Erscheint wöchentlich slebenmal. Abonnementspreis durch die Post bezogen und durch den Briefträger ins Haus gebracht: für 5 Monate 1.92 Mk., für 2 Monate 1.28 Mh., für 1 Monat 64 Pfg.; von der Poll abgeholt: für S Monate 1.50 Mh., für 2 Monate 1 Mk., für 1 Monat 50 Pfg.; durch unsere Boten in der Stadt bestellt: pro Quartal 1.70 Nk.# Bestellungen nimmt jeches Postamt und jeder Babnnsee Landbriefträger entgegen. Auflieferung größerer Anzeigen tagsvorher bis 12 Uhr vormittags kleinerer ois 6 Uhr abends. Größere Anzeigen für die Sonntags- Ausgabe bis Freitag 6 Uhr abends. kleinere bis Samstag 10 Uhr vormillags.* Anzeigenpreis für die Zeile oder deren Raum 20 Pfg., für Paderborn 15 Pfg.* Retzlamereile 30 Pfg. 4 Beilagegebühr nach Übereinkunkt.# Bei zwangsweiser Eintreibung von Gedühren durch n Klage, Konkurs etc. wird der für Aufträge bewilligte Rabakt hinfällig. Ne. 16.. Göckentliche Beilagen: Sonntags-Plauderer- Sonntags-Feier= Praktischer Ratgeber für die Landwirkschaft ekc. Geschäftsstelle: Jühenplatz 3. kernsprech-Anschluß Nr. 16. Paderborn, Dienstag, 23. Juni 1908. 65. Jahrgang. Erstes Blatt; hierzu ein zweites sowie Praktischer Ratgeber. Politische Tagesübersicht. Paderborn, den 23. Juni 1908. Kaiser Wilhelm über den neuen amerikanischen Botschafter in Berlin. Vor einigen Tagen ist der neue amerikanische Botschafter in Berlin, Mr. Hill, vom Kaiser Wilhelm in Antrittsaudienz empfangen worden. Es heißt nun, daß der Kaiser nach dem Empfange sich außerordentlich günstig über Herrn Hill ausgesprochen und hinzugefügt habe: „Es zeigt sich wieder einmal, wie schlecht ich informiert bin.“ Diesmal, so behauptet das Berliner Tageblatt, stammte die schlechte Information von amerikanischer Seite. Nation alliberalismus und Sozialdemokratie. Das freisinnig=nationalliberale Siegener Volksblatt hatte vor der Landtaswahl ein Zusammengehen der Nationalliberalen mit den Sozialdemokraten, in Bielef eld=Halle=Herford angeregt, um unter Abtretung eines Mandates an die Sozialdemokratie zwei liberale Mandate zu gewinnen. Als die rechtsstehende Presse auf das eigentümliche Verhalten des nationalliberalen Blattes hinwies, beeilte sich das Blatt festzustellen, daß es kein nationalliberales, sondern ein„entschieden liberales“ Blatt sei. Darauf schreibt nun das Volk, das Organ der Siegländer Christlich=Sozialen:„Neue Rätsel gibt das Siegener Volksblatt der Oeffentlichkeit auf, wenn es sich in einem Schreiben an die Frankfurter Zeitung dagegen verwahrt, daß es ein nationalliberales Organ sei. Davon sei keine Rede, sondern das Blatt „dient, wie seit bisher 43 Jahren, der entschieden liberalen Sache“. Hierzu bemerkt die Siegener Zeitung:„Bisher waren wir und viele andere Leute der Meinung, daß mit der Gründung der Siegener Volksblatt G. m. b. H., an der doch vornehmlich nationalliverale Industrielle beteiligt sind, das Blatt nationalliberales Par teiorgan geworden sei.“— Wir fügen noch hinzu, daß diese Annahme um so mehr berechtigt ist, als die Nationalliberalen durch ein vertrauliches Rundschreiben die nationalliberalen Industriellen und Betriebsführer aufgefordert haben, für das Blatt Abonnenten zu werben. Von einem Betriebsleiter, den wir dieserhalb befragten, ist uns das ausdrücklich bestätigt worden. Ferner ist es Tatsache— auch dafür haben wir lebende Beweise—, daß nationalliberale Werkmeister in verschiedenen Fabriken bei den Arbeitern Rundfrage gehalten haben, ob sie nicht Lust hätten, das Volksblatt zu bestellen, wobei sie Listen zum Einzeichnen vorlegten. Der Erfolg dieser Werbetätigkeit hat natürlich die aufgewendete Mühe nicht gelohnt. Kurz und gut, der gesamte nationalliberals Apparat ist fortgesetzt in Tätigkeit, um das Volksblatt hechtzubringen.... Wertroll ist und bleibt für uns die Tatsache, daß im Siegener Volksblatt, dessen Teilhaber nationalliberale Industrielle sind, die Frage ernsthaft diskutiert wurde, ob es nicht zweckmäßig sei, den Sozial demokraten ein Landtagsmandat abzutreten, damit die Wahl eines Christlich=Sozialen verhindert wird. Das hat zur weiteren Klärung der parteipolitischen Lage im Siegerland beigetragen und jedem halbwegs denkfähigen Menschen gezeigt, wohin die Fahrt des Liberalismus geht.“ Es hat sich also tatsächlich um den ersten Fühler der „Großblock“=Idee in Preußen gehandelt. Die Finanzgebarung der preußischen Landkreise bildet den Gegenstand einer sechs Bände ausfüllenden Veröffentlichung, welche auf Erhebungen beruht, die das Statistische Landesamt für das Jahr 1903/04 im Auftrage des Ministers des Innern durchgeführt hat. Für die Gesamtheit der 489 Landkreise des preußischen Staatcs betrug das berichtigte Soklaufkommen der umlagefähigen direkten Staats= bezw. staatlich verankagten Steuern nach dem Stande vom 31. März 1904 167 995 503 Mork. Abzüglich der auf Einkommen von nicht mehr als 900 Mark entfallenden 8140 609 Mark verbleibt ein Soll von 159954894 Mark. Das berichtigte Sollaufkommen der gesamten direkten Kreissteuern nach dem Stande vom 31. März 1904 belief sich auf 64 738359 Mark oder 38,5 Prozent des gesamten Steuersolks und 2.50 Mark auf den Kopf der Bevölkerung. Für die einzenen Pro omzen schwanken die Zahlen. Der Grund liegt teilweise in der größeren oder geringeren Bevölkerungsdichtigkeit, aber auch darin, daß in den östlichen Provinzen eine Reihe von Lasten, z. B. Wegebaukosten von den Kreisen übernommen werden, welche im Westen die Gemeinden aufbringen. Es stellen sich darum die Kopfbeträge auf in Westpreußen 3,65, in Hessen=Nassau 1.15, in Pommern 3.10, in der Rheinprovinz 1,31, in Hohenzollern 1.67 Mark. Die Schuldenlast der rreußischen Landkreise betrug am Schlusse des Berichtsjahres 357 753 422 Mark oder 13,59 Mark auf den Kopf der Bevölkerung, mn Schlesien und Ostpreußen 24,48, in der dichtbevökkerten Rheinprovinz 5,94, in Hessen=Nassau 4,57, in Hohenzollern 2,04, dagegen in Schleswig=Holstein 30,30 Mk. Die gesamten Ausgaben der Landkreise beliefen sich im Berichtsjahre auf 183 618 153 Mark oder 7,08 Mark auf einen Einwohner. Es entfallen hiervon in 100000 Mark ausgedrückt auf die Landkreise der Provinz Rheinland 169, Westfalen 127, Hannover 142, Hessen=Nassan 57, Hohenzollern 3, Ostpreußen 136, Westpreußen 148, Brau deuburg 271, Pommern 100, Posen 162, Schlesien 262. Sachsen 126, Schleswig=Holstein 135 Hinsichtlich der Verwendungen hat nicht überall die in der Staatsver waltung mit Strenge geübte Sparsamktit odgewaltet. Es ist bekannt und oft geuug gerügt worden, welcher Lurus bei den Kreisgebäuden, besonders auch in der oft unverantwortlichen Art des Ausbaues von Wohnungen entfaltet worden ist, die dann dem Landrat zu einem ganz unverhältnismäßigen Mietszins überlassen werden nrußten. Es wurde hierbei vollständig verkannt, daß der Landrat Staatsbeamter ist, der als solcher auch einen staatlichen Wohnungsgeldzuschuß und für die Bureauräume des Landratsamtes eine auskömmliche Entschädigung bezieht. Die Ausführung der hierfür erforderlichen Bauten wäre im Falle des Bedürfnisses Sache des Staates gewesen. Die Vertreter der Kreise haben indes in diesem Punkte dem ausgeübten Drucke nur selten zu widerstehen gewußt. Die wachsenden Ausgaben der Kreise haben in einer größeren Zahl derselben zur Einführung der sogenannten Umsatzsteuer auch dort geführt wo für eine solche nach den Motiven des Gesetzes schlechter dings kein Raum gegeben ist. Den ländlichen Grund besitz trifft dadurch eine neue und oft drückende Mehr belastung. Von der Ansiedlungskommission. Wie ostdeutsche Blätter erzählen, hat die Ansiedlungskommission im Laufe des rergangenen Monats rund 300 Kauf= und Pachlverträge abgeschlossen. Das Gesamter gebnis für die ersten fünf Monate des Jahres 1903 beläuft sich auf rund 1100 Vertragsabschlüsse, 10 Prorent mehr als in derselben Zeit des vorigen Besiedlungsjahres. Unter anderen wurde kürzlich auch das 278 Hektar große Gut Mochollek im Kreise Hohensalza angekauft. In diesem Kreise sind bis jetzt von der Ansiedlungskommission im ganzen 11 200 Hektar erworben worden, von denen 9500 Hektar an rund 500 Ansiedlerfamilien und eine Anzahl Arbeitersamilien mit einer Seelenzahl von rund 4000 vergchen worden sind. Die zumeist rübenbauenden An siedler stammen in der Hauptsache aus der Provinz Börde, ein Teil aber auch aus den wohlhabenden Kolonien Südrußlands. Diese Südrussen sind Abkömmlinge der unter der Kaiserin Katharina II. aus Süddeutschand herangezogenen und in den fruchtbaren Ebenen Südrußlands angesiedelten Schwaben. Daß alle diese Ansied ler, wie ja schon ihre Ursprungsorte beweisen, evangelisch sind, versteht sich am Rande. Wie sollte das unter den heutigen Verhältnissen auch anders sein! Eisenbahnminister und Eisenbahnhandwerker. Der Verband der deutschen Eisenbahnhandwerker und Arbeiter, welcher kürzlich in Paberborn seine Delegiertenversammlung abhiekt, hatte an den Minister Breiten bach eine Ergebenheitsdepesche gerichtet, welche durch folgendes Schreiben beantwortet wurde:„St. JohannSaarbrücken, 9. Juni 1908. Auf das dem Herrn Minister der öffentlichen Arbeiten von der Delegiertenversammlung des Verbandes Deutscher Eisenbahnhandwerker und=Arbeiter vom 30. v. M. zugegangene Tel- ramm erwidern wir dem Verbande i Auftrage und im Namen Seiner Exzellenz folgendes: Der Herr Mirister hat von der Versid erung fester Pflichterfüllung und treuester vaterländischer Gefinnung seitens der Mitglieder des Verbandes gern Kenntnis genommen. Dem gleichzeitig mitgeteilten Beschluß der Delegierten=Versammlung hat der Herr Mi nister ferner entnommen daß der Verbannd den Streik der Angestellten öffentlicher Verkehrson stalten durchaus minbilligt und jede Aufleh nung gegen die Autorität staatlicher Behörden verurteilt. Der Herr Minister gibt der Hoffnung Ausdruck, daß der Verband stets bemüht sein wird, diesen von ihm als richtig anerkannten Grundsätzen bei seinen Mitgliedern Geltung zu verschaffen. gez. Schwering.“ Eine sonderbare Wahlgeschichte. Aus dem Wahlkreise Adenau=Ahrweiler wird der Köln. Bztg. folgende merkwürdige Wahlgeschichte berichtet: Anläißlich der Landtagswahl im Wahlkreise Adenan=Ahrweiler, die für 10 Uhr in Saale des Uhrwciter Winzervereins anberanmt war, fand in demselben Saale um 9 Uhr eine Delegiertenversammlung der Zen trumspartei des Wahlkreises statt, zu der sich etwa 200 Delegierte eingefunden hatten. Während der Vorsitzende des Wahlkomitees und Leiter der Versammlung, Rentner Cholin=Ahrweiler, referierte, betrat kurz vor ½10 Uhr der Wahikommissar, Landrat Scherer=Adenau, mit seinem Se kretär ostentatlo den Saal, trat, den Redner keiner Beach tung wärdigend, an den Vorstandstisch, ergriff die Schelle, und tat der erstaunten Versammlung kund, er habe den Saal für seine Vorbereitung(die er vorher in einem anderen Zimmer begonnen hatte) nötig und duldete kein weiteres Reden. Als der Leiter der Versammlung ihm mitteilte, dah im Saale eme öffentlich bekanntgegebene Versammlung der Zentrumspartei stattfinde und hierzu der Saal vom Inhaber des Lokals bis 10 Uhr zur Verfügung gestellt sei, erklärte der Landrat. das gehe ihn nichts an, er brauche den Saal zu seiner Vorbereitung, werde durch die Reden gestört und werde solche daher nicht dulden. Laute Protestrufe ertönten nun von allen Seiten. Auch der Hinweis des Wirtes, daß der Saal vom Wahl kommissar durch seine Bestellung erst von 10 Uhr an beansprucht sei und bis 10 Uhr der Zentrumspartei zur Verfügung stehe, ebenso die wiederholten Aufforderungen der Vorstandsmitglieder konnten den Landrat nicht veranlassen, den Saal zu verlassen; erst der Hinweis auf den Hausfriedensbruchparagraphen brachte dies zustande. 9¾ Uhr wurde die Delegiertenversammlung geschlossen. Um 10 Uhr eröffnete der Herr Landrat die Wahl, motivierte kurz ein Kaiserhoch und gab dann die Erklärung ab: er sei vorhin durch die Erregung der Versammlung gehindert worden, eine Erklärung abzugeben, die er jetzt nachhole: er erkenne an, daß die Leiter der Versammlung formell in ihrem Rechte gewesen seien, er hätte annehmen müssen, daß der Saal ihm für den ganzen Tag zur Verfügung stehe. Seine Erklärung konnte auf die Versammlung keinen Eindruck machn, da man in derselben vor allem einen Ausdruck des Bedauerns oder der Entschuldigung wegen seines Vorgehens vermißte.— Daß ein Landrat sich so gesetzesnnkundig erweist, wie in diesem Falle, ist doch mindestens sehr auffällig. Zur landwirtschaftlichen Unfallversicherung. Auf die Anfrage des Vorstandes einer Landwirtschaftsberufsgenossenschaft beim Reichsversicherungsamt, ob eine statarische Vorschrift vom Amte genehmigt werden würde, wonach Beiträge zur landwirtschaftlichen Unfallversicherung nach der Veranschlagung der einzelnen Betriebsunternehmer zur staatlichen Einkommensteuer zu berechnen sind, hat das Reichsversicherungsamt geantwortet, die Genehmigung einer entsprechenden statutarischen Vorschrift könne nicht in Aussicht gestellt werden, da eine Umlegung nach der staatlichen Einkommensteuerveranlagung zu einer ungerechtfertigten Belastung derjenigen zahlreichen Unternehmer führen würde, deren besteuertes Einkommen nicht lediglich aus der Landwirtschaft herrührt. Der Volksbund zur Besämpfung des Schmutzes in Wort und Bild erläßt folgende Erklärung: Für die Eingabe des Volksbundes zur Bekämpfung des Schmutzes in Wort und Bild an die deutschen Negierungen und Parlamente sind schon Tausende von eigenhändigen Unterschriften von Männern und Frauen aller Stände, von Gelehrten, hohen Beamten sowohl wie von einfachen Arbeitern eingelaufen. Viele Zuschriften enthalten den Ausdruck des Unwillen: über die Unhaltbarkeit der bestehenden Zustände. Die Eingabe hat folgenden Wortlaut:„Die Gefährdung unserer Jugend und damit des ganzen deutschen Volkes durch den Schmutz in Wort und Bild wird nach den Ereignissen der letzten Zeit auch von denen anerkannt, die der Gefahr früher gespottet haben. Manches ist zwar erreicht. Mit dankenswerter Unterstützung der Behörden und der Presse ist es gelungen, gewisse Witzblätter.von den schmutzigsten Anzeigen zu säubern. Aber viel mehr bleibt noch zu tun. Im Interesse der deutschen Jugend fordern wir, daß die Regierungen gegen die öffentliche Auslegung von Bildern und Schriften einschreiten, die, weit entfernt, der Kunst oder der Wissenschaft zu dienen, lediglich darauf berechnet sind, in schamloser Weise die Sinnlichkeit zu reizen, sowie gegen Kinematographen und Mutostope, die denselben Zwecken dienen. Man erkläre aus einer Postkarte seine Zustimmung oder erbitte zur Sammlung von Unterschriften Einzeichnungslisten von der Geschäftsstelle des Volksbundes, Berlin NW. 87; Beusselbrücke.“ Die Sammlung von Unterschriften soll bis Anfang des Jahres 1909 fortgesetzt werden. s2 Das Gold der Sonnentochter. Robin Wilkins hatte, dicht am Ufer stehend, diese aufregende Szene mit starrem Staunen und noch ungewiß darüber, ob er m jauchtendem Jubel ausbrechen solite, beobachtet. Wäre es denn möglich, dah ihm zum zweiten, zum dritten Male der Zufall so zu Hilfe kommen sollte, daz ihm die Erfüllung seiner Pläne gleichsam als reife Frucht in den Schoß fiel, ohne daß er selber Hand anzulegen brauchte? Damals schon in Chicago die rettende Dazwischenkunft Cormacs bei der Beschaffung des Niemer versprochenen Geldes; dann die Beseitigung des schimmsten Zeugen durch sanatische Indianer und hier Jast kam ihm ein Grauen über das Anmaß seines Glückes an. Jetzt war die Bahn frei... kein Zeuge, kein Mund, der reden konnte... die Vergangenheft war tot, und hinter ihm, da lockten unerschöpfliche Goldschätze! Es konnte nicht anders sein... wen das Schicksol auf so unerhörte Weise begünstigte, der mußte zu größeren Dingen ausersehen sein. Robin Wilkins fing an, an seinen Stern zu glauben Dennoch aber... das Glück wäre zu groß gewesen.. er konnte es immer noch nicht recht fassen. Wenn er sich nun getäuscht hatte? Wie sollte Cormac hierherkommen? Warum war er nicht bei den anderen? Immerhin... konnte er nicht eine kleine Sondererkursion haben machen wollen? Dann mußten aber jedenfalls die zwei größeren Boote gar nicht weit sein. Es war doch wohl nötig, sich genauer zu überzeugen. Er spornte sein Pferd zu rasendem Galopp an. War der Ertrunkene Cormac— und wer anders sollte in dem ihm bekannte Boote sitzen, wenn er seiner Sache sicher war, daß es einer von den andern nicht sein konnrer— dann muß er über kurz oder lang des Haupttruppes ansichtig werden. Jetzt aber tauchte ein anderer Gedanke in ihm auf. Wenn es Fred Cormac war, der hier verunglückte, dann mußte man ihn bald vermissen, man würde womöglich das treibende Boot, das immer weiter talwärts geführt wurde, auffischen und schließlich zurückkehren und nach ihm suchen. Er muhte sehr vorsichtig sein, um nicht in eine gefährliche Lage zu geraten. Nach etwa zweistündigem Ritte sah er am diesseitigen Ufer hinter einer scharfen Krümmung des Flusses, gedeckt durch ein kleines Wäldchen, das sich die Hügelabhänge herunter bis an den Flußrand zog, die beiden Strombarkassen des Marstens ankern. Nebenbei auf dem Lande waren Zelte aufgeschlagen und über den Zeltspitzen ringelte der Rauch des Lagerfeuers. Ah... also er hatte recht gehabt! Hier lagerten sie und warteten auf die Rückkehe Cormacs. Nun gut, vielleicht wird man seine Leiche vorübertreiben sehen und aufsangen,— den lebenden Cormac sahen sie gewiß nicht wieder. So schiell wie möglich jagte er wieder zurück. Wehe ihm, wenn man ihn hier entdeckte! Vergebens hatte er unterwegs nach der Leiche ausgeschaut. Sie schien noch nicht zum Vorschein gekommen zu sein. Aber dicht am Ufer trieb das umgekehrte Boot und noch etwas anderes, dessen Art er nicht zu erkennen vermochte. Er sprang vom Pferde, hieb mit der Art, die er in einer Satteitaschse stecken hatte, ein langes, dünnes Stämmchen los, ging dann so weit in das Strombett hinein, als die ziemlich starke Strömung es zuließ, und versuchte mit Hilfe der Stange jenen fremden Gegen stand zu ergattern. Jetzt konnte er auch das Boot ganz deutlich als dasjenige Marstens erkennen.