Verteidigungsministers, dem General Tasnier, der ein starres, an der Linienführung der Grenze festhaltendes Verteidider bisher möglichen Uebersicht sind mindestens 25000 RM. veruntreut worden. Da jede Abrechnungskontrolle fehlt, läßt sich zurzeit Genaueres nicht sagen, doch kann mit großer Wahrscheinlichkeit angenommen werden, daß der durch die Eheleute Körber veruntreute Betrag weit höher ist. Kohlenstaub=Explosion Ein Toter, zwei Verletzte Ratingen, 5. 1. In einer chemischen Fabrik in Ratingen ereignete sich vormittags eine Kohlenstaubexplosion. Durch Stichflammen wurde ein Arbeiter so schwer verletzt, daß er bald darauf starb. Ein zweiter Arbeiter mußte mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Ein dritter wurde leicht verletzt. Der Brand konnte schnell gelöscht werden. gungssystem befürwortet. Auch der jetzige Verteidigungsminister, der liberale Parteiführer Devéze, hat sich in besonders energischer Weise für diese letztere Auffassung ausgesprochen. Aus dem Parteileben Göbbels im Berliner Sportpalast In der ersten nationalsozialistischen Berliner Kundgebung nach der Aufhebung des Demonstrationsverbotes sprach Göbbels über die gegenwärtige Situation im Nationalsozialismus. 1932 sei der Nationalsozialismus bis an das Tor der Macht gekommen. Ein unerwartetes Hindernis habe ihn aber wiederum gezwungen, zu kämpfen. Die Mission des Nationalsozialismus sei erst dann beendet, wenn er und das deutsche Volk ein und dasselbe geworden seien. Diese Entwicklung müsse von unten herauf und von innen, nicht von oben erfolgen. Man habe geglaubt, Hitler ließe sich durch ein Amt verlocken. Die Einbuße von 2 Millionen habe die NSTAP. vorausgesehen, weil sie nicht der wandelbaren Volksgunst schmeichele. Wenn das Volk einsehe, daß mit Halbheiten nichts gerettet werden könne, dann kämen für die verlorenen 2 Millionen 8 bis 10 Millionen neue zum Nationalsozialismus. Für den Nationalsozialismus gebe nur eins, entweder die Führung und die Macht oder Die Spochten. Woran wird zuerst gespart? Die Not des Jahres 1932 Mit einem Seufzer der Erleichterung sieht man das Ende des Jahres 1932 nun herankommen. Man hat wenigstens eine Hoffnung, daß es 1933 besser werden kann. Daß es schlimm war, das zeigt zusammenfassend vielleicht am beweiskräftigsten dieses kleine Schaubild. Wenn man sieht, wie ungeheuer stark bie Rückgänge für die einzelnen Verbrauchsgüter waren, so denkt man in erster Linie an die Kaufleute und Fabrikanten. Man soll aber auch daran denken, wie ungeheuer viel Wünsche in diesem Notjahr 1932 begraben werden mußten, wie sehr es die Menschen verbittert, wenn sie immer wieder entsagen müssen. Die letzte Ueberlegung sagt uns, daß schließlich überhaupt niemand davon einen Vorteil hat, wenn niemand kaufen kann und niemand verkaufen kann. Und so wollen wir hoffen, daß das neue Jahr für Deutschland und für die ganze Weltwirtschaft die Grundlagen schafft für eine Bedarfsdeckung, die dem Arbeitswillen und der Verbrauchsmöglichkeit der Menschen entspricht. „Hundert Meter Glück“ Operetten=Uraufführung im Berliner Metrovol=Theater 1930 nur 32 Millionen Mark für die Herstellung von Filmen in Deutschland ausgegeben wurden. Die vermehrten Kosten werden darauf zurückgeführt, daß eine ganze Reihe von ausländischen Unternehmungen ihre deutschen Versionen in Deutschland herstellen lassen. Die neue Operette von Spoliansky im Metropol=Theater„Hundert Meter Glück“ hat schon ihr Schicksal. Sie wurde am Silvester vom Publikum sehr schlecht behandelt, später besser. Denn inzwischen war viel geändert worden. Der Mitarbeiter und Regisseur Robert Klein war ausgeschieden, sein Name auf dem Programm überklebt. Es wurde eine halbe Sache, ein mäßiger Eindruck. Das Libretto(der verstorbene Marzellus Schiffer und Herczeg zeichnen jetzt allein) behandelt die Schwärmerei eines Berliner Jünglings für eine Filmdiva in Hollywood, der er nachreist, bis er den Schwindel dort satt hat. Jetzt kommt sie zu ihm herüber, sie verkrachen sich, er ist geheilt und bleibt bei seiner kleinen Lotte. Viele Verkleidungen, wenig Witz. Aber dankbares Milien, die Welt des Films und gute Rollen. Max Hansen, der nämlich hundert Meter Glück in Filmstreifen von ihr zurückbehält, ist außerordentlich in Form, unermüdlich beschäftigt, immer frisch und charmant, überaus wandlungsfähig bis in die ernste Erregung beim Abschied. Erika von Thellmann als Diva gibt sich ganz aus, stark im Effekt, voll köstlicher Laune und temperamentvoll bis ins Letzte. Daneben der von Stareitelkeit strotzende Theo Lingen, die reizend gewachsene Baby Gray. Die Musik von Spoliansky ist wie immer vornehm und diskret, sehr farbig, sehr rhythmisch, ein paar hübsche spanische Tänze und Chansons, zuletzt ein reizender Rumba, sogar ein großes Finale— aber es fehlt ihr, selbst unter der geschickten Leitung von Haucke, die eigentliche Stoßund Schlagkraft. Mag sein, daß die dauernden Veränderungen Schuld daran tragen. Man weiß nicht, woran man sich zu halten hat. Oscar Bie 46 Millionen Mark jährliche Filmunkosten. Im Jahre 1932 sind in Deutschland insgesamt 46 Millionen Mark für die Herstellung von Filmen ausgegeben worden. Dies ist umso bemerkenswerter, als im Jahre 1931 nur 40 Millionen Mark und Erbsen Begegnung mit einem Zöllner Grenzen sind etwas Mittelalterliches. Man g noch so friedfertig gesinnt sein, nie wird n an der Grenze das Gefühl los, daß einem Staat von drüben die drohende Faust unter Nase hält. Wie erröten wir, wenn der rüne“ mit energischem Ruck seines rechten mes den Umhang zurückwirft und die Schicksfrage stellt, ob wir etwas zu verzollen ben. An den starkbesuchten Grenzübergängen mit ernationalen Zuganschlüssen wird natürlich möglichst rasche Abwicklung des Verkehrs ehen. Schlimm sind nur jene Grenzstationen, die Zöllner vom Verfolgungswahn befallen d. weil sie nur selten einen„Kunden“ sehen, d wo sie darum zittern, mangels Tätigkeit jebaut zu werden. Gott bewahre einen an chen Stellen vor Untersuchungen. Man kann sei verzweifeln. I. Graisac 8 Einmal erging es mir so in Breisach. Ich n aus dem Elsaß zurück, wo ich in Kolmar eunde besucht hatte, die mir zum Abschied ie Dose Erbsen für ein junggeselliges endenmahl in den Koffer gelegt hatten. Ich ssierte die Zollstelle, zückte meine Dose und lte sie auf die Waage. Aber dem Zollbeamten ig mein sachliches Verfahren zu rasch. Er tie erst eine Ansprache an mich zu halten. as in der Dose wäre, fragte er mich.— ebsen!— Erbsen, meinte er, das sagen Sie so, zrauf ich entgegnete:„Entschuldigen Sie, das je ich nicht nur so, es sind Erbsen!“— Dem dersprach er zwar nicht, zog aber seine rauen vielsagend in die Höhe, mich dahln befrend, daß zwischen Erbsen und Erbsen sehr oße Unterschiede bestünden, wenigstens vor Und er führte aus:„Sehen Sie, da gibt es nächst einmal trockene Erbsen, die nicht verllt zu werden brauchen. Dann gibt es eingelegte Erbsen in Salzwasser, die nur sehr wenig Zoll kosten. Anders liegt der Fall jenen Erbsen gegenüber, die mit allen Schikanen, mit Fleischbrühe, Champignons, raffinierten Gewürzen und ähnlichen Zutaten bereitet sind. Die kosten soviel Zoll, daß es ein Wahnsinn wäre, sie über die Grenze zu bringen. Und je nach dem es sich nun um diese oder jene Sorte Erbsen handelt, kommt das eine oder andere Buch zum Nachschlagen der Zolltaxe in Frage.“— Ich schluckte einen Augenblick und entschied mich zur Deklarierung von Erbsen in Salzwasser. Der Zollbeamte blickte mich eine Weile an, um mir dann zu eröffnen, daß ihm das Recht zustehe, die Büchse zu öffnen und auf ihren Inhalt zu prüfen. Ich bestritt ihm dieses Recht nicht, sondern bemerkte nur, daß dann die Erbsen unbrauchbar würden. Aber danach, meinte er, hätte der Zoll nichts zu fragen. Dennoch nahm er von der Oeffnung der Dose Abstand und überreichte mir eine Quittung über 12 Pfennig. Ich erreichte dann zwar nicht mehr meinen Anschlußzug, hatte aber wenigstens die Zollformalitäten erledigt. P. W. H. Staramen abgeschminkt Wie heißen unsere beliebten Filmstars mit bürgerlichem Namen? Dient der Künstler= name zur Verdeckung„unschöner“, Namenformen, da im Film doch alles— auch die Fassade— schön sein muß? Die nachfolgende Gegenüberstellung möge die Antwort geben. Ossi Oswalda heißt in Wirklichkeit Sperling: Alfons Fryland, der Partner Liane Haids, führt den bürgerlichen Namen Alfred Fritsche; Martha Eggerth= Martha von Eggerth: Dita Parlo— Grete Kornstaedt; Anny Andra— Anny Ondrakowa; Brigitte Helm= Brigitte Schittenhelm; Charlotte Susa= Charlotte Wegmüller; Henny Porten = Frau von Kaufmann; Rosa, Valetti = Rosa Singer; Mady Christians= Frau von Müller; Gerda Maurus— Gerda Pfiehl; Georg Alexander= G. A. Lüdecke: Fritz Kortner= Fritz Kohn; Max Adalbert— Mar Krampf; Harry Liedtke— Hans Liedtke. Doch auch mit dem guten alten Namen kann man Karriere machen. Namen wie Renate Müller, Magda Schneider, Hertha Thiele beweisen es. Micky Maus gefärbt. Es wird allen Kinobesuchern aufgefallen sein, daß seit Monaten kein einziger Micky=Maus=Film mehr auf der Leinwand zu sehen war. Der Grund liegt darin, daß nur noch farbige Micky=Maus=Filme herauskommen, deren Herstellung große Schwierigkeiten bereitet und daher viel Zeit in Anspruch nimmt. Carusos Sohn filmt. Enrico Carusos einziger Sohn, jetzt 24 Jahre alt, der in Italien als Tenor ausgebildet wurde und auch schon einige Erfolge in den Rollen hatte, in denen früher sein Vater glänzte, hat jetzt in Hollywood in seinem ersten Tonfilm„Die Luftpost“ gesungen, der bei der Vorführung großen Erfolg gehabt haben sofl. Inventur alter Kirchenschätze. In den 2500 alten Kirchen Schwedens ist eine Inventur aller Altertümer unter der persönlichen Leitung des Staatsantiquars, Prof. Curman, nach 15 Jahren zäher Arbeit zu Ende geführt worden. Die Zahl der alten, oft in künstlerischer und antiquarischer Hinsicht sehr wertvollen Kruzifixe, Holzstatuen, Taufbecken, Kelche, Altargemälde, Meßgewänder und anderer Gegenstände steigt in die Hunderttausende. Alle Gegenstände sind registriert und die Listen beim Staatsantiqugramt in Stockholm hinterlegt worden. Schminkverbot für englische Schauspieler am Sonntag. Die Heiligung der Sonntagsruhe wird in England sehr streng gehandhabt. Dem Leicestertheater in London wurde zwar gestattet, am Sonntag Vorstellungen zu geben, aber nur unter der Bedingung, daß die Schauspieler ungeschminkt und im Gesellschaftsanzug auftreten. Jede Kostümierung ist verboten; ein Verstoß gegen diese Bestimmung zieht die sofortige Entziehung dieser Erlaubnis nach sich. gr. Kunststiftung für Bayrenth. Die Witwe des im Sommer 1931 im Riesengebirge tödlich verunglückten Kunstmalers Hermann Hendrich überwies dessen kunstlerischen Nachlaß, der 34 Gemälde aus dem Gestaltenkreis Richard Wagners und 23 andere Gemälde, meist Landschaften, sowie ein Selbstbildnis des Künstlers umsaßt, der Stadt Bayreuth zum Eigentum. st. Neuer Vertrag mit Greia Garbo. Greta Garbo, die sich zur Zeit in Schweden aufhält, hat soeben mit Metro=Goldwyn=Mayer einen neuen Vertrag geschlossen, der drei Jahre lausen wird und ihr die respektable Wochengage von 12 500 Dollar garantiert. Sie ist verpflichtet jährlich mindestens zwei Filme herzustellen. Naste 6. i. geachlonen Wir tahren zum Weibnachtsmann Der Vogelhändler THEATER Wir fahren zum Weibnachtsmann Sig. 8. 1. 19½—22½ Preis III Wenn die kleinen Vellchen blühen „Die Schlager-Opereite vom Rhein 16—18 grschl. Vorst. für den.-V. Wir fahren zum Weihnachtsmann Die ZellerOperette! Mo. 9. 1. 20—22½ Geschl. Vorstell, für die Freie.-B. Schuster Anton Mitt engn nn# Zngngckversteigerungen Es werden öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert: Am Sonnabend, d. 7. Jannar 1933, vormittags 10 Uhr, Auktionshalle, Hermannstraße 1, hierselbst: 1 Schreibtisch, Eilnstimmiges Urtell In Bleleleld: Noch nie sahen und hörten wir einen derartigen Film! Westf. Neueste Nachrichten: Belfall auf offener Szene glit hier dem Regisseur Trenker. Zu Anfang und zu Ende steht in großen Lettern: Luls Trenker!!! Westfälische Zeitung: Das hat der Regisseur Trenker in einer herolschen Bildfolge festgehalten, die mitreißt. Großartig, wie selbst die Berge mithelfen müssen, die gehaßten Fremdlinge zu vernichten Szenen von einer naturalistischen Echtheit, die kaum zu überbieten sein dürften!! Volkswacht: Ein starker Flim von einer inheren Geschlossenheit, wie sie seit langer Zeit kein deutscher Fllm erreichte! Der Film ist ohne Einschränkung eine große Leistung! Glanzvolle Ausstattung wie im„Kongreß tanzt“. Massenszenen wie sie nur die größt. Stummfilme hatten. Technik und Bildaufnahmen bisher unerreicht. Das stärkste Ereignis seit Bestehen des Tonfilms: 1 Tisch, Radiogeräte, 1 versenkbare Näh. maschine, 1 Dauerbrenner, 1 Sofa, Grammoson, 1 Teppich, Anzugstoff, 1 Regal, 1 Partie Kettenräder, Kurbel für Fahrräder, 1 Hohlsaumschnellnähmaschine, Flachwagen usw. Bielefeld, 6. 1. 1933. Wildhagen .=Gerichts vollzieher. Ad.=Damaschke=Str. 3. Am Sonnabend, d. 7. Jannar 1933, vormittags 10 Uhr, Auktionshalle, Hermannstraße 1, hierselbst: Bücherschrank, 3 Schreibtische, 2 eiserne Bettstellen mit dreiteiliger tratze und Oberbett, Klavier, Chaise, Badeosen, Klubsessel, Feuertonwaschtisch, Wasserklosett, becken, Steingntwaschbecten, 50 gekleidete Puppen, Radio usw. Bielefeld, 5. 1. 1933. Ulbricht .=Gerichtsvollzieher. Am Sonnabend. d. 7. Jannar 1933, vormittags 10 Uhr, Anktionshalle, Hermannstraße 1, hierselbst: Kasse, Warenschrank, Schreibtische, Flügel, Geldschränke, Schreibmaschinen, Schrank, Sekretär, Klaviere, Büfett, Holzwagen, Rechenmaschine, Sofas, Vertiko, Chaiselon= gue, Tische, Regale, Radiogeräte, Opelwagen, Rollschränke, Sessel, Teppich, Standuhren, Grammosone, Bilder, Vitrine, Jagdgewehr, Dauerbrenner, Bücherschränke, Palmen, Zigarren pp. Ferner um 14 Uhr 30 an Ort und Stelle. Sammelpunkt d. Käufer Jöllenbecker Str. Nr. 152: 1 Posten Standen, Lebensbäume, Rosen u. Blumen, 1 Posten Möbel, Leimofen, Hobelbänke u. Bretter pp. Bielefeld, 5. 1. 1933. Himmelreich .=Gerichtsvollzieher — 4 1— * — — Jetzt heißt es: denn noch ist die Auswahl groß Unser TotarAusverkauf wegen vollständiger Geschäftsaufgabe ist eine noch nie dagewesene Einkaufsgelegenheit. muß jetzt schnellstens geräumt werden, darum verkaufen wir Mäntel und Kleider GURTUUIGN GlrLFFE des verstärkt. Städt. Orchesters Leitung: Intendant Max Cahnbley. Sollst: Konzertmeister Aug. Schaefer (Violine). Freitag, 6. Januar 20¼—22¼ Uhr Programm: Max Eitinger, op. 30.„All-engl. Suite"(z. 1..). F. B. Busoni: op. 35, Konzert f. Violine mit Orchester(z. 1..). L v. Beethoven; op. 92, VII. Symphonie -dur. Preise:.—..20,.50,.30,.—. Vorverk.: Theaterkasse, Verkehrsamt, Pieffersche Buchhandlung. Autobus-sonderverk. ab Rathaus u. Jahnpl. Rudolf Oetker Halle. wie Opel. Wanderer, Adler, BenzMercedes, Adler, Ford usw. erhalten Sie billigst, evil mit Teilzahlung, bei Fischer& Co., vorm. Adolf Stüwe Kaiserstraße 16-18, Teleton 2301, 2302. Ver über die in unsere Zettung erschtenenen Anzeigen mit dem Vermerk„Zu erfragen unter“ an d Geschättsstellen schriftlich Auskunft wünscht muß eine Freimark beifügen Künstler-Klause Silber-Bar Am Siekerwal! Vornehmste und preiswerteste Vergnügungsstätte Blelefeids. Johannisberg nlag, 33: veranstaltet vom Schützen-Unterollizierkorps Ab 4 Uhr: Welhnachts-Konzert ausgeführt von der Orchestergemeinschalt. Leitung: Musikdirektor H. Lorenz. 5¾ Uhr: Antreten der Kinder in der Tonhalle. Einzug des Christkindchens mit Musik und Glockengeläut, anschliellend Bescherung. Der Ball beginnt pünktlich 7 Uhr In der Tonhalle und Weinhalle. Zu zahlreichem Besuch ladet ein Der Vorstand und vergnügungs-Ausschuß. Karten im Vorverkauf bei Reithäger. Obern strafe, Stender, Bahnhofstraßle, Ecke Jöllenbecker Stralle, Kleine, Körnerstraßfe, Femmer, Steinstralle 1, Deppermann, Gütersloher Straße 41a, und bei den Mitgliedern zu haben. K Fin K KAISERSTR. 102 BAHINHOFSTR. 6 BIELEFELD Beginn: Sonnabend morgen 8 Uhr Bielefelder General=Anzeiger Zweites Blatt der Westfälischen Neuesten Nachrichten, Nr. 5 Freitag, 6. Januar 1933 Kille im stillen Verkehrte Verkehrspolizei Raheung und Rielouug sur Toos=Vielcseider Das Anterstützungswerk der Arbeitsgemeinschaft der Bielefelder Wirtschaft Freie Bahn für Radfahrer in der Obernund Niedernstraße? Ein Radler überquert am Donnerstag abend den Alten Markt und biegt in die Niedernstraße ein. Das wachsame Auge eines patrouillierenden Schupos erspäht den vermeintlichen Verkehrssünder. Nachstehende fast wortgetreue Debatte entspinnt sich: „Halloh, hier darf nicht radgefahren werden. Warum steigen Sie nicht ab?“ „Davon weiß ich nichts!“ „Haben Sie bei der Einfahrt vom Alten Markt das Verbotsschild nicht gesehen?“ „Ich habe doch ein Fahrrad und keinen Lastraftwagen.. S. 8 „Nun steigen Sie endlich ab! Die Straße hier ist für Radfahrer gesperrt!“ „Bloß für Lastwagen.“ „Nein, auch für Radfahrer.“ Wortgefecht hin und her. Zurück zum Alten Markt. Man sieht an der Einfahrt ein Vierpunktschild. Von einem Einpunktschild weit und breit keine Spur! Schupo:„Das Schild wird wahrscheinlich repariert. Aber Verbot ist Verbot.“ Radler:„Warum bringt man kein Ersatzschild an?“ Sehr richtig! Warum bringt man kein Ersatzschild an??