Erscheint tägllch in mindestens zwei Blättern. Abonnentent Spreis bei Vorauszahlung vierteljährlich 1 K 50 4, 2. und 3. Monat in Quartal 1 J. 3. Monat 50 A Durch den Briefträger ins Haus gebracht pr. Monat 14 4 mehr. Oestellungen nimmt jedes Postamt und jeder Landbriefträger entgegen. Anzeigenpreis für die Zeile öder deren Raum 20 d, für Paderborn 15 4 Reklamezeile 80 4: Beilagegebühr nach Übereinkunft. Wöchentliche Beilagen: Fernsprech=Anschluß Nr. 10. Auflieferung größerer Anzeigen tagsvorher bis 10 Uhr vormittagt. „. kleinerer bis 5 Uhr abends. Größere Anzeigen für die Conntags=Ausgabe bis Freitag 6 Uhr bis Samstag 10 Uhr vormittags. Gei zwangsweiser Eintreidung von Gebühren durch Klage wird für Aufträge bewilligte Rabatt hinfällig. Rs 354. Paderborn, Sonntag, den 25. Dezember 1904. 56. Jahrgang. Hierzu zweites Blatt. Wegen der hohen Feiertage erscheint die nächste Nummer unserer Zeitung erst am Dieustag, den 27. Dezember. PoLtische Tagesüberlicht. Paderborn. 24. Dezember 1904. * Mit den neuen Handelsverträgen sieht es immer merkwürdiger aus. Jetzt wird rrichtet,„in unterrichteten Kreisen rechne man mit der Aiöglichkeit, daß sie erst Ende Januar oder Anfang Februar dem Reichstage vorgelegt werden. Die Verabschiedung der Verträge im Reichstage sei schwerlich vor Mitte März zu erwarten. Die Verhandlungen mit Oesterreich scheinen sich noch eine Weile hinziehen zu sollen. Der Botschafter Szögyény und die österreichisch=ungarischen Delegierten hatten bald nach der Ankunft der letzteren am Mittwoch Nachmittag eine Besprechung mit dem Staatssekretär des Auswärtigen Amts. Eine weitere Besprechung, die nahezu fünf Stunden dauerte, fand unter Beteiligung des Botschafters und des Staatssekretärs Grafen Posadowsky am Dönnerstag gleichfalls bei dem Staatssekretär Freiherrn v. Richthosen statt. Heute abend begaben sich die Delegierten für die Weihnachtstage nach Wien und Pest zurück. um gleich nach den Feiertragen sich wieder nach Berlin zu begeben. Man hofft, die Arbeiten so weit zu fördern, daß mit Ablauf des Winters die Handelsverträge unter Dach gebracht werden können. Alle Schwierigkeiten, schreibt der Berl. Lok.=Anz. sind noch nicht gehoben, doch hofft man zuversichtlich; daß rs im weiteren Verlaufe der Beratungen gelingen wird. Den Ausbruch eines Zollkrieges zwischen Deutschland und Oestereich=Ungarn hält man für ausgeschlossen. * U e b e r d i e s o z i a l d e m o k r a t i s c h e n P a r t e i d i ä t e n h a t t e Bebel im Reichstage bekanntlich ausgeplaudert, daß sie„je nach dem sozialen Stande und nach den persönlichen Verhältnissen“ bemessen seien und die„Jluiion nach der sozialen Stellung ihrer Mitalieder in fünf verschiedene Klassen eingeteilt“ sei. Diese Klasseneinteilung bei der Partei der Demokratie und allgemeinen Gleichheit hat in der Presse eine Kritik gesunden, die dem Vorwärts sehr unbequem k. Er sucht deshalb die Ungeschicklichkeit des Genossen Bebel wieder gut zu machen. Er schreibt:„Wie die Diäten, welche die Reichstagsabgeordneten erhalten, überhaupt nichts anderes sind als eine bloße Entschädigung für unmittelbare Auslagen, die aus der Anwesenheit im Reichstage erwachsen, so beruht die Klasseneinteilung selbstverständlich nur darin, daß die Diätensätze abgestuft sind je nach dem Maße der Berufsschädigung, welche die verschiedenen Abgeordneten auf sich nehmen müssen. Diejenigen, welche in Berlin wohnen und im festen Einkommen stehen, erhalten für die Sitzung 3Mark, diejenigen, welche in Berlin wohnen, aber ihren Beruf durch die Anwesenheit im Reichstage versäumen, erkaltes###Mark, ebenso viel die auswärts Wohnenden, aber im festen. Emkommen Stehenden. Die auswärts Wohnenden, die außerdem auch aus ihrem Berufe gerissen werden, erhalten 10 Mark. Dazu kommt die Mietsguitschädigung für außerhalb Wohnende. Mit dieser einfachen Feststellung fällt all das dumme Gerede über ungerechte Klasseneinteilung, Parteivorstandsdiktatur und dergleichen in sich selbst zusammen.“ Diese Darstellung ist allerdings etwas geschickter als die Bebels, aber sie schafft seine„soziale Klasseneinteilung" nicht aus der Welt. Noch weniger entkräftet sie die Behauptung, daß die Bezieher vau Parteidiäten in Abhängigkeit von den Beherrschern der Parteikasse geraten, die darüber zu entscheiden haben, ob höhere oder niedrigere Diäten gegeben werden sollen. * Auch im Oktober ist der Betrag, den die Versicherungsanstalten für Invalideurenten haben zahlen müssen, wieder beträchtlich gestiegen. Er betrug 84 Millionen Mark gegen 7,5 Millionen Mark im Oktober 1903. Dagegen sind die Zahlungen für Altensrenten gegenüber dem Oktober des Vorjahres um etwa 100·000 Mark gefallen, die für die Gesamtrenten und Beitragserstattungen um etwa 800000 Mark von 10,0 Millionen auf 10,8 Millionen Mark in die Höhe gegangen. * Ueber den Arbeitsmarkt im November berichtet das Reichsarbeitsblatt: Wie alljährlich erfuhr die Arbeitsgelegenheit im November des Jahres eine nicht unbeträchtliche Einschränkung, die zum erheblichen Teile zusammenhängt mit dem Ende der Bausaison. Infolge der milden Witterung im November machte sich der Rückgang nicht so einschneidend geltend wie in anderen Jahren. Die allgemeine Arbeitslage im November wird jedenfalls als nicht ungünstiger bezeichnet werden dürfen, als im gleichen Monate des Vorjahres. Im Kohlenbergbau hat die Besserung der Beschäftigung, welche im Oktober einsetzte, im November sich weiter fortgesetzt, ohne daß freilich Arbeiterentlassungen größeren Umfangs ganz vermieden worden wären. Die Metall= und Maschinenindustrie wies auch im November trotz einer leichten winterlichen Abschwächung der Arbeit genügende Beschäftigung auf; in der Textilindustrie und der elektrischen Industrie war die Tätigkeit eine sehr rege, und ebenso waren in der chemischen Industrie die Verhältnisse überwiegend normal. Die Lage im Baugewerbe und in den mir ihm zusammenhangenden Gewerben war in Anbetracht der vorgeschrittenen Jahreszeit als günstig zu bezeichnen, wenn auch in der Mehrzahl der berichtenden Städte ein größerer Teil der Bauarbetter außer Arbeit trat. Im Bekleidungs= und Reinigungsgewerbe und in der Konsektion war die Beschäftigung nur eine matte, im übrigen machten sich die Einflüsse der Saison in den verschiedenen Gewerben geltend. Charakteristisch ist, daß anscheinend an der verstärkten Arbeitslosigkeit die männlichen Arbeiter hauptsächlich beteiligt waren, wogegen andererseits als Ausgleich eine verstärkte Nachfrage seitens verheirateter Frauen bemerkt wurde. Dic Beschäftigungsziffer bei den berichtenden Krankenkassen sank im November um 36141 Personen gegen eine Zunahme von 6332 im Monat Oktober. Die Vermittelungsergebnisse zurück, die Arb der Arbeitsnachweise gingen im November Arbeitskage, soweit sie bei den Arbeitsnachweisen zum Ausdruck kommt, wird von diesen überwiegend als günstiger bezeichnet als im November des Vorjahres.— Die VerkehrsEinnahmen der deutschen Eisenbahnen aus dem Güterverkehr waren im November um 7144632 Mark höher als im November 1903, d. i. 105 Mark oder 4,48 Prozent mehr auf 1 Kilometer. * Der Entwurf einer Reichsarzueitaxe ist, wie wir vor einiger Zeit mitgeteilt haben, vom Bandssräte den zuständigen Ausschüssen zur Prüfung überwiesen worden. Mit Rünsicht hierauf wird, wie wir einer Bekanntmachung des Kultusministers entnehmen, von der Aufstellung einer vollständigen neuen preußischen Arzneitaxe abgesehen. Es sind nur für einige Mittel, die in der Apothekerzeitung vermerkt werden, neue Verkaufspreise festgestellt; für das Diphtherieheilserum und einige andere Heilmittel sind die Preise herabgesetzt, für andere sind entsprechend den veränderten Großhandelspreisen die Verkaufspreise in den Apotheken erhöht worden. * Um zu den Handelsverträgen Stellung zu nehmen, ist der Deutsche Landwirtschaftsrat auf den 7. Februar nach Berlin einberufen. * D e r P a p s t e r h o b l a u t D e k r e t s v o m 2 1. D e z e m b e r Kamerun zum Apostolischen Vikariat und ernannte den Pallottinerpater Vieter aus Cappenberg(Diözese Münster) zum Apostolischen Vikar. # Das Reichsversicherungsamt hat an die, Berufsgenossenschaftsvorstände ein Rundschreiben gerichtet, in dem es im Hinblick auf die durch die neuen Unfallversicherungsgésetze geschaffenen Veränderungen und die inzwischen gemachten neuen Erfahrungen Anlaß nimmt, diejenigen wichtigeren Gesichtspunkte, die für die Feststellung der Entschädigungen inbetracht kommen, zusammenzustellen.: Die Arbeit des Reichsversicherungsamtes betrifft die Mitwirkung der Berufsgenossenschaften bei den polizeilichen Unfalluntersuchungen, die erste Feststellung der Entschädigung durch die Berufsgenossenschaften, die Rechtsmittel, die Beteiligung mehrerer Berufsgenossenschaften an dem Verfahren, die auderweite Feststellung der Entschädigung, das Heilverfahren, das Ruhen der Rente, die Kapitalabfindung, die Wiederaufnahme des Verfahrens, sowic die Aktenführung und Formalien. Dem Bundesrat ging ein Entwurf von Bestimmun: gen für die Vornahme der Volkszäblung am 1. Dezember 1905 zur Bescblußfassung zu. Der Entwurf schließt sich den bei den vorhergegangenen Zählungen bereits bewährten Grundsätzen an. Die vorgesehenen Aenderungen(Weglassung der nach dem Geburtsort, nach dem Wohn= und Arbeitsort, nach der Muttersprache und nach den Gebrechen) bezwecken in er Hauptsache eine Einschränkung der Zählung gegenüber der Aufnahme von 1900. ** Die polnische Bewegung imrheinisch=westfälischen Industriebezirk ist im letzten Jahre besonders lebhaft gewesen. Die Westf. Pol. Nachr. schreiven: Die polniche Tagespresse vermehrte sich um den Dziennik Polski in Dortmund, der, mit der sinanziellen Unterstützung einer serihe von polnischen Geistlichen, Rechtsanwälten und Besitzerzin Posen, darunter des preußischen Herrenhausmitgliedes v. Köscielsfn ins Leben gerufen, der radikaten Richtung der Polenbewegung huldigt Vom 1. Januar 1905 ab gibt der soeialdemokratische BergarHeimweh. „Nein, Fräulein Flemming— das sollen Sie nicht und von diesem Augenblick an sind Sie selbstverständlich vollkommen frei. Und ich gebe Ihnen mein Wort, daß Sie durch nichts mehr an Ihre unbegreifliche Verwirrung erinnert werden sollen. Aber bevor ich gehe, habe ich doch noch eine Frage an Sie zu richten. Und bei Ihrer Vorliebe für rückhaltlose Offenheit, werden Sie mir hoffentlich die Antwort nicht verweigern.“ „Fragen Sie, Herr Doktor— und wenn es möglich ist, werde ich Ihnen antworten.“ „Eigentlich habe ich mich schlecht ausgedrückt. Denn nicht so sehr eine Frage als eine Warnung ist es, die ich Ihnen zurufen muß, ehe unsere Wege sich trennen. Ich warne Sie, das Spiel, das Sie mit mir getrieben, auch da zu wiederholen, wo es nicht mehr eine Leichtfertigkeit, sondern ein Verbrechen sein würde.“ „Herr Doktor!“ „Lassen Sie mich nur ausreden! Wir wollen ja rückhaltlos offen gegeneinander sein— nicht wahr? Und ich habe ein gutes Recht, so zu Ihnen zu sprechen. Denn Sie wissen, daß es mein Bruder ist, an den ich dabei denke.“ „Hat er Sie zu seinem Vormund bestellt? Oder ist er so hilflos, um Ihres Schutzes gegen mich zu bedürfen?“ „In einem gewissen Sinne— vielleicht! Und mit seinem Willen ooer oone ihn— er soll dieses Schutzes teilhaftig werden. Hüten Sie sich vor Illusionen, Fräulein Else, die nimmermehr Wirklichkeit werden könnten. Mein Bruder befindet sich augenblicklich in dem Zustand eines Berauschten, dem die richtige Erkenntnis der Wirklichkeit ebenso vollständig verloren gegangen ist, als das Bewußtsein der Tragweite seiner eigenen Handlungen. Aber er wird aus diesem Rausch erwachen, glauben Sie es mir! Und ich will nicht, daß er in dem Augenblick seines Erwachens etwas zu bereuen habe, was durch keine Reue gesühnt werden könnte.“ „So wenden Sie sich mit Ihren sonderbaren Warnungen an ihn, nicht an mich!“ fiel Else mit bebender Stimme ein.„Ich habe so wenig eine Veranlassung, mich vor Ihnen zu rechtfertigen, als ich gesonnen bin, mich unter dem Dache meines Elternhauses beleidigen zu lassen.“ Hermann fühlte, daß er nach solcher Zurückweisung nicht länger hier verweilen dürfe, und wandte sich zum Gehen. Erst als er die Hand bereits auf den Türgriff gelegt hatte, sagte er: „Leben Sie wohl, Fräulein Flemming! Und vergessen Sie nicht, daß Frau Tuima Artner in mir einen Freund — nein, einen Bruder hat, der, wenn es nottut, mit aller Entschiedenheit für ihre geheiligten Rechte eintreten wird.“ Nur ein spöttisches Auflachen antwortete ihm; aber er hatte auch keine Antwort mehr erwartet. Mit einer leichten Verbeugung grüßte er Else zum letztenmal und verließ das Zimmer. Noch eine Weile nach seiner Entfernung stand sie regungslos, mit rasch atmender Brust und zornentstelltem Gesicht. Dann preßte sie in trotziger Entschlossenheit die Lippen zusammen und klingelte dem Mädchen: :„Ist meine Mutter schon nach Hause gekommen?“ „Nein, gnädiges Fräulein!“ „Und wissen Sie vielleicht zufällig, wohin sie gegangen ist?“ Auch darauf konnte die Gefragte nur eine verneinende Antwort geben. Und zögernd fügte sie hinzu, daß die Köchin sich schon wiederholt erkundigt habe, wie es mit dem Mittagessen gehalten werden solle. Jetzt erst fiel es Else ein, einen Blick auf die Uhr zu werfen. Und sie sah zu ihrer Ueberraschung, daß die Essensstunde, die man an solchen Tagen, wo keine Gäste da waren, im Flemmingschen Hause innehielt, bereits vorüber war. „Meine Mutter ist augenscheinlich irgendwo ausgehalten worden. Lassen Sie uns noch eine halbe Stunde warten, denn ich liebe es nicht, allein zu speisen.“ Aber auch diese halbe Stunde verging, ohne daß Frau Flemming zurückgekehrt wäre. Es dunkelte bereits, und in Else begann sich allgemach die Besorgnis zu regen, daß ihrer Mutter etwas zugestoßen sei. Sie ließ sich das Mittagessen auftragen; aber sie brachte nur wenige Bissen über die Lippen. Und wiederholt lief sie an den Fernsprecher, um bei dieser oder jener befreundeten Familie anzufragen, ob die vergebens Erwartete sich vielleicht dort befände. War es auch nicht gerade eine überschwengliche kindliche Liebe, die sie für ihre Mutter empfand, so hatten sie sich doch gerade in der letzten Zeit enger als bisher aneinander geschlossen, und die Vorstellung, daß sie gerade in dieser kritischen Zeit ihrer besten, natürlichen Freundin beraubt werden könnte, erfüllte Else mit bangem Schrecken. Da endlich ertönte das wohlbekannte zweimalige Klingelzeichen, und gleich darauf erschien Frau Flemming in der Tür des Wohnzimmers. Aber selbst an dem Tage, da sie die Nachricht von Doktor Dallwigs Verschwinden heimgebracht, hatte sie nicht so verstört und aufgeregt ausgesehen als in diesem Augenblick. Es war, als könne sie sich kaum noch aufrecht halten, und wie eine Hilfesuchende klammerte sie sich an ihre Tochter. „Wir sind zugrunde gerichtet, Else— der Armut und der Schande preisgegeben. Alles ist verloren— alles!“ „Was sprichst du da, Mama? Was ist denn geschehen?— Warst du bei jenem Langhammer? Und weigert er sich etwa, uns die Papiere auszuliefern?*.. „Ja, ich war bei ihm, Else! Aber ich kam zu späl“ denn ich fand nur noch einen Toten!":.: Das Wort jagte auch dem jungen„Mädchen einen eis.... kalten Schrecken durch die Glieder." „Um Gottes willen! Und die Papiere?“ „Sie sind in den Händen unserer Gegner.“-: „Nein, das ist unmöglich„ das kann nicht sein. Wie sollten sie es angefangen haben, sich ihrer zu bemächlichen## „Er selbst hat sie heute in seiner Todesstunde Rotf= Artner übergeben. Nach aliem, was ich von der Wirtin des Menschen erfahren habe, wäre es Torheit, daran zu?. zweiseln.“ „So sage doch, was sie dir erzählt, hat: Ich begreife ja von alledem noch nicht das geringste.". „Ich war unruhig, weil die Nachricht, die Laughammer mir versprochen, noch immer nicht kam. Darum entschloß ich mich, heute wiederum zu ihm zu gehen.“ Aber die ungebildete Person, bei der er wohnt, empfing mich mit der Eröffnung, ihr Mieter sei vor anderthalb Stunden an einer Wiederholung des Blutsturzes, der ihn nach meinem ersten Erscheinen befallen, gestorben. Ich wollte das Ungeheuerliche, das Unfaßbare natürlich nicht glauben, bis sie die Tür seines Zimmers öffnete und das Leintuch.von dem Gesicht des Toten zog. Ich bekam bei dem Anblick einen Ohnmachtsanfall, und die Frau, die mein Eutsetzen für einen Ausbruch des Schmerzes nahm, wurde gesprächig, ohne daß ich sie fragte. Schon nach dem ersten Blutsturz hätte der Arzt erklärt, daß ihr Mieter nicht mehr zu retten sei, und Langhammer selbst hätte auch recht gut gewußt, daß er bald sterben müsse.“ „Und dennoch ließ er dir keine Nachricht zukommen? Mein Gott, warum dachtest du auch nicht daran, dich aus eigenem Antrieb nach ihm zu erkundigen?“ „Verschone mich mit Vorwürfen— ich bitte dich. Weshalb er mir keine Nachricht zukommen ließ, verstehe ich ebensowenig wie du. Seine Schwäche allein kann nicht schuld daran gewesen sein, denn sie hat ihn nicht gehindert, vorgestern einen langen Brief an Elfriede Lornsen zu schreiben.“ „Wie?— Das hätte er getan?— Ah, dann ist freilich alles verloren.“ „Die Frau wußte natürlich nicht, was in dem Brief gestanden. Der Adresse aber erinnerte sie sich genau; denn . 2. beiterverband eine besondere polnische Zeitung für seine Mitglieder potnischer Zunge heraus, so daß alsdann drei politische und drei gewerkschattliche Polenblätter im Industriebezirk erscheinen: Die Zahl der Polenvereine hat bedeutend zuge nommen. Insgesamt bestehen in Rheinland Westsalen über 40 Sokolvereine— weit mehr, als in der Provinz Posen—. die in drei Gauverbände gestiedert sind. Außer den Sokolvereinen find im verflossenen Jahre“ gegen 25 andere Polenvereine neu gearündet worden. Zur„gegenseitigen Unterstützung der Vereins vorstände in der Ereichung der statutengemäßen Ziele“ ist ein Verband der=Polenvereine in Rheinland Wensalen gegründet worden. Der polnische Zentral=Wahlverei für Rheinland und West falen soll das poknische Hauptwahlkomitee unterstützen, befonders durch Sammlung, von Geldmitteln. Der Polenbund(Zwivnzek Polatuw) hat geged 40 polnische Volksversammlungen veranstaltet. an denen oft bis 1500 Personen teilnahmen. Er hat besonders Hunderttg###ende von polnischen Fibeln verbreitet. Mehrere „polnische Frquenversammlungen“, in denen die Holnischen Mütter aufgefordert wurden, ihre Kinder in„nationalem pol nischen Geiste" zu erziehen, waren ebenfalls vom Polenbund veranstaltet. Der Polnis##e Gewerkverein ist auf über 10000 Mitglieder angewachsen. Seine Leiter unternehmen zur Orga nisierung der Polen Streifzüge auch nach Sachsen, Braun :schweig, Hannover, kürzlich sogar bis nach Thorn. Die wirtschaftliche Absonderung der Polen hat dann auch zur Gründung des Vereins„Samoganoc“(Selbsthilfe) geführt, des Vereins polnischer Kauleute und Gewerbetreibender. Zum Boykott der deutichen Geschäfte wird besonders jetzt und mu Rücksicht auf die Weihnachtseinkäue in jeder polnischen Zeitung, in jeder polnischen Versammlung aufgesordert. Einkaufs genossenschaften für Schreiner, Schneider und Kolonialwarenhändler sollen demnächst ins Leben gerufen werden. Wegen der Errichtung einer polnischen Volks bank in Dortmund oder Bochum schweben Unterhandlungen mit den maßgebenden Pertonen in der Provinz Posen. Der Bau polnischer Warenhäuser wird verschiedentlich angestrebt. Der Josaphat=Verein hat auch im verflossenen Jahre eine Anzahl von polnischen Gymnasiasten und Stundenten unterstützt. Aus ihren Reiten sollen der Polenbewegung im Westen die„Intelligenzen“ erstehen. An Stadtverordneten?, Kirchenvorstands= und Gemeindevertreter=Wahlen haben sich die Polen im verflossenen Jahre mehrfach durch die Ausstellung eigener Kandidaten beteiligt. Bei den KnappschaftsAeltestenwahlen siegten die Polen in fünf Sprengeln. Für die Landtagswahlen hatte das polnische Hauptwahllomitee für diesmal Stimmenthaltung beschlossen. Ludwigshafen, 23. Dez. Der sozialdemokratische neugewahle erste Adjunkt,=Bäckermeister Lürder, ist von der Regierung bestätigt worden. Ludwigshasen ist damit die erste Stadt in Bayern, die einen der Sozialdemokratie angehörenden Stellvertreter des Bürgermeisters hat. .* Die Montignoso-Hifäre tritt immer deutlicher als ein Versuch der unglücklichen Frau hervor, durch eine Ueberrumpelung sich Zutritt in die Familie des Königs; zu.verschaffen und dann, durch die vermeintliche Volks gunst getragen, sich dort wieder so sestzusetzen, daß ihre Entfernung ohne einen Volksaufstand nicht mehr möglich war, und als dieser Putsch mißgluckte, hat sie alles getan, um sich von der Volksmenge auf Kosten ihres Gemahls seiern zu lassen. Eine Korresp. des Hann. Cour. sagt u. a.: „Noch immer wußte man in Dresden nicht, daß Luise Montignoso wirklich eingetroffen war. Erst um die erste Nachmittagsstunde drang durch Extrablätter die Aufsehen erregende Kunde in das Publikum. Man traute anfangs kaum #r ettanen Möor, aber bad dringe sich alls nach demn Theaterplatz, und dort erhielt das Publikum völlige Gewißheit: krinzessin Luise ist hier. Den Eingang des Hotels hielt ahlreiches Publikum besetzt und harrte des Zeitpunktes, w#### Gräfin entweder am Fenster erscheinen oder abfahren werde. Die Geduld des Voltes wurde auf keine allzu harte Probe gestellt. Nachdem Luise von Toscana in Gesellichaft des Rechtsanwalts Dr. Zehme in ihrem Zimmer ein einfaches Diner eingenommen hatte, erschallte plötzlich der Ruf: „ruise kommt!“. Und in der Tat. Um die Ecke des # otels Bellevue sauste eine zweispännige Equipage heran. Sie fuhr beim Hotel vor. Im nächsten Augenblicke erschienen auch scholf Hareldiener, legten Pelze und Decken in den Wagen und ** gleich hinterher zeigte sich Luise von Toscana in Begleitung Dv. Zehmes. Begeisierte Hochrufe erschallten, und lächelnd und vor Freude strahlend verneigte sich die Prinzessin nach allen Seiten. Elastischen Schrittes bestieg sie um 2 Uhr nac mittags den Wagen, und an ihrer Linken nahm er. Zehme 4 latz. Tex Wagen war geschlossen, aver sofort ordnete die Prinzessin an, daß zr geöffnet werde. Im offenen Landauer, und stürmischen Hoch= und Hurrarusen, ging die Fahrt nach dem Bahnhofe.“ Veim Enktreffen in Leipzig wieder, deselbe Szene. Darüber berichtet man der Köln. Zige#...* „Die Gräfin, die tief in Schwarz gekleidet, sehr gesund, nur eiwas angegriffen aussah, schien Huldigungen zu er warten und blickte sich wiederholt erstaunt und rageno um, als sie ausblieben. Erst als sie die Hätsie des Bahnsteigs abgeschritten war, gaben einige, den Fessern Ständen angelörende Damen das Zeichen zum Hurrarusen, das aber ziemlich vereinzelt blied, zumal jetzt die Polizei, die offenbar Huldigungen zu verhindern suchte, sich zwischen die Begleitung der Grafin und das Publikum drängte. Erst vor dem Bahnhof, als die Grasin den Wagen bestiegen hatte, erschollen aus der auf etwa 200 Personen angeichwollenen Menge ununterbrochen Hoch= und Hurraruse. bis der Zweispänner außer Siat war. Hier aber war das Publikum seyr gemischt, und die Stimmen der Chorführer verrieten, daß sie kaum den gebildeten Klassen angehörten. Die Grafin winktendankend fortwährend durch das geschlossene Fenster und war offenbar über die Huldigung aufs höchste bEnlürkt.“ Im allgezeinen het die Presse aller Parteien das würdelose Verhalten der Gtäfir#entsprechend behandelt, eine Ausnahme machen einige„sarblose“ und sodann die— sozialdemotratischen Blätter. Ter Verl. Lokalanz. bringt folgenden Satz fernig: „Geräde in diesen Tagen, da die Weihnacht, das Fest der Kinder und des Jamilienglücks vor der Türe steht, erregt der Schritt, den die Gräfin unternommen, allgemeine und herzliche Teilnahme. Ist es doch eine Mutter, die nichts anderes verlangt, als nur ihre Kinder nach so langer Zeit wiederzusehen und aus Herz zu drücken.