„Daddy“ las er am Bug... oh, es war kein Irrtum möglich! Jetzt hatte er jenes Etwas erwischt. Ein Pelzrock war es, ein Pelzrock, wie ihn Cormac getragen, wie er in der Nacht, als Ghita für ihn starb, wohl gesehen hatte. Er zerrte sich die blähende Masse ans Land und durchuchte, um sich zu vergewissern, die Taschen. Er fand nichts von Belang. Ein Notizbüchelchen mit kleinen Bleistiftaufzeichnungen, in denen er mit Bestimmtheit die kleine, zierliche Handschrift seines Pflegebruders erkannte. Ueberdies kam mehrere Male der Name Mary vor. Das genügte! Aber da... in der Brusttasche... ein Brief von Mary Donats Hand, die Schriftzüge waren zwar jetzt etwas verwaschen, aber doch leserlich! Der Umschlag fehlte. Die Datierung war Chicago, wenige Tage nach der Flucht Cormacs aus dem Zuchthause. Aus dem Text, der von Järtlichkeit und Beteuerungen ihres Glaubens an seine Unschuld überfloß, ging hervor, daß der Brief an einen mit dem Geschäftshause Edward Wilkins in Verbindung stehenden Mann bei dem Fort Vork an der Hudsonsbai adressiert war. wo ihn Cormac jeden falls vorheriger Instruktion gemäß in Empfang ge nommen hatte. Und dieses erbrochene Schreiben hier ohne jegliche Aufschrift. mit den steilen, unbeholfenen Buchstaben, die übereinander hinwegzustolpern schienen... das war doc... bei Gott, das war Riemers Handschrift! Mit fiebernder Erregung las er das ziemlich lange Schriftstück durch... eine Niederschrift der Beobachtungen und Mutmahungen Rieniers mnbezug auf das plötzliche Verschwinden der jungen Bessie Erans! Ah, das hätte gefährlich werden können. So war also auch Cormac bereits in die Einzelheiten dieser unseligen Episode eingeweiht! Desto höher mußte er die Gunst des Zufalls tarieren, der auch diesen Mund jetzt für immer geschlossen hatte. Robin zerriß das Papier in kleinen Fetzen und gab diese den Weilen preis. Marys Brief steckte er zu sich. Ein tiefes, lautes Aufatmen, dann ein wildes, übermütiges Lachen, und fort gings wieder i scharfer Gungart der neuen Goldgräberkolonie zu. Ob ihm auch dort das Clück so weiter lächeln würde? 18. Kapitel. Dawson Cily. Ist Gold zu riechen? Wer ist stätker, die Gier des Hungers oder die Gier nach Gold? Eine entsetzliche Nachricht und eme furchtbare Flucht. Ein Millionär, der sich mit einer Suppe aus gekochten Lederriemen begnügen muß. Onglu hat Recht behalten. Robin Wilkins traf noch vor Ablauf einer Woche wieder am Klondyke ein: aber wie hatte sich diese jüngste aller Kolonien bereits verändert! Bereits mehr als zweihundert Claims, von denen jeder etwa hundert und sechzig Meter lang war, waren in Angriff genommen. Gegen fünfhundert Weiße waren schon zusammengeströmt, und der Zufluß nahm immer größeren Umfang an. Von den östlichen Gebirgen, von der nördlichen Küste, von dem furchtbaren Chilkvotpaß im Süden, auf Schaluppen, Dampfptnassen und Flößen kamen sie den Dukon herauf .... eine stetig wachsende Schar von Ameisen, unter die auf unmerkliche Weise die Losung„Auf nach Klondyke!“ ausgegeben war! Wilkins erstand ebenfalls einen Claim und schürfte mit emsigem Eifer, der auch im reichsten Maße belohnt wurde. Innerhalb zweier Stunden hob er bereits am ersten Tage mit der Schaufel gegen zweihundertfünfzig Unzen Gold, also etwa siebzehntausend Mark Gold aus der Erde. Von Tag mu Tag schwoll sein Reichtum an; immer zahlreicher häuften sich die Ledersäckchen in seiner aus Baumstämmen gefügten, mit Moos verpolsterten und mit Birkenrinde überkleideten Hütte. Besondere Wachsamkeit war nicht nötig, diese Schätze zu hüten. Man konnte Geld sogar in größeren Haufen frei auf dem Boden liegen lassen, ohne daß sich jemand daran vergriffen hätte. Die Gesamtheit und ihre drohende Lynchzustiz trug mehr zur Ehrlichkeit der einzelnen bei, als es die beste Polizei je vermocht hätte. Wilkins traute seinen Augen nicht, als er nach fast achttägiger Arbeit sich einmal aufmachte, um die eigentliche Stadt anzusehen, die sich jetzt links und rechts von der Klondyke=Mündung am rechten Yukonufer zu erheben begann. Bäcker, Fleischer, Kaufleute, Schnapsläden, Speisehäuser... alles war schon vorhanden. Hunderte von Händen waren geschäftig, neue Häuser, Geschäftsräume und amtliche Gebäude zu errichten. Diese Stadt michs mit der Schnelligkeit eines Pilzes aus der Erde. Es war, als hätte die Gier nach Gold den Boden für das Aufsprießen der Kultur in dieser drei Monate des Jahres von(is starrenden Einöde gedüngt. An einer Stelle, wo eben die Vorarbeiten für ein umfangreiches Gebäude in Angriff genommen wurden, beiehrte eine riesige Plakattafel die Einwohnerschaft von Dawson City, daß nach Vollendung des Baues hierselbst ein Restaurant großen Stiles mit Chantantaufführungen und Spielsälen eröffnet würde. Alles war fröhlich und guter Dinge. Waren auch sämtliche Bedürfnisse überaus teuer ... was verschlug das? Gold hatte man ja in Hülle und Fülle! Der September brach heran. Die Temperatur ging schon bedeutend zurück. Häusig flel bereits Schnee, der aber auf dem erwärmten Boden noch keinen Bestand hatte. Die Jeltbewohner mußten daran denken, sich für den Winter eine solidere Heimstätte zu schaffen. Arbeitswillige Hände wurden reichlich bezahlt; man gab gut und gern fünfzig bis sechtzig Mark Tagelohn. Freilich mußte man z. B. für ein Gläochen Branntwein— zumeist wurde Whisky getrunken— zwei Mark bezahlen; eine kleine Portion Rührei uum auf fünf Mark und darüber zu stehen. Wer sich nicht bei Zeiten vorgesehen hatte und, um sich gegen die immer empfindlicher werdende Kälte zu schützen, an Ort und Stelle die so praktischen Wolfsfellröcke kaufen mußte, hatte wohl an vierhundert Mark für das Stück anzulegen. Ein Flanellemd bezahlte man mit vierundzwanzig Mark. und man war noch sehr froh, daß man dergleichen unentbehrliche Dinge überhaupt erhielt. Die Lebensmittel kamen zumein zu Wasser, den Dukon stromauswärts: aber plötzlich versiegte diese Quelle; denn schon in den ersten Septembertagen trat starker ein, so daß jeder Verkehr auf dem Dukon des groden Cisganges wegen unmöglich wurde. Auch die Indianer Zum Stand der Strafprozeßreform erfahren die Berl. Neuest. Nachr. von unterrichteter Seite, daß die Vorlage, die in kürzester Zeit dem Bundesrat zugehen wird, nach Verabschiedung im Bundesrat, noch bevor sie an den Reichstag gelangt, veröffentlicht werden soll, um eine Kritik aus furistischen und Laienkreisen herbeizuführen. Zwei wichtige Fragen würden in der Vorlage eine neue Regelung erfahren, nämlich einmal die Hebung der Bedeutung des Eides durch eine Beschränkung der Vereidigung von Zeugen bei geringeren Straffällen. Es dürften in Zukunft nur solche Zeugen vereidigt werden, deren Aussage für den Ausgang des Strafverfahrens von wirklicher Bedeutung ist, wobei jedoch dem Antrage des Beschuldigten auf Vereidigung eines Zeugen Rechnung getragen werden soll. Ferner wird der Schutz des Zeugen gegen nachteilige Folgen seiner Vernehmung eine Aufgabe der Reform bilden, indem wirksame Garantien geschaffen werden, daß Zeugen durch Aussagen über Dinge, deren Erörterung unver meidlich ist, keine wirtschaftliche oder moralische Schädi gung erleiden. Auch die formelle Seite des Verfahrens gegen Jugendliche soll durch die Vorlage geregelt werden, womit feststeht, daß dieses nur im Nahmen der bestehenden Gerichtsordnung gelöst werden soll. Der Neubau der spanischen Kriegsflotte. Die neue spanische Flotte soll, soweit die Ausschreibungsbedingungen bisher bekannt gegeben sind, aus drei Kreuzern von je 15000 Tonnen Wasserverdrängung, drei Torpedobootzerstörern von je 350 Tonnen. 24 Torpedobooten zu je 180 Tonnen und vier Kanonenbooten zu se 800 Tonnen bestehen. Der Bau der Schiffe muß auf den Staatswerften zu Ferrol und Cartagena erfolgen, die zu diesem Zwecke zeitweise den Unternehmern zur Ver fügung gestellt werden, und zwar sollen die Kreuzer in Ferrol, dessen Ausbau zu einer Werft und Hafen für größere Kriegsschiffe ebenfalls ausgeschrieben wird(An (age einer Werft, Bau eines Docks, Ausbaggerung des Hafens. Bau einer Mole usw.), die übrigen Schiffe in Cartagena gebaut werden. Die Lieferzeiten betragen für die Kreuzer 4 bis 7 Jahre, die Torpedobootzerstörer 3½ bis 6 Jahre, die Torpedob##ote 1½ bis 7 Jahre, die Kanonenboote 22 bis 40 Monate. An dem Wettbewerb können nur Firmen teilnehmen, die in Spanien ihr Domizil haben und den spanischen Gesetzen unterworfen sind, doch können sich auch ausländische Gruppen beteiligen. Die wichtigste Reform für Rußland. Die Regierung scheint sich endlich entschlossen zu haben. den bäuerlichen Gemeindebelitz in Einzelhöse, die in das Privateigentum der Bauern übergehen, umzuwandeln. Die Ausführung des Planes ist aber deshalb nicht ganz leicht, weil die Bauern der Be seitigung des Gemeindebesitzes selbst großen Widerstand entgegensetzen. Man sollte meinen, daß sie das Uebel dieses Zustandes erkennen, welcher ihnen bereits genug Unheil bereitet hat. Das ist aber bezeichnender Weise nicht der Fall. Die Bauern hängen dermaßen am Hergebrachten, daß sie selbst das Ueberlebte und offenbar Schädliche nicht aufgeben wollen. Ihr Widerstand gegen die Einzelhöfe hat zum Teil seinen Grund darin, daß sie mit dem Wirtschaftsbetriebe auf solchen Höfen nicht vertraut sind. Um nun die Unkenntnis zu beseitigen, plant die landwirtschaftliche Hauptverwaltung Reisen bäuerlicher Abgesandter in die Westrussischen und Walhynischen Bezirke, wo sie Gelegenheit haben werden, die Wirt schaften auf Bauernhösen kennen zu lernen. Die Kosten dieser Reisen sollen die Landverteilungskommissionen tragen, die, um billigere Preise auf den Eisenbahnen und Dampfschiffen zu erzielen, mit den betreffenden Gesellschaften in Verbindung treten wollen. Den bäuerlüchen Abgesandten werden auch Führer seitens der Hauptverwaltung beigegeben, die sie auf die Höfe führen sollen, welche sich im besten Stande befinden und die ihnen auch die nötigen Aufschlüsse geben werden. Man hofft von diesen Reisen das beste. Namentlich rechnet man damit, daß die Abgesandten ihre Erfahrungen in den Dörfern erzählen und die Vorurteile der Bauern gegen die Einzelhöfe allmählich überwinden. Es wird sich zeigen, ob die Erwartungen sich erfüllen. Die Regierung scheint allerdings entschllossen zu sein, an die Reform heran zutreten. Ein Franzose über Kaiser Wilhelm. — Paris, 20. Juni. Die Wochenschrift„Opinion" widmet ihren heutigen Leitartikel Kaiser Wilhelm II., dem„Mutualisten“. Der Artikel ist von Professor Leopold Mobilleau, dem Präsidenten der internationalen Vereinigung für Mutua liemus, geschrieben, der im Jahre 1907 in Kiel mit dem Kaiser zusammen war. Er hat von diesem Eindrücke gewonnen, die höchst interessant an sich sind und noch interessanter dadurch werden, daß ein hervorragender Franzose sie gerade jetzt in einem angesehenen Blatt veröffentlicht. Wilhelm der Zweite, der sich selbst in das Album einer jungen Französin als„Wirhelm I. R. Mutualist“ eingeschrieben hat, ist für Mabilleau zwar kein Mutualist im Sinne Proudhons, aber er fühlt sich, wenngleich als Deutscher durch und durch, doch auch als hervorragendes Mitglied einer Weltbrüderschaft, in der er leitend und verantwortlich tätig sein will. Mabilleau schreibt weiter:„Der Kaiser erträumt die Vereinigten Staaten von Europaunter der Hegemonie Deutschlands, aber er will von dieser Hegemonie keinen anderen Vorteil ziehen, als durch sie den harmonischen und friedlichen Fortschritt aller Völker herbeizuführen.“ Bevor Mabilleau aber zu diesem Resultate seiner Beobachtungen kommt, das interessant genug ist, wenn es auch die Ideale des Kaisers den Franzosen nicht sympathischer machen wird, schildert er den Menschen und Fürsten, wie er ihn in längeren Unterhaltungen kennen lernte. Von den Ansichten des Kaisers und von dessen Gedanken, wie er sie zu Mabilleau geäußert haben soll, sei folgendes mitgeteilt: Zrnächst spricht Mabilleau von dem Glauben Wilhelms II. an seine Mission und hebt hervor, daß der Kaiser durchaus friedlich gesinnt sei und nur den Wunsch habe, daß andere Völker ihn nicht zum zogen sich bis auf diejenigen, die in einem festen Arbeitsverhältnis zur Kolonie standen, in ihre Winterdörfer in den geschützten Tälern der Gebirge zurück. Aber während die Lebensmittelvorräte rapide abnahmen, und die Preise täglich ins Ungemessene stiegen, schwoll die Zahl der schlecht verproviantierten Herzuziehenden fortwährend an. Die Zahl der bearbeiteten Claims war auf vierhundertundsechzig emporgeschnellt; man konnte die zivilisierte(weiße, Bevölkerung von Dawson und nächster Umgebung Mitte September auf über anderthalb Tausend tarieren. Man nährte sich jetzt hauptsächlich von den „drei B“, wie die Goldsucher das aus konservierten Bohnen, Speck und Brot(beans, bacon and bread) bestehende Gericht nannten. Hin und wieder wurde noch einmal ein Fisch gefangen. Frisches Fleisch gab's schon nicht mehr, und getrocknetes, gepökeltes oder geräuchertes Fleisch hatten nur noch die Restaurationen, die Preise dafür forderten, die selbst den glücklichsten Goldsuchern bald zu hoch waren. Für eine Mahlzeit aus Bohnen, Speck und Brot mit einer Tasse Kaffee begann man bereits funfzehn und zwanzig Mark zu fordern. Den gleichen Handelswert hatte ein halb Pfund Schinken erreicht; dieselbe Summe wurde für eine halbe Mandel Eier bezahlt. (Fortsetzung folgt.) Kriege zwingen möchten. Er wolle das Glück seines Volkes durch Entwicklung des Wohlstandes, durch Förderung von Kunst und Wissenschaft herbeiführen. Er habe geäußert:„Was soll mir eine Provinz mehr, erkauft durch Zerstörung, durch Haß und Elend? Deutschland kann nichts gewinnen, wenn es den Frieden bricht, der ihm seit 37 Jahren nur Segen gebracht hat. Nur wenn es um Ehre und Leben ginge, Kürfe man sich schlagen, nur wenn etwa eine europäische Koalition die Freiheit Deutschlands be grenzen und das Glück der Nation gefährden würde, dürfe man kämpfen!“ Dann werden Worte angeführt, die sich direkt an die Adresse Frankreichs richten.„Welch ein Widerspruch in den äußerlich so korrekten Beziehungen dieser Länder! Wollen Sie Revanche? Nein! Da Sie sie nicht vorbereiten, da Sie nicht daran denken, einen Angriff zu organisieren, vielmehr im Vertrauen auf den Frieden ihren Geschästen nachgehen, so soll also Friede sein! Warum dann aber die Gegensätze bei jeder Gelegenheit so verschärfen, da doch niemand davon einen Nutzen hat? Zwischen uns gibt es nur eine vernünftige Politik: ein entschlossenes Bündnis, das die Rechte jedes einzelnen schützt und mit dem Brudermord ein Ende macht. Denn wenn Deutschland und Frankreich definitiv einig sind und in ihre Freundschaft Oesterreich, Italien und Spanien mit einbeziehen, von wein könnte dann ein Krieg heraufbeschworen werden?“ „Und Elsab=Lothringen?“ warf Mabilleau ein?! Darauf habe der Kaiser erwidert:„Sprechen wir nicht davon! An Ihnen ist es, sich stark und geschickt genug zu zeigen im Rate der Welt, um Kompensationen zu erhalten, die auf der Karte von Europa in zwanzig Jahren sicher möglich sein werden! Sie müssen selbst wissen, ob Ihre Ehre, Ihre ganze Politik, Ihre ganze Zukunft von dem Wiedergewinn eines Erdenwinkels abhängig sein soll, den ich Ihnen nicht geben kann, und den Sie nicht zu nehmen vermögen! Gilt die europäische Zivilisation nicht mehr als ein Gefühl?“ Mabilleau überläßt den Staatsmännern die Erwägung, ob sie in diesen Gesichtskreis eintreten wollen oder nicht. Und er tut recht daran! Es ist eine gefährliche Utovie, die er den Kaiser träumen läßt, und„Vereinigte Staaten Europas“, zu denen England und Rußland nicht gehören, könnten vielleicht em eigenartiges Schauspiel von Einigkeit abgeben. Für Frankreich erscheint trotz des friedlichen Rosenschimmers dies Zukunftsbild vorläufig aussichtslos. Alte und junge Reichstagsmitglieder. Der Tod des greisen Abgeordneten von WinterfeldtMenkin hat bekanntlich einen Wechsel im Alterspräsidium des Reichstages zur Folge gehabt. Nun ist im Reichstage nur noch ein Abgeordneter vorhanden, der über 80 Jahre zählt, und nur noch acht, die mehr als 70 Jahre alt sind. Diesen Alten stehen— ein interessanter Kontrast— nicht weniger als zwölf Abgeordnete gegen über, die noch nicht 35 Jahre zählen. Der neue Alterspräsident des Reichstages Graf Hompesch ist am 16. September 1826 geboren, vollendet also demnächst das 82. Lebensjahr. Ihm folgen im Alter die Abgeordneten Träger(freisinnige Volkspartei). Strombeck(Zentrum), Lender(Zentrum), alle drei 1830 geboren, Fürst Radziwill(Pole), Schrader(freisinnige Vereinigung), v. Staudy(konservativ) 1834 geboren, Dr. Stöcker(wirtschaftliche Vereinigung) 1835 geboren. Es ist bemerkenswert, daß nicht weniger als vier von diesen alten Herren noch Doppelmandatare sind: die Abgeordneten Träger und v. Strombeck gehören gleichzeitig dem preußischen Abgeordnetenhause, Graf Hompesch und Fürst Nadziwill gleichzeitig dem preußischen Herrenhause an. Die jüngsten Reichstagsmitglieder sind: Stresemann(nationalliberal) 30 Jahre, Dr. Böhme(wirtschaftliche Vereinigung), v. Mieczkowski(Pole) 31 Jahre, Dr. Wfeiffer(Zentrum), Erzberger(Zentrum). Potthoff(freisinnige Vereinigung), Severing(Sozialdemokrat), Beder=Arnsberg(Zentrum) 33 Jahre. v. Chlapowa=Chlapowsti(Pole), Struve (freisinnige Vereinigung), Mayer(Zentrum), Fleischer(Zentrum) 34 Jahre, Korfanty(Pole), Graef (wirtschaftliche Vereinigung), Roth(wirtschaftliche Ver einigung), Fahrmann(nationalliberal), Wiedeberg(Zentrum), Hamecher(Zentrum) 36 Jahre. Die jüngsten Mitglieder besitzen demnach das Zentrum(7), die wirtschaftliche Vereinigung(4), die Polen(3) und die freisinnige Vereinigung(2). rovinzielles. Linpspringe, 23. Juni. Heute abend 8½ Uhr findet im Kurparke des Vades Arminiusquelle bei günstiger Witterung Konzert, Illumination und Feuerwerk statt. n Niedermarsberg, 21. Juni. Wiederum ist einer der alten Soldaten zur grotzen Armee abgereist. Diesmal ist es der alte Herr Katho l, der vor 61 Jahren als Freiwilliger in das westf. Ulanen=Regt. Nr. 5 in Düsseldorf eingetreten und sicher zu den letztlebenden seines Jahrganges des Regiments gehörte. Noch vor Jahresfrist feierte der treue Biedermann im Kreise seiner Familie die goldene Hochzeit. Seine liebe Frau ist ihm vor einigen Monaten im Tode bereits vorangegangen. Wie erzählte er so gern von seiner Soldatenzeit. Als guter Katholik und ireuer Patriot ist er nun gestorben. Möge ihm die Erde leicht werden! Geseke, 22. Juni. Die hiesige Polizeiverwaltung hat das Westf. Volksblatt zum Publikationsblatte für öffentliwe politische Versammlungen bestimmt. k Warstein, 21. Juni. Nächsten Sonntag feiert der Sauerländische Sängerbund sein II. Bundesfest verbunden mit der 50jährigen Jubelseier des hiesigen Gesangvereins. Sofort nach Eintreffen der Bundesvereine, deren Zahl sich einschließlich des festgebenden Vereins auf 14 beläuft, setzt sich um ½12 Uhr Mittags der Festzug in Bewegung. der auf dem Marktplatz endet, woselbst durch Amtmann Schmitz die Fahnenweihe vorgenommen wird, die durch den Vortrag des Massenchores„Das deutsche Lied“ ihren Abschluß findet. Bei dem Preissingen, das um ½4 Uhr beginnt, fun gieren als Preisrichter die Herren Rebbert=Bochum, Simon= Rüthen ud somberg=Arnsberg. Die Preise bestehen in Me daillen und Diplomen. Dem festgebenden Verein sind von geschätzter Seite verschiedene Kunstgegenstände zur Verfügung gestestellt, die den Bundesvereinen je nach ihren Leistungen zum Geschenk gemacht werden. So bürgen denn alle Vorbereitungen dafür, daß sich das dier jährige Bundesfest dem vorjährigen in Eversberg würdig anreiht. u Vom Untereichsfelde, 22. Juni. Die Diphtheritis tritt in dem Dorfe Rhumspringe unter der Kinoer welt in besorgniserregender Weise auf. Mehrere Kinde:, darunter erwachsene Schulmädchen, sind bereits diesem Würgengel zum Opfer gefallen. In manchen Häusern liegen mehrere Kinder darnieder. Man beobachtet die Erscheinung, daß mehrfach mit der genannten Krankheit zugleich die Lungenentzündung auftritt. Ein Uebergreifen der Seuche auf benachbarte Dröfer wurde bisher nicht beobachtet. 