— Seit Mittwoch sind am Alten Markt am Niedern= und ObernstraßenEingang die Sperrschilder für Radfahrer entfernt. Gibt es nicht ohnedies schon genug Verkehrsunfälle? Muß man so dem Verkehrswirrwarr noch Vorschub leisten? Tod unterm Autobus 14jähriger Schüler überfahren In der Nähe des Finanzamtes auf der Hindenburgstraße ereignete sich am Donnerstag nachmittag ein gräßlicher Unfall. Der 14jährige Quartaner Günther Nürnberg aus der Zastrowstraße wurde bei dem Versuch, mit seinem Rade ein Pferdefuhrwerk zu überholen, von einem Gütersloher Privatautobus erfaßt und überfahren. Mit schwerem Schädelbruch und Beinbrüchen blieb er blutüberströmt liegen. Er starb auf dem Transport ins Krankenhaus. Sie erlebte es nicht mehr Witwe Luise Dettmar Am Mittwoch abend starb im 79. Lebensjahr die Witwe Luise Dettmar, BielefeldStieghorst. Die Verstorbene hatte in letzter Zeit stark das Interesse der Oeffentlichkeit auf sich gezogen, da sie als Erbin eines von ihrem Vater in den Vereinigten Staaten hinterlassenen Millionenvermögens galt. Diese Erbschaftsangelegenheit, die bis heute noch nicht ganz geklärt ist, hatte in weit über hundert Personen, die sich mit dem Erblasser verwandt glaubten, große Hoffnungen erweckt, doch blieben nach genauer Prüfung nur die jetzt verstorbene Wwe. Dettmer und ein Sohn ihrer ebenfalls verstorbenen Schwester als wahrscheinlich direkte Nachkommen des Erblassers übrig. Es ist der alten Dame nun nicht mehr vergönnt gewesen, die endgültige Klärung der Erbschaft zu erleben. Als Bausparkasse zugelassen Nordwestdeutsche Bauspar= und Entschuldungskasse Die Spar= und Entschuldungskasse in der Lutherstraße ist in diesen Tagen vom Reichsaussichtsamt für Privatversicherung endgültig als Bausparkasse zugelassen worden. Sie hat ihr Kapital auf 100000 RM. erhöht, ihre Tätigkeit, die sich bisher auf das Entschuldungsgeschäft beschränkte, auf NeubautenHypotheken ausgedehnt, und ihr Arbeitsbereich von Minden=Ravensberg auf ganz Nordwest= deutschland erweitert. Aus all diesen Gründen hat sie ihre Firmenbezeichnung geändert; sie nennt sich jetzt„Nordwest deutsche Bauspar= und Entschuldungskasse“. Außerdem befindet sie sich mitten im Umzug; sie siedelt heute in das Gebäude der alten Diskontobank über. Die Kasse stützt sich auf etwa 600 Sparer und hat im vorigen Jahr ungefähr 400000 RM. Darlehen ausgegeben. * Kur für schulentlassene tuberkulosegefährdete Mädchen Schulentlassene tuberkulosegefährdete Mädchen können in der Haushaltungsschule in Senne 1 eine Kur durchmachen. Meldungen nimmt das Versicherungsamt. Kreuzstraße 21, oder das Gesundheitsamt Viktoriastraße 33, Zimmer 10, entgegen. Die besten Frauen, heißt es, sind die, über die man nicht spricht; die moderne Frauenbewegung will zwar diese alte Weisheit nicht mehr so unbedingt gelten lassen, aber ein gut Stück Wahrheit steckt doch auch heute noch darin. Mit der Wohltättgkeit ist es nicht viel anders als mit den Frauen, man spürt zwar gern ihre linde Hand, aber sie ist am sympathischsten da, wo sie unsichtbar bleibt. Die „Arbeitsgemeinschaft der Bielefelder Wirtschaft“, die zur Wahrnehmung bestimmter gemeinsamer Aufgaben gegründete Rahmenorganisation aller Bielefelder Wirtschaftskreise, hat bisher konsequent nach diesem Grundsatz gehandelt, selbst auf die Gefahr hin, von Uebelwollenden oder Nichtwissenden verkannt zu werden. Es scheint uns aber eine Pflicht der Dankbarkeit gegen die anonymen Spender zu sein, ihr vielfaches und sehr tatkräftiges Wirken wenigstens in ganz großen Zügen einmal zur allgemeinen Kenntnis zu bringen. So ist es nur ganz kleinen Kreisen bekannt geworden, daß z. B. die Mehrzahl aller hier in Bielefeld aufgezogenen freitbilligen Arbeitsdienste ohne die finanzielle Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft nicht möglich gewesen wären. Fast überall, wo Arbeitsdienstfreiwillige Wege bauten oder Böden kultivierten, stand die Arbeitsgemeinschaft helfend und stützend im Hintergrund. Sie war da, wo es galt, Wohlfahrtseinrichtungen und gemeinnützige Anstalten mit„Munition“ zu versehen, sie stiftete Geld, Lebensmittel, Kleidung; sie vermittelte Kleinrentnern und armen Kindern als Erholung vom grauen Alltag Theaterbesuche, sie stattete Bibliotheken und Lesehallen mit Büchern und Zeitschriften aus und war in vielen, vielen Fällen die letzte Zuflucht derer, die helfen wollten, ohne es aus Eigenem zu können. Auch in diesem Winter hat die Arbeitsgemeinschaft wieder ein großzügiges Hilfswerk organisiert. Drotende Tahlen Neben dem fünsprozentigen Preisnachlaß, den der Lebensmittel=Einzelhandel, die Bäcker und Fleischer den Erwerbslosen gewähren— bei 15000 oder mehr Bielefelder Arbeitslosen ein sehr fühlbares Opfer— geht eine unmittelbare Hilfsaktion her, durch die etwa 1600 besonders notleidende Bielefelder mit Lebensmittelzuschüssen versorgt werden. Die Arbeitsgemeinschaft hat für jeden der drei kommenden Wintermonate— Januar, Februar, März — folgende Lebensmittelmengen zur Verfügung gestellt: Je 1000 Pfund Mehl, Zucker, Reis, Erbsen, Linsen, Bohnen, Haferflocken und Margarine; je 500 Pfund hiesigen Speck und hiesiges Schmalz und schließlich noch 100 Pfund Kakao für Kinder und Kranke. Diese Lebensmittel, die alle von guter Qualität sind, werden durch einen Ausschuß bezirksweise an die Bedürftigen verteilt werden. Der Hilfsausschuß ist überkonfessionell und überparteilich zusammengesetzt, ihm gehören alle großen sozialen Frauenverbände an: Vaterländischer Frauenverein, Verein Arbeiterwohlfahrt, Evgl. Frauenhilfe, Kathol. Frauenverein und Jüdischer Frauenverein. Außerdem sind ihm die städtischen Fürsorgerinnen zugeteilt, die zusammen mit den genannten Organisationen aus sich heraus in allen 16 Bielefelder Fürsorgebezirken einen sechsgliedrigen Ausschuß zur Betreuung der notleidenden Familien bilden. Welche Rolle dieser Lebensmittelzuschuß im Haushalt der damit bedachten Familien spielt, sieht man daraus, daß im Monat auf die Person etwa 3½ Pfund Kolonialwaren und 1 Pfund Fett entfallen, wobei noch eine starke Reserve zum Ausgleich für größere Bezirke übrig bleibt. Darüber hinaus sollen besonders bedürftige Kranke, alleinstehende Personen und Alte noch Kohlenbezugsscheine bekommen, die von Fall zu Fall verteilt werden. Warme Winterkleidung, besonders auch Unterkleidung, und Schuhe sind ebenfalls in großen Mengen gesammelt worden, um an Bedürftige abgegeben zu werden. Dabei ist darauf geachtet worden, wirklich zweckmäßige Waren von guter Qualität auszusuchen, die zwar keinen Anspruch auf modische Eleganz machen, aber solide und haltbar sind. Unabhängig davon sind alle die Spenden, die in großer Zahl und teilweise sehr beträchtlicher Höhe von einzelnen Firmen direkt verteilt worden sind. Für das kommende Frühjahr plant die Arbeitsgemeinschaft die Wiederaufnahme eines Hilfswerks, das im Spätherbst mit gutem Erfolge begonnen wurde: Freizeiten für erholungsbedürftige Mütter. Im letzten Herbst wurden im Senneheim „Greten Venn“ 38 Bielefelder Mütter für 12 bezw. 14 Tage ausgenommen, um sich in freier Natur, bei sorgfältiger Pflege und schöner Geselligkeit von harten Tagespflichten einmal gründlich zu erholen. Diese Freizeiten— für deren Wirksamkeit u. a. Gewichtszunahmen von durchschnittlich fünf Pfund bezeichnend sind— sollen im kommenden Frühjahr in erweitertem Umfange wiederholt werden. Schließlich hat die Arbeitsgemeinschaft auch vor, sich an dem neuen Notwerk der deutschen Jugend aktiv zu zu beteiligen. In welcher Form das geschehen wird, steht noch nicht fest, die Arbeitsgemeinschaft hält es aber für ihre Pflicht, ebenso wie beim Arbeitsdienst, sich gerade der Jugend besonders anzunehmen und ihr den Weg ins tätige Leben, den ihr die große Krise verbaute, offenzuhalten und zu erleichtern. Beginnenre Untsinblreung? Binnenwanderung und Geburtenschwund— Vielefelder Bevölkerungsbilanz Nach Ausführungen von Dr. Otto Most in der„Ruhr= und Rhein=Wirtschaftszeitung“ bahnt sich eine Entvölkerung der deutschen Großstädte von zwei Seiten her an: aus dem Rückgang der Geburten einerseits und aus der Verminderung der Zuzugsbewegung in die Großstädte anderseits. einiger Zeit haben wir bereits einen Beitrag über dieses Thema veröffentlicht. Die hier folgenden Angaben dürften zur Klärung dieser Frage beitragen. Im Durchschnitt aller deutschen Großstädte wurden auf je 1000 Cinwohner die Sterbefälle von den Geburten überwogen im Jahre 1929 um 1,8, im Jahre 1930 um 3,0, im Jahre 1932 (die Ergebnisse des ersten Halbjahres auf das ganze Jahr umgerechnet) aber nur um 0,7. Bei den deutschen Mittelstädten ist der Geburtenüberschuß gesunken von 5,4 je 1000 im Jahre 1930 auf 2,6 im Jahre 1932. In Bielefeld betrug er 1931 noch 3 auf 1000. Vergleicht man dagegen, daß im ganzen deutschen Reich im Jahre 1931 der Geburtenüberschuß noch 4,7 je 1000 betrug(gegen 12,4 im Jahre 1913 und.8 im Jahre 1925), dann ergibt sich schon von der Geburtenseite her eine starke Zunahme der Entvölkerungstendenz der großen Städte. Während im Jahre 1930 nur in einer deutschen Großstadt(Berlin) mehr Menschen starben als geboren wurden, waren es im Jahre 1931 schon 7 Großstädte und im Jahre 1932 bereits 10, d. h. 20 Prozent aller Großstädte. Bielefeld gehört noch nicht unter die sterbenden Städte, da für 1931 noch 348 Menschen mehr geboren wurden als starben. Der Ruhrbezirk hat bisher in Bezug auf Geburtenhäufigkeit mit an der Spitze der deutschen Städte gestanden; auch bei iym ist jetzt der Geburtenüberschuß nicht unerheblich zurückgegangen. Der Zuzug in die Großstädte von auswärts war am größten im Jahre 1927; in diesem Jahr brachte er für die Großstädte einen Wanderungsgewinn(mehr Zugezogene als Abgezogene) von rund 186000; dieser„Banderungsgewinn hatte sich im einen Wanderungsverlust von 106700 umgewandelt, der sich im laufenden Jahre auf ungefähr derselben Höhe halten rend im Jahre 1927 von den 50 deutschen Großstädten 38 einen Wanderungsgewinn hatten, weisen ihn jetzt nur noch 6 Großstädte auf. Besonders interessant ist diese Entwicklung im Ruhrbezirk, der in den Jahren 1924 bis 1931 einen Wanderungsverlust von insgesamt 147 862 Köpfen aufzuweisen hatte, d. h. eine Zahl, die dem Einwohnerbestand so großer Städte wie Mülheim=Ruhr, Oberhausen usw. entspricht. Bielefeld hatte in der gleichen Zeit noch einen Wanderungsgewinn von 2900 Personen. Der Gesamtzuwachs im Jahre 1931 betrug in Bielefeld 174 Personen. Bedeutsam ist hier, daß die Abgewanderten arbeitsmarktmäßig hochwertigen Schichten entstammen. Diese Wanderungsverluste haben sich in der letzten Zeit allerdings erheblich vermindert, weil die Freizügigkeit der Bevölkerung durch die Wirtschaftskrise so gut wie lahmgelegt ist; es ist aber anzunehmen, daß #bei Beendigung der Krise, d. h. bei geregelteren Arbeitsmarktverhältnissen, die Abwanderung von der Großstadt aufs Land wieder zunehmen wird. Insgesamt läßt sich feststellen, daß aus den hier oben angegebenen Gründen im Jahre 1931 von 50 deutschen Großstädten nur noch 24 eine Zunahme der Einwohnerzahl zu verzeichnen hatten— darunter auch Bielefeld— während bei 26 bereits das Gegenteil der Fall war; diese Tatsache trift vor allem auch auf die 5 größten Städte des Ruhrbezirks zu. Es ist selbstverständlich, daß diese Entwicklung auf die gesamte deutsche Kommunal= Wirtschaftsund Sozialpolitik stärkste Rückwirkungen haben muß. Man sollte ihr deshalb in den Planungen für die Zukunftsausgaben mehr als bisher Rechnung tragen. Die Lukter wird umgeleitel Das alte Bett verschwindet Wegen der jetzt in Angriff genommenen Hauptarbeiten am Becken 2 der Lutterregulierung wurde die Lutter auf einige hundert Meter aus ihrem alten Lauf abgeleitet. Von der Brücke an der Hauptstraße bis hinter die Hartlager Mühle ist der Lauf trockengelegt worden. Vorläufig hat das Wasser seinen Weg durch den alten Mühlbach genommen, der aber nach Fertigstellung des Beckens ganz verschwinden wird, um zur Verbreiterung der Straße „Am Scheerkamp“ verwandt zu werden. Die alte Brücke vor der Mühle ist schon abgebrochen. Die Arbeiten vor und hinter der Mühle sind jetzt im vollen Gange. „Aehrenieser“ Unglaubliche Geschichten Nachdruck verboten Bielefeld, ö. 1. Man kennt aus dem Religionsunterricht die biblische Aehrenleserin Ruth, man hat vielleicht im Kohlrübenjahr 1917 selber ihr Beispiel befolgt, die oder jene Frau auf dem Lande mag es heute noch tun. Ein armseliges Geschäft, bei dem mit unzähligem Katzbuckeln ein paar Pfund Getreide zu ergattern sind. Ein paar Pfund? Zwei Stieghorster haben angeblich sechs Zentner Weizen und Roggen und zehn Sack Gerste mit Aehrenlesen(der eine nennt es„Feldern") zusammengeholt, so heimlich, daß sogar die eigenen Ehefrauen weder vom Aehrenlesen noch vom Dreschen etwas gehört haben. Mordskerle, diese Stieghorster! Der Richter glaubt eher, daß das Getreide aus Diebstählen in Übbedissen und Hillegossen herrührt, findet es merkwürdig, daß der eine nachts zur Mühle gefahren ist, daß kein Nachbar das Dreschen gehört hat. Antworten: „Tagsüber bekam ich keinen Handwagen. So ein Dreschflegel macht doch nicht viel Skandal. Gehamstert haben wir auch. Was man da zusammenkriegt, wenn man an hundert Häusern vorspricht, glaubt keiner!“ Schöffe(Landwirt): „Man gibt schon mal ein, zwei Pfund.“ Angeklagter:„Auf einem Rittergut hab ich einen halben Zentner gekriegt. Ehrenwort. Den Namen darf ich nicht nennen.“ Getreideproben vom Vorrat der Verdächtigten und der Bestohlenen liegen auf dem Richtertisch, man hat Sachverständige bemüht. Ergebnis: Freispruch mangels Beweises. Weiter hat der eine Angeklagte auf dem Wochenmarkt eine Zeltplane zum Verkauf angeboten. Der Reflektant nahm Abstand, weil er gelesen hatte, daß eine Plane in Senne I tags zuvor gestohlen worden war. Der Angeklagte bezeichnete sich als ehrlichen Makler, sein Auftraggeber war angeblich der große Unbekannte, dem er als Pfand(er als Arbeitsloser!) seine„goldige“ Uhr und 15 RM. gegeben hatte. Sein Kollege hatte Obstbäume gekauft und dem Verkäufer als„Sicherheit“ ein Fahrrad dagelassen, selber zusammengesetzt, mit einem Dürkopprahmen, der in der Fabrik nicht ausgetragen war. Schließlich wurde beiden Stieghorstern noch der Diebstahl eines Autoreisens vorgeworfen. Beide Angeklagte waren seit Mitte November in Untersuchungshaft, sie leugneten auf Biegen und Brechen. Urteil:„Vier Monate wegen Hehlerei für den einen, sieben Wochen wegen Betrugs für den andern.“ Begründung:„Nicht mehr aufzuklärendes Durcheinander!“—.— Ob sich jemand durch dieses Urteil abschrecken läßt?—— Technik und Vortrag im Teutoburger Bezirksverein des V. D. J. Einer der bedeutendsten Ingenieure unserer Zeit, Pros. Dr. Heidebroek, hat es vor kurzem in einem beachtenswerten Vortrage(Maschine und Arbeitslosigkeit) als eine ernste Verpflichtung der Ingenieure bezeichnet, die gegenwärtige Krise nicht als gegebene Tatsache hinzunehmen, sondern sich sachlich und gründlich mit ihren Ursachen zu befassen und die Methoden der Ingenieurarbeit daraufhin zu überprüfen, ob sie zur Entstehung und Verschärfung der Krise beigetragen haben. In Beherzigung dieser Mahnung wählte der Teutoburger Bezirksverein des Vereins Deutscher Ingenieure für seine erste Monatsversammlung dieses Jahres das Vortragsthema:„Zur Wirtschaftskrise, Tatsachen— Gedanken— Vorschläge.