“ Jawohl! die hatte ganz etwas anderes im Auge, als ihre Kinder! Bekanntlich hat kurzlich der sozialdemotratische Abg. Dr. Südelum sich zum Anwalt der ehebrechernchen Prinzessin Luise von Coburg gemacht und sie in sein fürstlich ausgestaitetes Proletarierpalais ausgenommen, dieser Zuhältermoral entspricht es auch vollkommen, wenn der Vorwärts zu folgendem Ergusse kommt: „Ungeheuerlich aber ist die Schuld, welche die Dresdener Hofgesellschaft auf sich ladet durch die brutalste Vergewaltigung des natürlichen Muttergefühls. Man soll der Mutter selbst verweigert haben, Weihnachtsgeschenke ihren Kindern zu senden. Da trieb das allgewaltige Muttersehnen die Frau zur heimlichen Reise. Das Friedensfest der Christenheit steht bevor und im Wiedersehen der Kinder erhoffte ein geveugtes Weib Trost und Frieden zu finden, aber die oifiziellen Hüter des Christentums vergreisen sich noch an der Muttersckaft, jagen die Mutter gewaltsam von der Tür, hinter der die Kinder weilen! Das ist die sächsische„Ordnung“, die vor Ja resfrist den armen Webern von Crimmitschau die Feier des Weihnachtsfestes verbot, die jetzt eine schwer Leidende in höllischer Mitleidslosigkeit zurückntößt. Christus hat gemahnt: Wer unter Euch ohne Sünde in, der werfe den ersten Stein auf sie. Die christliche Hofgesellschaft der säck sischen Residenz ist frei von jeder Sünde; sie durfte ein Weib unter-teinwürsen zerschmettenn, sie darf der Mutter den Anblick der Kinder verweigern.“ Sie sind tugendhaft und sonder Makel, die sächsischen Dämchen und Herrchen allesamt! Die sächsische Königsgeschichte weiß nichts von Maitressen und Ehebruch. Die Geschichte August des Starten und all der anderen ist nichts als Legende. Die vollendete Tugend verbindert in Dresden die Wohlannandigkeit, die der Mutter, neil sie gefehlt, die eigenen Kinder raubt. Es ist schwer zu unterscheiden, welches Laster als das schlimmere in diesem neuesten Dresdener Vorgange hervorsticht, die Pharisäcrei der tugendseligen besten Gesellschaft oder die namenlose Roheit gegen das Weib, das nichts in der Welt mehr besitzt als die Liebe zu den Kindern. Ohne Zweifel wird die sächsische Bevölkerung mehr denn je in ihren Sympathien bei der Frau sein, die sächsisch# taatstugend uns Staatsweisheik schwer mißhanbelt. Die Mehchrnt des sächsitchen Volkes ist geseit geheu Zumutungen besonderen Interesses Für privilegierte Gebürt And Stellung, aber sie empfindet das Schicksal, das Scheinheiligkeit und Gewalksamkeit einer Mutter bereiten.“ Diese„Mehrheit" ist die sozialdemokratische Wählerschaft Sachsens, zu deren Ehre wir annehmen, daß sie doch noch andere Begriffe von Tugend und Sitttichkeit hat, wie die sozialdemokratischen Wortführer ihr zuschreiben. Vollkommen einverstanden muß man sich mit dem erklären, was Dr. Oertel, ein sächsischer Staatsuntertan, in der Deutschen Tagesztg. über die schmack vollen Kundgebungen sagt: „Wenn in dem Hause eines-Bürgers die geschiedene Gattin ähnlich handeln wollte, wie die Gräfin=Montignoso, so würde sie unzweiselhaft allgemein und entschieden verurteilt werden. Em Teil descirregeleiteten Volkes scheint aber für möglich zu halten, ja verlangen zu dürfen, daß der König anders handle als jeder auf Ehre haltende und seine Kinder liebende Vater handeln müßte. Man har die Gräfin in Dresden und Leipzig mit Hoch= und Hurra=Rusen begrüßt. Wir haben diese Ruser als„Pöbel“ bezeichnet und halten diese Bezeichnung vollkommen aufrecht. Es gibt, auch einen Pöbel im Zylinderhut und in Glaceehandschuhen. Selbst wenn die Leuté Sympathien für die gefallene Frau hegten, so hätten sich diese Sympathien bei einem derartigen Anlasse anders äußern müssen. Wer eine Frau nach solchen Vorgängen und in diesen Verhältnissen mit einem Hurrarufe begrüßt, der bekundet eine= unglaubliche Pöbelhaftigkeit der Seele. Wahre Teilnahme wählt und findet anderen Ausdruck. Das Verhalten der Dresdener und Leipziger, die der geschiedenen Fraus zujubelten, laßt sich auch nur aus einer seelischen oder geistigen Verwirrung erklären. Die Gräfin scheint aber diese Stim eines Teiles des Volks gekannt und mit ihrsgerechnet zu haben: wenigstens soll sie gesagt haben, daß sie wiederkehren werde. sie von der Anhänglichteit des Volkes Averzeugt sei. Hätte weil sie aber tatsächlich diese timmung bei iyrem Entschlusse in Rechnung gezogen, so ware ihr Vorzeven noch schärfer zu verurteilen und kaum durch geisuge und seelische Vern allein zu erklären. Verwirrung Rheinprovinz ist der Laacher See mit einem Millionen Kubikmeter; die Urfttalsperre faßt Vermischtes. * Straßburg i E., 23 Dez. Die katholisch=theologische Fakultät hat den Kanonisten Fahrner zum Ordinarius für Moral vorgeschlagen. * Gotba, 23. Dez. Im benachbarten Waltershausen sind gestern 5. sozialdemokratische Stadtverordnete gewählt worden. Tamit sind alle 10 Stadtverordnetenmandate in den Händen der Sozialdemokraten. * Die Wassermenge der Urrttalsperre betrug am 21. Dezember rund 9 Millionen Kubikmeter. Die Wasserfläche an der Mauer steht zurzeit etwa 21 Meter über der Talsohle der Urft, und die Länge des Sees beträgt jetzt 3.5 Klm. Die schon mächtig angestaute Seefläche verleiht der Gegend einen besonderen landschalltichen Reiz. Das größte Wasserbecken der Inhalt von 107 sußt 45½ Millionen und die Eneppesperre, die größte Sperre des bergischen Landes bei Altenvörde, enthält 10 Millionen Kubikmeter Wasser. * Ein Weihnachtskuchen von 2600 Eiern! Ein Bäcker in Richmond stellte auf seinem Gesthäftsgrundstücke einen Weihnachtskuchen aus, der 3500 Pfund wiegt. Zu der Herstellung des Kuchens wurden folgende Zutaten gebraucht: 225 Pfund Butter, 225 Psund Zucker, 340 Pfund Mehl, 100 1 und Mandeln. 720 Pfund Korinthen, 160 Pfund Zitronat, 230 Pfund Zuckerguß und 2600 Eier. Der Kuchen soll pfundweise verkauft werden. * Die jungen Chinesinnen beginnen jetzt europäische Wissenschaften an japanischen Schulen zu lernen Eine Anzahl Studentinnen ist neuerdings eingetroffen und viele sollen bereits an den Töchterschulen Japans angenommen sein. * Ein freches Attenrat ist in Gent auf einen Juwelier verübt worden. Ein junger Mann gab auf den Besitzer des Juweleniadens, als dieser sich umwandte, um gewünschte Schmucksachen vorzulegen, mehrere Revolverschüsse ab. Der Getroffene fiel schwerverletzt zu Boden. In demselben Momenz Sie nicht das Abonnement zu erneuern. sie selbst hatte ihn zur Post tragen müssen. Und es ist kein Zweifel, daß Rolf Artners heutiger Besuch bei Lang hammer auf diesen Brief hin erfolgte.“ 2, Poher weißt du, Mama, daß es Rolf Artner ge wesen ist? Konnte dir denn die Frau seinen Namen neunen?“ ...„Ja. Er hat ihr seine Visitenkarte zurückgelassen, damit sich en ihn wenden könne, wenn sie des Toten wegen eines Rares oder Beistandes bedürfe. Denn jener Lang hammer“=war buchstäblich in seinen Armen gestorben, und er war bis zun Eintreffen des Arztes an dem Totenbett geteleben:“. „Aber die Papiere, Mama— was weißt du von den Papieren?“ *„Die=Wirtin erzählte; daß sie von dem fremden Herrn in das Zimmet Lihres. Mieters gerusen worden sei, kaum zehn Minuten später, nachdem sie ihn eingelassen. Da hätte Langhammer schrecklich röchelnd in den blutüberströmten Kissen gelegen, und sie habe auf das Geheiß des Fremden kaufen müssen, einen Arzt zu holen. Wie sie nach einer Viertelstunde wiedergekommen sei, habe sich der Kranke scheinbar ein wenig erholt, denn er habe mit flüsternder Stimme zu dem Besucher gesprochen und ihm gerade eine Mappe mit.Papieren übergeben, die er seit dem Beginn seiner letzteir Erkrankung immer unter dem Kopfkissen gehabt. Aber fast unmittelbar darauf, und noch vor dem Erscheinen des Arztes habe er dann zu ihrem Schrecken seinen letzten Atemzug getan.“ „Und sie sagte auch, daß Rolf Artner die Papiere mit sich fortgenommen?“ „Ja— sie konnte es mit aller Bestimmtheit erklären.“ „Und du? Was hast du daraushin getan?“ „Ich war ratlos und verwirrt, als ob man mich mit einer Keule vor den Kopf geschlagen hätte. Aber meine erste Eingebung war doch, diesen Artner aufzusuchen, um wenigstens Gewißheit darüber zu erhalten, was wir zu fürchten oder noch zu hofsen hätten.“ „Du konntest nichts Törichteres unternehmen als dies!“ fuhr Else heftig auf.„Und was hast du mit deinem un sinnigen Beginnen ausgerichtet? Hast du Rolf Artner gesprochen?“ „Nein. Er war nicht in seinem Kontor, obwohl man dort verschiedener wichtiger geschäftlicher Angelegenheiten wegen mit Sicherheit auf sein Erscheinen rechnete. Nachdem ich länger als eine halbe Stunde vergebens auf ihn gewartet hatte, fuhr ich nach Hause, denn ich hatte nicht mehr den Mut, ihn in seiner Wohnung aufzusuchen.“ Ein paar Minuten lang starrte Else, ganz in ange strengtes Nachdenken verloren, stumm vor sich hin. Dann war ihr Entschluß gefaßt. „Ich werde versuchen, das Unheil abzuwenden,“ sagte sie.„Aber du mußt mir das feste Versprechen geben, Mama, daß du nichts unternehmen wirst, bevor ich zurückgekehrt bin. Was auch inzwischen an dich herantreten mag, du darfst niemand empfangen und dich mit niemand in irgend welche Verhandlungen einlassen. Denn ein einziges unvorsichtiges Wort könnte alle meine Bemühungen zu schanden machen.“ „Sei unbesorgt! Ich werde in meinem Zimmer bleiben und keinen Menschen vorlassen. Was aber gedenkst du zu tun?“ „Das muß vorläufig mein Geheimnis bleiben, Mama! Es muß dir genügen, daß der Weg, den ich einschlagen will, der einzige ist, der uns vielleicht noch aus dieser Wirrnis herausführen kann.“ Und Frau Flemming hatte nach den Aufregungen dieser schrecklichen letzten Stunden nicht mehr Energie genug, auf eine deutlichere Erklärung zu dringen. Sie fragte nichts weiter und zog sich, ohne das in das Speisezimmer auf getragene Mittagessen zu berühren, in ihre Schlafstube zurück. Else aber kleidete sich hastig zum Ausgehen an und verließ das Haus. Schneller, als sie es vorausgesehen, war die Stunde der Entscheidung gekommen, und die Be dingungen, unter denen sie das leidenschaftlich ersehnte Glück erkämpfen mußte, waren um vieles ungünstiger geworden. Die Samoanerin hatte sie nie als Frau angesehen, mit der ein Europäer einen Ehebund schließen könnte, weshalb nicht, darüber hatte sie sich nie Zeit ge nommen, nachzudenken. Aber sie kannte die Macht ihrer Schönheit. Und der feste Entschluß, auch das Letzte und Aeußerste für die Verwirklichung ihrer Hoffnungen zu wagen, hatte ihr Herz mit einer trotzigen Siegeszuversicht erfüllt. 20. Kapitel. Mit schmerzendem Kopf und heftig pochenden Schläfen war Tuima an diesem Morgen aus kurzem, unruhigem Schlummer erwacht. Es war noch früh, aber ihr Gatte hatte trotzdem sein Lager bereits verlassen. Und als die junge Frau, die, ihres Unwohlseins ungeachtet, rasch ihre Morgentoilette beendet hatte, das Wohnzimmer betrat, fand sie auch seinen Platz am Frühstückstisch leer. Er hatte ihr durch das Mädchen hinterlassen, daß er wegen einer dringenden geschäftlichen Angelegenheit schon sehr zeitig habe aufbrechen müssen, und daß sie sich nicht beunruhigen möge, wenn er vielleicht auch die Essensstunde nicht würde einhalten können. Tuima versuchte, ihren kleinen häuslichen Verrichtungen nachzugehen; aber die sonderbaren Blicke des Mädchens scheuchten sie bald wieder aus der Küche sort. Und da sie sich wieder von jener unerträglichen, fliegenden Hitze gepeinigt fühlte, die sich sonst immer erst in den Abendstunden eingestellt hatte, trieb sie es wie unter einem unwiderstehlichen Zwange ins Freie hinaus. Eiskalt blies ihr der schneidende, böige Wind entgegen, so daß sie nur mühsam und unter Schmerzen zu atmen vermochte. Aber sie wählte trotzdem den Weg längs des Flußufers, wo der Sturm, durch kein Hindernis gebrochen, mit besonderer Heftigkeit tobte. Denn hier hatte sie keine Begegnung mit irgend einem Bekannten ihres Mannes zu fürchten, und keinem der unverschämt neugierigen Blicke, die ihr schon so oft seit ihrer Ankunft in Deutschland die Glut der Beschämung in die Wangen getrieben hatten. Der Himmel war bedeckt, und die weite Schneelandschaft um sie her sah so trostlos öde aus, als müßte unter diesem ungeheuren weißen Leichentuche auch die letzte Regung warmen Lebens für immer erstorben sein. Die Eisdecke des Flusses zeigte ein mißfarbiges, schmutziges Grau, und die Krähen, die hier und da schwerfällig unter heiserem Gekrächz darüber hinflogen, machten das trübselige Bild nur noch melancholischer, statt es tröstlich zu beleben. Auch ein heiteres und sorgloses Gemüt hätte sich inmitten dieser Szenerie unheimlich berührt fühlen können, wie von den Schauern des Todes; für eine Stimmung aber, wie es die des armen jungen Weibes war, mußte sie geradezu verhängnisvoll werden. Denn Tuima empfand diese bisher ungekannte winterliche Starrheit, dieses völlige Erstorbensein der Natur, dieses Hinschwinden aller fröhlichen Farbe in ein häßliches, leichenhaftes Grauweiß ganz anders wie alle die, denen es eine oft gesehene, vertraute und selbstverständliche Erscheinung war. Für sie hatte es von vornherein etwas Beängstigendes, Uebernatürliches, fast Unbegreifliches gehabt. Und lange, bevor sie sich ihres Unglücks bewußt geworden war, hatte sie nur mit Bangen daran denken können, daß dieser Zustand noch so viele, viele Wochen andauern sollte. Fortsetzung folgt.) 2## * Erscheint täglich in mindestens zwei Blättern. Wonnementspreis bei Vorauszahlung vierteljährlich 1 K 50 4, 2. und 3. uuonat im Quartal 1. 3. Monat 50 4. Durch den Briefträger iins Haus gebracht pr. Monat 14 4 mebr. Bestellungen nimmt jedes Postamt und jeder Landbriefträger entgegen. Onagenpreis für die Zeile oder'deren Raum 20 g, für Paderborn 15 4. Reklätnezetle=80 J. Beilagegebühr nach Übereinkunft. T... Wöchentliche Beilagen: Aptlieterung größerer Anzeigen tagsvorher bis 10 Uhr vormittagt, „„— kleinerer bis 5 Uhr abenos.“: Sonntags=Plauderer, Sonntags=Feien, Größere Anzeigen für die Sonntags=Ausgabe bis Freitag 6 Uhr Praktischer Ratgeber für die Landwirtschaft 2c.“ kleinere bis Samstag 10 Uhr vormittags. Steie#„. Gei zwangsweiser Eintreibung von Gebühren durch Klage## d Fernsprech=Anschluß Nr. 10. für Aufträge bewilligte Rabatt binfällig. Ne. 354. Paderborn, Sonntag, den 25. Dezember 1904. 56. Jahrgang. Zweites Blatt. Wochenrundschau. (Nachdruck verboten.) „Der Deutsche Reichstag ist am Donnerstag voriger Woche in die Weihnachtsserien gegangen, nachdem er die Militärpensionsgesetze an die Budgetkommission verwiesen hatte. Die Regierung war stark enttäuscht, weil die Vorlagen keine so günstige Aufnahme fanden, wie sie im Hinblick auf das frühere Drängen des Reichstags erwartet hat. Der Entwurf für die Mannschaften fand günstige Aufnahme, der für die Offiziere bedeutend weniger. Das Zentrum erklärte, daß es mit der Erhöhung der Pensionen über den Hauptmann erster Klasse nicht hinausgehen werde. Auch widerstrebt es entschieden der neuen Bestimmung, wo nach die Verabschiedung eines Offiziers erfolgen soll, wenn der Vorgesetzte erklärt, er sei für den Dienst nicht mehr tauglich. Man hat schon mit dem bisherigen Pensionierungs system so üble Erfahrungen gemacht, namentlich für die Reichsfinanzen, daß man es nicht noch erleichtern will. Vergebens bemühte sich der Kriegsminister darzutun, daß bei den Pensionierungen rein objektiv verfahren und nur der Offtzier verabschiedet werde, der nicht mehr zu gebrauchen sei und dessen weitere Belassung im Dienst das militärische Interesse gefährde. Es glaubt's kein Mensch, am wenigsten bei unseren jetzigen Zuständen. Im Zentrum wünscht man Gewähr gegen Willkür und Laune dadurch geschaffen zu sehen, daß, die Pensionierung nur einzuleiten ist, entweder wegen Invalidität auf Grund eines ärztlichen Zeugnisses oder auf Grand eines Gutachtens einer Mehrheit von Vor gesetzten. Von liberaler und konservativer Seite wurde verlangt, daß den Gesetzen allgemein rückwirkende Kraft gegeben werden solle. Das würde jährlich 20 Millionen mehr kosten. Schon jetzt aber macht die Deckungsfrage Sorgen genug. Das Zentrum ist nicht geneigt, den Gesetzentwürfen zuzustimmen, bevor diese Frage gelöst ist. Des halb wurden die Vorlagen auch an die Budgetkommission überwiesen, während Rechte und Nationalliberalen sie einer besonderen Kommission zuweisen wollten, damit die Erledigung rascher gehe und durch die Deckungsfrage nicht aufgehalten werde.: Der Reichsschatzsekretär erkannte die Verpflichtung der Regierung an, selbst Vorschläge zur„Sanierung der Reichsfinanzen“ zu machen. Es ging auch aus seinen Aeußerungen hervor, daß man nicht warten will, bis die Ergehnisse der Handelsverträge und des neuen Zolltarifs greifbar vorliegen; ob aber noch in dieser Tagung Vorschläge gemacht werden sollen, das war aus seinen Worten nicht mit Sicherheit zu entnehmen; noch weniger sagte er darüber, welche Steuerpläne die Regierung hat. Nach den bestimmten Erklärungen des Zeutrums sieht es aber mit allen Militärvorlagen schlimm aus, wenn die Deckungsfrage nicht befriedigend gelöst wird. Die Aeußerungen, die Staatssekretär Graf v. Posa dowsky bei Beratung des Antrags auf Einführung der Alters= und Invaliden=Versicherung für das Handwerk über die Assoziation des Kavitals machte, haben in der SE Begetarier. Von Herm. Heyermans jr. Deutsch von E. Otten. (Nachdruck verboten.) „Nun du darüber sprichst,“ sagte mein Freund Bikhof zu mir,„da kann ich dir eine Geschichte erzählen, die mir großen Eindruck gemacht hat.“ „Erzähle, erzähle,“ sagte ich, gespannt aufhorchend. „Etwa vor einem Jahr lernte ich einen Vegetarier kennen— einen jungen Mann von etwa drei= oder vierundzwanzig Jahren. Er hieß Baks. Wir begegneten einander an der Börse. Er war Prokurist bei einem Effektenmakler; ich kaufte in jenen Tagen Papiere von einer kleinen Erbschaft. Solche Ereignisse bringen zwei Menschen immer sehr schnell zusammen. Ich lade ihn ein, mit mir in einem Restaurant zu Mittag zu essen. Er nimmt an Ich will bestellen. Er legt die Hand auf die Speisekarte, wählt lauter verrückte Sachen und erzählt mir, daß er Vegetarier sei. Natürlich unterhielten wir uns die ganze Zeit über die Vor= und Nachteile seines Prinzips: er hinter seinen Mehlspeisen und seinen Früchten, ich hinter meinem saftigen Kotelett. „Alles Gewohnheit,“ sagte er erklärend,„wenn Sie zwei Monate so gelebt haben wie ich, dann erscheint es Ihnen als etwas ganz Natürliches. Ich fühle mich ausgezeichnet dabei.“ Ich blickte einigermaßen ungläubig auf seine abgema gerten Züge und seine tiefliegenden Augen. Er schien meinen Blick aufgefangen zu haben. „Herr Bithof,“ sagte er ruhig,„ich merke sehr gut, daß Sie meine Magerkeit und mein schwächliches Aussehen unseren Lebensgewohnheiten zuschreiben. Aber Sie irren sich. Ich kann Ihnen Vegetarier zeigen, die beinahe einen Bierbauch haben. Ich bilde eine Ausnahme von der Regel, und daran ist nur meine Konstitution schuld. Mein Vater ist an der Schwindsucht gestorben und eine meiner Schwestern. Ich neige auch dazu. Das hat aber natürlich mit dem Vegetarismus nichts zu kun.“ „So,“ sagte ich ernn,„Sann ist es aber doppelt verfreihändlerischen Presse laute Anerkennung gefunden, in den Kreisen des Mittelstandes dagegen unangenehm berührt. Sie klangen in der Tat sehr manchesterlich. es sah aus, als sehe der Staatssekretär in unserer großkapitalistischen Ent wicklung fast nur erfreuliche Kaltusfortschritte, während er ihren Schattenseiten kaum Beachtung schenke, oder doch der Ansicht sei, daß man gegen die Auswüchse und Mißstände des Kapitalismus nichts ausrichten könne und deshalb am besten die Dinge laufen lasse. Ganz so schlimm war es indes schwerlich gemeint. In seinem Bemühen, mittelstandspolitische Utopien als solche darzutun, war er etwas einseitig kapitalistisch geworden. Daß er und die große Mehrheit der verbündeten Regierungen das Großkapital mit seinen Kartellen, Ringen, Riesenunternehmungen usw. nicht nach Belieben wirtschaften zu lassen gedenken, geht ja aus der Sozialpolitik und aus den Bemühungen, Auswüchsen an der Börse, im Handelsgewerbe und bei den Kartellen zu beseitigen, unzweideutig hervor. Vielleicht haben die nicht befriedigenden Erfolge den Staatssekretär etwas mißmutig gemacht, aber darum wird man die Hände noch nicht in den Schoß zu legen brauchen. Man wird es auch sicher nicht tun. Das werden schon die Volksvertretungen nicht zulassen. Die Verleugnung des vom Reichskanzler im Reichstage verlesenen tollen Schimpfartikels der Leipziger Volksztg. durch die sozialdemokratische Fraktion hat zu einer längeren Auseinandersetzung zwischen dem von dem„psychologischen Rätsel“ Mehring geleiteten Blatte und der Fraktion geführt, bei der schließlich Bebel persönlich das Wort ergriff. Mehring will die Fraktion, die er verächtlich„eine kleine Minderheit von 78 Genossen“ nennt, nicht als seinen Richter anerkennen und beruft sich darauf, daß er sich nur des Toues bedient habe, den die Fraktion bei der Zolldebatte selbst angeschlagen und der die Partei bei den Wahlen so viele Stimmen verschafft habe. Die Fraktion varsichert, daß sie auch gar nicht beabsichtige, den Richter über ein Blatt zu spielen, aber sie lasse sich auch das Recht nicht nehmen, es nachdrücklich zurückzuweisen, wenn ein Blatt ihr die Stellung gegenüber den Gegnern erschwere. Eine Verleugnung der Form, in der der Kampf gegen den Zolltarif geführt wurde, bleibt das aber doch. Da wir es gewohnt sind, daß die Genossen in der leid schaftlichste:. Wene mit katzbalgen, ohne daß die„Freundschaft“ darunter leidet, so dürfen wir auch an den neuesten Zank keine besonderen Hoffnungen knüpfen. Immerhin eröffnet er wieder einen Blick in die inneren Schwierigkeiten, mit denen die Partei zu kämpfen hat. Auch der Vorwärts hat seine Rauferei mit verschiedenen Parteiblättern. Großen Lärm in der Presse macht seit einiger Zeit auch der Streit im Lager der Freisinnigen Vereinigung. Als im vorigen Jahre die National=Sozialen sich der Freisinnigen Vereinigung anschlossen, ist von allen Unbeteiligten sofort gesagt worden, daß diese Fusion nur zu Konfusion führen könne. Die mit der Sozialdemokratie liebäugelnden National=Sozialen haben mit der großkapitalistischen und manchesterlichen Freisinnigen Vereinigung doch so wenig Berührungspunkte wie kaum mit irgend einer anderen Partei. Ehe der Zusammenschluß allgemein vollzogen worden war, hat es denn auch schon Hader gegeben. Durch die Frage, wie man sich zur Sozialdemokratie stellen solle, ist die Zwietracht in die alte Freisinnige Vereinigung selbst getragen worden. Dr. Barth predigt mit Dr. Naumann und v. Gerlach unablässig das Bündnis der kehrt von Ihnen, daß Sie Ihrem Körper die kräftigenden Nahrungsmittel entziehen.“ „Aber nein,“ lachte er,„ich behaupte gerade, daß unser System für Gesunde und für Kranke ist. Früher hustete ich viel mehr als jetzt. Gerade diese Enthaltsamkeit hat mir sehr gut getan. Und denken Sie sich nur, ich habe auf meine Mutter und meine Schwestern einen solchen Einfluß, daß wir neuerdings zu Hause alle vegetarisch leben — und ich geve Ihnen die Versicherung, daß meine Schwestern so blühend aussehen, als wären sie den ganzen Tag über in der frischen Luft.“ „Das ist wirklich merkwürdig,“ sagte ich, während ich mein Kotelett abklaubte. Du begreifst wohl, mein Freund, daß ich alle möglichen Argumente gegen den Vegetarismus vorbrachte, so zum Beispiel das Tragen von Schuhen und Handschuhen, daß ich von unseren Voreltern sprach, die flink genug waren um einen galoppierenden Hasen einzuholen und ihn dann aufzuknabbern— aber du verstehst natürlich ebenso gut, daß ich einem solchen begeisterten Anhänger von Brot und Aepfeln gegenüber absolut den Kürzeren zog. Seine Beweisführung war vero.... geschickt. Endlich brachte ich vor, daß es doch furchtbar eintönig sei, jeden Tag dasselbe essen zu müssen, jeden Tag Mehlspeise, Früchte usw. „Ach was,“ sagte er laut auflachend,„glauben Sie denn wirklich, daß wir den Unterschied merken? Machen Sie mal die Probe und essen Sie mal bei uns.“ Ich nahm dankend an. Ich liebe solche Experimente. Ich kann mich noch ganz genau an die Reistafel auf dem Maildampfer in der„Ausstellung“ erinnern— und wie ich den ganzen Abend mit einer verpfefferten Zunge, einem verpfefferten Gaumen und einer verpfefferten Kehle herumging. Zwei Tage später— es war ein Sonntag— lernte ich die ganze Familie Baks kennen: eine liebenswürdige Mutter mit einem sehr schönen weißhaarigen Kopf, und zwei Schwestern, hübsche Mädchen, die durchans nicht so aussahen, als ob sie nur von Kartoffeln lebten. Neben Liberalen mit den Sozialdemokraten gegen die Rechte. Darum, ob die Sozialdemokraten überhaupt Lust haben, sich als Klassenpartei mit irgend einer bürgerlichen Partei zu verbinden, kümmert man sich ebensowenig wie um die Tatsache, daß die Freisinnige Vereinigung fast alle ihre Mandate im Kampfe mit den Sozialdemokraten errungen hat und bei einem Bündnisse mit diesen eine Anzahl an sie abtreten müßte. Die große Mehrheit der Freisinnigen Vereinigung will denn auch von einem Bündnis nichts wissen, schon deshalb nicht, weil die Wählerschaft nicht mittun würde. Noch weniger wollen die übrigen Liberalen etwas von einem„Block der Linke“ hören, der die Sozialdemokraten einschließt und den Feind nur rechts sieht. Zwischen den„Fusionierten“ wird bereits die Frage erörtert, ob man sich nicht wieder trennen solle. Im übrigen: die Freisinnige Vereinigung zählt im Reichstage einschließlich des Nationalsozialen v. Gerlach 10, im preußischen Landtage 8 Mann. Ob diese Scharen sich teilen oder beisammen bleiben, ob sie ein Bündnis mit den Sozialdemokraten schließen oder nicht, das wird für den Lauf der Weltgeschichte wohl ohne erschütternden Einfluß sein und darum hat ihr häuslicher Krieg längst nicht so viel Bedeutung, wie Lärm dabei gemacht wird. In Oesterreich wird, nachdem der parlamentarische Karren wieder einmal festgefahren ist, mit Eifer von guten Leuten auseinandergesetzt, daß die Nationalitäten sich verständigen müßten und die Arbeitsunfähigkeit des Parlamentes höchst beklagenswert sei. Nützen wird das wohl nicht. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird die Regierung demnächst wieder mit dem§ 14 das Parlament ersetzen. In Ungarn vermag Ministerpräsident v. Tisza der Opposition nicht Herr zu werden. Die gewaltsam geänderte Geschäftsordnung hat sie nur noch rabiater gemacht. Erst hat sie im Sitzungssaale alles zerschlagen und als dennoch Sitzungen abgehalten wurden, hat sie so wüsten Spektakel gemacht, daß an ein geordnetes Arbeiten absolut nicht zu denken war. Nun ist der Reichstag bis zum 28. Dezemher vertagt worden. Anfangs Januar soll er aufgelöst werden. Die Freunde der Regierung behaupten, die Opposition im Lande gar keinen Anhang und berufen sich zum Beweise dafür auf den Umstand, daß in Budapest bis jetzt die landesüblichen Straßenkundgebungen gegen die Regierung unterblieben sind. Da im Lande der Magyaren die Wahlen mit brutaler Gewalt von der Regierung und ihren Getreuen gemacht werden, so würde auch das Ergebnis der Neuwahlen keinen sicheren Schluß auf die Gesinnung des Landes zulassen. In Frankreich hat vom 15. bis 18. d. Mts. in Paris der Kongreß der„action libérale populaire“ stattgefunden, die bekanntlich eine größe Organisation zur Abwehr des Kulturkampfs und zur Förderung der Sozialreform schaffen will. Mehr als die bisherigen Katholikenversammlungen in Frankreich sah dieser danach aus, als oh man es einmal zu Versammlungen nach dem Muster der Gener#lversammlungen der Katholiken Deutschlands bringen werde. Die Berichte, die aus den verschiedenen Teilen des Landes über den Stand der Dinge erstattet wurden, ließen erkennen. diesen beiden sah Baks noch bleicher aus als Die Schatten unter seinen Augen waren Ddunkler, seine Nase knochiger. Er hatte wieder sehr gehustet. Eine reizende Familie: hochgebildete Menschen, und namentlich der Ton herzlicher Sympathie, der in diesem Kreise herrschte, machte ihn besonders angenehm. Die Mutter und die beiden Schwestern waren Baks gegenüber die verkörperte Güte.:. Du verstehst ja wohl: wo der Tod einmal, an der Arbeit gewesen ist, hängt man doppelt aneinänder. Wir unterhielten uns ausgezeichnet bis zum Mittagessen. Wir saßen in einem kleinen Wintergarten mit der Aussicht auf das Gärtchen. Ich zwischen den beiden Schwestern. Und wenn sie mir nichts anderes gegeben hätten als Kartoffelschalen und Kohlstrunke, dann wäre das unter diesen Umständen doch noch ein Schmaus für mich gewesen. Aber sie gaben mir keine Schalen und keine Strunke. Wir bekamen ein vorzügliches Diner. Erst Suppe— eine Suppe, einfach köstlich! „Nun?“ fragte Baks triumphierend. „Ich muß sagen,“ antwortete ich,„sie ist wirklich ausgezeichnet, ganz ausgezeichnet... ich schmecke den Unterschied gar nicht.“ „Und darin ist nun kein Fleisch,“ sagte Baks strahlend, „nicht wahr, Mama, kein Lot Fleisch?“ „Nein, es ist kein Fleisch drin,“ sagte die alte Dame. „Das ist wirklich erstaunlich,“ sagte ich, während ich einen Löffel nach dem anderen schmeckte,„wie ist es nur möglich? Das habe ich nie gewußt. Was tun Sie da hinein, gnädige Frau?“ „O,“ sagte sie lächelnd,„das Rezept ist sehr einfach, ich imitiere Schildkrötensuppe, d. h. ich koche braune Bohnen, presse die mit warmem Wasser durch ein Sieb und bekomme so braunes Bohnenwasser, das ich mit allerhand Gewürzen und Spezereien genau so kräftig und schmackhaft mache wie Fleischsuppe.“ „Ich habe schon seit Ewigkeiten keine so vorzügliche Suppe gegessen,“ sagte ich mit dem Brustton der Ueberzeugung.„Und um Ihnen zu beweisen, wie aufrichtig * —*•* * FPn S beiterverbe„ gieber. K T„„ daß die„Orgänisaklon ganz erfreuliche Fortschritte macht. Bögel etwas locker gekassen, he#,########ch auch veranlaßt Hoffen wir also das beste. Hoffen wir insbesondere auch, gesehen, verschiedene Zeitungen zu mäßregeln und die Pe daß die Parlamentarier und sonstigen politischen Führer der Katholiken durch Schaden endlich klug werden und nicht jeden Augenblick gemeinsame Sache machen mit jedem, der gegen die Regierung oder die Republik in Opposition tritt. Der Fall: Syveton ist wieder eine eindringliche Warnung. Wenn es auch bestritten wird, so ist doch kaum noch zu bezweifeln, daß' Syveton unter freundlicher Beihilfe von Frau und Schwiegersöhn Selbstmord begangen hat, weil er skan dalöse Enthüllungen über seine Familienverhältnisse in der bevorstehenden Gerichtsverhandlung wegen der Mißhandlung des Kriegsministers André fürchtete. Wenn die Nationalisten behaupten, er sei das Opfer eines von seinen Feinden angestifteten Verbrechens, so ist das offenbar Fabel. In Italien scheinen, nachdem bei den letzten Wahlen das non expedit tatsächlich nicht mehr in alter Geltung gewesen ist, die Katholischen sich ebenfalls zu einer großen und einheitlichen politischen Aktion aufraffen zu wollen. Die Gründung einer Organisation nach dem Muster des Volksvereins für das katholische Deutschland und die Bildung einer Partei wie das deutsche Zentrum wird allen Ernstes und mit Verständnis erörtert. Die Schwierig keiten, die dem schönen Plane entgegenstehen, werden aber noch größer sein als in Frankreich. Uebertriebenen Er wartungen darf man sich vorläufig nicht hingeben. In England hat Chamberlain die Agitation für seine zoll- und handelspolitischen Pläne neuerdings wieder mit frischer Kraft aufgenommen. Viel Beachtung haben die Erklärungen gefunden, die der Präsident der englischen Handelskammer in Paris, Thomas Barklay, bei einer Unterredung mit einem Mitarbeiter des Standard über das Ver hältnis zwischen Deutschland und England abgegeben hat. Sie bilden eine beachtenswerke Bestätigung und Ergänzung des von Mr. Bashford im Nineteenth Century veröffentlichten Berichts über Ausführungen des Grasen Bülow, die sich gleichfalls auf dieses Verhältnis bezogen. Auch Barkley erklärte sich entschieden gegen einen Krieg zwischen Deutschland und England, der nur die Auslieferung des Handels an andere Mächte zur Folge haben werde, und betonte, daß die Stimmung gegen England in Deutschland nicht so schlimm sei, wie die Presse es darstelle. Auf die englischen Deutschenhetzer werden jene Darlegungen natürlich keinen Eindruck machen. In Spanien ist durch die Weigerung des jugendlichen Königs, den ihm vom Kriegsminister vorgeschlagenen General Sono. zum Generalstabschef zu ernennen, tition der Rechtsanwälte von Petersburg und Moskau, worin Garantien für den Rechtsschutz gefordert wurden, zurückgewiesen, weil sie eine Aenderung des Staatswesens betreffe. Aber er hat die Abordnung der Rechtsanwälte doch empfangen, wiewohl ex ihre Wünsche kannte. Er hat auch eine Kommission eingesetzt, um über die Aufhebung der administrativen Verschickung zu beraten, die unter Plehwe einen ungeheuren Umfang angenommen hatte. Viel Aufsehen hat die scharfe Kritik erregt, die der Kapitän zur See Klado in der Nowoje Wremja an der Tätigkeit oder vielmehr Untätigkeit des Marineministeriums geübt hat. Der Chef der Marine, Großfürst Alexei Alexandowitsch bestrafte ihn dafür in einem öffentlichen Tagesbefehl„wegen frecher Schreibweise und unwahrer Anklagen“ mit 15 Tagen Arrest. Aber die öffentliche Meinung trat in demonstrativer Weise auf die Seite Klados; sogar die Gemahlin des Admirals Roschdjestwensky spendte in einem offenen Briefe 25 Rubel zu seiner Ehrung. Er selbst ließ sich auch nicht einschüchtern, sondern verlangte in einem Briefe an den Russi, vor das Marinegericht gestellt zu werden. Schließlich wurde ihm die Strafe erlassen, angeblich auf Veranlassung des Zaren. Auf dem ostaflatischen Kriegsschauplatze hat sich bei Mulden immer noch nichts von Belang begeben. Vor Port Arthur haben die Japaner einen weiteren Erfolg errungen mit der Eroberung des Nordforts von Kitwanschau. Die ganze russische Flotte ist nunmehr unbrauchbar gemacht worden. Es gelingt aber immer noch, Schiffe mit Proviant usw. nach der Festung zu bringen. Neuerdings sind auch wieder Russen mit amtlichen Berichten des Generals Stössel aus Port Arthur nach Tschifu entkommen. Nachdem., was aus diesen Berichten über die Kämpfe vom 25. November bis 10. Dezember veröffentlicht worden ist, haben die Russen mit bewunderungswürdiger Tapferkeit gekämpft und die Japaner bei ihren Stürmen ungeheure Verluste(bei dem Sturmc vom 2. Dezember 20·000 Mann) erlitten. Aber die Japaner haben doch nun einmal den 203 Meter=Hügel trotz aller Tapferkeit der Russen erobert und behauptet und seitdem nicht nur die russische Flotte zerstört, sondern auch in der Stadt mit ihren Geschossen schwere Verwüstungen angerichtet. Allerdings sollen sie auch im Kampfe mit der„Sewastopol“ mehrere Torpedoboote verloren haben, aber der Ankunft des baltischen Geschwaders, welche die Belagerten schon in wenig Tagen erwarten sollen, können sie mit ziemlicher Gemütsruhe entgegensehen. Var .. g eenennen, eine läufig dauert es noch einige Wochen, ehe Roschdjestwensky Ministerkrisis herbeigeführt worden. Wenn das Ministerium in den ostasiatischen Gewässern eintrifft, und bis dahin Maura seine Entlassung einreichte, so war indes die Wei=kkann sich die japanische Flotte gut erholen. Ein Teil von eine gerung des Königs wohl nur Vorwand, da die Lage des Ministeriums überhaupt immer schwieriger wurde. Die Liberalen hofften, sie würden nun wieder ans Ruder kommen. Einstweilen scheint das indes nicht der Fall zu #sein, wiewohl sie sich durch Annahme des Abkommens mit dem hl. Stuhle über die Klöster bestens empfohlen hatten. „Die Kortes wurden von dem neuen Ministerium auf un bestimmte Zeit vertagt. 10I X Mhßland wir das Verlaugen nach politischen Reformen und Beseitigung des Absolutismus und der Beamtenwillkür immer stürmischer erhoben, öffentlich und mit einem Freimute, den man früher nicht gestattet hätte. Da bei arten denn die Kundgebungen nur zu leicht in Tumulte aus, wie es besonders in Petersburg und Moskau unter starker Beteiligung der Studenten der Fall war. In Moskau gahses am Sonntag wieder: einen Zusammenstoß zwischen der Polizei und den Demonstranten. Damit arbeitet man nur den Gegnern der Reform in die Hände, die offenbar noch sehr stark sind:„Es soll schon ein Rundschreiben an die Gouverneure ergangen sein, den Seinstwos die Erörterung der Verfassungsfrage zu verbieten. Der Minister des Inneren, Fürst Swiatopolk=Mirsky, auf den man so große Hoffnungen gesetzt und der ja auch tatsächlich die ich es, meiüe, hin ich so unbescheiden, Sie um einen zweiten Teller zu, bitten.“ Baks sah mich strahlend an. „Sehen Sie, nun wohl, sehen Sie nun wohl, daß ich recht hatte?-#n dem Geschmack des Essens ist also gar kein Unterschied, und der Nährwert ist genau derselbe. Wenn wir nachher vom Tisch aufstehen, werden Sie sicherlich ganz zum Vegetarismus bekehrt sein.“. „Schon möglich,“ sagte ich,„nun ist es aber noch die Frage, ob die vegetarische Küche überall so ausgezeichnet geführt wird.“ „Mehr oder weniger ja,“ sagte er verteidigend.„Aller.* dings versteht Mam= es besonders gut.“ Nach der Suppe gab es Croquets— ich weiß nicht von was, aber sie schmeckten wieder sehr gut— darauf Gemüse und Kartoffelpürhe.— ausgezeichnet— darauf noch ein merkwürdiges=Gericht, ich weiß nicht mehr was,— dann Nachtisch mit viel Früchten. Ich gebe dir die Versicherung, daß ich das Fleisch durchaus nicht entbehrt habe. Nach den zwei Tellern dieser kräftigen Bohnensuppe war ich schon ganz gesättigt. Es war ein reizendes animiertes Diner gewesen, und um der Augen der jüngsten Schwester willen, wünschte ich mir hundert solcher fleischlosen Mahlzeiten. Den. Tee sollten wir im Garten einnehmen. Ich ent * schuldigte mich für einen Augenblick, suchte im Korridor nach den Zigaretten, die ich vorsichtshalber mitgebracht hatte. Gleichzeitig sah ich mich um, ob ich nicht irgendwo ein Waschbecken entdeckte, um mir die Hände zu waschen. Ich sah keins. Aber die Küchentüre war nur angelehnt, und ich hörte das Dienstmädchen, das mit der Aufwäsche beschäftigt war. „Kann ich mir hier wohl mal die Hände waschen?“ fragte ich. „Ja natürlich, ich will nur noch schnell ein reines Handtuch holen.“ „Nicht nötia.“ rief ich tor nach. Aber sie war schon fort. Ich wusch mir die Hände und sah mich gedankenlos in der Küche um. Da plötzlich, mein Freund, war es mir, als hätte ich eine Ohrfeige bekommen. Auf der Anrichte stand ein großer emaillierter Topf mit einem Suppenlössel darin. ihr soll nach Singapore in See gegangen sei. In Rußland ist jetzt viel von der Entsendung eines dritten schwaders die Rede. Man hat aber keine s#rauchbaren Schiffe mehr für ein solches. Auch ist viel davon die Rede, daß die Flotte des Schwarzen Meeres nach Ostasien gehen müsse. Diese kann aber ohne Erlaubnis der Mächte nicht durch die Dardanellen fahren. In einem ruf Diatte ist zwar beyauptet worden, sie bedürfe dazu nur der Genehmigung des Sultans, aber ein anderes betont mit Recht, daß diese nicht genüge. Daß England sie erteilen würde, ist mindestens sehr zweifelhaft und die Lage ist doch zu ernst, als daß man wagen könnte, gegen dessen Willen auszubrechen. Nach Abessinien ist am 14. Dezember eine außerordentliche deutsche Gesandtschaft abgegangen, um mit König Menelik einen Handelsvertrag abzuschließen. Weil ihm einige Soldaten zum Schutze mitgegeben sind, reden ausländische, namentlich englische Blätter, gleich von einer militärischen Expedition und wittern aues mögliche dahinter. Gohales und Provinzielles. Paderborn, 22. Dez. * Allen unsern verehrlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, der Leserschaft, sowie den Inserenten wünschen wir ein freudenreiches Weihnachtsfest! Und denke dir: in der übrig gebliebenen Bohnensuppe sah ich ein kräftiges Stück Fleisch, das sicherlich seine vier bis fünf Pfund wog. Ich glaubte mich zu irren— nahm rasch den Deckel ab— sonst bin ich kein Topfgucker!— und wahrhaftig, es lag Fleisch darin, und was für Fleisch! Ich war wütend, sie hatten mich also zum Narren gehalten, während ich vertrauensselig ihren Versicherungen glaubte. Ich stand noch ganz perplex da, als die jüngste Schwester selbst mit dem reinen Handtuch hereinkam. Ich sagte kein Wort, war wütend, sehr wütend. Hatte ich denn zu dieser dummen Fopperei Veranlassung gegeben? Sie sah, daß das Fleisch sichtbar war. „Herr Bikhof,“ sagte sie verlegen. „Ich bitte sehr um Entschuldigung,“ sagte ich steif, „daß ich so frei war, mir hier die Hände zu waschen.“ „Und ich“— sagte sie leise—„für unsere Unwahrheit. Es war Fleisch in der Suppe.“ „Ich sah das soeben.“ „Wir haben aus guten Gründen gelogen.“ „Ich verstehe Sie nicht.“ „Karel will absolut Begetarier sein, ist nicht dazu zu bewegen, von seinen Prinzipien abzuweichen. Und er ist so furchtbar schwach. Die Krankheit vom Vater und von meiner verstorbenen Schwester Marie— damit ist nicht zu spaßen, Herr Bikhof.—— Jetzt lassen wir ihn bei seinem Glauben und sorgen dafür, daß er möglichst viel kräftige Nahrung zu sich nimmt— wenn er es wüßte, würde er zum Beispiel keinen Löffel von der Suppe gegessen haben. Und so schmuggeln wir überall Fleisch hinein, wo es nur irgend geht.“ Sie schwieg noch immer verlegen. „So, so,“ sagte ich erschüttert,„ist er so schwach?“ „Ja, sehr, sehr schwach. Und niemals fieberfrei. Das Mädchen störte uns. Ich trocknete mir die Hände ab und folgte dem jungen Mädchen in den Garten, wo der Tee bereit stand. Von dem Augenblick an war ich still und mußte immer wieder den schönen ehrwürdigen Kopf der Mutter und das scharfgezeichnete blasse Gesicht meines jungen Freundes ansehen. Das ist alles. Sechs Monate darauf ist er gestorben. Und er hat niemals etwas von dem Betrug erfahren. Der arme Teufel!“ u#d das ho mog, Dr Mik Rücksicht auf den Weihnachtsubend Sheien erscheint die nächste Nummer am ≈ Personalien. Der Ober=Regierungsrat v. Wehrs in Minden ist zum Stellvertreter des Regierungspräsidenten im Bezirksausschusse zu Minden, abgesehen vom Vorsitze, ernannt worden. Der Regierungsassessor Dr. iur. Frhr. Schenck zu Schweinsberg in Leer ist zum Landrat ernannt, und es ist ihm das Landratsamt im Kreise Leer übertragen worden. Der Regierungsassessor Dr. Stein in Herford ist der königl. Regierung in Köln zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden. Den Obersteuerinspektoren Büttaer in Iserlohn und Haberland in Lippstadt ist der Charakter als Steuerrat, dem Hauptsteueramts=Rendanten Simon in Münster ist der Charakter als Rechnungsrat verliehen worden. Zum Regierungsbaumeister ist ernannt der Regierungsbauführer Max Schräder aus Olpe-i. W. K Zum Besuche von Kurorten wird den Teilnehmern an den Feldzügen 1864, 1866 und 1870/71 auf den preußisch=bessischen Staatsbahnen auch fernerhin eine Fahrpreisermäßigung gewährt, sofern sie bei Lösung der Fahrkarten den Nachweis erbringen, daß sie vom Zentralkomitee der Vereine vom Roten Kreuz, dem bayerischen Landes=Hilfsverein oder Frauenverein Unterstützung und von der betr. Kuranstalt freie oder ermäßigte Bäder 2c. erhalten. w Warstein, 23. Dez. Die hiesige von den Gebrüdern Mannesmann in Remscheid für jährlich 3700 Mk. angepachtete Jagd zeigt zurzeit einen reichen Wildbestand. Bei der letzten Treibjagd wurden 9 Hirsche, 2 Rehböcke, 1 Keiler und 3 Hasen geschossen. Allerdings nimmt der Wildschaden naturgemäß zu und verursacht besonders das Rotwild im Walde selbst an jungen Pflanzungen erheblichen Schaden.— Anläßlich der zum 1.Januar 1905 erfolgenden Pensionierung der Lehrerin Drewes hat die Stadt letzterer einen prachtvecken Plüschessel geschenkt. T Brilon, 23. Dez. Gestern fand hierselbst die Einführung des Dr. iur. Kohlen als Bürgermeister der Stadt Brilon statt. Morgens 11 Uhr wurde dem neuen Bürgermeister im hiesigen Rathause im Beisein des Stadtverordnetenkollegiums, der Lehrer und der städtischen Beamten, durch den Landrat Frhrn. v. Gaugreben die Bestätigungsurkunde überreicht. Des Abends 7 Uhr fand im Rosenbaumschen Saale ein Festessen statt, an dem sich die Bürger Brilons recht zahlreich beteiligten. X Aus dem Ruhrreter, 24. Dez. Es tritt immer offener zu Tage, daß die Sozialdemokratie auf einen allgemeinen Bergarbeiterstreik hinarbeitet, um durch Verelendung zahlreicher Arbeiter die wankend werdenden Massen wieder an sich zu fesseln. Ihr Organ, die Dortmunder Arbeiterztg., erklärt, angesichts der immer steigenden Erregung in der Bergarbeiterschaft sehen die Leiter der Verbände sich außer stande, einen bernhigenden Einfluß auszuüben. Es sei bereits so weit gekommen, daß die erregten Belegschaften die zum Abwarten mahnenden Führer der Feigheit und Leisetreterei bezichtigen. Die Autorität der gewählten Führer sei ins Wanken gekommen, sodaß ein Zustand eintrete, wo der angesammelte Groll sich explosiv Lust mache. Wenn nicht die Reichstagsmehrheit und die Regierung schleunigst einschreiten. sei der Ausbruch eines riesenhaften Streiks zu erwarten. Gegenüber diesen Behauptungen sagen Kenner der Verhältnisse, daß die Arbeiter in ihrer weitaus großen Mehrheit einen Streik nicht wollen und nur dann in einen solchen hineingetrieben werden, wenn durch verfehlce und ungerechte Maßnahmen einzelner Zechen die sozialistischen Agitatoren soviel Material in die Hände bekommen, um ihr Ziel, eine allgemeine Verhetzung zu erreichen. Einen solchen Fehler beging die kleine Zeche Westende, indem sie die Schichtdauer um eine halbe Stunde verlängern wollte. Mit Recht lehnten sich bir Arbeiter dagegen auf und die Verwaltung hat inzwischen auch das Falsche ihrer Maßnahme eingesehen, indem sie die Anordnung zurücknahm. Aehnliche Vorgänge dürfen sich nicht wiederholen, sie könnten zu den schlimmsten Folgerungen führen. Wenn in den Kreisen der Arbeitgeber Besonnenheit gewahrt wird, kann man mit Sicherheit##tauf rechnen, daß es zum Streik nicht kommt, trotz der rastlosen Verhetzungsarbeit der sozialdemokratischen Agitatoren. Namentlich muß das Stilllegen' der kleinen Zechen aufhören, das bereits viel zu viel böses Blut gemacht hat, und in dieser Hinsicht muß die Bergbehörde energisch tun, was ihr an Mitteln zu Gebote steht, und diese sind nicht gering. Münster, 24. Dez. Wie der mestf, Merkur hört, soll demnächst am hiesigen Platze ein vultandisches Konsulat errichtet werden, wozu hauptsachlich mit Rücksicht auf die auf dem Dortmund=Emskanal verkehrenden Schiffer holländischer Herkunft ein dringendes Bedürfnis vorliegt. Für die Uebernahme des Konsulats soll Stadtrat Fabrikbesitzer Bernhard Drerup in Aussicht genommen sein; die Erteilung des Exequaturs seitens des Reiches dürste alsbald erfolgen. Neuwied, 23. Dez. Die Strafkammer verurteilte den Otto Walter aus Naugard in Pommern, welcher Ende Oktober d. F. + Friede den Henichen auf Erden! Von Ina Jünemann. Dämmerung senkt sich auf das Meer herab Nichts erinnert mehr an den Orkan, der seit Tagen gewütet; wie durch ein Wunder ist die„Hoffnung", das stolze Kauffahrteischiff, dem Schiffbruch entgangen. Die Schäden, die der Sturm angerichtet, sind so gut wie möglich ausgebessert worden. Seit dem frühen Morgen ist gescheuert und geputzt; ist doch heute Weihnachtsabend! Allen liegt der Abglanz froher Erwartung auf den bärtigen, verwitterten Gesichtern; Weihnachtsabend! Der Klang dieses Wortes weckt in mancher Seemannsbrust wehmütige Erinnerungen— keiner ist so hart, daß er sich diesem Zauber entziehen könnte. Vom Steuermann bis zum Schiffsjungen herab sind alle in froher Erwartung, die noch gesteigert wird durch den Gedanken an das morgige Einlausen in den nächsten Hafen, wo ihnen die Post ausgehändigt wird. Der eine erwartet einen Brief vom sorgenden alten Mütterchen; der andere von der treuen Gattin uno den Kindern, wieder ein anderer wartet sehnsüchtig auf ein Gedenken vom fernen Lieb. Aus der Kambüse dringen verlockende Düfte,„jrade wie bei Muttern", wie der Schiffsjunge Fritz Schulze behauptet. Der Christbaum steht schon geschmückt im Mannschaftslogis, wo nachher beschert werden soll. Auf der Kommandobrücke weilt einsam der Kapitän Willem= sen; er allein scheint an der allgemeinen Freude nicht teilzunehmen! Wieder Weihnachtsabend! Dem Kapitän bereitet es fast körperlichen Schmerz, die freudigen Gesichter um sich zu sehen. Langsam wendet er den Blick hinaus auf die unendliche See, auf die sich nun die Schatten der Nacht senken. Ein Stern nach dem andern erscheint an tiesdunklen Nachthimmel; der silberne Mondschein glitzert und spiegelt sich in den Wellen. Von Nordost weht eine steife Brise— der Kapitän scheint sie nicht zu spüren. Er denkt an einen Weihnachtsabend vor Jahren, an dem seine Eltern vergebens auf das Kommen seines Bruders gewartet, der in H. seine Militärzeit absolvierte und auf Urlaub nach Hause kommen sollte. Noch sieht er den todestraurigen Blick der Mutter, als die schreckliche Nachricht kam, daß Werner seinen Vorgesetzten, einen allgemein unbeliebten Menschen, tätlich angegriffen. Aus Furcht vor Strafe war er dann nach Hamburg geflüchtet und dort auf einem Schiffe entkommen. Weiter ließ sich seine Spur nicht verfolgen. Zwarhatte sich der Bruder noch einmal aus fernen Landen an ihn um Unterstützung gewandt, aber er hatte ihm kurz wiedergeschrieben, daß er nun, da er nie auf ihn gehört, auch die Folgen seines Jähzorns tragen solle. Ob der Verschollene überhaupt noch unter den Lebenden weilte? Der Kapitän denkt an ihre froh verlebte Jugendzeit— alle Jungenstreiche, die sie ausgeführt, der gemeinsame Schulweg, der Tag der ersten hl. Kommunion, aurs steht so deutlich vor seinen Augen. Wie oft schon hatte er den Brief an den Bruder bereut! Seit Jahren begleitete ihn auf seinen weiten fahrten die Hoffnung, ihn wiedazuseher; doch alle soine Nach ** zemeinlau##wil den Raubmörder Hudde aus Schalle#in das kathol###e# Parrhaus in Herdors eingebrochen ist, zu zwöl Facgrez, Züchlbaus und Stellung unter Polizejahrsicht. and die Tat ein. Walter und Hudde hatten das Studierzimmer ausgeraubt, der Pfarrer schlief nebenan, hatte aber die Schlafzimmertür abgeschlossen. So entging er wohl dem sicheren Tode. (O aus Waideck, 23. Dez. Geh. Baurat Stiehl von der landständischen Verwaltung in Kassel hat dieser Tage in Sachen der bei Hernfurth und Schloß Waldeck geplanten Edertalsperre im Edertal geweilt, verschiedene Erhebungen voresngmuur, usw. Auch hat er an dem neu erbauten sog. Vegeläuschen an der Eder den äußerst komplizierten Wassermessungsapparat ausgestellt. Dieser Apparat ist aus der mechanischen Werkstätte von Seibt u. Fuchs in Berlin hervorgegangen und soll 809—900 Mk. kosten. Es handelt sich darum, die Wassermenge des Ederflusses genau festzustellen. cr Heiligenstadt, 23. Dez.