1 Haselnune, 22. Juni. Anläßlich der 100jährigen Fabrikjubiläumsfeier der Brennereifirma J. V. Berentzen. Aktiengesch. n. b. H., wurde allen Angestellten und Arbeitern von der Firma ein Sparkassenbuch über einen Geldbetrag im Werte von 20—50 Mi. ausgestellt.— Mit der Heu ernte hat man am Ende der vorigen Woche angefangen Der Ausfall läß in hiesiger Gegend nichts zu wünschen übrig. — Die Firma J. B. Berentzen, welche auf dem Gute Saut mannshausen vor einiger Zeit mehrere Arbeiterbauer hat erbauen lassen, will jetzt noch weitere erbauen lassen. Lokales. Paderborn, 23. Juni. * Der Bericht über die heutige Wollauttion findet sich in der vorliegenden Nummer unter den Han delsnachrichten. Mit dem Wollmarkt war, wie im Vorjahre, eine Auftion aus England eingeführter Jährlingsböcke von drei verschiedenen Züchtern, insgesamt 19 Tiere, verbunden, die sämtlich alsbald Käufer fanden. Es wurden Preise von 180 bis 300 Mk. bezahlt, als Mittelpreis kamen 225 bis 235 Mk. heraus. Die nächste Sitzung des Windthorstbundes findet am Mittwoch den 24. abends 8¼ Uhr statt. Auf der Tagesordnung stehen außer geschäftlichen Angelegenheiten ein Vortrag und Bericht des Delegierten über den am 14. Juni d. J. in Münster abgehaltenen ersten Bezirksvertretertag der Windthorstbunde. Die Mitglieder sind gebeten, die Versammlungen stets zahlreich zu besuchen. Personalien. Verliehen dem Gewerbeinspeltor Dr. Heinrich Klocke zu Bochum der Charakter als Gewerberat mit dem persönlichen Range als Rat vierter Klasse, den Werkmeistern Johannes Deppe und Wilhelm Wiegmann, beide zu Lügde im Kreise Höxter das Allg. Ehren zeichen. Vom Oberpräsidenten zum 3. Beigeordneten für das Amt Weidenau ernannt der Fabrikant Heinrich Capito in Weidenau, der Betriebsingenieur a. D. Abe sen. zu Annen zum 2. Beigeordneten für das Amt Annen. 2 Militärisches Personale. Buddecke, Hauptm. und Komp.=Chef im Ins.=Rat. Nr. 158 in zum Platzmajor in Frankfurt a. M. ernannt. Neueste Nachrichten. Berlin, 22 Juni. *: Drahtlose Telegraphenoxdnung. Die drahtlose Telegraphie wird am 1. Juli in die amtliche Telegraphie des Deutschen Reichs ausgenommen. Staatssekretär Krätke hat jetzt eine entsprechende Aenderung der Telegraphenordnung vom 16. Juni 1904 auf Grund des internationalen Berliner Vertrages vom 3. November 1906 erlassen. Die Gebühren umfassen die Küstengebühr, die Bordgebühr und die gewöhnlichen Gebühren. Für deutsche Stationen beträgt in der Regel die Küsten gebühr 15 Pfg. für das Wort, mindens 1,50 Mk. für ein Telegramm, die Bordgebühr 35 Pfg. für das Wort, mindestens 3.50 Mk. für ein Telegramm. Im Verkehr zwischen Küstenstationen und Bordstationen wird die Ge samtgebühr vom Absender erhoben. In Verkehr zwischen Bordstationen wird die Bordgebühr des gebenden Schiffes vom Absender, die des aufnehmenden Schiffes vum Empfänger erhoben. Für Telegramme zwischen einem deutschen Feuerschiff und einer deutschen Küstenstation wird ein fester Zuschlag von 80 Pfg. erhoben. Wien, 22. Juni. Mit dem heutigen Tage ist der Hochschulstreik allgemein eingestellt worden, die Wiederaufnahme der Vorlesungen an der Universität voll zog sich heute früh in vollkommener Ruhe. Haag, 22. Juni. Amtlich wird bekannt gegeben: Die Erregung der Bevölkerung an der Westküste von Sumatra breitet sich bis zu den an die Insel Padang angrenzenden Landschaften aus. Die Lage in Alt=Agam ist ein wenig ruhiger. Die Station LubockAlung in Nieder=Pading wurde von dem holländischen Personal am 21. d. M. verlassen und dann zerstört. Eine Truppenabteilung geriet mit der aufständischen Bevölkerung in einen Kampf, bei dem die Aufständischen 50 Tote verloren. Rom. 22. Juni. Infolge des Zwischenfalles in der Deputiertenkammer am 18. d. M. fand heute zwischen dem Deputierten Tantini und dem Journalisten Zambelb ein Duell statt. Nächdem der Kampf mit kurzen Unterbrechungen 65 Minuten gedauert batte, erklärten die Aerzte, es sei eine Herzstörung bei Santini eingetreten; der Fortgang des Duells müsse daher auf einen späteren Tag verschoben werden. London, 22. Juni. Unterhaus. Lynch(überal) richtete folgende Anfrage an die Regierung: Ist ein Abkommen zwischen der englischen und der russischen Regierung betreffend die mazedonische Frage ge troffen worden? Kann Staatssekretär Grey erklären, welches die Hauptpunkte dieses Uebereinkommens sind? Hat das Uebereinkommen die Zustimmung der anderen Signatarmächte des Berliner Vertrages erhalten? An Stelle des Staatssetretärs erwiderte Unterstaatssekretär Pease: Wir haben ein Abkommen mit der russischen Regierung getroffen, aber es war noch keine Zeit, uns mit den anderen Mächten zu beraten. Bis dies geschehen sein wird, kann Gren nicht sagen, welche Vorschläge in Konstantinopel gemacht werden würden. Bialystock, 23. Juni. Im Prozeß wegen der im Jahre 1906 verübten Progroms wurde ein Angeklagter zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. 13 weitere Angeklagten erhielten Gefängnisstrafen von sechs Monaten bis ein Jahr. 15 Angeklagte wurden freigesprochen. Bombay, 22. Juni. Der Gouverneur von Bombay erklärte m einer Rede im gesetzgebenden Nat, daß die Regierung über eine Organisation berate zur Verfolgung aller terroristischen Gesellschaften ohne Unterschied, die in der Präsidentschaft Bombay die Bevölkerung aufreizen. Die Notwendigkeit der Anwendung von Gewalt sei beklagenswert, indessen könne die Regierung dem Treiben nicht untätig zusehen. Die anarchistischen Methoden würden von allen treugesinnten Indiern auf das entschiedenste verworfen. Kalkutta, 22. Juni. Aus Chandarnagar(Französisch=Ost=Indien) wird berichtet, daß französische Beamte den Schuldirektor Babu Roy Gupta, welcher der Beteiligung an der Herstellung von Bomben und an einem gegen den hiesigen Bürgermeister gerichteten Bom benanschlag beschuldigt ist, verhaftet und den englischen Behörden ausgeliefert haben. Johannesburg, 22. Juni. Staatssekretär Dernburg besuchte gestern verschiedene Minen, nahm heute an einem Bankett beim Bürgermeister teil, begibt sich abends nach Pretoria und wird morgen dort die Premier= Mine besichtigen. Die Zeitungen Transvaals widmen dem Staatssekretär Leitartikel und heißen ihn herzlich willkommen. Die Lehrfreiheitsfrage im bayrischen Reichsrate. München, 22. Juni. In der Kammer der Reichsräte dankte bei der Beratung des Kultusetats Erzbischof Stein=München der Regierung für die in der Abgeordnetenkammer gegebene Erklärung über die Grenzen der Lehrfreiheit der Professoren der Theologie. Kultusminister Dr. v. Wehner erwiderte: Die Wissenschaft bedarf der Freiheit, der Staat kann der freien Forschung keine Zügel anlegen. Anders aber liegt es bei der Lehrfreiheit. Hier darf der religiöse Glaube der Jugend nicht verletz t werden. Hypothesen sollen nicht ausgeschlossen sein, dürfen aber nicht als feststehende Tatsachen vorgetragen werden. Für Prosessoren der Theologie sind die Grenzen noch enger. Die Kirche kann den Vortrag irriger Lehren nicht dulden. Die Kirche hat das Recht festzustellen, ob eine Lehre irrig ist. Der Staat prüft dann in jedem Falle, welche Konsequenzen#er daraus zieht. Reichsrat Professor Schanz=Würzburg führte aus, für die Lehrfreiheit könne nur das Strafgesetzbuch und das gemeine Recht als Schranke gelten. Ein Professor könne die Wissenschaft nicht anders lehren, als er sie in seinen Schriften vertrete. Sonst leide das Vertrauen der Studenten zum Lehrer. Die Lehrfreiheit dürfe nicht beseitigt werden. Die Studenten könnten nicht immer am Gängelband geführt werden, sie müßten sich ihre Lebensauffassung selbst bestimmen. Kultusminister Dr. v. Wehner führte in seiner Erwiderung aus: Ein Professor muß sich in seinen Vorträgen vor den jungen Leuten eine größere Reservauferlegen als in seinen Schriften. Der Student soll nicht am Gängelband bleiben, aber ein Professor muß Hypothesen als solche bezeichnen, er hat nicht volle Lehrfreiheit und darf nicht Lehren vortragen, die an die Grundwurzel des Staates die Art anlegen. Reichsrat Dr. Schanz erwiderte, die Lehrfreiheit sei nicht zu beanstanden, da jeder Lehrer einen gewissen Takt besitze. Würde ein Professor antimonarchische oder anarchistischn Lehren vortragen, so käme er mit seinem Eide in Konflikt. Damit schloß die Diskussion. Schulwesen. k Aus Westfalen, 21. Juni. Die Delegierten=Versammlung des Kath. Lehrerverbandes zu Breslau beschloß auf Antraa Westfalen, die nächste Verbandsversammlung des Kath. Lehrerverbandes im Jahre 1910 zu Bochum abzuhalten.— Der Westfälische Provinzialverein zählt augenblicklich 109 Ortsvereine mit 2433 Mitgliedern. Davon entsallen auf den Regierungsbezirk Arnsberg 55, Münster 37 und Minden 17 Ortsvereine. Am nächsten Sonntag, den 28. Juni, findet zu Hamm im Kath. Vereinshause eine Delegiertenversammlung statt. Auf der sehr reichhaltigen Tagesordnung stehen obenan Besoldungsfrage und Schulaufsichtsrage Wirren in Persien. Teyeran, 22. Juni. Die energischen Maßnahmen des Schahs für den Fall etwaiger Unruhen haben augenscheinlich auf die Bevölkerung Teherans einen günstigen Eindruck gemanst. Die Personen, die zum Kampf gegen den Schah wegen angeblicher Verletzung der Konstitution aufreizen, sind, wie sich herauszustellen beginnt, Parteigänger des Prinzen SilliSultan. Nachdem sie in Teheran Fiasko gemacht, übertrugen sie ihre Tätigkeit auf die Provinz. Von dort laufen seitdem beunruhigende Meldungen über revolutionäre Umtriebe ein, die offenbar den Interessen des Prinzen zu dienen bestimmt sind. Aus Furcht vor Bestrafung suchten einige hiesige Revolutionäre in der Moschee Hallar Zuflucht. In Aserbeidschan ist eine Gesellschaft zum Schutz der Konstitution gegen die Angriffe der Revolutionäre und der sonstigen extremen Elemente in der Bildung begriffen. Taebris, 22. Juni. Gestern abend wurde auf dem Telegraphenamte inmitten der Volksmenge ein Revolutionär, der Mitglied des Endschumens ist, durch einen Revolverschuß verwundet. Die Bevölkerung ist äußerst aufgebracht gegen die Urheber der Anarchie und den untätigen Generalgouverneur. Der Präsident des Endschumens, Basirus Saltaneh, hat sich mit einer Leibwache umgeben.— Aus Urmia wird gemeldet: Die Kurden haben vor einigen Tagen den Landungsplatz am See, wo sich die Warenniederlagen###n, angegriffen. Nach der Einstellung des Ve##chi auf der Salmasstraße war der Weg über den Se. de einzig sichere Weg für die rusische Post und die Waren. Marokts. Paris, 22. Juni. Aus Tanger wird gemeldet, daß Si Aissa Ben Omar, der Minister des Auswärtigen Muley Hafids an die Gesandten der fremden Mächte ein neues Schreiben gerichtet hat, in dem er den Einzug Mulay Hafids in Fes anzeigt und ersucht, daß die fremden Mächte Mulay Hafid als einzigen und wahren Sultan anerkennen möchten. Die Gesandten haben sich darauf beschränkt, dieses Schreiben ihren Regierungen zu unterbreiten. Volkswirtschaftliches und Soziales. w Rom. 22. Juni. Die Arbeitskammern in Bologna und Spezia proklamierten den Streik als Akt der Solidarität mit den Streikenden in Parma. Trotz des Streiks ist in beiden Städten ein Teil der Geschäfte geöffnet. Spezia arbeiten die Arbeiter des Arsenals regelmäßig weiter. In Bologna machten die Arbeiter nach einer Versammlung den vergeblichen Versuch, die Arbeit in der Tabaksmanusaktur zum Stillstande zu bringen. Die Ordnung wurde nicht gestört. Ein gunzes Dorf abgebrannt. Das 1700 Einwohner zählende Dorf Zirk in Tirol an der durch Kaiser Max bekannten Martinswand ist durch spielende Kinder gestern ein Raub der Flammen geworden, leider haben auch Menschen und Vieh dabei den Tod geunden. Die darüber vorliegenden Drahtberichte besagen: w Innsbruck, 22. Juni. Ein Brand äscherte gestern abend die Ortschaft Zirl ein. Das Feuer, das wahrscheinlich durch die Unvorsichtigkeit spielender Kinder entstanden ist, breitete sich infolge des hestigen Sturmes mit ras nder Eile aus. 164 Häuser, darunter das Pfarrhaus, die Kirche, die Post, das gemeindeomtliche Gebäude sind niedergebrannt. Das unze Dorf liegt in Trümmern. 1300 Personen sind obdachlos. Bis jetzt wurden zwei Leichen unter den Trümmern gefunden, doch werden noch mehr Personen vermißt. Vier Personen erlitten schwere, eine große Anzahl leichtere Verletzungen. Am Brandplatz arbeiteten 18 Feuerwehren; von Innsbruck wurde militärische Hilfeleistung nach Zirl geschickt. w Innsbruck, 22. Juni. Wie amtlich festgestellt wird, beträgt der durch die Brandkatastropbe in Zirl angerichtete Schaden 1 200 000 Kronen, denen eine Versicherungssumme von 600000 Kronen gegenübersteht. Die Zahl der Toten beträgt nach neueren Feststellungen vier, doch werden noch mehrere Perionen vermißt. An die Hilfskomitces, die sich im Laufe des heutigen Tages in Innsbruck bildeten, liefen bis mittag außer großen Spenden an Kleidern und Lebensmitteln etwa 20000 Kronen ein. Erzherzog Eugen spendete 2000 Kronen. w Innsbruck, 23. Juni. Wie nunmehr festgestellt ist, sind bei dem Brande in Zirl 6 Personen umgekommen, auch der größte Teil des vorhandenen Viehbestandes ist mitverbrannt. Vermischtes. * R o s e n b e r g( S c h l e s i e n), 1 7. J u n i. E i n f ü r c h terliches Brandunglück ereignete sich heute Nacht im benachbarten Ulrikendorf. Im Anwesen der Peter Gladyschen Eheleute brach plötzlich Feuer aus. Ebe nach Hilfe herbeieilte, stand das Gebäude in Flammen. Die im Erdgeschoß schlafenden Kinder konnten gerettet werden, während zwei Knaben im Alter von 9 und 11 Jahren, welche sich im ersten Stock befanden, verbrannten. Ebenso wurden von dem verheerenden Element 4 Kühe, einige Schweine, sowie Geflugel vernichtet. Die Gladyschen Cheleute verbrachten diese Nacht gerade in der Scheune. wodurch sie wohl ihr Leben nicht in direkte Gefahr brachten, jedoch den Brand erst merkten, als die Flammen bereits lichterloh emporschlugen und eine Rettung zu spät war. Man vermutet böswillige Brandstiftung. Olvenstedt(vei Magdeburg), 22. Juni. Gestern mittag kam einem Automobil aus Magdeburg auf der Chaussee von Helmstedt nach Magdeburg zwischen Irxleben und Olvenstedt ein Radfahrer entgegen, der im letzten Augenblicke wohl des Staubes wegen die falsche Straßenseite zu gewinnen suchte. Um einen Zusammenstoß zu vermeiden, oremne der Automobilist mit Gewalt seinen Wagen und lenkie ihn über den Graben in das F ld hinein. Beim UeberNur noch heute und morgen eigen die Postboten die Abonnements=Quittungen auf das Nestfälische Volksblatt für das III. Quarti(Juli=September) vor. Damit in der Zustellung der Zeitung keine Unterbrechung eintritt, bitten wir das Abonnement sofort zu erNeuern. Geschaftsstelle des Westfalischen Volksbla“# 1 # 0040 Erscheint wöchentlich slebenmal.# Abonnementspreis durch die Post bezogen und durch den Briefträger ins Haus gebracht: für 3 Monate 1,92 Mk., für 2 Monate 1.28 Mh., für 1 Monat 64 Pfg.; von der Posl abgeholt: für 3 Monate 1.50 Mk., für 2 Monate 1 Mk., für 1 Monat 50 Pfg., durch unsere Boken in der Stadt bestellt: pro Quartal 1.10 Mk.# Bestellungen nimmi jedkes Poskamt und jeder a a d n n n a a L a n d b r i e f t r ä g e r e n t g e g e n. a a S S n n n n Auflieferung größerer Anzeigen tagsvorher bis 12 Uhr vormittags kleinerer ois 6 Uhr abends.# Größere Anzeigen für die Sonntags- Ausgabe bis Freitag 4 Uhr abends, kleinere bis Samstag 10 Uhr vormittags.# Anzeigenpreis für die Zeile oder deren Raum 20 Pfg., für Paderborn 15 Pfg.* Reklamezeile 30 Pfg. 4 Beilagegebühr nach Übereinkunft. Bei zwangsweiler Eintreibung von Gebühren durch n Klage, Konkurs etc. wird der für Aufträge bewilligte Rabalt hinfällig. Ne. 16. Wöckentlicke Beilagen: Sonntags-Plauderer- Sonntags-Feier= Praktischer Ratgeber für die Landwirtschaft erc. Geschäftsstelle. Jühenplatz 3. kernsprech-Anschluß Nr. 10. Paderborn, Dienstag, 23. Juni 1908. 60. Jahrgang. Zweites Blatt. neue Kraftfahrzeuggesetz. Der Entwurf eines Gesetzes über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen hat in der Fassung. in der er dem Bundesrate vorgelegt worden ist, den nach stehenden Wortlaut: 1. Haftpflicht. § 1. Wird durch ein im Betriebe befindliches Kraftfahrzeug ein Mensch getötet, der Körper oder die Ge sundheit eines Menschen verletzt oder eine Sache be schädigt, so ist der Halter des Kraftfahrzeuges ver pflichtet, dem Verletzten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen. Die Ersatzpflicht ist ausgeschlossen, wenn der Schaden weder durch ein Ver schulden des Fahrzeughalters oder einer von ihm zur Führung des Fahrzeuges bestellten oder ermächtigten Person, noch durch Betriebsfehler oder Betriebsstörungen verursacht worden ist. Wird das Fahrzeug ohne Wissen und Willen des Fahrzeughalters von einem andera in Betrieb gesetzt, so ist dieser an Stelle des Halters zum Ersatze des Schadens verpflichtet. Als Kraftfah rzeuge im Sinne dieses Gesetzes gelten Wagen oder Fahrräder, die durch Maschinenkraft bewegt werden, ohne an Bahngeleise ge bunden zu sein.