“ Man konnte als Vortragenden keinen Berufeneren verpflichten, als Regierungsbaumeister Kothe, der das Problem meisterlich behandelte. Nachdem Kothe auf die Krisen hingewiesen hatte, die, periodisch wiederkehrend, sich bis ins Altertum zurückverfolgen lassen, rief er die Entstehung„unserer Krise" noch einmal ins Gedächtnis: Die Vernichtung von Werten in Höhe von 160 Milliarden Mark durch den Krieg hatte naturnotwendig einen starken Auftrieb der Industrie zur Folge und schuf die durch die Inflation stark begünstigte Scheinblüte. Nach der Stabilisierung wurde der Mangel an Kapital offenbar, das nun durch meist kurzfristige Anleihen beschafft werden mußte. Bald betrugen die Schulden der öffentlichen Hand 27, die der Privatwirtschaft gar 62 Milliarden. Der Zinsendienst, dazu die Reparationslasten waren untragbar geworden und nur durch Ausfuhrsteigerung aufzubringen. Den letzten Anstoß zum Ausbruch der Krise gab der Zusammenbruch der österreichischen Kreditanstalt. Das Vertrauen schwand plötzlich, und Abziehen der Kredite war die Folge, deutsche Großbanken gerieten in Schwierigkeiten. Die schwerste Sorge, die die Wirtschaftskrise brachte, ist die Arbeitslosigkeit. Ein gewisser Zuwachs an Erwerbslosen mußte in Deutschland zwangsläufig eintreten durch die starke Verkleinerung des stehenden Heeres, die Zunahme der Frauenarbeit, den Zwang zum Verdienen in Bevölkerungsschichten, die vor dem Kriege nicht auf Erwerb angewiesen waren und schließlich durch die Umschichtung des Altersaufbaus der Werktätigen. Aber alle diese Erklärungen versagen heute. Es drängt sich die Frage auf, ob die Maschine Schuld an der Arbeitslosigkeit trägt. Kothe bemühte sich nachzuweisen, daß die Maschine für die Krise nicht verantwortlich zu machen ist. Ein Beispiel: Eine Abraumbrücke für Braunkohle ersetzt einige hundert Handarbeiter. Aber die Maschine zu konstruieren, zu bauen und zu unterhalten erfordert doch auch erhebliche menschliche Arbeit und weiter— würde das eine oder andere Braunkohlenvorkommen überhaupt mit wirtschaftlichem Erfolge durch Handarbeit abgebaut werden können? Der Vortragende ging dann ausführlich auf die Arbeitsbeschaffungsprogramme ein und betonte, daß endlich gehandelt werden müsse. Ganz entschieden müßten Ansichten bekämpft werden, wie sie Oswald Spengler ausgerechnet in dem gewaltigen Denkmal deutscher Technik, dem Deutschen Museum, vorgetragen hat, die in der Behauptung gipfeln, Optimismus sei Feigheit. Der Vortrag, an den sich eine lebhafte Diskussion anschloß, wurde mit großem Beifall ausgenommen. Sorge um Schwerbeschädigte Beirat der Hauptfürsorgestelle Westfalens Unter dem Vorsitze des Landesrats Schmidt hielt der Beirat der Hauptfürsorgestelle der Provinz Westfalen für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene im Landeshause in Münster eine Sitzung ab, die der Vorsitzende mit einem kurzen Ueberblick über die Ergebnisse der Arbeitsfürsorge für Schwerbeschädigte und Schwererwerbsbeschränkte einleitete. Danach sind in den Monaten April bis September 458 Schwerbeschädigte arbeitslos geworden, 274 dagegen in Arbeit untergebracht. Ende September waren 4224 Schwerbeschädigte arbeitslos und die freien Pflichtstellen von 1515 auf 1377 zurückgegangen. Die freien Pflichtstellen sind bis zum Schlusse des Rechnungsjahres auf 2000 zurückgegangen, während 5000 Stellen vermittelt werden konnten. Zum Schlusse hielt Stadtrat Binder (Bielefeld) einen Vortrag über„Entstehung, Aufgabe und Entwicklung der Westsalenfleißgesellschaften“. In ein paar Zeilen An der Ecke Heinrich= und Königstraße wurde am Donnerstag gegen 16 Uhr ein Arbeiter von einem Kohlenwagen angefahren und am Fuße verletzt. Aus dem Landkreise Bieleleld AusanderenGemeinden Das eigene Schweinchen 9. Verordnung zur Schlachtsteuer Zum Schlachtsteuergesetz ist vom Finanz= minister, dem Reichskommissar und dem Minister für Wirtschaft und Arbeit die 9. Durchführungsbestimmung ergangen. Die Vorschriften über die Hausschlachtungen sind etwas geändert worden. Eine solche liegt nur dann vor, wenn das Fleisch des Tieres ausschließlich im eigenen Haushalt des Besitzers verwendet werden soll, wenn die Schlachtung im Haus selbst oder in einem öffentlichen Schlachthaus vorgenommen wird und wenn das Tier mindestens in den letzten 4 Wochen dem Besitzer gehört hat. Soll nach der Schlachtung das Fleisch für andere Zwecke als die eigenen verwendet werden, so fällt die steuerliche Vergünstigung fort. Schlachtungen in privaten Schlachthäusern sind in allen Fällen steuerpflichtig. Eine ursprünglich steuerfreie Schlachtung wird nicht nachträglich dadurch abgabenpflichtig, daß der Besitzer hinterher einzelne Stücke an Bedürftige verschenkt oder der„Winterhilfe" stiftet. Schlachtungen, die nur für wohltätige Zwecke vorgenommen werden, sind nach wie vor zu versteuern. Auf Grund von Gegenseitigkeitsabkommen wird die Fleischeinfuhr in frischem oder hergerichtetem Zustand sowie von Fleisch= und Wurstwaren aus dem Freistaat Baden seit dem 20. Dezember 32, aus Thüringen und Mecklenburg=Strelitz seit dem 1. Januar 33 von der Ausgleichssteuer befreit. Heepen, 6. 1. 800 Prozent Bürgersteuer. Auf Anordnung des Kreisausschusses des Landkreises Bielefeld ist in sämtlichen Gemeinden des Amtsbezirks Heepen für 1933 die Bürgersteuer in Höhe von 800 v. H. des Landessatzes zu erheben. Auf den bis zum 22. d. M. ausgestellten und schon zugestellten Steuerkarten ist die Bürgersteuer nur in Höhe von 500 v. H. des Landessatzes angefordert. Diese Steuerkarten werden daher demnächst in bezug auf die Bürgersteuer entsprechend berichtigt. Brackwede, 5. 1. Das Brackweder Konzertorchester teilt uns mit, daß bei der Silvesterfeier nicht die Feuerwehrkapelle, sondern das Brackweder Konzertorchester den Choral„Ich bete an die Macht der Liebe“ gespielt hat. Woche in Brackwede ri. Brackwede, 5. 1. Auch in diesem Jahre beginnt mit dem Epiphaniassonntag im großen Saale des Vereinshauses die übliche„Evangelische Woche“. Namhafte Redner werden an allen Abenden der Woche sprechen und in ihren Vorträgen zu bedeutsamen religiösen Zeitfragen Stellung nehmen. Es sprechen Missionar Schreiber (Mülheim) über„Das Evangelium in der Heidenwelt"; Pastor Neumüller(Beverungen) über„Das Evangelium in der Diaspora“; Missionsinspektor Kindler(Berlin) über„Das Evangelium in der Großstadt"; Frau Professor Hahn(Gütersloh) über„Das Evangelium und die Frauen"; Pastor Müller(Schwefe) über„Das Evangelium und die Männer"; Pastor Wittenberg(Elverdissen) über„Das Evangelium und die Jugend". Da einige der Redner von früheren Vorträgen her noch in guter Erinnerung stehen, wird auch in diesem Jahre ein starker Besuch erwartet. Wieviele Autos gibt es in Vielesele 2801 Kraftwagen und 1525 Krafträder Es ist erstaunlich, daß trotz der schweren Wirtschaftskrise der Bestand an Kraftwagen und Krafträdern im Jahre 1932 nicht gesunken ist, sondern im Gegenteil noch zugenommen hat. Die Zahl der zugelassenen Kraftwagen ist vom 31. Dezember 1931 bis zum 31. Dezember 1932 von 2677 auf 4026, also um 1349 gestiegen bei einem Abgang von 1225 Wagen; es bleibt damit noch ein Reinzugang von 124 Kraftwagen. Etwas schwächer war die Zunahme der Krafträder, ihre Zahl stieg von 1 407 auf 2237, also um 830 bei einem Abgang von 712, mithin Reinzugang 118. Am Ende des Jahres gab es im Stadtbezirk Bielefeld 2801 Kraftwagen und 1525 Krafträder. Im Jahre 1932 wurden 482 Führerscheine ausgestellt, gegen 681 im Jahre 1931. Als Jugendpflege-Vereine anerkannt Neue Fahrpreisermäßigungen Der Reichsausschuß der deutschen Jugendverbände hat mit Wirkung vom 4. Oktober 1932 folgende Organisationen ausgenommen: 1) Berufsjugend im Reichsverband der Büroangestellten und Beamten, Berlin=Wilmersdorf, Kaiser=Allee 25, 2) Neudeutschen Pfadfinderbund, Leipzig O. 27, Bozener Weg 3, 3) Verband der Jugend im Deutschen Stenografenbund, Dresden A. 1, Schloßplatz 1, 4) Freischar Schill e.., Berlin O. 17, Fruchtstr. 59, 5) Deutscher Späherbund e.., Aachen, Schloßstraße 24, 6) Jungscharen des Deutschen Ostbundes, Berlin W. 30, Motzstraße 22, 7) Deutsches Jugendwerk e.., München, Hotel Reichsadler(das Deutsche Jugendwerk umsaßt die Hitlerjugend, das Deutsche Jungvolk, den Bund deutscher Mädchen, den Nationalsozialistischen Schülerbund und den Nationalsozialistischen Studentenbund). Die Deutsche Reichsbahn=Gesellschaft hat hiervon Kenntnis erhalten mit dem Vorschloge, den genannten Verbänden die Fahrpreisermäßigung für Jugendpflege zu gewähren. Wie die Reichsbahn=Gesellschaft dem Reichsminister des Innern mitgeteilt hat, hat sie die Reichsbahndirektion Berlin entsprechend verständigt. Unter Hinweis auf frühere Erlasse des Preußischen Ministers für Volkswohlfahrt werden die obengenannten Organisationen als Jugendpflegevereine anerkannt. Kaufmann werden? Spezialkräfte haben Aussicht Obgleich der Schulentlassungstermin noch ziemlich fern ist, haben sich viele Eltern schon in diesen Tagen ernsthaft mit der Berufswahl für ihre Söhne beschäftigt. Die Frage: Soll unser Sohe Kaufmann werden? wird im Hinblick auf die große Stellenlosigkeit vielfach mit starken Zweiseln erhoben werden. Und dennoch macht sich auch im Kaufmannsberuf noch recht häufig ein Mangel an Spezialkräften bemerkbar. Auch heute noch kann der Kaufmannsberuf jungen Menschen, die die Voraussetzungen dafür mitbringen, eine gute Eristenzgrundlage bieten. Entscheidend ist allerdings nicht nur, daß der junge Berufsanwärter eine Lehrstelle bekommt, sondern in noch höherem Maße, daß ihm seine Lehrfirma auch eine gute Ausbildung gewährleistet. Es ist daher allen Eltern, die ihren Sohn Kaufmann werden lassen wollen, zu empfehlen, sich vorher genaue Auskunft über die Voraussetzungen, Anforderungen und Aussichten des Kaufmannsberufes einzuholen. Die Kaufmännische Stellenvermittlung des Deutschnationalen HandlungsgehilfenVerbandes unterhält hier(Schulstraße 10) täglich in der Zeit von 12 bis 14 Uhr besondere Sprechstunden für Eltern und Schüler, in denen sie über alle Fragen des Kaufmannsberufes und über die Lehrverhältnisse Auskunft erteilt. Auch Lehrstellen bei gut berufenen Firmen werden von ihr vermittelt. Messerstecherei Streit in einer Wohnbaracke Am Donnerstag kurz nach 20 Uhr kam es in einer Wohnbaracke in der Apfelstraße zwischen zwei Männern zu einem Streit, in dessen Verlauf der eine der Beteiligten den anderen durch mehrere Messerstiche in den Kopf erheblich verletzte. Der Verletzte wurde auch noch von dem Hunde des Messerhelden angegriffen und erlitt hierbei Bißwunden an den Unterarmen. Das Ueberfallkommando schritt ein, brachte den Verletzten in das Städtische Krankenhaus und lieferte den Messerhelden in das Polizeigefängnis ein. * Historischer Verein für die Grafschaft Ravensberg Alle Mitglieder und Freunde der Familien= geschichtlichen Abteilung werden eingeladen zu dem 4. Treffabend am 10. Januar 1933, 20¼ Uhr, in der Bibliothek für Heimatkunde (Neustädter Straße). Frau ModersohnKramme wird sprechen über„Eine Erinnerung an den 6. Juni 1788: Der Gnadenfonds, ein königliches Geschenk an die Bielefelder Kaufmannschaft". 2. Verschiedenes. Sonderzug nach Berchtesgaden Die Reichsbahn=Gesellschaft veranstaltet gemeinsam mit den Reichsbahn=Verkehrsämtern Hannover, Bielefeld und Hameln vom 4. bis 12. Februar 1933 eine Wintersonderfahrt nach Berchtesgaden. Die Teilnehmer erhalten 50 Prozent Fahrpreisermäßigung. Schon heute ist die Besetzung des Zuges so stark, daß die Fahrt gesichert ist. Auskunft erteilt in Bielefeld die Reichsbahn und das MER.=Büro. Monatsbericht der Berufsfeuerwehr Im Dezember 1932 wurde die Berufsfeuerwehr zu folgenden Hilfeleistungen gerufen: Kleinfeuer 7, Blinder Lärm 2, Krankentransporte bei gew. Krankheiten 124, Krankentransporte bei Unglücksfällen 16, Leichentransporte 1, Notverbände angelegt 4, Desinfektionen bei ansteckender Krankheit 20, Belehrungen bei ansteckender Krankheit 15, Pferde heben 1, Sonstiges 4. „Hockersteuer“ zugunsten der Winterhilfe Ein„Neujahrsgeschenk" seltener Art hat die Stadtverwaltung Andernach sowohl den Gastwirten als auch den„ausdauernden" Zechern,— die in der alten Rheinstadt noch nicht selten geworden sind— gemacht. Sie führt ab 1. Januar 1933 eine„Hockersteuer“ ein, deren Erträge den Notleidenden zugute kommen sollen. Jeder allzu seßhafte Zecher hat dem Polizeibeamten einen sofort zahlbaren Betrag von fünfzig Pfennigen auszuhändigen. Die zu diesem Zweck hergestellten Steuerscheine entbehren nicht einer gewissen Originalität und haben folgende Inschrift: „Die Stunde der Polizei hat geschlagen. Wer nun vermeint, er könnte es wagen, der Tafelrunde Gemütlichkeit über die Ordnung der Obrigkeit zu werten, zahle dafür ganz brau ein halb Reichsmärkl als Straf. Zur Linderung der Not dient's und du bist billig davongekommen: Drum zahl' auch willig! Andernach, den... Uhr... Min.“ Fünf Schelben Wurst je Quadratmeter Wiese Ein Landwirt in Berkenbrügge (Mark Brandenburg) wollte seine Ländereien und Wiesen verpachten. Zu den Interessenten, die die Wiesen pachten wollten, gehörte auch ein Schlächtermeister, dem allerdings der Pachtpreis von 20 Mark je Morgen zu hoch war. Da keine Einigung zustande kam, schlug der Verpächter vor, ihm für einen Quadratmeter Wiese fünf Scheiben Wurst zu zahlen. Nach kurzer Ueberlegung stimmte der Pächter zu, und der Pachtvertrag wurde entsprechend aufgesetzt. Hoffentlich kommt es nicht zu Streitigkeiten über die Dicke der Wurstscheiben! so laß' ich den Freund dir als Bürgen Ein Schweinehändler in einem Orte bei Bad Kreuznach bezahlte die von ihm gekauften Schweine nicht, sondern wollte den Kaufpreis später bringen. Als Pfand ließ der Händler seinen Freund bei dem Verkäufer zurück. Inzwischen transportierte er die Tiere ab und verkaufte sie weiter. Der Verkäufer wartete jedoch vergebens auf das Geld und mußte schließlich den„Geldersatz“ wieder laufen lassen. Das Schöffengericht in Bad Kreuznach, vor dem der Schweinehändler sich zu verantworten hatte, verurteilte den schlauen Händler zu einer Woche Gefängnis. * Kino für Arbeitsdienstfreiwillige Auf Einladung des Universum=Theaters wohnten am Mittwoch mehrere hundert Arbeitsfreiwillige aus verschiedenen Lagern der Filmvorführung„Der Rebell“ bei. Vereine und Veranstaltungen Stadttheater: Heute geschlossen. Sonnabend 16 Uhr, Weihnachtsmärchen„Wir fahren zum Weihnachtsmann“, weitere Wiederholungen am Sonntag und Mittwoch, Sonnabend, Sonntag nächster Woche; Sonnabend, 20 Uhr,„Der Vogelhändler“. Sonntag, 19.30 Uhr,„Wenn die kleinen Veilchen blühen“. Rudolf=Oetker=Halle: Heute, 20.15 Uhr, 4. Abonnements=Konzert des verstärkten städtisch. Orchesters, unter Leitung von Intendant Max Cahnbley. Solist: Konzertmeister A. Schaefer(Violine). Autobus=Sonderverkehr ab Rathaus und Jahnplatz 19.37 und 19.53 Uhr. Johannisberg: Sonntag, den 8. Januar 1933, Weihnachts=Feier des Schützen=Unteroffizierkorp#. Ab 16 Uhr Weihnachts=Konzert. Ab 19 Uhr Ball. Konzerthaus=Barieté: Das augenblickliche Programm dürfte in künstlerischer Hinsicht sowie an Reichhaltigkeit seiner Darbietungen das beste seiner Art in den letzten Monaten sein. Der Clou des Abends ist die Berber=Löwengruppe, vorgeführt von dem Dompteur Adamschewsky. Das Palast=Theater zeigt ab Freitag den KriegsTonfilm„Hölzerne Kreuze“(Zenseits der deutschen Gräben), der von dem französischen Regisseur Raymond Bernard nach dem Buch von Robert Dorgeles geschaffen wurde. Dieser Film stellt in Regie und Darstellungskunst etwas im Tonfilm selten Erlebtes dar. Die Jugend hat Zutritt.— Ein großes Beiprogramm, u. a. die neue Fox=Tonwoche, läuft außerdem. Im Gloria=Palast läuft Freitag der neue ErichPommer=Tonfilm der Usa an:„Ich bei Tag und Du bei Nacht". Die Hauptdarsteller sind Kithe von Nagy und Willi Fritsch. Weitere Mitwirkende: Ida Wüst, Amanda Lindner, Lennartz Rex, Falkenstein, Pointner. Die Regie führte Ludwig Berger. Die Musik komponierte Werner R. Heymann. Ein reichhaltiges Ton=Beiprogramm vervollständigt den Spielplan. Universum zeigt weiterhin„Der Rebell“ mit Luis Trenker, Luise Ullrich, Fritz Kampers und Victor Barconi in den Hauptrollen. Im Beiprogramm dirigiert Max von Schillings die Berliner Symphoniker in Rossinis Tell=Ouvertüre, weiterhin der Kurztonfilm„Traum von Venedig“ und die Ufa=Tonwoche. Jetzt auch NIVEA- Zahnnasta, Mild, leicht schäumend, ganz wundervoll im Geschmack. Ein spontanes Urteil:„ich gebe meine Zahnpasto, die ich ein Jahrzehnt benutzte, auf und nehme nur noch NIVEA-Zohnposte“. Nur Nivea-Creme enthält Euzerit; sie hinterläßt keinerlei Glanz. spr Nivea-Creme. Schon vorbeugen! Allabendlich und bevor Sie ins Preie gehen Gesicht u. Hände einreiben. Dann wird Ihre Haut widerstandsfähig, sie bleibt tugendfrisch u. geschmeidig. M Aus Gütersloh und Umgegend Jugend ohne Arbeit Im Arbeitsamtsbezirk Gütersloh beläuft sich die Gesamtzahl der jugendlichen Arbeitslosen auf 355, von denen 67 Unterstützungen erhalten, 50 im Freiwilligen Arbeitsdienst und 85 bei Notstandsarbeiten beschäftigt sind. Unter den 355 jugendlichen Arbeitslosen sind 70 weibliche. In Gütersloh wurden zuletzt gezählt: 112 jugendliche Arbeitslose, von denen 35 im Freiwilligen Arbeitsdienst und 60 bei Notstandsarbeiten beschäftigt sind. Im übrigen Arbeitsbezirk wurden an jugendlichen Arbeitslosen gezählt: Avenwedde 30, Rheda 38, Wiedenbrück 26, Reckenberg 11, Herzebrock 10, Rietberg 64, Verl 48, Harsewinkel 16. Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk des Arbeitsamtes Gütersloh, der 83.000 Einwohner hat, seit dem Vorjahre noch zurückgegangen. Auch mit den hier ausgeführten Zahlen über die Arbeitslosigkeit der Jugendlichen bis zu 25 Jahren steht der Bezirk im Gebiet des Landesarbeitsamtes weitaus am günstigsten da. Es wird bei der geringen Zahl der jugendlichen Arbeitslosen kaum möglich sein, das„Notwerk der deutschen Jugend“ auch im Kreise Wiedenbrück zu organisieren. Höchstens könnte in der Stadt Gütersloh eine „Kameradschaft“ gebildet werden. Kirche und Statistik In der evangelischen Gemeinde Gütersloh wurden im Jahre 1932 105 Knaben und 106 Mädchen getauft. Konfirmiert wurden 78 Knaben und 66 Mädchen. Getraut wurden 116 Paare. Gestorben sind 187 Personen. Zum Abendmahl gingen 6927 Personen. Aus der Kirche ausgetreten sind 48 Personen. Vom Dissidententum zurück traten 7 Personen und aus der katholischen Kirche übergetreten sind 16 Personen. 4 Gemeindeglieder wurden in Kirchenzucht genommen.— In der katholischen Gemeinde Gütersloh wurden 199 Kinder getauft, 47 Paare getraut, 57 Personen beerdigt, 269 Kinder zur ersten Kommunion geführt. Die Zahl der Kommunionen beträgt 97743.— In der Stadt Rheda wurden im Jahre 1932 bei der evangelischen Gemeinde gezählt: 30 Tausen, 22 Trauungen, 18 Beerdigungen, 18 Konfirmanden, 917 Abendmahlsgäste. Bei der katholischen Gemeinde Rheda wurden gezählt: 69 Taufen, 19 Beerdigungen. Zur ersten Kommunion wurden 113 Kinder geführt. Kommunionen wurden gezählt: 33000. 50 Jahre im Dienst Der Bildhauer Johannes Sasse in Wiedenbrück konnte auf eine 50jährige Dienstzeit bei der Altarbauanstalt Becker=Brockhinke zurückblicken. Der Reichspräsident und die Handwerkskammer sandten Ehrenurkunden. Die Stadt Wiedenbrück ließ durch Bürgermeister Nienhues ein Ehrengeschenk überreichen. Vom Zuge zerstückelt Aus Liebeskummer in den Tod tm. Minden, 5. 