-Das städt. Elektrizitätswerk hierselbst hat abermals seine Betriebseinrichtung erweitert durch Aufstellung einer zweitensMaschinenanlage. Die neue Heißdampf=Lokomobile von=88 Pferdestärken defindet sich seit einigen Tagen im Betriebe. In diesem Jahre ist u. a. das Lehrerseminar an die elektrische Zentrale angeschlossen. Die Zahl der Anschlusse ist gestiegen auf 4712 Glüb= und Nernstlampen, 28 Motore mit 90 Pferdestärken.— Die Strafkammer verurteilte heute den Müllergesellen Hermann Stübing aus Tangermunde wegen Untreue, Unterschlagung und Betruges zu 2 Monaten Gefängnis und 8 Tagen Haft. Er hatte für seinen früheren Dienstherrn, den Mühlenbesitzer Gaßmann zu Geisleden, Waren abgeliesert, die Gelder dafür eingezogen und behalten. Auch hatte er sich bei einem Schuhmacher in Heiligengadt ein Paar Schuhe auf Kosten seines Dienstherrn erschwindelt ## Huderstadt, 23. Dez. Die städtischen Kollegien beschlossen die weitere Ausgestattung des Straßenbaues. Nachdem im letzten Sommer das Westertor neu gepflastert und an beiden Seiten mit breiten Zement=Bürgersteigen versehen ist, soll im Jahre 1905 die Marktstraße bis zur Oberkirche und die anschließende Obertorstraße Neupflasterung erhalten. Hannover, 23. Dez. Der hiesige Bezirkseisenbahnrat halt hier die 47. Sitzung am 5. Januar ab. Osnabrück, 22. Dez. Von einem bedauerlichen Mißgeschick wurde Dechant Philips in Osnabrück ereilt. Von einem frechen Diebe wurde dem Dechanten, nachdem er kaum nach seinem neuen Wohnsitz Osnabrück übergesiedelt war, dort ein Besuch abgestattet. Der Einbrechet stahl u. a. das wertvolle Kruzifix, das die Gemeinde Leer i. O. ihrem Pastor zum Abschiede verehrt hatte, ferner eine wertvolle Münzensammlung und einen goldenen Kelch.= Bisher hat man den Dieb nicht ergreifen können. Meppen, 24. Dez. Eine zeitgemäße Aufforderung erläßt der kgl. Landrat an die Gemeindevorsteher des Kreises. Er ersucht diese zum Zwecke der Bekämpfung des Alkoholmißbrauchs ihren Einfluß dahin verwenden zu wollen, daß die Höchzeiten nicht länger als einen Tag dauern, und daß hierbei nur Bier vder Wein getrunken werden, Kinder aber überhaupt keine berauschenden Getränke erhalten, ferner daß keine unerlaubte. Tänzereien, Trinkgelage, besonders an Sonnund Feiertagen, Markttagen und dergleichen stattfinden, sowie endlich, daß die vielfach noch zu Neujahr bestehende Unsitte des Rundganges der jungen Leute in den einzelnen Häusern verbunden mit Branntweingenuß und Tanzen, gänzlich aushöre.— Die Wirte werden vom Landrat ersucht, am NeujahrstageBranntwein und dergl. unentgeltlich nicht auszuschänken. X Oldenbutg, 23. Dez. Die Frau des Gastwirts Martens hier sand im Magen eines gestern geschlachteten Huhnes eine noch gut erhaltene Nähnadel.— Eine bemerkenswerte Beleidigunsklage fand gestern mit der kostenlosen Frei sprechung des Verklagten ihre Erledigung. Dr. med. M. in Bant hat den gleichfalls dort wohnhaften Dr. med. F. einen Schwindler genannt und war deswegen von F. verklagt worden. Das Gericht stellte durch sachverständige Zeugen fest, daß Dr. F., obwohl er sich biochemischer Arzt nenne, tatsächlich auch dieselben Arzneien verordnet, ie die übrigen Aerzte, selbst sog. stark wirkende Medikamens. Der Dr. M. habe deshalb in Wahrung berechtigter Interessen den Dr. F. einen Schwindler genannt. Heute morgen hatten die Vertreter der hiesigen Brauereien mit den Vertauensmännern des Gewerkschaftskartells eine Unterredung, in der die bestehenden Disserenzen beigelegt wurden. Der Bierboykott ist damit beendet.— Der dirigierende Arzt des Bremerhavener St. Josephshospitals schreibt uns, daß die Geschichte vom hartnäckigen Scheintoten, die wir der B. zym entnahmen, auf Erfindung beruhe. Schulwesen. XX Aus West alen, 23. Dez. Die demnächstige Provinzialversammlung des Kath. Lehrerverbandes wud Psingsten in Recklinghausen stattfinden. Als Redner sind gewonnen Universitätsproiessor Dr. Schwering=Münster, der über „Schiller als Erzieher des deutschen Volkes", Rettor Rheinlänger=Hagen der über„Praktische Volksschulziele" und Oberturnlehrer Walde=Bochum, der über„Knaben= und Mädchenturnen“, referieren wird. Mit dem letzten Vortrage werden turnerische Vorführungen verbunden. Allen Erwartungen nach wird sich die nächste Versammlung den früheren würdig anschließen. Vermiichtes. * Auch eine Polizeihund=Leistung. Unter diesem Stichwort schreibt der Bote an der Inde: Vor einigen Tagen kam in einem Betriebe in Eschweiler einer Arbeiterin der Wochenlohn abhanden, ohne daß es gelang, den Verbleib des Geldes zu ermitteln. Alle Anzeichen deuteten darauf hin, daß ein Diebstahl vorliege. Da verfiel der Inhaber des Betriebes auf ein absonderliches Mittel: Er ließ die Mitteilung verbreiten, ein Kriminalbeamter werde mit einem Polizeihunde erscheinen und sowohl die Bestohlene, als auch sämtliche Mitglieder der Arbeiterschaft beschnüffeln lassen, so daß, da der Hund mit unsehlbarer Sicherheit arbeite, der Dieb oder die Diebin bald ermittelt sein werde. Und was geschah? Am anderen Tage sehlte eine Arbeiterin: sie ließ sich krank melden und schickte das ihrer Kollegin abhanden gekommene Geld mit dem Bemerken zurück, sie habe es„irrtümlicherweise“ mitgenommen. Von einer Anzeige des Vorfalles wurde abgesehen, dagegen die Arbeiterin, die sich so merkwürdig„geirrt“ hatte, entlassen. Der„Polizeihund“ aber hatte hier seine Schuldigkeit getan. + In Montreal hat sich vor einigen Tagen der Elektriker August Meuschel infolge einer durch Krankheit verursachten momentanen Geistesstörung erschossen. Meuschel hatte eine sehr sorschungen in den Hasenstädten und bei den Konsulaten waren bislang ohne Erfolg geblieben.„Vom Himmel hoch da komm ic her und bring euch eine gute Mär!“ dringt es an sein Ohr. Wie ihn diese Weise an seine Knabenzeit erinnert! Die Stimme des Stewards ruft ihn zur Wirklichkeit zurück. Wie konnte er nur den Schiffbrüchigen vergessen, den sie gestern, an eine Planke angeklammert, dem nassen Elemente entrissen. Der Kampf mit dem Sturm und die Sorge um sein Schiff hatten ihn verhindert, sich um den Kranken zu bekümmern.„Es geht zu Ende mit ihm“, fährt der Steward fort.„Soeben ist er aus seiner Bewußtlosigkeit erwacht und verlangt, Sie zu sprechen. Der Kapitän steigt die Treppe hinab zur Kabine, in welcher der Kranke, von Kissen unterstützt, aufrecht auf dem Lager sitzt. Einen Augenblick tauchen die Blicke der beiden Männer ineinander und—„Werner!“ ruft der Kapitän und kniet vor dem Wiedergefundenen nieder; behutsam nimmt er den Sterbenden in seine Arme und bringt ihm die Verzeihung und letzten Grüße der Eltern....„Friede— den Menschen — auf— Erden“, flüstert nach einer Weile der Sterbende. Dem Kapitän ist es wie vor vielen langen Jahren, als er, den Bruder an der Hand gesaßt, dem Läuten der Weihnachts glocken gelauscht—.—interessanke Laulkhe##h, Huter lch. Er wurde vor elwa 45 Johren in Kitzingen(Batseruf gevoren und diente als Maschinist bei der deutschen Maxine. Nach seiner Entlassung widmete er sich dem elektrischen. Fache, in welchem er eine Kraft ersten Ranges wurde. Meuschel hat sast die ganze Welt gesehen, aber sein interessantestes Erlebnis hatte er im Jahre 1890: damals beteiligte er sich an der verunglückten Küntzelchen Expedition gegen den Sultan von Witu(Ostafrika). Er machte dann auch die Strafexpedition der Engländer gegen Aritu als Führer mit. Diese Expedition endete mit der Zerstörung der Stadt Witu und des Palastes des Sultans' Fumo Omari; bei dieser Gelegenheit wurden auch die Geschenke, die Kaiser Wilhelm einst dem Sultan gemacht hatte, wieder zurückgeholt. □ Eine einzigartige Zeitung ist, wie russische Blätter erzählen, das vom Leutnant Chraptiewski vom Tarussaschen Regiment herausgegebene Blatt Tarussez: es wird in der Mandschurei in unmittelbarer Nähe des Feindes auf den Positionen des Regiments geschrieben, redigiert und hektographiert. Die erste Nummer eröffnete der„Redakteur“ mit der Erklärung, daß er unter dem Donner der feindlichen Geschütze, nur einige hundert Schritte vom Feinde entsernt, eine Zeitung herausgeben wolle, in der die Ereignisse aus der nächsten Umgebung des Regiments und auf dem übrigen Kriegsschauplatze, so weit sie rasch und sicher zu erfahren seien, mitgeteilt werden sollen. Die Nummer bestand aus zwei Blättern im Format des gewöhnlichen Schreibpapiers und enthielt intime Mitteilungen aus dem Lagerleben des Regunents. In einer Anmerkung teilte der Herausgeber mit, däß er für das regelmäßige Erscheinen des Blattes keine' Garantie übernehmen könne. Die zweite Nummer brachte eine Anweisung zur schnellen Anfertigung von Feldösen, vier gelungene Spotthilder, Rätsel, Vermischtes und eine Erzählung, deren derber Ton eine Salondame kaum ersreuen würde; die im Feldleben verwilderten Soldaten verlangen aber etwas derbe Kost, und diesem Verlangen trägt der Leutnant=Redakteur Rechnung. + Eine heitere Geschichte wird aus dem russischen Städtchen Berissoglebsk berichtet: Während einer Nacht drangen Diebe in den Rathaussaal ein, nahmen 2500 Rubel aus der städtischen Hauptkasse und erbrachen zuletzt einen Kasten, in welchem die silbernen Halsketten des Bürgermeisters und der Dumamitglieder autbewahrt wurden. Nachdem sie sich die Ketten um den Hals gelegt hatten, veranstalteten sie in dem vell erleuchteten Saale eine nächtliche Dumasitzung, in welcher mit großer Gründlichkeit über die Verteilung des erbeuteten Geldes beraten wurde. Einstimmig angenommen wurde ein Antrag, der den Vätern der Stadt wegen der nachlässigen Aufbewahrung städtischer Gelder eine scharfe Rüge erteilte. Da die Einbrecher nach der Dumasitzung ein wüstes Zechgelage veranstalteten, erregten sie die Aufmerksamkeit des Nachtwächters und wurden noch in selbiger Nacht verhaftet. Karantiert naturreinen, nur seinsten Blüten HOUISI Speise=vouig I. Qual., versend, die 10 Pfd.“ Dose zu 6½ Mk. franko. Nichtkonv. neyme zurück. I. H. Roter, Gofliefergnt in Thüle No. 4 bei „ ienenzüchter, Dostirscrunl, Friesoythe(Oldendg.) An der katholischen Volksschule zu Overhagen— Schulgemeinde Hellinghausen— ist zum 1. April 1905 die neu eingerichtete Gehrgrinstelle zu besetzen.— Das Diensteinkommen beträgt: a) Grundgehalt 900 Mk., b) 9 Alterszulagen zu 110 Mk., c) Mietsentschädigung 150 Mk., falls freie Dienstwohnung nicht währt wird. Bewerberinnen wollen ihre Meldungen nebst Zeugnissen unter Bei tügung einer Gesundheitsbescheini gung bis zum 5. Januar 19053 dem Unterzeichneten einreichen. Erwitte i. Wenn, den 22. Dezember 1901. 5634 Der Amtmann Dr. Heche lmann. Holzverkäufe. In den Forsten des Rittergutes Schwarzenraben sollen öffentlich meistbietend verkauft werden: Donnerstag, den 29. d. M., morgens 9½ Uhr anjangend, im Distrikt Bruch und am Lämmerbach H525a 500 Fichten zu Bauholz (120 fm), 1000 Fichten=Stangen 1. bis 3. Klasse. Anfang im Bruch bei Nr. 1. Dienstag, 3. Januar 1905, morgens 10 Uhr. im Distrikt Dornkamp und am Lämmerbach 47 Eichen zu Bau= und Geschirrholz geeignet, 25 Pappeln. Anfang im Dornkamp. Eringerfeld, 21. Dezember 1904. Freiherrlich von Kettelersche Ferstverwaltung. Schutzdecken, 20 mm st., preiswert, sofort lieserbar. 08506a Wilh. Kohlberg, Paderborn. Holz-Verkauf. Samstag, den 31. Dez. 1904, morgens 10 Uhr, werden bei Gastwirt Rincheval zu Upsprunge aus d. Freid. v. Brenkenichen Forstorte Makrloh versteigert 1. 500 ri Eichenstangen (Riegelpfosten), 2. 350 rin Buchen= und Eichenreiser, 3. 30 rin Buchenscheit, 4. 100 Fichtenstangen III. u. IV. Kl. u. 150 Stück V. u. VI. Kl. ½ des Kauspreises ist im Verkaufe zu zahlen. Ro56 Bekanntmachung. Donnerstag, den 29. d. M., vormittags 10 Uhr ansangend, läßt Herr Gutsbesitzer Rudolphi zu Kleehof bei Eisen ca. 50 Stück Eichen zu Bau= u. Geschirrholz, und Ca. 150 St. Buchen zu Nutz= u. Breuuholz auf dem Stamme meistbietend gege' Kredit verkaufen. 11591 Temme, Aultionator. Verkaufe sprungsäbigen, durchaus erstklassigen, ostfriefischen 115524 ZuchtBullen von imp., im Herdbuch eingetr. Eltern gefallen; ferner ideal schöne, äußerst flotte, fromme und sehlerfreie, haunoversche Stute, 4S9 7 Jahre, cirka 170 hoch. Rittergut Natzungen bei Borgholz i. W. Diese Tinktur, welche sich als Haarstärkemittel einen Weltrur erworben hat, versuche jeder Haarleidende und werden sich die günstigen HIUIAF Erfolge selbst da überraschend zeigen, wo bis dato Pomaden und sonstige Haarstärkemittel ohne Erfolg geblieben sind. 681a Nur echt zu haben in Flaschen von 1, 2 und 8 Mk. in Paderbern b. Riehard Lingen Parfümgeschäft. Winterkur: Inselbau Paa riens Sanatorium I. Ranges.— Altrenommierte Spezialanstalt für Asthma-, Nerven-, Herzund innere Kranke Sttilenguslle. Neu eingerichtet: Röntgenkabinett p. Ortbodiagraph. Kohlens. Wechselstrombäder, vorzügl bei Herzleiden. Leitender Arzt: Dr. H. Viek.. 072209 Prospekte frei durch" die Direktion. Vorteilhafteste Bezugsquelle für Wiederverkäufer. Almeria=Weintrauben S## 58—60 Amerikan. Aepfel, Große Fissr en. 140—150 Murcia=Apfelsinen:.“ 206; Valencia-Aptelsinen st.: 7i4:. 180 Alle anderen Sorten nach preiswertester Offerte. 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Sammelplatz bei Gastwirt Laug lau in Lippspringe, wo auch der Verkauf stattfindet. Lippspringe, 23. Dezdr. 1904. Der Vorsteher Kokr. Grosser Holz-Verkauf. Donnerstag, 29. d. Mts., vormittags 10 Uhr anfangend, kommen im Gemeindewalde Niederntudorf, Forstorz Isenberg, folgende Hölzer, bei guter Abfuhr, zum öffentlichen meistbie tenden Verkauf an Ort und Stelle 1100 Raummeter BuchenScheit u. Knüppel, 200 Raummeter BuchenReiser III. Klasse, 40 Festmtr. starke Eichen. Der Verkauf des Eichen=Nutzholzes beginnt um 12 Uhr. Versammlung der Käufer ½10 Uhr beim Forsthause. 5643 Der Gemeindevorsteher Lüke. NutzholzVerkauf in Winkhausen. Mittwoch, den 28. d. vormittags 10 Uhr ansangend, werde ich im Auftrage des Landwirts Herrn Jof Schütte meier zu Winkhausen: 70 Stück starke langschäftige Eichen bis zu 2 Fuß Durchmesser, 80 Stück teils starke Buchen und 30 Stück langschäft. Birken öffentlich meistbietend gegen Kredit an Ort und Stelle verkausen, wozu Kauflustige ergebenst eingeladen werden. Das Holz steht an guter Abfuhr. Sammelplatz auf dem Schüttemeierschen Kolonate. Salzkotten, 23. Dezember 04. Jos. Jürgens, GutsVerpachtung. Das in der Provinz Wesisalen, 5 Klm. von der Kreisstadt Vorken und 40 Klm. von der Industrie= stadt Essen a. d. Ruhr belegene Gräfl. v. bandsbergsche Rittergut Engelrading in Marbeck soll an 12 Jahre, vom 1. März 1905 bis 1. März 1917, össentlich meistdietend vervachtet werden. Hierzu wird Termin anberaumt auf Donuerstag, den 12. Jaunar 1905, vormittags 10 Uhr im Rentei=Bureau zu Schloß Gemen bei Borken i. W. Das Gut ist äußer 13 Morgen Wegen, Wällen, Gräben p. p. 414 Morgen groß, davon sind 279 Mrg. Acker, 101 Morgen Wiesen, 27 Morgen Weiden, 7 Morgen Hosroum und Gärten. Es liegt bis auf 11 Morgen arrondiert, wird von der Bahn Wanne=Borken=Winterswyk duraschnitten und bekommt im Frübjahr 1905 eine Haltestelle. Die Verpachtungs- Bedingungen — von denen die Gräsliche VenkeiVerwaltung auf Wunsch Abschritten“ erteilt— und die Gutskarten könneu in der Reutei zu Schloß Gemen eingesehen werden. Mit Instandsetzung und Errich tung der noch fehlenden Wehn= u. Wirtschafts=Gedäude wird demnächst begonnen werden. Das Gut kann, nach Anmeldung bein: dern Oberverwalter Heymer aus Haus Pröbsting' bei Borken, jederzeit besichtigt wern#. Die Füorung wird der auf dem Gute wohlende Bogt übernehmen. Gemen, 21. Dezember 190: atenaers. 11538 Oberrentmeister. 5644 Ankt.=Kommissar Verpachtung. Die vier Jagdbezirke der Stadt Obermarsberg werden mit dem 1. Februar 1905 pachtfrei und tollen auf weitere 6 oder 9 Jahrc össentlich meistbietend verpachtet werden. Termin hierzu bäbe ich auf : Freitag, den 15. Januar 1905, 3 Uhr, in meinem Geschältszimmer hierselbst, in welchem auch die Bedingungen zur Einsichtoffen liegen, anberaumt und lade Pachtliebhaber zu demselben ein.— Zwei Bezirke haben neven Feldjagd größere Forstbestände mit Ret wild; die Waldjagd bat guten Bestand an Rehwild sind gute Auerhahnbalz. Es sind in der letzten Pachtperiode alljährlich mehrere Auerhähne ge schossen worden. B1244 Wildschaden trägt die Stadt. Sämtliche Jagden sind von der Bahnstation Marsberg, mit male rischer Umgebung und bester Logier gelegenheit, in 20 bis 25 Minuten zu erreichen. Obermarsberg. den 22. Dezember 1904. Der Bürgermeister Althoff. trocken, 1,0 Meter lang, waggonweise, preisw., sofort lieferbar Wilhelm Kohlberg, Paderborn 0853112 Eine reizende Meuden und die Uhren mit springenden Zahlen. Schuelle und sichere Zeizablesung. * Zu haben bei A. Weber, Padervorn 05955 Eierl Eier! prima frische, täglich aus eigenen Einlaufsstellen eintrettend, offeriere zu billigsten Tagesgreisen. J. 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Der Briefträger er Polizei, der gegenübe inen Namen anzugeben * Während die Mä üben, auf Grund der eobachtungen über Te euchtig'eit, Niederschläg u entwersen und eine o jächsten 24 Stunden zu kerpropheten in d Ihnen bieten sich zwei h sämtliche Monate des I in diesen Tagen gilt es. rste Weg besteht nämlic vischen 11 und 12 Uhr en schneidet, von jeder schalen ablöst und die al. Die zwöl Schalen dis Höhlung einer gt und das ganze da ** M a n b r a u c h t d a „: die Monate des k den Schalen das Salz g risch, die übrigen werder auf der Beobachtung wvo Sonnenschem, Regen u des Monats Januar, die Zahlreiche dortige Famil au diesen Tagen regelte ter des 1. Januars ent# des 2. Januars dem des des Oktobers zw. Und gebnissen dieser" Wetterso * Schiffsbewe in Baltimore 12. 12. 2 Lommen in New York 2 Fra Paris, 24 Dez. D die Auskunftzettel die Te Gouzy:„Die Kammer und bestatigt ihre Tag Mißbilligung der enthu gegen 259 im ersten und N Paris, 24. Dez. D breitete Mitteilung unzu Januar von den Kassatio nicht vor Anfang April London, 24. Dez. russischen Vorposten in neue Truppen verstärkt. Mutden, 24. Dez. mehrere Belagerungsgel hestigen Feuers der Jap London, 24. Dez. aus Söul zusotge, san statt, in denen die Japai London, 24. Dez. Ehinesen beschlagnahmter offenbar nach Port Ar an eine russische Firma Gillgan. New York, 24. Dez Söul vom 19. Dez., mindert, die TruppenBerlin, 24. Dez. hauses, Knaak, ist zum Berlin, 24. Dez. von Neufeld total ausge Leipzig, 24. Dez Frankfurt a. M. nach ch ein Sohn von Dr. London, 24. Dez. von der Erkrankung B Wetter=Aussicht auf Seewarte in H 28. Dez. Bedeckt Handels= ur Paderborn, 24. Dez Mi. suche ich ein katb. junges Mädchen vom Lande zur Erlernung der Küche und des Hausb., mit Familienauschluß u. U. Vergütung in rubigem Hause.— Meldungen unter Nr. 11595 an die Geschättsst. d. Bl. Weizen Roggen Gerste Haser Weizenk. 100 Kilo Erbsen 28,00 bis 29.00, Karroffeln 5,50 1. 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Der Briefträger hielt ihn aber Fest und übergab ihn er Polizei, der gegenüber sich der Attentäter bis jetzt weigerte, men Namen anzugeben.„M„„ 8 * Während die Männer der Wissenschaft sich täglich abühen, auf Grund. der von einer Zentralstelle gesammelten eobachtungen über Temperatur, Luftdruck, atmospharische euchtig'eit, Niederschläge, Bewölkung und Wind Wetterkarten u entwersen und eine oft zweiselhafte Wettervoraussage für die gächsten 24 Stunden zu stande zu bringen, kommen die Wetterpropheten in den Ardennen viel leichter zum Ziel. Ihnen bieten sich zwei höchst einfache Wege, die Witterung für sämtliche Monate des Jahres vorauszubestimmen, und gerade in diesen Tagen gilt es. die Gelegenheit, hierzu zu benutzen. Der rste Weg besteht nämlich darin, daß m#n am Weilnachtsabend vischen 11 und 12 Uhr eine rote Zwiebel in zwei gleiche Hälien schneidet, von jeder Hälfte die=sechs auseinanderliegenden schalen ablöst und diese dann des Reihe nach neveneinander ak. Die zwöl Schalen bezeichnen die zwölf Monate des Jahres. dis Höhlung einer jeden Schale wird ein dickes Salztorn gt und das ganze dann in einen mäßig warmen Raum ge* Man braucht dann am folgenden Morgen nur nachzu.: die Monate des kommenden Jahres, in deren entsprechenden Schalen das Salz geschmolzen ist, werden feucht und regnerisch, die übrigen werden trocken. Das zweite Verjahren beruht auf der Beobachtung von Wind und Wetter, besonders aber von Sonnenschein, Regen und Schnee an den zu öli ernen Tagen des Monats Januar, die in den Ardennen als„Lurtage“ gelten. Zahlreiche dortige Familien führen denn auh über die Witterung an diesen Tagen regekrecht Buch. Das hierbei festgestellte Wetter des 1. Januars entspricht dem des nächsten Dezemvers, das des 2. Januars dem des Novembers, das des 3. Januars dem des Oktobers zuw. Und die Ardenner Bauern sind mit den Ergebnissen dieser" Wetterforschung sehr zufrieden! * Schiffsbewegungen. Nordd. Lloyd. Angekommen in Baltimore 12. 12. Brandenburg. Red Star Linie. Angerommen in Nem viork 21. 12. Kroonland. In 5 Ziehung Badische L#ge 30. und 31. Dezbr. zu Baden-Baden. 11 Lose 10 M. Porto und Liste! Pferdegew. günstig verkäuflich geg Letzte Drahtberichte. Französische Kammer. Paris, 24 Dez. Die Kammer nahm in der Debatte über die Auskunftzettel die Tagesordnung des sozialistischen Radikalen Gouzy:„Die Kammer billigt die Erklärungen der Regierung und bestatigt ihre Tagesordnung vom 28. Oktober, die eine Mißbilligung der enthullten Angebereien aussprach“ mit 298 gegen 259 im ersten und 323 gegen 257 im zweiten Teile an. Nochmäls Dreyfus. Paris, 24. Dez. Der Ag. Havas zufolge ist die hier verbreitete Mitteilung unzutreffend, daß die Dreyfusaffaire anfangs Januar von den Kassationshot komn en solle, dies wird vielmehr nicht vor Anfang April geschehen können. " Vom Kriege. London, 24. Dez. Der Standard meldet aus Tokio: Die russischen Vorposten in der Mandschuret werden bestandig durch neue Truppen verstärkt. Mutden, 24. Dez.(Reuter.) Gestern gelang es den Russen, mehrere Belagerungsgeschütze nach Süden vorzuschieben, trotz heftigen Feuers der Japaner; 12 Mann wurden verwundet. London, 24. Dez. Einer Meldung des Daily Telegraph aus Söul zusotge, fanden im Norden Koreas scharfe Gefechte statt, in denen die Japaner siegreich waren. London, 24. Dez. Die Times meldet aus Peking: Die Ehinesen beschlagnahmten drei Millionen Gewehrpatronen, die offenbar nach Port Arthur weiter gehen sollten; sie waren an eine russische Firma in Tieuisin adressiert und kamen von Eitlgan. : New York, 24. Dez. Die New York Herald meldet aus Söul vom 19. Dez.,„die japanische Garnison werde stark vermindert, die Truppent#hehen nach dem Süden. Verschiedenes. Berlin, 24. Dez. Der Bureaudirektor des Abgeordnetenhauses, Knaak, ist zum Geheimen Rechnungsrat ernannt worden. Berlin, 24. Dez. In der Nacht ist die Pianosortefabrik von Neufeld total ausgebrannt. Leipzig, 24. Dez. Gräfin Montignoso begibt sich von Frankfurt a. M. nach Brüssel. In ihrer Begleitung befindet ch ein Sohn von Dr. Zehme. London, 24. Dez. Der Standard erfährt, die Nachricht von der Erkrankung Balfours sei salsch. Wetter=Aussicht auf Grund der Berichte der Deutschen Seewarte in Hamburg.(Nachdruck verboten.) 28. Dez. Bedeckt mit Aufklärung, windig, regendrohend. Handels= und Verkehrs=Nachrichten. Paderborn, 24. Dezember.— Amtlicher Bericht. 