§ 2. Die Vorschriften des§ 1 finden keine Anwendung: 1. wenn zur Zeit des Unfalles das Fahrzeug zur Beförderung des Ver letzten oder der beschädigten Sache diente oder der Verletzte bei dem Betriebe des Fahr euges tätig war, 2. wenn der Unfall durch ein Fahrzeug verursacht wird, das auf ebener Bahn eine bestimmte Geschwindigkeit nicht überschreiten kann und mit amtlicher Marke hierüber versehen ist. Die Geschwindigkeit wird durch eine mit Zustimmung des Bundesrats zu erlassende kaiserliche Ver ordnung bestimmt. Die Bestimmung kann auf demselben Wege ergänzt und abgeändert werden.§ 3. Hat bei der Entstehung des Schadens em Verschulden des Verletz ten mitgewirkt, so finden die Vorschriften des § 254 des Bürgerlichen Gesetzbuches Anwendung. Im Falle der Beschädigung einer Sache steht das Verschulden desjenigen, weer die tatsächliche Gewalt über die Sache ausübt, dem Verschulden des Verletzten gleich.§ 4. Im Falle der Tötung ist der Schadenersatz durch Ersatz der Kosten einer versuchten Heilung sowie des Vermögens nachteils zu leisten, den der Getötete dadurch erlitten hat, daß während der Krankheit seine Erwerbsfähigkeit aufgehoben oder gemindert oder eine Vermehrung seiner Bedürfnisse eingetreten war. Der Ersatzpflichtige hat außerdem die Kosten der Beerdigung demjenigen zu er setzen, dem die Verpflichtung obliegt, diese Kosten zu tragen. Stand der Getötete zur Zeit der Verletzung zu einem dritten in einem Verhältnis, vermöge dessen er diesem gegenüber kraft Gesetzes unterhaltungspflichtig war oder unterhaltungspflichtig werden konnte, und ist dem dritten infolge der Tötung das Recht auf Unterhalt entzogen, so hat der Ersatzpflichtige dem dritten insoweit Schadenersatz zu leisten, als der Getötete während der mutmaßlichen Dauer seines Lebens zur Gewährung der Unterhalts rerpflichtet gewesen sein würde. Die Ersatz pflicht tritt auch dann ein, wenn der dritte zur Zeit der Verletzung erzeugt, aber noch nicht geboren war. Hat bei der Entstehung des Schadens ein Verschulden des dritten die Vorschriften des§ 254 des Bürgerlichen Gesetzbuches Anwendung.§ 5. Im Falle der Verletzung des Körpers oder der Gesundheit ist der Schadenersatz durc Ersatz der Kosten der Heilung, sowie des Vermögensnachteils zu leisten, den der Verletzte dadurch erleidet, daß infolge der Verletzung zeitweise oder dauernd seine Erwerbsfähigkeit aufgehoben oder gemindert oder eine Vermehrung der Ausgaben eingetreten ist.§ 6. Der Ersatzpflichtige haftet: 1. im Falle der Tötung oder der Verletzung eines Menschen nur bis zu einem Ka pitalbetrage von fünfzigtausend Mark oder bis zu einem Rentenbetrage von jährlich dreitausend Mark, 2. im Falle der Tötung oder Verletzung mehrerer Menschen durch dasselbe Ereignis nur bis zu einem Ka pitalbetrage von insgesamt einhundertfünfzigtausend Mark oder bis zu einem Rentenbetrage von insgesamt neuntausend Mark, 3. im Falle der Sach beschädigung nur bis zum Betrage von fünftausend Mark.§ 7. Der Schadenersatz wegen Aufhebung oder Minderung der Erwerbsiayigkeit und wegen Ver mehrung der Bedürfnisse des Verletzten sowie der nach § 4 Abs. 2 einem dritten zu gewährende Schadenersatz ist für die Zukunft durch Entrichtung einer Geldrente zu leisten. Die Vorschriften des§ 843 Abs. 2 bis 4 des Bürgerlichen Gesetzbuches und des§ 708 Nr. 6 der Zivilprozeßordnung finden entsprechende Anwendung. Das gleiche gilt für die dem Verletzten zu entrichtende Geldrente von der Vorschrift des§ 350 Abs. 3 und für die dem dritten zu entrichtende Geldrente von der Vor schrift des§ 850 Absasz 1 Nr. 2 der Zivilprozeßordnung. Ist bei der Verurteilung des Verpflichteten zur Ent richtung einer Geldrente nicht auf Sicherheitsleistung er kannt worden, so kann der Berechtigte gleichwohl Sicher heitsl eistung verlangen, wenn die Vermögensrer hältnisse des Verpflichteten sich erheblich verschlechtert haben; unter der gleichen Voraussetzung kann er eine Erhöhung der in dem Urteile bestimmten Sicherheit verlangen.§ 8. Die in den§§ 1 bis 7 bestimmten An sprüche auf Schadenersatz verjähren in zwei Jahren von dem Zeitpunkt an, in dem der Ersatzberechtigte von dem Schaden und von der Person des Ersatzpflichtigen Kenntnis erlangt, ohne Rücksicht auf diese Kenntnis in dreißig Jahren von dem Unfall an. Schweben zwischen dem Ersatzpflichtigen und dem Ersatzberechtigten Verhandlungen über den zu leistenden Schadenersatz, so ist die Verjährung gehemmt, bis der eine oder der andere Teil die Fortsetzung der Verhandlungen verweigert. Im übrigen finden die Vorschriften des Bürgerlichen Gesetz buches über die Verjährung Anwendung.§ 9. Der Ersatzberechtigte verliert die ihm auf Grund der Vorschriften dieses Gesetzes zustehenden Rechte, wenn er nicht spätestens innerhalb eines Monats, nachdem er von dem Schaden und der Person des Ersatzpflichtigen Kenntnis erhalten hat, dem Ersatzpflichtigen den Schaden anzeigt. Der Rechtsverlust tritt nicht ein, wenn die An zeige infolge eines von dem Ersatzberechtigten nicht zu vertretenden Umstandes unterblieben ist oder der Ersatz pflichtige innerhalb der bezeichneten Frist auf andere Weise von dem Schaden Kenntnis erhalten hat.§ 10. Unberührt bleiben die reichsgesetzlichen Vorschriften. nach denen der Fahrzeughalter für den durch das Fahrzeug verursachten Schaden in weiterm Umfange als nach den Vorschriften dieses Gesetzes haftet oder nach denen ein anderer für den Schaden verantwortlich ist.§ 11. Wird ein Schaden durch mehrere Kraftfahrzeuge verursacht und sind die beteiligten Fahrzeughalter einem Dritten kraft Gesetzes zum Ersatz des Schadens verpflichtet, so hängt im Verhältnis der Fahrzeughalter zueinander die Verpflichtung zum Ersatze sowie der Umfang des zu leistenden Ersatzes von den Umständen, insbesonder: davon ab, inwieweit der Schaden vorwiegend von dem einen oder dem andern Teile verursacht worden ist. Das gleiche gilt, wenn der Schaden einem der beteiligten Fahrzeughalter entstanden ist, von der Haftpflicht, die für einen andern von ihnen eintritt. Die Vorschriften des Abs. 1 finden entsprechende Anwendung, wenn der Schaden durch ein Kraftfahrzeug und ein Tier oder durch ein Kraftfahrzeug und eine Eisenbahn verursacht wird. § 12. In den Fällen des§ 1 Abf. 1 ist auchder Führer des Kraftfahrzeuges zum Ersatze des Schadens nach den Vorschriften der§§ 2 bis 9 verpflichtet. Die Ersatzpflicht ist ausgeschlossen, wenn der Schaden nicht durch ein Verschulden des Führers entstanden ist. Die Vorschrift des§ 10 findet entsprechende Anwendung. Ist in den Fällen des§ 11 auch der Führer eines Fahr zeuges zum Ersatz des Schadens verpflichtet, so finden auf diese Verpflichtung in seinem Verhältnisse zu den Haltern und Führern der andern beteiligten Fahrzeuge, sowie zu dem Tierhalter oder Eisenbahnunternehmer die Vorschift des§ 11 entsprechende Anwendung.§ 13. In bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten, in denen durch Klage oder Widerklage ein Anspruch auf Grund der Vorschriften dieses Gesetzes geltend gemacht ist, wird die Verhandlung und Entscheidung letzter Instanz im Sinne des§ 8 des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze dem Reichsgerichte zugewiesen. 2. Fahrer laubnis. § 14. Wer ein Kraftfahrzeug führen will, bedarf der Erlaubnis der zuständigen Behörde. Die Erlaubnis darf nur erteilt werden, wenn der Nachsuchende seine Befähi gung dargetan hat. Die Landeszentralbehörden bestimmen, weldx Behörde zuständig ist, sie erlassen die Vorscheiften über den Nachweis der Befähigung. Ueber die erteilte Erlaubnis stellt die Behörde dem Führer eine Bescheinigung(Führerschein) aus. Die Bescheinigung gilt für das ganze Reich. Die Befugnis der Ortspolizeibehörde auf Grund des§ 37 der Reichsgewerbeordnung weitergehende Anordnungen zu treffen, bleibt unberührt. § 15. Liegen Tatsachen vor, welche die Annahme rechtfertigen, daß eine Person zum Führen von Kraftfahrzeugen ungeeignet ist, so kann ihr die Fahrerlaubnis duaernd oder für bestimmte Zeit durch die zuständige Verwaltungsbehörde entzogen werden, nach der Entziehung ist der Führerschein der Behörde abzuliefern. Welche Behörde zuständig ist, bestimmen die Landeszentralbehörden. Die Entziehung der Fahrerlaubnis ist für das ganze Reich wirksam.§ 16. Gegen die Entziehung der Fahrerlaubnis ist der Rekurs zulässig; der Rekurs hat keine aufschiebende Wirkung. Die Zuständigkeit der Be hörden und das Verfahren bestimmen sich nach den Landesgesetzen. 3. Strafvorschriften. § 17. Wer den zur Erhaltung der Ordnung und Sicherheit auf den öffentlichen Wegen oder Plätzen erlassenen polizeilichen Anordnungen über den Verkehr mit Kraftsahrzeugen zuwiderhandelt, wird mit Geldstrafe bis zu einhundertundfünfzig Mark oder mit Haft bestraft. § 18. Mit Geldstrafe bis zu dreihundert Mark oder mit Gefängnis bis zu zwei Monaten wird bestraft: 1. wer ein Kraftfahrzeug führt, ohne sich dabei durch einen Führerschein über die ihm erteilte Fahrerlaubnis ausweisen zu können; 2. wer ein Kraftfahrzeug führt, obwohl ihm die Fahrerlaubnis entzogen ist; 3. wer der Behörde, die ihm die Fahrerlaubnis entzogen hat, seinen Führerschein auf ihr Verlangen nicht abliefert. Die gleiche Strafe trifft den Halter des Kraftfahrzeuges, wenn er wissentlich ine Person zur Führung des Fahrzeuges bestellt oder ermächtigt, die sich nicht durch einen Führerschein ausweisen kann oder der die Fahrerlaubnis entzogen ist. § 19. Wer in rechtswidriger Absicht 1. ein Kraftfahrzeug, für welches von der Polizeibehörde ein Kennzeichen nicht ausgegeben oder zugelassen worden ist, mit einem Zeichen versieht, welches geeignet ist, den Anschein der polizeilich angeordneten oder zugelassenen Kennzeichnung hervorzurufen, 2. ein Kraftfahrzeug mit einer andern als der polizeilich für das Fahrzeug ausgegebenen oder zugelassenen Kennzeichnung versieht, 3. das an einem Kraftfahrzeuge gemäß polizeilicher Anordnung angebrachte Kennzeichen verändert, beseitigt, verdeckt oder sonst in seiner Erkennbarkeit beeinträchtigt, wird, sofern nicht nach den Vorschriften des Strafgesetzbuches eine höhere Strafe verwirkt ist, mit Geldstrafe bis zu fünfhundert Mark oder mit Gefängnis bis zu drei Monaten bestraft. Die gleiche Strafe trifft Personen, welche wissentlich auf öffentlichen Straßen oder Plätzen von einem Kraftfahrzeuge Gebrauch machen, dessen Kennzeichnung in der im Abs. 1 unter Nr. 1 bis 3 bezeichneten Art gefälscht, verfälscht oder unterdrückt worden ist. Urkundlich usw. gegeben usw. Provinzielles. Warburg, 21. Juni. In dem zur Burg Calenberg bei Warburg gehörenden Walde schoß ein Mann auf Hasen. Der Förster von Calenberg kam hinzu und forderte den Wilderer auf, das Gewehr wegzulegen und sich zu ergeben. Statt dessen legte er auf den Förster an. Dieser kam dem Wilddieb aber zuvor und schoß ihn in den Fuß. Bielefelk, 21. Juni. Wieder eingefangen wurde der Weber August Raabe aus Pavenstädt, der bekanntlich vor zwei Monaten nach einer Verhandlung vor dem Schöffengericht in Güterskoh, zu der er vom hiesigen Untersuchungsgefängnis aus als Angeklagter vorgeführt war, auf dem Rücktransport am Bahnhof Gütersloh, seinem Transporteur in voller Fesselung entsprungen. Er ist, wie der Biel. Gen.=Anz. schreibt, in Isselhorst von der Brackweder Polizei festgenommen und unter sicherer Bedeckung in das hiesige Gerichts=Gefängnis wieder eingeliefert worden. 1 W a r s t e i n, 2 1. J u n i. D i e E r r i c h t u n g e i n e s K r i e gerdenkmals hierselbst, worüber Verhandlungen schon jahrelang schweben, scheint jetzt un einen Schritt vorangekommen zu sein. Der hiesige Striegerverein hat verschiedene Projekte eines Denkmals anfertigen lassen und lagen diese lürzlich der Stadtvertretung vor. Das Denkmal in geschliffenem deutscher Granit ausgeführt soll etwa 17000 Mk., nur teilweise geschlifsen 13000 Mk. und in Rüchener Sandstein 10000 Mk. kosten. Als Aufstellungs= platz kommt der Marktvlatz in Frage. Die Stadtvertretung wählte zunächst eine Kommission, welche sich gemeinsam mit dem Kriegervereinsvorstande über das auszuführende Projekt klar werden soll. Jährlich 1000 Mk. hat die Stadtvertretung bereits kürzlich für das Denkmal bereitgestellt. m Allugen, 21. Juni. Diese Woche nahm man hier einen fremden Monteur fest, der sich unter dem Namen Kambach herumtrieb, in Wirklichkeit aber Witzek heißt. Von mehreren Staatsanwaltschaften wurde er wegen wiederholter Unterschlagungen verfolgt. Gestern wurde er von der Strafkammer in Essen, wohin er vorgeführt wurde, wegen Unterschlagung mit sechs Wochen Gefängnis bestraft. Liesborn, 21. Juni. Ein eigentümliches Jubiläum kann der Gelegenheitsarbeiter F. Jochheim feiern. Er erhielt nämlich dieser Tage von der Strafkammer in Münster wegen Diebstahls seine 25. Strafe zudiktiert. Zur Zeit verbüßt er noch seine 24. Strafe. r Das Vitusfest in Corvey. Von Warinus. Corvey! Welche Fülle von Erinnerungen verknüpft sich mit diesem ehrwürdigen Namen! Wer kennt sie nicht, die älteste und berühmteste Stiftung Norddeutschlands mit seiner 1000 jährigen ruhmreichen Vergangenheit, die der Kirche einen Papst, dreizehn Kardinäle und mehrere Bischöfe geschenkt; jene hl. Stätte, wo ein hl. Ansgar und Rembert dem Altare gedient, wo Kaiser und Könige so gern und oft geweilt, wo fromme Seelen gebetet, wo tapfere Kuttenträger gestritten, wo Gelehrte gedacht und Dichter gesungen; jenes„hl. Land“, das ein päpstlicher Legat in Ehrfurcht gefüßt; jene geschichtliche Wiege, die unserm heimatlichen Dichter Stoff und Inhalt gab für sein„Dreizehnlinden“! Zwar gehört der Schlußakt dieser Kultur= und Geistesstätte längst der Geschichte an. Aber noch rauschen die Blätter knorriger Kastanien, noch spiegeln sich die altersgrauen Türme in„der Weser blitzenden Wellen“, noch erzählen dicke Mauern und moosbewachsene Heiligenbilder von der Stätte früherer Wissen schaft und Frömmigkeit, noch grünt sie die alte Linde überm„Kreuz von Dreizehnlinden“! Aber nichts hat der Zeiten Stürme mehr überdauert, als jenes Fest, das vom Anfange der Gründung an durch alle Jahr hunderte hindurch das Nationalfest des Corveyer Landes war— das Vitusfest—, zu dessen Feier noch immer aus weiter Umgebung unübersehbare Scharen gläubi gen Volkes zusammenströmen. Alljährlich am Sonntag nach dem 15. Juni wallen sie hinab zum alten Weserdome, und in langen Reihen umziehen sie das Abteige bäude, singend und betend, vereint mit der Geistlichkeit des Gebietes der früheren Diözese Corvey. So bildet noch heute dieses Fest mit seiner Prozestion das Land, das die Bewohner des alten Abteigebietes alljährlich ver einigt und das Bewußtsein ihrer früheren Zugehörigkeit gu einer gemeinsamen Diözese immer von neuem wieder auffrischt. Wenn auch die Gestalt des Abtes bei der Prozession fehlt, der unter einem reich mit Gold durch wirkten Baldachin das Sanktissimum trägt, wenn auch keine lange Reihe Benediktiner in schwarzer Ordenstracht vor dem Heiligsten sich bewegt; wenn auch kein Ge sandter aus Braunschweig oder Hannover mehr kommt, der. an der Seite des Landmarschalls herschreitend, den Abtstab trägt; wenn auch die Ordensobern der benachbarten Klöster von Hörter, Brenkhausen und Marienmünster nicht mehr den Glanz des Festes und der Feier erhöhen; wenn auch der wertvolle alte Reliquienschrein mit den Gebeinen des hl. Vitus längst dem Raube des Kirchenschänders von Braunschweig, dem tollen Christian, Am Opfer gefallen und nicht mehr dem Tage Weihe und Würde geben kann: immerhin ist die Prozession noch heute eine imposante Erscheinung und eine großartige Bekundung des katholischen Glaubens. In demselben Jahre, 836, wo die Gebeine des hl. Liborius nach Paderborn kamen, wurden die Re liquien des hl. Vitus dem 822 gegründeten Kloster Corvey geschenkt. Hilduwin. Abt zu St. Denys, der eine zeitlang zu Corvey im Eril gelebt hatte, übergab sie aus Dankbarkeit dem damaligen Abte Warin. Der Zug ging über Soest, Brakel und Hörter und gelangte am 13. Juni, also am Tage vor der Vigilie des Vitusfestes, in der Abtei an, wo die hl. Gebeine als kostbares Kleinod von den Mönchen empfangen wurden. Mit der Christianisierung der Wesergegend wurde die Verehrung des hl. Vitus allgemein, besonders dann, als das Kloster den hl. Vitus als Landespatron des sich immer weiter erstrecenden Abteigebietes erwählte. Auch eine Vitus=Bruderschaft wurde gegründet, die mit reichen Ablässen beehrt, nicht wenig zur Verbreitung der Verehrung beitrug. Der Ruf dieser Bruderschaft war unter dem Abt Erkenbert so groß, daß sie im ganzen Sachsenlande Mitglieder zählte, selbst Ritter und Grafen verschmähten es nicht, in dieselbe einzutreten. Von Corvey ging die Verehrung des hl. Vitus auch auf Pfarreien der Nachbargebiete über. Die nahegelegene Stadt Hurori, das heutige Hörter, wählte in jener glaubenslarken Zeit das Bildnis des hl. Vitus zum Sekretsiegel der Stadt. In den Stürmen des dreißigjährigen Krieges sind die hl. Gebeine nach Prag gekommen, wo sie sich noch heute befinden und großer Verehrung erfreuen. Ein dem früheren kostbaren Reliquienschrein nachgebildeter wertloser von Holz steht noch heute in der Benediktuskapelle in Corvey hinter dem Hochaltare und der Sakristei. Nur wenige Partikeln werden, eingefaßt in goldenem Gefäße, den Gläubigen am Schluß der Vitusprozession zum Kusse dargereicht. Um den Gläubigen die Teil nahme an der großartigen Vitusprozession zu ermöglichen, findet in den Gemeinden des alten Abteigebietes, das etwa das jetzige politische Amt Hörter=Albaren umfaßt, Frühgottesdienst statt. In großen Scharen zieht dann Groß und Klein zur alten Stätte frommer Erinnerungen. Auch die Geistlichkeit jener Gemeinden nimmt mit Teil an der