1. Auf der Bahnstrecke Minden—Porta wurde in der Nähe des Dorses Neesen auf dem Bahnkörper eine zerstückelte weibliche Leiche gefunden. Die Kriminalpolizei stellte fest, daß es sich um die 17jährige Hertha Edler aus Lohfeld(Kreis Minden) handelt, die bei einem Neesener Landwirt in Stellung war. Aus einem an die Eltern gerichteten Abschiedsbrief geht hervor, daß das Mädchen aus Liebeskummer freiwillig aus dem Leben geschieden ist. ERKLXRUNG: Ovoikenlos, Oheste, Ohalbbedeckt, 0 wolkig, O bedeckt,: Regen, X Schnee, 2- Oumnst, - Nebel,& Gewitter, ∆ Graupeh, A Hogel O Stille, #leicht“ 0- mässig“-starkPo stürmisch. Die Linien Osobaren verbingen die Orte mit gleichem Luftdruck Es bedeutet5J- SWstart, wolkig, Regen,“Celin 980 220 100 Füilliber 1020 1030 110 Das Wetter der Woche Bericht der Wetterwarte Essen vom 5 Januar Der große atlantische Sturmwirbel füllt sich an der grönländischen Ostküste immer weiter auf. Westlich von Irland entwickelte sich gestern ein selbständiger Teilkern, der mit nordöstlichem Kurse heute nördlich von Schottland liegt. Westdeutschland und die Kanalstaaten melden bereits kräftige südliche bis südwestliche Winde. Das Schlechtwettergebiet macht sich bereits mit Aufzugsbewölkung über Westdeutschland bemerkbar und wird bei seiner nach Nordosten gerichteten Bahn auch die rheinischen Gebiete streifen. Der Witterungscharakter bleibt nach Durchzug dieser Störungsfront zunächst noch unbeständig, wird sich aber mehr und mehr beruhigen. Die Temperaturen nehmen allmählich ab. Aussichten für Sonnabend: Wechselnde Bewölkung und tagsüber Temperaturen langsam ansteigend. Um West schwankende Winde. Witterungsbericht vom 6. Jannar: Mitgeteilt von F. Böckelmann Wy Niedrigster Thermometerstand in der Nacht+2 Grad Celsius. Thermometerstand um 9 Uhr vormittags +5 Grad Celsius. Barometer 757 Millimeter. Wind SW. Himmel bedeckt. Niederschläge am 5. Januar 1 Millimeter. Nicht zu übertreffende „ in bekannter Qualität! In überzeugender Billigkeit! in gewaltiger Auswahl! Geschäftsbücher aller Liniaturen liefert prompt E. Gundlach.-G. Bauschule Pächter Baschmse Saaezust Technikum Lomge Vorse#### staatlich anerkannt von Lippe Mei### 11 Bilder-Einrahmungen sauber und preiswert bei W. Wulthorst, 7 Papierhandlung, Klosterplatz 5, Ecke Hagenbruchstraße. Telefon Jeugnisse bitten wir den Bewerbern möglichst umgehend zurückzuseaden Jeder Bewerber soll bei seinen Angeboten Zeugnisse nur in Abschrift beisugen. wenn nicht ausdrucklich Ortginalzeugnisse verlangt werden. In den meisten Fällen wissen wir die Namen der Auftraggebe, nicht und sind Reklimattonen von den Bewerbern daher meist zwecklos * Westsälische Neuest. Nachr. zahlten wir vor Weihnachten aus unseren Sparschränken an die Mitglieder zurück. Sichern auch Sie sich noch rechtzeitig ein Fach, damit Sie in diesem Jahre auch dabei sind tereleider Konsum Verein. Brillen Der Wunsch vieler Brillenbedürftiger ist: sich auch in Brackwede von einem gelernten Opliker bedienen zu lassen, erfüllt prompt und gewissenhalt Fachoptiker Milberg Junlor Brillenausgube nach Rezept an Mitglieder sämtlicher Krankenkassen. H. Milberg, Uhrm. u. Optiker, Brackwede, Hauptstraß e Nr. 9 Bekanntmachung. Auf Anordnung des Kreisausschusses des indkreises Bieleseld vom 22. v. Mis. ist in mtlichen Gemeinden des Amtsbezirks eepen für 1933 die Bürgersteuer in Höhe in 800 v. H. des Landessatzes zu erheben. uf den bis zum 22. v. Mts. ausgestellten id schon zugestellten Steuerkarten ist die ürgersteuer nur in Höhe von 500 v. H. des indessatzes angefordert. Diese Steuerkarten erden daher demnächst in bezug auf die ürgersteuer entsprechend berichtigt. Heepen, den 5. Januar 1933. Der Bürgermeister: Dr. Becke r. Sie sparendurchuns! Mrimm Prima braune Seite. Pfd. 13 4 Silberselte„ 20 4 Kernselfe Doppelriegel von 9 4 an Soda Pid. 6 4 Sellentlocken" 60 Reisatärke„ 28 4 Wäscheklammern. 60 Stück 40 J Tollettesellen von 10 Jan Zahnpasta grolle Tube 255 Sutterbrotpapler, Rolle(50 Blatt) 10 4 Bohnerwachs, weiß u. gelb. Pid. 48 4 Schrubber 20 5 Roßhaarbesen 60 Kleiderbürsten, reine Borsten.. 80 4 Schuhcrôme, schwarz, weill und braun, Dose 10 Sämtliche Wasch- und Putzmittel sehr billig! eder Kunde erhält von uns beim Kauf einen Kassenzettel. 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Der Kognak wurde ihnen zum Verhängnis. Die Einbrecher schafften auf ihren Fahrrädern noch in der Nacht die Beute nach Berlin, aber sie erwärmten sich aus den Kognak=Flaschen so ausgiebig, daß sie mit einem beträchtlichen Rausch bei der Berliner Hehlerin Frau Heß eintrafen. Natürlich gab es beim Feilschen um die Bezahlung der Beute Streit, und der wilde Pole Kubera knallte seinen Revolver los mit dem Erfolg, daß Frau Heß tödlich getroffen wurde. Er wurde damals wegen Mordverdachts verhaftet, aber das Verfahren wurde eingestellt, weil er wegen sinnloser Trunkenheit nicht für seine Gewalttat verantwortlich gemacht werden konnte. Immerhin kam bei dieser Gelegenheit der Einbruch heraus, für den ihm nun anderthalb Jahre aufgebrummt worden sind mit der Aussicht auf Ausweisung nach der Strafverbüßung. Operation im Gerichtssaal Der Großen Strafkammer des Berliner Landgerichts II sollte der vorbestrafte Kaufmann Jendryschik zu einer Berufungsverhandlung vorgeführt werden. Jendryschik war in erster Instanz wegen Provisionsbetruges zu sieben Monaten Gefängnis verurteilt worden und hatte bis zum 23. September wegen einer anderen Sache in Strafhaft gesessen. Bei der Vorführung brachte er sich mit einer Rasierklinge zwei Schnittwunden am Hals bei, die im esester, Treste. Gerichtssaal einen sofortigen Eingriff des Gefängnisarztes erforderlich machten. Lebensgefahr besteht trotz der Schwere der Verletzungen nicht. Aus der sozialen Bewegung Der Internationale Bund der christlichen Gewerkschaften, der in Königswinter tagte, hat eine Entschließung angenommen, in der es zur Wiederherstellung des Vertrauens als notwendig bezeichnet wird, daß über die Abrüstung eine Verständigung erfolgt und die internationalen politischen Schulden gestrichen werden. Ferner fordert der Bund energische Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, u. a. die Durchführung nationaler und internationaler öffentlicher Arbeiten. Der Bund fordert weiter, daß durch allgemeine Einführung einer kürzeren Arbeitswoche einem wesentlichen Teil der Arbeitslosen Arbeit und Brot verschafft wird. Versicherungsfreiheit der weiblichen Reichsbeamten. Der Reichsfinanzminister hat, um die weiblichen Reichsbeamten von der Angestelltenversicherung uneingeschränkt zu befreien, ihnen im Einvernehmen mit dem Reichsinnenminister und dem Reichsarbeitsminister bis aus Widerruf allgemein zugesichert, daß ihren Kindern unter den beamtenrechtlichen Voraussetzungen eine Waisenrente in solcher Höhe gewährt werden wird, wie sie den Vorschriften des Angestelltenversicherungsgesetzes entsprechen würden. Die im Geschäftsbereich des Reichspostministers bereits bestehende gleichartige Regelung wird durch diesen Erlaß nicht beeinflußt. Post=Personal gegen Vierzig=Stunden=Woche. Die Zeitschrift„Deutsche Post“, Organ des Reichsverbandes Deutscher Post= und Telegraphenbeamten e.., weist darauf hin, daß die Reichsbahn= und die Reichspostverwaltung sich ablehnend zu den Bestrebungen auf Einführung der vierzigstündigen Arbeitswoche geäußert hätten. Das Blatt meint, daß die Verwaltungen damit im Sinne ihres Personals gehandelt hätten. Eine solche Arbeitszeitkürzung wäre nämlich nur bei entsprechender Verkürzung der Bezüge möglich gewesen, weti man ja mit Hilfe der erzielten Ersparnisse Arbeitslose einstellen wollte. Eine solche Verkürzung der Bezüge sei aber sowohl bei den Beamten wie beim Tarifpersonal aus sozialen Gründen nicht zu verantworten. Der Reicheverband habe sich nicht nur deshalb, sondern auch aus betrieblichen Gründen gegen die Arbeitszeitkürzung ausgesprochen. Seine Forderung sei weiterhin die 48=Stunden=Woche. GroINE VGTICIi durch kleinste Preise für beste Qualitäten IEmarVerkaurtekvemme Obernstraße OE*** Boxsport-Neuigkeiten „ate geschlagen, während in ausschlaggebenden Doppel Brooke Edwards Krishnawami 612, 621 über del Bono Bonzi erfolgreich waren. Europameister im Weltergewicht wurde der Belgier Adrien Anneet, der in Brüssel den Italiener Benturi über 15 Runden nach Punkten schlug und damit den dritten Europatitel für Belgien eroberte, den mehrere Jahre hindurch sein Landsmann Gustave Roth behauptet hatte. Ohne Halbschwergewichtsmeister in jetzt wieder der deutsche Borsport, da der Protest von Seelig angenommen und der Titel dem Kieler Witt wieder abgesprochen wurde. Bekanntlich wurde Witt in Hamburg durch Tiefschlag zum Sieger erklärt. Tiefschlagschutz in Hamburg Die Tiefschlagaffaire Seelig—Witt in Hamburg hat Walther Rothenburg als Veranstalter veranlaßt, in Paris seche Tiefschlaggürtel anzufordern, deren Tragen den Boxern schon im Vertrag vorgeschrieben wird. Es handelt sich hierbei um moderne Gürtel, die sich in Paris so vorzüglich bewährt haben, denn schon seit 2½ Jahren wurde hier kein Kampf mehr durch Tiefschlag irregulär beeinflußt. 16 Nationen haben bisher für den diesjährigen Davispokal= Wettbewero gemeldet, und zwar neun für die Europazone, fünf für die süd= und zwei für die nordamerikanische Zone. In der Europazone befinden sich Deutschland, Oesterreich, Belgien, England, Griechenland, Ungarn, Polen, Schweiz und Südslawien. Auch die dritte Länderkampfbegegnung Amerika — Australien in Adelaide endete mit einem:4= Siege der Yankees. Vines schlug Hopman 612,:6, 62, Crawsord mußte sich dagegen:6,:6 ganz glatt em Amerikaner beugen, doch gelang ihm später Meein:6,:4,:=Sieg über Allison. Den letzten Eikgnischen Sieg seierte schließlich noch Gledhill * Mooni mit:5, 11:9. Indien schlügt Italien " Die zur Zeit in Indien weilenden italienischen Tennisspieler trugen nach den Meisterschaften in Kalkutta einen Länderkampf nach dem Muster der Davispokalspiele aus. Ueberraschend blieben die Inder mit 312 siegreich. Die Punkte für Italien gewann de Stefani, der Krishnawami:2,:6,:3 und Kapoor:6,:6 schlug. Sertorio wurde beide Deutsche Turner in Südwest Der Männerturnverein Lüderitzbucht in Südwestafrika(gegründet am 26. November 1907) feierte unter großer Beteiligung der Bevölkerung in seiner Turnhalle sein 25jähriges Stiftungsfest. Englands Fußballelf wird nach Beendigung der Meisterschaftsspiele wieder zwei Spiele aus dem Kontinent austragen. Der Kampf gegen Italien ist bereits fest für den 13. Mai in Rom abgeschlossen, während der Termin für die Begegnung mit der Schweiz noch nicht feststeht. Der 1. FC. Nürnberg weilt zu Ostern in Berlin und spielt am 15. April(Sonnabend) gegen den Berliner Meister Tennis Borussig. Wintersport Die 9. Akademischen Skiwettkämpfe wurden bei ausgezeichneten Schneeverhältnissen in S t. Moritz mit dem Abfahrtslauf eröffnet, der den ersten Teil der Kombination Abfahrt—Sialom bildet. 161 Bewerber traten zu der 8 Kilometer langen Abfahrt Fuccla Schlattain—Alp Marguns an, die eine Höhendisserenz von 630 Metern hat, sonst aber verhältnismäßig leicht war. Den Löwenanteil der Erfolge trugen die Oesterreicher davon, die die beiden ersten Plätze belegten. Sieger wurde der Innsbrucker H. Leubner in der neuen Rekordzeit von:03,8(:38) vor seinem Landsmann H. Reinl(:10,6), Prinz Alvaro=Zürich (.13), G. Wolfgang=Wien(:13,2) und dem Engländer Clyde(:15). Die deutschen Teilnehmer schnitten infolge mangelnder Trainings= möglichkeit nur mäßig ab, immerhin konnten sich aber noch fünf deutsche Läufer weiter im Wettbewerb behaupten, da nur 30 Teilnehmer des Abfahrtslaufes zum Slalomlauf zugelassen sind. Der beste Deutsche war der Münchener Höfflin als 19. in:46. Internationalen in Pontressina auf der Bernina=Schanze, an dem viele Bewerber aus der Schweiz, Oesterreich und Norwegen teilnahmen, wurden ganz ausgezeichnete Leistungen erzielt. Den weitest gestandenen Sprung erzielte in prächtiger Weise außer Konkurrenz der bekannte Schweizer Chiogna mit 72 Metern, der aber im Wettbewerb selbst, ebenso wie sein savorisierter Landsmann Kaufmann, durch Sturz vorzeitig ausschied. Die beste Tagesleistung vollbrachte der Junior Pargätzi(Arosa), der für seine vorbildliche Haltung und Stil die höchste Note erhielt. In Klasse 1 siegte M. Reymond(St. Croix) mit Note 320(63, 66, 675 Meter) vor dem Norweger Guttormsen 317.2 (57, 63, 62,5 Meter) und Lucke(Innsbruck) 308,3. der Gefahr aussetzen wollen, von Herford überflügelt zu werden. Starkes Interesse beansprucht zurzeit das kleine, aber gut besetzte„Ausscheidungsturnier“ zur Teilnahme um die Einzel=Kreismeisterschaft. Die fünf Bewerber, von Baudissin, R. Dreyer, Gottschalk, Schrickler und H. Thumser, bilden ein sehr gut ausgeglichenes Feld, so daß es sehr fraglich ist, wer als Sieger aus diesem harten Ringen hervorgehen wird. Nach der dritten Runde(fünf werden nur gespielt) kann jeder noch Erster werden. Die bisherigen Ergebnisse sind: Gottschalk gewann gegen R. Dreyer und verlor gegen Thumser. Seine abgebrochene Partie gegen von Baudisfin wird ihm voraussichtlich einen weiteren Punkt einbringen. Ferner gewann R. Dreyer gegen Thumser, und die Partie Schrickler— von Baudissin wurde in besserer Stellung für Schrickler abgebrochen. In dem nun beendeten Hauptturnier ging, wie zu erwarten war, Just mit 5 Punkten als Sieger hervor. Zweiter wurde Reckendorf mit 4½ P. Den 3. und 4. Platz belegen Burmann und Freveri mit je 4 P. Es folgen Faorda mit 3½, Trebitz und Westheide mit 3 und W. Thumser mit 1 Punkt. Die Ueberraschung dieses Turniers bildete Trebitz, der sonst in ähnlichen Turnieren mit an der Spitze zu finden ist. 8. Nurmi wieder Amateur? Der„Fall Nurmi“ kommt nicht zur Ruhe. Vor einiger Zeit wurde bekannt, daß die in Amerika lebenden Finnen eine Aktion zugunsten des großen Läufers unternommen haben. Nun hat auch der Finnische Leichtathletik=Verbandeinen Weg beschritten, um Nurmi wieder frei zu bekommen. Alle dem Internationalen LeichtathletikVerband angeschlossenen Verbände haben einen Bericht über den ganzen Fall erhalten. Interessant ist die Begründung:„Bekanntlich verlangte der Vorstand des Internationalen Verbandes von dem Kongreß in Los Angeles Vollmacht zur Disqualisikation von Landesverbänden bezw. einzelnen Mitgliedern dieser Verbände, die sich gegen die Amateurbestimmungen vergangen haben. Der Vorstand verlangte diese Vollmacht wegen der einige Zeit vorher dem Finnen Nurmi gegenüber ausgesprochenen Suspendierung. Der Kongreß beschloß jedoch, den Vorstandsantrag bis zum Kongreß 1934 zu vertagen. Ungeachtet dieses Beschlusses hat der Vorstand am nächsten Tage die Suspendierung Nurmis neuerlich festätigt.“ Dieses Schreiben beschuldigt den AAF.=Vorstand also einer Unkorrektheit. Man darf gespannt sein, wie sich die ganze Angelegenheit entwickeln wird. Bielefelder Schach Fortsetzung der Kreiswettkämpfe Am kommenden Sonntag steigt in Detmold der schon längst fällige Kampf Bielefeld— Detmold. Diesem Tressen kommt insofern Bedeutung zu, als die Bielefelder gezwungen sind, einen möglichst hohen Sieg herauszuholen, wenn sie sich nicht Humor des Auslandes Aus unserer Erfindermappe Mit solcher Drehtür kann man lästigen: Inkasso=Boten aus dem Wege gehen. Chefredakteur Dr. Hans Havemann Verantwortlich für Politik und Handel Dr. Hans Seel, für Feuilleton und unterhaltende Beilagen: Dr. Hans Havemann. für Kommunales, Lokales und Vermischtes: Dr. Walter Goch, für Provinz. Sport und Gericht: Dr. Gustav Baumgart, für den geschäftlichen und Anzeigenteil sowie Sonderbeilagen: Friedrich Niemeyer, Druck und Verlag: E. Gundlach.-., sämtlich in Bielefeld W FOENEPEECEE „ stürmischer Beifall. Wieder einmal ein Film, den man gesehen haben muß“. Käfhe.N. * (Nachtausgabe) ch ecket ,Ammes=Skenral.. (Bisherige Erfolge: Alle Großfilme der Ufa) Regie: Ludwig Berger Musik: Werner R. Heymann (Größte Erfolge:„Kongreß tanzt“,„Tankstelle"). In weiteren Rollen sind beschäftigt: da Wüst, Amanda Lindner, Lennartz Rex, Falkenstein, Pointner Aufführungen täglich:.00.05.10 Uhr. Sonntags ab:.30 Uhr. Aedlhunn Die Ufa aeinsenuntestenen h. hastas bursh. un. uns auch, in diesem Jahre wieder einen Teil ihrer Spitzen-Produktion im " ein-Aurruhrungsrecht übergeben. Nächste Ufa-Großpremière bei uns:# „FPTantwortet nicht!“ Mmmmmmmmmmmmm Hierzu: Grönes Belprogronm EYOROTONTTONT Senisens Ger Geutschen Grdben Ein Tonfilm der Bayrischen Filmgesellschaft Ueber diese beste Leistung, die man je sah, urteilt die Presse von links bis rechts einstimmig: L. B..: Ein Film, dessen Wucht die Dimensionen der Leinwand förmlich sprengt. Er reißt uns mit einem Griff, gegen den es kein Entrinnen gibt, heraus aus dem Alltag.. B. Z. am Mittag: Wenn dieser Film nicht tiefstes Mitleid, wilden Zorn und letzte Erschütterung in jede Brust dann ist das ganze Flimmerwesen nur ein blonder Traum und untauglich zum Instrument höherer Bestimmung. Völkischer Beobachter: Es muß zugegeben werden, daß kein deutscher Kriegsfilm von ähnlicher Wirkung vorhanden lst. im S SLcwe PWre Aufführungen: 4. O0,.09, 6. 1. Dhr. Bergleute kämpfen gegen Stillegung #stce Suteu Partie- und Problemteil Partie Nr. 11 Aus dem Klubmeisterturnier der Berliner Schachgesellschaft 54—55 e7—66 lebhafte Partie, welche 37. böXes b7Xes durch den plötzlichen Ein38. 44—45 66—65 fall von Schwarz entund Weiß gab auf. Eine schieden wurde. Spanisches Vierspringerspiel Koch Weiß: 1. e2—64 2. S81—13 3. Sb1—c3 4. L11—55 Richter chwarz: 67—65 858—66 888—16 866—04 Mit diesem Zug hat Schwarz die nach Rubinstein benannte Verteidigung gewählt. In Meisterturnieren jedoch wird sie selten angewandt. 5. S13X44 e5Xd4 6. 64—65 44Xc3 7. e5X16 DaSXf6 Würde Schwarz versuchen, mit esXd#einen Bauern zu gewindessen mußte unbedingt Dh5—g4 geschehen. 19„ De6—45 20. Dh5—g4 Jetzt kommt der Damenzug zu spät. 20... Te8—631 Durch diesen Zug droht Matt in 2 Zügen; nämlich DabXg2- nebst Te3xhs matt. 21. 