100 Kilo Erbsen 28,00—29,00, Bohnen 28,00—29,00, Linsen 28,00 bis 29.00, Karroffeln 5,50—6,00, Heu 7,00—7,50, Stroh 4,00—5,00, ½ Ktlo Rindfleisch 0,65—0,70, Schweinefleisch 0,60—.0,65, Kalbfleisch 0,65—0,70, Hammelfleisch 0,65—0,70, 4 Kilo Brot 0.80 bis 0,85, 60 Stück Eier 5,40—6,00, ½ Kilo Butter 1,10—1,30, Speck 0.70—0.80 Mk. M. fl. bürgerl. Restaurant i. b. Lage verp. sof. w. bes. Fam.=Berh. Miete 1300 M. Uebern. d. compl. Gesch. inkl. Inv. u. ges. Conc. 3300.4 Off u U f.7376anRud. Mosse, Leipzig. Ein kleines, neues Wohnhaus UIIF „Fühähid mit Hausgarten zu verkaufen. Gefl. 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Heute mittag 11% Uhr entschlief santt und gottergeben unser innigstgeliebter Sohn, mein einziger Bruder, unser guter Schwager und Onkel, der Eisenbahnschlosser Johann Wiens, nach kurzer, schwoerer Krankheit, wohlvorbereitet durch einen christlichen Lebenswandel und versehen mit den hl. Stervesakramenten, im Alter von 24½8 Jahren. Um ein stilles Gebet für den teuren Verstorbenen bitten Paderborn, den 25. Dezember 1904. die trauernden Angehörigen. Die Beerdigung findet statt Montag(2. Weihnachtstag), den 20. Dez., nachm. 4 Uhr, vom Sterbehause, Schulstr. 7; das Scelenamt Donnerstag morgen 8 Uhr in der Jeiitenkirche, wozu freundlich eingeladen wird. 08762 Todes=Anzeige. Gott, dem Allmächtigen, bat es gefallen, meinen lieben Mann, unsern guten Vater, Schwager und Onkel, den Rckerwirt Anton Elügel, in die Ewigkeit abzurusen. Derselbe starb nach kurzem Leiden, rechtzeitig versehen mit den bl. Sterbesakramenten, heute vormittag 11½ Uhr im Alter von 56 Jahren. Ottenhausen, Gehrden, Rheder, Herbeck, Bergheim. 22. Dezbr. 1904. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet statt Dienstag, den 27. d. Mts, morgens 8 Uhr. 11600 Todes-Anzeige. Heute morgen verschied nach langem schweren Leiden mein: innigstgeliebte Frau, unsere gute Mutter, Tochter, Schwiegertochter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Max Sahmer, Sophie geb. Cohn, was ich tiefbetrübt im Namen der Hinterbliebenen anzeige. Salzkotten, den 24. Dezember 1904.“ Max Sahmer. Dienstag, Gott, dem Alkmächtigen, hat es gefallen, heute nachmittag 2 Uhr, meine liede Frau, unsere gute Mutter, Tochter, Schwester, Schwägerin nd Tante, die Ehefrau Philipp Pickelsen nach kurzem, schwerem Leiden, woblvorbereitet durch den. Empfang der beiligen Sterbesaktdmmn, im Alter von 36 Jahriit in die Ewigkeit abzurufen. 08757 Paderborn, 23. Dez. 1904. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am 2. Weihnachtstag. nachmittags um 3 Uer, vom Sterbehause, Giersmauer Nr. 3 aus, das Seelenamt Donnerstag morgen um 7 Uhr 25 Min. im Dom statt, wozu ireundlichst eingeladen wird. 844444444111. Statt jeder besonderen Anzeige: 08744 Gertruck Vockel Niggemeyer Verlobte. I Paderborn, Weihnachten 1904. n Ubu &am Statt jeder besonderen Anzeige: Adele Rosenbaum Alex Lesser:* Verlobte. 8p Paderborn, Weibnachten 1904 Mathilde kuigs Hans Husmann Verlobte. Warburg Essen Weihnachten 1904. Die Beerdigung findet am nachmittags 2½ Uhr statt. den 27. Dezember, 11608 Restaurant und Café in Halle s. d. S. billig zu verkaufen. Mein seit 20 Jahren bestehendes Café und Restaurant ist für 2200 Mk. zu verkaufen. Miete jährl. 850 Mk., 7 Tonnen Bier monatl.(3/10 Ltr. 15 Pig.), Wein und Sekt=Umsatz l. Rechn. Angeb. erbeten an 11602 Schubert, Casé=Wartburg, Halle a. d. S., Leisingstraße 20. Guter bürgerlicher Mittagstisch. Julius Sander, Imadstraße. 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Verautwortlich für den allgemeinen Tefl: defredakteur Hermann Abelsin Laderborn, für den Anzeigentell: W311. elm Schulge in Podervorn, Rotations= druck und Verlag von= Ferdinau# Erscheint täglich in mindestens zwel Blättern. 2. und 3. Monat im Quartal 1 J. 3. Monat 50 4, den Briefträger ins Haus gebracht pr. Monat 14 4 mehr. Oestellungen nmmt jedes Postamt und jeder Landbriefträger entgegen. U#eigenprets für die Zeile oder deren Raum 20 4, für Paderborn 15 4. Reklamezeile 80 4. Beilagegebühr nach Übereinkunft. Wöchentliche Beilagen: Sonntags=Planderer, Sonntags=Feier, Praktischer Ratgeber für die Landwirtschaft 2c. Fernsprech=Anschluß Nr. 10..— Ne 355. Auflieferung größerer Anzeigen tagsvorher bis 10 Uhr vormittags, kletnerer bis 5 Uhr abends. Größere Anzeigen für die Sonntags=Ausgabe bis Freitag 6 Uhr aben# kleinere bis Samstag 10 Uhr vormittags. Bei zwangsweiser Eintreibung von Gebühren ourch Klage wird de für Aufträge bewilligte Rabatt binfällig. Paderborn, Samstag, den 24. Dezember 1904. 56. Jahrgang. Drittes Blatt. Provinzielles. Bielefeld, 22. Dez.„In Bünbe brach in vergangener Nacht in der Zigarrenfabrik von Meyer u. Weiß Feuer aus, das bei dem herrschenden Wassermangel auch auf die Zigarrenfabeik Steindorf übergiff und beide Fabriken zerstörte. Der Brand=wurde erst gegen Morgen gelöscht. n M##dermarsberg, 22. Dez. Gestern fand nochmals im Obermarsberger Revier eine Treibjagd statt, die ein gutes Resultat aufwies. Die Jagden werden demnächst neu verpachtet. m Meschede, 22. Dez. Das hiesige Elektrizitätswerk ist nunmehr soweit fertiggestellt worden, daß gestern abend die Straßen in dem neuen Lichte erstrahlten. Während der von der Stadt zugezogene Sachverständige, der Direktor des Dortmunder Elektrizitätswerkes, für die ersten zwei Jahre auf einen Anschluß von 1000 Flammen und eine Abnahme für Motorbetrieb von 10 Pferdekräften gerechnet hatte, sind heute schon 1400 Flammen und der Bezug von mehr als 50 Pferdekräften angemeldet worden.— Oberhalb der Sperrmauer hat sich infolge der Stauuna des Wassers ein bis Hellern hinaus gehender See gebildet. Unsere Schlittschuhläufer warten mit Schmerzen auf stärkern Frost und dann auf die polizeiliche Genehmigung, um die umfangreiche Eisfläche benutzen zu können. — Ein ungewohntes, aber prächtigeres Bild als bisher bietet jetzt der Schloßberg bei Eversberg, nachdem durch Abtrieb der umstehenden Tannen die bekannte Ruine vollständig freigelegt worden ist. pu Iserlohn, 22. Dez: Die Handwerkskammer Arnsberg veranstaltet in der zweiten Hälfte des Monats Juni 1905 im„neuen Saale der Alexanderhöhe hierselbst eine usstellung, worüber der Oberpräsident von Westfalen das Protektorat übernommen hat. Die Stadt und der Kreis Iserlohn sowie verschiedene Innungen haben bedeutende Beihilfen zu den Unkosten gespendet; auch ist eine mit der Ausstellung verbundene Lotterie genehmigt worden.— Nachdem die Statuten der Sterbekasse, welche in der Handwerkskammer errichtet wurde, genehmigt sind, wird die Kasse voraussichtlich zum 1. April 1905 ins Leben treten. pn Aus dem Kreise Iserlohn, 22. Dez. Der geisteskranke Arbeiter Heinr. Kost aus Halingen wurde gestern in Dahlhausen erhängt aufgefunden.— Die Besitzung des Landwirts Becker zu Hengsen bei Rheinen ist am Dienstag vollständig eineäschert worden, es wird Brandstiftung vermutet.— Die emersche Polizei hatte wieder ein Renkontre mit einer gknnertruppe, die in Landhausen die Bewohner stark belästigte. Während einer von den braunen Söhnen in Haft genommen wurde, beförderte man die übrige Gesellschaft auf em kürzesten Wege über die Grenze des Bezirks.— Die Besucherzahl der Dechenhöhle, die bekanntlich auch den Winter über geöffnet ist, hat in diesem Jahre 50000 überschritten.— Ueberfahren und sofort getötet wurde gestern morgen auf der Ruhr=Siegbahn unweit Letmathe ein jugendlicher Bahnarbeiter. Die Leiche war schrecklich zugerichtet. Münster, 23. Dez. Stadtrat Rentner Adolf Kleimann wurde zum Ehrenbürger unserer Stadt ernannt. Kreuznach, 22. Dez. Metzgergesel Hubde, der mutmaßliche Mörder des Pfarrers Thöhea Wern abend in Kirschroth bei Meddersheim verhaftek wärben. Kleve, 22. Dez. Nicht weniger als oua-Hotels werden hier demnächst im Wege der Zwandsvollstreaung ge richtlich versteigert, nämlich am 8. Februar das Hotel Loock und am 24. Februar das Hotel Styrum und das Badehotel. Die beiden zuletzt genannten sind Sommerhotels. OC Marburg, 22. Dez. Gymnasialdirektör Prof. Dr. Duden, Geh. Reg.=Rat in Hersfeld, wurde gestern von der philosophischen Fakultät der Universität Marburg aus Anlaß der Wiederkehr des Tages, an welchem er vor 50 Jahren die Doktorwürde erlangte, ein erneutes Doktordiplom überreicht. Aus der Provinz Sachsen, 22. Dez. Ein 35jähriger Ungar namens Kellermann beging zwischen Bielen und Nordhausen am Roßmannsbache einen Selbstmordversuch, indem er sich die Kehle durchschnitt. Einige Leute, die den Vorgang beobachtet hatten, eilten dem Schwerverletzten zu Hilfe und schafften ihn ins Stadtkrankenhaus. Der Beweggrund zu der Tat ist unbekannt.— In der Flur von Kleinsurra wird von der Tiefvohrgesellschaft„Salzgitter“ ein neuer Schacht angelegt.— Der Kreistag zu Salzwedel beschloß gestern, der Stadt Salzwedel für eine vollberechtigte Landwirtschaftsschule eine jährliche Beihilse von 2000 Mk. zu gewähren.— Der Brauereibesitzer H. A. von Seehausen fiel mit beiden Armen in den Braukessel, der mit kochender Flüssigkeit gefüllt war. und erlitt an Händen und Armen schwere Brandwunden. — Wie vorsichtig Eltern in der Ueberwachung der Kleinen sein müssen, zeigt nieder folgender Vorfall, den das Wanzieb. Kreisbl. aus Gr. Ottersleben berichtet:„Die beiden Kinder des hiesigen Arbeiters Chr. Schönekäs tranken Arznei, die für den Vater zum Einreiben bestimmt war. Obgleich sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen wurde, starben die Kinder, die 3 bezw. 4 Jahre alt waren, an Vergistung.“— Die Stadtverordneten von Zeitz haben sich mit großer Stimmenmehrheit für den Umbau bezw. Erweiterungsbau des Rathauses entschieden. Das Projekt eines Neuvaues hat man fallen lassen. das Preisausschreiben für Anfertigung von Entwürfen für diesen Bau sieht Preise in Höhe von 4000, 3000 und 2000 Mt vor. Die Entwürfe sind bis zum 15. Mai einzusenden.— Für Anlegung eines zweiten elektrischen Kabelnetzes wurden ebenda 54000 Mk. bewilligt.— Der Weberunterstützungsverein für den Regierungsbezirk Erfurt hat sich nunmehr gebildet. In einer in Mühlhausen abgehaltenen Versammlung der gewählten Vertreter der Weber wurden die Satzungen des Unterstützungsvereins festgesetzt. Abgesehen von den Zuwendungen der dem Unternehmen sehr wohlwollend gegenuverstehenden Staatsregierung spendeten Staatsminister a. D. v. Berlepsch auf See bach 1000 Mk. und die Firma I. Muller in Kullstedt 50 Mt. — Der von der Staatsanwaltschaft zu Glogau wegen fahrlässiger Körperverletzung mit tödlichem Ausgange steckbrieflich Unpolitische Zeitläufe. (Nachdruck verboten.) N Berlin, 22. Dezember. Für die russischen Soldaten in der Mandschurei sollten auch Weihnachtsbäume besorgt werden, stand kürzlich in den Zeitungen. Ach, die armen Leute! Kann sein, daß irgendwo Geld angewiesen ist, um den Kriegern eine Weihnachtsfreude zu bereiten; aber wenn in Rußland eine Mark flüssig gemacht wird, so kommt höchstens ein Groschen unten an. Und was ist schließlich so eine Weihnachts=Kleinigkeit in diesem Meer von Jammer, Elend und Not? Die Leute frieren in dem schlechten Zeuge, hungern bei den elenden Nahrungsmitteln, die ihnen betrugerische Lieferanten liefern, liegen monatelang in dumpfen und schmutzigen Löchern, siechen und verderben in Masse, während zu Hause die Eltern, die Frauen und Kinder(es sind nämlich zahllose Familienväter zur Schlachtbank geschickt worden) vergebens weinen und stöhnen. Alles fürs„Vaterland", d. h. für einen Landsetzen am Ende der Welt, der China gehört und von dem „Friedenszaren" begehrt wird. Brrr, das ist kein hübsches Weihnachtsbild! Freilich nicht; aber eine getreue Photographie aus dem irdischen Jammertale. Wir brauchen auch gar nicht mal mit dem Heringsbeschiener Roschdjestwensky bis nach Hinterasien zu fahren; Krankheit und Armut, Verkommenheit und Verzweiflung können wir auch in Europa, in Deutschland, in unserer Nachbarschaft genugsam finden. Daraus folgt, daß du dankbar sein mußt als bevorzugter Günstling des Himmels, wenn du mit den Deinigen eine Weihnachtsfeier, und sei sie auch nur ganz bescheiden, in Frieden und mit aufrechtem Kops begehen kannst. Sei zufrieden, sei zufrieden; es geht vielen Tausenden, ja Millionen schlimmer, als dir! Sollte das Mitleid dir einen Essigtropfen in den Festbecher fallen lassen wollen, so kannst du dir leicht helfen: tu nach Kräften Gutes an den Notleidenden, die du um dich hast, dann hast du das Deinige zur Verbesserung der Welt geleistet und brauchst das übrige Elend nicht zu verantworten. Aber versuche nicht, deine harten, faulen, geizigen Hände in Unschuld zu waschen, wenn sie gar nichts auf den Altar der Nachstenliebe geopfert haben. Unsere Kinder beschenken wir gern und gut. Nun, wie ist es denn mit dem Christkindchen? Soll das bloß geben und nichts erhalten? Wollen wir nicht auch dem Christkindchen etwas aufbauen? Das Rezept dazu hat es uns selbst gegeben: Was ihr den geringsten meiner Brüder getan, das habt ihr mir getan! * Vom„wissenschaftlichen“ Standpunkt ist es bloß ein aufgeputztes Nadelholz. Aber was aus so einem Bäumchen alles werden kann? Zunächst vertritt es in der Festzeit den heiligen Herd des Hauses. Es bildet den leuchtenden und belevenden Mittelpunkt der Familie. Feuer muß glühen auf dem symbolischen Herde: darum verlangen wir brennende Kerzen am Baume. wenn uns auch die Botanik lehrt, daß in keinem Forst der Welt ein Lichtbaum wächst. Die Speise, die auf diesem weihnachtlichen Familienherde bereitet wird, ist für das Gemüt bestimmt. Die Herzen sollen dort gelabt, erfrischt, genährt werden, daß der rechte, echte Familiensinn gedeihe. Die häusliche GemütAichkeit soll unter dem strablenden Baume ihren Geburtstag Feiern. Darum läßt man zu diesem Heiligtum der Familie, wenigstens während der Feier am Christabend, auch keine Fremden zu, sondern nur Glieder der Gemeinschaft. Der Christbaum wird ferner zum Altar. Die relialde Weihe, die auf diesem Hausfeste ruht, empfindet ogar manches „aufgeklärt“ sein wollende Herz. Ich möchte sagen, daß am Weihnachtsbaum die drei göttlichen Tugenden zu Hause sind. Die Kerzen lassen das Licht des Glaubens leuchten; das Tannengrün des Baumes regt die Hoffnung an, und der Austausch der Geschenke versinnbildet die Liebe. Den Gaben tisch können wir nur als Sinnbild ehren; denn die Liebe selbst läßt sich nicht in Paketen ins Haus tragen und nicht in zierlichen Handarbeiten verhäkeln; sie muß in den Herzen wurzeln und wachsen, die um den Baum herum schlagen; sie muß aus den treuen Augen strahlen, deren Blicke sich am Baume begegnen; sie muß von der einen Seele in die andere hineinklingen, wenn die Familie in trauter Gemeinschaft das Lied von dem trauten hochheiligen Paar singt: Stille Nacht, heilige Nacht!— Die wertvollsten Geschenke am Christbaum sind die innerlichen. Der Weihnachtsbaum ist auch ein Maßstab für Raum und Zeit. Wenn du aufmerkst, so lannst du jedes Jahr abschätzen, wie weit die Kindlein, die wie Orgelpfeifen sich um den Baum stellen, zu seiner Spitze emporgewachsen sind. Und wenn du zugleich merkst, daß Vater und Mutter ein Jahr älter geworden sind, so schadet das nicht; denn was kann uns Besseres beschieden sein, als in Ehren und Frieden grau zu werden! Wenn nur das Herz jung bleibt. Und dazu trägt der Weihnachtsbaum auch das Seinige bei; er ist eine Art Jungbrunnen, wenn man dieses arg gemißbrachte Wort wieder in seiner rechten Bedeutung nimmt. Es tauchen die Jugenderinnerungen wieder auf, und die wirken erfrischend wie Frühlingsluft und Lenzessonnenstrahlen. Wir beobachten mit hellen Augen und zärtlichem Herzen die Jugend, die frisch, frei, fröhlich und fromm ihren schönsten Festtag genießt, und der Mitgenuß macht uns auch wieder jung. Manchmal bekommt auch der Weihnachtsbaum etwas vom Charalter der Cypresse. Voriges Jahr war noch dieses oder jenes herzliebe Familienglied mit dabei; jetzt feiert es schon das Christfest im Himmel. O, wenn die Erinnerung uns eine Träne ins Auge treibt, so brauchen wir sie nicht zu zerdrücken; das Licht am Christbaum macht sie zu einem Diamanten der Liebe. Ein inniges Wort des Gedenkens stört nicht die Feier, sondern veredelt sie. Denn gerade an diesem Tage können wir uns sehr leicht aufschwingen zu der tröstlichen Hoffnung auf ein Wiedersehen am Throne des ewigen Christkindes. Nicht ganz so ernst klingt es, wenn wir den Weihnachtsbaum schließlich noch zu einem Prüfstein machen. Wie so? Wie die Erfahrung und auch der Inseratenteil der Zeitungen lehren, werden an diesem symbolischen Familienherd und Altar manche Verlobungen abgeschlossen. Eine Verlobung ist schon so gut, wie eine vollendete Tatsache, an der nicht mehr zu rütteln ist. Aber das Vorspiel zur Verlobung, das Verlieben, soll dort auch manchmal seine Stätte finden. Wenn am heiligen Abend selbst auch nur die nächsten Freunde des Hauses Zutritt haben, so findet doch in weiterer Festzeit ein lebhafter Austausch von Besuchen statt, und dabei kann man gut rekognoszieren, nicht bloß das Terrain, sondern auch die Geister und Herzen erforschen. Bei der Auswahl der Geschenke, bei der Art des Gebens und des Nehmens, bei der Beurteilung der eigenen und der fremden Bescherung, bei der ganzen Feier läßt sich leicht erkennen, ob und in welchem Maße er oder sie Takt und Gemüt besitzt. Und diese beiden Dinge halte ich bei der Liebesund Lebenswahl für wesentlicher, als ein Nasenschnitt und die Mitgift. Unterm Weihnachtsbaum werden die Herzen offenbar. verfolgte Kutscher Ernst Tietz aus Sprottau ist in Mühlhausen verhaftet worden.— Gestern nachmittag gegen 2 Uhr int der Bahnunterhaltungsbeainte Georg Develin auf der Eisenbahn= strecke Biederitz=Neustadt etwa 600 m östlich von der Herrenkrugchaussee von einem von Berlin nach Magdeburg fahrenden Zuge überfahren und sofort getötet worden.— Am 17. v. M. ist ein Müller zwischen Görzig und Weißandt von einem Unbekannten überfallen, zu Boden geworfen, mit einem Messer gestochen und seiner Barschaft in Höhe von 30 Mk. beraubt worden. Osnabrück, 22. Dez. Der ev. Pastor Lambrecht aus Barnstorf starb im hiesigen. Landgerichtsgebäude während seiner Vernehmung als Zeuge infolge eines Gehirnschlages. Anwesende Aerzte konnten nur noch den bereits eingetretenen Tod feststellen. X Aus dem oldeuburgischen Münsterlande, 22 Dezember. Einen gräßlichen Fund machte gestern abend gegen 9 Uhr der Eisenbahnarbeiter L. aus Calveslage. Er stieß bei Ueberschreitung des Bahnkörpers auf einen Holzschuh. Nichts Gutes ahnend ging er die Eisenbahn nach Langförden entlang und sah plötzlich ein arg verstümmeltes menschliches Bein vor sich liegen. Einige Schritte davon entfernt fand er einen fast bis zur Unkenntlichkeit entstellten menschlichen Leichnam, der in der Bauchgegend fast ganz durchgetrennt war. Bei einer genaueren Besichtigung fand der Streckenarbeiter zu seiner furchtbaren Bestürzung, daß der auf so entietzliche Weise ums Leben Gekommene sein eigener 22jähriger Bruder sei. Der so jäh Getötete muß, während er über das Gleise schritt, von der Lokomotive erfatzt worden sein. Vermischtes. * Prinz Friedrich Leopold von Preußen hat jetzt für sein Schloß Glienicke ein Rauchverbot erlassen. Der Prinz, der Nichtraucher ist, revidierte gemeinsam mit der Prinzessin in den letzten Tagen zweimal abends nach 9 Uhr alle Räume des Schlosses und empfand es sehr unangenehm, daß es in der im Erdgeschoß belegenen Kantine, in der sich die dienstfreien Angestellten des prinzlichen Hofstaates aufzuhalten pflegen, nach Tabak roch. Er erließ darauf das Verbot, daß innerhalb des Schlosses und seiner Gartenanlagen niemand rauchen dürfe, selbst in ihren Wohnräumen int es den Angestellten des prinzlichen Hofhaltes verboten, zu rauchen, falls diese innerhalb des Schlosses liegen. Sovald sich die Angestellten in der prinzlichen Livree befinden, dürten sie auch außerhalb des Schlosses nicht rauchen, und nur in Zivilkleidung ist ihnen dies fortan erlaubt. * Die Submistionsbluten werden nicht alle. Für Herstellung von Zufahrtsstraßen zu der im Bau begriffenen Moselbrücke bei Moulins südlich von Metz waren im Konenanschlage rund 80000 Mk. ausgeworfen. Unter acht Offerten lautete die niedrigste auf 58875 Mk., die höchste auf 97•448 Mt. Alio bei einem einfach zu berechnenden Bauobjekt ein Unterschied, der etwa die Halfte der Gesamtkosten des Anschlages betragt. und das bei Firmen, die beide in Metz angeiessen sind und die Verhältnisse gleichmäßig kennen sollten. Möge jeder, der etwas Häßliches und Unfriedliches darin hat vorher ein innerliches Reinemachen„veranstalten, damit der Strahl der feulichen Kerzen nicht aus Mißgunst, Geiz. Gier und Trotz falle, sondern nur guten Willen und treue Liede enthulle. ** * Was soll denn nun der unpolitische Onkel seinen Lesern und Leserinnen schenken? Etwas„Reelles“ kann ich nicht in vicie tausende von Händen legen, denn nur der Schelm gibt mehr, als er hat. Aber wenn die Leser die bescheidenen Plaudereien als Liebesgabe gelten lassen wollen, so will ich gern versprechen: Fortsetzung folgt, so lange noch Hirn und Hand willig sind. Und daneben schicke ich die herzlichsten Wüniche Die kann man freilich an der Bankkasse nicht wechseln lassen. aber unter deutschen Christenmenschen soll der herzliche Wunsch wie ein Gebet geschätzt werden.„ Da es sich um Christi Geburt und ein Familienfest, handelt, so möchte ich in zwei Wünsche vieles zusammenfassen: Den Kindern wünsche ich, daß sie noch lange die segenereiche und süße Fürsorge ihrer Eliern genießen, und den Eltern wüniche ich, daß sie ihre Kinder zu braven und tüchtigen Menschen aufwachsen sehen. Ich glaube, man kann nichts Besseres wünschen an diesem Tage.— Zufallig blätterte ich heute in alten Akten und stieß auf einen Satz, den ich gerade„vor zehn Jahren in den Zeitläufen zu Weihnachten geschrieben habe:„Es ist Unsinn, wenn sich Mann und Frau darüber Sorge, machen, ob sie sich auch zu Weihnachten genug bescheren; wenn brave Kinder unter dem Christbaum stehen, dann haben sie sich wahrlich reich genug beschenkt.“ Ja, nun wollen wir mal den Spieß umdrehen. Ich kann die große Schar der Leser nicht beschenken; aber vielleicht können die Vielen den armen Schreiber beichenken. Für seine Person braucht er nur Nachsicht und freundliche Teilnahme; wenns sein kann, auch etwas Liebe, die auch„per Distanz“ wohltut. Wer dem unpolitischen Oukel noch eine weitere Weihnachtsfreude machen will, der mag etwas für die notleidenden Glaubensbrüder tun. Das diesjährige Christfest bringt uns hier eine Ueberraschung, die wir mit goldenen Lettern hoffnungsfroh in die Ortschronik eintragen werden. Seit 360 Jahren ist hier in Zehlendori kein katholischer Gottesdienst abgehalten worden; am ersten Weihnachtstage 1904 wird Pfarrer Deitmer von Steglitz wieder in unserer Gemarkung das heilige Opfer darbringen. In einem Tanzsaale, der uns an den Stall von Bethlehem erinnern wird. Am zweiten Festtage kann kein Gottesdienst stattfinden, weil der Raum für diesen Vormittag an eine Turnergesellschaft fest vergeben ist. Wir freuen uns trotz der Mängel des vorläufigen Lokals, aber wir fragen uns: Wie lange noch? Bei der Antwort hierauf haben die Leser mitzusprechen. Lazarus sehnte sich bitterlich nach den Brosamen, die vom Tisch des reichen Prassers fielen. Vom Gabentisch der gewohnlichen Leute fallen keine großen Brocken, aber wenn die kleinen Brocken von allen Seiten zusammenkommen, gibt es einen großen Haufen. Wenn aber jeder denken wollte, auf sein Bröckchen käme es nicht an, so müßten die Bedürftigen verhungern. Man muß die Bescheidenheit nicht übertreiben und die Vergeßlichkeit auch nicht. Nun tunke ich aber zum letztenmal ein und schließe mit herzinnigem Festgruß. Die Woche vor Weihnachten ist für einen Hausvater strapaziös. Versteigerung. Im Wege der Zwangsposstret tung soll des in Padervorn belegene, in Grundduchh von Boder Band 33 Blatt 14, zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes auf den Namen der Witwe Tagelöhners Josef But terwegge, Theresia geb. Müller, mu. Paderborn, eingetragene Grundstück: Flur 19 Nr. 615/83, Wohnhaus mit Hofrauit, Brüderstraße Nr. 33, 02 ar 61 gm, 750 Mt. Nutzungswert, am 7. Februar 1905, vermittags 10 Uhr durch das unterzeichnete Gericht— an der Gerichtsstelle— versteigert werden. Der Versteigerungsvermerk ist am 15. November 1904 in das Grund duch eingetragen. Es ergeht die Auffordetung, Rechte, pweit sie zur Zeit der Eintragung s Versteigerungsvermerkes gus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger wider spricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Anspruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden. Diesenigen, welche ein der Ver steigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgesordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfabrens herbeizuführen, widrigentalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Paderborn, 7. Dezember 1904. Königliches Amtsgericht. Für Herrn Conrad Wiemann In Westönnen werde ich am Mittwoch, den 28. Dezember, nachmittags 3 Uhr, bei Wirt Koch daselbst, mehrere Bauplätzse, in günstiger Lage, zum Verkause ausbieten. Westönnen liegt zwischen Werl und Soest und ist Haltestelle der Staatsbahn und der Ruhr=LippeKleinbahnen. Das Grundstück ist für ein Ladengeschäft oder Handwerk geeignet, zumal elektr. Licht und Kraft zu haben sind. Werl, den 20. Dezember 1904. Preker. Donnerstag, den 29. Dez., X., morgens 10 Uhr, laßt die Fruna. C. Mersmann guß dem büfihen Marktplatze 5 vierzöllige und 3 fünfzöllige gut erhaltene Frachtwagen, 2 Kippkarren und 2 kräftige Arbeitspferde, 9 bezw. 11 Jahre Jalt, durchs Meistgebot verkaufen. 