Prozession, die einstens mit allem Glanze christlicher Feierlichkeit begangen wurde. Ein schönes Band frommer Liebe zwischen Hörter=Corvey ist die ehrwürdige Ein richtung, daß der Pfarrdechant von Hörter gewöhnlich am Vitusfeste in der Corveyer Pfarrkirche das Hochamt singt während der Pfarrer von Corvey dasselbe tut am Kirchenpatronsfeste der Nicolaikirche in Hörter. Möge diese schöne Gewohnheit aus Pietät den künftigen Geschlechtern wach gehalten werden, daß sie eins bleiben in der Liebe des hl. Glaubens. Wie die alte Geschichte Corveys mit vielen Sagen durchwebt ist, so erzählt Redegeld, so hat sich nach der Aufhebung der Abtei die Sage auch der Vitusprozession bemächtigt. Wenn am Vitusfeste die Glocken vom Turme erschallen und aus den Pforten des Domes die Prozession herauszieht, dann kommt in die 65 Abt=Bildnisse, die auf dem langen Korridor an den Wänden hängen, Leben. Sie verkörpern sich in lebendige Gestalten, die Aebte steigen von den Wänden herunter und strecken ihre Köpfe trauernd durch die Fenster, um zu sehen, ob noch immer die Benediktiner nicht wieder da sind, die vordem neun Jahrhunderte hindurch die Prozession zu einem so hohen Glanze erhoben und weit und breit berühmt gemacht haben. Enttäuscht verwandeln sie sich dann wieder in die Bildnisse und steigen an den Wänden wieder hinauf, um das nächste Vitusfest abzuwarten— bis endlich das Vitusfest erscheint, an dem nach hergebrachter glanzvoller Weise ein Abt wieder das Allerheiligste trägt und vor ihm wieder eine stattliche Reihe Benediktiner in ihrer einfachen Ordenstracht einherschreitet. Ob dieses Vitusfest jemals wiederkommen wird? Kl. C. Am Freitisch der Natur. Von Albert Frick. (Nachdruck verboten.) Daß die wärmere Jahreszeit die wahre Freundin der ärmeren Bevölkerung ist, braucht nicht eingehend dargelegt zu werden. Man spart an Heizung, Beleuchtung, Kleidung; man ist nicht so leicht Krankheiten ausgesetzt und braucht den Arzt und Apotheker viel weniger usw. usw. Aber mehr noch: Mutter Natur hat für die Menschen in der wärmeren Jahreszeit ein Tischlein gedeckt, zu dem jedermann geladen ist. Wo es nur grünt und blüht, ist eine Fülle von Herrlichkeiten für die Menschheit ausgebreitet. Man braucht sich nur die Mühe zu nehmen, zu suchen und zu sammeln, sich zu bücken und zu pflücken. In reicheren Gegenden ist man freilich daran ge wöhnt, nur das zu genießen, was die Kultur liefert, da vrrachtet man die Gaben, die auf dem Freitisch der Natur ausgebreitet sind zu jedermanns Benutzung; in ärmeren Gegenden werden sie recht wohl geschätzt. Von einem reichen Bauern in Ostpreußen wird freflich die Anekdote erzählt, daß er alles, außer Kartoffeln, Erbsen, Brot und Fleisch, als Heu und Futter betrachtete. Dagegen kann man in manchem kleinen Wirthaus Schlesicns ein Mittagessen vorgesetzt erhalten, wo zwei oder auch drei Gänge aus den Gaben bestehen, die uns die Natur gratis liefert. Da gibt's Heidelbeer= oder Hollundersuppe, Gemüse vom Löwenzahn und manches andere mehr. Der Löwenzahn ist ein verbreitetes Unkraut. In dem ersten Stadium der Entwicklung sind seine Blätter zart und ein wenig aromatisch bitter. Salat ron Löwenzahn ist eine Delikatesse. Die überall auf Schuttboden wachsende Gartenmelde wird in manchen Gegenden„wilder Spinat“ genannt, und das krautartige Gewächs kann getrost als Ersatz für Spinat gebraucht werden. Ueberdies diente die im Jahre 1548 nach Europa eingeführte Pflanze schon im Altertum als Gemüse. Auch die verwandte Hundsmelde wird vielfach als Spinatersatz benutzt, doch ist diese weniger empfehlenswert, da sie bei reichlichem Genuß Brechreiz erregen soll. Wohl allgemein bekannt ist, daß der Sauerampfer ein gutes Gemüse und auch Salat liefert. Auch als Würze zu Suppen und Gemüsen, denen er einen pikanten Geschmack verleiht, wird er in vielen Küchen gebraucht. An Salatpflanzen bietet uns der Freitisch der Natur eine reichliche Fülle. Vor allem ist der blaue Lattich zu erwähnen, der derselben Pflanzenfamilie angehört, wie unser kultivierter Stauden= und Kopfsalat. Er wird als Salat benutzt, indem man die Blattrosetten im Frühjahr mit Schieferplatten bedeckt und dadurch bleicht. Dieser Brauch ist in Süd= und Mitteleuropa bekannt. In Deutschland findet man ihn besonders bei den Bauern des Nahegebietes. Auch die Blätter des Wegwarts oder der gemeinen Zichorie werden als Salat benutzt, indem man die grundständigen, lockere Rosetten bildenden und meist zu Köpfen zusammenschließenden Blätter durch Lichtentziehung bleicht, wodurch sie ungemein zart werden. Der Feldwegwart kann als junge Pflanze ebenfalls als Salat dienen. Wer einen Salat von gurkenartigem Geschmack liebt, der halte sich an den gemeinen Borretsch oder das Gurkenkraut, der auch vielfach kultiviert wird. Und zwar kann man sowohl Blätter wie Blüten für diesen Salat verwenden. Ueb rigens wird dieses Gurkenkraut in manchen fen. Leib nere iter Gernt erbar n1 2 die ch. Ke * n 0 E ½5*** -—** Rheine, 21. Junk. Gestern vormittag sahen Arbeiter in der Bauerschaft Bentlage in der Ems eine männliche Leiche schwimmen. Bei der über die Ems führenden Eisenbahnbrücke Rheine-Quakenbrück gelang es, die Leiche ans Land zu ziehen: sie hatte eine Kopfwunde und Blut im Gesicht. Ob es sich um eine Leiche der drei im benachbarten Elte Ertrunkenen handelt, scheint noch nicht aufgeklärt zu sein. Die Entfernung auf der„Wasserlinie zwischen Bentlage und Elte beträgt mindestens 8 Kilometer. Münster, 20. Juni. Zur Stellung der Gemeinden zur gewerbsmäßigen Stellenvermittlung nahm der Westfälische Städtetag, der zurzeit in Gelsentirchen tagt, folgende Resolution an: 1. Der Westfälische Städtetag hälterine schärfere Beaufsichtigung des gewerbsmäßigen Stellenvermittlungswesens und ein geschlossenes Vorgehen der Städte auf diesem Gebiete für notwendig. 2. Der Westfälische Städtetag empfiehlt seinen Mitgliedern, dem Verbande Westfälischer Arbeitsnachweise ihre Beobachtungen nebst einschlägigem Material zu überweisen, um zu ermitteln, inwieweit ein gesetzgeberisches Eingreifen verlangt werden muß. 3. Der Vorstand des Westfälischen Städtetages wird beauftragt, je nach Ausfall dieser Ermittelungen bei den gesetzgebenden Körperschaften die geeignet erscheinenden Schritte zu unternehmen. Eschwege, 21. Juni. Einen gräßlichen Tod erlitt ein hochbejahrter Oekonom an der Wendischen Mark. Beim Viehfüttern wurde er von einem Bullen angegriffen, geriet unter die Füße des wütenden Tieres und warde von diesem tot getreten. Waldbröl, 21. Juni. Der am 19. April d. J. aus der Heil= und Pflege=Anstalt Galkhausen entwichene Wilhelm Lauff aus Hermesdorf ist am 6. d. M. wegen Fahrcad=Diebstahls in Opladen festgenommen worden. Lauff hatte sich bei der Festnahme den falschen Namen Hermann Roymann beigelegt. i Creuzthal, 21. Juni. Wie man erfährt, werden seitens der Postverwaltung augenblicklich Erhebungen angestellt, um die Postvervindungen auf der Strecke von hier nach Marburg wesentlich zu verbessern. So soll die Schaffnerpostbegleitung aus dem Zuge 9 Uhr 26 Min. morgens aus Creuzthal in den Zug 7 Uhr 13 ab hier verlegt werden, wodurch die meisten Postsachen vom Abend vorher schon zwei Stunden früher an ihrem Bestimmungsort waren, was speziell in den Morgenstunden von Bedeutung ist; mit dem Zuge 9,26 Uhr sollen dann nur noch Briefe, Zeitungen pp. in Säcken, welche die Eisenbahnbeamten auswechseln, befördert werden. Dann soll in den Zug 11,56 Uhr ab hier eine Post mit Schaffnerbegleitung hineinverlegt werden, was insosern sehr wesentlich ist, als dieser Zug hier die Anschlüsse aufnimmt von den Postzügen 8.48 Uhr aus Hagen und 10,13 Uhr aus Betzdorf. Außerdem soll noch der Zug 1,42 Uhr mittags hier aus Richtung Marburg eine Post mit Schaffner begleitung bekommen, was wiederum insosern von Bedeutung ist, als bisher beispielsweise ein um 10 Uhr morgens in Hilchenbach aufgegebenes Paket erst 5 Uhr 55 Min. von H. abgeschickt werden kann. Zum Schluß soll die Schaffnerbegleitung aus dem Juge 9,23 Uhr abends ab hier in den Zug 7,07 Uhr verlegt werden. — Wie also gesagt. werden augenblicklich Erhebungen angestellt und der genaue Zeitpunkt, wann diche so wichtigen Aenderungen eintreten werden, ist noch nicht bekannt. Aus der Provinz Sachsen und Thüringen, 21. Juni. In Uder kamen in letzter Zeit mehrere Fälle von Typhuserkrankungen vor.— Vom Hitzschlag getroffen wurde am Freitag auf dem Felde die Frau des Landwirts Johannes Osburg in Steinheute rode. Der herbeigeholte Arzt hielt die Frau für tot. Aber bald regte sich wieder Leben in der anscheinend Toten, die übrigens die Diagnose des Arztes gehört hatte. — Bei der Verbindung oer Lokomotive mit Tender wurde einem Schlosser der Betriebs=Verkstatt Weißenfels der Brustkasten gequetscht, so daß Ueberführung des Verunglückten in die Haliesche Klinik erforderlich war.— In der gestern stattgehabten General=Versammlung des Mitteldeutschen Pferdezucht=Vereins in Erfurt teilte der Vorsitzende mit, daß Herzog Carl Eduard von Sachsen=Koburg und Gotla das Protektorat über den Verein übernommen hat. Aus diesem Grunde wurde beschlossen, die nächste Generalversammlung des Mitteldeutschen Pferdezuchtvereins in Gotha abzuhalten.— In der Nacht zum 19. d. M. brach im Saal=Etablissement„Herrenkrug“ in Röre bei Stendal Feuer aus, das vermutlich auf Brandstiftung zurückzuführen ist. Das Wohnhaus mit dem Restaurant und die Scheune brannten völlig nieder. Der Saal wurde stark beschädigt.— Das Schwurgericht in Torgau verurteilte den 26 Jahre alten Grubenarbeiter Albert Tauscher aus Wildgrube zu 5 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust. Er hatte in der Nacht zum 30. März d. J. dem Abbauarbeiter Julius Müller aus Beutersitz im Verlauf eines Streits zwölf Messersliche beigebracht. Drei davon hatten die Lunge getroffen und den Tod herbeigeführt.— Aus Weißenfels wird dem Frkf. Allg. Anzg. gemeldet: Der Lachsfang ist in diesem Jahre so gut wie ausgefallen, da die Beute bis jetzt nur zwei Stück beträgt, während in günstigen Jahren 40 und mehr dieses leckeren Fisches gefangen wurden.— Die Ehefrau des Schneidermeisters Rost in Apolda, die am 10. d. M. mit ihrem Manneweg en Urkundenfälschung und versuchten Betrugs inhaftiert worden war. ist aus der Haft entlassen worden.— Beim Spielen mit seinen Geschwistern fiel das dreijährige Töchterchen des Maschinenarbeiters Plett in Blankenburg in die reitende Schwarza und ertrank. Gegenden verwendet, um dem Kopfsalat einen gurkenähnlichen Geschmack zu verleihen, indem man das Kraut fein hackt und dem Kopfsalat beifügt. Auch das hübsche Frühlingsblümchen mit dem poetischen Namen Himmelsschlüsselchen liefert einen verwendbaren Salat:; ebenso das weiße Trippmadam, das übrigens auch in manchen Gegenden wegen seiner Verwendbarkeit in der Küche in Gärten kultiviert wird. Am Ostseestrand wird auch das Löffelkraut als Salatpflanze verwendel und vielfach zu diesem Zwecke in Gärten gezogen. Weit bekannt sind zwei Salatpflanzen, die Kresse und die Rapunzel; zunächst die gemeine Brunnenkresse, die an Bächen und Gräben, am Rande der Teiche, ja in kleinen Stäbten, wo es noch sogenannte Rinnsteine gibt, sogar zwischen den Steinen dieser gedeiht. Die Kresse ist so beliebt als Salat, daß sie sogar in großen Handelsgärtnereien gebaut wird, so bei Erfurt. Sie wird kultiviert, indem man gut vorbereitete Wasserbeete, Klingen genannt, anlegt. und diese im Hochsommer mit Stecklingen bepflanzt. Man erzielt so vom Oktober bis April ein schmackhaftes Salatiraut. s R a p u n z e l( R o b i n g c h e r F e l d s a l a t) s i n d z w e i g a n z verschiedene Pflanzen, die beide wild wachsen, bekannt und beliebt. Die eigentliche Napunzel ist Valerianella plitoria. Sie wird vielfach in Gemüsegärten kultiviert: ihre Kultur ist ungemein dankbar, da sie sich die Pflan zung durch Selbstbesamung erhält. Aber auch die so genannte Siebenschläserpflanze(Cenothera biennis) wird Rapunzel genannt. Es kann aber nur die lange schmäch u# burzel als Gemüse oder Salat benutzt werden. Die aus Virginia bei uns im Jahre 1614 eingeführte Pflanze ist weit verbreitet, wenn auch ihre Benutzung zu Küchenzwecken weniger bekannt ist. Als ein Gemüse, das sich vielfach auf Wiesen wildwachsend vorfindet, ist die Schwarzwurzel sehr zu emp Lüchow(Hannover), 20. Juni. Das Amtsge richts=Gefangnis war kürzlich über eine Woche undesetzt. ein Fal., der in den letzten 10 Jahren nicht zu verzeichnen war. Aus der Grafschaft Bentheim. 20. Juni. Infolge der starken Regengüsse ist plötzlich die Vechte über ihre Ufer gerreten und hat anliegende Niederungen, auf welchen die Heuernte in vollem Gange ist, überschwemmt. Großer Schaden wird manchem Besitzer hierdurch entstehen. An manchen Stellen wurde das halbtrockene Heu bereits aus dem Wasser gefahren. Die schon seit Jahren geplante Vechteregulierung ist, wenn auch mit sehr großen Kosten verbunden, doch zur dringenden Notwendigkeit geworden. X Aus Ostfriesland, 21. Juni. Die vom landwirtschaftlichen Hauptverein für Ostfriesland in Pewsum veranstaltete Kreiswanderschau war von 263 Stück Hornvieh, 31 Bullen und 56 Stuten, sowie 100 Stämmen Geflügel beschickt. Zur Verfügung standen 5155 Geld= und 130 Ehrenpreise.— Wegen Lebensüberdrusses erhängte sich in Dose ein 76 Jahre alter Mann. Infolge Absturzes in den Schiffsraum wurde in Einden ein Zimmermann getötet.— Zum Betriebe einer elektrischen Zentrale mit Moorfeuerung ist den Siemens=Schuckertwerken die Konzession auf 75 Jahre erteilt worden. Für die ostfriesischen Hochmoore ist die Errichtung eines solchen Werkes von hochwichliger Be deutung. Lokales. Paderborn, 23 Juni. * Am Sonntag Abend trafen hierselbst ein und sliegen im Hotel Löffelmann ab, um gestern und heute die Besichtigung der hiesigen Offizier=Reitschule vorzunehmen der General=Inspekteur der Kavallerie General der Kavallerie Erzellenz v. Kleist aus Berlin, dessen Adjutant Maior Graf v. Spee aus Berlin: vom Militärreitinstitut: Adjutant Rittmeister v. Rotenhan, Rittmeister v. Jagow und Ober leutnant v. Goßler. Der Chef des Militärreitinstituts v. Alten ist nicht erschienen, weil er dieser Tage bei einer Automobilfahrt einen Unfall erlitten hat.— Mit dem 30. d. M. wird der diesjährige Kursus der Reitschule geschlossen und die dazu kommandierten jungen Offiziere kehren zu ihren Regimentern zurück. Trotz der geringen freien Zeit, welche ihnen der strenge Dienst ließ, haben sich die Herren doch rege an den Festlichkeiten der Bürgerschaft beteiligt und sind dort als liebenswürdige Gäste stets gerne gesehen worden. Vermiichtes. * Der Kaiser im Hagenbeckschen Tierpark. Der Kaiser hat Samstag, wie bereits kurz berichtet, in Hamburg den Tierpark von Hagenbeck besucht. Der Kaiser besichtigte unter Führung des Herrn Hagen beck und dessen Söhnen den Park und die Völkerschau steklung Ceylon, in der er Dressurvorstellungen beiwohnte. Dann besuchte der Kaiser eine Sammlung sehr wertpolten Materials als Anfang eines noch zu schaffenden ethno logischen Museums, sowie die Geweihausstellung. Der Kaiser äußerte sich sehr befrietigt über die mit so großem Fleiß angelegten Sammlungen und meinte im Gesprüch mit dem Besitzer, er habe selten so viel Belehrendes und Schönes gesehen. Der Kaiser trug sich in das Goldene Buch ein und nahm ein Albiim mit Phologrammen aus dem Park entgegen. Dann ver ieß der Kaiser den Par! und begab sich im Automobil zur„Hohenzollern“ zurück, von wo er sich mit der Pinasse nach Altona begab, um an einem Frühstück bei dem kommandierenden General Freiherrn v. Vietinghoff teilzunehmen. An dem Frühstück nahmen außer dem Gefolge teil der preußische Gesandte Graf Götzen, Oberpräsident v. Bülow, Bürger meister Dr. Burchard, Oberbürgermeister Dr. Tettenborn Altona, der Kommandant von Altona, General Frei herr v. Lüttwitz, der Chef des Generalstabes des IX. Ar meelorps Oberst v. Henduck, der Kommandeur der 33. Infanteriebrigade Oberst v. Wartenberg und der Kom mandeur der 18. Kavalleriebrigade Oberst v. Krosigk. * T r a g i s c h e r V o r s a l l i m G e r i c h t s s a a l e. Ein in Mainz ansässiger Gastwirt wollte von einem Kreuznacher Weinhändler nur 22 Flaschen bestellt, aler 72 Flaschen erhalten haben. Der Wirt verweigerte die Annahme in dieser Menge, worauf beim Amtsgericht Kreuznach ein Zivilprozeß entstand. Dieser Tage sollte nun der Weinhändler den ihm zugeschobenen Eid eisten, daß bei ihm tatsächlich 72 Flaschen Wein bestellt vorden seien. Nachdem der Weinhändler dies beschworen, rief der Mainzer Wirt ihm zu:„Eben hast du einen [Reineid geleistet!“ In demselben Augenblick brach der Weinhändler, von einem Schlaganfall betroffen, bewußtlos zusammen. Die eine Häifte der Körperteile war gelähmt und der Kranke mußte aus dem Gerichtssaal nach seiner Wohnung transportiert werden. Hier ist er einige Tage später an den Folgen des Schlagaufalles verschieden. * Das enorme Anwachsen der Summen der„Losvon Rom“=Gelder, die jährlich vom Gustav Adolf verein nach Oesterreich geschickt werden, veranschaulicht folgende Zusammenstellung, welche einen Vergleich zieht zwischen den Rechnungsjahren 1881/82 und 1906/07: Böhmen 61,911,11 bis 180,092,81. Mähren: 26,506,07 bis 60,356,92. Oberösterreich: 11,975,83 bis 26.655,31. Niederösterreich: 6,704,77 bis 20,886,31. Kärnten: 8.893,64 bis 21,445,40. Steiermark: 3,600,90 bis 62,879,92. Galizien und Bukowina: 22,426,93 bis 77,885,67. Siebenbürgen: 13,909,02 bis 34,796.66. Unfehlen, die in Gärten viel gezüchtet wird und zur stän digen Marktware geworden ist. Auch die Pilze gehören zu dem Menü, das uns auf dem Freitisch der Natur dargeboten wird, und es darf darauf hingewiesen werden, daß viel mehr Pilzarten, als man im allgemeinen verwendet, genießbar und wohlschmeckend sind. Freilich gehört viel Uebung und Kennt nis der Pilze dazu, die giftigen Arten von den genießbaren zu unterscheiden, aber die Pilze sind eine so gute, nahrhafte und wohlschmeckende Kost, daß es sich wohl verlohnt, sich diese Spezialkenntnis zu erwerben. Natürlich stellen die erwähnten Pflanzen keineswegs alle genießbaren Wildlinge Deutschlands dar. Ein be kannter Vegetarier hat einst behauptet, man könne sämt liche Pflanzen genießen, auch die, die als giftig er schienen sind, giftiger als das„Fleisch von Tierleichen“ seien sie auch nicht. Indessen möchten wir doch für solche umfassende Benutzung der Freitische der Natur nicht eintreten. Daß aber immerhin recht vielerlei gegessen wird, das beweist zum Beispiel die Tatsache, daß man auch die vielberüchtigte Brennessel genießt, die tatsächlich ein vortreffliches Gemüse liefert. Indessen darf man dabei sich wohl des Fritz Reuterschen Mottos erinnern: „Wer't mag, de mag't, Un wer't nich mag, De mag't so woll nich mägen.