711—13 Das Geben der Qualität ist erzwungen. Z. B. verliert Die Kohlenwäscherei und=sieberei der Musterzeche„Sachsen" in Heeßen, die infolge eines Vertragsstreites der Besitzer stillgelegt werden soll. Aus der Belegschaft hat sich ein Abwehrausschuß gebildet, der gegen die Stillegung dieses leistungsfähigen und mustergültigen Bergwerks kämpft. Die Zeche ist das wirtschaftliche Rückgrat einer 9000 Seelen zählenden Gemeinde. Justizrat Dr. h. c. Pinner gestorben. In Dresden, wo er sich zu einem kurzen Erholungsurlaub aufhielt, ist wenige Monate nach Vollendung des 75. Lebensjahres der bekannte Berliner Jurist Justizrat Dr. h. c. Albert Pinner gestorben. Das bekannteste seiner wissenschaftlichen Werke ist der von Staub begonnene, von ihm fortgesetzte große Kommentar zum Handelsgesetzbuch. Dr. Pinner war über zehn Jahre lang Vorsitzender des Berliner Anwaltsvereins und Mitglied des Vorstandes des Deutschen Anwaltsvereins. 21. Kh1—h2 22. De4—75 23. Da5—66 die Dame. 21 Dagegen Schlagen mit dem Turm 56.—55 77—46 L66—68 DdöX13! hätte einen Bauern zu gewinnen, erlangte Weiß einen nur einen Bauern einsttigettch Amgee gebracht. 22. DrIX13 23. g2X13 24. Kh1—82 b2—b4 gefährlichen Angriff. L18—65 8. d2Xc3 9.—0 10. L55—43 11. D41—h5 12. Kg1—h1 13. 12—14 14. Li—02 15. Tal—el 16. 52—h3 17. Ld2Xe Bedeutend besser dagegen war das Schlagen mit dem Turm. 17. Ta8—68 18. Lei—h4" D16—66 19.(—15? Der entschei47—46 57—h6 118—68 Le8—47 La7—66 a7—46 TesXe1 den sende Fehlzue 26. 32—4 27. 24—25 28. 63—04 29. Lh4—12 30. c2X03 Le6Xf3 Te3X13 713—63 Le5—56 K88—18 .56—37 La7—44 Te3X43 La4Xf2 Nun geht es mit einem Bauern weniger für Weiß hoffnungslos ins Endspiel. 31. Kg2X2 K18—67 32. K12—63 Ke7-16 33. Ke3—64 87—85 34. 15X86 e. p. 17X86 35. 43—44 66— Endspiel Nr. 4 J. Hasek Eskoslov. Schach Weiß zieht und gewinnt Kontrollstellung: Weiß: Kg3. Sb7, Bbö. c6, 46(). Schwarz: Keß. S47, Ba7, e7 h7,(). Lösung der Aufgabe Nr. 7 von H. Vetter. Matt in 3 Zügen. 1. Dal- X(droht 2. Da6—f6+ nebst 3. 845—c3 matt.) Ke5) 97 845—76-+ nebst 3. Da6—46 resp. 3 Da6—al matt; 1. SgöXe4 2. 844—13Ke5—15(d 5) 3. Da6—08+(62—64) Der Starkste Pilhhehfaruck dessanres 199s! sich unter kleine russische Betriebe. Ferner setzte sich das leitende und das fonstige qualifizierte Personal jeder Art aus ausländischen Kräften zusammen: Ingenieure, Monteure usw. waren in erster Linie Deutsche. Sodann lieferte die Einfuhr, nicht die einheimische Produktion, das wichtigste Produktionsmaterial: Kupfer, Dynamoeisen, Transformatoreneisen, Wolfram, Glimmer, Isolationsmaterial usw. Im Ergebnis kann man feststellen, daß den wenigen russischen Werken der Brauche nur die selbständige Herstellung der einfachsten Einzelteile und die Montage dez importierten übrigen Einzelteile verblieb. Es sei zur Kennzeichnung der ganzen Sachlage noth erwähnt, daß folgende wichtige Produktionszweige in Rußland vor dem Kriege noch völlig unbekannt waren: Turbogeneratoren, Hydrogeneratoren, Spezialmaschinen, größere Motoren, Hochspannungsapparatur, Hochspannungsisolatoren, Meßapparate usw. Es ist nur selbstverständlich, daß auch die elektrotechnische Industrie des russischen Reiches durch den Weltkrieg, den darauf folgenden Bürgerkrieg und die langjährigen Auswirkungen der Revolution weiter stark zu leiden hatte, so daß der spätere Wiederaufbau und Weiterbau auf große Schwierigkeiten stoßen mußte. Heute ist trotzdem die elektrotechnische Industrie der Sowjetunion in mächtigem Aufstreben begriffen, und man kann sagen, sie marschiert seit langem in der ersten Reihe der russischen Industriezweige vorwärts. Die Revolution im Jahre 1917 brachte zunächst die Befreiung vom ausländischen Einfluß, die schon der Krieg mit Deutschland eingeleitet hatte. Zugleich aber bedeuteten die Methoden des damaligen Kriegskommunismus, die die Bolschewisten einführten, nahezu den Ruin der ganzen Industrie. Ein Glück für die Branche war es, daß Lenin sie in den Vordergrund seiner volkswirtschaftlichen Zielsetzungen stellte. Schon in den Jahren des Bürgerkrieges und des furchtbaren Niederganges der gesamten Wirtschaft proklamierte Lenin die vielzitierte Formel: „Elektrifizierung+ Sowjetsystem= Kommunismus“, auf deren Grundlage sich die Elektrizitätswirtschaft und auch die elektrotechnische Industrie entwickeln sollte. Der Freund des Sowjetführers, der Ingenieur Krzyzanowsky, berief schon 1920 eine große Konferenz, deren Ergebnis der seinerzeit von allen Seiten als hirnverbrannte Utopie gebrandmarkte „Große Elektrifizierungsplan“ für 15 Jahre gewesen ist. Gemäß den damaligen grandiosen Anfängen verlief aber auch die tatsächliche Entwicklung. In den letzten Jahren hat das Wachstumstempo der elektrotechnischen Produktion in der UdsSR. eine Zunahme von 55 bis 60 Prozent erreicht, während Amerika in den Jahren vor der Krise nur 6 bis 7 Prozent zu verzeichnen hatte, nachdem allerdings ein bestimmtes Niveau bereits erreicht war. Betrachtet man zunächst die Produktion der russischen Starkstromindustrie, so entwersen folgende Zahlen ein bezeichnendes Bild: Im Jahre 1913 belief sich die Produktion aller russischen Werke der Starkstromindustrie auf etwa 35 Mill. Rubel. Schon im Jahre 1925/26 war der Wiederaufbau beendet: die Produktion erreichte 39,9 Mill. Rubel. Im lausenden Jahre ist die Situation Rücksichtslos herabgesetzte Preise für Buddeberg-Qualitäten. Da kann jeder nach Herzenslust an Tischen und Ständern wählen. Besichtigen Sie heute abend schon meine Schaufenster. Nagiunks.dertenracht Früher deutscher Einfluß, heute Arbeit der Sowjets Die folgenden Ausführungen entnehmen wir der sehr interessanten Halbmonats= schrift„Das Problem der U. d. S. S..“, Verlaa Jakow Trachtenberg, Berlin=Charlottenburg. Vor dem Kriege steckte die russische Elektro= technik noch in den Kinderschuhen. Es war charakteristisch für die Rückständigkeit der russischen Wirtschaft, daß gerade in dieser Brauche die eigenen Leistungen noch gering waren, während der ausländische, vor allem der deutsche Einfluß in jedem Sinne sehr bedeutend war. Als Beispiel sei angeführt, daß die Gesamtkapazität aller Kraftwerke des Reiches, die der öffentlichen Stromversorgung dienten, nur 255000 Kilowatt betrug. Der Stromverbrauch stellte sich auf nur 8 Kilowattstunden im Jahre pro Kopf der Bevölkerung, während in den führenden Ländern des Erdballs 100 bis 200 Kilowattstunden pro Person und Jahr benötigt wurden. Die Abhängigkeit vom Auslande kam in erster Linie darin zum Ausdruck, daß der Bedarf Rußlands an elektrotechnischen Erzeugnissen mehr als zu 55 Prozent durch Einfuhr aus dem Auslande gedeckt wurde. Dabei zeigte sich bei einzelnen Erzeugnissen, wie Lampen, Meßapparaten usw., daß die Einfuhr den Bedarf des Landes fast zu 100 Prozent deckte. Der Einfluß des Auslandes spiegelte sich auch in der Struktur des Kapitals, über das die russische elektrotechnische Industrie verfügte. Investiert waren insgesamt etwa 72,5 Mill. Rubel; davon waren 51 Mill. Rubel ausländischen Ursprungs; der Rest verteilte folgende: die Monatsmenge ist das Anderthalbfache der Jahreserzeugung von 1913. Was die Durchführung des für diese Branche besonders hochgespannten ersten Fünfjahresplanes betrifft, so war er bereits 1931, also in drei Jahren, verwirklicht. Nach dem Plane sollten von der Starkstromindustrie im letzten Planjahre 478 Mill. Rubel Produktion erzielt werden. Das Ergebnis des Jahres 1931 betrug bereits 508,7 Mill. Rubel. Naturgemäß hat sich der Fortschritt nicht illein auf die Produktionsmenge beschränkt. Es wurde auch eine ganze Reihe wichtigster neuer Produktionszweige organisiert, und auch die Qualität der Erzeugnisse erfuhr vielfach eine bedeutende Verbesserung. Als Hauptziel der Starkstromindustrie stand den Elektrotechnikern Rußlands die Versorgung folgender Industriezweige vor Augen: Metallurgie, Brennstoffindustrie, Transportwesen, Elektrizitätswirtschaft. Der Bau von Elektromaschinen zeigte eine außerordentlich beachtenswerte Entwicklung. Im Jahre 1924 wurden die ersten sieben Turbogeneratoren mit einer Gesamtkapazität von 10000 Kilowatt herausgebracht. Nach vier Jahren hatte bereits ein einziger Turbogenerator diese Kapazität. Im Jahre 1930 wurden Turbogeneratoren von je 24000 Kilowatt herausgebracht. Schließlich wurden 1931 Manschinen von je 50000 Kilowatt geliefert. Ebenso liegen die Dinge beim Bau von Hydrogeneratoren. Der erste Generator dieser Art, der vor fünf Jahren fabriziert wurde, hatte eine Leistungsfähigkeit von 4000 Kilowatt. Im lausenden Jahre bauten die Russen einen Hydrogenerator von 62000 Kilowatt für das große Dujeprkraftwerk„Dujeprostrol“. Dies ist der bisher größte Generator der Weltwirtschaft. Entsprechend mußte sich auch die Herstellung von Transformatoren entfalten. Vor dem Kriege wurden in Rußland Transformatoren von höchstens 2000 Kilowatt und für eine Spannung von im besten Falle 11000 Volt gebaut. Zurzeit hat das russische Werk„Elektrosawod“ die Produktion von Transformatoren eingerichtet, deren Kapazität bis zu 20 000 Kilowatt erreicht, wobei eine Spannung von 115000 Volt in Frage kommt. Von weiteren neuen Errungenschaften der einheimischen Sowjetelektrotechnik seien noch erwähnt: Hochspannungsapparatur, Oelschalter, Elektrolokomotiven, elektrische Antriebe für Bloomings(jeder umfaßt einen Walzmotor von 7000 PS, zwei Generatoren von je 3000 Kilowatt, Motoren von je 3000 Kilowatt und ein ganzes System von weiteren komplizierten Apparaten und Maschinen). Von geringerem Interesse ist die Tatsache, daß die russische elektrotechnische Industrie in den letzten zwei Jahren etwa 50000 neue Arbeiter einstellen konnte, wie auch der Umstand, daß der Anteil des Elektromaschinenbaues im Rahmen der industriellen Produktion der UdSSR. von Jahr zu Jahr wächst. Insbesondere ist es müßig, sich bei den Vergleichen aufzuhalten, die die Russen aus propagandistischen Gründen in diesen Punkten mit dem Auslande aufstellen, um ihre Fortschritte dem angeblichen Verfall der führenden Industrieländer der Welt gegenüberstellen zu können. Es sei nur erwidert, daß bei schon industrialisierten Ländern die Elektrifizierung nicht mehr so stürmisch anzuwachsen braucht, Dda eine gewisse Sättigung erreicht ist. Und die Einstellung von Arbeitern ist noch keineswegs ein schlüssiger Beweis dafür, daß in Rußland die beschäftigten Arbeiter besser leben als bei uns selbst die Arbeitslosen. Sieben Werke der UdsSR. sind zurzeit auf dem Gebiete des Schwachstroms tätig. Sie fabrizieren: Telegrafen, Telefone, Rundfunkapparate, Signalisationseinrichtungen für die Eisenbahn und die Feuerwehr, elektrische Meßapparate usw. Auch die Schwachstromtechnik hat eine ganze Reihe bedeutender Errungenschaften zu verzeichnen. Beispielsweise haben Sowjetspezialisten Apparate konstruiert, die die Verwendung eines einzigen Drahtes für mehrere Gespräche und Telegrammsendungen gleichzeitig ermöglichen. Der vom Werk„Krassnaja Sarja“ herausgebrachte Apparat gestattet es, 4 Telefongespräche und 19 Telegrammsendungen auf einem einzigen Draht gleichzeitig auszuführen. Auch haben die Russen automatische Telefone eigener Konstruktion herausgebracht.— Im Jahre 1921 wurde der erste Radiosender von 2 Kilowatt gebaut. Im Jahre 1922 erhielt der zweite schon 12 Kilowatt. 1926 wurde eine Station von 40 Kilowatt errichtet, 1929 wurden 200 Kilowatt erreicht. Aus alledem ergibt sich ein Bild von den sehr erheblichen Fortschritten der sowjetrussischen Elektrotechnik. Es ist Pflicht, gerade auch angesichts des fünfzehnjährigen Bestehens der Sowjetmacht dem gesamten Auslande die Augen darüber zu öffneu, daß das Bestehen der UdsSR. keine Bagatelle darstellt und daß auf einzelnen Gebieten außergewöhnliche Fortschritte anzuerkennen sind, die eben gerade durch die ungeheuerlichsten Opfer des russischen Volkes erklärt werden müssen. Im Rahmen der Industrialisierung des Sowjetreiches ist die Elektrotechnik das markanteste Beispiel dafür, wohin der Weg der Sowjets führt. Die Elektrizitätswirtschaft ist in der sogenannten kapitalistischen Wirtschaft einstweilen immer noch weiter entwickelt als in Rußland. Aber ihre Vertreter müssen trotzdem die russischen Errungenschaften erkennen und aus der Erkenntnis des wahren Sachverhalts ihre Schlußfolgerungen ziehen. E. A. „Sonnenschein“.(Verlag Thomas, Bielefeld). Das neue Heft legt besonderen Wert auf einen reichhaltigen, guten Bildschmuck. Es werden zahlreiche, kurz gehaltene Novellen, Skizzen, Plaudereien, Gedichte usw. heiteren wie ernsten Inhalts gebracht. An Belehrendem findet man fachmännische Aufsätze über Körperkultur und Gesundheitspflege. Dazu kommt noch eine vierseitige Romanbeilage neben Rätseln, Schach= und Fotoecke, grasologischem Briefkasten und vielen Scherzen. Freitag, 6. Januar 1933 Aus Uer Rocher Der Bischof von Münster D. Johannes Toggenburg f Münster, 5. 1. Der Vischof von Münster D. Johannes Toggenburg ist am Donnerstag um 22.30 Uhr gestorben. Toggenburg wurde am 12. 5. 1862 in Ostbevern geboren. Er wurde zum Priester geweiht am 15. 7. 1889, vom Domkapitel zu Münster zum Diözesan=Bischof erwählt am 7. 5. 1913, von Papst Pius X. durch Bulle vom 4. 7, 1913 als Bischof von Münster bestätigt. Durch den Erzbischof von Köln, Kardinal von Hartmann, wurde er am 16. 10. 1913 zum Bischof konsekriert und in der Kathedrale zu Münster inthronisiert. Papst Pins XI. erhob ihn durch Bulle vom 29. 8. 1930 zum Titular= Erzbischof von Nikopolis. Die Beisetzung findet wahrscheinlich am kommenden Dienstag statt. Den Rindener Goldräubern auf der Spur tm. Minden, 5. 1. Der guten Beobachtungsgabe der Mindener Bevölkerung ist es mit zu verdanken, daß die Kriminalpolizei bereits den Mindener Goldräubern, die am Silvestertage einen verwegenen Raubüberfall auf das Juweliergeschäft Brandenburg in der Obermarktstraße ausführten, auf der Spur ist. In Bremen konnten zwei aus dem Oslebshausener Zuchthaus geflüchtete Schwerverbrecher festgenommen werden, während der dritte mit ihnen ausgebrochene schwere Junge noch flüchtig ist. Es handelt sich um den 34jährigen Bäcker Ernst Paul Hannack aus Hamburg, der in Wandsbek einen blauen Mercedes=Benzwagen mit der Nummer IP 1016 gestohlen haben soll. Der Mindener Wagen trug die Nummer IIB 1016, vermutlich hat der Räuber diese Nummer selbst angefertigt. Es wird verbrechers Sundermeier handeln, der auf mutet, daß sich H. mit dem Wagen noch in dem Meyerschen Hofe ein Diebeslager in Nordwest= oder Mitteldeutschland aushält und einem Geheimteller unterhielt. lweitere derartige Raubüberfälle plant. als er so weit fortgeschritten war, daß die Bekämpfungsmaßnahmen der beiden alarmierten Feuerwehren von vornherein aussichtslos waren. Ansehnliche Mengen Getreide und auch tebendes Vieh ist den Flammen zum Opfer gefallen. Neue Haussuchungen in Möllbergen X Möllbergen, 5. 1. Auf dem Hofe Meyer Nr. 10 fand eine neuerliche Haussuchung statt. Auch bei anderen Personen, u. a. dem Tischlermeister Bachhaus, nahm das Landjägerkommando Durchsuchungen vor. Es wurden große Säcke mit Bekleidungs= und Wäschestücken beschlagnahmt. Es dürfte sich dabei um Beutestücke des Ein41 000 Km. veruntreut X Burgsteinfurt, 5. 1. Die eingehende Revision der Geschäftsführung des früheren Sektionsleiters der Allgemeinen Orts= und Landkrankenkasse Burgsteinfurt, Wilhelm., hat ergeben, daß dieser insgesamt 41000 RM. veruntreut hat, wovon 30000 RM. auf die Ortskrankenkasse entfallen. Gegenüber den in der Oeffentlichkeit erhobenen Angriffen erklärt das Landesversicherungsamt, daß der Geschäftsführer J. von der Landkrankenkasse entgegen der Warnung des Versicherungsamtes zum Geschäftsführer der Landkrankenkasse bestellt wurde. Erst nach Aufdeckung der Vernntreuungen gingen dem Versicherungsamt Mitteilungen aller Art über das verschwenderische Leben der beiden ungetreuen Beamten zu. Alswede. Aemter=Zusammenlegung. In Fiestel fand eine Versammlung statt, in der die Frage der Zusammenlegung der beiden Aemter Alswede und Levern und des dann festzulegenden Amtssitzes erörtert wurde, daß eine Verbilligung der Verwaltung durch eine Zusammenlegung nicht erreicht werde, sondern eine Verteuerung, wurde zunächst eine Kommission gewählt, bestehend aus einem Vertreter neben dem Gemeindevorsteher eines jeden Ortes. In einer längeren Entschließung wurde von den versammelten Amtseingesessenen des Amtes Alswede energischer Einspruch gegen die beabsichtigte Zusammenlegung der beiden Amtsbezirke erhoben. Die Entschließung wurde an den preußischen Innenminister=Kommissar des Reiches und an den Kommissar des preußischen Ministers des Innern, Landrat Huttrop (Köln), gesandt. qu. Lenzinghausen. Die Gemeinde vertretung gegen den Abbau einer Lehrerstelle. Am Mittwoch trat die Gemeindevertretung zusammen, um zu dem von der Regierung geplanten Lehrerabbau an der Schule Ost Stellung zu nehmen. Wohl selten hat hier eine Gemeinderatssitzung so viele Zuhörer gehabt. Die Elternschaft war zahlreich vertreten. Der Vorsitzende, Vorsteher Voß, gab auch einem Mitgliede des Elternbeirates Gelegenheit, vor der Vertretung die Stellungnahme des Elternbeirats zum Lehrerabbau darzulegen. Nach zweistündiger Aussprache schritt man zur Abstimmung. Einstimmig wurde beschlossen, die Regierung zu bitten, den Abbau einer Lehrerstelle nicht durchzuführen. F. Kirchlengern. Hohes Alter. Am Sonntag kann Frau Ilsabein Sundermeier(Nr. 3) ihr 70. Lebensjahr vollenden. F. Quernheim. 80 Jahre alt. Die Witwe Katharine Stüber(Nr. 67) kann ihren 80. Geburtstag feiern. F Dünnerholz. Diebe stahlen aus der Filiale der Firma Blase(Lübbecke) zwei Ballen Tabak und schlachteten zwei wertvolle Hennen ab. Eine Mühle niedergebrannt lz. Eidinghausen, 5. 