5609 Beckumn, den 22. Dez. 1904. Helz=VerkaufsBekanntmachung Am Freitag, 30. Dez. 1904, von vormittags 11 Uhr ab, sollen in den Freiherrlich von Spiegel'schen Forsten b. Rheder, Schlag Esseherg und Borch, nachsebende Hölzer öffentlich meistdietend verkauft werden: a. Esseberg: an der Chaussee Siddessen= Rheder, 350 rin Buchen=Scheitholz, 40 Haufen Buchen=Reiserhelz d. Vorch: an der Chaussee HampenhausenRbeder, 160 rm starkes BuchenStangenholz. Verkauf findet bei Gastwirt Gerkel, Rheder statt. 5632 Rheder, den 23. Dez. 1904. Der Förster A. Hake. 401n.. 2. Bohne u. Geschäftshaus Auguste- und Steinstr.=Ecke 15 a mit Bäckerei Anlage ist per 1. Jan. 1905 preiswert zu verkausen oder a vermieten. Ex323a König. Hamm, Langestr. 5. ## Tafel=Honig, * An der katholtschen Volksschule zu Overbagen— Schulgemeinde Hellinghausen— is zum 1. April 1905 die neu eingerichtete behrerinstelle zu besetzen.— Das Diensteinkom men beträgt: a) Grundgehalt 900 Mk., d) 9 Alterszulagen zu 110 Mk., e) Mietsentschädigung 150 Mk., alls freie Dienstwohnung nicht gewährt wird. Bewerberinnen wollen ihre Meldungen nebst Zeugnissen unter Bei fügung einer Gesundbeitsbescheinigung bis zum 5. Januar 1905 dem Unterzeichneten einreichen. Erwitte i. Westf., den 22. Dezember 1904. 5654 Amtmunn 1.* 5.: :-In unser Hänldelsuegis Aktiengesellschaft. „Bergisch Märkische Bank“ Elderseld, mit Zweigniederlassung in Paderborn unter der Firma eegister Abt. B ist heute unter Nr. 17 die E6 „Berglich tlärksliche Bank Paderborn“ Dr. Hechelmann. Grosser Verkauf. Am Montag, 16. Januür 05, vormittags 10 Uhr enfaugend, läßt perr B. Hausknecht in der Röhre bei Sundern, wegen Einstellung der Oekonomie, folgende Gegenstände: 2 Ackerpferde, 6 Kühe, teils frischmelk, teils tragend, 1 zweij. angekört. ostfr. Bullen, 4 jähr. Kölber, 2 Faselschweine, 2 import. garant. reine Bernhardinerhunde, 2 Wagen, 1 Karre, 1 Jauchefaß mit Karre, 1 Extirpator, 1 Zickzackegge, diverse Pflüge, Eggen und andere landwirtschaftliche, sowie sonstige Haus= u. Küchengeräte öffentlich, meistbietend verlaufen. Besichtigung der Gegenstände 2 Stunden vor Beginn des Verkaufes gestattet. Käufer ladet ein Sundern, im Dezember 1904 Linneborn, beeid. Auktionator. Holz-Verkauf in den Freiherrl. von Wrede'schen Forsten. Mittwoch, den 28. Dezemb., sollen an Ort und Stelle verkauft werden: I. morgens 10 Uhr im Forstorte Mühlenberg: 100 rm Buchen=Scheit, 120 rm Buchen=Reiser. Zusammenkunft am Viadukt. II. mittags 12½ Uhr im Forstorte Röhrkesbusch(an der Straße Willebadessen=Kleinenberg): 60 fm Fichten=Nutzholz, 400 Fichten=Stangen l.Kl. 160„" II.„ 60„„ III.„ Die Fichten sino sehr langschaftig und lagern an guter Abfudr. Zusammenkunft im Schlage. Willebadessen. 22. Dez. 1904. Der Rentmeister. Wirtschaft. Restaurant mit Kolonialwaren= handlg., nahe Bahnhof, a. d. Lande, geeign. z. Somwerfrische, in schöner Gegend Westt., zu verkaufen. s. Rentn., peus. Beamte od. Bäcker. Anzahlg. Mk. 15000. Off. unt. F. B. 100 postlagernd Reheim a. d Ruhr. 10 kb=Dose frko. 4,50 u. 5,50 liefert Karl Neuhaus. Dorsten i. W Herzenswunsch Aller ist ein zartes, reines Gesicht, rosiges, jugendirisches Aussehen, weiße, sammetweiche Haut und blendend schöner Teint. Man gebrauche daber: Radebeuler Steckenpserd=Lilienmilch Seife von Bergmann& Co., Radebeul mit echter Schutzmarke: Stechenpferd, à St. 50 Pig. bei: Wilh. Beramann u. Carl Hei sing in Paderborn, Apotheker Linden und J. Menne in Neuhaus, Apotbeker Kösters in Salzkotten, Apotheker Ronsberg in Delbrück, Gust. Wegener, AdlerDrog., Lippspringe, Joseph Fillinger in Warstein, W. Vahle in Rietberg. Viertel= und Zehntel=Lose der jetzt beginnenden 212. Königl. Preuß. Klassen=Lotterie à 10 Mk. bezw. 4 Mk. für jede Klasse dabe ich noch abzugeben. 5516 Tappen, Königl. LotterieEinnebmer in Soeft AltarLichte, weiß und gelb, in allen Größen, garantiert reines Bienenwachs, seit Jahren anerkannt bestes Fabrikat aus der rühmlichst bekannten Fabrik von Franz Gutzetti in Celle(gegr. 1696) empfiehlt zu Fabritpreisen Anton Heising Eduard Schuto, Paderborn, Kettenplatz Nr. 2. Versand nach auswärts prompt und tranko. 0702 eingetragen. Die Gesellschaft ist besugt zum Betriebe auer Zweige des Bankgeschhltiel. Das Grundkapital beträgt 54 250 000 und ist für einen Be trag von 10.800 000# in 18 000 Aktien zu je 600.. für einen Setrag von 43 448 400 in 36.207 Aktien zu je 1200 und in 1 Aktie zu 1600 M eingeteilt Ddie Aktien lauten auf den Vorstandsmitglieder sind: 1. Bankdirektor Bruno von Roy, Elberseld, 2. Baukdirektor Arthur Schuchart, Elberfeld, 3. Bankdirektor Geheimer Bergrat Dr. iur. Viktor Weidtmann, Elderfeld, 4. Bankdirektor Fricdrich Wilhelm Lucan, Düsseldorf, 5. Bankdirektor Wilhelm Josten, Elberfeld, 6. Bankdirektor Eugen Seidel, Elderseld. Zu Prokuristen sind bestellt: 1. Baukdirektor Ferdinand Loer, Paderborn. 2. Bankdirektor Fritz Suck, Paderborn, 3. Fritz Eich, Elverfeld, 4. Isidor Friedentgun, Elberfeld, 5. Georg Herrssann, Eberfeld, 6. Friedrich, Heyland, Elberfeld, 7. Otto Kmepkamp, Elberfeld, 8. Richard Rohland, Elberfeld, 9. Leopold Wagenknecht, Elberseld. Die unter 1. bis mit 9 vorgenannten Personen, von denen die unter 1 und 2 genannten zu Leitern der in Paderborn errichteten Zweigniederlassung ernannt sind, sind berechtigt, die Firma der Zweigniederlassung in Paderborn, jeder in Gemeinschaft mit einem Borstandsmitgliede oder Prokuraträger der Gesellschaft per procura zu zeichnen. Der Gesellschaftsvertrag ist am 8. Dezember 1871 errichtet. Abgeändert ist derselbe am 12. Mai 1876, 12. März 1876, 17. März 1885, 21. April 1891, 9. April 1896, 10. April 1897, 27. August 1897, 29. Juni 1898, 11. August 1899, 9. April 1902. Die Dauer der Gesellschaft ist auf 50 Jahre vom 13. Dezember 1871 an festgesetzt. Der Vorstand besteht aus einem oder mehreren vom Verwaltungsrat zu ernennenden Mitgliedern. Der Verwaltungsrat d. i. der Aufsichtsrat zählt mindestens vier und höchstens vierzehn Mitglieder, die von der Generalversammlung gewählt werden. Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen durch den Deutschen Reichsanzeiger. Die Einladung zu den Generalversammlungen erfolgt durch den Vorstand und ist im Deutschen Reichsanzeiger 24 Tage vor dem Tage der Versammlung bekannt zu machen. Alle die Gesellschaft verpflichtenden Urkunden und schriftlichen Er klärungen müssen von zwei Mitgliedern des Vorstandes oder einem Vorstandsmitgliede und einem Prokuristen oder von zwei Prokuristen unterzeichnet sein. Zur Erteilung von Quittungen, Ausstellung von Rechnungen und Empsangsbescheinigungen, zur Ausstellung und In dossierung von Wechseln, Anweisungen und Cheks, sowie zur Annahme von Wechseln oder zu einzelnen dieser Rechtshandlungen können auch sonstige Beamte der Gesellschaft von dem Vorstand in der Weise bevollmächtigt werden, daß dieselben entweder in Gemeinschaft mit einem Vorstandsmitgliede oder einem Prokuraträger oder mit einem anderen Bevollmächtigten der Firma mit dem Zusatze i. B. zeichnen. Paderborn, den 12. Dezember 1904. Königliches Amtsgericht. Aufgebot. zu 8: Nr. 9: Im Grundbuche von Paderborn Bd. 25 Bl. 296 Abt. II stehen unter Nr. 8 und 9 folgende Posten verzeichnet: Nr. 8: Für Bernhard Niggemeier dahier das vorbehaltene Eigentum bis zur Bezahlung des Kaufgeldes laut Vertrag vom 80. Juli 1854 aus Nr. 25 des Titelblatts von Amtswegen eingetragen ex decr. de 23. Mai 1856. haftet statt Nr. 25 jetzt auf 0,0427 von Nr. 30 bis 33. Eingetragen am 11. Mai 1876. Für Joseph Renke dahier das vorbehaltene Eigentum bis zur Bezahlung des Kaufgeldes laut Antrag vom 5. Juli 1843 auf Nr. 26 des Titelblatts von Amtswegen eingetragen ex decr. de 23. Mai 1856. haftet statt Nr. 26 jetzt 0,0294 von Nr. 30 bis 33. Eingetragen am 11. Mai 1876. Der eingetragene Eigentümer dieser Grundstücke, Ackerwirt Wilhelm Freitag zu Paderborn, hat das Ausgebot der Gläubiger dieser Posten beantragt. Alle, welche Ansprüche und Rechte bezüglich dieser Posten zu haben glauben, werden aufgefordert, diese spätestens in dem auf den 1. April 1905, vormittags 11½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine geltend zu machen, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen und Rechten ausgeschlossen werden. 076 Paderborn, den 13. Dezember 1904. zu 9: Königliches Amtsgericht. ( Ein neues, eigenartiges Buch. Marquise Peri. von J. Sternaux. Modern ausgestattet in rotem P###pband K 1,35. Eine Erzählung aus dem Lebei. eines jungen Jesutten in ganz eigener Darnellung, auslausend in eine Apologie des Jesulten ordens in seinem äußeren Leben. In allen Buchhandlungen zu haben. Verkag von Ferdinand Schöningh in Paderborn. Unentbehrlich fürjeden Landwirt ist der neue gesetzlich geschützte Strohschneider mit la. geschmiedetem Stahlmesser, Pröße 1.4 12,50 haarscharf gedengelt, sertig z. Gebrauch]„ II„ 15.— unter Nachnahme. Eugen Kottenhoff, Haspe i. W. WasserdichteWagenund Pferde-Decken liefert in Is Qualität die Deckenfabrik 113150 C. Holte, Münster I. W. 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Besorgung der Briefe werd. beson. berechnet Heine der in den Kreisen: Arusberg, Brilon, Büren. Hamm, Höxter, Livostadt, Meschede, Vaderboen, Olve, Soest, Wardurg, Wiedenbrück täglich erscheinenden Zeitung hat eine so hohe Adonnentenzahl aufzuweisen, wie das Westtälische Volksblatt. Stellengesuche und=Angebote versprehen deshalb guten Erfolg. Friseurgehilse per Januar gesucht. Ausd. im Herren= u. Damen=Fach. 56214 Ernst Bracht. Friseur. Soest. Wegen Krankheit meines bisherigen Gehilfen suche, wenn möglich sofort, einen gewandten Müller für meine gut eingerichtete Kundenmüble. 115814 Jos. Tacke, Warstein. Suche per 1. Januar einen tüchtigen Erstmüller gegen hohen Lohn. 56124 Wilh. Huppe, Spillenburger Mühle bei Steele=Ruhr. Ein zuverlässiger Kutscher findet bei mir per sofort dauernde Stellung als Kutscher. 11573a Ludwig Mülker, Lippstadt, Kuticbfuhrwerk und Spedition. verwaltungs= eve auf sofort gesucht. 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Mo Durch den Briefträc Oestellungen ninnnt Anzeigenpreis für die 3 Reklamezeile Ni 354. Hierz Wege nächste Dieustag, den 27. 2 PoAtisch erhält sofort dauernde Stellung. Auch kann ein Sohn achtbarer Eltern, kath.; sofort oder zu Ostern als Lehrling eintreten. 115776 Eberh. Ostermann, Wagns— meister, Werl. Bez. Arnsberg. an Paderbor Mit den neu immer merkwürdiger unterrichteten Kreisen erst Ende Januar ode gelegt werden. Die 2 tage sei schwerlich vor handlungen mit Oester ziehen zu sollen. Der reichisch=ungarischen D der letzteren am Mittt dem Staatssekretär d Besprechung, die nah Beteiligung des Botsch Posadowsky, am Dönne Freiherrn v. Richthose Delegierten für die We um gleich nach den I begeben. Man hofft, mit Ablauf des Win gebracht werden könne Berl. Lok.=Anz. sind n versichtlich; daß rs in gelingen wird. Den Deutschland und Oeft schlossen. * U e b e r d i e s o z i a ##r Bebel im Reichstage be dem sozialen Stande un bemessen seien und die lung ihrer Mitg Klassen eingeteeil Partei der Demokratie Presse eine Kritik gesun ist. Er sucht deshalb d wieder gut zu machen. die Reichstagsabgeordne sind als eine bloße Ent die aus der Anwesenheit die Klasseneinteilung Landmädchen, meilen. Von Januar treffen jede Woche eine Anzahl Mädchen bei mir ein, welche bestens empfehlen kann. Martha König Gesindevermieter., Haunover, Karolinenstr. 14. 95 „Nein, Fräulein und von diesem Auge vollkommen frei. Und Sie durch nichts mehr erinnert werden sollen doch noch eine Frage Vorliebe für rückhaltlo fentlich die Antwort n „Fragen Sie, Her ist, werde ich Ihnen a „Eigentlich habe i nicht so sehr eine Fr ich Ihnen zurufen mi Ich warne Sie, das Zum 1. April ein properes 1905 suche ich 56114 Dienstmädchen, welches Liebe zu Kindern hat. Frau Rendant C. Heinemann Castrov, Wests. Suche ein einfaches, katholisches, im Nähen erfahrenes 56148 Kinderfräulein. Frau Dr. Barth, Mülheim= Styrum a. d. Ruhr Suche auf sofort gut empfohlenes ädchen zum Putzen, für die Morgenstun (Samstag den ganzen Tag.) 08490 Nährres durch die Geschäftsstelle. den allgemetnen Tes: #fredastrur Hermann Abe derdorn„für, den Euzeigenu#: 915 eim Schalse in Padervorn, Roiationo: nit und Verlag von- Ferdinaub 5chönlug) in Vadrreotn. auch da zu wiederhole fertigkeit, sondern ein „Herr Doktor!“ „Lassen Sie mich haltlos offen gegeneina habe ein gutes Recht, Sie wissen, daß es n denke.“ „Hat er Sie zus er so hilflos, um „In einem gewisse seinem Willen oder ol teilhaftig werden. Hüt lein Else, die nimmer Mein Bruder befindet eines Berauschten, dem lichkeit ebenso vollständ Bewußtsein der Tragwei er wird aus diesem Ra Und ich will nicht, da wachens etwas zu ber gesühnt werden könnte. „So wenden Sie nungen an ihn, nicht Stimme ein.„Ich hab vor Ihnen zu rechtfer unter dem Dache meineHermann fühlte, nicht länger hier verw Gehen. Erst als er d gelegt hatte, sagte er: „Leben Sie wohl, 1 6 * 1.811 7.*3* 11 1c brach sehen Zweite Gralis-Beilage estfälischen Volksblattes. Paderborn, 25. Dezember 1904. Jahrgang. 7 Sonntags=Plandereien. *(Nachdruck verboten. Alle Rechte Menschew auf Erden!“ So lautete die Christnachtshlehem, und es scheint jedenfalls vazu sehr schlecht ich diesmal, statt über den Frieden zu schreiben, den Sehme. Und dennoch hoffe ich keine Ketzerei das tue. Wie beißt es doch bei dem Dichter: Machet nicht viel Federlesen 7. Schreibt auf meinen Leichenstein: r„Dieser ist ein Mensch gewesen Und das bei#####omümpfer sein““ skönig war der uengeborene Welterlöser, und doch hat er von sich selbst gesagtz### bin nicht gekommen, der Welt den Frieden ku bringen. L###ber das Schwert“— läßt sich das vereiktbareck? Allervings, und Zwar recht gut. Der Kampf muß vorausgeben bevor der Frieds einkehren kann, so ist es einmal auf dieser unvollkommenenen Erd##zingerichtet, so ist es stets gewesen, so wird,#bleiben. Nichs Seldszweck ist der Kampf, sondern er ist Mittel zum Zweck,A„des Friesons Acterpfand sind die Rüstungen des Krieges“, heißt es schon in e#nem uralten chinesischen Buche. Um zut Frieden zu kommen, haben wir zunächst Kämpfe nöttg in unserm zugenen Innern. Sobald das kleine Menschengewächs nur ein wenig Jum Selbstbewußtsein kommt, regt sich in dessen Gemüt schon alletlit Unorde####iches von Peigungen und Begierden, es geht damit, wie mit dem Gartenbeet im Frühjahr, neben dem guten Sämen wähst allerlei Unkraut auf, erst klein und schmächtig, aber S 1 de dtunr der 84 un uit eoteon bet schen fährt, wird das edle Kraut, was man erzielen will, alsvollständig überwüchert von dem Unzeug, was Triebkraft, Licht und Luft fortnimmt. So ein winzig kleines Menschlein hat schon manchmat zme ganze Reiße„kleiner, Unarten an und in sich, und da noch nicht imstande ist, dies Unkraut auszujäten, müssen dere es tun, und zwar diejenigen, denen der liebe Gott die Sorge dafür übertragen hat. Wenn diese die Sache auf die leichte Achsel nehmen und denken, es werde sich schon von selber machen, zum Ausreißen des geistigen Unkrautes sei es noch zu früh, dann werden sie bald ihr blaues Wunder erleben, die guten Neigungen werden ersticken unter den immer höher hinaufwachsenden bösen Trieben und statt des kleinen Engels wird bald ein kleines Bengelchen dastehen, und aus dem Bengelchen wird ein Teufelchen und aus dem Teufelchen ein Teufel. Aber auch wenn von Eltern und ihren Stellvertretern in der ersten Zeit alles geistige Unkraut, das sich zu zeigen begann, gewissenhaft ausgerauft worden ist, darf man noch durchaus nicht #neinen, daß nunmehr das Beet der Seele endgültig rein von solchem Zeug ist, in der Erde sind noch Wurzeln zurückgeblieben und es schlummern darin noch verderbliche Samenkörner, die erst später aufgehen und dann erst recht gefährlich werden; nun heißt es für den Menschen selbst, gegen sich selbst, gegen sein eigenes Ich zu kämpfen, die böse Begierlichkeit zurückzudrängen, sie im Zaume zu halten, damit sie nicht die Herrschaft erlangt. Gar lieblich und verlockend, im reizendsten Aeußern tritt die Leidenschaft an den Menschen heran, und das nicht etwa bloß in der Kindheit und üer Jugend, sondern auch bis in das Greisenalter, bis zum letzten Lebenshauche hinzu, und dagegen heißt es kämpfen, unablässig kämpfen, damit der Feind nicht die Oberhand behält. Also ist dem Menschen, wird man dazu sagen, ein trauriges Schicksal beschieden, während alle anderen Wesen nur für ihre irdischen Bedürfnisse zu sorgen haben und dann vollkommene Befriedigung fühlen, ringt sich das armselige Menschenherz„ ab mit seinen inneren Kämpfen, es wird nimmer ruhig, bis es zu schlagen aufhört— ein wahrhaft trübes Geschick! Nein, so ist es nicht! Ruhig allerdings wird das Menschenherz nicht, das Nirvana, das geistige vollkommene Stillstehen in der Selbstbefriedigung gibt es nicht, der Mensch ohne Kämpfe in seinem Innern ist eine Undenkbarkeit, auch der abgeschlossenste Mönch, die göttseligste Nonne im Kloster, sie sind nicht ohne Seelenkämpfe, selbst der hl. Paulus, der von sich sagen konnte, er sei sich keines Verschuldens in seinem hohen Apostelberufe bewußt, klagte, daß ihm der Engel der Finsternis beigegeben sei, der sein Inneres mit dem Stachel durchwühle. Aber er fügt eines bei: als er seinen Meister gebeten, daß er seinen Plagegeist von ihm nehme, habe er zur Antwort erhalten: „Laß dir an meiner Gnade genügen.“ Wohl deshalb ist uns der Kampf beschieben, damit wir uns in ihm nicht verzehren, sondern damtt wir durch diesen Kampf uns den inneren Frieden sichern, jenen Frieden, der doch in unserem Herzen wohnen kann und wohnen muß, wenn auch von innen und von außen der Kampf uns umtobt, und das ist eben der Friede, den die Engelein auf Bethlehems Fluren jubelnd verkündeten:„Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind.“ In unserem Innern haben wir ständig zu kämpfen, um zum rieden der Kinder Gottes zu gelangen, aber auch von außen her ommen die Kämpfe, denen wir uns nicht entziehen dürfen, wenn wir unsere Pflicht tun wollen, wenn wir den Frieden suchen wollen, der die Vorbedingung für Wohlfahrt und Gedeihen des gemeinsamen Besten ist. Zu allen Zeiten hat es Kämpfe gegeben, bald waren sie dieser, bald jener Art, und wer seine Zeit begreift, und seiner Zeit genug tun will, der darf sich den Reihen der Kämpfer nicht entziehen, der muß wissen, zu welchem Regiment, zu welchem Bataillon er gehört, und Schmach über ihn, wenn er zu feige ist, von seinen Waffen Gebrauch zu machen, doppelt Schande, wenn er fahnenflüchtig wird. Mir z. B. hat Gottes Vorsehung die Feder in die Hank gegeben, soll ich sie etwa gebrauchen zu seichten Tändeleien, vielleicht gar dazu, die Fehler und Untugenden als lobenswürdige Schwächen darzustellen, die Mängel der Zeit mit dem Zeitgeiste zu entschuldigen, oder gar das Laster als natürlich, als schön und begehrenswert zu schildern? Nein, zum Kampfe ist mir die Feder gegeben, nicht zur Kampfe des Kampfes wegen, sondern zu dem Kampfe, der des Friedens wegen geführt werden muß, zum Kampfe gegen das Unedle, Verderbliche, gegen dasjenige, was der göttlichen Weltordnung zuwider ist. Und könnte ich wahren Frieden in meinem Innern fühlen. wenn ich mir sagen müßte: mit deinem Schreiben haft du jugendliche Herzen vergiftet, hast die bösen Leidenschaften in hunderten und tausenden angestachelt, haft schlimmen Begierden geschmeichelt, kurz, du hast dem Bösen gedient, wo du für das Gute eintreten solltest? ko 106 Und du, katholischer Mrun, gewahrst du nicht, wie von allen Seiten sich der Ansturm gegen unsere Kirche erhebt, wie man systemätisch nicht bloß eine oder ihrer Einrichtungen schmäht, sondern sie ganz und gar in Grund und Boden vernichten möchte? Dem ganzen Christentum, das nur mehr im Katholizismus festen Halt besitzt, gilt der Ansturm, gilt der gewaltige Kampf, der uns umtobt; erfüllt wohl derjenige seine Pflicht, welcher beispiellos diesem Zustande zuschaut und nicht den Mut besitzt, die Waffe zur Verteidigung in die Hand zu nehmen? Nicht jede Truppe hat die gleichen Waffen, die der Kavallerie sind anders, als die der Infanterie, und die der Artillerie sind von denen der beiden anderen wiederum sehr verschieden, aber alle müssen auf ihren Posten sein, wenn der Kampf gelingen soll, der nötig ist, den Frieden herbeizuführen und zu sichern.„Selig sinb die Friedfertigen, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden", auch uns gilt das Wort, wir wollen und sollen friedfertigsein gegen jedermann, nicht den Personen gilt der Kulturkampf, sonbern der feindseligen Sache, und letzterer gegenüber können und dürfen wir nicht gleichgültig sein, wenn wir wahrhaft den Frieden wollen, jenen Frieden, den uns der Welterlöser versprochen hat, indem er seinen Jüngern sagte:„Den Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt ihn giot, gebe ich ihn euch." Das Christentum hat die Welt erneuert und soll sie auch stets erneuern, es allein ist imstande, der Welt den Frieden zu geben, indem es ständig und ohne jede Rücksicht gegen das Böse, das Sündhafte ankämpft, was den Frieden der Seele hindert und den Frieden der Welt stört. Wenn wir in diesem Sinne Kämpfer sind, dann winkt uns auch der Friede, welcher mit den Strahlen des Sternes von Bethlehem auf die Fluren vom Himmel hernieder leuchtete. Der Friede der Kinder Gottes, der echte und rechte, beglückende und beseligende Weihnachtsfriede, den ich mir und allen meinen Leserinnen und Lesern mit Gottes Gnade wünsche. FZ. In deutschem Schnee. Eine Weihnachtsgeschichte von Martha Strachwitz. verdoten.) Gräfin Christa von Hohenellingen liebte den Winter mehr als den Frühling und Sommer.— Wenn der Schnee warm und hoch aus den Terrassenwegen des Schloßberges lag und drunten im Dorf die Gräber auf dem kleinen, am See gelegenen Kirchhof einhüllte, da wurde ihr jedesmal echt weihnachtlich ums Herz. Und am heiligen Abend, selbst wenn sie mit ihrer Laterne den Schloßberg herabstieg, um der Nachmittagsandacht in der Dorfkirche beizuwohnen, die nach einer alten Sitte alljährlich vor der Einbescherung der Dorfkinder im Schulhaus stattfand, und wenn dann das Licht aus dem hellerleuchteten, runden Kirchensenster auf den Schnee draußen vor der Kirchtür fiel, so daß er aufflimmerte, als seien Millionen von Sternlein vom Himmel herabgefallen, um die arme, dunkle Erde zu erleuchten, da war es ihr, als wüchsen ihrer Seele ein Paar goldene, lichte Flügel, und trügen sie hoch empor über alle Unvollkommenheit und Not des Lebens. Sie kam am Wethnachtsabend stets eine Stunde vor Beginn der Andacht und saß dann auf einem Stuhl, der immer für sie bereit stand in der Familiengruft an dem Sarge ihrer geliebten Mutter und wartete dort auf das Geläute der Kirchenglocken.— Diese Stunde war ihre besondere Weihestunde. Das niedrige Tonnengewölbe der unterhalb der Kirche gelegenen Gruft war dann behaglich durchwärmt und festlich erleuchtet von einem brennenden Christbaum, der auf ihre Anordnung der lieben Toten dort unten angezündet wurde, und sie sah träumend in den hellen Lichterglanz, während aus ihren Augen stille Tränen flossen, und kindliche, zärtliche Liebesworte von ihren Lippen fielen!