“ Bei allem. was wir essen, spielt die Suggestion eine große Rolle. Was uns als kostbar gilt, genießen wir mit größerem Respekt und mit mehr Geschmack, als das billige. Und deshalb pflegt uns auch alles an der Table d’hote vornehmer Hotels oder Heilanstalten so sehr zu munden, weil es dort oft sehr teuer ist, und gerade vort werden in vielen Gegenden diese auf dem Frei tisch der Natur dargebotenen Gaben sehr gern benutzt. garn: 18.572,21 bis 35.405.39 Mark. Die erste Brut nerische Sparkasse schenkte für das lutherische Töch erhim in Klagenfurt 10,000 Kronen(„Ev. Gemeindebole“ S. 134). Frankreichs Hundertjährige. Frantreich besitzt eine ganze Anzahl Männer und Frauen, die älter sind als 100 Jahre. Mehrere dieser „centenaires“ werden vom Matin in Wort und Bild vorgeführt. Die verwitwete Frau Dardelin in Chalon=surSaone ist 104 Jahre alt. Bis vor kurzem noch war sie tagtäglich in der Küche beschäftigt; jetzt aber kann sie nicht mehr arbeiten. Der Kanonikus Gadenne in Raches(Dep. Nord) ist 102 Jahre alt und zelebriert seit 62 Jahren die Messe an demselben Altar. Als er 18 Jahre alt war, behaupteten die Aerzte, daß er brustkrank sei und nur noch wenige Jahre leben könne. Der Kanonikus, der 160 Nefsen, Nichten, Großneffen und Grohnichten hat, sorgte während seiner Amtszeit für den Bau von drei Kirchen und fünf Schulen und treibt, um seine Glieder nicht steif werden zu lassen, jeden Morgen und Abend Gymnastik. Weit jünger als er ist Frau T. A. Andrien in Toulon: diese Dame wird nämlich erst in einigen Wochen hundert Jahre alt sein. Sie war lange eine tüchtige Gärtnerin und stand täglich um 2 Uhr morgens auf, um ihre Gemüse in die Markthallen zu bringen. Ihr Gedächtnis ist heute noch so gut wie ihre Augen, die nie eine Brille brauchten. In der ganzen Gegend kann niemand besser als sie den kleinen Kindern uralte Voltslieder vorsingen. Die Wilwe Remy von Ribecourt bei Compiégne, die 102 Lenze zühlt, scheint etwas von der ewigen Jugend der knorrigen Eichen jener Gegend zu haben. Sie geht noch täglich zur Messe, wenn auch nicht, um die Kirchenlieder zu hören— sie ist nämlich stocktaub—, so doch um für die Seelen oer Verstorbenen zu beten. Für die Ereignisse unserer Zeit hat sie kein besonderes Interesse, aber einem Geschichtsschreiber der Restauration könnte sie mancherlei Interessantes erzählen. Am liebsten aber unterhält sie sich über religiöse Fragen. Die verwitwete Frau Tourrel in Sanary(Var) ist im November 100 Jahre alt geworden. Sie hat ein ausgezeichnetes Gedächtnis und einen sehr scharfen Verstand und erzählt, daß sie noch als Achtzigjährige mit den Fischern Netze strickte. Fast ein junger Mann noch ist Herr Laurent Descotes, der erst 1809 geboren wurde und bei den letzten Parlamentswahlen noch mitgestimmt hat. Frau Victoire Rivel ist 102 Jahre alt und erzählt den Leuten von Petite-Synthe (Nord) sehr anschaulich, wie 1815 eine Abteilung preußischer Soldaten, die von Waterloo kamen, in Mardyck einrückte. Ebenso fesselud ist ihre Schilderung der Hinrichtung der beiden Schauspieler Delaval und Armand, die vor 75 Jahren guillotiniert worden sind. Und die Reihe der Hundertjährigen ist noch lange nicht geschlossen! Da ist Herr Jacques Bezout in Dormelles, der an seinem hundertsten Geburtstage(26.“ März 1908) persönlich sein olz für den nächsten Winter sägte; ferner Herr Bernard Meyer in Villefranche=sur=Saöne, der im verflossenen Januar sein hundertstes Lebensjahr erreichte; dann Frau Ronyère von Honfleur mit 103 Jahren, Frau Béraud in Faur mit 100 Jahren, Frau Papillon in Netilly enDonion mit 106 Jahren u. a. m. Französisches Lob der Deutschen. In einem von Düsseldorf datierten Briefe schreibt man dem Gaulois: Seit 1870 sind wir in Frankreich über das, was sich bei unseren Nachbarn jenseits des Rheins zuträgt, im allgemeinen besser unterrichtet als früher. Wenn wir aber unparteiisch sein wollen, müssen wir, auch wenn unsere nationale Eigenliebe darunter leidet, der Wahrheit gemäß gestehen,„daß uns in diesem Kampfe, in dem es sich um das„besser informiert sein“ handelt, die Deutschen weit überlegen sind. Wir sind über deutsche Angelegenheiten lange nicht so unterrichtet, wie es die Deutschen über neue Ideen und neue Strömungen in Frantreich sind. Und das bezieht sich nicht nur auf politische oder auf wirtschaftliche Fragen, sondern auch auf alles, was die Künste oder die Wissenschaft in ihren unmittelbaren praktischen Anwendungen betrifft. Es lassen sich aus solchen vergleichenden Studien sehr nützliche Lehren ziehen. Ein Beispiel für viele! Vor kurzem hattte ich Gelegenheit, eins der größten und jüngsten(es ist erst einige Monate alt und für den Bau und die innere Ausstattung sind bereits zehn Millionen Mark ausgegeben worden) unter den deutschen Hospitälern zu sehen. Eigentich ist es nicht bloß ein Hospital(das Deutsche Reich besitzt in dieser Hinsicht kein Etablissement, das sich mit denen unserer„Assistance publique“ vergleichen ließe), sondern zugleich auch eine medizinische Akademie— so nennt man es hier— mit täglichen und zahlreichen Vorlesungen, genau eingehaltenem Stundenplan für die Studenten, einer Schar Professoren, biologischen, pathologischen Laboratorien usw. Man nahm mich großartig auf, und ich bedaure nur, daß der enge Rahmen dieser Korrespondenz mir nicht gestattet, die Wunder zu be schreiben, die ich bei diesem Besuche zu sehen bekam; das Wort Wunder ist aufrichtig gemeint und nicht zu stark. Ich will nur eines erwähnen. Alle Aerzte, mit denen ich mich unterhalten habe, waren bis ins kleinste unterrichtet über die Gebräuche, Sitten und Praktiken in unseren Hospitälern, und mehrere drückten sich in einem recht torrekten Französisch aus. Das erklärt sich leicht daraus, daß es an der medizinischen Akademie zu Düsseldorf nur wenig Aerzte gibt, die nicht unsere Hospitäler und unsere großen medizinischen Institute besucht haben, und daß von den jüngeren Herren die meisten mehrere Monate in einem oder mehreren unserer öffentlichen Krankenhäuser studiert haben. Wieviel französische Aerzte könnten mit Bezug auf Deutschland von sich dasselbe sagen? Und dabei könnten sie von einem Aufenthalt in deutschen Hospitätern so viel profitieren! Von den Ein richtungen für Asepsie und Antisepsie bis zu der Ausstattung der Kranken= und Operationssäle, von dem Wöchnerinnenheim bis zu der praktischen Verwaltung und der Geschäftsführung, alles böte ihnen Stoff für höchst nutzbringende Studien.„Die Wissenschaft wenigstens sollte international sein“, sagte zu mir der Direktor der medizinischen Akademie zu Düsseldorf. indem er versicherte, daß meine Landsleute hier„mit Vergnügen“ ausgenomnen werden würden. Visitenkarten mit Stadtplänen. London ist jetzt so groß, das Labyrinth seiner Straßen und Plätze ist so kompliziert und die Namen der Straßen wiederholen sich selbst in nahe beieinandergelegenen Ortschaften so häufig, daß viele Bewohner der Riesenstadt, um etwaigen Besuchern Irrungen und Wirrungen und jeden Zeitverlust zu ersparen, in neuerer Zeit auf die Rückseite ihrer Visitenkarten und auf ihre Briefbogen einen kleinen Stadtplan drucken lassen, auf welchem genau ihre Wohnung und die angrenzenden Straßen angegeben sind; die nachgebildeten Straßenzüge führen gewöhnlich bis zu einem Punkte, von dem aus man sich leicht zurecht finden kann, bis zu einem Denkmal, einer Untergrundbahnstation, einem öffentlichen Gebäude usw. Dieses praktische System der Wohnungsangabe hat, wie wir im Dail Mail lesen, ein bekanntes liberales Mitglied des Parlaments eingeführt; zu dem Bureau des Herrn gelangt man nur durch ein wahres Gewirr von Gassen und Gäßchen; seitdem er aber mit seiner Visitenkarte den Plan seiner Wohnung verteilt, findet sich jeder, der zu ihm will, leicht zurecht. Das System hat grohen Anklang gefunden, und viele bedienen sich seiner auch für ihre Landhäuser, indem sie auf der kleinen topographischen Karte die nächste Eisenbahnstation und die besten und bequemsten Wege für Autler angeben. keinster Salonmöbel! Mittwoch, den 24. 3. M., von mordens 9 Uhr ab werde ich im großen Taale des Geselleuhauses auf dem Bußdorfe eine große Partie hochseiner Ealenmöbel, u. a. 1 geschnitzten Schreibtisch, 1 prachtvolles Buffet mit Marmorplatte, 1 antiken eichenen Schreibtisch, 1 Pianino, 1 Chaiselongue, mehrere Sofa, Tische, Sessel, Stühle, Bettstellen mit Pferdehaarmatratzen, 1 Jagdgewehr, 1 Eisschrank, Kronleuchter und prachtvolle Hüngelampen, Gardinen, Pertieren, feinstes Pozellan= und Kristallgeschirr, 1 Partie Stahlstiche, altes Kronenzinn=Geschirr, 1 Mangel 2c. 2c. meistbietend gegen Barzahlung verkaufen. 04639a Die Sachen sind gebraucht und können 1 Stunde vor der Auktion besichtigt werden.— Die Auktion wird nachmittags fortgesetzt. Josef Rengier. Mittwoch, den 24. Juni, nachmittogs 5 Uhr sollen aus dem stäotischen Ackerplane in der Lieth 12 Morgen guter Luzern meistbietend gegen Kredit verkauft werden. 051 Paderbern, den 17. Juni 1998. Der werden: herrsch. Diener, herrsch. Kutscher, mehrere Kutscher für Aerzte, Hotel, Gutsbesitzer, Reisefubrwerk und Geschäft; 10 Postkutscher, FuhrAcker= u. Hausknechte 2577 August Kölling, Kutschervermittler, Tortmund. Burgmundastr. 26. Grasverkauf, WeideNutzung auf Gut Kresspohl (a. d. Dören). Am Mittwoch. 24. Juni, nachmittags 3 Uhr verkaufe ich den von vierzig Morgen Wiesen auf dem Gute Kreßpohl(Bentausen). Ebeuso die der Wiesen, davon jünf eingeriedigte Kämpe von o. 6 und 7 Morgen. Theodor Beckers, beeid. u. öfftl. ang. Auktionstor. Tonnerstag, 25. Juni er., vormittags 10 Uhr soll der I. Grasschnitt auf der zum Gute Espeulake bei Bole an der Lippe belegenen Amtshauswiese zur Größe von 50 Morgen öffentlich meinbietend gegen Kredit an Ort und Stelle verkauft werden. 90764 Sulzkotten, 17. Juni 1908. Schrewentigges, becid. Aukt. Der Verkauf des 90770 I. Grasschnittes us den Freiherrlich von Kettelerschen Lippewiesen auf Gut Thülo findet wie folgt statt: 1. Mittwoch, den 24. Inni. auf den Wielen im Baarbruche, ca. 150 Morgen, 2. Freitag, den 26. Juni, auf den Wiesen bei Schwelle, ca. 70 Morgen. Der Verkauf beginnt an beiden Tagen vermittags 10 Uhr. Salzkotten, 17. Juni 1903. Schrewentigges, beeit. Aukt. Spezialgeschäft für Beton= u. Eisenbetonban sucht einen in der Baukundschaft, bei Behörden, Privaterchitekten, Privatwerken eingeführten, rührigen Vertreier gegen hohe Bezahlung. 2. 52 Bewerbei wollen unter Augebe ihrer bisherigen Tätigkeit tore Ansprüche richten unter H. 999 hauptpostlagernd Kassel 1 Bäckergesellen sucht 25580 werm. Kerstin, Soch. Ein ordl. gesucht. 25576 Heinr. Kruse. Meschede Ein selbständiger, nüchterner Müllergeselle, der mit Dampfbetrieb vertraut ist, auf sofort oder in 14 Tagen gesucht. Gute Behandlung wird zugesichert. 2554a Dieckmann, Wasser=Dam- fmüble, Obermassen, Post Massen. Zum 1. Juli wird auf ein Gut (Westt.) ein fleißiger im Gemüse erfabrener, kath., verh. gärtner gesucht. Gewächshaus vorhauden. Nur Gärtnerarbeiten werden verlangt. Lohn bei freier Wohnung und Lano 70 monatlich und 10% Tantième vom Verlaut. Meldungen gleich erbeten unter Nr. 2548 an die Geschäitsstelle d. Bl 6 Zum 15. Juli findet braver, kath. junger Mann Stillung als Pferdeknecht, der auch mit jungen Pierden um zugehen versteht. Lohn 500 M. Paul Schulte=Nemna, Gut Rasselsberg Plülh.=Speldorf. 9057a Lehrkochin katb.), ohne gegenseitige Vergütung gesucht. Gute, samiliäre Bedandlung. Restaurant Joh. Koop, Torsten, am Markt. 9056a TAENE SE Zu einer alleinstebenden Dame, Fräulsin, von 25—-30 Jahren, aus besserer Familie, als Stütze gesucht mit Familienauschluß, welche die Küche belorat und Haus= und Gartenarbeiten übernimmt. Dienstmädchen vorhanden. Frau Joh. Holtemeyer, Lütgenderimnab. Prorinzialstraße. 25728 Auf einem Gute von 200 Morgen mit Gasthof, bei Düsseldor, wird zum 1. Juli ein kath. Fräulein zur weiteren Ausbildung in Küche und Büsett bei vollem Familien anschluß gesucht. Briesl. Meld. nnter Nr. 2582 an die Geschäftsstelle ds. Bl Verantwortlich für den all geieinen Tell Ebefredakteur Hermann Areis in Baberdorn, für don Anzelgenteil Joannes Gockel in Nadervorn. Rrtationsdruck und Verlag von Ferdiga ud Schöning) in Vaderoorn. Verlag von Ferdinand Schöningh in Paderborn. Soeben erschien und ist in allen Buchhandlungen zu haben: Der Kosinos, sein Ursprung 13 Von Dr. C. Gutberlet. Mit kirchlicher Druckerlaubnis. VII und 625 S. gr. 5%. dr. 10, Mit diesem Buche, das sich an des Verfassers „Der Mensch. Sein Ursprung und seine Entwieklung anschliesst, wird ein ganz neues Werk nach allgemeinen Gesichtspnukten entsprechend dem heutigen Standpunkte wissenschaftlicher An schauungen dargebeten. 4 71 — springen des Grabens flog der Leutnant W. aus Spandau aus dem Wagen, brach sich das Genick und war sofolt tot. Die übrigen Insassen scheinen mit nicht gefährlichen Verletzungen davongekommen zu sein. Ter Rad ahrer, der durch sein unvorsichtiges Fahren das Unglück verbeigeführt hatte, fuhr schuell davon und in bis jetzt nicht ermittelt. Leutnant Wagner vom Trainbataillon in Spandau hatte die Prinz=Heinrich=Jahit als Unparteiischer mitgemacht. w Nürnvera, 22. Juni. Aus ganz Franken, insbesondere aus dem Maintal werden schwerste Gewitterschäden gemeldet. Blitzschläge verursachten in vielen Dörfern zahlreiche Brände. Der Flurschaden ist sehr groß. In Obertiefheim und in Nohr schlug der Blitz in die Kirche ein. In Hirschhaid wurde ein beufahrender Bauer in die Dunggrube geschleudert und erstickte. Der Bürgermeister von Bamberg ließ Geld und Brot verleilen und die Zeitungen eröffneten Sammlungen für die vom Unwetter Betroffenen. v Hamburg, 22. Juni. Nach Mitteilungen von zuständiger Stelle ist das Unglück auf der Arcadia im Hasen von Philadelphia bisher nicht aufgeklärt. Die Polizei hat eine Untersuchung eingeleitet, die Ursache aber nicht feststellen können. Mian vermutet, daß es an der Ladung gelegen hat. Keinesfalls handelt es sich um einen Bombenanschlag. * Hanau, 20. Juni. Wieder eine! In Kleinostheim ist die Frau eines Landwirts mit ihrer Tochter verbrannt. Die Frau hatte Petroleum in das Herdfeuer gegossen. VLyck, 22. Juni. Sonntag vormittag ertrank bei einer Segelpartie, als das Boot im Sturm kenterte, Major Böhmer vom Bezirkskommando, augenscheinlich infolge Herzschlages. Die übrigen Insassen wurden gerettet. v Paris, 22. Juni. Ein Zeitungsangestellter namens Orteli, dessen Frau am Eigale=Theater auf dem Montmartre in kleinen Rollen beschäftigt wor, erschoß gestern aus Eifersucht den Schauspieler und Regisseur Montalegre. Die Menge fiel über Orteli ber und hätte ihn gelyncht, wenn die Polizei ihn nicht geschützt hätte. w Saint Etienne, 22. Juni. In den Loiregruben fand heute vormittag eine Explosion schlagender Wetter statt, dabei gab es 8 Tote, ein Bergmann ist schwer verletzt. Arbeiter, die mit der Löschung des Brandes beschäftigt waren, sollen, weil es sie fror, die Oeffnung des Venzilationsrohres verstopft haben und an Koßlenoxhd erstickt sein. w Kalkutta, 22. Juni. Als der Posizug aus Ostben galen auf ein Haltesignal gegen Mitternacht in der Näbe von Barrackpur außerhalb der Station anhielt, wurde in einen Wagenabteil eine Bombe geworfen. Zwei Englander wurden schwer verletzt, der Wagenabteil zerstört. Ueber die Motive zu dem Anschlag ist nichts bekannt. w Hongkona. 