1. Völlig niedergebrannt ist in den ersten Morgenstunden die Mühle Eggersmann, deren Besitzer mit seiner Familie nach dem Harz zu einer Familienfeier abgereist war. Der Brand wurde von Nachbarn erst entdeckt, Aus Uem Fistault Eiphe Vor den Landtagswahlen Dezember gezählt: 1814 Aepfel=, 839 Birnen=, 1077 Pflaumen=, 217 Süßkirschen=, 173 Sauerkirschen=, 1 Aprikosen=, 23 Pfirsich= und 40 Walnußbäume. tr. Belle. Mehrere Betrüger verhaftet. Den Strafverfolgungsbehörden gelang es jetzt, mehrere Personen festzunehmen, die seit einiger Zeit außer Kurs gesetzte Einmarkstücke(es handelt sich um Stücke aus der Vorkriegszeit) mit Erfolg in den Verkehr Blunige Zusammenstöße in Lemgo brachten. in Lemgo wiederholt zu schweren Zusammenstößen zwischen den hier einquartierten SALeuten und Kommunisten. Von der Polizei wird hierüber ein Bericht herausgegeben, in dem es heißt: Am 5. Januar kam es auf der Herforder Straße zu einem Zusammenstoß zwischen SALeuten und linksgerichteten Parteiangehörigen, in dessen Verlauf die Gegner handgreiflich aneinander gerieten. Es wurden hierbei als Wafsen Beile, Hämmer und Zaunlatten benutzt. Mehrere Personen wurden dabei verletzt. Zwei der Ver[letzten mußten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Drei weitere begaben sich in ärztliche Behandlung. Die Angehörigen der Linksparteien ergriffen schließlich vor den verstärkten SA=Leuten die Flucht und begaben sich in ein in der Nähe liegendes * P r i v a t h a u s, w o s i e s i c h b i s z u m E i n t r e f f e n d e r Polizei hinter verschlossenen Türen verborgen hielten. Die Polizei brachte die Beschuldigten und Zeugen zur Wache. Volksbegehren in Anflösung der Gemeindevertretung gefordert tr. Bösingfeld, 5. 1. Nachdem der Arbeitsausschuß für das Volksbegehren auf Auflösung des Gemeinde„%„„ Sicherheit(parlamentes dem Gemeindevorstand die Listen Zur Oronung und Sicherheit für den Zulassungsantrag überreicht hat, hat Detmold, 6, 1. Inun der Gemeindevorstand eine Bekanntmachung erlassen, nach der sich alle wahlAus dem Büro der Landesregierung wird berechtigten Gemeindemitglieder bis zum uns geschrieben: Zur Aufrechterhaltung der /2. Februar in die Listen eintragen können. öffentlichen Ordnung und Sicherheit hat die Bereits in der letzten Gemeindevertretersitzung oberste Landespolizei=gaben die bürgerlichen, sozialdemokratischen und Landesregserung als ooren.—..., kommunistischen Gemeindevertreter die Erkläbehörde angeordnet, daß am Sonntag, den rung ab, daß sie sich nicht eher an den weiteren 15. Jannar 1933, der Aufenthalt vor den Wahl= Sitzungen des Gemeindevarlaments beteiligen lokalen solchen Personen, die in Lippe weder würden, bis nicht die Bürger selbst zu den ihren Wohnsitz noch ihren dauernden Aufent= schwebenden Fragen Stellung genommen halt haben, zu untersagen ist. Diese Anord= hätten. nung bezieht sich auf alle Parteien und Ver=— eine; mit ihrer Durchführung sind die örtlichen) km. Oerlinghausen. Obstbaum Seman 5 1 /5. tr. Schieder. Nächtlicher Einbruch. a Lemgo, v. 1. Bis jetzt unbekannte Diebe, die mit den örtIm Laufe des Donnerstags kam es lichen Verhältnissen sehr gut vertraut gewesen sein müssen, drangen in den Nachtstunden in eine hiesige Stuhlfabrik ein und stahlen aus einem Schuppen mehrere Rollen Stacheldraht. Das Landtagsgebäude in Detmold. Unten links: Der lippische Landespräsident Drake, der einzige deutsche Minister, der seit 1918 ununterbrochen im Amte ist. Die Blomberger Schulgemeinde muß zahlen tr. Blomberg, 5. 1. Die Schulgemeinde Blomberg hatte es abgelehnt, vom 1. April 1932 ab das Gehalt an einen von ihr zu besoldenden Lehrer weiter zu zahlen. Diese Weigerung wurde damit begründet, daß die fragliche Stelle wegen Mangels an Geldmitteln abgebaut werden müsse. Die Oberschulbehörde hat aber die Weiterzahlung verfügt. Nun hat das Amtsgericht Blomberg die Schulgemeinde Blomberg zur Gehaltszahlung verurteilt und hebt in der Begründung des Urteils hervor, daß nach Paragraf 158 des Volksschulgesetzes das Gehalt aus der Schulkasse zu bestreiten sei, da es sich um einen von der Schulgemeinde gewünschten Lehrer handele. Das angebliche finanzielle Unvermögen ändere nichts an der rechtlichen Verpflichtung. Polizeistellen beauftragt. Im Stadtgebiet Oerlinghausen ählung. wurden im Strate, wenn du erwischt wirst, Deine Knochen, venndu Pech hast. Eskann auch Dein Jeben kosten Gnd die paar Jekunden Geminn soviel wert? U Unser Schlager! Lack od. schworz echt Boxkalf. Original Goodyear Welt INVENTUR AVERKAUF Solider schwarzer ∆25 Spangenschuhe 245 Herrenschuh... für Mödchen,#8 in broun.45 31-35.45 Kräftige schworze Herrenstiefel Knobenstiefe 31.35.95 5 36-39..85— Fabelhafte Angebote in Damenschuhen in den Preislagen: 345 38S 445 4 85 645 g 85 Damenstrümpfe, Kunst-Seide.78 Herrensocken ob.4 In Niedernatr. Ecke Jahnplatz. Bieleferen, Fernsprecher 5833. Herford Paderborn Gehrenberg 10 Westernstraße 24 Nock immer in Flammen Die„Anltlinligue in Schlepptan Die erste Verlustliste zählt 19 Mitglieder der Besatzung— Böswilliger Anschlag liegt nicht vor Das Wrack des französischen Riesenschiffs„'Atlantique“ Das Bild wurde von einem Flugzeug ausgenommen, das das Foto nach London brachte, von wo wurde. Portland, 5. 1. Einigen Schleppern ist es gelungen, das Wrack der„Atlantique", das noch immer in Flammen steht, ins Schlepptau zu nehmen. Man ist bemüht, das Wrack nach Weymouth, von wo aus es bereits sichtbar ist, einzuschleppen, wo die Einbringungsarbeiten durch den flachen und sandigen Strand begünstigt sein dürften. Der Rumpf des Schiffes ist rotglühend. Mehrere Seitenplatten haben sich gelöst. Die Deckaufbauten sind zusammengebrochen. Von Cherbourg ist ein weiterer Schlepper ausgelausen. An Bord befindet sich auch der Kapitän der„Atlantique“, Schoof, um die Versuche zur Bergung des Wracks zu leiten. Die Windstärke ist geringer geworden, das Wrack der„Atlantique“ soll am Bug hochliegen und ein großes Leck ausweisen, durch das Wasser einströmt. Noch immer ist es unmöglich, an Bord zu gehen. Ueber die Zahl der Vermißten ist immer noch nichts Zuverlässiges zu erfahren; die Angaben schwanken jetzt nach der Besatzungsliste zwischen 18 und 22 Vermißten. Die erste Zahlung London, 5. 1. Die erste Versicherungssumme in Höhe von etwa 1,2 Millionen Pfund ist schon von Lloyds Underwriters beglichen worden. Der Verlust ist einer der größten der letzten Jahre. Da die „Atlantique“ erst vor kurzem versichert worden ist, hatte man noch nicht genügend Franken zur Deckung der Versicherungsforderung angesammelt, so daß viele Versicherungsteilhaber Frankenkäufe an der Börse vornehmen mußten. telegrafisch nach Berlin übermittelt Noch ein Brand auf einem französischen=Boot Paris, ö. 1. einer Mitteilung des Kriegsmarine= ministeriums brach Donnerstag nachmittag an Bord des im Hafen von Toulon liegenden französischen=Bootes„Fresnel“ ein Brand aus. Er konnte von der Mannschaft mit den an Bord befindlichen Löschgeräten erstickt werden. Zwei Matrosen haben leichte Brandwunden erlitten. Ohue Geld „Jeder einmal in Bernn Ein Tiroler Junge als chinesischer Offizier Paris, 5. 1. Das Ministerium für die Handelsmarine veröffentlicht eine erste Liste der vermißten Matrosen. Diese Liste weist die Namen von 19 Mitgliedern der Besatzung auf. * Der Minister für die Handelsmarine, Léon Meyer, hat Donnerstag abend von Cherbourg die Rückreise nach Paris angetreten. Ueber die bisherigen Ergebnisse der Untersuchung des Brandes erklärte er, die Zeugenaussagen seien eindeutig; er müsse betonen, daß jeder Gedanke an einen böswilligen Anschlag ausgeschaltet werden müsse. In Anbetracht des gegenwärtigen Standes der Technik könne man keinesfalls die Ursache des Brandes in einem Fehler der elektrischen Ausrüstung des Schiffes suchen, höchstens könne ein unglückliches Zusammentressen mehrerer Zufälle in Frage kommen. Alles Menschenmögliche werde geschehen, um die Wahrheit aufzudecken. * Nun nach Le Havre? Dover, 5. 1. Einem Funkspruch aus Cherbourg zufolge soll das Wrack nach Le Haure geschleppt werden, wo es, wie es heißt, versenkt werden soll. Ein französisches Torpedoboot soll sich in die Nähe des Dampfers begeben haben, um das Schiff zu torpedieren, falls es gegen einen Hasen getrieben werden und dort andere Fahrzeuge in fahr bringen sollte. Berlin, 5. 1. Einen ebenso eigenartigen wie abenteuerlichen Plan hat sich vor einigen Tagen ein junger Tiroler ausgedacht, der plötzlich Lust verspürte, von seiner Heimat nach Berlin zu reisen. Das Abenteuer hat jedoch wider sein Erwarten ein allzu schnelles Ende gefunden. Am Mittwoch nachmittag fuhr eine Münchener Kraftdroschke bei einem Polizeirevier in Berlin vor; der Schofför lieferte dort seinen Fahrgast, einen 16jährigen Jungen aus Innsbruck, ab, der ihm das Fahrgeld für eine Fahrt von München nach Berlin in Höhe von mehreren hundert Mark schuldete. Am Neujahrstage war der Junge seinen Eltern in Innsbruck entlaufen und hatte sich nach München gewandt mit der Absicht, von dort aus der deutschen Reichshauptstadt einen Besuch abzustatten. In der Nacht forderte er in München einen Schofför auf, ihn nach der chinesischen Gesandtschaft in Berlin zu fahren, wo ein größerer Geldbetrag für ihn deponiert sei, da er als Offizier in chinesischen Diensten stehe. In Potsdam ließ er den Wagen vor einer Kaserne halten, um sich angeblich von einem ihm bekannten Offizier Geld geben zu lassen. In Wirklichkeit wollte er sich nach seiner Aussage nur bei einem Offizier danach erkundigen, wo man am besten in Berlin Geld leihen könne. Dem Schofför erzählte er, daß er leider seinen Bekannten nicht angetroffen habe. Als das Auto nun in Berlin eintraf und der junge Tiroler immer noch Ausflüchte machte, um die Begleichung des Fahrgeldes hinauszuKaschineniaen KA11 nen zögern, schöpfte der Taxischofför Verdacht. Endlich gestand der Junge, daß er ohne alle Barmittel sei und die ganze Geschichte mit der chinesischen Gesandtschaft erfunden habe, um auf billige Weise nach Berlin zu kommen. Daraufhin fuhr der Schofför seinen jugendlichen Fahrgast zum Polizeirevier, von wo der Missetäter dem Polizeipräsidium zugeführt wurde. Das Polizeipräsidium hat sich sofort mit den Eltern in Verbindung gesetzt, die für die Heimkehr des Jungen Sorge tragen werden. Erdbeben auf Alaska Auchin Thessalien London, ö. 1. Am Mittwoch abend wurde die Halbinsel Seward auf Alaska von einem schweren Erdbeben erschüttert, das in einer Entfernung von rund 3000 Kilometern in den nordamerikanischen Städten Seattle und Spokane im Staate Washington gespürt wurde. Die Bewohner von Seward wurden von einer Panik ergriffen. Größerer Schaden wurde nicht angerichtet. Volo(Thessalien), 6. 1. Mehrere Erdstöße, deren erster und stärkster fünf Sekunden dauerte, wurden Donnerstag abend wahrgenommen. Im hessischen Schwelkraftwerk Wölfersheim(Hessen), ö. 1. Im Wölfersheimer Betriebe des Braunkohlen= Schwelkraftwerks Hessen= Frankfurt .=G. ereignete sich am Mittwoch nach Einbruch der Dunkelheit ein schwerer Betriebsunfall, der aber glücklicherweise keine Opfer forderte. Ein 40 Meter hoher Maschinenturm des Kabelbaggers, der die Braunkohle aus der Erde holt, stürzte ein. Die Ursache konnte bisher noch nicht ermittelt werden. Der Sachschaden beläuft sich auf etwa 200 000 RM., jedoch hat die Verwaltung sofort Maßnahmen getroffen, die die Weiterführung des Betriebes ermöglichen. Die„Bremen“ im Sturm Windstärke 12 New York, 5. 1. Der Dienstag früh um nenn Uhr fällig gewesene Lloyddampfer„Bremen“ erreichte die Quarantänestation erst Mittwoch nacht, da das Schiff am Sonnabend und Sonntag ungewöhn lich schwere Stürme überstehen mußte, die bis zur Windstärke zwölf anstiegen. Das Schiff hat sein Reiseziel ohne jeglichen Schaden erreicht. Der von Cherbourg fällige„Leviathan“ hat gleichfalls Verspätung und trifft erst Freitag abend ein. Großfeuer im Emsland 64 Tiere verbrannt. Lübbertsfehn(Kreis Aurich), 5. 1. Das Anwesen des Anwohners Jelde Jelden, die Gastwirtschaft Haneburg, brannte in der Nacht zum 3. Januar aus bisher nicht ermittelter Ursache vollständig nieder. Die große Scheune mit der Ernte, die landwirtschaftlichen Maschinen und die Futtervorräte sielen dem Feuer zum Opfer. 18 Kühe, 40 Schweine und sechs Pferde sind mitverbrannt. Um ein paar Gulden... Räuber töten einen Landwirt Emmerich, 5. 1. In der Gemeinde Numansdorp drangen in den späten Abendstunden in das Wohnhaus eines 36 jährigen Landwirts maskierte Räuber ein. Der Landwirt, der sich zur Wehr setzte, wurde durch zwei weitere Räuber, die sich im stall verborgen hielten, hinterrücks überfallen und durch einen Schuß in die Schläfe getötet. Die Frau, die Zeugin der Tat war, wurde gefesselt und mit dem Tode bedroht. Darauf drangen die Räuber in das Schlafzimmer der Kinder ein und forderten die Frau auf, ihnen sämtliche Wertsachen auszuliefern, andernfalls sie die Kinder töten würden. In ihrer Todesangst lieferte die Frau den geringen Barbestand von einigen Gulden aus. Die Räuber entkamen unerkannt. Von Gesteinsmassen verschüttel Ein Hauer getötet Uebach(Kreis Geilenkirchen), 5. 1. Im unterirdischen Betrieb der Gewerkschaft Carolus Magnus wurde ein Hauer von hereinbrechenden Gesteinsmassen getötet. Ein zweiter Arbeiter erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Mord und Brandstiftung Ein Fleischermeister verhaftet Rastenburg, 5. 1. Der Fleischermeister Popp wurde wegen des dringenden Verdachtes der wiederholten Brandstiftung und des Mordes an dem achtjährigen Knaben Benno Haffke verhaftet. Der Knabe wurde am 7. Dezember mit durchschnittener Kehle auf einem Feldwege tot aufgefunden. Nach dem Morde entstand in dem Wohnhause der Eltern des Haffke zweimal Feuer. Autobus vom Schnellzug erfaßt Drei Iusassen getötet Brünn, 6. 1. Ein mit fünf Personen besetzter Autobus wurde bei der Station Luzie von einem Schnellzuge erfaßt und zertrümmert. Drei Personen waren sofort tot, fünf wurden schwer verletzt. Pockenepidemie auf Ceylon Bisher 16 Tote Colombo(Ceylon), 5. 1. Von einer Pockenepidemie wurden 59 Personen befallen, von denen 16 gestorben sind. Die Behörden haben Maßnahmen getroffen, um zwei Millionen Menschen zu impfen. 150000 sind bereits geimpft worden. Unter den Erkrankten befinden sich keine Europäer. Beim Probeflug abgestürzt Der Pilot getötet Thun, 5. 1. Ein Flugzeug der Thuner Konstruktions= werkstätte ist bei einem Probeflug abgestürzt und verbrannt. Der Pilot kam ums Leben. Prinz Friedrich von Preußen beim Skilausen verunglückt. Prinz Friedrich von Preußen, der vierte Sohn des ehemaligen Kronprinzen, ist bei einem Skiwettkampf in St. Moritz gestürzt. Er erlitt einen Oberschenkelbruch. Reichsgastwirts=Messe Berlin 1933. In der Zeil vom 25. bis 31. März wird in den Ausstellungshallen am Kaiserdamm die 11. Reichsgastwirts=Messe stattfinden. Auch in diesem Jahr wird allen Interessenten eine Uebersicht über alle Gegenstände gegeben, die der Gaststätteninhaber zur Aufrechterhaltung und Verbesserung seines Betriebes braucht. — 1 Freitag, *4 6. Januar 1933 *„„ Neste Tenchr..