— Das Gesamtergebnis des Jahres, Glück und Weh, Hoffnungen und Vorsätze, wurde der lieben Mutter zu ihrer letzten Ruhestätte gebracht und dort niedergelegt, und wenn Christa beim Glockengelaute die Steintreppe wieder heraufschritt, um in der direkt über der Gruft gelegenen gräflichen Familienloge der kirchlichen Feier beizuwohnen, da fühlte sie sich so sanft beseligt als habe sie wirklich für eine kurze Stunde an der warmen#lebendigen Brust ihrer verlorenen Mutter geruht. K Heute war es zum zwölftenmaß, daß dort unten der Weihnachtsbaum an dem Sarge der Gräfin Hohenellingen brannte, und Christas hohe, schlanke Gestält schritt so stolz und aufrecht wie immer die Dorsstraße entlang, ihre Wangen blühten noch so rosig, ihre schwere Flechtenkrone flimmerte noch so goldig, wie damals, als, sie zum erstenmal als neunzehnjährige Waise am Christabend- ihret Mutter besucht hatte!—„ Heute trug sie wie damals ein schwarzes Trauerkleid mit wallendem Schleier, doch statt des einen Efeukranzes trug sie zwei Kränze am Arm und der Sarg der teuren Mutter war ein wenig zur Seite gerückt worden, um Raum genug für den neuen, mächtigen Sarg aus Eichenholz zu schaffen, in dem seit einigen Wochen nun auch der liebe Vater ruhte.— Christas Stuhl war dadurch bis dicht an die Eingangstür der Gruft gedrängt worden, und sie saß dort an dem Kopfénde der beiden Särge, stumpf und tränenlos, mit leerem, glasigem Blick, ohne jene weiche, stille Wehmut, die sie stets an dieser Stelle überschattete Es war nicht der Tod ihres Vaters, der sie so seltsame voie wandelte. Graf von Hohenellingen war bereits seit mehreren Jahrem infolge eines Schlaganfalkes völlig gelähmt gewesen, sein Geist war lange vor. seinem Körper schlafen gegangen, und als sich endlich auch der Körper zu seiner letzten Ruhe strecken durfte, war sein Hinscheiden nur als eine Erlösung für ihn selbst zu betrachten!— Christa, seine treue, aufopfernde Pflegerin wußte, daß es nicht der Schmerz um den Vater war, der ihre Seele versteinerte. Ja! während sie so dasaß mit gefalteten Händen und in die langsam herabbrennenden Weihnachtskerzen blickte, machte sie sich Vorwürfe, daß sie mehr an ihr eigenes Schicksal als an den Tod des Vaters dachte und mehr um sich als um ihn trauerte!— Aber sie konnte nicht anders. Sie fühlte nur immer wieder das eine, daß man sie hinausdrängen wollte aus der Gruft, aus gem Vaterhaus, aus ihrem Pflichten= und Liebeskreis in die leere, gottverlassene Fremde!— Zum erstenmal empfand sie, die mit Pietät bisher an der Familien=Tradition festgehalten hatte, den Geist der Majoratsstatuten als ungerecht und grausam!— Ihr Vater hatte keinen männlichen Erben hinterlassen. Jobst von Hohenellingen, sein Neffe dritten Grades erbte den altangestammten Besitz, und Christa, deren Herz in der heimatlichen Erde Wurzeln geschlagen hatte, so daß es mit zäher Treue an jedem alten Gerümpel im Schlosse, an jedem verruntzelten Spitalweiblein im Dorfe festgewachsen war, konnte ganz einfach ihren Koffer packen und in die Ferne ziehen, fort von den Gräbern der Eltern, von all ihren Kindheits= und Jugend=Erinnerungen, als sei sie eine fremde Magd, die bei ihrer Herrschaft ausgedient hatte!—— Das war hart, beinahe unmenschlich, und doch war es nicht dieses Geschick, unter dem das starke, stolze Mädchen ihre Kraft brechen fühlte.— Christa war mit ihrem etwas älteren Vetter Jobst gemeinsam aufgewachsen, der früh verwaiste Knabe und künftige Majoratsherr wurde von Christas Eltern wie der eigene Sohn gehalten und erzogen. Es wäre nur natürlich gewesen, wenn Christa jetzt, an diesem Wendepunkt ihres Schicksals einen Bruder in ihm gesehen hätte, der ihr stützend zur Seite stehen konnte.— Einen Bruder?——— Brennende Schamröte färbte Christas Antlitz bis hinauf in die weiße Stirn, unter das goldige Kraushaar. Sie preßte die Hände auf das wildschlagende Herz. Und warum denn nicht einen Bruder?— War sie nicht ihr ganzes Leben lang eine treue, hilfsbereite Schwester für ihn gewesen, mit Ausnahme der paar Monate, in denen er,...? aber . Erste Gratis. Westfälischen Nr. 52, Dreiundzwanzigster Jahrgang. Beilage des Volksblattes. " vr Paderborn“ 25. Dezember. 1904. + In der Christnacht. 90 Welch ein Klingen, welch ein Singen In der sternenklaren Nacht! Gott zum Preise tönt die Weise, de von Geraphs Lied' erdacht. pbentzündet dann verkündet „ugeldmund dem Erdenkind. Daß im Stalle Gott für alle Sein Erlösungswerk beginnr. Obn' Verweilen laßt uns eilen Mit den Hirten nach dem Ort, Wo, zu lösen uns vom Bösen, Liegt als Kind das ew'ge Wort. Die Verirrung und Verwirrung der tiefgesunk'nen Welt Wollt' es beben und uns geben Wohnung in des Vaters Zelt. Voll Erbarmen mit uns Armen Blieb es fern des Reichtums Schoß, Sauft und milde, uns zum Bilde Wählte es der Armut Los, Und dem behren Gott der Ehren Ward die Krippe zum Altar, Herzerbebend, wonnebebend Kniet vor ihm die Hirtenschar. Preis' o Lippe, vör der Krippe Gottes Weisheit, Lied' und Macht: Schnell entschwunden sind die Stunden Der so wundersüßen Nacht. Glaubensblume, Gott zum Ruhme Sprieße fröblich himmelwärts; Duste, blübe, daß erglübe, Für den Heiland jedes Herz. Harfen klingen— Engel singen Sel'ge Freude nah und fern! Holde Weise schallim Kreise Zum Gedurtsfest unires Herrn. Ihm, der mächtig, behr und prächtig, Ehre, Lieb' und Dankesglut! Fried' hienieden sei beschieden Allen Menschen, treu und gut! 3 Hermann Steinhausen. + Für das hochheilige Weihnachtsfest. „ Evangelium: Lukas, 2, 1—21. der Zeit ging ein Befehl aus vom Kaiser Augustus, daß das ganze Land beschrieben werden sollte.(Diese Beschreibung geschah früher, als Quirinus Statthalter von Syrien war.) Und alle gingen hin, sich aufzeichnen zu lassen, ein jeder in seine Stadt. Und es ging auch Joseph von Galiläa aus der Stadt Nazareth hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, welche Bethlehem heißt, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, um sich aufzeichten zu lassen mit Maria, seinem angetrauten Weibe, die empfangen hatte. Es begab sich aber, als sie daselbst waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte. Und sie gebar ihren eingeborenen Sohn, und wickelte ihn in Windeln, und legte ihn in eine Krippe, weil für sie kein Raum in der Herberge war. Und es waren Hirten in derselben Gegend, welche hüteten und Nachtwache hielten bei ihren Herden. Und siehe, ein Engel des Herrn stand vor ihnen, und die Herrlichkeit Gottes umleuchtete sie, und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen:„Fürchtet euch nicht! denn siehe, ich verkündige euch eine große Freude, die allem Volke widerfahren wird: denn heute ist euch in der Stadt Davids der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr. Und dieses soll euch ein Zeichen sein:„Ihr werdet ein Kind finden. in Windeln eingewickelt und in der Krippe liegend.“ Und alsbald war bei dem Engel eine Menge himmlischer Heerscharen, welche Gott lobten und sprachen:„Ehre sei Gott in der Höhe. und Friede auf Erden den Menschen, die eines guten Willens find." Die Hirten aber sagten zueinander: Laßt uns nach Bethlehem gehen und sehen, was da geschehen ist, was der Herr uns kund getan hat. Und sie kamen eilends und fanden Maria und Joseph und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es aber sahen, erkannten sie das Wort, das ihnen von diesem Kinde war gesagt worden. Und alle, die es hörten, verwunderten sich über das, was von den Hirten zu ihnen gesagt ward Maria aber behielt alle diese Worte und erwägte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten zurück und priesen und lobten Gott um alles dessen willen, was sie gehört und gesehen hatten, so wie ihnen gesagt worden war. Zur Zeit der Geburt unseres Herrn befand sich die Welt in dem traurigsten Zustande. Alles betete man an, nur den wahren Gott nicht. Man betete Sonne, Mond und Sterne an, Ochsen, Pferde und alle Gattungen von Tieren. Man betete die Götter an, deren Laster bekannt waren. Welche Sitten müssen unter Menschen geherrscht haben, wenn ihre Götter lasterhaft waren! Der Prophet Ofeas sagt, daß die Laster gleich Flüssen, welche die Dämme durchbrochen haben, die ganze Erde überschwemmten. Alle Welt flehte um Erlösung von diesem jammervollen Zustande. Man wußte, daß Gott vom Anfange der Zeiten versprochen hatte, einen Erlöser zu senden, um die Welt von der unglücklichen Dienstbarkeit Luzifers zu befreien. Deshalb flehte man so innig:„Sende o Herr, das Lamm, den Beherrscher der Erde!“ Ihre heißen Wünsche milderten sie durch die Erinnerung an das Versprechen Gottes, sowie durch die Hoffnung seiner nahen Ankunft, indem sie verkündigten:„Er wird nicht täuschen; er wird kommen und nicht verweilen.“ Is. 16. Aber erst nach viertausend Jahren, als in der ganzen Welt Frieden herrschte, da wurde mitten in der Nacht der erhoffte Messias, der menschgewordene Sohn Gottes, Jesus Christus geboren, um durch seine Geburt eine Wiedergeburt der Welt zu bewirken. Aber was für ein Palast hat die Ehre gehabt, diesem göttlichen Kinde als Wiege zu dienen? Ach, eine Höhle, ein offener Stall war seine Wohnung, eine Krippe seine Wiege! Der Sohn Gottes wollte sein Reich auf die Demut gründen; deshalb erwählte er eine arme Hütte zu seiner Wohnung. Warum aber geschah das? Er hätte ja durch die bloße Menschwerdung und durch die Geburt und Lebensart eines großen Fürsten ganz denselben Zweck erreichen können. Wenn aber der göttliche Erlöser in der Welt mit großer Herrlichkeit erschienen wäre, so hätte er bei den Menschen wohl Furcht, aber keine Liebe erweckt. Aus diesem Grunde hat er in so großer Armut wollen geboren werden, weil er uns dadurch hat verbinden wollen, ihn zu lieben, Auch wollte er nicht mit der Macht eines Monarchen die Herrschaff des bösen Feindes stürzen, sondern er hat ihn zu seiner größere c 3 206 Beschämung in unserer armseligen Menschheit als armes und sanftmütiges Kind bezwingen wollen. Auch wußte unser Erlöser, daß die Welt burch und durch mit bösen Begierden behaftet sei, wie dder hl. Johannes sagt: Alles, was in der Welt ist, ist Begierlichkett des Fleisches, der Augen oder Hoffart des Lebens, und daß alle Sünden und Laster und der Untergang der Seelen von der allzugroßen Liebe zu Reichtum, Ehre und Lust herkommen. Um uns daher zur Losschälung von solchen Gütern und zu deren Verachtung zu bewegen, hat er uns mit seinem Beispiel vorangehen wollen. So kam es, daß der Sohn Gottes in einem Stalle, in höchster Armut und Erniedrigung geboren ward, von wo aus er alle beruft und einladet, ihm nachzufolgen.. 26. Ach; aber wer wird ihen; hlerin nachfolgen? Er wird den Engeln in der Krippe gezeigs, sie erkennen ihn als ihren Herrscher und beten ihn an; er wird den Hirten verkündet und sie beten ihn an. Er wird den gernen Weisen verkündet, und sie kommen und opfern ihm Gaben. Aber, wo sind die Hohenpriester und Schriftgelehrten, die Reichen und Weisen aus Jerusalem? Sie verachteten ihn und seine Armut und versagten ihm den Glauben. Und als er später seine Lehre aussprach:„Selig sind die Armen im Geiste! Selig, die Verfolgung leiden um der Gerechtigkeit willen!“ und diese Lehre mit seinem Beispiele bekräftigte, auch da gefiel er dem hoffärtigen Volke nicht; sie spotteten über ihn und wollten ihn nicht als Messias anerkennen. Aber wie viele Christen sind ebenso! Es sind jene, die aus Hoffart mehr als andere sein wollen; jene, die keine Beleidigungen verzeihen wollen; die sich nie überwinden und stets ihren Leidenschaften folgen; diese sind gleich jenen Juden, die den Herrn verspotteten. Sie bekennen ihn als Gott, aber verleugnen ihn durch ihre Werke. Wie aber kann man Jesus nachfolgen? Wir können unsere Güter behalten; aber er verlangt, daß wir diesen und dem Gewinne nicht so ergeben sind, daß wir unsere Seele darüber vergessen; daß wir die Erde nicht so sehr lieben, ohne an den Himmel zu denken. Er verlangt, daß wir in Leiden und Unglücksfällen geduldig ausharren und bei Beleidigungen keinen Haß in uns nähren. Wir brauchen nicht wie Bettler zu erscheinen; aber wir sollen auch nicht stets der Eitelkeit in Kleiderpracht obliegen. Wenn uns aber unsere Seele lieb ist, so heften wir unsere Gedanken auf die Krippe und prägen uns das Vorbild jener Demut und Sanftmut, das wir hier sehen, tief in unser Herz und nehmen uns vor, in allem Nachahmer des göttlichen Kindleins zu werden, damit sein Weihnachtsfrieden und seine Weihnachtsgnade uns reichlich zuteil werde! I Das Christkindchen. Weihnachtserzählung von W. Looff(Essen=West). (Nachdruck verboten.) (Schluß.) Weihnachtsabend! Engel der Liebe und Barmherzigkett wandeln wieder unter den Menschen. Weihnachtsfreude ist bereits auf allen Gesichtern zu lesen. Auf den Straßen ein Hasten und Rennen. In den Häusern flackern schon hin und wieder die Kerzen der Christbkume auf. der einfachen Wohnung der Witwe Röder steht der krmliche Abendtisch gedeckt. Alles ist blitzblank und sauber, aber kein Weihnachtsbäumchen ziert die Stube. Auf dem naden Kirchturm setzen die Glocken zu feierlichem Gelkut ein. Da klopst es; die Tür öffnet sich, und heller Kerzenschein fAllt in das Zimmer, so daß Frau Röder und ihre Tochter überrascht emporschauen. Ein Dienstmann tritt herein. In der einen trägt er ein zierlich geschmücktes Christbäumchen, am anderen ein umsangreiches Patet. Fien Röder krun gunüchst keine Worte finden, dann aber entringt es sich ihren Lippen:„Ach. Sie haben sich hier wohl geirrt!“ „Nein, liebe Frau,“ antwortet der Mann,„ich komme im Auftrage eines anderen, der Ihnen durch mich diese Weihnachtsgeschenke senden läßt. Sie sollen nicht alle Hoffnung verlieren und wieder frohen Mutes sein.“ „O, sagen Sie mir, wer dieser gütige Geber ist, damit ich ihm danken kann,“ stammelt die Witwe verwirrt. „Seinen Namen darf ich allerdings nicht nennen,“ entgegne der Dienstmann,„der Geber kann die Gaben gut entbehren. In seinem Auftrage wünsche ich noch„vergnügte Feiertage“.“ In dem Paket liegt übrigens auch ein Brief, der wohl das nähere enthalten wird.“ Mit diesen Worten gibt er seine Sachen ab und entfernt sich schleunigst, um weiteren Fragen zu entgehen. I Frau Röder steht zuerst noch wie erstarrt. Sollte der Mann sich nicht doch geirrt haben? Sie hat ja in der ganzen großen Stadt weder Verwandte, noch Bekannte oder Freunde. Wer also in aller Welt soll sich veranlaßt gesehen haben, ihr etwas zu bescheren. Da fällt ihr plötzlich der Brief wieder ein, von der der Mann gesprochen, und der das nähere enthalten soll. 1 fieberhafter Hast öffnet sie das Paket. Lauter schöne Sachen, 1 Butter, Wurst, Kuchen und sonstige Lebensmittel kommen zu. Vorschein. Ganz unten in der Sendung liegt ein Zettel. Als sie diesen auseinanderfaltet, fällt ihr zum größten Erstaunen ein Hundertmarkschein in die Finger. Noch mehr aber erstaunt sie, als sie das Schreiben liest: Es. ist der Brief Elfriedes an das Christkindchen. Diesem sind mit markiger, charakteristischer Schrift die Worte hinzugefügt;„Dein Wunsch wird hiermit erfüllt. Das Christkindchen...“ Elfriede muß ihr nun alles gestehen. Aber sie hat nur wenig zu berichten, aals sie geendet, schließt die Witwe in überquellendem Glücksgefühl ihre Tochter in die Arme und ein paar Tränen der Rührung rollen langsam über ihre Wangen herab. Ein so vergnügter und zufriedener Weihnachtsabend, wie dieser, ist lange nicht mehr bei Frau Röder gefeiert worden. Bald tönt es, von der Witwe und ihrer Tochter gesungen, fröhlich durch den kleinen Raum: „Stille Nacht, heilige Nacht! Hirten erst kund gemacht. * D u r c h d e r E n g e l H a l l e l u j a Tönt es laut von fern und nah': Christ, der Rettir, ist da!“ Heftige, von strömenden Regen begleitete Aprilstürme fegen über Land und Stadt. Ein jeder, den nicht Pflicht oder Beruf hinaustreiben, bleibt lieber in seinen vier Wänden hinter dem warmen Ofen sitzen. Um so mehr muß es wunder nehmen, daß sich eine Dame in das Unwetter hinauswagt und noch dazu ein sehr vergnügtes Gesicht macht. Aber Frau Witwe Röder hat alle Ursache, fröhlich zu sein. Sie befindet sich auf dem Wege zum Postamt, um auf eine Postanweisung dreißig Mark einzuzahlen und damtt die letzte Schuld an ihre Gläubiger abzutragen. Kurz nach Weihnachten hatte sie ihre Nähmaschine wieder einlösen können. Die Arbeiten gingen von da ab besser und slinker voran. Immer größere Aufträge wurden ihr von dem Geschäft zuteil. Stets führte sie solche mit der gewohnten Sorgfalt und Pünktlichkeit aus. Den Spender der Weihnachtsgeschenke hat sie allerdings noch nicht ermitteln können. Und doch möchte sie ihm so gerne ihren von Herzen kommenden Dank für seine Hilfe aussprechen. Der Posthausflur ist vollständig leer. Frau Röder tritt an das Schalter heran und gibt die Postanweisung und den Geldbetrag ab. Nach kurzer Zeit verabfolgt der Beamte den Einlieferungsschein und schließt das Schaltersenster. Die Witwe nimmt die Quittung in Empfang, um sie im Fortgehen durchzulesen. Da aber entringt sich fast ein leiser Ruf der Ueberraschung ihren Lippen. O, diese Handschrift auf dem Scheine ist ihr ja nur zu bekannt. Wie oft hat sie nicht schon die wenigen Worte:„Dein Wunsch wird hiermit erfüllt. Das Christkindchen“, die unzweifelhaft von derselben Hand herrühren, gelesen... Gleich darauf naht sich Frau Röder noch einmal dem halter, fordert eine Freimarke und prägt sich die Züge des Beamten ihrem Gedächtnis fest ein. Dann entfernt sie sich schweigend. In, ihrer Wohnung angekommen, hat sie nichts Eiligeres zu tun, als den Brief ihrer Tochter an das Christkind hervorzusuchen und die demselben hinzugefügten Zeilen mit den Schriftzügen auf dem Einlieferungsschein zu vergleichen. Beide Handschriften stimmen ganz genau überein. Jetzt kann die Witwe sich ###ch den ganzen Zusammenhang erklären. Der von Elfriede in in Postkasten geworfene Brief ist jedenfalls diesem Beamten— Falgenbach heißt der Name unter der Quittung— in die Hände geraten. Er selbst hat daraufhin ohne Zweifel die Uebermittelung der Weihnachtsgahen veranlaßt. —————————— m n———"—— Aeußerst überrascht blickt Falgenbach auf, als er am Abend nach Dienstschluß kaum das Postamt verlassen hat und von einer Dame angeredet wird, die sich alsbald als die Witwe Röder zu erkennen gibt und ihm in warmen Worten für seine Hilfe dankt... Falgenbach kam an diesem Tage, zum Erstaunen seiner Hauswirtin, eine halbe Stunde später als gewöhnlich zu Hause. Zu gewohnter Zeit begab er sich zur Ruhe, konnte aber keinen Schlaf finden. Er hatte mit seinem Gelde anderen eine Freude bereitet und empfand, was noch nie der Fall gewesen, nun selbst Freude hierüber. Seine Gedanken weilten bei Frau Witwe Röder. Er hatte sich in ihr eine ältliche Person vorgestellt, statt dessen hatte er eine junge Frau in der Blüte der Jahre erblickt. Die Tränen der Rührung, die ihr in die Augen getreten waren, als sie ihm ihren Dank sagte, dazu das vor Erregung und Freude leicht gerötete Gesicht, hatten sie Falgenbach, der bisher achtlos an allen Frauen vorübergegangen war, doppelt anmutig erscheinen# lossen. Ja, für die Folge ereignete es sich sogar häufiger, daß Falgenbach öfters„zufällig“ mit einer Dame zusammentraf, die sich des Abends mit einem kleinen Paket unter dem Arm nach einem großen Weißwarengeschäft begab. Auch sonst ging mit Falgenbach eine große Veränderung vor. Als der Frühling ins Land gezogen kam und mit seinen milden Sonnenstrahlen Schnee und Eis hinwegtrieb, da hielt auch die alles erwärmende Liebe Eingug in seinem Herzen und zersprengte die harte Kruste der Unfreundlichkeit und Unnahbari k e i t, d i e s i c h w ä h r e n d l a n g e r J a h r e u m d a s s e l b e g e l e g t. A l l e edlen Gefühle, die bisher verborgen unter dieser künstlich geschaffenen Decke nur geschlummert hatten, brachen sich wieder siegreich Bahn. Falgenbach ward zu aller Verwunderung ein liebenswürdiger und außenehmer Kamerad * erwißert er:„Ja, ich freue mich, daß alles so gekommen ist. Das Christkindchen hat es so gefügt.“: * Kurze Zeit später flammen in der Wohnung Falgenbachs die Kerzen eines prächtigen Christbaums auf und aus drei dankerfüllten Herzen steigt das schöne Weihnachtslied zu den Sternen empor: „O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit!“ Wieder ist Weihnachten, und wieder läuten die Glocken den heiligen Abend ein. Wie manches hat sich im Laufe des verflossenen Jahres geinder!! Die Frau des Ober=Postassistenten Falgenbach— die frühere Witwe Röder— sitzt in Gedanken versunken in ihrer behaglich eingerichteten Wohnung. Ihre Tochter Elfriede ist mit dem Auspacken der Geschenke beschäftigt, die der Papa soeben gesandt hat Da ertönen Schritte und Falgenbach betritt das Zimmer. Freudestrahlend sinkt ihm die Frau an die Brust und schlingt ihre Arme um seinen Hals. Und während sie lächelnd und errötend zu ihm aufschaut, flüstert sie:„Soeben dachte ich an das Weihnachtsfest vor einem Jahre.“ Zärtlich, und indem er einen Kuß auf ihre Lippen drückt, K Eine:(hriktags=Vigil. Es war i. J. 1880 und drunten in der südöstl. Ecke des Deutschen Reiches, wohin der Kulturkampf mich verschlagen hatte, wie denn in der Erzdiözese München allein nicht weniger al 94 jüngere Priester aus Preußen beiderseitig willkommene Aufnahme und Tätigkeit gesunden. Erst den einen Sommer hatte ich in der großartig schönen Landschaft im Angesichte der majestätischen Alpenkette unter dem kerndeutschen und gläubigen altbayerischen Landvolke genußreich verlebt. Gewitter= und Herbststürme, die fast regelmäßig in den vielfach das fruchtbare Land durchziehenden Forsten eine stattliche Zahl der stolzen Fichtenrecken entwurzelt oder geknickt auf der Wahlstatt ließen, hatten zum Winter hinübergeführt, gegen dessen Heftigkeit die voluminösen Kachelösen und dicht schließenden Doppelfenster in den Wohnungen, transportable Bretterboden auf den Fliesen der Kirche zu schützen bestimmt waren. Aber Christtag war heuer odne Frost und Schnee, und ob dieser Umstand„weiße Oftern" im Gefolge gehabt, kann ich nicht sagen, da ich dann schon wieder Land und Leute verlassen hatte. Am„heiligen Abende“ also, der wie alle Abende dieser Jahreszeit früh sich einzustellen pflegt, machte ich nach den Vorbereitungen in der einsam liegenden Pfarrkirche noch einen kurzen Spaziergang zum größern Nachbarorte. Auf dem Heimwege durch Wald und Wiesenschlucht und Feld, auf denen bei sinkender Nacht und vom Himmel funkelnden Sternen eine feierliche Ruhe lag. unterbrachen oder vielmehr steigerten die welhevolle Stimmung der Seele nur Tonwellen fernen Festgeläutes und in Zwischenräumen wie ländliches„Hochzeits"=Schießen, vom fernen Städtchen Traunstein mehr dröhnend, deller aufknatternd rings umher von Weihern und Gehöften. Und so hörte man es noch lange Zeit hindurch in der hl. Nacht. Als„Koadjutor" des würdigen Pfarrers hatte ich mit diesem die geistlichen Verrichtungen in der recht schönen, mit Untersberger Marmor nicht karg ausgestatteten Pfarrkirche wahrzunehmen, während der„Kooperator"(in Altbayern kennt man weder Koplan noch Vikar) eine fast ganz selbständige Filialkirche zu versehen hatte, zu der er an hohen Festen schon tags-vorher, an gewöhnlichen Sonn= und den meisten Wochentagen aber erst des Morgens hinüberging. Nun wollte es der Zufall, daß der Pfarrer am Tage vor Weihnachten unwohl wurde und am hoben Feste eben nur eine hl. Messe zelebrieren konnte, so daß der ganze Festgottesdienst in der Pfarrkirche dem Koadjutor zufiel. Nach der geringen Abend=Kollation, die man in solchen Fällen mindestens 6 Stunden vor Beginn der Mitternachtsmesse nehmen soll, wollte ich weninstens ein poar Stunden der Ruhe pflegen und hatte vor 9 Uhr mich hingelegt, als auch schon beld eine bestimmte Schelle am„Pfarrdof“ sich hören ließ: es wurde zu einem schwer Kranken gerufen und zwar in ziemlicher Entfernung über unwegsame Felder und nasse Wiesen. Das Krankenversehen gehört nach dortiger Ordnung, salls nicht ausdrücklich anders gewünscht wurde, in das Ressort des Kooperators; da dieser aber abwesend und der Pfarrer leidend war so mußte der Koadjutor den nächtlichen Gang machen, einersetts betplehemitisch schön und trostvoll, andererseits nicht wenig unbequem und bedenklich, da ich sehr leicht hartnäckigen Halsaffektionen ausgesetzt war. Aber es ging alles gut. Noch wor die hl. Handlung im Hause des Kranken nicht ganz zu Ende, als bereits von der Pfarrkirche der das zu den„Metten“(11 Uhr) rufende Glockengeläut hörbar wurde. Unter diesem stets schön und volltönig, in jener Weibestunde aber allen in mindestens A5 Weilern und Gehöften in der Runde wie einst die Hinten bei Betblehem„Wache(vigilias) haltenden“— denn zu Bett geht man vor der Mitternachtsfeier nicht— besonders freudig und feierlich klingenden Geläut wurde der halbständige Weg mit nassem Schuhwerk leicht und beschleunigt zurückgelegt, und trotz der Erhitzung bei dem milden Wetter ging es sofort in ie Kirche, wo alles Volk schon harrte, um bis zur Stola bekleidet in dem einen Cdorstuhl abwechselnd mit dem Lehrer im andern von der „Barmberzigkeit des Herrn“ zu singen:„Misericordias Domini“, wie der 8. Nocturn der Christnachtsmette beginnt.