22. Juni. Durch das ungewöhnliche Auschwellen des Fu=Flusses, der um 70 Fuß gestiegen ist, wurde Wu=Aschau überschwemmt und großer Schaden angerichtet. An den Orten am Oberlauf des Flusses ereig geten sich viele Unglücksfälle. Die Fllußdämme sind durchbrochen und die bedrohten Einwohner suchen auf den Dächern der Häuser Schutz. w Tislis, 22. Juni. Heute vormittag überfielen sieden Räuber beim Eingang der Commerzbank den Kassenboten, der mit einer bedeutenden Geldsumme sich nach einer Reichsbankfiliale begab, feuerten Revolverschüsse ab und schleuderten vier Bomben, von denen eine explodierte. Ein Passant wurde verletzt. Der Kassenbote flüchtete unversehrt in die Bank. Bei der Verfolgung wurde ein Räuber verwundet. Die übrigen entkamen. * Philadelpbia, 20. Juni. Eine furchtvare Explosion, die an Bord des Frachtdampfers Arcadia von der Hamburg=Amerika=Linie erfolgte, brachte vierzehn Personen Verletzungen bei und setzte das Schiff iu Brand. Als die Feuerwehr herankam, stand das Schiff in hellen Flammen. Das Verladepersonal der Linie hatte auf dem angekommenen Schiff mit der Löschung der Güter begonnen, als mittschiffs die Explosion ausbrach und sofort die Ilammen von dort rasch weiter griffen, so daß die Rettung der Verletzten sehr schwer wurde. Ein Toter ist bereits geborgen. * In Avignon hat sich eine„Gesellschaft von Freunden des Papstpalastes“ gebildet, die sich die Erhaltung des ehrwürdigen historischen Bauwerkes zur Aufgabe macht. Der Begründer, der Konservator des Museums von Avignon Girard, hat bereits eine große Zahl von Beitrittserklärungen erhalten. Seit etwa einem Jahre ist das Gebäude von den Soldaten geräumt worden, und es handelt sich darum, die Veränderungen, die sie in dem Bauwerk herbeigeführt haben. wieder zu beseitigen und den ursprünglichen Zustand nach Möglichkeit wieder herzustellen. * Der Vogelwarte Rossitten wird aus Ostpreu“ ßen ein Storch gemeldet, der an beiden Beinen je einen Ring aus Gummistoff trug. Da hinter Entdeckung eine für die Vogelzugsforschung wichtige Tatsache verborgen sein kann, wird gebeten, etwaige Nachrichten über die Auflassung dieses Vogels an die Vogelwarte Rossitten gelangen zu lassen. Vor kurzem wurde übrigens wiederum ein von seiten der Vogelwarte markierter Storch aus Afrika zuruckgemeldet. Der Storch erhielt am 21. Juni 1906 auf einer Scheune in Seligenfeld bei Königsverg i. Pr. den Ring Nr. 85, während seine beiden in dem betreffenden Neste vorhandenen Geschwister die Marken 84 und 86 an die Beine gehefiet bekamen. Die Nr. 85 wurde darauf im Oktober 1906 am Nordrande des Fittri=Sees, Wadai, östlich vom Tsad=See von Eingeborenen ganz zufällig in Schlingen gefangen. Man brachte den Ring Leutnant Loisy. der einen in dortiger Gegend befindlichen Militärposten kommandierte. Der Herr wußte mit dem Ringe, welcher die Aufschrift „Vogelwarten Rossitten Germania" trägt, zunächst nichts anzufangen, verwahrte ihn aber, kehrte später in seine Heimat Cherbourg zurück, las dort in einer französischen Zeitschrift von den Vogelzugsforschungen der Vogelwarte Rossitten und trat daraufhin sofort mit der Anstalt in Verbindung. So hat dieer Seligenselder Storch doch noch, wenn auch erst nach bald zwei Jahren, seine wissenschaftliche Bestimmung erfüllt. Die Vogelwarte gibt auch in diesem Jahie auf Verlangen Ringe an Storchnestbesitzer, welche das Marlieren vornehmen wollen, unentgeltlich aus. * Teure Tannenzapsen. Die Semstwo von Olonez gab jüngst bekannt, daß sie zu Waldanflanzungszwecken Tannenzapfen brauche und für 1 Garnez(etwa 3 Liter) Zapfen 15 Kop. zahle. Kurz darauf lieferten Bauern aus der Umgegend 300 Garnez Zapfen ab und nahmen den Betrag für die Ware. 45 Rubel, dankend in Empfang. Zum Schrecken der Behörden stellte sich jedoch bald heraus, daß die klugen Bauern sich die Tannenzapfen auf eine sehr ingeniöse Weise verschafft hatten: zu faul und zu bequem, Tannenzapsen vom Waldboden aufzulesen oder gar auf die Bäume zu klettern, um die Zapsen herunterzuholen, hatten sie ganz einfach in einem der Krone gehörenden Walde 6000(sechstausend) Tannen gefällt und die Zapfen in aller Ruhe abgepflückt. Jetzt werden sich die braven Muschiks wegen des groben Waldfrevels vor Gericht zu verantworten haben. Letzte Drahtberichte. Tagung des Landtages. Berlin, 23. Juni. Wie hier verlautet, ist nicht ausgeschlossen, daß der Landtag bis in den Juli hinein tagen wird. Typhuserkrankung. Köln, 23. Juni. Nach einer Mitteilung der Bürger meisterei von Ehrenbreitstein wurden bei 7 Zivilperionen Typhuserkrankungen festgestellt, 13 weitere typhusverdächtige Erscheinungen und auch Typhuserkrankungen bei Militärpersonen sind erwiesen. Ein Förster aus Nache erschossen. Trier. 23. Juni. Im Walde in der Nähe des Luxemburger Ortes Röser wurde die Leiche eines Försters mit durchschossenem Halse aufgefunden; es liegt ein Racheakt von Wilderern vor. Fünf Personen beim Baden ertrunken. ppeln, 23. Juni. Beim Baden an einer verbotenen Stelle in der Oder ertranken 5 Personen. Schwere Vergiftungen. " Toien.3 Juni. Sämtliche Beamte der staatlichen Lebensmittel= Untersuchungs=Anstalt in Czernowitz sind Insektion Zurch Pferderoß schwer erkrankt, ein Assistent ist bereits gestorben oskau, 23. Juni.: Inlolge Genusses verdorbener Speisen sind bei einem Rennen 150 Personen erkrankt, darunter einige schwer. Abdul Asis ermordet? Paris, 23. Juni. Hier gebt das Gerücht, Sultan Abdul Asts sei ermordet worden. Ministerpräsident Clemen ceau hat keinerlei Bestätigung für das Gerücht, das als vollkommen unbegründet erklärt wird, erhalten. Tumult. Saint=Brieuc(Nordfrankreich). 23. Juni. Mehreie hundert P.rionen drangen nach einer Wahlversammlung in den Saal des Munizipalrats ein und stürzten die Möbel um. Viele Personen wurden hierbei verletzt. Die Gendarmerie räumte schließlich den Saal und nahm einige Verhaftungen vor. Die Königin von Spanien. Madrid, 28. Juni. Am Schlusse der gestrigen Cortessitzung erwähnte der Minister des Innern, daß die Entbindung der Königin wohl noch heute zu erwarten sei. Reichsduma. Petersburg, 23. Juni. In der sortgesetzten Beratung des Etats des Ministeriums für Volksaufklärung wies der Abg. Dmoysky(Pole) auf die Schulpolitik des Ministeriums in Polen hin und führte aus, diese Politik der Russisizierung wirke demoralisierend auf die Schuljugend ein und trage zur Entstehung des nationalen Hasses bei. Eine Studt ubgebrannt. Montreal(Canada), 23. Jan. Die Stadt Three Rivers ist durch eine Feuersbrunst vollkommen zerstört worden. Redaktionsbriefkasten. Nach R. Die Käfige am Lambertiturm zu Münster wurden heruntergenommen, als der alte Turm abgetragen wurde. Nachdem der neue vollendet war, entstand der Plan sie durch Nachbildungen zu ersetzen und die Originale im alten Rathause zu belassen, dagegen erhob sich jedoch die öffentliche Meinung und die echten Käfige wurden wieder angebracht. Ob das 1898 war, können wir augenblicklich nicht feststellen. Meteorologische Beobatztungen in Paderborn. Dienstaa, 23. Juni 7 Uhr vorm. Barometer(auf Amst. Pegel u. Celf. 0.0 red.) 766(stei end). Thermometer Cels.+ 19, höchst+ 23, tiefst+ 17. Wetter: Montag fruh ein leichtes megenschauer, tagsüber meist halbbed., leicht, zeitw. lebh. ONO., Dienstag fruh 7 Uhr halbbed., schwach O.— Niederschlagshöhe der letzten 24 Stunden(bis 6 Uhr früh) 23. 6. 0,2 mm. Wetter=Aussicht auf Grund der Berichte der Deutschen Seewarte in Dauburz(Nachdruck vorboten.) 24. Juni. Heiter, warm, schwül, Neigung zu Gewittern. und Verkehrsnachrichten. Amerikanische Schlußkuise vom 22. Neiyork. Weizen stelig, Mais stetig.— Chicago. Weizen sietig, Mais stetig. Newyork. Weizen. Juni—, Juli 95 1/8, September 92 1/8, Dezemder.—.— Mais. Juni—, Juli 78 5/8, Sept. 76¼, Dez.—.— Hafer. Juli—. Sert.—. Chicago. Weizen. Juni 99, Juli 86 1/8, September 85 ¼, Dezember 86 7/8.— Mais. Juni— Juli 69 1/8. Sept. 60, Dez. 59¼, Mai 59⅛. Haser. Juli 45 7/8. Sept. 39⅛. Chicago. Rocaen: loko 77, Juli 73.— Leinsaat loko Nordwest—. Juni—. Newyork, 22. Juni. Kassee. Juni 5.85, August 5.85. Essen a. d. R., 22. Juni. Kohlenzarkt. Marktlage unverändert. Köln, 22. Juni. Rüböl loko 75,00, do. per Mai 72.00 Bewölkt, legendrohend. Neußz, 22. Juni. Fruchtmarki. Weizen, trockene Ware. Ia 20,60, lla 19,60 Mk. Roggen la 19,10, IIa 18,10 Mk, Haser la 16,80, IIa 15,80 Mk. Gerste Ia 00,00, IIa 00.00 für 100 Kgr. Kartosseln 3,00—3,50 Mk. Heu 3,50—4,00 Mk., Luzerner Heu 4,40 Mk. für 50 Kgr. Krummstrob 15,00, Breitdrusch stroh 17,00 Mt. für 500 Kgr.— Rüböl 78,00, saßweise 70,00, gereinigtes Oel 76,00 Mk. für 100 Kgr. Rübluchen 101,00 Mk. für 1000 Kgr., in kleineren Partien 107,00 Mk. Kleien 6,00 Mi. für 50 Kgr. Raps Ia 00,00, IIa 00,00 Mt. Köln, 22. Juni. Fruchtmarkt. Heu 7,00—8,40, Maschinenstroh(Roggen) 8,20, Richtstroh(Flegeldrusch) 8,60, Krumm strob 3,00. Magneburg. 22. Juni. Zuckerbericht. Kornzucker, 88 Grad ohne Sack 00,00—00,00. Nachprod. 75 Grad ohn: Sack 8.85 bis 8,95. Stimg.: ruhig. Brotratfinade 1 ohne Foß 00,00 bis 00,00. Kristallzucker 1 mit Sack 00.00 bis 00,00. Gemischte Raffinade mit Sack 00.00 bis 00.00. Gemahlenen Melis mit Sack 00,00—00,00. Stimmung: still. Robzucker 1. Produkt. Transit frei an Bord Hamburg per Juni 21.85 Gd., 22,00 Br., per Juli 21.95 Gd., 22,05 Br., per August 22,10 Gd., 22,15 Br., per Oktober 20,30 Gd., 20,40 Br., per Oktober=Dezember 20,05 Gd., 20.15 Br. Ruhig. Hamburg, 22. Jun., abds. 6 Uhr. Kassee good everage Santos per September 30½ Gd., per Dezbr. 30“ Gd, per März 30¾ Gd., per Mai 30¼ Gd. Ruhig.— Rübenrohzucker 1. Produkt Basis 88 pCt. Rendement neue lsance, frei an Bord Hamburg per 100 Kilo per Juni 21,90, per Juli 22,00, per August 22,15, per Oktober 20.45, per Dezember 20,05, per März 20,40. Steieg. London, 22. Juni. ruhig. 58¼, per 3 Monat 22. Juni. brough warrants 51/1½. (Schluß.) Standard=Kupfer 58¾ (Schluß.) Roheisen stetig. MiddlesBerliner Börse vom 22. Juni 1908. (Nach amtlichen Notierungen.) Div. Industrie=Aktien. Dortmd. Alt.=Br. 20—.— do. Union. Br. 25 312,03B Bieles. Masch. Dürk 25 312,00 6 Bochumer Gußstahl. 16 3/8 208, 25 5; Bösperde Walzw. Buderus Eisenw. Concordia Bergbau Disch. Lux. Bergw. Disch. Gasglühlicht Dortm. Un. C. abg. Düsseld. Eisenhütte Dynamite Trust Eschweiler Bergw. Finkenb. Portl.=C. Gelsenkirch. Bergw. Georgs=Mar.=Hükte do. Stamm=Pr. Ges. f. elektr. Untern. Harp. Bergb.=Ges. Hasper Eilenw. Hösch Eis. u. Stahl Hörter=Godelh.=C. do. Vorz.=Akt. Hoffmann Stärkes. Hohenlobe=Werke Hüstener Gewerksch. Königsb. Bergw. 101, 50 111. 103 349, 5003 6 143,501 0 13.7553 G 55, 755; 131,00z 153.70 203, 503 G — 152,255; — 185,755; 0— 0 2 12 13 0 10 1 7 125,00% 196. 255 51.50 2 4. 005 61,255 95.253 66, 00 76, 25 G 78.25 G 6 1199. 003 G Laurahütte Mannesmannröhr. Massener Berzbau Mend. u. Schwerte Nähmaschinen Koch Oberschles. EisenIndustr. Car. H. Orenstein u. Koppel Phönix Bergw. Rhein=Rassen Rhein. Metallw. do. Vorz.=Akt. Rbein. Stahlwerke Rhein.=Wstf. Kalkw. Rombacher Hütte Rote Erde Eisenw. Stadtberger Hütte Stelberger Zink Ver. Dtich. Nickelw. do. Zypen u. Wissen Verein. Köln=Rottweiler Pulver Warst. Grub. III Westfalia Cement Westf. Draht=Ind. do. Stahlwerke Wicking Poril.=C. Div. 12 12 8 201, 900; 167,50 115,00 85,755; 170.00 S 97 00533 171.80 1.,501 665 95,2503 G 94, 0003 6 163, 2553 6 161, 25% 11.03 68. 00 03 5 6 95, 9003 B 126,75 G 197.500 68, 3053 G 228, 505 15.250; 197.805 171, 002 60, M00 3 31, 00 Lüdeck=Blichen Cand. Pac. I. Doll. Oest.=Unger. Stsd. Boch.=Gelfk. Strßb. Barm.=Elbers.„ Breslauer Eisenbahn Stamm=Aktien Div. 7(136.202 6, 6 1142, 006; 4½—.— Dir. Crefelder Straßenb.]— 100.00 B Breinen, 22. Juni.(Börsen=Schlußbericht.) Privat=Notierun gen. Schmalz. Fest. Loke, Tubs und Fickin 45¼ Pig., Doppeleimer 46¼ Pig. Kalse, ruvig. Offizielle Notierungen der Paumwollbörse. Baumwolle, untätig. Upland loko middl. 59½8 Pfennig. Bericht des Effener Fruchtmarktes vom 22. Juni 1908.(Richt amtlich.) Weizen, inländ., 20,50 bis 21,00 Mk., Weizen, fremder 22,25 bis 23,50 Mk. Roggen, inländ. 18,50 bis 19.00 Mk., Roggen, (renider 20,50 bis 21,75 Mk. Haser, inländ. 00,00—00, 0 Mt., Hafer, fremder 16.50 bis 20.50 Mk. Buchweizen 23,00 bis 00,00 Mt. Zuttergerste 13,75 bis 15,00 Mk. Mais 15,25 bis 16.25 Mk. Weizenvorschuß 28.25 bis 29,00 Mk. Roggenvorschuß 27,00 bis 27.50 Mk. Weizenkleie 10,50 bis 90,00 Mark. Rüdöl inel. Faß 00,00 bis 40,00 Dkt. Alles per 100 Kilogr. frachtparität Eisen ohne Sack bei Abuahne von Doppelladungen mit Ausnadme von Kleie, die mit Sack gehandelt wird. Woll=Auktion in Paderborn. + Paderborn, 23. Juni. Von den zum Wollmarkte angefahrenen ca. 1500 Zentner Wolle waren ca. 1370 Zentner auf der Auktion bei Hester zum Ausgebote gestellt, während in den Vorjahren höchstens zwei Drittel der Anfutr zur Auktion kam. Trotz der für Wolle in diesem Jahre schlechten Konjunktur wurden den Verhältnissen entsprechend gute Preise erzielt und sicherlich höbere, als im treidändigen Markte zu erlangen gewelen wären. Es ist dies Bemühungen der Behörden und der Lanowirtschaftskammer zu danken, insbeiondere muß dem Direktor der bie sigen landw. Winterschule, Herrn Blomenkemper, die Anerkennung dafür ausgesprochen werden, daß er den Produzenten unablässig zur Einigkeit riet. Die Wäsche war ausgezeichnet, Käufer zahlreicher als seit Jahren vorhanden, der Verkauf entwickelte sich flott. Der Preis schwankte von 88 bis 115 Mk.(Amtsrat Kerstens=Dalbeim) je nach Qualität, als Mittelpreis kann 96 bis 100 Mk. gelten. Die An fuhr wurde vollständig geräumt. Der Schmutz schwindet,— aber auch die Wäsche, wenn man eins von den vielen scharsen und schädlichen modernen Zauber=Waschmitteln anwendet; das bat leider schon manche Haus frau bald erfahren u. ist wieder zur soliden Waschmetbode zurückgekehrt. Als bervorragend solides Fabrikat kennen wir schon seit Jahren de echte Luhns Salm.=Terv.=Kern seife mit rotem Kreuzband: sie reinigt die Wäsch: nicht nur gründlich und macht sie blendend weiß, sondern schont sie auch außerordentl. u.er hält sie tadellos ganz u.schön. Kaffee spät abends PI! Marum nicht? Machen Sie einen Versuch mit dem durch ein neuerfundenes patentiertes Verfahren coffeinfrei gemachten„Cosseinfreien Kassee HAG“ (Marke Rettungsring) und Sie werden finden, daß dieser coffeinfreie Kaffee nicht aufregt, kein Herzklopfen oder sonstige Unzuträglichkeiten verursacht, auch wenn Sie stark nervös oder herzleidend sein sollten. Geschmack und Aroma sind voll erhalten, da das entzogene Coffein geruch= und fast geschmacklos ist. Unpartetische Fachleute konstatieren sogar eine entschiedene Verseinerung des Geschmacks. Zu haben in allen besseren Geschäften. Auf Wunsch wird die nächste Bezugsquelle mitgeteilt durch die Kaffee=Handels=Aktien=Gesellschaft Bremen. (Nachdruck verboten) Gott, dem Allmächtigen, hat es in seinem uner'orschlieden Ratscblusse getallen, heute mittag gegen 1 Uhr meinen lieben Mann, unsern guten Bruder, Schwager u. Oukel, den Eisenbahnschlosser a. D. Erizörich Nuttmann nach kurzem Leiden, wohlversehen mt den bl. Sterbe#akramenten, im Alter von 67 Jahren in ein besseres Jenseits abzurufen. Um stille Teilnahme bitten 04759 zu Paderborn und Apierbeck, den 21. Juni 1908( die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet statt am Mittwoch, den 24. Juni, nachmittags 6 Uhr vom Sterbehause, Krämerstraße Nr. 1 aus, das Seelenamt Donnerstag 7 Uhr 25 Minuten im Dom, wozu freundlichst eingeladen wird. 04759 15 Todes=Anzeige Heute nacht verschied sanft und gottergeben nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, unstre liebe Schwester, Schwägerin und Tante 7 Frür Nein woblvorbereitet durch ein sronmes Leben und den andäch tigen Empfang der heil. Sterbesakramente, im 68. Lebensjabre. 01740 Paderborn, Posen, Churlotteuburg. Berlin, den 20. Juni 1918. Namens der trauernden Angehörigen Auguste Luke. 15 wum Die Beerdigung finde: Mittwoch nachmittag 5 Uhr Ill vom Sterbehause, Marienplatz 10, aus, das Seelenamt M ###ll Donnerstag mergen 8 Uhr in der Jesuttenkirche statt. wurde auf ein bei mir gelauftes os der vorigen Reten Kreuz=Lotterje die Gewinnerin des 2. Haupttrefsers. Die in 8 Tagen stattfindende Ziebung der Roten Kreuz=Lotterie bietet Ihnen wieder neues Glück. Die Lose dieser Lotterie sind schon fast allerorts vergriffen. Deshalb kaufen Sie schnell. Bares Geld! Rote Krenz Lose 3 50 Mk., Hannover Lose 3 Mk., Briefener Lose 1 Mr. 11 Lose 10 Mk., Berliner Lose 50 Pfg., 11 Lose 5 Mk., Porto und Liste 90 Pig. extra, empfiehlt und versendet Glückskollekte A. Rolef, Mhzster.50 Eschen. Eschenstammholz von 25 Ztm. Zopf auswärts, in größeren Posten, auch einzelne Ladungen gegen Kassa zu kanfen gesucht. Angebote unter Nr. 9102 an die Geschäftsstelle d. 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Reinertr. „„„ 78„„ 47,06„ 1,11„ „ 1 6 1/ 7 6 1 h a 4 4, 1 9" 3, 3 9 „„„ 16 7/80„„ 54,33„ 1,28„„ „ 8„ 837/90 Ortwald, Holz, 15,61„ 0.06„„ " 8 3 3 5/ 9 1 W e i d e, 8 5, 3 4 1. 0 0 sämtlich Artikel der Mutterrolle 283, am 9. Juli 1908, nachmittags 3½ Uhr durch das unterzeichnete Gericht in Altenbeken in der Wirtschaft Hoischen versteigert werden. 055 Der Versteigerungsvermerk ist am 24. April 1908 in das Grundbuch eingetragen. Paderborn, den 20. Juni 1908. Bess. möbl. Wohnu. Schlafzimmer, erste Etage, Westernstraße, per 1. Juli oder später zu vermieten. Näh. d. die Geschäftsst. 04757a Frdl. Wohnung Räumelt z. 1. Okt. gesucht innerhalb der Stadt. Meldg. mit Preisangabe unt. Nr. 04764 an d. Geschst. Speisekartoffeln hat abzugeben Lehrjungen— und Lehrmädchen Schirm vertauscht Sonntag in der Pfarrmesse, Markkirche. Um Umtansch wird gebeten. 04745 Westernstr7. II. Elage. Schirm stehen geblieben. 04752 H. Petersein Per sofort suche einen jüngeren, krättigen, katholischen 2597a achtb. 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Im übrigen war der Verkehr schleppend bei unbedeutenden Kursänderungen. Um die Mitte der zweiten Börsenstunde trat eine neue Abschwächung ein im Zusammenhang mit dem unbefriedigenden Haltung der Westdörsen. Tägliches Geld 2½%. Privalkseient 3 1/3%. Königliches Amtsgericht. Bad Lippspringe. Dienstag, den 25. ds. Mite.,# abends 8½. Uhr 2000 bei günstiger Witterung 4 Abend-Konzert. &am Illumination u. Feuerwverk. 000000000009 Zum 1. Ottdr. ein brav. Mädchen gesucht. Frau Jos. Deppe. Paderborn, Riemelestr. 29. Zum 1. Juli wegen Erkrankung des jetzigen ein erfahrenes Rüchenmädchen gegen hohen Lohn gesucht. Frau Justizrat Wilmes, Paderborn. Ein draves, zuverlassiges Mädchen des Nachmittags zu einem Kinde gesucht. 04765 Frauherm. Zeller. Ein propres Aufwartemädchen auf ganze Tage gesucht 046795 Königstraße 8. MädchePateisaect # Dr. Teubaum. 1Mänster i.W., Hammerstr. 30 ein kleiner brauner Rehpinscher. Abz. Bel. Neuhäuserstr. 138. Vereins-Anzeigen. St. Johannes Bruderschaft im Dom. Sonntag, den 23. Juni, Titularfest. Morgens 7 Uhr hl. Messe und gemeinschaftliche Kommunion. Nahm. 2¼ Uhr Andacht u. feierliche Aufnahme neuer Mitglieder. 4 Uhr General Versammlung im Saale des Gesellenhauses. Rechnungslage u. Neuwahl des Vorstandes.— Anmeldungen zur Aufnahme in die Bruderscha't nimmt der Präfekt Hrch. Tillmann, Rekernstraße, entgegen Männer=Sodalität. Heute (Dienstag) nachmittag 5 Uhr Beerdigung des Fräulein Friederika Köhren von der Karlstraße 5 aus.— Seelenamt Mittwoch morgen 9 Uhr in der Gaukirche. Tertiarier. Mittwoch nachm. 5 Uhr Beerdigung der Mitschwester Frl. Antonie Luke, Martenplatz. Donnerstag morg. 6 Uhr Seelenamt in der Jesnitenkirche. fen. Leib nere iter Gernt er oar die ch 1 Te * n a Bekanntmachung. In unser Handelsregister in bei der Abteilung A unter Nr. 12 eingetragenen Firma Oppenheimer zu Niedermarsberg heute vermerkt worden: Der Gesellschafter Hermann Oppenheimer ist gestorden. Die Gesellschaft wird auf Grund der Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages von den übrigen Ge sellschaftern unter der bisherigen irma fortgesetzt. 876 Marsberg, den 17. Juni 1908. Königliches Amtsgericht. Kleegras. Verkauf. Samstag, 22. Juni 1908, abends 7 Uhr werde ich in unmittelbarer Nähe des Schlachtbauses, beim Nord Bahnhof in Schröders Kampe, 8 Mlorgen sehr starkes Kleearas In Teilen öffentlich meistdietend gegen Kredit verlaufen. Sammelplatz am Tegelwege deim Schlachthause. 