„ Nr. 5 Fünftes Blatk Die Namenlose Nach hollywood... Praden mopionagedleinr Glück und Ende der deutschen Spionage-Dircktrice X. der Abteilung III'B war man längst auf ihre ungewöhnlichen Fähigkeiten und hervorragenden Leistungen aufmerksam geworden. Sie genoß das volle Vertrauen des damaligen Chefs des geheimen militärischen Nachrichtendienstes im Generalstab Oberst Brose, der zusammen mit Oberst von Lauenstein, dem Chef der russischen Abteilung und früheren Militärattaché in Petersburg, im Jahre 1904 den planmäßigen Aufbau eines gegen Rußland und Frankreich gerichteten geheimen Nachrichtendienstes in die Wege geleitet hatte. Und dies Vertrauen besagte viel, denn im Geheimdienst ist alles unzuverlässig außer dem Offizier. Ihre eigentliche Karriere aber, die im Weltkrieg einen so ungeahnten und wohl in der Geschichte einzig dastehenden Aufstieg nehmen sollte, begann erst, als anfangs 1913 als Nachfolger des Oberst Heye, des früheren Chefs der Reichswehr, der noch verhältnismäßig junge Major Nicolai zum Chef des geheimen Nachrichtendienstes des Großen Generalstabes ernannt wurde. Diese glänzende Karriere verdankte Nicolai, der auf der Kriegsakademie als junger Offizier nicht gerade sehr vorteilhaft abgeschnitten hatte, hauptsächlich dem Umstande, daß es ihm geglückt war, den Aufmarschplan des russischen Heeres zu erhalten, der ihm auf Veranlassung russischer Revolutionäre durch einen in ihren Diensten stehenden russischen Generalstabsoffizier in die Hände gespielt wurde. Major Nicolai hatte bereits im Jahre 1906 von Königsberg aus die Spionage und Spionageabwehr gegen Rußland organisiert und ging, nachdem er vorher noch eine Insormationsreise durch Frankreich unternommen hatte, wo ihm die französischen Behörden allerdings peinlich auf die Finger sahen, daran, den militärischen Geheimdienst auf eine breitere Basis zu stellen und nach Kräften auszubauen. Alles das geschah auf Betreiben Ludendorffs, der als Chef der Operationsabteilung den ausschlaggebenden Einfluß im Generalstab hatte. Major Nicolai, der stets eine Abneigung gegen den Massenbetrieb von Agenten, wie ihn die französische Spionage zeigte, hatte und mehr Wert auf eine geringere Zahl, dafür aber um ss zuverlässigere Persönlichkeiten legte, war es, der sofort mit scharfem Blick erkannte, daß der deutsche Geheimdienst in dieser ungewöhnlichen Frau eine nationale Spionin von hohen Graden besaß. Ihre Herkunft aus einer Familie, die sich des besten Rufes erfreute, ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit, die Geldgier als Motiv für ihren Beruf völlig ausschloß, ihre bisher bewiesene vaterländische Gesinnung, schienen das größte Vertrauen zu rechtfertigen. Daß auch Lust am Abenteuer, der prickelnde Reiz der Gefahr, Sucht nach Macht und die Freude des Jägers am gejagten Wald mit im Spiel waren, war der Sache an und für sich nicht schädlich und erschien durchaus verständlich. * Noch kurz vor Ausbruch des Weltkrieges legte sie eine Probe ihres hervorragenden Könnens ab. Es war ein Meisterstück. Schon viele Wochen vor Kriegsanfang war der deutsche Nachrichtendienst alarmiert und in fieberhafter Tätigkeit. Ein Geheimagent hatte den Auftrag erhalten, in einem südlichen Land, war es Serbien, war es Italien, darüber verlautet nichts, festzustellen, ob in diesem Lande Erdarbeiten zu Befestigungszwecken ausgeführt würden und, falls ja, wo diese Fortifikations= arbeiten stattfänden. Der Auftrag war von größter Dringlichkeit und mußte spätestens binnen einer Woche erledigt sein. Der Spion reiste ab, aber schon nach einem Tage traf ein chiffriertes Telegramm in Berlin ein, das besagte, es sei ihm unmöglich, den Auftrag innerhalb der gegebenen Frist zu erledigen. Dazu brauche er mindestens ein paar Wochen, da er, um die nötigen Nachforschungen anzustellen, im ganzen Lande umherreisen müsse. In Berlin, in den Büros des deutschen Geheimdienstes, machte man besorgte Gesichter. Ein paar Wochen? Unmöglich, dann hatte die ganze Geschichte gar keinen Zweck mehr. Dann war vielleicht schon der Krieg da! Der Chef des Geheimdienstes Major Nicolai beorderte die geschätzte Agentin zu sich und stellte an sie die Frage, ob sie diese Aufgabe in einer Woche lösen könne. Ohne zu zögern oder erst lange zu überlegen, sagte sie ja, und schon ein paar Stunden später saß sie in einem Abteil erster Klasse des Schnellzuges, der sie nach dem sonnigen Süden bringen sollte. Niemand, der diese mit unauffälliger Eleganz in ein graues Reisekostüm gekleidete Dame, die in einen französischen Roman vertieft war, erblickte, hätte in ihr eine gefährliche Spionin vermutet. Ihr Feldzugsplan stand fest. Am nächsten Tage erschien sie in der Wohnung des über ihre unvermutete Anwesenheit nicht wenig verblüfften Agenten, der sich gerade in der Landeshauptstadt aufhielt. Sie erteilte ihm die notwendigen Instruktionen, die hauptsächlich darin bestanden, daß er sofort auf sämtliche Tageszeitungen des Landes, auch auf die kleinsten Lokalblätter, abonnierte, ferner Firmenstempel, Geschäftspapiere mit Firmenaufdruck und ähnliche Dinge mehr bestellen sollte, denn sie wollte ein neues Annoncenbüro etablieren. Natürlich nur zum Schein und als unverdächtige Kulisse, die das Bestellen der vielen Zeitungen rechtfertigen sollte, was sonst zweifellos aufgefallen wäre. Als die Blätter dann haufenweise eintrafen, wurde ihr Anzeigenteil einer genauen Durchsicht unterzogen, und sämtliche Annoncen, die die Ausschreibung von Tief= und Betonarbeiten durch die Militärbehörden ankündigten, ausgeschnitten und gesammelt. Ein Blick auf die mitgebrachte Generalstabskarte, die die Lage sämtlicher Festungen und Grenzforts anzeigte, genügte, um mit unsehlbarer Sicherheit festzustellen, für welche Festungen die Tiefbauarbeiten ausgeschrieben waren und welcher Art diese Festungsneubauten waren. Die Agentin, militärisch geschult und in derartigen Dingen bestens bewandert, war sofort im Bilde. Schon nach 6 Tagen war das neue Annoncenbüro wie ein Spuk wieder verschwunden, aber in Berlin, in der Abteilung III B des Großen Generalstabs, wußte man jetzt Bescheid. * Der Chef des Geheimdienstes geizte nicht mit seiner Anerkennung, hatte sie sich doch ihrem männlichen Kollegen in einer schwierigen Situation weit überlegen gezeigt und sie geschickt zu meistern gewußt. Diese unbestreitbare Ueberlegenheit ihren männlichen Partnern gegenüber und der unverkennbare geradezu suggestive Einfluß, den ihr bestrickender Charme und ihre eherne Willenskraft ausübten, sollte sie bald zu ungeahnter Höhe emporheben. Es kam der Weltkrieg und damit der in den Annalen der deutschen Geschichte beispiellose Aufstieg dieser Spionin. Als nach dem ersten siegreichen Vordringen der deutschen Truppen schließlich die bisher beweglichen Fronten im Osten wie im Westen immer mehr erstarrten und Deutschland mit seinen Verbündeten zu einer gigantischen belagerten Festung wurde, wurde auch der deutsche geheime Kriegsnachrichtendienst, die Spionage wie auch die Spionageabwehr, systematisch zu einer umfassenden über die Kontinente reichenden Organisation ausgebaut. Fast an die oberste Spitze und auf einen der verantwortlichsten Posten dieser gewaltigen Organisation stellte Major Nicolai die Namenlose, wie wir sie nennen wollen, deren Aufgabe es während des Krieges war, Agenten anzuwerben, persönlich mit ihnen zu verhandeln, sie in die feindLilian Harvey, die beliebte deutsche Filmkünstlerin, tritt jetzt die Reise nach Hollywood an, wohin sie ein mehrjähriger Kontrakt verpflichtet. Feuer als Spielzeug Drei Kinder erstickt Budapest, 5. 1. In einem Budapester Vorort spielten drei in der Wohnung allein gelassene Kinder eines Feuerwehrmannes mit dem Feuer. Dabei gerieten die Möbel in Brand, und alle drei Kinder erstickten. lichen Länder zu entsenden, ihre Arbeit dort zu überwachen und sie durch übersandte Instruktionen zu leiten. Sie war nach den eigenen Worten Nicolais„eine in jeder Beziehung überlegene Persönlichkeit" und besaß„Menschenkenntnis und nüchternen Blick, auch Gewandtheit in der Behandlung von Menschen". Er gibt in seinem 1923 veröffentlichten Buch„Geheime Mächte“ selbst zu,„daß im deutschen Nachrichtendienst ein Kavallerieoffizier aus altem Geschlecht und eine außergewöhnlich gebildete Frau es am besten verstanden, mit den Agenten, auch den schwierigsten und verschlagensten Elementen umzugehen". Mehr allerdings verrät er über seine wichtigste Mitarbeiterin nicht. Er ist diskret und wird ohne Zweifel seine Gründe dafür haben, die tiefen Schatten und da geheimnisvolle Dunkel, das diese Frau umgibt, nicht weiter aufzuhellen. (Fortsetzung folgt.) Wechanochss Kandelpich Völlig uneinheitlich Berliser Börsenbericht vom 3. Januar Die Börse eröffnete in uneinheitlicher Haltung. Stärkere Aufschlige nach oben hatten Allgemeine Lokal und Kraft, Kali Aschereieben und J. G. Farben. Stärker gedrückt lagen u. a. Leopoldgrube. Die Umsätze am Rentenmarkt hielten sich auf Vortagsbasis. Die Länderanleihen büßten zum Teil—1 Prozent ein. An Altbesitzanleihe seizte im Verlaufe der Börse eine Haussebewegung ein, und der Kurs zog um fast 1¼ Prozent an, auch Neubesitzanleihe gegann im Verlaufe ebenso wie Schutzgebiete ¼ Proz. Stadtanleihen waren ziemlich gut gehalten. Reichsschuldbuchforderungen konnten im Verlaufe ¼ Prozent autholen. Provinzanleihen waren nicht einheitlich. Kommunalgoldobligationen waren vereinzelt etwas her, doch meist bis ¼ Prozent niedriger. Industrieligationen waren freundlich, H. E. W. gewannen Prozent, doch büßten Concordis Bergbau 2½ Proz. und Natron-Zellstoff ca. 3 Prozent ein. Der Kasssmarkt bot kein einheitliches Bild bei Veränderungen bis zu 3 Prozent nach beiden Seiten. Frankfurter Abendbörse Behauptet, ruhig An der Abendbörse erhielt eich ziemlich Jebhaftes sse für Farbenaktien, die gegen den Berliner Schlußkurs ½ Prozent anzogen. An den übrigen Marktgebieten dagegen war das Geschäft ruhig, die Kurse konnten sich auf Berliner Schlußniveau gut behaupten. Am Markte der lestverzinslichen Papiere ielt die Nachfrage nach deutschen Anleihen weiter an. im Verlaufe stieg die Altbesitzanlethe auf 65 und die Neubeenzanleihe auf 7,9 Prozent, Späte Reichsschuldbuchforderungen waren mit 78¼—½ Prozent gut behauptet. Im Verlaufe setzten I. G. Farben ihre Aufwärtsbewegung bis auf 99½ fort. Auf Zeit gehandelte Werte Verte Antang Alr... 19.3 Alig. Eiektriz.=Oes.— bure, Aoterg..... berger flesden...... Bers. Maschisenbes.... 24.785 Zodherus Eitenv...... 42.6 Causande, Vanu::.: 4an Miagane— Sant. Guaal.V.:...: 117.99 Daimler Bens...... 29.473 briech. Cout. Gas...:: 22“ Deutsche Erdol...... 85.00 Lincleum.... 28.73 Eietirtstatr Liel....: 2 Elekir Licht und Kratt.. 94.73 O. Farbeniadestris...— Feldmühle 99. 78 Feltes u. Quileaume...— Gelsenkirch. Bergv.— Ges. f. elektr. Untern..— Hamburger Elektr.— Barpener Beraden....— Hoesch-Köln-Neuessen.. 81.99 Ph. Hoizmans....... 80.25 Hotelbetr.-Gesellsch...— lise Bereden......— Khekner Verte...... 44.75 Mannenmannr öhren...:.... Ranstelger Bergdan.... 24.73 Maschb, Ust. A. O.....— Metall-Oes.„ Orenstein 8mp; Koppel.... 29.29 Fachin Bercdau...... 22.73 Polfohon.......“ Rhen. Braunk. u. Nr. 199.00 Phön. Eiektr. Werk...— Rüchn, Stahlwerte.... 71.00 Rbeia, Veni. Tleku.:::.8 Kütgerswerte....... 42.30 Salzdherturth Kall..... 165.00 Schles, Elekt. u. Cas 1a. B 144.23 Schuben 8 Jelzer.....“ Schuckert& Co.......973 Schulthens=Patzent..... 107.30 Siemens 5 Halste.....— Stöhr Kammgurn..... 35.25 Thüringer Oaa......— Leonhard Tietz......— Vereinigte Stahlwerke... 37.623 Westeregein Alkall.... 114.00 Zellstotf Waldhof..... 44.28 Bant f. Breuindustr....— .-0 für Verkehrewesen. 41.273 Dt. Reichsbahn Vorr.-Akt. 91.778 Hambg.-Amerik. Pak.— „„Südamerik. Dmpf.— Hanss Dampfsch.— Norddeutsch. Liond....-— Otari Ainen u. Eis.... 16.973 3 3 .8 140.573 35.00 42.25 2 07 05 .3 99 a. 97.00 40.123 94.63 42.00 33.20 140.75 17.75 a. 5 10c. 25.40 9. 9 75 99.73 92.28 S 12 .00 94.23 . 7 0n 2 92. 73 20. 425 0. 28 0. 28 9 35 32.25 49.75 79.23 6. 5 92.25 20.40 b. 125 4. 99 53 .33 41.50 R. .33 41.25 95 35 #.50 B 25 72.90 95.00 41.00 1 5 1Ch. 00 . 43.3 81 5 195.25 93 5 00 0 97.30 .3 72.40 .55 85.45 91.023 16.30 Ankerwerke Berliner Handels-Ges. Hielef, Niech Wederei Commerz. u. Priv.=Bonk Oeker Dörisler...... eldi-Bank....... Dresdner Bank...... bürkopp Stamm-Akt. Gildemeister&Co...: F. Gundlach...... Hotfmann Stürke.... Kochs Adler-Nähm.... Raveneherger Spina... I1. Stochiek& Co. Vogt& Voll....... Preiseinbruch am Zinnmarkt Am Zinnmarkt kam es am Donnerstag zu einem scharfen Preiseinbruch. Nachdem Zinn bereits am Tage zuvor um 2/16/3 Pfund zurückgegangen war, setzte sich die Abwärtsbewegung in beschleunigtem Tempo fort. Die Schlußnotierungen lauteten für Kassaware 141—% und für Dreimonatslieferung 142 je Tonne. Seit den letzten Notierungen im alten Jahr hat der Preis für prompte Lieferung—% und für Dreimonatslieferung—¾ eingebüßt. Der Hauptgrund für die Abschwächung ist darin zu suchen, daß mit Beginn des neuen Jahres der Anreiz, am Jahresende möglichst hohe Preise zu haben, um die Bilanzen in günstigem Licht erscheinen zu lassen, verschwunden ist. Ueberdies wirkte noch die Enttäuschung über die Monatsstatistik nach. Man hatte mit einer Abnahme der sichtbaren Vorräte um 12 bis 17000 t gegenüber dem Vorjahre gerechnet, während die Verminderung tatsächlich nur 3766 t betrug. Eines der kleineren Syndikate wart erhebliche Mengen von Zinn auf den Markt. Deutsche Sahlungsbilauz 1932 Eine Tusammenstellung des Konjunkturinstituts In dem Wochenbericht des Instituts für Konjunkturforschung sind ausführliche Angaben über die deutsche Zahlungsbilanz im Jahre 1932 enthalten. Danach ergab der Außenhandel einen Ausfuhrüberschuß von etwa 1,1 Milliarden RM. gegen.8 Milliarden RM. im Jahre 1931. Aus Dienstleistungen(Frachten, Versicherungen, Fremdenverkehr usw.) ist vorläußg mit einem ähnlichen Aktivsaldo wie im Vorjahre zu rechnen(.2 Milliarden RM.). Für Zinsen hat Deutschland 0,8 Milliarden RM. mehr! gezahlt als erhalten(i. V. 1,3 Milliarden RM.), Reparationsleistungen erforderten noch.2 Milliarden RM. (.0 Milliarden RM. im Jahre 1931). Die sogenannten„laufenden Posten“ der Zahlungebilanz ergaben somit zusammen: Außenhandel und Dienstleistungen 1932 plus.3 Milliarden RM. (1931 plus.0 Milliarden RM.), Zinsen minus 0,8 Milliarden RM.(minus.3 Milliarden RM.), Reparationen minus.2 Milliarden RM.(minus.0 Milliarden RM.), laufende Posten zusammen plus.8 Milliarden RM. (plus.7 Milliarden RM.). Zu dem Aktivsaldo der „laufenden Posten“ kommen die Gold- und Devisenabgaben der Notenbanken. Sie betrugen im Jahre 1932 rund 250 Millionen RM. (1650 Millionen RM.), für Kapitalzahlungen an das Ausland standen im Jahre 1932 im ganzen also etwa 500 bis 600 Millionen RM. zur Verfügung(i. V. rund 2,4 Milliarden RM.). Hiervon fanden etwa 430 Millionen RM. zur Tilgung langfristiger Anleihen und Kredite sowie zur Rückzahlung kurzfristiger, Schulden des Reichs, der Reichsbank und der Golddiskontbank Verwendung. Die Umsätze auf beiden Seiten der Bilanz, die schließlich den im einzelnen nicht aufgliederbaren Rest des Paseiv-Saldos von 100 Millionen RM. ergeben, mögen sich in der Größenordnung von etwa einer halben Milliarde RM, oder mehr bewegt haben. Deutschland hat also auch 1932 aus seiner aktiven Handelsbilanz und durch Einsatz seiner bereits sehr geringen Gold- und Devisenbestände der Notenbanken neben den laufenden Zinszahlungen nicht unbeträchtliche Kapitalbeträge getilgt. Für das Jahr 1933 ist es nicht wahrscheinlich, daß der Aktivsaldo aus Warenhandel und Dienstleistungen nennenswert zunehmen kann. Wenn sich die Wirtschaftslage bessert, ist aber mit einer weiteren Verringerung zu rechnen (Rohstoffeinfuhr), es sei denn, daß der deutschen Ausfuhr wieder neue Absatzgebiete erschlossen werden. Man wird daher den für Schuldentilgung verfügbaren Betrag für das Jahr 1933 selbst unter günstigen Voraussetzungen nur auf etwa 200—300 Millionen RM. veranschlagen dürfen(gegen 500 bis 600 Millionen RM. im Jahre 1932), wenn die Zinsen für die Auslandskredite nicht herabgesetzt werden. Theoretisch möglich ist auch noch ein Ausgleich der Zahlungsbilanz durch Aufnahme neuer Kredite. Dieser Weg ist aber vorerst höchstens in der Form von Umwandlungen kurzfristiger in langfristige Kredite und von Rohstoffkrediten gangbar. Einsvelnung And Morttorten Die gesetzliche Regelung nach dem Stande am 1. Januar 1933 Von Rechtsanwalt W. Büttner, Braunschweig Die Zinssenkung für die Landwirtschaft Berlin tauscht seine Schatzanwelsungen, um. Am 1. April 1933 werden 25 Mill. RM. Berliner Schatzanweisungen, rückzahlbar zu 110 Prozent, fällig. Auf Vorschlag des Stadtkämmerers hat sich die Finanz- und Steuerdeputation einmütig damit einverstanden erklärt, daß den Gläubigern ein Umtauschangebot für die Obligationen unterbreitet wird. Nach diesem Angebot sollen am 1. April 1933 die 10 Prozent Aufgeld in bar zurückgezahlt und neue fünfjährige, mit 6 Prozent verzinsliche Schatzanweisungen angeboten werden. Diese Schatzanweisungen werden jährlich mit 10 Prozent getilgt und mit 108 Prozent zur Rückzahlung gebracht. Das polnische Butterkontingent. Im Reichsanzeiger vom 5. Januar ist eine Verordnung (vom 4. Januar 1933) des Reichsministers für Finanzen veröffentlicht, nach der Polen das Buttereinführungskontingent von 15 000 dx pro Jahr eingeräumt wird. Die Verordnung tritt am 7. Januar ds. Js. in Kraft. Dieses Kontingent unterliegt allerdings dem autonomen Butterzoll von 100 RM. je dr, während bei Einfuhr aus den Neistbegünstigungsländern nur ein Zollsats Son 75 RM. je ds erhoben wird. Weiche Porderungen fallen darunter?— Von der Verordnung über die Zinserleichterung für den landwirtschaftlichen Realkredit vom 27. September 1932 werden alle Forderungen, die durch eine Hypothek oder Grundschuld an einem landwirtschaftlichen, forstvirtschaftlichen oder gärtnerischen Grundstück gesichert sind, betroffen, wenn sie am 29. September 1932 mit mehr ale 4 v. H. zu verzinsen waren. Dabei ist davon auszugehen, daß landwirtschaftliche Grundstücke soiche sind, die landwirtschaftlichen Zwecken im engeren Sinne(Landbau, Vieh-, Fischzucht) dienen, wie z. B. Felder, Wiesen, Teiche usw. einschließlich etwa dazu gehöriger Gebäude. Als forstwirtschaftliche Grundstücke sind dabei solche, auf denen eine planmäßige auf Anbau und Abschlag von Holz gerichtete Tätigkeit ausgeübt wird, anzusehen. Bei gärtnerischen Grundstücken muß der Hauptzweck auf Anbau und die Gewinnung von gärtnerischen Kulturen(z. B. Baumschulen, Gärtnereien für Zierpflanzen, Gemüsegärtnereien) gerichtet sein.(Komm. Schlegelberger Harmerling). Herrscht Streit darüber, ob ein Grundstück als landwirtschaftliches, forstwirtschaftliches oder gärtnerisches anzusehen ist oder nicht, so entscheidet auf Antrag des Gläubigers, Schuldners oder Eigentümers darüber gebührenfrei, nicht auslagenfrei, das Amtsgericht, endgültig, in dessen Bezirk das Grundbuch für das belastete Grundstück geführt wird, bei Zuständigkeit mehrerer Amtsgerichte das zuerst angerufene. Die Notverordnung vom 27. September 1932 erfaßt auch alle diejenigen Hypotheken und Grundschulden, die von der 8. Dezember 1931-Notverordnung nur deshalb nicht berührt wurden, weil ihr Zinssatz 6 v. H. und darunter betrug, oder well sie erst später entstanden Auch Aufwertungsforderungen(Hypotheken) fallen darunter, wenn es sich um Tilgungsforderungen handelt. Als Tilgungsforderungen werden solche Forderungen angesehen, zu deren Tilgung jährliche Zinszuschläge bis höchstens 3 v. H. gezahlt werden, als Abzahlungsforderungen solche, die vereinbarungsgemäß nicht mit mehr als 5 v. H. jährlich getligt werden müssen. Hypotheken und Grundschulden mit einem höheren jährlichen Abtrag unterliegen also auch bezüglich der Abtragung der Verordnung, wenn sie mit mehr als 4 v. H. zu verzinsen waren Betroffen werden auch die Forderungen(Hypotheken und Grundschulden), die ohne Kündigung, z. B. durch Fristablauf fällig waren, sowie die bereits inzwischen fällig gewordenen Forderungen. Ausnahmen: Nicht betroffen werden jedoch alle die Forderungen, die ihrer Art nach auch der Notverordnung des 8. Dezember 1931 nicht unterlagen: das sind im wesentlichen die oben im Abschnitt „III. Notverordnung“ unter dem Stichwort„Ausnahmen“ aufgeführten Forderungen, auf die deshalb hier verwiesen werden kann. Wie kann der Gläubiger kündigen?