(Eine Beteiligung des andüchtigen Volkes am Gesange in der Kirche kennt man in Altbapern bekanntlich nicht.) Nachdem die 3 Evangelien im Chore gesungen waren— das 3. (des hl. Johannes) vom Priester im Pluviale—, solgte das Te Deum, welches der tüchtige Organist mit seinem geschulten kleinen Chor von Sdugern in cäcilianischer(Wittscher) Musik sang, und mit dem zwölften (lockenschlage begann das feierliche Christnachts=Hochamt ** * 4 ** * 1— 200 Na. diesem, glso für manche nicht vor halb zwei oder zwei Uhr, solgt eine Mablzeit, bei der wenn ich nicht irre, eine bestimmte Art Wurst vertreten sein muß. Ob nicht unsere sog.„Mettwurst“ ihren Namen „ N a c h r n daher hat, daß auch sie in alten Zeiten, als auch hierzulande die eigent„Christ(mitter)nacht noch gefeiert wurde, nach dieser„Christmette" besonders beliebt war?— Wie ernst und würdig aber das urkatholische baverische Volk das dehre Christfest feiert, geht weiter daraus hervor, daß sowohl bei der Frühmesse(6 Uhr, auch den ganzen Advent hindurch Stunde des immer stark besuchten„Rorate=Amtes“), als auch beim 2. Hochamt(8 Uhr, mit vorausgehender Predigt) die Kirche wieder gefüllt war. Kirchliche Nachrichten. Personal=Chronzk der Diözese Paderborn. Todesfälle. 26. Nov.: Bükger, Karl, Vikar a. D., gev. zu Olsberg den 27 Nov. 1866, Priestersseit 1. April 1892.— 2. Dez.: Wrede, Joseph, Vika. D., Jubilarpriester, geb. zu Kirchbundem den 21. März 1823, Priester seit 4. Sept. 1850.— 7. Dez.: Heller, Franz Anton, Pfr. in Kirchveischede, Landdechant des Dekanats Elspe, gevoren zu Oberelspe den 7. Febr. 1880, Priester seit 5. April 1862. Wochen= und Fettkalender. Sonntag, 25. Dezember. Fest der gnadenreichen Geburt Jesu Christi. Fesivangelium: Von der Geburt Christi(Luk. 2,1—21).— Ewige Anbetung in Sömmerda, Wittenberg,: Zerbst, Barop und Varensell(Benediktinerinnen). Montag, 26. Dezember. Fest des Erzmartyrers Stephanus und### Gedächtnisfeier aller heiligen Martyrer. Festevangelium: Si Ich sende zu euch Procheten(Matth. 23, 34—39).— Ewigelz, betung in Groß Alsleben, Dessau, Gotha und Mülheim a. M.(Franziskanessen). Dienstag, 27. Dezember, Johannes, Apostel und Evangelist.— Ewige Anbetung in Paderborn, Herz=Jesukirche und im Josephshause. Mittwoch, 28. Dezemder. Fest der unschuldigen Kinder.— Ewige Anbetung in der Stiftskirche zu Geseke. Donnerstag, 29. Dezemder. Thomas, Bischof von Cauterbury, Martyr(F 1170).— Ewige Anbetung in Merseburg,„Esbeck und Paderborn(Fra ziskanerkirche). Freitag, 30. Dezember. David, König und Prophet.— Ewige Anbetung in litzsch und Hellingbausen. Samstag, 31. Dezember. Silvester, Papst und Bekenner(f355).— Emie Andetung in Bökenförde, Giebichenstein und Mögktnghausen. Ernennungen zu Pfarr=, Vikarie= 2c. Stellen. 28. Okt. Wand, Eugen, Verwalter der Kaplanei zu Adersleben, zum Viko. in Gröningen.— 31. Okt.: Winterberg, Lorenz, Pfr. in Wiemelhausen, zum Pfr. in Alme.— 5. Nov. Niehnus, Bernbard, Kolv. in Westenbolz, zum Pfrv. daselbst.— 7. Nov.: Sauer, Anton, Vikv. in Büderich, zum Vikv. in Sönnern.— 10. Nov.: Stahl, Jos., Vikv. in Bigge, zum Misspfr. in Delitzsch. Luft, Jos., Kplv. in Eickel, zum Rektor an der Notkirche in Wanne I. Detemple, Wilb., 2. Kplv., zum 1. Kplv. in Eickel. Meister, Friedr., 3. Kplv., zum 2. Kplv. in Eickel. Bitter, Franz, Vikv. in Wanne I, zum 3. Kolv. in Eickel.— 18. Nov.: Piever, Joh., Kplv. in Alme, zum Kplv. in Neubaus. Folle, Heinr., Kplv. in Neuhaus. zum Pfr. in Westenholz.— 19. Nov.: Driller, Heinr., Vikv. ad s. Joannem, zum Vikv. ad s. Laurent. in Büderich.— 21. Novemb.: Schulte, Jos., Kplv. in Wiemelhausen, zum Pfrv. das. Grüne, Friedr., Vikv. in Bochum, zum Pfr. in Gelsenk.=Schalte.— 26. Nov.: Liesländer, Eduard, Pfro. in Salzuflen, zum Pfr. daselbst. Es in Kennst Du, I. Glaubensgenosse, die ärmste katholische Pfarrgemeinde Sachsens? Werdau bei Zwickau! 300 Schulkinder und— keine Schule!. An 4000 Pfarrkinder und— keine Kirche! keine K nicht einmal ein Bauplatz!— Kaum 3000 Mart gebören uns!— Am Sonntag ein Tanzsaal im Nachvarorte Leubnitz— am Wochentag ein enger Raum, in der gemieteten Pfarrwohnung— das sind die Stätten fürs hochheitige Opfer! Sag an, ist das nicht erbarmungswurdig?! Drum hab' Erbarmen mit uus Aermsten! Siebe, Weihnachten ist wieder nahe, das Fest so hoher Liebe, hehrer Freude. Gedenk auch unser doch dabei; auch uns bereite eine Weibnachtsfreude! Gib ein Scherflein zu unserm Kirchenbau! Jo gid! Du kennst doch das Wort des Herrn:„Was kyr einem der geringsten meiner Brüder habt getan, das habt ihr mir getan.“ An dies sein Wort will ich den Herrn beim Opfer stets erinnern. Das sei mein Dank für Deine Spende. F. Th. Hottenrott, Pfarrer. Pfarrer Dr. Mertens in Kirchborchen hat zum 1. Jan. 1905 mit Rücksicht auf seine dauernde Kräntlichkeit freiwillig auf seine Pfarrstelle verzichtet. Möchte doch, dieser Hilferuf williges Gehör finden, und reichliche Spenden die bittere kirchliche Not heben, wünscht. Btschof Georg Wuschanski. Geehrter Teser! Geehrte Teserin! ** + Des Waisenkindes Glück in der heiligen Nacht. Ganz fromm es spricht: „Lieb Christkindlein, ich steh' allein Ganz fromm es spricht:„Jetzt hab ich Im dunklen Erdentale: Licht Die Eltern tot;— groß ist die Not! Vom Christkindlein empfangen. Wär ich im Himmelssaale! Ich zieh' den Weg den Kreuzessteg, Was hilft mir alles Bangen? Gott sei Lob und Dank. Der Bau der Herz=Jesu=Kirche in Witzenhausen ist fertig. Deshalb aufrichtigen Dank und herzlich„Vergelt's Gott“ für alle— alle empfangenen Gaden. Eern würde ich das Sammeln milder Beiträge einstellen, wenn mich nicht die Last der Schulden drückte, die trotz unseres einf chen schlichten Baues entstanden sind. Ich klopfe deshalb noch einmal an die Tür mit der Bitte um eine Gadr. Laß mich noch nich im Stich und sende ein Scherflein. Die Einnahmen und Ausgaben werden von der Bischöftichen Behörde kontrolliert. Das gl. Herz Jesu wird's Dir reichlich vergekten. Den Empfang auch der kleinsten Gabe werde ich durch Uedersendung eines Bildchens quitticten. In der Liede des göttlihen Herzens verbleibt ganz ergebenst — p. Große, Mssionspriester in Allendorf a. Werra. Denn ohne Halt kann ja schen bald Mein Schifflein geh'n zu Grunde. So freudenleer, so hart und schwer Kommt vor mir jede Stunde. Will tragen still,— weil Gott es will— Was hier für mich beschieden; Nach Jesu Wort find' dann ich dort Des Himmels sel'gen Frieden.“ mein gedenk'; die Wege lenk' Nur ganz nach deiner Weise! Du weißt recht gut, was not mir tut.“ So sprach das Kindlein leise. Es stritt so treu, dann ward es frei, Die Weihnacht war gekommen. Das Cbristkind hat zur ew'gen Stadt Das Kindlein mitgenommen. Und Christkind gab ihm einen Stab—. Es singt nun dort am lichten Ort Ein Kreuzlein in die Hände: Dem Christkind Dankespsalmen; „Dies trag' für mich, dann hol' ich dich. Im Vaterland trägt seine Hand Wenn einst dein Lauf zu Ende. Für immer Siegespalmen. Hilf uns zum Bau einer Sembfunnuise g. Harz, denn für ca. 1000 meist arme Katholtken muß immer noch in einem früheren Stalle. der nicht 100 Bersonen saßt und katholischer genannt ist, beitige Messe gehalten werden. 15000 Mark Schulden lasten noch auf dem Bauplatz. Missionsvikar Ostendorf. liebe Glaubensgenossen, die bitterste Kirchenno# in Berlin=Orer=Schöneweide? 2000 Katdeltten und im Spritzenhause ettesdienst!! Osendet ein kleines Fastenalmosen für unsere St. Antontuskuche! In heißem Dankgebete wollen wir es vergelten. Kuratus Renuns, Berlin=Ober== Adneweide. Habet Ihr vergessen, Erneute Bitteum ein Almosen. Um des lieden Jesnkindes willen gedenket zum hk. Weihnachtsfeste auch des armen Bettlers an der Spree. Die kleinste Gade zum Kirchenbau nimmt mit herzlichem Dank entgegen Pfarrer H. Szillus, Fürstenwalde a. Spree, Gartenstr. 1. Hinan die Höb', nach oben seh' Wo funkeln gold'ne Sterne! Bald bist du da, das Ziel ist nah', Schon winkt man dir von ferne. Auf seinem Grab hat man den Stab Mit Röslein weiß umwunden. Es hat nun Ruh'.— Ueb doch auch du Geduld in Leidensstunden. Die arme kleine katholische Diaspora=Gemeinde Laasphe, die weder Kirche noch Schule hat, Littet alle Glaubensgenossen um ein Scherflein zum Bau einer kleinen Kapelle oder eines Missionshauses. Jede auch die kleinste Gabe nimmt der Unterzeichnete dankend an. Laasphe, im März 1904. Bes hl, Pfarrer in Biedenkopf. Bist nicht allein auf Dorn und Stein, Ich werd' dich nicht verlassen.“ Das Kindlein lacht in heil'ger Nacht Und kann sein Glück nicht fassen. Verzage nie in Kreuz und Müh', Gott wird schon alles lenken. Auf ihn vertrau', nach oden schau', Dann wird dich nichts mehr kränken. L. Im Namen des Erlösers bittet zum Bau einer Kirche um ein Almosen Thale am Harz Missionsdilar Rieke. 0000600000 Christhindleins Freunde! O, bitte vergesset nicht die Heimat der deimatlosen Kinder und sendet zur Linderung der klein— Not eine Weihnachtsgade— groß oder an das St. Josephsheim, Berlin N. 58, Pappel=Allee 110, 111 R. Maria=Theresia(Tauscher). Verantwortlicher Redakteur: Fritz Gieper in Paderdorn. Rotationsdruck und Beeles von Deroinoar Schainas in Deresbern. as war längst vorbei, er Wallung als einen töricht Und dann hatte er Geschöpf aus einem alten hatte ihr Herz in beide H ihren Weg gegangen und Gott sei Dank!— twilliß die beiden hil ie=Luise, und den sechs. iach kurzer, zweijährige in starb, und der trost irde, der nirgends den§ Oder hatte die gute 's Christa ahnte, und gera ngen ein Heim bereite jähren, ihr liebewundes Kindern des 6 Wie dem auch gewese mate nach Ankunft der cindern eine Mütter, wi edachk werden konnte! Von Jobst trafen im eilen ein, und es verl #r Buren in dem großen, habe.— Da starb plötzlich Gi zurückkehren, um den Besit beiden heißgeliebten Kinde die ganze Liebeskraft ihres Dieser Gedanke vor ließ es erbeben, in einen Die Glocken läuteter Treppe herauf zu der Ho TTür zu dem kleinen, gehe durch ein großes Glasfen eine hohe, breitschultrige verstorbenen Vaters stehen Ein jäher Schreck d rahmen festhalten mußte. „Das war er! Jo zeit, ihr... ach Gott! sie sagender, alles überwinde hoffnungslose, heiße Flan glaubte, da war sie wiede ed bedeckte ihre Stirn 1 e?“——— „Ich komme überra und seine Stimme rief ihr wach,„ich konnte der Weihnachtsabend zu über glaubte, sie hier zu finden Christa raffte, sich z samen Worten die Erklär im Schloß geblieben seien, beide eine leichte Neigung zu haben schienen. Und nun knieten si lichen Gesang der Dorfkin der fernen, vergangenen gewesen waren und geliebten Eltern noch lebt Jobst von Hohenelli der Hand über die von SStirn und seine blauen, de erstaunten Blick umher, a Nun ruhten diese A der knienden Gestalt sein 207 „. war längst vorbei, er hatte die andere gewählt, und die kurze Wallung als einen törichten Studententraum belächelt!—— Und dann hatte er geheiratet, ein liebreizendes, ätherisches Geschöpf aus einem alten, französischen Adelsgeschlecht, und sie hatte ihr Herz in beide Hände genommen und war still und stark ihren Weg gegangen und niemand hatte um ihr Weh gewußt!— Gott sei Dank!—— sonst hätte die gute Mutter nicht so twilliß die beiden hilflosen, kleinen Waisen, die einjährige ie=Luise, und den sechs. Wochen alten Jobst bei sich aufgenommen, iach kurzer, zweijähriger Ehe die junge Frau an einem Lungenin starb, und der trostlose Gatte zu einem rastlosen Wanderer irde, der nirgends den Frieden wiederfinden konnte!—— Oder hatte die gute-Mutter tiefer in ihrem Herzen gelesen 's Christa ahnte, und gerade deshalb den beiden Kindern in Hohenngen ein Heim bereitet, um der Tochter die Möglichkeit zu jähren, ihr liebewundes Herz in treuer, aufopfernder Liebe zu beiden Kindern des Geliebten genesen zu lassen?— Wie dem auch gewesen war, Gräfin Hohenellingen starb einige „Welch herrliches, hoheitsvolles Weib war die kleine Christa geworden, die einstmals neben seiner Braut beinahe verschwunden war! Und wie hatte sie sich unbe#ührt von der Hand der Zeit den Schimmer der ersten Jugend zu erhalten gewußt!— Es war doch etwas Köstliches um diese deutschen Frauengestalten, die herb und voll gehaltener Kraft wie die nordischen Tannen langsam emporwachsen nud erst auf der Höhe des Lebens zu voller Entfaltung kommen!— Der Gottesdienst und die daran schließende Feier im Schulhaus waren zu Ende.— Christa und ihr Vetter schritten nebeneinander die Dorfstraße entlang dem dunklen Schloßberg zu. Christa hatte ihre ruhige Sicherheit wiedergefunden. Mit schwesterlicher Herzlichkeit begrüßte sibeden Heimgekehrten und erzählte ihm von den letzten Tagen ihres Vaters und von der Entwicklung seiner Kinder. Und während sie so sprach, wurde ihre Haltung immer selbstgewisser und hoheitsvoller, so daß sie voll unbewußter Würde, wie mate nach Ankunft der kleinen Waisen und Christa wurde den eine Königin, neben dem geliebten Manne einherschritt. Sie hatte eindern eine Mutter, wie sie hingebender und zärtlicher nicht edachk werden konnte! Von Jobst trafen im Laufe der Jahre Nachrichten aus allen eilen ein, und es verlautete sogar, daß er tapfer an der Seite #er Buren in dem großen, heißen Kriege in Südafrika mitgekämpft habe. sich selbst wiedergefunden und der Schmerz ihrer geläuterten Liebe krönte ihr blondes Haupt mit unsichtbarem Diadem.— „Sie würde stark sein und gut und die Welt ist groß, und es sgibt überall arme, liebebedürftige Menschen!— Wer so aus dem eigenen Weh heraus seine Seele aus der Engigkeit befreit, und ihr die Tore öffnet, damit sie hinausgehe voll Schönheir und Da starb plötzlich Graf von Hohenellingen, und Jobst mußte voll Reichtum in die dunkle, lichthungrige Allgemeinheit, der ist zurückkehren, um den Besitz zu übernehmen, Christa aber würde die niemals einsam und verlassen!“— beiden heißgeliebten Kinder wieder hexgeben müssen, auf die sich Jobst von Hohenellingens Augen blickten immer erstaunter die ganze Liebeskraft ihres Herzens vereinigt hatte!—— auf das stolze, blonde Mädchen, das so stark und aufrecht mit ihrer Dieser Gedanke vor allem bewegte ihr Herz hie und her und kleinen Laterne an seiner Seite schritt.— Er kam sich alt und ließ es erbeben, in einem unüberwindlichen Wehl— lebensmüde neben ihr vor, und sein trüber Blick suchte schwerDie Glocken läuteten und Christa schritt wie alljährlich die mütig die heimatlichen Umrisse von Park und Schloß.— Treppe herauf zu der Hohenellingschen Kirchenloge.. Als sie die Sie waren von der Dorfstraße abgebogen und hatten den Tür zu dem kleinen, geheizten Raum öffnete, der sein Licht nur Park betreten: Die alten, knorrigen Eichen hoben ihre Arme hoch durch ein großes Glasfenster von der Kirche aus erhielt, sah sie einr.: an Laif.### Matt eine hohe, breitschultrige Gestalt aufrecht vor dem Stuhle ihres verstorbenen Vaters stehen.— Ein jäher Schreck durchzuckte sie, so daß sie sich am Tür? rahmen festhalten mußte. „Das war er! Jobst! ihr Spielkamerad aus der Kinderzeit, ihr... ach Gott! sie liebte ihn ja noch immer, mit stiller, entsagender, alles überwinderder Liebe!— So sehr sie auch diese hoffnungslose, heiße Flamme mit starker Kraft erstickt zu haben glaubte, da war sie wieder und schlug hoch in ihrer Seele empor ed bedeckte ihre Stirn und Wängen mit dunkler, verräterischer e?“——— komme überraschend und verfrüht," flüsterte ihr Jobst . und seine Stimme rief tausend liebe, verjährte Erinnerungen in ihr wach,„ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, euch am Weihnachtsabend zu überraschen!— Wo sind die Kinder? Ich glaubte, sie hier zu finden!“—— Christa raffte, sich zusammen und gab stammelnd, in mühsamen Worten die Erklärung, daß die Kinder auf ihren Wunsch im Schloß geblieben seien, weil ein scharfer Nordostwind wehe, und beide eine leichte Neigung zu Husten von der zarten Mutter geerbt zu haben schienen. Und nun knieten sie nebeneiander und lauschten dem lieblichen Gesang der Dorfkinder und dem feierlichen Orgelchor, wie in der fernen, vergangenen Zeit, in der sie Bruder und Schwest und in den eisstarrenden Zweigen klirrte es leise, als wollten sie den Heimgekehrten grüßen!— Durch die Seele des vielgewanderten Mannes ging ein Klingen. Er streckte die Arme weit aus, sie hoben sich dunkel von der schimmernden, weißen Schneedecke. „Heimat! deutsche Erde! Weihnachten in deutschem Schnee! —— O Gott! wohin hatte ich mich verloren?!“— Aus seiner Brust brach ein schluchzender Laut. Ihm war, als habe ihn eine närrische Hand immerzu im Kreise gedreht, und er stünde nun nach Jahren wieder auf der Stelle, von der er ausgegangen war.— Und wie er weiter schritt durch den Schnee, der im Laternenlicht glitzerte und unter seinen Füßen knirschte, kam es stammelnd von seinen. Lippen: „Weißt du, Christa, es gibt Menschen, die müssen erst den ganzen Erdball umschiffen, um zu wissen, daß sie ihre alte deutsche Scholle lieb haben und in ihr wurzeln!— Sie müssen Afrikas Palmen gesehen haben, um Heimweh nach der deutschen Weihnachtstanne zu bekommen und sie müssen in der Liebe wirre, gewundene Pfade gehen, um zu erfahren, wo das Glück die blauen Augen für sie aufgeschlagen hatte!“— Und nun sprach er zum erstenmal seit seiner Jugendzeit mit dem alten, rückhaltlosen Vertrauen zu Christa. Er beichtete ihr, was sie niemals geahnt hatte, wie sein Eheglück ein Rauschlück gewesen war, Flittergold und Seifenblasenschaum, bei dem gewesen waren und Jobst noch keine Frau gehabt hatte und die seine tiefste Seele gehungert hatte! geliebten Eltern noch lebten. Jobst von Hohenellingen atmete schwer auf, er strich sich mit der Hand über die von Seeluft und südlicher Sonne tief gebräunte Stirn und seine blauen, deutschen Augen blickten mit einem großen, erstaunten Blick umher, als erwache er aus einem bösen Traum. Nun ruhten diese Augen mit einem bewundernden Blick auf der knienden Gestalt seiner Cousine. Warum auch hatte es ihn gelüstet, das Glück in der exotischen Schönheit seiner Gattin, in Sinnenreizen und äußeren Genüssen zu suchen!—— Und wiederum, später, da hatte er das Glück gesucht, in fremden Ländern, in einem abenteuerlichen Leben voll aufregender Kämpfe und Wagnisse!— Und wieder hatte ihr die launische Zauberfee Glück, mit den unergründlichen Augen betrogen. Jetzt kehrte er heim als reiser Mann, fremd setnem neuen bender S ich so flichterfüllung und schlichter, leer, Lunb I du, daß ich das Glück gesucht habe, daheim, in strenger ehrlicher Arbeit?“— Er hob die Lateir#, um ihr in die Augen zu sehen, und was er in diesen strahlenden, weinenden, blauen Augen las, war so überraschend, daß der große, starke Mann taumelte.— „Christa!“ jubelte er und streckte beide Hände nach ihr aus.——— Die Laterne fiel in den Echnee und erlosch, und das schadete nichts, denn die beiden Menschen, die=Hand in Hand auf das Schloß zuschritten, um ihren Kindeen den Weihnachtsbaum anzuzünden, brauchten kein Laternenlicht.— Ihnen leuchtete der weiße, deutsche Schnee!— Die Glocke ruft, doch Fritz blöibt-kern! We mag er ub. Büsleshrngee d + Zehn Gedete, mn den häuslichen Frieden zu erhalten. 1. Sei siets nachgiedig und nachsichtig. 2. Begrüße deine Hausmitbewohner stets freundlich, meide aber so viel wie möglich näberen Vertehr. 3. Lasse dir nie von Dienstmädchen über die Verhältnisse der Mitbewohner etwas erzählen. 4. Halte nie dieselde Wäscherin, Näherin ete. 5. Miete nis ein Mädchen, das schon bei einer Herrschaft im gleichem Hause gedient hat. 6. Borge nie etwas, muß es aber geschehen, so gib es so rasch als möglich wieder zurück. 7. Hast du auf der Treppe etwas verschüttet oder ausgegossen, so forge schnellstens für die Reinigung. 8. Nimm stets Rücksicht auf die nebenan und im höberen und unternStock wohnhaften Nachbarn und vermeide jeden überflüssigen Lärm. 9. Hörst du einen Wortwechsel, so schließe sofort die Fenster und entferne dich, um nichts zu verstehn. 10. Bilde dir nie ein, daß detne Kinder artiger seien, als die deiner Nachbarn. Lannige Ecke. mane Auskunft geben.““ 17. (Bedenklich.) Algy:„Sie haben also den alten Jones um die Hand einer Tochter gebeten? Was sagte er denn?“— Ferey:„Er sagte: Nehmen Sie sie und machen Sie mich glücklich.“ (Gleiches Recht für alle.) Passant:„Das ist unerhört, so ohne Laterne zu fahren. Beinahe hätten Sie meinen Hund übertadelt.“— Radler: „Go? Ja, warum hat denn Ihr Hund keine Laierne?“ (Immer derselbe.) Sie:„Denke Dir nur, Otto, erst 2½ Standen ist die neue Köchin im Hause und schon hat sie drei Teller zerschlagen!“— Er(Mathematik=Professor):„Hm, da will ich doch schnell mal ausrechnen, wie viel Teller die pro Jahr zerschlägt!“ (Unverfroreu.) Zimmervermieterin(zu ihrem Zimmerherrn, der die Miete schuldig ist):„Herr Bierhuber, mir juckt die linke Hand so sehr, ich glaube, ich bekomme heute noch Geld.“— Bierhuber:„Dann pumpen Sie mir zehn Taler davon.“ (Richt unmöglich.)„Ich weiß nicht, ob gnädiges Fräulein sich meiner noch entsinnen? Mein Name ist Müller.“—„Ich erinnere mich nicht recht... Aber ich hab' mal ein Buch aus der Leihbibliothek gehabt, da kam ein ganz ähnlicher Name darin vor.“ (Ein moderner Spartaner.) Schwiegermutter(ihren Schwiegersohn in der Sommerfrische besuchend):„Nun, da bin ich und denke einige Zeit hier zu bleiben. Aber ich fürchte, wir bekommen Regen, die Sonne verdunkelt sich...— Schwiegersohn:„So werden wir im Schatten kämpfen!“ (Ein Glüaspilz.) Short:„Dieser Blank ist doch ein reiner Glückspilz; er macht Geld, wo er hingreift.“— Long:„Was hat er denn jetzt wieder gemacht?“— Short:„Letzte Woche siel er in einen Abzugskanal und die Stadt zahlte ihm 3000 Mark Entschädigung.“ (Erkannt.) Bocher(armer Jude):„Herr Kommerzkenratleben, hab' ich gekannt Ihre Danten und Ihre Herrn Onkel, hab' ich sehr gut gekannt Ihren Papa und Ihren seligen Herrn Großpapa...— Kommerzienrek: „Sagen Se mer lieber glaich, was Se woll'n, aber klettern Se mer nix auf meinen Stammbaum herum.“ (Grraten.) Student:„Mutter, ich geh' jetzt nach der Universität ####ir genane eiich geziemt sich wahl ein ernstes Wort. e. Ser enommen werden. Die D. Zitaten=Rätsel.“) 1. Ich komme heute vom Drachensels und reise mhorhen nach Köln. 2. Der Himmel sorgt für alle seiné. Kluher. 3. Wenn das= Bild recht boch gehängt wirk, wird's besser aussehen. 4. Es freue sich, was de. keucht und fle#.. 5. Komm morgen zu mir, dann will 6. Was heute nicht geschehn, ist morge 7. Was gemacht werden kann, wird gema 8. Zum Werke, was wir ernst bereiten, 9. Laßt uns besser werden, gleich wird' 10. Wir wollen uns der Ledens freun, so Aus jedem der vorstehenden Sätze soll ein Wort genommen richtigen Wörter nennen, nacheinander gelesen, den Ante####einen# bekannten. Weibnachtsliedes.5 B. BuchstabesQuddrat.“) Die Bucheben des beistebenden Eradvates Rröne nan derartig, daß in den wagerechten Reiden Wörter entstehen von folgender Bedeutung: Badeort, Baum, Menschenftesfer, Stadt in Hannover, Stadt in Bayern, Stadt in Hannover. Stadt in desen. Näme Aus der Dichtung Reineke Fuchs, ein bidlischer Name. Die erste Reihe nennt, gleichlautend mit dem Durchschnitt von links oben nach rechts unten einen zu Weihnachten ehr beliebten Gegenstand. Weihnachtsliedes. aagan bbbbbe deeeer eeeeeen F I Immmmmmun nunnunnun unnnpurers sötttnunnz aaaa aabb d d b d e#ee eeef i t i! ** Auflösungen der Aufgaben in vor. Nr. 1. Redus: Eine Sonne läßt uns Millionen Sterne vergessen. s. Kösselsprung: Wer nicht gelttten, hat nur halo gelevt, Wer nicht gefehlt, hat wohl auch nicht gestrebt. „. Aber nie geweitzt, hat hafo auch nur gelacht, Wer nie gezweifelt, hat wohl kaum gedacht. s. Buchstaben= Ergänzung: Gans, Ernst, Nase, Triest, Heut, Juli, Nauen.— Stettin. 4. Rätselr So nett, Sonett. 6 dmilichr anigaurn löfers#btig: Hermann Nacke in Elsen. Teilweise öste richtig: Klara Markowitz in Suckau(Bez. Lie#nstz). (Ek wird gebeten, die Rätselauslösungen nicht an die persönliche Adresse des Redakteurs, sondern einfach an die Redaktion zu richten.)