0914 Theodor Beckers, Auktions= und Kommissions= Geschäft. Großer = und Klee=Verkauf. Freitag, den 26. Juni 1908, werde ich 21 Morgen Luzern, 8 Morgen Kopfklee öfsentlich meistbietend auf Kredit verkaufen und zwar um 3 Uhr am Querwege, Sammelplatz bei der Aktienbrauerei, um 7 Uhr an der Caszeler=Chaussee, Sammel platz bei der Schönen Aussicht. Theodor Beckers, Anktiens= und Kommissions= Geschäft. 0908 Infolge Wegzugs verkaufe ich mein ¾ Bahnstunden v. 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Leib nere iter Gernt erar 1 2 die ch. 11 e n 0 906 F07 208 * . 5 2 □ 5 * 99 9 35 9 S B 9. 8 * 8 5 4 * ∆ (# 1 # S 8 Ge 2.3 G 6 47 1 7 6 □ 65 es # e: * SSn * m. 12 2. SB-SSS S SS7ä F# S• 9 39 77 9 — 6e2 S#ge 2 — 2ns. 87 33 S. # 5 *- Sn E S 23 Land= und hauswirtschaftliche Zeitung für Nord= u. Bestdeutschland. Dritte Gratis=Beilage des Westsälischen Rä 26. Paderborn, 23. Juni 1908. 13. (Schluß.)— Fischzucht.— Geflügelzucht: Nahrungsbedart eines Huhnes.— Gemüsebau: Kartoffel= und Gemüse=Häusler. Zur Ausnutzung des Gartenlandes. Hauswirtschaft.— Gemeinnütziges.— Fragekasten. — Märkte.— Schlachtviehpreise nach Lebendgewicht. Bekanntmachung. Bestimmungen über Pferdezuchtvereine. Die durch Ministerialerlaß vom 30. Januar 1908 — 1 G 585— festgesetzten Bestimmungen, betreffend die Errichtung von Pferdezuchtvereinen und die Gewährung zinsfreier Darlehen zur Beschaffung von Vereinshenauen sind einer Abänderung unterzogen worden. Im Bedarfsfalle können Muster von der Geschüftsstelle der Landwirtschaftskammer Münster i. W., Schorlemerstraße 6, bezogen werden. Der Vorsitzende d. Landwirtschaftskammer für die Provinz Bestfalen Freiherr von Landsberg. Forstberatungsdieust. Erneut mache ich auf den Forstberatungsdienst der Landwirtschaftskammer aufmerksam, welcher den Forst= und Landwirten der Provinz Westsalen die günstige Gelegenheit bietet, durch einen der Forstberater der Landwirtschaftskammer sich Rat und Hilie zu verschaffen, sei es bei Aufsorstung von Oedländereien, Hanungen und Durchforstungen, Aufstellung von Wirtschaftsplänen, Betriebseinrichtungen, Anlage von Wegenetzen, zur ständigen Beautsichtigung und Verwaltung von Waldungen, zum Bezuge von Waldsämereien, zur Bekämpfung von Forstschädigungen, zum Abschluß von Waldbrandversicherungen, zu besserer Holzverwertung, zu Holzverkäusen, zu Holztaxen, zu Waldwertberechnungen bei Walddrandschäden ulw. oder in Jagdangelegenheiten(Regelung von Wildschäden, Entwerfeu von Jagdpachtverträgen). An Gebühren sind der Landwirtschaftskammer nur die Hälfte der entstehenden Kosten (meistens nur Reisekosten und Tagegeld) zu erstatten. Anträg: au Forstberatung können unmittelbar oder durch Vermittelung der Forstberater an die Landwirtschaftskammer in Münster i. W. gestellt werden. Ich weise noch besonders darauf hin, daß die im Sommer get# üten Anträge auf Foistderatung Aussicht auf schnellere Erug haben, als die im Winter gestellten, de die im praktischen Forstdienste beschältigten Forstderater im Winter durch ihre dienstlichen Arbeiten sehr in Anspruch genommen werden. Vorsitzende d. Landwirtschaftskammer für die Provinz Westfalen Freiherr von Landsberg. Die Ernte der Wiesen. (Schluß.) Am Abend des zweiten Tages ist das Heu, wenn das Wetter einigermaßen trocken und windig war, so weit getrocknet, daß man es mit Schlepprechen oder Heuraffern, z. B. von Benn, oder mit einer Heuschleife von Diedrichsen Lauesgaard, in große Haufen zusammenbringen kann, sodaß in dieser Nacht nur noch eine verhältnismäßig kleine Oberfläche des Heues dem Tau ausgesetzt bleibt, und daß das Heu nun auch schon vor Regen besser geschützt ist als in den kleinen Haufen. Am dritten Tage werden die Hausen bei gutem Wetter nochmals auseinandergenommen, verstreut und wieder mit dem Heuwender bearbeitet oder auch in dünnen Scheiben ausgebreitet und zweimal am Tage mit der Harke gewendet und, wenn es geht, vor Abend eingefahren. Ist dies noch nicht möglich, so wird es vor Nacht wieder in große Haufen zusammengebracht und in diesen so lange stehen gelassen, bis es eingefahren werden kann. Vor dem Einfahren ist es dann zweckmäßig, die Haufen nochmals umzustoßen und die untersten Lagen, die vom Boden leicht Feuchtigkeit anziehen, nochmals zu wenden und zu lockern, damit die ganze Masse gleichmäßig durchgetrocknet ist Dieses Umstoßen der Haufen muß in der Richtung nach Nordost stattfinden, damit die Sohle nicht in den Schatten der Heumasse fällt, sondern d. Einwirkung von Sonne und Wind möglichst vollkommen ausgesetzt wird, weil sonst der Erfolg zu gering ist. Ist das Wetter aber weniger sicher und günstig, wird man das Heu noch häufiger auseinandernehmen und zusammenbringen müssen. In jedem Falle aber, und zwar je unsicherer das Wetter ist, desto mehr ist darauf zu halten, daß das Trocknen so rasch und intensiv als möglich stattfindet und das Heu vor jeder Art von Niederschlag, selbst vor dem Tau, so zusammengebracht wird, dah seine Masse nur eine möglichst kleine Oberfläche darbietet. Nur bei strenger Befolgung dieses Gesichtspunktes bekommt das Heu die beste Farbe und Qualität. Die Errte des Grummets. Wenn der erste Schnitt früh und der zweite nicht zu früh genominen wurde, und wenn die Ernte bei gutem Wetter ohne Störung verlief, pflegt das Grummet proteinreicher und verdaulicher zu sein als der erste Schnitt: selbst die Rohfaser des Grummets ist dann W ig ec i sg hllch snb scpin suhng uh in u er iiuug ui der u 11# 10 r i in u upr Wi, n 0 Wupng d Mu S uhn unun M o i M e uih 1 1 f i Wn u Min ue Sure ung uuuu nn u cu u he u uian ict u W et e uc Munahnie hn e M nnunnc 1 Wt i funnc ue Mcel Pihgsck guiieg uung n un In Wn ii t r W W u ub 1 uu h„gec S“ Shn n 1 be znut 1m Wc ch 1 W c Man Met Whg ur c uuet Mi Wctutng Wcutt W Wa M o un unggunng 1 ud ai aii Mune W uecuun W MW u S n Mbantu Wcn W Wun M ucha zu Wu au n Mce in n Sic unM Zu icg gu W W Mungunt Spiuhga 3 Wiu un u teig## bunit uir Mm W hg puss urWunh um un 11 un n K Mi M S gu seg Hc i W g W Wen c We W W M gun u W We u u M S0 iee M Vuu Hhu n gun i Win u M Md W ig lu nr S un cnd Gil i c gun hesng mnnb uaa n gun Wcgln nd## a ic Wepeit Suugg Mn S nn n Son Vuuun Mung ue a ci g gun n nic n gnn Mcsun sg u Wun( M Wn W T M uc M u g u M M. Sun Mi utu W u W u g uizu n M ur Wuttg gn Miit e pi a W gu Wuit M g u M u Mg S n u pi W M ut M ue rup gun u ucut c 100 W W M ce gui Mp, n n M in s# 3 aun M Suepg= c Wng a zibb ui S o W u s hi tuuhc h: u. W W M iin W M W in i Au tucl atge so## n cig Wetscg c W M W S W M( uo n Mhsa gu Sihbe n We on un gun junb u u. W W Wu Sp n S Mmtia untwcg ung snv W ch gun isbnic. W r sihn uidsunbungung gu u ei i M Wd b# 00 W gun nguncki Minn t e u M W ui Mn M mn gun u n W hlnM u te n au u un nhigg gun uglb M oc esp W W An giich it nn M Hu u nn gun u u un . gi Wpn: u n gun nun Wr M g i u c ee Mu Pr Mc Mh gun un unc pieid n Wss gun Minnung Miine D uec un gui un M u gun cen 0r— am n M e g M piun Inv Unöug u un gun uhh nr guc int hosnn u mi in W n Muuee(Hic e Mu uu ue uuu Mn i dhu uli izuhr Lubb w ph gun Mi t M ui au Mu uugiie l ei M u um ugg bsipiicg M Muhut M on zim S c a Wg M Whsec Hon gun t Mn gu Wp M du n Wn N gu Wpnnun un gun mpp hn u M n u anr, M Mpon u i M u i Wct gun ic uicn Mc u ng au Mlunn u W u d iin gunc sig 8 i Sl u W u ug u nMu unuu u u ung M M M g W u Ss uunn Mun — M M u gun:011 0 u Wialln Wunmn un 3 u Mctt g W M u M Su M uugM ntng M M uuu ubc Jun 63 gnogiz:Juni 93 We( u Wtung p nnn unn M unc u Wg Mn hnn Wih g uur uume M u gun W gu W Ind cu milun ssp u e WM u Milug Msenn W n Wct D hpngc lln scnt uim Msicht i W un 1 un iu, n d uoa Bu W W Wue W Mu M W u P gu cuscn W gu Wue Hu gu ul M un u ucag Si#u M u un M uni u unug ur chne 120 hog M tu M l u iun u Pisbsnng ug 9 ·0 gu c Pg uuhc: a s n Mmp uhlug hi uee un M ich Un Me W W W Ml Uc Wte ut Mn aln Si hi M uun M u Wus tg M gau und ga Wn####nd#g W — M W gun Wiu uu gug nsng t zun gun hlnu sc im ig. un.g K.3011 W Wa icg Su c hnd umt ue uuen i hh ne 6c 06 i un i h M M Wn jon M gun u i Wc gun Muhn M 13 gne sig hichuss u gun uung 61d 1 un c### Hu Miu in mcpt un WMu uu Mic i un uu iuch gun Wncgg n uhg M Wun ci W Wn st nc e ee M— Wc n as 1 s n ue n n iic pigheb Bunspsc u Wn ne u unnd h e umt#ig#p#hl ssv in M l## M u Wt Mn W un uhng gun c ii M W 808 906 202 leichter verdaulich als die des ersten Schnittes. Die Ernte des Grummets wird ebenso gehandhabt wie die des ersten Schnittes. In Gebirgsgegenden, wo reichlicher Tau und Regen fällt, und auf Abhängen, welche eine Maschinenanwendung nicht gestatten, ist die hier skizzierte Erntemethode nicht zu gebrauchen. Da hilft man sich entweder durch Aufreitern des Heues auf Heinzen oder anderen Trockengestellen, oder man trocknet den Grasschnitt mit dem Rechen an der Luft durch häufiges Wenden und In=Hausen=Setzen. Vielfach bekommt man das Heu im Gebirge über haupt nicht so vollkommen trocken wie in der Ebene und bringt es deshalb in solchen Fällen nicht auf festgeschlossene Böden, sondern in rohe Blockhütten, welche die Luft reichlich durchstreichen lassen, in die sog. Heustadeln. Im Notfalle schiebt man in diese Stadeln noch Lattenroste ein, um das Nachtrocknen des Heues auf alle Fälle zu sichern und eine Erhitzung zu vermeiden. Vielfach stellt man das Heu Im Gebirge auch nur in Schobern auf. Abgesehen von diesen Ausnahmefällen ist der richtige Zeitpunkt zum Einfahren des Heues dann gekommen, wenn das Heu beim Zusammendrehen mit der Hand keine Weichheit oder gar Feuchtigkeit mehr zeigt, sondern womöglich bricht. Je luftiger der Ort ist, an dem man das Heu aufbewahrt, desto früher kann man es einfahren, aber trocken sollte es immer sein. Meistens fährt man das Heu auf Stallböden, und damit es sich dort gut hält und nicht vom Stalldunst anzieht, muß die Stalldecke möglichst undurchlässig für Dunst und Wasserdampf sein, entweder dadurch, daß sie massiv gewölbt ist, oder dadurch, daß man auf die Holzdecke als Bodenbelag für den Heuboden einen tennenartig festgemachten Lehmschlag bringt. Da das Heu, selbst bei trockenstem Einbringen, noch Vegetationswasser enthält, muß es dieses während der Aufbewahrung verlieren. Durch den Druck großer Heumassen und wahrscheinlich auch durch bakterielle Vorgänge entstehen im Verein mit dieser, wenn auch geringen Feuchtigkeit kleine Temperaturerhöhungen, wodurch der Rest des Vegetationswassers schnell verdampft wird. Diesen Vorgang bezeichnet man gewöhnlich als„das Schwitzen des Heues“. Dieser Prozeß tritt immer ein und muß, bevor das Heu zur Verfütterung benutzt wird, abgewartet werden, weil sonst leicht Gesundheitsstörungen für die Tiere, die es verzehren, auftreten können. Damit dieser Prozeß aber normal und rasch verläuft, muß der betreffende Aufbewahrungsraum des Heues Dunstabzüge zur Decke hinaus von ausreichender Anzahl und Größe haben; seitliche Oeffnungen sind weniger wirksam, wenn sie allein, ohne Deckenabzüge, vorhanden sind; im Verein mit diesen dagegen verstärken sie deren Wirksamkeit. Wo man das Heu nicht auf Stallböden unterbringt, lagert man es am besten in leichten feldscheunenartigen, höchstens durch Bretterwände abgeschlossenen Räumen neben den Ställen oder in deren Nähe. Sehr zu empfehlen ist in allen Heulagerungs räumen die Anbringung von Heuaufzügen, wie z. B. der Bennsche Entladekran oder andere Konstruktionen. Die Leistung dieser Abladevorrichtungen ist so vollkommen, sie lassen so viel Zeit und Arbeiter sparen. sind in ihrer Anlage so wenig kostbar und selbst in alten Gebäuden meistens noch nachträglich ohne große Schwierigkeiten anzubringen, daß man die Anschaffung und Benutzung solcher mechanischen Abladevorrichtungen nur wärmstens empfehlen kann. Sehr bewährt hat sich auch das Pressen des Heues vor der Aufbewahrung, besonders in den Fällen, in denen man Heu verkaufen will, ohne es an Ort und Stelle loswerden zu können; denn durch das Pressen gewinnt das Heu wesentlich an Transvort und Marktfähigkeit. Ein Fuder Wiesenheu von 800 kg kann durch die Presse auf einen Raum von 2 am eingeschränkt werden. Wenn die Presse nicht zu teuer arbeitet, kann das Pressen des Heues auch für den eigenen Bedarf unter Umständen zweckmäßig sein, denn durch das Pressen wird die Haltbarkeit des Heues erhöht und die Verluste beim Transport werden auf ein Minimum vermindert. Die Schattenseite gepreßten Heues ist die Gefahr, welche dem Vieh aus den Drähten erwächst, mit welchen die Preßballen zusammengeschnürt werden. Das Aufmachen dieser Ballen und die Beseitigung der Drähte darf daher nur durch ganz zuverlässige Leute oder unter Aufsicht geschehen, und es ist streng darauf zu achten, daß die Drähte dabei möglichst unverletzt bleiben und keinesfalls in kleinere Stücke zerbrochen werden. Das Trocknen durch künstlich erzeugten Luftstrom oder durch erwärmte Luft, wie z. B. nach der Methode Neilson, hat sich in Deutschland nicht einbürgern können, weil es zu teuer, in seinem Erfolge unsicher und für unsere klimatischen Verhältnisse kein Bedürfnis ist. Bei der Beurteilung des Heues ist nicht nur die chemische Analyse, sondern auch die botanische Zusammensetzung zu berücksichtigen. 1. Zu den vorzüglichen Gräsern gehören: von Obergräsern: Wiesensuchsschwanz, Wiesenlieschgras, Knaulgras, Wiesenschwingel, rohrartiger Schwingel, italienisches Raigras, französisches Raigras, Wiesenrispengras, gem. Rispengras, Wasserschwaden; von Untergräsern: englisches Raigras, spätes Rispengras, Goldhafer, Fioringras, Mannaschwaden, Quellschwaden und Salzschwaden. 2. Zu den guten und mittleren Wiesengräsern gehören: von Obergräsern: Waldhirse, nickendes Perlgras, Havelmilitz, Wiesentrespe, wolliges Honiggras, weiches Honiggras, weiche Trespe, traubenförmige und grannenlose Trespe; von Untergräsern: Kammgras, weichhaariger Hafer, härtlicher Schwingel, Schafschwingel, geknieter Fuchsschwanz, Zittergras, Ruchgras, Waldzwenke, gefiederte Zwenke. 3. Zu den geringwertigen Gräsern gehören: Riesenschwingel, Rasenschmiele, geschlängelte Schmiele, graues Silbergras, Bocksbart, Pfeifengras, Wiesenschilf. gem. Rohr, Strandhafer, Sandhalm. 4. Die Sauergräser werden repräsentiert durch die Seggen, Simsen, Wollgräser usw.(Carex, Scirpus, Eriophorum usw.). 5. Die Binsen durch die Gattungen Juncus und Luzula. Von Futterkräutern auf Wiesen sind 207 Schlachtviehpreise nach Lebendgewicht ci.s Grund amtlicher Marktberichte zusammengestellt von der Zentralstelle ter Preußz. Landwittschaftslammern(Viehverwertungsstelle). Rinder Auftrieb: Echafe:: Schweine Ochsen. s) vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtw. höchst. 6 Jahre alt(mindestens 12 Ztr. Lebendgewicht). b) junge fleischige, nicht ausgemäst. u. ältere ausgemäst. e) mäßig genährte junge und gut cenährte ältere. Bullen. a) vollfleischige, aus gemäst. bis zu 5 Jahren b) vollfleischige, jüngere e) mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere. Färsen und Kühe. a) vollfleischige, ausgemästete Färsen höchsten Schlachtiv. (mind. 11 Ztr. Lebendgew.) d) vollfleisch., ausgemäst. Kühe höchst. Schlachtw. bis zu 7 I.. v. mind. 12 Ztr. Lodg. c) ältere ausgemäst. Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Färsen Kälber. a) seinste Mast=(Vollmilchm.) und beste Saugkälber(mind. 220 Psd. Lebendgew.) b) mittlere Mastkälber u. gute Saugkälber Schafe. a) Mastlämmer und jüngere Masthammel von mindestens 95 Pfd. Lebendgewicht d) ältere Masthammel e) mäßig genährte Hammel u. Schafe(Merzschafe) Schweine. a) vollfleischige d. sein. Rassen und deren Kreuzungen bis zu 1½ Jahren b) fleischige....... Schlachtprez. auf 10 1s Lbdgew. 61 54 50 60 53 48 56 52 50 65 60 9 42 41—42 40—4240—41/38—39/40—41 36—37|34—36/34—35 33—34/33—35 42—43.43—45/41—42•40—41 41 36—37/36—38.36—57/84- 3534—36 30—82/30—32 44—45/44—45 37—4038—40 32—3534—36 53—55 48—52 38—3934—35 33—3429—32 40—42s37—42 35—37|31—36 27—29 64—65 61—63 81 28—30,27—29 40—41|41—42 35—37 59 51—52 55—58.55—56 52—54 43 38—39 29—33 63 81—32 80 61 58—60/59—60/59—6059—62 61—62 48—53 42 37—38 27—29 68 Kälbernotiz vom 11. 6. 08. Kälber= und Schafnotiz vom 11. 6. 08. Vorstehende Preise verstehen sich für 100 Psund Lebendgewicht; auf die Notizen fur Schweine rechnet man ca 20—22 Prozent Tara ab. Inkarktnotierungen nach Lebendgemicht vorliegen, sind die Schlachtgewichtpreise mittels der angegebenen Schlachtprozente umgerechnet. izur die Märkte in der Rheinprovinz kommen die von der Landwirtschaftskammer für die Rheinprovinz am Kölner Schlachtviebhose ermittelten Schlachtprozente bei der Umrechnung zur Anwendung. Schluß des redaktionellen Teiles. Durch alle Buchhandlungen ist zu beziehen das nachstehende Schriftchen: zur Vorausbestimmung des Wetters aus Grund lokaler Beobachtungen von H. Breisbach. Mit 8 Figuren und 1 Tabelle. 40 Pfg., mit Postzusendung 43 Pig. Verlag von Ferdlinand Schönings in Paderborn. 1908er Ital. Hühner Erlasse halbgewachsene 8 Monat alte à nk. 1,40, grossere 4 Mouate alte à Mk. 1,60. Bel 20 Stek. franko. Blesengänse, PrachtExemplare à Nk. 4,25 bis Ak. 4.10. Leb. Ank. BezirkstlerArztl. Untersuchung. Preisl. grat. Geflügelhof zum Strauss, Buchen in Baden. Inserenten für land= und hauswirtschaftliche Artikel (Maschinen, Produkte, Sämereien aller Art, landw. Pflanzen, Gebrauchsgegenstände), die Wert darauf legen, daß ihre Inserate wiederholt gelesen werden und nach ngerer Zeit noch den Lesern wieder unter die Augen kommen, machen wir auf die besondere Wirksamkeit der Anzeigen im Praktischen Ratgeber aufmerksam. Diese unter sachmännischer Leitung stebende land= und hauswirtschaftliche Zeitung wird von den meisten Landwirten und sehr vielen Hausfrauen ausbewahrt und öster wieder als Nachschlagebuch zur Hand genommen, deshalb werden Inserate, die sich darin finden, wiederholt gelesen und erweisen sich, wie die Erfahrung lehrt, als besonders und dauernd wirksam. Geschäftsstelle des Westfälischen Volksblattes. Schweinemastkutter owie alle gangbaren Krastsnttermitte! gerizieren unter ständiger Kontrolle des Rheinischen Bauernvereine Porzer Werke in Cöln. ###eeigiert von Karl Schweitzer, Tirektor der landw. Winterschule in Salzkotten. Verantwortlich für den Anzeigenteil Johannes 9 odel in Pader bern, Retationsdrug und Verlag ern Zerdinend Scynings in Paderdorn.