— Der Gläubiger kann die Rückzahlung der unter die Notverordnung kallenden Hypothek(und die ihr zugrunde liegende Forderung) oder Grundschuld oder die durch sie gesicherte Forderung nicht zu einem früheren Zeitpunkt, als den 1. April 1935 verlangen; er kann also vor diesem Tage schon kündigen, muß es sogar unter Berücksichtigung der vereinbarten oder gesetzlichen Kündigungstrist, wenn er zu diesem Tage sein Geld haben will. Vorzeitige Kündigung des Gläubigere.— Bestehende Abmachungen und Satzungsbestimmungen über vorzeitige Fälligkeiten, z. B. bei unpünktlicher Zinszahlung, gelten weiter. Auch wo die vorzeitige Fälligkeit für bestimmte Fälle nicht schon beim Vertragsschlus vereinbart ist, kann die Hypothek oder Grundschuld bei Verschlechterung des Grundstückes Notizblock 6. 1. 1933. Geschäftsführer Dr. Möhle und Buchführer Da Red, beide vom Bielefelder Technorat, haben die heute ins Handeleregister eingetragene Firma„Westtlisch-lippische Treuhand-.“ gegründet. Aufsichtsratsvoreitzender ist der frühere Mitarbeiter des Technorate Dr. Heute(Stutgart). Die Firma wird sich mit Buchprüfung. Steuerberatung und kaufmännischer Organisation befassen. Ueber die mechanische Leinenweberei Martin Immerwahr,.mb.., Liebaulschles., die nach mehr als 50jährigem Bestehen die Zahlungen einstellen mußte, ist nunmehr, wie„Die Textil-Woche“ erfährt, das gerichtliche Vergleichsverfahren eröffnet worden. Die ungedeckten Passiven betragen RM. 258.207, denen an freien Aktiven RM. 52.405 gegenüberstehen. Es wind eine Quote von 83½ Prozent geboten. Die südelzwischen Warenschuldner haben zur Begleichung der auf Reichsmark lautenden Fakturen nach einer Vertügung der Nationalbank den DinarGegenwert, berechnet zum Belgrader Mittelkurs für die Devise Berlin, zuzüglich eines Zuschlag s zu entrichten. Der seit Ende Dezember in Geltung befindliche Zuschlag für Reichsmarkzahlungen beläuft sich auf 28 Prozent. Der Vorstand der Vereinigung britischer Handelskammern hat am Donnerstag dem Schatzkanzler eine Entschließung zum englischen Währungsprobiem unterbreitet. Darin hat eich der Vorstand für eine Stabilisierung unter Anlehnung an Gold oder ein anderes Währungsmetall ausgesprochen. Der Londoner Goldpreis betrug am 5. Januar 1933 für eine Unze Feingold 123 sh—½ d= 86.6184 RM., für ein Gramm Feingold demnach 47.5027 Pence =.78485 RA. Die Londoner Versicherungsmarkt soll, wie verlautet, an dem durch den Brand des französischen Dampfere„Atlantique“ angerichteten Schaden mit 2 Mill. Pfund beteiligt sein. unter gewissen Voraussetzungen vorzeitig fällig gemacht werden. Zahlt der Schuldner seine Zinsen einmal später als einen Monat nach Fälligkeit, so kann der Gläubiger ohne Einhaltung einer Kündigungstrist kündigen und sofortige Zahlung verlangen. War eine vorzeitige Fälligkeit aus besonderem vertragsgemäßen Anlaß vor dem 29. September 1932 eingetreten oder konnte der Gläubiger sie herbeiführen, so wird dem Schuldner(Eigentümer) keine Stundung nach der Verordnung gewährt. Der Schuldner oder Eigentümer kann jedoch die Stundung sich noch erzwingen, wenn die vorzeitige Fälligkeit infolge unpünktlicher Zahlung von Zins- oder Tilgungsbeträgen, auch für andere vorhergehende Belastungen oder sonst aus privaten odler öffentlichen Grundstückslasten herrührenden Beträgen eintrat, indem er bis zum 10. Junuar 1933 die rückständigen Beträge nachzahlt. Gerichtliche Entscheidungen, also auch Urteile, können Im Wege der Vollstreckungsgegenklage unwirksam gemacht werden, wenn der Schuldner noch rechtzeitig seinen Verpflichtungen nachkommt. Sogar Straf- oder Verzugszuschläge, die im übrigen nicht als„Rückstände“ gelten, fallen fort, soweit diese für einen der Nachzahlung folgenden Zeitraum geschuldet werden oder in einer Erhöhung der Kapitalschuld bestehen. Wie kann der Schuldner kündigen?— Das Kündigungsrecht des Schuldners wird in keiner Weise berührt. Wie ist die Verzinsung?— Für die Zeit vom 1. Oktober 1932 bis zum 30. September 1934 geschuldete Zinsen, und nur diese, werden um 2 v.., jedoch nicht tiefer als auf 4 v. H. gesenkt. Es werden also die in der genannten Zeit erwachsenden Zinsen, nicht die in dieser Zeit fälligen Zinsen herabgesetzt. Da dies noch nicht ohne weiteres ein Geschenk sein soll, wird der eingesparte Betrag der Zinsen dem Kapital zugeschlagen und soll bei der Rückzahlung mit bezahlt werden. Diese Zusatzforderungen, die unverzinslich, nur für bestimmte Grundkreditanstalten im Grundbuche eintragbar ist, im übrigen aber das Recht auf Befriedigung aus dem Grundstück mit dem gleichen Range, wie das Stammrecht, auch ohne Eintragung gewährt ermäßigt sich, wenn die Stammforderung(-hypothek) auf Verlangen des Gläubigers vor dem 1. April 1940 zurückgezahlt wird. Erfolgt die Rückzahlung vor dem 1. Oktober 1934, so ermäßigt sich die Zusatzforderung auf den Betrag, den die Zinsherabsetzung für die Zeit vom 1. Oktober 1932 bis zum Tage der Rückzahlung ausmacht. Verlangt der Gläubiger sein Geld vor dem 1. April 1937, was er ja schon zum 1. April 1935 tun kann, so fällt die Nachzahlung der jetzt nicht entrichteten Zinsen fort. Erfolgt auf Verlangen des Gläubigers die Rückzahlung vom 1. April 1937 bis 31. März 1938, s0 erhält er nur ein Viertel der weggefallenen Zinsen, vom 1. April 1988 bis 31. März 1939 nur die Hältte. Vom 1. April 1939 bis 31. März 1940 nur drei Viertel. Erst wenn der Gläubiger sich bis zum 1. April 1940 mit der Rückzahlung des Geldes geduldet hat, bekommt er auch die jetzt weggefallenen Zinsen im vollen Umfange nach. Gleitende Zinsen, also solche, die sich verändern, weil sie z. B. vom Reichsbankdiskont abhängig sind, werden in gleicher Weise während der genannten Zeit gekürzt, sobald der veränderliche Zinssatz über 4 v. H. hinausgeht, was z. B. durch Erhöhung des Reichsbankdiskonts eintreten kann. Nicht mehr als Zinsen gelten Verwaltungskostenbeiträge im obigen Sinne, Zuschläge für Disagiodariehen oder zwecks Deckung von Im Auslande begebenen Schuldverschreibungen, Verzugs-, Strafzinsen und dergl., und solche Zuschläge zu festen Zinsen, die für den Fall eines bestimmten Geschäftsergebnisses des Schuldners zu leisten sind. Der Zinssenkung, während im übrigen die vertraglichen Abreden gültig bleiben, unterliegen auch Forderungen(Hypotheken) und Grundschulden, die erst seit dem 29. September 1982 entstanden sind, zu deren Begründung der Gläubiger eich aber schon vorher verpflichtet hatte, wie das z. B. bei Darlehnevorverträgen geschicht. Vorausverzicht auf Zinssenkung.— Ist im voraus auf eine gesetzliche Zinssenkung verzichtet, eine verzeitige Fälligkeit oder Kündbarkeit oder die Rückzahlung mit Aufgeld für diesen Fall oder im Falle einer gesetzlichen Nichtigkeitserklärung des Zinssenkungsverzichts vorgesehen, so steht das der Zinssenkung und damit auch der Stundung nicht in Wege. Abtragungen auf die Schuld.— Bisweilen ist die Zahlung von Raten zur Tilgung der Verbindlichkeit vertraglich festgelegt. Sind diese Raten auf mehr als 5 v. H. der ursprünglichen Forderung jährlich festgelegt, so gilt auch für sie diese Stundung uneingeschränkt; liegt der Tilgungsbetrag zwischen 3 und 5 v. H. der ursprünglichen Forderung— immer ohne Zinsen—, so braucht der Schuldner Abträge vor dem 1. April 1935 nur in Höhe von 3 v. H. zu zahlen. (Fortsetzung folgt) Umlageverfahren zugunsten der Tilgungskasse, Als Tilgungsfonds für Zwecke der Tilgungskasse für gewerbliche Kredite, die am 23. Dezember 1932 gegründet wurde, war durch eine Verordnung vom 23. Dezember 1932 aus der zugunsten der Deutschen Golddiskontbank geschaffenen Wirtschaftsgarantie von 500 Millionen ein Teilbetrag in Höhe von 30 Millionen RM, abgezweigt worden. Das Verfahren, nach dem auf Grund der Wirtschaftsgarantie Zahlungen auf die Unternehmer aufbringungspflichtiger Betriebe umgelegt werden, war, soweit es sich um die Zahlungen an die Golddiskontbank handelt, in einer Durchführungsverordnung vom 8. Juli 1931 geregelt worden. Diese Verordnung ist nunmehr durch eine zweite Durchführungsverordnung vom 3. Januar 1933 ergänzt worden. Durch sie wird das gleiche Umlageverfahren, wie es die Verordnung vom 23. Dezember 1932 vorsicht, grundsätzlich auch für die Aufbringung von Zahlungen zugunsten der Tilgungskasse für gewerbliche Kredite für anwendbar erklärt. 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Sie stutzte ein wenig. spürte die kleine Distanz, die der über die Hand in die Luft geküßte Kuß zwischen sie und den Mann breiten sollte. Sie lachte. Lachte über den Luftkuß, über die Distanz, und—— über Ritsch Rother. Er aber merkte es nicht. Dann brachte Franz den Tee, und sie saßen und plauderten wie in alten Tagen. Rosel erzählte sehr amüsant von drüben, glitt elegant über manches weg, was sie nicht erzählen wollte. Dies elegante Gleiten und Verschweigen beunruhigte Ritsch Rother aufs neue. Das tat sie doch zweifellos nur, um gewisse Dinge zu verheimlichen, die ihr, so meinte sie, in seinen Augen schaden könnten. Sie brauchte das doch gar nicht! Sie war ihm doch keine Rechenschaft schuldig über ihr Tun und Lassen! Aber natürlich, wenn eine Frau geheiratet sein will, dann gleitet sie eben elegant und verschweigt, um den Glauben zu erwecken, daß nur er und kein anderer—— Erneuter Angriff auf deine Freihen, nimm dich in acht, Ritsch Rother! Rosel ging bald, kam aber auch bald wieder, und schnell sah zwischen ihr und Rother wieder alles aus wie früher, nur ruhiger, ohne Hinter= und Untergründe. Es gab keinen glanten und dennoch Distanz breitenden Luftkuß mehr, sondern freundschaftliches Händeschütteln, und es wurden keine Netze ausgelegt, in die einer hineintappen sollte. Rosel wollte nichts sein, als die angenehme, heitere Gesellschafterin, mit der sich's gut plauderte, lachte, ein wenig Theaterklatsch trieb, und von deren Gegenwart ein Stückchen Frohsinn im Raum haften blieb, auch wenn sie längst gegangen war. Mitunter sann Ritsch Rother ihr sogar nach. In ihr Wesen war seit der Rückkehr aus dem Dollarland etwas Neues gekommen, eine gewisse, aber keineswegs störende Ueberlegenheit, und dazu eine reizende kleine Zurückhaltung, so als ob die Rosel schon morgen das Fach wechseln wollte, was ja über kurz oder lang auch geschehen mußte. Rosel lernte auch„die drei Fratzen“ kennen, die ihr zunächst mit Abwehrgefühlen gegenüber traten, und den Vater nicht begriffen, der das Interview völlig vergessen zu haben schien. Das Wiederauftauchen Rosels und ihr Wesen kamen ihnen bedenklich vor. „Zweisellos hat sie Absichten auf Papa! Habt ihr bemerkt, wie sie ihn anhimmelt?“ fragte Mary bitter. Beß:„Anhimmelt?! Sie himmelt gar nicht. Im Gegenteil, siegessicher sieht sie ihn an. Und ihr Lächeln ist ganz niederträchtig... Geradeso, als ob sie Papa frozzeln wollte: „Warte nur, dich kriege ich schon dran!“ Margit fällte kein Urteil, meinte nur reuevoll: „Ich glaube, wir haben Papa in letzter Zeit etwas vernachlässigt! Wir müssen wieder ernstlich daran gehen, ihm eine passende Frau zu suchen!" Beß:„Da müssen wir uns beeilen, sonst kommt uns die Bruckner zuvor! Ist, ehe wir es denken, unsere Stiefmutter!“ Mary sagte mit Aufwand aller Energie: „Niemals! So lange ich lebe, wird das nicht geschehen!“ Eine Beteuerung, die Beß ein wenig beruhigte und Margit veranlaßte, einen neuerlichen Tee mit entsprechenden Damen vorzuschlagen, bei dem Papa unbedingt erscheinen müsse. Doch Papa war nicht mehr so fügsam wie ehedem, zeigte sich bockig, erschien bei besagtem Tee nur für eine knappe halbe Stunde und verließ ihn mit der durchsichtigen Ausrede, daß er eine wichtige Besprechung habe. Wie diese wichtige Besprechung in Wahrheit aussah, verriet den Töchtern später die kleine Schreibtafel im Vorzimmer, auf der stets vermerkt stand, wo er telefonisch zu erreichen sei, falls er unvermutet im Theater benötigt werden sollte. Auf der kleinen Schreibtafel las man Fräulein Rosa, Bruckners Telesonnummer... Inngstign e Es war eine kleine Opposition, die er sich schuldig zu sein glaubte. Er wollte nun einmal nicht verheiratet werden, wollte nicht in neue Zwangswirtschaft geraten, kaum daß die alte sich gelockert hatte... Samerst dat Rosel Bruckner hatte gleich demern, van „die drei Fratzen“ nur wenig Sympathie für sie aufbrachten, und sie hätte keine Frau sein müssen, wenn ihr nicht der Grund dieser Antipathie sofort klar geworden wäre. „Deine Töchter meinen, ich hätte Absichten auf dich,— da können sie ohne Sorge sein! Ich denke nicht daran! Früher einmal la, da war's anders... Aber heute? O nein, das ist lang vorbei! Heute nicht mehr, nein, wirklich, heute nicht mehr!“ So beruhigend ihre Beteuerung auch klang, so mißfiel sie ihm doch. Er fand es unschön, daß die Rosel ihm so klipp und klar erklärte, es liege ihr nichts mehr an ihm. Merkwürdig, wie unzart Frauen doch sein können! Er hütete sich, diese Erkenntnis an seine Töchter weiter zu geben. Erstens vermied er, mit ihnen von Rosel zu sprechen, denn sie machten, sobald der Namen fiel, immer so eigentümliche Gesichter, und außerdem sollten sie über ihn und seine Absichten nur ein wenig im Dunklen tappen, sollten vor allem merken, daß er sich durchaus nicht von ihnen verheiraten lassen wollte. Nein, durchaus nicht! Dann noch lieber die Rosel...! Er erschrak, als er diesen leichtfertigen Gedanken dachte. Wie kam er nur darauf? Hatte die Rosel doch wieder ein Netz gesponnen, ein noch viel seineres, als vor der Ausreise nach Amerika? Oder war es nur Widerstand gegen die Kandidatinnen der Töchter und deren Antipathie gegen Rosel? Er wollte sich mit dieser zweiten Annahme beruhigen, und der erschreckende Gedanke kam auch nicht wieder, suchte dagegen die Schwestern heim, so daß eine zu befürchtende Heirat Rother=Bruckner in all ihren Gesprächen wiederkehrte. Die Meinungen über diesen Punkt hatten sich inzwischen teils vertieft, teils gewandelt. Mary, die immer mehr in Verbitterung verfiel, war jetzt schon bereit zu pathetischen Beteuerungen(Stil:„Nur über meine Leiche!"), Margit dagegen, vorläufig noch im JansenGlück schwimmend und darum bereit, auch anderen ähnliches Glück zu gönnen, meinte behutsam: „Warum sind wir eigentlich so schroff gegen diese Heirat? Wenn Papa sie liebt, wenn es sein Wunsch und Glück ist——“ Beß rief empört:„Sie liebt ihn nicht... Wir lieben ihn weit mehr als diese Intrigantin! Aber wer frägt nach unseren Wünschen und unserem Glück?!“ Mary fand diesen Ausbruch berechtigt, Margit hörte kaum hin. Sie trug schon selber Sorge für ihr Glück. Niemand sonst brauchte sich darum zu bekümmern... In Rothers Gegenwart nannten sie Rosels Namen nicht, dafür aber schuf ihr dies Schweigen eine unsichtbare Stellung und Allgegenwärtigkeit, die stärker wirkten, als ihr persönliches Erscheinen hätte tun können. Sie ahnte natürlich nichts von dem erschreckenden Gedanken,„dann lieber noch die Rosel!“ der sich zwar gleich wieder verkrochen hatte, aber doch zeitweise feine Fühler ausstreckte, um kund zu tun, daß er noch lebte. Wie gesagt, sie ahnte nichts von ihm, aber es machte ihr Spaß, sich vor den Kolleginnen zu gebärden, als ob für sie nun doch ein Heiratsplan in Frage käme. O nicht mit Worten, ja nicht einmal mit Andeutungen gab sie zu verstehen, doch sie hatte eine Art zu lächeln, wenn Rothers Namen genannt wurde.. ihn mit einem ganz merkwürdigen Tonfall auszusprechen.. Auch sagte sie ein und das andre Mal ungefähr: „Wer weiß, ob ich nicht noch ins ältere Fach hinüberkomme! Man soll sich heute nicht über vier Wochen hinaus festlegen! Unverhofft kommt oft!“ (Fortsetzung in der nächsten Nummer.) Gut wie immer, billig wie nie! Chasalla- Bally- Romanus= Hammer- Wien Restpaare dieser Marken bringen wir besonders billig. Beachten Sie Ungers 4 Fenster! 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Herforder Stratze 26 "* ane er Ich hab’ da aber einen Blick hinter die Kulissen geworten: tut sich was, bei Gumpert, da geht der Chef um, hat eine Miene aufgesetzt, wie wenn er von allen seinen tausend schönen Kleidern und Mänteln auf einmal Abschied nehmen wollte und arbeitet wie wild mit seinem Blaustift. Manchmal steht auf einem Etikett M. 100.— und er schreibt glatt M. 30.— hin. Merkt Ihr was? Wird der Inventur-Verkauf bei Gumpert alles übertrumpfen?— Ihr werdet es ja morgen erleben dann aber— auf zu BIEEETELD In dieser Rubrik kostet jeden Wort.00 Mk, in der letten Ueberschrift.20 Lik. Worte mit mehr als 13 Buchstaben gelten doppelt. In dieser Rubrik werden Anzeigen nur bei Vorausbezahlung angenommen; andernfalls Berechnung von 20% Aufschlag iih Geschaftsspesen. KA Freundlich möbl. Zimmer frei. Zentrum. Viktoriastraße 20. Zimmer, freundlich möbl., separat gelegen, Nähe Bahn und Post, zu vermieten. Offerten unt. H 6558 an d. Geschäftsstellen d. Westf. Neuest. Nachr..1. 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